DEUTSCH Perfekt 2012-08

perfektDEUTSCH

8/2012 AUGUST

EINFACH DEUTSCH LERNEN

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W.D

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CH-P

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DEUTSCH

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leben

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den

dynastien

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, patriarchen

(8) d

eins! d

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SPRACH-SERVICE

2 Deutschsprachige Freunde finden

2 Wie Sie sich im Hotel beschweren

2 bungen, bersetzungen

2 800 Wort-Erklrungen

Auf den jungen Seiten:Khle Tipps fr den Sommer

LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMN APPRENDRE LALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO NAUKA NIEMIECKIEGO ALMANCA GRENMEK

BAYERNDeutschland: 6,50Schweiz: sfr 11,70 A B E F FIN

GR I L NL P (cont.) SI: 6,50

hermann hesseWie der Autor seine Leser inspiriert

lust aufs landWie das Leben auf dem Dorf ist

BIERLAND

01_Titel_DP_0812_ok 04.07.12 10:46 Seite 1

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Am besten, Sie probieren es gleich aus!

So hatte ich mir meinen Start in Bayern vor vielen Jahren wirk-

lich nicht vorgestellt: ein Abend mit zwei Bekannten zwischen

Tausenden Menschen und ich fhle mich in der Anonymitt der

Menge fast so, als ob wir alleine wren. Absurd. Meine erste

Erfahrung mit einem Biergarten machte ich nmlich gleich im

grten traditionellen Biergarten der Welt. 8000 Menschen

haben an den Biertischen in einem Mnchner Park Platz.

Biergrten gibt es seit genau 200 Jahren

bis heute sind sie typisch fr die Bierkultur,

fr die Bayern so berhmt ist. Trotz der lan-

gen Tradition: Stimmt das Klischee vom

Bierland Bayern wirklich? Antworten auf die

Frage hat der Mnchner Autor Martin Lang -

eder gesucht (ab Seite 12).

Auch die Journalistin Carolin Jenkner hat

eine Zeit lang in Mnchen gelebt inzwi-

schen aber wohnt sie auf dem Land. Von einem Umzug aufs Dorf

trumen Millionen Stdter in Deutschland. Wie ist das Leben zwi-

schen Khen und Kirchturm wirklich? Fr ihre Reportage (ab Seite

56) hat unsere Autorin Menschen verschiedenen Alters besucht,

die mit dem Landleben Erfahrungen gemacht haben.

Manche von ihnen wohnen dort, wo sich

Fuchs und Hase Gute Nacht sagen: Auf dem

Weg zu Familie Bertholdt dachte ich zuerst,

mein Navi htte mich im Stich gelassen, weil

ich ber schmale Feldwege und durch enge

Alleen gelotst wurde am Ende hatte das

Navi aber recht, auch wenn es eigentlich

einen viel krzeren Weg gibt, erinnert sich

die Autorin. Bei den Bertholdts war es dann,

passend zur Lage, idyllisch auch wenn der

Alltag des Ehepaars kaum die typischen Vor-

stellungen vom Landleben erfllt.

Jrg WalserChefredakteur

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sch vorstellen hier: sich denkender Biergarten, Gartenlokaleine Zeit lng mehrere Monate oder Jahreder }mzug, e hier: Wechseln der Woh -

nung oder des Wohnorteswo sch Fchs nd gemeint ist: isoliert,Hase Gute weit entfernt von Drfern/Ncht sagen Stdten(der Fchs, e orangerotes Tier mit langem,

dickem Schwanz)(der Schwnz, e langes, meistens schmales

Teil am Ende des Rckens oder des Krpers von Tieren)

(schmal breit)(der Hase, -n kleines Tier mit langen

Ohren)das Nvi, -s kurz fr: Navigations -

system htte mch m Konj. II der Vergangenheit Stch gelssen von: im Stich lassen = hier:

in einer Notsituation keine Hilfe geben

der Fldweg, -e kleiner Weg ohne Asphaltdie Allee, -n Weg oder Strae mit

Bumen an beiden Seitenlotsen hier: durch unbekanntes

Gebiet fhrendie Vorstellung, -en hier: Ideeerfllen hier: zeigen, dass etwas

stimmtder Chfredak- Chef von allen Journalistenteur, -e franz. bei einer Zeitung oder

Zeitschrift

DAS LAND DER BIERE

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EDITORIAL

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4DIE THEMEN DES MONATS AUGUST 8/12

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TITELFOTO: WESTEND 61/STOCKFOOD; FOTOS: P. SCARLANDIS/TOURISM

USAMT M

NCHEN; PLAINPICTURE/GLASSHOUSE; ULLSTEIN BILD; BERTHOLDT/BERTHOF.DE

6 Kurz & knappZahlen und Fakten, Namen und Neues

18 ReisetippsReussdelta Neukirchen Monreal Brandenburg

21 Mein erster MonatHannah Huddy in Freiburg

22 Ja oder Nein?Streit-Thema: Kennzeichenpflicht fr Fahrrder?

24 Nachrichten Aus Deutschland, sterreich und der Schweiz

27 Auf den zweiten BlickSprachspiele aus der Presse

46 Mein Deutschland-BildMatthias Hiekel ber eine der schnsten Bibliotheken

48 Ein Bild und seine GeschichteVor zehn Jahren: Sachsen steht unter Wasser

50 Der Blick von innenMehmet Akyazi wird Fahnenanarchist

52 Miele das HaushaltsgerteimperiumDie Geschichte des Welterfolgs

61 Mein Tag Ein Tag mit Streetworkerin Jennifer Salzmann

66 Kulturtipps Kino Konzert Ausstellung Buch

68 KolumneAlia Begisheva ber positive Effekte schlechter Laune

69 Nchsten Monat in Deutsch perfekt

70 SchlussworteWas Menschen noch zu sagen haben

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DEUTSCHSPRACHIGE FREUNDE FINDENBeim Lernen einer Sprache gilt vor allem eins: Viel sprechen

am besten mit Muttersprachlern. Die wichtigsten Tipps, wie und wo SieKontakt zu Deutschen, sterreichern und Schweizern bekommen.

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Bayern fr viele heit das Biergarten, Hofbruhausund Oktoberfest. Stimmt dieses Klischee? Die Suche

nach einer Antwort fhrt in die berhmteste Gaststtteder Welt und an andere bayerische Orte. Auerdem: EinBier-Sommelier erklrt, warum Bier nicht dick macht.

12

BIERWELT BAYERN

DIE JUNGEN SEITEN VONKhle Badetipps fr heie Tage Snger

Max Prosa im Interview Kreativ mit Schokolade Graffiti Brgermeister Bushido?

