201665537 Deutsch Perfekt Januar 2014
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Anatomie
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Interview
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2 800 Worterklrungen
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Berlin und die Spionage
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FRAGENAuf dem Flohmarkt hast du sehr billig einen schnen Bildband ber Berlin gekauft. Du erzhlst einem Freund: Schau mal, dieses Buch hat nur Euro gekostet. a) ein
b) einenc) einer
Wie ist die Telefonvorwahl von Berlin?a) 010b) 040c) 030
FRAGEN
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ANTWORTENa) werWessen ist ein Fragewort im Genitiv.
Das Fragepronomen was fragt nach
einer Sache.
c) Nathan der Weise Lessing war einer der wichtigsten
Dichter der deutschen Aufklrung.
Die Ringparabel zum Verhltnis der
drei monotheistischen Religionen
aus Nathan der Weise ist einer
der wichtigsten Texte dieser Epoche. EJF"VGLMSVOHhier: Epoche zwischen 1600 und
1800 in Europa, in der rationales Denken und Tun
zum Ideal wurdeEJF3OHQBSBCFMO 5 kurze, symbolische
Geschichte von einem Ring, die dem Leser eine
Moral zeigt
Berlin_Fragekarten 2
E5
44 | Tiergarten
Der vom Barock und der italie-
nischen Renaissance inspirierte
Dom ist eine der wichtigsten protestantischen Kirchen in Deutschland. Er wurde 1905 eingeweiht. Auch vorher gab
es auf dem Areal am Lustgarten
schon eine Kirche. In der Gruft
des Doms liegen viele Mitglieder
der Monarchenfamilie der Hohenzollern. Heute nden im
Berliner Dom oft auch kulturelle
Veranstaltungen statt.
FJOXFJIFOhier: in einer neuen Kirche zum ersten
Mal einen Gottesdienst feiernEFS(UUFTEJFOTUFreligise Feier, vor allem in
der christlichen Kirche)EJF(SGUFOOrt, meistens unter einer Kirche,
wo die Toten liegen
3 | Berliner
Dom
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2011 12
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Editorial
Berlin-KrimiDas Jahr der Spionageskandale als solches wird uns 2013 in Erin-
nerung bleiben. Was im Mai in Hongkong begann, erreichte sp-
testens im Oktober auch Berlin so richtig als die Emprung ber
das wahrscheinlich abgehrte Handy von
Bundeskanzlerin Angela Merkel nur der
Anfang eines diplomatischen Orkans war.
Pltzlich war Berlin wieder das, was es schon
so oft war: die Hauptstadt der Spionage.
Bis zu 45 000 Agenten waren in der Stadt
in manchen Jahren aktiv. Auch die amerika-
nische National Security Agency war dort
schon frher vertreten. Auf dem Teufelsberg,
im Westen der Stadt, betrieb sie bis 1992 eine
Spionage-Station. Von dort hrte sie weit in Richtung Osten. In den
Ruinen der Station begann unsere Korrespondentin Barbara Kerbel
ihre Recherche zur Spionage-Hauptstadt von der sie am Ende
einen echten Berlin-Krimi zurckbrachte (ab Seite 14).
Marcel Burkhardt sprach derweil mit dem Hacker Gtz Schartner
ber Risiken im Internet. In sogenannten Live-Hackings vor groem
Publikum zeigt Schartner regelmig, wie leicht Computer zu atta-
ckieren sind. Die Zuschauer sind oft geschockt, wenn sie sehen,
wie einfach Antivirenprogramme und Firewalls umgangen werden
knnen, sagt der Sicherheitsexperte (Seite 60).
Aus der Hauptstadt kommt auch der zweite groe Beitrag in die-
sem Heft. 100 typische Fehler, wie sie sie auch von ihren Kursteil-
nehmern in Berlin kennt, hat die DaF-Dozentin Lisa Drr gesam-
melt. Ab Seite 28 gibt sie Tipps, wie Sie es richtig machen. Starten
Sie orthografisch sicher ins neue Jahr!
Deutsch lernen in Berlin, das
knnen bald vielleicht auch Sie: Wir
verlosen einen einmonatigen Som-
mersprachkurs in der Hauptstadt
unter allen Teilnehmern unserer
Leserbefragung. Was gefllt Ihnen an
Deutsch perfekt? Und was nicht? Das
wollen wir wissen, um ganz nach
Ihren Wnschen arbeiten zu kn-
nen. Fr Ihre Antworten danken wir
mit einem groen Gewinnspiel
(mehr Informationen auf Seite 17).
Ich freue mich auf Ihre Meinung!
ls slches hier: als so ein Jahrso rchtig hier: wirklich; intensivdie Emprung rgerbhren hier: im Geheimen bei Tele -
fon ge sprchen mithren
vertreten sein hier: da sein; an einem Ortsein
betreiben hier: haben und dort abhrendie Recherche, -n franz. Suchen von genauen Informa -
tionen
cht wirklich; hier: so, dass etwasauch in der Realitt passiert
derweil inzwischenregelmig immer wieder, z. B. einmal pro
Monat
umgehen hier: etwas tun, um trotzAntivirenprogramm auf einemComputer Daten zu kontrollieren
der Beitrag, e hier: Text in einer Zeitschrift... verlosen einem zuflligen Gewinner
... schenken
die Leserbefragung, -en Umfrage bei Lesernder Chfredakteur, -e Chef von allen Journalisten bei
einer Zeitschrift oder Zeitung
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Jrg WalserChefredakteur
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4Die Themen des Monats Januar 2014
LEICHT
LEICHT
LEICHT
LEICHT
SCHWER
SCHWER
SCHWER
SCHWER
SCHWER
MITTEL
MITTEL
MITTEL
MITTEL
MITTEL
6 Mein Deutschland-BildPatrick Pleul ber die Herstellung von Sauerkraut
8 PanoramaNeues, Namen und Zahlen
17 Sagen Sie uns Ihre Meinung zum Heft und gewinnen Sie einen Sprachkurs in Berlin oder einen von 99 anderen Preisen!
22 Ja oder Nein?Streit-Thema: Studieren zu viele?
24 Nachrichten Aus Deutschland, sterreich und der Schweiz
51 ReisetippsHochsauerland Bad Kissingen Wildkogel
54 Mein erster MonatAnna Zyubanova in Lemfrde
56 Ein Bild und seine GeschichteVor 1200 Jahren: Die Epoche Karls des Groen endet
58 Der Blick von auen Adam Fletcher ber Feste und Pyromanen
60 Im Interview: Gtz SchartnerDer Hacker ber Datenspionage und Cyber-Attacken
65 Weltliteratur Thomas Mann und sein Familien-Epos Buddenbrooks
66 KulturtippsKino Ausstellung Theater Konzert Hrbuch Buch
68 Kolumne Alia Begisheva ber Gste
69 Nchsten Monat in Deutsch perfekt
70 D-A-CH-MenschenEiner von 98 Millionen: Was denkt Frank-Jrgen Schmidt?
Internationale Deutscholympiade Bavaria Filmstadt Surfen im Schnee Rapper Eko Fresh 1. Januar
Die jungen Seitenvon Deutsch perfekt
Keine Fehlermehr!
Wie ist es richtig? Das oderdass, ihm oder im,deutsch oder Deutsch?
Das Schwierigste an der deut-schen Orthografie sind oft dieDetails. Die 100 wichtigstenTipps damit Sie 2014 beim
Schreiben sicher sind!
Seltsame Details auf den BerlinerDchern von auslndischen Botschaf-ten bringen nicht nur die Deutschenzum Nachdenken. Das Phnomen istnicht neu: Schon frher waren in kaumeiner anderen europischen Stadt soviele Agenten aktiv wie in Berlin. Waspassiert und passierte da im Geheimen?
14
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PLUS
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MITTEL
MITTEL
Spionage-StadtBerlin
Viel Neues im neuen Jahr: Arbeit-nehmer knnen viel Urlaub mitwenig Urlaubstagen machen, Stu-dieren wird berall kostenlos und
Berlin bekommteine Food Week.Aber das ist nochlange nicht alles.
62 Was bringt2014?MITTEL
MITTEL
LEICHT
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SCHWER
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In diesem Heft: 19 Seiten Sprache & Service
28 Richtig schreiben 100 Tipps zur Orthografie
35 bungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wrtern und Texten
36 Wrter lernenAuf der Piste
37 Schreiben Sprechen VerstehenReklamationen In der Kneipe Wrter rund um den SchneeSammelkarten
39 Raten Sie mal! ComicRtsel zu einem Thema des Monats Haiopeis
40 GrammatikAdjektive mit prpositionalem Kasus
42 Deutsch im Beruf Krank, was tun?
44 Lsungen Kundenservice Impressum Lsungen der bungen Wer macht was bei Deutsch perfekt?
45 StarthilfeExtra-Service bersetzungen in Englisch, Spanisch, Franzsisch,Italienisch, Polnisch, Russisch, Trkisch
PLUS
Mehr als 800 Erklrungen von schwierigen Wrtern
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lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgr!ungefhr, etwa
Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen
Auf www.deutsch-perfekt.com knnen Sie
mit einem Premium-Abo Texte mit diesem
Symbol hren. Diesmal:
50 Anatomie einer NationHelikopter-Eltern mit Trumsuse
64 Das bringt 2014Mehr Urlaub mit weniger Urlaubstagen
5 Spiel, Spa, SpracheDie Olympiade
Deutsch perfekt Audio: der Trainer frHrverstehen und Aussprache, auf CD oderals Download (siehe Seite 19).
Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln knnen Sie Texte undbungen auf Deutsch perfekt Audio hren.
Deutsch perfekt Plus: 24 Seiten bungenund Tests zu Grammatik, Vokabeln und mehr(siehe Heftrckseite).
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PLUS
LEICHT SCHWERMITTEL
LEICHT
LEICHT
MITTEL
MITTEL
MITTEL
MITTELSCHWER
LEICHTMITTELSCHWER
LEICHTMITTEL
MITTEL
PLUS
PLUS
PLUS
Lernen mit -Produkten
Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER
GER Gemeinsamer europischerReferenzrahmen
Texte auf Stufe B1 des GER
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TITELCOM
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Viele Erwachsene erinnern sich gern an sie zurck: dieKindheit. Aber wie geht es Deutschlands Kindern
heute? Antworten fin-den Sie im zweiten Teilder Serie Anatomieeiner Nation.
48 DeutschlandsKinder SCHWER
SCHWERLEICHT
SCHWER
MITTEL
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Pressefotografen wie ich fotografieren bekannte Motive immer wieder.So wie dieses hier aus Lbbenau in Brandenburg: drei Frauen mitKopftuch, die ein paar Meter tief in einem Kessel stehen und Weikohl mitden Fen stampfen. Spter wird daraus Sauerkraut, das typisch deutscheGericht. So ein Foto habe ich vor zwei, drei Jahren schon einmal gemacht.Aber die Produktion war zu dieser Zeit schon weiter: Die Damen haben schonoben aus dem Kessel herausgeschaut. Fr das Foto habe ich auf einer Lei-ter gestanden. So habe ich die Frauen aus einer ungewhnlichen Perspek-tive fotografiert. Weil der Weikohl erst langsam zu Sauerkraut wird, hat esgar nicht schlecht gerochen.
