Deutsch Perfekt 12 2012

5/20/2018 Deutsch Perfekt 12 2012

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DEUTSCH12/2012 DEZEMBER

EINFACH DEUTSCH LERNEN

W

WW.D

EUTSCH-PERFEKT.COM

SPRACH-SERVICE

2 Mehr Zeit haben!

2 Grammatik: die n-Deklination

2 bungen, bersetzungen

2 800 Wort-Erklrungen

Auf den jungen Seiten:Musikjahr 2012

LEARN GERMANESTUDIAR ALEMNAPPRENDRE LALLEMAND IMPARARE IL TEDESCONAUKA NIEMIECKIEGO ALMANCA GRENMEK

Deutschland: 6,90Schweiz: sfr 12,40A B E F FIN

GR I L NL P(cont.) SI: 7,50

grimms mrchenWie deutsch sind sie?

jeden tagweihnachten

Rothenburg ob der Tauber

BERL NUNTEN

VON
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Unsere Auswahl fr Sprachliebhaber.Entdecken Sie Ihre Leidenschaft fr Sprachen.

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Deutsch perfekt Einfach Deutsch lernen

coute Das Sprachmagazin fr Frankreichliebhaber

ECOS Die Welt auf Spanisch

Spotlight Das Magazin in Englisch

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Diese Titel erhalten Sie in Ihrer Buchhandlungoder im Internet unterwww.klett.de/daf

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Das bungsbuch enthlt: die relevante Grammatik fr den

Prfungsteil Sprachbausteine

bungen zum Leseverstehen undHrverstehen

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Das Testbuch bietet: zwei Modelltests und vier Kurztests Transkriptionen und Lsungen

Das bewhrtebungspaket zurVorbereitung auf das

Zertifikat Deutsch.

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Auf ihrem Weg in den Bauch der deutschen Hauptstadt hatte

unsere Autorin Renate Zller wenig Glck. Unter dem U-BahnhofGesundbrunnen wollte sie die Katakomben der Hauptstadt

besichtigen fand aber den Eingang nicht. Sie berlegte sich

schon, neben dem U-Bahn-Gleis in die Dunkelheit der Tiefe hin-

einzulaufen. Zum Glck tat sie das dann doch nicht: Der richtige

Eingang war eine leicht erreichbareTr weiter oben. Unsere Repor-

terin nimmt Sie diesen Monat mit in eine andere Welt unter der

Hauptstadt, wo die wechselvolle Geschichte der Metropole noch

immer sehr prsent ist: Nazis, amerikanische und russische Agen-

ten, Ostdeutsche, die durch selbstgebaute Tunnel in den freien

Westen kommen wollten sie alle haben

Spuren hinterlassen im Berliner Sand (abSeite 12).

Einen kaum weniger kuriosen, aber viel

friedlicheren Ort hat Sandra Rauch fr uns

besucht: In Rothenburg ob der Tauber (Bay-

ern) hat sie sich Kthe Wohlfahrts Weih-

nachtsdorf angesehen. Das ist ein Laden, der

nichts anderes verkauft als Weihnachts-

schmuck im Winter wie im Sommer. Nicht

wenige hieltendie Geschftsidee am Anfang

fr verrckt. Inzwischen gibt es den Laden seit 35 Jahren. Fr denErfolg nicht ganz unwichtig ist wahrscheinlich auch der Ort:

Rothenburg ist eine der schnsten Kleinstdte Deutschlands. Las-

sen Sie sich verzaubern von einer selten romantischen Weih-

nachtswelt(ab Seite 62)!

Kennen Sie schon unseren Jahresindex? In dem Dokument stehen

die wichtigsten Themen aller Hefte aus diesem Jahr. Auf

www.deutsch-perfekt.com/produkte/down-

loads finden Sie nun auch den Index 2012.

Wenn Sie ein bestimmtes Thema aus den

letzten Jahren suchen, empfehle ich Ihnenauch die Suchfunktion auf www.deutsch-

perfekt.com damit werden Sie schnell

fndig!

Jrg Walser

Chefredakteur

FOTO:G

ERTKRAUTBAUER

erreichbar so, dass man etwas guterreichen kann

wchselvoll mit vielen nderungen

prsnt sein hier:

deutlich zuerkennen sein

Spuren hinterlssen hier: etwas Charakteris-tisches zurcklassen

hlten fr meinen, dass etwas ist

die Geschftsidee, -n Idee, welches Produktman herstellt und wieman es verkaufen kann

verzaubern hier: machen, dass manenthusiastisch wird

slten hier: besonders

bestmmt hier: speziell

fndig werden entdecken, was mansucht

der Chfredakteur, -e Chef von allen Journa-listen bei einer Zeitungoder Zeitschrift

DAS ANDERE BERLIN

perfektDEUTSCH12/12

EDITORIAL

MI T T E L
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DIE THEMEN DES MONATS DEZEMBER 12/12

perfektDEUTSCH 12/12

TITELFOTOS:MAURITIUSIMAGES/IB/AX

ELSCHMIES;PICTUREALLIANCE/DPA;FOTOS:BERLINERUNTERWELTENE.V./DIETMARA

RNOLD;

HEMERA/THINKSTOCK;

ULLSTEINBILD/LEBRECHTMUSIC&ARTS;ROTHENBURGTOURISMUSSERVICE/WILLIPFITZINGER

6 Kurz & knapp

Zahlen und Fakten, Namen und Neues

18 Reisetipps

Trier Fextal Zugspitzarena Rgen

21 Mein erster Monat

Jackie Jean Jacques in Obertrum am See

22 Ja oder Nein?

Streit-Thema: Autos raus aus der Stadt?

24 Nachrichten

Aus Deutschland, sterreich und der Schweiz

27 Auf den zweiten Blick

Sprachspiele aus der Presse

45 Mein Tag

Ein Tag mit Weihnachtsbaumanbauer Heiko Tacke

46 Mein Deutschland-Bild

Hendrik Schmidt ber ganz spezielle Holzfiguren

48 Ein Bild und seine Geschichte

Vor 100 Jahren: der Fund der Nofretete

56 Der Blick von auen

Martin Hyun ber Reis und Zigaretten

58 Der Kampf gegen den Hunger

Der Schweizer Soziologe Jean Ziegler im Interview

66 Kulturtipps

Kino Konzert Ausstellung Buch CD

68 Kolumne

Alia Begisheva ber Taschentcher in der ffentlichkeit

69 Nchsten Monat

in Deutsch perfekt

70 SchlussworteWas Menschen noch zu sagen haben

L E I C H T

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S C H W E R

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MEHR ZEIT HABENIn den Wochen vor Weihnachten fhlen sich viele Menschen

besonders gestresst. Im Beruf und privat scheinen sie einfach nicht

genug Zeit zu haben. Das muss nicht sein. Experten geben Tipps, wie

effektives Zeitmanagement funktioniert.

