Deutsch Perfekt - April 2013

104
perfekt DEUTSCH 4/2013 APRIL EINFACH DEUTSCH LERNEN WWW.DEUTSCH-PERFEKT.COM perfekt Sprach-Service 2 Vokabeln für den Garten 2 Temporale Präpositionen 2 Übungen, Übersetzungen 2 800 Wort-Erklärungen Auf den jungen Seiten: Die Stars von YouTube LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO NAUKA NIEMIECKIEGO УЧИМ НЕМЕЦКИЙ ALMANCA Ö ˘ GRENMEK APPS Die 25 besten zum Deutschlernen leipzig Wie Berlin, nur besser? Deutschland: € 6,90 CH: sfr 12,40 A l B l E l F l FIN l GR l I l L l P (cont.) l SLO: € 7,50 deutsches historisches museum 2000 Jahre Vergangenheit

description

Deutsch perfekt is an ideal blend of professional journalism and successful language training. Interesting texts and topical issues provide important insights into life in Germany, Austria and Switzerland, and at the same time form the backbone of Deutsch perfekt's unique language service.

Transcript of Deutsch Perfekt - April 2013

perfektDEUTSCH

4/2013 APRIL

EINFACH DEUTSCH LERNEN

WW

W.D

EUTS

CH-P

ERFE

KT.C

OM

4/2013

perfektDEUTSCH

apps zum

deu

tschlern

en leipzig

die m

agie d

er m

useen

(2) brau

nsch

weig

er ph

ysiker b

auen

gen

aueste u

hr strassen

musiker

dein

s! youtu

be-stars

Sprach-Service

2 Vokabeln für den Garten

2 Temporale Präpositionen

2 Übungen, Übersetzungen

2 800 Wort-Erklärungen

Auf den jungen Seiten:Die Stars von YouTube

LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO NAUKA NIEMIECKIEGO УЧИМ НЕМЕЦКИЙ ALMANCA ÖGRENMEK

APPS Die 25 besten zum Deutschlernen

leipzigWie Berlin, nur besser?

Deutschland: € 6,90CH: sfr 12,40 A l B l E l F l FIN l GR l I l

L l P (cont.) l SLO: € 7,50

deutsches historisches museum2000 Jahre Vergangenheit

Titel_DP_04-13 13.03.13 14:30 Seite 1

Perfektion lässt sich leicht üben.Mit dem Übungsheft Deutsch perfekt Plus passend zur aktuellen Zeitschrift.

Zu jedem

Heft von

Deutsch perfekt

www.deutsch-perfekt.com/plusheft

Deutsch perfekt Plus ist die ideale Ergänzung zur Zeitschrift:

Bietet auf 24 Seiten vertiefende Übungen zu Grammatik, Wortschatz und Redewendungen

Enthält Tests zur Überprüfung des Lernerfolgs

Erscheint monatlich passend zur Zeitschrift

Zusammen mit der Zeitschrift Deutsch perfekt steht Ihnen damitein ideales Lernsystem zur Verfügung.

Am besten, Sie probieren es gleich aus!Bestellen Sie jetzt Deutsch perfekt Plus zur aktuellen Zeitschrift:

07-0027_Plus_1-1_DP 16.01.13 16:03 Seite 1

ISB

N 9

78-3

-589-0

1081-

3

ISB

N 9

78-3

-589-0

2019-5

Lextra – so lernt man Sprachen heute.Mehr Infos unter www.lextra.de

Deutsch lernen jetzt einfacher!

Die neuen Sprachkurse Plus! Zum Lehrbuch (in Deutsch) gibt es jeweils ein Begleitbuch in Englisch, Polnisch und Spanisch mit

Handlungsanweisungen, Lösungen zu den Aufgaben aus dem Lehrbuch

Erläuterungen zu Grammatik und Aussprache

zweisprachigem Glossar

ISB

N 9

78-3

-589-0

1080-6

Ab März Ab März

erhältlicherhältlich

Selten war einer unserer Reporter so begeistert von einer Stadt wie

Marcel Burkhardt nach seinem mehrtägigen Besuch in Leipzig.

Kaum geschlafen hat er in der sächsischen Metropole: „Ich bin

überhaupt nicht zur Ruhe gekommen, es war einfach so span-

nend.“ Was Leipzig so spannend macht? „Diese Ansammlung von

absoluten Anfängern, die was reißen wollen.“ Typisch Leipzig: die

große und junge Kreativszene, die von der

kreativen Atmosphäre und den niedrigen

Mieten profitiert. „Die Leipziger haben das

Gefühl, alles ist möglich“, sagt Burkhardt, der

im Sommer schon wieder nach Leipzig fahren

will. Seine Reportage lesen Sie ab Seite 12.

Dass noch mehr möglich ist, das glauben

auch die Braunschweiger Physiker, die An -

drea Lacher für ihre Wissenschaftsgeschich-

te besucht hat (ab Seite 52). Schon jetzt

geben die extrem genauen Atomuhren der

Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Millionen Menschen die

Zeit vor. Wenn am 31. März die Winterzeit endet, stellen sich Mil-

lionen Uhren in ganz Europa um 2 Uhr automatisch auf 3 Uhr um.

Die meisten funkgesteuerten Uhren in Westeuropa bekommen

das Signal dafür aus der niedersächsischen Wissenschaftsstadt

Braunschweig: von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt.

Deren Physikern sind die Atomuhren aber

noch nicht genau genug: Sie arbeiten zurzeit

an der genauesten Uhr, die es je gab.

Über die vielen Möglichkeiten, die Smart -

phones und Tablets Deutschlernern bringen,

berichtet Claudia May ab Seite 28: Sie hat mehr

als 100 Apps für Deutschlerner getestet. Die

besten 25 stellt sie nun vor. Gute Nachrichten

habe ich für Sie über unsere Lern-App für

iPhone, iPad und iPod touch, Das Wort des

Tages Plus: Wir bieten sie jetzt kostenlos an

(www.deutsch-perfekt.com/app).

Übrigens: Dies ist das letzte Deutsch-perfekt-

Heft dieser Art. Wir arbeiten an großen Verän-

derungen, um das Heft noch besser zu

machen. Mehr über das, was da kommt, lesen

Sie auf Seite 69.

Jörg WalserChefredakteurFO

TO:

GER

T K

RA

UTB

AU

ER

begeistert sein hier: toll finden; sehrschön finden

einfach hier: wirklich

sp„nnend ÷ langweilig

die [nsammlung, -en hier: Menge vonMenschen

w„s reißen etwas erreichen;Erfolg haben

die Kreativszene, -n ≈ alle Menschen, diekreativ arbeiten, z. B.Musiker oder Künstler

profitieren v¶n Vorteile haben von

die W“ssenschafts- Report über ein Themageschichte, -n aus dem Bereich

Wissenschaft(die W“ssenschaft, -en spezieller Bereich (z. B.

Chemie), in dem vielWissen gesammelt wird)

vorgeben hier: sagen, wie viel Uhres ist

die Physikalisch-T¡ch- nationales Institut fürnische B¢ndesanstalt Metrologie

s“ch ¢mstellen hier: ≈ sich ändern

f¢nkgesteuert durch ein Signal kon-trolliert und reguliert,das per Radiokommu -nikation gesendet wird

je hier: zu irgendeiner Zeitin der Vergangenheit

die Verænderung, -en ≈ Änderung

der Ch¡fredakteur, -e Chef von allen Journa- franz. listen bei einer Zeitung

oder Zeitschrift

CHANCEN

perfektDEUTSCH4/13

EDITORIAL

M I T T E L

03_Editorial_0413 13.03.13 13:47 Seite 3

4

DIE THEMEN DES MONATS APRIL 2013

perfektDEUTSCH 4/13

Es ist nicht nur die Nummer eins sei-ner Art – schon die Geschichte seines

Gebäudes in Berlin erzählt viel über die deut-sche Vergangenheit. Zweiter Teil der Serie „DieMagie der Museen“.

Deutsch lernen, wo und wann Sie wollen: Smartphones undTablets bringen ganz neue Möglichkeiten. Inzwischen kom-men immer mehr Lern-Apps auf den Markt. Aber nicht alle

sind gut. Welche sind die 25 besten zum Deutschlernen?

28

DIE JUNGEN SEITEN VONStar durch YouTube: Wie das

Internet Menschen bekannt macht • Eisbär Knut •Fahrräder

L E I C H T

perfektDEUTSCH

U

56

M I T T E L

6 Kurz & knapp Zahlen und Fakten, Namen und Neues

18 ReisetippsSchwarzwald • Salzkammergut •

Waidhofen an der Ybbs • Lübeck

21 Mein erster Monat Shelby Williams in Mainz

22 Ja oder Nein?Streit-Thema: Arbeitsmails nach Feierabend?

24 Nachrichten Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

27 Auf den zweiten BlickSprachspiele aus der Presse

46 Mein Österreich-Bild Barbara Gindl über die Großglockner

Hochalpenstraße im Schnee

48 Der Blick von außenTuvia Tenenbom über seltsame

Sportveranstaltungen

50 Ein Bild und seine Geschichte Vor 30 Jahren: Muss die Geschichte von Adolf

Hitler neu geschrieben werden?

52 Wo die Zeit gemacht wird Braunschweiger Physiker arbeiten

an der genauesten Uhr der Welt

61 Mein Tag Ein Tag mit Erzieherin Constance Sickel

66 Kulturtipps Buch • Filme • Konzert • Ausstellungen •

Lesung • Theater

68 Kolumne Alia Begisheva über den Humor der Deutschen

69 Nächsten Monat… in Deutsch perfekt

70 SchlussworteWas Menschen noch zu sagen haben

L E I C H T

L E I C H T

L E I C H T

S C H W E R

S C H W E R

M I T T E L

M I T T E L

M I T T E L

M I T T E L

M I T T E L

S C H W E R

S C H W E R

S C H W E R

L E I C H T

L E I C H T

L E I C H T

DEUTSCHES HISTORISCHESMUSEUM

UM I T T E L APPS

04-05_Inhalt_DP_0413 13.03.13 13:49 Seite 4

perfektDEUTSCH4/13 5

IN DIESEM HEFT: 17 SEITEN SPRACHSERVICE

28 Mobiles Lernen Die besten Apps für Deutschlerner

33 Wortschatz Diesmal: Garten im Frühling

34 Übungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten

36 Raten Sie mal!Zwei Rätsel zu den Themen des Monats

37 Schreiben • Sprechen • Verstehen Verträge kündigen • Mit Nachbarn über Probleme

sprechen • Veranstaltungshinweise

39 Gesehen & gelesen Kreative Texte in der Werbung; plus: Comic

40 GrammatikTemporale Präpositionen

42 Lösungen • Kundenservice • Impressum Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt?

43 StarthilfeExtra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch,

Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch,Türkisch

Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER

GER Gemeinsamer europäischer

Referenzrahmen

Texte auf Stufe B1 des GER

Deutsch perfekt Audio: der Trainer für Hörverständnis und Aussprache,

auf CD oder als Download (siehe Seite 20).

Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln können Sie

Texte und Übungen auf Deutsch perfekt Audio hören.

Deutsch perfekt Plus: 24 Seiten Übungen und Tests zu Wortschatz

und Grammatik (siehe Seite 2). Achten Sie im Heft auf dieses Symbol!

Zu diesen Artikeln finden Sie Übungen in Deutsch perfekt Plus.

Deutsch perfekt im Unterricht: kostenlos für alle Lehrer,

die Deutsch perfekt abonniert haben (siehe Seite 45).

www.deutsch-perfekt.com: noch mehr Informationen und Übungen.

Deutsch perfekt App: kostenlos jeden Tag ein Wort aufs Smartphone

(siehe Seite 31).

LERNEN MIT -PRODUKTEN

www.spotlight-verlag.de

[email protected]

Tel. +49 (0)89 / 8 56 81-16

Fax +49 (0)89 / 8 56 81-159

Kundenservice

SAMMELKARTEN

S C H W E R

M I T T E L

M I T T E L

L E I C H T

L E I C H T

S C H W E R

M I T T E L

S C H W E R

M I T T E L

M I T T E L

L E I C H T

L E I C H T

L E I C H T

L E I C H T M I T T E L S C H W E R

S C H W E R

MEHR ALS 800 ERKLÄRUNGEN VON SCHWIERIGEN WÖRTERN

÷o

¢

, ¿er

lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa

Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen

LEIPZIG

Ist die größte Stadt Sachsens das bessereBerlin? Nicht wenige meinen das. Sicher ist:

Leipzig ist bei jungen Menschen sehr populär – unddas Leben ist dort viel billiger als in der Hauptstadt.Das macht die Stadt besonders interessant fürKünstler und andere Kreative.

perfektDEUTSCH

LESEN & HÖRENAuf www.deutsch-perfekt.com können Sie Texte mit diesem Symbol hören. Diesmal:

U14 Leipzig

Zu den Leipzigern aufs Sofa

53 BraunschweigDie Stadt der Wissenschaftler

7 deins! Die Stars von YouTubeY-Titty und Money Boy

KUNST ODER LÄRM?

Mit dem Frühling kommen die Straßen -musiker zurück in die Fußgängerzonen.

Aber wer darf dort spielen? Oft entscheidet dasdie Bürokratie. Straßenmusiker werden so zumusizierenden Tourmanagern.

64

12

M I T T E L

TITELFOTO

: ISTOCK

PHO

TO/TH

INK

STOCK

; FOTO

S: ISTOCK

PHO

TO/TH

INK

STOCK

(2); DH

M/TH

OM

AS B

RU

NS, B

ERLIN

; MA

UR

ITIUS IM

AG

ES/IB/K

EVIN PR

ÖN

NECK

E

M I T T E L

S C H W E R

S C H W E R

L E I C H T

U

04-05_Inhalt_DP_0413 13.03.13 13:49 Seite 5

6 perfektDEUTSCH 4/13

KURZ & KNAPP

Kann ein Architekt in seinem Job recyceln? Die Antwort ist Ja. Er nimmt alte Fla-

schen, Ölfässer und Holz – und baut einen Pavillon. Oder auch eine Villa. Die

Berliner Gruppe Raumlabor zeigt, wie es funktioniert. Ihre Villa, die Officina Roma

in Rom, ist komplett aus Müll gebaut. Die Küche ist aus alten Flaschen, im Schlaf-

zimmer findet man alte Autotüren, und die Decke ist aus alten Ölfässern. Dieses

fantastische Objekt hat die Berliner Gruppe zusammen mit 24 Schülern aus ganz

Italien gebaut – in nur einer Woche. Andere Architekten nehmen eine Ruine und

machen dann ein elegantes Bürohaus daraus. Das alles mit einfachem Material.

Sie recyceln also alte Häuser. Ist das ein neuer Stil? Vielleicht. Denn immer mehr

Architekten bauen auch international nach diesem Prinzip. So wird es vielleicht

immer mehr extravagante Häuser geben, die wegen des güns tigen Materials auch

nicht teuer sein müssen.

MODERNE RUINENdas Ölfass, ¿er großes Ding aus Holz oder

Plastik: Man lagert Öl darin.

bauen hier: Häuser machen

die D¡cke, -n hier: obere Seite von einemRaum: Dort hängt z. B. eineLampe.

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44

Moderne Ruinen

L E I C H T ≤

Eine Villa aus Müll Die Officina Roma derBerliner Architektengruppe Raumlabor

06-11_Kurz_und Knapp_0413_ 13.03.13 13:51 Seite 6

7perfektDEUTSCH4/13

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44

FOTO

S: RA

UM

LAB

OR

BER

LIN; FR

AN

CKH

-KOSM

OS VER

LAG

S-GM

BH

& CO

. KG; Á

ETEM

MEHR ÜBER BERLIN WISSENder Reiseführer, - hier: Buch mit Infor ma -

tionen über ein Land, eineRegion oder eine Stadt unddie Sehenswürdigkei tendort

¢nnütz unwichtigder Zweite W¡ltkrieg ≈ Streit zwischen vielen Na -

tionen 1939 - 1945überleben nicht sterben„ngeben hier: sich wichtig machen

1200das Ges¡llschafts- Spiel: Kinder und/oder Er-spiel, -e wachsene spielen es zu-

sammen.der Spieleerfinder, - Person: Sie hat die Idee für

ein neues Spiel.der Siedler, - Person: Sie geht in eine

neue Region und beginnt,dort zu leben.

SCHWIMMEN MIT GEPÄCKder Schn¶rchel, - ≈ langes, dünnes Ding:

Damit kann man Luftholen, wenn man unterWasser schwimmt.

die K•ste, -n Stück Land, direkt am Meer mehrere (-r/-s) mehr als zweidas Z¡lt, -e Konstruktion aus Plastik

und langen, dünnenMetallteilen: Man stellt siedraußen auf und kanndarin schlafen.

die Pl„stikfolie, -n sehr dünnes Material ausPlastik

der R¢cksack, ¿e ≈ Tasche: Man trägt sie aufdem Rücken.

ziehen d¢rch hier: ≈ mitnehmeneinfach hier: nurf¡stmachen hier: so um den Fuß legen,

dass sie nicht wegfallenkann

die Leine, -n hier: dünnes, langes Stückaus Plastik

gr•nden startendie Ausrüstung, -en hier: Dinge: Man braucht

sie zum Seatrekking.

Der Münchener Bernhard Wache hat ein sehr spezielles Hobby: Seatrekking. Man

schwimmt mit Schnorchel im Meer, auf einer Route in der Nähe der Küste. Das

macht man mehrere Tage. Natürlich muss ein Seatrekker auch schlafen und essen.

Aber wie soll er Zelt oder die Tüte Nudeln im Wasser mitnehmen? Wache musste

improvisieren. Er hat aus Plastikfolien einen speziellen Rucksack konstruiert. Der

schwimmt auf dem Wasser, und der Inhalt bleibt trocken. Auf dem Rücken tra-

gen muss der Münchener seinen Schwimmrucksack natürlich nicht: Er zieht ihn

einfach an einer am Fuß festgemachten Leine durch das Meer. Ab Sommer kann

man den Rucksack kaufen. Wache hat nämlich zusammen mit zwei Freunden eine

Firma gegründet. Das Trio will Seatrekking in Deutschland populär machen – dann

brauchen Seatrekker auch eine passende Ausrüstung.

neue Gesellschaftsspiele hat es 2012 in

Deutschland gegeben. Warum so viele? In

keinem anderen Land gibt es so viele Spiele -

erfinder – und viele Deutsche lieben Gesellschaftsspiele. Viele werden auch ins

Ausland exportiert. Ein Bestseller: Die Siedler von Catan von Klaus Teuber. Das

Spiel gibt es in mehr als 20 verschiedenen Sprachen. Die Deutschen haben seit

1995 mehr als zehn Millionen Spiele der Catan-Familie gekauft.

MEHR ÜBER BERLIN WISSEN

In einem guten Berlin-Reiseführer kann man viele

Dinge über die deutsche Hauptstadt lesen. Dort

steht zum Beispiel, wo man den Alexanderplatz findet

oder welches historische Datum besonders wichtig

ist. Aber kann man damit in einer Kneipe ein inte -

ressantes Gespräch führen? Wahrscheinlich nicht.

Aber es gibt zwei Personen, die helfen: Anja Prü-

fer und Steffen Greschner. Die zwei Berliner schrei-

ben seit Anfang Januar bei Facebook das Blog

Unnützes Berlinwissen. Man kann dort viele kleine

Anekdoten lesen – zum Beispiel, dass das kleinste

Haus der Stadt in der Oranienstraße 46 im Stadtteil

Kreuzberg steht. Auch interessant: Nur 91 der 3715

Tiere aus dem Zoo haben den Zweiten Weltkrieg

überlebt. Wenn man diese „unnützen“ Dinge weiß,

kann man sich in der Kneipe gut unterhalten – und

auch ein bisschen angeben.

Schwimmen mit Gepäck

1200

Ein Rucksack fürs Wasser Ob damit bald viele durch die Meere schwimmen?

Damit spielen auch ErwachseneGesellschaftsspiele sind populär

06-11_Kurz_und Knapp_0413_ 13.03.13 13:51 Seite 7

8 perfektDEUTSCH 4/13

KURZ & KNAPP

DER GUTE TIPP

Leben und arbeiten in einem anderen

europäischen Land: Seit 20 Jahren

hilft ein Netzwerk aus heute mehr als

850 Beratungsstellen Menschen in

ganz Europa, die emigrieren wollen.

Auf der zentralen Website von EURES

(http://ec.europa.eu/eures) können Interessierte nicht nur Berater in ihrer Nähe finden,

die ihre Sprache sprechen. Dort stehen auch viele Informationen zum Leben in den ein-

zelnen Ländern. Außerdem gibt es Stellenangebote aus 31 Staaten.

WER IST EIGENTLICH …?

TINA TURNER

Natürlich kennt fast jeder Tina Turner, die Sängerin mit der fantastischen Stim-

me. Aber nur wenige wissen, dass die 73-Jährige seit fast 20 Jahren in der

Schweiz lebt. Warum die US-Amerikanerin, die eigentlich Anna Mae Bullock

heißt, dort wohnt? Sie ist zusammen mit ihrem Freund, dem deutschen

Musikmanager Erwin Bach, in die Schweiz gezogen. Zuerst hat das Paar in Zürich

gelebt, dann sind die beiden in das exklusive Dorf Küsnacht am Zürichsee gezo-

gen. Turner gefällt ihre neue Heimat so sehr, dass sie nun auch offiziell Schwei-

zerin werden will. „Ich bin sehr glücklich in der Schweiz und fühle mich hier zu

Hause“, sagte sie der Zeitung Blick. Aber auch ein Star muss Deutsch lernen,

wenn er den Schweizer Pass möchte. Die Rocksängerin hat deshalb Unterricht

genommen – mit Erfolg. Die Züricher Gemeinde Küsnacht hat der Sängerin schon

das Bürgerrecht gegeben. Nun ist der Weg bis zum roten Schweizer Pass nicht

mehr weit. Ihren alten Pass aus den USA will Turner dann abgeben.

EINE SEHR SPEZIELLE UNIVERSITÄT

Rund 300 000 Obdachlose leben in Deutschland. Sie wohnen bei Freunden,

in Heimen oder auf der Straße. Auch Obdachlose wollen lernen – zum

Beispiel, wie man ein Computerprogramm benutzt. Aber auch andere Dinge,

an die man nicht sofort denkt. In Berlin gibt es dafür die Obdachlosen-Uni-

versität. Sie bietet zum Beispiel einen Philosophiekurs an oder Kurse in

kreativem Schreiben. Die Kurse finden meistens in sozialen Einrichtungen

statt. „Es ist nicht leicht, immer Räume zu finden“, hat Bertram Lattner der

Wochenzeitung Die Zeit erzählt. Er ist obdachlos – und Dozent. Seinen Stu-

denten erzählt er zum Beispiel vom Alltag in Ägypten, wo er ein paar Jahre

gelebt hat. Auch Englisch können sie bei ihm lernen. Lattner weiß: „Wer zur

Obdachlosen-Uni kommt, hat in der Regel auch keine Gelegenheit, andere

Länder und Kulturen kennenzulernen.“

TINA TURNERdie Sængerin, -nen Frau: Sie singt vor Publikum.

die St“mme, -n Laute: Man macht sie, wenn man spricht oder singt.

(der Laut, -e Einen Laut kann man hören.)

gezogen Part. II von: ziehen = hier:umziehen

nun jetzt

der Erf¶lg, -e positives Resultat

die Gemeinde, -n Kommune

das B•rgerrecht, -e hier: ≈ Garantie: Man darfz. B. in seiner Kommunewählen.

EINE SEHR SPEZIELLE UNIVERSITÄTder {bdachlose, -n Person: Sie hat keine

Wohnung.

das Heim, -e hier: Haus mit vielen Zimmern für Obdachlose

die Einrichtung, -en hier: Institution

der Doz¡nt, -en Lehrer an einer Universität

“n der Regel ≈ meistens

die Gelegenheit, -en hier: ≈ Chance; genug Geld

DER GUTE TIPPdas N¡tzwerk, -e ≈ System

einzelne (-r,/-s) hier: jedes Land

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44

L E I C H T ≤

06-11_Kurz_und Knapp_0413_ 13.03.13 13:51 Seite 8

Ist Deutschen gutes Benehmenbesonders wichtig? Gutes Benehmen ist in jedem Land

wichtig. Es gibt aber Unterschiede: In

Südkorea ist es zum Beispiel akzep-

tiert, wenn Sie auf die Straße

spucken. In Deutschland nicht. Ein

Südkoreaner kann dann aber Ihr

Benehmen in einer Situation sehr

schlecht finden, die für Sie ganz nor-

mal ist. Wenn Sie zum Beispiel im

Restaurant ihre Nase laut putzen,

wird er nicht mehr weiteressen.

Was tue ich denn, wenn ich mit Per-sonen verschiedener Nationenessen gehe?Wichtig ist das Land, in dem sie

gerade sind. Wenn Sie in Deutsch-

land essen gehen, dann gilt die deut-

sche Etikette. Aber ein guter Gastge-

ber wird sich vorher informieren.

Essen Sie in Ihrer Heimat fast nie mit

Messer und Gabel? Dann ist es eine

gute Idee, wenn er Sie in ein Restau-

rant einlädt, in dem man das nicht

muss. Essen Sie Ihre Gerichte gern

geräuschvoll? Dann sollte der Gast-

geber einen Tisch in einem Separee

bestellen.

Muss man gutes Benehmen trai-nieren?In Deutschland denkt jeder, dass er

weiß, wie gutes Benehmen funktio-

niert. Aber wenn man sich infor-

miert, merkt man schnell: Für die

perfekte Etikette fehlt noch viel. Also

muss man üben. Es gibt spezielle

Knigge-Trainings, die auch immer

mehr Firmen buchen. Das tun sie

nicht, weil sie besonders extrava-

gant sein wollen. Die Chefs dort

wissen genau: Wenn man einen

guten Stil hat, ist man bei potenzi-

ellen Kunden populärer – und ver-

dient mehr.

FOTO

S: PICTUR

E ALLIA

NCE/D

PA (2); STILW

UN

DER

FRAGEN an Agnes Jarosch. Die 37-Jährige Expertin für die Etikette ist eine der Initiatoren des Deutschen Knigge-Rats.

9perfektDEUTSCH4/13

3 FRAGEN der Initiator, -en Person: Sie hat die Idee

für eine Aktion oderOrganisation.

der Deutsche ≈ Kommission für ganzKn“gge-Rat Deutschland zu Fragen

über korrekte Etikette

das Benehmen Normen im Zusammen -leben, z. B.: Wie grüßtoder isst man richtig?

sp¢cken ≈ Wasser aus dem Mundnach außen bringen

die Nase p¢tzen mit einem kleinenStück Papier oder Stoffdie Nase sauber ma -chen

g¡lten hier: richtig sein; dieNorm sein

der G„stgeber, - Person: Sie lädt Gästeein.

geräuschvoll laut; so, dass manetwas hört

das Separee, -s franz. ≈ kleiner, geschlossenerRaum in einemRestaurant

perf¡kt ≈ sehr gut; hier: korrekt

TRÜFFELN AUS DEUTSCHLANDs¡lten hier: so, dass es wenige

gibt

„nbauen hier: Trüffelkulturen in Bäume setzen, sich darum kümmern und später die Trüffeln aus der Erde holen

(die Erde braune oder schwarzeSubstanz: Pflanzenbrauchen sie zumLeben.)

die M“schung, -en hier: Kombination

“mpfen hier: ≈ in einen Baumsetzen

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44

3

Lebt in Stuttgart und SüdkoreaEtikette-Coach Agnes Jarosch

Finden Trüffeln in DeutschlandLudger Sproll mit Hündin Diana

Trüffeln auf deutschen Tellern sind meis -

tens aus Frankreich, Italien oder Spanien

importiert. Denn in Deutschland sind

Trüffeln selten – meinen die meisten.

Ulrich Stobbe und Ludger Sproll aber

sagen, dass es auch in Deutschland viele

Trüffeln gibt. Sie und ihre Trüffelhunde

haben im Südwesten des Landes viele

gefunden. Und sie sagen noch mehr: Man

kann Trüffeln in Deutschland anbauen.

Die beiden haben nach vielen Jahren

Arbeit eine spezielle Mischung gefunden,

mit der man Bäume mit Trüffelkulturen

impfen kann. Deutschland kann also zu

einer Exportnation für Trüffeln werden –

wenn Stobbe und Sproll recht haben. Für

Gourmets ist das eine gute Nachricht.

Denn es gibt auch in Deutschland viele

Trüffelfans: Jedes Jahr werden 40 bis 60

Tonnen gegessen.

Trüffeln ausDeutschland

06-11_Kurz_und Knapp_0413_ 13.03.13 13:51 Seite 9

10

KURZ & KNAPP

DEUTSCHE GEBEN VIEL GELD AUSdas Souvenir, -s franz. Ding zur Erinnerung

FRANZISKA VAN ALMSICKdamals zu der Zeit

s“ch zur•ckkämpfen hier: sehr viel trainie-ren und wieder gewin-nen

be¡nden aufhören

s“ch engagieren franz. hier: sozial aktiv sein

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44

perfektDEUTSCH 4/13perfektDEUTSCH10

DEUTSCHE GEBEN VIEL GELD AUS

Urlauber probieren gerne typische Gerichte des Urlaubslands, machen

Ausflüge und kaufen Souvenirs. Das alles kostet Geld. Welche Nation

hat 2012 im Urlaub am meisten ausgegeben?

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

FRANZISKA VAN ALMSICK

Nach der Olympiade 1992 in Barcelona war für Franziska van Almsick nichts mehr so wie

früher. Die damals 14-jährige Schwimmerin war der neue Sportstar der Nation, der erste

nach dem Ende der Deutschen Demokratischen Republik. Franziska hat nicht nur viele

Medaillen gewonnen, sie war auch spontan und natürlich. Alle Zeitungen haben damals

über „unsere Franzi“ geschrieben. Das war der Start für eine große Karriere als Schwim-

merin – und als Medienstar. Nicht immer waren die Nachrichten über sie positiv: Oft hat

sie weniger Medaillen gewonnen, als die Leute wollten. Dann war sie nicht mehr „unse-

re Franzi“, sondern ein alter Schwimmstar, der zu dick ist. Aber immer wieder hat sich

die Berlinerin zurückgekämpft. Nach der Olympiade 2004 in Athen hat sie ihre Schwimm-

karriere beendet – und eine neue Karriere angefangen. Sie ist nun als Sportexpertin im

Fernsehen zu sehen, arbeitet als Model und engagiert sich sozial. Sie ist auch Mutter

eines Sohnes. Es ist also immer etwas zu tun. Das kann sie alles aber ohne Probleme

machen, denn am 5. April feiert „unsere Franzi“ erst ihren 35. Geburtstag.

L E I C H T ≤

China 90,75

USA 84,60

Deutschland 82,3

7

Großbritannien 51,11

Frankre

ich 37,4

8

Russland 37,3

8

Kanada 34,44

Japan 29,14

Australien 27,5

8

Italien 25,89

Alle Zahlen in Milliarden US-Dollar

QU

ELLE: COM

MER

ZBA

NK

RESEA

RCH

06-11_Kurz_und Knapp_0413_ 13.03.13 13:51 Seite 10

perfektDEUTSCH4/13

Diese gigantischen Objekte sieht man sofort: Oberirdische Bunker aus dem Zweiten Welt-

krieg. Auch heute noch stehen viele davon in Deutschland, ein paar davon in Städten. Was

soll man damit machen? Im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg ist ein Bunker aus dem Jahr

1943 jetzt ein Energiespeicher. Einfach war diese Metamorphose nicht: Die britische Armee

hatte den Bunker 1947 innen gesprengt. Das Energiespeicher-Konzept war auch komplett

neu. Aber jetzt liefert der Bunker an 3000 Wohnungen in der Nähe Wärme. Das ist noch

nicht alles. Der Energiebunker ist natürlich auch ein historischer Ort. Deshalb gibt es dort

ein Café und einen Dokumentationsraum. Besucher können sich darin über den histori-

schen Kontext informieren.

DIE ZWEITE HEIMAT

Mobilität ist modern. Auch im Job sind immer

mehr Menschen unterwegs. Sie arbeiten ein

paar Monate an einem Projekt in einer Stadt,

dann fahren sie zu einer neuen Aufgabe in einer

anderen Metropole. Wo sollen sie nun übernach-

ten? Ein paar Wochen oder Monate in einem

Hotel sind oft langweilig – und teuer. Deshalb

buchen immer mehr der modernen Wanderarbei-

ter ein Zimmer im Boardinghaus. Dort bekom-

men sie ein größeres Zimmer, oft können sie eine

Küche benutzen, und es ist nicht so anonym.

Auch kostet eine Übernachtung meistens weni-

ger als im Hotel. Es gibt aber auch weniger Ser-

vice. Man muss sich in der Küche zum Beispiel

selbst sein Essen holen und warm machen. Aber

genau das wollen viele Gäste. Denn so fühlen sie

sich ein bisschen wie im eigenen Zuhause.

FOTO

S: PICTUR

E ALLIA

NCE/D

PA; ZO

ON

AR

/THIN

KSTO

CK; IN

TERN

ATION

ALE B

AU

AU

SSTELLUN

G IB

A H

AM

BU

RG

GM

BH

EIN BUNKER WIRD ZUR HEIZUNGoberirdisch über der Erde(die Erde hier: Ort: Darauf geht

und steht man.)

der Zweite W¡ltkrieg ≈ Streit zwischen vielenNationen 1939 - 1945

spr¡ngen ≈ durch eine Bombekaputt machen

das Konz¡pt, -e ≈ Plan; Programm

DIE ZWEITE HEIMATunterwegs sein hier: von einem Ort zum

nächsten fahren

nun jetzt

das Zuhause Wohnung/Haus: Darinwohnt man.

WIE VIEL LOHN SOLL ES SEIN?die Einstellung von: einstellen = eine

Arbeitsstelle geben

das W¢nschgehalt, Lohn: So viel wünscht ¿er man sich.

überlegen lange denken: Wie kannman eine Sache machen?

der M“tarbeiter, - hier: Angestellte

bewerten hier: ≈ sagen: Wie gutoder schlecht hat mangearbeitet?

das Ergebnis, -se Resultat

der [ktienindex, ≈ Index: Er zeigt, wie[ktienindizes/[ktien- sich der Aktienpreisindices ändert.(die [ktie, -n Dokument: Darauf steht,

dass einem ein Teil voneiner Firma gehört.)

¢msetzen hier: wirklich machen

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44

WIE VIEL LOHN SOLL ES SEIN?

Im Hotel Schindlerhof in Nürnberg ist alles ein biss -

chen anders. „Jeder wird vor der Einstellung gefragt,

was sein Wunschgehalt ist“, hat Chefin Nicole Kobjoll

dem Manager Magazin gesagt. „Wir zahlen dann das

Wunschgehalt.“ Ist das wirklich wahr? Natürlich darf

man keinen utopischen Lohn wollen. Jeder soll genau

überlegen, was realistisch ist.

Aber es geht noch weiter: Jeden Monat müssen

sich alle Mitarbeiter des Hotels selbst bewerten. 20

Kriterien gibt es. Macht man zum Beispiel bei Projek-

ten mit? Ist man immer pünktlich? Ist man Raucher?

Hat man neue Ideen? Das Ergebnis ist dann ein

Aktien index für Mitarbeiter, kurz MAX. So sieht jeder

ganz genau, wie gut er sich findet und wo er noch

etwas besser machen kann. Auch sind so alle moti-

viert, viel für das Hotel zu tun. Denn gute Ideen darf

man dann auch selbst umsetzen.

Metamorphose In Hamburgwird aus einem Bunker einEnergiespeicher

11

06-11_Kurz_und Knapp_0413_ 13.03.13 13:51 Seite 11

Besser leben in Leipzig

12 perfektDEUTSCH 4/13

Kaum eine andere deutsche Metropole ist bei jungen

Menschen so populär wie Leipzig. Sie finden dort eine

kreative Atmosphäre und Möglichkeiten, ihre Ideen zu reali-

sieren. Manche sehen in Sachsens größter Stadt schon das

„bessere Berlin“. MARCEL BURKHARDT hat in Leipzig

junge deutsche und internationale Künstler getroffen, die

an einem Ort leben, von dem andere nur träumen. M I T T E L ≤

12-17_Leipzig_V2_0413 13.03.13 13:53 Seite 12

13perfektDEUTSCH4/13

Man muss sich Stefan Hölldobler als

glücklichen Menschen vorstellen.

Als einen, der sich

sein eigenes kleines

Paradies geschaffen

hat. Wer den jungen

Produktdesigner aus

Würzburg (Bayern) kennenlernen möch-

te, der muss nach Sachsen reisen. Nach

Leipzig, ins Zentrum des alten Industrie-

und Arbeiterviertels Plagwitz. Dort hat

Hölldobler gemein-

sam mit einem

Freund neues Leben

in eine alte Fabrik

gebracht.

In der Arbeitshalle brennt an diesem

Abend ein warmes Licht, es riecht nach

„Hier habe ich das Gefühl, alles ist möglich!“

FOTO

: RO

ETTING

/POLLEX/LO

OK

-FOTO

s“ch vorstellen hier: eine Idee haben, wiejemand ist

das Paradies, -e hier: ≈ besonders schönerund angenehmer Ort

sch„ffen hier: machen

das [rbeiterviertel, - Stadtteil, in dem besondersviele Arbeiter leben oder lebten

die [rbeitshalle, -n sehr großer, hoher Raum, indem etwas hergestellt wird

w„rm hier: so, dass es angenehm wirkt

>

Junge, alte Metropole Leipziger Stadtzentrum mit Bundesverwaltungsgericht (großes Gebäude links) und Neuem Rathaus (mit Türmen, rechts)

12-17_Leipzig_V2_0413 13.03.13 13:53 Seite 13

14 perfektDEUTSCH 4/13

ZU DEN LEIPZIGERN AUFS SOFA

„Die Stadt Karawane ist eine Expedition zu dem, was Leipzig

tatsächlich ausmacht – den Leipzigern.“ So wirbt eine Gruppe Stu-

denten für ihre Abenteuer-Touren durch die Stadt. Die Teilnehmer

der Karawane besuchen keine Museen oder Monumente. Stattdes-

sen treffen sie interessante Menschen – in deren Wohnung auf dem

Sofa oder am Arbeitsplatz. Zu den Gastgebern gehören Künstler,

Handwerker, Senioren, Kirchen und Vereine. Sie erzählen über das

Leben in Leipzig, ihre Träume und Ziele. Jenny Gerber ist eine der

Organisatorinnen dieser besonderen Stadt-Exkursionen. Die 24-

Jährige sagt: „Wir wollen Besuchern der Stadt interessante Men-

schen und die vielen tollen Projekte hier näherbringen.“ Wer neu-

gierig ist auf die Geschichten von Menschen wie dem Produktdesi-

gner Stefan Hölldobler, der kann sich auf der Internetseite der Stadt

Karawane anmelden. Welche der rund 50 Gastgeber die Teilnehmer

besuchen, sagen die Studenten immer erst am Tag des Karawanen-

Starts. Aber jeder Teilnehmer kann sich auch schon vorher etwas

wünschen und seine besonderen Interessen nennen, sagt Jenny

Gerber. Deshalb freuen sich die Teilnehmer der Stadt-Expedition

über ein spannendes Erlebnis: „Wir hören fast immer, dass sich die

Leute freuen, einfach, weil sie Leipzig von einer Seite kennengelernt

haben, die sie sonst vielleicht nicht kennengelernt hätten.“

tatsächlich/tatsæchlich ≈ wirklich

ausmachen hier: charakteristisch sein für

das Abenteuer, - gefährliches, nicht alltägliches Ereignis

stattd¡ssen hier: ≈ im Gegenteil dazu

der G„stgeber, - Person, die Gäste einlädt oder gerade Gäste hat

gehören zu hier: ≈ Teil einer Gruppe sein

der H„ndwerker, - Person, die beruflich mit Händen und Werkzeugenarbeitet

der Traum, ¿e hier: Wunsch; Ideal

näherbringen hier: bekannt machen; helfen, … kennenzulernen

sp„nnend ÷ langweilig

das Erlebnis, -se hier: ≈ interessante Erfahrung

einfach hier: ≈ nur

k¡nnengelernt hætten Konj. ll der Vergangenheit von: kennenlernen

frisch gesägtem Holz. Bis vor ein paar Jahren war in die-

sem Gebäude noch alles kaputt. Nach dem Ende der Deut-

schen Demokratischen Republik (DDR) stand die Fabrik

jahrelang leer, sagt Hölldobler, der in seiner traditionel-

len Arbeitskleidung aussieht wie ein Holz-Handwerker

aus dem Bilderbuch. Um ihn herum stehen seine Besucher

der Leipziger Stadt Karawane (siehe Kasten rechts) und

hören konzentriert zu, als er sich an den alten Anblick der

Fabrik erinnert: Nicht mehr als ein Stahlskelett hatten sie

gefunden. Sie sahen darin aber den perfekten Raum für

ihre neue Arbeitswelt, von der sie träumten.

Für wenig Geld kauften Hölldobler und der Leipziger

Tischler Patrick Gülzow die Fabrikhalle mit einem hüb-

schen Vorgarten und begannen mit der Arbeit. Ihre Idee:

Möbel und Kunstobjekte herstellen aus nachhaltig herge-

stellten oder gebrauchten Materialien. Ihre Stühle, Tische,

Regale und Musikboxen verkaufen sie inzwischen in meh-

rere Länder. „Wir leben hier einen Traum“, sagt Hölldobler.

„In Würzburg hatte ich das Gefühl, alles ist fertig, nichts

geht mehr – hier habe ich das Gefühl, alles ist möglich!“

Dieses Gefühl teilt Hölldobler mit vielen jungen Kreativen.

Leipzig, so scheint es, ist aktuell ein perfekter Ort für Träu-

mer und Macher. „Es könnte nirgendwo schöner sein“,

sagt Hölldobler und klingt dabei euphorisch.

sägen mit einem Gerät Holz schneidenleer stehen hier: keinen Mieter oder Besitzer habenwie aus dem B“lderbuch hier: wie das Klischee es zeigtder H„ndwerker, - Person, die beruflich mit Händen und Werkzeugen arbeitetder [nblick hier: Aussehendas Stahlskelett, -e ≈ Basiskonstruktion eines Gebäudes aus Stahl(der Stahl Metall, das man hart gemacht hat)der T“schler, - Person, die Möbel aus Holz herstelltder Vorgarten, ¿ Garten vor einem Hausnachhaltig hier: so, dass etwas keine negativen Effekte für die Menschen

und die Ökologie hatder Traum, ¿e hier: Wunsch; IdealN“chts geht mehr. hier: Nichts ändert sich. / Nichts kann man erreichen.teilen m“t hier: auch haben wiescheinen wirkenn“rgendwo nirgends; an keinem anderen Ortkl“ngen hier: wirken

Den Text in diesem Kasten können Sie hören:www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & HörenU

Stefan Hölldobler Der Produktdesigner hat ideale Bedingungen gefunden Cafés und Kneipen im Zentrum Bei Leipzigern wie bei Touristen populär

12-17_Leipzig_V2_0413 13.03.13 13:53 Seite 14

15perfektDEUTSCH4/13

Die Stadt gibt ihm alles, was er braucht. Er beschreibt

sie als weltoffen wie Berlin. „Leipzig ist groß, aber nicht

so riesig wie Berlin. Die Wege sind nicht so lang, und es

ist familiärer hier, man kennt sich.“ Hölldobler sagt

nicht, dass Leipzig besser ist als Berlin. Manch anderer

macht so Werbung für die Stadt (siehe Interview nächs -

te Seite). Für den Designer ist vor allem eine Sache

wichtig: „In Leipzig gibt es Freiräume, die ich in ande-

ren Städten nicht gefunden habe“, sagt er und meint:

„Deshalb kommen ja so viele junge Leute hierher – die

ganze Welt wandert ja nach Leipzig aus.“ Er lacht laut

und fröhlich, aber er sagt das nicht nur im Spaß. Er ist

ja selbst ein Neu-Leipziger. „Ich habe mir die Stadt aus-

gesucht, weil ich hier meine Ideen in Ruhe entwickeln

kann und weil sich so viel in Leipzig bewegt.“

Die Stadt verändert sich ständig und ist voller junger

Menschen, die das Gefühl teilen, dass das ganze Leben

noch vor ihnen liegt. Oder wie Hölldobler es sagt: „Dass

hier was geht.“ Leipzig ist seit vielen Hundert Jahren als

Stadt der Musik und Kunst bekannt. Seit der Kult-Maler

Neo Rauch und andere Künstler der Neuen Leipziger

Schule mit ihren Arbeiten international große Erfolge

feiern, weiß jeder, dass in Leipzig keine brotlose Kunst

geschaffen wird. Studenten kommen aus der ganzen

Welt, um in der sächsischen Metropole bekannt zu wer-

den. Im letzten Jahr ist die Einwohnerzahl um 10 000

Menschen auf rund 542 000 gestiegen. Fast jeder Zehn-

te ist Student.

