Lufthansa Systems fällt aus allen Wolken
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Lufthansa Systems fllt aus allen Wolken
Analyst View
Autor: Steve Janata, Senior Analyst
Datum: 23.04.2014
Tags: Digital Transformation, Use Cases
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Analyst View // Steve Janata
Crisp Research 2014
Lufthansa Systems wird sich von seinen Rechenzentren
und damit vom Infrastrukturgeschft trennen. Das ist die
Folge des rigiden Sparkurses der Muttergesellschaft und
falscher Portfoliopolitik beim Cloud Computing.
Schon Anfang des Monats hat Lufthansa Systems bekannt gegeben
ihren IT-Bereich neu aus[zu]richten und damit die Weichen fr
die Zukunft [zu]stellen. Menschen, die fter Pressemitteilungen
groer Konzerne studieren war angesichts dieser Wortwahl schon
zu Beginn des Textes klar, was das bedeuten wrde. Nmlich, dass
weniger rentable, respektive kapitalintensive Teile abgespalten und
veruert werden sollen. Bieter fr die Rechenzentren und den
Infrastrukturbetrieb gibt es bereits, es sind die blichen
Verdchtigen wie Atos, HP und IBM.
Lufthansa Systems selbst mchte den Schritt als strategischen
Geniestreich verstanden wissen, immer wieder ist von
Kerngeschft, Innovation und Zukunftsfhigkeit die Rede. Die
Wahrheit aber ist wohl viel banaler und basiert auf zwei Faktoren:
1. Die Konzernmutter Lufthansa setzt ein rigides
Sparprogramm um
2. Die Investitionen in Cloud Computing haben sich nicht
gelohnt
Und so ist es aus Sicht von Crisp Research ein strategischer Fehler
diesen Schritt zu gehen. Denn zu argumentieren, dass hohe
Investitionen in die Infrastruktur vonnten seien, das ist zwar
richtig, nur muss auch ein externer Partner diese Investitionen
erbringen. Und auch diese mssen bezahlt werden. So ist davon
auszugehen, dass sich zwar die Bilanz kurzfristig verschnern lsst,
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Analyst View // Steve Janata
Crisp Research 2014
da die hohen Abschreibungen fr die Infrastrukturinvestitionen
wegfallen. Auf lngere Sicht allerdings wird sich Lufthansa Systems
damit keinen Gefallen tun, denn der Konzern gibt ohne Not groe
Teile seiner Kernkompetenz, Skills und damit Innovationsfhigkeit
auf. Stattdessen gert er in die Abhngigkeit eines globalen IT-
Partners. Und ob damit Geld gespart werden kann, das wird die
Zukunft zeigen. Zweifel daran sind jedenfalls angebracht.
Der zweite Grund fr diesen Schritt ist wohl auch die falsche
Portfoliostrategie rund ums Cloud Computing. Lufthansa Systems
hat sich fr den einfachsten aller Wege entschieden und eine
Public Cloud Plattform auf VMware-Basis gesetzt. Rein ins
Rechenzentrum, Self-Service Portal frei geschaltet und die
Werbeagentur den tollen Namen CloudLounge kreieren lassen.
Und, oh Wunder, kaum ein Kunde hat sich bis heute auf die
Plattform verirrt. Warum? Ganz einfach- jede simple Marktanalyse
htte es gezeigt-weil die Kunden von Lufthansa Systems keinen
Bedarf an dieser Deployment-Variante haben, und der Anbieter
mit diesem Angebot keinerlei Alleinstellungsmerkmal besitzt.
Dabei htte Lufthansa Systems durchaus Assets, die im Umfeld
von Cloud Computing htten helfen knnen. Global verteilte,
hochsichere Rechenzentren mit einem deutschen Konzern im
Hintergrund, zum Beispiel. Im noch aktuellen Bericht zu den
Kennzahlen der Konzerntochter sah man sich hervorragend
positioniert und kndigte an kontinuierlich in die Rechenzentren
zu investieren.
Lufthansa Systems scheitert an der Wolke
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Analyst View // Steve Janata
Crisp Research 2014
So schnell kann sich der Wind drehen, beziehungsweise das
Fhnchen im selbigen, wenn es darum geht Sparziele zu erreichen
um Kapitalmarktpflege zu betreiben.
Fr die Konzerntochter ist die Entscheidung jedenfalls eine
mittlere Katastrophe. Im globalen Wettbewerb um Kunden zhlen
eben nicht nur Skaleneffekte und Kosten, sondern vor allem
Innovationen und Skills. Zum Thema Cloud Computing muss der
Markt von Lufthansa Systems in naher Zukunft nicht mehr viel
erwarten, allenfalls Durchschnittskost. Lufthansa Systems fhrt
jetzt also maximales Risiko zugunsten von kurzfristigen
Kostensenkungen. Die hohe Abhngigkeit vom zuknftigen IT-
Partner und den ausgeprgten Zyklen der Luftfahrtindustrie
verheien jedenfalls nichts Gutes, falls die Zeiten mal strmisch
werden.
Neuausrichtung birgt hohes Risiko
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Analyst View // Steve Janata
Crisp Research 2014
Steve Janata ist Managing Director des IT-Research-
und Beratungsunternehmens Crisp Research. Seit
ber 15 Jahren bert Steve Janata als IT-Analyst
namhafte Technologieunternehmen in Fragen des
Strategie-, Portfolio- und Channel-Management. Seine
Schwerpunktthemen sind Cloud Markt & Wettbewerb, Cloud Security
und Cloud Ecosystems. Zuvor leitete er 8 Jahre lang gemeinsam mit
Carlo Velten bei der Experton Group die Cloud Computing & Innovation
Practice und war Initiator des Cloud Vendor Benchmark. Steve Janata
engagiert sich politisch im Managerkreis der Friedrich Ebert Stiftung
zum Thema Digitale Wirtschaft und Gesellschaft.
Steve Janata, Senior Analyst & Managing Director
https://www.xing.com/profiles/Steve_Janata
Autor
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Crisp Research 2014
Crisp Research ist ein europisches IT-Research- und
Beratungsunternehmen. Mit einem Team erfahrener Analysten,
Berater und Software-Entwickler bewertet Crisp Research aktuelle
und kommende Technologie- und Markttrends. Crisp Research
untersttzt IT-Anbieter in Strategie-, Contentmarketing- und
Vertriebsfragen.
Cloud Computing und Digital Business Transformation sind die
Themenschwerpunkte von Crisp Research. Wir verfgen in
unseren Crisp Labs ber ein internes Software-Developer Team
und testen aktuelle Cloud Services und Produkte unter Live-
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Crisp Research 2014
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