Deutsch Perfekt 2010-02
Transcript of Deutsch Perfekt 2010-02
perfektDEUTSCH
2/2010 FEBRUAR
EINFACH DEUTSCH LERNEN
SPRACH-SERVICE
2 Sprechen: beim Friseur
2 Grammatik: können, müssen
2 Übungen, Übersetzungen
2 800 Wort-Erklärungen
WW
W.D
EUTS
CH-P
ERFE
KT.C
OM
LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO NAUKA NIEMIECKIEGO УЧИМ НЕМЕЦКИЙ ALMANCA ÖGRENMEK
2/2010
perfektDEUTSCH
4 196828 505905
02
test: w
elcher lerntyp sind sie? essen und ruh
r 2010 deutsche provinz interview
: günter w
allraff deins!
interview
: jan delay
Deutschland: € 5,90Schweiz: sfr 10,00 A ● B ● E ● F ● FIN ● GR ●
I ● L ● NL ● SI: € 5,90
essen und ruhr 2010
Europäische Kulturhauptstadt
provinz
Das Sterben der Dörfer
WELCHER LERNTYP SIND SIE?
DP_Titel_0210.qxd 07.01.2010 14:56 Uhr Seite 1
National. International.
Sprachen machen den Unterschied.
+ Spotlight – Mit Sicherheit Englisch sprechen.
+ Business Spotlight – Englisch für den Karrieresprung.
+ Spot on – Mit Englisch in der Schule punkten.
+ Deutsch perfekt – Deutsch auf dem leichten Weg.
+ ADESSO – la Dolce Vita!
+ Écoute – Savoir-vivre!
+ ECOS – un mundo nuevo!
Jetzt im Handel oder informieren Siesich über alle weiteren Produkte unterwww.spotlight-verlag.de
02_Family_Q8_HWM 07.01.10 15:01 Seite 41
Für eine Sammlung, die komplett begeistert.
Ihnen fehlt noch ein Jahrgang Ihres Magazins,Ihres Übungsheftes oder Ihrer Audio-CD?Bestellen Sie ihn doch direkt bei uns in Kombi-nation mit dem praktischen Sammelordner oder der Sammelbox. Schön, wenn endlich alles komplett ist!
+ Die Jahrgänge: Bestellen Sie den Jahrgang IhrerWahl. Wir liefern gerne, solange der Vorrat reicht.
+ Der Sammelordner: Die ideale Aufbewahrungfür einen Jahrgang. Die Hefte werden in zwölf Me tallstäbe eingehängt und können dann wie ein Buch gelesen werden.
+ Die Sammelbox: Für den schnellen Zugriff. Dasstabile Aufbewahrungssystem kann Jahr für Jahrerweitert werden.
Bestellen Sie am besten gleich unter www.spotlight-verlag.de/shop
Die Sammelbox
Der Sammelordner
FOTO
: G
ERT
KR
AU
TBA
UER
Wie merken Sie sich eine besonders schwierige Verbkonjugation?
Eine, die Sie immer wieder vergessen? Ich denke da gerne an
einen Spaziergang. Jede Station des Spaziergangs steht dann für
eine Verbform. Barbara Kerbel, die diesen Monat die Titelge-
schichte geschrieben hat, macht das ein bisschen anders. Sie
geht lieber selbst spazieren und wiederholt dabei den Stoff. Als
sie mit ihrem Interviewpartner, dem
Sprachlehrforscher Rüdiger Grotjahn,
darüber sprach, lachte der Professor:
„Ich mache es genauso. Ich lasse mir
den Wind um die Nase wehen und
denke über alles noch einmal nach.“
Beide sind vielleicht sogenannte
motorische Lerntypen, die Informa-
tionen besonders gut verarbeiten,
wenn sie dabei gleichzeitig etwas
tun. Wissen Sie, wie Sie am besten
lernen? Bestimmt haben Sie da eine Idee. Vielleicht wissen Sie
es bald noch ein bisschen besser: Mit unserem Lerntypentest
können Sie herausfinden, wie Sie am effektivsten lernen.
Machen Sie den Test (ab Seite 26) – und probieren Sie danach
aus, welche Lerntechnik für Sie besonders gut funktioniert!
Wir haben viele Tipps für Sie, nicht nur zu Lerntechniken. Für
dieses Jahr haben wir auch einen besonderen Reisetipp: Waren
Sie schon einmal in Essen? Die Stadt ist 2010, zusammen mit 52
anderen Städten im Ruhrgebiet, Europäische Kulturhauptstadt.
Das überrascht viele, die beim Ruhrgebiet immer noch vor allem
an graue Häuser und Kohle denken. Warum die drittgrößte
europäische Metropolregion nur noch
wenig Kohle, dafür aber sehr viel Kul-
tur bietet, berichtet Sebastian Züger ab
Seite 14.
Jörg WalserChefredakteur
stehen für hier: ≈ Symbol sein für
die Titelgeschichte, (längerer) Text in einer Zeit--n schrift, zu dem es auf der
ersten Seite ein Bild gibt
der St¶ff, -e hier: Lerninhalt
der Sprachlehr- Person, die das Thema Spra-forscher, - chenlernen und -unterrich-
ten systematisch untersucht
s“ch den W“nd ¢m nach draußen gehen, die Nase wehen spazierengehenl„ssenver„rbeiten hier: verstehen und sich
merken
herausfinden hier: entdecken
die Kohle Material zum Heizen
dafür hier: im Gegensatz dazu
bieten hier: etwas Besonderes anbieten
LERNEN LERNEN
perfektDEUTSCH2/10
EDITORIAL
M I T T E L
03-Editorial_0210.qxd 07.01.2010 14:39 Uhr Seite 3
4
DIE THEMEN DES MONATS FEBRUAR 2/10
perfektDEUTSCH 2/10
TITELFOTO
: FOTO
LIA/YU
RI A
RCU
S; FOTO
S: MA
UR
ITIUS IM
AG
ES/IMA
GEB
RO
KER
/JOCH
EN TR
ACK
, AR
THU
R CU
PAK
; FOTO
LIA/K
ASIEN
KA
; UN
IVERSA
L MU
SIC/GU
LLIVER TH
EIS
6 Kurz & knappZahlen und Fakten, Namen und Neues
11 Mein erster Monat Hubert Pollet in Landau in der Pfalz
12 Menschen des MonatsLeute, über die man spricht
20 Ja oder Nein?Streit-Thema: Wildtiere im Zirkus verbieten?
22 NachrichtenAus Deutschland, Österreich und der Schweiz
24 KommentareMeinungen und Sprachspiele aus der Presse
43 Mein TagEin Tag mit der Lehrerin Sybille Kohrs
46 Mein Deutschland-BildHermann Bredehorst über das Berliner Pallasseum
48 Der Blick von außenHasnain Kazim über das Ankommen
50 Ein Bild und seine Geschichte Die Dresdner Semperoper
52 TatortHier passiert’s: die Hundeschule
54 Interview: Günter Wallraff Der Journalist über Rassismus in Deutschland
63 ReisetippsMiltenberg • Graubünden • Andernach •
Wilder Kaiser-Brixental
64 KulturtippsKonzerte • Kino • Ausstellungen • neue Bücher
66 KolumneAndrea Benda über Türken und Deutsche
67 Nächsten Monat… in Deutsch perfekt
68 SchlussworteWas Menschen noch zu sagen haben
�
�
L E I C H T
L E I C H T
M I T T E L
M I T T E L
M I T T E L
S C H W E R
M I T T E L
S C H W E R
S C H W E R
S C H W E R
S C H W E R
M I T T E L
M I T T E L
M I T T E L
M I T T E L
L E I C H T
L E I C H T
L E I C H T
M I T T E L
LEBEN IN DER PROVINZ
In der deutschen Provinz wird es einsam. Immer wenigerMenschen leben dort. Viele junge Leute ziehen lieber vom Dorf in dieGroßstadt. Aber es gibt auch Menschen, die gerne auf dem Land leben.Doch das Leben wird dort immer schwieriger.
58
Der eine lernt besonders gut, wenn er etwas hört;der andere, wenn er etwas liest. Jeder Mensch lernt
anders. Welcher Lerntyp sind Sie? Machen Sie unserenTest und finden Sie heraus, wie Sie noch effektiverDeutsch lernen können!
26
WELCHER LERNTYP SIND SIE?
�
�M I T T E L S C H W E R
DIE JUNGEN SEITEN VONInterview: Jan Delay • Vegetarisch
leben • Wohngemeinschaften • E-Mail aus Berlin •Sag mal: Wovor hast du Angst?
L E I C H T
perfektDEUTSCH
M I T T E L
�
�
4-5_Inhalt_DP_Q6_0210.qxd 08.01.2010 9:34 Uhr Seite 4
perfektDEUTSCH2/10
KULTURHAUPTSTADT 2010
Für ihre Industrie ist die Stadt Essen bekannt, genau wie derRest des Ruhrgebiets. In diesem Jahr wird die Stadt aber nicht für ihreIndustrie gefeiert, sondern für ihre Kultur: als KulturhauptstadtEuropas – zusammen mit 52 anderen Orten in der Region. Wiesoeigentlich?
14
5
12 Menschen des MonatsDer Skifahrer Daniel Albrecht
54 Günter WallraffDer Journalist über seine Arbeit
( deins! Fünf PunkteDie Wohngemeinschaft
IN DIESEM HEFT: 17 SEITEN SPRACHSERVICE
26 Welcher Lerntyp sind Sie?Machen Sie den Test!
31 Mahlzeit!Serie: Neues von der Familie Lang
32 Übungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten
34 WortschatzDiesmal: im Fernsehstudio
35 Schreiben • Sprechen • VerstehenValentinstag • beim Friseur •
Börsennachrichten
37 Raten Sie mal!Zwei Rätsel zu den Themen des Monats
38 GrammatikSubjektive Aussagen mit Modalverben
39 Gesehen & gelesen Kreative Texte in der Werbung; plus: Comic
40 Unsere Produkte • LösungenDie Deutsch-perfekt-Produkte im Februar •
Lösungen der Übungen
41 Starthilfe • Gut zu wissenExtra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch,
Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch,Türkisch
Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER
GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen
Texte auf Stufe B1 des GER
LESEN & HÖRENInterviews und Texte mit diesem Symbol könnenSie hören: am Telefon oder im Internet. Diesmal:
Deutsch perfekt Audio: der Trainer für Hörverständnis und Aussprache,
auf CD oder als Download (siehe Seite 19).
Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln können Sie
Texte auf Deutsch perfekt Audio hören.
Deutsch perfekt Plus: 24 Seiten Übungen und Tests zu Wortschatz und
Grammatik (siehe Seite 40).
Deutsch perfekt im Unterricht: kostenlos für alle Lehrer,
die Deutsch perfekt abonniert haben (siehe Seite 56).
www.deutsch-perfekt.com: noch mehr Informationen
und Übungen.
LERNEN MIT Deutsch perfekt-PRODUKTEN
www.spotlight-verlag.de
Tel. +49 (0)89 / 8 56 81-16
Fax +49 (0)89 / 8 56 81-159
�
Kunden-Service
SAMMELKARTEN
�
�
�
�
S C H W E R
M I T T E L
L E I C H T
M I T T E L
L E I C H T
M I T T E L
M I T T E L
M I T T E L
L E I C H T
M I T T E L
M I T T E L
L E I C H T
L E I C H T
S C H W E R
S C H W E R
M I T T E L
S C H W E R
S C H W E R
L E I C H T M I T T E L S C H W E R
MEHR ALS 800 ERKLÄRUNGEN VON SCHWIERIGEN WÖRTERN
≈
↔o
¢
, ¿er
lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa
Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen
M I T T E L
JAN DELAYAngefangen hat Jan Philipp Eißfeldt alias Jan Delay 1998 mit Hip-Hop.Heute ist seine Musik cool und funky. Im deins!-Interview spricht derHamburger über Stress im Show-Geschäft, seinen Stil und über alteMusik, die wieder modern ist.
6
L E I C H T
L E I C H T
4-5_Inhalt_DP_Q6_0210.qxd 08.01.2010 9:34 Uhr Seite 5
8886 perfektDEUTSCH 2/10
KURZ & KNAPP
L E I C H T
EINE RUINE WIRD ZURJUGENDHERBERGE
Es ist 4,5 Kilometer lang und steht an
einem der schönsten Strände Deutsch-
lands: das Seebad Prora auf Rügen. Der
Häuserkomplex ist eines der größten
Monumente der Nationalsozialisten:
Prora hat Platz für 20 000 Menschen
(siehe Deutsch perfekt 4/2007). Die
Nazis haben den Komplex zwischen
1936 und 1939 gebaut. Heute ist das
Seebad eine Ruine. Seit vielen Jahren
stehen die Häuser leer, vieles ist
kaputt. Es hat schon viele Ideen gege-
ben, was man damit machen kann.
Immer wieder wollte der Staat Teile von
Prora verkaufen – ohne Erfolg. Jetzt
werden die Pläne konkret: In einem
der acht Häuser wird eine Jugendher-
berge gebaut. Der Landkreis Rügen
finanziert die Bauarbeiten. Im Sommer
2011 können dort die ersten Urlauber
übernachten, so ist der Plan. Bis jetzt
haben wenige Menschen in dem See-
bad Urlaub gemacht: Beim Beginn des
Zweiten Weltkriegs waren die Häuser
noch nicht ganz fertig. Im Krieg hat das
Militär den Komplex benutzt. Später ist
dort die Armee der Deutschen Demo-
kratischen Republik eingezogen. In
den 90er-Jahren hat es in der Ruine für
kurze Zeit schon einmal eine Jugend-
herberge gegeben.
Euro für Kleidung gibt ein deutscher Haushalt durchschnitt-
lich im Jahr aus. 456 Euro sind für Damenkleidung, 240 Euro
für Herrenkleidung. 120 Euro gibt jeder Haushalt für Strümp-
fe und ähnliche Produkte aus und 72 Euro für Kinderkleidung.QU
ELLE
: STA
TIST
ISCH
ES B
UN
DES
AM
T
6-10_Kurz_und Knapp_Q6_0210.qxd 08.01.2010 9:35 Uhr Seite 6
7perfektDEUTSCH2/10
E-MAILS BITTE IN GUTEM DEUTSCH!
86 Prozent der Deutschen ärgern sich über E-Mails
in schlechtem Deutsch. Das ist das Ergebnis des
Instituts Ears and Eyes, das fast 1500 Deutsche gefragt
hat. Nur 63 Prozent der jungen Internet-Nutzer finden
orthografische oder stilistische Fehler bei der digitalen
Kommunikation nicht so schlimm. Ältere Deutsche wün-
schen sich korrekte E-Mails: Die Wörter müssen richtig geschrieben
sein. Auch die Grammatik muss stimmen. Im Betreff der E-Mail muss
eine kurze Information über den Inhalt stehen. Die E-Mail muss am
Anfang eine Anrede haben, zum Beispiel „Sehr geehrter Herr Müller“
oder „Liebe Frau Schmitt“ und am Ende einen Gruß. Das kann zum Bei-
spiel „Mit freundlichen Grüßen“ oder „Liebe Grüße“ sein.
EINE RUINE WIRD ZUR JUGENDHERBERGEdas Seebad, ¿er Ort: Dort kann man sich am
Meer ausruhen.
der Häuserkomplex mehrere Häuser
bauen hier: Häuser machen
leer stehen hier: keinen Mieter haben
der Staat hier: Regierung
der Erf¶lg, -e positives Resultat
der L„ndkreis, -e mehrere Kommunen: Sie habenalle zusammen eineAdministration.
der Zweite ≈ Streit zwischen vielen W¡ltkrieg Nationen 1939 - 1945
888der Haushalt, -e hier: Personen: Sie leben zu-
sammen in einer Wohnungoder einem Haus.
d¢rchschnittlich ≈ meistens: Das ist normal.
der Str¢mpf, ¿e Kleidungsstück für den Fuß
ähnlich fast gleich
WO STEHT DAS AUTO?die P„rklücke, -n freie Stelle: Dort kann man ein
Auto parken.
die Er“nnerungs- ≈ freie Stelle in der Erinnerung: lücke, -n Dort fehlt eine Erinnerung.
die Tafel, -n hier: dünnes Stück aus hartemMaterial: Man schreibt auf ihm.
r¢nd ¢m in der Nähe von
aufzeichnen hier: mit einem Stift eine Kartemachen auf
VORSICHT, KRIMINELLE SENIORIN!die [kte, -n Sammlung von Dokumenten zu
einer speziellen Sache
gestohlen Part. II von: stehlen = etwasnehmen, was jemand anderemgehört
der Schm¢ck schönes Ding: Man trägt es amFinger oder am Ohr.
das Seniorenheim, Haus mit vielen Apartments -e oder Zimmern für Senioren
das Strafverfah- ≈ Untersuchung bei einer ren, - offiziellen Institution: Sie gibt
eine Strafe, wenn man etwas Kriminelles gemacht hat.
(die Strafe, -n ≈ Sanktion, weil man etwasBöses gemacht hat)
die Ged¢ld hier: ≈ Ruhe, Toleranz
„m ]nde sein hier: verlieren
das Gefængnis, Haus: Dort müssen Kriminelle -se bleiben.
E-MAILS BITTE IN GUTEM DEUTSCH!das Ergebnis, -se Resultat
der N¢tzer, - hier: Person: Sie benutzt dasInternet.
der Betr¡ff, -s hier: Inhalt von einer E-Mail:Darüber will man schreiben.
die [nrede hier: Begrüßung im Brief
VORSICHT, KRIMINELLE SENIORIN!
Ihre Akte bei der Kriminalpolizei hat sehr viele Seiten. Seit 1956 ist eine heute 70-Jährige
aus Aschaffenburg (Bayern) immer wieder kriminell geworden. Zum Beispiel im
Krankenhaus. Immer wenn sie in der Klinik war, hat sie gestohlen: Geld, Schmuck und
Handtaschen von anderen Patienten und medizinische Apparate. Auch in ihrem
Seniorenheim hat sie immer wieder gestohlen. 55 Strafverfahren hat es gegen sie schon
gegeben. Im Herbst ist die Seniorin wieder kriminell geworden. Erst hat sie im
Aschaffenburger Krankenhaus wieder etwas gestohlen. Dann hat sie versucht, ihrer
Nachbarin an der Bushaltestelle die Geldbörse aus der Tasche zu nehmen. Da war die
Geduld von Polizei und Justiz am Ende: Die Frau sitzt jetzt im Gefängnis.
FOTO
S: PICTUR
E-ALLIA
NCE/D
PA; FO
TOLIA
/A. R
OD
RIG
UEZ, M
. WIN
ZER; W
WW
.WO
-STEHT-D
AS-A
UTO
.DEÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 41/42
WO STEHT DAS AUTO?
Parklücken gibt es in großen Städten nicht so oft.
Erinnerungslücken gibt es viel öfter. Am Abend
fährt man nach der Arbeit nach Hause und sucht
einen Parkplatz. Aber ein Auto steht neben dem
nächsten. Keine Lücke, kein Parkplatz. Deshalb
sucht man immer weiter – und weiß am nächsten
Tag nicht mehr, wo man sein Auto geparkt hat. Die
Berliner Architektin Andrea Müller kennt das Pro-
blem. Sie hat eine einfache Lösung gefunden:
eine persönliche Parkplatzerinnerung. Auf einer
magnetischen Tafel sind die Straßen rund um das
Haus aufgezeichnet. Es gibt ein kleines Auto, das auch einen Magneten trägt. Abends setzt
man das Modellauto an der Stelle auf die Tafel, an der man sein Auto geparkt hat. Der
Autoschlüssel kommt auch an die Tafel. Denn den sucht man leider auch oft. Eine Tafel,
die zeigt, wo der Schlüssel liegt – das muss vielleicht nicht auch noch sein.
6-10_Kurz_und Knapp_Q6_0210.qxd 08.01.2010 9:35 Uhr Seite 7
8
POST VON EINEM TOTEN
Ein Mensch stirbt. Wenige Tage nach seinem Tod bekommen seine Verwandten,
Freunde, Kollegen und Bekannten plötzlich eine E-Mail. Von dem Toten. Eine seltsa-
me Idee. Aber genau diesen Service bietet eine Schweizer Firma an: finalpopup.com
verschickt nach dem Tod eines Menschen Abschieds-E-Mails an dessen Freunde. Für
den Service muss sich dieser Mensch vor seinem Tod bei der Firma angemeldet haben.
Bei der Anmeldung kann man festlegen, wer welche Mail bekommen soll. Man spei-
chert die Adressen und den Text der Mails. Die Firma bekommt Geld für den Service.
Auf Wunsch kann man auch SMS, Videobotschaften oder ganz normale Briefe ver-
schicken lassen. Als Abschiedsgrüße eines Toten.
perfektDEUTSCH 2/10
KURZ & KNAPP
POST VON EINEM TOTEN
der Tod von: tot
versch“cken ≈ schicken
der [bschied, -e hier: letzte Worte
f¡stlegen hier: sagen, wünschen
die SMS, - kurz für: Short MessageService ≈ kurzer Brief: Manschickt ihn mit dem Handy.
die Videobot- E-Mail: Sie hat ein Video schaft, -en zum Inhalt.
DER GUTE TIPP
heißt ¡s hier: ist das Motto
die Weiberfast- Donnerstag vor dem nacht Karnevalswochenende. An
ihm regieren Frauen inKostümen symbolisch imRathaus.
heiß hier: intensiv
r¢nd ¢m hier: mit einer Verbindung zu
GUTEN APPETIT!
der Hot¡l- und hier: Buch: Es empfiehlt gute Restaurantführer, - Hotels und Restaurants.
die Auszeichnung, hier: Symbol für gute Küche-en
(die K•che hier: Kochen)
die D“chte hier: Zahl
3 FRAGEN
der Mauerfall hier: Öffnung der Grenze zwi-schen dem kommunistischenOsteuropa und dem Westen
die F¶rtsetzung, nächster Teil von einer Serie-en
hinterl„ssen hier: ≈ als Geschenk geben
die Gesch“chte, -n hier: Erzählung
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 41/42
L E I C H T
DER GUTE TIPP
Am 11. Februar heißt es auf den
Straßen Kölns wieder „Kölle
Alaaf“. Dann ist Weiberfast-
nacht. In der Domstadt beginnt
die heiße Phase des Karnevals.
Nicht nur in Köln, auch in vielen
anderen Städten feiert man im
Februar Karneval. Auf der Inter-
netseite www.karneval.com gibt
es einen Karnevalskalender.
Dort stehen die Termine von Partys, Shows, dem Straßenkarneval und vielen Veranstal-
tungen rund um den Karneval – von Aachen bis Thüringen.
6-10_Kurz_und Knapp_Q6_0210.qxd 08.01.2010 9:35 Uhr Seite 8
9perfektDEUTSCH2/10
GUTEN APPETIT!
Wo isst man in Deutschland am besten? Die
bekanntesten Hotel- und Restaurantführer,
Gault Millau und Guide Michelin, haben wie-
der deutsche Restaurants getestet. Die Ten-
denz ist klar: Im Westen und im Südwesten
Deutschlands können Restaurantgäste am
besten essen. In diesen Regionen gibt es die
meisten Restaurants mit den höchsten Aus-
zeichnungen und den kreativsten Köchen.
Ostdeutschland hat kulinarisch besonders
wenige Auszeichnungen bekommen. Am
besten isst man in den Millionenstädten Ber-
lin, Hamburg und München. Dort gibt es die
höchste Dichte an guten Küchen und guten
Köchen.
Welcher Autor wohnt denn bei Ihnen im
Hotel?
Zuletzt hat der ungarisch-serbische Autor
László Végél bei uns gewohnt. Auch der aus-
tralische Autor Robert Gray und die argenti-
nische Autorin Elsa Osorio haben schon bei
uns im Hotel gewohnt. Vor 20 Jahren, kurz
nach dem Mauerfall, war László Végél schon
einmal in Berlin und hat darüber geschrie-
ben. Jetzt hat er eine Fortsetzung dieses
Textes geschrieben. Er hat in unserem Hotel
auch aus seinem Text gelesen und ihn uns
hinterlassen.
Heißt das: Ihre schreibenden Gäste zahlen
nicht mit Geld, sondern mit Geschichten?
Das kann man so sagen. Die Autoren woh-
nen vier bis sechs Wochen bei uns und
hinterlassen dann einen Text. Das
sind dann die Gute-Nacht-Ge-
schichten für unsere Hotelgäste. Es
wird auch bald ein Buch mit allen
Texten unserer schreibenden
Gäste geben. Die Autoren haben
auch einen Blog auf der Inter-
netseite literaturraum.de.
Der österreichische Autor Joseph Roth
wohnte fast ein Leben lang in Hotels.
Warum kann man da so gut schreiben?
Das müssen Sie die Autoren fragen. Viel-
leicht kann man gut schreiben, wenn man
weit weg von seinem normalen Leben ist,
weit weg von seinem normalen Kontext.
Vielleicht gibt es so auch mehr Inspiration.
Der Ort inspiriert die Autoren. László Végél
schreibt in einem Text zum Beispiel auch
über die Bleibtreustraße. In der Bleibtreu-
straße wohnen noch andere Autoren, die
Freunde von Végél sind. In der Bleibtreu-
straße steht aber auch unser Hotel. Es ist
schön, etwas über diese Orte zu lesen.
3 FRAGEN an David Weinberger (35),
Direktor des Berliner Ho-
tels Bleibtreu. Im Bleib-
treu wohnen Autoren,
ohne zu zahlen.
FOTO
S: FOTO
LIA/J. STU
MPF, ITSA
LLGO
OD
, CHA
NTA
LS.; HO
TEL BLEIB
TREU
(2)
6-10_Kurz_und Knapp_Q6_0210.qxd 08.01.2010 9:35 Uhr Seite 9
10 perfektDEUTSCH 2/1010
EIN SORGENTELEFON FÜR MUSLIME
Viele Menschen sind manchmal alleine und sehr traurig. Oder sie haben Probleme, über
die sie mit niemandem sprechen können. Ihnen kann die Telefonseelsorge helfen. An den
Telefonen sitzen ehrenamtliche Mitarbeiter der evangelischen und katholischen Kirche
(siehe Deutsch perfekt 8/2008). Jetzt gibt es auch ein Seelsorge-Telefon speziell für Mus-
lime. Alle Helfer sind Muslime. Sie helfen bei allen möglichen Problemen, zum Beispiel bei
Streit mit dem Partner oder Schwierigkeiten am Arbeitsplatz. Religiöse Fragen können die
22 Mitarbeiter nicht beantworten. Die Zentrale der muslimischen Telefonseelsorge ist in Ber-
lin. Die Helfer sind jeden Tag von 16 Uhr bis Mitternacht unter der Telefonnummer
030/4 43 50 98 21 zu erreichen. Den Service gibt es seit Mai 2009. Mehr als 800 Menschen
haben die Nummer in den ersten sechs Monaten gewählt. Bald kann man die muslimische
Telefonseelsorge zwölf Stunden am Tag erreichen.
perfektDEUTSCH
KURZ & KNAPP
EIN SORGENTELEFON FÜR MUSLIME
die Telefonseel- hier: Hilfe und Beratung sorge per Telefon
ehrenamtlich ohne Bezahlung
der M“tarbeiter, - hier: Person: Sie arbeitet fürdie Telefonseelsorge.
„llen möglichen hier: vielen verschiedenen
die Schwierig- ≈ Problemekeiten Pl.
be„ntworten antworten auf
die M“tternacht 24:00 Uhr
SCHÖN ODER SCHRECKLICH?
vor „llem ≈ speziell
¢nnütz ≈ unwichtig
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 41/42
L E I C H T
QU
ELLE
: TN
S EM
NID
SCHÖN ODER SCHRECKLICH?
Wenn sich die Deutschen an ihre Schulzeit erinnern, denken sie:
FOTO
S: FOTO
LIA/D
.SALCH
ER, LU
-PHO
TO
Ich habe gelernt, was ich für das Leben brauche. 44 %
Die Schulzeit war die schönste Zeit des Lebens. 17 %
Ich denke vor allem an Mitschüler und Lehrer. 16 %
Ich war froh, als die Schulzeit vorbei war. 14 %
Ich habe meistens nur unnützes Wissen gelernt. 4 %
Ich habe fast alles vergessen. 3 %
6-10_Kurz_und Knapp_Q6_0210.qxd 08.01.2010 9:35 Uhr Seite 10
An einem kalten Wintertag habe ich in
einem Café eine heiße Schokolade
bestellt. Ich war ganz neu in Deutschland und
mir war sehr kalt. Und was hat mir der Kell-
ner gebracht? Eine Eisschokolade! Zuerst habe
ich gedacht: Das ist ein Scherz! Aber dann
habe ich verstanden: Wenn ich „heiß“ sage,
hört man „Eis“. Denn im Französischen gibt
es kein „h“. Meine Freunde haben sehr
gelacht, dann musste ich auch lachen. Es ist
mir am Anfang oft passiert, dass die Leute
mich nicht verstanden haben. Aber ich habe
gleich einen Deutsch-Intensivkurs gemacht.
Das hat sehr geholfen.
Ich komme aus Lille. Nach dem Studium
bin ich zu meiner Freundin nach Deutschland
gegangen. Sie hat zu der Zeit in Landau in der
Pfalz studiert. Ich habe bei ihr in der WG
gewohnt. Für mich war plötzlich vieles
anders. Denn Lille ist fast eine Großstadt.
Landau ist viel kleiner – fast wie ein Dorf.
Zu meinem Sprachkurs musste ich von
Landau nach Karlsruhe fahren, das sind 40
Kilometer. Mit dem Zug dauert das zwei Stun-
den, denn die Verbindungen sind nicht sehr
gut. Die Leute in meinem Kurs waren nett,
aber alle viel älter als ich. In meiner Freizeit
habe ich nie etwas mit ihnen unternommen.
Meine deutschen Bekannten waren die mei-
ner Freundin – fast nur Frauen! Das ist toll für
einen Single, aber ich hatte ja schon eine
perfektDEUTSCH2/10
MEIN ERSTER MONAT
HUBERT POLLETIN LANDAU IN DER PFALZ
der Betriebswirt, -e Person: Sie hat eine Aus-bildung für Organisationund Management voneiner Firma.
die Eisschokolade, -n ≈ kalter Kakao: Man ser-viert ihn im Glas mitVanilleeis und Sahne.
der Sch¡rz, -e Spaßdie WG, -s kurz für: Wohngemein-
schaft = Gruppe von Per-sonen: Sie wohnen zu-sammen.
verm“ssen hier: traurig sein, weiljemand nicht da ist
die Deutsche Straße durch eine bekann-Weinstraße te Region in Rheinland-
Pfalz: Dort gibt es viel Wein.w„chsen hier: groß werden und
Früchte tragensogar ≈ auchsüdländisch hier: wie in Südeuropa¶ffen hier: ≈ interessiert an
neuen Kontakten“ns Gespräch k¶mmen ein Gespräch beginnenbeim Bew¡rben ≈ wenn man eine Bewer-
bung schreibtder Lebenslauf, ¿e ≈ schulische und berufli-
che Biografiedie Molkerei, -en Fabrik: Dort stellt man
Milchprodukte her.
HEIMAT: FrankreichALTER: 25 JahreBERUF: BetriebswirtERSTER MONAT: Januar 2008HOBBYS: Rugby, Snowboarden, Filme
FOTO
S: STAD
TVERW
ALTU
NG
LAN
DA
U (2); PR
IVAT
L E I C H T
LANDAUWO: in Rheinland-Pfalz
EINWOHNER: 43 000
BESONDERHEIT: Deutsche Weinstraße,
Weinfeste, Jugendstil-Festhalle
Freundin. Deshalb habe ich meine Freunde in
Frankreich manchmal sehr vermisst.
Trotzdem hat es mir in Deutschland gleich
sehr gut gefallen. Nach dem Sprachkurs am
Vormittag hatte ich viel Zeit, die Region um
Landau kennenzulernen. Landau liegt an der
Deutschen Weinstraße. Dort ist es immer ein
bisschen wärmer als in den anderen Teilen
Deutschlands. Deshalb kann der Wein dort so
gut wachsen. Die Landschaft ist sogar ein
bisschen südländisch. Das ist toll für lange
Spaziergänge. Besonders gut haben mir auch
die Weinfeste gefallen. Da trinkt man aus
Gläsern, in die ein halber Liter Wein passt.
Das heißt dann „ein Schoppen“.
Die Deutschen mag ich sehr. Sie sind viel
offener als die Menschen in Frankreich. Man
kann sehr leicht mit jemandem auf der Straße
ins Gespräch kommen. Nur beim Bewerben
sind sie kompliziert. In Frankreich schickt
man einfach seinen Lebenslauf und einen
Brief an die Firmen, das ist genug. In
Deutschland braucht man viele Zeugnisse
und Dokumente. Eine Bewerbung ist deshalb
sehr viel Arbeit.
Anfang 2009 sind meine Freundin und ich
nach München umgezogen. Ich habe Arbeit
gefunden – ich arbeite für eine französische
Molkerei. Seitdem gibt es bei uns zu Hause
französischen Käse. Den hatte ich
vermisst! Bayern ist genauso schön
wie die Pfalz. Hier gibt es zwar kei-
nen Wein, aber gutes Bier. Man hat
die Berge und viele Seen. Und seit
ich Rugby in einem Verein spiele,
habe ich endlich auch mehr männ-
liche Freunde! <
MIT HUBERT POLLET SPRACH JANINA SCHNEIDER-EICKE
die Deutsche Weinstraße Straße durch eine bekannte Region in Rheinland-Pfalz: Dort gibt es viel Wein.
die Jugendstil-F¡sthalle, sehr großer, hoher Raum für Feste: Man hat ihn -n zwischen circa 1895 und 1906 gemacht.
11-Erster_Monat_0210.qxd 08.01.2010 9:35 Uhr Seite 11
12 perfektDEUTSCH 2/10
MENSCHEN DES MONATS
M I T T E L
OSKAR LAFONTAINEPlötzlich bekam Oskar Lafontaine auch
von seinen größten politischen Geg-
nern Zu spruch. Der oft kritisierte Chef
der Partei Die Linke hat Krebs. Aber
seine Operation hatte Erfolg. Das hat
den 66-Jährigen wahrscheinlich noch
mehr gefreut als der Zuspruch über alle
Parteigrenzen.
HEINRICH VON PIEREREr war 13 Jahre „Mister Siemens“. Jetzt
ist Heinrich von Pierer (69) für seine alte
Firma nur noch ein Problem. Fünf Mil-
lionen Euro Schadensersatz hat er we -
gen des Korruptionsskandals an Sie-
mens ge zahlt. Dafür verzichtet die
Firma auf juristische Konsequenzen
gegen ihren früheren Chef.
INGRID FLICKIngrid Flick musste ihren Mann zweimal
beerdigen. 2006 war Friedrich Karl Flick
gestorben. Im Herbst 2008 haben
Erpresser den Sarg des Industriellen
gestohlen. Jetzt ist der Sarg wieder da.
Die Polizei hat die Kriminellen gefun-
den. Das Grab wird nun besonders gut
geschützt.
DANIEL ALBRECHTSein Schicksal interessiert die ganze Schweiz.
Analysen zeigen: Internetnachrichten über
den schrecklichen Skiunfall von Daniel Al brecht
wurden im letzten Jahr in der Schweiz öfter
gelesen als Nachrichten über den Tod von
Michael Jackson. Der 22. Januar 2009 war ein
dramatischer Tag für die Skisportnation. Im
Training für die Weltcup-Abfahrt im öster-
reichischen Kitzbühel passierte der Unfall: Der
damals 25-Jährige flog 70 Meter durch die Luft,
dann krachte er auf die Piste. Drei Wochen lag
er mit schwersten Verletzungen im Koma. Drei
Monate dauerte seine Rehabilitation. Es war
eine schwere Zeit für den Skiprofi. Vieles hatte
er vergessen und muss te es deshalb neu ler-
nen. Einmal dachte er, dass seine Freundin
seine Physiotherapeutin ist. In einem
Gespräch mit Journalisten merkte er plötzlich,
dass er kein Französisch mehr sprechen kann.