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IN DIESEM HEFT: 15 SEITEN SPRACHSERVICE

30 Deutsche, Schweizer und sterreicher kennenlernenSo klappt der Kontakt

33 WortschatzDiesmal: im Open-Air-Kino

34 bungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wrtern und Texten

36 Mahlzeit!Serie: Neues von der Familie Lang

37 Schreiben Sprechen VerstehenPostkarten aus dem Urlaub Sich im Hotel beschweren Instruktionen

39 Raten Sie mal!Zwei Rtsel zu den Themen des Monats

40 GrammatikGerundiv

41 Gesehen & gelesen Kreative Texte in der Werbung; plus: Comic

42 Lsungen Kundenservice Impressum Lsungen der bungen Wer macht was bei Deutsch perfekt?

43 StarthilfeExtra-Service bersetzungen in Englisch, Spanisch, Franzsisch, Italienisch, Polnisch, Russisch,Trkisch

Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER

GER Gemeinsamer europischer Referenzrahmen

Texte auf Stufe B1 des GER

Deutsch perfekt Audio: der Trainer fr Hrverstndnis und Aussprache,auf CD oder als Download (siehe Seite 19).

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SAMMELKARTEN

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MEHR ALS 800 ERKLRUNGEN VON SCHWIERIGEN WRTERN

o

, er

lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgr!ungefhr, etwa

Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen

LUST AUFS LANDImmer mehr Deutsche trumen davon, auf dem Land zu leben.

Zeitschriften wie die Landlust sind ein Verkaufshit. Was sagen Men -schen, die wirklich von der Stadt aufs Land umgezogen sind? Haben siedort ihr Glck gefunden?

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LESEN & HRENAuf www.deutsch-perfekt.com knnen Sie Texte mit diesem Symbol hren. Diesmal:

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14 Das OktoberfestBierspektakel der Rekorde

63 Der zu den Herzen sprichtHermann Hesses erfolgreichste Werke

( deins! Deutschland geht badenDer Baggersee und das Badeschiff

6

HERMANN HESSEAuch 50 Jahre nach seinem Tod inspiriert Hermann Hesse

Menschen auf der ganzen Welt. Von seinen Bchern wurden mehr als100 Millionen Exemplare verkauft. Eine Erinnerung an den Autor, dervor allem eines wollte: frei und unkonventionell leben.

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6 perfektDEUTSCH 8/12

KURZ & KNAPP

Vier Meter pro Stunde das

ist wirklich nicht schnell.

Aber fr das, was im frheren Zricher Industrieviertel

Oerlikon passiert ist, ist es eine kleine Sensation: Mit dieser

Geschwindigkeit ist dort ein Haus verschoben worden. Kein

kleines Einfamilienhaus, sondern ein 80 Meter langes und

6200 Tonnen schweres Gebude. Frher war darin die

Maschinenfabrik Oerlikon. Weil das Haus dem Ausbau des

Bahnhofs Oerlikon im Weg stand, musste es 60 Meter weit

wandern. Denn Denkmalschtzer hatten dafr gekmpft,

dass das 123 Jahre alte Monument nicht abgerissen wird.

Transportiert wurde das Haus auf Stahlrollen. Europas bis jetzt

grter Gebudetransport kostet zwlf Millionen Schweizer

Franken. Das sind fast zehn Millionen Euro.

EIN HAUS GEHT AUF REISENdas Industrieviertel, - Stadtteil mit vielen Fa -

brikendie Geschwndigkeit, wie viel km/h jemand/-en etwas fhrtst verschoben Form von: verschieben = wrden hier: den Ort nderndas Gebude, - Hausder Ausbau von: ausbauen = grer

machenstnd Prt. von: stehender Dnkmalschtzer, - Person: Sie will nicht,

dass ein historischesHaus kaputt gemachtwird.

htten gekmpft fr Plusquamperfekt von:kmpfen = hier:protestieren gegen

bgerissen Part. II von: abreien =hier: kaputt machen

die Stahlrolle, -n kleiner Reifen aus sehrhartem Metall

BERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44

EIN HAUS GEHT AUF REISEN

Neue Position Die Maschinenfabrik Oerlikon am Morgen (oben), Abend und nchsten Mittag (unten)

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BESSERE CHANCEN FR JNGERE

die Generation, -en hier: alle Menschen, dieungefhr gleich alt sind

die Verhltnisse Pl. Lebenssituation

der Akademiker, - Person: Sie hat an einerUniversitt studiert.

die Studie, -n systematische Untersuchung

die [ltersvorsorge private Rente

der Grnd, e Motiv: warum etwas passiert

die Fchkraft, e Spezialist, Experte

HILFE VOM LGENEXPERTEN

die Klbmitglied- das Mitgliedsein in einem schaft, -en Klub(das Mtglied, -er Person: Sie ist bei einer

(organisierten) Gruppe.)

die Agentur, -en hier: Firma: Sie bietet einenService an.

sch rchtfertigen erklren, warum manetwas sagt oder tut und sichdafr entschuldigen

wrken hier: einen speziellen Effekthaben

das Bednken, - hier: Sorge, dass etwasnicht richtig sein kann

VIRTUELLER KUSS

die Tat, -en Tun

bauen machen

der/die Verliebte, -n Person: Sie liebt jemanden.

sch den Tag etwas Schnes unter-versen nehmen

die Schlgerei, -en Streit: Leute schlagen sich.(schlagen hier: mit der Hand oder

einer Sache einem anderenwehtun)

rnst meinen Spa machen

der Grnder, - hier: Person: Sie startet eineWebsite.


FOTOS: DDP/AP IMAGES/KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA BELLA; OCEAN/CORBIS; THINKSTOCK

BESSERE CHANCEN FR JNGERE

Generation Praktikum in Deutschland ist das eine junge Genera-

tion, die in unsicheren Verhltnissen lebt und oft schlecht bezahl-

te Jobs hat. Speziell junge Akademiker, die nach dem Studium oft

nur unbezahlte Praktika bekommen, sind typisch fr dieses Ph-

nomen. Aber damit ist in Deutschland bald Schluss. Das sagt eine

Studie des Deutschen Instituts fr Altersvorsorge (DIA) in Kln.

Grund ist der demografische Trend: Die Generation der um 1990

Geborenen ist fast nur halb so gro wie die Generation der um

1960 Geborenen, die in Deutschland auch Babyboomer heien.

Das hat den Effekt, dass es weniger Fachkrfte gibt. Deshalb sind

die Chancen auf dem Arbeitsmarkt fr junge Akademiker bald besser. Auerdem fangen die heute 20-Jhrigen frher an,

zu arbeiten und knnen so leichter Karriere machen. Denn die Schulzeit und die Dauer des Studiums sind krzer ge-

worden.

Die Untersuchung des DIA sagt aber auch, dass die Kinder der 90er-Jahre lnger arbeiten werden als ihre Eltern:

Bei den Akademikern unter den Babyboomern sind es meistens rund 37 Jahre. Daraus werden rund 43 Jahre.

Auerdem: Weil ihre Generation kleiner ist, mssen die heute 20-Jhrigen auch mehr in das Sozialsystem einzahlen.