30

Im Bauch der Metropole: So kennen nur wenige

Menschen die deutsche Hauptstadt. Ein Verein zeigt

Besuchern Berlin von unten. Eine Reise in eine dunkle

Welt, in der Geschichte so nah ist wie an wenigen Orten.

12

BERLIN VON UNTEN

DIE JUNGEN SEITEN VON

Die Musik des Jahres Das neue Skate-

board Traum von der Model-Karriere Arzt fr einen Tag

WichtelnL E I C H T

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IN DIESEM HEFT: 15 SEITEN SPRACHSERVICE

30 Mehr Zeit habenExpertentipps fr ef fektives Zeitmanagement

33 Wortschatz

Diesmal: in der Diele34 bungen zu den Themen des Monats

Mehr Sicherheit mit Wrtern und Texten

36 Raten Sie mal!Zwei Rtsel zu den Themen des Monats

37 Schreiben Sprechen VerstehenSich prsentieren Weihnachten Mrchenfiguren

39 Gesehen & gelesenKreative Texte in der Werbung; plus: Comic

40 GrammatikDie n-Deklination

42 Lsungen Kundenservice ImpressumLsungen der bungen Wer macht was bei Deutsch perfekt?

43 StarthilfeExtra-Servicebersetzungen in Englisch, Spanisch,Franzsisch, Italienisch, Polnisch, Russisch,Trkisch

Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER

GER Gemeinsamer europischer Referenzrahmen

Texte auf Stufe B1 des GER

Deutsch perfektAudio: der Trainer fr Hrverstndnis und Aussprache,auf CD oder als Download (siehe Seite 20).

Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln knnen SieTexte und bungen auf Deutsch perfektAudio hren.

Deutsch perfektPlus: 24 Seiten bungen und Tests zu Wortschatz undGrammatik (siehe Seite 20). Achten Sie im Heft auf dieses Symbol!Zu diesen Artikeln finden Sie bungen in Deutsch perfektPlus.

Deutsch perfekt im Unterricht: kostenlos fr alle Lehrer,die Deutsch perfektabonniert haben (siehe Seite 20).

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o

, er

lockere Umgangssprache

negativ

Vorsicht, vulgr!

ungefhr, etwa

Gegenteil von ...

langer, betonter Vokal

kurzer, betonter Vokal

Plural-Formen

JEDEN TAG WEIHNACHTENRothenburg ob der Tauber in Bayern ist eine der populrsten

und romantischsten Kleinstdte Deutschlands. Dort ist das ganze Jahr

ber Weihnachten auch mitten im Sommer. Mit einem speziellen

Geschenk hat alles angefangen.

62

perfektDEUTSCH

LESEN & HRENAuf www.deutsch-perfekt.com knnen Sie Textemit diesem Symbol hren. Diesmal:

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5

16 Berlin von untenDie Metropole und das Wasser

64 Jeden Tag WeihnachtenRothenburg ein Magnet fr Touristen

deins! Die Musik des JahresDie neuen Romantiker

6

GRIMMS MRCHENBis heute ist es das meistgelesene deutsche Buch der Welt:

die Kinder- und Hausmrchen von Jacob und Wilhelm Grimm. Im

Dezember vor 200 Jahren haben die Brder die Geschichten-Sammlung

publiziert. Woher haben diese Mrchen ihre Magie?

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KURZ & KNAPP

ZRICHER VERDIENEN AM MEISTEN

Wenn die Schweizer Grobank UBS Preise und Lhne international vergleicht, dann

macht sie das auf Basis eines Hamburgers. Genauer gesagt: eines Big Macs. Der Bur-

ger ist nmlich eine Art universaler Indikator fr die Relation zwischen Preisen und

Lhnen. Will man einen Big Mac kaufen, muss man dafr in Zrich 13 Minuten arbei-

ten, in Wien 14 und in Berlin 16. Am krzesten mssen die Einwohner von Tokio dafr

arbeiten: neun Minuten. Am lngsten die von Nairobi: 84 Minuten. Ein iPhone kn-

nen sich Menschen in Zrich nach 22 Arbeitsstunden kaufen, in Manila dauert es rund

20 Mal lnger.

Insgesamt hat die UBS 72 Metropolen auf der ganzen Welt verglichen. Das Lohn-

niveau ist dabei in Zrich am hchsten, Genf kommt auf Platz zwei. Weitere Stdte

sind Mnchen auf Platz neun, Frankfurt auf Platz zehn und Wien auf Platz 17.

Die hohen Lhne brauchen die Zricher aber auch, um die hohen Preise in der

Metropole zu bezahlen. Unter den 72 Metropolen ist nmlich nur Oslo teurer als die

grte Stadt der Schweiz. Genf steht bei diesem Aspekt auf Platz vier, Frankfurt und

Mnchen auf zwlf und 13, Wien wieder auf Platz 17. Fr den Vergleich haben die

Autoren die durchschnittlichen Nettostundenlhne durch einen Warenkorb mit 122

Gtern und Dienstleistungen geteilt.

ZRICHER VERDIENEN AM MEISTEN

eine Art ... sein fast gleich sein wie

insgesmt alles zusammen

das Lohnniveau, -sfranz. Standard: So hoch istder Lohn.

weitere (-r/-s) andere (-r/-s)

nter hier: von

drchschnittlich meistens: Das istnormal.

der Nttostundenlohn, e Lohn pro Arbeitsstundenach dem Abzug vonKosten und Steuern

(der [bzug, e von: abziehen = nacheiner Kalkulation weg-nehmen)

der Warenkorb, e hier: alle Gter undDienstleistungenzusammen: Das kaufendie Menschen mitihrem Arbeitslohn.

(das Gut, er hier: Produkt)(die Dienstleistung, -en hier: Service(angebot))

teilen drch hier: eine Zahl in Teile machen

BERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44

Limmatquai im Zentrum von Zrich Die Menschen in der Schweizer Metropole knnen von ihrem Lohn besonders viel kaufen

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FOTOS:SWISS-IMAGE.CH/CHRISTOFSONDEREGGER;STOCKBYTE/THINKSTOCK;BB/STADTWIEN

EHE IMMER WENIGER IN MODE

Immer mehr Kinder wachsen in Deutschland bei Allein-

erziehenden und unverheirateten Eltern auf speziell

im Osten, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Die

neuesten Zahlen sind von 2011. In 71 Prozent der Fami-lien in ganz Deutschland waren die Eltern verheiratet.

15 Jahre vorher waren es noch 81 Prozent.

Die Unterschiede zwischen dem Osten und dem

Westen Deutschlands sind gro. So sind im Osten 54

Prozent der Eltern verheiratet, im Westen 75 Prozent.

Auerdem gibt es in Ostdeutschland mehr Alleinerzie-

hende: 2011 haben dort in 26 Prozent der Familien

Mama oder Papa gefehlt, im Westen nur in 18 Prozent.

