speakUP Ausgabe 11

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UNABHÄNGIGE STUDIERENDENZEITSCHRIFT DER UNIVERSITÄT POTSDAM AUSGABE NR. 11, VIERTER JAHRGANG. KOSTENLOS. Potsdam- und Berlin-Tipps | FAQ für den Unistart | 6 Semester: Ein Rückblick Der groSSe erSti-SonDerteil! Wie Fachhochschulen und Unis in Brandenburg kapu gespart werden NIEDERGEMETZELTE HOCHSCHULEN Der Chef des Hans-Oo-Theaters über die Kunst, ein Künstler zu sein RÄUME ZUM TRÄUMEN

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Zehnte Ausgabe der Studierendenzeitschrift „speakUP“ (Nr. 11), erschienen am 18.10.2012, erstellt von Studierenden der Universität Potsdam. Übrigens: es ist die dickste Ausgabe und gleichzeitig die größte Auflage bisher!

Transcript of speakUP Ausgabe 11

Unabhängige StUdierendenzeitSchrift der UniverSität PotSdamaU S g a b e n r. 11, v i e rt e r Ja h rg a n g. ko St e n lo S.

Potsdam- und Berlin-Tipps | FAQ für den Unistart | 6 Semester: Ein RückblickDer groSSe erSti-SonDerteil!

Wie Fachhochschulen und Unis in Brandenburg kaputt gespart werdenniedergemetzelte hochSchUlen

Der Chef des Hans-Otto-Theaters über die Kunst, ein Künstler zu seinräUme zUm träUmen

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DER SommER

isT niCHT WirKliCH DaFür BeKannT, Dass MensCHen iHren elF MOnaTe lang erseHnTen JaHresUrlaUB plaTzen lassen, nUr UM UnenTgelTliCH UnD UnTer sCHleCHTen arBeiTsBeDingUngen an irgenDWelCHen eHrenaMTliCHen prOJeKTen zU arBeiTen. Bei Der

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inhaltSverzeichniS

Seite 3 Fetzenseite

Seite 4 StuPa-Wahl: Jusos räumen ab

Seite 7 Niedergemetzelte Hochschulen

Seite 12 Potsdam hat keinen Platz für Nazis

Unser grosses ersti-special 2012!

Seite 14 FAQ für den Studienstart

Seite 18 Der Potsdam-Guide

Seite 20 Der Berlin-Guide

Seite 24 Erstsemester... und Ausländer_in?!

Seite 26 6 Semester – was bleibt?

Seite 30 „Räume zum Träumen sind ein Lebensmittel“ – Interview mit HOT-Intendant Tobias Wellemeyer

Seite 34 (Un)gerechte Sprache: Why sexist Language Matters!

Seite 36 Aktuelle Termine

Seite 42 Impressum

leUte, wo Seid ihr?

3Nr. 11

Jura- fakUltät bleibt in PotSdamDie Juristische Fakultät der Universität

Potsdam wird nicht geschlossen. Sie sollte

mit der Jura-Ausbildung in Frankfurt zu-

sammengelegt werden. Gegen diese Pläne

gab es in Potsdam erhebliche Proteste von

Studierenden und Dozierenden (siehe

auch Seite 7). Künftig soll es in Potsdam

und in Frankfurt auch die Möglichkeit ge-

ben, Jura als Bachelor mit anschließender

Option auf das Staatsexamen zu studieren.

Mit einer Plakatkampagne will das Studentenwerk Potsdam das Bewusstsein für den durch Einweg-Pappbecher ver-ursachten Abfall. 26 Studierende aller fünf Hochschulen reichten insgesamt 52 Entwürfe für den Plakatwettbewerb ein. Die drei Siegerentwürfe werden im Wintersemester in den Mensen und Cafeterien für die Verwendung von Tas-sen und Isolationsbechern anstelle von müllintensiven Pappbechern werben.

taSSe Statt PaPPbecher!

uni- onlinedienSte zUSammengebrochen

Im September waren zentrale Online-

dienste der Universität Potsdam für

mehrere Tage gar nicht oder nur

teilweise verfügbar. Wie der mitgeteilt wurde, gab es einen Strom-

ausfall – ausgerechnet während der

routinemäßigen Überprüfung der

Notfallstromversorgung. Diese konnte

den Strommangel nicht überbrücken,

sodass das System zusammenbrach.