HILFE VOM LGENEXPERTEN

Stefan Eiben lgt. Viel und oft. Es ist sein Beruf: Eiben verkauft Alibis. Eine Postkarte aus

Hawaii, eine fiktive Klubmitgliedschaft oder eine falsche Einladung zu einem Firmenfest

der Lgenexperte bietet so ziemlich alles an. Auf seiner Agentur-Website schreibt er,

dass man so einmal ein bisschen Freiheit und Freizeit bekommen kann, ohne sich recht-

fertigen zu mssen. Mit einer Alibi-Freundin oder einem Alibi-Freund kann man zum

Beispiel populrer wirken, meint Eiben. Moralische Bedenken hat er nicht. Eibens Kunden

sind Frauen und Mnner zwischen 18 und 80 Jahren aus Deutschland, sterreich und der

Schweiz, schreibt Spiegel Online. Fr Menschen, die fr lngere Zeit ein Alibi brauchen,

hat Eiben auerdem ein spezielles Angebot: eine Alibi-Flatrate.

VIRTUELLER KUSS

Jeden Tag eine gute Tat aber

dafr nicht zu viel tun ms-

sen? Das ist die Idee der

deutschen Website Virtuelle

gute Tat. Per E-Mail kann

man dort an einen anderen

Menschen zum Beispiel ein

Motivationslied schicken,

seine Brille putzen oder mit

ihm zusammen ein Baumhaus

bauen. Ein Ange bot, mit dem sich Verliebte oder Freunde den Tag versen knnen. Aber

auch eine virtuelle Schlgerei ist mglich. Es gibt rund 4000 Taten. Die Website ist nicht

ganz ernst gemeint. Das schreibt ihr Grnder Philipp Winterberg selbst.

Gute Jobchancen Heute haben es junge Deutsche besser als frher



KURZ & KNAPP

ARIANE FRIEDRICHdie Hochspringerin, Athletin: Sie versucht, ber -nen eine sehr hoch gelegte

Stange zu kommen und lan-det auf einer dicken Matte.

(die Stnge, -n langes, dnnes Stck)(die Mtte, -n sehr groes Ding aus wei -

chem Material: Es soll helfen,dass man sich beim Sportnicht verletzt.)

vor Krzem vor kurzer Zeiteher hier: mehrdas Profil, -e hier: Informationen ber

Aussehen, Leben undInteressen

der [kt, -e Tun, Aktiondas Persnlichkeits- hier: Garantie: Niemand darf recht, -e private Daten von einer

Person publizieren, ohne siezu fragen.

sprng Prt. von: springen = hier: schnell durch die Luft beretwas fliegen

DIE ANTI-PIRATENkomprimiert hier: so geformt, dass sie

weniger Speicherplatz brau-chen

hernterladen aus dem Internet holen undauf dem PC speichern

hochauflsend hier: mit guter Qualittdigital analog

DER GUTE TIPPder Autobesitzer, - Person: Ihr gehrt ein Auto.eingeben hier: am Computer schreibendie Datenbank, -en System zur elektronischen

Administration von Daten

3 FRAGENder Brgermeister,- Chef von einem Ort oder einer

Stadtdie Wahl, -en hier: das Whlen des

Brgermeistersder Wahlsieg, -e Gewinnen einer Wahlder Vorgnger, - hier: Person: Sie war vorher

Brgermeister.der Pnkt, -e hier: Idee: Was und wie

kann man etwas ndern? Wiekann man sich kmmern?

der Wndel nderungn Zukunft ab sofort und fr alle Zeitder Mtschler, - anderer Schler aus der glei -

chen Klasseder Traumberuf, -e Wunschberufder Wahlkampf, e Kampf der Parteien um das

Ja der Whler(der Kmpf, e hier: Streit mit Argumen ten)die Stmme, -n hier: Ja fr einen Kandi -

datenbegeistern hier: interessieren, moti vie -

renntzen hier: fr seine Arbeit

benutzendas soziale hier: Plattform im Internet: Ntzwerk, -e Dort kann man Informationen

ber sich publizieren undKontakt mit anderen haben.

das Vorbild, -er hier: Person als positivesBeispiel

der Oberbrger- Brgermeister mit hchster meister, - Position in einer greren

deutschen Stadt mit mehr alseinem Brgermeister

die Unterhltung hier: Show


DER GUTE TIPP

In immer mehr Regionen Deutschlands

knnen Autobesitzer jetzt die Preise

von Werksttten vergleichen. Mglich

ist das zum Beispiel mit den Internet-

portalen fr Autowerksttten der Fir-

men Autoscout 24 und Fairgarage. Dort

sind viele verschiedene Werksttten

mit ihrem Angebot und ihren Preisen registriert. Man kann detailliert eingeben, wel-

chen Service man braucht und wo die Werkstatt sein soll. Dann finden die Internetpor-

tale verschiedene Angebote. Beide Firmen wollen in den nchsten Monaten immer

mehr Werksttten in ihren Datenbanken registrieren.

Ihre Websites: www.fairgarage.de

http://werkstatt.autoscout24.de

WER IST EIGENTLICH ?

ARIANE FRIEDRICH

Vor ein paar Monaten war sie nur

eine Athletin von vielen, die bei den

Olympischen Spielen in London fr

Deutschland gewinnen will: die

Hochspringerin Ariane Friedrich.

Aber vor Kurzem ist die 28-Jhrige

eher unfreiwillig bekannt geworden.

Ein Mann hatte Friedrich ein vulgres Foto von sich geschickt. Die Athletin hat daraufhin

Name und Wohnort des Mannes auf ihrem Facebook-Profil publiziert. Manche kri-

tisieren Friedrich deshalb und sagen, dass ihre Reaktion ein Akt der Selbstjustiz ist und

sie die Persnlichkeitsrechte des Mannes verletzt hat. Das spielt auch eine Rolle, weil

die 28-Jhrige Polizeikommissarin ist.

Im deutschen Sport wurde Friedrich populr, als sie 2009 mit 2,06 Meter hher als

Heike Henkel sprang. Die heute 48-jhrige Henkel war eine der bekanntesten

deutschen Athletinnen.

DIE ANTI-PIRATEN

Musik am liebsten billig oder kostenlos und schnell aus dem Internet hat dieser Trend

bald ein Ende? Sicher ist: Ein paar richtige Musikfans wollen genau das Gegenteil. Sie kri-

tisieren die schlechte Qualitt der schnellen Downloads, schreibt die Zeitschrift Focus. Die

Dateien aus dem Internet sind nmlich oft extrem komprimiert, damit man sie in kurzer

Zeit herunterladen kann. Deshalb gibt es speziell bei Klassik- und Jazzmusik immer mehr

hochauflsende Downloads. Ein digitales Album in dieser Qualitt ist circa doppelt so teu-

er wie eine normale CD. Die Verkufer der hochauflsenden Downloads hoffen, dass daraus

ein Gegentrend zu den Musik-Piraten im Internet wird. Beim Fernsehen ist das mit High

Definition Television bekannt als HDTV schon passiert, sagen sie.

