Kiteboarding - #111 November/Dezember 2015

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AUSGABE 5 NOVEMBER / DEZEMBER 2015 www.kiteboarding.eu Deutschlands größtes Kitesurfmagazin #111 D 4,80 • DK 55,00 dkr • CH 9,50 Sfr • AT 5,60 • P (cont.) 6,50 • NL 5,70 • LUX 5,70 • LT 6,50 • ES 6,50 • B 5,70 EVENTBERICHT COAST 2 COAST PERFEKTE BEDINGUNGEN BEIM KITE- MARATHON AUF FEHMARN RATGEBER LEINEN WIE SIE ENTSTEHEN, WAS SIE AUSHALTEN, WIE MAN SIE PFLEGT SPOTGUIDE NEUKALEDONIEN DER ULTIMATIVE TRAUMSPOT IN DER SÜDSEE MEGATEST DIE BESTEN KITES DES MARKTES DIE ERSTEN 2016ER KITES IM DIREKTEN VERGLEICH DIE GANZE WELT DES KITESURFENS AUF 164 SEITEN

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EVENTBERICHT

COAST 2 COASTPERFEKTE BEDINGUNGEN

BEIM KITE-MARATHON AUF FEHMARN

RATGEBER

LEINENWIE SIE ENTSTEHEN,

WAS SIE AUSHALTEN, WIE MAN SIE PFLEGT

SPOTGUIDE

NEUKALEDONIENDER ULTIMATIVE

TRAUMSPOTIN DER SÜDSEE

MEGATEST

DIE BESTEN KITES DES MARKTES DIE ERSTEN 2016ER KITES IM DIREKTEN VERGLEICH

DIE GANZE

WELT DES

KITESURFENS

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DA PASSTE ALLESDiesen Sommer passte einfach alles. Zumin-dest aus der Perspektive eines norddeut-schen Kiters. Durchgehend hochsommer-liche Temperaturen? Geschenkt. Stabile Wetterlagen? Braucht kein Mensch. An der Ostseeküste durften wir den wohl wind-reichsten Sommer seit langem erleben. Kaum ein Wochenende, an dem die Fah-nen mal schlaf herunterhingen. Da nahmen wir auch gerne Bodenfrost mitten im Juli in Kauf, während im Süden Deutschlands der Allzeit-Hitzerekord gebrochen wurde. Obwohl deutlich schwächer als die großen Herbst- und Winterstürme, zog im Juli sogar ein herbstliches Tiefdruckgebiet über Deutschland hinweg. Laut Windfinder war der Wind in den Sommermonaten an Nord- und Ostsee signifikant stärker als im Durch-schnitt der letzten 15 Jahre. Und er war angenehm launisch, wehte aus allen Rich-tungen und in jeder Stärke. Das ergab die volle Spotvielfalt und maximale Abwechs-lung auf dem Wasser. Perfekte Vorausset-zungen für unseren großen Kitetest, den wir,

das Redaktionsteam und unser Testteam von KITEBOARDING-Events, dieses Jahr gemeinsam und ausschließlich auf der Ost-see durchgeführt haben. Von Anfang August bis Ende September konnten wir auf und rund um Fehmarn unsere zehn Quadratme-ter großen Testkites, die 2016er Modelle der sieben meistverkauften Kites Deutschlands, in unterschiedlichsten Bedingungen fliegen: von 15 bis 25 Knoten, bei Kabbel, auf Flach-wasser und sogar in der Welle.