Und kaum ein Stadtteil hat sein Gesicht in den letz-

ten Jahren so sehr verändert wie Plagwitz. Das Viertel

ist heute vor allem bei Kreativarbeitern sehr populär. In

großen Fabrikhallen wie der Spinnerei haben sich

Künstler wie Neo Rauch ihre Ateliers eingerichtet. In

Hallen, die noch leer stehen, feiern Studenten ihre Par-

w¡ltoffen voll Interesse für alles, was in der Welt passiert

riesig sehr groß

der Freiraum, ¿e Möglichkeit, eigene Ideen wirklich zu machen

auswandern emigrieren

s“ch aussuchen wählen

“n Ruhe ohne Stress

entw“ckeln hier: ≈ ausprobieren

s“ch bewegen hier: sich ändern; anders werden

s“ch verændern anders werden

stændig immer (wieder)

v¶ller voll von

D„ss hier w„s geht. Dass sich hier etwas ändert. / Dass hiervieles möglich ist.

die brotlose K¢nst ≈ Sache, mit der man nichts verdienen kann

sch„ffen hier: machen

die Spinnerei, -en Fabrik, in der z. B. Material für die Herstellungvon Kleidung gemacht wird

die Kneipenszene ≈ alle populären Kneipen

erœffnen zum ersten Mal öffnen

deutschlandweit in ganz Deutschland

das Theaterstück, -e Drama; ≈ Text, der am Theater gespielt wird

einfach hier: ≈ nur

tys. Die Kneipenszene ist lebendig, genauso das Ange-

bot kleiner, nicht-kommerzieller Kunstgalerien. Mode-

designer eröffnen kleine Geschäfte. Und wo die Häuser

vor ein paar Jahren noch leer standen, wohnen jetzt

junge Familien. Die hoffen, dass die – im deutschland-

weiten Vergleich – sehr günstigen Mieten nicht zu stark

steigen werden in Zukunft.

In seiner Freizeit kommt auch der junge Italiener

Valerio Figuccio (24) gern nach Plagwitz. Zum Beispiel,

um in der Schaubühne ein Theaterstück anzuschauen

oder einfach, um in Lokalen wie dem „Noch besser

leben“ oder dem „Dr. Seltsam“ mit Freunden zu feiern.

An den Wänden des kleinen Lokals hängen Fahrräder.

Am Tag ist es eine Werkstatt, abends gibt es gute Musik,

Tischfußball, Bier, Wein und Zigaretten.

FOTO

S: M. B

UR

KH

AR

DT (3); LEIPZIG

TOU

RISM

US &

MA

RK

ETING

GM

BH

Valerio Figuccio Kannte Leipzig gar nicht – jetzt lebt er seit vier Jahren dort Hochschule für Grafik und Buchkunst Jede Ausstellung ist eine Chance

>

12-17_Leipzig_V2_0413 13.03.13 13:53 Seite 15

16 perfektDEUTSCH 4/13

Figuccio bestellt ein Glas Rotwein und beginnt zu

erzählen. „Bevor ich zum Erasmus-Studium hierher

kam, habe ich nur gedacht: Leipzig, was? Ich kannte

die Stadt überhaupt nicht.“ Er lacht, dann sagt er:

„Nun bin ich schon vier Jahre hier – Leipzig ist schon

mein zweites Zuhause.“ Er studiert an der Leipziger

Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB). Die

Absolventen der HGB haben den internationalen Ruf

Leipzigs als Stadt der Kunst besonders mitgeprägt.

„Die Arbeitsbedingungen sind hier perfekt, und dabei

ist das Studium noch viel günstiger als in Rom“, sagt

Figuccio.

Wie an der Schule gearbeitet wird, lässt sich am

besten an Tagen der offenen Tür sehen. Gerade berei-

ten die Studenten wieder eine große Ausstellung vor.

Die HGB ist eine einzige große Baustelle. In jedem

Raum wird gearbeitet. Die Studenten bauen Installa-

tionen auf, hämmern, bohren, sägen, malen, hängen

Bilder an die Wände. Die Tage der offenen Tür sehen

„LEIPZIG IST DAS BESSERE BERLIN“

Bernhard Rothenberger, der Wirt

des weltberühmten Leipziger

Lokals Auerbachs Keller, provo-

ziert mit einem neuen Werbe-

spruch.

Berlin gilt weltweit als cool undsexy. Nun sagen Sie, Leipzig seibesser als die deutsche Haupt-stadt. Warum?Das sage ja nicht nur ich, das

sagen ganz viele, unter anderem

die New York Times und das Luft-

hansa-Magazin. Ich habe den

Spruch „Leipzig, the better Ber-

lin!“ aber schützen lassen. Ganz

einfach, weil das eine perfekte

Werbung für die Stadt ist. „Leip-

zig, das bessere Berlin“, das wird

auf der ganzen Welt verstanden.

Gerade in den lukrativen asiati-

schen Märkten kennen die Leute

fast nur Berlin, das Münchener

Oktoberfest und Schloss Neu -

schwanstein. Das muss sich

ändern! Mit „Leipziger Freiheit“,

dem offiziellen Spruch der Stadt,

können viele Menschen im Aus-

land nichts anfangen. Es geht

einfach darum, Leipzig bekannter

zu machen.

Was macht Leipzig besser alsBerlin?Wir haben zum Beispiel einen

funktionierenden Flughafen!

(lacht) Außerdem haben wir eine

genauso lebendige Kreativszene

mit wunderbaren Musikern und

Malern, und dazu gibt es viele

erfolgreiche Start-up-Firmen.

Außerdem hat Leipzig weniger

Schulden als Berlin.

Gut, aber Berlin ist auch vielgrößer … Sie selbst kommen ausBaden-Württemberg. Was mögenSie persönlich an Leipzig?

Leipzig frisst einen emotional!

Das habe ich so noch in keiner

anderen Stadt erlebt, obwohl ich

schon viele charmante Orte ken-

nengelernt habe.

Sie haben auf eigene KostenTau sende Aufkleber druckenlassen. Wie geht Ihre Leipzig-Werbekampagne weiter?Es gibt eine Kooperation mit einer

Leipziger Firma. Der Spruch ist

jetzt auf T-Shirts, auf Tassen und

vielen anderen Produkten. Nur auf

Klobürsten nicht, das habe ich

verboten! (lacht)

Hat sich eigentlich der Erfinderdes Spruchs schon mal bei Ihnengemeldet?Nein, ich kenne den auch gar

nicht. Aber wenn er sich meldet,

dann lade ich ihn nach Leipzig

ein. Drei Tage kann er dann hier

feiern, essen, trinken, alles frei,

auf meine Kosten.der W“rt, -e Chef einer Gaststätteder W¡rbe- kurzer Satz in derspruch, ¿e Werbung, den man

sich gut merken kanng¡lten „ls nach Meinung vieler

… seinw¡ltweit auf der ganzen Weltsei Konj. I von: sein¢nter „nderem hier: zum Beispielsch•tzen hier: bei einer

Institution offiziellanmelden, dass manden Spruch alsEinziger benutzen darf

g„nz einfach hier: ≈ nurn“chts „nfangen hier: nicht verstehenkœnnen m“t]s geht ¢m … hier: Das Wichtigste

ist …die Kreativszene ≈ alle Menschen, die

kreativ arbeiten, z. B.Künstler, Musiker …

erf¶lgreich mit Erfolgdie Sch¢lden Pl. Geld, das man von

einer Person odereiner Bank geliehenhat

... fr“sst einen … macht, dassemotional man starke Emotio -

nen bekommterleben hier: sehenauf eigene K¶sten so, dass man selbst

bezahltder Aufkleber, - Zettel, den man auf

etwas kleben kanndie Klobürste, -n Gegenstand, mit dem

man eine Toiletteputzt

der Erf“nder, - hier: Person, die dieIdee für den Spruchhatte

s“ch m¡lden hier: anrufen odereine Nachricht schi-cken

Leonid Shchaslyvyy Erfolg mit russischen Lebensmitteln

das Er„smus-Studium, -Studien Programm, bei dem man für eine Zeit an einerausländischen Universität studieren kann

der Absolv¡nt, -en Person, die eine Schule oder einen Kurs abge-schlossen hat

der Ruf hier: positive öffentliche Meinung; Reputation

m“tprägen auch wichtig sein für; auch einen Effekt habenauf

der Tag der ¶ffenen Tür Tag, an dem man z. B.eine Firma, Schule oderSehenswürdigkeit kostenlos besichtigen kann

aufbauen aus Teilen zusammenmachen

hæmmern mit einem Hammer schlagen(der H„mmer, ¿ Werkzeug, mit dem man einen Nagel in die

Wand schlagen kann)

bohren mit einem Gerät ein Loch machen

12-17_Leipzig_V2_0413 13.03.13 13:53 Seite 16

17perfektDEUTSCH4/13

Aber inzwischen merken auch frühere Pro-

blemviertel wie der Osten die positive Ent-

wicklung. Im multikulturellsten Teil Leip-

zigs werden leer stehende Häuser reno-

viert, weil plötzlich ein Markt da ist und

Wohnungen, Läden, Künstlerateliers und

Galerien gebraucht werden. „Der Osten

kommt und verändert sich sehr positiv“,

sagt Quartiersmanager Matthias Schirmer.

Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein.

Aber dann trifft man während eines Spa-

ziergangs durch die Eisenbahnstraße im

Japan-Haus den Fotografie-Studenten

Tatsuki Tomiya (21), der dort gerade eine

Ausstellung vorbereitet und sagt: „Leipzig

ist für mich eine tolle Chance.“ Man spricht

im türkischen Döner-Lokal mit Russen und

Senegalesen, die sich dort bei einer Mahl-

zeit auf Deutsch unterhalten und sagen:

„Wir haben hier eine bunte, gute Nachbar-

schaft.“ Und man trifft Leonid Shchaslyvyy

(32), der in seinem Laden Waren aus dem

Gebiet der ganzen früheren Sowjetunion

verkauft und fragt: „Findest du es schön

hier? Ich ja!“

Es ist dieses warme Lächeln des Ukrai-

ners, das einen begleitet auf dem Weg

zurück in Leipzigs schickes Zentrum. Vorbei

an vielen interessanten Plätzen, die einen

immer wieder staunen lassen wie ein Kind,

das eine große Wundertüte öffnet. <

die Studenten auch

als Möglichkeit, ent-

deckt zu werden.

Dabei ist die Konkur-

renz groß: „Die Chan-

ce, berühmt zu wer-

den und von der

künstlerischen Arbeit

richtig gut leben zu

können, steht bei

circa eins zu 100“, sagt

ein Leipziger Galerist,

der intensiv mit jun-

gen Künstlern zusam-

menarbeitet.

Eine, die von ihrer

Kunst leben kann, ist

Hjördis Baacke. Die

32-jährige Malerin ist

eine Neo-Rauch-

Schülerin. Wie sehr ihr

das hilft? Die Leipzi-

gerin lächelt und sagt mit ruhiger Stimme:

„Wenn du schlecht arbeitest, hilft dir auch

ein berühmter Lehrer nichts.“ Baackes Ate-

lier ist im Tapetenwerk im Leipziger

Westen. Ihre Nachbarn dort sind Modema-

cher, andere Maler und Bildhauer, Drucker,

Fotografen, Werbeleute. „Es ist schön“,

sagt Baacke. „Du kannst hier in Ruhe

arbeiten, aber auch mit netten Leuten eine

Pause machen.“ Bis 2006 sind in dem Werk

noch Tapeten hergestellt worden. Dabei

hat dieser Ort eine wunderbare Patina, als

wäre hier vor 100 Jahren die Zeit stehen

geblieben. Wenigs tens auf den ersten

Blick.

Vielleicht sind auch diese Kontraste

überall in Leipzig der Grund, weshalb

viele Menschen die Stadt so sehr mögen.

Das neue Leben in alten Mauern. Aber

auch: Das tolle Lebensgefühl der vielen

absoluten Beginner, die voller Energie

und Optimismus sind und etwas erreichen

möchten.

Viele, vor allem ältere Leipziger, staunen

über diesen Wandel in der Stadt, den sie als

„wunderbar“ beschreiben. Denn nach dem

Ende der DDR gab es in Leipzig auch ein

paar sehr schwierige Jahre, in denen Zehn-

tausende Menschen ihre Arbeit verloren.

Auch dieser Teil der Geschichte ist in Lei-

pzig noch mit beiden Händen zu greifen.

FOTO

S: M B

UR

KH

AR

DT (2)

dabei hier: ≈ und das, obwohl…

die Konkurr¡nz hier: alle anderenKünstler

læcheln hier: freundlich lachen

das Tapetenwerk, -e Fabrik, die dickes Papierals Dekoration für dieWand herstellt

der B“ldhauer, - Künstler, der Skulpturenmacht

wäre … stehen Konj. II der Vergangen -geblieben heit von: stehen bleiben

staunen überrascht sein

der W„ndel Änderung

m“t beiden Hænden sehen; merkengreifen

der Döner, - hier: türkisches Fast-Food: gegrilltes, in kleineStücke geschnittenesFleisch mit Salat ineinem Brötchen

die N„chbarschaft hier: Personen in denNachbarwohnungen

begleiten hier: dabei sein; mitge-hen

die W¢ndertüte, -n Tüte, in der Süßes undkleine Dinge zum Spielenals Überraschung sind

Hjördis Baacke Als eine vonwenigen kann die Neo-Rauch-Schülerin von ihrer Kunst leben

12-17_Leipzig_V2_0413 13.03.13 13:53 Seite 17

18

perfektDEUTSCH 5/08

WAIDHOFEN AN DER YBBSdie Be„rbeitung, -en von: bearbeiten = hier: an einem

Material arbeiten und es ändern,z. B. eine andere Form machen

Spuren hinterl„ssen hier: etwas Charakteristischeszurücklassen

w¢rde … ¢mgebaut ≈ hat man … umgebaut(¢mbauen anders machen)das Thema, Themen hier: Inhalt der Ausstellungdie Erde braune oder schwarze Substanz:

Pflanzen brauchen sie zum Leben.

SCHWARZWALDder Schw„rzwald Bergregion im Südwesten

Deutschlandsdie Spezialität, -en hier: für eine Region typisches

Gerichtdie K“rschtorte, -n Kuchen mit Sahne und kleinen,

roten, runden Früchtender Genießer, - hier: Person: Sie liebt gutes Essen

und gute Getränke.„btrainieren so viel trainieren, dass man

Gewicht verliertder Steig, -e ≈ Bergwanderwegm“ttlere (-r/-s) hier: zwischen hoch und niedrigdie Wiese, -n ≈ großer Platz in der Natur: Dort

gibt es viele kleine grüne Pflanzen.der Panoramapunkt, -e Stelle/Ort: Von dort kann man ein

schönes Panorama sehen.

SALZKAMMERGUTw“ld hier: nicht von Menschen in die

Erde gesetzt(die Erde braune oder schwarze Substanz:

Pflanzen brauchen sie zum Leben.)das Boot, -e kleines Schiff

LÜBECKder Widerspruch, ¿e hier: ≈ Kontrast; Dinge: Sie passen

nicht zusammen.das Museumsquartier, -e Stadtteil mit vielen Museendas Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- und Arbeits -

häusern: Dort leben und arbeitensehr religiöse Männer oder Frauen.

entst„nden Part. II von: entstehen = hier:gemacht werden

die K¢nsthalle, -n sehr großer, hoher Raum als Museum

(die K¢nst ästhetische Dinge (z. B. Bilder,Literatur, Musik oder Skulpturen))

der Kreuzgang, ¿e ≈ zentraler, quadratischer, offenerFlur mit Arkaden

SCHWARZWALDWEGE DURCHS GRÜNE

Für diese Spezialität ist der

Schwarzwald besonders

bekannt: die Schwarzwälder Kirschtorte. Zucker, Sahne, Alkohol und

Eier machen die Torte lecker, aber auch schwer. Warum also die

Kalorien nicht auf einem speziellen Weg für Genießer abtrainieren?

Zwei neue Wanderwege gehen durch den Schwarzwald. Der elf Kilo-

meter lange Peterstaler Schwarzwaldsteig liegt im Mittleren

Schwarzwald und der 16 Kilometer lange Bernauer Hochtalsteig im

Südschwarzwald. Auf natürlichen Wegen wandert man durch Wie-

sen mit Frühlingsblumen und dunkle Wälder zu den Panorama-

punkten der Route. Vom Hochtalsteig sieht man bei gutem Wetter

die Schweizer Berge Eiger, Mönch

und Jungfrau.

LÜBECKALT TRIFFT NEU

Moderne und Historie

sind in Lübeck kein

Widerspruch. Das Mu -

seumsquartier Sankt

Annen verbindet dort

ein altes Kloster und

moderne Architektur.

Entstanden ist das Quartier aus dem Sankt Annen Museum, das sakrale Kunst

zeigt, und der Kunsthalle mit ihren Bildern aus der Zeit ab 1945. Direkt von der

hellen Kunsthalle können Besucher in einen spätgotischen Kreuzgang gehen und

so die rund 900 Jahre alte Historie Lübecks auf

fast 9000 Quadratmetern kennenlernen.

WAIDHOFEN AN DER YBBSDIE STADT DER TÜRME

Die Bearbeitung von Metall hat die Waidhofener reich

gemacht – und ihre Spuren in der Stadt hinterlassen:

Rechts und links der Ybbs stehen historische Türme.

Auch der zu seiner Zeit reichste Mann Europas hat

einen Turm hinterlassen: Das Rothschildschloss wurde

von Anselm von Rothschild umgebaut. Heute deko-

riert eine Pyramide aus Glas den Turm. Das Museum

im Schloss hat die fünf Elemente zum Thema – Metall,

Wasser, Feuer, Erde und Holz. Es zeigt zum Beispiel,

wie Magnete funktionieren oder wie wichtig Feuer für

den Beginn der Zivilisation war. Das Museum ist ab 26.

April wieder geöffnet.

Sankt Annen Museumsquartier Tel. +49 (0) 451/1 22 41 37http://museumsquartier-st-annen.de

FOTO

S: S

CHW

AR

ZWA

LD T

OU

RIS

MU

S/M

.AR

ND

T; N

AR

ZISS

ENFE

STVE

REI

N;

DIE

BEC

KER

MU

SEEN

/J.

KOEN

IG

Tourismusbüro WaidhofenTel. +43 (0) 74 42/51 12 55www.waidhofen.at

REISETIPPS

L E I C H T

Schwarzwald TourismusTel. +49 (0) 7 61/89 64 60www.schwarzwald-tourismus.info

SALZKAMMERGUT EIN FEST FÜR BLUMEN

Gelb, weiß und grün – diese Farben hat

der Frühling im Salzkammergut. In der

ganzen Region sieht man dann wilde

Narzissen. Die gelben oder weißen Blu-

men dürfen beim Narzissenfest nicht

fehlen. Das findet vom 30. Mai bis zum 2. Juni im Ausseerland statt. Es ist das größ-

te Blumenfest Österreichs und motiviert Besucher von überall zu einer Reise ins

Ausseerland – deshalb am besten früh eine Unterkunft buchen. Außer den mit

Blumen dekorierten Autos in Bad Aussee und den dekorierten Booten im Grundl-

see gibt es Musik und spezielles Essen aus der Region.Narzissenfestverein Bad AusseeTel. +43 (0) 36 22/5 22 73www.narzissenfest.at

perfektDEUTSCH 4/13

18_Reisetipps_0413 13.03.13 13:55 Seite 18

Ich bestelle ein Miniabo von:

Deutsch perfekt Magazin

2 Hefte zum Vorzugspreis von € 9,60 / SFR 14,40

Sie erhalten 2x die neuesten Hefte des Magazins.

Wenn ich mich nicht innerhalb von 10 Tagen, nachdem ich das zweite Heft

bekommen habe, melde, möchte ich das Abonnement automatisch verlängern

um 12 Hefte zum Vorteilspreis von € 74,40 / SFR 111,60.

Die Belieferung kann ich nach diesen 12 Heften jederzeit beenden. Ich bekomme

das Geld zurück für die Hefte, die schon bezahlt, aber noch nicht geliefert wurden.

In den Preisen sind die Versandkosten für Deutschland enthalten. Bei Versand ins

Ausland werden die Porto-Mehrkosten berechnet. Weitere Details finden Sie unter

spotlight-verlag.de/faq.

Widerrufsrecht: Diese Bestellung kann ich innerhalb der folgenden 14 Tage

schriftlich ohne Begründung bei der Spotlight Verlag GmbH, Fraunhoferstraße 22,

82152 Planegg/Deutschland widerrufen.

Bestellkarte

X

ANTWORT

Spotlight Verlag GmbHFraunhoferstraße 2282152 Planegg/MünchenDeutschland

Bitte freimachen,

falls Marke zur Hand

oder faxen:

+49(0)89/85681-159

Die

Pro

dukt

e er

sche

inen

im S

potli

ght

Ver

lag,

Fra

unho

fers

traß

e 22

, 821

52 P

lane

gg/D

euts

chla

nd, A

mts

geric

ht M

ünch

en H

RB 1

7961

1, G

esch

äfts

führ

er: D

r. W

olfg

ang

Stoc

k

Das Angebot des Jahres.

Verbessern Sie Ihre Sprachkenntnisse! Mit vielen Übungen und Artikeln zu aktuellenThemen aus Gesellschaft, Kultur und Reisen. Inklusive kostenlosem Premium-Bereich online.

Einfach Bestellkarte ausfüllen und abschicken oder E-Mail an [email protected], Telefon +49 (0) 89 / 8 56 81-16. Weitere Informationen finden Sie unter www.deutsch-perfekt.com/minimagazin

Jetzt bestellen und Vorteilspreis sichern!

600.040

Meine Adresse:

Privatanschrift Dienstanschrift

Name Institution/Firma     

Familienname, Vorname

Straße, Hausnummer

Land, PLZ, Ort

E-Mail

Senden Sie mir auch die kostenlose Unterrichtsbeilage (nur für Besteller in Lehrberufen)

Ich arbeite in Schule     Erwachsenenbildung 809.C10

Ich bin damit einverstanden, dass der Spotlight Verlag mich per Post oder E-Mail

über Angebote informiert. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen.

Datum, Unterschrift

Ihr Vorteil:€ 9,60

statt € 13,80

Jetzt 30% sparen und 2 Hefte Deutsch perfekt testen.

Noch mehr sparen und sofort downloaden:www.deutsch-perfekt.com/magazindownload

07-0002_Beihefter_Miniabo_Heft_DP 06.03.13 14:29 Seite 1

Finden Sie immer die richtigen Worte.Alles auf einen Blick unter www.deutsch-perfekt.com/komplett

Deutsch perfekt – das Magazin für Ihr Deutsch

Verbessern Sie Ihre Sprachkenntnisse! Mit vielen Übungen und Artikeln zu aktuellenThemen aus Gesellschaft, Kultur und Reisen. Inklusive kostenlosem Premium-Bereichonline.

Deutsch perfekt Plus – das Übungsheft

Üben und trainieren Sie die deutsche Grammatik und Ihren Wortschatz mit demspeziellen Extra-Heft. Das 24-seitige Übungsheft ist ideal für alle, die ihr Deutschsystematisch verbessern wollen.

Deutsch perfekt Audio – Training, das ins Ohr geht

Trainieren Sie Ihr Hörverständnis! Die CD bietet Ihnen rund eine Stunde Texte,Interviews und Sprachübungen. Im Begleitheft finden Sie Aufgaben und Texte zumMitlesen.

Lehrerbeilage – Bestnoten für Ihren Unterricht

Kostenlose Tipps und Ideen für Abonnenten in Lehrberufen! Das Lehrmaterial ist in drei verschiedenen Niveaustufen aufbereitet. Sie bekommen die Beilage bei Interesse zusammen mit Ihrem Magazin.

Premium-Abo – das Online-Extra

Nutzen Sie unsere große Online-Plattform! Sie finden dort viele aktuelle Beiträge,Texte und interaktive Übungen. Entdecken Sie auch das Archiv mit einem großenPool an weiteren Informationen. Das Premium-Abo ist bereits kostenlos im Magazin-Abo dabei.

Mehr Informationen finden Sie unter www.deutsch-perfekt.com/komplettBei Fragen erreichen Sie uns unter E-Mail [email protected] oder Telefon +49 (0) 89 / 8 56 81-16

07-0002_Beihefter_Miniabo_Heft_DP 06.03.13 14:29 Seite 2

21perfektDEUTSCH4/13

Meine große Liebe ist das Tanzen. Ich tanze

eigentlich schon, solange ich denken

kann. Und ich wollte auch schon immer eine

professionelle Tänzerin werden. In Deutsch-

land kann ich diesen Traum optimal leben.

Jede größere Stadt hat ein staatliches Theater

mit einem guten Ballett. Deshalb bin ich nach

Deutschland gekommen. In meiner Heimat

gibt es nämlich nur freie, privat organisierte

Tanzgruppen. Die brauchen Sponsoren, und

die Arbeitsbedingungen sind schwieriger. Die

Strukturen sind dort einfach anders.

Ich komme aus Baton Rouge in Louisia-

na. Da gibt es kein einziges klassisches Bal-

lett. Mainz ist ungefähr genauso groß wie

Baton Rouge – hier gibt es aber ein tolles,

großes Theater mit einem internationalen

Ballett-Ensemble. Meine Kollegen kommen

aus Spanien, Frankreich, Bulgarien, Austra-

lien, Mexiko und der Ukraine. Die Atmo -

sphäre ist weltoffen. Wir arbeiten viel, wir

lachen aber auch viel.

Ich mag diese intensive Zusammenarbeit

mit den anderen Künstlern am Theater, mit

den Musikern und Schauspielern. Unser Pia-

nist erklärt uns zum Beispiel immer ganz

genau, was der Komponist mit seiner Musik

sagen möchte. Er erklärt also die Geschichte

des Stücks. Das hilft uns natürlich beim Tan-

zen. Was ich auch wunderbar finde, ist die

Livemusik. Das klingt jetzt vielleicht ein biss -

HEIMAT: USAALTER: 22 Jahre BERUF: BalletttänzerinERSTER MONAT: Mai 2012 HOBBYS: Kochen, Backen, Reisen

MAINZ WO: Rheinland-Pfalz

EINWOHNER: 202 000

BESONDERHEITEN: mehr als 2000 Jahre alt und damit eine der ältes -

ten Städte Deutschlands, deutsche Weinhauptstadt, Zentrum der

rheinischen Fastnacht, Zentrale des Zweiten Deutschen Fernsehens

chen komisch. Aber es ist so: Bevor ich nach

Mainz gekommen bin, habe ich in Frankreich

gearbeitet – und dort kommt die Musik ganz

oft von der CD. Das ist dann ganz anders.

In Mainz habe ich mich schnell wie zu

Hause gefühlt. Die Leute hier lieben das

Leben. Ich denke, es gibt viele fröhliche und

positiv denkende Menschen in der Stadt. Sie

sehen die Dinge nicht so negativ. Im Gegen-

teil: Sie feiern sehr gern. Diese Gelassenheit

mag ich. Und wenn du zum Beispiel in ein

Lokal gehst und dich an einen Tisch zu ande-

ren Leuten setzt, dann kommst du gleich mit

ihnen ins Gespräch. Die Menschen öffnen

auch schnell ihren Freundeskreis für dich.

Unter Mainzern kannst du eigentlich gar nicht

allein bleiben.

Während meines ersten Monats in Mainz

habe ich mit zwei Mädchen in einer Wohn-

gemeinschaft gelebt. Sie waren gleich wie

Freundinnen zu mir. Wir haben zusammen

gekocht, viel geredet und gelacht. Sie haben

mir auch die Region gezeigt. Im Mai ist es hier

oft schon warm wie im Sommer. Fast jeden

Tag scheint die Sonne. Wir sind am Rhein

entlanggefahren, wo es überall diese pitto-

resken, kleinen Dörfer und Weinberge gibt.

Das alles ist sehr, sehr schön. Der Rhein erin-

nert mich auch an den Mississippi in meiner

Heimat. Vielleicht habe ich mich auch des-

halb in Mainz gleich wie zu Hause gefühlt. <MIT SHELBY WILLIAMS SPRACH MARCEL BURKHARDT

die Bes¶nderheit, -en hier: ≈ spezielle Sache

die F„stnacht, -en Karneval

die Ball¡tttänzerin, -nen Frau: Sie tanzt professionellBallett.

der Traum, ¿e hier: großer Wunschdas staatliche Theater, - Theater: Der Staat kümmert

sich um die wirtschaftli-chen Aktivitäten.

(der Staat, -en ≈ Land; Nation)die [rbeitsbedingungen Konditionen bei der Arbeit,Pl. z. B. Arbeitszeit, Lohn,

moderner Arbeitsplatz …schwierig ÷ leichteinfach hier: ≈ Das ist leider so.kein einziges ≈ wirklich keindas Ensemble, -s franz. Gruppe von Tänzern,

Sängern …w¡ltoffen ≈ interessiert an allen

Dingen in der Weltder K•nstler, - Person: Sie macht Kunst.(die K¢nst ästhetische Dinge (z. B. Bil -

der, Literatur, Musik oderSkulpturen))

der Schauspieler, - Person: Sie spielt im Filmoder im Theater mit.

die Gesch“chte, -n hier: ≈ Historie: Was willder Komponist mit derMusik erzählen?

das St•ck, -e hier: Kompositionkl“ngen hier: einen speziellen Effekt

habenbevor in der Zeit vorhers“ch wie zu Hause fühlen sich an einem frem-

den Ort gut fühlendie Gel„ssenheit Ruhe; ÷ Nervosität“ns Gespräch k¶mmen ein Gespräch beginnender Freundeskreis, -e alle Freundewährend meines ersten in der Zeit des erstenMonats Monatsdie Wohngemein- Gruppe von Personen: Sieschaft, -en wohnen zusammen.reden sprechenentl„ngfahren hier: neben dem Fluss fah-

renpittor¡sk ≈ sehr schön; romantisch;

wie auf einem Bild

FOTO

S: M. B

UR

KH

AR

DT; LA

ND

ESHA

UPTSTA

DT M

AIN

Z (2); KA

RTE: E. K

LEINER

T

MEIN ERSTER MONAT

L E I C H TSHELBY WILLIAMSIN MAINZ

21_Erster_Monat_0413 13.03.13 13:56 Seite 21

22 perfektDEUTSCH22 DEUTSCH 4/13

JA ODER NEIN?

Seit vor 40 Jahren die erste Mail

geschrieben wurde, hat sich die

Arbeitswelt stark verändert. An

der Stelle von Schreibmaschinen und Karteikar-

ten sind nun Computer und Clouds. Die Evolu -

tion moderner Kommunikationsmittel bietet für

Arbeitnehmer große Chancen, ihre Arbeit gut zu

organisieren und immer auf Daten zugreifen zu

können.

Natürlich bringen die großen technischen

Möglichkeiten auch Risiken. Viele Arbeitnehmer

wollen keine ständige Erreichbarkeit, manche

fühlen sich durch die vielen Informationen

gestresst. Kein Arbeitgeber will, dass seine Mit-

arbeiter wegen Erschöpfung weniger Leistung

bringen. Erholungszeiten müssen daher gege-

ben und respektiert werden. Gleichzeitig kön-

nen wir die technologische Entwicklung nicht

ignorieren. Denn auch die Arbeitnehmer wollen

sich per Mail oder über soziale Netzwerke auf

dem Laufenden halten. Besonders für junge

Menschen ist der Umgang mit digitalen Medien

im Alltag selbstverständlich, offline sein bedeu-

tet Verzicht. Deshalb muss es einen verantwor-

tungsvollen Umgang mit modernen Kommuni-

kationsmitteln geben – am Arbeitsplatz und

nach Feierabend.

Ein moderner Arbeitgeber sollte die kurze

private Nutzung des Internets während der re -

gulären Arbeitszeit nicht einfach verbieten.

Zudem ist ein Verbot praktisch kaum möglich.

Und es spricht nichts gegen diese Freiheiten,

wenn die vereinbarten Arbeitsziele erreicht wer -

den. Allerdings kann die Firma dann auch er -

warten, dass Mitarbeiter in Ausnahmesituatio-

nen, in denen es notwendig ist, außerhalb der

Arbeitszeit auf E-Mails reagieren. Zur Konkreti-

sierung, wann dies erforderlich sein kann, bie-

ten sich interne Regeln an. In jedem Fall sollten

sich der Anspruch der Arbeitnehmer auf Freizeit

und die Firmeninteressen die Waage halten.

JAARBEITSMAILS NACH FEIERABEND?

Jeder zweite Arbeitnehmer kann auch in der Freizeit von Kollegen,

Kunden und Chefs erreicht werden. Viele finden es normal, auch spät

am Abend ans Handy oder den Firmenlaptop zu gehen. Kritiker aber

sagen, dass die dauernde Erreichbarkeit Stress bringt. Wir fragten:

„Wir können die technologische Entwicklung nicht ignorieren.“

Joachim Sauer ist Präsident desBundesverbands der Personalma-nager.

S C H W E R

JAder B¢ndesverband Organisation für ganz

Deutschlandder Personalmanager, - Leiter der Angestellten

einer Firmadie Karteikarte, -n Karte aus stabilem Papier

mit speziellen Informa -tionen

zugreifen auf hier: die Möglichkeit ha -ben, Daten zu kontrollie-ren/sehen

stændig immer, dauernddie Erschœpfung von: erschöpft sein = müde

und ohne Kraft seinrespektieren hier: wichtig sein, dass

man sich an diese Zeitenhält

s“ch auf dem Laufenden ≈ sich immer über dieh„lten aktuellen Trends informie-

render }mgang hier: Art, etwas zu benut-

zendigital so, dass mit Computern

gearbeitet wird; ÷ analogder Verz“cht von: verzichten = hier:

freiwillig nicht nutzen/nehmen

zudem außerdem]s spr“cht n“chts gegen … Es gibt kein Argument

gegen ...erf¶rderlich nötigint¡rn hier: innerhalb einer Firmader [nspruch, ¿e hier: Recht; ≈ Garanties“ch die Waage h„lten ≈ gleich wichtig sein

NEINder Vorstand, ¿e Gruppe, die eine Firma

oder einen Verein leitetder Deutsche Organisation, zu der sichGew¡rkschaftsbund mehrere Gewerkschaften

verbunden haben

die SMS, - kurz für: Short MessageService ≈ kurze Nachrich -ten, die man mit demHandy schickt

geh¡tzt in großer Eile; im Stressder Str¡ssfaktor, -en Komponente, die für Stress

verantwortlich istdie Erw¡rbsminderungs - ≈ Rente, die gezahlt wird,rente, -n wenn jemand nur noch

weniger als acht Stundenpro Tag arbeiten kann, z. B.wegen Krankheit

die Entgr¡nzung, -en von: entgrenzen = etwasvon seinen Grenzen befrei-en; hier: Grenzen ungül-tig/unklar machen

die Herausforderung, -en hier: schwierige Aufgabe,die man lösen muss

die Dimension, -en hier: ≈ Maß; Intensitätdie Überf¶rderung, -en hier: Situation, in der man

zu viel Arbeit und Stresshat

der geistige Ausstieg von: geistig aussteigen ≈ nicht mehr mitdenkenwollen oder können; hierauch: sich nicht mehr wei-terbilden wollen

das Atomkraftwerk, -e Kraftwerk, das mit Nuklear -energie elektrische Energieproduziert

die Ver¶rdnung, -en ≈ Regel; Vorschriftdie M“tbestimmung von: mitbestimmen = an

Entscheidungen teilnehmendie Prävention, -en Handlung, um etwas

Negatives zu verhinderndie R•ckbesinnung ≈ Prozess, bei dem man

sich an früheren Wertenorientiert und neu darübernachdenkt

FOTO

S: DG

B/JA

NA

STRITZK

E; BU

ND

ESVERB

AN

D D

ER PER

SON

ALM

AN

AG

ER E.V.; ISTO

CKPH

OTO

/THIN

KSTO

CK

22-23_Ja_Nein_0413 13.03.13 13:58 Seite 22

Kompetent. Persönlich. Individuell.

Mehr Sprache

können Sie

nirgendwo shoppen.

Alles, was Sie wirklich brauchen, um eine Sprache zu lernen: Bücher und DVDs in Originalsprache, Lernsoftware und vieles mehr.

Klicken und Produktvielfalt entdecken:

www.sprachenshop.de

00-0044_Sprachenshop_1-2_hoch.indd 1 22.01.13 16:09

perfektDEUTSCHDEUTSCH4/13

Die digitalen Medien haben

die Arbeitswelt stark verän-

dert, Smartphones und Tablets

sind schon lange zu mobilen Arbeitsplätzen

geworden. Moderne Kommunikationsmittel

sind in und versprechen neue Freiheiten. Eine

E-Mail zum Frühstück, die letzte SMS im Bett –

für viele ist das heute Alltag. Doch so kommt

auch die Arbeit langsam und oft unbemerkt

weiter ins Privatleben. Die Grenzen zwischen

Arbeit und Privatem sind nicht mehr klar.

Nach dem „DGB-Index Gute Arbeit” wird von

60 Prozent der Arbeitnehmer erwartet, auch in

der Freizeit für ihre Arbeit erreichbar zu sein.

Gleichzeitig ist die Arbeitsgeschwindigkeit sehr

viel höher. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten

arbeitet gehetzt.

Arbeit ist inzwischen Stressfaktor Nummer

eins, mit ernsten Konsequenzen: Die Zahl der

Fehltage wegen psychischer Krankheiten ist in

den letzten Jahren um mehr als 80 Prozent auf

59 Millionen gestiegen. Ganze 40 Prozent der

Erwerbsminderungsrenten werden wegen psy-

chischer Krankheiten gezahlt. Das Durch-

schnittsalter der Menschen, die krank aus dem

Arbeitsleben gehen müssen, liegt bei 48 Jahren.

Die Entgrenzung von Arbeit und psychische

Krankheiten stehen in einem engen Zusam -

menhang. Die Herausforderungen sind hoch

differenziert, führen aber in unterschiedlichs -

ten Formen zu einer neuen Dimension von

Erschöpfung, Überforderung oder geistigem

Ausstieg.

Wir brauchen deshalb Stresstests nicht nur

für Atomkraftwerke, sondern auch für die

Arbeitsbedingungen in den Firmen. Eine Anti-

Stress-Verordnung, mehr Mitbestimmung, Prä-

vention und Beratung für Firmen – alles das ist

notwendig. Am wichtigsten scheint die Rückbe-

sinnung auf die Qualität der Arbeit. Wir müssen

besser werden – und nicht nur immer schneller.

NEIN

„Die Grenzen zwischen Arbeit undPrivatem sind nicht mehr klar.“

Annelie Buntenbach ist Mitglied imVorstand des Deutschen Gewerk-

schaftsbundes (DGB).

22-23_Ja_Nein_0413 13.03.13 13:58 Seite 23

24 perfektDEUTSCH 4/13

DEUTSCHE FÜR REFORM DER KATHOLISCHEN KIRCHEder Papst, ¿e Mann mit der höchsten

Position in der katholi-schen Kirche

titeln eine Überschrift auf derTitelseite drucken

der K“rchenmann, ¿er Mann mit einer Position inder Kirche

der R•cktritt, -e von: zurücktreten = auf-hören, in einem offiziellenAmt zu arbeiten

ern•chtert hier: ohne Illusionendas ZDF kurz für: Zweites Deutsches

Fernsehendas Priesteramt Amt als Mann, der in der

katholischen Kirche dieMesse liest

die Wiederverheiratung, von: sich wieder verheira--en ten = als Geschiedene(r)

wieder heiratender/die Befragte, -n Person, die auf Fragen zu

einem speziellen Themaantwortet

die Zustimmung von: zustimmen = hier:einverstanden sein

der Gr¢ndsatz, ¿e ≈ Prinzipfænden Konj. II von: findenbefürworten unterstützen

VIELE STUDIERTE VERLASSEN ÖSTERREICHauswandern emigrierender Akademiker, - Person, die an einer

Universität studiert hatbedrohen hier: bald nicht mehr

funktionieren, weil dieBeitragszahler fehlen

ex„kt genaudie Ärztekammer, -n Organisation, die für die

beruflichen und politi-schen Interessen der Ärztekämpft

eklat„nt deutlich zu merkender Ärztemangel Fehlen von Ärztendie B“ldungsforschung Wissenschaft, die Lehr-

und Lernprozesse unter-sucht

der Sp“tzenakademiker, - sehr guter Akademiker

DOPPELTE STAATSANGEHÖRIGKEIT ERLAUBEN?die Staatsbürgerschaft, ≈ Staatsangehörigkeit-enzulassen hier: gesetzlich möglich

machenumstr“tten so, dass es Stimmen dafür

und Stimmen dagegen gibtwonach hier: nach dieser Regelerleichtern leichter/einfacher machenref¶rmbereit mit der Absicht, eine

Reform zu machenfœrdern unterstützen; helfendie Auslieferung, -en hier: an Polizei und Justiz

eines anderen Landesgeben

VOLKSWAGEN VERDIENT MILLIARDENdas Betriebsergebnis, -se wirtschaftlicher Erfolg

einer Firmaer„rbeiten hier: durch Arbeit Profit

machenber¡chnen durch Rechnen feststellendie T¶chterfirma, Firma, die zu einer größe--firmen ren Firma gehörtder [nteil, -e hier: Teil des Betriebser -

geb nissesdas Vorjahr, -e letztes Jahr; Jahr davorausliefern hier: verkaufen und liefernder }msatz, ¿e Gesamtwert der verkauften

Waren

NACHRICHTEN

S C H W E R

„Wir sind Papst“ hatte die Bild-Zei-

tung im April 2005 euphorisch geti-

telt und mit „wir“ ganz Deutschland

gemeint, als der deutsche Kirchenmann

Joseph Ratzinger in Rom zu Papst Benedikt

XVI. gewählt wurde. Nach dem überra-

schenden Rücktritt des Papstes vor weni-

gen Wochen schauen die Deutschen nun

ernüchtert auf den Zustand der katholi-

schen Kirche. Viele finden, diese habe sich

zu weit von den Lebenswirklichkeiten der

Menschen entfernt. Nötig seien jetzt große

Reformen.

Laut einer repräsentativen Umfrage im

Auftrag des ZDF-Politbarometers will eine

große Mehrheit der Deutschen Änderun-

gen bei den Themen Zölibat, Frauen im

Priesteramt oder Wiederverheiratung

Geschiedener. So sind 88 Prozent aller

Befragten und 84 Prozent der Katholiken

der Meinung, katholische Priester sollten

heiraten dürfen. Frauen als Priesterinnen

wünschen sich 83 Prozent. Auch hier

unterscheidet sich die Meinung der Katho-

liken nicht groß von der Gesamtheit – 75

Prozent der Befragten sind für eine

Reform. Ähnlich hoch ist die Zustimmung,

wenn es um die kirchliche Heirat von

Geschiedenen geht. 81 Prozent sind dafür

(Katholiken: 79 Prozent).

