Deutsch Perfekt August 2015
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L E A R N G E R M A N | E S T U D I A R A L E M N | A P P R E N D R E L A L L E M A N D | I M P A R A R E I L T E D E S C O | N A U K A N I E M I E C K I E G O | | A L M A N C A G R E N M E K
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4196828507503 Rgen
Grandiose Natur auf Deutschlandsgrter Insel
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Deutsch-ZertifikateWie Sie die Prfungen am besten bestehen
PostkartenWarum sie immer noch so populr sind
Sprache & Service2 Grammatik: Gerundiv2 800 Worterklrungen
Deutschlands innovative
Seite
Neue Serie
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Editorial
Zeit fr RgenWunderbarer Wald, romantische Steilkste, herrliche Sandstrnde es
gibt da wirklich alles. Rgen hat es unserer Berlin-Korrespondentin Bar-
bara Kerbel angetan. Nicht nur ihr: Die grte Insel
Deutschlands ist eines der populrsten Urlaubsziele
der Deutschen. Fr viele ist jetzt wieder Rgen-Zeit
und so ist in den historischen Seebdern gerade
ziemlich viel los. Die Strnde in den Seebdern und
die Bderarchitektur sind wunderbar, sagt Kerbel.
Noch interessanter findet sie allerdings die Natur der
Insel, zum Beispiel im Nationalpark Jasmund. Dort
zeigte ihr Nationalparkchef Ingolf Stodian auch die
berhmten Kreidefelsen. Die sind wirklich legendr
aber nicht ungefhrlich (mehr ab Seite 14).
Direkt am Nationalpark, im Hafen von Sanitz, liegt ein spezielles Schiff
in Wei und roter Signalfarbe: Die Harro Koebke ist eines der modernsten
Schiffe zur Seenotrettung, mit Helikopter-Landeplatz, Bordhospital und
einem speziellen Tochterboot. Ihre Technik ist eines von vielen Beispielen
fr deutsche Erfindungen.
Die innovative Arbeit von Ingenieuren, Physikern, Informatikern,
Maschinenbauern und anderen Erfindern hat in Deutschland Tradition.
Der Buchdruck, das Auto, der Dynamo, die Jeans, die Straenbahn, das
Fernsehen, der Helikopter, die Homopathie, der Computer, der Scanner,
das MP3-Format alles Ideen von Deutschen. Bis heute ist das Land
besonders innovativ: In den letzten fnf Jahren
hat kein anderes Volk in Europa so viele Patente
angemeldet. Nicht zufllig liegt auch das Europ-
ische Patentamt in einer deutschen Stadt: Als es
gegrndet wurde, hatte kaum ein anderes Land
so viel Erfahrung mit der Registrierung von Ideen.
Diesem Phnomen widmen wir die neue Serie
Made in Germany (ab Seite 52). Zum Start hat
Marcel Burkhardt Antworten auf eine einfache
Frage gesucht: Warum ist Deutschland eigentlich
so innovativ?
Jrg WalserChefredakteur
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ben wann, wo und so oft man will?
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die Steilkste, -n (steil
Kste mit steilen Ufern so, dass es stark nach unten oder oben geht)
hrrlich sehr schn ht s ngetan.
findet wirklich toll.
das Seebad, er Ort am Meer, wo man sich erholen kann
der Kreidefelsen, - (die Kreide
groer Stein aus Kreide hier: weier oder hellgrauer Stein)
die Seenotrettung Rettung aus einer gefhrlichen Situation auf dem Meer
das Tchterboot, -e kleines Boot, das auf einem greren Boot mitgenommen wird
die Erfndung, -en neue Idee; neues Produkt
das Patnt, -e Erlaubnis, eine Idee oder Konstruktion als Einziger zu verkaufen
grnden startenwdmen hier: vorstellen inder Chfredakteur, -e franz.
Chef von allen Journa-listen bei einer Zeitung oder Zeitschrift
-
Die Themen des Monats August 2015
Die jungen Seiten von Deutsch perfekt
Glck auf vier Beinenber die Freundschaft mit Pferden
Aus Parken verboten wird Denken verbo-ten. Eine unbekannte Street-Art-Knstlerin ndert oder kom-mentiert Verbots-schilder auf deutschen Straen. Das macht sie auf eine so lustige Art, dass Bilder von ihren Aktionen im Internet ein Hit sind.
28 Schner kleben
14
6 Mein Deutschland-Bild Andreas Lander ber ein indisches Fest in Deutschland
8 Panorama Neues, Namen und Zahlen
22 Ja oder Nein? Hilft Tourismus armen Lndern?
24 Nachrichten Aus Deutschland, sterreich und der Schweiz
27 Auf den zweiten Blick Sprachspiele aus der Presse
31 Mein erster Monat Konstantinos Karvounis in Zrich
57 Reisetipps Vorderrheinschlucht Havelregion Rhn
58 Ein Bild und seine Geschichte Die Autostadt Wolfsburg feiert den millionsten Volkswagen
60 Der Blick von auen Michael Ziegelwagner ber Fderalismus
62 Interview Postkartenhersteller Boris Hesse ber populre Deutschland-Motive
66 Kulturtipps Ausstellung Konzert Kino Audio-CD Buch
68 Kolumne Alia Begisheva ber Ausflge
69 Nchsten Monat in Deutsch perfekt
70 D-A-CH-Menschen Einer von 98 Millionen: Was sagen Sie, Renate Rssel?
Deutschlands grte Insel ist wild und schn. Touristen lieben nicht nur die Seebrcke Sellin und ihre Sandstrnde. Ein gran-dioses Naturphnomen ist auch Rgens weie Kste. Aber die Frage ist: Wie lange gibt es die legendren Formationen noch?
Insel Rgen
4 8/15
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Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER
GER Gemeinsamer europischer Referenzrahmen
Texte auf Stufe B1 des GER
In diesem Heft: 17 Seiten Sprache & Service
34 Deutsch-Zertifikate Mit der richtigen Vorbereitung in die Prfung
39 Wrter lernen Auf der Terrasse
40 Grammatik Gerundiv
42 Deutsch im Beruf Protokolle richtig schreiben
44 bungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wrtern und Texten
45 Schreiben Sprechen Verstehen Sammelkarten Einspruch erheben Am Bahnhof Interjektionen
48 Raten Sie mal! Comic Rtsel zu einem Thema des Monats Haiopeis
49 Starthilfe Extra-Service bersetzungen in Englisch, Spanisch, Franzsisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Trkisch
51 Lsungen Kundenservice Impressum Lsungen der bungen Wer macht was bei Deutsch perfekt?
Mehr als 800 Erklrungen von schwierigen Wrtern
o
, er
lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgr! ungefhr, etwa
Gegenteil von ... langer, betonter Vokal kurzer, betonter Vokal Plural-Formen
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Symbol hren. Diesmal:
17 Insel Rgen 200 Jahre Badetourismus
24 Nachrichten Eltern zwischen Wunsch und Realitt
8 Fnf Punkte Das musst du wissen ber das Sommerloch
Deutsch perfekt Audio: der Trainer fr Hrverstehen und Aussprache, auf CD oder als Download (siehe Seite 2).
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Goethe-Zertifikat, telc Deutsch, TestDaF oder eine andere Pr-fung: Welche Vorbereitung brauchen Prfungsteilnehmer wirklich? Wie lernen sie am besten, damit sie am Ende auch bestehen? Die wichtigs ten Tipps, damit alles klappt!
Vom Auto ber die Jeans bis zum Computer: Immer wieder haben Deut-sche mit ihren Ideen den Alltag von Menschen auf der ganzen Welt revolutio-niert. Bis heute ist das Land so innovativ wie kein anderes in Europa. Wie macht es das? Antworten im ersten Teil unserer neuen Serie Made in Ger-many.
52 Im Land der Ideen
34 Deutsch-Zertifikate
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BBE VERLAG
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6 8/15
Fotograf: Andreas Lander
Das Bild habe ich auf dem Holi-Magdeburg gemacht. Das Holi-Fest ist eigentlich ein traditionelles indisches Fest. Die Menschen bestreu-en sich dabei mit buntem Pulver. Das hat auch Menschen in Deutschland zu den Holi-Festivals inspiriert. Dort spielt ein DJ Electro, und die Leute tanzen. Einmal in der Stunde gibt es einen Countdown: Dann mssen alle buntes Pulver in die Luft werfen.
Das Bild von diesem Moment habe ich auf einer Brcke gemacht. Deshalb zeigt es die Menschen und die Farbe von oben. Meine Kamera macht circa zehn Bilder pro Sekunde. Aber nur drei davon waren gut. Denn viel Zeit fr ein gutes Foto ist nicht: Das bunte Pulver ist bald nur noch eine graue Wolke. Es ist dann berall. Deshalb habe ich meine Kamera abgeklebt. Das Objektiv konnte ich so nicht mehr wechseln.
Ich bin nach dem Festival ganz bunt auf dem Fahrrad nach Hause gefahren. Meine Kleidung habe ich sofort gewaschen. Und ich habe im Garten geduscht. Der Termin hat Spa gemacht. Ich mag das Bild, die Farben und die Dynamik. Frher konnte man so ein Bild nur in Indien machen.
sch bestreuen hier: durch die Luft auf jemanden fliegen lassen
bnt in vielen Farbendas Plver, - trockene Substanz aus sehr
kleinen Teilen
wrfen hier: durch die Luft fliegen lassen
bgeklebt Part. II von: abkleben zumachen mit einem langen, dnnen Stck
-
78/15
Mein Deutschland-BildFO
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BERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50
Bayerischer WaldRoboter mit Tradition
An der Grenze zu Tschechien liegt Furth im Wald. In die kleine Stadt im Bay
erischen Wald kommen jedes Jahr viele Touristen. Denn immer im Sommer
feiern die Menschen dort ein groes Spektakel: den Further Drachenstich. Die
Further sagen: Ihr traditionelles Theater ist 500 Jahre alt und damit das lteste in
Deutschland. Es spielt im Jahr 1431. Die wichtigste Figur ist ein bser Drache. Nur
eine junge Frau und ein Ritter knnen ihn besiegen. Seit 2010 heit der Drache
Tradinno. Der Name ist ein Wortspiel aus den Worten Tradition und Innovati
on. Die Legende vom bsen Drachen ist alt. Tradinno aber ist sehr modern: Kon
struiert hat ihn eine Firma aus der Region. Geholfen haben ihr EffektSpezialis
ten aus Hollywood, eine bayerische Autofirma und Experten aus der Raumfahrt.
Tradinno ist 4,50 Meter hoch, 15,50 Meter lang und 11 000 Kilo schwer. Er kann
sich bewegen und Feuer spucken. Weil er so gro ist, steht der Roboterdrache im
Guinnessbuch der Rekorde 2014. Premiere ist dieses Jahr am 31. Juli.