Nach dem Neustart kam es zu Fehlern,

die manuell behoben werden musste.

Moodle, PULS und die Webmail-Funk-

tion waren tagelang nicht erreichbar.

Am 15. Oktober kannst du die Macher_innen der auf dem Marktstand in der Schiffbauergasse treffen. Wer nett in unsere Kamera lächelt, kommt vielleicht ins nächste Heft. Wir freuen uns auf dich!

SPeakUP beim SemeSteraUftakt

Unter speakup.to findest du

nicht nur die neue Ausgabe,

sondern auch aktuelle Berichte

direkt vom Campus. Schau mal

rein, es lohnt sich wirklich!

immer uP to Date bleiben!

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StuPa-Wahl 2012: JUSoS räUmen abIn der ersten Juliwoche war es wieder so weit: Alle Student_innen der Universität Potsdam wurden zur 15. Studierendenparlamentswahl (StuPa) in die Wahllokale gebeten. Gleichzeitig wurden die studentischen Vertreter_innen im Senat und den Fakultätsräten gewählt. Es sollte eine spannende Wahl werden, da im Voraus unklar war, wie sich die Stimmenverteilung in diesem Jahr entwickeln würde, schließlich war die in den letzten Jahren stärkste Gruppe im StuPa, die GAL (Grün-Alternative Liste), als Folge aus Diskussionen um die freiLand-Kooperationen nicht angetreten. Doch auch ohne sie hieß es für viele Studis: an die Urnen, fertig, los! Von Fabian Lamster.

Wahlsieger, -verlierer und -neulinge

Sechs, fünf, fünf, vier, drei, zwei, eins, eins. Was für den Außenstehenden mög-licherweise wie ein etwas misslungener Countdown wirkt, ist für diejenigen, die an der Hochschulpolitik der Uni Potsdam interessiert sind, mehr: nämlich die aus der Wahl zum Studierendenparlament 2012 hervorgegangene Sitzverteilung.

Von den insgesamt 27 Sitzen gingen in diesem Jahr gleich 6 an die Juso-HSG (Juso-Hochschulgruppe), die damit das beste Wahlergebnis ihrer Bestehungsge-schichte feierte und im Vergleich zum Vorjahr einen weiteren Sitz hinzugewann. Doch nicht nur für die Jusos war es eine überaus erfolgreiche Wahl. Auch der RCDS (Ring Christlich-Demokratischer Studenten) darf insgesamt 5 statt der bis-herigen 2 Plätze für sich reservieren und legt damit kräftig zu. Ebenfalls 5 Sitze gebühren der Liste Grüner Campus, die

somit ebenfalls 2 Plätze im Vergleich zum Vorjahr gutmacht. Eine gewisse Konstanz bei den Wählern untermauerte die Grup-pe BEAT – Bildung jetzt!, die auch in die-sem Jahr 4 Sitze beanspruchen darf. Als kleine Verlierer der Wahl zählen die SDS (Die Linke.SDS) und shineUP, die jeweils einen Sitz einbüßten und nun mit 2 (SDS) bzw. einem (shineUP) Platz im Studieren-denparlament vertreten sind.

Neu zur Wahl angetreten waren Die Unabhängigen und auch die Piraten mel-deten sich nach einjähriger Abstinenz in der Hochschulpolitik zurück. Während Erstere lediglich einen Platz im neuen Studierendenparlament einnehmen, er-freuen sich die Piraten über ganze 3 Sitze.

Quo vadis, GAL-Wählerschaft?

Was lässt sich nun aus den Ergebnissen ableiten? Trotz der dürftigen Wahlbetei-ligung von 9 Prozent (im Vorjahr noch

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über 20 Prozent, wohl auch wegen der gleichzeitig stattfindenden Abstimmung über das Semesterticket) drängt sich die Annahme auf, dass nach dem Rückzug der Grün-Alternativen Liste ein Groß-teil der GAL-Wähler_innen augenscheinlich zum RCDS gewandert ist. Dies legt die weitere Vermutung nahe, dass die GAL in den letzten Jahren eher für konservative Wähler_innen attraktiv war. Da aber auch die Jusos, die Gruppe Grüner Campus und die Piratenpartei die 15. Stu-dienparlamentswahl durchaus als Erfolg werten dürfen und mehr Sitze im Parla-ment einnehmen, dürfte es sich bei der GAL insgesamt um eine politisch bunt gemischte Wählerschaft gehandelt haben.