Aber Daniel Albrecht lernte – und er lernte
auch, wieder Ski zu fahren. Schon im Sommer
begann er wieder mit dem Training. Noch in
diesem Winter will er auch wieder Rennen
fahren. Wer die Bilder des Unfalls sieht, kann
nur eines denken: Es ist ein Wunder.
WER IST EIGENTLICH …?
Diesen Text können Sie hören: vom 25.1. bis zum 21.2.2010, Tel. +49 (0)89/8 56 81-317 oder www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & Hören
�
12-13_MDM_Q7_ok_0210.qxd 08.01.2010 9:37 Uhr Seite 12
13perfektDEUTSCH2/10
KRISTINA KÖHLEREine unverheiratete Bundesfamilienminis terin
ohne Kinder: Es gab viel Kritik, als die 32-
jährige Kristina Köhler Anfang Dezember über-
raschend Ministerin wurde. Jetzt heiratet die
Hessin. Ihr Mann Ole Schröder arbeitet auch
für die Regierung: Er ist Staatssekretär im Bun-
desinnenministerium.
WERNER HERZOGEr schaut nicht gern Filme an. Nur zwei- oder
dreimal pro Jahr geht Regisseur Werner Herzog
ins Kino. Da wird der Februar wahrscheinlich
unangenehm für den 67-Jährigen. Herzog ist
Präsident der Jury des Berliner Filmfestivals,
der Berlinale. Das heißt, er muss sich fast alle
Filme ansehen.
NATASCHA KAMPUSCHEigentlich will Natascha Kampusch nur ihren
Frieden. „Das setzt mir sehr zu“, sagt die 22-
Jährige zu den neuen Untersuchungen zu
ihrem Entführungsdrama. Die Polizei unter-
sucht, ob ihr Entführer Wolfgang Priklopil Hel-
fer hatte. Natascha Kampusch glaubt, dass die
Details nie aufgeklärt werden.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
JOACHIM LÖWEr hat den Job, von dem fast jeder Mann und auch manche
Frau in Deutschland träumt. Wer steht im Tor? Mit welcher
Taktik soll die Mannschaft spielen? Der Trainer der Fußball-
Nationalmannschaft kann diese Fragen entscheiden. Auf
Joachim Löw liegen in diesem Jahr noch mehr Blicke als
sonst. Für die Weltmeisterschaft in Südafrika hat er ein
großes Ziel: Er will Weltmeister werden. „Da geht man in die
Geschichte ein“, sagt Löw, den fast alle „Jogi“ nennen. Löw
hat sich viel Respekt erarbeitet: Bei der Weltmeisterschaft
2006 in Deutschland war er Assistenztrainer von Jürgen
Klinsmann. 2008 wurde die Nationalmannschaft mit ihm
als Cheftrainer Vize-Europameister. Löw lebt mit seiner
Frau in Freiburg (Baden-Württemberg). Im Februar wird er
50 – und die Fußball-Nation gratuliert.
FOTO
S: WW
W. K
RISTIN
A-KO
EHLER
.DE; PICTU
RE-A
LLIAN
CE/DPA
(2); ULLSTEIN
BILD
/SVEN SIM
ON
/PHO
TOPR
ESS
DANIEL ALBRECHTdas Sch“cksal, -e hier: Leben nach einem
schlimmen Unfalldie [bfahrt, -en hier: spezielles Ski-Rennen(das R¡nnen, - hier: sportliches Kämpfen:
Wer fährt am schnellsten ei -nen Berg mit Skiern hi nunter?)
kr„chen auf hier: ≈ aus großer Höhefallen auf
die P“ste, -n ≈ breiter Weg auf einem Bergfür Skifahrer
der Skiprofi, -s professioneller Skifahrerdas W¢nder, - hier: Sache, die nicht möglich
ist; auch: positive Über ra -schung
HEINRICH VON PIERERder Schadensersatz finanzielle Kompensation für
einen Schaden(der Schaden, ¿ hier: Nachteile und schlech te
Reputation wegen eines Kor -ruptionsskandals)
auf jur“stische Konse- nicht vor Gericht gehenqu¡nzen verz“chten (das Gericht, -e öffentliche Institution, die
entscheidet, ob sich jemand nicht an den Regeln des Staates orientiert hat)
OSKAR LAFONTAINEder Gegner, - hier: Politiker, gegen dessen
Meinung man kämpftder Zuspruch hier: ≈ freundliche Worte als
Hilfe in einer schlimmenSituation
der Krebs gefährliche Krankheit, bei derTumore wachsen
INGRID FLICKbeerdigen ein Loch in die Erde ma chen
und einen Toten hi neinlegender Erpr¡sser, - Person, die sagt, dass sie
etwas Unangenehmes tunwird, wenn der andere nichttut, was sie will
der S„rg, ¿e großer, langer Kasten, in denein Toter gelegt wird
das Grab, ¿er Platz, an dem ein Toter liegt
KRISTINA KÖHLERder Staatssekretär, -e hier: ≈ höchster Angestellter
eines Ministeriumsdas Bundes“nnen- Ministerium, das für die öf-ministerium fentliche Ordnung und z. B. für
die Polizei zuständig ist
WERNER HERZOGder Regisseur, -e Leiter, der Schauspielernfranz. Instruktionen gibt
NATASCHA KAMPUSCHzusetzen hier: anstrengend sein fürdas Entführungs- hier: schlimmes Ereignis,drama, -dramen bei dem ein Mensch gegen
seinen Wunsch an einen Ortgebracht und viele Jahre ineinen Raum geschlossen wird
aufklären hier: entdecken, was undwarum etwas passiert ist
JOACHIM LÖWdie W¡ltmeisterschaft, Treffen von vielen National--en mannschaften, die um den
ersten Platz auf der Weltspielen
“n die Gesch“chte historisch wichtig werdeneingehen
der Resp¡kt hier: ≈ offizielles Lobs“ch er„rbeiten durch viel Arbeit bekommender Vize-Europa- hier: Mannschaft auf demmeister, - zweiten Platz bei einer
Europameisterschaft
12-13_MDM_Q7_ok_0210.qxd 08.01.2010 9:37 Uhr Seite 13
perfektDEUTSCH 2/10
Jochen Seifert legt einen schwarzen Bleistift auf den
Tisch. „Das ist die Kokerei“, sagt der Mann, der früher
als Ingenieur auf der Essener Zeche Zollverein gearbeitet
hat. „Und hier hat der Herr Haniel damals die erste Boh-
rung gemacht.“ Seifert stellt eine Portion Kaffeesahne
neben den Bleistift. Und noch eine. Und noch eine.
Wer dem heute 74-Jährigen zuhört und zusieht,
bekommt einen guten Eindruck von der Zeit, als Essen
zur Kohlestadt wurde – und mit ihr die ganze Region
zwischen den Flüssen Lippe im Norden, Ruhr im Süden
und Rhein im Westen. Nach 1847, als Franz Haniel auf
Essener Boden die Zeche Zollverein gründete, wurden
rund um die Stadt Hunderte Fördertürme gebaut.
„Haniel besaß die Mehrheit an der Eisenbahngesell-
schaft“, erzählt Seifert. Das war viel wert: Je mehr Kohle
gefunden wurde, desto mehr Züge mussten sie transpor-
tieren. So entstand rund um Essen eine gigantische
Maschinerie. Vom Förderturm kam die Kohle in die Koke-
14
Jochen Seifert Seit 1956 auf Zollverein
Bei der Europäischen Kulturhauptstadt 2010 ist etwas ganz anders als bei den
aber nun tritt eine ganze Region als Kulturhauptstadt an, berichtet
14-18_Ruhr_II_Q7_0210.qxd 08.01.2010 10:57 Uhr Seite 14
2/10
>
rei, wo daraus Koks hergestellt wurde. Die Eisenbahn
brachte den Koks zu den Stahlkochern. Schließlich ging
der Stahl vom Duisburger Hafen aus in die ganze Welt.
Seifert hat die letzten Jahre, in denen noch intensiv
Kohle gefördert wurde, als Ingenieur in der Zeche Zoll-
verein gearbeitet. Von 1956 bis 1982 war er für die War-
tung der Maschinen zuständig. Bei der Schließung der
Zeche war er 1986 genauso dabei wie bei ihrem späte-
ren Umbau zu einem Kulturzentrum. 2001 erklärte die
UNESCO die früher modernste Zeche der Erde zum Welt-
kulturerbe. Heute ist auf dem rund 100 Hektar großen
Areal zum Beispiel ein internationales Tanzzentrum, ein
„ntreten hier: teilnehmendie Z¡che, -n Gänge und technische
Konstruktionen unter derErde für den Bergbau
(der B¡rgbau Suchen und Herausholenvon z. B. Salz undMetallen aus einem Berg)
die Kokerei, -en ≈ Fabrik, in der aus KohleMaterial zum Heizen (Koks) gemacht wird
(die Kohle, -n brauner oder schwarzerStein, der sich durch totePflanzen in der Erdeformt)
die Bohrung, -en von: bohren = mit einerMaschine ein Lochmachen
der Eindruck, ¿e hier: Idee, Ahnunggr•nden starten der Fœrderturm, ¿e technische Konstruktion,
mit der man Arbeiterund Material transpor-tiert
die Mehrheit bes“tzen den größten Teil besitzen„n vondie Eisenbahngesell- ≈ Firma, die Transporteschaft, -en mit dem Zug anbietetentstehen hier: beginnendie Maschinerie, -n System aus vielen
Maschinender Stahlkocher, - Person, die beruflich
Stahl herstellt(der Stahl Metall, das man hart
gemacht hat) die W„rtung, -en Kontrolle bei einer
Maschine, ob alles richtigfunktioniert und, wennnötig, Reparatur
die Schließung, -en von: schließen = hier:mit der Produktion auf-hören
der }mbau, -ten von: umbauen = andersbauen, ändern
das W¡ltkulturerbe Gebäude und Städte inaller Welt, die man fürdie Menschen in Zukunftschützen soll
der H¡ktar, - Größe: 1 Hektar = 10 000Quadratmeter
Zeche Zollverein, Gasometer Oberhausen,Dortmunder U – alte Industriegebäude
werden zu Kulturzentren.
15perfektDEUTSCH
Kulturhauptstädten der letzten Jahre. Beworben hat sich die Stadt Essen –
SEBASTIAN ZÜGER: das Ruhrgebiet. M I T T E L
FOTO
S: LOO
K-FO
TO/A
GE FO
TOSTO
CK; SEB
ASTIA
N ZÜ
GER
14-18_Ruhr_II_Q7_0210.qxd 08.01.2010 10:58 Uhr Seite 15
16 perfektDEUTSCH 2/10
Zentrum für Kreativwirtschaft – und die
längste frei stehende Rolltreppe
Deutschlands. Das freut besonders die
Kinder.
Eltern interessieren sich meistens
mehr für die Ausstellung über die
Geschichte des Ruhrgebiets. Pünktlich
zum Start ins Kulturhauptstadt-Jahr
wird sie im Ruhr Museum Essen eröffnet,
das auch auf dem Zechenareal liegt.
Seine Besucher können alles über
Gegenwart und Vergangenheit der Regi-
on lernen. Ein Film in 360-Grad-Optik
Europa in das Ruhrgebiet gekommen.
Dörfer wie Duisburg, Bochum, Dortmund
und auch Essen waren zu Großstädten
geworden und zu einer Megacity ver-
schmolzen. Der „Pott“ oder das
„Revier“, wie seine Bewohner das
Ruhrgebiet nennen, ist heute die größ-
te Metropolregion Deutschlands und die
drittgrößte Europas. Durch das Ende der
Zechen standen Millionen Arbeiter vor
einer unsicheren Zukunft. Die Maschine
brauchte einen neuen Treibstoff.
Aus der Krise führte die Erkenntnis,
dass man als Region mehr bewegen
kann als eine Stadt allein. Diese positi-
ve Entwicklung begann vor 20 Jahren
mit der Renaturierung der Emscher. Der
kleine Fluss fließt von Dortmund durch
das ganze Ruhrgebiet in den Rhein. In
den besten Zeiten des Bergbaus war er
der schmutzigste Fluss Deutschlands.
1989 aber – als eine Zeche nach der
anderen geschlossen wurde – koope-
rierten 17 Kommunen bei der Internatio-
nalen Bauausstellung Emscher Park. Sie
investierten rund 2,5 Milliarden Euro in
120 Projekte. So auch in den Emscher
Landschaftspark, der auf insgesamt circa
450 Quadratkilometern durch den Pott
geht. Damit begann der Imagewandel
des Ruhrgebiets: von der Staublunge zur
grünen Lunge.
Auch die Zeche Zollverein konnte nur
durch eine Kooperation der Ruhrge-
bietskommunen zu einem Kulturzen-
trum werden. „Das wäre von einer Stadt
wie Essen allein nicht zu bewältigen
zeigt das moderne Lebensgefühl der
Menschen aus dem Ruhrgebiet, in dem
der Bergbau für die meisten nur noch
eine Erinnerung ist.
Nur in Bottrop, Kamp-Lintfort, Herten
und Hamm wird heute noch Kohle abge-
baut. Aber auch diese wenigen Zechen
wären ohne Geld vom Staat schon lange
geschlossen. Das Problem ist nicht die
Qualität der Kohle. Es gibt auch noch
genug davon, sagt Seifert und zeigt auf
den Boden: „Da liegt noch Kohle für 150
Jahre.“ Aber ihr Preis ist zu hoch, weil sie
zu tief liegt. Mit jedem Meter mehr stei-
gen die Kosten. „In der Zeche Zollverein
wurde die Kohle am Ende aus mehr als
1000 Metern Tiefe hochgeholt“, sagt Sei-
fert. Das ist zu teuer.
Die Maschine Ruhrgebiet funktio-
nierte seit den 60er-Jahren immer
schlech ter. Durch die Kohle war sie mehr
als 100 Jahre sehr gut gelaufen. Mehr als
fünf Millionen Menschen waren wegen
des industriellen Reichtums aus ganz
Früher Industrie, heute Museum Das Dortmunder U
Essen Im Zentrum des Reviersdie R¶lltreppe, -n Treppe, die automatisch fährt erœffnen zum ersten Mal öffnen die Gegenwart Zeit, die jetzt ist„bbauen hier: aus der Erde holen laufen hier: funktionierender Reichtum, ¿er von: reichverschm¡lzen sich verbindender Bewohner, - Einwohnerder Treibstoff, -e z. B. Benzin, Diesel; hier auch: Idee,
wie es weitergehen kann aus der Krise führen die Krise beenden die Erk¡nntnis, -se hier: ≈ das Verstehen die Entw“cklung, -en Änderung einer Situationdie Renaturierung, hier: die Landschaft an einem Fluss -en wieder so machen, wie sie früher
warder Imagewandel Änderung des Imagesdie Staublunge, -n hier: sehr schmutzige Regiondie grüne L¢nge, -n hier: Region mit viel Natur bewæltigen eine schwierige Aufgabe lösen v¶n v¶rnherein von Anfang an, sofortdas Aushängeschild, Person oder Sache, die man öffent- -er lich zeigt, um eine positive Meinung
zu bekommens“ch d¢rchsetzen hier: gewinnens“ch präsentieren ¢nter sich zeigen als die M„rke, -n hier: ≈ Names“ch die Augen reiben hier: überrascht seindie Vielfalt hier: großes kulturelles Angebotübersehen nicht sehendie Äußerung, -en hier: ≈ Angebotzählen zu Teil sein vonvertreten hier: verantwortlich sein für¢ngewöhnlich hier: speziell¡cht hier: originaldie F„chhochschule, ≈ spezielle Universität für eine -n Ausbildung z. B. im technischen
Bereichbodenständig hier: ≈ durchschnittlich, normal ¶ffen hier: ≈ interessiert an neuen Ideen
14-18_Ruhr_II_Q7_0210.qxd 08.01.2010 10:58 Uhr Seite 16
Kontakt:école nicole – Schule für SprachenNicole SchonlauAlfredstraße 182 · 45131 EssenTel.: 02 01.450 339 33 · Fax: 02 01.450 339 [email protected] · www.schule-fuer-sprachen.de
»Die Schule, überdie man spricht.«
»...fi rmeninterne Kurse.«
»...Einzelunterricht, Minigruppe, Fachsprachkurse.«
»...interkultureller Austausch.«
»...Deutsch als Fremdsprache, Englisch, Französisch, Italienisch,
Spanisch und weitere...«
DEUTSCH2/10 perfekt
>
gewesen“, sagt Ute Durchholz von der
Zeche Zollverein.
Zehn Jahre dauerte der Emscher-
Umbau. Die Region bekam Lust auf
mehr. Schon 2001 sprachen die Kultur-
politiker der Ruhrstädte zum ersten Mal
über eine Bewerbung zur Kulturhaupt-
stadt Europas, berichtet Jürgen Fischer,
der heutige Projektkoordinator des Kul-
turhauptstadt-Jahres. Die Idee: Eine
Stadt sollte für das ganze Ruhrgebiet
antreten. „Essen stand dabei nicht von
vornherein als Aushängeschild unserer
Bewerbung fest“, erinnert sich Fischer.
„Die Stadt musste sich erst gegen
Bochum durchsetzen.“
Seit sich die Kulturhauptstadt-Jury
2006 für Essen entschieden hat, präsen-
tieren sich die 53 Städte zwischen Xan-
ten im Westen und Hamm im Osten
unter einer neuen Marke: Ruhr 2010. In
Bremen, Görlitz und Köln, die wie Essen
in diesem Jahr alle gerne Kulturhaupt-
stadt geworden wären, reibt man sich
die Augen: Wie hat man diese kulturelle
Vielfalt nur so lange übersehen können?
Wenn das Ruhrgebiet als Europäische
Kulturhauptstadt überhaupt ein Problem
hat, dann das gigantische Programm:
300 Projekte und 2500 Veranstaltungen.
Wenn auch, wie Christina Schilha sagt,
„in einem Jahr wie diesem natürlich
jede kulturelle Äußerung irgendwie zum
Kulturhauptstadtprogramm zählt.“
Schilha vertritt eines der ungewöhn-
lichsten Projekte der Ruhr 2010. „2 - 3
Straßen“ ist eine Ausstellung mit echten
Straßen, echten Häusern und echten
Menschen. In Dortmund, Mülheim und
Duisburg macht der Installationskünst-
ler Jochen Gertz dieses Experiment, das
das ganze Jahr 2010 dauern wird. In
Duisburg zum Beispiel sind es 22 Woh-
nungen in der Sankt-Johann-Straße, in
denen die Ausstellungsteilnehmer von
Januar bis Dezember wohnen. Sie müs-
sen keine Miete zahlen, dafür aber über
ihre Erfahrungen in diesem für das
Revier typischen Stadtteil schreiben. Am
Ende soll daraus ein Buch werden. So
viel kann man jetzt schon sagen: Es wird
ein dickes Buch.
Einer seiner Autoren wird Martin
Gensheimer sein. Der 31-Jährige hat
gerade sein Studium als Fotodesigner an
der Dortmunder Fachhochschule been-
det. Nun ist er auf der Suche nach einer
künstlerischen Perspektive. In Duisburg
glaubt er, sie gefunden zu haben. „Ich
mag die Menschen im Pott“, sagt der
Mann aus Hessen. „Die sind ehrlich,
bodenständig und trotzdem sehr offen
und neugierig.“ Durch seine Freundin,
die aus Duisburg kommt, hat er in der
Stadt schnell Kontakt zu Künstlern
gefunden. „Ich habe das Gefühl, dass
DAS PROGRAMM DER RUHR 2010
300 Projekte und mehr als 2500 Veranstaltungen stehenim offiziellen Programm der Ruhr 2010, das aus drei zen-tralen Themenbereichen besteht: „Mythos Ruhr“ willerklären, was die Region ausmacht. „Metropole gestal-ten“ sucht nach neuen Formen des Zusammenlebens.„Europa bewegen“ stellt die Frage nach der Zukunft desKontinents. Außerdem gibt es viele andere Angebote ausden Bereichen Kunst, Theater, Musik und Sprache. Am ein-fachsten ist es, sich in einem der fünf Besucherzentren zuinformieren. Egal, ob Oberhausen, Essen, Duisburg, Dort-mund oder Bochum – an jedem Ort gibt es genug zu ent-decken. Außerdem stehen alle 52 Städte (außer Essen)eine Woche lang speziell im Fokus. Im Mai wird die Aktion„Schacht-Zeichen“ zehn Tage lang mit 400 großen gelbenBallons die Topografie der früheren Fördertürme zeigen.Am 18. Juli wird die Autobahn 40 zum „Stillleben Ruhr-schnellweg“. Auf einer Länge von 60 Kilometern feiert dasRuhrgebiet dann eine gigantische Party.
ausmachen hier: charakteristisch sein für gest„lten hier: organisieren, planender Ballon, -s/-e ≈ Ball mit dünner Haut aus elastischem Material,
der mit Luft gefüllt ist der Fœrderturm, ¿e technische Konstruktion, mit der man Arbeiter
und Material transportiert das St“llleben, - Bild, das Gegenstände, Früchte und Blumen zeigt;
hier: Bild, das die Region Ruhrgebiet zeigtKultur statt Gas Das Gasometer Oberhausen
FOTO
S: STAD
TBILD
STELLE ESSEN; PICTU
RE-A
LLIAN
CE/DPA
; MA
NFR
ED VO
LLMER
14-18_Ruhr_II_Q7_0210.qxd 08.01.2010 10:58 Uhr Seite 17
FOTO
S: MA
RC CH
AG
ALL: D
AS PU
RIM
FEST, VG B
ILD K
UN
ST, BO
NN
2009/FO
TO G
RAYD
ON
WO
OD
; MU
SEUM
FOLK
WA
NG
/NM
FE GM
BH
/ WO
LF HA
UG
, 2009; 2-3 STR
Aß
EN
ZUSAMMEN STATT GEGENEINANDER
Im Ruhrgebiet gibt es besonders viele Museen für moder-ne Kunst. 20 von ihnen kooperieren als „Ruhr-Kunst-Museen“. „Das ist eine bemerkenswert uneitle Geschich-te“, sagt Heike Kropff vom Essener Folkwang-Museum.„Man streitet nicht ums Publikum, sondern berät regel-
mäßig, wie man etwas zusammen auf die Beine stellenkann.“ Ein Ergebnis dieser Beratungen sind die „CollectionTours“ während der Ruhr 2010. Rund 100 Kunstvermittlerhaben dafür ein Fortbildungsprogramm absolviert. Es gibtAngebote für Schulklassen („Zweimal Kunst und zurück“)und Erwachsene („Tour Ost/West“, „Reisegespräche“).Außerdem verbinden ab März 2010 Busse die Museen.
perfektDEUTSCH 2/10
die Menschen sich hier weniger verstel-
len als anderswo. Man kann mit ihnen
reden und sich zusammen etwas aus-
denken. Meistens passiert dann auch
wirklich was.“
Die meisten Menschen in und um
Essen haben den großen Wandel des
Ruhrgebiets akzeptiert. Viele sind inzwi-
schen stolz auf das neue Revier, wie Ruhr
2010-Koordinator Fischer erzählt: „Wenn
Besuch kommt, kann man dem jetzt
etwas zeigen.“ Die Zeche Zollverein ist
nicht das einzige gelungene Beispiel, wo
ein Industriedenkmal stehen bleiben
konnte, weil es jetzt kulturell genutzt
wird. Ähnlich bekannt sind auch das
Gasometer in Oberhausen – der alte Gas-
speicher ist heute ein Veranstaltungsort –
und das Dortmunder U, ein Industriege-
bäude, das nun zum Kunstmuseum wird.
Auch Jochen Seifert hat den Wandel
der Zeche Zollverein akzeptiert. „Das
hatte doch alles seine Richtigkeit“, sagt
er. Er freut sich auf die nächsten Mona-
te, wenn Essen als Europäische Kultur-
hauptstadt das neue Image des Ruhrge-
biets nach außen zeigt: „Kultur durch
Wandel. Wandel durch Kultur.“ Seifert
selbst steht für dieses Motto wie kaum
jemand sonst: Früher fuhr er als Ingeni-
eur in die Tiefe, heute erzählt er Men-
schen aus aller Welt davon.
Die Maschine mit dem Namen Ruhr-
gebiet, sie läuft also wieder: als Kultur-
maschine. So neu ist das aber gar nicht.
„Wir mussten nichts erfinden“, sagt
Koordinator Fischer. Theater- und
Opernhäuser, Kunst- und Kulturmuseen:
„Die waren ja alle schon da.“ Neu war
aber die Form der Vernetzung. „Der Ver-
netzungsgrad ist durch die Kulturhaupt-
stadt-Initiative rapide gestiegen“, stellt
Ute Durchholz von der Zeche Zollverein
fest. „Das ist etwas, das bleiben wird.“
So könnte das Revier zum Vorbild wer-
den für ein zusammenwachsendes Euro-
pa. Diese Idee gefiel auch der Jury der
Europäischen Kulturhauptstadt: das
Ruhrgebiet als historischer Schmelztiegel
für Kohle, Stahl und viele verschiedene
Kulturen. Auch die bekannteste kulinari-
sche Spezialität des Reviers kommt nicht
von dort: Die fürs Ruhrgebiet so typische
Currywurst kam aus Berlin oder Hamburg
(Currywurstfreunde streiten um die histo-
rische Wahrheit) an die Ruhr. <
s“ch verst¡llen sich anders zeigen, als man ist
„nderswo an anderen Orten
s“ch ausdenken sich überlegen
n¢tzen ≈ benutzen
seine R“chtigkeit richtig/passend seinhaben
stehen für hier: ≈ Symbol sein für
erf“nden hier: neue Ideen haben undNeues produzieren
die Vern¡tzung, hier: Kontakt-en
der Vern¡tzungs- Intensität der Kontaktegrad, -e
rapide hier: sehr (stark)
das Vorbild, -er ≈ positives Beispiel
der Schm¡lztie- hier: Ort, an dem sich gel, - verschiedene Dinge verbin-
den
die Spezialität, hier: ≈ typische, regionale -en Speise
die Currywurst, ¿e warme Wurst mit Curry-Tomaten-Soße
Sankt-Johann-Straße in Duisburg Die Straße wird zum Kunstobjekt
Folkwang-Museum Aktuell zeigt es Bilder von vor 1933
18
gegenein„nder einer gegen den anderen
bem¡rkenswert hier: ≈ besonders
¢neitel (sein) sich selbst nicht so wichtig finden
die Gesch“chte, -n hier: Sache
regelmäßig immer wieder
auf die Beine st¡llen hier: Wirklichkeit werden lassen
der K¢nstvermittler, - Person, die Kunst erklärt
das F¶rtbildungs- verschiedene Kurse, um aktuelles und mehrprogramm, -e Wissen zu bekommen
absolvieren hier: bestehen, machen
14-18_Ruhr_II_Q7_0210.qxd 08.01.2010 10:58 Uhr Seite 18
Wort für Wort bi s an die Spitze.
www.deutsch-perfekt.com/miniabo
Lernen Sie schnell und einfach die deutsche Sprache!
+ Lesen: Verbessern Sie Ihr Deutsch für Studium, Beruf und All-tag – mit aktuellen Reportagen und Berichten im MagazinDeutsch perfekt.
+ Üben: Trainieren Sie Wortschatz und Grammatik! Mit vielenAufgaben und Tests im Übungsheft Deutsch perfekt Plus.
+ Hören: Interaktive Übungen zu Hörverständnis, Aussprache undAlltagssprache bietet Deutsch perfekt Audio. Hören Sie zu undsprechen Sie mit! Sechsmal pro Jahr auf CD oder als Download.
Bestellen Sie jetzt das Miniabo und sparen Sie 30%!
Ab jetzt immer dabei:
deins! – die jungen Seiten von Deutsch
perfekt. Das Heft zum Heft für Jugendliche.
In besonders einfachem Deutsch.
19_DP_Gipfel.qxd 07.01.2010 14:40 Uhr Seite 19
20 perfektDEUTSCH20 DEUTSCH 2/10
JA ODER NEIN?
Wildtiere brauchen eine be -
sondere Haltung. Dies ist unab-
hängig davon, ob es sich um
Nachzuchten handelt, wie bei den meisten
Tigern, oder ob sie wild gefangen wurden, wie
fast alle Zirkuselefanten. Anders als Haustiere
sind sie nicht domestiziert, das heißt, sie sind
nicht an ein Leben mit Menschen gewöhnt. Das
Leben im Zirkus, die Transporte und die Nähe zu
den Menschen bedeuten für Wildtiere großen
Stress. Der Auftritt in der Manege oder die Dres-
sur kann ausreichende Bewegung und natürli-
ches Sozialverhalten nicht ersetzen. Viele Zirkus-
tiere haben keinen Kontakt zu Artgenossen. Sie
haben nicht die Möglichkeit zu klettern, zu
baden und sich artgerecht zu verhalten. Sie ver-
bringen den Großteil des Tages in zu kleinen und
nur schlecht eingerichteten Käfigen oder Gehe-
gen. Die in Programmheften oft gezeigten
„großzügigen Außengehege“ gibt es leider nur
selten. Vielen Besuchern bleibt die Realität
allerdings hinter der schönen Zirkusfassade ver-
borgen.
Die Folgen des Zirkuslebens sind für die Tiere
fatal: starke Gesundheitsschäden, schwere Ver-
haltensstörungen und erhöhte Sterblichkeit. In
den letzten zehn Jahren starben in Deutschland
mindestens 15 Zirkuselefanten einen zu frühen
Tod oder sie mussten eingeschläfert werden. Die
für die Kontrolle der Tierhaltung zuständigen
Amtsveterinäre können die Bedingungen nicht
ausreichend prüfen, denn hier gibt es nur weni-
ge spezialisierte Tierärzte für Wildtiere. Tatsäch-
lich existieren auch keine konkreten Regeln für
die Haltung von Zirkustieren. Die Leitlinien vom
Bundesministerium sind weder verbindlich
noch auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft.
In mehreren europäischen Ländern – in Finn-
land, Dänemark und Österreich – sind bestimm-
te Wildtiere in Zirkussen schon verboten. Dass es
anders geht, beweisen auch einige Zirkusse, die
schon erfolgreich auf Wildtiere verzichten.
JAWILDTIERE IM
ZIRKUS VERBIETEN?
Ist der Zirkus der richtige Ort für Tiger und Elefanten? Gegen
Tiervorstellungen gibt es immer wieder Proteste. Viele Tierschützer
und Politiker sind der Meinung, dass Wildtiere im Zirkus leiden.
Wir fragten:
„Das Leben im Zirkus bedeutet für Wildtiere großen Stress.“
Wolfgang Apel ist Präsidentdes Deutschen Tierschutz-bundes.
S C H W E R
JA der Tierschutzbund Organisation mit dem Ziel,
Tiere zu schützendie H„ltung hier: ≈ das Besitzen und
Füttern von Tierendie Nachzucht, -en hier: Tierkinder von Tieren,
die im Zoo oder Zirkusleben
der Auftritt, -e hier: Situation, in der sichein Tier vor Publikum zeigt
die Manege, -n fanz. ≈ Arenaers¡tzen hier: an der Stelle einer
Sache seinder Artgenosse, -n Individuum derselben Artartgerecht natürlich; ≈ so, wie es in
der Natur auch istder Käfig, -e Metallkonstruktion, in die
man Tiere schließtdas Gehege, - ≈ spezielles Gebäude mit
Garten für Tieregroßzügig hier: sehr großdas Außengehege, - hier: ≈ spezielles Areal in
einem Zirkus für Tiereverb¶rgen bleiben versteckt seinfatal hier: schlimmdie erhöhte St¡rblichkeit hier: höhere Zahl von toten
Tiereneinschläfern einem Tier eine große
Menge von einem Nar ko -tikum geben und es sotöten
der [mtsveterinär, -e Veterinär, der von eineroffiziellen Institution denAuftrag zur Kontrolle hat
die Leitlinie, -n ≈ Programm oder Prinzip,das das Handeln bestimmt
verb“ndlich so, dass man sich daranhalten muss
der St„nd hier: Wissenverz“chten auf hier: freiwillig nicht haben
NEIN der Pr¡ssesprecher, - hier: Angestellter einer
Organisation, der Infor ma -tionen an die Medien gibt
der Berufsverband, ¿e Organisation von Personenaus einem bestimmtenberuflichen Bereich
profitieren Vorteile habengeteilt werden v¶n hier: auch habender Befürworter, - Person, die eine Sache
unterstütztübersehen nicht sehendie Ges¡llschaft für Firma, die wissenschaftlicheKonsumforschung Untersuchungen macht,
welche und wie vieleProdukte gekauft werden
das Raubtier, -e z.B. Panther, Tiger ...die Studie, -n wissenschaftliche
Untersuchung„bwechslungsreich mit viel Variation/
Veränderungdas Freigehege, - hier: ≈ spezielles Areal in
einem Zirkus für Tieredas Transp¶rtfahrzeug, -e Transportmittelspr¡chen gegen hier: ein Argument sein
gegenstreicheln hier: die Hand über die
Haare von einem Tierbewegen
aus nächster Nähe ganz naheinen Beitrag leisten zu etwas tun fürSympathien w¡cken Sympathien entstehen las-
sen
FOTO
S: DEU
TSCHER
TIERSCH
UTZB
UN
D; B
ERU
FSVERB
AN
D D
ER TIER
LEHR
ER; FO
TOLIA
/WA
LTAR
T
20-21_Ja_Nein_Q7_0210.qxd 07.01.2010 14:41 Uhr Seite 20
perfektDEUTSCHDEUTSCH2/10
Dass wir als Berufsverband der
Tierlehrer gegen ein Wildtier-
verbot sind, ist keine Überra-
schung. Dass unsere Position allerdings von der
großen Mehrheit der Deutschen geteilt wird,
wird von den Befürwortern eines Verbots gerne
übersehen. So kam die Gesellschaft für Konsum-
forschung (GfK) vor Kurzem zu dem Ergebnis,
dass „85,5 Prozent der Deutschen gerne Tiere im
Zirkus sehen, und zwar vor allem Raubtiere,
Pferde und Elefanten.“ Auch für ein allgemeines
Wildtierverbot gibt es nach der GfK-Untersu-
chung kaum Sympathien. So haben nur 14 Pro-
zent der Befragten „Ja“ zu einem Verbot von
Wildtieren im Zirkus gesagt.
Doch nicht nur die öffentliche Meinung, son-
dern auch die Wissenschaft steht auf unserer Seite.
So kam erst kürzlich eine vom britischen Parla-
ment in Auftrag gegebene Studie zu dem Ergeb-
nis, dass es Tieren im Zirkus nicht besser oder
schlechter geht als ihren Artgenossen in Zoos. Ein
Ergebnis, mit dem wir Tierlehrer gerechnet haben.
Zirkustiere profitieren schließlich schon immer
vom intensiven Kontakt zu ihren menschlichen
Vertrauenspersonen und von den Auftritten in der
Manege. Diese Auftritte machen den Alltag der
Tiere abwechslungsreich. Große Freigehege und
Transportfahrzeuge, deren Ausstattung regelmäßig
von Amtstierärzten kontrolliert wird, sorgen
außerdem dafür, dass sich Zirkustiere auch außer-
halb der Manege wohlfühlen.
Gegen ein Verbot spricht auch, dass dann vor
allem die Kinder diese besonderen Auftritte der
Raubtiere im Zirkus nicht erleben können. Denn
wo sonst, wenn nicht im Zirkus, hat man heute
noch die Gelegenheit, einen Elefanten zu strei-
cheln oder einen Tiger aus nächster Nähe zu
sehen. Unsere Zirkustiere, davon sind wir über-
zeugt, leisten damit auch einen Beitrag zum
Naturschutz. Wecken sie doch mit ihren beson-
deren Leistungen in der Manege Sympathien für
ihre wild lebenden Artgenossen.
NEIN
„Zirkustiere profitieren von den Auftritten in der Manege.“
Sven Rindfleisch ist Pressesprecher des
Berufsverbands der Tierlehrer.