ROBOTER MIT TRADITION
der Drchen-stich (der Drche, -n
(erstchen
von: einen Drachen erstechen
groes, gefhrliches Fantasietier: Es kann fliegen und mit dem Mund Feuer machen. (Foto)) mit einem langen Messer totmachen)
die Figur, -en hier: Rolleder Rtter, - (der Kmpfer, -
(das Pferd, -e
historischer Kmpfer auf einem Pferd hier: Mann in einem Metallanzug: Er streitet z. B. mit einem langen Messer.) Tier: Man kann auf ihm sitzen und sich tragen lassen. Kleines Pferd = Pony)
besiegen hier: totmachendie Raumfahrt Kennenlernen des Universums mit spe
ziellen Fluggerten
sch bewegen hier: z. B. gehen oder den Mund ffnen Feuer spcken Feuer aus dem Mund in die Luft bringen
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Panorama
BERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50
PsychologieMehr lachen
Schlechte Laune ist schlecht fr die Wirt
schaft. Der Psychologe Helmut Fuchs und
Kollegen an der Universitt Gieen (Hes
sen) wissen: Wer schlechte Laune hat,
macht schlechte Arbeit. Die Experten wol
len helfen, das zu ndern. Gute Laune auf
Kommando funktioniert nicht, sagt Fuchs.
Er sagt: Ein freundliches Gesicht machen
hilft. Dann wird die Laune gleich besser.
Der Psychologe hat seiner Wissenschaft
den Namen Launologie gegeben. Aner
kannt ist sie aber nicht.
FOTO
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ENSTICH
FESTSPIELE FURTH
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MEHR LACHEN
die schlchte Laune
traurige oder rgerliche Emotion
die Wssen-schaft, -en
viel systematisches Wissen auf einem Sektor (z. B. Chemie)
nerkannt offiziell akzeptiert
Roboter TradinnoKonstruiert mit Hilfe
aus Hollywood
Lachen im JobMit Humor geht das
Arbeiten besser
DekorationKleine Mnner im Bro
Die kleinen Figuren sind ein deutsches Klischee: Gartenzwerge.
Ganz falsch ist das nicht. Denn es gibt sie wirklich. In manchen
Grten und auch auf Balkonen stehen einzelne kleine Figuren oder
ganze ZwergPopulationen. Frher war klar: Ein Gartenzwerg
trgt Hemd, Hose und eine rote Zipfelmtze. Jetzt sind manche
Zwerge modischer. Manchmal provozieren sie auch. Manche tra
gen heute nmlich zum Beispiel Motorradjacke und Sonnenbrille.
Oder sie sind fast nackt: Dann tragen sie nur schwarze Unterwsche
und eine Zipfelmtze in Schwarz. Traditionelle Gartenzwerge haben
Werkzeug fr den Garten. Moderne Gartenzwerge nicht. Sie haben ein
Handy oder einen Laptop. Und oft sind sie mit Garten und Balkon nicht mehr
zufrieden. Dann finden sie eine Heimat in Bros und Wohnungen. Das gefllt nicht
jedem. Aber das Problem haben traditionelle Gartenzwerge drauen auch.
KLEINE MNNER IM BRO
der Grten-zwerg, -e
kleine Skulptur: Sie sieht aus wie ein alter Mann.
einzelne (-r/-s) hier: nur eine; eine alleindie Zpfel-mtze, -n (der Hut, e
weicher Hut mit einem langen, dnnen Ende: Es hngt nach unten. hier: Kleidungsstck: Es hilft, dass der Kopf warm bleibt.)
nckt ohne Kleidungdie }nter-wsche
Wsche: Man trgt sie unter der normalen Kleidung; Dessous
-
10 8/15
SommerKein Durst mehr
Am liebsten trinken die Deutschen Wasser. Die meis
ten mgen es mit Kohlensure: Sie war 2014 in 84
Prozent der verkauften Flaschen. Immer mehr Men
schen haben auch Sodagerte in der Kche. Damit
kommt zu Hause Kohlensure in das Trinkwasser aus
dem Hahn. Leitungswasser ist nmlich das populrste
Getrnk in Deutschland. 2014 hat die Firma Soda
stream in Deutschland 556 000 Sodagerte verkauft.
2011 waren es noch 192 000.
Im Trend ist alkoholfreies Bier. 2014 haben die deut
schen Hersteller 200 000 Hektoliter mehr Bier produ
ziert als 2013. Das sind 4,1 Prozent mehr. Besonders
populr sind auch Mixgetrnke wie Radler, also Bier
mit Limonade. Gerne trinken viele Menschen auch
einen Mix aus Sprudelwasser und Fruchtsaft: die
Schorle. Sie gibt es oft schon fertig im Supermarkt.
Am populrsten ist Apfelschorle.
Schon lange gibt es in Deutschland den Mix aus Cola
und Orangenlimonade: Spezi. In den 50erJahren hat
eine Firma in Augsburg (Bayern) das fertige Getrnk
zuerst in der Flasche verkauft. 60 Jahre spter mixen
die Englnder in Bars Cola mit Fanta. Dort ist das
ein neuer Trend. Ein spezielles Sprachproblem haben
die Englnder nicht: Die Deutschen sind sich nmlich
nicht einig, ob es das Spezi, die Spezi oder der
Spezi heit. Alle drei Varianten sind richtig.
Cola, Fanta und Sprite gibt
es auch in Deutschland fast
berall. Seit ein paar Jahren
gibt es aber auch viele neue
Limonadenhersteller. Sie sind
unabhngig von groen Kon
zernen wie CocaCola. Eine
dieser Firmen ist Lemon Aid
aus Hamburg. Bio und fair
soll ihre Limonade sein, sagen
Hersteller wie sie. Das ist in
Mode. Pionier war Ende der
90erJahre Bionade. Sie war
bio und cool. Heute gehrt
Bionade zu einer groen Firma,
der OetkerGruppe.
ZahlenspielArbeit ohne Geld
Vier Stunden am Tag haben
die Deutschen im Durchschnitt
Freizeit. Zwlf bis 23 Millionen
Mnner und Frauen engagie
ren sich in dieser Zeit ehren
amtlich. Es gibt aber nicht nur
eine Definition fr Ehrenamt.
Deshalb kann niemand sagen,
wie viele der 80 Millionen
Deutschen sich engagieren. Der
Deutsche FuballBund (DFB)
sagt: 1,7 Millionen tun es fr
den Fuball. Ohne Bezahlung
fr die evangelische Kirche
aktiv sind 1,1 Millionen Mnner
und Frauen. 69 Prozent davon
sind Frauen.
Zahlen des Familienmi
nisteriums aus dem Jahr 2010
sagen: Zwischen 20 und 24
Jahren engagieren sich 40 Pro
zent von den Mnnern, aber
nur 28 Prozent von den Frau
en. 1:1 ist das Verhltnis zwi
schen den Geschlechtern nur
im Alter zwischen 40 und 44
Jahren. Hier engagieren sich je
43 Prozent. Wer lter als 75 ist,
engagiert sich nur noch selten.
Platz eins in Deutschland
geht an Osthessen: Dort enga
gieren sich mit 51,4 Prozent am
meisten Menschen. Im Durch
schnitt arbeitet jeder zwei-
te Osthesse 14,3 Stunden im
Monat ohne Lohn fr andere.
Auf dem letzten Platz sind die
310 000 Einwohner in der Regi
on UckermarkBarnim (Bran
denburg). Dort helfen nur 13,5
Prozent.
Das Engagement spart Orga
nisationen oft sehr viel Geld.
Beispiel Fuball: Die Ehren
amtlichen im DFB arbeiten
jedes Jahr 120 Millionen Stun
den fr null Euro. Experten
sagen: Die Organisation spart
so 1,8 Milliarden Euro Lohn.
KEIN DURST MEHR
die Kohlen-sure
Gas (H2CO
3) in vielen Getrnken,
z. B. Limonade und Cola
der Hahn, e
(die Wsserlei-tung, -en
kurz fr: Wasserhahn = Konstruktion zum ffnen und Schlieen von Wasserleitungen Konstruktion: Darin transportiert man Wasser in ein Haus.)
alkoholfrei ohne Alkoholproduziert Part. II von: produzieren =
machen; herstellen
das Sprudel-wasser, /-
Mineralwasser
sch einig sein die gleiche Meinung habennabhngig sein vn
hier: kein Teil sein von
der Konzrn, -e Gruppe von Firmen: Sie haben zusammen eine Gruppe von Chefs.
gehren zu ein Teil sein von
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BERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50
ARBEIT OHNE GELD
m Drchschnitt meistens: Das ist normal.sch engagieren aktiv helfenehrenamtlich ohne Bezahlungder Deutsche Fuball-Bnd
Organisation von allen deutschen Fuballvereinen
das Verhltnis hier: Vergleich der Relationje hier: von jedem Geschlechtslten hier: so, dass es wenige gibtder Pltz, e hier: Positiongeht n hat
ApfelschorleDer Mix aus Mineralwasser und
Apfelsaft ist sehr populr
-
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Panorama
3 FragenDer Familien-Experte
Der Historiker Marc Jarzebowski verdient sein Geld so: Er sucht die Verwandten seiner Kunden. Sie wollen Dinge wissen wie diese: Haben sie noch Familie in fremden Lndern? Wo hat ihr Opa gelebt? Die Kunden des 45-Jhrigen kommen aus der ganzen Welt.
Warum interessieren sich Ihre Kunden fr ihre Familie? Man sagt: Die zweite Generation sagt nichts, die dritte Generation fragt. Viele meiner Kunden wollen wissen, wo ihre Familie in den 30er- und 40er-Jahren gelebt hat. Ein Kunde hat zum Beispiel nicht gewusst, dass sein Grovater 1943 in Auschwitz ermordet wurde. Ich habe viele Kunden in Amerika. Aber die ganze Welt ist ein Markt fr mich. Menschen aus Deutschland sind ja in die ganze Welt emigriert. Viele haben keine Verbindung mehr nach Deutschland gewollt. Aber ihre Nachkommen wollen etwas ber ihre eigene Identitt wissen.
BERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50
DER FAMILIEN-EXPERTE
die Generation, -en
Altersgruppe in einer Familie, z. B. Groeltern, Eltern, Kinder
dss ermrdet wrde (ermrden
dass man ermordet hat
hier: nach einem genauen Plan totmachen)
der Nach komme, -n
z. B. Kind, Enkel
lebten Prt. von: lebenschwierig schwermrkwrdig anders als normaldie [nfrage, -n hier: Bitte um Informationder Dlch, -e kurzes Messerrchtsradikal politisch extrem nationa
listisch
enttuschen ein bisschen traurig machen
der Maler, - Person: Sie macht Bilder.
Wo finden Sie Informationen? Zum Beispiel in Dokumenten aus Kirchen
und Standesmtern. Ich finde auch viel in Archiven im Ausland. Dort,
wo frher Deutsche lebten. In polnischen Archiven ist die Arbeit leicht. Ich verstehe ein bisschen Polnisch, und die Leute sind sehr kooperativ. In Russland und in der Ukraine
ist es schwieriger. Besonders jetzt in der Ukraine.
Finden Sie auch Dinge, die Sie eigentlich niemandem erzhlen wollen?
Das ist mir noch nicht passiert. Aber merkwrdige Anfragen hatte ich schon. Einmal kam ein Kunde mit einem Nazi-Dolch zu mir. Ihn hat interessiert, wem der frher gehrt hat. Ich glaube, der Mann war rechtsradikal. Diesen Job habe ich nicht gemacht. Andere Kunden muss ich enttuschen: Ein Mann hat gedacht, er ist mit dem norwegischen Maler Edvard Munch verwandt. Er heit nmlich fast gleich. Ich musste ihm aber sagen, dass das nicht sein kann.
MnnerSchne Hnde
Auch Mnner wollen gut aussehen.