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TOURISTEN LIEBEN HEIDELBERGdie }mfrage, -n systematisches Fragennter hier: zwischendas Ziel, -e hier: Ort: Ihn will man

besichtigen.die Berliner Mauer Teil von der frheren Grenze

zwischen Ost- und West -deutsch land

die Bauhaus- Ort: Dort war die Bauhaus-Sttte, -n Schule.die [ltstadt, e historisches Stadtzentrum

385 463der Ladendieb- Stehlen von Dingen in einem stahl, e Geschft(der Dieb, -e Person: Sie nimmt anderen

etwas weg.)(stehlen etwas nehmen, was jemand

anderem gehrt)der Grnd, e Motiv: warum etwas passiertder Hndel Kauf und Verkauf


Wie geht es Ihnen, seit Sie die Wahl

zum Brgermeister gewonnen haben?

Vor meinem Wahlsieg habe ich in einer

Bank gearbeitet. Jetzt Brgermeister zu

sein, ist natrlich etwas ganz anderes.

Zurzeit rufen viele Medien an, die sich

wegen meines Alters fr mich interes-

sieren. Mein Vorgnger hat mir in den

ersten Wochen viel geholfen und mir

viel gezeigt. Jetzt will ich aber meine

Ideen realisieren. Ich habe ein ambi-

tioniertes 150-Punkte-Programm. Ele-

mentar ist zum Beispiel der demografi-

sche Wandel. Wir mssen viel dafr

tun, dass auch in Zukunft Menschen in

die Kommune Schonungen umziehen.

Brgermeister werden wollte ich schon

als Kind. Ein frherer Mitschler hat

mir neulich sein altes Poesiealbum ge-

zeigt. Schon darin habe ich geschrie-

ben, dass das mein Traumberuf ist.

Wie reagieren die Menschen auf Ihr

Alter?

Auf der einen Seite war es fr mich

deshalb schwerer, den Wahlkampf zu

gewinnen. Ich habe auch nur drei

Stimmen mehr bekommen als mein

Gegenkandidat. Manche Menschen

waren skeptisch, ob ich alt genug bin.

Auf der anderen Seite kann ich mehr

junge Menschen fr die Politik begeis-

tern. Ich kenne die neuen Medien und

nutze soziale Netzwerke wie Facebook.

Haben Sie ein Vorbild?

Ja, ich bin ein Fan von Christian Ude,

Mnchens Oberbrgermeister. Manche

Leute haben mir auerdem gesagt,

dass ich einen Wahlkampf wie der

amerikanische Prsident Barack Obama

gemacht habe. In den USA wird ja ex-

trem viel Geld fr Wahlkmpfe ausge-

geben, und das Ganze ist eine gigan-

tische Show. Aber ein bisschen mehr

Unterhaltung brauchen wir auch in

Deutschland, um unsere Ideen zu ver-

kaufen. Das habe ich in meinem Wahl-

kampf versucht. Politische Inhalte sind

nicht genug, um die Stimmen der

Whler zu bekommen.

FOTOS: PICTURE ALLIANCE/ANNEGRET HILSE; ISTOCKPHOTO/THINKSTOCK; STEFAN-ROTTMANN.DE; HEIDELBERG M

ARKETING GMBH

3 FRAGEN an Stefan Rottmann in Schonungen (Bayern). Er ist dort mit 25 Jahren Deutschlands jngster Brgermeister.

9perfektDEUTSCH8/12

TOURISTEN LIEBEN HEIDELBERG

Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren so heit ein altes Lied ber

die Stadt am Neckar in Baden-Wrttemberg. Wahrscheinlich ist das bei vielen

Deutschlandtouristen wirklich ein bisschen so: In einer Umfrage haben sie

das Heidelberger Schloss auf Platz eins der populrsten Sehenswrdigkeiten

in Deutschland gewhlt. Nummer zwei ist Schloss Neuschwanstein in Bayern,

Nummer drei der Klner Dom. Auf den Pltzen vier und fnf kommen das

Brandenburger Tor in Berlin und die Frauenkirche in Dresden.

Unter den 20 populrsten Zielen sind nur zwei, die es seit weniger als 100

Jahren gibt: die Berliner Mauer (Platz 17) und die thringischen Bauhaus-

Sttten in Weimar und Dessau (Platz 19). Suchen Touristen in Deutschland al-

so alte Romantik?

Wenn sie die suchen,

dann finden sie sie oft

in Heidelberg. Denn

die Stadt ist ein zwei-

tes Mal unter den Top

20: mit ihrer Altstadt

und der Alten Brcke

ber den Neckar (Platz

12). An der Umfrage

haben 5500 Menschen

aus dem Ausland teil-

genommen.

Ladendiebsthle

hat die deutsche Polizei im letzten Jahr re-

gistriert. Das sind 28 Prozent weniger als im

Jahr 2003. Grund fr diesen Trend sind Ak-

tionen des Handels gegen Diebe, schreibt

die Zeitschrift Focus. Die Geschfte geben

dafr jedes Jahr rund 1,2 Milliarden Euro aus.

385 463

Romantische Ruine Das Heidelberger Schloss ist sehr populr


10

KURZ & KNAPP

HARALD SCHMIDTder Kabarettst, Schauspieler: Er kritisiert -en Politiker und kommentiert

Aktuelles lustig.(der Schauspieler, - Mann: Er spielt im Theater

oder im Film mit.)

der Moderator, -en Person: Sie spricht in einerSendung ber Aktuellesund interviewt Gste.

der Frnseh- Station: Sie macht sender, - Fernsehsendungen.vor Krzem vor kurzer Zeitfeinsinnig hier: kompliziert; mit

vielen Nuancen

blehnen Nein sagen zuauftreten hier: sich vor Publikum

zeigen

die Bhne, -n Ort im Theater: Dort wirdTheater gespielt.

Schmdteinander Kombination von: Schmidt und miteinander

(miteinnder einer mit dem anderen)polemisieren stark kritisieren, verbal

attackieren

zm Lchen machen, dass jemand brngen lachen muss

TECHNIK UND SIMULATION GEGEN STRASSENCHAOSzusmmenlaufen hier: sich treffenntzen benutzenm Blck haben genau sehen; hier auch:

kontrollieren

das Wrnschild, Schild: Es sagt, dass man -er gut aufpassen soll, weil

z. B. bald eine gefhrlicheStelle kommt.

die Rttungskraft, Person: Beruflich hilft siee verletzten Menschen.das [mt, er hier: Institution in einer

Administration


HERZLICHEN GLCKWUNSCH!

HARALD SCHMIDT

Provokateur, Zyniker, Genie ber Harald Schmidt wurde

schon vieles gesagt. Man kann ihn mgen oder nicht,

Schmidt ist einer der populrsten Kabarettisten und Mode-

ratoren im deutschen Fernsehen. Viele Jahre hat er beim

Fernsehsender Sat. 1 die Harald Schmidt Show, dann im

Ersten Deutschen Fernsehen die Late-Night-Show Harald

Schmidt moderiert. Vor Kurzem ist Schmidt mit der Show

zum Bezahlsender Sky gewechselt. Der Humor des Wrt-

tembergers ist oft bse, manchmal feinsinnig intellektuell und immer speziell.