20-21_Ja_Nein_Q7_0210.qxd 07.01.2010 14:41 Uhr Seite 21
PROTEST NACH SCHWEIZER MINARETTVERBOTeidgenössisch schweizerischdie Moschee, -een ≈ islamische Kircher¡chtsgerichtet mit den Ideen einer na-
tionalistischen Parteidie FPÖ kurz für: Freiheitliche
Partei Österreichsdie NPD kurz für: Nationaldemo-
kratische Partei Deutsch-lands
die CSU kurz für: Christlich-SozialeUnion
der Nachrichten- Fernsehstation, die vor sender, - allem Nachrichtensen-
dungen bringtz¢m [nlass nehmen ≈ eine Situation nutzen,
um etwas Bestimmtes zutun
der S“nn hier: Bedeutungder V¶lksentscheid, -e Entscheidung über eine
wichtige politische Fragedurch das Volk
die SPD kurz für: Sozialdemokrati-sche Partei Deutschlands
die CDU kurz für: Christlich Demo-kratische Union
die Verf„ssung, -en hier: schriftliche Form fürdie politischen und recht-lichen Grundregeln ineinem Staat
die Europäische Vereinbarung zwischenM¡nschenrechts- den Staaten des Europa-konvention rats, die Rechte eines
Individuums zu schützen(der Europarat internationale Organisa-
tion, zu der alle Staaten des geografischen Euro-pas gehören)
verstoßen gegen ≈ sich nicht orientieren ander Europäische höchste Institution inGer“chtshof für Europa, die kontrolliert, ob M¡nschenrechte die Rechte eines Indivi-
duums geschützt werden
NEUE CHANCEN FÜR IMMIGRANTENdie Behörde, -n Amtder Spätaussiedler, - Immigrant aus Osteuropa:
Seine Familie lebte früherin Deutschland.
die F„chkraft, ¿e Experte in einem speziel-len Bereich
profitieren Vorteile haben¡s w“rd Zeit hier: ≈ es ist notwendig,
die Situation zu verändernder/die Integrations- Frau mit dem offiziellenbeauftragte, -n Auftrag, sich um die Inte-
gration von Ausländern zukümmern
DIE BAHN SPART UND INVESTIERT GLEICHZEITIG„bbauen hier: reduzierender Güterverkehr hier: alle Züge, die nur
Waren transportierennach ¢nd nach hier: ≈ langsamers¡tzen hier: anstelle der alten
hineinmachenw„rten hier: prüfen und reparie-
rendie Urlaubssperre ≈ Verbot, während eines
bestimmten ZeitraumsUrlaub zu nehmen
SONNTAGS EINKAUFEN BLEIBT EINE AUSNAHMEDer S¶nntag “st den Die Deutschen wollenDeutschen heilig. den Sonntag schützen.die Verf„ssung, -en hier: schriftliche Form für
die politischen und recht-lichen Grundregeln in einem Staat
das B¢ndesverfas- spezielle Institution insungsgericht Deutschland, die bei
einem Streit über dieVerfassung entscheidet
klagen gegen hier: vor Gericht gehenund sein Recht fordern
z¢m Teil ≈ ein bisschen
22
NACHRICHTEN
PROTEST NACH SCHWEIZER MINARETTVERBOT
S C H W E R
Selten gab es weltweit so großen Protest
wie nach diesem Schweizer Referendum:
Rund 58 Prozent haben für ein Bauverbot
von Minaretten gestimmt. Damit feierten
die Rechtspopulisten von der Schweizeri-
schen Volkspartei und der Eidgenössisch-
Demokratischen Union einen großen Erfolg
– gegen den Willen der Regierung. Seitdem
fragen sich viele, wie es möglich war, dass
eine so deutlich antiislamische Entschei-
dung getroffen wurde. Denn unter den 7,5
Millionen Einwohnern der Schweiz leben
nur 50 000 Muslime. Im ganzen Land stehen
vier Moscheen mit Minaretten. Die Sozial-
demokratische Partei vermutet, dass ein
allgemeines Gefühl der Angst die Ursache
des Ergebnisses ist.
Auch in Österreich und Deutschland
übernahmen rechtsgerichtete Politiker die
Forderung. Die FPÖ versucht, in Niederös-
terreich den Bau von Minaretten zu verbie-
ten. In Deutschland startete die rechtsex-
treme NPD eine Kampagne. Aber die demo-
kratischen deutschen Parteien versuchten,
ruhig zu reagieren. CSU-Chef Horst Seehofer
sagte dem Nachrichtensender N24, er glau-
be nicht, dass ein solches Referendum in
Deutschland Erfolg hätte.
Deutsche Politiker nahmen das Schwei-
zer Ergebnis auch mehr zum Anlass, um
über den Sinn von Volksentscheiden zu
debattieren. SPD-Innenpolitik-Experte Die-
ter Wiefelspütz sagte der Frankfurter Rund-
schau, die SPD wolle weiter für nationale
Referenden kämpfen. Bis jetzt gibt es Volks-
entscheide nur in den Bundesländern. Der
nordrhein-westfälische Integrationsminis-
ter Armin Laschet (CDU) lehnte nationale
Volksentscheide ab. Er sei froh, dass
Deutschland „eine viel klügere Verfassung“
habe als die Schweiz, sagte Laschet im
Bayerischen Rundfunk.
Ob Minarette in der Schweiz wirklich ver-
boten werden, ist trotz des Volksentscheids
unsicher: Da das Verbot gegen die Europä-
ische Menschenrechtskonvention verstößt,
kann es der Europäische Gerichtshof für
Menschenrechte verbieten.
perfektDEUTSCH 2/10
22-23_NACHR_Q6_0210.qxd 08.01.2010 10:59 Uhr Seite 22
23
NEUE CHANCEN FÜR IMMIGRANTEN
Ein Ingenieur als Taxifahrer, eine Ärztin als Putzfrau – das ist in Deutschland traurige Rea-
lität. Viele Ausländer konnten bisher nicht in ihren eigentlichen Berufen arbeiten, weil die
Behörden ihre Ausbildung nicht offiziell akzeptieren und auch nicht prüfen. Ab dem
1. Januar 2011 soll nun jeder Ausländer das Recht erhalten, dass sein Abschluss geprüft wird.
Bisher gilt das nur für Spätaussiedler und EU-Bürger. Bei vergleichbarer Qualität soll der
Abschluss offiziell akzeptiert werden. Ökonomisch sei dieser Schritt ein „absolutes Muss“,
sagt die zuständige Ministerin Annette Schavan. Denn
in den kommenden Jahren werden in Deutschland
immer mehr Fachkräfte fehlen. Etwa 500 000 Immi-
granten profitieren von der Änderung. „Es wird Zeit,
dass die Ärztin aus der Ukraine bei uns nicht nur als
Pflegekraft oder als Haushaltshilfe arbeiten muss“,
sagte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung,
Maria Böhmer, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
SONNTAGS EINKAUFEN BLEIBT EINE AUSNAHME
Der Sonntag ist den Deutschen heilig. Als einziges Land in der Europäischen Union steht
die Sonntagsruhe in Deutschland in der Verfassung. Als die Berliner Landesregierung 2006
das liberalste Ladenöffnungsgesetz Deutschlands machte, protestierten viele – ganz beson-
ders die Kirchen. Denn durch das Gesetz dürfen Berliner Läden an acht Sonntagen im Jahr
öffnen, darunter auch die vier Sonntage vor Weihnachten. Die evangelische und die katho-
lische Kirche haben dagegen vor dem Bundesverfassungsgericht geklagt – zum Teil mit
Erfolg. Zwar dürfen die Läden in Ber-
lin auch in Zukunft an acht Sonntagen
pro Jahr öffnen. Diese dürfen aber
nicht mehr direkt aufeinanderfolgen.
Sonn- und Feiertage sind als „Tage
der Arbeitsruhe“ aus religiösen Grün-
den, aber auch zur persönlichen
Erholung der Arbeitnehmer ge-
schützt, entschied das Gericht.
DIE BAHN SPART UND INVESTIERT GLEICHZEITIG
„React“ heißt das Sparprogramm der Deutschen Bahn. Für ihre Mitarbeiter ist die Reakti-
on auf die Folgen der Wirtschaftskrise schmerzhaft. Insgesamt 14 000 Stellen will die Bahn
nach Informationen des Tagesspiegels in den kommenden fünf Jahren abbauen, beson-
ders im Güterverkehr. Die Zahl der Transporte ist um ein Viertel gesunken, weil viele Fir-
men wegen der Wirtschaftskrise weniger verkauften. Gleichzeitig bemüht sich die Bahn im
Personenverkehr um mehr Komfort. Seit Jahresbeginn kommen nach und nach alle 250 ICE-
Züge für zwei Tage in die Werkstatt. Dort werden kaputte Türen ersetzt, Toiletten gewartet
und defekte Klimaanlagen repariert. Die Mitarbeiter in den Werkstätten müssen sich des-
halb in der nächsten Zeit nicht um ihre Jobs sorgen: Sie haben sogar eine Urlaubssperre
bekommen.
BabyklappeEine junge Frau wird schwanger. Sie will
das Baby nicht, will es aber auch nicht
abtreiben lassen. An eine Adoption denkt
sie erst nicht. Dann wird das Kind gebo-
ren. Was soll sie tun? Sie könnte ihr Kind
zu einer Babyklappe bringen. Baby-
klappen sind geheizte Betten an
Krankenhäusern, Kirchen oder sozialen
Einrichtungen. Man kann sie von außen
öffnen und das Baby hineinlegen. Ein
Alarm signalisiert, dass ein Baby darin
liegt – dann kommt ein Helfer und holt
es. Die meisten Babys werden später zur
Adoption freigegeben.
Rund 80 Babyklappen gibt es in
Deutschland, die erste gab es 2000 in
Hamburg. Das Ziel der Babyklappen ist
es, verzweifelten Müttern zu helfen. Mehr
als 500 Kinder wurden in den letzten
zehn Jahren in Babyklappen abgegeben.
Auch in Österreich und der Schweiz gibt
es Babyklappen.
Jetzt hat der Deutsche Ethikrat empfoh-
len, Babyklappen in Deutschland zu ver-
bieten. Er will auch, dass anonyme
Geburten, die zurzeit an 130 Kliniken
möglich sind, verboten werden. Seine
Kritik: Wenn ein Kind in eine Babyklappe
gelegt wird oder anonym geboren wird,
hat es später keine Chance zu wissen,
wer seine Eltern sind. Der Ethikrat meint:
Dass jeder Mensch weiß, wer seine Eltern
sind, ist wichtiger als Hilfe für die Mütter.
„btreiben l„ssen ≈ das Baby wegmachenlassen, mit dem man gerade schwanger ist
die Adoption, -en hier: ≈ Vereinbarung: Mangibt sein Kind zu fremden Eltern, die es wie ein eige-nes Kind zu sich nehmen.
die Einrichtung, hier: Institution-en
signalisieren ein Signal gebenzur Adoption frei- ≈ eine Adoption erlaubengeben
verzweifelt sehr unglücklichder Deutsche ≈ Kommission aus unab-Ethikrat hängigen Experten, die im
Auftrag von Regierung undParlament Themen aus demBereich Ethik untersuchen
verbieten ↔ erlauben
WAS HEISST …
FOTO
S: ULLSTEIN
BILD
/WIN
KLER
/EX-PRESS; FO
TOLIA
/COR
RA
DO
RIVA
, PETER ATK
INS
M I T T E L
perfektDEUTSCH2/10
22-23_NACHR_Q6_0210.qxd 08.01.2010 10:59 Uhr Seite 23
DER KRIEG IN AFGHANISTANahnen vermuten
der Verteidigungs- Minister, der für das Militärminister, - verantwortlich ist
¶ffenlassen hier: keine konkrete Antwortgeben
der B¢ndestag deutsches Parlament
verlængern hier: länger dauern lassen
führen hier: machen
der B¶mbeneinsatz, Handlung, bei der Militär ¿e Bomben wirft
die Schönfärberei ≈ Euphemismus
s“ch beteiligen „n hier: aktiv mitmachen bei
brutal hier: hart, unmenschlich
das Gemeinwesen Gemeinschaft
auf dem S„tz gr•nden den Satz als Basis haben
ausgehen v¶n hier: kommen von
MEHR RECHTE FÜR LEDIGE VÄTERder Europäische Institution in Europa,Ger“chtshof für die kontrolliert, ob die Rechte M¡nschenrechte eines Individuums geschützt
werden
zusprechen offiziell entscheiden, dassjemand etwas bekommen soll
überfällig hier: schon lange notwendig
zeitgemäß ≈ modern
das S¶rgerecht Recht, ein Kind bei sich zuhaben und zu erziehen
verstehen „ls hier: sehen als
zur•ckstellen hier: nicht zeigen
der }mgang hier: Art, Kinder zu erziehen
heil hier: ↔ kaputt
wohl aber ≈ aber sicher
JOHN DEMJANJUK VOR GERICHTdie Erm¶rdung ≈ Mord
verh„ndeln gegen vor Gericht entscheiden über
verh„ndlungsfähig so gesund, dass man aneinem Prozess vor Gerichtteilnehmen kann
nachweisen hier: beweisen
ehemalig früher
der KZ-Wærter, - Person, die im Konzen-trationslager (KZ) auf dieGefangenen aufpasst
Auf die Höhe ... Es ist nicht wichtig, wie hochk¶mmt ¡s n“cht „n. ... ist.
„bsehen kœnnen v¶n hier: nicht geben müssen
zumutbar hier: so, dass man Unange-nehmes akzeptieren kann
die Verf¶lgung hier: Untersuchung vorGericht
NS kurz für: nationalsozialistisch
versagen die erwartete Leistung nichtbringen
die Botschaft, -en hier: Information, Nachricht
das L„ndgericht, -e mittleres Gericht in derHierarchie der Gerichte
verm“tteln hier: erklären, (weiter)geben
lauten heißen
der R¡chtsstaat, -en Staat, der die Rechte seinerBürger schützt
str“kt genau
die L„st der Beweise Menge und/oder Intensitätdes Beweismaterials, das ein Gericht von der Schuld eines Angeklagten überzeugen soll
(der/die [ngeklagte, Person, die vor Gericht steht,-n weil sie etwas Kriminelles
gemacht haben soll)
24 perfektDEUTSCH 2/10
KOMMENTARE
DER KRIEG IN AFGHANISTAN
Vor fünf Monaten bombardierte die
Bundeswehr in Afghanistan zwei Tank-
lastwagen. Es gab viele zivile Tote und
Verletzte. Jetzt steht die Regierung in
der Kritik.
Was genau macht die Bundeswehr in
Afghanistan? Seit der Bombardierung der
Tanklastwagen bei Kundus ahnt die deut-
sche Öffentlichkeit, dass die Auskunft des
damaligen Verteidigungsministers Struck
(…) alles offenließ. (…) Wollte der Bun-
destag, der das Mandat (…) verlängert
hat, dass die Bundeswehr (…) Krieg führt?
Und will dies das deutsche Volk (…)?
Das Gute an dem (…) Bombeneinsatz (...)
ist, dass sich am Ende (…) kein Mensch
mehr wird verstecken können hinter
irgendwelcher Schönfärberei. Die Bun-
deswehr (…) beteiligt sich (…) an einem
modernen (…) Krieg in einem Land, in
dem die Terrortruppe der Taliban noch
immer mehr Macht (…) hat als die soge-
nannte Regierung. Es ist brutal. Für die
Bundeswehrsoldaten. Aber auch für das
(…) Volk, dessen Gemeinwesen auch auf
dem Satz gründete, nach dem von deut-
schem Boden nie wieder Krieg ausgehen
dürfe.
MEHR RECHTE FÜR LEDIGE VÄTER
Für viele ledige Väter ist es eine gute
Nachricht: Der Europäische Gerichtshof
für Menschenrechte hat entschieden,
dass Väter nichtehelicher Kinder mehr
Rechte bekommen sollen.
Was (…) nach einem Sieg für die Väter
aussieht, ist vor allem ein Sieg für die Kin-
der. Ihnen nämlich spricht das Straßbur-
ger Urteil ein Recht auf beide Elternteile
zu, und das unabhängig von deren Bezie-
hungsstatus. (…) Diese Entscheidung war
überfällig, denn das deutsche Recht ist
hier nicht zeitgemäß – was sich unter
anderem daran zeigt, dass außer
Deutschland, Österreich, der Schweiz und
Liechtenstein alle europäischen Länder
nur das gemeinsame Sorgerecht kennen.
Das Straßburger Urteil sollten Väter nicht
als Triumph, sondern als Chance verste-
hen. (…) Vor allem aber sollten Väter
und Mütter alles unternehmen, um nach
der Trennung eigene Verletzungen
zurückzustellen und beim Umgang mit
den Kindern zusammenzuarbeiten. Ein
heiles Familienleben können sie (…)
nicht mehr bieten, wohl aber eine
glückliche Kindheit.
FOTO
S: MICH
AEL K
APPLER
/DD
P;PICTU
RE-A
LLIAN
CE/DPA
; FOTO
LIA/A
LENA
YAK
USH
EVA
S C H W E R
24-25_Kommentare_0210.qxd 08.01.2010 9:44 Uhr Seite 24
25perfektDEUTSCH2/10
AUF DEN ZWEITEN BLICK
UNTER KEINEM GUTEN STERNMan sagt, dass eine Handlung
oder ein Projekt unter keinem
guten Stern steht, wenn es kein
Glück bringt, nicht funktioniert
oder von Beginn an schlechte
Voraussetzungen hat: „Das Pro-
jekt stand von Anfang an unter keinem guten Stern.“ Hier ist nun die Rede
von einem besonderen Stern: dem Stern der Autofirma Mercedes. Sie verla-
gert viele Arbeitsplätze ins Ausland, um Kosten zu sparen. Diese Entschei-
dung steht für die deutschen Mercedes-Angestellten unter keinem guten
Stern, weil sie dadurch ihre Arbeit verlieren können.
MANCHE MÖGEN’S WEISSEiner der bekanntesten Filme von Billy Wilder heißt
auf Deutsch Manche mögen’s heiß. Der Artikel hat
aber nichts mit der berühmten Komödie aus dem
Jahr 1959 zu tun. Denn laut der Überschrift mögen
es manche weiß. Thema des Textes ist eine Burg aus Schnee und Eis, die jedes
Jahr in der kanadischen Stadt Québec zum Winterkarneval gebaut wird. Die-
ses Spektakel in weiß wird aber nicht nur von manchen gemocht: Die meis-
ten lieben es.
HEISS ERSEHNTWenn man eine Sache heiß ersehnt,
dann wünscht man sie sich schon
sehr lange und möchte sie unbe-
dingt haben. Meistens bekommt
man sie in dem Moment, in dem
man von einer heiß ersehnten
Sache spricht: „Endlich war der heiß
ersehnte Urlaub da, auf den Antonia so lange gewartet hatte.“ Was ist die
heiß ersehnte Sache in diesem Artikel? Hier wünscht man sich neue Ideen
für heiße Wintergetränke – anstelle des in Deutschland sehr populären
Glühweins. Vorschläge für neue heiße Getränke gibt es auch: Sie heißen
Swineflu Rescue oder Spiced Arran Skelp.
QU
ELLE
: TA
GES
SPIE
GEL
QU
ELLE
: SZ-
MA
GA
ZIN
JOHN DEMJANJUKVOR GERICHT
In München steht John Demjanjuk vor
Gericht. Der 89-Jährige soll während des
nationalsozialistischen Regimes bei der
Ermordung von mehr als 27 000 Juden
geholfen haben.
Gegen Demjanjuk muss verhandelt wer-
den, wenn er verhandlungsfähig ist. Das
ist eine medizinische Frage. Und er muss
verurteilt werden, wenn ihm die Taten
nachgewiesen werden können. Das ist
eine juristische Frage. Er muss auch dann
verurteilt werden, wenn andere ehema-
lige KZ-Wärter nicht vor Gericht gestellt
wurden (…). Auf die Höhe der Strafe
kommt es nicht an. Man kann von Strafe
(…) absehen, wenn sie einem alten kran-
ken Mann nicht mehr zumutbar ist. Die
Wahrheit aber ist zumutbar.
Die deutsche Justiz hat bei der Verfolgung
des NS-Unrechts nach dem Krieg vielfach
versagt. (…) Die (…) Botschaft, die das
Münchner Landgericht heute vermitteln
darf, lautet (…): Deutschland hat sich
zum Rechtsstaat entwickelt, hält sich
strikt an Gesetze. Ob Demjanjuk verurteilt
wird oder nicht, sollte nicht vom politi-
schen Willen, sondern allein von der Last
der Beweise abhängen.
UNTER KEINEM GUTEN STERNdie H„ndlung, -en ≈ Aktion
die Voraussetzung, -en wichtige Bedingung
die Rede “st v¶n ... man spricht von …
verlagern hier: den Ort der Arbeitsplätzeändern
MANCHE MÖGEN’S WEISSder Artikel, - hier: Text in einer Zeitung
oder Zeitschrift
n“chts zu tun haben m“t keine Verbindung/Beziehung haben mit
laut der Überschrift wie in der Überschrift steht
HEISS ERSEHNT¢nbedingt auf jeden Fall
der Artikel, - hier: Text in einer Zeitung oder Zeitschrift
anst¡lle an der Stelle von
der Glühwein, -e warmer Wein mit Gewürzen
M I T T E L
QU
ELLE
: WEL
T A
M S
ON
NTA
G
24-25_Kommentare_0210.qxd 08.01.2010 9:44 Uhr Seite 25
26 perfektDEUTSCH 2/10
Eine Stunde im Sprachkurs, das Thema:
Passiv-Konstruktionen. Alexandra, die
Lehrerin, erklärt, wie man Sätze im Pas-
siv bilden kann. Christina schreibt jedes
Wort mit, blättert dann in ihrem Buch
und liest die Erklärungen. Jessica hört
konzentriert zu, stellt drei Fragen und
notiert sich ein paar Stichpunkte. Micha-
el zeichnet eine kleine Skizze, mit Pfeilen
markiert er, wie sich die Wörter ändern.
Massimiliano formuliert gleich einen Bei-
spielsatz.
Vier verschiedene Schüler, vier verschie-
dene Arten, mit dem neuen Lernstoff
umzugehen. „Die Menschen unterschei-
den sich danach, wie sie Informationen
aufnehmen und verarbeiten“, sagt der
Sprachlehrforscher Rüdiger Grotjahn von
der Ruhr-Universität Bochum. Jeder
Mensch lernt anders. Zum Beispiel kann
WELCHER LERNTYP SIND SIE?
M I T T E L
Wie lernen Sie am liebsten – und am
besten: durch Lesen und Schreiben,
durch Sprechen und Hören oder
durch Ausprobieren? Machen Sie
unseren Test, finden Sie Ihren Lerntyp
– und lernen Sie mit den Tipps von
BARBARA KERBEL noch
effektiver!
26-30_SF_Test_Q7.qxd 08.01.2010 10:59 Uhr Seite 26
27perfektDEUTSCH2/10 perfektDEUTSCH
MACHEN SIE DEN TEST!
Lesen Sie die Beschreibungen von zehn
Situationen. Zu jeder Frage gibt es vier
mögliche Antworten. Kreuzen Sie die
Antwort an, die am besten zu Ihnen passt!
Sie können bei jeder Frage maximal zwei
Antworten auswählen.
Sie wollen sich für Ihren Sprachkurs
ein Grammatikbuch kaufen. Wie ent-
scheiden Sie sich, welches Buch Sie neh-
men?
Ich blättere darin und lese ein paar
Abschnitte.
Ich kaufe das Buch mit den besten
Abbildungen.
Ich frage den Verkäufer nach einer
Empfehlung.
Ich leihe mir ein paar Bücher aus der
Bibliothek aus und arbeite eine Weile
damit.
Sie sind zum ersten Mal in Hamburg.
Wie finden Sie den Weg vom Bahnhof zu
Ihrem Hotel?
Mit einem Stadtplan.
Ich frage jemanden.
Mit der schriftlichen Beschreibung, die
ich mir von der Webseite des Hotels
ausgedruckt habe.
Ich bitte jemanden, mich zu
begleiten.
Für ein Fest im Sprachkurs möchten
Sie einen typisch deutschen Kuchen
backen. Was machen Sie?
Ich backe einen Kuchen, den ich
schon einmal gebacken habe.
Ich wähle im Rezeptbuch einen
Kuchen aus, der auf dem Foto beson-
ders gut aussieht.
Ich frage meine Deutschlehrerin nach
einem Rezept.
Ich lese die Rezepte in meinen Koch-
büchern und wähle dann ein passen-
des aus.
d
c
b
a
3
d
c
b
a
2
d
c
b
a
1
man verschiedene Arten der Wahrnehmung
unterscheiden: Nehmen wir Information
eher visuell wahr oder auditiv? Pädagogen
und Psychologen sprechen von Lernstilen
und Lerntypen; in diesem Artikel werden
die Begriffe synonym verwendet. „Lernstile
sind Präferenzen bei der Wahrnehmung,
der Verarbeitung von Informationen und
der sozialen Interaktion“, sagt Grotjahn.
Eines der ältesten und in Deutschland
bekanntesten Modelle sind die Lerntypen
von Frederic Vester. In seinem Buch Denken,
Lernen, Vergessen beschrieb er 1975 vier ver-
schiedene Arten, wie Menschen mit Infor-
mationen umgehen: Der auditive Typ lernt
durch Hören und Sprechen, der op -
tisch/visuelle Typ lernt durch Anschauen
und Beobachtung, der haptische Typ lernt
dadurch, dass er ein Modell anfasst und
fühlt, und der intellektuelle Typ lernt durch
analytisches Nachdenken.
Diese Theorie ist heute noch in der Päda -
gogik populär – aber wissenschaftlich wurde
das Konzept in den letzten Jahren oft kriti-
siert. Sicher ist aber: „Wir wissen heute, dass
es auch beim Lernen deutliche Unterschiede
zwischen den Menschen gibt“, sagt Grot-
jahn. Das Konzept unterschiedlicher Wahr-
nehmungspräferenzen findet sich heute in
vielen psychologischen Tests. Auch unser Test
will auf die Frage antworten, wie Sie Infor-
mationen am liebsten wahrnehmen und am
besten verarbeiten: auditiv, visuell, durch
Lesen und Schreiben oder motorisch, also
durch eine Handlung?
Lerner unterscheiden sich aber nicht nur
in ihrer Wahrnehmungspräferenz. Man kann
noch viele andere Facetten von Lernstilen
identifizieren: Lernt man analytisch? Lässt
man sich leicht ablenken? Ist man schnell
frustriert, wenn etwas nicht klappt? „Auch
die soziale Interaktion ist ein wichtiger
Aspekt des Lerntyps“, sagt Grotjahn.
Ganz egal welche Facetten sie messen, für
alle Tests gilt: Ihr Ergebnis zeigt eine Präfe-
renz an. Das heißt nicht, dass man nur auf
diesem Weg Informationen aufnehmen
kann. Am wichtigsten ist, dass man über sein
eigenes Lernverhalten nachdenkt – und sich
die Frage stellt: Wie lerne ich am besten?
„Das erweitert das eigene Potenzial, zu ler-
nen“, sagt Grotjahn – nicht nur beim
Sprachlernen.
b“lden hier: formen
blættern eine Seite nach deranderen kurz ansehen
der St“chpunkt, -e Wort oder kurzer Satz,den man zur Erinnerungan eine spezielle Sachenotiert
die Sk“zze, -n ≈ Bild, Plan
der Pfeil, -e hier: ≈ Symbol, das aufetwas Bestimmtes zeigt
der L¡rnstoff, -e Lerninhalt
¢mgehen m“t hier: arbeiten mit, rea-gieren auf
aufnehmen hier: lernen und verste-hen
ver„rbeiten hier: verstehen und sichmerken
der Sprachlehr- Person, die das Thema forscher, - Sprachenlernen und
-unterrichten systema-tisch untersucht
die Wahrnehmung von: wahrnehmen =hier: sehen, hören,schreiben und in dieHand nehmen
eher hier: ≈ mehr
der Artikel, - hier: Text in einerZeitung oder Zeitschrift
der Begr“ff, -e Wort
die Präfer¡nz, -en hier: ≈ Art, zu lernen, dieman lieber/leichterbenutzt als andere
die Beobachtung, -en von: beobachten =genau sehen, was pas-siert
„nfassen hier: in die Hand neh-men
w“ssenschaftlich hier: so, dass man etwassystematisch untersucht
das Konz¡pt, -e ≈ Idee, Programm
die H„ndlung, -en ≈ Aktion
s“ch „blenken l„ssen hier: die Konzentrationverlieren
m¡ssen Größe, Menge oderIntensität von etwasfeststellen
„nzeigen hier: ≈ zeigen
das L¡rnverhalten Art, wie jemand lernt
erweitern hier: größer machen
MACHEN SIE DEN TEST!auswählen hier: zwischen verschie-
denen Dingen wählen
blættern eine Seite nach deranderen kurz ansehen
die [bbildung, -en hier: Grafik, Bild
eine Weile längere Zeit
begleiten hier: mitgehen
FOTO
S: FOTO
LIA/R
OB
ERT K
NESCH
KE
>
26-30_SF_Test_Q7.qxd 12.01.2010 14:36 Uhr Seite 27
28 perfektDEUTSCH 2/10
Sie sind sich nicht sicher:
Schreibt man „Phänomen“, oder
„Phenomen“. Was machen Sie?
Ich schaue im Wörterbuch nach.
Ich schreibe beide Varianten auf
ein Blatt Papier und schaue, wel-
che korrekt aussieht.
Ich spreche das Wort ein paar Mal
laut aus.
Ich stelle mir das geschriebene
Wort vor.
Im idealen Deutschunterricht …
benutzt der Lehrer Grafiken, Dia-
gramme und Bilder.
wird viel gesprochen und disku-
tiert.
gibt es Projektarbeit und Exkur-
sionen.
wird viel mit dem Lehrbuch gear-
beitet.
Sie laden eine Gruppe Kollegen
zu sich nach Hause ein. Wie
beschreiben Sie ihnen den Weg?
Ich erkläre es ihnen.
Ich zeichne ihnen einen Plan.
Ich schreibe ihnen auf, wie sie
fahren und gehen müssen.
Ich hole sie von der nächsten U-
Bahn-Station ab.
Mit Ihrem Deutschkurs wollen
Sie ins Museum gehen. Sie haben
die Aufgabe, den Ausflug zu planen.
Wie machen Sie das?
Ich gehe vorher alleine in das
Museum und schaue mir alles an.
Ich rufe im Museum an.
Ich suche im Internet nach infor-
mativen Texten über das Museum.
Ich schaue mir vorher Fotos von
den Kunstwerken an, die im
Museum ausgestellt sind.
Sie wollen sich einen neuen DVD-
Player kaufen. Was ist für Sie am
wichtigsten für die Entscheidung?
Ich probiere aus, ob sich das
Gerät gut bedienen lässt.
Ich lese die Beschreibung.
Die Empfehlung des Verkäufers.
Das Gerät muss gut aussehen.
Sie wollen eine Bekannte aus
Ihrem Sprachkurs über das
Programm einer Reise informieren,
die Sie gebucht haben. Sie …
schicken ihr eine Kopie der
Unterlagen per E-Mail.
rufen sie an und erzählen ihr
davon.
zeigen ihr die Reiseroute auf
einer Landkarte.
erzählen ihr, was Sie an den ein-
zelnen Orten unternehmen
möchten.
Zum Geburtstag haben Sie eine
neue Espressomaschine geschenkt
bekommen. Wie erklären Sie Ihrem
Freund, wie die Maschine funktio-
niert?
Ich koche mit ihm Kaffee.
Ich lese ihm aus der Bedienungs-
anleitung vor.
Ich mache ihm eine Skizze.
Ich erkläre es ihm mit Worten.
WELCHER LERNTYP SIND SIE ALSO?
Kreuzen Sie unten die Antworten an,
die Sie ausgewählt haben. Zählen Sie:
Wie oft haben Sie A, L/S, M und V
angekreuzt? Suchen Sie dann rechts
und auf den nächsten Seiten Ihren
Lerntyp.
a) L/S; b) V; c) A; d) M
a) V; b) A; c) L/S; d) M
a) M; b) V; c) A; d) L/S
a) L/S; b) M; c) A; d) V
a) V; b) A; c) M; d) L/S
a) A; b) V; c) L/S; d) M
a) M; b) A; c) L/S; d) V
a) M; b) L/S; c) A; d) V
a) L/S; b) A; c) V; d) M
a) M; b) L/S; c) V; d) A
DER AUDITIVE LERNTYP
Sie haben vor allem A angekreuzt
Sie sind ein auditiver Lerntyp. Sie
haben eine Präferenz für akustische
Infor mationen. Es fällt Ihnen leicht, im
Unterricht zuzuhören und sich an das
Gehörte zu erinnern. An Inhalte, über
die Sie mit anderen gesprochen haben,
erinnern Sie sich besonders gut.
So lernen Sie besonders effektiv:
2 Sprechen Sie den Lernstoff auf
Tonband, CD oder auf Ihren mp3-
Spieler. Hören Sie sich die Auf -
nahme mehrmals an – zum
Beispiel beim Autofahren oder
Joggen. Sprechen Sie nach.
2 Sprechen Sie die Wörter, die Sie
lernen, an einem stillen Ort aus
dem Gedächtnis vor sich hin.
2 Formulieren Sie Fragen und
Antworten zu den Themen, die Sie
lernen wollen. Sprechen Sie vor
allem vor einer Prüfung zur Übung
alles laut aus.
2 Treffen Sie sich mit anderen
Lernern aus Ihrem Deutschkurs.
Diskutieren Sie den Stoff mit
ihnen, stellen Sie viele Fragen.
Sprechen Sie Deutsch, so oft Sie
können.8
10987654321
d
c
b
a
10
d
c
b
a
9
d
c
b
a
d
c
b
a
7
d
c
b
a
6
d
c
b
a5
d
c
b
a
4
26-30_SF_Test_Q7.qxd 08.01.2010 10:59 Uhr Seite 28
www.jacobs-university.de
Discover the world of Jacobs University
To learn more, contact us at: [email protected]
_ You’re looking for a place that offers a world-class education in English?_ You’re not afraid to face academic challenges?_ You want to make a difference in the world?_ You will never settle for simple answers?_ You always dreamed of exploring new cultures?_ You want to study on a campus that calls the world home?
We prepare the leaders of tomorrow to responsibly meet global challenges.
Open House:April 24, 2010 September 25, 2010 April 23, 2011
! FOTO
S: FOTO
LIA/O
LIVER FLÖ
RK
, TOM
, AN
DR
ES RO
DR
IQU
EZ>
DER VISUELLE LERNTYP
Sie haben vor allem V angekreuzt
Sie können sich am besten an die Inhalte
erinnern, die Sie auf Bildern, Skizzen und
Grafiken gesehen haben.
So lernen Sie besonders effektiv:
2 Schreiben Sie Vokabeln, Grammatikregeln
und andere Lerninhalte auf ein großes
Lernplakat. Hängen Sie es an einem Ort
in Ihrer Wohnung auf, an dem Sie immer
wieder vorbeikommen.
2 Machen Sie sich Skizzen und Grafiken.
Reproduzieren Sie sie aus dem
Gedächtnis.
2 Benutzen Sie viele Farben, markieren Sie
sich wichtigen Lernstoff deutlich.
2 Suchen Sie im Internet nach Bildern,
Grafiken und Videos. Schauen Sie DVDs
auf Deutsch an und lesen Sie den
deutschen Untertitel mit.
DER LESEN-UND-SCHREIBEN-LERNTYP
Sie haben vor allem L/S angekreuzt
Sie lesen gerne und lernen am liebsten mit
Büchern, Zeitschriften und Texten aus dem
Internet oder anderen Medien. Sachen, die
Sie sich aufschreiben, können Sie sich
besonders gut merken.
So lernen Sie besonders effektiv:
2 Lesen Sie so viel wie möglich auf
Deutsch – auch schwierigere Texte:
Probieren Sie aus, wie viel Sie schon
verstehen, auch wenn Sie noch nicht
alle Wörter kennen. Suchen Sie im
Internet nach Artikeln auf Deutsch.