Das wei Philipp Pechstein. Er hat
Deutschlands erstes Nagelstudio fr
Mnner. Wollen jetzt pltzlich so
viele Mnner rote Ngel? Nein. Aber
schne Hnde und Fe. Manik
re und Pedikre fr Mnner gibt
es auch in anderen Studios. Aber
in seinem Studio in Mnchen sol
len Mnner allein sein, sagt Pech
stein. Dann mssen sie keine Angst
vor komischen Blicken von Frauen
haben.
Auch Mnner wn-schen sich schne Fe und Hnde.
SCHNE HNDE
das Nagel-studio, -s (der Nagel,
(der Zeh, -en
Geschft: Dort bietet man Manikre und Pedikre an. hier: hartes, dnnes Stck oben am Ende eines Fingers oder Zehs) Finger am Fu)
Manikre nur fr MnnerFr Frauen
bietet Philipp Pechstein sei-nen Service in diesem Studio
nicht an
-
12 8/15
BERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50 FOTOS: W
IKIMED
IA.ORG
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EBRO
KER/MAN
FRED B
AIL; ISTOCK/TH
INKSTO
CK
NostalgieIn die Luft!
Toll fr Kinder: hoch in die Luft
fliegen, wieder hinunter, noch
hher, wieder nach unten und
dann noch viel, viel hher. Fr
her war die Schiffschaukel auf
Dorffesten genauso wie auf gro
en Volksfesten populr. Heute ist
das nicht mehr so. Hoch fliegen
wollen Kinder immer noch. Aber
nicht mehr mit der Schiffschaukel.
Sondern lieber mit HightechKa
russells. Mit denen geht es noch
hher und noch schneller. Und
die Kinder knnen sich einfach
hineinsetzen. Gut trainiert sein
muss in so einem Karussell nm
lich keiner. SchiffschaukelBesit
zer sagen: Sie verdienen damit
nicht mehr viel Geld. Viele Kinder
knnen heute nicht mehr schau
keln. Und es gibt heute weniger
Kinder als frher. Vielleicht gibt es
Schiffschaukeln bald nur noch im
Museum.HISTORISCHE AUTOS
die Wiese, -n groer Platz in der Natur: Dort gibt es viele kleine, grne Pflanzen.
das Besndere hier: schne Sache: Man macht sie nicht jeden Tag.
der Oldtimer, - engl.
teures, sehr altes Auto
zu zweit mit noch einer Personteilen hier: jeder gleich viel bezahlen
IN DIE LUFT!
die Schff-schaukel, -n
Spielgert in der Form von einem Schiff: Man stellt sich hinein und wechselt die Position hin und her (s. Foto).
genauso wie hier: und auchdas Vlksfest, -e (das Zlt, -e
Event drauen, z. B. mit Karussells und groen Zelten hier: Konstruktion aus Plastik und langen, dnnen Metallstcken: Man stellt sie drauen auf und kann darin feiern.)
einfach hier: bequemder Bestzer, - hier: Person: Ihr gehren
Schiffschaukeln.
Auto fahren wie frher: Spezielle Autovermieter
machen das mglich.
Gibt es das bald nicht mehr?Schiffschaukeln sind nicht mehr in Mode
!Tipp des MonatsHistorische Autos
Schn: ein Ausflug mit dem Auto im Sommer. Die
Sonne scheint, und es geht vorbei an Wald und Wie
sen. Etwas Besonderes wird die Fahrt im Oldtimer.
Den hat natrlich nicht jeder in der Garage. Aber es
gibt mehrere Firmen in den deutschsprachigen Ln
dern, die Oldtimer vermieten. Gnstig ist das nicht:
Cars&Stars in Hamburg vermietet 40 Jahre alte VW Kfer
Cabrios fr mindestens drei Stunden und 480 Euro.
Bei Oldierent in Kln kostet ein MercedesBenz 190 SL
mindestens 179 Euro fr 24 Stunden. Dazu kommt noch
das Benzin fr 1,19 Euro pro Kilometer. Und bei der
OldtimerVermietung in Freiburg kostet ein VW Kfer
Cabrio 388 Euro pro Tag. Wer zu zweit fhrt, kann die
Kosten teilen. Mehr Spa macht es so auch.
-
138/15
Panorama
BERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50
FRAUEN BEZAHLEN MEHR
nnnen hier: sagen zubereit sein tun wolleneher hier: wahrscheinlich mehrder Verbrau- cherschtzer, - (der Verbrau-cher, -(schtzen
Organisation: Sie gibt den Verbrauchern Informationen ber Produkte und Beratung. Person: Sie kauft und benutzt Produkte.)hier: helfen, dass jemandem nichts Negatives passiert)
GeldFrauen bezahlen mehr
Ein Besuch beim Friseur oder im Kosmetikladen: Frauen zahlen oft mehr. Bei
einem Friseur in Hamburg zahlen Mnner zum Beispiel circa 22 Euro und Frauen
31 Euro frs Haareschneiden. Und 50 Milliliter ArmaniParfm fr Frauen kosten
im Onlineshop von einer Parfmerie 70 Euro. 50 Milliliter fr Mnner aber nur
50 Euro. Gender Pricing nennen das Marketingexperten. Sie glauben: Frauen
sind eher bereit, fr Kosmetik Geld auszugeben. Verbraucherschtzer kritisieren
diese Preispolitik. Sie sagen: Manchmal sind die gleichen Dinge fr Frauen bis zu
100 Prozent teurer. Aber nicht immer ist Gender Pricing schlecht fr Frauen: Die
KfzVersicherung ist zum Beispiel fr Mnner teurer. Sie haben nmlich mehr
Unflle, sagt die Statistik.
WirtschaftStopp an Schweizer Briefksten
Der Briefkasten ist zu voll. Viel zu viele Prospekte sind darin. Damit das nicht
passiert, haben auch in der Schweiz viele Menschen einen Aufkleber auf
dem Briefkasten: Bitte keine Werbung, steht da. Aber jetzt hat die Post des
Alpenlandes Angst. Die Menschen schreiben nmlich immer weniger Briefe.
Die Werbung ist deshalb wichtig fr die Post. Deshalb sollen Brieftrger mit
den Mietern von den Husern ber die Aufkleber sprechen. Werbung ist ja
auch gut, sollen sie ihnen sagen. Viele Aufkleber haben die Menschen gar
nicht selbst an den Briefkasten gemacht, sagt die Post. Oft waren es Men
schen, die frher dort gewohnt haben. Wollen die aktuellen Mieter die Wer
bung also vielleicht doch?
FriseurbesuchWarum mssen
Frauen frs Haareschneiden mehr zahlen als
Mnner?
STOPP AN SCHWEIZER BRIEFKSTEN
der Aufkleber, - hier: Zettel: Man drckt ihn an den Briefkasten, und er bleibt dort hngen.
die Wrbung, -en von: werben = versuchen, ein Produkt sehr bekannt zu machen
der Brieftrger, - Person: Sie bringt die Post.gar hier: eigentlich
-
Wind, Wasser, weie Wnde
Eine bung zu diesem Text
finden Sie auf Seite 48.
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AGES/ALAM
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erleben hier: als Erfahrung machenstrahlen scheinendie Steilkste, -n (steil
Kste mit steilen Ufern so, dass es stark nach unten oder oben geht)
der Kreide-felsen, - (die Kreide
groer Stein aus Kreide
hier: weier oder hellgrauer Stein)
der Bch, e kleiner Fluss
Rgen
15
Wie eine gigantische Lampe strahlt die Sonne auf die Steilkste. Auf der einen Seite liegen die Kreidefelsen in hellem Wei. Auf der anderen
Seite liegt das Meer in drei Farben: In der Nhe des
Ufers ist es wei von der Kreide, dahinter blau-
grn, dann blau bis zum Horizont. Der khle Wind
bringt salzige Luft. 60 Meter ber dem Ufer zeigt
Ingolf Stodian durch die Bltter des Waldes auf das
Meer. Sieht aus wie in der Sdsee, oder?, sagt
der 47-Jhrige.
Der Geologe steht an seinem Lieblingsplatz an
der berhmten Kreidekste im Nationalpark Jas-
mund im Nordosten Rgens: am Kieler Bach, am
Hochuferweg zwischen Sassnitz und dem Knigs-
Auf Rgen zeigt sich die Natur von ihrer wilden Seite. So hat Barbara Kerbel auf der grten Insel
Deutschlands ein grandioses Naturphnomen erlebt das manchmal aber auch zum Drama wird.
Seit Tausenden von Jahren ndern
die Krfte der Natur die Landschaft.
8/15
Kreidekste im Nationalpark
JasmundSchn, aber
etwas gefhrlich
-
der Hktar, - Gre: 1 Hektar = 10 000 Quadratmeter
flieen sich immer weiter in eine Richtung bewegen
die Stufe, -n einer von mehreren Teilen einer Treppe
s htte erwscht
Konj. II der Vergangenheit von: es hat erwischt = hier: wurde verletzt
htte passieren knnen
Konj. II der Vergangenheit von: hat passieren knnen
erknnen hier: verstehendie Gefahr, -en Risiko; gefhrliche Situationschtbar mit den Augen gut zu
erkennen
zerreiben in sehr kleine Stcke machenfeucht ein bisschen nassder Kreide-haufen, -
kleiner Kreideberg
stcken bleiben hier: nicht mehr weitergehen knnen
Rgen hat den kleinsten
deutschen Nationalpark.
16 8/15
stuhl. Der Nationalpark ist mit etwas mehr
als 3000 Hektar der kleinste der 15 Natio-
nalparks in Deutschland. Stodian ist hier
so etwas wie der Parkchef. Den grten Teil
seiner Arbeit muss er im Bro erledigen.
Umso mehr freut er sich, wenn er Besu-
chern seinen Wald und seinen Lieblings-
platz an der Kste zeigen kann.
In einem Wasserfall fliet der Kie-
ler Bach aus dem Wald ins Meer. Stodian
fhrt zum Ufer hinunter. Erst geht es ber
eine kurvige Holztreppe mit vielen niedri-
gen Stufen. Die letzten Meter mssen die
Besucher ber eine stark nach unten fal-
lende Treppe hinuntersteigen.
Der Blick vom Strand auf die weie Steil-
kste ist fantastisch. Das Ufer ist aber kein
ungefhrlicher Ort. Im Sommer 2013 war
Stodian dabei, als hier ein Stck Kste ins
Meer fiel. Er war zufllig am Ufer, um die
Treppe zu untersuchen. Pltzlich fiel von
oben ein Baum hinunter genau dorthin,
wo Stodian kurz vorher noch gestanden
hatte. Fnf Minuten frher und etwas
mehr Kreide und Sand, und es htte mich
erwischt, erinnert er sich. Das htte auch
den beiden Urlauberinnen passieren kn-
nen, die am Ufer saen. Wir alle hatten
groes Glck, sagt Stodian.
Man muss kein Geologe sein, um zu
erkennen, dass ein Spaziergang an der
Steilkste gefhrlich werden kann. Die
Gefahr ist sichtbar, sagt Stodian. Er zeigt
auf die Lcher, die berall in den Felsen
zu sehen sind. Die Kreide kann man leicht
zwischen den Fingern zerreiben. Wird sie
feucht, klebt die Kreide auch zwischen
den Fingern.