Wahl ohne GAL: Warum eigentlich?

Doch warum ist die GAL als einstige stärkste Liste (im letzten Jahr erhielt sie rund 28 Prozent aller Stimmen) über-

haupt nicht mehr zur Studierendenparla-mentswahl 2012 angetreten?

Ausgangspunkt des Rückzugs waren die Verhandlungen um eine 35.000 Euro schwere Förderung des Potsdamer „frei-

Lands“ – einem noch jungen jugend- bzw. soziokulturel-len Projekt in der Friedrich-Engels-Straße zu Potsdam. Als sich herausstellte, dass zwei mitwirkende Refe-rent_innen des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) auch gleichzeitig Vorsitzende des zu fördern-

den Vereins waren, damit quasi in eige-ner Sache warben, war massive Kritik am AStA die Folge. Die Kandidat_innen des Referates hatten entsprechende Informa-tionen bei ihrer Wahl vor dem Studieren-denparlament zurückgehalten.

Ans Tageslicht kam die Angelegenheit auf ominöse Weise: Die am aktuellen AStA unbeteiligte GAL hatte sich über eine eigene Referentin, die aufgrund ihrer

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Viele einstige GAL-Wähler_innen

scheinen zum konservativen

RCDS abgewan-dert zu sein.

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Tätigkeit für die AStA-Montagskulturen im „freiLand“ Zugang zu deminternen E-Mail-Verkehr hatte, mit den brisanten Informationen eingedeckt und diese dann öffentlich gemacht. Die schließlich gefor-derte Unterlassungserklärung, so GAL-Mitglied Jakob Weißinger, hätte nur dazu gedient, alle Kritiker_innen des AStAs ,,mundtot zu machen“.

Die GAL sah dies als Einschüchte-rungsversuch an, zog sich als Konsequenz vor weiteren Maßnahmen aus allen hoch-schulpolitischen Engage-ments zurück. Es dürfte der GAL aber auch ihre politi-sche Abseitssituation bewusst geworden sein: Geplagt von personellen Engpässen, wachsender Unzufriedenheit mit dem Vorstand und bei Abstimmungen gegen die AStA-stellende „linke Koalition“ mit den Jusos als tragende Liste stets chan-cenlos, hatte die GAL auch schon vor der Diskussion um die „freiLand“-Förderung mit Schwierigkeiten zu kämpfen.

Neue Sitzverteilung, neue Chancen

Doch auch ohne die GAL wird und muss eine Fortsetzung der Hochschulpolitik an der Uni Potsdam stattfinden. Mit der Juso-HSG reserviert sich nun eine Gruppe die meisten Plätze im neuen Studierendenparlament, die für mehr Masterstudiengänge, mehr selbstverwaltete Freiräume für Student_innen und ein elternunabhängiges

Bildungsgeld eintritt. Inwieweit sie diesen Versprechungen gerecht wird und sie in die Tat umsetzt, dürften die kommenden Wochen und Monate zeigen – die Verhandlungen über die Bildung eines

neuen „rot-roten“ AStAs und die Referatsbewerbungen liefen bei Redaktionsschluss auf Hochtouren.

Und im nächsten Sommersemester heißt es dann wieder für alle Studis: an die Urnen, fertig, los!

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Es dürfte der GAL bewusst geworden sein, dass sie sich

im politischen Abseits befindet.

7Nr. 11

niedergemetzelte hochSchUlenBildung und Wissenschaft genießen in der brandenburgischen Landespolitik wieder einmal „Priorität“ – sie sollen „gestärkt“ werden, sogar „mehr Geld“ soll es geben. Solcherlei Ankündigungspolitik begegnet uns meist in Wahlkampfzeiten auf Bundes- wie Landesebene. Die deutschen, allen voran die brandenburgischen Hochschulen gelten im internationalen Vergleich dennoch weiterhin als chronisch unterfinanziert. Die Ausbeutung von Nachwuchswissenschaftler_innen über prekäre Beschäftigungsverhältnisse nimmt dramatisch zu. Ein Gastbeitrag von Enrico Schicketanz.

„Priorität“ dechiffriert: Platz 16 von 16 unterbieten?