2 Schreiben Sie im Unterricht viel mit.
Schreiben Sie unbekannte Wörter auf
und suchen Sie im Wörterbuch ihre
Bedeutung. Schreiben Sie Wörter, die
Sie sich nur schwer merken können,
immer wieder auf.
nachschauen hier: suchens“ch vorstellen hier: eine Idee haben,
wie man es schreibtdas K¢nstwerk, -e Produkt eines Künstlerss“ch gut bedienen leicht in der Benutzungl„ssen seindie }nterlagen Pl. hier: Sammlung z.B. von
Reiseprospekten,Landkarten ...
vorlesen laut lesendie Bedienungs- Text, der erklärt, wie mananleitung, -en ein Produkt benutztdie Sk“zze, -n hier: ≈ Bild, Planzählen hier: feststellen
LERNTYPENdie Präfer¡nz, -en hier: ≈ Art, zu lernen, die
man lieber / leichterbenutzt als andere
leichtfallen einfach sein fürder L¡rnstoff Lerninhaltdas Tonband, ¿er hier: ≈ Kassettedie Aufnahme, -n hier: gespeicherter Textnachsprechen ≈ wiederholenvor s“ch h“n leise sprechenspr¡chen
das Gedæchtnis ≈ Speicher im Kopf, mitdem man sich an Dingeerinnern kann
aufhängen ≈ hängenreproduzieren hier: sich an den
Lerninhalt erinnernder }ntertitel, - hier: Textzeile mit Über-
setzungder Artikel,- hier: Text
WICHTIG!ver„rbeiten hier: verstehen und sich
merken|nformationen ... Informationen … keinegar n“chts für Sie Hilfe für Sie sind.s“nd.
“n Reinform hier: als einzelnenLerntyp
WICHTIG!Der Test zeigt, wie Sie Informationen
am besten verarbeiten. Das heißt aber
nicht, dass Informationen der anderen
Arten gar nichts für Sie sind. Die meis -
ten Menschen sind „Mischtypen“ – in
Reinform gibt es die Lerntypen kaum.
Wahrscheinlich passen auch Ihre Ant-
worten zu mehr als einem Lerntyp. Des-
halb: Sehen Sie sich auch die Lerntipps
für die anderen Lerntypen an!
26-30_SF_Test_Q7.qxd 12.01.2010 14:37 Uhr Seite 29
30 perfektDEUTSCH 2/10
Sie haben vor allem M angekreuzt
Sie probieren etwas am liebsten gleich
aus. Wenn Sie sich zum Beispiel ein neues
Computerprogramm kaufen, setzen Sie sich
gleich an den Computer und testen alle
Funktionen nach dem Prinzip „Versuch
und Irrtum“. Sie erinnern sich am besten,
wenn Sie etwas selbst machen können
oder der Lehrer Ihnen wenigstens ein
praktisches Beispiel nennt.
So lernen Sie besonders effektiv:
2 Sorgen Sie für Abwechslung beim
Lernen. Bewegen Sie sich in den
Pausen. Wiederholen Sie das Gelernte
auf einem Spaziergang.
2 Bringen Sie den Lernstoff in Beziehung
zu eigenen Erinnerungen. Denken Sie
sich Beispiele und Anwendungsmög-
lichkeiten aus.
2 Üben Sie vor einer Prüfung die
Situation im Rollenspiel mit anderen
Teilnehmern aus Ihrem Kurs. <
„DER UNTERRICHT SOLLTE ZUM LERNTYP PASSEN“
Rüdiger Grotjahn ist Professor am Seminar für
Sprachlehrforschung der Ruhr-Universität Bochum.
Was nützt es jemandem, wenn er weiß, dass er einauditiver Lerntyp ist?Lerntypen-Tests zeigen eine Präferenz an. „Auditiver
Lerntyp“ heißt nicht, dass diese Person visuell nichts
aufnehmen kann. Das kann sie sicher auch. Aber sie
bevorzugt auditive Information. Lerntypen sind nicht
grundsätzlich gut oder schlecht. Aber wenn man weiß,
welcher Lerntyp man ist, kann man sein eigenes Ver-
halten analysieren – und sich die Frage stellen: Pas-
sen diese Aufgaben, die ich da mache, zu meinem
Lerntyp?
Und wenn sie nicht passen? Kann man Schwächen
auch kompensieren?Prinzipiell schon. Ein auditiver Lerntyp kann den
Umgang mit visuellen Informationen trainieren. Aber
manche Aspekte des Lerntyps sind nur sehr schwer
veränderbar. Man kann sich das Konzept „Lerntyp“ als
Modell einer Zwiebel vorstellen: Ganz im Zentrum lie-
gen Eigenschaften, die sehr stabil sind, zum Beispiel
Extraversion. Weiter außen liegen Faktoren, die leich-
ter verändert werden können, zum Beispiel Unter -
richts präferenzen. Diese können verändert werden –
aber man muss dabei vorsichtig sein.
Warum?Weil sich Lerner dann am wohlsten fühlen, wenn der
Lehrer im Unterricht Methoden verwendet, die zu
ihrem Lernstil passen.
Was bedeutet das für die Praxis? In einemSprachkurs sitzen doch meistens verschiedeneLerntypen.Der Unterricht sollte für alle Lerntypen etwas anbie-
ten. Im Sprachunterricht sollte der Lehrer zum Bei-
spiel Vokabeln nicht nur vorlesen, sondern auch an
die Tafel schreiben. Das macht es den Schülern
leichter. Aber Lehrer unterrichten leider oft auf Basis
ihrer eigenen Präferenzen. An den Universitäten
oder auch in DaF-Kursen haben wir außerdem Ler-
ner aus der ganzen Welt. Lernstile sind auch kultu-
rell geprägt.
Zum Beispiel?Lerner mit spanischer Muttersprache aus Südame-
rika sind häufig eher extrovertiert und bevorzugen
kommunikative Unterrichtsformen. Japaner lernen
dagegen meistens eher visuell-analytisch. Das im
Unterricht zu integrieren, kann schwierig sein.
Was sind die Gründe für unterschiedliche Lern-typen? Die Wahrnehmungspräferenz ist zu einem großen
Teil neurologisch determiniert, das heißt, hier gibt
es Unterschiede im Gehirn. Aber vieles beruht auch
auf der eigenen Unterrichtserfahrung. Wer zum Bei-
spiel als erste Fremdsprache Latein gelernt hat und
dabei einen eher analytischen, wenig kommunika-
tiven Unterricht gehabt hat, der wird wahrscheinlich
auch später Fremdsprachen analytisch und gram-
matikorientiert lernen. Wenn ein Lehrer dann mit
solchen Schülern einen kommunikativen Sprachun-
terricht machen will, hat er wahrscheinlich erst ein-
mal Probleme.
die Sprachlehrforschung Arbeit für mehr Wissen über dasLernen und Unterrichten vonSprachen
„nzeigen hier: ≈ zeigendie Präfer¡nz, -en hier: ≈ Art, zu lernen, die man lie-
ber/leichter benutzt als andereaufnehmen hier: lernen und verstehenbevorzugen hier: lieber mögen als etwas anderesdie Schwæche, -n hier: Bereich, in dem jemand nicht
so gut istder }mgang hier: Art, etwas zu benutzendas Konz¡pt, -e ≈ Idee, Programmdie Eigenschaft, -en Charakteristikumder F„ktor, -en Komponentevorlesen laut lesenDaF kurz für: Deutsch als Fremdsprachekultur¡ll geprägt so, dass es davon abhängt, aus wel-
cher Kultur man kommteher hier: ≈ mehrdagegen hier: im Gegensatz dazudie Wahrnehmungs- hier: ≈ Art der Wahrnehmung, mitpräferenz, -en der man am besten lernt(die Wahrnehmung von: wahrnehmen = hier: sehen,
hören, schreiben und in die Handnehmen)
das Geh“rn, -e Organ im Kopf, mit dem man denktund fühlt
beruhen auf als Basis haben
S C H W E R
der |rrtum, ¿e hier: falsches Ergebnis
s¶rgen für alles tun, was nötig ist, damit etwasBestimmtes passiert
die [bwechslung hier: Änderung, Variation
s“ch ausdenken sich überlegen
die [nwendungs- hier: Möglichkeit für eine Verwendung in einermöglichkeit, -en konkreten Situation
DER MOTORISCHE LERNTYPFO
TO: FO
TOLIA
/PATRIZIA
TILLY
26-30_SF_Test_Q7.qxd 12.01.2010 14:37 Uhr Seite 30
31perfektDEUTSCH2/10
Im nächsten Heft geht’s weiter!Alles über „Mahlzeit!“ und eine Übung
finden Sie auf www.deutsch-perfekt.com ) Deutsch lernen ) Mahlzeit!
31perfektDEUTSCH
Gregor hat immer noch die Steuerprüferin Dr. Helene Siegmann-Buchter bei sich in der Firma. Heute
lädt er sie in der Mittagspause zu einem Imbiss in der Fleischerei Lang ein.
31
FOTO
S: B
. SI
EG (
2);
GET
TY IM
AG
ES (
4);
IMA
GE
SOU
RCE
; FO
TOLI
A
3131
SPRACHE – MAHLZEIT!
Mahlzeit! 52
� M I T T E L
Mahlzeit! hier: Guten Appetit! auch:Gruß zwischen Kollegen
der |mbiss, -e kleine Speisedie Fleischerei, -en Geschäft, in dem Fleisch und
Wurst verkauft werdenewig hier: sehr lange, seit immerbei Laune h„lten alles tun, damit die gute Laune
von jemandem bleibtder Schwiegersohn, ¿e Ehemann der Tochter Wie läuft’s? hier: Wie geht es dir?D„nke der Nachfrage. Danke, dass du fragst.schwer v¶n Begr“ff sein lange brauchen, um etwas
zu verstehenausmachen hier: vereinbarenDafür k„nn “ch d¶ch n“chts. Ich bin nicht schuld. Darauf k¶mmt ¡s „n. Das ist wichtig.dr„n sein hier: der Nächste sein, der
etwas machen mussEine H„nd wæscht die Man hilft sich gegenseitig zum „ndere. Vorteil für beide. s“ch ¡twas einfallen l„ssen eine Lösung finden ¢nd zwar genauer gesagtdrængeln ≈ Erster sein wollen und deshalb
andere zur Seite drücken W„s weiß d¡nn “ch! Ich weiß es nicht, und es
interessiert mich auch nicht!s“ch verkleiden ein Karnevals-Kostüm anziehen h„ssen ↔ lieben
SCHON GEWUSST?
Im Alltag benutzen viele Deutsche das Verb krie-
gen statt „bekommen“, zum Beispiel: „Was krie-
gen Sie?“ oder „Tina kriegt ein Kind.“ Auch das
Verb hinkriegen ist wie „hinbekommen“
umgangssprachlich und bedeutet: etwas mit
Erfolg machen. Das Verb ist trennbar: „Mach dir
keine Sorgen, das kriegst du schon hin!“
TINA LANG THOMAS SCHÄFER DARIA MICHALEK MANNI LANG GREGOR KAMINSKI SOPHIA TRAUBE MIKIS PAPADOPOULOS HELENE SIEGMANN-BUCHTER
TINA Und was kriegen Sie?
HELENE Was haben Sie denn ohne Fleisch?
GREGOR (leise) Das war ja klar. Vegeta-
rierin ist sie auch noch!
TINA Alles, was Sie da drüben sehen, ist
ohne Fleisch.
HELENE Dann nehme ich ein Brötchen mit
Tomaten und Mozzarella. Und machen Sie
es mir bitte warm.
TINA Gern. Für dich wie immer, Gregor?
GREGOR (schnell) Genau, wie immer:
Gemüselasagne.
TINA Gemüselasagne? Du isst doch sonst
immer …
GREGOR Gemüselasagne, genau. Sind Sie
auch Vegetarier, Frau Siegmann-Buchter?
HELENE Vegetarierin! Ja.
GREGOR Schon lange?
HELENE Seit über zehn Jahren. Und Sie?
GREGOR (lacht nervös) Ach, schon so
lange, ich weiß gar nicht, wie lange. Ewig!
HELENE Soso.
TINA Hier, bitte. Guten Appetit! (leise zu
Gregor) Und wie fühlt man sich so als
Sekunden-Vegetarier? (lacht)
GREGOR Lach nicht so blöd! Was soll ich
denn machen? Irgendwie muss ich die
Frau ja bei Laune halten.
(Zur gleichen Zeit im Nebenraum)
MANNI Und, Schwiegersohn, wie läuft’s?
THOMAS Hallo, Manni! Schön, dich mal
wieder zu sehen! Bei uns läuftwieder alles
gut, danke der Nachfrage.
MANNI Na, dann weißt du ja hoffentlich,
was du zu tun hast.
THOMAS Was ich zu tun habe?
MANNI (leise) Ja, du weißt schon …
Sophia!
THOMAS Sophia?
MANNI (leise) Pst! Jetzt sei doch nicht so
schwer von Begriff! Ich helfe dir mit Mikis
und Tina, und du hilfst mir mit Sophia. So
war es ausgemacht!
THOMAS (lacht) Das meinst du, ach so! Ja,
das war so ausgemacht. Aber du musstest
mir ja gar nicht helfen! Ich habe mich bei
Mikis entschuldigt, und das mit Tina habe
ich auch selbst hingekriegt.
MANNI Dafür kann ich doch nichts. Aber
ich hätte dir geholfen, nur darauf kommt
es an. Und jetzt bist du dran. Eine Hand
wäscht die andere. Also, lass dir was ein-
fallen! Und zwar bald. In meinem Alter hat
man keine Zeit mehr, noch lange zu war-
ten!
THOMAS Aha, deshalb drängeln die Rent-
ner immer so an der Kasse im Supermarkt.
Jetzt wird mir alles klar.
MANNI Schwiegersohn, Vorsicht! Du weißt,
ich habe Humor. Aber auch der hat seine
Grenzen!
THOMAS Ja, ja. Aber was soll ich denn
machen? Zu Sophia gehen und sagen: „Du,
da liebt dich jemand, und der heißt
Manni?“
MANNI Bist du verrückt?
THOMAS Ja, was denn dann?
MANNI Keine Ahnung! Lad sie zum Essen
ein, und dann komme ich statt dir oder so.
THOMAS (ironisch) Das ist ja eine grandio-
se Idee!
MANNI Ach, was weiß denn ich! Du bist
jung! Du musst doch wissen, wie man so
etwas macht!
THOMAS (denkt nach) Warum gehst du
nicht einfach zur Karnevalsparty in der
Alten Post? Die ist am Samstag. Und Sophia
hat mir erzählt, dass sie auch hingeht.
MANNI (skeptisch) Karneval? Ich soll
mich verkleiden? Ich hasse Karneval!
Obwohl … Vielleicht ist das gar keine so
schlechte Idee, mein Junge.
31_Mahlzeit_0210.qxd 07.01.2010 14:42 Uhr Seite 31
Seite 46 - 47 MEIN DEUTSCHLAND-BILDSehenswürdigkeiten in BerlinDer Fotograf Hermann Bredehorst hat das Pallasseum fotografiert. Die Berliner nennen das Gebäude den „Sozialpalast“.
Auch für andere Häuser und Sehenswürdigkeiten benutzen die Berliner Abkürzungen oder andere Namen.
Kennen Sie sie auch? Testen Sie sich und ergänzen Sie die Sätze!
Seite 63 REISETIPPS
Lange WintertageBeim Urlaub im Skigebiet Wilder Kaiser – Brixental
werden kurze zu langen Wintertagen. Welche
Adjektivendungen fehlen hier? Ergänzen Sie!
feminin
bei extrem______ Dunkelheit
trotz beleuchtet______ Pisten (Pl.)
durch die schön______ Wintersportregion
von der fantastisch______ Rodelbahn
maskulin
zu gut______ Preisen (Pl.)
in einem lang______ Urlaub
mit einem speziell______ Service
an kurz______ Wintertagen (Pl.)
neutral
in groß______ Skigebieten (Pl.)
ohne das lecker______ Essen
durch das schnell______ Skifahren
in dem angenehm______ Hotel
M I T T E L
M I T T E L
Goldelse 2 Prenzlberg 2 Schwangere Auster 2 Alex 2 Hohler Zahn
32 perfektDEUTSCH 2/10
SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS
Seite 31 MAHLZEIT!
Lach nicht so blöd!„Lach nicht so blöd!“ sagt Gregor zu Tina. Imperativsätze
mit den vertraulichen Formen „du“ oder „ihr“ stehen
ohne Subjekt. Verwendet man die Sie-Form, muss man
das Subjekt nennen. Formulieren Sie die Sätze im
Imperativ!
1. ____________ (laufen; du-Form) nicht so schnell,
ich komme gar nicht mehr mit!
2. Bitte ____________ (kommen; ihr-Form) pünktlich!
Die anderen können nicht auf uns warten.
3. Sind Sie oft müde und gestresst? Dann
____________ (schlafen; Sie-Form) mehr! Das hilft.
4. ____________ (sein; ihr-Form) nicht so laut, ich
bin gerade am Telefon! Ich kann ja kaum mein eige-
nes Wort verstehen!
5. ____________ (haben; Sie-Form) noch etwas
Geduld mit mir! Ich bringe Ihnen das Geld nächste
Woche sicher vorbei.
3
1. Auf dem Alexanderplatz steht die Weltzeituhr. Der Platz liegt in Berlin
Mitte. Die Berliner nennen ihn einfach kurz den _____________________.
2. Der Stadtteil Prenzlauer Berg liegt im Nordosten von Berlin. Er wird auch
__________________________ genannt.
3. In Charlottenburg steht die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Ein Teil der
Gedächtniskirche wurde im Zweiten Weltkrieg von Bomben zerstört. Die
Berliner nennen die Kirche __________________________.
4. Auf der Siegessäule steht eine goldene Figur, die Viktoria. Von vielen wird
sie die __________________________ genannt.
5. Die Kongresshalle steht im Tiergarten. Weil sie so aussieht wie eine sehr
große Muschel, sagen viele __________________________ dazu.
1
LÖSUNGEN AUF SEITE 40
M I T T E L2
Schwangere Auster
er
32-33_uebungen_0210.qxd 07.01.2010 14:42 Uhr Seite 32
33perfektDEUTSCH2/10
SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS
LÖSUNGEN AUF SEITE 40
4
FOTO
S: FOTO
LIA/A
RTPO
ST, ALEXA
ND
ER
Seite 6 EINE RUINE WIRD ZUR
JUGENDHERBERGEAlles verstanden?Haben Sie den Text genau gelesen? Welche Aussagen
sind richtig? Kreuzen Sie an!
5
S C H W E R
1. die Gesellschaft – stehen – demografisches Problem
____________________________________________________________________
2. die Landflucht – sich negativ auswirken – das Dorfleben
____________________________________________________________________
3. Stefanie Büchners Biografie – nicht klingen – etwas Besonderes
____________________________________________________________________
4. der Busfahrer – sich engagieren – die Bürger seines Dorfes
____________________________________________________________________
5. die Sportschule von Markus Stehböck – profitieren – die Sehnsucht der Stadtbewohner
____________________________________________________________________
6. die Politik – sich vorbereiten müssen – große Veränderungen
____________________________________________________________________
Die Gesellschaft steht vor einem demografischen Problem.
1. a) Der Häuserkomplex im Seebad Prora ist das
größte Monument der Nationalsozialisten.
b) Der Häuserkomplex im Seebad ist eines der
größten Monumente der Nationalsozialisten.
2. a) Die Häuser stehen seit langer Zeit leer.
b) Die Häuser stehen erst seit ein paar Jahren
leer.
3. a) Der Staat wollte Teile von Prora kaufen.
b) Der Staat suchte Käufer für die Häuser von
Prora.
4. a) In den Häusern wird es zum ersten Mal eine
Jugendherberge geben.
b) Es hat schon einmal eine Jugendherberge in
der Ruine gegeben.
6
Seite 58 - 62 LANDFLUCHT UND LANDLUST
Vorbereitung auf die ZukunftManche Verben stehen mit bestimmten Präpositionen, wie z.B. sich handeln um: Bei
der Landflucht handelt es sich um ein gesamtdeutsches Phänomen. Bilden Sie aus
den vorgegebenen Wörtern Sätze und achten Sie auf die Präpositionen und den Kasus.
ÜBEN SIE WEITER!Sie finden weitere Übungen
2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus(Informationen siehe Seite 40)
2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com) Deutsch lernen
Seite 9 GUTEN APPETIT!Wo kann man am besten essen?Lesen Sie den Dialog und ergänzen Sie die Wörter in
Klammern im Superlativ.
1. % Entschuldigung, können Sie uns hier ein gutes
Restaurant empfehlen?
2. & Hm, ja, also die (a) ___________ (viel)
Restaurants sind am Römerplatz … Da könnten
Sie etwas herumgehen und sich die Speisekarten
selbst ansehen. Das Restaurant Fischer ist eigent-
lich am (b) ___________ (bekannt). Aber ich
persönlich finde, im Leuchtturm isst man am
(c) ___________ (gut). Das Restaurant hat auch
die (d) ___________ (hoch) Auszeichnung in der
Stadt, zwei Sterne. Aber es ist natürlich auch am
(e) ___________ (teuer).
3. % Vielen Dank für Ihre Auskunft!
L E I C H TL E I C H T
32-33_uebungen_0210.qxd 07.01.2010 14:42 Uhr Seite 33
34 perfektDEUTSCH 2/10
SPRACHE – WORTSCHATZ
LÖSUNGEN AUF SEITE 40
Im Fernsehstudio
L E I C H T
die Beleuchtung
der (Kontr¶ll-)B“ldschirm, -e /
der (Kontr¶ll-)Monitor, -eder Kabelträger, -
der K¶pfhörer, -
der K„meramann, ¿er
der Teleprompter, -
der (Studio-)Scheinwerfer, -
das Mikrofon, -e
der Stromverteiler, -
das T¡stbild, -erdie Nachrichtensprecherin,
-nen / die Moderatorin, -nen
der Moderatorentisch, -e
(auch: das (Spr¡cher-)P¢lt, -e)
die St¡ckdose, -n
die K„mera, -s
die Green-Screen engl.
(auch: die Blue-Screen engl.)
die W¡tterkarte, -n
der ([bhör-)Lautsprecher, -
________________________________
________________________________
________________________________
________________________________
________________________________
________________________________
Chaos im StudioDiese Wörter gibt es nicht. Bringen
Sie das Chaos wieder in Ordnung und
schreiben Sie die Komposita richtig
auf die Zeilen!
Eins, zwei – Test!Wählen Sie das richtige Wort und ergänzen Sie die Lücken!
1 2L E I C H T L E I C H T
ILLUSTR
ATION
: BER
NH
AR
D FÖ
RTHÜBEN SIE WEITER!
Sie finden Übungen zu diesem Thema 2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus
(Informationen siehe Seite 40)2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com
) Deutsch lernen
Kameramann 2 Mikrofon 2 Beleuchtung 2 Moderatorentisch 2
Scheinwerfer 2 Teleprompter
der Kabelwerfer 2 die Kopfsprecherin 2
der Nachrichtenverteiler 2
der Scheinträger 2 der Strom-
prompter 2 der Telehörer
1. % Puh, warum ist es denn so heiß hier drin?
& Das macht die ______________________.
Alle 15 ______________________ sind an.
2. % Also bei den Temperaturen ziehe ich mir eine kurze Hose an.
Hinter dem ______________________ sieht man das ja nicht.
& Bist du verrückt? Wenn der ______________________ die
Kamera ein bisschen tiefer hält, dann sieht man das.
3. % Ach, das macht er nie! Ich kontrolliere mal, ob mein Text schon
auf dem ______________________ steht.
& Teste lieber das ______________________ .
Letztes Mal konnte man dich am Anfang nicht hören!
4. % Okay, okay. Das ist ein Test: Eins, zwei, eins, zwei, check!
das Kabel, -
34_Sit_Q6_0210.qxd 07.01.2010 14:43 Uhr Seite 34
perf
ekt
DEUTSCH
2/10
perf
ekt
DEUTSCH
2/10
perf
ekt
DEUTSCH
2/10
Der Haarschnitt: Welche Frisur passt zu mir?
Sam
mel
kart
eSC
HRE
IBEN
Sam
mel
kart
eSP
RECH
ENSa
mm
elka
rte
VERS
TEH
ENL
EIC
HT
SC
HW
ER
MIT
TE
L
Börsennachrichten verstehen
Lassen Sie Ihr Geld an der Börse arbeiten? Hier sind einige der häufigsten Begriffe aus Zeitungs- und Radiomeldungen
zum Thema Börse.
Valentinstag
Am 14. Februar ist Valentinstag – der Tag der Verliebten. Diese Tradition aus den USA wurde erst vor einigen Jahren
in Deutschland populär. Manche Verliebte schenken sich dann Blumen, Schokolade oder schreiben eine Karte. Auf
der Karte kann ein persönlicher Gruß stehen oder ein Gedicht. Ein paar Tipps für die Valentinskarte an Ihren
Traummann oder Ihre Traumfrau:
2 Eine Valentinskarte ist immer sehr persönlich, deshalb
verwendet man die Anrede „du“. Man kann hier „du“
groß oder klein schreiben.
2 Viele Menschen geben ihrem/r Liebsten einen besonde-
ren Namen:
● für Männer:
mein Schatz/Bär/Süßer/Liebster/Hase/Liebling …
● für Frauen:
mein Liebling/Mäuschen/Schatz/Hase/
meine Maus/Süße/Liebste/ …
2 Mit einem Valentinsgruß kann man romantisch sagen,
dass man jemanden gern mag:
Ich mag dich.
Ich liebe dich.
Ich bin verrückt nach dir.
Du bist die tollste Frau / der tollste Mann der Welt.
Du bist mir sehr wichtig. / Du bedeutest mir sehr viel.
Du bist mein Ein und Alles.
Ich bin (so) froh, dass es dich gibt.
Ich denke jede Sekunde an dich.
Ich kann nur noch an dich denken.
% Guten Tag, Frau Scolla. Was sollen wir denn heute machen?
& Eigentlich wollte ich ja nur ein bisschen nachschneiden lassen, also
nur die Spitzen schneiden. Damit die Haare wieder schön fallen. Aber
irgendwie kann ich meine Haare nicht mehr sehen … Vielleicht sollte
ich mal einen neuen Haarschnitt ausprobieren?
% Ja, manchmal will man eine Veränderung.
& Hätten Sie eine Idee?
% Ich könnte alles auf eine Länge bringen, so schulterlang.
& Und wenn ich die Haare mal kürzer trage?
% Das steht Ihnen sicher auch sehr gut! Dann würde ich sie kinnlang
schneiden und etwas durchstufen.
& Das klingt gut. Ich glaube, das probiere ich mal aus.
EZB BELÄSST LEITZINS BEI 1,0 PROZENT
Die Europäische Zentralbank (EZB) belässt den Leitzins auf demniedrigen Niveau von 1,0 Prozent. Die Rendite der zehnjährigenBundesanleihen ist auf 3,2 Prozent gestiegen. Am Aktienmarkthaben wieder die Optimisten die Oberhand gewonnen, der DAXgewinnt 0,6 Prozent, auf 5 815. Dazu beigetragen hat unter anderemdie Ankündigung der US-Großbank Bank of America, Staats hilfenin Höhe von 45 Milliarden Dollar zurückzuzahlen. Außer dem wirkendie starken Kursgewinne an der Börse in Tokio nach. Dort schlossder Nikkei heute fest mit plus 3,8 Prozent. Der Dow Jones sankgestern Abend um 0,2 Prozent, der Nasdaq Index stieg um 0,4Prozent. Am Devisenmarkt zieht der Euro an auf 1,5107 Dollar.
FOTO
: FOTO
LIA/G
ALIN
A B
AR
SKAYA
die Bœrse, -n Markt, auf dem Aktien gekauft und verkauft werden
bel„ssen so lassen, wie es ist
der Leitzins Zinsen in Prozent, die Banken an die Europäische Zentralbank zahlen müssen
das Niveau, -s franz. hier: Höhe der Zinsen in Prozent
die Rendite, -n finanzieller Gewinn aus einer Kapitalinvestition
die B¢ndesanleihe, -n ≈ Dokument, das man vom Staat kauft mit der Garantie, dass man nach
mehreren Jahren eine bestimmte Summe bekommt
der [ktienmarkt, ¿e Kauf und Verkauf von Aktien
(die [ktie, -n Dokument über den Besitz eines bestimmten Teils des Kapitals und des
Gewinns einer Firma)
die Oberhand gew“nnen ≈ gewinnen
die [nkündigung, -en Information über ein zukünftiges Ereignis
nachwirken nach einiger Zeit noch einen Effekt haben auf
der K¢rsgewinn, -e Steigen des Marktpreises einer Aktie
schließen hier: bei einem bestimmten Wert enden
der Devisenmarkt, ¿e Kauf und Verkauf verschiedener Währungen
(die Währung, -en Münzen und Scheine, die in einem Staat als Geld verwendet werden)
„nziehen hier: steigen, teurer werden
k“nnlang bis zum Kinn(das K“nn, -e Teil vom Gesicht, unterhalb vom Mund)
d¢rchstufen die Haare verschieden lang schneiden(die Stufe, -n hier: kleine „Treppe“ im Haar)
nachschneiden ≈ die ) Spitzen schneiden; keine neueFrisur machen
sch¢lterlang bis zur Schulter (die Sch¢lter, -n Körperteil zwischen dem Ende des Armes
und dem Hals)
die Sp“tzen (Pl.) hier: das untere Ende der Haare
35-36_SSV_Sprachkarten_Q7_0210_.qxd 07.01.2010 14:43 Uhr Seite 35
perf
ekt
DEUTSCH
2/10
perf
ekt
DEUTSCH
2/10
perf
ekt
DEUTSCH
2/10
Ich hätte gerne eine unkomplizierte Frisur, die man nicht viel
stylen muss.
Können Sie mir die Haare mit Lockenwicklern eindrehen?
Könnten Sie mir den Pony mit dem Lockenstab eindrehen?
Ich würde mir gerne eine Dauerwelle machen lassen.
Am liebsten ist mir ein klassischer Haarschnitt, vielleicht ein Bob,
aber mit Seitenscheitel.
Die Frisur – und was man dafür braucht
Mein Liebster,
Du bist der tollste Mann, den
ich in meinem Leben getroffen
habe. Ohne Dich kann ich mir ein
Leben nicht mehr vorstellen.
Du bist Tag und Nacht in meinem
Herzen.
In Liebe
Deine Sarah
Meine Liebste,
ich hoffe, Dir gefallen die Blumen.Ich weiß, rote Rosen sind DeineLieblingsblumen, aber die waren lei-der schon alle verkauft. Ich habe fürheute Abend einen Tisch bei unse-rem Italiener reserviert. Ich bin soglücklich wie am ersten Tag mit Dir.Ich liebe Dich!
Dein Jan
Wo liebend sich zwei Herzen einen,nur eins zu sein in Freud und Leid,
da muss des Himmels Sonne scheinenund heiter lächeln jede Zeit!(Hoffmann von Fallersleben)
Du bist alles für mich.Dein Alexander
Farbe ins Haar!% Welche Haarfarbe passt denn zu mir?
& Hier ist die Farbpalette: ein schöner
Braunton wäre hübsch … vielleicht kastanie?
% Hm, ich weiß nicht; vielleicht ist mir das
Färben doch zu extrem …
& Na, wir könnten auch nur tönen. Oder viel-
leicht ein paar blonde Strähnchen machen,
zum Aufhellen.
% Ja, das finde ich gut.
die Dauerwelle, -n ≈ chemische Behandlung, sodass gerades Haar für einige Zeit Locken hat
die L¶cke, -n ↔ glattes Haar
der L¶ckenstab, ¿e Gerät, das sehr heiß wird; damit kann man das Haar in eine gewünschte Form bringen.
der L¶ckenwickler, - kleiner Plastikzylinder; wenn man das nasse Haar darum legt und trocknen lässt, wird es lockig.
der P¶ny, -s Haar, das in die Stirn gekämmt wurde
(die St“rn, -en Teil des Gesichts zwischen Augen und Haar)
der Seitenscheitel, - ≈ Linie, nicht genau in der Mitte vom Kopf, sondern mehr links oder rechts
aufhellen heller machen
färben Farbe in die Haare machen, die einige
Monate bleibt
Strähnchen m„chen (Pl.) ≈ einzelne, schmale Linien/Abschnitte im
Haar ) färben
tönen Farbe in die Haare machen, die einige
Wochen bleibt
Rund um Börsengang und Börse
der [nleger, - Person, die Kapital investiert oder Aktien gekauft hat
der Aufsichtsrat, ¿e Gruppe von Personen, die in größeren Firmen dieEntscheidungen der Firmenleitung kontrolliert
der Bœrsengang, ¿e Aktion, bei der eine Firma beginnt, an der Börseihre Aktien zu verkaufen
die Branche, -n / Teilbereich der Wirtschaftder W“rtschaftszweig, -e
der Elektronik-Riese, -n / Elektronik-Konzern / Chemie-Konzernder Chemie-Riese, -n
(der Konz¡rn, -e Gruppe von Firmen mit gemeinsamer Leitung)die Fusion, -en Verbindung von zwei oder mehr Firmendie Konjunktur wirtschaftliche Situation und Entwicklungdas Unternehmen, - Firmader Vorstand, ¿e Gruppe, die eine Firma oder einen Verein leitetder W¡ttbewerb ≈ Kampf um wirtschaftliche Vorteile
Bewegung auf dem Aktienmarkt
Die [ktien ziehen „n. Die Aktien steigen.
Die [ktien haben s“ch behauptet. Die Aktien sind in gleicher Höhe
geblieben.
Die europäischen [ktienmärkte haben Die Mehrheit der europäischen Aktien-
s“ch mehrheitlich “m Pl¢s geh„lten. märkte sind im Plus geblieben.
Die [ktien schließen nahezu Die Aktien haben sich im Vergleich
¢nverändert. zum Tag vorher fast nicht verändert.
Die [ktienkurse s“nd freundlich/f¡st / Die Aktienkurse steigen.
h„ben s“ch erholt.
Die [ktienkurse s“nd schw„ch. Die Aktienkurse fallen.
Der H„ndel “st l¢stlos. Es wird wenig gehandelt (an der
Börse).
35-36_SSV_Sprachkarten_Q7_0210_.qxd 07.01.2010 14:43 Uhr Seite 36
37perfektDEUTSCH2/10
SPRACHE – RATEN SIE MAL!
LÖSUNGEN AUF SEITE 40
L E I C H T
Seite 11 MEIN ERSTER MONATWein
Hubert Pollet kommt aus einem Land, das für seinen Wein bekannt ist – und in Deutschland war er auch in einer
Weinregion. Kennen Sie diese Wörter rund um den Wein: Weintraube, Flaschenkorken, Winzer? Welche Wörter ken-
nen Sie noch? Lösen Sie das Rätsel und finden Sie den Gegenstand auf dem Bild!
Gleiche Zahl = gleicher Buchstabe
1
FOTO
:FOTO
LIA/M
IKEB
MV; ILLU
STRATIO
NEN
: B. FÖ
RTH
__ __ __ __ __ __ der __ __ __ __ in der __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __.
Das heißt: Das kann doch gar nicht sein! So eine Überraschung!
M I T T E L
Seite 52 - 53 TATORTHundeschule
Unglaublich, wie viel Hunde und ihre Besitzer lernen können! Kennen Sie auch Redewendungen mit „Hund“?
Lösen Sie das Rätsel! Jedes Bild steht für ein Wort. Durch Ändern, Ergänzen und Wegstreichen von Buchstaben
finden Sie neue Wörter – und die Lösung.
2
3 =
4 =
2 = i, 4 = d, 5 = 1 = H
1 = Pf 1 = v, 4 = 1 =
6 = t
1 2 3 4 1 1 6 7 8
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 2
1 2 3 8 8 1 2 3 4
1 2 1 3 1 4 1 2 3 4
1 3 4 15 2 12
16 13 12 16 2 4
16 13 1 2 16 2 4 15 3 2 10 2 12
Z
K
Lösung:
1. Darin kauft man Wein meistens: die __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __
2. Daraus trinkt man Wein: das __ __ __ __ __ __ __ __
3. Heller Wein: der __ __ __ __ __ __ __ __ __
4. Dunkler Wein: der __ __ __ __ __ __ __
5. Mann: Er stellt Wein her: der __ __ __ __ __ __
6. Damit ist die Flasche zu: der __ __ __ __ __ __
Lösung: der __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __
+
ß = ss
37-raten_0210.qxd 07.01.2010 14:44 Uhr Seite 37
FunktionMit Modalverben kann man objektive und subjektive
Aussagen machen:
Thomas muss um acht im Büro sein.