Die Rgener Kreide ist weich, anders
als zum Beispiel die harten Kreidefelsen
von Dover. Immer wieder fallen Stcke
heraus. Die liegen dann am Ufer, bis das
Meerwasser sie wegtrgt. Und immer wie-
der laufen Urlauber am Strand ber einen
Kreidehaufen statt um ihn herum. Dann
muss die Feuerwehr kommen, sagt Sto-
dian. Denn in der klebrigen Kreide bleibt
man schnell stecken.
Der Geologe arbeitet seit 14 Jahren fr
das Nationalparkamt Vorpommern. Im
Nationalpark kennt er jeden Baum, jede
Blume und jedes Tier und er liebt die
Kreidekste. Was er selbst denkt, wenn
er unten am Ufer steht und nach oben
Parkchef Ingolf StodianVor zwei Jahren wurde es
an dieser Kste einmal sehr gefhrlich fr ihn
FOTO
S: OLIVER G
TZ; M
AURITIU
S IMAG
ES/IMAG
EBRO
KER/OLIVER G
ERHARD
-
%
200 Jahre Badetourismus
1818 wurde im Auftrag von Frst Malte von Putbus in Lauterbach im Sden Rgens das Badehaus Goor gebaut. Viele sehen es bis heute als das lteste Seebad auf Rgen, obwohl Lauterbach heute kein Seebad mehr ist. Auch muss man sich einen Badeurlaub im Jahr 1818 etwas anders vorstellen als heute. Die Badegste saen im Badehaus, Mnner und Frauen getrennt. Sie warteten, bis das Wasser aus dem Meer in Badewannen gepumpt wurde. Dann setzten sie sich in die Wannen. Ein Bad im Freien das passte damals gar nicht zu den moralischen Prinzipien.
Villen mit weien Fassaden, groen Balkonen und hbschen Veranden: So sieht die typische Bderarchitektur an der deutschen Ostseekste aus. Die meisten der klassizistischen Gebude sind aus dem 19. Jahrhundert. Noch heute ist der Stil vor allem in Mecklenburg-Vorpommern fr viele Seebder typisch. Das grte und eleganteste Seebad Rgens ist Binz.
Etwas kleiner, aber auch sehr elegant, ist Sellin. Die Orte Baabe und Ghren sind etwas ruhiger. Alle Seebder haben sehr schne, feine Sandstrnde. Im Sommer sind sie sehr voll. Zwischen Lauterbach, Binz, Sellin, Baabe und Ghren fhrt heute noch die historische Eisenbahn Rasender Roland hchstens 30 Kilometer pro Stunde schnell.
der Frst, -en Aristokratdas Badehaus, er Gebude mit Bassins an
einem Ort, wo sich kranke Menschen erholen knnen
das Seebad, er Ort am Meer, wo man sich erholen kann
sch vorstellen hier: sich denkendie Badewanne, -n
Sanitr-Einrichtungsgegen-stand, in dem man baden kann
pmpen mit einem Gert Wasser an eine spezielle Stelle bringen
das Jahrhn-dert, -e
Zeit von 100 Jahren
fein hier: weichdie Eisenbahn, -en
Bahn; Zug
rasen schnell fahren
zustndig sein fr
sich kmmern um
bsperren machen, dass man nicht hingehen kann
prognosti-zieren
eine Prognose machen
das Kp, -s langes, dnnes Ende der Kste, das ins Meer zeigt
der Lokalpoli-tiker, -
Politiker im Parlament einer Kommune
die Sptze, -n hier: uerstes Endeherbfallen herunterfallentten totmachendie Gemein-de, -n
Kommune
die }nvernunft nicht rationales Denken und Tunheit s hier: sagt manklttern hinauf- und hinuntersteigen
und dabei Hnde und Fe benutzen
die Rttungs-kraft, e
z. B. Polizist, Feuerwehrmann, Notarzt
der Meeres-spiegel
Hhe des Meeres
178/15
Rgen
auf die Felsen blickt? Schnell weg hier,
sagt er und lacht. Am gefhrlichsten ist
die Kste bei viel Regen. Dann macht das
Wasser den Boden schwer. Er beginnt, sich
zu bewegen. Der regenreichste Monat ist
der August, sagt Stodian.
Die Ufer an der Kreidekste sind offen.
berall stehen Warnschilder, Symbole
erklren die Gefahr. Der Hochuferweg fhrt
am oberen Rand der Kreidefelsen entlang,
weit ber dem Strand. An manchen Stellen
fhren Treppen zum Strand hinunter. Noch
hher als am Kieler Bach ist die Treppe am
Knigsstuhl, dem berhmten Naturmonu-
ment Rgens: 110 Meter tief geht es dort
nach unten ber 412 Stufen.
Das Nationalparkamt ist fr die Pfle-
ge der Treppen zustndig. Wege und Ufer
absperren kann es nicht. Das drfen nur
die Kommunen. Aber auch fr Hydrogeo-
logen wie Ingolf Stodian ist es sehr schwer
zu sagen, wie hoch das Risiko wirklich
ist. Niemand kann prognostizieren, wann
genau ein Stck aus der Steilkste he run-
terfllt in Tagen, Wochen, Monaten oder
Jahren.
Am Kap Arkona, im Norden der Insel,
haben die Lokalpolitiker reagiert. Am zwei-
ten Weihnachtsfeiertag 2011 wurde an der
Kapspitze ein zehnjhriges Mdchen von
herabfallenden Steinen gettet. Es war mit
Mutter und Schwester am Ufer spazieren
auf einem gesperrten Weg. Im Dezem-
ber 2012 sperrte die Gemeinde Putgarten
auch die Treppe zum Ufer. Aber etwas
weiter sdlich von der Kapspitze gibt es
einen zweiten Weg nach unten. Und wer
ganz in der Nhe, im Dorf Vitt, am kleinen
Hafen sitzt und nach links zum Kap Arko-
na schaut, der sieht: Spaziergnger, die um
die 43 Meter hohe Kapspitze laufen nur
Zentimeter von der gefhrlichen Felswand
entfernt.
Die Unvernunft der Urlauber, heit es
auf Rgen, ist die grte Gefahr. Absper-
rungen werden berall auf der Insel igno-
riert. Immer wieder versuchen Besucher
auch, an den Kreidefelsen zu klettern.
Manche Eltern schauen zu, wie ihre Kin-
der in die Steilkste Lcher machen. Fr
Rettungskrfte ist es dort schwierig und
gefhrlich. Die freiwillige Feuerwehr in
Sassnitz ist die einzige Feuerwehr Deutsch-
lands auerhalb der Berge, die Experten
fr Hhenrettung hat.
Die Dynamik an Rgens Steilksten wird
in Zukunft noch strker werden, prognos-
tiziert Ingolf Stodian. Das Klima ndert
sich. So wird der Meeresspiegel steigen.
Die berhmten Kreidefelsen werden sehr
wahrscheinlich irgendwann nicht mehr
da sein. Auch Stodian findet das schade.
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regenreich so, dass es oft regnetdas Wrn-schild, -er
Schild, das sagt, dass man gut aufpassen soll, weil z. B. bald eine gefhrliche Stelle kommt
fhren hier: gehender Rnd, er hier: Weg ganz oben am ueren Bereich
-
wgsprengen wie von einer Bombe weg-gemacht werden
der }mgang hier von: umgehen mit entscheiden, ob man die Felsen stabilisiert oder nicht
beschftigen hier: machen, dass man Nach-denken muss
vrsus einerseits , andererseits das Seebad, er
Ort am Meer, wo man sich erholen kann
das Wlterbe Gebude, Stdte und Land-schaften in aller Welt, die man fr die Menschen in Zukunft schtzen soll
erklren zu (offiziell) sagen, dass etwas istdie Bdden-landschaft, -en
Landschaft mit Inseln und groen Lagunen, die eine Verbindung mit dem Meer haben
wnderschn sehr schnder Pnkt, -e hier: Ort; Stelleder Segler, - (das Segel-schiff, -e (das Segel, -
Person, die mit einem Segelschiff fhrt Schiff mit Segel, das durch die Kraft des Windes bewegt wird) groes Stck Stoff)
zm Teil hier: nicht ganz, aber ein bisschen
vn n hier: ablaufen hier: an sein
entstehen hier: sich formen; anfangen zu sein
der Baumeis-ter, -
frher Name fr die Person, die ein groes Gebude baute; hier: Kraft, die groe Steine formt
gbe Konj. II von: gebenaufbauen hier: aus Teilen zusammenbauender Drck hier: Effekt physikalischer Krfte
%
18 8/15
Aber wer wei, vielleicht entstehen in
Zukunft noch viel tollere Formationen,
sagt der 47-Jhrige. Die Erosion ist hier
der Baumeister.
Die Krfte der Natur ndern die Land-
schaft das ist seit Tausenden von Jah-
ren so, nicht nur auf Rgen. Ohne diese
Prozesse gbe es keine Sandstrnde auf
der Insel. Ohne Erosion wre die Kreide-
kste auch nicht wei. Aber nicht allen
auf Rgen gefllt die Idee, dass Postkar-
tenmotive irgendwann weg sind. Manche
wollen die Kreidekste deshalb knstlich
stabilisieren. Auch damit knnte man
die Erosion nicht stoppen, sagt Stodian.
Die ganze Zeit fliet Wasser in die Kreide.
Baut man vorne eine Barriere auf, wrde
der steigende Druck diese irgendwann
wegsprengen.
An der Diskussion um den Umgang
mit den Kreidefelsen zeigt sich ein Kon-
flikt, der die Insel seit Jahren beschftigt:
Tourismus versus Natur, konomie versus
kologie. Rgen ist eines der populrsten
Reiseziele der Deutschen. Pro Jahr kom-
men fast eine Million Besucher. Fast 40
Prozent fahren nach Binz, in das grte
und teuerste Seebad der Insel (siehe Kas-
ten Seite 17). Fast berall auf Rgen wird
gebaut es gibt neue Jachthfen, Hotels,
Straen, Golfpltze und Veranstaltungsge-
bude.
Naturschtzer sehen diesen Boom mit
Sorge. Je mehr gebaut wird, desto schwie-
riger wird es fr die Natur. Es ist ein Para-
dox. Denn die meisten Touristen kommen
wegen der Natur. Die Kreidefelsen, der
von der UNESCO zum Welterbe erklrte
Wald im Nationalpark Jasmund, das Kap
Arkona, die idyllische Bodden-
landschaft, die Seebder mit
ihren Sandstrnden: Rgen ist
wunderschn. Kein Punkt der
Insel liegt weiter als sieben
Kilometer vom Wasser entfernt.
Radfahrer, Wanderer, Badeur-
lauber, Familien, Surfer, Segler,
Ruhesuchende fr sie alle ist
Rgen ideal.
Der Tourismus ist der wich-
tigste Wirtschaftsfaktor der
Insel. Fast alle der 70 000 Ein-
wohner leben mindestens
zum Teil davon. Wer nicht in
einem der Hotels oder Res-
taurants arbeitet, vermietet
meistens wenigstens noch
eine Ferienwohnung im eige-
nen Haus. Im Winter, wenn die
meisten Hotels und Gaststt-
ten geschlossen haben, steigt
die Arbeitslosenquote auf bis
zu 20 Prozent. Zum Vergleich: Im Durch-
schnitt lag die Quote im letzten Winter in
Deutschland bei maximal sieben Prozent.