EHE IMMER WENIGER IN MODE

aufwachsen als Kind leben

der/die Alleiner- Frau/Mann mit Kind(ern),

ziehende, -n aber ohne (Ehe)Partner(in)das Statstische Administration fr ganzBndesamt Deutschland: Sie publiziert

Statistiken.

berchten informieren

90,53

der Sprtartikel, - Produkt oder Mode frSport

NEUER BAHNHOF FR WIEN

der Betrieb hier: das Fahren mit Zgen

die Rchtung, -en hier: Norden, Sden,Osten, Westen

der Kpfbahnhof, e Bahnhof: Die Zge knnennur von einer Seitehinaus- und hineinfahren.

die Drehscheibe, -n hier: groer Bahnhof mitviel Verkehr

90,53

Euro geben die Bayern pro Jahr fr Sportartikel aus. Damit ist der Sden Deutschlands

am sportlichsten wenn man die Investition in Sportschuhe, Trainingskleidung und

andere Sportsachen als Basis nimmt. Auf Platz zwei steht nmlich auch der andere Teil

Sddeutschlands, Baden-Wrttemberg, mit 89,85 Euro. Am wenigsten Geld geben die

Menschen in Sachsen-Anhalt fr Sportartikel aus: 62,88 Euro. Die Zahlen sind das Resul-

tat der Untersuchung Markt: Monitor Sport 2012.

NEUER BAHNHOF FR WIEN

Wien bekommt einen neuen Hauptbahnhof. Noch nicht komplett. Aber schon ein biss-

chen. Mit dem neuen Fahrplan am 9. Dezember beginnt in einem Teil des Groprojekts

der sterreichischen Bundesbahnen der Betrieb. In zwei Jahren sollen im neuen Haupt-

bahnhof dann Zge aus allen Richtungen ankommen und in alle Richtungen abfahren

knnen. Aus bis jetzt zwei Kopfbahnhfen soll eine zentrale transeuropische Drehschei-

be werden. Das Projekt wird rund eine Milliarde Euro kosten.

Mama heit Mller, Papa heit PetriSpeziell viele ost-, aber auch viele west-

deutsche Eltern sind nicht verheiratet

Wiens neuer HauptbahnhofSo soll er aussehen



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KURZ & KNAPP


DER GUTE TIPP

Der Dezember ist der Monat der Spenden: In keinem

anderen Monat geben die Menschen in Deutschland,sterreich und der Schweiz so viel Geld fr gute Zwecke

aus. Aber an welche Organisation soll das Geld am

besten gehen? Bei der Suche nach dem richtigen Spendenprojekt hilft das Internetportal

betterplace.org.Die Website informiert ber Details und stellt auch Kontakt zu Projektteams

auf der ganzen Welt her, wenn man das mchte. Der Spender soll genau wissen, was

mit seinem Geld passiert, verspricht das Portal. Besonders interessant daran ist, dass

betterplace.org viele kleine und lokale Projekte vorstellt. Weil die Website kostenlos ist,

bekommen auch unbekannte Organisationen mit wenig Startkapital eine Chance.

Wie seris Spendenorganisationen arbeiten, untersucht das Deutsche Zentralinstitut fr

soziale Fragen (DZI). Wenn eine Organisation das DZI-Spendensiegel haben will, muss sie fr

die Prfung aber bezahlen. Das Ergebnis steht auf www.dzi.de/spenderberatung.

WER IST EIGENTLICH ?

FRANK STRONACH

Es war ein Schock fr sterreichs Politiker: Milli-

ardr Frank Stronach hat eine Partei gegrndet.

Sein Team Stronach will neue Regeln fr den

Euro, eine starke Wirtschaft und weniger Bro-

kratie. Der 80-Jhrige liebt seine eigene Insze-

nierung. Er sagt, dass er ein Mann des Volkes ist. Andere Politiker wollen nur verdie-

nen, sagt Stronach. Er ist anders, denn er will sterreich dienen. Auch das sagt er.

Nur eine populistische Episode? Nach Umfragen hat der Milliardr gute Chancen, bei

den Wahlen im September ins Parlament zu kommen. Beruflich hat der Mann aus der

Steiermark schon gro Karriere gemacht. 1954 ist er mit 200 Dollar nach Kanada emi-

griert und dort mit seinem Autoteilezulieferer Magna sehr reich geworden. Er ist offi-

ziell einer der reichsten Menschen der Welt. Stronach hat neben der Politik noch ein

anderes Ziel: Mit seinem Geld will er sterreich zum Fuballweltmeister machen.

L E I C H T

WENN KONTINENTEWANDERN

Es ist nichts Neues, dass sichdie Erdedreht. Geophy-

siker haben jetzt aber noch etwas anderes heraus-

gefunden: Unser Planet kippt. So stark, dass in den

letzten 100 Millionen Jahren Kontinente mehrmals in

neuen Klimazonen gelegen haben. Bernhard Stein-

berger vom Helmholtz-Zentrum in Potsdam und seine

Kollegen haben mit einer neuen Methode die Bewegung

der Kontinente vermessen. Das Team hat ihre Wege auf Basis derBewegungen des darunter liegenden Erdmantels rekonstruiert. Computersimulationen der

Geophysiker zeigen, dass der Planet vor 90 bis 60 und vor 60 bis 40 Millionen Jahren gekippt

ist jeweils um ganze neun Grad. Grund dafr sind zwei gigantische Blasen im Bauch der

Erde. Sie bringen den blauen Planeten aus der Balance, bis heute. Aber nicht mehr stark:

nur noch 0,2 Breitengrade pro Jahrmillion.

FRANK STRONACH

der Milliardr, -e Person: Sie hat mindestens eineMilliarde Euro.

grnden starten

die Regel, -n Norm: Sie sagt, was verbotenund was erlaubt ist.

die Inszenierung, von: inszenieren = hier: eine-en Show machen oder etwas

erzhlen: Es ist aber nichtwahr. (oft negativ)

dienen hier: sehr viel fr sterreich tun

die }mfrage, -n systematisches Fragen

die Wahl, -en hier: das Whlen von Politikernfr das sterreichische Parla -ment

der Autoteilezu- Firma: Sie stellt Produkte herlieferer, - und liefert sie an einen ande-

ren Betrieb. Dieser braucht dieProdukte fr seine Autopro-duktion.

das Ziel, -e hier: Resultat: Das will manerreichen.

der Fuballwelt- bestes Fuballteam der Weltmeister, -

WENN KONTINENTE WANDERN

die Erde hier: Planet: Dort leben wir.

sch drehen hier: sich im Kreis um sichselbst bewegen

(bewegen hier: die Position ndern)

herausfinden hier: lernen

kppen hier: von einer vertikalen

Position in eine horizontalekommen

vermssen genau prfen, wie lang odergro etwas ist

der Erdmantel stabile Masse unter derErdkruste

(die Erdkruste oberste, harte Masse auf derErde: Darber wachsen z.B.Bume und Blumen.)