Und es gab sie zuhauf, die Sessions, die den Sommer in unseren Breiten so besonders machen. Die nicht enden wollenden, bei denen das Tageslicht partout nicht weichen will. Von dieser magischen Abendstimmung zeugen einige Fotos in unserer Gallery mit den schönsten Aufnahmen des Kite-Som-mers an Nord- und Ostsee. Einen Platz dazwischen fand beinahe in letzter Sekunde eine spektakuläre Luftaufnahme des Red Bull Coast 2 Coast. Wie schon bei der Pre-miere des Küstenrennens zwischen Fehmarn

und Dänemark vor zwei Jahren hatten die Veranstalter Glück mit dem Wetter, beinahe schon unverschämtes Glück. Nun gut, der Kite-Marathon musste um einen Tag ver-schoben werden. Doch dann passte alles, es folgte die perfekte Dramaturgie. Noch am Morgen schüttete es wie aus Eimern, dann riss der Himmel pünktlich zum Start auf. Es hatte beinahe den Anschein, als würden die Regenwolken von einer Horde wilder Stiere zur Seite geschoben. Die Sonne kam durch, der Wind wehte konstant von der Seite und die Ostsee lieferte in Bezug auf das Wel-lenbild ihre beste Ozean-Imitation ab. Und wie sah es einen Tag nach dem Event aus? Flaute, wie am eigentlichen Veranstaltungs-termin. Nun gut, es kann eben nicht immer passen. Aber wie sagt man so schön: Wenn es passt, dann passt es. Hoffentlich auch in den Herbstmonaten.

Weiterhin viel Spaß auf dem Wasser,Sören Gehlhaus

AUFGEWÜHLTE OSTSEE: Sören Gehlhaus genießt den heimischen Sommer – ganz ohne Neopren ging es dann aber doch nicht in dieser Saison | Foto: Harald Jentzsch

EDITORIAL

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LEIDENSCHAFT

10 — 11Bild des Monats: Floating Kite ResortMit dem Luxus-Ponton eines Architekturstudenten könnte die Flucht vor vollen oder gesperrten Spots bald Realität werden

14 — 15Warm-UpEin kitender Seenotretter, Nordsee-Spots in Not, Aaron Hadlow im Race-Fieber und ein Zauber-Kamerawürfel

18 — 35Sommer GalleryWir lassen die Saison an Nord- und Ostsee (und der Elbe) in wunderschönen Aufnahmen Revue passieren

38 — 41Henning trifft Linus Erdmann……und spricht mit ihm über das Kiten mit Pulsuhr und Trainer sowie über vermeidbare Verletzungen beim Motocross

126Sieben Sachen: June „Noussa“ Denkler Die erste Kiterin Ägyptens zeigt, was sie auf Reisen mitnimmt

146 — 153Interview Tobias Hölter Deutschlands erfolgreichster Wakestyler über das Profidasein im Internetzeitalter und neue Einnahmequellen

AUS DER DECKUNGTobias Hölter über die große Kunst der Selbstvermarktung

MATERIAL 2016

44 — 65Kitetest BestsellerCabrinha Switchblade vs. Core XR4 vs. F-One Bandit vs. Flysur-fer Speed4 vs. Liquid Force Envy vs. Naish Pivot vs. North Rebel

84 — 85BWS 2016Kitedesigner Dano See beschreibt im Interview, wie im neuen Aeneema Drift und schnelles Drehen zusammenpassen

86 — 93F-One 2016Vorgestellt wird das gesamte Entwicklungsteam, die neuen Wa-veboards, Twintips und der Hochleistungs-Softkite Diablo

94 — 99North Kiteboarding 2016Alles über Aaron Hadlows neuestes Arbeitsgerät, über den Neo, Evo und die drei Bauweisen der neuen Waveboards

100 — 105RRD 2016Die Italiener mit einem teilbaren Twintip, überarbeitetem Wave-kite Religion und einem Waveboard mit Karbongitter

118 — 124ProduktnewsEin Foilboard für Doppelagenten, ein Twintip wie ein Projektil, Kiten auf Zypern und ein nachhaltiger Turnbeutel

ZUSAMMEN, WAS NICHT ZUSAMMEN GEHÖRTDie sieben bestverkauften Kites des Marktes im großen Vergleichstest