Der Firma ist Hygiene sehr wichtig. Ich bin nicht in den Kessel gestie-gen, habe aber trotzdem Gummistiefel bekommen. Nur so haben sie michin den Raum gelassen.
Im Sommer stehen die Frauen um einen Tisch. Dann legen sie Senf -gurken ein. Am Ende meines Besuchs habe ich mir noch ein Glas Sauer -kraut gekauft. Ich mag es gern, am liebsten mit Kartoffeln. Geschenke darfich leider nicht akzeptieren.
das Kpftuch, er Stck Stoff: Man legt es um den Kopf.der Kssel, - hier: extrem groer Topfder Weikohl rundes Wintergemse mit groen, grnen Bltternstmpfen mit Energie drcken aufdas Sauerkraut geschnittenes, mit Salz konserviertes Gemse: Es
schmeckt sauer.
die Leiter, -n Gert: Man kann es zum Hinauf- und Hinuntergehenwie eine Treppe benutzen.
ngewhnlich anders als sonst; normalder Gmmistiefel, - spezieller Schuh: Man trgt ihn bei Regen.einlegen hier: in salziges, saures Wasser legen. So konserviert man
ein Lebensmittel.
die Snfgurke, -n kleine grne Gemsepflanze: Sie ist mit harten, kleinenFrchten der Senfpflanze eingelegt.
Fotograf: Patrick Pleul
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FOTOS: PICTU
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Mein Deutschland-Bild
LEICHT
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PRAKTIKUM IM SCHNEESki fahren auf zwei langen Teilen auf
Schnee einen Berg hinunter-fahren
die Pstenraupe, schwere, groe Maschine -n (Foto): Damit macht man
Pisten.(die Pste, -n Weg(e) auf einem Berg:
Dort kann man Ski fahren.)
die Gstebetreu- Frau: Sie kmmert sich erin, -nen beruflich um Gste.die Beschneiungs- technische Konstruktion:anlage, -n Damit macht man Schnee.das PS, - kurz fr: Pferdestrke: Sie
zeigt, wie stark ein Motor ist.
das Gefhl, -e das Fhlen; Emotion
BERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46
SchweizPraktikum im Schnee
Im Schweizer Wintersportort Grchen (Kanton Wallis) knnen Gste nicht nur Ski fahren
und einen romantischen Winterurlaub in den Alpen machen. Jeden Donnerstag um 8 Uhr
beginnt ein ganz spezielles Praktikum. Urlauber drfen fr 109 Franken (circa 90 Euro)
eine Pistenraupe fahren. Genauer: Sie drfen mitfahren. Der Tag beginnt mit der Pisten-
kontrolle am Morgen, erklrt Gstebetreuerin Melanie Stoffel. Denn man muss sicher
sein, dass die Piste wirklich in Ordnung ist und alle Skifahrer ohne Probleme fahren kn-
nen. Dann lernen die Praktikanten, wie die Beschneiungsanlage funktioniert. Auer-
dem gibt es ein Mittagessen. Am frhen Nachmittag darf der Gast dann endlich in der
Pistenraupe mitfahren. Mit 400 PS geht es hoch und wieder runter ein sehr spezielles
Gefhl. Aber der Schnee muss wieder auf den Berg. Schlecht ist noch niemandem gewor-
den, sagt Stoffel. Am Ende bekommen alle ein Diplom. Sie sind dann Praktikant
Schneespezialist ganz offiziell.
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Tipp des MonatsLndertickets
Bis zu fnf Reisende knnen in einem Bundesland
den ganzen Tag in den Nahverkehrszgen und in vie-
len Verkehrsverbnden fahren mit einem Lnder-
ticket. Die Preise sind in den Bundeslndern ver-
schieden. Fr fnf Personen liegen sie zwischen 29
und 39,50 Euro. Fr eine Person kosten die Tickets
meistens 22 Euro. Um Geld zu sparen, darf man sich
spontan andere Reisende suchen und dann mit ihnen
zusammen fahren. Verboten sind aber Fahrten mit
Schleppern: Sie kaufen einen Fahrschein, nehmen so
viele Passagiere wie mglich mit und fahren oft den
ganzen Tag von einer Stadt zur nchsten. So wollen sie
Geld verdienen. Man darf Passagiere bei den Lnder-
tickets aber nicht austauschen. Wird man kontrolliert,
bekommt nicht nur der Schlepper Probleme: Alle, die
mit ihm fahren, mssen Strafe zahlen.
Panorama
LEICHT
!
IndustrieKautschuk aus Europa
Naturkautschuk kommt meistens aus Lndern mit einem subtropischen Klima. Der
Kautschukbaum mag es nmlich warm und feucht. Deshalb ist es nicht einfach, das
Material in Europa herzustellen. Es muss importiert werden. Bald soll es aber auch
Naturkautschuk aus Deutschland geben. In Mnster (Nordrhein-Westfalen) tes-
ten Molekularbiologen vom Fraunhofer-Institut zusammen mit der Reifenfirma
Continental jetzt die Herstellung von Naturkautschuk aus einer russischen Vari-
ante der Lwenzahn-Blume (Foto rechts). Der weie Saft der Blume hat groes
Potenzial: Er ist genauso gut wie der Saft aus dem Kautschukbaum. Der russische
Lwenzahn braucht aber kein subtropisches Klima. Er kann schon nach einem Jahr
geerntet werden. Die Blume hat auch nur wenige Probleme mit Schdlingen. In fnf
Jahren sollen die ersten Autos mit Lwenzahn-Kautschukreifen fahren.
Pistenraupen in Aktion
Im SchweizerWintersportortGrchen drfenUrlauber darin
mitfahren
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Ser MozartTypisch sterreich?
Sie sind rund, s und haben viele Kalorien. Das ist logisch, denn die kleinen Mozartkugeln
sind aus Schokolade, Marzipan und Nugat. Die Firma Reber in Bad Reichenhall (Bayern) gibt
auch noch ein bisschen Rum dazu. 45 Minuten dauert es bei Reber, bis eine Mozartkugel fertig
ist. Rund 500 000 Stck stellt die Firma jeden Tag her, so viele wie keine andere in der Welt.
Die meisten der Traditionskugeln kommen also aus Sddeutschland und nicht aus sterreich auch
wenn die se Kugel eine Idee des Konditors Paul Frst aus Salzburg war. Die Firma Reber exportiert
die Mozartkugeln aus dem 18 Kilometer von Salzburg entfernten Bad Reichenhall in mehr als 50
Lnder. Bald will sie ihr Produkt auch in arabischen Lndern anbieten in einer Variante ohne
Alkohol. Die meisten Mozartkugeln bleiben aber in Deutschland. Viele Deutsche mgen nmlich
nicht nur die Musik des Komponisten sondern auch die Kugeln, die seinen Namen tragen.
TYPISCH STERREICH?die Mozartkugel, -n runde Pralineder Konditor, Person: Sie stellt beruflichKonditoren Kuchen und Pralinen her.entfrnt in einer Distanz von
LNDERTICKETSdas Bndesland, er Teil von einer fderalisti-
schen Republik
der Nahverkehrszug, Zug fr den Verkehr aufe kurzen Wegen (z. B.
Regionalbahn, RegionalExpress, S-Bahn)
der Verkehrsver- Firma: Sie kmmert sichbund, -e/e um den Straenbahn-
und Busverkehr.
die Fahrt, -en von: fahrender Schlpper, - hier: Person: Sie
nimmt andere illegal mit.
austauschen hier: Eine Person steigtaus, und eine anderefhrt an ihrer Stelle mit.
die Strafe, -n hier: Gebhr als Sanktion
KAUTSCHUK AUS EUROPAfeucht ein bisschen nassrnten z. B. Obst und Gemse
sammeln
der Schdling, -e Parasit; kleines Tier: Esmacht z. B. Pflanzen oderLebensmittel kaputt.
BERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46
08-13_DP_0114.pdf 208-13_DP_0114.pdf 2 03.12.13 15:4603.12.13 15:46
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10 1/14
ZahlenspielEinkaufen 2.0
Fr 10,78 Milliarden Euro haben Kunden
aus ganz Deutschland 2012 Kleidung im
Internet gekauft. Das sind elf Prozent
mehr als 2011. Auf Platz zwei steht Elek-
tronik (4 Milliarden Euro, plus 25 Pro-
zent), auf Platz drei Bcher (2,59 Milliar-
den Euro, plus zehn Prozent). Stark im
Kommen ist das Einkaufen von Lebens-
mitteln im Internet. Argumente dafr gibt
es genug: 120 Mal im Jahr sucht ein
Kunde im Durchschnitt vor dem Einkau-
fen einen Parkplatz. Der Wocheneinkauf
dauert 2,5 Stunden. Fnf Tage steht ein
Mensch pro Jahr im Supermarkt, davon
einen an der Kasse. Pakete mit Lebens-
mitteln stellt die Post seit ungefhr einem
halben Jahr in Berlin, Kln, Mnchen
und groen Stdten in Nordrhein-West-
falen in den Abendstunden zu: zwischen
18 und 20 Uhr oder zwischen 20 und 22
Uhr. Aber nicht nur Lebensmittel bedeu-
ten mehr Arbeit fr die Paketdienste. Vor
Weihnachten bestellen und verschicken
ungefhr drei Mal so viele Menschen wie
sonst Pakete. Sptestens am 23. Dezem-
ber, 10 Uhr, muss ein Paket bei dem
schnellsten Paketdienst, der DHL, abge-
geben sein, damit es bei einem Empfn-
ger im Inland noch zum Fest ankommt.
SilvesterFeiern bis 2014
An keinem anderen Datum feiern so viele Men-
schen gleichzeitig wie in der Nacht vom 31. Dezem-
ber auf den 1. Januar. Die grte Silvesterparty
Deutschlands findet in Berlin statt: Zwischen Bran-
denburger Tor und Siegessule stehen jedes Jahr
circa eine Million Menschen.
Akustisch interessant ist es am Hamburger Hafen.
Pnktlich um 24 Uhr sind dort die Signalhrner der
Schiffe zu hren. Extravaganter ist es auf Sylt:
Deutschlands nrdlichste Insel feiert in Wenning -
stedt einen fnf Tage langen Partymarathon. Am
1. Januar wartet die eiskalte Nordsee fr ein Bad.
Viele Familien und Freunde feiern zu Hause. Sehr
oft essen sie am Silvesterabend Fondue. Ein popu-
lres Spiel ist das Bleigieen, bei dem man heies
Blei in Wasser giet. Die kleinen Figuren sollen zei-
gen, was im nchsten Jahr passiert. Eine andere
Tradition: Das Fernsehen zeigt immer den kurzen
Film Dinner for One.