Die Insel sucht noch nach ihrer Position
zwischen Naturschutz und Tourismus. Was
ohne Menschen aus der Natur wird, ist im
Sden Rgens zu besichtigen: auf der Insel
Vilm im Biosphrenreservat Sdostrgen.
Wie schn es dort ist, erkannte schon die
Regierung der Deutschen Demokratischen
Republik (DDR): Auf der Insel hatten ihre
Minister von 1959 an ihre Ferienhuser.
Damit sie ungestrt blieben, wurde die
Insel gesperrt offizieller Grund: der
Schutz der Natur. Die Vilm war deshalb fr
viele ein mystischer Ort.
Fr die Natur war das ein groes
Glck, sagt Andreas Kuhfu und hilft
den Besuchern an Bord der MS Julchen
im Hafen von Lauterbach. Der Schiffs-
motor luft schon. Zehn Minuten dauert
Strand und Kurhaus von BinzVier von zehn Rgen-Urlaubern fahren dorthin
FOTO
: MAU
RITIUS IM
AGES/IM
AGEB
ROKER/SAB
INE LU
BEN
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regelmig immer wieder, z. B. einmal pro Wocheje hier: pro FahrtHlz schlagen Bume wegmachendie Bcht, -en Teil des Meeres oder eines Sees, der auf
drei Seiten Land hat
erleben hier: stattfinden; gebender Besucher-ansturm
hier: groe Menge von Besuchern, die auf die Insel kommen
schlieen hier: den Besuchern nicht mehr erlauben, auf die Insel zu fahren
das Seminar, -e Kurs
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218/15
Rgen
Das lngste
Haus Europas
Der Plan war grenwahnsinnig: Zwischen Binz und Sassnitz woll-ten die Nationalsozialisten einen gigantischen Ferienpark bauen. 20 000 Menschen sollten in Prora gleichzeitig Urlaub machen knnen, organisiert von der Organisation Kraft durch Freude. Aber bevor die Anlage fertig wurde, begann Hitler den Zweiten Weltkrieg. Das 4,5 Kilometer lange Gebude das lngste Haus Europas, manche meinen der Welt wurde zur Ruine.
Nach 1945 zog das Militr der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) in die Ruinen ein. Die DDR-Brger durften weder auf das Areal noch auf den schnen Strand davor. Seit dem Ende der DDR gab es viele Plne, was mit dem Gebude passieren soll. Ein Teil der Anlage ist seit 2011 eine Jugendherberge mit mehr als 400 Betten. Auerdem gibt es in Prora ein Dokumentationszentrum zur Geschichte des Gebudes. Aktuell werden Teile davon zu eleganten Wohnungen umgebaut.
grenwahn-sinnig
so, dass man glaubt, alles zu knnen und alle Mglichkeiten zu haben
die [nlage, -n hier: alle Gebude und Parks
das Militr Armeembauen anders bauen
die Fahrt. Kuhfu ist einer der wenigen,
die regelmig auf die Insel drfen. Seit
zehn Jahren bringt der 54-Jhrige Besu-
cher dorthin. Maximal 300-mal pro Jahr
drfen er und sein Chef je 30 Gste hi -
nberfahren.
Was Kuhfu mit dem Glck meint, sieht
man schon nach wenigen Metern. Denn
auer an den Ferienhusern konnte die
Natur auf der Vilm machen, was sie wollte.
Der Rundweg ber die Insel fhrt vorbei an
Bumen, die Hunderte Jahre alt sind. Der
Wald auf der Vilm ist einer der ltesten in
ganz Norddeutschland. Seit 1527 ist hier
kein Holz mehr geschlagen worden. Auch
die DDR-Minister haben den Wald in Ruhe
gelassen, sagt Kuhfu.
Auf dem Rundweg ber die Insel zeigt
sich, wie interessant die Vilm geologisch
ist. Der Weg fhrt entlang der Steilkste
im Sden bis zum Flachwasser im Norden,
vorbei an kleinen Buchten und Sandstrn-
den. Fast alle Kstenformen der sdlichen
Ostsee finden sich auf der Insel. berall
auf der Vilm sieht es anders aus.
Nach der ffnung der deutsch-deut-
schen Grenze 1989 erlebte die Vilm einen
kurzen Besucheransturm. Alle wollten
sehen, wie die DDR-Minister ihre Feri-
en verbrachten. Fr die Vilm war das zu
viel. Nach kurzer Zeit wurde sie wieder
geschlossen. 1990 zog die neue Interna-
tionale Naturschutzakademie in die Feri-
enhuser ein. Heute finden dort Seminare
fr Naturschtzer und Politiker statt.
Eine Nacht auf der Insel verbringen
das ist noch heute ein Privileg, sagt
Andreas Kuhfu. Nur die Seminarteil-
nehmer drfen ber Nacht auf der Insel
bleiben. Damit die Natur auch in Zukunft
in Ruhe machen kann, was sie will. 2
Typische KstenarchitekturReetdach-Huser im Dorf Vitt
Touristenbahn Rasender Roland
Das ganze Jahr ber fahren auf
diesen Gleisen nur historische Zge
-
22 8/15
Ja oder Nein?
JA
schffen hier: entstehen lassenfrdern untersttzen; helfenlokal hier: von einem Dorf oder einer Regionbeitragen zu hier: ein Grund sein frder Klimawandel nderung des Klimasnachhaltig hier: so, dass etwas keine negativen Effekte fr die Menschen und die kologie hatdas Knsthandwerk Beruf, bei dem aus Handarbeit Kunst wirddie Lndflucht Wegziehen eines groen Teils der Landbevlkerung in die Stdteintkt kaputtauszeichnen hier: ffentlich sagen, dass etwas nachhaltig ist
NEIN
emeritiert so, dass ein Universittsprofessor offiziell aufgehrt hat, zu arbeitender Voyeursmus gemeint ist hier: neugieriges Beobachten anderer Menschendie Ausnutzung Benutzung zum eigenen Vorteilseelisch hier: so, dass es in Gedanken und Gefhlen wehtuterzwngen hier: nicht freiwillig; nicht zuflligdas Transprtunternehmen,
Transportfirma
dienen hier: bedienen; in einer Hierarchie in einer unteren Position fr andere arbeitendie Vlkerverstndigung
friedliche Kommunikation und Kooperation zwischen verschiedenen Vlkern
die Vision, en hier: nicht reale Vorstellungrespektieren hier: zeigen, dass man sich fr einen anderen Menschen interessiert und gut findet, wie er
ist
die Nchstenliebe christliches Ideal der Liebe und Freundlichkeit, mit der man sich um andere Menschen kmmern soll
die Aufmerksamkeit hier: Interesse
Mila Dahle ist Tourismusexpertin bei der Naturschutzorganisation WWF in Deutschland.
Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsbereich. Er schafft weltweit einen von elf Arbeitspltzen. Beson-ders in armen Lndern ist er eine wichtige Einkommens-mglichkeit. Durch ihn wird notwendige Infrastruktur aufgebaut und das Wirtschaftswachstum gefrdert. Also alles gut?
Noch nicht. Unsere Traumreisen in ferne Lnder ver-ursachen viele globale und lokale Probleme: Wir ver-brauchen zu viel Wasser und wichtige Ressourcen. Wir produzieren Mll und dreckiges Wasser, verschmutzen die Luft und schaden den kosystemen. Unsere Flge tragen einen groen Teil zum Klimawandel bei.
Damit Tourismus der Umwelt nicht schadet, sondern den Menschen vor Ort ntzt, muss er nachhaltiger wer-den. Das meiste Geld aus kotouristischen Aktivitten
bekommt die lokale Wirtschaft: 95 Prozent. Beim All-in-clusive-Urlaub sind es nur etwa 20 Prozent, wei die UN.
Nachhaltiger Tourismus erffnet neue Einkommens-perspektiven im Gastland: Die Menschen dort arbeiten zum Beispiel in der Gastronomie und im traditionellen Kunsthandwerk, oder sie fhren Touristen durch Natio-nalparks. Das hilft armen Menschen und kann die Land-flucht junger Menschen stoppen.
Da Tourismus von einer intakten Umwelt abhngig ist, macht er den Schutz der Natur auch fr die lokalen Kommunen interessant. In Uganda bezahlen Touristen fr die Genehmigung, Gorillas zu beobachten. Damit verdient der Staat ber drei Millionen US-Dollar im Jahr. Sie gehen direkt und indirekt an die Bevlkerung.
Und was knnen wir als Reisende im Gastland tun? Wir knnen in als nachhaltig ausgezeichneten Unterknf-ten wohnen und die ffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Ausflge in Schutzgebiete unter Fhrung von Experten vor Ort unternehmen. Und ein Fahrrad leihen, in einem landestypischen Restaurant essen oder lokale Souvenirs zu fairen Preisen kaufen nur bitte keine aus geschtzten Tieren oder Pflanzen.
Hilft Tourismus armen Lndern?
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S: WW
F; PRIVAT; ISTOCK/TH
INKSTO
CK
Ja
Amerika, Asien oder Afrika: Viele Deutsche wollen im Urlaub gern weit
weg reisen. Sie knnen es sich auch leisten. Aber ntzt das eigentlich
auch den Menschen in den Urlaubslndern? Wir fragten:
Tourismus erffnet neue Einkommensperspektiven.
-
238/15
Ludwig Ellenberg ist emeritierter Professor fr Geografie der Berliner HumboldtUniversitt.
Jedes Jahr reisen etwa 900 Millionen Touristen in frem-de Lnder. Die meisten von ihnen kommen aus Indus-triestaaten. Reisen in Entwicklungslnder sind Besuche der Reichen bei den Armen. Dazu gehren Asymme-trie, Voyeurismus und Ausnutzung. Prostitution gibt es auch seelisch, nicht nur mit dem Unterkrper! Das Geld der Reisenden fordert Erlebnis, Service, Exotik. Touris-mus bedeutet fr die Bewohner armer Lnder meistens schlecht bezahlte Arbeit, steigende Preise, erzwungene Vernderung und Entstehung unerfllbarer Wnsche.
Die Reiseveranstalter, Tourismusmedien, Reisebros, Transportunternehmen und Wirtschaftsvertreter sitzen in den reichen Staaten. Das Geld aus dem Tourismus bekommen sie. Hotels in den Tropen gehren oft Aus-lndern. Das Management rekrutieren sie internatio-
nal. Koch, Zimmermdchen, Putzfrau, Kellner, Fahrer, Wscherin das bleibt fr die Bevlkerung brig.
Kolonialismus hie immer auch: Gut organisierte Invasoren holen sich aus armen Lndern, was sie kriegen knnen. Tourismus in arme Regionen hat einen neoko-lonialen Charakter. Die Menschen in den Zielgebieten sollen billig dienen, die Fernreisen preiswert mglich machen, sich um die Infrastruktur kmmern und weiter mit wenig zufrieden sein.
Vlkerverstndigung im Ferntourismus ist eine Vision. Aber in der Realitt kommt es zur Konfrontation verschie-dener Kulturen. Unterschiede werden grer, und die Bevlkerung in den Entwicklungslndern ist frustriert.