In Stuttgart hat Schmidt Schauspiel studiert. Die bekannte Henri-Nannen-Journalis-

tenschule in Hamburg hat ihn danach abgelehnt. Ab den 80er-Jahren tritt Schmidt auf

verschiedenen Bhnen auf, zuerst als Schauspieler, spter als Kabarettist. Ende der

80er-Jahre beginnt Schmidts Karriere beim Fernsehen. Viele Deutsche erinnern sich

heute noch an seine Sendung Schmidteinander oder an Schmidts Moderation von

Verstehen Sie Spa? Anfang der 90er-Jahre. Zum Dirty Harry wird er erst ab 1995 mit

der Harald Schmidt Show.

Manche Fernsehkollegen sagen, er ist ein sehr komplizierter Mensch. Seine Fans m-

gen, dass Schmidt das Absurde im Alltag sieht, polemisiert und sie genau damit zum

Lachen bringt. Am 18. August wird Schmidt 55 Jahre alt.

perfektDEUTSCH 8/12perfektDEUTSCH10

TECHNIK UND SIMULATION GEGEN STRASSENCHAOS

Der komplette Mnchner Autoverkehr luft an einer Stelle zusammen: in der neuen Ver-

kehrszentrale im Stadtteil Moosach. Von dem Hightech-Zentrum aus nutzen die Ange-

stellten 100 Kameras, die die groen Straen filmen. Dazu kommen noch 250 Kameras in

den verschiedenen Tunneln der Metropole. Auf vielen kleinen Monitoren haben sie so

1100 Ampeln und sehr viele Straen im Blick. Wenn ein Unfall passiert, knnen die An-

gestellten Warnschilder aktivieren und

die Polizei, Rettungskrfte und die rich-

tigen mter informieren. 41 Millionen

Euro hat dieses Hightech- und Kommu-

nikationszentrum gekostet.

Weil 2015 noch ein Tunnel in Mnchen

ffnen soll, werden die Angestellten der

Zentrale bald mit einem Tunnelsimulator

arbeiten. Damit sollen sie fr verschiede-

ne Szenarien ben zum Beispiel ein

Feuer in einem Tunnel oder ein Unfall mit

sehr vielen Autos. Die Angestellten ms-

sen sehr schnell und richtig reagieren

knnen, damit es in Extremsituationen

wie diesen kein Chaos auf Mnchens

Straen gibt. Nchstes Jahr soll die Arbeit

mit diesem ersten Tunnelsimulator der

Welt beginnen.

Alles im Blick 350 Kameras schicken ihreBilder in die Mnchner Verkehrszentrale

L E I C H T


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SCHWEIZER MGEN DIE DEUTSCHEN

Sie arbeiten als rzte, hinter der Supermarktkasse oder als Lehrer in der Schweiz haben 276 000 Deutsche einen Job gefunden.

Nicht alle Schweizer finden das gut. Natalie Rickli, eine Politikerin der rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei, sagt

zum Beispiel, dass es zu viele Deutsche in der Schweiz gibt. Haben die Schweizer eine Deutschenphobie? Nein, haben sie nicht

das ist das Resultat einer Untersuchung, die die Schweizer Zeitung Sonntagsblick in Auftrag gegeben hat. Von 1001 Menschen

in der Deutschschweiz mgen 64 Prozent die Deutschen. Diese sind nmlich gar nicht so arrogant wie gedacht, sagen die

Schweizer. Manche von ihnen glauben aber auch, dass in ihrem kleinen Land wegen der Deutschen die Miet- und

Immobilienpreise hher werden und dass sich die Deutschen nicht so gut integrieren wie andere Auslnder.

NAVIGATION PER VIBRATION

Navigationsgerte kurz: Navis sind fr viele Autofahrer Standard. Manche Fah-

rer sind auf unbekannten Routen ohne die kleinen Gerte komplett hilflos. Was

fr Autofahrer funktioniert, kann auch Blinden helfen das ist die Idee der Ini-

tiative Nav4Blind in Soest (Nordrhein-Westfalen): Sie hat ein Blinden-Navi entwi-

ckelt. So einfach wie fr das Auto funktioniert das Gert fr Blinde aber nicht. Zur

Orientierung reicht das Satellitennavigationssystem GPS nicht aus. Denn das Blin-

den-Navi muss viel genauer sein. Deshalb braucht das Gert geografische Daten

von verschiedenen mtern einer Stadt, in der es funktionieren soll.

Seine Informationen kann das Navi auf zwei Arten an den Blinden weiterge-

ben: per Klickgerusch oder per Vibration. Die Anzahl der Klicks oder Vibratio-

nen sagt dem Benutzer, ob er in die richtige Richtung geht. Die Idee fr das Blin-

den-Navi kann in ganz Deutschland funktionieren, schreibt die Initiative auf ih-

rer Website.

FOTOS: PAUL RIPKE/SKY DEUTSCHLAND AG; PICTURE ALLIANCE/SZ PHOTO/ROBERT HAAS; JOCHEN KNOBLOCH/DEUTSCHE ZENTRALE FR TOURISMUS E.V.

KLARES WASSER, KLARE SACHEklar hier: ohne Schmutzteilchengesndheits- schlecht fr die Gesundheitschdlichnter hier: zwischen

NAVIGATION PER VIBRATIONper hier: durchkrz hier: Kurzformhlflos hier: so, dass man nicht

wei, wohin man fahrenmuss

der/die Blnde, -n Person: Sie kann nichtsehen.

entwckeln hier: eine Idee fr einProdukt haben und diesesdann auch herstellen

ausreichen hier: gut genug seindas [mt, er hier: Institution in einer

Administrationdie [rt, -en hier: Methodedas Klckgerusch, Gerusch: Man hrt -e Klick.(das Gerusch, -e Ein Gerusch kann man

hren.)die [nzahl hier: Zahldie Rchtung, -en hier: z. B. nach Norden,

Sden ...

SCHWEIZER MGEN DIE DEUTSCHENrchts hier: extrem nationalistischn Auftrag geben einer Firma eine Aufgabe

geben und sie dafrbezahlen

arrognt so, dass man sich besserals andere findet

der Immobilien- Preis fr ein Haus oder ein preis, -e Stck Land


KLARES WASSER, KLARE SACHE

Sommer, Sonne, Baden und das ohne Sor-

gen: Eine Untersuchung der EU-Kommission

zeigt, dass man in den meisten Seen in

Deutschland und sterreich besonders gut

schwimmen kann. Die Wasserqualitt dort

ist gut bis sehr gut. Das Wasser in rund 88

Prozent der untersuchten Seen in Deutsch-

land und 84 Prozent der Seen in sterreich

hat eine sehr gute Qualitt, schreibt die

Kommission in einem Report. Das heit,

dass man nur an wenigen Badestellen ge-

sundheitsschdliche Bakterien gefunden

hat. Damit sind die beiden Lnder unter den

besten zehn in ganz Europa. Am besten ist

das Wasser in Zypern, am schlechtesten in

den Niederlanden. Auf der Internetseite

www.eea.europa.eu kann man nach Bade-

seen in seiner Nhe suchen und sich ber

ihre Wasserqualitt informieren. Sehr gute Wasserqualitt Zum Beispiel im GroenFrstenseer See in Mecklenburg-Vorpommern



12-17_Bier_V2_0812.qxd 04.07.12 09:19 Seite 12

Wolfgang Sperger hat einen wunderbaren Job.Er macht jeden Tag Tausende Menschenfrhlich. Dabei hilft ihm das Bier! Sperger leitet

das Mnchner Hofbruhaus, das berhmteste

Gasthaus der Welt. Im Erdgeschoss

wurde frher Bier gebraut. Heute

stehen dort gemtliche Holz -

tische, an denen bis zu zwlf

Gste Platz haben. Berhrungs-

ngste gibt es keine in der

Schwemme, wie diese Bierhalle genannt wird. Im

Gegenteil. Da setzt sich der australische Tourist

neben den traditionsbewussten Bayern, der mit

Das Mnchner Hofbruhaus ist das berhmteste Gasthaus, das Mnchner Oktoberfest

das grte Bierfest der Welt. Nirgends gibt es so viele Brauereien wie in Bayern.