Zu keinem anderen Termin werden in Deutschland
so viele SMS verschickt wie an Silvester. Circa 310
Millionen SMS waren es beim letzten Mal. Es gibt
deshalb kurz nach 24 Uhr hhere Kapazitten.
Trotzdem kommen nicht alle Nachrichten pnktlich
an. Drei Tipps: Die SMS kurz vor 24 Uhr schicken, die
SMS frher schreiben und dann an eine Empfn-
gerliste schicken oder einen zeitversetzten SMS-
Versand im Internet whlen.
BERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46
KlischeesLiebe Niedersachsen,
bse Saarlnder?
Die Internetplattform Survey Monkey hat
gefragt, welches Bundesland die Deut-
schen wirklich nicht brauchen. Das Ergeb-
nis: Das Saarland steht auf dem ersten
Platz Niedersachsen auf dem letzten.
Auch nicht sehr populr sind Bayern (Platz
zwei) und Sachsen (Platz drei). Die Nieder-
sachsen knnen sich jetzt also ber den
erfreulichsten letzten Platz aller Zeiten
freuen, schreibt Survey Monkey. Warum
die Menschen ein Bundesland nicht
mgen, ist aber nicht klar. Das hat die
Internetplattform nmlich nicht gefragt.
Vielleicht ist die Erklrung einfach: Es
haben viel zu wenig Saarlnder und viel
zu viele Niedersachsen mitgemacht.
Silvestertradition Bleigieen
Kleine Figuren als Pro-gnose frs nchste Jahr
FEIERN BIS 2014die Siegessule, -n langes, vertikales Monu -
ment mit einer Skulpturdas Signalhorn, er Gert: Damit kann man
akustische Signale geben.die |nsel, -n Stck Land in einem Meer,
See oder Flussder Partymarathon, lange und viele -s Partys ohne Pauseeiskalt extrem kalt; sehr kaltdas Blei sehr schweres, ziemlich
weiches, graues Metallgieen hier: hineintundie SMS, - kurz fr: Short Message
Service kurzer Brief: Manschickt ihn mit dem Handy.
verschcken schickendie Empfngerliste, Register mit spezieller -n Ordnung: Darin stehen die
Empfnger.zeitversetzt hier: so, dass etwas spter
gemacht wirdder Versnd hier: das Schicken einer
SMS
LIEBE NIEDERSACHSEN, BSE SAARLNDER?
das Bndesland, er Teil von einer fderalisti-schen Republik
das Ergebnis, -se Resultaterfreulich hier: so, dass man sich
darber freutller Zeiten frher und heute
EINKAUFEN 2.0strk m Kmmen sehr modern werdenseinm Drchschnitt meistens: Das ist normal.zustellen hier: Post bringenngefhr/ungefhr nicht ganz genau; circader Paketdienst, -e Servicefirma: Sie bringt
Pakete zu den Empfngern.verschcken schickensptestens mindestensdas |nland Ausland
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Panorama
LEICHT
VorarlbergSchner warten
Was machen bekannte Architekten aus Belgien, Chile, China, Japan,
Norwegen, Russland und Spanien in dem kleinen sterreichischen Dorf
Krumbach in Vorarlberg? Sie bauen sieben neue Haltestellen-Huschen.
Geld bekommen sie keines. Sie drfen aber eine Woche Urlaub in der
Region machen. Das Material fr die neuen Huschen wird gespendet
und die Dorfbewohner bauen mit. Offiziell heit das Projekt
Bus:Stop. Die Idee hatte ein Kulturverein. Der hat nicht gedacht, dass
sich so schnell so viele internationale Architekten finden. Aber die Archi-
tekten haben die Idee interessant gefunden. Vorarlberg ist nmlich fr
eine spezielle Baukultur mit viel Holz bekannt. Der Pavillon des Chile-
nen Smiljan Radic ist schon fertig. Im Frhjahr sollen dann die anderen
Haltestellen-Huschen fertig sein.
SCHNER WARTENbauen hier: Haltestellen-
Huschen machen
spnden Geld oder andere Dingeals Hilfe geben
der Drfbewohner, - Person: Sie wohnt ineinem Dorf.
das Frhjahr, -e Frhling
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Das Erste ist fertigDer Chilene Smiljan Radic
in seinem Wartehus -chen (hier steht es noch
in einer Ausstellung)
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a) Robbie Williams. Der Star hat zusammen mit Tom Hanks und James Blunt im britischenFernsehen ber die deutsche TV-Show Wetten,
dass ...? gelstert.
b) Topmodel Toni Garrn erzhlt das gern, wenn Leute sie nach der New York Fashion Week
fragen. Dort ist sie nmlich nur ungefhr fnf Minuten pro Show zu sehen muss aber sehr
oft warten.
c) Der frhere Formel-1-Pilot Niki Lauda. Er musste immer sehr lang warten, bis er sich
in den Prototyp eines neuen Rennwagenssetzen durfte.
Lsung auf Seite 44
Wer hat es gesagt?
Man sitzt auf dem Sofa, undes dauert fnf Stunden.
WER HAT ES GESAGT?Wtten, dss ? hier: Ich bin mir sicher,
dass dieser Kandidat miteinem positiven Resultatmachen wird.
lstern bse ber jemanden/etwassprechen
der Rnnwagen, - Auto: Es kann sehr schnellfahren.
POPCORN GEGEN WERBUNGdie Wrbung von: werben = versuchen,
ein Produkt sehr bekanntzu machen
sch mrken vergessennbewusst so, dass man es nicht
merktlautlos ohne Laute(der Laut, -e Einen Laut kann man
hren.)der Frscher, - Person: Sie arbeitet fr
mehr Wissen.sch verweigern hier: nicht tun, was man
machen soll
HUNDEWSCHEdie Wschanlage, technische Konstruktion: -n Darin wird z. B. ein Auto
gewaschen.das Hrrchen, - Mann: Er hat einen Hund.das Frauchen, - Frau: Sie hat einen Hund.der Knpf, e hier: kleines Ding: Darauf
kann man drcken.die Badewanne, -n Ding der Sanitreinrichtung
im Bad: Darin kann manbaden.
der Fhn, -e Gert: Damit trocknet mandie Haare.
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Robbie Williams Toni Garrn Niki Lauda
InnovationenHundewsche
Ein Auto in die Waschanlage stellen? Kein Problem. Aber funk-
tioniert das auch mit einem Hund? Ja wenn Herrchen oder
Frauchen mit ihm zum Beispiel in Berlin-Biesdorf spazieren geht.
Dort gibt es nmlich eine Hundewaschanlage. Der Kunde muss
nur auf einen Knopf drcken, dann kann der Hund duschen. Er
steht dafr hinter Plexiglas in einer Badewanne. Seife, Shampoo
und einen Fhn gibt es auch. Der Service kostet 9,50 Euro. Poten-
zielle Kunden gibt es viele. In der deutschen Hauptstadt leben
rund 150 000 Hunde und an kalten Regentagen sind sie oft
besonders schmutzig.
Bitte duschen! Kunde Eberhard Fischer mit Hund Anna-Lucia an der Hundewaschanlage
KinoPopcorn gegen Werbung
Werbung fr neue Produkte funk-
tioniert im Kino nur bei Menschen,
die nichts essen. Denn unbekannte
Produktnamen kann man sich nur
merken, wenn man sie unbewusst
lautlos wiederholt. Das sagen For-
scher der Universitt Kln. Mit Pop-
corn im Mund geht das aber nicht.
Das Kinopublikum kann sich dem
Kommerz also ganz einfach verwei-
gern durch kollektives Essen.
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Panorama
LEICHT
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3 FragenIm Iglu bernachten
Benno Reitbauer (48) baut jedes Jahr in den KitzbhelerAlpen (sterreich) ein Igludorf. Fertig wird es Ende Dezem-ber. Ab Januar drfen Gste dort bernachten.
Wie bauen Sie Ihre Iglus? Wir machen es anders als die Inuit frher uns helfenMaschinen. Zuerst nehmen wir einen groen Ballon, dermit Luft gefllt ist. Darauf kommt Schnee. Das macht eineSchneefrse. Wenn sie fertig ist, lassen wir die Luft ausdem Ballon. Dann kmmern wir uns um Details, bauenzum Beispiel Betten oder auch einen Tisch aus Schnee.Strom und Licht braucht das Iglu natrlich auch.
Und dann kann man darin bernachten?Ja, und es ist nicht kalt! Die Betten sind aus Schnee, aberjeder Gast schlft in einem speziellen Schlafsack frPolarexpeditionen. Der ist sehr warm. Aber es kommenauch viele Besucher, die nicht bei uns bernachten. Wirbauen nmlich nicht nur die kleinen Iglus zum Wohnen,sondern auch groe Exemplare: ein Restaurant, eine Bar,eine Kirche, ein Iglu fr eine groe Ausstellung
Was kann man da sehen?Skulpturen aus Schnee und Eis. Manche sind drei oder vierMeter hoch. Dafr brauchen wir natrlich ein besondersgroes Iglu. Wir stellen einfach mehrere Exemplarezusammen und verbinden sie dann wie bei einer Kette.Die Ausstellung hat jedesMal ein anderes Motto.Dieses Jahr geht esum zwei sehrbekannte histo-rische Figuren:Kaiserin Sissiund KaiserFranz.
IM IGLU BERNACHTENbauen hier: aus Schnee machender Ballon, -e/-s groes Ding aus elastischem
Materialfllen hier: Luft hineinlassen, bis
der Ballon ganz rund undgro ist
die Schneefrse, groes Gert: Man rumt -n damit Schnee weg und bringt
ihn von unten nach oben an eine andere Stelle.
der Schlafsack, e groe, warme Tasche: Mankann darin schlafen.
einfach hier: nurmehrere (-r/-s) mehr als zwei; ein paar]s geht m ... hier: Der Inhalt ist die Kaiserin, -nen oberste Monarchin
NEUE HEIMAT FR MUSCHELdie Mschel, -n Tier (Foto): Es hat eine extrem
harte Haut und lebt im Wasser. In vielen Jahren formt es eine Perle in sich.
(die Haut Organ: Es ist auen am ganzen Krper von Menschen und Tieren.)
(die Prle, -n kleines, rundes, meistensweies, schnes Ding)
der Schmck schnes Ding: Man trgt esz. B. am Finger oder am Ohr.
die Knst sthetische Dinge (z. B. Bilder,Literatur, Musik oderSkulpturen)
der Fscher, - Person: Sie holt Fische ausdem Wasser und verkauft sie.
renaturieren machen, dass ein kultivier-tes Areal wieder so natrlichwird, wie es frher war
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Rote ListeNeue Heimat fr Muschel
Flussperlmuscheln waren frher bei reichen Leuten populr. Als Schmuck haben sie sie gern
getragen. Auch in Kirchen ist bis heute Kunst aus Flussperlmuscheln zu sehen. Frher haben
die Tiere in vielen Flssen gelebt. Aber heute ist nicht mehr sicher, ob es sie in ein paar Jah-
ren noch gibt. Fast 300 Jahre alt knnen sie werden. Aber das Leben einer Flussperlmuschel
ist kompliziert. Sie braucht nicht nur sauberes Wasser, sondern auch spezielle Fische. Auf
ihnen lebt sie am Anfang ihres Lebens fr ein paar Monate. Aber immer mehr Flsse haben
Barrieren und viel zu wenig Natur. Die Popularitt als Schmuck war fr die Flussperlmuschel
natrlich auch nicht gut. Im Fluss Mitter nacher Ohe im Bayerischen Wald versuchen Fischer
jetzt, der kleinen Muschel eine neue Heimat zu geben. Sie haben Barrieren weggemacht und
den 17 Kilometer langen
Fluss renaturiert. Die
Fische, auf denen die
Muscheln fr kurze Zeit
leben, knnen wieder
frei schwimmen. So sol-
len dort aus den weni-
gen Muscheln wieder
viele werden.