Mehr ureigene Landesmittel sind bis-her nicht in Aussicht. Brandenburg belegt weiterhin mit großem Abstand im Bun-desvergleich bei allen relevanten mone-tären hochschulstatistischen Kennzahlen den letzten Platz – und baut ihn durch reale Mittelkürzungen sogar noch weiter aus. Maßgeblichen Anteil daran hat zwar auch eine verfehlte, leistungslose Ein-kommen und Superreiche bevorzugende Steuerpolitik im Bund. Dennoch gibt kein anderes Land pro Kopf weniger Geld für seine Hochschulen aus als Brandenburg. Die Grundmittel je Studierenden sanken in den letzten 20 Jahren kontinuierlich. War Brandenburg 2000 bei der Betreu-ungsrelation nur leicht unter dem Bun-desdurchschnitt, so hat sie sich danach drastisch verschlechtert, während sich alle anderen Länder im Schnitt langsam

aber stetig verbesserten. Oder pointiert: Nirgendwo gibt es mehr Absolvent_innen pro Dozent_in.

Der Etat des Ministeriums für Wissen-schaft, Forschung und Kultur (MWFK) steigt zwar derzeit in absoluten Zahlen (u. a. wegen Pensionen und Bundesmit-teln), die Landesmittel für die Hochschu-len sinken aber – trotz weiter steigender Studierendenzahlen. Hinzu kommt, dass in den nächsten zehn Jahren rund 300 Stellen – also fast jede Zehnte – von Wis-senschaftler_innen weggekürzt werden sollen. Wie soll so die Qualität verbes-sert und soziale Gerechtigkeit ebenso wie mehr Bildungsteilhabe realisiert werden? Wo ist die versprochene „Priorität“?

Sinn und Zweck der Hochschul-strukturkommission

Unter diesen Vorzeichen jedenfalls soll ein „Schwerpunkt“ der rot-roten Landes-

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regierung unter Ministerpräsident Platz-eck für die nächsten beiden Jahre sein, die märkische Hochschulstrukturen für die Zukunft zu rüsten.

Um Handlungsempfehlungen zu be-kommen, aber auch, um einzelne ge-wünschte Leitgedanken besser legiti-mieren zu können, wurde 2011 eine Hochschulstrukturkommission mit hand-verlesenen Sachverständigen beauftragt. Den Vorsitz führte der ehemalige Wissen-schaftsstaatssekretär Prof. Dr. Friedrich Buttler, in dessen Amtszeit erstmals ein Landeshaushalt forderte, massiv Mittel und Stellen zu kürzen, wo-ran die Hochschulen noch heute kranken. Ziele sind u.a. mehr Effizienzsteigerung und größere ökonomische Verwertbarkeit. Für die BTU Cottbus und die Hochschule Lausitz (HL) gab es zusätz-lich die so genannte Lau-sitzkommission, die explizit beauftragt wurde, weiter sinkende Landesmittel zu berücksichtigen, aber „nicht vornehm-lich unter dem Blickwinkel von Sparvor-gaben“ Empfehlungen auszusprechen, sondern auch neue Kooperationsformen zwischen verschiedenen Hochschultypen und der Wirtschaft auszuloten.

Die spezifischen Fragestellungen von Studierenden oder Angestelltenvertre-ter_innen fehlten in der Kommission. Es gab lediglich kurze Gespräche mit Ver-treter_innen im Rahmen von Hochschul-begehungen. Es ging eben nicht darum, zu untersuchen, wie die Studien- und Lebensbedingungen an allen Hochschul-standorten verbessert werden können, wie die sozio-kulturelle Infrastruktur

(Wohnraum, Kulturangebote etc.) weiter-entwickelt werden müsste.

Fußend auf den Evaluationsergebnis-sen, den Stellungnahmen der Hochschu-len und interessierter Kreise soll es am Ende einen verlässlichen Landeshoch-schulentwicklungsplan für die nächsten Jahre geben.

Zwangsfusion der Hochschulen in der Lausitz?

Im Februar legte die Lausitzkommission ihren Bericht vor. Sie sprach sich für die

Eigenständigkeit von BTU und HL aus, die aber ihre Kooperationen zu verstär-ken und gemeinsame Ein-richtungen bilden sollten. Gleichzeitig eröffnete Wis-senschaftsministerin Prof. Dr. Sabine Kunst, ehemalige Präsidentin unserer Univer-sität Potsdam, die Debatte mit einem landesweit hör-baren Paukenschlag: BTU

und HL sollen zu einer Universität „neu-en Typs“ zusammengelegt werden – per Gesetz.