Eine Mehrheit fordert außerdem, die

katholische Kirche solle sich stärker an den

Wünschen ihrer Mitglieder orientieren. Bei

Streitthemen sollten nach Meinung von 79

Prozent aller Befragten und 74 Prozent der

Katholiken die Wünsche der Kirchenmitglie-

der realisiert werden. Nur elf Prozent (Katho-

liken: 15 Prozent) sind der Meinung, die Kir-

che solle sich – wenn nötig auch gegen den

Willen vieler ihrer Mitglieder – an ihren tra-

ditionellen Grundsätzen orientieren.

Nach dem Rücktritt von Benedikt XVI.

wird auch darüber diskutiert, ob es in

Zukunft für Päpste eine Altersgrenze geben

soll. 43 Prozent fänden es gut, wenn ein

Papst sein Amt mit Erreichen eines

bestimmten Alters beenden würde. 46

Prozent lehnen das ab. Bei dieser Frage

wenigstens gibt es deutliche Unterschiede

zwischen der Gesamtheit der Befragten

und den Katholiken. Von diesen nämlich

befürworten nur 41 Prozent eine solche

Altersgrenze, 52 Prozent sind dagegen, sie-

ben Prozent sind sich nicht sicher.

DEUTSCHE FÜR REFORM DER KATHOLISCHEN KIRCHE

Wohin entwickelt sich die katholische Kirche? Die meisten Deutschen hätten sie gerne liberaler

24-27_Nachrichten_0413 13.03.13 13:59 Seite 24

25perfektDEUTSCH4/13

VIELE STUDIERTE VERLASSEN ÖSTERREICH

In Österreich wandern immer mehr Akademiker aus – im letzten Jahr waren es nach

Daten der Statistik Austria circa 21 000 Menschen. Inzwischen warnen Experten, dass das

Gesundheits- und Sozialsystem bedroht werde, weil vor allem Ärzte und unter 40-jähri-

ge Akademiker gehen. Besonders populäre Ziele für Ärzte sind Deutschland und die

Schweiz. So arbeiteten Ende 2011 exakt 2025 österreichische Ärzte in Deutschland. 2010

waren es noch 1872. In der Schweiz waren 408 österreichische Ärzte gemeldet. Die Öster-

reichische Ärztekammer warnt laut einem Bericht der Zeitung Die Presse vor einem

„eklatanten Ärztemangel“. Bald könnten viele Praxen auf dem Land ohne Arzt sein. Um

die Entwicklung zu stoppen, fordern Experten wie Thomas Mayr vom Institut für

Bildungsforschung mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen für Ärzte und Spitzen-

akademiker in Österreich.

DOPPELTE STAATSANGEHÖRIGKEIT ERLAUBEN?

Kann jemand gleichzeitig Deutscher und Türke sein? Ja, sagen Sozialdemokraten (SPD),

Grüne und Liberale (FDP). Sie wollen mehr doppelte Staatsbürgerschaften zulassen. Die

Unionsparteien CDU/CSU wollen aber weiter an der seit 2000 geltenden, umstrittenen

Regel festhalten, wonach sich ein in Deutschland geborener Bürger mit einem auslän-

dischen Elternteil bis spätestens zum 23. Lebensjahr für eine Staatsbürgerschaft

entscheiden muss. SPD und Grüne wollen die doppelte Staatsbürgerschaft erleichtern,

sollten sie die Parlamentswahl im September gewinnen. Auch Bundesjustizministerin

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) zeigte sich reformbereit. Sie sagte Spiegel

Online: „Integration kann auch durch doppelte Staatsbürgerschaft gefördert werden.“

Unions-Fraktionschef Volker Kauder warnte dagegen: „In der Praxis würden zahlreiche

Probleme entstehen – zum Beispiel bei Auslieferung von Straftätern.“

VOLKSWAGEN VERDIENT MILLIARDEN

Europas Autobauer Nummer eins hat mitten in der Euro-Krise das beste Betriebsergeb-

nis in der Geschichte der Bundesrepublik erarbeitet. Volkswagen (VW) verdiente im letz-

ten Jahr 21,9 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 38,5 Prozent im Vergleich zu 2011. Ein

wichtiger Grund für den Erfolg ist der neu berechnete Wert der VW-Tochterfirmen-Antei-

le bei Porsche. Ohne diesen Effekt lag das eigentliche VW-Betriebsergebnis bei 11,5 Mil-

liarden Euro. Das ist aber

auch ein leichtes Plus zu den

11,3 Milliarden Euro im Vorjahr

– und mehr, als Experten

erwartet hatten. 2012 hat VW

zum ersten Mal mehr als

neun Millionen Autos ausge-

liefert. Der Umsatz wuchs um

33,4 auf 192,7 Milliarden Euro.

Lebensmittel-PanscherNach mehreren großen Lebensmittels-

kandalen in der Europäischen Union (EU)

haben viele Verbraucher das Vertrauen in

die Hersteller verloren. Denn vor allem

bei Fertigprodukten kann kein Kunde

sicher sein, dass er isst oder trinkt, was

auf der Verpackung steht. Zuletzt gab es

durch den sogenannten „Pferdefleisch-

Skandal“ in vielen EU-Ländern Ärger. Ein

Beispiel: In der „Lasagne mit 100 Pro-

zent Rindfleisch“ war bis zu fünf Prozent

Pferdefleisch. Dieses Manipulieren gilt

als „panschen“. Die Verbraucher in

Deutschland sollen nun besser geschützt

werden. Laut Gesetz dürfen Behörden

jetzt die Namen von Herstellern publizie-

ren, die Lebensmittel mit falschen

Inhaltsangaben verkauft haben. Das soll

auch gelten, wenn die Hersteller wegen

ihrer Tat weniger als 350 Euro Strafe oder

gar nichts zahlen mussten. Nach dem

Willen der Landes-Verbraucherminister

sollen in Zukunft außerdem die Profite

aus dem Verkauf von manipulierten Pro-

dukten nicht mehr den Firmen gehören.

Die Strafen müssten den Firmen wehtun,

sagte Nordrhein-Westfalens Verbrau -

cherminister Johannes Remmel (Grüne).

der Verbraucher, - Person, die Waren kauftund benutzt

g¡lten „ls nach Meinung vieler …sein

p„nschen z. B. Alkohol oder einLebensmittel mit einerschlechten Substanzmischen und so schlech-ter machen

laut Ges¡tz Es gibt Regeln des Staa-tes, die sagen, dass …

die Behörde, -n Amtdie |nhaltsangabe, hier: Information, welche-n Substanzen in einem

Lebensmittel sinddie Tat, -en das Tunder L„ndes-Verbrau- Minister eines Bundes-cherminister, - landes, der sich um den

Verbraucherschutz küm-mert

(das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalisti-schen Republik)

(der Verbraucher- Politik, die die Interessenschutz der Verbraucher (Wirt-

schaft, Gesundheit) schützen soll)

m•ssten Konj. ll von: müssen

WAS HEISST …

FOTO

S: DESIG

N PICS/TH

INK

STOCK

; VOLK

SWA

GEN

MED

IA SER

VICES

M I T T E L

Produktion bei Volkswagen2o12 neun Millionen Autos gebaut

24-27_Nachrichten_0413 13.03.13 13:59 Seite 25

26 perfektDEUTSCH 4/13

NACHRICHTEN

S C H W E R

FOTO

S: S

WIS

S-IM

AG

E.CH

; PI

CTU

RE-

ALL

IAN

CE/D

PA

Viele dieser Häuser stehen die meiste Zeit leer Der Schweizer Ferienort Davos hat ein Problem

LEERE FERIENHÄUSER IN DAVOSdie Zweitwohnung, -en zweite Wohnung, die man

z. B. am Wochenende oderim Urlaub benutzt

die Studie, -n wissenschaftliche Unter -suchung

die Gemeinde, -n Kommune

befragen Fragen stellen zu einembestimmten Thema

sowie und

Wir s“tzen „lle “m Wir haben alle die-s¡lben Boot. selben Interessen. / Wir sind

alle in derselben Lage.

die [bgabe, -n hier: Gebühr

der N¢tzer, - ≈ Benutzer

¶ffen hier: unsicher

“mmerh“n ≈ wenigstens

TEURE REGIERUNGSFLÜGE OHNE PASSAGIEREp¡ndeln hier: einen ziemlich weiten

Weg zwischen Arbeitsplatzund Wohnort hin- und her-fahren

die Flugbereitschaft ≈ Gruppe der Armee, diesich um den Lufttransportvon Personen und Sachenkümmert

das B¢ndesverteidi - Ministerium, das für dasgungsministerium Militär verantwortlich ist

der }mweltverband, ¿e Umweltorganisation

der Flugdienst ≈ Gruppe der Armee, diesich um den Lufttransportvon Personen und Sachenkümmert

stationieren als Militär an einen Ortgehen und dort bestimmteAufgaben erledigen

WÄHLEN AB 16 JAHRENder St„dtstaat, -en Stadt, die auch ein

Bundesland ist

die Wählbarkeit hier: ≈ Alter, ab dem man inein politisches Amt gewähltwerden kann

die V¶lljährigkeit hier: ≈ Alter, ab dem manwählen darf

ind¡s ≈ aber

stærken hier: mehr Stimmen bringen

der L“nksruck Stimmengewinn linkerParteien bei einer Wahl

profitieren Vorteile haben

das Vorbild, -er hier: ideales Beispiel, andem man sich orientiert

der R•ckkauf, ¿e Kauf einer Sache, die manvorher verkauft hat

LEERE FERIENHÄUSER IN DAVOS

TEURE REGIERUNGSFLÜGE OHNE PASSAGIERE

Deutsche Regierungsflugzeuge pendeln regelmäßig ohne Passagiere an Bord zwischen

Bonn und Berlin. Laut einem Bericht der Bild am Sonntag gab es im letzten Jahr 465 die-

ser Leerflüge; die Maschinen flogen dabei rund 223 000 Kilometer ohne Passagiere. Für die

Flugstunden lagen die Kosten bei rund 3,5 Millionen Euro. Der Grund für diese Flüge: Noch

immer hat die Flugbereitschaft des Bundesverteidigungsministeriums ihre Heimat am

Militärflughafen in Köln-Wahn in der Nähe der alten Bundeshauptstadt Bonn. Braucht nun

Bundeskanzlerin Angela Merkel oder einer ihrer Minister in Berlin ein Flugzeug, kommt das

leer in die Hauptstadt, um den Politiker zu transportieren. Nach Ende der Reise fliegt die

Maschine wieder zurück nach Köln – wieder ohne Passagier. Obwohl Umweltverbände die

teuren Leerflüge kritisieren, wird es diese noch einige Jahre geben, weil der Flugdienst der

Regierung frühestens im Sommer 2016 am Berliner Problemflughafen Berlin Brandenburg

stationiert werden kann.

Im weltberühmten Schweizer Ferienort Davos stehen die insgesamt 5400 touristisch

genutzten Ferienhäuser und Zweitwohnungen im Durchschnitt an 270 Tagen im Jahr leer.

Rund 3400 Wohnungen oder 65 Prozent werden gar nicht vermietet. Das ist das überra-

schende Ergebnis einer aktuellen Studie der Tourismus- und Beratungsfirma Grischconsul-

ta im Auftrag der Gemeinde. Befragt wurden mehr als 5000 Davoser Zweit- und Ferien-

wohnungsbesitzer sowie Ferienwohnungsgäste. „Wir sitzen alle im selben Boot – aber es

ist nicht voll“, sagte Grischconsulta-Chef Roland Zegg bei der Präsentation der Studie in

Zürich. Um die Situation in Davos zu ändern und mehr Leben in den Ort zu bringen, schlägt

Zegg eine Abgabe für „Wenig-Nutzer“ der Ferienwohnungen vor. Ob diese deshalb mehr

Zeit in Davos verbringen werden, bleibt offen. Aber immerhin, meinen die Studienauto-

ren, könnten die Davoser das Geld nutzen für die Pflege und Reparaturen von Hallenbad,

Eisstadion, Skistrecken und Straßen.

24-27_Nachrichten_0413 13.03.13 13:59 Seite 26

perfektDEUTSCH4/13

AUF DEN ZWEITEN BLICK

AUF DEM SPRUNGWenn jemand wenig Zeit für etwas

hat und gleich zu einem anderen Ort

muss, dann kann man sagen: Er ist

auf dem Sprung. Das Springen ist

auch bei vielen Sportarten ein Teil

der sportlichen Aktivität. So auch

beim Fallschirmspringen. Die sogenannten Fallschirmjournalisten sind

auch immer auf dem Sprung: Reporter, die nur für eine kurze Zeit ins

Ausland fahren, um von dort zu informieren. Das ist billig für die

Zeitungen, aber nicht so gut für ihre Qualität. Das Problem: Ihnen fehlt die

Zeit zum Recherchieren, und sie kennen sich am Ziel oft nicht aus.

SIE WERDEN DAS KIND SCHON SCHAUKELN?Mütter schaukeln ihre Kinder (im Kin -

derwagen), wenn diese weinen und sie sie

beruhigen wollen. Oder wenn sie sie zum

Schlafen bringen wollen. Das tut auch die

Politikerin der Piraten-Partei auf dem Bild.

Ein Kind schaukeln hat noch eine andere

Bedeutung: etwas wieder in Ordnung brin-

gen, etwas schaffen. Das wollte auch die

Piraten-Partei. Nämlich den Rücktritt des Berliner Bürgermeisters, so die

Zeitung. Am Ende haben sie das Kind aber nicht geschaukelt.

STAATSSPARKASSESie gibt es eigentlich überall: die Stadt -

sparkassen. Das sind einzelne, kleinere

Geldinstitute, die meistens einer

Kommune gehören und vor allem den

Menschen und Firmen ihrer Region Kredite

und Geldgeschäfte anbieten. Thema des

Zeitungsartikels ist eine früher große

Bank, die in der Krise ist. Sie kann immer

weniger Personen beschäftigen. Damit schrumpft sie auf die Größe einer

Stadtsparkasse. Der Unterschied: Auch dem Staat gehört ein Teil dieser

Bank. So wird aus der neuen Stadtsparkasse eine Staatssparkasse.

QU

ELLE

: DIE

SO

NN

TAZ

AUF DEM SPRUNGder Spr¢ng, ¿e von: springen

der F„llschirm, -e großer Schirm aus Stoff, mitdem man langsam von einemFlugzeug aus auf die Erde sinkt

recherchieren franz. genaue Informationen suchen

s“ch auskennen Erfahrung haben; gut kennen

SIE WERDEN DAS KIND SCHON SCHAUKELN?schaukeln hier: hin- und herbewegen

beruhigen ruhiger machen

z¢m Schlafen br“ngen ≈ machen, dass jemand ein-schläft

sch„ffen erreichen; Erfolg haben

der R•cktritt, -e von: zurücktreten = aufhören,in einer offiziellen Position zuarbeiten

STAATSSPARKASSEdas G¡ldgeschäft, -e wirtschaftliche Aktivität mit

Geld

der Zeitungsartikel, - Zeitungstext

beschæftigen hier: Arbeit geben

schr¢mpfen kleiner werden

QU

ELLE

: DER

TA

GES

SPIE

GEL

QU

ELLE

: FR

AN

KFU

RTE

R A

LLG

EMEI

NE

SON

NTA

GSZ

EITU

NG

M I T T E L

27

Jetzt auch Hamburg 16-Jähriger Wähler in Bremen

WÄHLEN AB 16 JAHREN

Hamburgs Jugendliche können die Politik ihrer

Stadt in Zukunft aktiv mitbestimmen. Bei den

Parlamentswahlen im Stadtstaat dürfen nämlich

bald schon 16-Jährige ihre Stimme abgeben. Das

hat das Parlament beschlossen. Die Sozialdemo-

kraten (SPD), die in Hamburg seit März 2011 regie-

ren, sagen, das bedeute „mehr Demokratie“. Das

sehen auch Grüne und Linke so, die Christdemo-

kraten wollten die Reform dagegen verhindern

und stimmten dagegen. Die Partei hält eine Tren-

nung von Wählbarkeit und Wahlalter für falsch.

Die Volljährigkeit sei ein guter Zeitpunkt, um

wählen zu dürfen, sagte ihr Sprecher André Tre-

poll dem Norddeutschen Rundfunk (NDR): „Wes-

halb sollten Jugendliche mit 16 Jahren wählen

dürfen, aber der Kauf von Zigaretten oder der

Besuch des Solariums wird ihnen verboten?“

Der Hamburger Politikwissenschaftler Kai-

Uwe Schnapp prognostiziert indes, dass die

Reform des Wahlrechts vor allem das linke Par-

teienspektrum stärken wird. „Es wird wohl

einen Linksruck geben“, sagte Schnapp dem

NDR. Vor allem die Piratenpartei und die Grü-

nen, aber auch die SPD und die Linkspartei

würden profitieren.

Mit dem neuen Wahlrecht folgt Hamburg den

Vorbildern Bremen und Brandenburg. In Bremen

durften 16-Jährige zum ersten Mal im Mai 2011

wählen. Das sorgte für eine neue Diskussion: Vor

allem die Grünen fordern schon länger, dass

Frauen und Männer unter 18 Jahren wählen dür-

fen. Die Bundesregierung war bis jetzt dagegen,

zeigt sich nun aber etwas offener für die Idee.

In Hamburg können 25 000 neue, junge

Wähler schon in diesem September ihre Stimme

abgeben. Dann soll es ein Referendum über den

Rückkauf der Energienetze geben. Die nächste

Hamburger Wahl, bei der dann 16-Jährige

wählen dürfen, ist für 2015 geplant.

24-27_Nachrichten_0413 13.03.13 14:00 Seite 27

28

no muss durch ganz Deutschland reisen

und Informationen von verschiedenen

Personen bekommen. Dabei muss er viele

Aufgaben lösen und Gegenstände sam-

meln. Zum Glück hilft ihm die Journalistin

Jasmin Sommer – denn am Ende wird es

sehr kompliziert. Besonders gut: Diese

App ist gratis. Man kann auch nicht ver-

lieren, der Spieler braucht manchmal nur

etwas länger, um den richtigen Weg zu

finden. Das kann aber auch anstrengend

sein: Man sucht oft lange nach Gegen-

ständen, es ist nicht immer klar, wie und

wo es weitergeht. Die App ist zwar ab dem

Sprachniveau A2 und soll die Sprache im

Alltag trainieren. Oft ist das Niveau aber

höher. Zum Glück kann man Hilfe auf der

Facebookseite Lernabenteuer Deutsch

bekommen.

Ganz neu ist das Lernabenteuer

Das Angebot von Apps zum Deutschler-

nen bei Google Play, iTunes und

anderen Plattformen ist groß. Manche

Programme sind gratis, andere kosten

fast 30 Euro. Die meisten versprechen

viel. Sieht man aber genau hin, gibt es oft

Probleme: Manchmal ist das Sprachni-

veau doch viel zu hoch, manchmal ist nur

die erste Übung gratis. Aber es geht auch

besser. Das haben die 25 Apps gezeigt, die

wir auf den nächsten Seiten vorstellen.

Spielend lernenDeutsch lernen und dabei ein Abenteuer

spielen? Das verspricht die App Lern -

abenteuer Deutsch – Das Geheimnis der

Himmelsscheibe des Goethe-Instituts.

Man spielt den Kunstexperten Vincent

Mirano, der das Geheimnis um die Him-

melsscheibe von Nebra untersucht. Mira-

perfektDEUTSCH 4/13

verspr¡chen hier: sagen, dass manviel Inhalt anbietet

h“nsehen hier: prüfen; untersuchen

das Sprachni- ≈ Qualität der Sprach-veau, -s franz. kenntnisse

das Abenteuer, - gefährliches, nicht alltäg-liches Ereignis

das Geheimnis, -se geheime Sache

die H“mmels- dünnes, flaches Stück ausscheibe, -n Metall, das den Himmel

zeigt

rätselhaft so, dass man etwas/jemanden nicht verste-hen kann

MOBIL LERNEN

28-32_SF_Mobiles_Lernen_V2_0413 13.03.13 14:01 Seite 28

29perfektDEUTSCH4/13

Deutsch – ein rätselhafter Auftrag. Auch

bei dieser Gratis-App des Goethe-Instituts

muss der Spieler eine wichtige Aufgabe

lösen, diesmal mit Jayden. Das Spiel dauert

ungefähr vier Stunden, trainiert wird

Deutsch für den Beruf (ab Sprachniveau B1).

Grafisch sehr viel einfacher ist das Wort

Domino. Die einfache Version der App ist

FOTO

: WAVEB

REA

K M

EDIA

/THIN

KSTO

CK

die S“lbe, -n Teil eines Wortes

b“lden hier: formen

die Karteikarte, -n Karte aus stabilem Papiermit speziellen Informa -tionen

die Ausgangs- ≈ Muttersprache; hier:sprache, -n Sprache der App

zusätzlich hier: außerdem

bieten hier: etwas Speziellesanbieten

„llerdings ≈ aber

n¢tzen ≈ benutzen; verwenden

gratis, die Vollversion kostet aber 89 Cent

bei iTunes oder 79 Cent bei Google Play. Das

Ziel: aus verschiedenen Silben Wörter bil-

den. Aber Achtung: Man hat dafür nur zwei

Minuten Zeit und sollte mindestens auf

dem Sprachniveau B2 sein.

VokabeltrainerMit Klett DaF Kompakt übt man Vokabeln

und Sätze der Niveaustufen A1, A2 und B1.

Das Lernen funktioniert wie mit Karteikar-

ten: Man sieht eine Karte und muss über-

legen, wie die deutsche Übersetzung ist.

Man kann auch ein Quiz machen oder nach

Wörtern suchen. Die Ausgangssprache ist

Englisch. Für Android-Geräte kann man

jede App einzeln für 1,79 Euro kaufen. Nicht

so gut: Bei iTunes kann man nur die

Niveaustufe A1 bekommen (4,49 Euro) und

muss dann in dieser App zusätzlich die Stu-

fen A2 und B1 für je 4,49 Euro kaufen.

Sehr gut gemacht ist die Hueber

Deutsch-Box, die auch die Sprachstufen A1

bis B2 bietet. Allerdings gibt es diese App

nicht für Android-Geräte. Als Ausgangs-

sprache kann hier zwischen Englisch, Spa-

nisch, Französisch, Italienisch, Polnisch,

Russisch und Türkisch gewählt werden. Die

App ist gratis – allerdings gibt es dann nur

die Demo-Version. Will man das Programm

komplett nutzen, muss man zusätzliche

M I T T E L

Unterwegs sein und dabei Deutsch

lernen? Das ist möglich – und muss

nicht langweilig sein. Denn für Smart-

phones und Tablet-Computer gibt es

viele Lern-Apps. CLAUDIA MAY hat

mehr als 100 davon getestet – und

stellt nun die 25 besten Programme für

Deutschlerner vor.

>

Welches Tier ist es? Hier wird Domino gespielt

Die Hueber Deutsch-BoxMan kann nach Wortartoder Themen lernen

Nach der Lösung suchen Jayden hat einen wichti-gen Auftrag

28-32_SF_Mobiles_Lernen_V2_0413 13.03.13 14:01 Seite 29

30 perfektDEUTSCH 4/13

Pakete kaufen (A1 6,99 Euro, A2 5,49 Euro, B1

5,49 Euro). Es gibt zu jeder Vokabel das pas-

sende Bild – die Wörter werden auch pro-

fessionell gesprochen. Außerdem wird die

Wortart erklärt, es gibt Informationen zur

Aussprache und Beispielsätze. Man kann

nach Wortart oder nach Themen lernen.

Der Pons Vokabeltrainer hat fünf ver-

schiedene Trainingstypen – von leicht bis

schwer. So muss man ein Wort zum Beispiel

in einem Buchstabenchaos finden oder

auch komplett selbst übersetzen. Die App

sammelt auch Wörter, die man im Online-

Wörterbuch Pons.eu sucht. Deshalb muss

man sich zuerst auf der Webseite von Pons

registrieren. Die App synchronisiert sich also

die ganze Zeit mit dem Webangebot –

dadurch kommt es zu vielen kleinen Pau-

sen. Die Vokabeln sind nicht nach Sprach-

niveaus geordnet, sondern nach Themen.

Vorgelesen werden sie nicht. Die App ist bei

iTunes und Google Play gratis.

Die Gratis-App Wort des Tages von

Deutsch perfekt überrascht jeden Tag mit

einer neuen Vokabel, dazu gibt es einen

Beispielsatz. Muttersprachler sprechen

Vokabel und Beispielsatz – man lernt also

sofort die richtige Aussprache. Außerdem

werden alle Vokabeln in einem Archiv

gespeichert, sodass man sie immer wieder-

holen kann. Für diesen Vokabeltrainer, den

es bei iTunes gibt, sollte man das Sprachni-

veau B1 haben.

Artikel übenDer, die, oder das? Es ist nicht immer ein-

fach, den richtigen Artikel zu finden. Mit der

Gratis-App Der Die Das Artikel kann man zu

jedem Wort den passenden Artikel suchen.

Wenn man dann auf „Definition anzeigen“

klickt, hat man direkten Zugriff auf das On -

line-Wörterbuch Wiktionary. Man bekommt

also passende Bilder, Informationen zu

Wortart, Kasus, Aussprache, Bedeutung und

mehr. Man kann auch ein Quiz machen: Hier

muss man zu verschiedenen Nomen den

passenden Artikel finden. Leider gibt es

diese App nur für Apple-Produkte.

WörterbücherWas bedeutet dieses Wort? Kommt der Wort -

akzent auf dem ersten oder zweiten Wort-

teil? Früher brauchte man schwere Bücher

oder kluge Begleiter, um eine Antwort auf

Fragen wie diese zu bekommen. Jetzt gibt es

dafür eine App – zum Beispiel das Großwör-

terbuch Deutsch als Fremdsprache von Lan-

genscheidt (19,99 Euro bei iTunes, 17,95 Euro

bei Google Play). Günstig ist die App mit

mehr als 60 000 Einträgen und 63 000 Bei-

spielsätzen nicht. Hyperlinks in den Worter-

klärungen machen es möglich, unkompli-

ziert zwischen den Definitionen zu wech-

seln. Bei manchen Vokabeln kann man sich

die Aussprache anhören. Weitere Funktio-

nen des Lexikons sind eine Vokabelfavori-

tenliste und ein Spiel, um Wörter zu lernen

– und natürlich auch zu wiederholen. Es

gibt auch viele Tipps zum Sprachgebrauch.

Aber Achtung: Die Worterklärungen sind

nicht immer einfach, man sollte mindestens

das Sprachniveau C1 haben.

Eine Alternative ist das Wörterbuch

Deutsch als Fremdsprache Premium von

Pons (21,99 Euro bei iTunes und Google Play).

Es hat mehr als 77 000 Stichwörter, Wortzu-

sammensetzungen, Redewendungen und

Konstruktionen. Auch hier machen es

Hyperlinks in den Worterklärungen möglich,

schnell zwischen den Definitionen zu wech-

seln. Besonders gut: Es gibt zusätzliche

Informationen zu Sprache, Grammatik und

Landeskunde. So lernt man zum Beispiel,

dass Abkürzungen, wie Lkw für Lastkraftwa-

gen, in der deutschen Sprache eine wichti-

ge Rolle spielen. Man kann das Lexikon auch

als Vokabeltrainer benutzen und jeden Tag

ein neues Wort lernen. Auch für diese App

sollte man schon sehr gut Deutsch sprechen

können – mindestens auf dem Niveau C1.

Eine erst einmal kostenlose Alternative für

Apple-Produkte, allerdings nicht speziell für

das Paket, -e hier: Kombination;Angebot

die W¶rtart, -en ≈ grammatische Grup -pe, z. B. Verb, Nomen,Adjektiv …

die Aussprache von: aussprechen =richtig sagen

vorlesen laut lesen

der Zugriff von: zugreifen = hier:aussuchen

klug ≈ intelligent

der Begleiter, - hier: Person, die dabeiist

der Eintrag, ¿e hier: Information ineinem Wörterbuch zueinem Wort

weitere (-r/-s) andere (-r/-s)

der Sprachgebrauch ≈ Sprachbenutzung

das St“chwort, ¿er hier: Wort, zu dem eseinen erklärenden Textgibt

die Redewen- ein paar Wörter mitdung, -en idiomatischer Bedeu -

tung

die L„ndeskunde hier: Wissen überDeutschland, Öster-reich und die Schweiz

die [bkürzung, -en wenige Buchstaben,die an der Stelle einesWortes stehen

Tausende VokabelnDas WörterbuchDeutsch als Fremd-sprache von Pons

28-32_SF_Mobiles_Lernen_V2_0413 13.03.13 14:01 Seite 30

Deutschlerner, ist CanooNet. Man kann

nach Wörtern suchen, bekommt die

Definition und Informationen zur

Grammatik. Man kann sich außerdem

die Begriffe über einen Hyperlink auf

Wikipedia ansehen. Besonders gut:

Auch der Zugang zum Wörterbuch Leo

ist integriert. Man kann also mit nur

einem Klick die Übersetzung in ver-

schiedene Sprachen bekommen. Nach

20 Suchanfragen ist die Nutzung aber

nicht mehr kostenlos (14,99 Euro).

LernprogrammeEin Vokabeltrainer ist nicht genug?

Kein Problem, es gibt auch Apps, die

mehr können. Bekannt ist zum Beispiel

Babbel (für Android-Geräte und bei

iTunes). Bei der deutschen Version die-

ser Handy-App kann man als Mutter-

sprache zwischen Englisch, Französisch,

Italienisch, Portugiesisch, Spanisch und

Schwedisch wählen. Dann kann man

typische Redemittel und einen nach

verschiedenen Kategorien sortierten

Wortschatz üben. Besonders toll: Es gibt

Fotos, und die Vokabeln werden vorge-

lesen. Man kann auch die eigene Aus-

sprache aufnehmen und so genau

hören, ob man richtig spricht. Dies alles

ist gratis. Mehr Lerninhalte gibt es aber

nur im bezahlten Abonnement – dann

nutzt man Babble am besten mit einem

Online-Profil als Web-App über den

Computer (ab 5,55 Euro pro Monat).

Unter www.babbel.com/learn-ger-

man-online findet man die Angebote

für verschiedene Lernniveaus – auch

Deutsch für Geschäftsreisende und den

Kontakt zur Babbel-Community. Babbel

ist also wie eine große Sprachschule,

aber online.

Ein schönes kleines Programm ist

auch Busuu. Die ersten Übungen der

App für Android-Geräte und Apple-

Produkte auf dem Niveau A1 bis B2 sind

gratis. Jeder weitere Kurs kostet 4,49

Euro. Dafür gibt es

Lernmaterial mit

Fotos, die Stim-

men sind von pro-

fessionellen Spre-

chern. Auch Voka-

beltraining und

interaktive Tests

sind dabei. Genau

wie bei Babbel

sollte man online

ein Profil anlegen,

um Kontakt zur

Busuu-Communitiy mit Muttersprach-

lern zu bekommen und seinen Lern-

fortschritt zu synchronisieren

(www.busuu.com). Besonders gut:

Man kann bei der App auch Sprachen

wie Chinesisch und Japanisch als Aus-

gangssprache wählen. >

GRATIS!Über iTunes Store

deutsch-perfekt.com/apps

Einfach deutsche Vokabeln lernen!

pro Tag ein deutscher Begriff

mit Audio-Datei für das Aussprache-Training

mit Erklärung und Beispielsatz auf Deutsch

Die Deutsch perfekt-App:

der Begr“ff, -e Wort

der Zugang hier: Möglichkeit, das Wörterbuch zu benutzen

die Suchanfrage, -n Suche nach Information

das Redemittel, - ≈ Satz, der hilft, in einer Sprechsituation besser zurechtzukommen

sortieren nach Gruppen ordnen

der W¶rtschatz hier: Menge von Vokabeln

aufnehmen hier: gesprochenen Text speichern

das Abonnement, -s franz. hier: Bestellung für längere Zeit

das Profil, -e hier: Online-Anmeldung mit Informationen über die Person, die die Appbenutzt

der/die Geschäftsreisende, -n Reisende(r) aus beruflichen Gründen

„nlegen ≈ machen

Sprechen üben Bei Babbel kann man sich auch hören

perfektDEUTSCH4/13

28-32_SF_Mobiles_Lernen_V2_0413 13.03.13 14:01 Seite 31

32 perfektDEUTSCH 4/13

die Auswahl ≈ Angebot

einige mehrere; mehr als zwei

mal …, mal … manchmal …, manchmal …

Wenn man schon sehr gut Deutsch

kann (mindestens Niveau C1), kann ein

Blick auf diese Medien-Apps für Mut-

tersprachler interessant sein: Deutsche

Welle, Spiegel Online und Tagesschau

sind gratis und zeigen, was in Deutsch-

land aktuell gerade passiert. Besonders

toll: Die Deutsche-Welle-App gibt es

auch auf Arabisch, Englisch, Russisch

und Spanisch. Von Spiegel Online gibt

es auch eine App auf Englisch.

Viele Informationen über den Alltag

eines Landes bekommt man auf Blogs.

Abonnieren Sie zum Beispiel einige mit

der Gratis-App Bloglovin’ für Apple-

Produkte und Android-Geräte. Man

kann speziell nach Blogs aus Deutsch-

land suchen und bekommt auch immer

eine aktuelle Liste mit den Top-Blogs.

Natürlich kann man auch Nachrichten

und Informationen aus Blogs kombi-

nieren – und verschiedene Angebote

als RSS-Feed abonnieren. Das funktio-

niert zum Beispiel mit dem kostenlosen

Feeddler RSS Reader (für Apple-Nutzer)

oder dem NewsRob (für Android-Nut-

zer – die Pro-Version kostet 4,75 Euro).

HörenEs gibt verschiedene gute

Gratis-Apps, mit denen

man Internetradio, Web-

radio und Podcasts

unterwegs hören kann –

zum Beispiel Radio.de

(bei iTunes oder auf And-

roid-Plattformen). Man

kann speziell nach

Radiosendern in einer

Region oder einem Land

suchen, Favoriten spei-

chern und bekommt

Tipps. Hören Sie mal dies,

mal das, denn so lernen

Sie viel Alltagssprache! Es

gibt in den deutschspra-

chigen Ländern sehr viele

verschiedene Musik- (ab

Niveau B1) und Wortpro-

gramme (ab Niveau C1).

Eine andere Option: Tuneln Radio. Diese

Gratis-App gibt es nicht nur auf Deutsch,

sondern auch in anderen Sprachen –

von Chinesisch bis Spanisch.

Sie können auch eine Stadtführung

mit einer App machen. Besonders

schön gemacht ist Storytude Stadt-

führungen und Audio Touren für

Apple-Nutzer. Die App ist gratis, aber

man muss für die verschiedenen Tou-

ren bezahlen. So kostet „Best of Ham-

burg“ 3,59 Euro und „Eine Zeitreise

durch Berlin-Mitte“ 7,99 Euro. Als

Sprache kann man Deutsch und Eng-

lisch wählen. Für die deutsche Varian-

te sollte man mindestens das Niveau

B2 haben. <

Lesen Man muss Deutsch nicht wie ein Mut-

tersprachler sprechen, um Bücher lesen

zu können. Es gibt zum Beispiel acht

verschiedene Lernkrimis von Cornelsen

auf dem Niveau A2 bis B1 als App (je 3,59

Euro bei iTunes). Man kann sich jedes

dieser Bücher auch komplett anhören –

lernt also auch die richtige Aussprache.

Zu jedem Kapitel gibt es Übungen,

schwierige Wörter werden in einfachen

Worten auf Deutsch erklärt. Es gibt

natürlich auch Informationen zur Lan-

deskunde.

Nicht speziell für Lerner geschriebene

Bücher, aber auch Zeitungen und Zeit-

schriften lassen sich auf der Kindle-App

von Amazon lesen (gratis bei iTunes und

auf Android-Plattformen). Der Vorteil:

Unbekannte Wörter kann man markie-

ren, und man bekommt eine Erklärung

auf Deutsch – oder eine Übersetzung in

verschiedene andere Sprachen, wozu

ein Wörterbuch kos tenlos auf das

Smartphone oder Tablet geladen wer-

den kann. Google Play Books bietet

Android-Nutzern eine ähnliche Funkti-

on, allerdings wird da bei online über-

setzt. Natürlich gibt es auch von ande-

ren Anbietern eine gute und große

Auswahl an E-Book-Reader-Apps.

Eine Stadt besuchen Storytude bietetFührungen

FOTO

: ISTOCK

PHO

TO/TH

INK

STOCK

28-32_SF_Mobiles_Lernen_V2_0413 13.03.13 14:01 Seite 32

33perfektDEUTSCH4/13

Garten im Frühling

LÖSUNGEN AUF SEITE 42

der S¶nnenschirm, -e

GartenarbeitWas gibt es im Frühjahr alles im Garten zu tun?

Verbinden Sie!

Ein Garten voll Blumen Was gibt es im Garten? Setzen Sie ein!

2L E I C H T L E I C H T

ILLUSTR

ATION

: BER

NH

AR

D FÖ

RTH

1. Die Blumen wachsen im _____________________.

2. Der Goldfisch schwimmt im

_____________________.

3. Rechen, Spaten und andere Geräte stehen im

_____________________.

4. Die Vögel bauen ihr _____________________ im

Baum.

5. Auf der Wiese steht ein _____________________.

6. Die Bäume haben erste _____________________.

ÜBEN SIE WEITER!Mehr Übungen finden Sie

2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus(Informationen siehe Seite 2)

2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com) Deutsch lernen

SPRACHE – WORTSCHATZ

die Liege, -n

die G„rtenlaube, -n

die Stufe, -n

der G¶ldfisch, -e

der Strauch, ¿er

das (Vogel-)N¡st, -er

der Geräteschuppen, -

der G„rtenzaun, ¿e

der Br¢nnen, -

1

L E I C H T

Gartenzwerg 2 Beet 2 Knospen 2 Teich 2

Geräteschuppen 2 Nest1. die Blumen gießen

2. ein Beet anlegen

3. die Hecke/

Sträucher

schneiden

4. Gemüse anpflan-

zen/säen

5. das Beet

umgraben

a) neu machen

b) die oberste Schicht

der Erde mit einem

Werkzeug nach

unten bringen

c) in die Erde setzen,

damit es wachsen

kann

d) Wasser geben

e) kleiner machen;

Äste und Blätter

wegmachen

der G„rtenzwerg, -e

der Kiesweg, -e

das Beet, -e

das Gænseblümchen, -

der Teich, -e

die Terr„sse, -n der Rasensprenger, -

die Kn¶spe, -n

33_Sit_0413 13.03.13 14:02 Seite 33

34 perfektDEUTSCH 4/13

SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS

1

3

LÖSUNGEN AUF SEITE 42

2Seite 21 MEIN ERSTER MONATEine Amerikanerin in MainzShelby Williams ist 22 Jahre alt und vor einem Jahr nach

Deutschland gekommen. In ihrer neuen Heimat hat sie

Menschen aus vielen Ländern getroffen. Kennen Sie das pas-

sende Land, seine Einwohner und das Adjektiv? Ergänzen Sie!

Seite 48 – 49 DER BLICK VON AUSSEN

TurnvereineNicht nur Fußball macht die Deutschen fit. Das

lernt Tuvia Tenenbom auf seinen Reisen durch

Deutschland. Kennen Sie noch weitere Ausdrücke

rund um das Thema Sport? Setzen Sie ein!

Seite 46 – 47 MEIN ÖSTERREICH-BILDIn den BergenSie sind charakteristisch für Österreich: die Berge und der

Schnee. Den Artikel eines Worts lernt man im Deutschen

am besten zusammen mit dem Nomen. Setzen Sie die

passenden Artikel ein. Achten Sie auf Kasus und Numerus!

1. In Coburg fand der 150. Geburtstag des

Deutschen __________________s statt.

2. Diese Vereine sind das Ergebnis einer großen

__________________ in Deutschland, deren

Gründer Friedrich Ludwig Jahn war.

3. Tuvia Tenenbom erwartet von dem

__________________ viel, nur nicht, dass es

auch etwas zu essen gibt.

4. Er hat bei dem Gedanken an Sport Schuldge -

fühle, denn er ist seit Jahren nicht mehr im

__________________ gewesen.

5. Beim Turnen gibt es viele verschiedene Übun-

gen, wie zum Beispiel __________________.

6. Eine Erklärung des Ausdrucks Turnen ist: Die

Ausübung einer körperlichen Aktivität mit einer

bestimmten __________________, zum Beispiel

einem Eisenstab.

7. Beim Turnen macht man kontrollierte

__________________.

1. ______ Berge sind im Winter am schönsten, sagen viele

Touristen.

2. Für ______ Menschen in ______ Bergen ist ______ Leben

im Winter schwieriger.

3. Mit Schneefräsen müssen sie ______ Weg über ______

Berge freimachen, sonst liegt dort überall hoher Schnee.

4. Im Frühling kommen ______ Touristen mit ______

Motorrad oder ______ Auto in ______ Berge.

5. Sie genießen ______ Panorama und ______ frische Luft.

6. Im August müssen dann aber wieder ein paar Straßen

geschlossen werden, weil ______ erste Schnee fällt.

Die

L E I C H T

Land Einwohner Adjektiv

1. Spanien ___________________ _______________

2. _____________ Franzose/Französin _______________

3. _____________ ___________________ bulgarisch

4. die Ukraine ___________________ _______________

5. _____________ Inder/Inderin _______________

6. _____________ ___________________ schweizerisch

7. _____________ Brasilianer/Brasilianerin _______________

8. die Tschechische ___________________ _______________

Republik

9. _____________ Ghanaer/Ghanaerin _______________

Liegestütze 2 Ausrüstung 2 Turnbewegung 2

Körperbewegungen 2 Fitnessstudio 2

Gymnastikwettbewerb 2 Turnverein

S C H W E R

L E I C H T

Spanier/Spanierin spanisch

34-35_uebungen_0413 13.03.13 14:04 Seite 34

35perfektDEUTSCH4/13

SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS

LÖSUNGEN AUF SEITE 42

FOTO

S: ISTOCK

PHO

TO/TH

INK

STOCK

; DH

M, B

ERLIN

Seite 56 – 60 DIE MAGIE DER MUSEENDas Deutsche Historische Museum Das Deutsche Historische Museum (DHM) bietet eine große Zahl an Schätzen. Wie gut haben Sie den Text verstanden?

Bringen Sie dazu die einzelnen Satzglieder in die richtige Reihenfolge!

4

Seite 68 KOLUMNEDeutscher HumorWann lachen Deutsche? Alia Begisheva schreibt, dass

Deutsche Spaß nach Plan haben. Ist das so? Und wenn

nicht, worüber lachen Deutsche dann? Die meisten Ver ben

werden mit festen Präpositionen benutzt. Setzen Sie das

passende Verb mit Präposition in der richtigen Form ein!

Seite 50 – 51 EIN BILD UND SEINEGESCHICHTE

Falsche TagebücherDie Journalisten glaubten, was in Hitlers Tagebüchern

stand. Nomen wie „der Journalist“ gehören zur n-

Deklination und haben (außer im Nominativ Singular)

ein -(e)n am Ende. Setzen Sie die Nomen in den

Klammern in der richtigen Form ein!

6

5

1. (1) heutzutage 2 (2) viele Bücher 2 (3) Im Deutschen Historischen Museum 2 (4) ausgestellt 2 (5) werden

____________________________________________________________________________________________

2. (1) Die Farben der Bilder 2 (2) sie 2 (3) leuchten 2 (4) man 2 (5) anstrahlt 2 (6) wenn

____________________________________________________________________________________________

3. (1) zigtausend Bücher 2 (2) gibt 2 (3) Heute 2 (4) der verschiedensten Epochen 2 (5) im Museum 2 (6) es

____________________________________________________________________________________________

4. (1) hat 2 (2) studiert 2 (3) in London 2 (4) vor ihrer Stelle im DHM 2 (5) Die Buchrestauratorin Michaela Brand

____________________________________________________________________________________________

5. (1) dem Museum 2 (2) Viele Exponate 2 (3) geschenkt 2 (4) von privaten Sammlern 2 (5) wurden

____________________________________________________________________________________________

6. (1) mit persönlichem Charakter 2 (2) zeigt 2 (3) Die Sonderausstellung 2 (4) viele Objekte

____________________________________________________________________________________________

1. Überall __________ die Deutschen __________

ordentlich, aber etwas humorlos.