FlussperlmuschelnGibt es sie in ein
paar Jahren noch?
Khlschrank unntigBenno Reitbauer (rechts) in
der Bar seines Igludorfs
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Geheime Tunnel, Antennen im Wald,
Agenten berall: Im Kalten Krieg war Berlin
die Hauptstadt der Spionage. Barbara Kerbel
hat die Spionage-Geschichte untersucht
und festgestellt: Auch heute noch wollen
einige viel mehr wissen, als erlaubt ist.
Die Stadt der Agenten
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Berlin und die Spionage
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der Klte Krieg Konflikt zwischen Staatenmit verschiedenen Ideolo gienim Zeitraum 1945 bis 1990
das Rtsel, - Aufgabe, die man durchNachdenken lsen kann
der Mtarbeiter, - Angestellterdie Staatssicherheit Geheimpolizei der Deutschen
Demokratischen Republikder Geheim- staatliche Organisation, diedienst, -e geheime Informationen aus
anderen Lndern mithilfevon Agenten holt und ge -heime Dinge des eigenenLandes vor fremden Agentenschtzen soll
der berlufer, - hier: Agent, der auf die Seite der Feinde geht
(der Feind, -e Freund; hier: Nation oderIdeologie, gegen die mankmpft)
der Staatsfeind, -e Person, die durch ihre Aktivi -tten dem Staat Problememacht und ihn in einegefhrliche Situation bringt
der Mrder, - Person, die in kriminellerAbsicht einen Menschen soverletzt, dass dieser stirbt
die Flcht, -en hier: geheime Reise auseinem Land
einen Pkt schlieen einen Pakt machender Zeitpunkt, -e Momententtrnen hier: die wahre Identitt
eines Agenten ffentlichbekannt machen
mysteris hier: so, dass man wenigber ihn wei
Am Anfang steht ein Rtsel. Zwei Geschichten aus dem Kalten Krieg: Eine ist wirk-lich passiert, die andere hat sich ein Schriftsteller berlegt.Die erste Geschichte beginnt an einer Tr im Bahnhof Friedrichstrae in Berlin-
Mitte. Nur wenige kennen diese Tr, die von einer Welt in die andere fhrt. Durch
sie geht eines Tages ein wichtiger Mitarbeiter des Ministeriums fr Staats sicherheit
der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Er trgt zwei Koffer, voll mit gehei-
men Dokumenten. Der Agent gibt sie der Westberliner Polizei: Er kooperiert mit dem
Geheimdienst der Bundesrepublik. Dafr bekommt er eine neue Identitt. Der ber-
lufer wird im Westen zum Star und im Osten zum Staatsfeind Nummer eins.
Die zweite Geschichte beginnt in London. Ein DDR-Spion wird in die englische
Hauptstadt geschickt. Dort wird er zum Mrder. Die Polizei sucht ihn. An allen Flug-
hfen, Bahnhfen und Hfen hngt sein Foto. Trotzdem gelingt ihm die Flucht
zurck nach Ostberlin. Der britische Geheimdienst hat mit dem Deutschen nmlich
einen Pakt geschlossen. Von diesem Zeitpunkt an arbeitet der Top-Kommunist fr
die Briten. Aus dem Ministerium fr Staatssicherheit schickt er seine Informationen
nach London. Jahrelang.
Welche Geschichte ist wahr?
Der Name des DDR-Spions, der in London zum Doppelagenten wird, ist Hans-Die-
ter Mundt. Er ist eine fiktive Figur aus John Le Carrs 50 Jahre altem Agententhriller
Der Spion, der aus der Klte kam.
Aber den geheimen Ausgang im Bahnhof Friedrichstrae gab es wirklich. Der Agent
aus der ersten Geschichte, der im Januar 1979 diesen Weg in die Bundesrepublik
whlte, heit Werner Stiller. Er war der populrste berlufer im Kalten Krieg und
enttarnte viele ostdeutsche Agenten in der Bundesrepublik. Und er zeigte dem Wes-
ten das Gesicht eines der mysterisesten Agenten des Ostens: DDR-Auslandsspiona-
ge-Chef Markus Wolf. Mit der Hilfe der CIA kam Stiller spter mit falscher Identitt in
die USA, studierte Wirtschaft und hatte Erfolg als Investmentbanker in London und
MITTEL
Bis zu 45 000 Agentenwaren in der Stadtgleichzeitig aktiv.
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Berliner TeufelsbergHeute ist die frher so wichtigeSpionage-Station eine Ruine
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Frankfurt am Main. ber seine Flucht aus
der DDR und das vom Bundesnachrichten-
dienst (BND) untersttzte Versteckspiel
sagte Stiller Anfang der 90er-Jahre dem
Nachrichtenmagazin Der Spiegel: Das war
wie Abenteuerurlaub.
Geheime Tren und Tunnel, ausge-
tauschte Agenten, abgehrte Telefone: Das
war Berlin im Kalten Krieg. Schriftsteller
wie John Le Carr brauchten gar nicht so
viel Fantasie, um ihre Thriller zu schreiben.
Eigentlich mussten sie nur Zeitung lesen
spektakulre Nachrichten gab es genug.
Vielleicht hat Le Carr ja an George Blake
gedacht, als er seinen Klassiker schrieb.
Dieser britische Doppelagent verriet in den
50er-Jahren viele Geheimnisse an die
Sowjetunion. Seine spektakulrste Aktion
war die Enthllung eines Tunnels, aus dem
Briten und Amerikaner Ostberliner Telefo-
ne abhrten: Whrend die Westmchte
sehr stolz auf ihren Tunnel waren, wuss-
ten die Sowjets von Anfang an ganz genau,
wo welche Verbindungen abgehrt wur-
den. Berichte von damals lesen sich heute
wie Nachrichten aus einer absurden Welt
und wie ein Krimi.
Das war es ja auch, sagt Christopher
McLarren. Der frhere US-Soldat war mit-
tendrin. Von 1973 bis 1975 arbeitete der
heute 66-Jhrige an einem der mysteri-
sesten Orte des Kalten Kriegs: auf dem Teu-
felsberg im Grunewald, im Westen der
Stadt. Dort hatten US-Amerikaner und Bri-
ten ihre wichtigste Abhrstation. Vom Teu-
felsberg aus hrten sie Hunderte Kilome-
Er war der Mann ohne GesichtErst als ihn der Agent Werner Stiller 1979 identifizierte,wurde im Westen ein aktuelles Foto des ostdeutschen
Auslandsspionage-Chefs Markus Wolf bekannt
Berlin mit den Augen der Agenten sehen
2 STASI-GEFNGNIS IN BERLIN-HOHENSCHNHAUSENDie Staatssicherheit (Stasi), die Geheimpolizei der Deutschen Demokratischen Republik (DDR),spionierte nicht nur gegen die westlichen Regierungen sondern vor allem gegen die eigenen Brger. Regimekritiker wurden ins Gefngnis nach Hohenschnhausen gebracht und brutal verhrt.Manche davon fhren heute durch das Gefngnis, das zum Museum wurde. www.stiftung-hsh.de
2 STASIMUSEUM AN DER NORMANNENSTRASSEDie Normannenstrae war zu Zeiten der DDR ein gefrchteter Ort: dort hatte die Staatssicherheitihre Zentrale. Heute informiert ein Museum ber die Arbeit der Geheimpolizei.www.stasimuseum.de
2 GLIENICKER BRCKEDie Glienicker Brcke zwischen Potsdam (siehe Deutsch perfekt 8/2010) und dem frheren West-berlin ist ein magischer Ort des Kalten Kriegs: 1962, 1985 und 1986 tauschten Ost und West dortAgenten aus. Berhmt wurde die Brcke vor allem durch den Austausch 1986, der als Spektakelinszeniert und von Fernsehkameras dokumentiert wurde.
2 TEUFELSBERGDie Westberliner nannten die Anlage mit den groen weien Kugeln im Grunewald nur Radar -station, obwohl eigentlich jeder wusste, was Briten und Amerikaner dort taten: Sie hrten die Kommunikation der DDR und anderer sozialistischer Staaten ab. Die Ruine kann man besichtigen. www.berlinsightout.de
das Gefngnis, -se Gebude, in das Kriminelle geschlossen werdenbrutal hier: so, dass jemand verletzt oder krank wirdverhren als Polizist einem Verdchtigen Fragen stellen(der Verdchtige, -n Person, von der man glaubt, dass sie etwas Kriminelles getan hat)gefrchtet schrecklich; so, dass man groe Angst vor etwas hatder Klte Krieg Konflikt zwischen Staaten mit verschiedenen Ideologien im Zeitraum 1945 bis 1990austauschen hier: einen Ost-Agenten wieder nach Ostdeutschland schicken, ein West-Agent darf dafr
wieder nach Westdeutschland
inszenieren hier: eine Show fr die Medien machendie [nlage, -n hier: greres Gebiet mit technischen Konstruktionendie Kugel, -n Ballbhren hier: im Geheimen bei Telefongesprchen mithren
der Bndesnach- Geheimdienst der Bundesrepublik richtendienst Deutschlanddas Verstckspiel, gemeint ist hier: Strategie, dass jemand oft -e seine Identitt und den Wohnort wechselt(sch verstcken an einen geheimen Platz gehen, wo man
nicht leicht zu finden ist)
das Nachrichten- Zeitschrift mit aktuellen Nachrichtenmagazin, -eder Abenteuer- Urlaub mit gefhrlichen, nicht alltglichenurlaub, -e Ereignissenaustauschen hier: einen Ost-Agenten wieder nach Ost -
deutschland schicken, ein West-Agent darfdafr wieder nach Westdeutschland
bhren hier: im Geheimen bei Telefongesprchenmithren
spektakulr hier: berraschend; nicht alltglichverraten etwas sagen, was geheim istdas Geheimnis, -se geheime Sachedie Enthllung, -en von: enthllen = eine geheime Sache
ffentlich bekannt machen
die Wstmacht, e westliche Nation, die im Krieg gewonnenhat; hier: USA und Grobritannien
der Soldat, -en Person, die in Uniform fr ein Land kmpftmttendrn im Zentrum; in der Mitte
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3. - 12. Basiswrterbuch Deutsch als Fremdsprache
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ter in die sozialistischen Staaten im Osten
hinein. In groen weien Kugeln waren
gigantische Antennen versteckt. Damit
wurde die komplette Telekommunikation
der ostdeutschen und sowjetischen Trup-
pen abgehrt.