Massiver Widerstand formierte sich gegen die Auflösung mit anschließen-der Neugründung der Hochschulen un-ter starkem Top-Down-Dirigismus des MWFK. Es gibt keine echte Mitbestim-mung der Betroffenen. Kritiker_innen weisen stets darauf hin, dass es mittelfris-tig um weitere Mittel- und Kapazitäts-kürzungen geht. Wurde das im Frühjahr noch zugegeben, wird mittlerweile von Regierungsseite versucht, zu beschwichti-gen. Trotz wolkiger Versprechungen, die neue Technische Universität (TU) erhalte

Es gibt keine echte Mitbestimmung der Betroffenen. Geldmittel und Kapazitäten rei-chen für die Auf-

gaben weiter vorne und hinten nicht.

9Nr. 11

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„mehr Geld“ und Garantien für fünf Jah-re, ist Fakt: sie bräuchte rund 50 Prozent mehr Mittel als BTU und HL zusammen haben, um die Studienplätze auszufinan-zieren. Dann wäre sie auch die rote La-terne der TUs los. Zudem soll es in den nächsten Jahren massiven Stellenabbau im Hochschulbereich geben. Bei den Gegner_innen der Zwangszusammenle-gung gibt es kaum jemanden, der glaubt, es treffe diesmal nicht die Niederlausitz.

Das Experiment soll nach dem Willen der Ministerin ein „Leuchtturm“ und Vorbild für die noch immer umstritte-ne Umsetzung der „Bologna-Reformen“ werden. Mit bundesweit schlechtester Finanzausstattung und den erwarteten Personalkürzungen ist das ein schlechter Witz.

Erstmals gab es eine Volksinitiative „Hochschulen erhalten“, die bereits nach einem Monat das notwendige Quorum

erreicht hat. Sie wird Ende Oktober formell angehört. Doch die Koalition hat bereits beschlossen, das Experiment durchzuziehen, mit dem unkalkulier-baren Risiko eines Verfassungsgerichts-urteils, weil die ohnehin ausbaufähige Hochschuldemokratie (Selbstverwaltung) ausgehebelt würde. Man brachte nicht einmal den geheuchelten Respekt auf, erst nach Anhörung der Volksinitiative zu entscheiden. Das Gesetz ist aber noch nicht beschlossen, es bleiben also noch Spielräume zur Kurskorrektur.

„Bewusste Prioritätsentscheidung“

Die Buttler-Kommission legte im Juni ihren Bericht vor. Gleich auf den ersten Seiten lieferte er eine unmissverständ-lich kritische Bestandsaufnahme nach 20 Jahren Hochschulfinanzierung in Bran-denburg, wenn festgestellt wird, „dass die schlechte wirtschaftliche Ausstat-

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tung der Hochschulen nicht allein Folge der Wirtschaftskraft des Landes“ sei. Es handele sich vielmehr „um eine bewuss-te Prioritätsentscheidung“. Brandenburg biete „bereits heute kapazitär nur weit unterdurchschnittliche Bildungschancen im akademischen Bereich und wird da-durch seiner Verantwortung im förde-ralen Kontext nicht voll gerecht“, weil „in keinem Land mehr Jugendliche zur Aufnahme ihres Studiums das Land verlassen (müssen) als in Brandenburg. Dies hängt einerseits mit dem begrenzten Fächerspektrum zusammen, das in Branden-burg angeboten wird, ist aber andererseits auch auf die im Vergleich zur relevanten Be-völkerungsgruppe geringen Studienplatzkapazitäten zu-rückzuführen.“ Der Wegzug dieser jungen Menschen und Fachkräfte wird regelmäßig bedauert, ist aber zum Großteil politisch vermeidbar.

Buttler empfahl daher dringend, in der Haushaltspolitik endlich umzudenken und forderte 360 Stellen für renommier-te Wissenschaftler_innen zusätzlich zum Status Quo, um eine weitere „Abwärts-spirale“ zu vermeiden.