Tourismus kann armen Regionen helfen: wenn Tou-risten die Menschen respektieren, die weniger haben als sie. Wenn sie fremde Kulturen respektieren und Freu-de an der Verstndigung haben. Und wenn Reisen teu-rer wird. Dann knnen alle Menschen, die die Ferien reicher Touristen schn machen, fair bezahlt werden. Das braucht Nachdenken, Empathie, Nchstenliebe, Aufmerksamkeit, ein Gefhl fr Gerechtigkeit und ein bisschen weniger individuellen Egoismus.
Nein
Tourismus in arme Lnder hat einen neokolonialen Charakter.
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Bekommen Paare in Deutschland ein Baby, wollen viele Berufs- und Familienarbeit gleichmig unter-einander aufteilen. Laut einer Allens-bach-Studie wnscht sich das fast die Hlfte der Mtter und Vter mit kleinen Kindern. Aller-dings gelingt es nur einem Drittel der Befragten. Die meisten Paare kehren nach der Geburt des ersten Kindes zur klassischen Rollenverteilung zurck.
Das heit konkret: Der Vater arbeitet beruf-lich Vollzeit, die Mutter Teilzeit (55 Prozent). Fast drei von vier Paaren erklrten die Kinderbe-treuungsmglichkeiten zum Grund dafr, dass die Frau in Teilzeit geht. Bei 60 Prozent ist das Einkommen der entscheidende Faktor: Verdient der Mann mehr, behlt er seine Vollzeitarbeit, die Frau geht in Teilzeit. Vor der Geburt arbeiten bei 71 Prozent der Paare beide in Vollzeit nach der Geburt ist das nur noch bei 15 Prozent so.
Eine wichtige Erkenntnis der Studie: Frau-en sind oft nicht glcklich ber die klassische Rollenverteilung. Fast 60 Prozent erklrten eine
Berufsttigkeit fr ziemlich wichtig. Aber wenn sie nach der Geburt des ersten Kindes beruflich in Teilzeit gehen, kommen sie aus der Aufgabenteilung spter kaum noch heraus. Circa jede fnfte Mutter (17 Prozent) hrt nach der Geburt des ersten Kindes sogar fr immer auf, beruflich zu arbeiten.
Ein weiteres deutliches Ergebnis der Studie ist dabei der noch immer starke Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland. Nach der Elternzeit arbeiten im Osten 34 Prozent der Frauen wieder in Vollzeit. Im Westen sind es nur elf Prozent. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) sieht dafr zwei Hauptgrnde: Erstens sei das Angebot fr Ganztagsbetreuung in den stlichen Bundeslndern immer noch besser. Zweitens sei das Rollenverstndnis im Westen immer noch ein anderes. Whrend der Prsentation der Allensbach-Studie in Berlin sagte die Ministerin, dass Eltern gute und flexib-le Angebote der Arbeitszeitgestaltung bruchten, damit Frauen nicht in der Teilzeitfalle und Vter nicht in der Vollzeitfalle stecken bleiben.
Eltern zwischen Wunsch und Realitt
FOTO
S: ISTOCK/TH
INKSTO
CK (2)
aufteilen hier: Aufgabenbereiche verteilendie [llens-bach-Studie, -n
wissenschaftliche Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts in Allensbach
der/die Be-fragte, -n
Person, die auf Fragen zu einem speziellen Thema antwortet
zurckkeh-ren zu
hier: wieder annehmen
der Fktor, Faktoren
Komponente; objektive Sache
die Erknntnis, -se
hier: Ergebnis
die ]lternzeit Urlaub fr Eltern: In einer Zeit von drei Jahren knnen sie sich um ihr Baby kmmern. Ihre Firma darf ihnen in dieser Zeit nicht kndigen.
die SPD kurz fr: Sozialdemokratische Partei Deutschlands
das Rllenver-stndnis
Meinung/Idee von den gesell-schaftlichen Rollen
flexibel hier: so, dass man selbst sagen kann, wann Arbeitsbeginn und -ende sind
die [rbeits-zeitgestaltung
Organisation der Arbeitszeit
die Teilzeit-falle
gemeint ist hier: Nachteil des Teilzeitarbeitsmodells, dass die Frauen spter nie mehr eine Vollzeitstelle bekommen
stcken blei- ben n
m hier: nicht mehr herauskom-men aus
Diesen Text knnen Sie mit einem Premium-Abo hren: www.deutsch-perfekt.com/service
24 8/15
-
Was heit ?
Ma nahmenbndel
Bis 2020 sollen die CO2-Emissionen in Deutschland um 40 Prozent sin-ken. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine einzelne Aktion nicht genug. Deshalb haben die Koalitionsparteien ein Manahmenbndel beschlos-sen. Das Wort Bndel ist hier eine Metapher. Normalerweise werden in einem Bndel mehrere Teile zusammen-gebunden, zum Beispiel Papier oder Kleidung. In ein Manahmenbndel oder ein Manahmenpaket packen Politiker keine Dinge, sondern Aktionen. Welche Aktionen hineinkommen und welche nicht, diskutieren sie vor-her. In der Energie- und Klimapolitik waren sich die Koalitionsparteien nicht einig und haben Kompromisse gemacht. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel wollte eigentlich, dass Kohlekraftwerke eine Strafe auf zu hohe CO2-Emissionen zahlen mssen. Aber das passiert nicht. Dafr sollen jetzt fnf groe Kohlekraftwerke vom Netz gehen und nur als Reserve bleiben. Ein zweiter Kompromiss: Der bayeri-sche Ministerprsident Horst Seehofer ist gegen groe Trassen, die ber der Erde Strom von Norddeutschland in den Sden transportieren. Nach der Diskussion ist klar: Die beiden Stromtrassen kommen. Aber viele Kabel werden unter der Erde liegen.
beschlieen hier: beraten und ent-scheiden
zusmmen-binden
zusammenmachen; zusammennehmen
sch einig sein die gleiche Meinung habendas Kohlekraft-werk, -e (die Kohle, -n
Fabrik, in der mit Kohle Energie hergestellt wird schwarzer Stein, der als Heizmaterial benutzt wird)
dafr hier: aber vm Ntz gehen hier: aufhren, Strom
herzustellen
der Minster-prsident, -en (das Bndes-land, er
Regierungschef eines deut-schen Bundeslandes Teil einer fderalistischen Republik)
die Trsse, -n hier: geplanter Weg fr die Konstruktion eines sehr groen Stromkabels
Parlament reagiert auf CyberAttacke
Nach einer groen Cyber-Attacke auf das deutsche Parlament will der Bun-destag nun damit beginnen, Teile seines internen Datennetzes neu einzu-richten. Zum Hintergrund: Bei der Attacke auf die Computer des Bundestags hatten unbekannte Tter groe Mengen geheimer E-Mails und Dokumente von Parlamentariern gestohlen. Laut dem Nachrichtenportal Spiegel Online sollen IT-Mitarbeiter der Bundestagsverwaltung das Datennetz jetzt digital aufrumen. Nur die wichtigsten Sicherungsarbeiten wrden mehrere Monate dau-ern. Wie Bundestagsprsident Norbert Lammert sagt, wird die Verwaltung auerdem eigene Sicherheitssysteme kaufen und in Zukunft selbststndig betreiben. Dadurch sinkt die Wahr-scheinlichkeit fr die Entstehung weiterer Risiken.
Kriminelle stehlen Solaranlagen
Das ist ein Nachteil der ko-Wende: Solar-anlagen werden sehr oft gestohlen. Laut einem Bericht der Sddeutschen Zeitung registrierte die Polizei in den letzten vier Jahren fast 2000 Diebsthle mit einem Gesamtschaden von mindestens 15 Millionen Euro. Der tatschliche Schaden liegt wahrscheinlich noch hher. In einigen Teilen Deutschlands wird nmlich erst damit begonnen, Solardiebsthle in
der Statistik in einer eigenen Kategorie zu zhlen. Die Polizei sieht in den Diebsthlen Taten professioneller Krimineller. Die Anlagen wrden meistens fachmnnisch demontiert oft nachts, weil sie dann keinen Strom herstellen. Das Material wird danach schnell ber die Grenze gebracht. Dort wrden die Zellen dann in neuen Solaranlagen benutzt, berichtet die Polizei.
Neues Asylrecht
Mehr Rechte fr gut integrierte Auslnder, aber auch hrtere Regeln bei der Abschie-bung: Das ist das Resultat einer Reform des Aufenthaltsgesetzes in Deutschland. Konkret heit das: Auslnder, die bis jetzt nur geduldet sind, drfen in Zukunft in Deutschland bleiben, wenn sie gut Deutsch sprechen und ein eigenes Einkommen haben. Dagegen sollen Menschen, die keine Chance auf ein
Aufenthaltsrecht haben, schneller abgeschoben werden. Innen-minister Thomas de Maizire (CDU) sagte im Parlament: Es muss klar unterschieden werden zwischen jenen, die Anspruch auf Schutz haben, und jenen, die diesen Anspruch nicht haben. Die Organisation Pro Asyl und die Opposition kritisieren das. So nannte Ulla Jelpke (Die Linke) die Unterscheidung in richtige und falsche Asylbewerber brandgefhrlich.
die [bschie-bung, -en
Zurckschicken in die Heimat
gedldet hier: mit einer Erlaubnis, erst einmal zu bleiben
der |nnen-minister, -
Minister, der z. B. fr die ffentliche Ordnung und Sicherheit zustndig ist
die CDU kurz fr: Christlich Demokratische Union[nspruch haben auf
hier: das Recht haben, etwas zu bekommen
brndgefhr-lich
m extrem gefhrlich
der Bndestag deutsches Parlamentintrn hier: nur fr Mitglieder des
Bundestags
der Hnter-grund, e
hier: Extrainformation
digital mit Computertechnikbetreiben hier: verwalten
die Wnde hier: entscheidende nderungder Diebstahl, e
Stehlen von Dingen
fchmnnisch wie von einem Experten gemachtdemontieren hier: mit Werkzeugen einzelne Teile
wegmachen
die Zlle, -n hier: elektrisches Bauteil, mit dem man aus Sonnenlicht Strom produzieren kann
258/15
Nachrichten
-
Im Sdwesten ist der Wolf zurck
Naturschtzer freuen sich, viele Wanderer sind besorgt. Der Grund: In deut-schen Wldern gibt es wieder viele Wlfe. Lange war das Raubtier in Deutschland ausgerottet. Aber inzwischen gibt es laut Bundesamt fr Naturschutz (BfN) wieder circa 200 davon. Zum ersten Mal nach 150 Jahren war nun auch wieder ein Wolf im Sdwesten Deutschlands unterwegs. Allerdings lebte das Tier dort nicht lange. Es wurde auf einer Autobahn in Baden-Wrttemberg berfahren. Tests sollen nun zeigen, ob der Wolf aus der Schweiz oder aus Frankreich kam. Wlfe sind sehr vorsichtig und meiden Menschen, heit es beim Naturschutzbund Deutschland. Viele Eltern, Wanderer und Tierbesitzer sorgen sich aber. Sie glauben an die aus Mrchen bekannte Legende vom bsen Wolf, der Kinder und Nutztiere frisst. BfN-Prsidentin Beate Jessel ist aber optimistisch, dass der Wolf seinen Platz in Deutschland wieder finden wird. Konflikte offen diskutieren, lsen und dem Wolf seine Ruhe lassen so knnte daraus eine Erfolgsgeschichte des Naturschutzes werden, sagt sie.