Bis zum Bau der Berliner Mauer 1961 war
die Stadt ein Eldorado fr Spione: eine
Metropole, vier Besatzungsmchte, verteilt
auf vier Sektoren. Nur in Wien, das auch
geteilt war, waren sich Ost- und West-
mchte so nahe wie in Berlin. Nachdem die
DDR die Grenzen 1961 geschlossen hatte,
wurde die Arbeit fr die Agenten immer
schwieriger. Umso wichtiger waren andere
Wege, an Informationen zu kommen vor
allem das Abhren mit Antennen.
Dafr war der Teufelsberg ideal. Er ist
kein natrlicher Berg. Nach dem Zweiten
Weltkrieg wurden bis 1972 Millionen Ton-
nen Schutt aus der Stadt in den Grunewald
gebracht: die Reste von jedem dritten zer-
strten Haus Berlins. So wurde der 120
Meter hohe Teufelsberg zum hchsten Berg
der Stadt.
Die Westmchte erkannten schnell,
wozu sie den Trmmerberg benutzen
konnten. Ende der 50er-Jahre stellten Bri-
ten und Amerikaner ihre ersten Apparate
auf den Berg, spter wurden die Gebude
gebaut und die Antennen in den Kugeln
versteckt. Briten und Amerikaner arbeite-
ten nebeneinander, aber nicht miteinan-
der. Es gab keine Kooperation, sagt
Christopher McLarren.
Wer mit dem 66-Jhrigen auf den 69
Meter hohen Turm der frheren Abhrsta-
tion steigt, der lernt: Geheim war geheim.
Das galt nicht nur zwischen Briten und
Amerikanern, sondern auch unter den
amerikanischen Kollegen. Wenn sich
McLarren mit Kollegen in der Kantine
zusammensetzte, sprachen sie ber das
Wetter, die Familie, Sport. Nie ber die
Arbeit. Das tat man nicht, sagt der Ex-
Soldat. Jeder hatte seine Aufgabe und
fragte nicht, was der Kollege zu tun hatte.
Die Informationen waren top secret,
sagt McLarren. Jeder wusste das.
McLarren war Auswerter. Neun Stunden
am Tag sa er in seinem kleinen Bro ohne
Fenster und las Berge von Dokumenten:
die Transkripte von abgehrten Telefonge-
sprchen und Funksprchen. Ich sollte
feststellen: Wer spricht da, und was haben
sie vor? Die Pausen waren kurz, die Arbeit
oft anstrengend, manchmal auch lang-
weilig. 24 Stunden am Tag arbeiteten die
Soldaten auf dem Berg, in ruhigen Zeiten
im Schichtdienst, rund 100 Soldaten
gleichzeitig. Insgesamt arbeiteten mehr
als 1000 Menschen auf der Abhrstation.
Die Arbeit war wie ein Puzzlespiel, sagt
McLarren. Jede Kleinigkeit war wichtig.
Zum Beispiel Informationen darber, wie
viel Essen ein Kommandant bestellte:
Dadurch wussten die Analysten, wie viele
Soldaten zu seiner Division gehrten.
Kann er sich an etwas Spektakulres
erinnern? McLarren schttelt den Kopf,
lchelt, zuckt mit den Schultern: Das ist
alles so lange her, ich wei nicht mehr
viel, sagt er. Vielleicht will er auch nur
nicht mehr sagen oder er darf es nicht:
Fast alle US-Dokumente ber den Teufels-
berg sind bis heute geheim. Zum Beispiel
die Kugel, -n Balldie Trppe, -n hier: Teil der Armee;
Division
die Berliner Mauer Teil der Grenze zwischen Ost- und Westdeutsch -land, die von 1961 - 1989 durch Berlin ging
die Bestzungs- Nation, die ein Gebiet mitmacht, e ihrer Armee in Besitz
genommen hat; hier: USA,Grobritannien, Frankreichund die Sowjetunion
verteilen hier: jeder Macht einGebiet geben
teilen zwei oder mehr Teilemachen
sch nahe sein hier: am gleichen Ort seinder Schtt Steinreste in kleinen
Stcken, die man nichtmehr braucht
zerstren kaputt machenerknnen hier: sehen, was wichtig
ist
der Trmmerberg, -e Berg aus kaputten Gebu -deresten
nebeneinander/ einer neben dem anderennebeneinnderder Auswerter, - von: auswerten = analy-
sieren, um die Ergebnissezu verwenden
der Fnkspruch, e Nachricht, die man perRadiokommunikation sen-det
der Schchtdienst hier: wechselnde Arbeits -zeit, manchmal nachts, manchmal am Tag
die Kleinigkeit, -en Detail; nicht so wichtigeSache
gehren zu hier: ein Mitglied sein vonden Kpf schtteln hier: durch eine Geste mit
dem Kopf Nein sagen
lcheln hier: ein bisschen lachenmt den Schltern die beiden Krperteilezcken zwischen Hals und Arm
kurz nach oben bewegen,um zu zeigen, dass manetwas nicht wei
her sein vor gewesen sein
%
Dach der US-Botschaft in BerlinHaben die Amerikaner von dortaus der Bundeskanzlerin beim
Telefonieren zugehrt?
ChristopherMcLarren
Seine Arbeit inder Spionage-
Station aufdem BerlinerTeufelsbergwar absolut
geheim
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LIVER LANG
die Information, wie weit man mit den
Antennen hren konnte. McLarren sagt nur
so viel: Wir konnten sehr weit hren. In
einer Berliner Tageszeitung stand einmal,
dass wir 300 Kilometer weit hren konn-
ten. Ich bin sicher, dass es noch viel wei-
ter war.
Heute liegen die weien Kugeln wie
kaputte Golfblle im Wald. Das Areal ist
eine Ruine. 1992 zogen die Westmchte
vom Teufelsberg ab. Bis 1999 benutzte die
Bundesregierung die Anlage als Radarsta-
tion. Seitdem stehen Huser und Turm
leer. Das Gelnde gehrt einem Investor,
der dort ein Hotel und Wohnungen bauen
wollte. Die Bauarbeiten wurden begonnen
und wieder gestoppt, weil Nachbarn
protestierten und das Projekt zu teuer
wurde. Seit 2011 veranstaltet eine Initiati-
ve Fhrungen. Was mit der Ruine passiert,
wei niemand.
Abgehrt wird inzwischen woanders:
am Pariser Platz, direkt neben dem Bran-
denburger Tor, auf dem Dach der US-ame-
rikanischen Botschaft. Hinter einer grauen
Wand hrt die NSA, der Auslandsgeheim-
dienst der USA, bei Gesprchen im Berliner
Regierungsviertel mit. Spioniert wird
heute unter Freunden. Das wurde durch
den frheren NSA-Mitarbeiter Edward
Snowden bekannt. Diskutiert wird in Ber-
lin nicht mehr darber, wie viele Hundert
Kilometer die Amerikaner nach Osten
hren knnen. Heute geht es um rund 500
Meter. So weit ist es vom Pariser Platz bis
zum Kanzleramt. Auch das Mobiltelefon
von Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde
abgehrt (siehe Deutsch perfekt 12/2013).
War der frhere Teufelsberg-Soldat
McLarren berrascht ber die Antennen
auf der US-Botschaft? Der 66-Jhrige
berlegt, lacht ein bisschen. Nein,
eigentlich nicht, sagt er. Das Ausma der
berwachung hat mich schon berrascht.
Ich finde auch, dass die USA zu weit
gehen. Aber grundstzlich sei die Arbeit
der Geheimdienste wichtig fr die
Sicherheit. Und berhaupt: Wer wei,
was die Deutschen auf ihrer Botschaft in
Washington haben?
Ja, wer wei das? Wer wei, wer wen
wo ausspioniert, und warum? Berlin
jedenfalls scheint fr Agenten aus aller
Berlin und die Spionage
bziehen hier: weggehen und nichtmehr zurckkommen
die [nlage, -n hier: greres Gebiet mittechnischen Konstruktionen
das Gelnde, - hier: Areal mit genauenGrenzen
wonders an einem anderen Ortdas Regierungs- Stadtteil, in dem viele viertel, - Gebude der Regierung sind]s geht m ... Das Thema / Der Inhalt ist ...das Ausma, -e hier: Gre; Intensitt:
wie oft und bei welchenPersonen spioniert wurde
die berwchung Kontrolle; hier auch:Spionage
zu weit gehen etwas tun, was man nichtmehr akzeptieren kann
grndstzlich hier: eigentlich; prinzipiellsei Konj. I von: seinberhaupt hier: auerdemausspionieren versuchen, geheime Infor -
ma tionen zu bekommenber
Berlin jedenfalls Es wirkt auf jeden Fall so,scheint dass man glaubt, dass Berlin
die Agntenttig- Arbeiten als Agentkeit, -enEr sll ... Man sagt, dass er ...die Behrde, -n Amt; offizielle Institutionbefragen Fragen stellen zu einem
Thema
Mega- extrem groausgehen hier: zu Ende gehender Stff, -e hier: Material fr den Inhalt
eines Buches
MITTEL
Welt immer noch sehr wichtig zu sein. Das
zeigt ein Blick in die Nachrichten in einer
ganz normalen Woche Ende 2013.
In Berlin luft ein Prozess gegen den Syrer
Mohamad K., wegen geheimdienstlicher
Agententtigkeit. Er soll syrische Oppositio-
nelle abgehrt haben. Die Sddeutsche Zei-
tung berichtet in der gleichen Woche davon,
dass in einer deutschen Behrde in Berlin-
Wilmersdorf Asylbewerber nach ihrer Einrei-
se befragt wurden von den Geheimdiens-
ten. Die deutschen Sicherheitsbehrden sind
sehr interessiert an Informationen aus Kri-
sengebieten.
Und dann ist da noch die Mega-Baustel-
le in Berlin-Mitte: Dort baut der Bundes-
nachrichtendienst seine neue Zentrale (siehe
Kasten). Tausende Agenten haben dort bald
ihre Bros mitten im Wohngebiet.
John Le Carr und seine Schriftsteller-
Kollegen drften sich freuen. In Berlin geht
der Stoff fr Krimis so schnell nicht aus. 2
Die neue Spionage-Zentrale
Gut, bunte Fassaden wren vielleicht unpassendfr die Zentrale eines Geheimdienstes. Abermuss es gleich so viel Grau und Beige sein?Monumental sehen sie aus, die Huser, die ander Chausseestrae in Berlin-Mitte gebaut werden. Schn werden sie nicht. Auf dem Areal,in das 35 Fuballfelder passen wrden, entstehtdie neue Zentrale des Bundesnachrichten -dienstes (BND).