2. Im Büro scheinen alle ____________ ihre Arbeit

____________ zu sein, niemand ____________

____________ dem Kollegen.

3. Eine komische Situation ____________ oft

____________ einem kleinen Kommentar.

4. Es scheint so, als ob alle ____________ einen Witz

____________ hätten.

5. Wenn einer im Büro einen Scherz macht,

____________ fast alle dar__________.

6. Die Kollegen ____________ sich ____________ die

Abwechslung, danach wird es wieder ruhig.

7. Wenn etwas besonders Lustiges passiert, ____________

angeblich sogar die Zeitungen dar__________.

1. Plötzlich ist alles anders, als die Hamburger

_________________ (der Journalist) dachten.

2. Einem _________________ (der Spezialist) war es

gelungen, die Fälschung zu entdecken.

3. Unter dem _________________ (der Name) Hitlers

hatte ein Künstler die Bücher verfasst.

4. Die Schadenfreude der _________________ (der

Konkurrent) war groß.

5. Wegen dieses Skandals verloren viele Leser den

__________ (der Glaube) an die Zeitschrift.

freuen 2 lachen 2 gelten 2 sprechen 2 informieren 2

warten 2 konzentrieren 2 beginnen

1 –

3 –

3 – 5 – 1 – 2 – 4

M I T T E L

gelten als

Journalisten

S C H W E R

M I T T E L

ÜBEN SIE WEITER!Mehr Übungen finden Sie

2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus(Informationen siehe Seite 2)

2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com) Deutsch lernen

34-35_uebungen_0413 13.03.13 14:04 Seite 35

36 perfektDEUTSCH

LÖSUNGEN AUF SEITE 42

36 perfektDEUTSCH

SPRACHE – RATEN SIE MAL!

4/13

Seite 64 – 65 LIZENZ ZUM FLÖTENMusik in meinen Ohren

In „Lizenz zum Flöten“ geht es um Straßenkünstler, die auf Musikinstrumenten spielen. Kennen Sie die

deutschen Namen von Musikinstrumenten? Wenn Sie die richtigen Begriffe finden, erhalten Sie mit den

nummerierten Buchstaben den Lösungsspruch.

S C H W E R1

Seite 6 MODERNE RUINENFrau Wichtig lädt ein

Frau Tremer hat Gäste in ihrem neuen Haus. Sie macht sich vor ihnen

ziemlich wichtig! Setzen Sie die fehlenden Wörter ins Kreuzwortgitter

ein, und finden Sie so den Lösungsspruch!

L E I C H T2

FOTO

: TH

INK

STO

CK (

5)

Lösung: __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ 1 2 2 3 4 2 5 2 1 5 2 1 2 6 2

Willkommen in unserer ... (1)! Kein kleines Haus, oder?

Darf ich eine kleine Führung für Sie machen? Hier links ist die ... (2). Wir

haben gerade erst einen neuen Herd dafür gekauft! Kommen Sie bitte

weiter ins ... (3). Neues Sofa, neuer Fernseher, alles neu! Und hier

geht es raus auf die ... (4). Südseite! Von morgens bis abends

Sonne! Draußen im ... (5) haben wir auch einen ... (6). Schwimmen

Sie auch so gerne wie ich? So, nach mir, bitte. Gehen wir durch das ...

(7) in den 1. Stock. Hier ist dann noch das ... (8) meines Mannes. Er

arbeitet ja so viel! Außerdem ist hier unser ... (9). Wir haben ein Wasser -

bett! Und natürlich haben wir nicht nur ein ... (10), denn mein Mann und

ich wollen auch mal gleichzeitig duschen. So, dann gehen wir wieder

hinunter ins ... (11). Lassen Sie uns essen! Ich hoffe, Sie haben Hunger!

1. Ein großes Klavier ist ein __ __ __ __ __ __.

2. Dieses Instrument hat die Form eines kleinen Cellos: die __ __ __ __ __

3. Dieses Instrument hat einen großen, flachen Körper

(oft wie eine Acht) und einen langen Hals:

die __ __ __ __ __ __ __

4. Das Instrument ist aus Holz oder Plastik, es ist lang

und schmal. Mit dem Mund bläst man Luft hinein:

die __ __ __ __ __

5. Dieses Instrument ist ähnlich wie eine Zither.

Man klopft mit dünnen Holzschlägern darauf:

das __ __ __ __ __ __ __ __ __

4.

5.

1. 3.

D S S P N

5

1

4

6 2

3

(Das bedeutet: eine wichtige, führende Rolle haben)

Lösung: __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __, __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __!

(Das bedeutet: Zu Hause ist es am schönsten.)

4 9

5

1 3

10 11

8

2

ü = ue

1

2

3

13

23 12

5

17 4 16

11

7 22

9

10

19

6

8

20

15

141821

2.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23

7

6

36-raten_0413 13.03.13 14:06 Seite 36

perf

ekt

DEU

TSCH

4/13

perf

ekt

DEU

TSCH

4/13

perf

ekt

DEU

TSCH

4/13

Sam

mel

kart

eSC

HRE

IBEN

Sam

mel

kart

eSP

RECH

ENSa

mm

elka

rte

VERS

TEH

EN

Veranstaltungshinweise„Eintritt frei, Kinder die Hälfte!“ – so heißt es

in einem populären Buch von Erich Kästner.

Veranstaltungshinweise geben Informationen

über den Preis eines Events, und man erfährt

auch, wo und wann es stattfindet.

Die Erklärungen zu den fettgedruckten

Ausdrücken und anderen wichtigen Wörtern

finden Sie auf der Rückseite dieser Karte!

Schriftliche Kündigung von Verträgen Möchten Sie Ihre Wohnung kündigen, einen Handyvertrag oder

die Mitgliedschaft im Fitnessklub? Lesen Sie hier Beispiele,

Redemittel und Tipps dazu!

MIT

TE

LS

CH

WE

RL

EIC

HT

Mit Nachbarn über Probleme sprechen Die Musik ist zu laut, das Treppenhaus nicht geputzt? Das Zusammenleben mit Nachbarn ist nicht immer leicht. Jeder

Mensch hat andere Gewohnheiten, und so kann es zu Problemen kommen. So können Sie darüber sprechen:

Entschuldigung, hier darf man nicht …

Hier ist es verboten, zu ...

Wussten Sie schon, dass … hier

verboten ist?

Sie dürfen hier nicht rauchen!

Frau Mars, gestern haben Sie …

Bitte machen Sie das nicht mehr!

In der Hausordnung steht, dass man

zwischen 12 und 14 Uhr keinen Lärm

machen darf.

Es stört mich, dass Sie dauernd auf

dem Balkon grillen. Der Geruch zieht

direkt zu mir!

Ich fühle mich durch Ihr Verhalten

gestört: Es geht nicht, dass Sie den

Hund alleine im Hof lassen!

Mich ärgert, dass Sie oft Ihren Müll im

Treppenhaus liegen lassen!

Ich bitte Sie, das Rauchen im

Treppenhaus zu unterlassen (= nicht

mehr zu machen).

Entschuldigung, aber Ihre Musik ist

zu laut.

Entschuldigen Sie bitte, aber könnten

Sie die Musik ab 22 Uhr leiser machen?

Es wäre nett, wenn Sie in Zukunft nicht

mehr mittags Cello üben würden.

Lösungsvorschläge formulieren

So können Sie Vorschläge machen, wie

man das Problem lösen könnte:

Wir könnten ja in Zukunft einen Plan

erstellen, wer wann die Treppe putzt.

Man könnte ja in Zukunft den Vorplatz

gemeinsam reinigen, oder?

Es wäre besser, wenn Sie/wir das künf-

tig (= in Zukunft) so machen würden: …

Könnten wir vielleicht absprechen, wer

an welchen Tagen die Waschmaschine

benutzt?

Wie wäre es mit diesem Kompromiss: …

Was halten Sie von diesem Vorschlag: …

Kündigung eines Handyvertrags

FristenEine Kündigung ist oft nur zu bestimmten Terminen (= Fristen)

möglich. Nur wenn die Frist eingehalten wird (= fristgerechte

Kündigung), ist die Kündigung auch wirksam (= gültig). Dabei zählt

aber nicht das Datum im Brief, sondern das Datum, an dem Ihre Kün -

digung in der Firma ankommt. So formulieren Sie eine Kündigung:

Hiermit kündige ich meinen Vertrag zum nächstmöglichen

Zeitpunkt.

Ich kündige mit sofortiger Wirkung. (= ab sofort)

Ich kündige den Vertrag fristgerecht/fristgemäß zum 1. Juni 2013.

Ich kündige meinen Mobiltelefonvertrag zum ...

Karlsruhe, 22.4.2013

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit kündige ich meinen Handyvertrag fristgemäßzum nächstmöglichen Zeitpunkt.

Meine Vertragsnummer lautet 0009 6364 8482, meine Kundennummer ist 14 4788-B.Bei Fragen erreichen Sie mich unter der Telefonnummer0176/44346762.

Bitte teilen Sie mir den Zeitpunkt der Vertragsbe -endigung mit, und bestätigen Sie mir die Kündigung schriftlich.

Mit freundlichen Grüßen

Christian McMiller

Im Kulturkeller Heringsdorf

Einlass: 19.30 Uhr

Beginn: 20.30 Uhr

VVK: 25 Euro

AK: 27 Euro

Ermäßigung für Studenten und Rentner

AUSVERKAUFT

Es gibt noch Restkarten an der Abendkasse!

Probleme ansprechen

37-38_SSV_Sprachkarten_0413 13.03.13 14:30 Seite 37

perf

ekt

DEU

TSCH

4/13

perf

ekt

DEU

TSCH

4/13

perf

ekt

DEU

TSCH

4/13

Auf Beschwerden von Nachbarn reagierenHaben sich die Nachbarn schon beschwert? So können Sie darauf reagieren:

Kündigung der Mitgliedschaft in einem Verein

Sich entschuldigen

Es war mir nicht klar/bewusst, dass ich

mein Fahrrad hier nicht abstellen darf.

Leider wusste ich nicht, dass das (nur)

Ihre Mülltonne / Ihr Parkplatz ist.

Entschuldigung, mir ist es bis jetzt

nicht aufgefallen, dass der Rauch zu

Ihnen zieht.

Es tut mir leid, wenn ich Sie mit mei-

ner Musik gestört habe.

Ich werde versuchen, etwas leiser zu

sein.

Ich werde darauf achten, dass ...

Entschuldigung, das wusste ich nicht.

Sorry!

Die Kritik zurückweisen

Das sehe ich nicht so! Es ist allgemein

üblich, dass …

Wie kommen Sie auf die Idee, dass ich

das war?

Warum hätte ich ... machen sollen?

In der Hausordnung / meinem

Mietvertrag steht das aber anders: …

Die laute Musik kann nicht von mir

kommen, weil …

Ich finde es unglaublich, dass Sie das

von mir denken/verlangen.

Aber Sie haben doch auch ...!

Es kann nicht sein, dass ...

Begründungen

Für eine gute Beziehung zu Nachbarn

kann es helfen, wenn Sie sie über

etwas informieren oder den Grund für

Ihr Verhalten nennen.

Manchmal ist es abends etwas lauter,

weil ich ...

Möglicherweise wird es am Freitag

etwas lauter: Da feiere ich meinen 40.

Geburtstag.

Es könnte sein, dass ich am Samstag

...

Es wäre möglich, dass ...

Wegen ... muss ich ...

Lippstadt, 4.4.2013

Sehr geehrter Herr Berger,

ich möchte Ihnen mitteilen, dass mein Sohn, MarcoSpinta, aufgrund unseres Umzugs in Zukunft nicht mehr am Training beim Sportverein TSV Lippstadt teilnehmen kann.

Deshalb möchte ich seine Mitgliedschaft zum 1. Juli 2013kündigen.

Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen

Inge Spinta

Kündigungsgrund: Warum kündigen Sie?Einen Kündigungsgrund müssen Sie nicht nennen.

Oft ist es aber ein guter Anfang für den Kündigungsbrief.

Wir ziehen im August / zum 1. Juni um.

Aus Kostengründen werde ich ab dem 1.6.2013 den Anbieter wechseln.

Leider finde ich zurzeit keine Zeit, zum Training zu kommen.

Allgemeine Tipps2 Eine Kündigung sollte immer schriftlich erfolgen. Bitten Sie auch

um eine schriftliche Bestätigung, dass die Kündigung wirksam ist.

2 Wenn Sie sicher sein wollen, dass der Empfänger die Kündigung

erhält, verschicken Sie sie per Einschreiben: Dann bekommen Sie

von der Post eine Bestätigung, dass Sie den Brief verschickt haben.

2 Bei der Kündigung von Mietverträgen sollten Sie beachten: Dafür

gibt es gesetzlich geregelte Fristen, alle Mieter müssen unter-

schreiben, und die exakte Wohnungsadresse muss genannt sein.

Die Veranstaltung (= der/das Event)

die Aufführung, -en Zeigen eines Theaters/Balletts/Konzerts ...vor Publikum

der Auftritt, -e von: auftreten = sich vor Publikum zeigen

der G„stauftritt, -e Szene/Lied ...: Hier spielt eine populärePerson mit.

der Ver„nstalter, - Firma/Person: Sie organisiert Events.

der Ver„nstaltungsort, -e Ort: Dort sind Events.

die Vorstellung, -en Zeigen eines Theaters/Balletts/Konzerts ...vor Publikum

Die Eintrittskarte (= das Ticket)

ausverkauft so, dass es keine Tickets mehr gibt

die (Eintritts-)K„rte, -n Ticket

die R¡stkarte, -n ein Teil von allen Karten: Er wurde bis kurzvor Beginn des Events noch nicht verkauft.

verfügbar so, dass es noch Karten gibt

Die Uhrzeit

der Beg“nn Start

der Einlass Zeitpunkt: Ab jetzt ist der Eintritt erlaubt.

das voraussichtliche ]nde wahrscheinliches Ende

Der Eintritt

AK / die Abendkasse Kasse: Sie ist direkt vor dem Beginn derVeranstaltung geöffnet.

ermäßigt so, dass es weniger kostet

die Ermäßigung, -en Preis: Er ist niedriger als der normale Preis.

frei kostenlos

gratis kostenlos

VVK / der (K„rten-) Verkauf: Er findet statt (lange) bevor dasVorverkauf Event beginnt.

die Vorverkaufsstelle, -n Ort: Hier kann man Tickets schon (lange) vordem Event kaufen.

ILLUSTR

ATION

EN: TH

INK

STOCK

37-38_SSV_Sprachkarten_0413 13.03.13 14:30 Seite 38

39perfektDEUTSCH4/13

SPRACHE – GESEHEN & GELESEN

Da läuft doch was quer

Eigentlich heißt es: „Da läuft doch was schief!“ Oder alternativ: „Da geht doch was quer.“

Hier steht aber die Variante: Da läuft doch was quer. Warum wohl?

Quer bedeutet im wörtlichen Sinn: In Bezug zu einer bestimmten Lage steht etwas im rech-

ten Winkel, also um 90 Grad gedreht. So steht das Gebäude auf dem Foto zum Beispiel quer zu seiner normalen, horizontalen Lage.

Wenn etwas schiefläuft – oder quergeht – dann läuft es nicht normal, sondern komisch. Das heißt, dass etwas Probleme

macht und nicht so harmonisch vor sich geht wie erwartet. Projekte laufen manchmal schief oder auch Ereignisse in der Poli-

tik. Und über solche quergehenden Situationen und Ereignisse berichtet eine politische, satirische Sendung, die im Fernsehen

läuft. Der Titel dieser Sendung? Quer. Passt doch, oder?

Klare Ansage

Das Verb ansagen bedeu-

tet, etwas anzukündigen

oder bekannt zu geben.

Im Radio und Fernsehen

hört man Ansagen, zum

Beispiel die Wetteransa-

ge, ein Synonym für Wetterbericht. Auch am

Telefon gibt es Ansagen, zum Beispiel, wie

viel ein Gespräch pro Minute kostet. Da liegt

es nur nahe, dass die Firma mit dem Spruch

Klare Ansage Werbung für ihre Internet- und

Telefonflatrate macht. Klare Ansage drückt

nämlich aus, dass eine Aussage sehr deutlich

und klar zu verstehen ist. Und dieser Werbe-

spruch soll zeigen, dass das Angebot wirklich

günstig ist. Ist damit klar, was eine klare

Ansage ist?

Ab sofort stehen Ihnen alleTüren offen!

Bei dem Auto auf dem Bild sind die vier Türen

geöffnet – dort stehen alle Türen offen. Was

bedeutet es aber generell, wenn jemand sagt:

„Ihnen stehen alle Türen offen“? Das heißt, dass Sie gute Chancen und

beste Möglichkeiten bei etwas haben, zum Beispiel in Bezug auf Beruf

und Karriere: „Um David mache ich mir keine Sorgen. Er ist Program-

mierer, und mit diesem Beruf stehen ihm zurzeit alle Türen offen.“

In der Werbung will ein Autohaus potenzielle Käufer von dem Auto-

modell überzeugen. Es wirbt damit, dass das Modell jetzt noch zwei

zusätzliche Türen hat, zum bequemen Einsteigen in den hinteren Teil

des Wagens. Damit stehen auch Freunden und anderen Mitfahrern alle

Türen offen für eine angenehme Autofahrt!

HA

IOPEIS ©

SIEMEN

SEN/A

CHTER

BA

HN

VERLA

G, O

LDEN

BU

RG

M I T T E L

LÖSUNGEN AUF SEITE 42

HaiopeisWie kann man Familienpizza hier

verstehen? Kreuzen Sie an!

eine Pizza, die nur von einer

Familie gegessen werden darf

eine Pizza, auf der eine

Familie ist

eine Pizza, die so groß ist, dass

eine ganze Familie davon satt

wird

der Haiopei, -s von: Hai = gefährlicher Meeres fisch;auch Wortspiel: Heiopei = rheinlän-disch für: Mensch mit schwa-chem Charakter

der P“zzaservice, -s ≈ Restaurant, das Pizzas nach Hauseliefert

drauf kurz für: darauf

39_Ges_Gel_0313 13.03.13 14:08 Seite 39

40 perfektDEUTSCH 4/1340

SPRACHE – GRAMMATIK

Vor einer Stunde bin ich nach Hause gekommen. – Temporale Präpositionen

1Ich komme um 18 Uhrnach Hause

Was passt? Wählen Sie aus, und ergänzen Sie!

1. _____ (um / von) sechs Uhr klingelt der

Wecker. Fünf Minuten _____ (nach / bis)

dem Klingeln stehe ich auf.

2. _____ (im / am) Morgen muss ich mich sehr

beeilen, um den Bus nicht zu verpassen.

3. Ich arbeite viel _____ (zwischen / bei) acht

Uhr und der Mittagspause.

4. _____ (vor / an) der Kaffeepause bin ich

etwas müde.

5. _____ (gegen / nach) der Kaffeepause bin

ich wieder aktiv _____ (bis / an) drei Uhr.

6. Heute gehe ich _____ (gegen / in) 18 Uhr

nach Hause.

ILLU

STR

ATIO

NEN

: IS

TOCK

PHO

TO/T

HIN

KST

OCK

(2)

M I T T E L

VerwendungTemporale Präpositionen stehen vor dem Bezugswort und geben eine

zeitliche Relation an. Zusammen mit Artikeln und Nomen bilden sie

eine temporale Präpositionalphrase. Die Präpositionen verlangen

(„regieren“) einen bestimmten Kasus.

Formen Präposition Kasus Beispiele

ab Dativ Ab nächstem Jahr arbeite ich wieder.

(selten) Akkusativ Ab nächstes Jahr arbeite ich wieder.

an Dativ Am Freitag geht sie einkaufen.

auf Akkusativ Können wir den Termin auf morgen verschieben?

aus Dativ Dieses Kleid ist aus den 20er-Jahren.

außerhalb Genitiv Außerhalb der Bürozeiten erreichen Sie uns unter

dieser Nummer: …

bis Akkusativ Bis letzten Sommer fuhren sie jedes Jahr ans Meer.

für Akkusativ Die Karte gilt für den ganzen Tag.

gegen Akkusativ Sie essen gegen 19 Uhr zu Abend.

in Dativ In einer Nacht im August hat sie ihn kennengelernt.

innerhalb Genitiv Wir können die Waren innerhalb eines Monats liefern.

nach Dativ Um Viertel nach acht beginnt der Film.

seit Dativ Seit dem 1. April wohnen sie in der neuen Wohnung.

über Akkusativ Über das Wochenende fahre ich weg.

um Akkusativ Der Zug fährt um 20 Uhr.

von … bis zu … Dativ Vom 21. bis zum 24.5. ist die Praxis geschlossen.

vor Dativ Vor einem Jahr lebte sie noch in der Schweiz.

während Genitiv Während des Essens sprachen sie über die Kinder.

zu Dativ Was macht ihr zu Ostern?

zwischen Dativ Zwischen den Feiertagen ist das Geschäft geschlossen.

Achtung: Die Präpositionen in, vor und zwischen können Dativ oder

Akkusativ verlangen:

Dativ: Akkusativ:

Wir leben in einem digitalen Zeitalter. Wir kommen in ein digitales Zeitalter.

Er hat den Termin vor dem Essen. Er verschiebt den Termin vor das Essen.

Zwischen dem zweiten und dem Er legt den Urlaub zwischen den ersten und

achten Mai hat er Urlaub. den achten Mai.

Funktionen Uhrzeit

Für die Uhrzeit benutzt man um, vor, nach, gegen:

Er kommt um acht Uhr. (= exakt)

Er kommt um Viertel vor acht (= 7.45 Uhr), sie kommt erst um Viertel

nach acht (= 8.15 Uhr).

Er kommt gegen acht Uhr. (= ungefähr)

Tageszeiten und Wochentage

Tageszeiten und Wochentage stehen mit an +

Dativ:

Was machst du am Wochenende? – Am Sonntag

fahre ich in die Berge.

Am Abend geht Mona früh ins Bett, damit sie am

Morgen fit ist.

Aber Achtung:

Doch in der Nacht schlief sie schlecht.

Monate und Jahreszeiten

Monate und Jahreszeiten stehen mit im:

Der Frühling beginnt im März.

Im Frühling werden die Tage länger.

Feste

Feste stehen mit zu:

Zu Ostern fuhren wir zu meinen Eltern.

In Süddeutschland und in der Schweiz sagt man

auch an:

An Ostern hat es noch geschneit.

M I T T E L ≤

40-41_Grammatik_0413 13.03.13 14:09 Seite 40

41perfektDEUTSCH4/13

4Wann?

Wählen Sie die passende Präposition aus!

3Grüße aus dem Urlaub

Setzen Sie die passende Präposition ein!

M I T T E L M I T T E L

zu

Liebe Eva,

mein Freund und ich sind dieses Jahr __________ (1) ersten Mal

zusammen im Urlaub. Zwei Tage lang haben wir __________ (2)

morgens __________ (3) abends nur geschlafen und gelesen.

Und __________ (4) ein Uhr sind wir zum Essen gegangen.

__________ (5) dritten Tag sind wir __________ (6) Nachmittag

viel spazieren gegangen. Jetzt haben wir wieder Energie und

gehen __________ (7) dem Abendessen oft tanzen. Wir kom-

men meistens sehr spät __________ (8) der Nacht nach Hause.

Es ist super hier, und wir haben viel Spaß zusammen. Viele

liebe Grüße und __________ (9) bald!

Deine Nadja

von 2 am (2x) 2 nach 2 um 2 bis (2x) 2 zum 2 in 1. a) am b) für c) um Dienstag

2. a) im b) gegen c) am halb zwei

3. a) am b) im c) um Sommer

4. a) am b) im c) zu Oktober

5. a) von b) im c) zu Pfingsten

6. a) am b) gegen c) um 25. Mai 2013

7. a) am b) im c) zwischen Vormittag

MEHR ÜBUNGEN 2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus

(Informationen siehe Seite 20)2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com

) Deutsch lernen

M I T T E L 2

1. Die Touristen kommen __________ Pfingsten auf die Insel.

2. __________ Vormittag schwimmen sie und liegen in der Sonne.

3. __________ 13 __________ 15 Uhr machen die Urlauber einen

Mittagsschlaf.

4. __________ einer Woche am Strand haben viele einen Sonnenbrand.

5. Die Damen machen sich __________ dem Abendessen schick.

6. __________ des Essens sprechen sie über ihre Erlebnisse.

7. Zurück zu Hause können sie viel über den Spaß __________ den

Ferien erzählen.

Die Touristen kommen zu Pfingsten

Setzen Sie die passende Präposition ein!

vor 2 zu 2 am 2 nach 2 während 2 bis 2 in 2 von

LÖSUNGEN AUF SEITE 42

40-41_Grammatik_0413 13.03.13 14:09 Seite 41

SPRACHE – LÖSUNGEN

Seite 33

1. d; 2. a; 3. e; 4. c

1. Beet; 2. Teich; 3. Geräteschuppen; 4. Nest; 5. Gartenzwerg;

6. Knospen

Seite 34 - 35

2. die, den, das; 3. den, die; 4. die, dem, dem, die; 5. das, die;

6. der

2. Frankreich, französisch; 3. Bulgarien, Bulgare/Bulgarin;

4. Ukrainer/Ukrainerin, ukrainisch; 5. Indien, indisch; 6. die

Schweiz, Schweizer/Schweizerin; 7. Brasilien, brasilianisch;

8. Tscheche/Tschechin, tschechisch; 9. Ghana, ghanaisch

1. Turnverein-; 2. Turnbewegung; 3. Gymnastikwettbewerb;

4. Fitnessstudio; 5. Liegestütze; 6. Ausrüstung; 7. Körperbewegun-

gen

2. 3, 6, 4, 2, 5; 3. 2, 6, 1, 4, 5 / 2, 6, 5, 1, 4; 4. 5, 1, 4, 3, 2; 5. 2, 5,

1, 4, 3; 6. 3, 2, 4, 1

2. auf ... konzentriert, spricht ... mit; 3. beginnt ... mit; 4. auf

... gewartet; 5. lachen ... -über; 6. freuen ... über; 7. informie-

ren ... über

2. Spezialisten; 3. Namen; 4. Konkurrenten; 5. Glauben

Seite 36

1. Flügel; 2. Geige; 3. Gitarre; 4. Flöte; 5. Hackbrett

Lösung: die erste Geige spielen

1. Villa; 2. Kueche; 3. Wohnzimmer; 4. Terrasse; 5. Garten;

6. Swimmingpool; 7. Treppenhaus; 8. Arbeitszimmer;

9. Schlafzimmer; 10. Bad; 11. Esszimmer

Lösung: Trautes Heim, Glueck allein!

Seite 39

richtig: eine Pizza, auf der eine Familie ist; eine Pizza, die so groß

ist, dass eine ganze Familie davon satt wird

falsch: eine Pizza, die nur von einer Familie gegessen werden darf

Seite 40 - 41

1. um, nach; 2. am; 3. zwischen; 4. vor; 5. nach, bis; 6. gegen

2. Am; 3. Von, bis; 4. Nach; 5. vor; 6. Während; 7. in

1. zum; 2. von; 3. bis; 4. um; 5. Am; 6. am; 7. nach; 8. in; 9. bis

2. b; 3. b; 4. b; 5. c; 6. a; 7. a

1

2

1

2

3

4

1

2

1

2

3

45

6

iq media marketing GmbH Patrick Priesmann, Leiter MarketingKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 15 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 15 E-Mail: [email protected] Cicelyte, Product Manager Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 67Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 67E-Mail: [email protected] 1, 2, 5, 6, 7iq media marketing GmbH Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-20 53Fax +49 (0)2 11/8 87-97-20 99E-Mail: [email protected] 3aiq media marketing GmbH Eschersheimer Landstraße 50 60322 Frankfurt Tel. +49 (0)69/24 24-45 10 Fax +49 (0)69/24 24-45 55E-Mail: [email protected] 3b, 4iq media marketing GmbHNymphenburger Straße 14 80335 München Tel. +49 (0)89/54 59 07-26 Fax +49 (0)89/54 59 07-24 E-Mail: [email protected]

ÖsterreichInternationale Medienvertretung &Service proxymedia e.U.Wiesengasse 3, A-2801 Katzelsdorf Tel. +43 (0)26 22/3 67 55 Fax +43 (0)12 53 30 33 39 89 E-Mail: [email protected] Media Sales GmbH Chamerstrasse 56, CH-6300 Zug Tel. +41 (0)41/7 10 57 01 Fax +41 (0)41/7 10 57 03 E-Mail: [email protected] Salesiq media marketing GmbhGerda Gavric-HollenderKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 43Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 43E-Mail: [email protected]

REPRÄSENTANZ EMPFEHLUNGSANZEIGEN

K U N D E N S E R V I C E

perfektDEUTSCHwww.deutsch-perfekt.com

MARKETINGLEITUNG Holger Hofmann

PR UND KOOPERATIONEN Heidi Kral

KEY ACCOUNT MANAGEMENT Corinna Hepke

VERTRIEB HANDEL MZV, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim

BANKVERBINDUNGEN Commerzbank AG, Düsseldorf (BLZ 300 800 00)Konto-Nummer 02 128 652 00Credit Suisse AG, Zürich (BC 48 35) Konto-Nummer 554 833 41Bank Austria AG, Wien (BLZ 12 000) Konto-Nummer 10810 814 700

GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel ZettlerTel. +49 (0)89/8 56 81-130, Fax +49 (0)89/8 56 81-139E-Mail: [email protected]

SPRACH- & REISEMARKT CROSSMEDIA Eva-Maria MarkusTel. +49 (0)89/8 56 81-131, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

MEDIA CONSULTANT Martina KonradTel. +49 (0)89/8 56 81-132, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

ANZEIGENPREISLISTE Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 8 ab Ausgabe 1/13.

ISSN 1861-1605© 2013 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen undMitarbeiter

HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock

CHEFREDAKTEUR Jörg Walser

REDAKTION Barbara Duckstein, Katharina Heydenreich, Sabine Hübner-Pesce,Sonja Krell, Claudia May, Barbara Schiele, Adamma Stekovics, Anne Wichmann

BILDREDAKTION Judith Rothenbusch

REDAKTIONELLE MITARBEIT Elsa Blume, Cristiana Cornelio, Petra Daniell, TanjaHaas, Ewa Lobozek, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe, Ulrich Sauer, Yulia Strigo, AndreaUysal

AUTOREN Tim Oland, Katja Riedel, Axel Zahnmesser

KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Barbara Dittrich (Leipzig / Erfurt),Joseph Gepp (Wien), Barbara Kerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen),Andrea Lacher (Hannover)

GESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)

PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm

LITHO H.W.M. GmbH, 82152 Planegg

DRUCK Vogel Druck & Medienservice GmbH, 97204 Höchberg

Deutsch perfekt wird besonders umweltfreundlichauf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstraße 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89/8 56 81-0, Fax +49 (0)89/8 56 81-105

GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Dr. Michael Brockhaus

VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth

LESERSERVICE Birgit Hess

ABON NEN TEN- UND KUNDENSERVICECUSTOMER SERVICE, SUBSCRIPTIONSSpotlight Verlag GmbH, KundenbetreuungPostfach 1565, 82144 Planegg/Deutschland

Privatkunden und Buchhandlungen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax +49 (0)89/8 56 81-159Montag bis Donnerstag: 9 bis 18 Uhr, Freitag: 9 bis 16 [email protected]

Lehrer, Trainer und Firmen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax +49 (0)89/8 56 81-119Montag bis Donnerstag: 9 bis 18 Uhr, Freitag: 9 bis 16 [email protected]

WEITERE SERVICENUMMERNLeserbriefe: [email protected]: [email protected]: www.SprachenShop.de [email protected]. +49 (0)7 11/72 52-245, Fax +49 (0)7 11/72 52-366

KONDITIONEN JAHRESABONNEMENTDeutschland: € 74,40 inkl. MwSt. und VersandkostenÖsterreich: € 74,40 inkl. MwSt., zzgl. € 10,20 VersandkostenSchweiz: sfr 111,60 zzgl. sfr 15,00 Versandkosten übriges Ausland: € 74,40 zzgl. Versandkosten

Studenten bekommen gegen Nachweis eine Ermäßigung. Die Lieferungkann nach Ende des ersten Bezugsjahres jederzeit beendet werden – mitGeld-zurück-Garantie für bezahlte, aber noch nicht gelieferte Ausgaben.Bestellung Einzelhefte / ältere Ausgaben:[email protected]

www.spotlight-verlag.de

Einzelverkaufspreis Deutschland: € 6,90

Im Spotlight Verlag erscheinen:Spotlight, Business Spotlight, Écoute, ECOS, ADESSO, Deutsch perfekt

42_Loesungen_0413 13.03.13 14:10 Seite 42

FOTO

: ZE

FA

das Ölfassbauendie Decke

der Reiseführerunnützder Zweite Weltkriegüberlebenangeben

das Gesellschaftsspielder Spieleerfinderder Siedler

der Schnorcheldie Küstemehreredas Zeltdie Plastikfolieder Rucksackziehen durcheinfachfestmachendie Leinegründendie Ausrüstung

die Sängerindie Stimmeder Lautgezogennunder Erfolgdie Gemeindedas Bürgerrecht

der Obdachlosedas Heim

die Einrichtungder Dozentin der Regeldie Gelegenheit

das Netzwerkeinzelne

der Initiatorder Deutsche Knigge-Rat

das Benehmenspuckendie Nase putzengeltender Gastgebergeräuschvolldas Separee

perfekt

oil barrelto buildhere: ceiling

travel guideunnecessaryWorld War II

to survivehere: to boast

board gamegame inventorsettler

snorkelcoastseveraltentplastic foilrucksackto pull throughhere: simplyto attachcordto foundequipment

(female) singervoicesoundmovednowsuccesscommunitycitizenship

homeless personhere: hostel

institutionlecturergenerallyopportunity

networkhere: individual

initiatorGerman council for etiquette and manners

here: mannersto spitto blow one’s nosehere: to applyhostnoisilyprivate booth

perfect

le baril de pétroleconstruirele plafond

le guide touristiqueinutilela Seconde Guerremondialesurvivrecrâner

le jeu de sociétél’inventeur de jeule colon

le tubala côteplusieursla tentela feuille de plastiquele sac à dostirer à traverssimplementfixerle filfonderl’équipement

la chanteusela voixle sonici : déménagémaintenantle succèsla communela citoyenneté

le sans-abri, le SDFle foyer

ici : le centrele professeur d’universitéen règle généralel’occasion

le réseauici : chacun (des)

l’initiateurla société de conseil allemande Knigge

le comportementcracherse mouchervaloirl’hôtebruyammentle salon particulier (au restaurant)parfait,e

il barile di petroliocostruireil soffitto

la guida turisticainutilela seconda guerra mon-dialesopravviverevantarsi

il gioco di societàl’inventore di giochiil colono

il boccagliola costaparecchila tendala pellicola di plasticalo zainotrascinaresemplicementefissarela cordafondarel’equipaggiamento

la cantantela voceil suonotrasferitaadessoil successoil comuneil diritto di cittadinanza

il senzatetto qui: asilo per senzatetto

l’istituzioneil docentegeneralmentel’occasione

la retesingoli

l’iniziatorela consulenza d’immagi-ne tedesca

il comportamentosputaresoffiare il nasovalerel’ospiterumorosamenteil séparée

perfetto

yağ fıçısıinşa etmektavan

burada: seyahat kılavuzuyararsızikinci dünya savaşı

hayatta kalmakburada: hava atmak

grup oyunuoyun mucitisömürgeci

şnorkelkıyıbirkaççadırplastik folyasısırt çantasıburada: geçirmekkolaybağlamakipkurmakekipman

şarkıcı (kadın)sessesburada: taşınmışşimdibaşarıbelediyevatandaşlık hakları

evi olmayan kimseevi olmayan kimsesiyurduburada: kurumdoçentçoğu zamanburada: fırsat

örgüher

girişimciAlman Knigge Konseyi(teşrifatı savunan birkonseyi)davranıştükürmekburnu silmekgeçerli olmakev sahibiseslibir restorandaki küçük vekapalı bir odadört dörtlük

beczka na oliwębudowaćsufit

przewodnik turystycznyniepotrzebnyII Wojna Światowa

przeżyćtutaj: przechwalać się

gra towarzyskawynalazca gryosadnik

rurka oddechowawybrzeżekilkanamiotfolia plastikowaplecakciągnąć przezpo prostuprzymocowaćlinazakładaćwyposażenie

piosenkarkagłosdźwięktutaj: przeprowadziła sięterazsukcesgminaprawa obywatelskie

bezdomnytutaj: przytułek

instytucjawykładowca uniwersyteckiz regułyszansa

siećtutaj: poszczególny

inicjatorNiemiecka Rada DobrychManier

zachowanieplućsmarkaćobowiązywaćgospodarzgłośnyoddzielne pomieszczenie

perfekcyjny

бочка с масломстроитьпотолок

путеводительбесполезныйВторая мировая война

выжитьхвастаться

настольная играизобретатель игрпоселенец

дыхательная трубкапобережьемногопалаткапластмассовая плёнкарюкзактянуть попростоприкреплятьверёвкаосновыватьснаряжение

певицаголосзвукздесь: переехалатеперьуспехпосёлок, общиназдесь: гражданство

бездомныйприют

заведениедоценткак правиловозможность

сетьотдельные

инициаторнемецкое обществоправил этикета

поведениеплеватьчистить носздесь: действоватьхозяиншумныйотдельное помещение

совершенный

DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH

SPRACHE – STARTHILFE

MODERNE RUINEN SEITE 6

Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 6 bis 11 werden hier übersetzt.Trennen Sie diese Seite heraus, und legen Sie sie neben den Text, den Sie gerade lesen.

el barril de petróleoconstruirel techo

la guía de viajesinútilla Segunda GuerraMundialsobrevivirhacer alarde

el juego de salónel inventor de juegosel colono

el tubo de buceola costavariosla tienda de campañael papel filmla mochilaaquí: llevarsimplementeaquí: atarla cuerdafundarel equipo

la cantantela vozel sonidomudadoahorael éxitola comunalos derechos civiles

el sin techoel asilo

la instalaciónel profesorpor lo generalla ocasión

la redaquí: cada

el iniciadorel consejo alemán paralas reglas de buen com-portamientoel comportamientoescupirsonarse la narizregirel anfitriónruidosoel reservado

perfecto

MEHR ÜBER BERLIN WISSEN SEITE 7

1200 SEITE 7

SCHWIMMEN MIT GEPÄCK SEITE 7

EINE SEHR SPEZIELLE UNIVERSITÄT SEITE 8

DER GUTE TIPP SEITE 8

3 FRAGEN SEITE 9

TINA TURNER SEITE 8

43perfektDEUTSCH4/13

43-44_Starthilfe_0413 13.03.13 14:12 Seite 43

infrecuentecultivarla tierrala mezclainyectar

el recuerdo

entoncesaquí: luchar para volver acompetir

terminarcomprometerse

sobre la superficiela tierrala Segunda GuerraMundialexplosionarel concepto

aquí: de viajeahorael hogar

el empleola aspiración salarialreflexionarel empleadoevaluarel resultadoel índice bursátil

la acciónponer en práctica

raramentecoltivarela terraqui: la combinazionequi: innestare

il souvenir

allora (nel tempo)qui: reagire

terminareimpegnarsi

in superficela terrala seconda guerra mondialefar saltareil concetto

essere in viaggioadessola casa

l’assunzionela retribuzione desideratariflettereil collaboratorevalutareil risultatol’indice di borsa

l’azionerealizzare

nadirburada: ekip biçmektoprakkarışımaşılamak

hatıra

o zamanlarburada: çok antremanyaparak yeniden yarışlarıkazanmakbitirmekangaje olmak

yeryüzündeburada: dünyaikinci dünya savaşı

patlatmaktasarı

burada: yolda olmakşimdiev

işe alınmahayal maaşıdüşünmekelemandeğerlendirmeksonuçhisse senetleri endeksi

hisse senedigerçekleştirmek

rzadkouprawiaćglebamieszankaszczepić

pamiątka

wtedyponownie wywalczyć

zakończyćangażować się

nadziemnyziemiaII Wojna Światowa

wysadzićprojekt

być w drodzeterazdom

zatrudnieniewymagana pensjazastanawiać siępracownikoceniaćrezultatindeks akcji

akcjarealizować

редкийвыращиватьземлясмесьпрививать

сувенир

тогдапробиваться

заканчиватьпринимать активноеучастие

наземныйземляВторая мировая война

взрыватьконцепция

быть в путитеперьдом

приём на работужелаемая зарплатаобдумыватьсотрудникоцениватьрезультатиндекс акций, индексыакций

акцияреализовать

rarecultiverla terrele mélangeici : inoculer

le souvenir

à l’époquese battre pour revenir

terminers’investir

en surfacela terrela Seconde Guerremondialefaire sauterle concept

en déplacementmaintenantle chez-soi

l’embauchela prétention salarialeréfléchirl’employéévaluerle résultatl’indice boursier

l’actionmettre en œuvre

DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH

GUT ZU WISSENWichtige Wörter aus schweren Texten:

Wie werden sie übersetzt?

Eine Auswahl zum Thema Musik:

LIZENZ ZUM FLÖTEN SEITE 64 - 65

TRÜFFELN AUS DEUTSCHLAND SEITE 9

44 perfektDEUTSCH 4/13

seltenanbauendie Erdedie Mischungimpfen

das Souvenir

damalssich zurückkämpfen

beendensich engagieren

oberirdischdie Erdeder Zweite Weltkrieg

sprengendas Konzept

unterwegs seinnundas Zuhause

die Einstellungdas Wunschgehaltüberlegender Mitarbeiterbewertendas Ergebnisder Aktienindex,Aktienindizes/Aktien-indicesdie Aktieumsetzen

rareto cultivatehere: soilmixturehere: to inject

souvenir

thento fight one’s way back

to endto get involved

above-groundhere: groundWorld War II

to blow upconcept

here: to be mobilenowhome

appointmentideal salaryto consideremployeeto evaluateresultshare index

shareto realise

DEUTSCHE GEBEN VIEL GELD AUS SEITE 10

FRANZISKA VAN ALMSICK SEITE 10

EIN BUNKER WIRD ZUR HEIZUNG SEITE 11

DIE ZWEITE HEIMAT SEITE 11

WIE VIEL LOHN SOLL ES SEIN? SEITE 11

flötendie Flötedie Straßenmusiker-szenevorspielender Geigenkofferder Bogendie Mundharmonikader Hackbrettspieler

der Teufelsgeiger

der Flügeldie Lautstärkebedudeln

to play the fluteflute, recorderbusking scene

to auditionviolin casebowharmonica, mouth organdulcimer player

virtuoso violinist

grand pianovolumeto drone on

suonare il flautoil flautoi musicisti da strada

suonare (davanti a qcu)la custodia per violinol’archettol’armonica a boccail suonatore di salteriotedescoil „violinista diabolico”

il pianoforte a codail volumeannoiare con musicamonotona

flüt çalmakflütsokak çalgıcıları ortamı

birine birşey çalmakkeman valiziburada: arşeağız armonikasızithere benzeyen birenstrumanı çalan biribir keman arşesiyle birritm enstrumanı çalan biri burada: kuyruklu piyanoses kuvvetiseyircilerin önünde canları sıkan hep aynıolan müzik çalmak

grać na fleciefletmuzycy uliczni

zagrać cośfuterał na skrzypcesmyczekharmonijka ustnacymbalista

skrzypek-wirtuoz

fortepiannatężenie dźwiękurzępolić

играть на флейтефлейтасцена уличныхмузыкантовпроигрыватьфутляр для скрипкиздесь: смычокгубная гармошкаигрок на цимбалах

скрипач-виртуоз

рояльгромкостьплохо играть на музыкальном инструменте

jouer de la flûtela flûtele milieu des musiciensdes ruesjouerl’étui à violonl’archetl’harmonicale joueur de cymbalum

le violoniste du diable

le piano à queuele volumeici : soûler

tocar la flautala flautael panorama de los músicos callejerostocarel estuche del violínel arcola armónicael intérprete de dulcémeleel violinista del diablo

el piano de colael volumenaquí: someter a

43-44_Starthilfe_0413 13.03.13 14:12 Seite 44

SPRACHPRODUKTE

SPRACHKURSE UND SPRACHFERIEN

Intensivkurse

Deutschals Fremdsprache

„Zertifikat Deutsch“ und„Mittelstufenprüfung“BBS Baden-BadenerSprachschule GmbHTel. 07221 22661

www.bbs-sprachen.de

THEMENVORSCHAU

Ausgabe 6/13:• Reise: Berliner Hotels

Anzeigenschluss: 24.4.13, Erstverkaufstag: 29.5.13

Änderungen vorbehalten.