(wchsen hier: gro werden und Frchtetragen)

jeweils hier:jedes Mal

der Grad, -e hier kurz fr: Breitengrad geografische Breite: Der quatorhat 0 Grad.

der Grnd, e Motiv: Warum passiert etwas?die Blase, -n kleiner Ball aus Luft oder Gas

DER GUTE TIPP

die Spnde, -n Geld oder Dinge: Man schenktsie, um zu helfen.

der gute Zwck, Sache: Sie soll anderen-e helfen.

lokal hier: von einem Dorf oder einerRegion

das Spnden- offizielles Symbol: Es zeigt, dasssiegel, - die Spenden korrekt an die

Projekte gegeben werden.

das Ergebnis, -se Resultat
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Warum ignorieren Sie in Ihrem Fami-

lienhotel Weihnachten?

Whrend der Festtage bin ich am liebs-ten mit meiner Familie zusammen.

Aber ich feiere Weihnachten nicht. Also

habe ich mir gedacht, dass es anderen

Menschen vielleicht genauso geht. Man

kann es sich ber die Feiertage ja auch

ohne weihnachtliche Atmosphre

schn machen. Und das bieten wir

unseren Gsten an. Das Angebot ist

ziemlich populr.

Ist das also ein Kontrastprogramm zuWeihnachten?

Bei uns ist es nicht weihnachtlich, son-

dern winterlich schn. Wir dekorieren

das Hotel zum Beispiel mit Pinguinen,

Schneemnnern und Eiszapfen. Aber

eben nicht mit Weihnachtssternen

oder Weihnachtsmnnern. Wir spielen

auch keine Weihnachtslieder. Es gibtSchneespaziergnge am Strand, viel

Programm fr Kinder und ein groes

Wellnessangebot.

Am Anfang waren meine Angestell-

ten nicht sicher, ob sie den Gsten

trotzdem schne Weihnachten wn-

schen sollen oder drfen. Das knnen

sie natrlich machen, wie sie wollen.

Wenn ein Gast einen Weihnachtsbaum

in sein Zimmer stellen mchte, dann

darf er das auch. Ich will niemandenverletzen oder etwas diktieren.

Welche Kunden buchen das Angebot?

Das ist ganz unterschiedlich. Es sind

ltere Menschen dabei, die nieman-

den haben, mit dem sie Weihnachten

feiern knnen. Aber es kommen auch

Familien, die vielleicht nicht religissind. Auerdem gibt es viele Gste, die

erzhlen, dass sie den Weihnachts-

rummel einfach nicht mgen. Es ist in

Deutschland ja fast unmglich, diesen

zu ignorieren. Unser Hotel ist ein Ort,

an dem das sehr gut geht.

FOTOS:PICTUREALLIANCE/SVENSIMON/DPA;HEMERA/THINKSTOCK;PRIVAT

3 FRAGENan Andreas Queisner. Der 47-jhrige Hotelier auf der Ostseeinsel Usedom hat whrend der Festtage ein spezielles Angebot

fr Gste, die nicht Weihnachten feiern wollen.


REVOLUTIONIN DER LUFT

Drohnen bei diesem Wort denkt man eigentlich an Krieg, an fliegende Armeerobo-

ter. Was machen Drohnen dann in Deutschland? Die Antwort: ziemlich viel. Zu viel,

sagen Kritiker. Besonders oft benutzt die Polizei die kleinen Fluggerte. Zum Beispiel,

um Demonstrationen zu berwachen oder um Tatorte zu filmen. Die groe Chemie-

firma BASF inspiziert mit Drohnen ihr Fabrikareal in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz)

aus der Luft. Auch Hobbyfotografen benutzen die Gerte sie knnen damit tolle

Fotos machen.

Nicht jeder ist glcklich ber diesen Trend. Das Problem: Bis jetzt ist nicht genau

geregelt, was Drohnen drfen und was nicht. Der neugierige Nachbar kann mit dem

Miniflugzeug also zum Hobbyspion werden. Auch wenn die Deutschen keine Angst

haben mssen vor fliegenden Armeerobotern die technische Revolution in der Luft

sehen manche skeptisch.

Feiert Weihnachten nicht Andreas Queisner

Drohnen Immermehr davon fliegenber Deutschland

3 FRAGENder Hotelier, -sfranz. Person: Ihr gehrt ein Hotel,

oder sie ist Chef in einem Hotel.die {stseeinsel, -n Stck Land in der Ostsee

whrend der Fsttage in der Zeit, wenn die Festtagesindder Eiszapfen, - langes, dnnes Eisstck; hier:

Form z.B. aus Papier: Sie siehtaus wie ein Eiszapfen.

eben hier: alsoder Weihnachtsstern, spezielle Figur, z.B. aus sehr-e schnem Papier: Sie soll an die

hellen Lichter am Nachthimmelerinnern.

der Weihnachtsmann, hier: Figur mit rotem Mantel,er roter Mtze und langem weiem

Bart(die Mtze, -n Ding aus weichem Material:

Man trgt es auf dem Kopf.)(der Bart, e Haare im Gesicht bei Mnnern)diktieren hier:jemandem sagen, was er

machen muss/darfder Weihnachtsrummel viele Menschen in der

Weihnachtszeit: Sie haben essehr eilig. Hier auch: das extre-me Feiern von Weihnachten

einfach hier: wirklich

REVOLUTION IN DER LUFTdie Drohne, -n hier: Fluggert ohne Pilot an

Bordder Krieg, -e Streit zwischen Nationendie Demonstration, Treffen von vielen Menschen auf-en der Strae: Sie protestieren

gegen etwas.berwchen hier: kontrollierender Tatort, -e Ort eines kriminellen Tunsinspizieren genau kontrollierenregeln Normen machender Hbbyspion, -e Hobbyagent



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KURZ & KNAPP

BELA B.

der Hrror hier: Filme oder Litera-tur: Sie haben viel Blutund Tote zum Inhalt und

sollen Angst machen.der Schlagzeuger, - Person: Sie spielt

Schlagzeug.(das Schlagzeug, -e Rhythmusinstrument,

z. B. Bongos, Conga )

rnst meinen Spa machen

sch engagieren gegen aktiv arbeiten gegenfranz.

die Plzindustrie Industrie: Sie stellt Klei-dung aus Tierhaaren her.

SCHOKOLADENSTADT TBINGEN

die Kakaomalerei, -en Bilder mit Kakaogemacht

die Lesung, -en Event: Ein Autor liestTeile aus seinem Buch.


HERZLICHEN GLCKWUNSCH!

BELA B.

Er mag Vampire, Horror und den

Dracula-Mimen Bela Lugosi. So

ist aus dem Berliner Dirk Albert

Felsenheimer Bela B. geworden.