INHALTDie Themen dieser Ausgabe: auf 164 Seiten

BOARDS, BOARDS, BOARDSF-One hat auf Mauritius in die Geheimnisse ihres 2016er Materials eingeweiht

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INHALT / Ausgabe 111

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REISE

68 — 81NeukaledonienGabi Steindl hat nordöstlich von Australien das Kite-Paradies auf Erden gefunden, wo einen Boote zu den Wellen bringen

128 — 130Spot-On SilvaplanaseeDie Schweizer Ex-Worldcupperin Manuela Jungo erklärt den Bergsee in der Nähe von St. Moritz

156 — 161Spotguide SüdmexikoZwei Insulaner entdecken bei einem Roadtrip zur Pazifikküste eine immense Spotvielfalt abseits von Cancun

PROFIZIRKUS

138 — 139Profi-NewsAus Boje wird Linie beim Red Bull Coast 2 Coast, Ärger zwi-schen IKA und VKWC und Foiler vor San Francisco

140 — 141VKWC FuerteventuraUngewöhnlich softe Bedingungen für die Freestyler, zu wenig Wind für die Airstyler

142 — 143VKWC St. Peter-OrdingWas abseits des Budenzaubers im Freestyle passierte und wie spannend das Titelrennen bei den Frauen und Männern bleibt

STANDARDS 4 Editorial

162 Vorschau, Impressum

TECHNIK

108 — 117Leinen-SpezialWie aus Erdöl eine Kiteleine entsteht, wann Leinen reißen und warum sie eher schrumpfen als länger werden

132 — 137Fahrtechnik Handplant BackrollDer Niederländische Megalooper Steven Akkersdijk zeigt, dass er auch elegante Tricks kurz über der Wasseroberfläche kann

FASERN, AUS DENEN KITE-TRÄUME SINDAlles über den Wunderwerkstoff Dyneema im Leinen-Spezial

Diese traumhafte Aufnahme hat Andrea Gandolfo von sich in Peru geschossen. Seine Actionkamera hatte er in die Leinen montiert, sein Tail ist gerade im Begriff, in den kontrol-lierten Slide überzugehen. Gandolfo ist perfekt aufgehoben im Team von RRD. Erstens ist er Italiener. Und zweitens ist er genauso verrückt nach Wellen wie sein Chef Roberto Ricci. Gandolfo ist auch unter dem Namen „ND Fly“ bekannt und nicht nur wie hier beim Abreiten von Wellen in seinem Element. Momentan gibt er Strapless-Schulungen für„Kite Brazil“ im nordbrasilianischen Prea.

COVER

GRÜNER WIRD ES NICHTGabi Steindl fand in Neukaledonien die wohl schönste Aufbauwiese des Planeten

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ALLES IM FLOSSKaum zu glauben, aber diese geniale Designstudie stammt von einem Nicht-Kiter. Als der Architekturstudent Tobias van Booven mit einem kitenden Freund am Brouwersdam stand, hatte ihn allein die Vorstel-lung, an einem derart überfüllten Spot das Kiten zu lernen, zu deren Erstellung veranlasst. Sein 112 Meter langes und 38 Meter breites „NAVAARC - Floating Kite Resort“ einen Ponton zu nennen, wäre ein Frevel. Vielmehr ist es ein Luxusfloß, das einer Megayacht nachemp-funden wurde und 50 Kiter beherbergen kann. Diese sollen den Luxus genießen, irgendwo vor der Küste ungestört und in perfekten Bedin-gungen ihren Spaß haben zu können. So könnte das Geschehen an von Naturschutz bedrohten Spots einfach auf das offene Meer verlagert wer-den. Luxus auch über und unter Wasser: Auf dem weichen Flugdeck gibt es wie bei einem Flugzeugträger eine hydraulische Rampe als Kite- und Boots-Garage, die Zimmer befinden sich zur besseren Wellen- und Riff-Recherche unter der Wasseroberfläche. Für Unterhaltung bei Flaute