DEUTSCH INTENSIVKURSErund um das Jahr bei Alpha-Aktiv.

Sommerkurse, Jugendkurse, DSH, Test DaF,Alpha-Aktiv, Hauptstr. 90,

69117 Heidelberg, Tel. 06221-5880269,email: [email protected]

www.alpha-heidelberg.de

LEARN GERMANWITHFOKUS!

www.fokussprachen.com

Mehr Vielfalt für Ihren Unterricht.

Gratis für Lehrerim Abo!

Bestellen Sie einfach und bequem unterwww.deutsch-perfekt.com/lehrer

Für mehr Aktualität und Abwechslung in Ihrem Deutsch-Unterricht:

Passend zu jedem Heft: optimal ergänzendes Lehrmaterial für drei unterschiedliche Sprachniveaus

Didaktisch aufbereitete Übungen, Kopiervorlagen und Vorschläge für Ihre Unterrichtsgestaltung

6 Seiten praxisnahe Expertentipps

Alles, was Sie wirklich brauchen,um eine Sprache zu lernen:Bücher und DVDs in Original-sprache, Lernsoftware undvieles mehr.

Klicken und Produktvielfaltentdecken:

Kompetent. Persönlich. Individuell.

Mehr Sprachekönnen Sie

nirgendwoshoppen.

46 perfektDEUTSCH 4/13

MEIN ÖSTERREICH-BILD

L E I C H T

46-47_OE-Bild_0413 13.03.13 14:13 Seite 46

47perfektDEUTSCH4/13

Jedes Jahr im Frühling fahren Schneefräsen

von zwei verschiedenen Seiten auf der Groß-

glockner Hochalpenstraße los. Die einen kom-

men aus dem Bundesland Kärnten, die anderen

aus dem Bundesland Salzburg. Sie müssen

Schnee wegräumen – und das auf der höchsten

Asphaltstraße Österreichs, die im Winter zu ist.

Die Straße ist 48 Kilometer lang. Deshalb dau-

ern die Arbeiten mehrere Wochen, die Fräsen

fahren sehr langsam. Aber dann treffen sich die

Fahrer, und alle freuen sich. Auf meinem Foto

sieht man eine der Fräsen aus Salzburg. Gerade

sind die Fahrer fertig geworden. Man sieht: Sie

mussten viele Meter Schnee wegräumen. Jetzt

können Touristen und andere Fahrer die Straße

wieder benutzen. Ohne die Arbeit der Fräsen

kann dort oben niemand mit seinem Auto,

Motorrad oder Fahrrad fahren. Das Foto habe ich

Ende April 2012 gemacht. Manchmal liegt im

August schon wieder so viel Schnee, dass die

Straße geschlossen werden muss.

Ich durfte in einer Fräse mitfahren. Drinnen

ist es sehr laut. Alles vibriert, und man kann sich

nicht unterhalten. Ich musste also mit dem Fah-

rer gestikulieren. Die Fräse ist wirklich ganz

langsam gefahren, nur wenige Zentimeter in der

Minute. Mein Foto habe ich draußen gemacht.

Das war nicht einfach, denn der Schnee ist in der

Sonne sehr hell. Aber ich fotografiere auch

Wettkämpfe beim Wintersport und weiß genau,

wie man mit dieser Lichtsituation umgeht.

losfahren beginnen, zu fahren

die Schneefräse, -n großes Gerät: Man räumt damit Schnee weg.

das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalistischen Republik

mehrere (-r/-s) mehr als zwei

der W¡ttkampf, ¿e sportlicher Kampf: Man sucht den oder die Bestein einer Sportart.

(der K„mpf, ¿e hier: ≈ Turnier; Treffen von Sportteams)(die Sp¶rtart, -en ≈ Sportkategorie: Fußball, Golf, Tennis …)

…, wie m„n m“t …, wie man bei diesem Licht gute Fotos macht.dieser L“chtsituation ¢mgeht.

Fotografin: BARBARA GINDL

FOTO

S: PRIVAT; PICTU

RE-A

LLIAN

CE/APA

-FOTO

/BA

RB

AR

A G

IND

L

46-47_OE-Bild_0413 13.03.13 14:13 Seite 47

48

DER BLICK VON AUSSEN

TUVIA TENENBOM ÜBER

SELTSAME SPORT -VERANSTAL TUNGENDer Autor wundert sich: kein Fußball? Nein, die Deutschen machen

sich auch anders fit. Zum Beispiel mit kontrollierten Bewegungen des

Körpers. Aber was ist das genau? Und warum gibt es dabei leckere

Sandwiches mit Salami?

S C H W E R

der Gymn„stik- ≈ Suche nach dem bestenwettbewerb, -e Gymnastiksportler / der besten

Gymnastiksportlerinherausfinden hier: durch Fragen

Informationen bekommenwahrlich wirklich; ≈ tatsächlichder Resp¡kt hier: ≈ Ehrung einer Person,

die man gut findetgenießen hier: bekommenkl“ngen hier: machen, dass man

denkt, etwas ist …biz„rr seltsam; extravagantN“chts wie h“n. hier: Da muss ich schnell

sofort hinfahren/-gehen.h“ssen nach oben ziehendie Fahne, -n großes Stück Stoff in speziellen

Farben als Symbol für eineNation oder einen Verein

das F“tness- Sportklub, in dem man ancenter, - Geräten trainiertdiesbezüglich in diesem Punktdie Liegestütze, ≈ Gymnastikübung: Man legt-n sich mit dem Bauch fast auf den Boden und drückt den Körper mit den Armen wieder nach oben.überw“nden hier: den Grund dafür finden,

dass etwas aufhört zu existiereneintreffen ankommen„ls „llererstes zuerstkœstlich sehr leckerdie Aufnahme von: aufnehmen = hier: einen

Platz bekommen ersuchen bittender Elef„nt, -en großes, graues Tier mit sehr

langer Nase, das in Afrika undAsien lebt

s“ch verw„ndeln sich ändernschn„ppen hier: schnell festhaltenvormals früherder Akademische Organisation aller TurnvereineT¢rnbund an deutschen Universitätenvernehmen hier: hörens“ch bereit erklären zeigen, dass man bereit ist,

etwas Bestimmtes zu tunder W¡ttkampf, ¿e sportlicher Kampf, bei dem

man feststellt, wer der/dieBeste ist

hingegen im Gegensatz dazugeistig hier: intellektuellDas liegt dar„n … Der Grund dafür ist …treiben hier: machen

perfektDEUTSCH 4/13

Aber niemand hatte mir gesagt, dass es dabei

auch etwas zu essen geben würde! Als ich dort

eintreffe, sehe ich als allererstes Sandwiches, köst-

lichste Sandwiches, die mich anzulächeln schei-

nen und mich um Aufnahme in meinen Mund

ersuchen.

(...)

Bevor ich mich in einen Elefanten verwandle,

schnappe ich mir einen Mann, der mir erklären

kann, wo ich bin. Es ist Dr. Reinhard H. Ganten,

vormals Jurist im deutschen Justizministerium,

heute Präsident des Akademischen Turnbunds.

Als er meinen Notruf vernimmt, erklärt sich

der Doktor sofort bereit, mir die Idee des Turnver-

eins und dieses ganze Turnding zu erklären.

„Sport ist ein Wettkampf“, sagt er. „Beim Turnen

hingegen geht es um kontrollierte Körperbewe-

gungen.“

Er ist 70 Jahre alt und „geistig völlig fit, weil,

nun, ich glaube, das liegt daran, dass ich immer

Sport getrieben habe, seit ich drei und vier Jahre

alt war.“

Wohin fahre ich? Zu einem Turnfest in

Coburg, auf Schloss Ehrenburg. Dort

wird der 150. Geburtstag des Deut-

schen Turnvereins gefeiert, habe ich gehört. Ich

habe keine Ahnung, was das ist, werde es aber

hoffentlich herausfinden.

Christof, ein Mann, der wahrlich meinen

Respekt und mein Vertrauen genießt, hatte

erzählt, dass es sich bei dem Turnfest um einen

Gymnastikwettbewerb handelt. Das klang für

mich so bizarr, dass ich dachte: Nichts wie hin.

Von einem Gymnastikwettbewerb habe ich noch

nie gehört. Fußball, klar. Fußball verstehe ich: Du

hisst die deutsche Fahne und fühlst dich gut. Aber

ein Gymnastikwettbewerb? Klingt eigentlich gut.

Ich bin seit Jahren in keinem Fitnesscenter mehr

gewesen und habe diesbezüglich Schuldgefühle.

Vielleicht, so sagte ich mir, würde ich mich besser

fühlen, wenn ich einen Gymnastikwettbewerb

besuche. Ich würde ein paar Stunden in Coburg

verbringen, Leuten bei ihren Liegestützen zusehen

und meine Schuldgefühle überwinden.

TUVIA TENENBOM

Er provoziert gern: der Amerikaner

Tuvia Tenenbom, geboren 1957 in

Tel Aviv. Er ist viele Monate durch

ganz Deutschland gereist, hat

sich den Alltag angesehen – und

mit unbekannten Menschen und

wichtigen Persönlichkeiten ge -

sprochen. Das Ergebnis: Allein unter

Deutschen. Eine Entdeckungsreise. Es ist

sein subjektiver Reisebericht, der gleich-

zeitig sarkastisch und komisch ist. Aus

diesem Buch ist dieser Text.

die Persönlichkeit, -en ≈ bekannte Person

48-49_Bva_0413 13.03.13 14:14 Seite 48

49perfektDEUTSCH4/13

Ist das etwas speziell Deutsches? Frage ich ihn

und beiße in eine deutsche Salami. „Verschiedene

Sportarten gleichzeitig auszuüben, um die Kon-

trolle über seinen Körper zu erlangen und zu wis-

sen, welche Muskeln man gebrauchen muss, ich

glaube das ist typisch deutsch.“

Tage- und nächte-

lang habe ich mir kaum

Schlaf gegönnt, dieweil

ich über ebendiese

Frage grübelte: Was ist

deutsch? Und dieser

Mensch kennt die

genaue Antwort seit 70

Jahren!

Das ist aber noch

längst nicht alles:

(...)

„Tatsächlich rief ihr

Gründer, Friedrich Lud-

wig Jahn, die Turnbe-

wegung ins Leben, um

die Menschen für den

Kampf gegen ausländi-

sche Besatzer und die

Verteidigung ihres Hei-

matlandes zu ertüchti-

gen. Heute gibt es 20 000 Vereine im Deutschen

Turnerbund, mit insgesamt fünf Millionen Mitglie-

dern.“

Gelobt sei Jahn. Ja, ich weiß, das ist der Typ,

der einst schrieb, dass Juden

neben anderen „Deutschlands

Unglück“ seien. Aber dieses

Thema werde ich nicht anspre-

chen. Dies soll ein Tag ganz

ohne Juden, Nazis und alle

sons tigen Geschöpfe sein.

Ich spreche noch mit weiteren Leuten, Män-

nern im Anzug und Frauen im Abendkleid, die

mir bestätigen, dass dieses Turnen zur Seele dieses

Landes, eben zum Wesen Deutschlands gehört.

Das DTB-Logo, das Turnerkreuz, erklären sie mir,

„hat vier Fs, sie stehen für frisch, fromm, fröhlich,

frei ist die deutsche Turnerei.“ Können Sie mir

das auf Englisch sagen? frage ich sie. Sie können,

nur dass sie mir unterschiedliche Übersetzungen

anbieten. Ich lasse es gut sein.

Denn wir sollten damit nicht zu viel Zeit verlie-

ren, kommt hier doch des Pudels Kern: „Es geht

© D

EUTSCH

E ERSTA

USG

AB

E © SU

HR

KA

MP VER

LAG

BER

LIN 2012, CO

PYRIG

HT ©

BY TUVIA

TENEN

BO

M 2011; FO

TO: ZO

ON

AR

/THIN

KSTO

CK

beißen zwischen die Zähne nehmenund essen

ausüben hier: ≈ machen

erl„ngen hier: bekommen

der M¢skel, -n elastischer Körperteil beiMensch und Tier, um einenTeil des Körpers oder einOrgan zu bewegen

s“ch gœnnen sich selbst etwas Angenehmestun oder geben

dieweil während

ebendiese genau diese

grübeln lange und intensiv nachden-ken

længst hier: überhaupt

“ns Leben rufen gründen; starten

die T¢rnbewegung Idee der organisiertenGruppen, die gemeinsam tur-nen

der Bes„tzer, - Militär, das einen Ort oder einLand in Besitz nimmt

die Verteidigung Handlung, mit der man sichgegen einen Feind schützt

ert•chtigen durch Übungen kräftig machen

Gelobt sei ... Dank an …

der Typ, -en hier: Mann

einst früher

s¶nstige (-r/-s) andere (-r/-s)

das Geschœpf, -e von Gott gemachte Kreatur

die Seele, -n Teil des Menschen, der nachreligiöser Vorstellung nachdem Tod weiterlebt; hier:typisches Charakteristikum

das Wesen Charakter

der DTB kurz für: DeutscherTurnerbund

das Logo, -s ≈ Emblem aus Buchstabenund/oder Bild

das T¢rnerkreuz zwei Linien, die sich in derMitte schneiden als Symbol fürdie Turner

fr¶mm genau an religiösen Regelnorientiert

die Turnerei das Turnen

¡s gut sein l„ssen (damit) aufhören

des Pudels K¡rn hier: Lösung; Erklärung

einzigartig besonders; nicht vergleichbarmit anderem

der Begr“ff, -e Wort

w“ssbegierig so, dass man etwas unbedingterfahren möchte

zustürzen auf schnell hinlaufen zu

der Austausch hier: Unterhaltung; Gespräch

der Grad, -e hier: Titel

erw¡rben bekommen

die Ausrüstung, hier: alle Dinge, die man zum-en Turnen braucht

der Eisenstab, ¿e langer, dünner Gegenstandaus Eisen

derlei solche (-r/-s)

nicht nur um Sport oder Übungen“, erklärt mir

einer von ihnen elegant, „es ist ein Verein. Wenn

ich fremden Menschen begegne, dann sieze ich

sie, begegne ich aber Vereinsmitgliedern, und sei

es das erste Mal, dann duze ich sie. Es ist wie eine

Familie. Und das ist einzigartig deutsch.“

Verstanden? Hier

lernen wir einen

neuen Begriff ken-

nen: Verein. Was ist

das? Wen immer

man auch fragt, jeder

wird sofort bestäti-

gen, dass ein Verein

deutsch ist, sehr

deutsch. Was heißt

aber Verein? Jeder

gibt mir eine andere

Übersetzung. Club.

Bund. Assoziation.

Gruppe. Kurz:

Schwer zu überset-

zen. Etwas Deut-

sches. Verein.

Wissbegierig stür-

ze ich auf die Sport-

professorin zu, in der

Hoffnung auf einen intellektuellen Austausch zwi-

schen einer Liegestützanalytikerin und einem Sala-

misandwichexperten. Sie heißt Prof. Dr. Gudrun

Doll-Tepper.

Sagen Sie mir, Frau Doktor,

wo haben Sie Ihren akademi-

schen Grad erworben?

„An der Freien Universität

Berlin.“

Können Sie mir helfen? Ich

habe hier ein großes Problem. Könnten Sie mir

bitte das Turnen erklären?

Ja, kann sie.

„Turnen ist die Ausübung einer körperlichen

Aktivität mit einer bestimmten Ausrüstung. Wie

einem Eisenstab.“

Klingt für mich nach einem durchschnittlichen

amerikanischen Fitnessstudio. Ist es das?

„Fitnessstudios, wie wir sie heute kennen, ver-

wenden Geräte, die vor 200 Jahren in Deutsch-

land entwickelt wurden!“

Man braucht schon einen Doktortitel, um der-

lei Dinge zu wissen. <

„Von einem Gymnas -tikwettbewerb habe ich

noch nie gehört.“

48-49_Bva_0413 13.03.13 14:14 Seite 49

Es soll eine „Weltsensation“ sein, die

der Stern an diesem 25. April 1983 vor-

stellt. „Hitlers Tagebücher entdeckt“, steht

auf der ersten Seite des Magazins aus

Hamburg. Auf einer internationalen Pres-

sekonferenz vor 250 Journalisten hält der

Stern-Reporter Gerd Heidemann dort stolz

schwarze Bücher mit roten Siegeln in die

Kameras. „Die Geschichte des Dritten Rei-

ches muss teilweise umgeschrieben wer-

den“, kündigt sein Chef Peter Koch an –

und Wochen, Monate und Jahre spannen-

der Lektüre.

Spannend wird es wirklich. Aber aus

der Sensation wird nur zwei Wochen spä-

ter der größte Medienskandal Deutsch-

lands nach dem Zweiten Weltkrieg. Denn

die 60 Tagebücher hat gar nicht Hitler

geschrieben, sondern ein Fälscher: Konrad

Kujau, ein Stuttgarter Künstler.

Für insgesamt 9,3 Millionen Mark

(heute ungefähr acht Millionen Euro) hat

Reporter Heidemann ein Buch nach dem

anderen bei Kujau gekauft, über drei Jahre

lang. Das Geld kam von dem Verlag Gru-

ner + Jahr, dem der Stern gehört.

perfektDEUTSCH 4/13

EIN BILD UND SEINE GESCHICHTE

DIE WELTSENSATION, DIE KEINE WAR

50

Muss die Geschichte der

Nazizeit in Teilen neu geschrieben

werden? Vor 30 Jahren sieht es so

aus. Der Stern berichtet stolz von

der Entdeckung der Tagebücher

von Adolf Hitler. Aber dann ist

plötzlich alles ganz anders,

als die Hamburger Journalisten

dachten.

M I T T E L ≤

das Tagebuch, ¿er Buch oder Heft, in das man jeden Tagschreibt, was man denkt oder waspassiert ist

das Magazin, -e hier: Zeitschrift

das Siegel, - Ding aus Wachs, das ein persönliches Symbol zeigt und mit dem man Briefe und wichtige Dokumente schließt

(das W„chs Substanz, die weich wird, wenn man sieheiß macht)

das Dr“tte Reich Zeit des Nationalsozialismus 1933 - 1945

teilweise nicht komplett

¢mschreiben hier: Daten oder Ereignisse ändern

„nkündigen über Zukünftiges informieren

sp„nnend ÷ langweilig

die Lektüre, -n hier: Geschriebenes, das man liest

der Fælscher, - hier: Person, die Tagebücher schreibt,aber sagt, dass es die von Hitler sind

der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oderBücher herstellt

50-51_BusG_0413 13.03.13 14:16 Seite 50

perfektDEUTSCH 514/13

Angefangen hat der Skandal damit, dass

Heidemann die Geschichte glaubt, die er von

früheren Nazi-Offizieren hört: Hitler soll

Tagebuch geschrieben haben. Dann lernt er

den Fälscher Kujau kennen. Der sagt, dass er

die Bücher aus der Deutschen Demokrati-

schen Republik (DDR) hat. Dort ist im Krieg ein

Flugzeug abgestürzt, in dem persönliche

Sachen des Diktators gewesen sein sollen –

auch die Tagebücher. Bei einer Reise in die

DDR findet Heidemann Reste von einem Flug-

zeug. Deshalb glaubt er Kujau. Und der Stern

will die Bücher haben.

Fälscher Kujau macht es sich ganz einfach:

Er schreibt viel aus Fachbüchern ab und erfin-

det Privates dazu. Zum Beispiel Probleme mit

dem Darm und Mundgeruch. Er schreibt

auch, dass Hitler von seiner Freundin, Eva

Braun, genervt war, weil sie Freikarten für die

Olympischen Spiele 1936 haben wollte. Das

klingt komisch. Und doch merkt niemand,

dass alles erfunden ist. Inkompetenz,

Größenwahn und Geldgier hätten Reporter

Heidemann und seine Chefs blind gemacht,

glaubt der Journalist Willi Winkler von der

Süddeutschen Zeitung. „Wer getäuscht wer-

den will, wird nicht betrogen“, wird Jahre

später Kujaus Verteidiger Kurt Groenewold

über die Stern-Leute sagen. Denn Kujaus Fäl-

schung ist überhaupt nicht perfekt: Zum Bei-

spiel nimmt er Papier, das erst nach dem Krieg

und damit nach Hitlers Tod hergestellt wurde.

Fast perfekt ist nur die Schrift des Diktators

imitiert. Der Stern prüft kaum, ob die Bücher

echt sind. Nur zwei kurze Gutachten lässt er

schreiben. Die Materialien untersuchen

andere – nach der Veröffentlichung.

Die Katastrophe erreicht den Stern am 6.

Mai um 13.27 Uhr: Das Bundeskriminalamt

sagt, dass die Bücher gefälscht sind. Gleich-

zeitig sagt das auch Bundesinnenminister

Friedrich Zimmermann. „Im Schock erstarrt,

stumm beginnen viele erst einmal zu wei-

nen“, erzählt der spätere Stern-Chefredak-

teur Michael Jürgs von dem Moment.

Das Magazin ist das größte Deutsch-

lands, Gruner + Jahr verkauft pro Woche

1,8 Millionen Exemplare. Noch. Jetzt

lachen alle über den Stern. Und das Maga-

zin verliert Macht und viele Leser. Im Ver-

lag müssen ein paar der Verantwortlichen

die Freikarte, -n kostenlose Eintrittskarte

kl“ngen hier: wirken

die |nkompetenz hier: ≈ fehlendes Expertenwissen

der Größenwahn Glaube, alles zu können und alleMöglichkeiten zu haben

die G¡ldgier ≈ starker Wunsch, viel Geld zubekommen

hætten ... bl“nd Konj. II der Vergangenheit von: blindgem„cht machen = hier: der Grund dafür sein,

dass man nicht merkt, was real ist

getäuscht werden hier: falsche Informationen glaubenw¶llen wollen

betrogen werden hier: absichtlich falsch informiertwerden

der Verteidiger, - ≈ Person, die in einem Prozess für dieInteressen einer anderen Personkämpft

der Tod Ende des Lebens

¡cht hier: original; ÷ imitiert/falsch

das Gutachten, - Bericht von einem Experten nacheiner genauen Untersuchung

die Verœffentli- Publikationchung, -en

das B¢ndeskrimi- ≈ höchste Polizei in Deutschlandnalamt

der B¢ndes“nnen- Minister, der sich um die öffentlicheminister, - Ordnung und z. B. um die Polizei

kümmert

“m Sch¶ck erst„rrt so, dass man wegen eines Schocksnicht reagieren kann

st¢mm so, dass man nicht sprechen kann

der Ch¡fredak- Chef von allen Journalisten bei einerteur, -e franz. Zeitung oder Zeitschrift

die M„cht hier: Dominanz; Kontrolle über dieöffentliche Meinung

das Gefængnis, -se Gebäude, in das Kriminelle geschlos-sen werden

der Offizier, -e Person mit hoher Position bei derArmee

… s¶ll … geschrie- Man glaubt/sagt, dass … geschriebenben haben. hat.

„bstürzen aus großer Höhe fallen

„bschreiben das Gleiche schreiben, was ein ande-rer geschrieben hat

das F„chbuch, ¿er Buch über einen speziellen Bereich,z. B. Geschichte oder Computer

dazuerfinden hier: noch dazu etwas erzählen, wasnicht wahr ist

der D„rm, ¿e langes Organ im Bauch von Menschenund Tieren

der M¢ndgeruch unangenehmer Geruch aus dem Mund(der Ger¢ch, ¿e von: riechen)

gen¡rvt hier: ärgerlich gemacht worden

WAS IM APRIL NOCH PASSIERTE …

Im April 1923Der österreichische Neurologe Sigmund Freud publiziert die Schrift Das Ich und das Es.

Darin schreibt Freud, dass die Psyche des Menschen aus drei Teilen besteht: dem Ich, dem

Es und dem Über-Ich. Das Ich steht in der Mitte zwischen den Trieben und Verboten, glaubt

Freud. Freud wird der Vater der Psychoanalyse. Von dieser spricht er zum ersten Mal 1896.

Das Ich und das Es ist eine der wichtigsten Schriften der letzten 100 Jahre und Freud einer

der wichtigsten Denker.

Am 30. April 1993In der Nähe von Genf beginnt eine Revolution, die das Leben fast aller Menschen verän-

dern wird. Die Forscher im CERN publizieren die Software für das World Wide Web im

Internet. Vorher war das Internet nur etwas für Experten und das Militär. Über das WWW

können jetzt alle Menschen kommunizieren, die einen Computer und ein Telefon haben.

90 J

AHRE

N20

JAH

REN

VOR

FOTO

: ULLSTEIN

BILD

/AP

die Schr“ft, -en hier: schriftlicher Text

der Trieb, -e ≈ Instinkt; starker Wunsch;auch: sexuelle Lust

verændern anders machen

der F¶rscher, - Person, die systematischeUntersuchungen macht

das Militär ≈ Armee

kommunizieren hier: sich unterhalten; verbunden sein

gehen. Auch für den Reporter Heide-

mann hat der Skandal Konsequenzen:

Er muss mehr als vier Jahre lang ins

Gefängnis, weil er Geld von Kujau für

sich behalten hat. Ein paar Monate

kürzer muss Kujau ins Gefängnis. Im

Jahr 2000 stirbt er.

Die Geschichte über die gefälschten

Tagebücher wird sehr populär, auch

durch den Kinofilm Schtonk! (1992), der

für den Oscar nominiert wird. Die ech-

ten, falschen Tagebücher liegen heute

im Keller des Verlags in Hamburg. <KATJA RIEDEL

50-51_BusG_0413 13.03.13 14:16 Seite 51

52 perfektDEUTSCH 4/13perfektDEUTSCH

Wenn Piet Schmidt aus seinem Arbeitszimmer im vierten Stock quer über den Flur ins

nächste Zimmer geht, steht er mitten in einer Atomuhr. Er steht zwischen Computern,

Kabeln, Spiegeln, Lasern und Lochplatten. Die Aluminium-Atomuhr, die hier auf dem

Gelände der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig (Niedersach-

sen) gebaut wird, ist keine gewöhnliche Uhr. Sie kann nicht am Arm getragen werden, es

gibt keine Zeiger, und nicht einmal die Zeit wird irgendwo angezeigt. „Die eigentliche Uhr

ist das hier“, sagt der 43-jährige Physiker und zeigt auf etwas, das einer Uhr auch nicht

viel ähnlicher sieht. Es ist eine Ionenfalle, eine etwa handgroße Metallkugel. Das ist das

Herz der Uhr, die – wenn alles klappt – einmal die genaueste Uhr der Welt sein könnte.

Sie zeigt nicht einmal die Zeit anTrotzdem soll diese Aluminium-Atom uhr

die genaueste Uhr der Welt werden

Begonnen hat es mit der Sonne. Später zählte man die Minuten mit Sand. Heute

misst man die Zeit genauer: Atomuhren gehen in 100 Millionen Jahren kaum mehr

als eine Sekunde falsch. Einigen Wissenschaftlern ist das noch nicht genau genug.

Sie wollen die genaueste Uhr der Welt bauen. ANDREA LACHER hat die

wichtigsten Zeitmacher Deutschlands besucht.

die Zeitarbeit hier: Arbeit und Forschung zum Thema Zeit; eigentlich: Form eines Arbeitsverhält- nisses, bei der eine Firma Personen einstellt, um sie an andere Firmen zu leihen

die F¢nkuhr, -en Quarzuhr, die per Radio -kommunikation ein Zeitsignalempfängt

steuern hier: ≈ regulieren; kontrollie-ren

die L¶chplatte, -n ≈ flaches Stück aus Metalloder Plastik mit vielen klei-nen Löchern

das Gelænde, - hier: Gebiet mit genauenGrenzen

die Physikalisch- nationales Institut für T¡chnische B¢ndes- Metrologieanstaltder Zeiger, - langes, schmales Teil der Uhr,

das exakt die Stunden, Minu -ten oder Sekunden anzeigt

die Ionenfalle, -n Konstruktion, die Ionen fängt

die Met„llkugel, -n ≈ kleiner Ball aus Metall

S C H W E R

Zeitarbeit

52-54_Braunschweig_Zeit_0413 13.03.13 14:18 Seite 52

53perfektDEUTSCH4/13

b„steln an hier: versuchen, techni-sche Verbesserungen/Lösungen zu finden für …

der Doktor„nd, -en Person, die eine wis-senschaftliche Unter -suchung macht, um denTitel Doktor zu bekom-men

z¢m Schw“ngen br“ngen hier: erreichen, dasssich ein Atom frei hinund her bewegt

das P¡ndel, - ≈ Körper, der sich durchden Effekt der Gravita -tion in speziellen Kur -ven durch die Luftbewegt

der T„kt, -e gleiche Teile von einemRhythmus

die Strahlung hier: ≈ Effekt derEnergie, die dieElektronen abgeben

das Energieniveau, -s Energie, die z. B. einAtom angenommen hat

der Mikrowellenbereich ≈ Bereich von geringerEnergie des elektromag-netischen Spektrums

Noch bastelt hier ein Team aus Physikern,

Doktoranden und Studenten daran.

In der Ionenfalle soll ein Aluminiumatom

zum Schwingen gebracht werden, das ist

der Plan. Das Prinzip des Schwingens ist alt.

Uhren funktionieren grundsätzlich so:

Etwas schwingt sehr gleichmäßig, und diese

Schwingungen werden gezählt. In alten

Wanduhren ist das ein Pendel, in einfachen

Quarzuhren ein Kristall, und in Atomuhren

sind es Atome.

Je schneller das Pendel einer Uhr

schwingt, desto genauer kann die Uhr die

Zeit anzeigen. Pendeluhren schwingen ein

Mal pro Sekunde, eine Quarzuhr rund 32 000

Mal. Die Zahl der Schwingungen hängt auch

davon ab, wie genau der Schwingquarz als

Taktgeber gebaut ist. Eine Cäsium-Atomuhr,

wie sie in der PTB zur Zeitmessung benutzt

wird, schwingt noch viel schneller als eine

Quarzuhr. Das Pendel der Cäsium-Atomuhr

ist dabei die Strahlung, die die Elektronen

beim Schwingen zwischen zwei Energieni-

veaus abgeben. Diese Strahlung liegt im

Mikrowellenbereich und ist damit so

schnell, dass bei der Atomuhr rund 9,2 Mil-

liarden Schwingungen in der Sekunde

gezählt werden können.

Obwohl eine solche Cäsium-Atomuhr

extrem genau ist, glaubt Piet Schmidt

Von Braunschweig aus wer-den die meisten Funkuhren in

Westeuropa gesteuert.

FOTO

: BILD

STELLE DER

PTB

Am Rand von Braunschweig (Niedersachsen) liegt

sie versteckt hinter Bäumen: die Physikalisch-Tech-

nische Bundesanstalt (PTB), eine kleine Stadt in der

Stadt. Auf einem Quadratkilometer arbeiten mehr

als 1700 Menschen, die meisten davon Wissen-

schaftler. Für sie gibt es eine eigene Kantine und

einen Kindergarten. Die PTB ist das nationale

Metrologie-Institut Deutschlands. Seit mehr als 125

Jahren ist seine Aufgabe das genaue Messen. Von

Braunschweig aus werden die meisten westeu-

ropäischen Funkuhren gesteuert – über einen Lang-

wellensender in Mainflingen bei Frankfurt. Auch

Prototypen neuer Messgeräte wie Stromzähler, Waa-

gen oder Wasserzähler werden im Nordwesten

Braunschweigs vor ihrem Gebrauch kontrolliert.

Rund 70 Prozent der wissenschaftlichen Arbeit

ist jedoch die Forschung. Aktuell wird an einer

neuen Definition des Kilogramms geforscht. Bis

jetzt orientieren sich alle Länder am Urkilogramm.

Schließlich soll ein Kilogramm Kaffee überall auf

der Welt gleich viel wiegen. Das Internationale Büro

für Gewichte und Maße (BIPM) in Sèvres bei Paris

wacht schon seit 1889 über dieses Urkilogramm.

Das Urkilogramm ist die letzte internationale

Maßeinheit, die noch durch einen Prototypen

gemessen wird. Maßeinheiten wie Meter oder

Sekunde werden heute über sogenannte unverän-

derliche Naturkonstanten definiert: Der Meter ist zum

Beispiel über die Länge definiert, die das Licht im

Vakuum während einer bestimmten Zeit zurücklegt.

Der nationale Kilo-Prototyp der PTB wird alle

paar Jahre mit dem Urkilogramm in Paris vergli-

chen. Dabei stellten Wissenschaftler fest, dass das

Urkilogramm immer leichter wird – wahrscheinlich

wegen der Gase, die daraus entweichen. Weltweit

wird deshalb an einer Neudefinition des Kilogramms

geforscht, die ebenfalls unveränderliche Naturkon-

stanten als Grundlage hat. Die Wissenschaftler an

der PTB versuchen, die Neudefinition des Kilos mit

einer Kugel aus Silizium zu finden.

der R„nd, ¿er ÷ Zentrum

die F¢nkuhr, -en Quarzuhr, die per Radiokommu -nikation ein Zeitsignal empfängt

steuern hier: ≈ regulieren; kontrollieren

der L„ngwellensender, - Gerät, das mit RadiokommunikationSignale sendet

die Waage, -n Gerät, mit dem man das Gewichtvon Personen oder Gegenständenprüft

das Urkilogramm ≈ erstes Kilogramm

w„chen über aufpassen auf; kontrollieren

die Maßeinheit, -en bestimmte Größe zum Messen

zur•cklegen hier: eine bestimmte Wegstreckehinter sich lassen

entweichen aus einem geschlossenen Gegen -stand herauskommen

die Kugel, -n ≈ kleiner Ball

DIE STADT DER WISSENSCHAFTLER

>

Den Text „Die Stadt der Wissenschaftler“ können Sie hören: www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & HörenU

52-54_Braunschweig_Zeit_0413 13.03.13 14:18 Seite 53

54 perfektDEUTSCH 4/13

WOHER KOMMT DIE ZEIT?

Auch wenn heute an einer neuen Generati-

on optischer Uhren geforscht wird, ist das

Element Cäsium in der Zeitrechnung

immer noch das wichtigste Maß: Seit 1967

definieren Cäsium-Atomuhren die Länge

einer Sekunde und damit unsere Zeit. In der

Physikalisch-Technischen Bundesanstalt

(PTB) in Braunschweig (Niedersachsen)

läuft seit 1969 die Cäsium-Atomuhr CS1,

seit 1985 die Schwesternuhr CS2. Die

Uhren in der großen Uhrenhalle der PTB

waren lange Jahre die genauesten Uhren

der Welt. Sie gehören noch heute zu den

sogenannten primären Uhren.

Die primären Uhren spielen im Kon-

zert der Weltzeit eine wichtige Rolle:

Denn das, was wir im täglichen Leben als

unsere Zeit kennen, ist ein Mittelwert,

der weltweit von rund 230 Atomuhren in

30 Laboren berechnet wird. Es ist die

sogenannte Weltzeit, abgekürzt UTC von

den englischen Worten Universal Time

Coordinated. Koordiniert wird die UTC in

Sèvres bei Paris. Neben den beiden Cäsi-

um-Atomuhren besitzt die PTB auch noch

zwei – deutlich genauere – Cäsium-

Fontänenuhren, auch diese sind primäre

Uhren. Das PTB ist damit neben dem

französischen Zeitinstitut in Paris eines

von nur zwei Instituten auf der Welt, die

vier primäre Atomuhren besitzen.

Vor Kurzem durfte beim Konzert der

Weltzeit sogar noch eine fünfte Uhr mit-

spielen. Im hintersten Teil des Uhrensaa-

les, versteckt hinter Wänden, steht Euro-

pas zurzeit genaueste Uhr. Es ist eine

Ytterbium-Uhr. Eine Uhr, in der mithilfe

eines einzelnen Ytterbium-Ions die Zeit

bestimmt wird.

die Generation, -en hier: alle Geräte, die einebestimmte technischeEntwicklung erreichthaben

die Physikalisch- T¡ch- nationales Institut für nische B¢ndesanstalt Metrologie

die Schw¡sternuhr, -en ≈ zweite Uhr, die mitgleicher Technik funktio-niert

das Konz¡rt, -e hier: ≈ Interaktion

ber¡chnen eine Rechnung machen

„bgekürzt kürzer gemachtes Wort

deutlich hier: sehr viel

daran, Zeit noch besser messen zu

können – mit einer optischen Uhr.

Diese Uhren messen die Schwingun-

gen des Lichts. Da die Lichtwellen

des Lasers schneller schwingen als

Mikrowellen, erhoffen sich Wissen-

schaftler von optischen Uhren noch

genauere Zeitmessungen. Wer das

Rennen um die genaueste Uhr der

Welt gewinnt, hängt auch davon ab,

welches Atom sich als das geeignets -

te zeigt. Weltweit gibt es Experimen-

te mit Strontium, Quecksilber, Ytter-

bium und anderen Stoffen. Schmidt

glaubt an das Element Aluminium:

„Es ist extrem unempfindlich gegen

äußere Einflüsse“, erklärt er.

Läuft alles nach Plan, wird im vierten

Stock bald ein Aluminium-Ion in der Ionen-

falle sitzen und auf eine Temperatur nahe

dem Nullpunkt gekühlt werden. Mithilfe

von Laserstrahlen wird das Ion zum Schwin-

gen gebracht. Doch bisher konnten die Wis-

senschaftler die Schwingungen des Alumi-

niumatoms nicht direkt messen. Schmidt

stellt dem Aluminium-Ion deshalb ein Cal-

cium-Ion an die Seite. Es hilft beim Kühlen

und beim Messen der Schwingungen.

Optische Uhren wie die Aluminium-Uhr

können die Zeit noch einmal 100 Mal

genauer messen als die heutigen Atom -

uhren. Doch wozu braucht jemand eine so

genaue Uhr? Wen interessiert es, ob eine

Uhr in 100 Millionen Jahren eine oder zwei

Sekunden falsch geht? Für Piet Schmidt

gibt es genug Gründe. „Wir können die

Navigation per GPS verbessern“, zählt der

Physiker auf. „Auch das autonome Fahren

in Autos, heute noch Zukunftsvision, kön-

nen wir mit den optischen Uhren voran-

bringen.“ Und dann nennt Schmidt noch

die Geodäsie, die Wissenschaft vom Mes-

sen der Erdoberfläche. Uhren zeigen

unterschiedliche Zeiten an, je näher oder

weiter entfernt sie von der Erdoberfläche

sind, erklärt er. Mithilfe von zwei sehr

genauen Uhren könnten Höhenunter-

schiede in Zukunft zentimetergenau

bestimmt werden.

Die Uhr, an der jetzt im vierten Stock

gebaut wird, darf deshalb auch nicht größer

werden. „Sie muss auf einen Lkw passen“,

sagt Schmidt. Mit ihr will er dann auf Rei-

sen gehen. Zu messen gibt es genug. <

Physiker Piet Schmidt Zeit messen mit Aluminium

Schon sehr genau Zwei der Cäsium-Atomuhren

die L“chtwelle, -n ≈ Licht

s“ch erh¶ffen (etwas Positives) erwarten

das R¡nnen, - ≈ (sportlicher) Kampf, wer schneller ist

das Qu¡cksilber silberfarbenes, chemisches Element Hg,das früher in Thermometern verwendetwurde

¢nempfindlich hier: so, dass es fast nicht reagiert

„n die Seite st¡llen hier: zur Unterstützung dazutun

aufzählen der Reihe nach nennen

die Zukunftsvision, -en Idee für die Zukunft

vor„nbringen machen, dass sich etwas weiterentwickelt

die Erdoberfläche ≈ Außenseite der Erde

FOTO

S: BILD

STELLE DER

PTB (2)

52-54_Braunschweig_Zeit_0413 13.03.13 14:18 Seite 54

perfektDEUTSCH

55

Jeden Monat im Heft!

perfektDEUTSCH4/13

55_Deins_0413 13.03.13 14:19 Seite 55

56 perfektDEUTSCH 4/13perfektDEUTSCH

Da liegt es, eines der wichtigsten Bücher

der Deutschen, in hellem Licht in einer

Vitrine. „Das ist die gantze heilige Schrift in

Deudsch“ steht auf

dem Deckblatt. Die

ganze Heilige Schrift

in Deutsch, aufge-

schlagen auf einem

von 75 wunderbaren

Holzschnitten. Die Farben leuchten so

intensiv, als wären sie ganz frisch. Die

Schrift in schwarzer Tinte ist deutlich zu

lesen. Zwei Bände hat diese Bibel, von der

1535 in Augsburg (Bayern) nur wenige Exem-

plare gedruckt wurden. Nur reiche Adels-

häuser bekamen ei -

nen der prachtvollen

Drucke von Luthers

Bibelübersetzung. Die

in der Vitrine ausge-

stellte Bibel war durch

eine Heirat in das Adelshaus Ortenburg

gekommen, weshalb sie heute Ortenburg-

Bibel genannt wird.

Ein 500 Jahre altes Buch ist einfacher zu konservieren

als ein 50 Jahre altes.

Das Deutsche Historische Museum ist nicht nur die Nummer eins seiner Art – schon die Geschichte seines Gebäudes

erzählt viel über die Vergangenheit. BARBARA KERBEL hat die Institution in Berlin besucht.

2000 Jahre in8000 Objekten

das D¡ckblatt, ¿er erstes Blatt; oberstes Blatt

die Heilige Schr“ft hier: Bibel

aufschlagen hier: öffnen

der H¶lzschnitt, -e grafische Technik, bei der dasBild in ein dünnes Holzstückgeschnitten wird und danach aufPapier gedruckt wird

leuchten hier: eine schöne Farbe haben

die T“nte, -n Farbe zum Schreiben undZeichnen

der B„nd, ¿e hier: eines von zwei Büchern,die inhaltlich eine Geschichtehaben

das Adelshaus, ¿er aristokratische Familie

pr„chtvoll hier: besonders schön und teuer

der Dr¢ck, -e hier: ≈ gedrucktes Bild

M I T T E L

DIE MAGIE DER MUSEENTeil 2: Geschichte

56-60_Museen_0413 13.03.13 14:21 Seite 56

57perfektDEUTSCH4/13

>

FOTO

S: ATLAN

TIDE PH

OTO

TRAVEL/CO

RB

IS; DH

M/TH

OM

AS B

RU

NS; B

ERLIN

Kaum ein Buch war wichtiger für das

religiöse Leben in Deutschland als die-

ses, die Bibelübersetzung des Refor-

mators Martin Luther. In der ständigen

Ausstellung im Deutschen Historischen

Museum (DHM) in Berlin, die 2000

Jahre deutsche Geschichte dokumen-

tiert und illustriert, ist die Ortenburg-

Bibel eines der wichtigsten Exponate in

der Abteilung zur Reformation. Fünf

Millionen D-Mark (heute ungefähr vier

Millionen Euro) hat das DHM in den

80er-Jahren dafür bezahlt. Die zwei

Bände sind ein Beispiel prachtvoller

Buchkunst – und ein Stück geistiges Erbe.