Der BND ist der deutsche Auslandsgeheim-dienst. Zurzeit liegt seine Zentrale noch in Pul-lach, einem kleinen, reichen Ort im Sden vonMnchen. Bis Ende 2016 sollen rund 4000 BND-Mitarbeiter nach Berlin umziehen.
Der Neubau hat schon als Baustelle vieleSchlagzeilen gemacht und zwar negative.
Besonders peinlich war, dass geheime Bauplnegestohlen wurden. Dann explodierten die Kosten,auf mehr als eine Milliarde Euro. Und es gab Feh-ler auf der Baustelle, weshalb der BND ein Jahrlnger als geplant in Bayern bleibt.
Im Caf gegenber freut man sich auf dieneuen Nachbarn. Sein Name: Top Secret.
der Geheimdienst, -e staatliche Organisation, diegeheime Informationen ausanderen Lndern mithilfe vonAgenten holt und geheimeDinge des eigenen Landes vorfremden Agenten schtzen soll
das Fuballfeld, -er Fuballplatzentstehen hier: gebaut werdender Mtarbeiter, - AngestellterSchlagzeilen mchen der Grund fr viele Medien -
berichte sein
peinlich unangenehmexplodieren hier: in kurzer Zeit schnell mehr
werden
Ab 2016 spioniert Deutschland hierDer Bundesnachrichtendienst bautseine neue Zentrale in Berlin-Mitte
21_DP_0114.pdf 121_DP_0114.pdf 1 03.12.13 15:4803.12.13 15:48
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22 1/14
Etwa die Hlfte der deutschen Schler studiert nach dem Ende der
Schulzeit. Einige Experten meinen, dass das Land noch mehr junge
Menschen an Hochschulen braucht. Kritiker sagen aber, dass bald
praktisch ausgebildete Arbeitnehmer fehlen werden. Wir fragten:
Es ist schon fast absurd: Die ganze Welt beneidetDeutschland um sein erfolgreiches duales Ausbildungs-system, doch im eigenen Land gilt das Idol immer weni-ger. Die Hrsle an den Hochschulen sind mehr als nurvoll, whrend Betriebe dringend Bewerber fr Ausbil-dungspltze suchen. Inzwischen gibt es mit rund500 000 jungen Menschen fast ebenso viele Studien-wie Ausbildungsanfnger.
Aber nicht fr jeden ist ein Studium wirklich derbeste Weg. Rund 25 Prozent der Studienanfnger inden Ingenieurwissenschaften sogar fast 50 Prozent brechen ihr Studium ab, weil sie falsche Vorstellungenhatten. Der deutschen Wirtschaft fehlen gleichzeitigdie praktisch ausgebildeten Fachkrfte. Bis Ende dieses
Jahrzehnts werden bis zu 1,4 Millionen Facharbeiter inden Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissen-schaften und Technik (MINT) fehlen aber nur150 000 MINT-Akademiker. Was also ist zu tun?
Jeder sollte sich seinen Talenten und Fhigkeitenentsprechend entfalten knnen. Aber der Trend zurAkademisierung um jeden Preis muss gestoppt werden.Die vielen Karrieremglichkeiten in der beruflichen Bildung sollten Abiturienten noch besser vermitteltwerden. Wer kennt schon wirklich alle 340 spannendenAusbildungsberufe und wei, dass nach einer erfolg -reichen Ausbildung sehr viele Entwicklungsmglich -keiten zum Meister, Fachwirt oder Betriebswirt offenstehen? Zum anderen wollen die Industrie- und Han-delskammern dabei helfen, Studienabbrechern denUmstieg in eine duale Ausbildung zu erleichtern.
Denn am Ende gilt: Deutschlands Firmen brauchenbeide, sehr gute Absolventen der beruflichen Bildungebenso wie wissenschaftlich geschulte Fach- und Fh-rungskrfte. Berufliche Karriere und ein erflltes Berufs-leben sind nicht nur durch ein Studium mglich!
JAder Ausbildungsreferent, Person, die sich in einer -en Organisation um den Be-
reich Ausbildung kmmert
der Deutsche Industrie- Organisation fr ganz nd Hndelskammertag Deutschland fr die wirt-
schaftlichen Interessen vonFirmen
beneiden m unzufrieden sein, weil manetwas gerne htte, wasandere haben
der Hrsaal, -sle sehr groer Raum fr denUnterricht an der Universi-tt
bbrechen hier: aufhren mitdie Fchkraft, e Person mit einer speziellen
Berufsausbildung
der Akademiker, - Person, die an einer Uni-versitt studiert hat
die Fhigkeit, -en Knnenentsprchend passend zusch entflten individuelles Talent und
Knnen entdecken
m jeden Preis unbedingtdie Bldung hier: Lernen in Kursen der
Weiterbildung
vermtteln hier: erklrender Fchwirt, -e Person, die in einer
Abteilung fr denEinkauf/Verkauf eine lei-tende Position hat
der Betriebswirt, -e Person mit einer Ausbil-dung fr Organisationund Management einerFirma
erleichtern leichter/einfachermachen
der Absolvnt, -en Person, die eine Ausbil-dung abgeschlossen hat
NEIN
der Ruhestand Rente; Pensionzurckfallen hier: zurckbleibenentgegenstehen hier: ein Problem sein
fr
die [nforderung, -en hier: Erwartung, was einArbeitnehmer knnenund leisten soll
nheben hier: lnger dauern las-sen und mehr Kenntnisseverlangen
erfrdern ntig machenein gutes Geschft sein (viel) Geld bekommen
durch
einbringen hier: der Grund sein, dassman bekommt
der Aufruf, -e ffentliche Aufforderungbestehen hier: existieren; leben
und arbeiten knnen
massiv hier: sehr starksprchen fr hier: Argumente sein fr
Studieren zu viele?
Berufliche Karriere ist nicht nurdurch ein Studium mglich!
Ja
Markus Kiss ist Ausbildungs-referent beim DeutschenIndustrie- und Handelskam-mertag.
Ja oder Nein?
SCHWERFOTO
S: PICTURE ALLIAN
CE/DPA; PRIVAT; D
EUTSCH
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USTRIE-
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ERTAG E. V.
22-23_DP_0114.pdf 122-23_DP_0114.pdf 1 03.12.13 15:4803.12.13 15:48
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Walter Mller ist Soziologie-professor im Ruhestand undExperte fr Bildungssysteme.
NeinDas Land braucht nicht nur mehr Studenten, sondern vorallem mehr Hochschulabsolventen. Deutschland ist hierhinter anderen Lndern zurckgefallen. So ist bei denheute 55- bis 64-Jhrigen die Quote der Hochschulabsol-venten nur um ein Prozent niedriger, als im Durchschnittaller OECD-Lnder (15 Prozent gegenber 16 Prozent).Bei den 25- bis 34-Jhrigen ist diese Differenz auf neunProzent (19 Prozent versus 28 Prozent) gestiegen.
Der geringen Zahl der Akademiker stehen zunehmendgrere Anforderungen entgegen. Arbeitspltze entste-hen vor allem in wissensintensiven Branchen wie etwader Medizintechnik oder der Softwareentwicklung.Auerdem verlangt die moderne Arbeitswelt fast berall,auch in der Industrie, mehr abstrakte Fhigkeiten.
In manchen Berufssegmenten sind die Anforderungenso stark gestiegen, dass mit guten Grnden gefordertwird, die Ausbildung dafr weiter anzuheben. Dazugehrt beispielsweise das Fachpersonal in der frhkindli-chen Erziehung.
Auf verschiedenen Gebieten, die eine Hochschulbil-dung erfordern, fehlen heute schon Fachkrfte. Zum Bei-spiel fehlen Ingenieure, Informatiker und rzte. Hoch-schulbildung ist aber auch fr den Staat und die Gesell-schaft, die sie bezahlen, ein gutes Geschft: Jeder Hoch-schulabsolvent bringt whrend seines Lebens dem Staatim Durchschnitt 100 000 Euro mehr ein, als nur beruflichqualifizierte Mitbrger. konomische Betrachtungenallein reichen aber nicht aus. Seit der Soziologe Ralf Dah-rendorf 1965 seinen Aufruf Bildung ist Brgerrecht for-mulierte, ist die Welt viel komplexer geworden. DamitBrger in einer solchen Welt selbstbestimmt bestehen,kann es kaum zu viel Bildung geben. Und immer nochgibt es massiv ungleiche Chancen. Viele Kinder knnenihr Potenzial fr hhere Bildung nicht nutzen. All diesspricht fr hhere Studierquoten.
Arbeitspltze entstehen vor allem in wissensintensiven
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Am Ende wochenlanger Koalitions -verhandlungen haben sich alle alsSieger gesehen. Die SPD, weil es den vonihr geforderten Mindestlohn geben wird. DieCSU, weil ihre Plne fr eine Pkw-Maut geprftwerden. Die CDU, weil es in den nchsten vierJahren keine Steuererhhungen geben soll.Koalition heit Kompromiss, und so konntenalle einige ihrer wichtigsten Plne durchsetzen,wenn auch in reduzierter Form.
Deutschlands Zukunft gestalten ist dieberschrift des Koalitionsvertrags, in dem CDU,CSU und SPD ihre Ziele fr die nchsten vierJahre vereinbart haben. So soll 2015 der gesetz-liche Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stundekommen. Allerdings knnen Gewerkschaftenund Arbeitgeber bis 2017 auch Vertrge verein-baren, die unter 8,50 Euro liegen.
SPD-Chef Sigmar Gabriel sagte, derKoalitionsvertrag richte sich vor allem an diekleinen und fleiigen Leute. Die SPD habe mitdem Mindestlohn eine Forderung derGewerkschaften durchgesetzt.
Das Streitthema Maut wird die Regierungs -partner auch in Zukunft beschftigen: Whrenddie CSU fest mit der Pkw-Maut plant, sprecheneinige CDU- und SPD-Politiker nur von einemPrfauftrag. Bedingungen sollen sein, dass dieMaut nur fr auslndische Autofahrer gilt, dasssie nach dem Europarecht legal ist und genug
Geld bringt. Die Einnahmen sollen dann in dieVerkehrsinfrastruktur gehen.
Zum Thema Energiewende sagteBundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): Wirmssen die Bezahlbarkeit und die Umwelt -freundlichkeit in Einklang bringen. Bis zumJahr 2030 soll es in Deutschland einen ko-stromanteil von 55 bis 60 Prozent geben.Zurzeit sind es fast 25 Prozent.
Auch im Streit um die doppelte Staats brger -schaft einigten sich die Regierungspartner.Danach drfen in Deutschland geborene Kinderauslndischer Eltern in Zukunft zweiStaatsbrgerschaften behalten.
Da die Bundesregierung in den nchsten vierJahren 23 Milliarden Euro zustzlich ausgibt,wird sie stark kritisiert. Dieser Koalitions -vertrag wird richtig teuer, schrieb dieFrankfurter Allgemeine Zeitung. Auch diezuknftige Opposition uert sich kritisch. DerKoalitionsvertrag sei enttuschend und lsekeine Probleme, sagte zum Beispiel DietmarBartsch (Die Linke) im ZDF. Anton Hofreiter(Bndnis 90 / Die Grnen) kritisiert mangelndeGenerationengerechtigkeit.