MARTIN LANGEDER fragt: Stimmt also das Klischee vom Bierland Bayern?

>

Die Bayernund das Bier

M I T T E L

13perfektDEUTSCH8/12

Bier und Bayern gehren zusammen wie Kngurus und

Australien.

die Brauerei, -en Fabrik, in der Bier gemachtwird

(brauen Bier machen)zusmmengehren hier: ein Ganzes formendie Berhrungs- Angst vor Kontaktangst, edie Bierhalle, -n sehr groer, hoher Raum in

einer Gaststtte, in derman vor allem Bier trinkt

traditionsbewusst so, dass man sehr aufTradition achtet

der Schlck, -e Menge eines Getrnks, dieman in den Mund nimmt

sch zuprosten vor dem Trinken Prostsagen zu

verschwmmen hier: nicht mehr deutlichzu erkennen sein

zurckreichen bs hier: seinen Anfang habenin

traditionell dekoriertem Hut und Lederhose

gekommen ist. Der Manager sitzt neben dem

Arbeiter, der Jugendliche neben der Oma.

Sptestens nach ein paar Schluck Bier prosten

sich die Gste ber den Tisch zu. Der Alkohol

macht gute Laune, oder er lsst die Menschen

wenigstens fr kurze Zeit die Sorgen ihres Alltags

vergessen. Auf die Magie des Biers kann Sperger

vertrauen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung

hat schon 1894 geschrieben, dass das Bier die

gesellschaftlichen Unterschiede in der Schwemme

verschwimmen lsst, sagt er. Daran erinnert er

gerne, denn das ist noch heute so.

Das Hofbruhaus passt nirgends besser hin als

nach Bayern. Denn Bier und Bayern gehren

zusammen wie Kngurus und Australien oder

Paris und die Liebe. Die Geschichte des Biers in

Bayern reicht mindestens zurck bis ins Jahr 800

vor Christus. Aus dieser Zeit ist die Kulmbacher

HofbruhausMehr als 400Jahre Tradition

FOTOS: BILDAGENTUR HUBER/REINHARD SCHMID; ISTOCKPHOTO/THINKSTOCK

12-17_Bier_V2_0812.qxd 04.07.12 09:19 Seite 13

14

BIERSPEKTAKEL DER REKORDE: DAS OKTOBERFEST

Oans, zwoa, drei gsuffa! Hunderttausende

Mal ist dieser Ruf in den Zelten zu hren, wenn

sich die Gste auf dem Oktoberfest zuprosten.

Bei dem Bierspektakel das nchste Mal vom

22. September bis zum 7. Oktober gibt es

jedes Jahr neue Rekorde. 2011 kamen 6,9

Millionen Menschen aus der ganzen Welt auf die

Theresienwiese, wo das Fest mitten in der Stadt

stattfindet. Sie tranken 7,5 Millionen Liter Bier

und aen 118 Ochsen. Das grte Volkfest der

Welt gibt es seit 1810, als die Mnchner mit

einem Pferderennen die Hochzeit von Kronprinz

Ludwig und Prinzessin Therese feierten (siehe

Deutsch perfekt 9/2010). Heute stehen auf derWiesn, wie das Areal im Dialekt genannt wird,

14 Festzelte. In jedem davon finden bis zu 8450

Menschen Platz. Auf dem Oktoberfest gibt es

nur Bier aus Mnchen.

Die Stimmung in den Zelten ist fast immer

frhlich und sehr lustig auch wegen des

Alkohols, der dort getrunken wird. Tausende

Frauen im Dirndl und Mnner in Lederhosen

schunkeln, steigen auf die Holzbnke und singen

zu Wiesnhits wie Sierra Madre del Sur oder Hey

Baby, die von Blaskapellen in der Mitte der Zelte

gespielt werden. Um 23.30 Uhr ist Schluss. Wem

dann noch nicht schwindelig ist, auf den warten

noch Karussell und Achterbahn.

Oans, zwoa, drei Eins, zwei, drei trinkt!gsffa! sdd., sterr.

sch zuprosten vor dem Trinken Prost sagen zu

der {chse, -n mnnliches kastriertes Rind

das Pferderennen, - sportliches Kmpfen: WelchesPferd luft am schnellsten?

der Kronprinz, -en Sohn oder Enkel des regierendenMonarchen, der als Nchster Knigwerden soll

die Stmmung Atmosphre

das Drndl, - traditionelles Kleid aus den Alpen

schnkeln mehrere Personen bewegengemeinsam im Rhythmus derMusik die Oberkrper hin und her

die Blaskapelle, -n kleines Orchester, in dem es nur Blasinstrumente gibt

(das Blasinstrument, Musikinstrument, in das man mit -e dem Mund Luft stt)

schwndelig von: Schwindel = unangenehmesGefhl, bei dem man meint, dassalles sich im Kreis bewegt

die [chterbahn, -en Bahn mit kleinen Wagen, die aufGleisen nach oben und untenfhrt

Bieramphore, die 1935 gefunden wurde.

Das runde Tongef ist der lteste

bekannte Nachweis des Bierbrauens auf

deutschem Boden. Forscher haben darin

vergorene Brotreste und Eichenlaub

gefunden ein wichtiger Nachweis

dafr, dass die Menschen schon vor fast

3000 Jahren Bier brauten. Denn sie

benutzten Eichenlaub als Ersatz fr Hop-

fen, sagt Martin Stndner vom Bayeri-

schen Brauereimuseum in Kulmbach.

Einen anderen wichtigen Moment in

der Geschichte des Bieres in Bayern

markiert das Jahr 1516. Bis zu diesem

Jahr verwendeten die Brauer die exo-

tischsten Zutaten, wie Bierexperte

Stndner erzhlt: Sie mischten zum

Beispiel Bohnen in die Maische. Manch-

mal wurde sogar Ru beigefgt, um das

Bier einzufrben. Das Ergebnis war oft

schlecht. Deshalb wurden 1516 alle Zuta-

ten verboten, auer diesen dreien:

Hopfen, Gerstenmalz und Wasser. Das

Reinheitsgebot war geboren, das erste

Lebensmittelgesetz der Welt.