Wovor die Schweiz Angst hat
Neben Naturkatastrophen frchten die Schweizer vor allem eine groe Energiekrise. Das ist das Ergebnis eines Berichts des Bundesamts fr Bevlkerungsschutz, der die geschtzt grten Gefahren fr das Land auflistet. So ist die Schweiz weniger durch Terror, Wirt-schaftskrisen und Krieg bedroht als durch einen groen Stromausfall. Das Szenario: Sollte es im Winter ber mehrere Wochen zu einem Stromdefizit kommen, knnte es zu Toten und groen Schden fr die Wirtschaft und fr die Gesellschaft kommen. Insgesamt ist dann mit einem Schaden von mehr als 100 Milliarden Franken (circa 95,6 Milliarden Euro) zu rechnen, so der Bericht. Auf den Pltzen zwei und drei der grten Gefahren folgen eine groe Infektionskrankheit und Rekordtemperaturen. Mit dem Risikobericht will das Land Katastrophenschutz und Sicherheitspolitik verbessern.
FOTO
: PICTURE ALLIAN
CE/BLICKW
INKEL
IM SDWESTEN IST DER WOLF ZURCK
der Wlf, e wildes Tier, das mit dem Hund verwandt ist und im Wald lebt (s. Foto)
besrgt sein sich Sorgen machen; frchtendas Raubtier, -e z. B. Panther, Tiger ausrotten so viele Tiere tten, dass es
keine mehr gibt
meiden hier: nicht dorthin gehen, wo Menschen sind
der Naturschutz-bund
Organisation mit dem Ziel, die Natur zu schtzen
das Ntztier, -e Tier, das fr den Menschen z. B. Fleisch, Milch, Eier liefert oder ihm bei der Arbeit hilft
ffen hier: ehrlich; ohne Angst
WOVOR DIE SCHWEIZ ANGST HAT
schtzen vermutenauflisten hier: in einer Liste zeigenbedroht sein drch
in eine gefhrliche Situation kommen durch
der Strom-ausfall, e
Wegbleiben von Strom
der Pltz, e hier: Position
Ein Wolf in der NaturAuch im Sdwesten von
Deutschland lebt er wieder
26 8/15
-
Auf den zweiten Blick
Wirtschaftswoche
Die Zeit der sauren GurkenEine saure Gurke ist die lange, grne Frucht einer Gemsepflanze, die lngere Zeit in einem Glas in einer Essigsoe mit vielen Gewrzen lag. Traditionelle saure Gurken werden in Deutschland im Spreewald hergestellt, einer Region im Sden
von Brandenburg. Wie die Wirtschaftswoche berichtet, knnte aber bald Schluss sein mit der Zeit der sauren Gurken im Spreewald. Seit Jahresanfang gilt nmlich der
Mindestlohn. Dadurch ist die Herstellung der sauren Gurken teurer geworden. Vielleicht kann man sie deshalb bald nur noch in Spezialittengeschften kaufen.
Nicht unbedingt Spezialitten, aber schon oft ziemlich spe-zielle Themen mssen Journalisten in der Sauren-Gurken-Zeit suchen. So nennt man die Zeit im Hochsommer, in der in Kultur und Politik wenig passiert. Zu erklren ist der Begriff dadurch, dass auch frher in dieser Phase des Jahres Ferienzeit war und es beruflich weniger zu tun gab. Deshalb nutzte man die Zeit, um Gurken zu ernten und daraus saure Gurken zu machen. Heute findet man in der Sauren-Gurken-Zeit in den Zeitungen viele kuriose Nachrichten, die sonst nicht publiziert wrden. Denn die Journalisten brauchen eine Alternative genau wie der Hersteller der sauren Gurken im Spreewald.
Sddeutsche Zeitung
ZwergsteigerDas Bergsteigen wird seit Jahren in Deutschland immer populrer. Auf einen Berg zu steigen, also einen Berg hinauf-zugehen, ist zwar anstrengend. Aber es hat auch viele Vorteile. So kann sich ein Bergsteiger an der grandiosen Natur in den Bergen freuen. Gleichzeitig hat er ein intensives Training an der frischen Luft.
Mit Zwergsteigern in der Gruppe kann das Bergsteigen aber nicht nur krperlich anstrengend werden. Einen Zwerg nennt man im Deutschen einen extrem kleinen Menschen, wie man ihn zum Beispiel im Mrchen findet. Aber auch zu kleinen Kindern kann man liebevoll Zwerg sagen. ber das Bergsteigen mit diesen Zwergen schreibt der Autor der Sddeutschen Zeitung. Oft haben Kinder nmlich keine Lust, auf einen Berg zu steigen. Wenn Eltern ihre Zwerge aber whrend des Bergsteigens richtig beschftigen und auch manchmal belohnen, knnen sie den Sommer doch noch zum gemeinsamen Bergsteigen nutzen.
Gnstiges Leben
Verbraucher kaufen in Deutschland besonders billig ein. Sie bekommen fr ihren Euro mehr als die Menschen in den meis-ten Nachbarlndern. Das zeigt ein europaweiter Vergleich. Nach aktuellen Ergebnissen der Sta-tistikbehrde Eurostat ist das Leben fr private Verbraucher nur in den Nachbarstaaten Polen und Tschechien noch gnstiger als in der Bun-desrepublik.
Laut Eurostat lag das Preisniveau fr priva-te Konsumausgaben in Deutschland im letzten Jahr nur 1,5 Prozent ber dem Durchschnitt in der Europischen Union (EU). Zum Vergleich: Die Lebenshaltungskosten der Schweizer lagen um 54 Prozent ber dem EU-Durchschnitt. Auch die Dnen lagen mit 38 Prozent weit darber. Dort mssen Verbraucher tief in die Taschen greifen. Aber auch in sterreich, Frankreich, Luxemburg, Belgien und den Nie-derlanden ist der Unterschied zum deutschen Preisniveau gro.
Innerhalb der Lnder, die den Euro als Whrung besitzen, liegen die Preise fr Waren und Dienstleistungen nur in Spanien, Portugal und Griechenland niedriger. In Portugal zum Beispiel mssen Verbraucher fr vergleichbare Waren fast 19 Prozent weniger bezahlen als in Deutschland. Noch gnstiger ist das Einkaufen in den deutschen Nachbarlndern Polen (minus 44 Prozent im Vergleich zum EU-Durchschnitt) und Tschechien (minus 36 Prozent).
Ein Grund fr die im Vergleich gnstigen Preise in Deutschland ist der harte Wettbewerb im Einzelhandel. So sorgen vor allem die Dis-counterketten Aldi und Lidl seit vielen Jahren fr sehr niedrige Preise bei Lebensmitteln. Das Kon-zept der Discountmrkte gilt sogar als deutsche Erfindung. Die Zeitung Die Welt nennt Deutsch-land deshalb auch Discountrepublik.
berall SonderangeboteIn Deutschland leben ist gnstig
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:PICTURE ALLIAN
CE/DPA
DIE ZEIT DER SAUREN GURKEN
der Mndest-lohn, e
Lohn, den jemand mindestens bekommen muss
nbedingt auf jeden Fall; absolutder Hochsommer heieste Zeit im Jahrder Begrff, -e Wortntzen benutzen
rnten z. B. Obst oder Gemse sam-meln, das man gepflanzt hat
ZWERGSTEIGER
liebevoll mit viel Liebebeschftigen hier: z. B. Geschichten er-
zhlen oder Spiele machen
belohnen hier: z. B. ein Eis geben, weil sie sich angestrengt haben
ntzen benutzen
GNSTIGES LEBEN
der Ver brau- cher, -
Person, die Waren kauft und benutzt
die Statstik-behrde, -n
Amt, das Statistiken macht und publiziert
das Preisniveau, -s franz.
Hhe der Preise
die Konsum-ausgabe, -n
Geld, das man fr Waren ausgibt
die Lebens-haltungskosten Pl.
Geld, das man fr Wohnung, Essen und Kleidung ausgeben muss
tief n die T-sche greifen
m (viel) zahlen
die Whrung, -en
Mnzen und Scheine, die in einem Staat als Geld verwen-det werden
die Dienst-leistung, -en
hier: Service(angebot)
hrt hier: ohne Rcksichtder Wttbewerb, -e
hier: Kampf um Kunden
der Einzelhandel hier: alle Geschfte, die direkt an die Verbraucher verkaufen
die Discounter-kette, -n
Firma mit mehreren Discoun-tern an verschiedenen Orten
das Konzpt, -e Idee; Programm
278/15
Nachrichten
-
Kleben und kleben lassen
In Deutschland ist zu viel verboten,
findet eine Street-Art-Knstlerin. Deshalb
klebt sie Satire-Zettel an ffentliche Wnde
und Schilder. Das ist natrlich illegal aber
so lustig, dass Fotos von den Aktionen im
Internet ein Hit sind.
Street-Art sieht man in fast jeder Stadt der Welt: kleine oder grere Bilder, auf Huserwnde geklebt, gemalt und
gesprayt. Die deutsche Street-Art-Knst-
lerin Barbara arbeitet aber nicht mit Bil-
dern, sondern mit Sprache. Auf kleinen
Plakaten kommentiert sie besonders
gern Hinweis- und Verbotsschilder. Der
ffentliche Raum ist voller Botschaften,
die einem etwas sagen, verbieten oder
vorschreiben mchten, sagt sie. Ich
erlaube mir, diesen Botschaften Ant-
worten zu geben.
Besonders gern tut Barbara das auf
Flchen, auf denen Bekleben verbo-
ten steht. Die sind natrlich fr eine
klebende Person wie mich eine spezielle
Provokation, sagt die Knstlerin. Also
klebt sie Zettel direkt neben die Verbote.
Darauf steht dann zum Beispiel Kleben
und kleben lassen eine Anspielung
auf den Goethe-Aphorismus Leben
und leben lassen.
Die Verbotskultur findet Barbara in
Deutschland besonders ausgeprgt.
Darauf zu reagieren, gefllt ihr: Ich
spiele gerne damit. Das tut sie mit
Humor und Ironie.
Dabei kommentiert die Knstlerin
Verbotsschilder nicht nur. Manchmal
sprayen engl. mit einem Spray Farbe oder Bilder auf etwas machen
der Hnweis, -e hier: Information, was man (nicht) tun soll
der ffentliche Raum
Raum, der allen gehrt, z. B. Pltze, ffentliche Gebude ...
vller hier: voll mitdie Botschaft, -en
Information; Nachricht
verbieten sagen, dass etwas verboten istvorschreiben sagen, was zu tun istdie Flche, -n Bereichbekleben kleben aufdie [nspielung, -en
Kommentar, der indirekt sagt, dass es eine Verbindung gibt
die Verbots-kultur
Art/Tradition, viel zu verbieten
ausgeprgt extrem; stark
Eine bung zu diesem Text
finden Sie auf Seite 44.
28 8/15
-
ndert Barbara sie auch. Dann klebt sie einzelne Buch-
staben ber andere und gibt auch neue Wrter dazu.
So wird aus: Einfahrt Tag und Nacht freihalten zum
Beispiel Rassisten Tag und Nacht Mund halten. Aus
Parken verboten wird Denken verboten.