(= Es gibt eine feste Vereinbarung, deshalb muss er an -
wesend sein.)
Thomas muss eigentlich um acht im Büro sein. Komisch,
dass er nicht ans Telefon geht.
(= Ich bin mir sicher, dass er im Büro ist.)
FormenIm Präsens ist die Unterscheidung von der objektiven
Aussage aber meistens nur durch den Kontext oder die
Betonung zu verstehen. Spricht man über ein Geschehen in
der Vergangenheit, gibt es formale Unterschiede zur objekti-
ven Aussage. Bei der subjektiven Aussage verwendet man
den Infinitiv Perfekt:
Thomas war um zehn Uhr noch nicht im Büro. Er muss einen
Arzttermin gehabt haben.
Er kam mit der U-Bahn. Sie muss Verspätung gehabt haben.
Sicherheit der Annahme oder VermutungWann man können, müssen und dürfen verwendet, hängt da -
von ab, wie sicher sich der Sprecher bei seiner Vermutung ist:
Thomas muss um diese Zeit eigentlich im Büro sein.
(= 100Prozent: Ich bin mir absolut sicher, dass er im Büro ist.)
Es kann nur sein, dass er einen Arzttermin hat.
(= 100Prozent: Ich bin mir absolut sicher, dass er nur nicht
da ist, weil er beim Arzt ist.)
Es kann nicht sein, dass er einfach zu Hause bleibt, ohne
Bescheid zu sagen. (= 100Prozent: Ich bin mir absolut sicher,
dass er so etwas nicht tun würde.)
Thomas müsste (eigentlich) eine Nachricht auf dem Anruf -
beantworter hinterlassen haben.
(= 90Prozent: Ich bin mir ziemlich sicher, dass er das tun
würde.)
Thomas hatte doch gestern Kopfweh und Schnupfen, er
dürfte beim Arzt sein. (= 75Prozent: Ich finde es sehr wahr-
scheinlich, dass er zum Arzt gegangen ist.)
Thomas könnte gleich zum Arzt gegangen sein und erst
danach Bescheid sagen, ob er noch kommt. (= 50Prozent:
Ich halte es für möglich. Vielleicht macht er es so.)
LÖSUNGEN AUF SEITE 40
38 perfektDEUTSCH 2/10
SPRACHE – GRAMMATIK
„Thomas könnte heute später kommen.“ – Subjektive Aussagen mit den Modalverben dürfen, können, müssen
2
1Großes RisikoKreuzen Sie an, ob eine Aussage subjektiv oder objektiv ist!
subjektiv objektiv
1. % Frau Walter, Sie können im Skikurs
von Gabi mitfahren.
2. & Bei den Profis? Das muss sich um
ein Missverständnis handeln.
3. % Das kann nicht sein!
4. % Sie mussten sich doch selbst
in die Liste eintragen.
5. & Es kann sein, dass ich den
falschen Kurs angekreuzt habe.
6. & Aber es dürfte doch kein Problem
sein, den Kurs zu wechseln.
7. % Natürlich nicht, denn wir dürfen
kein Risiko eingehen.
8. % Sie könnten ja hinfallen und
sich schlimm verletzen.
Nach der PartyWas passt? Ergänzen Sie die Modalverben.
1. Es ____________________ zu schneien begonnen
haben, als Frau Schweiger bereits auf der
Karnevalsveranstaltung war.
2. Nach ihrer Erinnerung ____________________ sie
ihr Fahrzeug nur in der Rümannstraße abgestellt
haben.
3. Es ____________________ gestohlen worden sein.
4. Es ____________________ sein, dass sie sich in der
Straße irrte.
MEHR ÜBUNGEN zu den subjektiven Modalverben
2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus
2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com
) Deutsch lernen
Um die subjektive Aussage im Präsens eindeutiger zu machen, werden die
Modalverben häufig im Konjunktiv II verwendet: müsste, könnte, dürfte.
konnte nicht 2 konnte 2 dürfte 2 musste
S C H W E R
S C H W E R
S C H W E R
38_Grammatik_Q7_0210.qxd 07.01.2010 14:45 Uhr Seite 50
39perfektDEUTSCH2/10
SPRACHE – GESEHEN & GELESEN
Werden Sie Klimaschützer.Steigen Sie ein
Wer soll hier eigentlich in was einsteigen? Die Werbung für Busse und Bahnen spielt
mit der doppelten Bedeutung des Verbs einsteigen: Wenn man in einen Bus oder in
eine Bahn einsteigt, also die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt, tut man gleichzeitig
etwas Gutes für den Klimaschutz: Man steigt in den Klimaschutz ein. Denn einsteigen
heißt auch, sich für ein Programm, ein Projekt oder eine Idee zu engagieren. Steigen
Sie also auch in den Klimaschutz ein?
Licht. Gestalt
Diese Fernsehbildschirme
geben tolles Licht, will der Her-
steller sagen: Sie zeigen also
brillante Bilder; und die Laut-
sprecherboxen bringen exzel-
lenten Sound. Das alles auch
noch in tollem Design – also in
schöner Form und Gestalt. Licht und Gestalt – als Kompo-
situm ergeben diese Substantive ein neues Wort: die Licht-
gestalt. Wenn eine Person eine Lichtgestalt ist, dann
bedeutet das: Sie ist außergewöhnlich und herausragend.
In diesem Fall sagt die Werbung: Die Produkte sind so gut
und schön gestaltet, dass sie einer Lichtgestalt gleichen.
Bei uns gibt es keine verlorenen Schafe
Ein verlorenes Schaf könnte ein Tier sein,
das ein Bauer verloren hat. Hier wird der
Ausdruck aber anders verwendet: Ein verlo-
renes Schaf ist auch jemand, der vom richti-
gen Weg abgekommen ist. Aber welcher Weg
ist der richtige? In dieser Werbung ist die
Produktion von Bioprodukten gemeint, ge-
nauer gesagt die Produktion dieses Schaf-
milchjoghurts. Die Milch für den Joghurt
kommt von Biobauern, die der Molkerei per-
sönlich bekannt sind. Sie sind keine verlore-
nen Schafe, sagt die Firma – denn sie sind ja
auf dem „richtigen“ Weg.
der Haiopei, -s von: Hai = gefährlicher Meeres-fisch; auch Wortspiel: Heiopei =rheinländisch für: Menschmit schwachem Charakter
ver¶rdnen hier: sagen, was man nehmensoll
f•rchten Angst haben; hier: ≈ traurig sein,dass
dienen hier: helfendie Sch„chtel, -n kleine Packung aus dickem Papier
HA
IOPEIS ©
SIEMEN
SEN/A
CHTER
BA
HN
VERLA
G, O
LDEN
BU
RG
M I T T E L
LÖSUNGEN AUF SEITE 40
HaiopeisWas kann „hohe Dosen“ alles
bedeuten? Kreuzen Sie an!
Richtig oder falsch?richtig falsch
hohe Verpackungen aus Metall oder Plastik
hohe Lage in einem Regal
große Mengen, z. B. von einem Medikament
39_Ges_Gel_0210.qxd 07.01.2010 14:46 Uhr Seite 39
40 perfektDEUTSCH 2/10
Seite 32 - 331. Alex; 2. Prenzlberg; 3. Hohler Zahn; 4. Goldelse
feminin: -er; -e; -en; maskulin: -en; -en; -en; -en; neutral: -en;
-e; -e; -en
1. Lauf; 2. kommt; 3. schlafen Sie; 4. Seid; 5. Haben Sie
2. Die Landflucht wirkt sich negativ auf das Dorfleben aus.
3. Stefanie Büchners Biografie klingt nicht nach etwas Besonderem.
4.Der Busfahrer engagiert sich für die Bürger seines Dorfes.
5. Die Sportschule von Markus Stehböck profitiert von der Sehnsucht der
Stadtbewohner.
6.Die Politik muss sich auf große Veränderungen vorbereiten.
1. b; 2. a; 3. b; 4. b
a) meisten; b) bekanntesten; c) besten; d) höchste; e) teuersten
Seite 34Kabelträger; Kopfhörer; Nachrichtensprecherin; Scheinwerfer;
Stromverteiler; Teleprompter
1. Beleuchtung, Scheinwerfer; 2. Moderatorentisch, Kameramann;
3. Teleprompter, Mikrofon
Seite 371. Weinflasche; 2. Weinglas; 3. Weisswein; 4. Rotwein; 5. Winzer;
6. Korken
Lösung: Korkenzieher
Lösung: Da wird der Hund in der Pfanne verrückt.
Seite 38subjektiv: 2; 3; 6; 8; objektiv: 1; 4; 5; 7
1. dürfte; 2. konnte; 3. musste; 4. konnte nicht
Seite 39richtig: hohe Verpackungen aus Metall oder Plastik; große Mengen,
z. B. von einem Medikament; falsch: hohe Lage in einem Regal
1
2
1
2
1
2
1
6
5
4
3
2
1
Lösungen
2 mit dem Coupon 2 per Telefon 2 per Fax 2 per E-Mailauf Seite 70 +49 (0)89/8 56 81-16 +49 (0)89/8 56 81-159 [email protected]
WWW.DEUTSCH-PERFEKT.COM WWW.SPOTLIGHT-VERLAG.DE
So bestellen Sie:
INTENSIV & EFFEKTIVDie ideale Ergänzung zur Zeitschrift: Deutsch perfekt Plus – mit Übungen, Tests und
Beispielen zu Grammatik und Wortschatz auf 24 Seiten. Diesen Monat zum Beispiel mit
2 Wortbildung: „-stellen“ mit Präfix
2 Rechtschreibung: „au“, „eu“ und „ei“
2 Grammatik: Verben mit Infinitiv
2 Deutsch im Alltag: in der Bücherei
SPRACHE – UNSERE PRODUKTE / LÖSUNGEN
WWW.DEUTSCH-PERFEKT.COM Interaktiv, lebendig und aktuell: die Internetseite zum Lesen, Lernen und Hören
2 Deutsch lernen: viele interaktive Übungen und Texte
2 Nachrichten: Neues aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
2 Audio: Interviews und Texte aus der Zeitschrift und vieles mehr als Audio-Dateien
2 Downloads: ein Überblick über alle Themen des Jahres
2 Land und Leute: viele interessante Informationen über Deutschland,
Österreich und die Schweiz
ONLINE & SCHNELLPerfekt für Deutsch-Lerner in aller Welt: die Zeitschrift als
E-Paper – als PDF zum Lesen am Computer oder zum
Ausdrucken. Keine Porto-Kosten, keine Wartezeit.
Mehr Informationen: www.deutsch-perfekt.com/e-paper
40_Extra_Loesungen_0210.qxd 07.01.2010 14:46 Uhr Seite 40
FOTO
: ZE
FA
das Seebadder Häuserkomplexbauenleer stehender Staatder Erfolgder Landkreis
der Zweite Weltkrieg
der Haushalt
durchschnittlichder Strumpfähnlich
die Parklücke
die Erinnerungslückedie Tafelrund umaufzeichnen
die Aktegestohlender Schmuckdas Seniorenheim
das Strafverfahrendie Strafedie Geduldam Ende sein
das Gefängnis
das Ergebnisder Nutzerder Betreffdie Anrede
der Todverschickender Abschiedfestlegen
die SMSdie Videobotschaft
heißt esdie Weiberfastnacht
seaside resortbuilding complexto buildto stand emptyhere: governmentsuccessadministrative district
World War II
household
on averagesock, stockingsimilar
parking spot
gap in one’s memoryboardaroundhere: to depict
filestolenjewelleryretirement home
criminal proceedingspunishmentpatiencehere: to run out of
prison, jail
resultuserhere: subject linehere: form of address
deathto sendfarewellhere: to determine
text messagevideo message
here: you will hearday during carnival onwhich the women rule
la station balnéairele complexe de bâtimentsici : construireici : être videici : l’Étatle succèsle district
la Seconde Guerre mon-diale
ici : le foyer
en moyennela chaussettesemblable
la place libre pour garersa voiturele trou de mémoireici : le tableauautour deici : dessiner
le dossiervoléle bijoule foyer pour personnesâgéesla procédure pénalela sanctionla patienceici : être à bout
la prison
le résultatici : l'utilisateurici : l’objetici : la formule d’appel
la mortenvoyerl’adieuici : choisir
le SMSle message vidéo
ici : on entendradernier jeudi avant le car-naval: Ce jour-là les fem-mes, déguisées, ont tou-tes les libertés.
la stazione balneareil complesso di edificicostruireessere disabitatolo Statoil successoil distretto amministrati-vola Seconda Guerra Mon-diale
qui: il nucleo familiare
mediamenteil calzinoanalogo
il parcheggio libero
l’amnesiaqui: il pannelloattorno aqui: disegnare
il fascicolorubatoi gioiellila residenza per anziani
il procedimento penalela sanzionela pazienzaqui: essere arrivato allafine dila prigione
il risultatol’utentel’oggettol’appellativo
la morteinviareil congedostabilire
l’SMSil videomessaggio
qui: il motto èGiovedì grasso: Giorno incui le donne hanno ognilibertà.
deniz kıyısı tatil yeriblok evlerburada: inşa etmekburada: boş olmakburada: devletbaşarıilçe
İkinci Dünya Savaşı
burada: bir evde yaşayankişilerortalamadaçorapbenzeyen
park boşluğu
hatıra boşluğuburada: tahtaetrafındaburada: not etmek; kay-detmek
dosyaçalınmışmücevherathuzurevi
ceza davasıcezaburada: sabırburada: kaybetmek
cezaevi; hapishane
sonuçburada: kullanıcıburada: konuburada: hitap sözü
ölümgöndermekburada: vedalaşmaburada: kesin olarakbelirlemekSMS (kısa mesaj)video mesajı
burada: söylenirkadınlar karnavalı
kurort nadmorskikompleks domówbudowaćtutaj: stoją pustepaństwotutaj: skutekpowiat
II Wojna Światowa
tutaj: gospodarstwodomowe przeciętniepodkolanówkapodobny
wolne miejsceparkingoweluka w pamięcitablicatutaj: niedalekotutaj: zapisać
aktaukradzionybiżuteriadom seniora
postępowanie karnekaracierpliwośćhier: tracić
więzienie
rezultattutaj: userdotyczyforma zwracania się dokogoś
śmierćwysyłaćpożegnanieustalić
smswiadomość wideo
mówi sięostatni czwartek kar-nawału, podczas któregokobiety wdzierają się doratuszy, aby przejąć naten dzień symboliczniewładzę
морской курортблок зданийстроитьпустоватьгосударствоуспехокруг
Вторая мировая война
домашнее хозяйство
в среднемчулокпохожий
свободное место настоянкепробел в памятидоска, щитвокругнарисовать
делоздесь: воровалаукрашениедом престарелых
уголовное делoштрафтерпениекончиться
тюрьма
результатпользовательтема (письма)обращение
смертьпосылатьпрощаниеуказывать
смсвидеопослание
это значиткарнавальный день, втечение которого «пра-вят» женщины
DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH
SPRACHE – STARTHILFE
EINE RUINE WIRD ZUR JUGENDHERBERGE SEITE 6
Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 6 bis 10 werden hier übersetzt.Trennen Sie diese Seite heraus und legen Sie sie neben den Text, den Sie gerade lesen.
el balneario de marel complejo de viviendasconstruirestar vacíoel Estadoel éxitoel distrito
la Segunda GuerraMundial
el hogar
por término mediola mediaparecido
el hueco para aparcar
la lagunala pizarracerca dedibujar
el actarobadola joyael asilo de ancianos
el proceso penalla penala pacienciaaquí: acabarse
la cárcel
el resultadoel usuarioel asuntoel tratamiento
la muerteenviarla despedidaconstatar
el SMSel mensaje de vídeo
aquí: se diceel Jueves Lardero
888 SEITE 6
WO STEHT DAS AUTO? SEITE 7
VORSICHT, KRIMINELLE SENIORIN! SEITE 7
E-MAILS BITTE IN GUTEM DEUTSCH! SEITE 7
POST VON EINEM TOTEN SEITE 8
DER GUTE TIPP SEITE 8
41perfektDEUTSCH2/10
41-42_Starthilfe_0210.qxd 07.01.2010 16:50 Uhr Seite 41
aquí: intensoen torno a
la guía de hoteles y res-taurantesla distinciónla cocinaaquí: la cantidad
la caída del muro de Ber-línla continuacióndejarel cuento
aquí: la ayuda por teléfo-nohonorífico
el empleadoaquí: todo tipo dela dificultadcontestarla medianoche
sobre todoinútil
la correa¡Siéntate! ladrar gruñirobedecer el cachorroel perro asistenteel adiestrador de perros
qui: intensoqui: associato a
la guida degli alberghi edei ristorantiqui: il riconoscimentola cucinala densità
la caduta del Muro diBerlinola continuazionequi: lasciarequi: il racconto
il Telefono Amico
a titolo onorifico
qui: il collaboratorequi: tutti i … possibilila difficoltàrispondere ala mezzanotte
soprattuttoinutile
qui: il guinzaglioCuccia! abbaiare ringhiareobbedire il cucciolo di caneil cane assistentel’educatore di cani
burada: sıcakburada: ilgili
burada: otel ve lokantarehberiburada: ödülburada: mutfakburada: yoğunluk
burada: Berlin duvarınçoküşüdevamıburada: bırakmakburada: hikaye
burada: telefonda rahi-plikfahri olarak yapılan
burada: elemanburada: herhangisoruncevaplamakgece yarısı
herşeyden öncefaydasız
burada: köpek kayışıburada: Yat!havlamakburada: hırlamaksöz dinlemekenikkılavuz köpekköpek eğitici
tutaj: intensywnytutaj: dokoła
przewodnik po hotelach irestauracjachwyróżnieniekuchniatutaj: gęstość
tutaj: upadek MuruBerlińskiegokontynuacjazostawićopowieść
telefon zaufania
nieodpłatny
pracownikwszystkich możliwychkłopotodpowiadaćpółnoc
przede wszystkimniepotrzebny
tutaj: smycztutaj: Leżeć!szczekaćwarczećbyć posłusznymszczeniępies asystującyinstruktor szkolenia psów
здесь: интенсивныйздесь: относительно
путеводитель по отелями ресторанамотметка, наградакухняздесь: количество
падение Берлинскойстеныпродолжениеоставлятьистория
телефон доверия
на общественных нача-лахсотрудникздесь: всевозможныхпроблемаотвечать на что-л.полночь
прежде всегобесполезный
поводокМесто!лаятьрычатьслушатьсященоксобака-помощникдрессировщик собак
heißrund um
der Hotel- und Restau-rantführerdie Auszeichnungdie Küchedie Dichte
der Mauerfall
die Fortsetzunghinterlassendie Geschichte
die Telefonseelsorge
ehrenamtlich
der Mitarbeiterallen möglichendie Schwierigkeitbeantwortendie Mitternacht
vor allemunnütz
die LeinePlatz!bellenknurrengehorchender Welpeder Assistenzhundder Hundeerzieher
here: intensehere: related to
hotel and restaurantguideawardhere: cuisinehere: number
fall of the Berlin Wall
here: sequelto leave behindhere: story
advice helpline
voluntary
staffhere: all sorts ofhere: problemto answermidnight
above alluseless
leadStay!to barkto growlto obeypuppyassistance dog(professional) dog trainer
ici : intensifici : en rapport avec
ici : le guide des hôtels-restaurantsici : la distinctionla cuisineici : le nombre
ici: la chute du Mur
la suiteici : offrirl’histoire
le service d’aide psycho-logique par téléphonebénévole
ici : le conseillerici : tous les … possiblesla difficultérépondrela minuit
surtoutinutile
ici : la laisseici : Assis ! / Couché !aboyer ici : gronderobéir le chiotle chien d’assistancele moniteur de chiens
DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH
GUT ZU WISSENWichtige Wörter aus mittelschweren Texten:
Wie werden sie übersetzt?
Eine Auswahl zum Thema Hundeschule:
HUNDESCHULE: TATORT HUNDESCHULE SEITE 52 - 53
3 FRAGEN SEITE 9
EIN SORGENTELEFON FÜR MUSLIME SEITE 10
SCHÖN ODER SCHRECKLICH? SEITE 10
GUTEN APPETIT SEITE 9
DER GUTE TIPP FORTSETZUNG SEITE 8
perfektDEUTSCH 2/1042
41-42_Starthilfe_0210.qxd 07.01.2010 16:50 Uhr Seite 42
perfektDEUTSCH2/10
MEIN TAG
wieder weiter. Dafür bin ich mit meiner
Klasse aber nicht immer nur im Klas-
senzimmer. Mit den Förderschülern übe
ich oft ganz praktisch. Sie müssen dann
zum Beispiel einen Fahrschein am
Bahnhof kaufen oder in einem Lokal
etwas bestellen.
15.45 Uhr Für die Schüler endet der
Schultag spätestens jetzt. Ich habe dann
Zeit, mich um Organisatorisches zu
kümmern. Mit meinen Kollegen überle-
ge ich, wie wir den Schülern beim Start
in das Berufsleben helfen können. Wir
suchen Profis, die den Kindern etwas
beibringen können. Wir haben zum Bei-
spiel einen pensionierten Maler gefun-
den. Er arbeitet mit den Schülern im
Schulhaus zusammen. So lernen sie die-
sen Beruf kennen – und das Haus wird
auch noch gepflegt. Wir haben auch
eine Tänzerin, die mit den Schülern
tanzt, und einen Gitarrenlehrer.
17 Uhr An Freitagen bin ich um diese
Uhrzeit fast wie ein Schüler: Ich bin
froh, dass die Schule vorbei ist. Ich
werfe meine Tasche mit den Schulsa-
chen zu Hause in eine Ecke und ignorie-
re sie dann erstmal. Dafür muss ich
5 Uhr So früh stehe ich nicht immer
auf. Circa dreimal in der Woche fahre
ich aber schon früher als sonst in die
Schule. Dann helfe ich beim Frühstück.
An der Hauptschule in Meckenheim gibt
es nämlich morgens Frühstück für die
Schüler. Deshalb kommen die ersten
Schüler schon um 7 Uhr. Ihre Eltern
haben morgens keine Zeit, das Früh-
stück zu machen.
8.10 Uhr Die erste Schulstunde
beginnt. Ich habe Mathematik,
Geschichte und Sport studiert. Heute
unterrichte ich aber fast alle Fächer:
Englisch, Deutsch, Biologie. Nur Chemie
unterrichte ich noch nicht. Ein Lieb-
lingsfach habe ich nicht, aber ich mag
den Englischunterricht und den Förder-
unterricht Deutsch. Deshalb habe ich
auch fünf Jahre in Südafrika und drei
Jahre in der Türkei unterrichtet. In Is-
tanbul war ich aber an einem interna-
tionalen Gymnasium. Dort wurde auf
Deutsch unterrichtet.
13 Uhr An anderen Schulen ist jetzt
Schluss. Ich arbeite aber an einer Ganz-
tagsschule. Deshalb geht der Unterricht
nach einer Mittagspause in der Mensa
EIN TAG MIT SYBILLE KOHRS ALTER: 63 JahreBERUF: HauptschullehrerinWOHNORT: Meckenheim
(Nordrhein-Westfalen)
dann oft am Sonntag arbeiten – den
Unterricht vorbereiten und Prüfungen
korrigieren. Zurzeit muss ich auch über-
legen, wo ich mit meinen 21 Schülern auf
Klassenfahrt hinfahre. Am Ende des
Schuljahres zelte ich mit ihnen drei Tage
lang. Das macht mir viel Spaß. Auch die
Schüler sind darüber sehr froh. Viele
haben nicht viel Geld und sind glücklich,
wenn sie einen günstigen Urlaub mit
ihren Schulfreunden machen können.
19 Uhr Mein Feierabend ist oft sehr
kurz, weil ich so müde bin. Ich gehe
deshalb oft früh ins Bett. Sonst gehe ich
sehr gerne mit meinen Freunden aus,
zum Beispiel ins Theater oder ins Kino.
Auch mit meinem Hund bin ich viel
draußen. Ich bin einfach gerne in der
Natur. Als Lehrerin habe ich ja viele Feri-
en. Dann fahre ich oft nach Kärnten oder
zum Camping in ganz Europa. Dann feh-
len mir die Schüler aber auch ein biss–
chen. Sie wachsen einem doch ans Herz.
Deshalb bin ich auch ein bisschen trau-
rig. Seit 40 Jahren bin ich nun schon
Lehrerin. Dieses Jahr wird mein letztes
Schuljahr sein. Danach gehe ich in Pen-
sion. <
L E I C H T
43
die Gesch“chte hier: Historie
das F„ch, ¿er hier: ≈ spezieller Unterricht
der Fœrderunterricht spezieller Deutschunterricht fürDeutsch ausländische Schüler
w¢rde ... ¢nterrichtet hat man ... unterrichtet
weitergehen ↔ aufhören
die M¡nsa, M¡nsen hier: ≈ Restaurant in der Schule: Dortkönnen die Schüler günstig zu Mittagessen.
dafür hier: im Gegenteil dazu
üben hier: lernen
spätestens hier: wenn der Unterrichtnicht früher endet
überlegen lange denken, wie man eine Sachemachen kann
der Profi, -s hier: Person mit viel Erfahrung ineinem Beruf
beibringen unterrichten
der Maler, - hier: Person: Sie macht Farbe auf dieWände.
(die W„nd, ¿e hier: Grenze aus hartem Materialzwischen zwei Räumen)
pflegen hier: reparieren; machen, dass allesgut aussieht
w¡rfen hier: ≈ schnell weglegen
¡rstmal hier: am Anfang vom Wochenende
vorbereiten hier: z.B. Material sammeln, einenPlan machen ...
die Kl„ssenfahrt, -en Ausflug oder Reise mit einer Klasse
z¡lten ≈ Camping machen
ausgehen hier: ≈ weggehen
D„nn fehlen mir die Dann bin ich aber auch ein bisschenSchüler aber auch ein traurig, dass die Schüler nicht dab“sschen. sind.
Sie w„chsen einem ≈ Nach so langer Zeit zusammen habed¶ch „ns H¡rz. ich sie doch ganz gern.
FOTO
: PR
IVAT
43-Ein_Tag_mit-0210.qxd 07.01.2010 14:47 Uhr Seite 43
Hör- bzw. Leseproben zu diesen Artikeln finden Sie unter www.SprachenShop.de
Lehr- und Übungsbuch der deutschen GrammatikDie klar aufgebaute Standard-grammatik wurde neu überar-beitet. Sie erklärt alle wichtigenPunkte der deutschen Gramma-tik, zuerst in Übersichtstabellen,gefolgt von Beispielen und denRegeln. Am Ende gibt es Übungen.Zum Lernen und Nachschlagen.
Deutsch. Niveau A2 bis B2.Lehr-/Übungsbuch. Broschiert.392 Seiten. Art.Nr. 75180.€ 24,95 (D)/€ 25,70 (A).Lösungen. Art.Nr. 75181.€ 8,95 (D)/€ 9,20 (A).
Sprache
DUDEN Bewerbungs-trainer – CD-ROM
Das Programm führt Schritt fürSchritt durch den Bewerbungs-ablauf, von der Auswahl der Stel-lenangebote bis zum Verfassenvon passenden Anschreiben.Musterbriefe, Musterlebensläufeund Formulierungshilfen zeigen,worauf man achten muss. AlleDokumente lassen sich als Word-oder PDF-Datei speichern. Mitdabei: eine Rechtschreib-Prüfung.
Deutsch. CD-ROM (PC, Mac). Art.Nr. 73024.€ 19,95 (D)/€ 20,60 (A).
Fit für den Beruf
Jobguide GermanyDer Jobguide Germany hilft beider Stellensuche, denn er stelltca. 400 Unternehmen und damitpotenzielle Arbeitgeber in ganzDeutschland vor. Mit qualifizier-ten Kontaktdaten, Hintergrund-berichten zu den Chancen undRisiken in den Branchen, Tippszu Bewerbung und Gehaltsver-handlung, Kurzinfos zu Personal-und Karriereberatern, zum Netz-werken und zu Recruiting-Events.
Deutsch. Broschiert.450 Seiten. Art.Nr. 75186. € 12,90 (D)/€ 13,30 (A).
Fit für den Beruf
Der große Spezialshop rund ums Thema Sprachenlernen
TestDaF Musterprüfung 4 / 5 – Buch + Audio-CD
Die offzielle TestDaF-Prüfung imneuen Format und im Original-Layout: Aufgaben zum Lese- undHörverstehen sowie zum schrift-lichen und mündlichen Ausdruck.Das Paket enthält auch eineAudio-CD, Trans kriptionen undLösungen. Voraussetzung sindKenntnisse auf dem Niveau B2/C 1.
Deutsch. Niveau B2/C1.Buch + Audio-CD. Geheftet. Je € 9,95 (D)/€ 10,30 (A).Musterprüfung 4. Art.Nr. 75182.Musterprüfung 5. Art.Nr. 75183.
Sprache
Deutsche Rechtschreibungin 60 MinutenDie Rechtschreibreform hat beivielen Menschen für Unsicher-heit gesorgt. Das Buch aus derReihe Die Welt in 60 Minutenverspricht Abhilfe: In einer ArtCrashkurs erklärt es in 25 Schrit-ten die wichtigsten Regeln undRichtlinien, führt Beispiele aufund präsentiert eine Wortliste. Geeignet für Deutschlerner undfür Muttersprachler.
Deutsch. Gebunden.112 Seiten. Art.Nr. 75185. € 8,00 (D)/€ 8,00 (A).
Sprache
German Grammar in a NutshellDeutsche Grammatik, kurz, kom-pakt und mit Humor gewürzt:Das übersichtlich aufgebauteBuch enthält Gesprächssituatio-nen aus dem Alltag mit Satzbei-spielen sowie Wörter und Wen-dungen auf Englisch und aufDeutsch. Dazu gibt es Cartoons,Übungen, Verblisten und Lern-tipps. Ideal, wenn Sie lieber spre-chen wollen als Regeln zu lernen.
Deutsch, Englisch. Broschiert.208 Seiten. Art.Nr. 75187. € 13,95 (D)/€ 14,40 (A).
Sprache
Vokabeltrainer Deutsch –Version 13 – CD-ROM
Vokabel- und Aussprachetrai-ning am PC: Die Software enthält10 000 Wörter (Grund- und Auf-bauwortschatz), die man sogaranhören und bearbeiten kann,und Übungen dazu. In einemMini-Sprachkurs werden dieWörter in Sätzen wiederholt. DieVokabeln lassen sich als MP3-Dateien exportieren und es las-sen sich Vokabelkarten drucken.
Deutsch. Niveau A1 bis B2.CD-ROM (PC). Art.Nr. 73025. € 19,99 (D)/€ 19,99 (A).
Sprache
Business-Etikette in DeutschlandDer zweisprachige Ratgeberzeigt, wie Sie sich in Deutschlandim Geschäftsleben richtig ver-halten, welche Fehler Sie vermei-den sollten und wo Fettnäpfchenwarten. Nicht nur die Basics wiedie richtige Begrüßung und Distanzzonen werden erklärt.Auch aktuelle Themen wie Net-working und neue Bewerbungs-strategien spricht das Buch an.
Deutsch, Englisch. Broschiert.230 Seiten. Art.Nr. 75189. € 29,00 (D)/€ 29,90 (A).
Fit für den Beruf
44_45_Shop_0210_Q7.qxd 07.01.2010 14:48 Uhr Seite 2
Widerrufsrecht: Ihre Bestellung wird erst wirksam, wenn Sie diese nicht innerhalb von 2 Wochen nach Absendung beim Spotlight Verlag, Postfach 15 65, 82144 Planegg,Deutschland, widerrufen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs. Multimediaprodukte sind von der Rückgabe ausgeschlossen. Der Kunde trägtdie Kosten der Rücksendung.
Widerrufsrecht: Ihre Bestellung wird erst wirksam, wenn Sie diese nicht innerhalb von 2 Wo chennach Absendung beim Spotlight Verlag, Fraunhoferstr. 22, 82152 Planegg, Deutschland, widerru-fen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs. Entsiegelte Multimedia -produkte sind von der Rückgabe ausgeschlossen. Der Kunde trägt die Kosten der Rücksendung.
Ja, ich bestelle: Per Post an Spotlight Verlag GmbH, Kundenservice SprachenShop, Pos tfach 81 06 80, 70523 Stuttgart, Deutschland, per Fax (0711) 7252-366, per Telefon (0711) 7252-245, per E-Mail an [email protected] oder online unter www.SprachenShop.de.
Rechnungsanschrift
Name Vorname
Straße Land/PLZ/Ort
Telefon (privat) Telefon (geschäftlich)
Kunden-Nr.
Zahlung per Rechnung
Zahlung per Bankeinzug
Name, Vorname
Konto-Nr. BLZ
Unterschrift/Datum
Versandkosten € 3,50. Versand nur nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz.
Art. Nr. Stichwort Menge Preis Einfach und bequem. Die Einzugs-er mächtigung erlischt automatisch.
Heiße Spur in MünchenBuch + Audio-CD
Ein Krimi zum Anhören und Mitlesen: Paola besucht ihrenFreund Karl in München. Es solleine schöne Zeit werden, aberplötzlich wird Paola krank. Ha-ben die Kräuter, die sie auf demViktualienmarkt gekauft hat, etwas damit zu tun? Und warumwird sie verfolgt? Die Lektüreenthält Worterklärungen, Fragenund Aufgaben.
Deutsch. Niveau B1.Buch + Audio-CD. Art.Nr. 75190. € 9,95 (D)/€ 10,30 (A).
Lesen
Das großeDeutschlandbuchDas große Deutschlandbuch prä-sentiert Deutschland auf einenBlick: umfassende Informationenüber Land, Leute und Natur, überGeschichte, Kultur, Sehenswür-digkeiten und anderes mehr. Jedes Bundesland wird auf einerDoppelseite vorgestellt. Dankder zahlreichen Ausklapp seiten,Klappen und Effekte ist das Buchein echtes Leseerlebnis.
Deutsch. Gebunden.63 Seiten. Art.Nr. 75191. € 49,90 (D)/€ 51,30 (A).
Lesen
50 einfache Dinge, die typisch deutsch sindDeutsche fahren in den Urlaubund finden es toll, wenn sie kei-nen anderen Deutschen treffen.Und sie wollen immer draußensitzen, denn drinnen sitzen nurOmas. Es ist typisch deutsch,nicht typisch deutsch sein zuwollen. Trotzdem gibt es vieleDinge, die es ganz offensichtlichnur in Deutschland gibt. DasBuch klärt auf.
Deutsch. Broschiert.207 Seiten. Art.Nr. 75184.€ 14,95 (D)/€ 15,40 (A).
Lesen
Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt„Bahnhof verstehen“, „die Flinteins Korn werfen“ oder „einelange Leitung haben“: Rund 500Redensarten und Floskeln be-nutzt jeder Deutsche im Alltag,doch nur selten wissen wir, woher die Sprüche kommen. DerAutor hat sich auf die Suche nachden Ursprüngen der bekannte-sten Sprichwörter gemacht. Dazugibt es lustige Illustrationen.
Deutsch. Gebunden.144 Seiten. Art.Nr. 75188. € 12,90 (D)/€ 13,30 (A).
Lesen
44_45_Shop_0210_Q7.qxd 07.01.2010 14:48 Uhr Seite 3
46 perfektDEUTSCH 2/10
MEIN DEUTSCHLAND-BILD
Wenn man dieses Bild zum ersten Mal sieht, ist
man verwirrt. Man fragt sich: Wo stehe ich? Nur
der blaue Himmel zeigt, wo oben ist. Sonst könnte
man das Bild auch auf den Kopf stellen. Man weiß
nicht: Ist es ein Haus oder sind es zwei?