Damit die neue Regierung starten kann,braucht der Koalitionsvertrag die Untersttzungder Mehrheit der 470 000 SPD-Mitglieder. DasErgebnis des Mitgliederentscheids war zuRedak tions schluss noch nicht bekannt.
Der groe Kompromiss
24 1/14
die Koalitionsver- Diskussion von Koalitions-handlung, -en parteien, um gemeinsame
politische Ziele zu verein-baren
die SPD kurz fr: Sozialdemo -kratische Partei Deutsch -lands
der Mndestlohn, e Lohn, den jemand min-destens bekommen muss
die CSU kurz fr: Christlich-SozialeUnion
die Pkw-Maut, -en Gebhr fr Pkws aufAutobahnen
die CDU kurz fr: ChristlichDemokratische Union
drchsetzen die eigenen Ziele errei-chen
gestlten hier: organisieren; pla-nen
sch rchten n fr eine bestimmteGruppe sein
die Einnahme, -n Geld, das man bekommtdie Energiewende nderung der Energie-
politik hin zu erneuer- baren Energien
(die erneuerbaren Energien, die immer Energien Pl. wieder neu entstehen,
z. B. Wasserkraft, Windund Solarenergie)
n Einklang brngen hier: verschiedene Aspektekombinieren
der kostromanteil, Strommenge, die aus -e erneuerbaren Energien
produziert wird
die Staatsbrger- Staatsangehrigkeitschaft, -enzustzlich hier: auerdem; noch
dazu
sch kritisch uern kritisch sein und es sagenmngelnd nicht ausreichend; feh-
lend
die Generationen- soziale Gerechtigkeit gerechtigkeit zwischen allen Alters -
gruppen
der Entscheid, -e hier: Entscheidungzu Redaktionsschluss hier: als dieser Text
geschrieben wurde
Die drei neuen KoalitionspartnerSozialdemokrat Sigmar Gabriel mit
Christdemokratin Angela Merkelund Christsozialem Horst Seehofer
(von links)
24_DP_0114_KORR.pdf 124_DP_0114_KORR.pdf 1 03.12.13 15:4903.12.13 15:49
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Nachrichten
Kritik andeutschem
Export-Erfolg
Nach den USA und dem Internationalen Whrungsfonds kritisiert nun auchdie Europische Union (EU) die deutsche Exportstrke. Die Handelsberschsse derBundesrepublik lgen seit sechs Jahren ber der erlaubten Grenze, sagte Whrungskommissar Olli Rehn.Der EU-Grenzwert fr Exportberschsse liegt bei sechs Prozent der jeweiligen Wirtschaftskraft einesLandes. Im ersten Halbjahr dieses Jahres betrugen die deutschen berschsse laut ifo-Institut 7,2 Pro-zent der Wirtschaftsleistung. Insgesamt hat Deutschland im Jahr 2013 wieder einen Rekordhandelsber-schuss von rund 200 Milliarden Euro erreicht. Schon 2011 und 2012 hatte die Bundesrepublik die hchs-ten Exportberschsse weltweit. Ungleichgewichte in den Handelsbilanzen gelten als einer der Aus -lser der internationalen Finanzkrise. Rehn rt den Deutschen, ihren Binnenmarkt zu strken, mehr
Geld in die Infrastruktur zu inves-tieren und die Lhne zu erhhen.
Die Bundeslnder wollen die rechtsextreme Nationaldemokratische ParteiDeutschlands (NPD) verbieten lassen. Der Grund: Sie frchten um die nationale Sicher-heit. In dem 244 Seiten langen Verbotsantrag wird der Partei unter anderem vorgeworfen, eine ein-deutig und nachhaltig nationalsozialistische Ideologie zu vertreten, berichtet die Zeitung Die Welt. Im Jahr 2003 war der erste Versuch fr ein NPD-Verbot gescheitert, weil Informanten des Verfassungs-schutzes, sogenannte V-Leute, Richtung und Ziel der Partei entscheidend mitbestimmt hatten. Seitherhaben die Behrden ihre Informanten nach eigenen Aussagen abgezogen. Der neue Antrag soll ohneMaterial von V-Leuten geschrieben worden sein.
SCHWER
vorwerfen hier: sagen, dass der andere etwas Illegalesmacht
eindeutig ohne Zweifel; ganz klarnachhaltig hier: so, dass man an dieser Ideologie auch in
Zukunft festhalten wird
vertreten hier: eine Meinung haben und sagen
scheitern Misserfolg habender Verfssungsschutz staatliche Institution, die die Regeln in
einem Staat schtzt
die Behrde, -n Amtbziehen hier: zurckholen
Rechtsextreme Partei soll verboten werden
der Internationale spezielle Organisation der Vereinten Nationen (UN),Whrungsfonds die z. B. Kredite an Staaten mit wirtschaftlichen
Problemen gibt(die Whrung, -en Mnzen und Scheine, die in einem Staat als Geld ver-
wendet werden)
der Hndelsberschuss, e mehr Gewinne aus Handelsgeschften, als kalkuliertwaren
jeweilig hier: speziell fr jedes Land das ifo-Institut kurz fr: Leibniz-Institut fr Wirtschaftsforschungdas }ngleichgewicht, -e hier: fehlende finanzielle Gleichheit auf beiden Seiten
einer Bilanz
der Auslser, - hier: Grundder Bnnenmarkt, e Wirtschaftsgebiet innerhalb bestimmter Grenzen
FOTOS: PICTU
RE ALLIANCE/D
PA (2)
251/14
Was heit ?
Maulwurf
Wer einen Garten hat, der mag das kleineschwarze Tier meistens nicht so gern. EinMaulwurf baut sein Zuhause nmlich imBoden, mit Ausgngen nach oben dortschiebt er auch die Erde nach oben. DasErgebnis: viele ungefhr 25 Zentimeterhohe Maulwurfshgel. Aber auch einMensch kann ein Maulwurf sein. Derschiebt zwar keine Erde nach oben. Aberer trgt Geheimes nach auen er istnmlich ein Spion.
Der Fuballtrainer des FC BayernMnchen, Josep Guardiola, hat einen die-ser Maulwrfe in seinem Team. Er weidas, weil er vor einem wichtigen Spiel inverschiedenen Zeitungen Details zur Bay-ern-Taktik lesen konnte. Diese Informatio-nen hatten aber nur die Spieler und wich-tige Personen aus dem Team. Guardiolaist deshalb sauer. Wenn er herausfindet,wer der Maulwurf ist, bekommt diesergroe Probleme. Vor schlimmen Konse-quenzen mussten frher auch Maulwrfeim Garten Angst haben. Seit 1988 stehendie kleinen Tiere aber unter Naturschutz.Man darf sie, anders als Maulwrfe inFuballmannschaften, nicht stren.
der Maulwurfshgel, - kleiner Berg, den einMaulwurf gemacht hat
der Spion, -e Agentder FC kurz fr: Fuballclubsauer hier: rgerlich;
bse
herausfinden entdeckennter Naturschutz davor geschtzt sein,stehen kaputtgemacht zu
werden
MITTEL
24-27_DP_0114.pdf 224-27_DP_0114.pdf 2 03.12.13 15:4903.12.13 15:49
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26 1/14
Schweizer haben hchste Lebenserwartung
Die Schweizer sind Weltmeister im Altwerden. Mit einer Lebenserwartungvon 82,8 Jahren liegen sie zum ersten Mal vor den Japanern. Die sterreicherkommen in der OECD-Statistik mit 81,1 Jahren auf Platz 14, die Deutschen mit 80,8 Jahren auf Platz18. Die Grnde fr den positiven Trend in der Schweiz liegen laut der Zeitung Schweiz am Sonntagbeim hheren Wirtschaftswachstum der Schweiz, den hheren Ausgaben fr das Gesundheitssystemund einer deutlich gesunkenen Zahl von Krebstoten. Auch die Zahl der Suizide gehe zurck. Positi-ve Folgen hat offenbar die Gesundheitsprvention in der Schweiz. Der Tabak- und Alkoholkonsum seistark zurckgegangen. Die Lebenserwartung bei Geburt hat sich in der Schweiz seit 1900 fast ver-doppelt. Der Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern wird seit Jahren weniger. Er betrgtnoch 4,2 Jahre.
Bahnchef warnt vor Verkehrschaos
Bei der Deutschen Bahn drohen nach Aussage ihres Chefs bald erste Br-ckensperrungen. Leider sind wir nicht mehr weit davon entfernt, sagte Rdiger Grube im Inter-view mit der Wirtschaftswoche. Rund 1400 Brcken mssten dringend saniert werden. Mit der der-zeitigen Finanzausstattung schaffen wir pro Jahr aber nur 125 Brcken, sagte Grube. Es gebe einfachnicht genug Geld fr die ntigen Reparaturen. Wrden tatschlich wichtige Brcken gesperrt, mss-ten Bahnkunden mit viel lngeren Fahrzeiten rechnen. Den Sanierungsstau bei der Bahn bezifferteGrube auf inzwischen 30 Milliarden Euro. Gleichzeitig forderte er weitere Hilfe vom Staat. Die Bahnbrauche 1,2 Milliarden Euro mehr pro Jahr fr das bestehende Schienennetz, sagte er. Zurzeit inves-tieren Regierung und Bahn rund drei Milliarden Euro ins Netz.
Schweizer RentnerBeste Chancen auf
ein langes Leben
SCHWEIZER HABEN HCHSTELEBENSERWARTUNG
das Wrtschafts- Wachsen der Wirtschaftwachstumder/die Krebstote, -n Person, die an Krebs litt
und gestorben ist(der Krebs hier: gefhrliche
Krankheit, bei der sichTumore entwickeln)
zurckgehen hier: sinkendie Gesndheits- Informationen undprvention medizinische Unter -
suchungen, um Krank -heiten zu verhindernoder frh zu erkennen
der Tbak- nd Trinken von Alkohol undAlkoholkonsum Zigarettenrauchen
BAHNCHEF WARNT VORVERKEHRSCHAOS
drohen hier: kurz davor sein,dass gemacht werdenmuss
die Brckensperrung, Barriere, damit eine -en Brcke nicht mehr
benutzt werden kann
derzeitig so, wie etwas zurzeit ist;aktuell
die Finnzaus- Geld, das man aus-stattung, -en geben kannbezffern auf einen (ungefhren)
Betrag nennen
24-27_DP_0114.pdf 324-27_DP_0114.pdf 3 03.12.13 15:4903.12.13 15:49
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271/14
Osten wird beliebter
Mehr als 20 Jahre lang verlieenmehr Menschen die ostdeutschenBundeslnder als dort hinzogen. Eshie, der Osten entwickle sich immer mehr zumAltenheim der Republik. Vor allem die Jungen,die gut Qualifizierten und die Frauen gingennmlich. Diese Entwicklung scheint nungestoppt. Im letzten Jahr seien erstmals seit 1990ungefhr so viele Menschen von Ost- nach West-deutschland gezogen wie in die andere Richtung,heit es im neuen Bericht zum Stand der deut-schen Einheit.