ist auch gesorgt: neben Stand-Up-Paddling und Tauchexkursionen wird es eine Wakeboardanlage rund um das Kiteresort geben. Wie es sich für ein echtes Floß gehört, ist keine eigene Motorisierung vorgesehen, über Solarzellen und eine solare Meerwasserentsalzung unterhalb des Flugdecks will man sich aber völlig autark mit Energie und Trinkwasser versorgen können. Die Kosten für das im Rahmen seiner Masterarbeit entstandene Projekt gibt van Booven nicht an, die Realisierbarkeit hat ihm aber Dipl.-Ing. Jens Neugebauer vom Institut für Schiffstechnik, Meerestechnik und Transportsysteme der Uni Duisburg bescheinigt. „Funktioniert alles“, sagt der angehende Architekt stolz. „Das Design orientiert sich einzig an der Funktion.“ Noch gibt es keinen Investor, gut stehen würde das Projekt allerdings dem kiteverrückten Milliardär Richard Branson.

www.navaarc.de

BILD DES MONATS / Floating Kite Resort

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Kiter an Bord Björn Westermann ist ein waschechter Insulaner. Als solcher ist es für den Kiter von der ostfriesischen Insel Juist nur selbstverständlich, frei-willigen Dienst auf einem Seenotrettungsboot zu tun – selbst, wenn die Kite-Bedingungen episch sind

Wir erreichen Björn Westermann im Auto. Das bedeutet, dass er nicht auf seiner Hei-matinsel sein kann. Denn auf dem 17 Kilo-meter langen Schlauch namens Juist herrscht absolutes Autoverbot. Westermann erle-digt alles mit dem Fahrrad: die Fahrten zu seinen Kitesessions und selbst zum Hafen, wenn er zu einem Einsatz gerufen wird. Der 41-Jährige lebt seit seiner Geburt auf Juist und fährt seit 14 Jahren für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) auf einem 9,5 Meter langen Frei-willigenboot. „Ich bin selber Wassersportler.

Dass man anderen Leuten in Not hilft, hat man im Blut“, sagt Westermann und lässt es dank seiner ostfriesisch-lakonischen Mund-art noch viel stärker wie eine Selbstverständ-lichkeit klingen. In einem Einsatzgebiet von 30 Quadratkilometern absolviert sein Boot, die „Woltera“, 50 Einsätze im Jahr, von denen er 30 bis 35 mitmacht. Wenn Westermann seine Kitesachen packt und die obligatori-sche Packliste im Kopf durchgeht, darf ein Gegenstand auf gar keinen Fall fehlen: sein Handy. Das hat er auf dem Wasser zwar nie dabei, er würde aber selbst beim Kite-Auf-

bauen alles stehen und liegen lassen, wenn eine SMS von der Seenotleitung in Bremen kommt. Einen Kite-Einsatz hatte Wester-mann allerdings noch nie. Dafür seien die Kiter immer zu gut über das Wetter infor-miert und kaum bei Gewitterböen auf dem Wasser. Spektakuläre Sturmfahrten wie man sie aus DGZRS-Werbespots kennt, gehören eher der Seltenheit an. Doch Notfälle kön-nen auch bei moderaten Wetterbedingun-gen passieren, etwa bei südlichen Winden. Dann ist das Kiten in dem Naturschutzgebiet auf der im Süden gelegenen Wattseite tabu. An Juists 17 Kilometer langen und 200 Meter breiten Nordküste kann es dann schnell gefährlich werden. „Die Vorurteile über uns, wir wüssten nicht mit in Not geratenen Was-sersportlern umzugehen, stimmen nicht. Fast jeder von uns ist Segler oder Surfer“, betont Westermann. Zum Kiten ist er über das Segeln und letztendlich durch seine Frau gekommen, die vor ihm angefangen hatte. „An guten Tagen sind 15 Leute auf dem Was-ser“, sagt Westermann trocken, aber eher so, als würde er sich über andere Kiter auf seiner Insel freuen. Der sympathische Insu-laner war mal Bankangestellter, bezeichnet sich jetzt selbst aber als Freiberufler. Wenn er seinen Tag nicht „nach dem Wind“ gestaltet, kümmert er sich um die familieneigene Pen-sion, gibt Kite-Unterricht und fährt doch mit einem motorisierten Gefährt über die Insel, besser gesagt, tuckert er: Mit einem Trecker bugsiert Westermann Segelboote ins oder aus dem Winterlager heraus.