Die graue Wand auf der linken Seite gehört zu
einem Bunker. Rechts sieht man ein großes Haus mit
vielen Wohnungen. Blau, gelb, grün – nur durch die
verschiedenen Farben kann man die Balkone erken-
nen. Das Haus steht an der Pallasstraße in Berlin-
Schöneberg und heißt Pallasseum. Das ist seit 2001
der offizielle Name. Viele Berliner benutzen aber den
Spitznamen: Sozialpalast. Denn in der Nähe war vor-
her der Berliner Sportpalast. Seit den 70er-Jahren
steht dort der Sozialpalast – in den mehr als 500
Wohnungen leben 2000 Menschen.
An dem Bunker ist ein Graffiti. Es sieht aus wie
eine Briefmarke. Ich weiß nicht, was es bedeuten
soll. Aber das ist mir für mein Foto auch nicht wich-
tig. Für mich ist vor allem die Perspektive etwas
Besonderes. Deshalb ist das Bild für mich ein Beispiel
dafür, wie Architektur Elemente aus früheren
Epochen in eine moderne Stadt integrieren kann. Der
Bunker und das Pallasseum sind aus verschiedenen
Epochen: aus dem Zweiten Weltkrieg und aus der
Zeit nach diesem Krieg. Sie haben eigentlich keine
Verbindung. Trotzdem kann man auf den ersten Blick
denken, dass sie zusammengehören.
Viele Touristen kennen den Bunker und den
Sozialpalast. Für sie sind diese Gebäude typisch für
Berlin. Aber es gibt so viele Dinge, die typisch für
Berlin sind. Das Bild zeigt nur einen Aspekt. Es ist
kein Symbol für Berlin und noch weniger für
Deutschland. Aber es zeigt ein Stück der deutschen
Geschichte.
verw“rrt hier: ≈ so, dass man die Perspektivenicht gleich versteht
der H“mmel ≈ Luftraum über unserem Planeten:Dort sieht man die Sonne und Wolken.
auf den K¶pf st¡llen hier: ≈ die Position um 180° änderndie W„nd, ¿e hier: Grenze zwischen Haus und
Außenseite
gehören zu ≈ ein Teil sein vonerk¡nnen hier: identifizierender Sp“tzname, -n Name: Man gibt ihn zum Spaß.der Sozialpalast Name von einem großen Haus
mit günstigen Wohnungenvor „llem ≈ speziell
das Bes¶ndere von: besonders ≈ speziell; hier: tollder Zweite W¡ltkrieg Streit zwischen vielen Nationen 1939-
1945zus„mmengehören hier: ein Haus seindie Gesch“chte Historie
Fotograf: HERMANN BREDEHORST
L E I C H T
46-47_D-Bild_0210.qxd 07.01.2010 14:49 Uhr Seite 46
47perfektDEUTSCH2/10
FOTO
S: H.B
RED
EHO
RST; E.W
EIL
46-47_D-Bild_0210.qxd 07.01.2010 14:49 Uhr Seite 47
48 perfektDEUTSCH 2/10
die Patenfamilie, -n hier: deutsche Familie,die Hilfe undUnterstützung gibt
so gut wie fastœrtlich hier: für einen bestimm-
ten Ort zuständigdie Ausländer- Amt, wo man z. B. einebehörde, -n Aufenthaltserlaubnis
bekommtDas war’s. Das ist alles.begeistert sein hier: ≈ sich sehr freuenüber hier: entlangher¢mstehen dastehenbraun-weiß gefl¡ckt mit braunen und weißen
Stellen im Wechsel„bgemagert sehr dünnder B¡ttler, - Person, die um Geld bit-
tet, weil sie arm istwie aus dem Ei sehr ordentlichgep¡llt oder schön angezogenhochgewachsen großauf der Seite mit einer Linie nichtgescheitelt genau in der Mitte vom
Kopf, sondern mehr linksoder rechts
DER BLICK VON AUSSEN
HASNAIN KAZIM ÜBER DAS
ANKOMMEN
Mit Anfang 20 kamen die Eltern von Hasnain Kazim aus Pakistan
nach Deutschland – nur für kurze Zeit, wie sie dachten. Aber sie sind
geblieben. Deutschland wurde ihnen zur zweiten Heimat.
S C H W E R
Mit einem Tag Verspätung also kam
meine Mutter in Frankfurt an, um ein
neues Leben zu beginnen: eine drei-
undzwanzigjährige Frau, im achten Monat
schwanger, mit einem großen Koffer und so gut
wie keinen Deutschkenntnissen. (…)
Der Grenzbeamte grüßte sie freundlich, warf
einen Blick in ihren grünen pakistanischen Pass,
drückte ein drei Monate gültiges Touristenvisum
hinein, „wenn Sie länger bleiben wollen, gehen Sie
bitte zu der örtlichen Ausländerbehörde“, das
war’s. Herzlich willkommen in Deutschland! Die-
ses Land sollte allerdings nur Zwischenstation sein
– es ging ja noch weiter westlich, vielleicht in ein
paar Monaten schon oder in einem Jahr. England
oder Amerika waren das eigentliche Ziel, dort leb-
ten Verwandte. (…)
Meine Eltern trafen sich nach zwei Monaten
wieder: ein Mann und eine Frau, die seit acht
Monaten miteinander verheiratet waren, sich in
dieser Zeit aber bis auf die ersten Wochen nach der
Hochzeit und die drei Monate gemeinsamer
Schiffsreise nicht gesehen hatten.
Auf nach Rastede! Was für eine schöne Fahrt,
meine Mutter war begeistert: „Obwohl es Herbst
war, war die Landschaft so grün. Die ganze
Strecke über sah ich Felder und grüne Wiesen, auf
denen Kühe herumstanden. Kühe, die wie in Bil-
derbüchern schwarz-weiß oder braun-weiß
gefleckt waren und viel gesünder aussahen als die
schmutzigen, abgemagerten, Müll fressenden
Kühe in den Straßen von Karatschi. Und kein ein-
ziger Bettler!“ (…)
Meine Mutter lernte Mariechen und Erich
Koch kennen, eine Frau mit dichtem, schon
weißem Haar, immer wie aus dem Ei gepellt, und
einen hochgewachsenen, kräftigen Mann mit auf
der Seite gescheiteltem, weißem Haar und Hän-
den groß wie Schaufeln. Die beiden schlossen die
junge Frau aus Pakistan sofort ins Herz. Und da
meine Mutter mitbekam, wie Karin „Mutti“ und
„Vati“ zu ihnen sagte, tat sie es ihr gleich.
Mariechen freute sich: „Ja, sag Mutti zu mir.“
Sie zeigte auf ihren Mann. „Und das ist Vati.“ Sie
zeigte auf sich. „Mut-ti.“
Finger auf Erich. „Va-ti.“
Und so wurde dieses Paar zu Mutti und Vati für
meine Eltern – und später zu Omi und Opi für
mich. Sie wurden eine Art Großelternersatz. Zwei
weitere sollten im Laufe meines Lebens noch
dazukommen. Wahlverwandte.
Heute mutet es seltsam an, dass Menschen ein
fremdes Paar aus einem fremden Land aufneh-
men, und zwar bedingungslos, nicht wissend, wie
lange die Gäste bleiben werden. Es sollten mehre-
re Monate werden. Omi und Opi haben niemals
Miete von meinen Eltern verlangt, niemals einen
Pfennig für Essen und Trinken, fragten nie, wann
sie sich denn endlich eine eigene Wohnung neh-
men würden. Sie gaben, ohne zu fordern – so, wie
man seinen Kindern gibt. Sie leben seit einigen
Jahren nicht mehr, ich würde ihnen heute gern
noch einmal sagen, wie großartig ich das finde. Sie
verlangten nur, dass meine Eltern am Familienle-
ben teilnahmen, an den gemeinsamen Mahlzeiten
und an Besuchen bei diversen Verwandten, sich
also nicht in sich verkrochen.
Meine Mutter sagt, ohne die beiden hätte sie
es wohl nicht geschafft. Sie waren die Starthilfe,
die sie brauchte und mit der niemand in Pakistan
HASNAIN KAZIM
Hasnain Kazim wurde
1974 in Oldenburg (Nie-
dersachsen) geboren. Er
verbrachte seine Kind-
heit bei Hamburg auf
dem Land und im
pakistanischen Karatschi. Von dort ka-
men seine Eltern vor seiner Geburt nach
Deutschland. Die Geschichte seiner
Familie erzählt er in seinem Buch Grün-
kohl und Curry – Die Geschichte einer
Einwanderung, aus dem dieser Text ist.
Hasnain Kazim ist Journalist und seit
2006 Südasienkorrespondent für das
Nachrichtenmagazin Der Spiegel.
der Grünkohl grüne Pflanze, deren großeBlätter man als Winterge-müse essen kann
das Nachrichten- Zeitschrift mit aktuellenmagazin, -e Nachrichten
48-49_Bva_0210.qxd 07.01.2010 14:50 Uhr Seite 48
49perfektDEUTSCH2/10
die Schaufel, -n hier: breiter, flacher Teilvon einem Gerät, mitdem man ein Loch in dieErde macht
“ns H¡rz schließen gern haben
m“tbekommen merken
¡s ihr gleichtun es genauso wie siemachen
der Großelternersatz Personen, die sich wieGroßeltern kümmern
“m Laufe während
]s mutet s¡ltsam „n. Es wirkt seltsam.
aufnehmen hier: bei sich wohnenlassen
der Pf¡nnig, -e heute: 0,5 Cent
großartig toll
s“ch “n s“ch ver- sich isolierenkriechen
einprasseln auf hier: von vielen Personengesagt werden zu
„nsonsten hier: ≈ wenn sie nicht dawaren
m“t Hænden ¢nd mit Mimik und GestikFüßen
die Verstændigung von: sich verständigen =miteinander sprechenund sich verstehen
einige Br¶cken ein bisschen
die Seefahrtschule, Schule für Berufe, die -n mit der Schifffahrt auf
dem Meer zu tun haben
die Sprachbarriere, -n Kommunikationsproblem
räumen ≈ ausziehen aus
zur Verfügung st¡llen erlauben, dass etwasbenutzt wird
das H“mmel- kleines Bett für Babysbettchen, - mit Vorhängen
der D„chboden, ¿ Raum direkt unter demDach, in dem manGegenstände lagert
demnächst bald
zur W¡lt k¶mmen geboren werden
der/die W“ldfremde, völlig fremde Person-n
der H“ntergrund hier: Ort/Familie, woman geboren und/oderaufgewachsen ist
der S“ngsang hier: melodische Sprache
eigen sein hier: gesprochen werdenvon
schn„ttern Laute machen wie eineEnte
d¢rchs Haar streichen mit der Hand leicht be-rühren
die Einschätzung, -en hier: Urteil
s“ch d¡cken m“t hier: zum selben Ergeb-nis kommen wie
das Konz¡pt, -e Idee
gænzlich völlig
der Neuankömm- Person, die das erste Malling, -e kommt
der Behördengang, Erledigung bei einem ¿e Amt
begleiten hier: mitgehen
behutsam vorsichtig
heimisch hier: typisch für eine Re-gion oder ein Land
vertraut m„chen hier: servieren und er-klären, wie es gekochtwird
erleichtern leichter machen
verpfl“chten hier: offiziell erklären,dass eine Person etwastun muss
gerechnet hatte, als all die Warnungen auf sie ein-
prasselten.
Omi und Opi sprachen kaum Englisch. Wenn
Karin und Horst da waren, die im Haus direkt
hinter Omi und Opi lebten, übersetzten sie für
die beiden, ansonsten ging es auch mit Händen
und Füßen. Täglich schauten Karins Zwillings-
schwester Ilse und deren Mann Hans-Hermann
vorbei, auch sie halfen bei der Verständigung.
Mein Vater sprach zu der
Zeit schon einige Bro-
cken Deutsch, die er an
Bord und auf der See-
fahrtschule gelernt hatte.
Trotz der Sprachbarrieren haben sich alle gut ver-
standen. (…)
Sabine, die zwölfjährige Tochter des Hauses,
musste ihr Zimmer räumen und meinen Eltern
zur Verfügung stellen. Opi holte ein blaues Him-
melbettchen vom Dachboden, in dem schon
mehrere Kinder der Familie geschlafen hatten,
und bereitete es für das Kind vor, das demnächst
zur Welt kommen sollte. Mein erstes Bett.
Was Sabine wohl von meinen Eltern gedacht
hat? Schließlich bewohnten sie, Wildfremde,
plötzlich ihr Zimmer. Und was Omi und Opi,
Karin und Horst, Ilse und Hans-Hermann wohl
von uns hielten? Kamen ihnen meine Eltern mit
ihrem anderen Aussehen, ihrer Sprache, ihrem
anderen kulturellen Hintergrund nicht sehr
fremd vor? Als ich einmal meine Schulferien in
Rastede verbrachte, fragte ich Omi. Sie sagte nur:
„Och, gar nicht. Ich fand euch gar nicht anders.“
Sie sagte das in dem Singsang, der den Menschen
in dieser Region Niedersachsens eigen ist. „Ihr
wart so schön braun. Seid ihr ja immer noch.“
Dann lachte sie ihr wunderbar schnatterndes
Lachen und strich mir durchs Haar.
Die Einschätzung meiner Mutter deckt sich
mit der von Omi. „Alle diese Menschen kamen
mir überhaupt nicht fremd
vor. Ist das nicht komisch?
Ich fühlte mich von
Anfang an wohl.“ So
anders lebten die Deut-
schen gar nicht, dachte sie – das Konzept der
Großfamilie war ihnen jedenfalls nicht gänzlich
unbekannt.
Kochs waren unsere Patenfamilie.
Vielleicht braucht jeder, der aus einem frem-
dem Land, einer anderen Kultur kommt, so eine
Patenfamilie: Menschen, die den Neuankömm-
ling an die Hand nehmen, mit ihm zum Einkau-
fen gehen, ihm die nächste Stadt zeigen, ihn zu
Behördengängen begleiten und so die Angst neh-
men, ihn behutsam mit dem heimischen Essen
vertraut machen. Das würde Integration sehr
erleichtern: Beide Seiten würden voneinander
lernen. Man sollte jeden Politiker, der von Aus-
ländern mehr Integrationswillen fordert, ver-
pflichten, für drei Monate eine ausländische
Familie aufzunehmen. <
© D
EUTSCH
ER TA
SCHEN
BU
CH VER
LAG
GM
BH
UN
D CO
. KG,M
ÜN
CHEN
, 2009; FO
TOS: FO
TOLIA
/SCUSI; SA
BIN
E SAU
ER/D
ER SPIEG
EL
Vielleicht braucht jeder, deraus einer anderen Kultur
kommt, eine Patenfamilie.
48-49_Bva_0210.qxd 12.01.2010 14:39 Uhr Seite 49
50 perfektDEUTSCH 2/10
Die Dresdener Semperoper ist eines der berühmtesten Opernhäuser Deutschlands.
Seit mehr als 150 Jahren ist sie am Dresdener Theaterplatz zu Hause – aber erst vor 25
Jahren bekam die Musikwelt eines ihrer schönsten Häuser wieder.
Es ist kalt an diesem Tag, dem 13. Februar
1985. Trotzdem sind 200 000 Dresdener
auf den Platz gekommen, an dem ihr altes
und neues Wahrzeichen liegt. Genau 40 Jahre
lang hatte die Semperoper kein Inneres:
keine Bühne, keinen Vorhang, keine Stühle.
Nur schwarze Reste von Mauern. Im Zweiten
Weltkrieg, vom 13. bis 15. Februar 1945, waren
viele Bomben auf Dresden gefallen. Rund
20 000 Menschen waren gestorben, das
historische Zentrum war zerstört worden –
auch die Semperoper.
Das Dresdener Opernhaus war bis zu die-
sem Zeitpunkt eines der schönsten und
EIN BILD UND SEINE GESCHICHTE
GANZ GROSSE OPER
M I T T E L
50-51_BusG_0210.qxd 07.01.2010 14:50 Uhr Seite 50
perfektDEUTSCH 512/10
WAS IM FEBRUAR NOCH PASSIERTE …
22. Februar 1935
Die Nazis verbieten die Sängergruppe Comedian Harmonists. Die sechs Männer
singen deutsche Texte, einer spielt Klavier. Sie haben die Gruppe 1928 gegründet.
Erst wurden sie in Deutschland populär, dann auch in den USA und in anderen Län-
dern. Mit ihrer Kunst verdienen sie sehr viel Geld. Als die Nazis 1933 an die Regie-
rung kommen, wollen die Sänger trotzdem in Deutschland bleiben. Aber drei von
ihnen sind Juden – und Juden dürfen nicht mehr als Künstler arbeiten. So dürfen
die sechs nicht mehr zusammen auftreten. Sie trennen sich. Alle sechs überleben
den Krieg, aber sie treffen sich nie wieder alle zusammen.
8. Februar 1950
Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) gründet das Ministerium für Staats-
sicherheit. Das Volk nennt es die Stasi. 1100 Menschen arbeiten 1950 für die Stasi,
später werden es sehr viele mehr. Ihre Arbeit ist geheim. Die Stasi hört überall mit,
es gibt viele, die mit ihr inoffiziell zusammenarbeiten. Es ist in der DDR gefährlich,
seine Meinung zu sagen. Viele haben Angst, deshalb ins Gefängnis zu kommen. Seit
dem Ende der DDR im Jahr 1990 gibt es die Stasi nicht mehr. Bis heute wollen viele
Menschen wissen, was die Stasi über sie geschrieben hat. Denn die Stasi war über-
all – auch in Westdeutschland.
populärsten in ganz Europa. Gebaut hat es
der berühmte Architekt Gottfried Semper 1841.
Opern und Theaterstücke können die Dresde-
ner in dem Haus sehen. Dann brennt die Oper
zum ersten Mal. Semper lässt sie bis 1878 neu
aufbauen. Auch das zweite Gebäude wird
zerstört – in den Bombennächten im Febru-
ar 1945.
Nach dem Krieg ist Deutschland geteilt.
Dresden liegt in der Deutschen Demokrati-
schen Republik (DDR). Das
sozialistische Deutschland will
mit Bourgeoisie nichts zu tun
haben. Deshalb gibt es lange
Debatten, was mit der zerstör-
ten Semperoper passieren soll.
Am Ende wird das Opernhaus
doch wieder aufgebaut. 1977
wird der erste Stein gesetzt. Es
gibt Probleme: Viele Pläne sind
im Krieg verbrannt. Aber 1985
ist die Oper wieder so schön,
wie sie einmal war. Staatschef
Erich Honecker nennt das neue
Haus ein „Meisterwerk“.
Am 13. Februar sitzt Ho-
necker unter einem Dach aus
rotem Samt. Auch aus der Bun-
desrepublik Deutschland sind
Politiker dabei. So ist Helmut
Schmidt eingeladen, der von
1974 bis 1982 Bundeskanzler
gewesen ist. Außer ihm und
Honecker sind viele andere
Politiker und Prominente aus
Ost und West gekommen. Sie
hören die Oper „Der Freischütz“
von Carl Maria von Weber. Es
wird ein ganz besonderer
Abend. Der Sänger Theo Adam,
der an diesem Abend auf der
Bühne steht, erinnert sich 20
Jahre später: „Es wird mir
unvergesslich sein, wie ich
erlebt habe, dass Menschen plötzlich das
Haus betreten, den Zuschauerraum, und es
laufen ihnen die Tränen [...] herunter. Also,
dass man spürte, die Dresdener hatten das
Gefühl, jetzt wird uns unsere Oper [...] wie-
dergegeben und wiedergeschenkt. Das war
eine Rührung in dem Haus.“
Vor der Vorstellung haben die Politiker
vor den 200 000 Dresdenern an den Krieg
erinnert und sich Frieden gewünscht. Das
ist nicht selbstverständlich: Die DDR ist
keine Demokratie und der Kalte Krieg
zwischen Ost und West ist noch nicht vor-
bei. Vier Jahre später werden wieder Tau-
sende vor der Semperoper stehen. Sie
werden nach Demokratie rufen.
Die DDR ist heute Geschichte. Die Sem-
peroper nicht. Sie ist wieder eines der
populärsten Opernhäuser Europas – und
nur eines von vielen Dresdener Wahrzei-
chen, die wiederaufgebaut wurden. <
JULE SCHLEIN75
JAH
REN
60 J
AHRE
N
VOR
FOTO
: FOTO
LIA/PIXSTO
RE
n“chts zu tun keine Verbindung/ haben m“t Beziehung haben mitden ersten Stein mit dem Bau beginnens¡tzen
verbr¡nnen hier: durch Feuer kaputt-gehen
das Meisterwerk, -e hier: besonders schönesOpernhaus
der S„mt sehr weicher Stoffder/die Promin¡nte, sehr bekannte Person-n
der Freischütz, -en Jäger, der mit Hilfe des Satans viel besser schie-ßen kann als ein norma-ler Jäger
(der Jäger, - Person, die Tiere fängtund tot macht)
]s w“rd mir Das werde ich nie ver-¢nvergesslich sein. gessen.erleben hier: ≈ sehen, dabei seinbetreten hineingehen indie Träne, -n kleine Menge Wasser, die
aus den Augen kommt,wenn man weint
her¢nterlaufen hier: ≈ sich über das Ge-sicht bewegen
spüren hier: merkendie Rührung ≈ so starke Emotion, dass
man fast weintdie Vorstellung, -en hier: Zeigen einer Oper
vor Publikumder K„lte Krieg ≈ Konflikt zwischen Staa-
ten mit verschiedenenIdeologien im Zeitraum1945 bis 1990
Gesch“chte sein nicht mehr geben, beendet sein
das Wahrzeichen, - Gebäude oder Gegenstand, der dasSymbol für einen Ort ist
der Vorhang, ¿e hier: großes Stück Stoff, das man vordie Bühne hängt
zerstören kaputt machenaufbauen hier: neu bauenteilen in zwei oder mehr Teile machen
verbieten ↔ erlaubendas Klavier, -e Pianogr•nden startender Jude, -n Person, deren Religion die
Thora als Basis hatauftreten hier: vor Publikum singen
überleben in einer gefährlichenSituation am Leben bleiben
gr•nden startendas Gefængnis, Gebäude, in das Kriminelle-se geschlossen werden
50-51_BusG_0210.qxd 07.01.2010 14:50 Uhr Seite 51
52 perfektDEUTSCH 2/10
TATORT: HIER PASSIERT’S
„Tammy, sitz! Sitz!“ Laut wiederholt Hanna
das Kommando. Aber ihr Hund setzt sich
nicht. Er ignoriert Hanna und zieht an der Leine.
„Nein, stopp! Noch mal zurück. Wenn du ,Sitz!‘
sagst, muss er sitzen bleiben. Du bist der Chef!“
Susann Rieder führt den braunen Labrador Tammy
wieder ein paar Meter vom Zaun weg. „Seht ihr,
wie nervös er ist?“, fragt sie. „Er zittert und stellt
seine Ohren nach vorne. Das müsst ihr merken
und ihn beruhigen. Erst wenn er wieder ruhig ist,
könnt ihr mit der Aufgabe weitermachen“, erklärt
sie Hanna Zenker (25) und Torsten Braun (30).
Das junge Paar hört der Hundetrainerin genau
zu. Tammy ist ihr erster Hund, bei der Ausbildung
wollen sie alles richtig machen. Deshalb haben sie
sich bei der Hundeschule Fuchs in Leipzig ange-
meldet. Dort lernen die Hunde am Anfang einfa-
che Kommandos. Je älter und besser sie sind, desto
schwieriger werden die Aufgaben. Aber nicht nur
die Hunde, sondern auch ihre Besitzer können in
der Hundeschule viel lernen: Sie müssen verste-
hen, was ihnen ihr Hund mit seiner Reaktion
sagen will.
Hanna und Torsten machen mit dem neun
Monate alten Tammy seit zwei Monaten einen
Kurs für junge Hunde. In einer Gruppe mit drei
anderen Hunden üben sie einmal in der Woche
einfache Kommandos wie „Sitz!“ und „Platz!“.
Am Anfang waren die Hunde nervös. Sie mussten
sich erst kennenlernen. Jetzt gibt es keine Proble-
Ein Hund muss machen, was sein Besitzer sagt. Damit die Kommunikation gut funktioniert,
müssen beide viel lernen. CATHERINE HOLDEFEHR hat beim Training zugeschaut – in einer
HUNDESCHULE
M I T T E L
52-53_Tatort_0210.qxd 07.01.2010 14:51 Uhr Seite 52
perfektDEUTSCH 53perfektDEUTSCH2/10
der Tatort, -e Ort eines kriminellen Tuns (hier: ironisch)
die Leine, -n hier: dünnes, langes Stückaus Leder oder einer Plastik-art, an dem man einenHund führen kann % S. 42
der Zaun, ¿e Konstruktion aus Holz oderMetall, die eine Grenze mar-kiert
z“ttern hier: ≈ vibrieren
beruhigen hier: machen, dass jemandsich sicher und ruhig fühlt
Pl„tz! hier: ≈ Leg/Setz dich auf denBoden! % S. 42
b¡llen Laute machen wie ein Hund % S. 42
kn¢rren hier: ≈ Laute machen, diezeigen sollen, dass mangefährlich ist % S. 42
der [bstand, ¿e ≈ Distanz
hinterein„nder einer hinter dem anderen herlaufen gehen
der W“ldpark, -s Park, ähnlich wie ein Zoo,mit Waldtieren
der H“rsch, -e großes Tier, das im Wald lebt
geh¶rchen genau das tun, was einemgesagt wird % S. 42
der W¡lpe, -n Hundebaby % S. 42
der Assist¡nz- Hund, der in Alltagsdingenhund, -e hilft % S. 42
die Tr“ckschule, -n hier: ≈ Unterricht, in demHunde Akrobatik oder einfa-che Methoden lernen, umden Alltag leichter zumachen
der st„rke hier: Hund, der das macht,Char„kter, Charak- was er willtere
beobachten genau ansehen
me mehr. Keiner bellt, keiner knurrt – alle sind
ruhig. In ein paar Metern Abstand laufen die Besit-
zer mit ihren Hunden hintereinander her. Jeder in
seinem Tempo. Immer wieder bleibt einer stehen
oder wechselt die Richtung. Damit zeigt er seinem
Hund: Ich sage, wohin und wie schnell wir laufen.
An diesem Tag geht die Gruppe gemeinsam in
den Wildpark. Die Umgebung ist neu für die
Hunde. Hinter dünnen Zäunen stehen Hirsche.
Für Tammy ist das sehr interessant. Er sieht und
riecht die Hirsche und will zu ihnen. Er zieht an
der Leine und versucht, zum Zaun zu laufen. Ein
paar Meter vor dem Zaun sitzen bleiben – das will
er nicht. Trotzdem muss er
gehorchen.
„Ein Hund muss seinem
Besitzer immer gehorchen.
Es ist wichtig, dass er eine
gute Ausbildung hat“, sagt Susann Rieder. „Das
erkennen immer mehr Hundebesitzer. Und sie
merken meistens schnell: Die Hundeausbildung
ist kompliziert. Deshalb kommen sie zu uns in die
Hundeschule.“ Die 27-Jährige arbeitet seit sechs
Jahren in der Hundeschule Fuchs. Sie hat eine
Ausbildung in Tierpsychologie und Tierhomöopa-
thie und weiß: Jeder Hund ist anders – und jeder
Hund lernt anders. Deshalb versucht sie am
Anfang der Hundekurse, die Hunde kennenzuler-
nen. Sie will wissen: Wie reagiert der Hund in wel-
cher Situation? Wovor hat er Angst, und was
macht er gern? „Man muss seinen Hund verste-
hen, um gut mit ihm arbeiten zu können“, sagt sie.
Vier Hundetrainer arbeiten in der Hundeschu-
le von Klaus-Dieter Fuchs. Sie bieten Kurse für
Welpen, für junge und für erwachsene Hunde an.
Klaus-Dieter Fuchs kümmert sich auch um Spezi-
alausbildungen. Er bildet zum Beispiel Assistenz-
hunde für behinderte Menschen aus. Ein Assis-
tenzhund kann zum Beispiel jemandem helfen,
der seine Beine nicht bewegen kann. Der Hund
hilft ihm, die Beine über das Bett zu ziehen.
Bei Susann Rieder können die Hunde auch in
die Trickschule gehen. Dort lernen sie zum Bei-
spiel, die Zeitung oder Schu-
he zu holen. „Meistens
zeigt sich schon früh, wel-
ches Talent ein Hund hat“,
sagt Susann Rieder. Viel-
leicht trägt ein Hund gern Sachen? Dann suchen
wir ihm eine Aufgabe, bei der er viel tragen muss.“
Einfache Kommandos können aber alle Hunde
lernen. Der eine schneller, der andere langsamer.
„Tammy hat einfach einen starken Charakter“,
meint Hanna. Sie schaut zu Theo, einem anderen
Hund aus der Gruppe. Er reagiert sofort auf jedes
Kommando. Aber dann konzentriert sich Hanna
wieder auf ihren Hund. Wieder geht sie mit ihm
zu dem Zaun mit den Hirschen. „Sitz!“, sagt sie
und beobachtet Tammy. Und dieses Mal bleibt er
sitzen. <
Einfache Kommandoskann jeder Hund lernen.
2 In Deutschland gibt es circa 765 gewerblichangemeldete Hundeschulen. Weil nicht alle Hunde-
schulen gewerblich angemeldet sind, gibt es keine
genauen Zahlen. In Deutschland kann jeder eine
Hundeschule leiten. Dafür braucht man keine spe-
zielle Qualifikation.
2 In Deutschland kann sich jeder Hundetrainernennen. Es gibt dafür keine offizielle Ausbildung.
Viele Hundevereine und Dachverbände von Hunde-
schulen bieten Ausbildungen an.
EINE HUNDESCHULE KANN JEDER LEITEN
2 Seit den 80er-Jahren gibt es in Deutschland
Dachverbände, in denen viele Hundeschulen Mit-
glied sind. Sie wollen offizielle Kriterien für alle Hun-
deschulen und eine staatliche Ausbildung für Hun-
detrainer in Deutschland erreichen. Am größten ist
der Berufsverband der Hundeerzieher/innen und
Verhaltensberater/innen.
2 Auch in Österreich und in der Schweiz ist keine
spezielle Ausbildung nötig, um eine Hundeschule zu
leiten oder als Hundetrainer zu arbeiten.
FOTO
S: F
OTO
LIA
(2)
/HA
RA
LD07
; C.
HA
GEN
gew¡rblich „ngemeldet von: ein Gewerbe anmelden ≈ beieinem Amt eine Firma anmelden
der D„chverband, ¿e Organisation, zu der sich mehrereGruppen oder Vereine verbundenhaben
erreichen hier: alles tun, was nötig ist, damitetwas Bestimmtes passiert
der Berufsverband, ¿e Organisation von Personen aus einembestimmten beruflichen Bereich
der H¢ndeerzieher, - Person, die beruflich Hunde ausbildet% S. 42
der Verh„ltens- hier: Person, die Hundebesitzer berater, - berät, damit der Hund das tut, was er
tun soll
52-53_Tatort_0210.qxd 07.01.2010 14:51 Uhr Seite 53
54 perfektDEUTSCH 2/10
der investigative Journalist, der SkandaleJournalist, -en öffentlich machtfranz.
demaskieren das wahre Gesicht zeigenvon
s“ch verschl“mmern schlimmer werden
s“ch n•tzlich m„chen helfen, unterstützen
die national befreite Ausdruck von Rechtsextre-Zone men: Bereich, in dem
Rechtsextreme so viel Machthaben, dass z. B. Schwarzeoder Homosexuelle Angsthaben
auf Rädern hier: im Zug
h„sserfüllt mit großem Hass
¡rstmal zuerst
m“t W¶rten „nmachen hier: böse Dinge sagen
h„ndgreiflich w¡rden beginnen zu schlagen
s“ch entgegenstellen sich in den Weg stellen
Einhalt gebieten stoppen und dadurch Scha-den verhindern
z“ttern schnelle, unkontrollierteBewegungen machen
geweitet hier: größer
die Studie, -n wissenschaftliche Unter-suchung
s“ch bek¡nnen öffentlich sagen, dass manvon einer Sache überzeugtist
die Zivilcourage hier: ≈ mutige Hilfe vonBürgern
„ngemacht w¡rden hier: ≈ durch andere Per-sonen in Gefahr kommen
h“lfreich zur Seite helfenstehen
die [rbeitskraft, ¿e hier: Arbeiter
Haben Sie schon einmal das Wort „wallraf-
fa“ gehört?
Ja, das steht in Schweden im Wörterbuch. Mein
Name wurde da zu einem Verb. Das Verb
beschreibt meine Arbeit als Journalist: Ich maskie-
re mich, um die Gesellschaft zu demaskieren. So
einfach ist das.
Bekannt geworden sind Sie als Türke Ali in
Ihrem Buch Ganz unten. Das war vor 25
Jahren. Warum waren Sie jetzt wieder
„undercover“ unterwegs?
» Die gesellschaftlichen Zustände haben sich in
bestimmten Bereichen doch so verschlimmert,
dass ich den Eindruck habe, ich kann mich da wie-
der nützlich machen. «
Sie waren für Ihr neues Buch Aus der schö-
nen neuen Welt auch als Schwarzer unter-
wegs. Gab es Situationen, in denen Sie aus
dieser Haut gern wieder rauswollten?
» Eine Sache war lebensgefährlich, als ich in einen
Fan-Zug einstieg. Ich würd’ sagen, das war wie
eine national befreite Zone auf Rädern. Inzwi-
Als Türke Ali wurde GÜNTER WALLRAFF bekannt. Jetzt war der inves-
tigative Journalist wieder unterwegs – als Schwarzer. ANDREA LACHER
hat mit dem 67-Jährigen über sein neues Buch und die dunklen Seiten
Deutschlands gesprochen. S C H W E R
„ES WAR LEBENSGEFÄHRLICH“
54-55_Interview_0210.qxd 08.01.2010 9:38 Uhr Seite 54
55perfektDEUTSCH2/10
schen habe ich aus dem Polizeibericht erfahren:
600 hasserfüllte Typen, die da den Schwarzen als
willkommenes Aggressionsobjekt ansahen und
mich erstmal mit Worten anmachten und dann
handgreiflich wurden. Ich wäre da nicht mehr
lebend rausgekommen, wenn es da nicht eine
junge Polizistin gegeben hätte, die sich denen mit
sehr viel Mut entgegenstellte und Einhalt gebot.
Zitternd kam ich da aus dem Zug raus. « Diese
Polizistin hat mir später geschrieben, dass sie
meine vor Angst geweiteten Augen nie vergessen
wird.
Wie gefährlich ist es, als Schwarzer in
Deutschland zu leben?
Eine Studie sagt, dass ein Drittel der Deutschen
fremdenfeindlich ist. Zwei Drittel der Deutschen
sind Fremden gegenüber interessiert und offen, so
wird berichtet. Was fehlt, ist eine sich bekennen-
de Zivilcourage. Wenn jemand angemacht wird,
dann fehlt es, dass sich andere schützend vor ihn
stellen und hilfreich zur Seite stehen.
Ist die Einwanderungspolitik der Grund für
die Fremdenfeindlichkeit?
» Ich glaube, Deutschland hat lange Jahre Fehler
gemacht. Da gibt es den klassischen Satz von Max
Frisch: „Wir brauchten Arbeitskräfte, und es
kamen Menschen.“ Das heißt, der Begriff Gastar-
beiter ist ja schon was – ja vielleicht – Geheuchel-
tes. Gäste behandelt man anders. Gäste werden ja
eingeladen. Man hat Arbeitskräfte gebraucht. Man
glaubte, irgendwann werden wir sie auch wieder
los. « Heute sind viele Eingewanderte integriert.
Sie sind Teil der Gesellschaft und haben sie positiv
mitgestaltet. Ich wäre schon lange verhungert,
wenn es bei mir nicht das kleine griechische
Restaurant gäbe.
Ist Deutschland ein besseres Land gewor-
den?
Ein weltoffeneres Land. Ich lebe im Kölner Stadt-
teil Ehrenfeld. Da ist jeder Dritte ein Immigrant.