Die sehr genauen Brauregeln gelten

in Deutschland bis heute anders als

in anderen Lndern. In Holland zum

Beispiel gibt es Bier mit Aromen oder

mit Substanzen, die den Schaum stabi-

lisieren. Damit wird das Bier knstlich

geschnt, sagt Stndner. In Bayern

muss der Braumeister mit Hopfen,

Malz, Wasser und Hefe, die im 19. Jahr-

hundert als Grmittel dazugekommen

ist, auskommen und daraus etwas zau-

bern.

Das gelingt den Bayern sehr gut. In

Bayern soll es 4000 verschiedene Mar-

ken und 40 unterschiedliche Biersorten

geben, alle aus diesen vier Zutaten. Zum

Beispiel das Helle, das als Durstlscher

sehr populr ist. Das Weibier, das nach

Banane schmeckt. Oder das Rauchbier,

das geschmacklich an geruchertes

Fleisch erinnert.

Zurck ins Hofbruhaus, wo seit

mehr als 400 Jahren Bier ausgeschenkt

wird. Gegrndet wurde der Gasthof

1589, weil Wilhelm V., der damals regie-

rende Herzog von Bayern, ein Problem

hatte. Sein Hofstaat trank sehr viel Bier

aber das damals in Mnchen gebrau-

te Bier war dem Herzog und seinen Leu-

ten nicht gut genug. Deshalb musste es

aus dem entfernten Niedersachsen

importiert werden. Das war sehr teuer.

Irgendwann wurde es dem Herzog zu

perfektDEUTSCH 8/12

Diesen Kasten knnen Sie hren:www.deutsch-perfekt.com) Audio ) Lesen & Hren

U

Touristen und TraditionsbayernIm Hofbruhaus treffen sie sich

S C H W E R

12-17_Bier_V2_0812.qxd 04.07.12 09:19 Seite 14

15perfektDEUTSCH8/12 15

teuer, und er entschied, eine eigene

Brauerei zu bauen.

Heute ist das Hofbruhaus eine Touris -

tenattraktion, die in jedem Reisefhrer

steht. Aber es ist mehr als das: Auch viele

Mnchner treffen sich gerne dort. Viele

von ihnen sind Stammgste, die immer

wieder kommen. Ihr Privileg: Sie knnen

ein eigenes Fach fr ihren Bierkrug im

sogenannten Makrugtresor bekommen,

einer Art Schrank mit abschliebaren Ein-

zelfchern. Das Prinzip ist so einfach wie

genial, erklrt Hofbruhauschef Sperger:

Wenn der Stammgast kommt, holt er sei-

nen Makrug aus dem Tresor. Er reinigt

ihn, setzt sich an den Tisch, gibt den Krug

dem Kellner. Der fllt ihn mit Bier, so oft

der Gast will. Auch wenn der Gast dann

geht, splt er den Krug selbst und stellt

ihn in sein Fach. 694 dieser Fcher gibt es

wer eines will, muss drei bis fnf Jahre

darauf warten.

Sperger mag Traditionen wie den Ma-

krugtresor. Seit er 2004 gemeinsam mit >

das Tongef, -e Gegenstand aus Ton, in den man eine Substanz fllen kann

(der Ton, -e schwere Erde, die man formen unddurch Feuer hart machen kann)

der Nachweis, -e hier: Sache, die zeigt, dass eineVermutung richtig ist

der Frscher, - Person, die systematische Untersuchun -gen macht

vergoren schlecht; so, dass man etwas nichtmehr essen kann, weil es zu einerMischung mit Alkohol geworden ist

das Eichenlaub trockene Bltter der Baumart Eicheder Erstz hier: alternative Substanzder Hpfen Pflanze, deren Frucht dem Bier sein

Aroma gibtdie Zutat, -en Lebensmittel, das zur Herstellung eines

Gerichts ntig istdie Bohne, -n kleine, lange, grne Frucht einer

Pflanze, die man gekocht als Gemseessen kann

die Maische, -n Mischung aus Wasser und Malz(das Grstenmalz Getreide, das man in Wasser gelegt,

danach getrocknet und braun gebraten hat)

(das Getreide, - alle Pflanzen, aus deren kleinenFrchten man Mehl machen kann)

sogar auchder Ru schwarzes Material, das zurckbleibt,

wenn man Holz verbrenntbeifgen dazutun, dazumischeneinfrben hier: eine dunklere Farbe gebendas Reinheitsgebot, -e Regel, mit welchen Lebensmitteln Bier

gemacht werden darfdas Lebensmittel- schriftliche Regel, die der Staat frgesetz, -e Lebensmittel machtder Schaum, e weie, weiche, leichte Masse aus vie-

len kleinen Luftbllchenschnen hier: schner, klarer aussehen lassen

der Braumeister, - Person, die beruflich Bier machtdie Hefe helle Substanz, die aus sehr kleinen

Pilzen bestehtdas Jahrhndert, -e Zeit von 100 Jahrendas Grmittel, - Substanz, die hilft, dass eine Mischung

zu Alkohol wirdauskommen hier: nicht mehr benutzen alszaubern hier: mit technischem Wissen herstellendie Mrke, -n Produkt mit bekanntem Namendie Biersorte, -n spezielle Biervariantedas Hlle, -n helles (gelbes) Bier mit rund fnf

Prozent Alkoholder Drstlscher, - Getrnk, das macht, dass man keinen

Durst mehr hatdas Weibier/ Bier, das man aus Weizen herstelltWeizenbier, -e(der Weizen, - Pflanze, aus deren kleinen, harten

Frchten man auch Mehl macht)geruchert in Rauch gehngt und dadurch konser-

viertausschenken hier: einschenken und verkaufengrnden startender Hrzog, e Aristokrat, der eine Region regiertder Hofstaat, -en alle Personen, die mit einem

Monarchen am selben Ort lebender Stmmgast, e Gast, der oft kommtdas Fch, er hier: getrennter Teil, in den man etwas

hineinstellen kannder Bierkrug, e Geschirr aus Glas oder Keramik zum

Biertrinkender Makrugtresor, -e Schrank mit Sicherheitsschloss fr einen

Krug fr eine Ma Bier(die Mss/Ma, - Menge von einem Liter Bier)bayer., sterr.bschliebar so, dass man etwas mit einem Schlssel

schlieen kann

Hallertauer Hopfenbauer bei der Arbeit Mehr als jedes dritte Bier der Welt bekommtsein Aroma aus Bayern

EINE BAYERISCHEINSTITUTION: DER

BIERGARTEN

Groe Kastanienbume geben

Schatten, frisches Bier khlt von

innen fr einen heien Sommertag

gibt es kaum eine bessere Option als

einen Besuch im Biergarten. Seit

genau 200 Jahren gibt es die bayeri-

sche Institution in diesem Jahr.