Für Michaela Brand bedeuten die beiden dicken Bücher der

Ortenburg-Bibel noch etwas anderes: nämlich ziemlich wenig

Arbeit. Die 49-Jährige ist Buchrestauratorin in der Restaurie-

rungsabteilung des DHM. Der Besucher denkt vielleicht, dass

besonders viel Arbeit nötig ist, um so ein wertvolles Buch zu kon-

servieren. Brand aber weiß, dass sie sich auf die Qualität verlas-

sen kann. „Damals wurde so hochwertiges Papier verwendet und

so gute Tinte – das hält jahrhundertelang“, sagt sie. Die Orten-

burg-Bibeln sind auf Pergament gedruckt – im 16. Jahrhundert

für die Ewigkeit hergestellt.

Der Feind der Restauratorin ist die Moderne, besser gesagt, die

moderne Produktion. Bücher aus dem 19. Jahrhundert machen

ihr mehr Probleme als ältere. „Problematisch wird es dann, wenn

etwas in Massenproduktion hergestellt wurde“, sagt sie. „Das

bedeutet immer, dass die Qualität schlechter wird. Das Papier ist

dünner, die Tinte weniger haltbar.“ Eine aktuelle Zeitung ist

schwerer zu konservieren als die fast 500 Jahre alten Bibeln. „Das

Zeitungspapier ist ja schon fast kaputt, wenn es in der Sonne

gelegen hat.“

Papier ist Michaela Brands Leidenschaft, so wie die genaue

Arbeit am Buch. Nach dem Abitur hat sie eine Ausbildung zur

Buchbinderin abgeschlossen und dann in London Papierrestau-

rierung studiert. Seit 1990 ist sie im DHM, und wer sich mit ihr

unterhält, der merkt, dass sie ihren Beruf wirklich liebt.

Jetzt fährt sie mit dem Aufzug in den ersten Stock des moder-

nen Anbaus aus Glas, der nach seinem chinesisch-amerikani-

schen Architekten Ieoh Ming Pei

kurz „Pei-Bau“ genannt wird. Dort

haben Brand und ihre Kollegen ihre

Werkstätten, in denen sie die Expo-

nate für die vielen Sonderausstel-

lungen vorbereiten. 15 Restaurato-

ren arbeiten für das DHM, jeder von

ihnen ist auf einen Bereich spezia-

lisiert. Mit Brand gibt es drei

Papierrestauratorinnen, außerdem

Restauratoren für Metall, Keramik,

Holz und Textilien. Alle haben vor

BIBELN, PISTOLEN, HITLERS SCHREIBTISCH

Ein Spaziergang durch 2000 Jahre Geschichte ist auch im Internet

möglich: Auf www.dhm.de finden sich viele Exponate aus der stän-

digen Ausstellung mit Bild und kurzer Beschreibung, außerdem ein

Archiv der Sonderausstellungen und viele Audio-Beispiele.

das Exponat, -e Objekt, das in einem Museum oder einerAusstellung gezeigt wird

stændig dauernd; immer

die S¶nderausstellung, -en ≈ Ausstellung mit einem speziellen Thema

stændig dauernd; immer

das Exponat, -e Objekt, das in einemMuseum oder einerAusstellung gezeigt wird

das geistige ]rbe ≈ Literatur, Kunst und kul-turelle Traditionen, die ausder Vergangenheit weiter-gegeben worden sind

wertvoll hier: ≈ teuer und sehrwichtig

s“ch verl„ssen vertrauen können aufkœnnen aufhochwertig von hoher Qualität

h„lten hier: ÷ kaputtgehen

jahrh¢ndertelang mehr als 200 Jahre

das Pergam¡nt, -e hist. glatt gemachte Tierhaut,auf der man schreibenkann

die Ewigkeit von: ewig = für immer;ohne Ende

der Feind, -e ÷ Freund

die M„ssenproduktion, Herstellung eines Produkts-en in großer Zahl

h„ltbar so, dass etwas lange ingutem Zustand bleibt

die Leidenschaft, -en hier: geliebte Arbeit

die Buchbinderin, Handwerkerin, die dickes, -nen hartes Material um ein

Buch macht(die H„ndwerkerin, Frau, die beruflich mit -nen Händen und Werkzeugen

arbeitet)

der [nbau, -ten neuer Teil, den man anein altes Gebäude gebauthat

die S¶nderausstellung, ≈ Ausstellung mit einem -en speziellen Thema

500 Jahre alte Ritterrüstungen Für Kinder besonders interessant

56-60_Museen_0413 13.03.13 14:21 Seite 57

58

ihrem Studium eine handwerkliche Ausbildung abgeschlossen.

„Die Keramikrestauratorin zum Beispiel ist gelernte Porzellan-

malerin“, sagt Brand. Jeder ist Experte für sein Material.

In der Werkstatt liegen dicke Mappen. Es ist der Nachlass eines

Berliner Fotografen. Brands Kollegin archiviert die Sachen und

verpackt sie lichtdicht, damit die Fotos nicht ihre Farbe verlie-

ren. Aus dem Nachlass wird eine Publikation entstehen, auch

eine Sonderausstellung ist geplant.

Die Vorbereitung solcher Sonderausstellungen ist der größte

Teil von Brands Arbeit. Viele Ausstellungsstücke hat das Museum

nur geliehen, von Privatbesitzern oder anderen Museen. Bevor

so ein Buch, Plakat, Kleidungsstück oder Bild in die Ausstellung

kommt, müssen die Restauratoren ein genaues Zustandsproto-

koll schreiben. Sie dokumentieren Schäden – das ist wichtig für

die Versicherung, wenn das Objekt im Museum oder auf dem

Transport beschädigt wird. „Wir haben einen ziemlich engen

Ausstellungskalender. Die Vorbereitung ist oft richtig stressig“,

sagt Brand.

Dafür gehören sie und ihre Kollegen aber auch zu den ersten

Personen, die ein neues Stück in die Hand nehmen dürfen. Und

manchmal steckt schon in der Reise, die ein Exponat hinter sich

hat, eine spannende Geschichte. So werden die meisten gelie-

henen oder neu gekauften Objekte von einer Kunstspedition ins

DHM gebracht, hoch versichert und unter besonders strengen

Sicherheitsregeln.

„Für eine Sonderausstellung haben wir einmal eine wertvol-

le Pergamenthandschrift aus Tschechien bekommen“, erinnert

sich Brand. „Uns wurde gesagt, dass jede Seite einzeln immens

perfektDEUTSCH 4/13

gel¡rnt hier: mit (abgeschlossener) Ausbildungdie Porzellanmalerin, -nen Frau, die auf Porzellangeschirr Formen oder Bilder malt(das Porzellan harte, weiße Substanz, aus der z. B. Geschirr gemacht ist)die M„ppe, -n flache Tascheder Nachlass, ¿e hier: Bilder, die zurückbleiben, nachdem eine Person gestor-

ben istarchivieren ≈ in ein Archiv nehmen und ordnenl“chtdicht so, dass kein Licht hineinkannentstehen hier: gemacht werdens¶lche (-r/-s) von der genannten Artdas Zustandsprotokoll, -e hier: ≈ Text, der den Zustand eines Objekts beschreibtder Schaden, ¿ hier: Fehler; kaputte Stellebeschädigen kaputt machen¡ng hier: mit wenig Zeit zwischen den Ausstellungenr“chtig hier: wirklichstr¡ssig so, dass man viel Stress hatgehören zu hier: ≈ Mitglied einer Gruppe seinst¡cken hier: seinsp„nnend ÷ langweiligdie K¢nstspedition, -en Firma, die Kunstgegenstände transportierthoch hier: mit einem hohen Geldbetragstr¡ng hier: sehr genauimm¡ns hier: sehr

Totaler Krieg und Genozid Die Nazizeit ist ein wichtiges Thema

Wo der Bundeskanzler wohnteHaus der Geschichte in BonnDie Geschichte seit 1945 erlebnisorientiert ausstellen: Nach diesem Prin-

zip sammelt das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in

Bonn (Nordrhein-Westfalen) seit 1986 Objekte, Dokumente, Fotos und

Filme. Das Hauptthema der Ausstellung ist die politische Geschichte. Weil

Bonn bis 1990 die Hauptstadt der Bundesrepublik war, gehört auch der

frühere Kanzler bungalow zum Angebot.

erlebnisorientiert hier: so, dass der Besucher gleichzeitig besichtigen und eine inte-ressante Erfahrung machen kann

gehören zu ≈ ein Teil sein von

Ost-West-Konflikt in BerlinMauermuseum / Haus am Checkpoint Charlie28 Jahre lang gab es wegen der Mauer Ost- und Westberlin. Das Haus am

Checkpoint Charlie Berlin ist in dieser Zeit selbst Teil der Geschichte ge-

worden: Seit kurz nach dem Mauerbau und bis 1989 war es Anlaufstelle

für Fluchthelfer und Geflüchtete. Heute zeigt die Ausstellung im Mauer-

museum sehr emotionale Geschichten von Menschen, die aus der Deut-

schen Demokratischen Republik geflohen sind.

die Mauer hier: Teil der früheren Grenze zwischen West- und Ostdeutschlanddie [nlaufstelle, -n ≈ Person/Institution, die man um Rat und Hilfe bitten kannder Fl¢chthelfer, - Person, die bei der geheimen Reise aus einem Land hilftder/die Gefl•chtete, -n Person, die im Geheimen aus ihrem Land weggehtfliehen hier: weggehen, damit man in Sicherheit/Freiheit ist

56-60_Museen_0413 13.03.13 14:21 Seite 58

hoch versichert ist – mit 200 000 Euro. Und

das war kein dünnes Buch.“ Was ein Buch

so wertvoll macht? „Der ideelle Wert“, sagt

sie. „In diesem Fall war es ein Dokument,

das für den Staat eine sehr große Bedeu-

tung hatte.“

Werden wertvolle Objekte zu einem

anderen Museum gebracht, reist oft ein

Experte des leihenden Museums mit. „Das

wichtigste Ziel ist, das Objekt schonend in

die Ausstellung zu bringen. Deshalb muss

jemand dabei sein, der weiß, wie man mit

dem Exponat am besten umgeht“, sagt

Brand. Auch sie hat schon manche Doku-

mente an ihren neuen Ausstellungsort

gebracht.

Aber nicht alle ausgestellten Objekte

muss das DHM kaufen oder leihen. Viele

Exponate wurden dem Museum geschenkt.

Immer wieder bekommen die Restaurato-

ren und Sammlungsleiter Anfragen von Pri-

vatpersonen, die Bücher, Bilder oder All-

tagsgegenstände an das DHM schenken

wollen. Fotografen hinterlassen ihre Nach-

lässe, Institutionen wichtige Dokumente.

Das DHM freut sich über diese Möglich-

keiten. Trotzdem müssen die Experten vie-

les ablehnen, weil sie nicht alles brauchen

können. Und manchmal machen gute

Geschenke auch viel Arbeit. Vor ein paar

Jahren hat ein Privatsammler dem Museum

seine Dosensammlung geschenkt. „Da war

mein Kollege wochenlang damit beschäf-

tigt, jede einzelne Dose zu reinigen, zu

archivieren und zu verpacken“, sagt Brand

und lacht. „Dafür haben wir jetzt eine sehr

große und bedeutende Dosensammlung.“

Die Dosen lagern, wie der größte Teil der

Sammlung, im Depot des Museums, kurz

vor der Stadtgrenze in Berlin-Spandau,

ohne Licht und bei konstanter Temperatur

und Luftfeuchtigkeit. Nur ein kleiner Teil der

gigantischen Sammlung kann gezeigt wer-

den: Die ständige Ausstellung zeigt auf

8000 Quadratmetern 8000 Objekte; zur

Gesamtsammlung gehören aber 170 000

Schriftstücke, dazu kommen Bilder, Plaka-

te, Alltagsgegenstände, Waffen, Rüstungen,

Kleidung und vieles mehr.

Im DHM stecken aber nicht nur in den

Objekten spannende Geschichten, sondern

auch im Gebäude selbst. Das Hauptgebäude,

das mehr als 300 Jahre alte Zeughaus, ist der

wichtigste Barockbau der Hauptstadt, der

noch steht, und das älteste Gebäude Unter

den Linden. In den ersten fast 150 Jahren war

ide¡ll hier: ≈ persönlich

der Wert, -e hier: ≈ Preis

der F„ll, ¿e hier: Beispiel

schonend hier: so, dass es nichtkaputtgeht

¢mgehen hier: arbeiten; trans-portieren

die [nfrage, -n hier: Bitte um Informa -tion, ob das Museumetwas haben möchte

hinterl„ssen hier: ≈ zurücklassen

das Depot, -s franz. Lager

die L¢ftfeuchtigkeit, -en Zustand, dass die Luftein bisschen nass ist

die Ges„mtsammlung, ≈ alle Objekte zusam--en men

das Schr“ftstück, -e Dokument; amtlichesSchreiben

die W„ffe, -n Gerät zum Kämpfen,z. B. Pistole

die R•stung, -en ≈ Anzug aus Metall

das Zeughaus, ¿er hist. Haus, in dem vor allemKampfgeräte gelagertwurden

}nter den L“nden bekannte Straße in Berlin

perfektDEUTSCH4/13 59

FOTO

S: DH

M/TH

OM

AS B

RU

NS; B

ERLIN

; MA

RTIN

MA

NU

GIA

/STIFTUN

G H

AU

S DER

GESCH

ICHTE D

ER B

UN

DESR

EPUB

LIK D

EUTSCH

LAN

D; VISITB

ERLIN

/W.SCH

LOVIEN

; MO

NIK

A R

UN

GE G

NM

2013; SCHW

EIZERISCH

ES NATIO

NA

LMU

SEUM

>

1,3 Millionen ObjekteGermanisches Nationalmuseum Nürnberg1,3 Millionen Objekte, 25 000 davon sind immer zu sehen: Das 1852

gegründete Germanische Nationalmuseum in Nürnberg ist das größte

kulturhistorische Museum in den deutschsprachigen Ländern. Die

Sammlung hat Exponate aus der prähistorischen Zeit bis heute: Stein-

zeitliches Werkzeug ist genauso zu sehen wie mittelalterliche Skulptu-

ren und moderne Kunst.

gr•nden starten

das Exponat, -e Objekt, das in einem Museum oder einer Ausstellung gezeigt wird

steinzeitlich ≈ aus der ersten frühhistorischen Kulturperiode: Die Menschenhaben z. B. ihre Werkzeuge aus Stein hergestellt.

m“ttelalterlich aus der historischen Zeit von ungefähr 500 bis 1500 nach Christus

Die Schweiz von A bis ZLandesmuseum ZürichDie Geschichte der Schweiz von den Anfängen bis heute ist im

Landesmuseum Zürich dokumentiert. Vier Aspekte sind dabei zentral:

die Migrations- und Siedlungsgeschichte, die Religions- und

Geistesgeschichte, die Politikgeschichte und die wirtschaftliche

Entwicklung des Landes. Das Museum ist eines von drei Museen, die

sich zusammen Schweizerisches Nationalmuseum nennen.

die Siedlungsgeschichte Geschichte, die zeigt, wann und wo sich die erstenMenschen Häuser gebaut haben

die Geistesgeschichte Geschichte der philosophischen, kulturellen und politi-schen Ideen einer Zeit

die Entw“cklung hier: Verbesserung der wirtschaftlichen Situation

56-60_Museen_0413 13.03.13 14:21 Seite 59

60 perfektDEUTSCH 4/13

es ein sehr wichtiges Waffenar-

senal der Armee, in der Nazizeit

als Ausstellungsort ein wichtiger

Teil der Nazipropaganda. Im

Schlüterhof, dem Innenhof,

plante der Offizier Rudolf-Chris -

toph Freiherr von Gersdorff am

21. März 1943 ein Selbstmordat-

tentat auf Adolf Hitler. Der Dikta-

tor eröffnete dort eine Ausstel-

lung. Aber er blieb zu kurz – von

Gersdorff blieb keine Zeit für das

Attentat.

Das Zeughaus erzählt auch von der Teilung

Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg.

Von 1952 bis 1990 war es das Gebäude des

Museums für Deutsche Geschichte, des zen-

tralen Geschichtsmuseums der Deutschen

Demokratischen Republik (DDR). Anders in

der Bundesrepublik: Dort gab es viele Jahre

lang Streit um ein eigenes Nationalmuseum.

Viele Kritiker fragten: Darf Deutschland das,

ein nationales Museum einrichten, so kurz

nach dem so nationalistisch motivierten

Zweiten Weltkrieg? Bundeskanzler Helmut

Kohl, selbst Historiker, machte das Ganze zu

seinem persönlichen Projekt. Im Oktober 1987

wurde das DHM offiziell gegründet. Aber noch

bevor die Bauarbeiten in der Nähe der

Berliner Mauer begonnen hatten, wurde im

November 1989 die Mauer geöffnet. Nach

dem Ende der DDR zog das DHM in das Zeug-

haus – die Sammlung des sozialistischen

Geschichtsmuseums wurde nun Teil des

neuen Museums.

Die intensive Beschäftigung mit der jüngs -

ten Geschichte Deutschlands ist eines der

zentralen Ziele des DHM. Immer wieder fin-

den Sonderausstellungen zum Nationalsozia-

lismus und zum Zweiten Weltkrieg statt. In

diesem Jahr, 80 Jahre nach dem Beginn der

Diktatur, dokumentiert eine Sonderausstel-

lung, wie sich Berlin in der Nazizeit geändert

hat.

Diese Ausstellung zeigt viele persönliche

Stücke, Briefe, Fotoalben. Objekte, die auch

Michaela Brand besonders gefallen – mehr,

als wertvolle Bücher wie die Ortenburg-

Bibel. „Ich mag nicht nur die prachtvollen

Bücher“, sagt die Restauratorin. „Sondern

vor allem Dokumente, die mich emotional

berühren.“ <

Buchrestauratorin Michaela Brand Sie liebt die Arbeit für das Museum

der |nnenhof, ¿e Platz zwischen anderenGebäuden

der Offizier, -e Person mit hoher Position beider Armee

das S¡lbstmord- krimineller Versuch, sich selbstattentat, -e und andere totzumachen (oft

aus politischen Gründen)erœffnen zum ersten Mal öffnendie Teilung von: teilen = hier: aus einer

Nation zwei Nationen machengr•nden startendie Berliner Mauer Teil der Grenze zwischen Ost-

und Westdeutschland, die von1961 - 1989 mitten durch Berlinging

die j•ngste Geschichte der GegenwartGesch“chte und der Zeit, die gerade vor-

bei ist(die Gegenwart Zeit, die jetzt ist)berühren hier: ≈ machen, dass man star-

ke Emotionen bekommt

Musiker, Künstler und mehrWien MuseumDas Haus des Komponisten Joseph Haydn, Bilder von Gustav Klimt:

Das und vieles mehr ist Teil der Sammlung des Wien Museums, das

alle Aspekte der Geschichte der österreichischen Hauptstadt doku-

mentiert. Die Geschichte der Besiedelung der Region ist dabei genau-

so Thema wie die Kunst. Die Institution hat auch mehrere

Außenstellen – wie das genannte Haus, in dem Haydn lebte.

die Besiedelung, -en von: besiedeln = beginnen, an einem Ort zu leben

die Außenstelle, -n Abteilung einer Institution, die außerhalb der Zentrale liegt

Am Propagandaort der NazisDokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände NürnbergEs ist ein typisches Beispiel für die monströse Architektur der

Nationalsozialisten: das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. Seit 2001

gibt es dort das Dokumentationszentrum. Die Ausstellung beschäftigt

sich mit den Gründen der Diktatur, der Propaganda und ihren

Konsequenzen. Ein großes Bildungsprogramm gehört auch zum Angebot.

das Reichsparteitags- Gebiet, auf dem die Propagandaveranstaltungen der Natio-gelände nalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei stattfanden

das B“ldungsprogramm, -e ≈ Programm, um über ein spezielles Thema zu informieren

gehören zu ≈ ein Teil sein von

FOTO

S: B. K

ERB

EL; WIEN

MU

SEUM

; DO

KU

MEN

TATION

SZENTR

UM

REICH

SPAR

TEITAG

SGELÄ

ND

E

56-60_Museen_0413 13.03.13 14:21 Seite 60

perfektDEUTSCH4/13

MEIN TAG

8 Uhr Meine Kollegen be -

ginnen jede Woche zu einer

anderen Zeit mit der Arbeit,

mal um sieben, mal um zehn

Uhr. Ich beginne immer zwi-

schen 8 und 8.30 Uhr. Ich

arbeite als Erzieherin, aber

ich bin auch die Leiterin des

Kindergartens. Deshalb sind

meine Arbeitszeiten eigent-

lich fix. Wenn aber eine Kol-

legin krank ist, habe ich keine

Zeit für meine Aufgaben als Chefin.

Wenn ich in den Kindergarten komme,

sind schon ein paar Kinder da. Wir öff-

nen um sieben Uhr.

9 Uhr Die Kolleginnen und die Kinder

haben das Frühstück vorbereitet. Sie ser-

vieren Tee, legen Brot auf Teller und Käse

dazu. Ungefähr bis neun Uhr frühstücken

wir zusammen. Eine Kollegin ist im

Nebenraum bei den Kindern, die nicht

frühstücken und spielen.

9.30 Uhr In unserem Kindergarten ler-

nen die Kinder, Dinge ohne Hilfe zu tun.

Sie ziehen sich zum Beispiel selbst an

und räumen ihr Geschirr selbst auf. Nach

diesen Aufgaben beginnt die Spielzeit der

Kinder. Sie können selbst entscheiden,

was sie machen: malen oder ein Buch

ansehen, etwas basteln oder sich bewe-

gen. Dabei sehen wir ihnen zu. Nicht nur,

weil wir auf sie aufpassen müssen. Wir

beobachten auch ihre Entwicklung.

10.45 Uhr Am offenen Kreis können

die Kinder teilnehmen, sie müssen aber

nicht. In diesem Kreis haben wir immer

ein bestimmtes Thema. Weil wir ein

katholischer Kindergarten sind, hat es

meistens etwas mit Religion zu tun.

11.10 Uhr Nach einer kurzen Pause mit

Obst geht es nach draußen. Wir haben

einen großen Garten, und einen Park gibt

es auch in der Nähe. Im Garten gibt es

eine „Bewegungsbaustelle“ mit Pflan-

zen, einer Werkstatt und einer hohen

EIN TAG MIT CONSTANCE SICKEL ALTER: 41 JahreBERUF: ErzieherinWOHNORT: Haßleben (Thüringen)

17.30 Uhr Feierabend – oft wird es aber

auch später. Man beginnt ein Gespräch mit

den Eltern, will noch schnell einen Brief

schreiben, und schon ist es draußen dun-

kel. Gerade, wenn viel zu tun ist, genieße

ich es, zu joggen. Das macht den Kopf frei.

Ich entspanne auch gerne in der Sauna

oder lese. Und auch in meiner Freizeit ist

Platz für Kinder. Meine eigenen sind 17 und

elf Jahre alt. <

61

die Erzieherin, -nen Pädagoginmal ..., mal ... hier: an einem Tag …, an einem

anderen ...die Leiterin, -nen ≈ Chefinf“x so, dass man etwas nicht ändern

kannvorbereiten hier: schon vorher machenentscheiden hier: unter verschiedenen Dingen

wählenmalen ein Bild machen, z. B. mit Wasser -

farben„nsehen hier: genau auf Bilder sehenb„steln kleine Dinge aus Papier, Holz oder

Stoff machens“ch bewegen hier: gehen; laufen; ≈ Sport machenbeobachten hier: sehen, was die Kinder machen

und was sich ändertdie Entw“cklung, -en von: sich entwickeln = hier: groß

werden; älter werdender Kreis, -e hier: Gruppe: Sie sitzt in einer

Kreisform.best“mmte (-r/-s) hier: ≈ geplantdas Thema, Themen hier: Inhalt: Darüber spricht die

Erzieherin mit den Kindern.zu tun haben m“t eine Verbindung haben mitdie Bewegungs- Ort in einem Kindergarten: Dort baustelle, -n stehen große Objekte aus verschie-

denem Material, z. B. Holz. Die Kinder können damit ihren Körper trainieren.

(die Baustelle, -n Ort: Dort wird z. B. ein Hausgemacht.)

die R¢tsche, -n Spielgerät: Man setzt sich darauf undkommt schnell nach unten.

fœrdern hier: helfen, dass ein Kind etwasnoch besser lernt

st“ll ruhigder r¡stliche Tag hier: Zeit bis zum Ende des

Kindergartentags; der ganzeNachmittag

s“ch verm“schen hier: von einer Gruppe in eineandere gehen

die M“ttagsruhe Zeit nach dem Mittagessen: Man ruht sich aus.

die }mfrage, -n systematisches Fragendas Vorschulkind, -er Kind im letzten Jahr des Kindergar -

tensder Dienstplan, ¿e Plan: Wer arbeitet wann?gehören zu ≈ ein Teil sein vonvorgehen hier: wichtiger seingenießen ≈ sich freuen über; gerne tunentsp„nnen ≈ sich ausruhen

FOTO

: PRIVAT

Rutsche. Wer nach oben kommt, darf

auch rutschen – auch deshalb müssen

wir immer gut aufpassen. Zwei Kollegin-

nen sind im Haus. Sie notieren ihre

Beobachtungen vom Morgen. Jeden Tag

beobachten wir ein Kind. So können wir

jedes individuell fördern: stille Kinder

zum Mitmachen motivieren, kreative

Kinder mit Bastelprojekten fördern.

11.30 Uhr Zeit für das Mittagessen. Im

Haus gibt es vier Kindergruppen. Geges-

sen wird in der Gruppe, den restlichen

Tag vermischen sich die Gruppen.

12.45 Uhr Zähneputzen muss sein

nach dem Essen, anders als die Mittags-

ruhe. Wir haben eine Umfrage gemacht:

Was gefällt euch nicht so gut am Kinder-

garten? Die Vorschulkinder wollten nicht

so lange oder gar keine Mittagsruhe

machen. Sie dürfen leise spielen. Die

jüngeren schlafen in dieser Zeit oder

sehen sich ein Buch an.

13 Uhr In dieser etwas stilleren Zeit

gehe ich ins Büro. Rechnungen und Brie-

fe schreiben, Bewerbungen von Eltern

ansehen und den Dienstplan machen

gehören zu meinen Aufgaben.

14.30 Uhr Nach dem Schlafen ziehen

sich jetzt auch die letzten Kinder wieder

an. Die Mittagspause ist vorbei. Wenn

meine Kolleginnen Hilfe brauchen, helfe

ich ihnen. Kinder gehen immer vor! Die

Bürokratie kann ich auch später noch

machen.

L E I C H T

61-Mein Tag_0413 13.03.13 14:22 Seite 61

MIT ERFOLG ZUM ZERTIFIKAT DEUTSCH B1

Komplett überarbeitete und aktualisierte Version für Lerner, die sich auf das Zerti-fi kat Deutsch der Mittelstufe vorbereiten wollen.

Buch mit 317 Seiten. Deutsch Artikel-Nr. 75261€ 19,99 (D)/€ 20,60 (A)

Buch (176 S.) + Audio-CD. Niveau B1 Artikel-Nr. 75259. € 19,99 (D)/€ 20,60 (A)

EIN SPAZIERGANG WAR ES NICHT

Kindheit zwischen Ost und West. Als Künstler, Schriftsteller und Dissidenten zusammen mit ihren Familien in den 70er- und 80er-Jahren die DDR verlassen muss-ten, blieb vieles zurück. Zum ersten Mal ergreifen hier die Kinder von damals das Wort. Es sind Erinnerungen von Glück oder Unglück, von Befreiung oder Unsicherheit – vor allem aber erzählen die jungen Frau-en und Männer jetzt ihre Geschichte.

Bei uns fi nden Sie Lese- und Hörproben zu den ausgewählten Produkten. Für aktuelle Informationen und

ZERTIFIKAT DEUTSCH

GESCHICHTE

Die besten Sprachprodukte für Ihr Deutsch, ausgewählt und empfohlen von

Mehr Sprache können Sie nirgendwo shoppen.

Ihrem SprachenShop-Team aus dem Spotlight Verlag.

Comic mit 100 Seiten. DeutschArtikel-Nr.: 75258€ 14,95 (D)/€ 14,95 (A)

BERLIN – GETEILTE STADT

28 Jahre lang teilte die Mauer Berlin, riss Freunde und Familien auseinander. Die beiden Comic-Autoren Susanne Bud-denberg und Thomas Henseler haben Zeitzeugen befragt und deren Erlebnisse aufgezeichnet. Fünf wahre Geschichten erzählen von einer Zeit, die noch nicht lange zurückliegt, aber heute kaum noch vorstellbar ist.

COMIC

Buch mit 224 Seiten. DeutschArtikel-Nr.: 75257€ 14,95 (D)/€ 15,40 (A)

WIR NEUEN DEUTSCHEN

Fast 16 Millionen Menschen in Deutschland haben einen sogenannten Migrationshin-tergrund. Egal, ob sie hier geboren wurden oder zugewandert sind, die meisten von ihnen bekommen immer wieder zu spüren, dass sie vielleicht alles Mögliche sind, nur eines nicht: Deutsche. Doch was heißt das heute überhaupt, deutsch sein? Eine kluge Auseinandersetzung mit den komplexen Begriffen Identität und Heimat.

MIGRATION

SPORT IST MORD

Fußballer Ricardo kommt aus Brasilien nach Hamburg, um dort zu trainieren. Bald jedoch ist er in ein gefährliches Spiel von Betrug und Hinterlist verwickelt. Kann das Geheimnis rechtzeitig gelüftet werden?

GROSSSTADTLIEBE

Willkommen bei den Schalls! Begleiten Sie die Schalls durch den Großstadt-All-tag und erleben Sie mit ihnen kleine und große Dramen rund um Freundschaft und Liebe.

Buch (52 Seiten) + Audio-CD. Niveau A1/A2Artikel-Nr. 75263. € 9,95 (D)/€ 10,30 (A)

Buch (48 Seiten) + Audio-CD. Niveau A2/B1Artikel-Nr. 75262. € 9,95 (D)/€ 10,30 (A)

LERNKRIMILERNKRIMI

58-59_DP_Shop_03-13.indd 5858-59_DP_Shop_03-13.indd 58 17.01.2013 16:02:00 Uhr17.01.2013 16:02:00 Uhr

Sonderangebote bestellen Sie einfach unseren kostenlosen Newsletter. Alles auf www.sprachenshop.de

EIN WOCHENENDE IN BERLIN

Erfahren Sie mehr über die deutsche Sprache und die deutsche Hauptstadt durch das Brettspiel der Deutsch perfekt-Redaktion. Auch deutsche Muttersprach-ler lernen hier noch dazu.

Brettspiel mit 2 Niveaustufen. DeutschArtikel-Nr. 78047. € 24,95 (D)/€ 24,95 (A)

Zwei Audio-CDs. DeutschArtikel-Nr. 74010€ 19,99 (D)/€ 19,99 (A)

SCHWEIZ – SAGEN UND LEGENDEN

Der Apfelschuss von Wilhelm Tell und der Rütlischwur sind zwei der bekann-testen Geschichten aus der Schweiz. Uve Teschner erzählt in dieser Lesung weitere 18 ausgewählte Sagen und Le-genden des Landes. Gehen Sie auf eine Hörbuch-Reise in die wunderschöne Schweiz und entdecken Sie, fernab vom Massentourismus, die geheimnisvolle Seite der Alpenrepublik.

LANDESKUNDE

SPRACHSPIEL

Buch mit 336 Seiten + Audio-DownloadsDeutsch/Englisch. Artikel-Nr. 75260€ 13,60 (D)/€ 14,00 (A)

ESSENTIAL GERMAN VOCABULARY

Dieser beliebte Wortschatz-Kurs ist auf Englisch und Deutsch. Dabei werden die wichtigsten 5.000 deutschen Wör-ter vermittelt. Zu jedem Wort gibt es Tipps, wie man es sich am leichtesten merken kann. Es gibt auch zu jedem Wort ein Audio-Download. Das Buch ist in verschiedene Themen unterteilt wie Arbeit, Essen und Trinken oder Reisen und Unterkunft.

WORTSCHATZ

WIE BESTELLE ICH DIESE PRODUKTE?

E-Mail: [email protected]: +49 (0) 711 / 72 52-245Fax: +49 (0) 711 / 72 52-366Post: Postfach 81 06 80

70523 StuttgartDeutschland

Einfach auf www.sprachenshop.de gehen.

Bestellen.

Nach Artikel-Nummer oder Produktnamen suchen.

Gerne können Sie auch telefonisch, per E-Mail oder Post bestellen. Bei einer schrift-lichen oder telefonischen Bestellung geben Sie bitte die Artikelnummer, die Menge sowie Ihre Anschrift an.

Kompetent. Persönlich. Individuell.

Sprachcomputer für Eng, Fra, Spa, Lat., Dt.Artikel-Nr. 68032€ 129,90 (D)/€ 129,90 (A)

FRANKLIN LM-5000

Der ideale Lernbegleiter für Schule und Studium! Der Language Master 5000 enthält PONS Wörterbücher für Schu-le und Studium Englisch, Französisch, Spanisch und Latein. Zudem enthalten sind Klett-Abiturwissen Landeskunde für GB/USA sowie ein Oxford Advanced Learner‘s Dictionary, der Duden – Die deutsche Rechtschreibung und das LA-ROUSSE Dictionnaire de Français.

SPRACHCOMPUTER

58-59_DP_Shop_03-13.indd 5958-59_DP_Shop_03-13.indd 59 17.01.2013 16:02:01 Uhr17.01.2013 16:02:01 Uhr

64 perfektDEUTSCH 4/13perfektDEUTSCH

Die Straßenmusikerszene Münchens passt

in einen Holzkasten voller Karteikarten,

jede mit Kugelschreiber beschrieben. Wer in

der Fußgängerzone spielen will, muss es auf

eine Karteikarte schaffen. Wer auf eine Kar-

teikarte will, muss bei Albert Dietrich im Rat-

haus vorspielen. Der Beamte steht hinter

einem hohen Tisch im Münchener Rathaus

und zieht seine Hose hoch. Es ist früh am

Morgen. „Schon mal hier gewesen?“, fragt er

zwei Russinnen mit Geigenkoffern. Kopf-

schütteln. „Dann lasst mal was hören.“

Der 62-Jährige verschränkt die Arme. Die

beiden Frauen packen vorsichtig ihre

Instrumente aus und spielen schließlich

eine sehr leise Version von The Verves „Bit-

tersweet Sinfonie“. Dietrichs Mundwinkel

rutschen nach unten. Er seufzt und hebt die

Hand. Sein Urteil: „So kann man im Wohn-

zimmer spielen, aber nicht auf der Straße.“

Die Musikerinnen blicken auf ihre Sanda-

len. Schultern, Geigen und Bögen hängen

in Richtung Boden. „Ihr braucht mehr

Pepp“, sagt Dietrich. „Übt weiter und

kommt dann wieder.“

Albert Dietrich ist Münchens Spielplan-

macher der Straßenmusik. Er entscheidet,

wer in der Fußgängerzone musizieren darf.

Und er verbindet damit zwei Dinge, die

nach seiner Meinung eigentlich nicht

zusammenpassen: Kunst und Amt. Dietrich

selbst liebt Klassik. In seiner Freizeit arbei-

tet der Beamte deshalb als Beleuchter bei

der Oper. Und wenn Backpacker mit kaput-

Gitarre auf den Knien, Hut vor den Füßen: Jetzt beginnt wieder die Zeit, in der

Straßenmusiker in den Fußgängerzonen zum Erlebnis werden – oder zum akustischen

Ärgernis. Kunst oder Lärm? Das entscheidet die Bürokratie.

Liz¡nz z¢m Flöten Wortspiel: Lizenz zum Töten ist der Titel eines James-Bond-Films

(flöten mit einer Flöte Musik spielen)

(die Flöte, -n Musikinstrument aus Holzoder Plastik, in das manmit dem Mund Luft bläst)

die Straßenmusiker- ≈ alle Straßenmusikerszenedie Karteikarte, -n Karte aus stabilem Papier

mit speziellen Informa -tionen

beschreiben hier: vollschreibenvorspielen hier: vor einem Zuhörer

Musik machender Geigenkoffer, - Koffer für ein Musikinstru -

ment in der Form eineskleinen Cellos

das K¶pfschütteln Geste, mit der man Neinsagt

die [rme verschrænken in der Form eines „X“einen Arm über denanderen legen

der M¢ndwinkel, - ≈ Ecke des Mundesr¢tschen ≈ sich schnell nach unten

bewegenseufzen Luft mit einem Laut abge-

ben, z. B., weil man trau-rig ist

die Sch¢lter, -n Körperteil zwischen Halsund Arm

der Bogen, ¿ hier: langer, dünner Ge -genstand aus elastischemHolz, mit dem man eineGeige spielt

der P¡pp ≈ Dynamik; Fröh- lichkeit

der Beleuchter, - Person, die die Lichteffek -te für eine Bühne macht

S C H W E R

Lizenz zum Flöten

64-65_Strassenmusiker_V2_0413.qxd 05.03.13 13:54 Seite 64

65perfektDEUTSCH4/13

die M¢ndharmonika, Musikinstrument aus -s/-harmoniken Metall oder Plastik, in das

man mit dem Mund bläst

die [kte, -n Sammlung von Doku -menten zu einem speziel-len Thema

das Abenteuer, - gefährliches, nicht alltäg-liches Ereignis

¢ngebunden hier: ohne Pflichten füreinen Beruf oder einemenschliche Beziehung

stattd¡ssen hier: ≈ im Gegensatz dazu

auf den Boden machen, dass je-zur•ckholen mand wieder realistisch

wird

der H„ckbrettspieler, - Musiker, der ein Musik -instrument spielt, daseiner Zither ähnlich ist.Man klopft mit dünnenHolzschlägern darauf.

der Teufelsgeiger, - gemeint ist: Musiker, derein spezielles Rhythmus -instrument mit einemGeigenbogen spielt

der Flügel, - hier: großes Piano

¢nerwünscht nicht willkommen; nicht gewollt

miss„chten hier: ≈ ignorieren

w¡ltenbummeln Wortspiel zu: der Welten- bummler = Person, die um die Welt reist ohne konkretes Ziel

der Lebenskünstler, - Person, die mit allenSituationen im Leben gutzurechtkommt

Das G¡ld s“tzt l¶cker. Man gibt viel Geld aus.

b¡tteln um Geld bitten

der Vagab¢nd, -en Person, die keine Woh -nung hat, von Ort zu Ortreist und um Geld bettelt

loswerden hier: wegschicken

fehlende Virtuosität m“t hier: versuchen, durchLautstärke w¡ttmachen lautes Spielen nicht mer-

ken zu lassen, dass man nicht gut spielen kann

(die Lautstärke, -n Intensität von Lauten, z. B.,wie laut jemand spricht)

die Spr¡cherin, -nen hier: Frau, die offizielleInformationen des Ord -nungsamts an die Öffent-lichkeit gibt

das Personal ≈ alle Personen, die ineiner Firma oder einemAmt arbeiten

bedudeln langweilige,gleichförmige Musik vorPublikum spielen

der Bez“rksstadtrat, Mitglied einer Art Parla-¿e ment eines Stadtteils

der M“ndestabstand, Distanz, die mindestens¿e nötig ist

die |mbissbude, -n kleiner Laden, in demkleine Speisen verkauftwerden

abenteuerlustig mit großer Freude amAbenteuer

Sein Bl“ck w„ndert ... hier: Er sieht plötzlich …

die Verw„rnung, -en hier: Warnung, dass maneine Geldstrafe zahlenmuss, wenn man keineLizenz hat

ten Turnschuhen und Mundharmonika vor

ihm im Rathaus stehen, erinnert er sich an

seine Pläne von früher, aus denen irgend-

wo zwischen Akten und Terminen Träume

wurden. Er wäre selbst gern gereist. Raus

aus dem Amt, rein ins Abenteuer, frei und

ungebunden.

Stattdessen steht er nun hinter seinem

hohen Tisch im Rathaus und holt die Freien

und Ungebundenen auf den Boden der

bayerischen Bürokratie zurück. Mongolische

Hackbrettspieler, rumänische Teufelsgeiger,

Pianisten am weißen Flügel. Wer sich früh

genug in die Reihe stellt und wartet, musi-

kalisches Talent und eine Gebühr von zehn

Euro mitbringt, bekommt eine der fünf

Lizenzen für den Vormittag oder – was viel

mehr Geld bringt – eine der fünf für den

Nachmittag. Wer aber ohne Genehmigung

spielt, muss bis zu 1000 Euro Strafe zahlen.

Und München ist keine Ausnahme. Weil

sehr viele Musiker in deutschen Fußgän-

gerzonen spielen, war die Zahl der

Beschwerden stark gestiegen. Deshalb

überlegen die Städte, wie sie die Lage kon-

trollieren können. Die Regeln werden mehr.

Den meisten Musikern gefällt das nicht

besonders. Für Gitarrist Thomas Mauerber-

ger vom Forum Straßenmusik etwa sind

Castings ein hilfloser Versuch: „Gerade die

Musiker, die unerwünscht sind, halten sich

sowieso nicht an die Regeln“, sagt er. Das

Forum bemüht sich, online die vielen

unterschiedlichen Vorschriften zu sammeln,

die heute in den einzelnen Städten gelten.

Wichtigster Kritikpunkt: „Mit diesen

Castings wird die Freiheit der Kunst miss -

achtet“, so Mauerberger.

Instrument auspacken, Hut aufstellen,

losmusizieren: Das war einmal. Der wel-

tenbummelnde Lebenskünstler ist vor allem

in Ländern nicht mehr willkommen, in

denen das Geld lockerer sitzt: je mehr Tou-

risten, desto genauer die Regeln. Weil die

Städte bettelnde Vagabunden loswerden

wollen, die fehlende Virtuosität mit Laut -

stärke wettmachen, beginnt der Straßen -

künstlertag in vielen Metropolen mit dem

Besuch auf dem Amt: Lizenzen, Gebühren,

Regeln.

Musikalität ist dabei aber selten ein Kri-

terium. Castings wie in München gibt es

kaum, auch wenn sie immer wieder disku-

tiert werden. So zum Beispiel in Wiesbaden:

Man habe über die Methode nachgedacht,

sagt eine Sprecherin des Ordnungsamts.

Aber nur sehr kurz. Denn „dafür fehlt es uns

an Zeit, Personal und musikalischer Exper-

tise.“ Stattdessen verlangt man hier, wie in

den meisten Großstädten, eine Gebühr,

verteilt limitierte Lizenzen und bestimmt

genaue Regeln.

Die wichtigste: Damit niemand den gan -

zen Tag ohne Pause mit derselben Melodie

bedudelt wird, müssen Musiker den Platz

regelmäßig wechseln. Alle 20 Minuten in

Göttingen (Niedersachsen), alle 30 Minuten

in Hamburg, jede Stunde in München. In

Berlin, wo es kaum eine Straßenecke ohne

das Lied „Guantanamera“ gibt, kann das

Ordnungsamt Musiker sogar alle 15 Minuten

weiterschicken. Allgemein übliche Praxis sei

das aber nicht, sagt Bezirksstadtrat Marc

Schulte. Außerdem muss ein Mindestab-

stand zu Imbissbuden beachtet werden.

Der Trend bei Straßenmusikern geht also

zum musizierenden Tourmanager: Gitarre

unter dem Arm, Formulare in der Tasche,

Vorspieltermine und Regeln im Kopf. Für

abenteuerlustige Weltenbummler, wie

Albert Dietrich selbst gern einer gewesen

wäre, für Musiker, die spontan Musik

machen möchten, wird es schwierig. Einer

von ihnen hat sich jetzt direkt vor dem

Münchener Rathaus hingestellt. Ein Kalifor -

nier mit blondem Bart, großem Rucksack

und Gitarre. Mädchen in bunten Shorts

werfen Münzen in die Tasche vor ihm, ein

junger Vater bewegt den Kinderwagen im

Takt hin und her.