Die Kinder wachsen zusammen auf. Da, wo man
schon zusammen spielt und sich kennenlernt, gibt
es keine Probleme. Da, wo man sich nicht kennt,
ist die Fremdenfeindlichkeit am größten. Das ist
das Paradox. Menschen, die verschiedene Kultu-
ren kennen, sind die Menschen der Zukunft. Sie
können vergleichen. Und sie können das Rückstän-
dige der jeweiligen Kultur hinter sich lassen. Sie
machen sich die positiven Seiten zu eigen. Im Aus-
land wird den Deutschen immer vorgehalten, kei-
nen Nationalstolz zu haben. Vielleicht brauchen
wir das nicht mehr. Wir haben es geschafft, das
größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte so
zu thematisieren, dass es aufgearbeitet wurde. Es
gibt keine Schuld mehr, aber es gibt eine Verant-
wortung. Wir haben in Deutschland etwas
erreicht: Antimilitarismus und Umweltbewusst-
sein.
Sind Sie stolz darauf, Deutscher zu sein?
Die Zufälligkeit, in einem Land geboren zu sein, in
dem es demokratische Strukturen gibt, ist kein Ver-
dienst. Das ist eine Glückssache. Die Menschen,
die nichts Eigenes haben, auf das sie stolz sein kön-
nen, die brauchen so etwas vielleicht. <
GÜNTER WALLRAFF
FOTO
S: X VERLEIH
(2)
Während des Interviews klingelt sein
Handy. „Das ist mein Anwalt“, entschul-
digt er sich. Günter Wallraff hat in sei-
nem Buch Aus der schönen neuen Welt
auch die schlechten Arbeitsbedingungen
in Callcenters beschrieben. Jetzt klagt
eine Firma gegen ihn. Es ist nicht das
erste Mal. Auch die Bild-Zeitung hat
gegen Wallraff geklagt, als er ihre
Arbeitspraktiken öffentlich machte.
Günter Wallraff wurde 1942 in Burscheid
bei Köln geboren. 1965 erschienen seine
ersten Reportagen über die schlechten
Arbeitsbedingungen deutscher Indus-
triearbeiter. Von da an recherchierte er
als Obdachloser, Hilfsarbeiter und Aus-
länder. Er arbeitete als Undercover-Jour-
nalist mit falschen Haaren, falscher Bril-
le und jetzt auch mit falscher Hautfarbe.
Für viele ist er das soziale Gewissen
Deutschlands. Über seine Erfahrungen
als Schwarzer gibt es auch einen Film. Er
heißt Schwarz auf Weiß.
klagen gegen hier: vor Gericht gehenund sein Recht fordernvon
die [rbeitspraktik, -en Arbeitsmethodeder {bdachlose, -n Person, die keine
Wohnung hatdas soziale Gew“ssen hier: Person, die die
Bürger an ihre sozialenPflichten erinnert
schw„rz auf weiß schriftlich, offiziell (hierWortspiel)
der Begr“ff, -e Wortder G„starbeiter, - Person, die in ein frem-
des Land geht, um dortfür eine bestimmte Zeitzu arbeiten
das Geheuchelte von: heucheln = so tun,als ob man Gefühle oderGedanken hätte, die mannicht hat
loswerden hier: ≈ frei werden vonm“tgestalten hier: eine Form gebenverh¢ngern sterben, weil man nicht
genug zu essen hat (hieriron.)
w¡ltoffen voll Interesse für alles,was in der Welt passiert
r•ckständig ↔ fortschrittlichs“ch zu eigen m„chen ≈ akzeptieren und wei-
termachenvorhalten hier: eine Kritik sagen aufarbeiten hier: Ereignisse analysie-
ren und darüber spre-chen
das }mweltbewusst- ökologisches Denkensein
das Verdienst, -e besondere Leistung
Die Antworten zwischen » und « können Sie vom 25.1. bis zum 21.2.2010 hören: Tel. 089/85681-318 oder www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & Hören� INTERVIEW
Maskiert Günter Wallraff als Schwarzer
54-55_Interview_0210.qxd 08.01.2010 9:38 Uhr Seite 55
56 perfektDEUTSCH 5/08
iq media marketing GmbHiq media marketing GmbHManuela Fuchs, Leiterin MarketingKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 26 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 26 E-Mail: [email protected] 1iq media marketing GmbH Brandstwiete 1 (Neuer Duvenhof) 20457 Hamburg Tel. +49 (0)40/3 01 83-184 Fax +49 (0)40/3 01 83-283 E-Mail: [email protected] 2iq media marketing GmbHKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-20 53 Fax +49 (0)2 11/8 87-20 99 E-Mail: [email protected] 3aiq media marketing GmbH Eschersheimer Landstraße 50 60322 Frankfurt Tel. +49 (0)69/24 24-45 07 Fax +49 (0)69/24 24-45 55 E-Mail: [email protected] 3biq media marketing GmbH Werastraße 23, 70182 Stuttgart Tel. +49 (0)7 11/2 24 75-21 Fax +49 (0)7 11/2 24 75-49 E-Mail: [email protected] 4iq media marketing GmbHNymphenburger Straße 14 80335 München
Tel. +49 (0)89/54 59 07-18 Fax +49 (0)89/54 59 07-24 E-Mail: [email protected] 5, 6, 7iq media marketing GmbH Friedrichstraße 150, 10117 Berlin Tel. +49 (0)40/3 01 83-184 Fax +49 (0)40/3 01 83-283 E-Mail: [email protected] Lifestyleiq media marketing GmbHKasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 50 Fax +49 (0)2 11/8 87-97 23 50 E-Mail: [email protected], Skandinavieniq media marketing GmbHKasernenstraße 67, D-40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-13 32Fax +49 (0)2 11/37 88 91 E-Mail: [email protected]Österreichiq media marketing GmbHJohannesgasse 2/2/24, 1010 Wien Tel. +43 (0)1/5 13 23 90 Fax +43 (0)1/5 13 23 90-88 E-Mail: [email protected] Media Sales GmbH Chamerstrasse 56, 6300 Zug Tel. +41 (0)41/7 10 57 01 Fax +41 (0)41/7 10 57 03 E-Mail: [email protected]
REPRÄSENTANZ EMPFEHLUNGSANZEIGEN
K U N D E N S E R V I C E
perfektDEUTSCHwww.deutsch-perfekt.com
ABON NEN TEN- UND KUNDENSERVICECUSTOMER SERVICE, SUBSCRIPTIONSDeutschland, Österreich und übriges Ausland Privatkundenund Buchhandlungen:Spotlight Verlag GmbH, KundenbetreuungPostfach 1565, 82144 Planegg/DeutschlandTel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax +49 (0)89/8 56 81-159Montag bis Donnerstag: 9 bis 18 Uhr, Freitag: 9 bis 16 [email protected]
Lehrer, Trainer und Firmen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax +49 (0)89/8 56 81-159Montag bis Donnerstag: 9 bis 18 Uhr, Freitag: 9 bis 16 [email protected]
Schweiz:Spotlight Verlag GmbH, Affolternstrasse 52, 8050 ZürichTel. +41 (0)44/3 66 99 11, Fax +41 (0)44/3 66 99 49
WEITERE SERVICENUMMERNLeserbriefe: [email protected]: [email protected]: www.SprachenShop.de [email protected]. +49 (0)7 11/72 52-245, Fax +49 (0)7 11/72 52-366
KONDITIONEN JAHRESABONNEMENTDeutschland: € 63,60 inkl. MwSt. und LieferungÖsterreich: € 63,60 inkl. MwSt. und LieferungSchweiz: sfr 108,00 inkl. Lieferungübriges Ausland: € 63,60 plus Versandkosten
Studenten bekommen gegen Nachweis eine Ermäßigung. Die Lieferungkann nach Ende des ersten Bezugsjahres jederzeit beendet werden – mitGeld-zurück-Garantie für bezahlte, aber noch nicht gelieferte Ausgaben.Bestellung Einzelhefte / ältere Ausgaben:[email protected]
www.spotlight-verlag.de
Einzelverkaufspreis Deutschland: € 5,90
Im Spotlight Verlag erscheinen:Spotlight, Business Spotlight, Spot on, Écoute, ECOS, ADESSO, Deutsch Perfekt
LESERSERVICE Birgit Hess
VERTRIEB SCHULEN UND INSTITUTIONEN Heidi Kral, Corinna Hepke
UNTERNEHMENSKOMMUNIKATION Vitesse Hoepfner
UNTERNEHMENSENTWICKLUNG Carolin Thiele
VERTRIEB HANDEL MZV, Breslauer Str. 5, 85386 Eching
BANKVERBINDUNGEN Commerzbank AG, Düsseldorf (BLZ 300 800 00)Konto-Nummer 0 212 865 200Credit Suisse Zürich-Enge (BC 48 42) Konto-Nummer 554 833-41Bank Austria AG Wien (BLZ 12 000) Konto-Nummer 108-108-147/00
GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel ZettlerTel. +49 (0)89/8 56 81-130, Fax +49 (0)89/8 56 81-139E-Mail: [email protected]
SPRACH- & REISEMARKT CROSSMEDIA Eva-Maria MarkusTel. +49 (0)89/8 56 81-131, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]
SALES MANAGER ONLINE + DISPOSITIONFlorian BraunTel. +49 (0)89/8 56 81-132, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected]: [email protected]
ANZEIGENPREISLISTE Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 5 ab Ausgabe 1/10.
ISSN 1861-1605© 2010 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen und
Mitarbeiter
HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock
CHEFREDAKTEUR Jörg Walser
STELLVERTRETENDE CHEFREDAKTEURIN Barbara Kerbel
REDAKTION Barbara Duckstein, Dörthe Fürbeck, Kathi Heydenreich, SabineHübner-Pesce, Christiane Keders, Sonja Krell, Andrea Lacher, Barbara Schiele(Deutsch perfekt im Unterricht), Anne Wichmann (Deutsch perfekt Audio)
BILDREDAKTION Judith Rothenbusch
REDAKTIONELLE MITARBEIT Karl Braun, Petra Daniell, Tanja Haas, Agnès Lemonnier, Ewa Lobozek, Franco Mattoni, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe,Yulia Strigo, Andrea Uysal, Valeria Vairo
AUTOREN Andrea Benda, Ralf Isermann, Daniela Niebisch (Deutsch perfekt Plus),Tim Oland, Jule Schlein
KORRESPONDENTEN Barbara Dittrich (Leipzig / Erfurt), Regine Ebert (Frankfurt),Joseph Gepp (Wien), Astrid Labbert (Bremen), Dominic McVey (Köln), FrankSchlatermund (Hamburg), Eva Dorothée Schmid (Berlin), Yves Wegelin (Bern)
GESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)
PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm
LITHO H.W.M. GmbH, 82152 Planegg
DRUCK Mayr Miesbach GmbH, 83714 Miesbach
Deutsch perfekt wird besonders umweltfreundlichauf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.
VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstraße 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89/8 56 81-0, Fax +49 (0)89/8 56 81-105
GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Dr. Jochen Gutbrod
MARKETING- UND VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth
Mehr Vielfalt für Ihren Unterricht.
Für mehr Aktualität und Abwechslung in Ihrem Deutsch-Unterricht:
+ Interessantes und optimal ergänzendes Lehrmaterial für drei unterschiedliche Sprachniveaus
+ Didaktisch aufbereitete Übungen, Kopiervorlagenund Vorschläge für Ihre Unterrichtsgestaltung
+ Praxisnahe Expertentipps
Bestellen Sie einfach und bequem mitder Bestellkarte am Heftende oderunter
www.deutsch-perfekt.com/lehrer
Neu für den Schulunterricht: Viele Übungen zu deins!, den jungen
Seiten von Deutsch perfekt.
56_Impessum_Anzeige_Q7_0210.qxd 07.01.2010 14:53 Uhr Seite 56
Ru
bri
kan
zeig
en
SPRACHKURSE UND SPRACHFERIEN
Themenvorschau
Ausgabe 04/10:• Reise: Urlaub in Deutschland –
die schönsten RegionenAnzeigenschluss: 24.02.10; Erstverkaufstag: 31.03.10
Ausgabe 05/10:• Reise: Welterbe WattenmeerAnzeigenschluss: 24.03.10; Erstverkaufstag: 28.04.10
Änderungen vorbehalten.
Sprach- & Reisemarkt CrossmediaPrint- und Online-Rubrikanzeige im Paket
www.deutsch-perfekt.de => Sprach- & Reisemarkt
Rabatteab 3 Anzeigen 3 % Rabattab 6 Anzeigen 6 % Rabattab 9 Anzeigen 10 % Rabattab 12 Anzeigen 15 % Rabatt
Paketpreis 11-spaltig / 20 mm hoche 122,- (schwarz/weiß)e 145,- (farbig)
Paketpreis 21-spaltig / 40 mm hoche 200,- (schwarz/weiß)e 246,- (farbig)
Paketpreis 32-spaltig / 30 mm hoche 278,- (schwarz/weiß)e 347,- (farbig)
Weitere Formate möglich.Alle Preise zuzüglich MwSt.
deutsch-perfekt.de
Haben Sie Fragen zur Anzeigenschaltung?
Tel. +49 (0)89/8 56 81-134Fax +49 (0)89/8 56 81-139
E-Mail: [email protected]
Intensivkurse
Deutschals Fremdsprache
„Zertifikat Deutsch“ und„Mittelstufenprüfung“BBS Baden-BadenerSprachschule GmbHTel. 07221 22661
www.bbs-sprachen.de
Somos locos por el españolInstituto en Göttingen/Alemania busca colegas de uninstituto español para establecer un
intercambio escolar.300 estudiantes (13-15 años) de español esperan surespuesta: [email protected]
DEUTSCH INTENSIVKURSErund um das Jahr bei Alpha-Aktiv.
Sommerkurse, Jugendkurse, DSH, Test DaF,Alpha-Aktiv, Hauptstr. 90,
69117 Heidelberg, Tel. 06221-5880269,email: [email protected]
www.alpha-heidelberg.de
SPRACHPRODUKTE
"2( 5.2(- 444444)96152(71&167'!'!* 9/-6
-'!-! ,8672(+%(6-6#
)9 0!/- '2(/75 7$$-53
perfektDEUTSCH 2/10
In Hermsdorf sind die Bordsteine niedriger
als früher. Parkbänke werden nicht erneu-
ert. Man hat das Gefühl, die Stadt bereitet
sich auf die Zukunft vor“, sagt Stefanie
Büchner. In Zukunft werden in der thürin-
gischen Kleinstadt mehr alte Menschen
wohnen als heute. Und weniger im Alter
von Büchner: 27 Jahre alt ist sie, in Herms-
dorf aufgewachsen und weggegangen, als
sie 18 war – für immer.
Büchners Biografie klingt nicht nach
etwas Besonderem, aber sie ist es. Sie ist ein
besonders gutes Beispiel für die Probleme,
vor denen Deutschland steht: Die Gesell-
schaft wird immer älter. Es gibt immer weni-
ger Kinder. Junge, gut ausgebildete Men-
schen verlassen die ländlichen Regionen,
weil sie woanders bessere Perspektiven fin-
den. Was aber passiert mit der Provinz?
Sonntagnachmittag, an einer kleinen
Straße in Brandenburg. Männer und Frauen
stehen an kleinen Ständen am Straßenrand
und verkaufen Kartoffeln, Rüben, Kürbisse,
frische Eier, Wurst. An einem Stand steht ein
Schild: „Nur Freitag, Samstag, Sonntag.“ Vor
manchen Häusern steht nur ein Tisch mit
58
LANDFLUCHT UND LANDLUSTDie deutsche Provinz ist niemandem egal. Die einen lieben sie, die anderen
hassen sie. Die einen gehen, die anderen bleiben. EVELYN RUNGE über
das Leben auf dem Land, das immer schwieriger wird. M I T T E L
„
�
58-62_Provinz_Q7_0210.qxd 08.01.2010 9:39 Uhr Seite 58
>
59perfektDEUTSCH2/10
die L„ndflucht ≈ Wegziehen vielerMenschen vom Land in dieStädte
die L„ndlust ≈ Freude am Leben aufdem Land
h„ssen ↔ lieben
leer stehen hier: keinen Besitzer haben
der B¶rdstein, -e äußerer Teil des Gehwegsaus Stein
erneuern hier: wechseln, neumachen
kl“ngen nach wirken wie
stehen vor hier: sich intensiv beschäf-tigen müssen mit
verl„ssen hier: weggehen und nichtmehr zurückkommen
lændlich hier: mit vielen Dörfernund kaum Städten
wo„nders an einem anderen Ort
der St„nd, ¿e kleines Geschäft, oft nurein Tisch, auf einem Markt
der Straßenrand, ¿er äußerer Teil einer Straße
die Rübe, -n Pflanze, die unter der Erdewächst und die man alsGemüse essen kann (z. B.Karotte)
der K•rbis, -se sehr große, runde, meis-tens gelbe Frucht einerGemüsepflanze
die S¡lbstbedienung Form des Verkaufs, bei derdie Kunden die Waren oderSpeisen selbst holen undzur Kasse tragen
der S¶nnenuntergang, langsames Sinken der ¿e Sonne unter den Horizont
der H„mmel, - männliches kastriertesSchaf
das M¶rgenland Orient
die F¡nsterscheibe, -n ≈ Fensterglas
die Gardine, -n großes Stück Stoff, das manneben/an Fenster hängt
schr¢mpfen kleiner werden
bereiten machen
sei Konj. I von: sein
z¢m Teil ≈ fast, ein bisschen
der S¶nderfall, ¿e ↔ Regel
die Wiedervereinigung von: wiedervereinigen =wieder ein Land werden
¢mgekehrt hier: genau in die andereRichtung
das Berlin-Institut für Institut, das sich mit derBevœlkerung ¢nd Änderung der DemografieEntw“cklung in Deutschland und den
Konsequenzen darausbeschäftigt
die Über„lterung Zustand, dass es viel mehralte als junge Menschengibt
bem¡rken hier: merken, verstehen
massiv hier: sehr stark
auffallen hier: gesehen werden
diesen Waren oder Selbstgebasteltem aus
Holz. Dort ist Selbstbedienung erlaubt: Wer
etwas kaufen will, nimmt es und legt das
Geld in eine Dose.
Die Namen der Dörfer sind romantisch
wie der Sonnenuntergang: Hammelspring,
Morgenland und Drei Häuser. Aber in allen
Orten stehen Häuser leer. Bei manchen ist
die Einsamkeit erst auf den zweiten Blick zu
sehen: Noch sind die Fensterscheiben ganz,
nur die Gardinen fehlen. Andere Häuser
haben keine Scheiben mehr, der Garten ist
wild, die Mauern sind dunkelgrau. Oft ist die
Hauptstraße in den Dörfern in schlechtem
Zustand. Manche Seitenstraßen sind nicht
einmal asphaltiert.
Deutschland schrumpft, ganz besonders
auf dem Land. Mehr als drei Millionen Men-
schen haben Deutschlands ländliche Regio-
nen seit 1994 verlassen. Wie viele Probleme
das bereitet, verstehen die Deutschen nur
langsam. Noch denken viele Menschen, die
Landflucht sei ein spezifisches Problem der
ostdeutschen Bundesländer. Zum Teil
stimmt das: „Deutschland ist im europäi-
schen Vergleich ein Sonderfall. Seit der Wie-
dervereinigung vor 20 Jahren sind mehr
Menschen aus Ostdeutschland nach West-
deutschland gezogen als umgekehrt“, sagt
Iris Hoßmann vom Berlin-Institut für Bevöl-
kerung und Entwicklung. Aber Deutschland
wird in Zukunft insgesamt immer weniger
Einwohner haben (siehe Kasten Seite 61): Es
gibt das Problem der Überalterung – in
Deutschland leben mehr alte Menschen als
junge. Es gibt noch ein Problem: Die Gesell-
schaft wird kleiner – es sterben nämlich
mehr Menschen als geboren werden.
Ganz langsam bemerkt die Politik, dass
es dieses Phänomen auch in der westdeut-
schen Provinz gibt. In anderen Ländern
Europas sind die Probleme nicht so massiv:
In Staaten wie Frankreich und Spanien wer-
den mehr Kinder geboren als in Deutsch-
land. Außerdem ziehen dort viele Immi-
granten hin, zum Beispiel aus Rumänien,
Bulgarien und Polen.
Das Land und die Stadt, die Provinz und
die Metropolen, die Natur und die Kultur:
Die Provinz ist niemandem egal – sie pola-
risiert. Manche kleinen Orte sind vielen
Deutschen bekannt, auch wenn sie noch nie
dort waren. Zum Beispiel Templin: Aus dem
17 000-Einwohner-Ort in der Uckermark, 85
Kilometer nordöstlich von Berlin, kommt
Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Es ist ruhig in Templin. Fremde fallen
gleich auf. Alte Frauen unterhalten sich im
Café am Marktplatz über Spaziergänger:
FOTO
S: FOTO
LIA/M
AN
FRED
XY
Immer mehr Häuser stehen leer – nicht mehr
nur im Osten.
58-62_Provinz_Q7_0210.qxd 08.01.2010 9:39 Uhr Seite 59
60 perfektDEUTSCH 2/10
„Ach, die kommen
wohl alle vom Fried-
hof.“ Andere Orte in
der Provinz kommen
fast täglich im Radio:
Sie liegen direkt an
Autobahnkreuzen. Die
Deutschen kennen
ihre Namen, aber
nicht die Orte: zum Beispiel Reiskirchen in
Hessen (Reiskirchener Dreieck), Kamen in
Nordrhein-Westfalen (Ka mener Kreuz) –
und eben Hermsdorf in Thüringen (Herms-
dorfer Kreuz).
„Als ich Kind war“, sagt Stefanie Büch-
ner, „sind meine Eltern mit mir und mei-
nem Bruder zur Autobahnbrücke gegangen.
Wir haben oben gestanden und den Auto-
fahrern unten zugewunken. Die Autobahn
– das war immer das Versprechen der
Ferne.“ Schon als Schülerinnen planten
Stefanie Büchner und ihre beste Freundin,
aus Hermsdorf wegzugehen, „Kiwis züchten
in Neuseeland“. In Hermsdorf leben 8500
Menschen. Nach dem Abitur arbeitete
Büchner drei Monate in Leipzig und reiste
dann nach Neuseeland. Später studierte sie
Soziologie in Hamburg, Zürich, Berlin und
Bielefeld. Die Freundin aber blieb in
Hermsdorf. Büchners Bruch mit der Provinz
bedeutete auch den Bruch der Freund-
schaft.
Stefanie Büchner ist der Prototyp der
Menschen, die ihr Dorf in Ostdeutschland
verlassen haben und nicht mehr dorthin
zurückkehren: Sie ist jung, weiblich und gut
ausgebildet. 63 Prozent der Menschen, die
seit 1991 Ostdeutschland verlassen haben,
sind weiblich. „In der für Partnersuche und
Familiengründung wichtigen Altersklasse
der 18- bis 29-Jährigen lebten 2004 in Ost-
deutschland (einschließlich Berlin) je 100
Männer nur noch 90 Frauen“, schreibt das
Berlin-Institut für Bevölkerung und Ent-
wicklung. Die Gründe: Frauen haben meis -
tens bessere Schulabschlüsse und sind
besser ausgebildet. Im Westen finden sie
leichter eine Arbeitsstelle als im Osten. Aber
auch viele gut ausgebildete Männer verlas-
sen die Provinz: Ein paar von Stefanie Büch-
ners Mit-Abiturienten arbeiten jetzt als
Ingenieure in der Schweiz.
Aber auch kleine Orte in Westdeutsch-
land verlieren Einwohner. Helmut Weber
beobachtet das seit Langem. Der pensio-
nierte Lehrer lebt seit fast 30 Jahren in Bei-
seförth. Der Ort hat 1500 Einwohner und
liegt in der Nähe von Kassel in Nordhessen.
GLEICHE CHANCEN FÜR ALLE?
Viele Entscheidungen in Deutschland haben eine besondere Basis: die
Idee von gleichen Chancen für alle. Die Realität sieht oft anders aus,
auch im Vergleich zwischen dem Leben auf dem Land und in der Stadt.
Demografie, Ökonomie und Soziales hängen eng zusammen: Wenn in
einer kleinen Stadt immer weniger Kinder geboren werden und dann zum
Beispiel die Schule schließt, wirkt sich das auch auf Vereine und Firmen
aus – und damit auf das komplette soziale Leben. In Ostdeutschland
sind seit 1989 mehr als 2000 Schulen geschlossen worden. Auch in
anderen Aspekten gibt es in ländlichen Regionen mehr Nachteile, zum
Beispiel bei modernen Technologien: Für die meisten Telekommunikati-
onsfirmen ist es zu teuer, den Menschen auf dem Land schnelles Inter-
net anzubieten. Nach einer aktuellen Umfrage des Immobilienportals
immowelt.de denken 40 Prozent der Familien aus Kleinstädten über
einen Umzug in eine Großstadt nach: Sie hoffen auf kürzere Wege, bes-
sere Arbeit, bessere Angebote für Kinderbetreuung und Bildung. Lange
hofften Experten, dass in Deutschland Senioren auf das Land ziehen
würden. Das ist aber nicht so einfach: „Auf dem Land fehlen Ärzte und
Pflegepersonal, und auch der Einkauf macht Probleme“, sagt Iris Hoß-
mann vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. Auch älte-
re Menschen ziehen lieber in größere Orte – wegen der Infrastruktur.
zus„mmenhängen eine Verbindung haben
s“ch auswirken auf einen bestimmten Effekt haben auf
lændlich hier: mit vielen Dörfern und kaum Städten
das Immobilienportal, -e Internetportal, in dem man ein Gebäude oder ein StückLand zum Kauf oder Verkauf anbietet
der }mzug, ¿e hier: Wechseln der Wohnung oder des Wohnortes
die K“nderbetreuung hier: z. B. Kindergärten
die B“ldung hier: Schulen und Universitäten
das Pflegepersonal alle Personen, die sich beruflich um Alte und Kranke küm-mern
das Berlin-Institut für Institut, das sich mit der Änderung der Demografie inBevœlkerung ¢nd Ent- Deutschland und den Konsequenzen daraus beschäftigt w“cklung
Moderne Ruinen In vielen Dörfern Alltag
58-62_Provinz_Q7_0210.qxd 08.01.2010 9:39 Uhr Seite 60
61perfektDEUTSCH2/10
DEUTSCHLAND 2060
Nach einer Prognose des Statistischen
Bundesamts werden in Deutschland in
50 Jahren nur noch 65 bis 70 Millionen
Menschen leben – heute sind es noch
82 Millionen. Die Gründe: Es werden
immer weniger Kinder geboren. So
wächst der Anteil der alten Menschen in
der Gesellschaft, die auch immer länger
leben. Dieser demografische Wandel
macht viele Probleme, zum Beispiel für
die Sozialsysteme. Denn es wird immer
weniger Berufstätige geben, die in die
Kranken- und Rentenversicherungen
einzahlen.
der [nteil, -e hier: Zahl
der W„ndel Änderung
der/die Berufstätige, ↔ Arbeitsloser-n
1981 gab es dort eine Post, zwei Banken,
zwei Lebensmittelläden, zwei Schuhläden,
zwei Kleidungsgeschäfte, einen Drogerie-
markt, zwei Ärzte, eine Metzgerei und sechs
Kneipen. Heute gibt es in Beiseförth eine
Pizzeria und einen Arzt – das ist alles.
Wer kein Auto hat, hat in Beiseförth jetzt
ein Problem. Deshalb gibt es den soge-
nannten Bürgerbus. Er fährt montags,
dienstags, donnerstags und freitags von
neun bis zwölf Uhr. Wer zur Massage oder
zum Supermarkt in den Nachbarort muss,
ruft an. Weber ist einer der ehrenamtlichen
Fahrer des Busses. Außerdem engagiert sich
der 67-Jährige seit Jahren in der Kommu-
nalpolitik. Er bemerkt mit Sorge, dass in
immer mehr Orten alte Häuser nicht mehr
renoviert werden. Manchmal kaufen die
wohl hier: wahrscheinlich
der Friedhof, ¿e Ort, an dem die Toten liegen
das Autobahnkreuz, Stelle, an der sich zwei oder -e mehr Autobahnen treffen
eben hier: ≈ auch
zuwinken mit einer Handbewegunggrüßen
die F¡rne ↔ Nähe
z•chten hier: spezielle Fruchtsortenherstellen
der Br¢ch m“t hier: Trennung von
zur•ckkehren zurückkommen, zurückge-hen
die Familiengründung ≈ Prozess: Man findet einenPartner und bekommt Kin -der.
einschließlich inklusive
je hier: im Vergleich zu einerGruppe von
der Schulabschluss, ¿e Prüfung und Zeugnis amEnde der Schulzeit
beobachten hier: genau sehen, was pas-siert
der Drogeriemarkt, ¿e Geschäft, in dem z. B. Sa -chen für Kosmetik und zumPutzen verkauft werden
ehrenamtlich ohne Bezahlung
s“ch engagieren hier: politisch aktiv sein
„breißen hier: kaputt machen
die Mühle, -n Gebäude, in dem man Mehlmacht
produzieren herstellen
die Gemeinde, -n Kommune
die Vereins- Frau, die einen Verein leitetvorsitzende, -n
der Doz¡nt, -en hier: Kursleiter
FOTO
S: FOTO
LIA/E. W
ITTBR
OCK
; LAIF/H
.C.PLAM
BECK
; PRIVAT
Kommunen die Gebäude für sehr wenig
Geld. Aber nicht, um sie zu renovieren: Sie
reißen sie ab, weil die Häuser ein Sicher-
heitsrisiko sind.
Investitionen gehen meistens an große
Städte. „Als Kommunalpolitiker kann man
nur hoffen, dass irgendwer was macht“, sagt
Weber. Auch seine beiden Söhne haben Bei-
seförth verlassen: Sie studieren und arbeiten
in München und Bonn. Nach Hause kommen
sie nur noch zu Besuch.
Vor acht Jahren wollten ein paar Beiseför-
ther mehr Kultur in ihrem Ort haben. Sie
organisierten sich in einem Verein. Webers
Frau Barbara Engel ist eine der Aktiven. Die
Europäische Union gab Geld für die Renovie-
rung einer alten Mühle als kulturelles Indus -
triedenkmal. Sie steht mitten im Zentrum des
Dorfes und funktioniert noch immer: Sie pro-
duziert heute Strom, den die Gemeinde ver-
kauft. In der Kulturmühle bieten Bürger für
Bürger Kurse an – an 30 Wochenenden im
Jahr: Basteln von Holzschmuck, Keramikar-
beiten und Zeichnen. „Das Prinzip ist: Jeder
darf Kurse geben“, sagt Engel.
Die Lehrerin kümmert sich als Vereinsvor-
sitzende um fast alles. Mit 59 Jahren ist sie
eine der jüngsten in dem Verein. 2006 gab es
elf Dozenten; neun Frauen und zwei Männer. >
Templin Wenige Fremde, aber bekannt durch die Bundeskanzlerin
Aktiv für ihr Dorf Barbara Engel und Helmut Weber
58-62_Provinz_Q7_0210.qxd 08.01.2010 9:39 Uhr Seite 61
62 perfektDEUTSCH 2/10
2009 waren es noch sechs, vier Frauen und
zwei Männer. Man wollte aus der Kultur -
mühle ein kommunales Zentrum machen,
aber „die meisten Teilnehmer kommen aus
der Region Nordhessen – nicht aus unserem
Dorf.“ Barbara Engel ist sehr überrascht. Sie
meint, dass oft die Strukturen im Dorf neue
Projekte schwierig machen: „Man geht
nicht in die eigene Gemeinde.“ In fünf Jah-
ren kam genau ein Dorfbewohner zu einer
Ausstellung in die Kulturmühle – weil er
den Künstler kannte.
„Wer auf das Land zieht, ist davon über-
zeugt“, sagt Expertin Iris Hoßmann. Zum
Beispiel Farin Urlaub, Sänger der Punkband
Die Ärzte: Er wurde in Westberlin geboren,
lebt aber seit Langem in einem Dorf in der
Lüneburger Heide, der dünn besiedelten
Region zwischen Hamburg und Hannover.
Manche Menschen verdienen ihr Geld mit
ihren Erinnerungen an die Provinz: Das
Buch Fleisch ist mein Gemüse: Eine Landju-
gend mit Musik des Entertainers und Autors
Heinz Strunk verkaufte sich seit 2004 mehr
als 300 000-mal. Andere sind bis heute
überzeugte Landkinder.
So wie Markus Stehböck: Der 33-Jährige
wuchs im Chiemgau in Bayern auf und
wollte nie in der Stadt leben. Trotzdem stu-
dierte er in der 1,3-Millionenstadt Mün-
chen. Seit 2003 besitzt Stehböck eine Out-
door-Sportschule in Elbach, einem Dorf im
FOTO
S: FOTO
LIA/M
. LELL; DPA
/I. SCHIFFLER
; PRIVAT
bayerischen Teil der Alpen. „Ich brauche
Platz für meinen Sport: Kajak, Skitouren,
Klettern und Wandern“, sagt Stehböck. 80
Prozent seiner Kunden kommen aus der
Stadt. Oft haben sie romantische Ideen vom
Leben auf dem Land, von der Ruhe und der
schönen Landschaft. Aber sie fragen Steh-
böck auch: „Was machst du, wenn du einen
Arzt brauchst, wenn du ins Kino willst,
wenn du abends weggehst?“ Stehböck, ein
ruhiger, großer Mann, antwortet: „Der Arzt
ist mein Nachbar, ins Kino brauche ich mit
dem Auto 20 Minuten, und abends wegge-
hen tue ich nicht.“
Stehböcks Firma profitiert von der Sehn-
sucht nach dem Land: „Die Menschen wol-
len auf Hütten übernachten oder draußen
im Wald am Lagerfeuer sitzen und so nah
wie möglich am Busen der Natur sein.“ Dort
leben aber wollen die meisten nicht. <
Idylle auf dem Land Vielen Menschen fehlt die Natur
Von Berlin in die ProvinzSänger Farin Urlaub
Zurück aufs Land Markus Stehböck
der D¶rfbewohner, - Person, die in einem Dorflebt
überzeugt sein v¶n ≈ richtig finden, sich sichersein
d•nn besiedelt so, dass dort wenigeMenschen leben
kl¡ttern hier: auf Berge hinauf- undhinuntersteigen und dabeiHände und Füße benutzen
Abends w¡ggehen richtig: Abends gehe ich tue “ch n“cht. nicht weg.
profitieren Vorteile haben
die Sehnsucht starker Wunsch
die H•tte, -n kleines, einfaches Haus ausHolz
das Lagerfeuer, - großes, offenes Feuer
nah ↔ weit weg
„m Busen der Natur in der Natur
58-62_Provinz_Q7_0210.qxd 08.01.2010 9:39 Uhr Seite 62
REISETIPPS
ANDERNACHsprudeln hier: ≈ nach oben kommen die Erde braune oder schwarze
Substanz: Bäume undBlumen brauchen sie zumLeben.
die H„lbinsel, -n Land: Es liegt mit dreiSeiten am Wasser.
WILDER KAISER-BRIXENTALdas Skigebiet, -e Region: Dort kann man Ski
fahren. (Ski fahren mit langen Teilen (früher
aus Holz) auf Schnee einen Berg hinunterfahren)
die P“ste, -n ≈ Weg(e) auf einem Berg:Dort kann man Ski fahren.
beleuchtet mit Lichtdie Rodelbahn, -en Weg für das Rodeln(rodeln mit einem Sportgerät auf
Eis und Schnee fahren)
MILTENBERGder Br¢nnen, - ≈ Konstruktion: Damit holt
man Wasser nach oben. der Riese, -n sehr große Person oder sehr
großes Tier
FLIMS, LAAX UND FALERAder Skifahrer, - Person: Sie fährt mit langen
Teilen (früher aus Holz) aufSchnee einen Berg hinunter.
die Talstation, -en Station unten am Berg: Vondort kann man z. B. miteiner Bahn auf den Bergfahren.
bieten hier: etwas Speziellesanbieten
der Fl„chbild- Fernseher: Er ist nicht sehrfernseher, - tief.die Spielkonsole, -n ≈ Computer für Videospiele der Skipass, ¿e Ticket fürs Skifahren
63
ANDERNACH60 METER HOHE FONTÄNEN
In Andernach (Rheinland-Pfalz) spru-
delt Wasser aus der Erde. Dort ist der
höchste Kaltwassergeysir der Welt.