BJÖRN WESTERMANNALTER: 41

SEIT WANN KITER: 4 Jahren

WARUM KITEN: Sport mit der Natur und den Gewalten

HOMESPOT: Juist

LIEBLINGS-SPOT: Baltrum

LIEBLINGS- BEDINGUNGEN (KITE-GRÖSSE):

9er

KITETAGE IM JAHR: 50

STECKBRIEF

AUFGEWÜHLTE SEE: Westermann auf Juists Nordseite

„DASS MAN ANDEREN LEUTEN IN NOT HILFT, HAT MAN ALS WASSERSPORTLER IM BLUT.“

VOLLE KRAFT VORAUS: Die Woltera läuft im Süden von Juist ein | Foto: Per Kasch@Severin-Wendeler

WARM-UP / Kleine Kite-Geschichten, die Lust auf das Wasser machen

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GEWINNER DES MONATSAaron Hadlow

Völlig verdient steht der 27-jährige Brite an dieser Stelle. Zum einen gewann er die Freestyle-Wertung beim World Cup in St. Peter-Or-ding zum zweiten Mal in Folge. Zum anderen zeigte der fünfma-lige Weltmeister einen neue Seite an sich. Der beinharte Wakestyler war sich dieses Jahr nicht zu schade, in die Schlaufen (!) eines Leichtwindboards zu schlüpfen und mit einem zwei Nummern zu großen Freeride-Kite im Slalom zu starten. Mit Erfolg: Er wurde Siebter und schnellster Twin-tip-Fahrer hinter den Race-Spezi-alisten. Das verdient Respekt und sollte Schule machen unter seinen coolen Profi-Kollegen. Schließlich sind die kurzen, aber intensiven Rennen ein gutes Training für die Beinmuskulatur.

VERLIERER DES MONATNordsee-Spots

Eine Schockmeldung von der Nordsee. Die Nationalparkverwal-tung Wattenmeer, die Umweltver-bände BUND und NABU streben eine neue Befahrensregelung für die gesamte Nordsee an, die das Ausüben sämtlicher Surf-Sportar-ten grundsätzlich verbieten wür-de. Über Ausnahmegenehmigun-

gen für sogenannte Kitesurfzonen müsste im Nachhinein verhandelt werden. Das gesamte Wattenmeer ist bereits als Nationalpark und nach EU-Richtlinien (Vogelschutz-gebiet, FFH-Gebiet) geschützt, ul-timative Fahrverbote können aber nur auf Bundesebene beschlossen werden. Und da der neuen Befah-rensregelung eine Gesetzesände-rung auf Bundesebene vorausgeht, wäre das nicht ohne weiteres zu widerrufen und würde uns Kite-surfer in eine unangenehme Bitt-steller-Rolle manövrieren. Derzeit setzen sich der Branchenverband „Global Kitesports Association“, die „German Kitesurf Association“ und verschiedene Vereine auf politischer Ebene für eine Lösung ein, mit der beide Parteien leben können. Auf dem Laufenden hält die Facebook-Gruppe „Gegen Surf- & Kite-Verbote“.