Der Schlagzeuger der Deutsch-punkband Die rzte ist sehr vie-

les aber eines sicher nicht:

langweilig. Bela B. ist von An-

fang an bei den rzten dabei. Die Band gibt es seit 30 Jahren. Vor seiner Musikkarriere

hat er eine Ausbildung zum Polizisten begonnen. Schnell war damit Schluss. Gelernt hat

er dann den Beruf des Dekorateurs. Der Musiker hat auch solo Musik gemacht. Damit ist

er aber nicht so populr geworden wie mit den rzten.

Bela B. ist nicht nur in Deutschland fr sein dunkles, nicht ganz ernst gemeintes Image

und seinen Humor bekannt. Er spielt auch in verschiedenen Filmen mit, gerne als Zom-

bie oder Psychopath in Horrorfilmproduktionen. Bela B. ist bei den Globalisierungskri-

tikern von Attac aktiv. Er engagiert sich auerdem gegen die Pelzindustrie und gegen

Neonazis. Am 14. Dezember wird der Musiker 50 Jahre alt.

perfektDEUTSCH 12/12perfektDEUTSCH10

SCHOKOLADENSTADT TBINGEN

Ein Festival rund um die Schokolade fr Kalorienzhler ist das sicher weniger interessant.

Fr andere aber schon: Die ChocolART vom 4. bis zum 9. Dezember in Tbingen ist nmlich

Deutschlands grtes Schokoladenfestival. Rund 100 Schokoladenhersteller aus Europa,

Afrika, Sd- und Nordamerika kommen in die kleine baden-wrttembergische Univer-

sittsstadt. In dem romantischen Zentrum knnen Besucher dann Schokolade probieren,

kreative Pralinen-

kurse machen, Ka-

kaomalerei lernen

und Schokomassa-

gen bekommen.

Geplant sind auch

se Lesungen und

Schokoladenthea-

ter. Am Marktplatz

sind die Fassaden

whrend des Festi-

vals illuminiert.

Zeit fr Schokolade

Tbingen feiert dasbraune Se

L E I C H T


11/80

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DISKRETE GELDMACHER

Die Deutsche Mark (kurz: D-Mark) gibt es

schon seit elf Jahren nicht mehr. Aber man-

che Menschen sind sich sicher, dass das alte

deutsche Geld zurckkommt. Beweise dafr

sehen Verschwrungstheoretiker in der Akti-

vitt einer Firma: Giesecke & Devrient in

Mnchen. Die bayerischen Spezialisten

drucken so viel Geld wie kaum eine andere

Firma auf der Welt. Wenn auf dem Firmen-

areal pltzlich mehr Geldtransporter zu

sehen sind, dann glauben manche: Die Firma

druckt wieder D-Mark-Scheine fr die Zeit

nach dem Euro.

Giesecke & Devrient sagt dazu nichts. Die

Firma ist sehr diskret. Deshalb gefllt es ihr

auch nicht, dass die Stadt Mnchen gegen-

ber ihrem Areal einen 88 Meter hohen Bro-

turm bauen will, wie die Sddeutsche Zei-

tung (SZ) schreibt. Sie hat Angst, dass man

von oben die Produktion sehen kann. Bei

Geld und anderen offiziellen Dokumenten,

wie sie die Mnchener Firma herstellt, ist das

nicht ungefhrlich. Der Produktionsprozess

soll geheim bleiben. Stadt und Firma sind

deshalb im Gesprch. Vielleicht wird ein

Sichtschutz das Problem lsen, schreibt die

SZ. Das alles hat aber noch einen ganz ande-

ren Effekt: Verschwrungstheoretiker haben

neues Material fr Spekulationen.

FOTOS:WWW.BELA-B.DE;CHOCOLART;PICTUREALLIAN

CE/DPA

ORT DER WELTJUSTIZ

der Saal, Sle sehr groer Raum

das Oberlndes- in der Hierarchie dergericht/Oberlandes- Gerichte oberes Gerichtgericht, -e(das Gercht, -e hier: offizielle Institution:

Dort untersucht man, objemand etwas Kriminellesgemacht hat.)

der Zweite Wltkrieg Streit zwischen vielenNationen 1939 - 1945

das Militrtribunal Tribunal der Armee

urteilen ber hier: eine Sanktion geben

das Wltkulturerbe Huser und Stdte in allerWelt: Sie sollen fr dieMenschen der nchstenZeit so bleiben, wie siesind, und man darf sienicht kaputt machen.

entscheiden hier: Ja oder Nein sagen

DISKRETE GELDMACHER

der Beweis, -e von: beweisen zeigen,dass etwas wahr ist

der Verschwrungs- Person: Sie glaubt an dietheoretiker, - Theorie, dass eine Ver-

schwrung das Motiv freine bekannte, offizielleSache ist.

(die Verschwrung, hier: geheime Planung-en einer Firma zusammen mit

der Finanzpolitik)(geheim so, dass andere Menschen

nichts davon wissen sollen)

der Schein, -e hier: Papiergeld

bauen machen

der Schtschutz Konstruktion: Sie soll hel-fen, dass niemand in einHaus oder ein Arealhineinsehen kann.


ORT DER WELTJUSTIZ

Saal 600 des Nrnberger Oberlandesgerichts ist ein historischer Ort: Nach

dem Zweiten Weltkrieg haben dort die Nrnberger Prozesse gegen wich-

tige Nationalsozialisten stattgefunden. Von November 1945 bis Oktober

1946 hat das Internationale Militrtribunal dort ber 23 Deutsche geur-

teilt. Jetzt schlgt Bayern den Saal als UNESCO-Weltkulturerbe vor. DieUNESCO wird darber aber erst 2017 entscheiden.
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K alt ist es am Eingang zur Berliner U-Bahn-Station Gesundbrunnen, undder Wind trgt den Regen weit hinein inden Eingangsbereich. Eilig gehen die

Menschen zur U-Bahn, ihre Schritte sind

laut zu hren in der Station. Ein paar Leute

haben es aber gar nicht eilig: Sie stehen

zwischen den gestressten Reisenden im

Eingangsbereich und warten, die Hnde

tief in den Jackentaschen. An ihrem

suchenden Blick erkennt man sie: Sie

warten auf den Mann, der sie mitnehmen

wird in den Berliner Untergrund. Aber sind

sie hier denn richtig? Die Tschechin Kate-rina Nowakov ist unsicher. Wo bitte ist

der geheimnisvolle Eingang zu Berlins

vergessenen Katakomben?

Der Mann, der den Wartenden dieseWelt zeigen wird, kmmert sich erst ein-

mal um die Sicherheit. Das Wichtigste,

sagt Manfred Witt, ein Freiwilliger des

Vereins Berliner Unterwelten: Zusammen-bleiben! Niemand soll eingeschlossen

M I T T E L

Ob Nazis oder CIA-Agenten

in den Katakomben wirkt es,

als knnten sie gleich um die

Ecke kommen.

Berlin von unten: So kennen nur wenige

Menschen die Hauptstadt. RENATE

ZLLER ist der Metropole in den

Bauch gestiegen in der Tiefe wird die

Geschichte fast zur Gegenwart.