Wie die meisten Street-Art-Knstler bleibt Barba-
ra anonym. Interviews gibt sie nur ber den Face-
book-Chat. Ob sie wirklich Barbara heit, ist unbe-
kannt. Genauso ihr Alter, ihr Wohnort (wahrscheinlich
aber Heidelberg) und was sie sonst so macht. Sicher ist
nur: Die Unbekannte hat in Berlin gelebt. Dort waren
nmlich ihre ersten Plakate zu sehen.
In der Hauptstadt spielt auch eine Geschichte, die die
Knstlerin gern erzhlt. Als Kind ging sie fter mit ihrem Opa
spazieren. Einmal hat dieser auf einer Hauswand ein gemal-
tes Hakenkreuz gesehen. Der Opa erklrte seiner Enkeltochter,
was das Symbol bedeutet. Dabei sah er sehr traurig aus. Dar-
ber musste das Mdchen lange Zeit nachdenken. Dann fand
es fr den nchsten Spaziergang eine Lsung: Auf ein Stck
Papier malte es eine lachende Sonne und klebte es ber das
Hakenkreuz. Dem Opa hat das sehr gefallen, und seit damals
hat Barbara nicht mehr mit dem Kleben aufgehrt.
Bekannt wurde die Knstlerin durch die sozialen Netz-
werke. Anfang 2014 hat sie begonnen, Fotos von ihren Aktio-
nen auf Facebook und Instagram zu publizieren. Inzwischen
haben mehr als 140 000 Menschen auf ihrem Facebook-Profil
Wie sie wirklich heit, wie alt sie ist und wo
sie wohnt das wei nur die Knstlerin.
die Einfahrt, -en
hier: Eingangstor; Weg zu einem Haus
das Haken-kreuz, -e
Swastika; hier: Symbol der Natio-nalsozialisten
das soziale Ntzwerk, -e
hier: Internetportal, das die Mg-lichkeit anbietet, Informationen ber sich selbst im Internet zu publizieren und Kontakte mit anderen zu haben
das Profil, -e
hier: Informationen ber Aktionen und Interessen
FOTO
S: B
ARB
ARA/
BAS
TEI
LB
BE
VERL
AG (
5)
%
298/15
Street-Art
-
gefllt mir geklickt. Fotos von ihren
Aktionen hat sie schon immer gemacht,
sagt die Unbekannte. Am Anfang waren
es aber nur Erinnerungsfotos. Auf der
Strae bleiben ihre Plakate nmlich oft
nur wenige Stunden hngen, manch-
mal auch ein paar Tage, selten Wochen.
Regen und Wetter oder Menschen ohne
Humor machen sie schnell kaputt. Als
Fotos bleiben ihre Aktionen erhalten.
Durch die sozialen Netzwerke sehen sie
jetzt so viele Menschen wie noch nie.
ber manche Motive wird im Inter-
net auch viel diskutiert. Denn Barbara
kommentiert nicht nur Verbotsschilder.
Die Knstlerin sagt auch ihre Meinung zu
Themen wie Fremdenhass oder Homo-
phobie. Ich uere mich lautstark,
wenn auch auf sehr kleinen Plakaten,
sagt sie. Da bleibt Kritik natrlich nicht
aus. Das will Barbara auch gar nicht.
Ich fnde es sehr schade, wenn es kein
Kontra gbe. Die meisten Reaktionen
sind aber positiv, meint die Knstlerin:
Am meisten lese ich in den Kommenta-
ren die Aufforderung Bitte kleb weiter!
Auf ihrem Instagram-Account gibt es
jeden Tag ein neues Foto. Auch ist bei
Bastei Lbbe inzwischen ein Buch mit
130 Beispielen ihrer Arbeit erschienen:
Dieser Befehlston verletzt meine Gefh-
le. Woher hat sie ihre vielen Ideen?
Mich inspiriert das Leben, sagt Bar-
bara. Vor allem Gesprche mit Men-
schen. Ich liebe es, herauszufinden,
was die Leute berhrt und wie sie die
Welt sehen. Manche Ideen entstehen
sehr schnell. Da sehe ich etwas, habe
eine Idee und setze sie um, sagt die
Knstlerin. Manchmal denke ich aber
auch tagelang darber nach, wie ich
eine Idee verwirklichen kann.
Wichtig ist Humor. Den hat die Unbe-
kannte: Er hat mir in schweren Zeiten
immer den Kopf ber Wasser gehalten,
sagt sie. Aber auch Sprache spielt eine
wichtige Rolle. Ich gehe mit der Spra-
che der Dichter und Denker sehr locker
um und versuche, ihr etwas von ihrer
angeblichen Schwere zu nehmen.
So lustig ihre Arbeiten auch sind, vor
allem sieht Barbara sich als Knstle-
rin: Und wenn es mir gelingt, damit
einem Passanten oder auch Menschen
im Internet ein Lcheln ins Gesicht zu
zaubern oder jemanden zum Nachden-
ken anzuregen, dann macht mich das
sehr glcklich. 2 Katja Hanke
erhlten bleiben hier: nicht kaputt gemacht werden
der Frmdenhass starke, negative Emotionen gegen Fremde
sch uern seine Meinung sagenlautstark sehr laut; berall zu hrenausbleiben hier: nicht gemacht werdenfnde Konj. II von: findengbe Konj. II von: gebendie Aufforde-rung, -en
hier: Bitte
erscheinen hier: publiziert werdender Befehlston Art, immer Kommandos zu
geben
herausfinden entdeckenberhren hier: machen, dass man starke
Emotionen bekommt
entstehen hier: anfangen, zu seinmsetzen hier: wirklich machenverwrklichen wirklich machenden Kpf ber Wsser hlten
hier: bei (finanziellen) Problemen die Energie nicht verlieren, sondern weiter-machen
mgehen mt hier: arbeiten mitlcker hier: freingeblich wie man sagtder Passnt, -en Fugngerein Lcheln ns Gescht zaubern
machen, dass man leicht lachen muss
zu nregen machen, dass man beginnt zu
Die Unbekannte zeigt auch ihre Meinung
Im Internet wird dann oft darber diskutiert
FOTO
S: BARB
ARA/BASTEI L
BB
E VERLAG (2)
30 8/15
-
318/15
Mein erster Monat
Konstantinos Karvounis in
ZrichHEIMAT: Griechenland
ALTER: 27 Jahre
BERUF: Doktorand
ERSTER MONAT: September 2011
HOBBYS: Reisen, Sprachen
Ich bin fr mein Masterstudium nach Zrich umgezogen. Die Stadt habe ich schon von einem frheren Besuch gekannt. Sie hat mir gleich gefal-len. In meiner Heimat haben meine Freunde manchmal gesagt: Du bist wirklich kein typischer Grieche. Ich mag es zum Beispiel lieber ruhiger. Vielleicht gefllt es mir deshalb in der Schweiz so gut. Zrich ist die grte Stadt des Landes. Sie ist viel multikultureller, als ich gedacht habe. Trotz-dem ist die Stadt keine Metropole. Das macht das Leben hier einfach. Auch weil immer alles funk-tioniert! Aufzge und die Lichter auf der Strae, die Zge sind pnktlich, und sie fahren berallhin auch in ganz kleine Orte.
Mit dem Zug bin ich in den ersten Monaten viel durch die Schweiz gereist. Das Faszinie-rende an dem Land ist fr mich seine Vielfalt. Es gibt sehr konservative Schweizer, aber auch ganz moderne. Es gibt isolierte Bergdrfer und dynamische Stdte. Und dann gibt es auch noch vier verschiedene Sprachen. In einem Ort wird Deutsch gesprochen und im nchsten Franz-sisch, Italienisch oder Rtoromanisch. Und nicht nur die Sprache ist anders. Auch die Mentali-tten unterscheiden sich. Das ist wirklich sehr interessant. Durch diese Besonderheit und die internationale Atmosphre an meiner Universi-tt habe ich viel dazugelernt. Ich bin heute ein offenerer und flexiblerer Mensch als noch vor ein paar Jahren.
Die kleinen und groen Unterschiede sind mir auch beim Reisen in Deutschland aufgefal-len. Zum Beispiel in Berlin. Es ist eine groe und aufregende Stadt, in der man sich auch leicht
der Doktornd, -en
Person: Sie macht eine systematische Untersuchung und mchte den Titel Doktor bekommen.
multikulturll hier: so, dass Menschen aus vielen verschiedenen Kulturen dort wohnen
das Faszinierende von: faszinieren = sehr gut gefallendie Vielfalt hier: Verschiedenheit; viele Variantendie Besnderheit, -en
hier: spezielle Sache
dazugelernt Part.II von: dazulernen = Neues ler-nen; mehr Erfahrung bekommen
ffen hier: interessiert an Neuemflexibel hier: so, dass man schnell mit einer
neuen Situation zurechtkommt
aufgefallen Part. II von: auffallen = hier: sehen; merken
aufregend langweiligsch verrren den Weg verlierendie Geschchte hier: Historiegeteilt Part. II von: teilen = hier: aus einer
Nation zwei Nationen machen
der Wrtschatz hier: Menge von Vokabeln
FOTO
S: P
RIVA
T; S
WIS
S-IM
AGE.
CH;
KART
E: I
STOCK
/TH
INKS
TOCK
Mein TippIch habe ein Stipendium fr mein Studium bekom-men. Es gibt ein groes Angebot an Stipendien fr Menschen, die sich in einem deutschsprachigen Land weiterbilden wollen. Hilfe gibt es nicht nur vom Deutschen Akademischen Austauschdienst.
Es gibt auch groe und kleine Stiftungen, Universitten und andere Institutionen, die
Stipendien vergeben. Viele Adressen stehen auf Seiten wie e-fellows.net.
das Stipndium, Stipndien
hier: Geld fr Studenten von Universitten oder Organisationen: So knnen sie ohne finanzielle Probleme studieren.
sch weiterbilden eine neue Ausbildung oder einen Kurs machen, um aktuelles und mehr Wissen zu bekommen
die Stftung, -en Organisation mit einer speziellen Aufgabe
vergeben etwas Spezielles geben
verirren kann. Bin ich im Ostteil der Stadt oder im Westteil? Fr die Antwort muss man nur nach oben sehen. Die Straenlampen und Ampellichter sehen im Osten anders aus als im Westen. Diese Details gefallen mir, weil sie von der Geschichte der geteilten Stadt erzhlen.
Die deutsche Sprache hat mich schon ln-ger fasziniert. Ich mag ihre komplexe Struktur. Deutsch wollte ich schon vor meinem Studium lernen. Trotzdem habe ich erst in Zrich damit begonnen. Aber ich habe schnell dazugelernt. Jede Sprache hilft ein bisschen beim Lernen einer neuen Sprache. Der Wortschatz aus dem Engli-schen war eine Hilfe, und auch die franzsische Grammatik. Auch Altgriechisch hat mir geholfen: beim Lernen des deutschen Dativs und Akkusa-tivs. 2 Aufgeschrieben von Tanja Haas
ZrichWie viele dort wohnen: 405 000 Einwohner Was interessant ist: grte Stadt der Schweiz, aber nicht Hauptstadt, Zrichsee, schnes histo-risches Zentrum, Finanzzentrum, 1300 ffentliche Brunnen, mehr als in jeder anderen Stadt
ffentlich hier: so, dass er drauen liegt und jeder hingehen kann
der Brnnen, - Konstruktion: Damit holt man Wasser nach oben. Manche machen auch Was-serfontnen.
Eine bung zu diesem Text
finden Sie auf Seite 44.
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