Nicht heißes Wasser, wie bei den Gey-
siren in Island, sondern kaltes Wasser
sprudelt dort nach oben – bis zu 60
Meter hoch. In einer interaktiven Ausstellung können Besucher das Phänomen bes-
ser kennenlernen. Sie zeigt, wie der Geysir funktioniert. Besucher können selbst
Experimente machen und sehen, was in der Erde passiert. Danach können sie mit
dem Schiff zum Geysir fahren. Der Geysir ist auf einer Halb-
insel im Rhein und nur mit dem Schiff zu erreichen.
MILTENBERGHISTORISCHE STADT
Einer der schönsten Plätze Deutschlands
liegt in einer alten Kleinstadt am Main.
Um den historischen Marktplatz von
Miltenberg (Bayern) stehen viele alte
Häuser. In der Mitte des Platzes steht ein
Renaissance-Brunnen von 1583. Es gibt
aber noch mehr historische Sehenswür-
digkeiten in dem Ort. Das Miltenberger
Gasthaus Zum Riesen (Bild) gibt es schon
seit mehr als 900 Jahren. Die Miltenberger sagen: Es ist das älteste Gasthaus Deutsch-
lands. Auch heute kann man in dem Gasthaus noch übernachten.
FLIMS, LAAX UND FALERAEIN HAUS FÜR SNOWBOARDER
Die Orte Flims, Laax und Falera (Graubünden) sind
bei Skifahrern und Snowboardern sehr populär.
Noch mehr, seit es dort ein Hotel für Snowboar-
der gibt. Das Riders Palace liegt direkt an der Tal-
station in Laax und bietet viel Design für wenig
Geld. Das Hotel hat Mehrbettzimmer für vier bis
fünf Personen und eine Suite mit Flachbildfern-
seher und Spielkonsolen. Alle Zimmer sind modern in Rot
und Weiß eingerichtet. Die günstigsten kosten für fünf Tage
inklusive Skipass ab 170 Euro pro Person, die teuersten ab
550 Euro.
WILDER KAISER-BRIXENTALLANGE WINTERTAGE
Die Wintersportregion Wilder Kaiser-Bri-
xental ist eines der größten Skigebiete
Österreichs. 279 Kilometer Pisten gibt es
dort. Zu viele, um sie in einem Urlaub alle
kennenzulernen. Aber es gibt in der Re-
gion einen speziellen Service: 13 Kilome-
ter beleuchtete Skipisten und 7,5 Kilome-
ter beleuchtete Rodelbahnen. So werden
kurze Wintertage länger: Manche Pisten
haben bis 22.15 Uhr geöffnet, eine der
beiden Rodelbahnen
bis drei Uhr nachts.
Tourismusgemeinschaft Miltenberg Tel. +49 (0) 93 71/4 04www.stadt-miltenberg.de
FOTO
S: GEYSIR
.INFO
GG
MB
H; SK
IWELT W
ILDER
KA
ISER/E. B
ICHLER
; WW
W.M
ILTENB
ERG
.INFO
; LAA
X/RID
ERS PA
LACE
L E I C H T
Geysir AndernachTel. +49 (0) 26 32/9 58 00 80www.geysir-andernach.de
Riders PalaceTel. +41 (0) 81/9 27 97 00www.riderspalace.ch
perfektDEUTSCH2/10
Skiwelt Wilder Kaiser-BrixentalTel. +43 (0) 53 33 40 00www.skiwelt.at
63-Reisetipps_0210.qxd 07.01.2010 14:53 Uhr Seite 63
64 perfektDEUTSCH 2/10
VERBRECHENerleben hier: ≈ eine Erfahrung machen verteidigen hier: für die Interessen einer
anderen Person kämpfen das Ger“cht, -e hier: öffentliche Institution:
Dort wird entschieden, ob jemand etwas Kriminelles gemacht hat.
das Verbr¡chen,- kriminelles Tun, kriminelle Sache
töten totmachenausrauben hier: plötzlich kommen und
das ganze Geld wegnehmen sp„nnend ↔ langweilig das Fazit, -s/-e hier: Zusammenfassung
GIULIAS VERSCHWINDENverschw“nden hier: weggehen und nicht
mehr wiederkommen stehen für hier: bedeuten, zeigen schm¡rzhaft mit Schmerzen s“ch verlieben “n beginnen zu lieben der Regisseur, -e Leiter, der Schauspielernfranz. Instruktionen gibt das Drehbuch, ¿er Buch, in dem der Text für
einen Film steht
LUXUSLÄRMder L¢xus ≈ sehr teure Sache So weit fühlt ¡s Man hat das Gefühl, dass ess“ch „n ... so weit ist ...
KRIEG DER BILDERdie Nachrichten- Firma, die Bilder und agentur, -en Informationen für Zeitungen
und Zeitschriften anbietet inszeniert hier: ≈ simuliert, gespieltbeeinflussen hier: ≈ durch eigenes Tun
anders machen
KULTURTIPPS
VERBRECHEN
Ferdinand von Schirach beschäftigt sich in seinem Beruf jeden Tag mit Menschen. Menschen, die etwas
Extremes getan oder erlebt haben. Das Extreme ist bei ihm das Normale. Denn Ferdinand von Schirach
ist Jurist. Er verteidigt Schuldige und Unschuldige vor Gericht. In seinem Buch Verbrechen erzählt er
nun ihre Geschichten. Da ist der freundliche, ältere Herr, ein Doktor der Medizin, der plötzlich – nach
40 Ehejahren – seine Frau tötet und dann die Polizei ruft. Da raubt ein Mann eine Bank aus. Von Schi-
rach erzählt, warum. Da ist eine junge Frau, die ihren Bruder tötet – aus Liebe. Von Schirach schreibt
in seinem Debüt wahre Geschichten über die menschliche Natur. Spannend von der ersten Seite an.
FAZIT: UNGLAUBLICHE GESCHICHTEN, DIE WAHR SIND
Piper Verlag, 205 Seiten, 16,95 Euro
KINO
GIULIAS VERSCHWINDEN50 ist nur eine Zahl. Steht sie aber für Lebensjahre, dann kann diese Zahl sehr
schmerzhaft sein. Giulia läuft von ihrer eigenen Geburtstagsparty weg.
Während ihre Freunde feiern, verliebt sie sich in einen Fremden, der keine Pro-
bleme mit dem Altwerden hat. Regisseur Christoph Schaub (51) glaubt an ein
Leben nach 50. In den Hauptrollen der Komödie spielen die deutschen Film-
stars Corinna Harfouch und Bruno Ganz. Das Drehbuch schrieb der Schweizer
Bestseller-Autor Martin Suter (Business Class).
Filmstart: 4.2.
M I T T E L
BUCH
MUSIK
LUXUSLÄRM1000 km bis zum Meer. So weit fühlt
es sich an bis zum Meer – wenn man
in Iserlohn lebt, mitten in Nordrhein-
Westfalen. Und so heißt auch das
erste Album der jungen Rockband.
Darauf sind 13 Liebeslieder mit lauten
Gitarren. 25 000-mal wurde die CD
verkauft. Die neue CD
des Quintetts ist auch
schon da, ihr Titel: So
laut ich kann!
5.2. Recklinghausen7.2. Bremen12.2. A-Kufstein13.2. München14.2. Frankfurt/Main18.2. Berlin19.2. Dresden20.2. Stuttgart25.2. Köln26.2. Hannover27.2. Nordhorn28.2. Hamburg
THEATER
KRIEG DER BILDERWenn heute irgendwo auf der Welt Krieg ist, kann man von überall zusehen. Die Medien zei-
gen die Bilder. Im Kampf um die Quoten wird der Krieg zur Show, zum Actionfilm à la Hollywood.
Falk Richters Theaterstück beschreibt die Arbeit einer Nachrichtenagentur, die auf Kriegsberich-
te spezialisiert ist. Mit inszenierten Bildern beeinflussen die Medien den Krieg und werden so
ein Teil davon.
Premiere: 22.1. Mainz, Staatstheater
S C H W E R
64-65_Kulturtipps_Q7_0210.qxd 07.01.2010 14:54 Uhr Seite 64
65perfektDEUTSCH2/10
FOTO
S: COLU
MB
US FILM
; FRA
NZ W
EST; KOLJA
VON
DER
LIPPE; LUXU
SLÄR
M.D
E
HILDE
„Für mich soll’s rote Rosen regnen“, hat sie gesungen und das
Lied zu einer Hymne gemacht. Hildegard Knef war
Schauspielerin, Sängerin und Buchautorin. Sie war eine Diva
und eine Stilikone der 60er- und 70er-Jahre. 1951 zeigte sich
Hildegard Knef in dem Film Die Sünderin ohne Kleidung. Das
war einer der größten Skandale der 50er-Jahre. Kai Wessel hat
aus der Lebensgeschichte der Knef, aus ihren Erfolgen und
Misserfolgen einen Film gemacht. Die Rolle der Knef spielt
Heike Makatsch. Ein Jahr hat sie sich auf die Rolle vorbereitet.
Sie nahm Gesangsunterricht und las alles über den Mythos Hildegard Knef. Es hat sich
gelohnt. Die Knef ist die Rolle ihres Lebens.
FAZIT: SCHÖNE MUSIK UND EIN STÜCK ZEITGESCHICHTE
Warner Home Video, 132 Minuten, ca. 14,95 Euro
DVD
LESEREISE
KERIM PAMUKAllah verzeiht, der Hausmeister nicht – so
heißt Kerim Pamuks lustiges Buch über die
Deutschen (siehe Deutsch perfekt 7/2009). Als
Kind kam Pamuk mit seinen türkischen Eltern
nach Deutschland, wo er bis heute lebt.
Pamuk ist Kabarettist und schrieb auch das
Drehbuch für die Kino-Komödie Süperseks.
In seinem neuen Buch erklärt er türkischen
Urlaubern, warum die Deutschen nichts lie-
ber tun, als Verbote und
Regeln zu machen.
THEATER
DES TEUFELS GENERALEigentlich ist Harras gegen die Nationalsozialisten. Aber aus Leidenschaft für das
Fliegen arbeitet der Pilot und General für sie. Als er eine Sabotage entdeckt, muss
er sich entscheiden – für oder gegen die Nationalsozialisten, für den Widerstand
oder für das eigene Leben. Carl Zuckmayers Drama wurde 1946 in Zürich zum
ersten Mal gezeigt und Mitte der 50er-Jahre von Helmut Käutner verfilmt.
Premiere: 30.1. Dresden, Schauspielhaus
FRANZ WEST„nfassen hier: in die Hand nehmender Betr„chter, - Person, die etwas ansieht das W¡rk, -e hier: Produkt eines Künstlers s“ch beteiligen „n hier: aktiv mitmachen bei
DES TEUFELS GENERALder Teufel das Böse als Person, Satan; hier
auch: Hitlerdie Leidenschaft, hier: starke Liebe-en
der Widerstand ≈ Protestverf“lmen einen Film machen aus
KERIM PAMUKdie Lesereise, -n Reise eines Autors zu
Veranstaltungen, bei denen erTeile aus seinen Büchern liest
verzeihen nicht mehr böse sein, weil je -mand einen Fehler oder etwasNegatives gemacht hat
der Hausmeister, - Person, die sich in einem Hausum Reparaturen und Ordnungkümmert
der Kabarett“st, ≈ Schauspieler, der Politiker und-en aktuelle Ereignisse auf lustige Art
kommentiert und kritisiert das Drehbuch, ¿er Buch, in dem der Text für einen
Film steht
HILDEdie Stilikone, -en Person, deren Stil von vielen
kopiert wird die S•nderin, ≈ Frau, die sich nicht an religiö--nen sen und moralischen Normen
orientiertder M“sserfolg, -e ↔ Erfolgder Ges„ngs- Unterricht im Singen unterricht
s“ch lohnen hier: wert sein, dass man etwasmacht
das Fazit, -s/-e hier: Zusammenfassungdie Zeitgeschichte Geschichte seit dem Zweiten
Weltkrieg
4.2. Duisburg9.2. Neumünster12.2. Lübeck26.2. Göttingen
AUSSTELLUNG
FRANZ WESTBitte anfassen! Das gilt für viele Objekte des Wiener Künstlers. Der Betrachter
soll sich mit seinem Körper an den Werken beteiligen. Manche davon sehen aus
wie Möbel. Andere, zum Beispiel die „Passstücke“, können wie Prothesen
getragen werden. Die Franz-West-Retrospektive „Autotheater“ zeigt mehr als
40 Objekte und Installationen von 1972 bis heute.
bis 14.3. Köln, Museum Ludwig
S C H W E R
64-65_Kulturtipps_Q7_0210.qxd 07.01.2010 14:54 Uhr Seite 65
66 perfektDEUTSCH 2/10
Mütter (aber das ist eine andere Geschichte).
Irgendwas machen wir in Altona falsch. Zum
Beispiel haben wir nicht nur türkische
Gemüse- und Dönerverkäufer. Sondern
auch türkische Juristen, Bankberater und
Polizisten. Auch meine Ärztin ist Deutsch-
Türkin. Ich fragte sie, ob ihre deutschen Pati-
enten manchmal Vorurteile hätten. So weit
lässt sie es gar nicht kommen. Sie sagt dann:
„Machen Sie mal den Mund auf und sagen
laut ‚üüüü’!“ Lachen ist ja zum Glück sehr
international.
Auch sonst habe ich das Gefühl, dass in
unserem Stadtteil irgendetwas nicht stimmt:
Es läuft zu gut. Die Moschee in meiner
Straße ist genauso Teil des Alltags wie der
kleine schwedische Möbelladen und das
deutsche Café. Am Freitag stehen die religiö-
sen Moslems vor der Moschee, am Samstag
stehen die reichen Hamburger vor dem
Möbelladen, am Sonntag stehen alle zusam-
men vor der Kuchentheke. Meine Nichte
isst im Kindergarten Butterbrot und Börek
gemeinsam mit ihrer Freundin Betül. Bei
Fußball-Großereignissen haben türkische
Hamburger beide Flaggen dabei: die rote mit
dem weißen Halbmond und die schwarz-
rot-goldene. Als Deutschland und die Türkei
bei der EM 2008 gegeneinander spielten
(und Deutschland mit nur einem Tor
gewann), gab es in Altona keinen Ärger:
Deutsche und Türken tanzten gemeinsam
auf den Straßen.
Ist der Grund dafür vielleicht Fatih Akin?
Der Filmemacher hat türkische Eltern, ist
aber in Hamburg geboren. Auch er lebt in
Altona. Wenn er nicht gerade Preise auf
internationalen Filmfestivals bekommt, tref-
fe ich ihn beim Einkaufen, beim Griechen
oder in der S-Bahn. Er fühlt sich als Teil von
Vielleicht lebe ich in einer Parallelge-
sellschaft. Manchmal fühle ich mich
so. Wenn ich Zeitung lese zum Bei-
spiel. In der schreckliche Wortkonstruktio-
nen stehen: Migrationshintergrund. Integra-
tionsdebatte. Minarettdiskussion. Meistens
wird in den Texten über die zwei Millionen
Türken geschrieben, die in Deutschland
leben. Über sie gab es in letzter Zeit viele
Debatten. Weil sich viele Türken angeblich
nicht in die deutsche Gesellschaft integrie-
ren wollen. Wenn man manchen Kommen-
taren glaubt, verkaufen sie nur Gemüse und
Döner. Oder lungern auf der Straße herum.
Angeblich finden zwischen Türken und
Deutschen nur zwei Dialoge statt. Nämlich:
„Ey, was guckst du, bin isch Kino?“ Und:
„Mit alles?“ – „Ja, aber ohne scharf.“
Ich wohne in Hamburg-Altona. Der
Stadtteil heißt auch „Dänisch-Istanbul“. Er
war lange unter dänischer Regierung. Jetzt
regieren dort türkische Bürger und deutsche
beiden Ländern. Deshalb macht er mit türki-
schem Herzblut Filme für die deutsche
Seele. In seiner Welt ist „multikulti“ kein
Schimpfwort. Es gibt darin keine Probleme
zwischen den Kulturen, nur zwischen Indi-
viduen. Seine Filme spielen meistens in Alto-
na. Es geht darin oft rau her, aber Türken
und Deutsche leben mit Respekt zusammen.
Könnte unsere kleine Hamburger Paral-
lelgesellschaft nicht zum Modell für ganz
Deutschland werden? Wir Altonaer würden
dafür auch einen besonders leckeren Döner
mit Currywurst spendieren. Güle güle! <
ANDREA BENDA
„ngeblich wie man sagtH„st w„s gegen hier: ≈ Hast du ein ProblemDeutsche? mit Deutschen?der Migrationshinter- ≈ Situation: Man hat ausländischegrund Eltern oder Großeltern.der Döner, - türkisches Fast-Food: gegrilltes,
in kleine Stücke geschnittenesFleisch mit Salat in einem Brötchen
auf der Straße her¢m- mit anderen auf der lungern Straße sein und nichts arbeitenEy, w„s g¢ckst du, richtig: Hey, warum b“n “sch Kino? schaust du mich an? Glaubst du,
du bist im Kino?M“t „lles? richtig: Mit allem? (hier: Salat
und Soßen)ohne richtig: nicht; ohne scharfe Soßedas Vorurteil, -e KlischeeSo weit læsst sie ¡s gar Sie passt auf, dass man gar nichtn“cht k¶mmen. an Vorurteile denkt.]s läuft zu gut. hier: Alles funktioniert/
klappt zu gut.die Moschee, -een ≈ islamische Kirchedie Kuchentheke, -n hier: Tisch im Bäckerladen, an
dem Kuchen verkauft wirddas Börek, - türk. Gebackenes mit süßer oder salzi-
ger Füllungdie Fl„gge, -n großes Stück Stoff in bestimmten
Farben als Symbol für eine Nationdie EM kurz für: Europameisterschaft =
Treffen von vielen National mann -schaften, die um den ersten Platzin Europa spielen
gegenein„nder einer gegen den anderender Preis, -e hier: Gegenstand oder Geld, das
ein Gewinner bekommtm“t H¡rzblut mit großem Enthusiasmusdie Seele, -n in vielen Religionen der Teil des
Menschen, der nach dem Todweiterlebt; hier: Psyche
m¢ltikulti kurz für: multikulturell das Sch“mpfwort, -e böses Wort¡s geht rau her hier: die Leute schlagen
sich; es wird jemand verletzt odertotgemacht
der Resp¡kt hier: Toleranz und Akzeptanzanderer
die Currywurst, ¿e warme Wurst mit Curry-Tomaten-Soße
spendieren für jemanden bezahlenGüle, güle! türk. Auf Wiedersehen!
über Türken und Deutsche
KOLUMNE
M I T T E L
FOTO
: A
. B
END
A;
ILLU
STR
ATIO
N:
B.
FÖR
TH
Viele Türken wollen sichangeblich nicht in die
Gesellschaft integrieren.
66_Andrea Benda_Q7_0209.qxd 08.01.2010 9:40 Uhr Seite 66
WIE VIEL VERDIENEN
DIE DEUTSCHEN?
Darüber zu reden, ist für die meis-
ten Deutschen tabu. Wir haben die
Zahlen trotzdem. Wie viel haben
die Deutschen also jeden Monat in
der Tasche – und was kostet das
Leben in Deutschland?
KERAMIK AUS MEISSEN
Wie stellt man Porzellan her?
Das war sehr lange Zeit ein chine-
sisches Geheimnis. Vor 300 Jahren
produzierten zum ersten Mal zwei
Europäer die feine Keramik.
Es war der Anfang der Porzellan-
manufaktur Meißen. Bis heute ist
die Kleinstadt bei Dresden für ihr
weißes Gold berühmt.
perfektDEUTSCH2/10
NÄCHSTEN MONAT IN
AUTHENTISCH SPRECHEN
Im Alltag sprechen die meisten Deutschen
ganz anders als sie schreiben. Worin liegt
der Unterschied – und wie wird gespro-
chenes Deutsch authentisch?
MINIMALISTISCH
Wer fährt denn noch Skateboard? Jetzt
kommt sein ganz kleiner Bruder: das
Fingerboard, ein Board fürs Skaten mit
der Hand.
FRANKFURT AM MAIN
In dieser Stadt stehen neun der
zehn höchsten Gebäude Deutsch-
lands. Finanzplatz Nummer eins,
Flughafen Nummer eins – Frank-
furt ist vielleicht die schnellste
Stadt Deutschlands. Es gibt aber
noch ein ganz anderes Frankfurt:
eine gemütliche Stadt, wie sie fast
nur die Frankfurter kennen. Die
zwei Gesichter einer Metropole.
perfektDEUTSCH
IN DEN NÄCHSTEN MONATEN
URLAUB IN DEUTSCHLANDDie schönsten Regionen
DAS WATTENMEERDer blaue Nationalpark
HEIDELBERGStadt der Studenten
DAS MÄRZ-HEFT GIBT ES AB 24. FEBRUAR
FOTO
S: P
IA S
TAD
T FR
AN
KFU
RT
AM
MA
IN;
NO
RB
ERT
MIL
LAU
ER/D
DP;
FO
TOLI
A/N
ICES
HO
T
67_Vorschau_0210.qxd 07.01.2010 14:55 Uhr Seite 75
68 2/10
UND WAS SAGEN SIE?Schreiben Sie uns an [email protected], Meinungen, Lob und Kritik aufwww.deutsch-perfekt.com ) Kontakt ) Leserbriefe
SCHLUSSWORTE
„Auf die Kniegeht man nurbeim Torjubel.“Thomas Müller, Fußballer, auf die Frage, wie er seiner Freundin Lisa den Heiratsantrag gemachthat
„Wir werden wahrscheinlich
etwas Großartiges entdecken.“Fabiola Gianotti, Physikerin, über die Aussich-ten für 2010 für den neu gestarteten größtenTeilchenbeschleuniger der Welt in Genf
„Sie wird nicht an der mündlichen Verhandlungteilnehmen.“Anders Mertzlufft, Pressesprecher, über Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die als Oppositions-politikerin gegen die Regierung klagte, die sie jetzt – inzwischen wurde sie Justizministerin – in die-sem Prozess verteidigen muss
„Dubai hat etwa so hohe Schulden wie die Stadt Berlin,
und Berlin hat gar kein Öl.“Herbert Lütkestratkötter, Chef der Baufirma Hochtief
„Einige Dinge kommen uns nach wie vor spanisch vor.“Ottmar Bloching, Deutschlandchef von Visa Europe, über die Kreditkartennummern vieler deutscherBankkunden, die in Spanien gestohlen wurden
„Jakob hat nur ein Faktum bekannt gegeben.
Das ist doch nicht so wichtig.“Martin Walser, Schriftsteller, über die für die Kulturszene sensationelle Nachricht, dass er undnicht der berühmte Journalist Rudolf Augstein der Vater des Journalisten Jakob Augstein ist
„Die sollten ihren Wein in Halbliterflaschen abfüllen.
Da würden die Leute weniger trinken und mehr genießen.“Ein Tipp des österreichischen Kabarettisten und Psychotherapeuten Bernhard Ludwig für Winzer
auf die Knie gehen mit den Knien auf denBoden gehen
der Torjubel ≈ laute Freude, wenn einSpieler ein Tor gemacht hat
der Heiratsantrag, ¿e ≈ (feierliche) Frage: Willstdu mich heiraten?
großartig hier: wunderbardie Aussicht, -en hier: ≈ Hoffnungder Teilchen- ≈ Gerät, das macht, dassbeschleuniger, - sich Elementarteilchen sehr
schnell bewegen die Verh„ndlung, -en hier: Prozessder Pr¡ssesprecher, - hier: Assistent der Minis-
terin, der Informationen andie Medien gibt
klagen gegen hier: sich bei einer offiziel-len Institution beschweren
verteidigen hier: für die Interessen derRegierung kämpfen
¡twa circadie Sch¢lden Pl. Geld, das man von einer
Person oder einer Bankgeliehen hat
Einige D“nge k¶mmen Ein paar Dinge fin-¢ns spanisch vor. den wir sehr seltsam.nach wie vor immer nochdas F„ktum / der F„kt, Sache, die Wirklichkeit istF„kten
bek„nnt geben hier: offizielle Informa-tionen an die Mediengeben
die Kulturszene ≈ alle Menschen, die imBereich Kultur arbeiten
„bfüllen ≈ füllengenießen hier: langsam und mit
Freude trinkender Kabarett“st, -en ≈ Schauspieler, der Politiker
und aktuelle Ereignisse auflustige Art kommentiertund kritisiert
der W“nzer, - ≈ Bauer, der Wein herstellt
M I T T E L
FOTO
: U
LLST
EIN
BIL
D -
PR
ESSE
FOTO
ULM
ER
perfektDEUTSCH
68_Schlussworte_0210.qxd 08.01.2010 11:00 Uhr Seite 68
Ganz gleich, für welche Variante Sie sich entscheiden – Sie habennur Vorteile:
+ Sie sparen 10% gegenüber dem Einzelkauf.
+ Sie profitieren vom freien Zugang zum Premiumbereich im Internet, demOnlineservice rund um Sprache und Kultur sowie vielen zusätz lichen Testsund ex klusiven Übungen.
+ Sie erhalten jede Ausgabe pünktlich und bequem nach Hause ohneweitere Kosten.
+ Sie können Ihr Abonnement selbstverständlich nach einem Jahr jederzeitkündigen.
Jahresabonnement: Jeden Monat das Magazin Deutsch perfekt im Abon-nement – wahlweise mit dem Übungsheft Deutsch perfekt Plus. Oderbestellen Sie zum Magazin im Extra-Abonnement die CD Deutsch perfektAudio.
Leser werben Leser: Sprechen Sie mit Freunden, Bekannten und Kol-legen über die vielen Vorteile eines Abonnements. Sie bekommen dafürein attraktives Geschenk.
Extra-Service für Lehrer und Trainer: Bei Ihrem Abonnement istautomatisch die kostenlose Unterrichtsbeilage mit wertvollen Anre-gungen dabei.
deutsch-perfekt.com/aboshop
Bestellen Sie jetzt!
Die Produkte erscheinen im Spotlight Verlag, Fraunhoferstraße 22, 82152 Planegg/Deutschland, Amtsgericht München HRB 179611, Geschäftsführer: Dr. Wolfgang Stock
Die Schätze für Ihr Deutsch.
Ab jetzt immer dabei:
deins! – die jungen Seiten von Deutsch
perfekt. Das Heft zum Heft für Jugendliche.
In besonders einfachem Deutsch.
69-71_Vertrieb_DP_NEU 07.01.10 15:03 Seite 69
Meine Adresse:
Familienname, Vorname
Straße, Hausnummer
Land, PLZ, Ort
Telefon
Ich bin damit einverstanden, dass der Spotlight
Verlag mich auch per E-Mail über Angebote in-
formiert. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit
widerrufen.
Datum, Unterschrift
Rechnung bitte an meine Adresse:
Familienname, Vorname
Straße, Hausnummer
Land, PLZ, Ort
Ich bin damit einverstanden, dass der Spotlight
Verlag mich auch per E-Mail über Angebote in-
formiert. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit
widerrufen.
Datum, Unterschrift
Widerrufsrecht: Diese Bestellung kann ich innerhalb
der folgenden zwei Wochen schriftlich ohne Begrün-
dung bei der Spotlight Verlag GmbH, Fraunhofer-
straße 22, 82152 Planegg/Deutschland widerrufen.
Ich bestelle ein Abonnement von:
Deutsch perfekt Plus
12 Ausgaben Deutsch perfekt inklusive 12 Aus-
gaben des begleitenden Übungshefts für
€ 99,60/ SFR 169,20
Deutsch perfekt
12 Ausgaben für € 63,60/SFR 108,00
Deutsch perfekt Audio
zum Magazin im Extra-Abonnement
6 CDs für € 54,60/ SFR 87,90
Die Belieferung kann ich nach Ablauf des ersten
Bezugs zeitraums jederzeit beenden – mit Geld-
zurück-Garantie für bezahlte, aber noch nicht
gelieferte Ausgaben.
In den €-Preisen sind die Versandkosten für Deutsch-
land und Österreich enthalten, im SFR-Preis für die
Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland werden die
Porto-Mehrkosten berechnet.
Antwort
Spotlight Verlag GmbHPostfach 15 6582144 Planegg / MünchenDeutschland
Bitte freimachen,
falls Marke zur Hand
oder faxen:
+49(0)89/85681-159
X
Das Geschenk ist bestimmt für:
Bitte diese Angaben nur ergänzen, wenn Sie das
Abonnement verschenken möchten.
Familienname, Vorname
Straße, Hausnummer
Land, PLZ, Ort
Geschenkgutschein bitte an:
meine Adresse
Adresse des Beschenkten
Lieferung beginnt ab:
Das Geschenkabonnement läuft ein Jahr, es endet au-
tomatisch. Bitte kein Geld einsenden; wir schicken
Ihnen eine Rechnung.
Ich habe einen neuen
Abonnenten geworben:Bitte schicken Sie mir die angekreuzte Prämie,
sobald der neue Abonnent seine Rechnung bezahlt hat.
Mein Prämienwunsch:
A Deutsch in 30 Tagen/German in 30 Days
B SoundTube
Diese Prämienauswahl gilt bis 31.03.2010
Ich bin Abonnent von Deutsch perfekt, und der neue
Leser gehört nicht meinem Haushalt an.
Meine Kundennummer
Familienname, Vorname
Straße, Hausnummer
Land, PLZ, Ort
Antwort
Spotlight Verlag GmbHPostfach 15 6582144 Planegg / MünchenDeutschland
Bitte freimachen,
falls Marke zur Hand
oder faxen:
+49(0)89/85681-159
Ich bin der neue Abonnent und
möchte ein Jahresabonnement von:
Deutsch perfekt Plus
12 Ausgaben Deutsch perfekt inklusive 12 Ausgaben
des begleitenden Übungshefts für
€ 99,60/ SFR 169,20
Deutsch perfekt
12 Ausgaben für € 63,60/SFR 108,00
Die Belieferung kann ich nach Ablauf des ersten
Bezugs zeitraums jederzeit beenden – mit Geld-
zurück-Garantie für bezahlte, aber noch nicht
gelieferte Ausgaben.
In den €-Preisen sind die Versandkosten für Deutsch-
land und Österreich enthalten, im SFR-Preis für die
Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland werden die
Porto-Mehrkosten berechnet.
Widerrufsrecht: Diese Bestellung kann ich innerhalb
der folgenden zwei Wochen schriftlich ohne Begrün-
dung bei der Spotlight Verlag GmbH, Fraunhofer-
straße 22, 82152 Planegg/Deutschland widerrufen.
Meine Adresse:
Familienname, Vorname
Straße, Hausnummer
Land, PLZ, Ort
Telefon
Ich bin damit einverstanden, dass der Spotlight
Verlag mich auch per E-Mail über Angebote in-
formiert. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit
widerrufen.
Datum, Unterschrift
Leser-werben-Leser-Bestellkarte
X
Ich bestelle ein Trainerabonne-
ment von Deutsch perfekt12 Ausgaben Deutsch perfekt und passend
dazu die Unterrichtsbeilage für € 63,60/ SFR
108,00
Die Belieferung kann ich nach Ablauf des ersten
Bezugs zeitraums jederzeit beenden – mit Geld-
zurück-Garantie für bezahlte, aber noch nicht
gelieferte Ausgaben.
In den €-Preisen sind die Versandkosten für Deutsch-
land und Österreich enthalten, im SFR-Preis für die
Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland werden die
Porto-Mehrkosten berechnet.
Widerrufsrecht: Diese Bestellung kann ich innerhalb
der folgenden zwei Wochen schriftlich ohne Begrün-
dung bei der Spotlight Verlag GmbH, Fraunhofer-
straße 22, 82152 Planegg/Deutschland widerrufen.
Antwort
Spotlight Verlag GmbHPostfach 15 6582144 Planegg / MünchenDeutschland
Bitte freimachen,
falls Marke zur Hand
oder faxen:
+49(0)89/85681-159
Ich bin bereits Abonnent/in
von Deutsch perfektund möchte die Unterrichtsbeilage regelmäßig
zu meinem Magazin erhalten.
Meine Kundennummer
Ich bestelle zusätzlich zu mei-
nem Abonnement das
Übungsheft Deutsch perfekt
Plus für € 3,00/ SFR 5,10
pro Ausgabe
Bitte senden Sie mir die Infos
zu Klassensatzbestellungen
und weiteren Lehrerangeboten
X
Exklusiv-Bestellkarte für Trainer und Lehrer
1
2
3
11.700
809.C10
13.671
Bestellkarte – für Sie selbst oder zum Verschenken.
69-71_Vertrieb_DP_NEU 07.01.10 15:03 Seite 70
Schenken Sie sich oder einem lieben Menschen ein Abonnement von Deutsch perfekt.Deutsch perfekt wird für Beruf, Urlaub oder Studium eine große Hilfe sein.
Für mehr Abwechslung im Unterricht!
Abonnenten in Lehrberufen bekommen kostenlos zu jeder Deutsch perfekt-
Ausgabe eine Beilage mit Unterrichtsideen.
Das Trainerabo auf einem Blick:
+ 12 Deutsch perfekt-Ausgaben mit lebendigem Lehrmaterial für
3 verschiedene Sprachniveaus
+ Umfangreicher Sprachteil in jeder Ausgabe
+ Kostenlos für Abonnenten in Lehrberufen zu jeder Deutsch perfekt- Aus-
gabe die Unterrichtsbeilage Deutsch perfekt im Unterricht:
• mit didaktisch aufbereiteten Übungen und Kopiervorlagen für Lehrer
• konkrete Tipps für den Einsatz im Unterricht
• von erfahrenen Trainern konzipiert
Drei clevere Begleiter zu perfektem Deutsch!
Ihr Tipp ist uns ein attraktives Geschenk wert!
Exklusive Extras für Trainer und Lehrer!
Schicken Sie uns einfach die Leser-werben-Leser-Bestellkarte mit dem
Namen des neuen Abonnenten und wählen Sie für Ihre Empfehlung ein
Geschenk.
B. SoundTube
Kleines Radio mit gehobener Ausstattung für unterwegs.
• Edler Aluminiumkorpus
• Für alle MP-3 oder tragbaren CD-Player anschließbar
• Mit Netzadapter-Anschluss
• UKW/FM-Radio
Passend auch für viele iPod-Modelle.
(iPod nicht im Lieferumfang enthalten)
deutsch-perfekt.com/lwl
B
deutsch-perfekt.com/aboshop
deutsch-perfekt.com/lehrer
1
2
3
A. Deutsch in 30 Tagen/German in 30 Days
Ein Sprachkurs für den leichten Einstieg in
die deutsche Sprache für englischsprachige
Nutzer. Sie lernen, sich in alltäglichen
Situationen zu verständigen und sich zu
allgemeinen Themen auszutauschen.
Eine Audio-CD (Laufzeit 70 Minuten) und
ein Buch.
A
Deutsch perfekt Plus – das beglei-
tende Übungs heft für Deutsch im
hand lichen Format.
Deutsch perfekt Audio – zur Verbesserung
des Hör verständnisses. Wahlweise
als Audio-CD oder Audio-Download.
Deutsch perfekt – Durch aktuelle Beiträge im
Magazin erhalten Sie Einblicke in die Kultur
und Lebensart deutschsprachiger Länder.
69-71_Vertrieb_DP_NEU 07.01.10 15:04 Seite 71
Das dalango Prinzip:SPRACHE, DIE SPASS MACHT!
Schon 15 Minuten Training täglich reichen aus, um deine Lieblings-fremdsprache auf Vordermann zu bringen. Mit unterhaltsamenVideos, praktischen Übungen und vielen Vokabeln. Überzeuge dichselbst und teste jetzt dalango 14 Tage kostenlos.
www.dalango.de
NEUim www!
U4_Anz_Dalango 07.04.2009 14:02 Uhr Seite 1