DIE ZEIT IST STEHEN

GEBLIEBEN


Links: Im Mutter-Kind-Bunkerhofften Familien whrend desKriegs auf Sicherheit

Rechts: Auch die U-Bahn gehrt

zu den Themen des BerlinerUnterwelten-Museums

die Gegenwart Zeit, die jetzt istwrken hier: aussehender Schrtt, -e Setzen von einem Fu vor

den anderen

der }ntergrund hier: System vonTunneln und Kanlen

geheimnisvoll so, dass man wenigwei

die }nterwelt, -en Bereich, in dem Krimi-nelle aktiv sind; hier: System von Tunneln undKanlen

eingeschlossen nicht mehr aus einemwerden Raum gehen knnen, weil

die Tr abgeschlossen ist


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werden. Ein Blick in die Gruppe zeigt:

Dieser Gedanke ist fr alle Teilnehmer

unangenehm genug, damit keiner die

Disziplin vergisst.

Witt zeigt auf die Rolltreppe: Ihre

Lnge war frher eine Sensation! Der

Bahnsteig liegt 17 Meter unter der Erde.

1907 begann die Allgemeine Elek-tricitts-Gesellschaft mit dem Bau der

U-Bahn-Station Gesundbrunnen, er-

zhlt der 68-Jhrige. ber der Erde

fuhren damals schon lange Bahnen

durch ganz Berlin. Aber 1863 hatten

Ingenieure zum ersten Mal eine Bahn in

einem Tunnel gebaut. Ohne Kreuzungen

und frei von anderem Verkehr konnte

sie viel schneller fahren. 1902 wurde die

erste U-Bahn in Betrieb genommen.

Gesundbrunnen wurde erst 1930 fertig-gestellt.

Dort geht es jetzt los. Witt klimpert

mit seinen Schlsseln, geht ein paar

Treppenstufen hinunter und bleibt vor

einer Tr stehen, die kaum jemand

gesehen hat. Vermuten wrde man

dahinter vielleicht einen Aufent-

haltsraum fr die Bahnangestellten.

Statt Kaffeemaschine und Sitzmbeln

sind aber die grauen Betonwnde einer

Bunkeranlage aus dem Zweiten Welt-krieg zu sehen.

Kurz nach Kriegsbeginn am 1.

September 1939 begann das Gro-

projekt, Bunker fr die Berliner zu

bauen. Dafr wurden auch die Rume

rund um den U-Bahnhof ausgebaut, die

Wnde mit dickem Beton verstrkt und

fr den Fall eines Gasangriffs eine

Schleuse in den Eingang gebaut. Witt

schliet die schwere Tr hinter der

Gruppe. Sofort bleiben alle Geruscheaus dem Leben vor der Tr drauen.

Hier waren die Leute vermeintlich

sicher, sagt der Reisefhrer: Wenn

aber die Eingnge verschttet wurden,

sind solche Bunker auch oft zu Fallen

geworden. Ein alter Mann erzhlte ihm

einmal, dass er in einem Bunker einge-

schlossen war und davon bis heute

schlecht trumt.

Rund 900 Leute aus der Umgebung

gingen bei Fliegeralarm in die sicherenRume unter der Erde. Wer hineinwoll-

te, brauchte einen arischen Pass. Ein

Sicherheitsdienst achtete darauf, dass

niemand panisch wurde und die ande-

ren auch panisch machte. Bis heute

zeigen berall Wegweiser, wie die

Menschen im Notfall in den Nach-

barbunker htten fliehen knnen. Auch

bei Stromausfall waren die Schilder zu

sehen. Nowakov muss sich vor eine

Wand stellen. Dann macht Witt das Lichtaus. Pltzlich ist der ganze Raum grn

denn alle Wnde sind mit Phosphor

angestrichen. Witt macht ein Foto in


die Rlltreppe, -n Treppe, die automatisch fhrtllgemein allen gemeinsamdie Gesllschaft, -en hier: Firma, Organisationklmpern einen Laut machen, wie wenn Geldstcke

zu Boden fallendie Stufe, -n eine von mehreren schmalen Teilen einer

Treppedie Betonwand, e Wand aus sehr hartem Baumaterialdie Bnkeranlage, -n alle Rume, die zu einem Bunker

gehrenausbauen hier: anders bauen

verstrken hier: dicker und sicherer machender Fll, e hier: Situationder Gasangriff, -e Attacke mit Gasdie Schleuse, -n hier: technische Konstruktion, mit der man

den Eingang ganz sicher schlieen kanndas Gerusch, -e Laut

vermeintlich falsch vermutetverschtten hier: sich wie eine Decke ber etwas

legen, sodass es nicht mehr zu sehen ist

die Flle, -n hier: Raum, in dem man eingeschlossenist

der Fliegeralarm, -e akustisches Signal, das vor/bei einerAttacke aus der Luft gegeben wird

der Scherheitsdienst, -e Firma, die sich um die Sicherheitkmmert

der Wegweiser, - Schild, das die Richtung zu einemZiel zeigt

htten fliehen knnen Konj. II der Vergangenheit von:fliehen knnen = weglaufen knnen

der Stromausfall, e Wegbleiben von Stromnstreichen mit Farbe malen auf

FOTOS:BERLINERUNTERW

ELTENE.V./

DIETMARARNOLD,

REINERJANICK

>


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Unten: 9606Kilometer ist dasKanalsystem der

Hauptstadt lang

Daneben: Dis-

kret war die Kon-struktion der Bun-

kertoiletten nicht

bedrckt traurig

der Saal, Sle sehr groer Raum

die Legebatterie, -n viele Kfige, in denen Legehennen sitzen(der Kfig, -e Metallkonstruktion, in die man Tiere schliet)(die Legehenne, -n Huhn, das besonders viele Eier macht)

der Wsserabfluss, e Stelle, an der Wasser in den Boden und von dort weiterin einen Kanal luft

der Einsatz, e hier: Hilfsaktion

der Strch, e groer, schwarz-weier Vogel mit langen Beinen

whrend hier: im Kontrast dazu, dass

htte gedauert Konj. II der Vergangenheit von: dauern

der Lftschutzsaal,groer Raum, in dem die Menschen bei einer Attacke

-sle mit Bomben geschtzt sind

allerdngs/llerdings aber

EIN VEREIN ZEIGT BERLIN VON UNTEN

Im Frhjahr 1997 kam der Bildband Dunkle Welten auf den

Markt. Dietmar Arnold, sein Bruder Ingmar und der Fotograf

Frieder Salm hatten dafr fast die gesamte Hinterlassenschaft

der neueren Berliner Stadtgeschichte unter der Erde untersucht

und beschrieben von den Kasematten der Spandauer Zitadelle

und des Forts Hahneberg bis zu den Flucht- und Spionagetunneln

aus der Zeit des Kalten Kriegs. Kurze Zeit spter grndeten die

Arnold-Brder gemeinsam mit zehn anderen den Verein Berliner

Unterwelten. Inzwischen hat er fast 450 Mitglieder.