Anfang des 19. Jahrhunderts

lagerten die Mnchner Brauer ihr Bier

in gigantischen Kellern auerhalb der

Stadtmauern. Im Sommer stellten sie

dort Tische und Bnke auf. Schnell

wurden diese Biergrten zum

populren Ausflugsziel. Den Wirten in

der Stadt, die Angst um ihr Geschft

hatten, gefiel das gar nicht. Aber am

4. Januar 1812 erlaubte Knig Max I.

den Bierbrauern ganz offiziell, bei

ihren Kellern Bier auszuschenken.

Allerdings durften die Brauer

keine Speisen verkaufen. Ihr Essen

brachten die Gste deshalb einfach

selbst mit. Heute werden in den

Biergrten zwar auch kalte und

warme Mahlzeiten verkauft trotz-

dem gilt noch immer das sogenannte

Biergartenprinzip: Der Wirt schenkt

das Bier aus, die Brotzeit, oft Brezeln,

Obatzdn oder Wurstsalat, haben viele

Besucher selbst dabei.

der Kastanien- Baumart mit runden, baum, e braunen, harten

Frchten

der Brauer, - Person, die Bier machtausschenken hier: einschenken und

verkaufen

die Brezel, -n Gebck in Form der ZahlAcht mit Salz darauf

der Obatzde/Obatzda/ Creme aus weichemObazda/Obatzde Kse (Camembert) mit

Butter, Zwiebeln undvielen Gewrzen

der Wrstsalat, -e sauer schmeckenderSalat aus Wurststckenund Zwiebeln

S C H W E R

FOTOS: PICTURE ALLIANCE/MARKUS C. HUREK; PICTURE ALLIANCE/DPA/ARM

IN WEIGEL

12-17_Bier_V2_0812.qxd 04.07.12 09:19 Seite 15

16

Ludwig Thoma von dem Dienstmann Alois

Hingerl. Der stirbt pltzlich und kommt in

den Himmel. Dort soll er frhlich sein, Hosi-

anna singen und Harfe spielen; das gefllt

dem Mann, der nun der Engel Aloisius ist,

berhaupt nicht. Er rgert sich sehr und

beginnt, laut zu schimpfen. Dem lieben Gott

tut er schlielich ein bisschen leid. Er schickt

ihn mit einem Spezialauftrag nach Mnchen.

Aloisius soll der bayerischen Regierung einen

Brief mit gttlichen Nachrichten bringen.

Aber kaum auf der Erde angekommen, ver-

gisst Aloisius seinen Auftrag und setzt sich ins

Hofbruhaus. Seitdem trinkt er dort ein Bier

nach dem anderen und die Politiker war-

ten weiter vergeblich auf die Einflle von

oben.

Engel hin oder her: Bayern ist ein sehr,

sehr guter Ort fr Bier wie noch zwei wei-

tere Rekorde zeigen. In der Hallertau, einer

Region im Zentrum Bayerns, liegt das grte

Anbaugebiet fr Hopfen der Welt. Der Gro-

teil der Ernte, die auf bis zu sieben Meter

hohen Stangen wchst, wird exportiert

mehr als jedes dritte Bier der ganzen Welt

wird mit Hopfen made in Bavaria gebraut.

Der zweite Rekord: Franken im Norden

von Bayern ist international die Region mit

den meisten Brauereien. Fast 300 Brauerei-

en gibt es dort. Mitten drin: Bamberg mit

seinen neun Brauereien. Der Ort wird auch

heimliche Hauptstadt des Bieres genannt

(siehe Deutsch perfekt 9/2011).

Aber die Globalisierung hat schon lange

auch den bayerischen Biermarkt erreicht.

Viele bekannte Brauereien, wie Franziskaner

seinem Bruder Chef des Hofbruhauses

wurde, bringt er die Gaststtte wieder zu

ihren Anfngen zurck. In der Kche zum

Beispiel sind Fertiggerichte tabu. Alles wird

frisch gekocht. Auf der Hitliste der Speisen

ganz oben: Schweinebraten, Weiwrste

und Schweinshaxe. Bei der Musik, die live

auf einer kleinen Bhne in der Schwemme

gespielt wird, ist Sperger traditionelle Wirts-

hausmusik wichtig, nach dem Motto: lieber

Polka als Pop.

Das gefllt sicher auch dem Engel Aloisi-

us, dem Maskottchen des Hauses. Der Engel

ist die Hauptfigur der Geschichte Ein Mnch-

ner im Himmel. In seinem Mrchen fr

Erwachsene von 1911 erzhlt der Schriftsteller

perfektDEUTSCH 8/12

das Frtiggericht, fertig gekochtes Essen,-e das man nur noch

warm machen mussdie Weiwurst, e Wurst aus hellemsdd., sterr. Fleisch, die im Wasser

hei gemacht wirddie Schweins- (gebratener/gegrillter)haxe, -n sdd., unterer Teil des Beinssterr. eines Schweinsdie Wrtshausmusik traditionelle Musik, die

man in einem Gast -haus spielt

der ]ngel, - Figur, die den Men -schen Nachrichten vonGott bringt

das Maskttchen, - Figur als Talismander Dienstmann, Gepcktrger-mnnerschmpfen laut sagen, dass man

sich rgert hn oder her hier: unabhngig von

Mnchner Oktoberfest Die Besucher trinken 7,5 Millionen Liter Bier

Spezialschrank Der Makrugtresor schtzt das oft historische Trinkgeschirr im Hofbruhaus

Einige Groe und viele Kleine Bayerisches Bier gibt es in 4000 Varianten

12-17_Bier_V2_0812.qxd 04.07.12 09:19 Seite 16

oder Paulaner, gehren zu interna-

tionalen Firmen. Eine Reaktion dar-

auf ist, dass immer mehr Mini-

brauereien erffnet werden, zum

Beispiel von Gastwirten, die ihren

Gsten ein eigenes Bier anbieten

mchten. Denn der Bayer will kein

Einheitsbier!, sagt der Kulmbacher

Bierexperte Stndner.

Dass auch eine groe Brauerei

ohne globale Partner weiterarbei-

ten kann, zeigt Augustiner-Bru,

die lteste Brauerei Mnchens. Die

Firma macht aus Prinzip keine Wer-

bung. Ihren Kunden liefert sie das

Bier nicht in modernen Metalltanks,

sondern wie frher in Holzfssern.

Auf den braunen Flaschen in der

alten, runden Form ist das Bild

eines glcklichen Mnchs zu sehen.

Das wirkt zwar alles etwas histo-

risch. Aber vielleicht ist genau das

der Grund dafr, dass das Bier vor

allem unter jungen Biertrinkern Kult

ist.

Bleibt nur noch eine Frage: Wann

hat das Hofbruhaus eigentlich

geffnet? Die kurze Antwort:

Immer! Die lngere Antwort:

Unsere Gaststtte ist eine Institu-

tion, wie eine Kirche, sagt Wolf-

gang Sperger. Die Gste drfen sich

nicht fragen: Ist offen oder ist

geschlossen? Bei uns gibt es keinen

Ruhetag, sogar an Weihnachten ist

unser Zapfhahn offen!

DEUTSCH Perfekt 2012-08

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