Die Bundesregierung, die den Bericht jedesJahr verffentlicht, kommt zu dem Ergebnis: Sogut wie jetzt sei die Lage in Ostdeutschland seit1990 noch nie gewesen. So steigt die Geburten-zahl im Osten wieder an. Inzwischen liegt sieber der Zahl im Westen. Mit den positiven wirt-schaftlichen Trends habe sich auch die Lage aufdem Arbeitsmarkt verbessert. Insgesamt ist dieArbeitslosigkeit im Osten mit rund zehn Prozentauf dem niedrigsten Stand seit 1991.
Der Bericht spricht auch von einer beein-druckenden Reindustrialisierung Ostdeutsch-lands. In den letzten Jahren sei aus der frherenPlanwirtschaft eine wissensbasierte Industrie -region mit zunehmend wettbewerbsfhigenUnternehmen geworden, heit es. Die ostdeut-schen Arbeitnehmer gehrten im Hinblick aufQualifikation, Engagement und Flexibilitt zurweltweiten Spitzengruppe.
Trotz aller Euphorie verschweigt der Berichtaber nicht, dass der Osten Deutschlands im Ver-gleich mit dem Westen wirtschaftlich noch imRckstand ist. Die Arbeitslosenquote ist nochimmer fast doppelt so hoch wie im Westen,Lhne und Renten sind deutlich niedriger. Esgebe deshalb weiter Aufholbedarf.
Auf den zweiten Blick
Der Tagesspiegel
Drohnen beflgeln die Forschung
Eine Drohne ist eine mnnli-che Biene. Da sie Flgel hat,ist sie beflgelt in der wrt-lichen Bedeutung. Drohnensind aber auch kleine techni-sche Fluggerte, die bis jetztvor allem vom Militr benutzt
wurden. Inzwischen benutzt aber auch die Wissenschaft Drohnen:zum Beispiel, um Vulkane zu erforschen oder um zu zhlen, wieviele Orang-Utans es noch gibt. So kommt es, dass Drohnen dieForschung beflgeln: Das heit, sie helfen, dass die Wissenschaftschneller zu neuen Ergebnissen kommt.
Der Stern
Schnupperkurs
Knnen Vgel an einemSchnupperkurs teilnehmen?Eigentlich nicht. Denn einSchnupperkurs ist in derUmgangssprache ein Kurs,an dem man teilnimmt, um etwas kennenzulernen:Kommst du mal mit zum Yoga? Am Wochenende gibt es einenSchnupperkurs, da knntest du es fr wenig Geld ausprobieren!
Aber vielleicht knnte man bei dem Vogel auf dem Foto einenKurs im Schnuppern machen: Denn durch seine besondere Nasekann er sicher gut schnuppern: Das macht man nmlich, wennman einen Geruch intensiv wahrnehmen will.
Sddeutsche Zeitung
En passant
Der Ausdruck en passant kommt aus dem Franzsischen, wirdaber auch auf Deutsch benutzt. bersetzt heit er: auf der Durch-reise. Jemand, der auf der Durchreise ist, bleibt nicht fr immer;nach einiger Zeit geht er wieder weg. Der berhmte KabarettistDieter Hildebrandt (siehe Deutsch perfekt 5/2013) ist im Alter von86 Jahren gestorben. Auch er war auf der Erde auf Durchreise.
En passant bedeutet aber auch: nebenbei, ohne groe Wich-tigkeit, im Vorbeigehen. Auf dem Weg zur Arbeit habe ich en passant Schuhe gekauft. Hildebrandt war ein groer Kabarettist,der sich gerne kleiner machte, als er wirklich war. Fr das deut-sche Kabarett, die Kulturszene und die Politik war er ein wichtigerBegleiter und Kritiker. Das groe Pathos lieb-te er nicht, meistens kritisierte er Politik undGesellschaft en passant wichtig war ertrotzdem.
FOTOS: ISTO
CK/THIN
KSTOCK (2)
MITTEL
OSTEN WIRD BELIEBTERder Stnd hier: bestimmte Phase
innerhalb einer Entwick -lung
die deutsche Einheit Union von Ost- und West -deutschland
die Planwirtschaft von einer staatlichen Stellezentral geplante Wirtschaft
wttbewerbsfhig stark genug, um im wirt-schaftlichen Kampf umVorteile bestehen zu kn-nen
das Unternehmen, - Firmam Hnblick auf wegen; durchdas Engagement hier: freiwillige Arbeitfranz.
die Flexibilitt hier: Absicht, sich an denWnschen des Arbeitgeberszu orientieren, z. B. mehrStunden zu arbeiten oderviel zu reisen
die Sptzengruppe, -n Gruppe der Bestenverschweigen mit Absicht nicht sagenm Rckstand sein weniger fortgeschritten
sein als andere
der Aufholbedarf Notwendigkeit, Unter -schiede zu kompensieren
DROHNEN BEFLGELN DIE FORSCHUNGbeflgeln Flgel geben; motivieren(der Flgel, - einer der beiden Krper -
teile, mit denen z. B. Vgelfliegen)
die Frschung Arbeit fr mehr Wissendie Biene, -n Insekt, das Honig herstellt(der Honig gelbe oder braune se
Masse)
das Militr Armeedie Wssenschaft, spezieller Bereich (z. B. -en Chemie), in dem viel
Wissen gesammelt wird
erfrschen arbeiten fr mehr Wissen
SCHNUPPERKURSdie }mgangssprache gesprochene Sprache im
Alltag
der Geruch, e von: riechenwahrnehmen hier: riechen; merken
EN PASSANTeinige Zeit hier: ein paar Jahreder Kabarettst, -en Schauspieler, der
Politiker und aktuelleEreignisse auf lustige Artkommentiert und kritisiert
die Kulturszene, -n alle Personen, die imBereich Kultur arbeiten
der Begleiter, - hier: Person, die aktuelleEreignisse kommentiert
Nachrichten
SCHWER
Zentrum von Rostock (Mecklenburg-Vorpommern)Ostdeutschland steht so gut da wie noch nie
24-27_DP_0114.pdf 424-27_DP_0114.pdf 4 03.12.13 15:4903.12.13 15:49
-
28 1/14
Klein oder gro?
1. Im Deutschen schreibt man viele Wrter miteinem Grobuchstaben am Anfang. Zum Beispiel
immer dann, wenn sie am Satzanfang stehen:
Wir haben gut gegessen. Danach waren allemde.
2. Namen schreibt man immer gro:Juliane, Moritz, Berlin, Deutschland
3. Auch Substantive werden auf Deutsch immergrogeschrieben:
der/ein/kein/mein/dieser Beruf
4. Viele andere Wrter (zum Beispiel Verben,Adjektive, Adverbien) knnen substantiviert
werden: Sie haben dann die Funktion von
Substantiven. Man schreibt sie deshalb gro:
Der alte Mann ist Kommissar. ) Der Alte istKommissar.
5. Man erkennt substantivierte Wrter auch daran,dass sie nach einer Kombination aus Prposition
+ Artikel stehen, zum Beispiel im (in dem),
zum (zu dem), aufs (auf das):
Ich hatte heute keine Zeit zum Lesen.
6. Aber Achtung! Superlative mit am, nach denen man mit Wie? fragen kann, sind keine
Substantive man schreibt sie klein!
Ich finde die vier Hosen schn, aber diese hierist am schnsten. (Wie findest du diese Hosehier?)
7. Sprachen werden grogeschrieben, wenn sie alsSubstantiv verwendet werden, also einen Artikel
haben oder zusammen mit den Prpositionen
in oder auf stehen oder man mit Was?
fragen kann:
Wir sprechen Deutsch. (Was sprecht ihr?)
8. Sprachen werden kleingeschrieben, wenn sieAdjektive sind, also wenn sie ein Substantiv
begleiten oder man Wie? fragen kann.
Genauso Adjektive, die die Zugehrigkeit zu
einem Ort bezeichnen:
Ich mag die deutsche Kste.
begleiten hier: dabeistehendie Zugehrigkeit, -en von: zugehrig sein ein Teil sein vonbezeichnen nennen
9. Achtung! Adjektive aus Stdtenamen mit -erwerden grogeschrieben:
der Berliner Brgermeister, der Klner Dom
Das oder dass, ihm oder im, deutsch oder Deutsch? Das Schwierigste an der
deutschen Orthografie sind oft die Details. Lisa Drr macht Sie fit mit den 100 wichtigsten Tipps!
Richtig schreiben
bungen zudiesem Text
finden Sie aufSeite 35.
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MITTELFOTO
S: THIN
KSTOCK (6
)100 Fehler
MITTEL
10. Bei einem mehrteiligen Namen schreibt manalle Teile (auer Prpositionen und Artikel)
gro:
das Institut fr Deutsche Sprache
11. Bei Straennamen schreibt man das ersteWort gro und auch Adjektive und
Zahlwrter, die zum Namen gehren:
Am Tiefen See
gehren zu hier: Teil einer Gruppe sein
12. Zahlen unter einer Million werden normaler-weise kleingeschrieben. Sie gelten als
Adjektive. Aber auch sie knnen als Sub -
stantiv benutzt und dann grogeschrieben
werden:
Meine Tochter hat eine Fnf in Mathematik(= eine schlechte Note).
glten ls hier: akzeptiert sein als
13. Genauso Ordinalzahlen:Am ersten Tag jedes Monats berweise ichdas Geld. Am Ersten jedes Monats berweiseich das Geld.
14. Auch Bruchzahlen werden in ihrer Funktionals Substantiv grogeschrieben:
Ein Viertel der Schler fhrt mit dem Fahrradzur Schule.
die Brchzahl, -en Zahl, die aus zwei Zahlen ber und untereiner Linie besteht
15. Das gilt auch bei Uhrzeiten:
Es ist (ein) Viertel vor fnf, Viertel nach sechs(Aber: halb fnf, dreiviertel vier!).
16. Temporale Adverbien schreibt man klein:gestern, heute, immer, frher
17. Das gilt auch fr temporale Adverbien, dievon Substantiven abgeleitet sind:
nachts (die Nacht), morgens (der Morgen),montags (der Montag), tglich (der Tag)
bleiten hier: formen aus; eine neue Form machenaus
18. Temporale Ausdrcke knnen auch Sub -stantive sein. Dann schreibt man sie gro.
Sie knnen dann einen Artikel haben:
Am Abend gingen sie ins Kino (Aber:abends!). Jeden Mittwoch besucht sie ihreOma (Aber: mittwochs!).
19. Solche Substantive werden auch nach tem-poralen Adverbien grogeschrieben, obwohl
sie keinen Artikel haben:
Ich glaube, heute Nachmittag kommt TantePaula.Wo waren Sie gestern Morgen um zehnUhr? (Aber: gestern frh!)
slche (-r/-s) von der genannten Art
20. Die Hflichkeitsform Sie und alle ihreFormen schreibt man gro