Die offiziellen Berliner Denkmalschtzer htten sie am

Anfang als Bunkerksser und Betonromantiker beschimpft,

sagt Dietmar Arnold. Aber inzwischen akzeptiert die Stadt den

Verein sptestens seit die Arnold-Brder 2006 die hchste

deutsche Denkmalschutz-Auszeichnung bekamen, die Silber-

ne Halbkugel.

der Bldband, e groes Buch mit vielen Bildern

die Hinterlssenschaft, -en hier: Tunnelsysteme, Rume und Gegenstndeaus der Vergangenheit

der Klte Krieg Konflikt zwischen Staaten mit verschiedenenIdeologien im Zeitraum 1945 bis 1990

die }nterwelt, -en Bereich, in dem Kriminelle aktiv sind; hier: System von Tunneln und Kanlen

der Dnkmalschtzer, - Person, die historische Gebude davor schtzenmchte, kaputtgemacht oder gendert zu wer-den

der Betonromantiker, - gemeint ist: Person, die funktionaleGebude aus hartem Baumaterial interessantfindet

die Auszeichnung, -en hier: Gegenstand oder Geld fr sehr aktiveDenkmalschtzer

die Hlbkugel, -n halber Ball

Nowakovs Richtung. Nach dem Blitz der Kamera

leuchtet die Wand viel heller nur die Silhouette

der Tschechin nicht.

Bedrckt wandert die Gruppe durch die einfa-

chen, funktionalen Sle. Die ffentlichen Toiletten

nennt Witt Legebatterien: Es sind fnf Toiletten,

eine neben der anderen, ohne Wand dazwischen.

Ein Wasserabfluss fehlte hier unten auch. Eineneigenen Raum gab es fr die Rentnerfeuerwehr: Die

Mnner, die fr den Krieg zu alt waren, warteten

dort auf ihren Einsatz.

An der nchsten Tr symbolisiert ein Storch, dass

dahinter ein Zimmer fr Mtter mit Kleinkindern

liegt. Whrend die anderen wie in Warteslen auf

Bnken saen, standen darin Liegen, auf denen

Mtter bernachten durften. Mit ihren Kindern

htte es zu lange gedauert, sich bei Fliegeralarm

anzuziehen. In einem hnlichen Luftschutzsaal,

allerdings unter der Universittsklinik Berlins, derCharit, wurde auch Manfred Witt geboren, am 26.

Februar 1944.

S C H W E R


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FOTOS:PICTUREALLIANCE/DPA(3);BERLINERUNTERWELTEN

E.V./STEFANGIER

Nach Kriegsende im Mai 1945 wurden die Bunker noch eine Zeit als

Notunterknfte fr Flchtlinge benutzt. Danach waren sie normalerweise leer. Witt

erinnert sich noch daran, wie er als Kind mit seinen Freunden in der Nhe im

Flakturm gespielt hat, obwohl das verboten war. Spter verschwand der Turm in

einem Schutthaufen, auf dem heute ein Park liegt, die Humboldthhe. Mehr als 50

Jahre lang war der Abwehrbau vergessen. Dann machte ihn der Verein Berliner

Unterwelten wieder begehbar.

Fr die beiden Parkour-Sportler, die oben auf der Anlage trainieren, ist derFlakturm ein schner Aussichtspunkt ber seine historische Funktion wissen sie

nichts. Zu schn grn ist es dort oben, als dass man an den Krieg denken knnte.

So sind die unterirdischen Spuren oft glaubwrdiger. So nah hab ich mich noch

selten der Geschichte gefhlt, sagt Erwin Ebmeier. Als Nchstes will der Tourist aus

Bayern an einer Fhrung zum Kalten Krieg teilnehmen.

Auch in dieser ra spielte der Berliner Untergrund nmlich eine ganz besondere

Rolle. U-Bahntunnel wurden mit einer Mauer verschlossen und die Kanalisation

vergittert, um die Grenze zwischen Ost- und Westberlin kontrollieren zu knnen. Die

Geheimdienste selbst aber bauten unter der Stadt Spionagenetze auf. 1955 gelang

es zum Beispiel der CIA in der spter berhmt gewordenen Operation Gold, in

Ostberlin eine Telefonleitung anzuzapfen, die der KGB nutzte. Die Amerikaner hr-ten mehr als 440 000 Gesprche mit. Erst nach elf Monaten entdeckte der KGB den

CIA-Tunnel.

Am interessantesten findet Katerina Nowakov aber die vielen Fluchttunnel, die

nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 durch den Sand der Metropole gegraben wur-

den. Wenn ich durch Berlin laufe, kann ich berhaupt nicht fhlen, dass es ein-

mal geteilt war. Der Ortsteil Prenzlauer Berg soll im Osten und Kreuzberg im Westen

gewesen sein? Das kann man kaum mehr glauben!, sagt die 31-Jhrige. Der Verein

bietet auch dazu Fhrungen an. Mehr als 70 Tunnel gab es, ber 300 Menschen

Schutzraum aus dem KriegHinein lieen die Nazis nur

Menschen mit arischem Pass

Fhrung im U-BahnhofGesundbrunnen Freiwilligezeigen eine andere Seite Berlins

der Flchtling, -e hier: Person, die im Krieg aus ihrerHeimat weggehen muss

der Flkturm, e kleiner Turm, auf dem eine Flak steht(die Flk, -/-s kurz fr: Flugabwehrkanone = schwere

lange Waffe, mit der man auf Flugzeugeschiet, die Bomben werfen)

(die Wffe, -n Gert zum Kmpfen)

verschwnden hier: nicht mehr zu sehen sein

der Schtthaufen, - groe Menge kleiner kaputter Steine inForm eines kleinen Berges

der [bwehrbau, -ten Bau, z.B. eine Mauer oder ein Turm,

von dem aus man kmpftbegehbar so, dass man dort (hinein)gehen kann

der Aussichtspunkt, -e Platz, von dem aus man eine guteAussicht hat

nterirdisch unter der Erde

die Spur, -en hier: Dinge, an denen man merkt, dassKrieg war

glaubwrdig hier: so, dass man glaubt, dass etwaswahr ist

sch der Geschchte das Gefhl haben, dass eine vergan-nah fhlen gene Sache zur Gegenwart wird

der Klte Krieg Konflikt zwischen Staaten mit ver-schiedenen Ideologien im Zeitraum 1945bis 1990

besndere (-r/-s) spezielle (-r/-s)

verschlieen schlieen

die Kanalisation, -en System von Kanlen, durch dieschmutziges Wasser luft

vergttern eine Metallkonstruktion vor eine ff-nung machen

der Geheimdienst, -e staatliche Organisation, die geheimeInformationen aus anderen Lndernmithilfe von Agenten holt und geheimeDinge des eigenen Landes vor fremdenAgenten schtzen soll

aufbauen hier: machen

das Spionagenetz, -e Infrastruktur fr Spionage

nzapfen hier: durch technische nderun-gen die Mglichkeit zum geheimenMithren von Telefongesprchen geben

der Flchttunnel, - Tunnel, durch den man im Geheimenweggehen kann

die Berliner Mauer Teil der Grenze zwischen Ost- undWestdeutschland, die von 1961 1989mitten durch Berlin ging

graben hier: in die Erde machen

teilen in zwei oder mehr Teile machen

>


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verhften fangen und einschlieen

die Wssenschaft, -en spezieller Bereich (z.B.Chemie), in dem vielWissen gesammelt wird

kamen durch sie in den Westen. Durch den

berhmten Tunnel 29 zwischen Bernauer

und Schnholzer Strae konnten zum

Beispiel 29 Ostdeutsche fliehen. Allerdings

gelangen nur die wenigsten Fluchtversuche.