FOTOTAGEBUCH DES MONATS – HENNING NOCKEL

Unser Kolumnist zeigt in seinem Instagram-Account, wie das Leben eines freien Fotografen aussieht. Es

gibt beeindruckende Wasseraufnahmen aus Portugal, vom Coast 2 Coast und Modefotos aus Kapstadt oder in ei-nem Priel abseits des World Cups in St. Peter-Ording. Aber auch Motive aus seinem Alltag gibt es zu sehen.

Kreativ und abwechslungsreich geht es in seinem Fototagebuch immer zu.

www.instagram.com/henningnockel

Produkt des MonatsKAMERA-WÜRFEL FÜR GROBMOTORIKERDie Actioncam-Spezialisten von GoPro sind immer wieder für eine Überraschung gut. Jetzt haben sie mit der „HERO4 Session“ eine Kamera im Briefmarken-Format herausgebracht, die 50 Prozent kleiner und mit 74 Gramm ganze 40 Prozent leichter als andere HERO4-Kameras sein soll. Trotz ihres Mini-Formats ist sie selbst von Grob-motorikern gut zu bedienen. Der Grund: Es gibt nur zwei Knöpfe. Wird der auf der Oberseite einmal kurz betätigt, startet eine Videoaufnahme; etwa drei Sekunden langes Drücken aktiviert den Fotomodus und automatisch die Zeitrafferaufnahme, bei der im festgelegten Abstand Fotos aufgenommen werden. Über die zweite Taste am Rückenteil der Kamera wird die Funkverbindungen zum Smartphone per Bluetooth oder WLAN hergestellt. Über eine App können dann die Aufnahmemodi und Belichtung geändert werden, beispielsweise sind im Fotomodus auch Serienaufnahmen mit zehn Bildern pro Sekunde möglich. Alternativ kann die HERO4 Session über die „Smart Remote“-Fernbedienung angesteuert werden. Der kleine Kasten macht Videos in Full HD (1080p60) und Fotos mit acht Megapixel. Er benötigt kein zusätzliches Schutzgehäuse und lässt sich über eine Kugelgelenkschnalle flexibel ausrichten. Darüber ist die Kompatibilität mit allen GoPro-Halterungen gegeben. Besonders interessant für Kiter dürfte die Handge-lenkhalterung sein, die auf dem Wasser kaum stört. Der Akku kann leider nicht aus dem Gehäuse entfernt werden und soll Strom für zwei Stunden Kamerabetrieb liefern. Aufgeladen wird er über Micro-USB. Die Session HERO4 kostet stolze 429 Euro. www.gopro.com

ZAHLDES MONATS

57Prozent betrug die diesjährige Windwahrscheinlichkeit

in Westermarkelsdorf im Juli. Dieser Wert gibt an, dass es an mehr als der Hälfte des Monats mit über vier Beaufort (20

Knoten) wehte. Der Durchschnitt der letzten 15 Jahre liegt für den Juli bei 50 Prozent Windwahrscheinlichkeit. An der

Wetterstation im Nordwesten Fehmarns wehte es im Juli 2015 mit durchschnittlich 13 Knoten. Am Steinhuder Meer kletterte die Windwahrscheinlichkeit für den Monat Juli sogar von im

Durchschnitt 28 in diesem Jahr auf 47 Prozent. In diesen Werten zeigt sich ein Trend zu immer windreicheren Sommermonaten. Unwahrscheinlich anzunehmen,

dass dies der einzige Nebeneffekt der globalen Erwärmung sein wird. Quelle: windfinder.com

„LIEBE GOPRO IN DER HAND, WER IST DIE SCHÖNSTE SIEGERIN IM

GANZEN LAND?“

MOVE DES MONATSDas könnte sich Bruna Kajiya nach ihrem Erfolg beim World Cup in Fuerteventura gefragt haben. Man muss wissen: Das war der erste Eventsieg für die 28-jährige Brasilianerin nach einer langwierigen Knieverletzung im Jahr 2013. Da darf man auch schon mal durch überbor-denden Narzissmus auffallen.

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