Dietrich ist auf dem Weg in die Mittags-

pause. Einen Moment lang bleibt er stehen.

Hört zu und lächelt. Dann aber wandert

sein Blick auf den Boden – wo kein Lizenz-

formular liegt. Es wird jetzt eine Verwar-

nung geben. Der Beamte macht ein ernstes

Gesicht und geht auf den Mann zu. Der singt

den Oasis-Song „Whatever“ – ein Lied über

die Freiheit, zu tun und zu lassen, was man

will. <LAURA HERTREITER

Der Trend bei Straßenmusi-kern geht zum musizierenden

Tourmanager.

FOTO

: MA

UR

ITIUS IM

AG

ES/IB/EG

ON

MSCH

64-65_Strassenmusiker_V2_0413.qxd 05.03.13 13:54 Seite 65

66

KULTURTIPPS

FILM

DAS LEBEN ISTNICHTS FÜRFEIGLINGESeine Frau stirbt bei

einem Unfall – und

Markus Färber (Wotan

Wilke Möhring) verliert

immer mehr die

Kontrolle über sein

Leben. Seine Mutter (Christine Schon) bekommt Krebs, und die 15-jährige

Tochter (Helen Woigk) läuft zusammen mit ihrem Freund (Frederick Lau) weg.

Das hört sich wie eine Tragödie an, aber Regisseur André Erkau hat viel Humor

in das ernste Thema gebracht.

Filmstart: 11.4.

IN DEUTSCHLAND ANGEKOMMENder Zentralrat der Organisation der Juden inJuden Deutschland(der Jude, -n Person, deren Religion die

Thora als Basis hat)s“ch verst¡cken an einen geheimen Platz

gehen; hier: an einen Ortgehen, wo man sicher ist

überleben nicht sterben beidie Gemeinde, -n hier: Gruppe von Personen

mit jüdischem Glauben: Siegehen alle in dieselbeSynagoge.

der Lebenstraum, ¿e Ideal / großer Wunsch imLeben

einweihen hier: mit einer Zeremoniezum ersten Mal öffnen

das Fazit, -e/-s hier: Zusammenfassungmutig ohne Angstder Verlag, -e Firma, die Zeitungen,

Zeitschriften oder Bücherherstellt

DAS LEBEN IST NICHTS FÜR FEIGLINGE(Das) “st n“chts für ... (Das) passt nicht gut zu …der Feigling, -e ängstlicher Menschder Krebs hier: gefährliche Krankheit,

bei der Tumoren wachsender Regisseur, -e Leiter, der Schauspielernfranz. Instruktionen gibt

DIE LIGA DER GEWÖHNLICHEN GENTLEMENgewöhnlich normal; durchschnittlichauf ]rden auf der Erdew¢nderschön besonders schönkl“ngen nach hier: machen, dass man an

... denktder Geschæftsmann, ≈ Manager; Firmenchef-leutedie [ktentasche, -n Tasche, in der man Doku -

mente oder Bücher trägtFl„schen s„mmeln hier: Flaschen sammeln,

weil man arm ist. Gibt man die Flaschen z. B. im Super- markt zurück, bekommt man dafür eine Geldsumme.

sp„nnend ÷ langweilig

KONZERT

DIE LIGA DERGEWÖHNLICHENGENTLEMENJeder auf Erden ist wunderschön. So

heißt das Debüt-Album. Man muss

nicht lange überlegen: Eine Band

mit dem Namen Liga der gewöhnli-

chen Gentlemen kann nur aus

Hamburg kommen. Sie spielt coolen

Indie-Pop, der

manchmal fast schon nach Jazz klingt. Die Texte sind auch ein bisschen

kritisch: „Geschäftsleute mit Aktentaschen / Vielleicht sammeln sie

schon morgen Flaschen.“ Wer also denkt, aus Hamburg kommt keine

spannende Musik mehr, sollte diese Band hören.

4.4. Rostock5.4. Jena6.4. Berlin11.4. Osnabrück12.4. Aachen13.4. Delmenhorst24.4. Stuttgart25.4. Freiburg26.4. München27.4. Dresden28.4. A-Wien29.4. I-Innsbruck

perfektDEUTSCH 4/13

IN DEUTSCHLAND ANGEKOMMEN

Das Leben von Charlotte Knobloch war nie einfach. Die frühere Präsidentin des Zentralrats der

Juden in Deutschland versteckte sich als Kind bei Bauern vor den Nazis – und überlebte den

Holocaust. Nach dem Krieg will sie in die USA emigrieren. Aber Knobloch bleibt dann in ihrer alten

Heimatstadt München und kämpft für ein neues Zusammenleben zwischen Juden und Nicht-

Juden. Besonders wichtig ist ihr die Arbeit in der Münchener Gemeinde. Am 9. November 2006

wird ein Lebenstraum Realität: Die neue Synagoge im Zentrum der Stadt wird eingeweiht. Das

Buch In Deutschland angekommen ist die Bilanz von Knoblochs Leben. Ihre Erinnerungen

erzählen von mehr als 80 Jahren deutsch-jüdischer Beziehungen.

FAZIT: LEBENSGESCHICHTE EINER MUTIGEN FRAU

Deutsche Verlags-Anstalt, 22,99 Euro

BUCH S C H W E R

M I T T E L ≤

66-67_Kulturtipps_0413 13.03.13 14:25 Seite 66

67perfektDEUTSCH4/13

FOTO

S: RIVA

FILM/G

EOR

GES PA

ULY; M

OR

RISM

EDIA

; VG B

ILD-K

UN

ST, BO

NN

2012/FOTO

: TOM

GU

ND

ELWEIN

DEUTSCHLAND VON OBEN – DER KINOFILM

Haben Sie Lust auf eine Reise über Stadt, Land, Fluss und

Meer? Mehr als ein Jahr lang ist ein Team des Zweiten

Deutschen Fernsehens über Deutschland geflogen (siehe

Deutsch perfekt 11/2010). Die magischen, schönen Bilder aus

der Vogelperspektive kann man nun auch in einer

Kinoversion auf DVD ansehen. Speziell für diese Dokumen -

tation wurden die Höhepunkte aus mehr als 300 Stunden

Drehmaterial kombiniert. Nun kann das Publikum 114

Minuten lang Deutschland von einer ganz anderen Seite ken-

nenlernen. Außerdem gibt es Bonusmaterial. Zu den Luft -

bildern ist Musik des Komponisten Boris Salchow. zu hören.

FAZIT: TOLLE DOKUMENTATION MIT FANTASTISCHEN BILDERN

Universum Film, 13,99 Euro

DVD

AUSSTELLUNG

EBERHARD BOSSLET – DINGSDADer Künstler aus Speyer (Rheinland-Pfalz) arbeitet mit

Material aus Industrie und Bau. Seine Installation „Closed

Circuit Commerce“ zeigt zum Beispiel einen Ring aus 100

Einkaufswagen (Foto). Bei „Rundabout“ stehen mehrere

Zementmischer auf einem Berg aus kleinen Steinen. So

sieht der Besucher Dinge aus dem Alltag aus einer ganz

neuen und anderen Perspektive.

bis 20.5. Saarbrücken, Saarland Museum

S C H W E R

THEATER

RHEINPROMENADEFritz wohnt bei seiner Tochter Käthe und ihrem Mann. Käthe möchte nun, dass ihr Vater

ins Heim geht. Fritz will aber nicht, er geht so gern am Ufer des Rheins entlang. Der 77-

Jährige beginnt erst eine Freundschaft mit einem Kind, dann mit einer jungen Frau.

Seiner Familie und seinen Nachbarn gefällt das gar nicht. In Karl Otto Mühls Schauspiel

sieht man die Einsamkeit der Menschen, die nicht in die Normen der Gesellschaft passen.

Premiere 5.4. Köln, Schauspiel

EBERHARD BOSSLET – DINGSDA

der/die/das D“ngsda Ding; Sache;Gegenstand

der Zem¡ntmischer, - ≈ große Maschine für denBau, die Zement herstellt

BETTINA HARTZ

die Lesung, -en hier: Veranstaltung, bei derein Autor Teile aus seinemBuch liest

¢mweltfreundlich gut für die Umwelt; ökolo-gisch

FLUXUS! „ANTIKUNST“ IST AUCH KUNST

etabliert hier: mit langer Tradition; inbekannter Form

irritieren nervös oder unsichermachen; hier auch: ärgern

fließend hier: nicht deutlich

RHEINPROMENADE

die Rheinprome- schöner, breiter Weg amnade, -n Rhein

das Schauspiel, -e hier: Theaterstück

DEUTSCHLAND VON OBEN – DER KINOFILM

der Höhepunkt, -e wichtigster oder schönsterMoment; hier auch: schöns-te Aussicht oder Perspektive

das Drehmaterial Filmmaterial

das Bonusmaterial Material, das es außerdemzum Film gibt

das Fazit, -e/-s hier: Zusammenfassung

LESUNG

BETTINA HARTZIn der Stadt gibt es keine bessere Möglichkeit unterwegs zu

sein, als mit dem Fahrrad. Es ist schnell, günstig und

umweltfreundlich. Außerdem bewegt man sich. Aber noch

nicht alle Menschen denken so. Das Buch Auf dem Rad ist

eine Liebeserklärung an das Radfahren. Unterstützung für

ihre Argumente holt sich die Autorin bei

Philosophen und bekannten Schriftstellern. 15.4. Rostock18.4. Düsseldorf20.4. Düsseldorf

AUSSTELLUNG

FLUXUS! „ANTIKUNST“ IST AUCHKUNST Anfang der 60er-Jahre gab es in den USA einen neuen

Kunststil. Sein Ziel war es, die etablierte Kunst zu ärgern.

Wenig später kam Fluxus nach Deutschland und inspirier-

te Künstler wie Josef Beuys und Dieter Roth. Damals irri-

tierte Fluxus viele Leute. Heute ist der Unterschied zur

modernen Kunst fließend – wie das lateinische Wort

„fluxus“ sagt.

bis 28.4. Stuttgart, Staatsgalerie

66-67_Kulturtipps_0413 13.03.13 14:25 Seite 67

68 perfektDEUTSCH 4/13

dert Napoleon nach Deutschland kam, wollte

er die Deutschen durch ein Karnevalsverbot

ausrotten. Karneval findet sogar in deutschen

Büros statt: An einem speziellen Tag, dem

Weiberfasching, dürfen Frauen den Männern

die Krawatten abschneiden. Dabei wird

gelacht.

Die zweite Lachdosis des Jahres gibt es am

1. April, dem offiziellen Tag der Scherze. An

diesem Tag scherzen die Deutschen immer

und überall. Seriöse Firmen publizieren

„gefälschte“ Pressemitteilungen, und manche

Zeitungen füllen ganze Seiten mit Falschmel-

dungen, die im Journalistenjargon „Ente“

genannt werden. So wurde schon über eine

„sexualpolitische Wende“ im Vatikan

geschrieben – der Papst würde sich deshalb

mit Homosexuellen treffen. Eine andere

Nachricht: Die in den

deutschen Fitnessstudios

erzeugte Energie werde

nun für die Stromversor-

gung genutzt. Oder: In

einem Dorf wurde ein

Wunderrohstoff entdeckt, dessen Tropfen Mil-

lionen Liter Öl ersetzen können. Oder: Eine

Handy-App soll die Straßen Berlins vom Hun-

dekot befreien. Man brauche nur ein Foto, das

mit der App für 7,99 Euro an den Reinigungs-

dienst geschickt wird. Dieser komme dann

sofort, um den Kot wegzumachen.

Eine Mainzer Zeitung machte einmal eine

komplette Thema-des-Tages-Seite darüber,

dass auf der Autobahn bei Mainz ein Schwer-

transport wegen eines technischen Defekts lie-

gen geblieben sei. Im Lkw: Delfine, die von

einer Stadt in die andere gebracht werden soll-

ten, damit sie dort Stars in einem Aquapark

werden. Weil der Defekt schwer war, müsse

Überall

auf der

Welt gel-

ten die Deutschen als

pünktlich, ordentlich – und

ohne Humor. Ich lebe nun seit fast 20 Jahren

in Deutschland und kann aber bestätigen, dass

die Deutschen sehr lustig sein können. Aller-

dings ist die Lachzeit hier sehr genau geregelt.

Bei der Arbeit ist das Lachen grundsätzlich

tabu, denn dafür sollte ein deutscher Arbeit-

nehmer gar keine Zeit haben. Denn wer lacht,

hat nichts zu tun und gilt schnell als faul und

inkompetent.

Mindestens zehn Ämter kümmern sich

deshalb mit Arbeitszeitgesetzen darum, dass

Arbeitnehmer keinen Seriositätsschock be -

kommen. Am lustigsten sind die Staatsange-

stellten, und zwar deshalb, weil sie schon um

16 Uhr nach Hause gehen dürfen. Wenn die

Lachstunde da ist, lässt der Beamte sofort alles

fallen, ruft laut und fröhlich „Schönen Feier-

abend!“ und rennt in die

Kneipe. Denn dort darf

gescherzt und gelacht wer-

den, bis der Arzt kommt.

Die Arbeitnehmer in der

freien Wirtschaft müssen

meistens viel länger arbeiten. Sie dürfen zwei-

mal am Tag lachen – in speziellen Lachräu-

men. Wenigstens würde ich mich nicht wun-

dern, wenn es die wirklich geben würde. Oder

woher kommt der Ausdruck „zum Lachen in

den Keller gehen“ sonst?

Damit die Deutschen vor lauter Strenge

nicht zu traurig werden, gibt es seit langer Zeit

in den katholischen Regionen Karneval – auch

Fasching oder Fastnacht genannt. Dieser

beginnt am 11.11. um 11.11 Uhr und dauert

bist zur Fastenzeit im Februar oder sogar

März. Während dieser „närrischen Zeit“ dür-

fen die Deutschen die ganze Zeit Quatsch

machen und Spaß haben. Als im 19. Jahrhun-

der Lkw mehrere Tage in Mainz bleiben. War-

ten würden die Tiere solange in einem Main-

zer Schwimmbad, schrieb der Reporter. Am

Morgen des 1. April sei eine Delfinshow im

Rhein geplant. Es gab sogar ein Interview mit

dem irischen Fahrer des Schwertransporters,

Paddy O’Mully, oder so ähnlich.

Die Redaktion lachte den ganzen Tag – bis

der arme Reporter Drohanrufe bekam. Lehrer,

die mit ihren Schülern am Rhein auf die

Delfinshow warteten, beschwerten sich. Spaß

muss sein, sagen die Deutschen. Aber bitte

nicht mit mir. <

KOLUMNE

S C H W E R

ILLUSTR

ATION

: BER

NH

AR

D FÖ

RTH

“nkompetent so, dass man kein Fachwissen hatsch¡rzen einen Spaß/Witz machendie freie W“rtschaft hier: ≈ private Firmadie Str¡nge ≈ Normen; Regelndie F„stenzeit, -en Zeit, in der man aus religiösen

Gründen weniger isst; hier: Zeitzwischen Karnevalsende und demOsterfest

nærrisch ≈ verrücktausrotten komplett zerstörendas Weib, -er Fraudie Kraw„tte, -n langes Kleidungsstück für Männer,

das sie über dem Hemd um denHals tragen

gefælscht falschdie W¡nde hier: wichtige Änderungder Papst, ¿e Mann mit der höchsten Position

in der katholischen Kircheerzeugen ≈ herstellendie Stromversorgung Lieferung von Stromder W¢nderrohstoff, besondere Substanz aus der -e Natur, die von der Industrie ver-

wendet wird (z. B. Erdöl, Gold, Wasser) (hier iron.)

ers¡tzen hier: an der Stelle einer anderenSache verwenden

der H¢ndekot Exkremente von Hundenbefreien frei machen vonder Dienst, -e hier: Firma, die einen Service

anbietetder Schwertransport, Transport sehr schwerer Dinge-eliegen bleiben hier: nicht weiterfahren könnender Drohanruf, -e Anruf, bei dem jemand sagt, dass

er etwas Unangenehmes tun wirdSpaß m¢ss sein. Es muss erlaubt sein, ein

bisschen Spaß zu machen.

Am 1. April füllen mancheZeitungen ganze Seitenmit Falschmeldungen.

ALIA BEGISHEVA ÜBER

SPASS NACH PLANHaben Deutsche wirklich keinen Humor? Unsere Autorin weiß:

Auch Deutsche können lustig sein. Aber nicht immer – und auf

keinen Fall spontan. Das sollten auch Zeitungen wissen.

68_Kolumne_NEU_0413 13.03.13 14:26 Seite 68

SPEZIAL BAYERN

Mehr als 25 Seiten über das

größte deutsche Bundesland:

Reisen Sie mit unseren Reportern

in den Alpen-Nationalpark Berchtes-

gaden, in die Kunstmetropole München

und an andere Orte in Deutschlands Süd -

osten. Was macht die Region so populär?

perfektDEUTSCH4/13

NÄCHSTEN MONAT IN

RICHARD WAGNER

Ganz oder gar nicht: Für wenige gilt das

so sehr wie für den Opernkomponisten.

Auch 200 Jahre nach seiner Geburt ist

Richard Wagner für die einen vor allem ein

Antisemit, für die anderen ein Musikgenie.

DIE GOTHS

Ihre Farbe ist schwarz, Mode ist ihnen

wichtig, und sie sind friedlich: Jetzt reisen

die Goths wieder nach Leipzig, zum Wave-

Gotik-Treffen. Was unterscheidet sie von

anderen jungen Menschen?

perfektDEUTSCH

IN DEN NÄCHSTEN MONATEN

DAS HEFT GANZ NEU

Freuen Sie sich auf

Deutsch perfekt, wie Sie es noch

nie gesehen haben: Klar, elegant

und modern – mit diesem Ziel

designt unser Art Director das Heft

neu. Dazu frische Inhalte und

Ideen: zum Beispiel zwei Seiten

Deutsch im Beruf in jedem Heft.

Was Deutsch perfekt schon jetzt

stark macht, das bleibt: aktuelle,

interessante und gut zu verste-

hende Texte mit Worterklärungen,

dazu Service und viele Übungen

zum Deutschlernen.

DAS MAI-HEFT GIBT ES AB 24. APRIL

BERLINS VERRÜCKTE HOTELSAnders schlafen in der Hauptstadt

FRANKFURTMegamaschine Flughafen

SÜDTIROLWo Italien Deutsch spricht

69_Vorschau_0413 13.03.13 14:28 Seite 77

70 4/13

UND WAS SAGEN SIE?Schreiben Sie uns an [email protected], Meinungen, Lob und Kritik aufwww.deutsch-perfekt.com ) Kontakt ) Leserbriefe

SCHLUSSWORTE

„Für rockige Musik, wiewir sie machen, ist diedeutsche Sprache toll,weil sie so hart ist.“Jennifer Weist, Sängerin der Berliner Rockband Jennifer Rostock, über deutsche Liedtexte

„Mir tut jeder leid, der meinEnglisch ertragen muss. Aberschlecht gesprochenes Englisch istschließlich eine der am meistengesprochenen Sprachen der Welt.“Wolfgang Schäuble, deutscher Finanzminister

„Eine Hand hat fünf Finger, wenn alle genau

gleich sind, funktioniert sie nicht.“Uwe Hück, Betriebsratschef des Autoherstellers Porsche, über die unterschiedlichen Talente von Menschen in der Firma

h„rt hier: ≈ ohne Melodie; mitstarkem Akzent

der Betriebsratschef, -s Chef einer Gruppe vongewählten Arbeitnehmernin einer Firma, die für dieInteressen der Arbeit -nehmer gegenüber demAr beit geber spricht

ertragen Unangenehmes akzep-tieren, wie es ist; hier:anhören

schließlich hier: ≈ denn/auchSchabernack treiben hier: ≈ einen Spaß / eine

Parodie machen, sodassandere über Heino lachen

belæcheln ≈ über etwas/jemandenlachen, weil man es/ihnnicht gut findet

der V¶lksmusiksänger, - Person, die traditionelleLieder eines Landes odereiner Region singt

einen G„ng hier: gesellschaft-zur•ckschalten liche Aktivitäten reduzie-

rendie [nlage, -n hier: ≈ Haus (mit Garten)

für Tiereder Außenminister, - Minister, der sich um die

politischen Kontakte mitdem Ausland kümmert

der F¡rnsehmoderator, Person, die in einer -en Fernsehsendung Gäste

interviewt

M I T T E L

FOTO

: PI

CTU

RE-

ALL

IAN

CE/J

AZZ

AR

CHIV

perfektDEUTSCH

„Jahrelang hat man mit meiner Person Schabernack

getrieben – jetzt zeige ich den jungen Leuten mal,

was man aus ihren Liedern machen kann.“Heino, von vielen geliebter, von vielen aber auch belächelter Volksmusiksänger, über seinneues Erfolgsalbum mit Songs von Rockgruppen wie Rammstein und den Ärzten

„2013 könnte ein Jahr werden, in dem die Deutschenmerken, wir müssen einen Gang zurückschalten.“Stephan Grünewald, Psychologe und Autor, über gesellschaftlichen Stress

„Der Architekt hat ja noch nie für einen Gorilla geplant.“Dieter Jauch, Direktor des Stuttgarter Zoos, über Probleme mit dem Zeitplan beim Bauder neuen Gorilla-Anlage.

„Deine Schuhe sind fantastisch.“John Kerry, zum Teil in Berlin aufgewachsener US-Außenminister, bei seinemDeutschlandbesuch auf Deutsch zu dem Fernsehmoderator Cherno Jobatey

70_Schlussworte_0413 13.03.13 14:29 Seite 70

Haben Sie das schon gehört?12 Hefte Deutsch perfekt – dazu ein Design-Radio geschenkt.

aktuelles Angebotsiehe Homepage

Edles Design-Radio mit innovativer Technik:*  spielt MP3 und RadioHolzrahmen (in weiß oder braun) mit Aluminium-Front UKW/FM-Radio mit Dock-in für viele MP3-PlayerVerbindungskabel für MP3- oder CD-PlayerDigitaluhr mit WeckfunktionMaße ca.15 x15 x12 cm

Ihre Vorteile:

Sie sparen 10% gegenüber dem Einzelkauf

Sie bekommen 12 Hefte für nur €74,40/SFR111,60 **

Sie bekommen jedes Heft nach Hause geliefert

Sie haben freien Zugang zum Premium-Bereich im Internet

Sie erhalten ein Design-Radio geschenkt

Bestellen Sie bequem unter www.deutsch-perfekt.com/geschenk oder schreiben Sie uns [email protected] oder an Spotlight Verlag GmbH, Fraunhoferstraße 22, 82152 Planegg/München,Deutschland. Sie erreichen uns auch unter +49(0)89/856 81-16. Bitte geben Sie das Stichwort „Radio“ an.

* Solange Vorrat reicht. Die Prämie liefern wir nach Eingang der Zahlung versandkostenfrei nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz. Lieferung ohne MP3-Player.

** Für die Magazinbestellung außerhalb Deutschlands fallen Versandkosten an. Weitere Details finden Sie unter spotlight-verlag.de/faq.

07-0042_Praemien_DP 11.03.13 13:24 Seite 1

Unsere Auswahl für Sprachliebhaber.Entdecken Sie Ihre Leidenschaft für Sprachen.

www.spotlight-verlag.de

Deutsch perfekt – Einfach Deutsch lernen

Écoute – Das Sprachmagazin für Frankreichliebhaber

ECOS – Die Welt auf Spanisch

Spotlight – Einfach Englisch!

Business Spotlight – Englisch für den Beruf

ADESSO – Die schönsten Seiten auf Italienisch

00-0033_Family_1-1 04.03.13 15:30 Seite 1

4/2013 April

L E I CHT

DEUTSCHperfekt

Seite 4

Die Stars von

Populär, lustig, originell

01_Titel_DP_Deins_0413 13.03.13 12:17 Seite 1

BLITZLICHT

Wird der Sommer 2013 ihr großerSommer? Das hofft die SängerinDena. Schon als Kind hat sie Kin-derraps gesungen, später inSchulchören. Vor sieben Jahrenist die Bulgarin nach Deutsch-land gegangen. Bekannt ge -macht hat sie im letzten Jahr einHit im Internet: Ihr Musikvideo„Cash, Diamond Rings, SwimmingPools“ haben sich mehr als600 000 Menschen angeschaut. InNewcomer-Prognosen für 2013liegt Dena jetzt weit vorne. Auf derganzen Welt informieren Medienüber die Popsängerin. Interviews gibt sie aber nicht sehr oft– ihre Songs sagen doch alles, meint sie.

Vier Meter geht es von ganz oben nach unten – es braucht viel

Mut, das erste Mal mit dem Skateboard eine Halfpipe hinun-

terzufahren. Wie aber geht es dann erst jemandem, der in

einem Rollstuhl hinunterwill? Der Berliner David Lebuser hat

da erst einmal ein bisschen Panik gehabt. Aber dann ist er

gefahren – und natürlich mit seinem Rollstuhl umgekippt.

Das war vor vier Jahren. Heute ist David der populärste Chair -

skater in Deutschland. Im Juli ist der 26-Jährige, der seit einem

Unfall im Rollstuhl sitzt, bei einem Wettbewerb im legendären

Skatepark von Venice Beach, Los Angeles, Fünfter geworden. Seit

dieser Zeit hat er Sponsoren. Nur die Versicherung zahlt noch immer

nicht, wenn ihm wieder einmal ein kleiner Skating-Unfall passiert.

24/13

das Bl“tzlicht, -er helles Licht: Man braucht es zum Fotografieren im Dunkeln.

„m St„rt (sein) hier: motiviert (sein)der Schulchor, ¿e Gruppe von Schülern: Sie singen zusammen.„ngeschaut Part. II von: anschauen = als Publikum sehen

Spaß am Risiko

der Mut ÷ Angst

der R¶llstuhl, ¿e Stuhl auf Reifen für Menschen mit einer Paralyse

¢mgekippt Part. ll von: umkippen = fallen

der W¡ttbewerb, -e hier: ≈ Suche nach dem besten Chairskater

02-03_Deins_0413.qxd 13.03.13 12:18 Seite 2

DEIN WORT

z¶cken/z¶ggn(Verb)

Poker ist ein Glücksspiel, bei dem gezockt wird.

Das heißt, es wird um Geld oder andere Dinge

gespielt. Der, der das Spiel gewinnt, bekommt

das Geld. Jemand, der Computerspiele besonders

gern und viele Stunden lang spielt, zockt auch.

Auch wenn er nicht um Geld spielt.

Anton: Wir zocken heute Abend bei mir, bist du

dabei? Es ist ja Wochenende. – Jan: Nein, tut mir

leid. Ich habe schon gestern die ganze Nacht

gezockt. Ich muss heute mal früher ins Bett.

Mit einem alten grünen Luftballon hat

Jakob Strehlow angefangen. Ein Jahr später hatte er

den Luftballon nicht mehr, dafür aber eine neue,

extrem teure Uhr. Wie das? Der Schüler aus der Nähe

von Flensburg (Schleswig-Holstein) hat systematisch

getauscht. Sein Prinzip: Das eine geben und dafür

etwas wertvolleres nehmen. Luftballon gegen Messer,

Messer gegen Video-Software, Software gegen

Fahrrad. Und so weiter, bis er die Luxusuhr hatte. Das

„Tausch-dich-reich“-Projekt ist die Abschlussarbeit am

Ende seiner Schulzeit. Dafür war die Uhr wertvoll

genug. Trotzdem will Jakob jetzt weitermachen –

wie der Kanadier, der sein Vorbild ist:

Der hat so lange getauscht, bis aus einer

Büroklammer ein Haus wurde.

34/13

der Eisbär, -en großes, weißes, gefährliches Tier: Es lebt in der Arktis.

damals zu der Zeit

kleben stabil machen auf

der Gr¢nd, ¿e Motiv: Warum etwas passiert.

die Gesch“chte hier: Historie

der Tierpfleger, - Person: Sie kümmert sich beruflich um Tiere.

aufgezogen Part. II von: aufziehen = hier: sich um ein Tier küm-mern, bis es erwachsen ist

der Bär, -en großes, braunes Tier: Es lebt im Wald (z. B. in Kanadaoder Alaska).

Diesen Eisbären liebte die Welt: Vor sechs Jahren war der

kleine Eisbär Knut die große Attraktion des Zoologischen

Gartens Berlin. Es war der erste Eisbär seit 30 Jahren, der

in dem Zoo geboren wurde. Eine Sensation – Medien auf der

ganzen Welt haben damals über das Tier informiert. Schon

bald haben Komponisten Knut-Lieder geschrieben und

Briefschreiber Knut-Briefmarken geklebt. Ein Grund für das

internationale Medienecho: die emotionale Geschichte des

kleinen Eisbären. Seine Mutter hat ihn nicht akzeptiert.

Deshalb hat ihn ein Tierpfleger aufgezogen. Vor zwei Jah-

ren ist Knut plötzlich gestorben. Jetzt war er kurz wieder

zu sehen, wenn auch nur hinter Glas als Präparat in einem

Museum. Die größten Knut-Fans von damals freuen sich

über das Wiedersehen. Viele andere denken bei Berliner

Bären heute aber wieder an das Tier auf dem Emblem der

Hauptstadt. Diesen Bären gibt es schon seit 1280.

der L¢ftballon, -s ≈ Ball aus elastischem Material: Man macht ihn voll mit Luft.

dafür hier: ≈ im Gegenteil dazu

tauschen etwas geben und etwas anderes dafür bekommen

wertvoll ≈ teuer

gegen hier: für

die [bschlussarbeit, -en hier: letzte große schriftliche Arbeit in der Schulzeit

das Vorbild, -er hier: Person als ideales Beispiel

die Büroklammer, -n kleines Ding aus Plastik oder Metall: Damit machtman z. B. zwei oder mehr Papiere stabil zusammen.

w¢rde Prät. von: werden

TITELFOTO

: PICTUR

E ALLIA

NCE/EVEN

TPRESS; FO

TOS: O

BI B

LAN

CHE; B

JÖR

N K

IETZMA

NN

; MU

SEUM

FÜR

NATU

RK

UN

DE B

ERLIN

; FOTO

LIA/Y. A

RCU

RS

Geben und nehmen

02-03_Deins_0413.qxd 13.03.13 12:18 Seite 3

Er hat große braune Augen und ganz weiße Zähne. Er sieht sehr gut aus, derjunge Mann, den Millionen Menschen im Internet als „Herrn Tutorial“ kennen.Herr Tutorial heißt er wegen seiner sogenannten Tutorials. Darin zeigt er, wie

man ein Produkt benutzt. In seinem Wohnzimmer probiert er zum Beispiel Cremegegen Falten aus oder testet, wie viele Schokoladenkugeln in seinen Mund passen.„Bodenständiger All-in-one-Guru“ – diesen Namen hat er sich selbst gegeben. Vielesist sehr lustig: Zum Beispiel, wenn er seine schwarzen Haare mit dem Saft von Zitronen blond machen will. Eigentlich heißt der Mann Sami Slimani. Er ist 22 Jahrealt und kommt aus Stuttgart. Für viele junge Deutsche ist er ein Star. Einer, denviele besser kennen als Schauspieler, die im Fernsehen zu sehen sind.

Der Guru

Früher haben Film und

Fernsehen Menschen bekannt

gemacht. Heute macht das

Internet manchmal aus ganz

normalen Menschen Stars.

KATJA RIEDEL stellt zehn

davon vor, die durch YouTube

bekannt geworden sind.

Sami Slimani Als Herr Tutorial ist er bei YouTube in mehr als 200 Videos zu sehen

von

4 4/13

04-07_DP_deins_04-13 13.03.13 12:20 Seite 4

FOTO

: PICTUR

E-ALLIA

NCE/D

PA

54/13

Sami Slimani ist einer der größtendeutschen Stars bei dem Internet-Vi-deoportal YouTube. Das ist auch in dendeutschsprachigen Ländern sehr popu-lär. Er hat so viel Erfolg mit seinen Fil-men, dass er davon leben kann. Au-ßerdem moderiert er jetzt auch für Geldund hat ein Modeblog.

Wie viel YouTube Stars wie Sami Sli-mani genau zahlt, weiß man nicht. Die,die das Geld bekommen, sprechen da-rüber genauso wenig wie die Firma.YouTube sagt, dass es ein paar DutzendDeutsche gibt, die Geld von der Firmabekommen. Auf ungefähr 2000 You-Tube-Seiten zeigt Google, dem diePlattform gehört, Werbung. YouTubegibt den Filmemachern Geld ab,schreibt das Magazin Der Spiegel. Wieviel Geld aus der Internetwerbung You-Tube genau an sie abgibt, weiß aberniemand.

Bei ein paar Filmemachern, wie beiSami Slimani, ist das genug Geld zumLeben. In der Realität sind die meistendeutschen, schweizerischen und öster-

sogenannt ≈ mit Namenausprobieren testendie F„lte, -n hier: ≈ Linie im Gesicht: Man be -

kommt sie, wenn man älter wird.die Schokola- ≈ Süßes in der Form von einemdenkugel, -n kleinen Ball aus Schokoladebodenständig hier: ≈ normalder Schauspie- Person: Sie spielt im Film oder ler, - im Theater mit.der Erf¶lg, -e positives Resultatmoderieren Informationen geben und

Interviews machendas D¢tzend, -e zwölf Stück

reichischen Stars bei YouTube ganz nor-male Menschen: Irgendwann haben sieihren ersten Film gemacht und ins In-ternet gestellt. Dass sie jetzt so popu-lär sind, haben sie nicht geplant. Man-che sind auch populär, ohne es wirklichzu wollen.

Zum Beispiel die RaiffeisenbankRadstadt in Österreich. Die wollte ei-gentlich nur ein Werbevideo bei You-

Tube zeigen. Lustig sollte das nichtsein – war es aber. Auch in Deutschlandkennen viele jetzt das Video zu derHit-Melodie „Marmor, Stein und Eisenbricht“. Zu Stars werden Menschen aufYouTube, weil sie etwas Spezielles ha-ben. Und auch, weil sie so wenig per-fekt sind wie die Zuschauer selbst.

Auch Sami Slimani hat nicht ge-plant, mit YouTube Geld zu verdienen.Als er 2009 Abitur gemacht hat, hat ervor der Kamera eine Creme gegen Pickelgetestet. Viele haben ihn so sympa-thisch gefunden, dass er immer mehrFans bekommen hat. Mehr als 71 Mil-lionen Mal haben sich Menschen seineVideos angeschaut. Und fast 400000haben ihn abonniert.

Auch Firmen schicken ihm Pro-dukte, die er testet. Aber seinen Fanserzählt er nicht nur etwas über dieTücher und Cremes. Er erzählt auchviel über Probleme, die junge Men-schen haben. Über Liebeskummer,über die Angst, nicht perfekt zu sein.Und über das Kauen von Fingernä-geln. In einem seiner vielen Tausend

KOKO VON KOSMO

Im wirklichen Leben heißt sie Mi-chaela Engelshowe. „Koko von Kos-mo“ steht seit Kurzem aber auch alsPseudonym in ihrem Pass. Kokomacht eigentlich Schmuck. Aber die38-Jährige verdient ihr meistesGeld jetzt bei YouTube. Da zeigt sie,wie man sich gut schminkt. Daswollen jede Woche 52000 Menschensehen. Trotzdem hat sie sich einbisschen frei gemacht von YouTube.Denn jetzt verkauft sie auch eige-ne Kosmetik und schreibt ein Blog(Frag die Gurus).

der Schm¢ck schönes Ding: Man trägt esz. B. am Finger oder am Ohr.

s“ch schm“nken ≈ Kosmetik benutzen; ≈ sich Farbe ins Gesicht machen

COLDMIRRORIhr wirklicher Name ist Katrin Fricke.Sie wohnt in einer Wohngemeinschaftin der Nähe von Bremen. Mehrwill sie dazu nicht sagen. Sie isteine der populärsten YouTube-frauen in Deutschland. Populärgeworden ist sie, weil sie Harry Potter mit neuen Textengesprochen hat. Das ist sehrlustig. Aus juristischen Gründensind die Videos aber nicht mehrzu sehen – Coldmirror hat des-halb viele Zuschauer verloren. Mehr als39 Millionen haben sich ihre Potter-Filme angesehen.

die Wohn- Gruppe von Personen: gemeinschaft, -en Sie wohnen zusammen.

der Gr¢nd, ¿e Motiv: Darum ist etwas so.

der Zuschauer, - Publikum

„ngesehen hier Part. ll von: sich ansehen = hier: als Publikum sehen

die W¡rbung von: werben = versuchen, einProdukt sehr bekannt zumachen

„bgeben hier: von einer Menge einen Teil geben

das Magazin, -e hier: Zeitschrift“rgendw„nn ≈ zu einer Zeit: Man weiß nicht

genau wann.der Stein, -e sehr harte Substanz, z. B. Gra -

nit, Quarzit ...das Eisen schweres Metallbr¡chen hier: kaputtgehenperf¡kt ≈ sehr gutder Zuschauer, - Publikumdas Abitur Prüfung am Ende vom

Gymnasiumder P“ckel, - hier: ≈ rote Stelle im Gesicht„ngeschaut hier: Part. ll von: sich anschau- en = hier: als Publikum sehenabonnieren hier: sich immer sofort das

neueste Video schicken lassendas Tuch, ¿er großes Stück Stoffder Liebeskummer Traurigsein wegen unglücklicher

Liebekauen hier: zwischen die Zähne neh -

men und kleine Stücke weg-machen

der F“ngernagel, ¿ harter, dünner Teil am Ende desFingers

Katrin Fricke Populär durch Harry-Potter-Filme

04-07_DP_deins_04-13 13.03.13 12:20 Seite 5

64/13

DIE AUSSENSEITER Zwei 26-Jährige aus Baden-Württemberg: die Cousins Dima undSascha Koslowski. Sie wurden in Russland geboren, leben heute aberin Deutschland. Auch sie machen Comedy. Die beiden sind fast sopopulär wie Y-Titty und haben auch mehr als eine MillionAbonnenten. Fast 400 Millionen Mal haben Nutzer eines der Videosgesehen. Dima und Sascha tun in den Videos so, als ob sie ein biss-chen verrückt wären. So können sie auch über schwere Themen spre-chen: zum Beispiel Klischees gegen Ausländer. Angefangen haben sie2008. Heute haben sie auch noch andere Kanäle als Die Aussenseiter.

FreshhaltefolieEr heißt eigentlich Torge und wohnt ander Nordsee. Torge macht „sinnloseVideos“ – das sagt er selbst. Die Videosfinden viele sehr lustig. Torge hat aberauch einen konventionellen Job: An ei-ner Schule in der Nähe von Kiel (Schles-wig-Holstein) arbeitet er als Sozialar-beiter. „Ich sehe das lieber hobbymä-ßig“, hat er Spiegel online zu seinen On-lineaktivitäten gesagt. Auch wenn ervon YouTube genug Geld bekommt, umdavon leben zu können. Populär ge-macht hat ihn die Figur Sandra, die einbisschen dumm ist.

s“nnlos ≈ ohne wichtige Bedeutung

h¶bbymäßig als Hobby

die K“ndheit Zeit: Man ist ein Kind.

die Botschaft, hier: Information; -en Nachricht

sch„ffen hier: positiveResultate haben

reden sprechen

der Typ, -en hier: jungerMann; gemeint istauch: ≈ Kategorie

die M„rke, -n Produkt mit bekan-ntem Namen

s“ch verkaufen verkauft werden; hierauch: sich selbst gutzeigen

Filme spricht er über seine eigene Kind-heit. Und er zeigt Bilder, auf denen einetwas dicker Junge mit Pickeln zu sehenist. Ein Kind, das sich eine Freundinwünscht. Es findet aber keine.

Der Junge heißt Sami Slimani. Er hateine Botschaft: Jeder kann es schaffen,wenn er an sich glaubt. Und jeder istwichtig. Er spricht mit den Millionen Men-schen im Internet, als ob er gerade mitseinem besten Freund redet. Sami ist einTyp, eine Marke. Und die verkauft sichgut.

der Aussenseiter, richtig: Außenseiter = Person: Sie ist - nicht richtig in der sozialen Gesellschaft

integriert, z. B. hat sie keine Freunde.der Abonn¡nt, hier: Person: ≈ Sie lässt sich immer das-en neueste Video schicken.der N¢tzer, - hier: Person: Sie benutzt das Internet.Sie tun so, „ls ¶b Sie simulieren, dass sie verrückt sind.sie … verr•ckt wären.das Thema, hier: Inhalt von einem VideoThemen

Sascha (links) und Dima Koslowski (rechts) Bei YouTube sehen die Cousins aus wie zwei Popstars

04-07_DP_deins_04-13 13.03.13 12:20 Seite 6

FÜNFPUNKTE

CARTOON

74/13

gen„nnt Part. ll von: nennen ≈ sagenzu

entstehen hier: neu gemacht werden

erf¶rschen arbeiten für mehr Wissen

das R¡nnrad, Fahrrad mit dünnen Reifen:¿er Damit kann man sehr schnell

fahren.

bequem hier: ≈ einfach; so, dass sieleicht zu fahren sind undman gut darauf sitzen kann

die G„ng- hier: ≈ Mechanismus: Damitschaltung, kann der Radfahrer den -en Effekt der Energie auf die

Reifen ändern, z. B., wenn erauf einen Berg fährt.

n Angefangen hat es 1817 mit ei-

ner Idee von Karl Friedrich Drais:

mit der Laufmaschine oder Drai-

sine. Der Lehrer aus Karlsruhe

(Baden-Württemberg) hatte da-

mit wenig Glück. Später war sei-

ne Idee aber die Basis für das

moderne Fahrrad.

n Heute ist Deutschland sehr bekannt für seine Autos. Verkehrs-

minister Peter Ramsauer hat Deutschland aber auch schon eine Fahr-

radnation genannt. Circa 67 Millionen Fahrräder hat es 2011 in

Deutschland gegeben. In Österreich sind es 5,9 Millionen, in der

Schweiz circa 3,9 Millionen Fahrräder.

n Die Popularität des Fahrrads kann man auch bei der Stadtpla-

nung sehen: Immer mehr Fahrradstraßen entstehen, es gibt Park-

häuser nur für Räder – und in immer mehr Regionen gibt es auch

schon Stromtankstellen für Elektroräder.

n Radfahren ist gesund. Wie gesund genau, hat die Technische Uni-

versität München erforscht. Wer jeden Tag 40 Minuten lang nicht

besonders schnell Rad fährt, lebt 20 Prozent länger. Wer jeden Tag

30 Minuten intensiv Rad fährt, lebt 40 Prozent länger.

n Es gibt Fahrräder in vielen Varianten: leichte Rennräder, robus-

te Mountainbikes und bequeme Räder für die Stadt. Ein Trend sind

Fixies. Das sind Fahrräder ohne Gangschaltung und manchmal auch

ohne Bremse. Gut fahren kann man damit nicht, aber viele finden

diese Räder besonders schön.

legen hier: ≈ ein Ei aus dem Körper drücken

Das musst du wissen über das …

FahrradFO

TOS: ISTO

CKPH

OTO

/THIN

KSTO

CK; CA

RTO

ON

: DIEK

LEINER

T.DE/G

UN

GA

.DE

MONEY BOY Der Wiener Rapper ist einer von Öster-reichs populärsten YouTube-Stars. Erstim Sommer 2010 hat er angefangen,zu rappen. Schon ein paar Monate spä-ter schauten ihm dabei Hunderttau-sende zu – auch der deutsche RapperSido hat ihn besucht. Nicht, weil erMoney Boy so gut findet, schreibt dieösterreichische Zeitung Kurier. Sondernweil er ihn fragen wollte, ob er es mitder Musik ernst meint. Money Boy istnämlich gar nicht besonders gut alsRapper. Genau das finden die Zuschauersehr lustig. Die meisten Fans kommenaber nicht aus Österreich, sondern ausDeutschland. Money Boy gibt es jetztnicht mehr nur im Internet. Er hat auchein Album gemacht.

zuschauen als Publikum sehen

¡rnst meinen ÷ Spaß machen

Diesen Text und den darunter kannst du hören: www.deutsch-perfekt.com) Audio ) Lesen & Hören

U

Y-TITTYPhilipp Laude, Oguz Yilmaz und Matthias Rollsind die bekanntesten YouTuber in Deutsch-land. Sie kommen aus dem Norden von Bay-ern und sind Anfang 20. Als Schüler habensie angefangen. Nach der Schule haben siesich gegen das Studium entschieden. Sie le-ben seit 2010 von YouTube und anderenPartnern, zum Beispiel einem Hamburger-Hersteller: Im Internet machen sie jetzt pro-fessionelle Comedy-Shows, zwei Mal in derWoche. Mehr als eine Million Menschenwollen das immer wieder sehen, vieleMillionen haben schon einmal Y-Titty an-geklickt. Die drei sind sehr populär. Nichtauf der ganzen Welt wie Internetstar Psyoder Lana del Rey. Sie haben aber mehr Zu-schauer als viele andere bekannte Deutsche.Viele können über die Parodien von Twilightoder Harry Potter lachen.

gegen ... entschieden hier: Part. ll von: sich entschei-den gegen ≈ sagen, dass man … nicht machen will

„nklicken ≈ klicken auf

der Zuschauer, - Publikum

04-07_DP_deins_04-13 13.03.13 12:20 Seite 7

84/13

SAG MAL

RÄTSEL

÷o

¢

, ¿er

lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa

Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen≈

Die Lösung findest du imnächsten Heft –und schon jetztim Internet:www.deins.de/loesung deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei.

Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens.ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICESpotlight Verlag GmbH, KundenbetreuungPostfach 1565, 82144 Planegg/DeutschlandTel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected], Trainer und Firmen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected]

HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITERDr. Wolfgang StockCHEFREDAKTEUR Jörg WalserREDAKTION Barbara Duckstein, Katharina Heydenreich,Sabine Hübner-Pesce, Sonja Krell, Claudia May, BarbaraSchiele, Adamma Stekovics, Anne WichmannBILDREDAKTION Judith RothenbuschGESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)LITHO H.W.M. GmbH, 82152 PlaneggPRODUKTIONSLEITUNG Ingrid SturmVERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth

VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstr. 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89 / 8 56 81-0 Fax +49 (0)89 / 8 56 [email protected] Axel ZettlerTel. +49 (0)89 / 8 56 81-130DRUCK Medienhaus Ortmeier, 48369 Saerbeck

© 2013 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren und Mitarbeiter

FOTO

S:B

. LISSNER

(4)

WAAGERECHT (= HORIZONTAL)1. Eine … hat 60 Sekunden.2. Maria muss sparen. Deshalb kann sie nicht viel Geld …3. „Kannst du mir bitte diesen … zur Post bringen?“4. „Ich habe immer so viel Angst vor dem Zahn… – Du auch?“5. Wenn etwas dreckig ist, muss man es …6. Eine Person, die nicht verheiratet ist, ist …

SENKRECHT (= VERTIKAL)1. Monat zwischen März und Mai: der …2. „Heute will ich keine Treppen steigen.

Nehmen wir den …?“3. nicht weggehen4. unpersönliches Pronomen; oft Synonym für

„viele Leute“5. „Morgen ist mein Geburtstag! Darauf … ich mich schon!“ 6. „Kommst du morgen mit ins Café?“ – „Vielleicht. Ich gebe dir noch …“

Lösung vom Rätsel 3/2013Waagerecht: 1. benutzen; 2. Brieftasche; 3. nach;4. Gast; 5. husten; 6. LagerSenkrecht: 1. Baby; 2. ungefaehr; 3. Ei; 4. schneit;5. Eingang; 6. Essen

REGINA (17)Der Montag ist der Start in

eine neue Woche, die jedesMal anders sein wird.Deshalb bin ich gespannt,was mich erwartet. Au-ßerdem weiß ich, dass icheinkaufen gehen muss.

gesp„nnt ≈ sehr neugierig

w„s m“ch erw„rtet ≈ was passieren wird

MELANIE (19)Wenn ich an Montage den-ke, dann denke ich zuerstan die schlecht gelauntenMenschen in der U-Bahnund an den Stress nach

dem Wochenende. Aberich finde es auch schön,

dass ich meine Freunde wie-dersehe.

schl¡cht gelaunt ≈ ärgerlich

SAHIN (17)Montag ist für mich wie je-der andere Tag. Ich mussfrüh aufstehen und zurSchule gehen. Das Besteam Montag ist allerdings,dass ich am Nachmittag

immer zum Fußballtraininggehe.

FABIAN (19)Nach einem entspanntenSonntag ist es für michmontags immer anstren-gend, in den Rhythmusder Woche zu kommen.

Wenn ich ehrlich bin, dannfreue ich mich vor allem auf

das nächste Wochenende.

entsp„nnt ≈ so, dass man sich ausruht

„nstrengend hier: ≈ schwer

ehrlich so, dass man nicht lügt

vor „llem ≈ speziell

WAS DENKST DU, WENN DU AN MONTAGE DENKST?

„llerdings ≈ aber

3 1 4

2 2 6

3 5

4 1

5

6 L

M

B

Z

SU

08_Deins_0413 13.03.13 12:21 Seite 8

EXTRAperfektDEUTSCH

JobAuf Deutsch sicher

durch den Berufsalltag

www.deutsch-perfekt.com

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 1

Deutsch lernen in MünchenVerbessern Sie Ihr Deutsch für das Berufs- und Wirtschaftsleben.

• Sommerkurs „Deutsch für den Beruf“Intensivkurs August 2013 (täglich 4 Stunden) im Rahmen der MunichInternational Summer University an der LMU München (Niveau B2/C1)

• Abendkurse „Deutsch für den Beruf“Beginn März und September 2013, jeweils 16 Termine (Niveau B2/C1)

• Abendkurse „Bewerbungstraining“Juni und November 2013, jeweils 5 Termine (Niveau B2/C1)

Deutschkurse bei der Universität München e.V.Adelheidstraße 13b • 80798 MünchenTel. 0049/89/271 26 42 • w w w.dkfa.de • E-Mail: info@d k f a . d e

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 2

3

EINE HILFE FÜR JEDEN ARBEITSTAG

Wörter, die Sie kennen müssen 4

Wie Sie am Telefon kommunizieren 8

Wie Sie E-Mails am besten schreiben 13

Wie Sie mit Kollegen kommunizieren – und wie mit Chefs 16

Was beim Small Talk geht – und was nicht 17

Wie Sie im Meeting Ihre Meinung sagen 18

Wie eine Präsentation klappt 20

Was Kulturen unterscheidet 21

Weiterlesen und Impressum 22

Jörg WalserChefredakteur

der Ch¡fredakteur, -e Chef von allen Journalistenfranz. bei einer Zeitung oder

Zeitschrift

Ein Anruf von einer Kundin, eine Bitte an einenKollegen, ein Hinweis von der Chefin: Wenn Sie inIhrem Berufsalltag Deutsch sprechen müssen, gibt esviele Situationen, in denen Sie richtig reagieren müs-sen. Nehmen Sie diesen kleinen Sprachretter docheinfach mit in die Arbeit – er hilft in typischenAlltagssituationen mit Kollegen, Kunden und Chefs. Sosind Sie vorbereitet, wenn Sie im Beruf Deutsch spre-chen müssen!

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 3

4

Wörter, die Sie kennen müssen

Nomen

der [bzug, ¿e von: abziehen = nach einer Kalkulation wegnehmen

die Agentur, -en Firma, die anderen Firmen einen Service anbietet

die [nerkennung ≈ positive Reaktionen; Lob

der [nhang, ¿e Dokument, das in einer E-Mail als Ergänzung mitgeschickt wird; auch: dieAnlage

die [nlage, -n Zeugnis, Dokument oder anderes Papier, das man zu einem Schreiben dazulegt

der [rbeitnehmer, - Person, die mit Arbeitsvertrag für eine Firma arbeitet

der [rbeitgeber, - Person/Firma, die eine Arbeitsstelle gibt

der Assist¡nt, -en Angestellter, der einem anderen bei der Arbeit hilft

die Ausstattung, -en ≈ alle Möbel, Gegenstände …, die man für die Arbeit braucht

die Be„rbeitung, -en ≈ Erledigung; Prüfung; Untersuchung

die Bel„stung, -en ≈ psychische Anstrengung; auch: ≈ unangenehmer Effekt

die Bereitschaft Absicht/Wille, etwas zu tun

der/die Beschæftigte, -n Angestellte(-r)

die Beschæftigung, -en Arbeit

die Bespr¡chung, -en ≈ Sitzung; Meeting

die Branche, -n franz. Sektor/Bereich in der Wirtschaft

die Buchhaltung Dokumentation von Kontobewegungen in Firmen

die Buchhaltung, -en Abteilung, die die Kontobewegungen dokumentiert

der Dienst, -e Arbeitszeit; auch: Service

die D¢rchwahl, -en Telefonnummer, mit der man direkt zu dem gewünschtenGesprächspartner kommt

das Einkommen, - ≈ Bezahlung für Arbeit

der F„chmann, -leute Experte; Spezialist

der Fahrtkostenzuschuss, ¿e Betrag für einen Teil der Fahrtkosten, den ein Angestellter von seinerFirma bekommt

die Funktion, -en hier: Position; Stelle

Die Arbeitszeit: Deutsche Arbeitnehmer mit einer vollen Stelle arbeitenim Durchschnitt rund 40 Stunden pro Woche. Schweizer und Österreicherarbeiten mit fast 42 Stunden etwas mehr.

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 4

der Geschæftsführer, - Manager, der eine Firma leitet

die Geschæftsführung Leitung einer Firma

die Geschæftsführung, -en alle Personen, die für die Leitung einer Firma verantwortlich sind

die Gleitzeit, -en Arbeitszeitsystem, das es einem Arbeitnehmer z. B. erlaubt, früher mit derArbeit zu beginnen als seine Kollegen und dafür auch früher aufzuhören

die Gew¡rkschaft, -en Organisation, die für die Interessen der Arbeitnehmer kämpft

das Gutachten, - Bericht von einem Experten nach einer genauen Untersuchung

das H„ndwerk Arbeit mit Händen und Werkzeugen

der H„ndwerker, - Person, die beruflich mit Händen und Werkzeugen arbeitet

die Kompet¡nz, -en ≈ spezielles Wissen

der M“tarbeiter, - Angestellter; auch: Kollege

die Mühe, -n Anstrengung

die Notwendigkeit/ nötige SacheNotw¡ndigkeit, -ender {rdner, - Gegenstand aus Plastik oder hartem Papier, in den man Zettel,

Rechnungen ... legt

Der Lohn: Die Deutschen verdienen pro Jahr nach Steuern durchschnittlichrund 30 000 Euro, die Österreicher 33 000 Euro. Die Schweizer liegen mitrund 51 000 Euro pro Jahr noch höher.

5

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 5

6

Planung, -en ≈ Plan; Programm

der P¶sten, - Arbeitsstelle

das Profil, -e hier: Informationen über Ausbildung, Berufspraxis und Sprachkenntnisse

das Protok¶ll, -e hier: Zusammenfassung der wichtigsten Themen eines Meetings

die St¡llung, -en hier: Position in einer Firma

der St¡llvertreter, - Person in zweiter Position nach dem Chef; auch: Person, die dieAufgaben eines anderen für kurze Zeit (z. B. im Urlaub) macht

die Tagesordnung, -en Programm für ein Meeting

die Überstunde, -n Arbeitszeit, die man länger arbeitet, als im Arbeitsvertrag steht

der }msatz, ¿e Summe aller Verkäufe in einer speziellen Zeit

das Unternehmen, - Firma

der Unternehmer, - Besitzer und oft auch Leiter einer Firma

der Urlaubsantrag, ¿e Formular, in das man die gewünschten Urlaubstage schreibt

die Vers„mmlung, -en hier: Meeting; Sitzung

die Vertretung, -en Person, die die Aufgaben eines anderen für kurze Zeit (z. B. im Urlaub)macht

die Vorgabe, -n Regel, wie etwas gemacht werden muss

der Vorgänger, - Person, die vorher die Position und die Aufgaben hatte

die Vorlage, -n hier: Modell

die Tagung, -en ≈ Kongress

der Tiefgaragenstellplatz, ¿e Parkplatz in einer Garage, die unter einem Gebäude ist

die Vorschrift, -en Regel, an der man sich orientieren muss

das W¡rk, -e Fabrik

die Zeiterfassung, -en Dokumentation der genauen Arbeitsstunden

Verben

„nerkennen positiv reagieren; loben; offiziell akzeptieren

„nnehmen ≈ nehmen

be„rbeiten an etwas arbeiten und es dabei ändern

beauftragen einen Auftrag geben

Die Kündigung: Wer in Deutschland einmal eine unbefristete Stelle hat,kann sie nur unter speziellen Bedingungen verlieren. Um einem Arbeit-nehmer zu kündigen, muss der Arbeitgeber wichtige Gründe nennenkönnen. Das gilt jedoch nicht in der Schweiz und in Österreich. Bei einerKündigung müssen Arbeitgeber in jedem Fall an offizielle Fristen denken.

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 6

7

betreiben führen; leiten

bewæltigen eine schwierige Aufgabe lösen

d¢rchgehen einzelne Aufgaben eine nach der anderen lesen/ansehen/bearbeiten

einstellen eine Arbeitsstelle geben

entl„ssen kündigen

er„rbeiten ≈ intensiv arbeiten, um ein Ergebnis zu bekommen

erst¡llen machen; schreiben; vorbereiten

erwägen planen; überlegen

konzipieren planen

sch„ffen machen; eine schwierige Aufgabe mit Erfolg erledigen

s“ch kr„nkmelden sagen, dass man krank ist, oder eine schriftliche Bestätigung vom Arztschicken, die sagt, dass man krank ist

übergeben geben an

überl„ssen machen lassen; andere entscheiden und aktiv werden lassen

übernehmen weitermachen; weiterführen

ver„rbeiten als Thema/Material benutzen

verkn•pfen ≈ verbinden; eine Verbindung herstellen

vorgehen etwas mit einer speziellen Methode machen

zustehen ≈ eine juristische Garantie haben, dass man etwas bekommt oder tun darf

Adjektive

betrieblich ≈ wegen der Firma / des Betriebs

br¢tto ohne Abzug von Kosten und Steuern; ÷ netto

effizi¡nt so, dass es wirtschaftlich Sinn macht

int¡rn nicht öffentlich; nur für eine spezielle Gruppe

st¡llvertretend ≈ in zweiter Position nach dem Leiter / der Leiterin; auch: so, dass manfür eine andere Person arbeitet, weil sie z. B. im Urlaub ist

tätig so, dass man arbeitet

Die Urlaubstage: Deutsche Arbeitnehmer haben durchschnittlich rund 30Tage Urlaub im Jahr, dazu kommen noch neun bis 15 gesetzliche Feiertage.In Österreich haben Arbeitnehmer durchschnittlich nur 25 Tage Urlaubsan-spruch, in der Schweiz nur 20 Tage.

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 7

8

Wie Sie am Telefon kommunizieren

Ein großer Teil der Kommunikation am Arbeitsplatz findet für viele amTelefon statt. Überlegen Sie vor dem Telefonat, was Sie sagen möchten,und telefonieren Sie, wenn Sie genug Zeit haben. Sie sollten deutlich sprechen und einfach und präzise formulieren. Wenn Sie etwas nichtverstanden haben, sollten Sie nachfragen.

Diese Sätze brauchen Sie

Seinen Namen nennen / sich vorstellen Oranien-Apotheke. Singh. Guten Tag.Reisebüro Fernweg. Mein Name ist María González. Wie kann ich Ihnenhelfen? / Was kann ich für Sie tun?Anna Pétursdóttir, WEPA-GmbH, Personalabteilung.Unicom Berlin, Hausman, Apparat Kluwe.

Sich weiterleiten lassenWer ist denn da bei Ihnen zuständig?Mit wem spreche ich am besten? / An wen kann ich mich wenden?Könnten Sie mich bitte mit der Buchhaltung verbinden?Ich würde gern mit Frau Li sprechen. Können Sie mich bitte verbinden?Ich hatte schon mit Herrn Hausman gesprochen. Können Sie mir bitteseine Durchwahl geben?

Um die Wiederholung des Namens bittenEntschuldigung, könnten Sie bitte den Namen wiederholen?Verzeihung, ich habe den Namen leider nicht verstanden. Könnten Sieihn bitte wiederholen?

Warum rufen Sie an?Es geht um …Ich rufe wegen … an.Ich hätte gern eine Auskunft zu …Ich rufe aus folgendem Grund an: …Ich hätte eine Frage.

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 8

9

Ich würde gern mit jemandem sprechen, der mir etwas zum Thema …sagen kann. Ich brauche folgende Information: …

Eine Nachricht hinterlassenKönnte ich eine Nachricht für Frau Pétursdóttir hinterlassen?Sagen Sie ihr bitte, dass ich angerufen habe.Sie kann mich noch bis halb sechs im Büro erreichen. Die Nummer hat sie.

Auf einen Anrufbeantworter sprechenGuten Tag, hier spricht Anja Andersson. Diese Nachricht ist für HerrnHausman. Ich rufe wegen unseres Termins am Donnerstag an. Könnten Siemir bitte noch einmal Bescheid geben, ob alles klappt? Könnten Sie mich bitteunter der Nummer … zurückrufen? Vielen Dank, auf Wiederhören.

Bleiben Sie bitte dran!Einen Moment bitte. / Einen Augenblick bitte.Ja, sofort.

Fragen, wann Sie Ihren Gesprächspartner am besten erreichenWann kann ich Sie am besten erreichen?Ab/Bis wann sind Sie zu erreichen / erreichbar?Zu welcher Tageszeit erreiche ich Sie am besten?Wann ist es günstiger – am Vormittag oder am Nachmittag?

Sie haben gerade keine ZeitDas ist gerade ein ungünstiger Moment. Ich bin momentan in einerBesprechung. Rufen Sie mich bitte in einer halben Stunde noch mal an.Könnten Sie vielleicht später noch einmal anrufen?Am besten erreichen Sie mich vor/ab/bis neun Uhr.Am ehesten bin ich zwischen neun und zehn erreichbar.

Wie bitte?Entschuldigung, aber ich kann Sie nur sehr schlecht verstehen. Da ist so ein Rauschen in der Leitung.

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 9

1010

Die Verbindung ist nicht gut.Hallo? Können Sie mich noch hören?Ah, da sind Sie ja wieder. Ja, jetzt geht’s. Ich kann Sie gut hören, aber können Sie mich hören?Entschuldigung, wie war das bitte?Können Sie den letzten Satz bitte noch einmal wiederholen?Würden Sie bitte etwas deutlicher/lauter/langsamer sprechen?Könnten Sie die Nummer bitte in einzelnen Ziffern sagen?Könnten Sie Ihre E-Mail-Adresse buchstabieren?

Haben Sie richtig verstanden?Wenn ich Sie recht verstanden habe, ist Herr Janácek erst wieder am 25. April im Büro.Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich Sie richtig verstanden habe. Sie meinen also / Sie sagten eben, dass …… Habe ich das so richtig verstanden?

Nach der Meinung des Gesprächspartners fragenWas halten Sie davon?Passt Ihnen das?Ist das o.k. (für Sie)?Sind Sie damit einverstanden?

Jemanden höflich unterbrechenDürfte ich Sie kurz unterbrechen?Könnte ich kurz etwas sagen?Entschuldigen Sie / Entschuldigung, aber …Richtig, aber …Natürlich, aber …

Einen Termin vereinbaren oder ändernPasst Ihnen der 3.4. um 9.30 Uhr?Wäre Ihnen der nächste Dienstag recht/lieber?Leider kann ich unseren Termin morgen nicht wahrnehmen, weil mir etwas dazwischengekommen ist.Es tut mir leid, ich muss für morgen absagen. Der Grund ist …Können wir einen neuen Termin finden?

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 10

Sich beschwerenAn Ihrer letzten Lieferung mussten wir leider einige Mängel feststellen: …Ihre letzte Lieferung kam mit zwei Wochen Verspätung.Laut Vertrag wollten Sie die Ware / den Text / die Fotos / den Entwurf bisAnfang April liefern. Im Vertrag steht, dass die Ware Größe 40 hat.Wir bitten Sie, die vereinbarte Ware / den Text / die Fotos / den Entwurf so schnell wie möglich zu liefern.Für wann können Sie uns die Lieferung verbindlich zusagen?

Auf eine Beschwerde reagierenIch kann Ihren Ärger gut verstehen/nachvollziehen.Da ist uns leider ein (schlimmer) Fehler/Irrtum unterlaufen.Es tut mir wirklich leid, dass das passiert ist.Was halten Sie von folgendem Vorschlag: …Wir werden unser Bestes tun, um das Problem zu lösen.

Sie können eine Vereinbarung nicht einhaltenWir haben im Moment leider ein Problem in der Herstellung. Deshalb ver-zögert sich die Lieferung etwas.Wäre es möglich, den Termin um eine Woche nach hinten zu verschieben? Damit wäre uns sehr geholfen.

An eine Vereinbarung erinnernWir brauchen die Ware bis spätestens nächsten Freitag.Ich möchte Sie um eine feste Terminzusage bitten. Wir erwarten, dass Sie die vereinbarte Frist einhalten.

Sich verabschiedenVielen Dank und auf Wiederhören!Auf Wiederhören.Jetzt möchte ich Sie aber nicht länger aufhalten.Vielen Dank für die Auskunft! Das war sehr hilfreich für mich.Vielen Dank und bis zum nächsten Mal.

11

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 11

12

Zwei Telefondialoge

Alberto Rossi will mit Herrn Müller sprechen.% Gut und Schön GmbH, Neumann. Was kann ich für Sie tun?& Hier Rossi. Könnten Sie mich bitte mit Herrn Müller verbinden?% Herr Müller ist gerade nicht am Platz. Kann ich ihm etwas ausrichten?& Ja, sagen Sie ihm bitte, dass ich angerufen habe. Er soll mich bitte

zurückrufen. % Hat er Ihre Nummer?& Ja. Und sagen Sie ihm, es ist dringend. Ich bin bis sechs im Büro. % Gut, ich lege ihm eine Nachricht hin.& Vielen Dank und auf Wiederhören.% Auf Wiederhören.

Jan Janácek hat eine Frage zu einem Angebot.% Stritter Autokomponenten. Hausman. Was kann ich für Sie tun?& Guten Tag, mein Name ist Janácek, Gester AG in Köln. Ich hätte gern Herrn

Kiepert gesprochen. % Tut mir leid, Herr Kiepert ist gerade in einer Sitzung. Kann ich Ihnen viel-

leicht weiterhelfen?& Also, es geht um ein Angebot von Ihnen vom 30. Januar, und zwar über

Zylinder. Hier steht: „Die Lieferzeit beträgt vier Wochen.“ Könnten Sie even-tuell auch schon in zwei Wochen liefern? Es ist nämlich ziemlich eilig.

% Tja, das kann ich Ihnen nicht sagen. Das hängt davon ab, wie viel wirnoch auf Lager haben. Und dafür ist Herr Kiepert zuständig.

& Mmh.% Ich weiß leider nicht, wie lange die Besprechung von Herrn Kiepert dauern

wird. Kann er sie vielleicht zurückrufen?& Ja, das wäre sehr nett. Es ist aber wirklich dringend. Ich bin heute bis 19 Uhr

erreichbar.% Gut, ich denke, das sollte klappen. Ich schreibe ihm gleich eine Notiz, dass

er Sie bis 19 Uhr zurückrufen soll. Wie war bitte noch mal Ihr Name?& Jan Janácek von der Gester AG in Köln. % Und unter welcher Nummer sind Sie erreichbar?& 0221 für Köln … dann 53 60 80 45. Vielen Dank, dass Sie ihm das ausrichten.

Auf Wiederhören.% Wiederhören.

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 12

13

Wie Sie E-Mails am besten schreiben

E-Mails sind aus dem Arbeitsleben nichtmehr wegzudenken. Anders als traditio-nelle Briefe sind sie einem direktenGespräch ähnlich: Man kann schnell ant-worten und bei Unklarheiten direkt nach-fragen.

In E-Mails verwenden die meistenMenschen wie in einer Unterhaltung viele

alltagssprachliche Formulierungen. Das ist unter Kollegen oft in Ordnung. Im Kontakt mit Geschäftspartnern sollten Sie allerdings auch E-Mails genau formulieren.

Form

Schreiben Sie kurze Sätze und nur wenige Sätze pro Absatz – das ist einfacherzu lesen. Fassen Sie sich kurz. Wenn der Empfänger mehr Informationenmöchte, kann er Ihnen das mitteilen.

In der Absender-Zeile sollten Ihr Vor- und Nachname aus Ihrer E-Mail-Adressezu erkennen sein. In der Betreff-Zeile sollte deutlich werden, worum es geht.Schreiben Sie nicht nur „Angebot“ sondern besser: „Ihr Angebot für dieRenovierung“. Denn auch der Empfänger bekommt jeden Tag viele E-Mails.

Stellen Sie das Wichtigste an den Anfang Ihrer E-Mail, damit es wirklich gelesen wird. Bei längeren E-Mails werden Informationen, die weiter hintenim Text stehen, schnell ignoriert.

Für geschäftliche E-Mails gelten die gleichen Formvorschriften wie fürGeschäftsbriefe. In E-Mails von Firmen müssen der Firmenname, dieRechtsform (GmbH, AG …), die Adresse und die Handelsregisternummer ste-hen. Auch Kleinunternehmer und Selbstständige sollten ihre Kontaktdatennennen: Vor- und Nachname, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse unddie Internetadresse, wenn es eine gibt.

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 13

14

Diese Sätze brauchen Sie

AnredeSehr geehrter Herr … / Sehr geehrteFrau …Sehr geehrte Damen und Herren, …Guten Tag, Herr … / Frau …Lieber Herr … / Liebe Frau … (etwasinformeller)

AnfrageIhre Firma/Agentur / Ihr Hotel wurdeuns von einem Geschäftspartnerempfohlen.In Ihrem Katalog / Ihrer Anzeigehaben wir … gesehen.Wir interessieren uns für ….Wir möchten unsere Produktpaletteerweitern und sind am Kauf von …interessiert.Bitte senden Sie uns ein Angebot zu.Wir bitten Sie (deshalb) um dieZusendung eines Angebotes.Wir sind an Ihrem Produkt interes-siert und bitten um ein Angebot über … bei einer Abnahme von …Stück.

Ein Angebot machenVielen Dank für Ihre Anfrage vom …Wir freuen uns, Ihnen folgendesAngebot machen zu können: …Wie gestern am Telefon besprochen,unterbreiten wir Ihnen gerne unserAngebot: …Gern senden wir Ihnen diegewünschten Muster und bietenIhnen an: …

Im Anhang finden Sie unserenKatalog mit der neuesten Preisliste.Bei einer Bestellung von … könnenwir Ihnen einen Sonderpreis von …anbieten.Auf Ihre Erstbestellung gewähren wireinen Rabatt von zehn Prozent.

BestellungVielen Dank für Ihr Angebot sowieden zugeschickten Katalog.Ich bestelle gemäß Absprache: …Wir erteilen Ihnen den nachstehen-den Auftrag: …Über eine Lieferung bis zum … würden wir uns freuen. Bitte bestätigen Sie diesen Auftragmöglichst umgehend.

RechnungFür die Lieferung eines/einer …erlauben wir uns zu berechnen: …Wir bitten Sie, die Rechnung inner-halb von … Tagen / in den nächsten… Tagen zu bezahlen.Bitte überweisen Sie den Rechnungs -betrag auf unser Konto.

ReklamationWir haben Ihre Sendung am …erhalten. Leider waren einige Kistendefekt.Leider müssen wir Ihnen mitteilen,dass die bestellte Ware uns heute inmangelhaftem Zustand zugestelltwurde.Wir müssen Ihnen mitteilen, dass wirmit der Ausführung der Arbeiten

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 14

15

Ella Mittel

Ihre Anfrage vom 21.3.2013 Angebot 3/13

Anhang: Produktinfo.pdfVon: Christine Tessier

AnCc

Betreff

Sehr geehrte Frau Mittel,

wir bedanken uns für Ihr Interesse an unseren Produkten. Mit Bezug auf unser Telefongespräch vom21.3.2013 erhalten Sie nun unser Angebot:

Beschreibung Einzelpreis Menge GesamtBedruckte T-Shirts € 4,20 200 € 840,00Baumwollbeutel € 2,52 500 € 1260,0019 % Umsatzsteuer € 399,00Total € 2499,00

Eine genaue Beschreibung des Produkts finden Sie im Anhang.Über Ihre Beauftragung würden wir uns freuen. Selbstverständlich stehen wir Ihnen für weitereFragen, Beratungen und Vorschläge jederzeit zur Verfügung.

Mit freundlichen GrüßenChristine TessierGeschäftsführerin Berlin Fashion GmbH

Tel.: 030/598764Fax: 030/598765www.berlin-fashion.deLangerstraße 8, 12876 BerlinSitz: Berlin, Registergericht Berlin, HRB 57931231

nicht zufrieden sind.Wir hoffen, dass Sie die Angelegen -heit umgehend regeln und weiterenSchaden verhindern.

Termine vereinbarenVielen Dank für das freundlicheGespräch bei … / in … Ich möchteIhren Vorschlag gern annehmen undSie demnächst in Ihrem Unterneh -men besuchen.Was halten Sie von einem Treffen am20. April?

Sollte ein Termin im April für Sie nichtmachbar sein, könnten wir auch aufeinen anderen Zeitpunkt ausweichen.

Gruß am Ende der E-MailMit freundlichen GrüßenBeste GrüßeViele Grüße

Übrigens: Diese Sätze und

Beispiele können Sie auch

in Briefen schreiben.

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 15

Wie Sie mit Kollegen kommunizieren –

und wie mit Chefs

In welcher Beziehung stehen zwei Gesprächspartner zueinander? BeimSprechen wird das oft indirekt klar. Für unterschiedliche Gesprächspartnerbenutzen Menschen unterschiedliche sprachliche Stile. Wenn eine Situationsehr formal ist, verwendet man einen offiziellen Stil („Es freut mich, Siekennenzulernen, Herr Dr. Eisler.“). Wenn die Situation weniger formell ist,benutzt man alltägliche Formulierungen („Tag, Herr Eisler.“). Auch das Alterund die hierarchische Position haben Einfluss auf die gewählte Sprache. Mit einem guten Kollegen redet man also ganz anders als mit dem Chef.Man kann das Gleiche unterschiedlich sagen. Wenn der Chef nicht das Duangeboten hat, wird das Sie verwendet, und dazu oft der Konjunktiv II –das ist besonders höflich. Hier ein paar Beispiele:

Zum Kollegen Zur Chefin

Hallo, Christian. Einen schönen guten Morgen, Frau Müller.Hast du mal kurz Zeit? Hätten Sie einen Moment Zeit für mich?Mach ich gleich. Das kann ich gerne erledigen.Gib mir mal kurz den Brief da. Könnten Sie mir bitte den Brief geben?Christian, komm mal, ich habe Frau Müller, könnten Sie vielleicht malhier ein Problem. kurz kommen?Kannst du mir mal bei … helfen? Ich hätte gern Ihre Unterstützung bei … Ich muss los. Ich müsste dann gehen.Willst du was trinken? Darf ich Ihnen etwas zu trinken

anbieten?Wie schön, dass du kurz Zeit hast. Es freut mich sehr, dass Sie sich die

Zeit genommen haben.Das stimmt doch nicht. Da kann ich Ihnen leider nicht

ganz zustimmen.Bin gleich wieder da. Würden Sie mich einen Augenblick

entschuldigen?

16

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 16

17

Was beim Small Talk geht – und was nicht

Diese „kleinen Unterhaltungen“ sind oft die Basis für eine gute Zusammen -arbeit. Auch Deutsche machen Small Talk – allerdings weniger und kürzerals in anderen Kulturen. Small Talk heißt, einfach ein bisschen zu reden. Inder Realität ist das aber gar nicht so einfach. Worüber soll und darf manreden? Das ist in jeder Kultur anders. Gute Themen in den deutschsprachi-gen Ländern sind: der Urlaub, das Wetter, die Wochenendplanung, dasEssen. Über Themen wie Gesundheit, Politik, Religion und Ärger mit ande-ren Kollegen sollten Sie besser nicht sprechen.

Diese Sätze brauchen Sie

Einen Small Talk beginnenWie geht es denn?Haben Sie viel zu tun?Wie ist das Wetter bei Ihnen? (am Telefon)Wollten Sie nicht …?Ich habe gehört, dass Sie … Haben Sie denn schon Pläne?Wie war Ihr Urlaub?

Interesse zeigenAch! / Ah!Oh (ja)!Hm …Richtig!

Einen Small Talk beendenNa dann, alles Gute!Dann wünsche ich Ihnen einenschönen Tag / eine schöne Zeit /ein schönes Wochenende / guteErholung!

Also dann: frohes Schaffen!Es freut mich, dass ich Sie kennengelernt habe. Weshalb ich eigentlich anrufe /hier bin …

Falls Sie doch ein zu privatesThema gewählt haben, das IhremGesprächspartner peinlich ist,entschuldigen Sie sich. Sagen Sie:

Oh, da bin ich wohl in einFettnäpfchen getreten. Bei unskann man so etwas fragen, aberhier ist das wohl nicht üblich/angebracht.Oh, da habe ich wohl etwasgetan, das man in Deutschland/Österreich / der Schweiz nichtmacht.

Das Verständnis Ihres Gesprächs -partners sollte Ihnen garantiertsein.

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 17

18

Wie Sie im Meeting Ihre Meinung sagen

In Besprechungen werden wichtige Dinge diskutiert und entschieden.In den deutschsprachigen Ländern soll eine Diskussion fast immer konkrete Ergebnisse bringen. Deshalb: Bereiten Sie sich auf das Meetingvor, und überlegen Sie sich, was Sie zu den Punkten der Tagesordnungsagen oder fragen möchten. Machen Sie sich Notizen zu den Argumen -ten, die Sie bringen möchten, und sagen Sie Ihre Meinung. In einerdeutschen Diskussion ist es wichtig, dass man auch sagt, wenn mananderer Meinung ist. Aber es ist wichtig, höflich zu bleiben.

Diese Sätze brauchen Sie

Die eigene Meinung sagenMeiner Meinung nach … Ich denke, dass …Ich bin davon überzeugt, dass …Ich würde sagen, dass …Warum machen wir nicht Folgendes: … (vorsichtig formuliert)

Der gleichen Meinung seinDa bin ich ganz Ihrer Meinung.Ja, genau/stimmt. Ja, das würde ich auch so sehen. Sie haben völlig recht, wenn Sie sagen, dass … Das finde ich auch.Ich schließe mich Ihrem Vorschlag / Ihrer Meinung an.Dieses Argument hat mich überzeugt.

Anderer Meinung seinDieses Argument finde ich nicht (so) überzeugend.Das sehe ich anders.Das finde ich eigentlich nicht.

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 18

19

Vorsichtig eine andere Meinung ausdrückenAlso, ich bezweifle, dass …Ich bin nicht ganz dieser/IhrerMeinung.Das ist sicher richtig, aber …In diesem Punkt haben Sie völligrecht, aber man könnte das Ganzeauch noch von einer anderen Seitebetrachten: …

Stark eine andere Meinung ausdrückenDa kann ich Ihnen einfach nichtzustimmen.Also, das sehe ich absolut anders: …

Auch etwas sagen wollenDarf ich etwas dazu sagen?Ich würde zu diesem Punkt gern(noch) etwas sagen: …Darf ich da kurz einhaken?

Auf etwas Gesagtes reagierenIch würde gerne noch mal auf daszurückkommen, was Herr … vorhingesagt hat.Ich möchte kurz auf das Argumentvon Frau … eingehen.

Fertig redenEntschuldigung, würden Sie mich bitte ausreden lassen?Einen Moment bitte, ich bin noch nicht fertig.Ich würde diesen Gedanken / meinArgument gern noch zu Ende führen.

Wenn Sie die Diskussion leiten,sollten Sie darauf achten, dass alleBeteiligten ihre Meinung sagenkönnen und dass für alle Punktegenug Zeit ist. Am Ende sollten Siedie Ergebnisse zusammenfassen.

Eine Diskussion leitenWas denken Sie darüber, Herr/Frau …?Kommen wir bitte zurück zu unserer Frage.Wir verlieren uns jetzt im Detail. Wir wollten doch noch über …sprechen.Wir haben nur noch … Minuten Zeitund sollten deshalb zum nächstenPunkt kommen.Wenn es dazu keine Fragen mehrgibt, können wir zum nächstenPunkt kommen.Wir halten also fest: …Ich darf die wichtigsten Ergebnissekurz zusammenfassen: …

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 19

20

Wie eine Präsentation klappt

Eine Präsentation ist oft Teil einer Besprechung. Sie soll Kollegen überErgebnisse informieren oder Geschäftspartner von der Firma und ihrenProdukten überzeugen. Am Anfang sollten Sie das Thema und das Ziel derPräsentation nennen. Sprechen Sie in kurzen, klaren Sätzen. UnterstützenSie Ihre Präsentation durch Grafiken und Bilder. Fassen Sie am Ende diewichtigsten Punkte zusammen, und geben Sie die Möglichkeit für Fragen.

Die Präsentation beginnenJa, ich will Ihnen also kurz einenÜberblick über den Stand der Dingegeben. Ich habe dafür ein paarFakten zusammengestellt. Mein Thema heute ist: …Als Erstes werde ich Ihnen … vorstel-len, dann zeige ich …, und am Endesollten wir das dann diskutieren.

Kontakt zu den Zuhörern herstellenWie Sie wissen, …Sie kennen das Problem: …Wie Sie auf diesem Diagramm sehenkönnen, …Um das zu veranschaulichen, möchteich Ihnen diese Grafik zeigen.

Über eine Grafik sprechenDiese Statistik/Grafik zeigt …Dieses Schaubild informiert über …

Den Nutzen darstellenFür dieses Produkt / diesenStandpunkt spricht vor allem: …Ein Vorteil ist, dass …

Verschiedene Dinge nennenErstens: …Zweitens: …Und damit sind wir beim dritten Punkt.Und nun zum letzten Punkt in Sachen …

Das Wichtigste zusammenfassenAlso, noch einmal: Das Wichtigste ist…Diesen Punkt möchte ich noch einmalbesonders hervorheben: …Die wichtigsten Ergebnisse/Punktemeiner Präsentation waren …

Die Präsentation beendenHat jemand Fragen oder Anmer kun -gen zur Präsentation?Ich komme nun zum Schluss meinerPräsentation. Ich denke, es ist klargeworden, dass …Vielen Dank für Ihr Interesse.Ich bedanke mich für IhreAufmerksamkeit.

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 20

21

Was Kulturen unterscheidet

Zwei Gesprächspartner kommen aus verschiedenen Kulturen, sprechenaber beide Deutsch. So können sie miteinander kommunizieren.Trotzdem kann es in beiden Kulturen verschiedene Konventionen darübergeben, wie etwas gesagt wird.

Hier finden Sie ein paar Punkte, die Sie in den deutschsprachigenLändern wissen sollten:

2 In Geschäftsbeziehungen sind der Familienname und das Sie die korrekte Anredeform. Chefs siezt man immer, wenn sie nicht das Duangeboten haben. Das Du bietet immer die ältere der jüngeren Person an oder die in der Hierarchie höher stehende der niedriger stehen-den.

2 In manchen Branchen ist das Sie weniger wichtig. Zum Beispiel in kleinen Medienfirmen und Internet-Start-Ups duzt man sich sofort.

2 Kollegen in der Firma duzen sich oft, aber nicht immer. Sie reden eherfreundschaftlich miteinander, aber nicht über alles: Über privateProbleme, Geld, Politik und Religion sollten Sie nicht sprechen.

2 Anders als in vielen Kulturen sagt man in den deutschsprachigenLändern, besonders in Deutschland, meistens ziemlich klar unddirekt, was man denkt – das gilt generell als positiv. Positiv gesehenwird meistens auch konstruktive Kritik.

Kommt es doch einmal zu Missverständnissen, können Sie das anspre-chen:Entschuldigung, bei uns ist es üblich, dass … / gilt die Regel, dass …Wenn jemand …, habe ich den Eindruck / das Gefühl, dass …Oh, jetzt habe ich wohl etwas gesagt/getan, was man inDeutschland/Österreich / der Schweiz nicht darf. Das tut mir leid.

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 21

22

DER KLEINE SPRACHRETTER FÜR DEN JOB

HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITERDr. Wolfgang StockCHEFREDAKTEUR Jörg WalserAUTORIN Katja HankeREDAKTION Barbara Duckstein, KatharinaHeydenreich, Sabine Hübner-Pesce, Sonja Krell,Claudia May, Judith Rothenbusch (Bildredaktion),Barbara Schiele, Adamma Stekovics, AnneWichmannGESTALTUNG Georg Lechner (BfGuK, München)FOTOS Istockphoto/Thinkstock (2); Wavebreakmedia/Thinkstock

VERLAG UND REDAKTIONSpotlight Verlag GmbHPostfach 1565, 82144 PlaneggTel. +49(0)89/85681-0 Fax +49(0)89/[email protected] (Kundenservice)© Spotlight Verlag 2013

VERTRIEBSLEITUNG Monika WohlgemuthANZEIGENLEITUNG Axel ZettlerLITHO H.W.M. GmbH, PlaneggDRUCK Konrad A. Holtz AG, 95512 Neudrossenfeld

EXTRAperfektDEUTSCH

Weiterlesen

Schritte international im Beruf.Übungsbuch mit Audio-CD:Kommunikation am ArbeitsplatzSandra Jotzo, Brigitte Loibl, GloriaBosch, Annette Müller, WolfgangBaum, Ulrike Haas, Hueber Verlag,19,99 Euro

Training berufliche Kommuni -kation: B2-C1, Erfolgreich in derinterkulturellen KommunikationVolker Eismann, Cornelsen Verlag,17,50 Euro

Geschäftskommunikation – Besser Telefonieren: Deutsch als FremdspracheAxel Hering, Magdalena Matussek,Hueber Verlag, 19,99 Euro

Erfolgreich in Besprechungen –Training berufliche KommunikationVolker Eismann, Cornelsen Verlag,17,50 Euro

Gesprächstraining Deutsch für den Beruf: Kommunikation amArbeitsplatz Ein Trainingsprogramm für Deutschals FremdspracheKerstin Namuth, Thomas Lüthi, 24,99 Euro

PONS Bürokommunikation Deutsch:Sicher formulieren in Briefen, E-Mails und am TelefonPons, 18,95 Euro

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 22

Perfektion lässt sich leicht üben.Mit dem Übungsheft Deutsch perfekt Plus passend zur aktuellen Zeitschrift.

Zu jedem Heft von Deutsch perfekt

Deutsch perfekt Plus ist die ideale Ergänzung zur Zeitschrift :

Bietet auf 24 Seiten vertiefende Übungen zu Grammatik, Wortschatz und Redewendungen

Enthält Tests zur Überprüfung des Lernerfolgs

Erscheint monatlich passend zur Zeitschrift

www.deutsch-perfekt.com/plusheft

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:42 Seite 23

www.spotlight-verlag.de

Unsere Auswahl für Sprachliebhaber.Entdecken Sie Ihre Leidenschaft für Sprachen.

Deutsch perfekt – Einfach Deutsch lernen

Écoute – Das Sprachmagazin für Frankreichliebhaber

ECOS – Die Welt auf Spanisch

ADESSO – Die schönsten Seiten auf Italienisch

Spotlight – Das Magazin in Englisch

Business Spotlight – Englisch für den beruflichen Erfolg

DP_Extra-Booklet_04-13 13.03.13 13:43 Seite 24