Viele, die fliehen wollten, wurden verhaftet.

So sind aus jeder historischen Epoche

Spuren geblieben im Sand unter Berlin. DerVerein Berliner Unterwelten hat es sich zur

Aufgabe gemacht, diese Spuren in immer

neuen Projekten freizulegen. Die Vereins-

mitglieder suchen in Archiven nach Infor-

mationen ber Anlagen, sprechen mit lte-

ren Menschen und machen sich schlielich

auch physisch an die Arbeit: In Tausenden

von unbezahlten Arbeitsstunden rumen sie

Schutt weg, putzen und sorgen fr die

Sicherheit der Orte, sodass sie begehbar

bleiben. So machen sie der ffentlichkeit

den Weg frei in den Bauch der Metropole.Dabei werden immer wieder historische

Spuren entdeckt, die auch fr die

Wissenschaft interessant sind. Als Pioniere

des Untergrunds sieht der junge Historiker

DIE METROPOLE

UND DAS WASSER

Es stank in Berlin vor 150 Jahren. Immer

mehr Menschen waren an die Spree gezo-

gen wohin mit all dem Mll, den sie pro-

duzierten? Wien hatte schon 1739 ein kom-

plettes Kanalsystem. Aber erst 1869 gab

der Berliner Magistrat dem Stadtplaner

James Hobrecht den Auftrag, eine

Kanalisation zu bauen. Hobrecht reiste

dafr nach London und Wien. Schlielich

plante er fr die Hauptstadt ein System von

Kanlen nach dem Radialsystem: Fr zwlf Stadtgebiete

gab es jeweils eine eigene Pumpstation. Das Abwasser

wurde zu Rieselfeldern gepumpt, durch die es sickerte.

Dabei wurde es gereinigt. Von 1873 bis 1893 wurde die

Kanalisation gebaut. Sie machte Berlin damals zur sau-

bersten Stadt der Welt.

Heute gibt es aber wieder Probleme mit dem Berliner

Abwasser. Die Deutschen sparen nmlich mehr und

mehr Wasser. Das ist schlecht fr die Kanalisation: In

den zu wenig genutzten Rohren werden die Bakterien

nicht mehr weggesplt. Sie stinken und zersetzen die

Rohre. Paradox: Gleichzeitig steigt das Grundwasser der

Hauptstadt. Auch daran sind die Berliner teilweise

selbst schuld. Das Berliner Trinkwasser kommt zu 100

Prozent aus diesem Grundwasser von dem die Berliner

aber nicht genug verbrauchen. Bis jetzt hat die Stadt fr

das Problem nur eine Lsung gefunden, die wirklich

nicht ideal ist: In den Sommermonaten leitet die

Feuerwehr Frischwasser direkt aus den Hydranten in die

Kanle.

der Magistrat, -e hier: Administration der Stadtdie Pmpstation, hier: technische Konstruktion, um schmut--en ziges Wasser durch die Entwsserung zu

transportieren(pmpen mit einem Gert an eine spezielle Stelle brin-

gen)das [bwasser, schmutziges Wasser, das aus Fabriken oder

Husern kommtdas Rieselfeld, -er Areal in der Natur, das stark nach unten

fallend istsckern drch langsam, in sehr kleinen Mengen laufen

durchntzen benutzendas Rohr, -e langer, runder Gegenstand aus Metall oder

Plastikwgsplen machen, dass kleine Teile mit Wasser

zusammen weggehenzerstzen kaputt machendas Grndwasser natrliche Wasserreserve, die unter der Erde ist

S C H W E R

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Links: 1962 kamen 29 Men-schen durch diesen Tunnel vonOst- ins freie Westberlin

Rechts: Diese Tr sollte dieMenschen im Bunker vor einer

Gasattacke schtzen

FOTOS:ULLSTEINBILD;BERLINERUNTERWELTENE.V./FRIEDERSALM
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Henry Gidom, der die ffentlichkeitsarbeit des Vereins macht, zum Beispiel die

Brauhuser Berlins. Gerade hat er ein Buch zum Thema geschrieben. Im 19. Jahrhundert

war Berlin mit mehr als 360 kleinen und groen Brauereien der grte Bierproduzent

Europas. Gelagert wurde das Bier natrlich im khlen Untergrund.

Mit der Industrialisierung wurden in der stark wachsenden Hauptstadt auch die

Kanalisation und die Gasleitungen immer wichtiger, schlielich auch die

Kommunikation. 1870 gab es ein Rohrpost-System unter der ganzen Stadt, fast 400

Kilometer lang. Manfred Witt zeigt das Prinzip: Er packt eine Taschenlampe in eineder Kartuschen und schiet sie dann mit Pressluft durch die durchsichtigen Rohre.

Fr den Transfer von Geld, von medizinischen Proben und von Dokumenten gilt das

System innerhalb einzelner Gebude bis heute als besonders sicher. Um aber eine

Sendung von der einen Ecke Berlins zur anderen schieen zu knnen, musste an

jeder Kreuzung eine Person die Kartuschen von einem Rohr in das nchste stecken.

Da berrascht es nicht, dass das Telefon diese Technik sehr schnell berholte.

Auch wenn der Gruselfaktor fehlt und am Ende wieder eine einfache Tr den Weg

nach oben ffnet, hat es Katerina Nowakov sehr gut gefallen: Das hier ist fr mich

ein ganz neues Berlin! Ich wollte nicht nur die lebendige Weltstadt sehen, ich wollte

auch diese andere Seite kennenlernen.

Diesen Wunsch haben immer mehr Touristen. Kamen vor 15 Jahren noch rund 2000Besucher, sind es inzwischen circa 240000 jhrlich. Zwei davon, wird berichtet, waren

Brad Pitt und Angelina Jolie. Die Schauspielerin hat sich, so sagt man, mit einem

Tausend-Dollar-Scheck fr ihren Besuch im Bunkermuseum bedankt. Henry Gidom

erklrt das groe Interesse so: Oberirdisch ist das Leben einfach weitergegangen, aber

unterirdisch scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.

Deutsch Perfekt 12 2012

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