Eine Reaktion auf diese Forderung gab es seitens der Regierung nicht. Stattdessen soll sogar Personal abgebaut werden. Mi-nisterin Kunst nutzte das nicht als Steil-vorlage, um endlich anzufangen, öffent-lichkeitswirksam dafür zu kämpfen, dass Brandenburg zum Bundesdurchschnitt in der Hochschulfinanzierung aufschließt, obwohl sie dafür massive Unterstützung in den Hochschulen bekommen würde.

Vielleicht muss man sich bei dieser Po-litik fortgeschriebener Unterfinanzierung eines ironischen Tricks bedienen? Für den Großflughafen BER sind kurzfristig mehrere 100 Millionen Euro zusätzlich im Haushalt möglich – für die Hochschu-len angeblich nicht einmal 12 Millionen Euro. Im Frühjahr passierte hingegen die Diätenerhöhung den Landtag ohne Ge-genstimme in weniger als einer Minute.

Was passiert an der Uni Potsdam?

Auch an unserer Univer-sität wird leidenschaftlich über die Ergebnisse des Butt-ler-Berichtes und Vorhaben der Uni-Leitung debattiert: Es soll neue Studiengänge geben für Inklusionspädago-gik und Jüdische Theologie.

Der Senat befürwortete das – doch die entsprechend notwendigen zusätzlichen Gelder des Landes werden noch ange-mahnt.

Heftige Proteste löste der Vorschlag des Buttler-Berichtes aus, die Jura-Aus-bildung in Potsdam abzuschaffen und in Frankfurt/Oder zu konzentrieren. Der Zwischenbericht sprach sich noch nicht dafür aus – eine dieser merkwürdigen Diskrepanzen und Inkonsistenzen im ge-samten Vorgang. Eine andere betrifft die klare Ablehnung einer Zusammenlegung von BTU und HL, die auch Buttler über-nahm, um einige Seiten weiter aber für ein aus Regierungskreisen in die Debatte gebrachtes Holding-Modell mit Details aus dem geplanten Errichtungsgesetz zu werben.

Für den Flughafen BER gab es

kurzfristig mehrere 100 Millionen Euro. Für die

Hochschulen aber fehlen selbst

12 Millionen.

11Nr. 11

Zumindest scheint die Jura-Fakultät in Potsdam gerettet zu sein, wie die Tages-presse berichtete – die Juristenausbildung zieht nicht um. Des Weiteren möchte die Hochschulleitung zusätzlich Angebote mit der Abschlussvariante Bachelor und Master (z. B. Medienwirtschaftsrecht) konzipieren – eine gute Alternative zur Volljourist_in.

Eine andere Baustelle ist die Informatik. Hier stellte bereits das Vorgängerpräsi-dium „Erwägungen zur Einstellung des grundständigen Informatikstudiengangs“ und für einen gemeinsamen Bachelor mit dem Hasso-Plattner-Institut (HPI) an. Im Falle unseres amtierenden Präsidenten war das besonders delikat, denn wie es ein Mitglied des Dozierendenkollegiums bei einer Informationsveranstaltung formu-lierte: „Ausgerechnet der Vorsitzende der Gesellschaft für Informatik (GI) will die Kern-Informatik abschaffen.“ Auch wenn er „seine“ Wirtschaftsinformatik weiter stärken wolle, fußte das im Grunde eher auf dem altbekannten Dilemma, das uns überall – hochschulintern wie deutsch-landweit – begegnet: es fehlen ausfinan-zierte Studien-, Lehr- und Forschungska-pazitäten. Fachbereiche, Hochschulen und Mitgliedergruppen lassen sich gegenseitig ausspielen, während die übergeordneten politischen Ursachen-Zusammenhänge aus dem Blick zu geraten drohen. Mitt-lerweile gibt es einen Kompromiss: Es soll naturwissenschaftlich orientierte Bachelor und Master „Computational Science“ ge-ben. Das Institut verliert eine Professur.

Die Kombinationsmöglichkeiten bei den Lehrämtern weiter stark einzu-schränken, wird zukünftige Studierende nicht begeistern – insbesondere, wenn wirklich traditionsreiche Kombinationen

wie Deutsch-Geschichte wegfallen. Sie werden für ihre Wunschkombination mit den Füßen abstimmen. Doch sollen und können hier nicht alle Baustellen, ob aus dem Buttler-Bericht stammen oder nicht, dargestellt werden.

Ohne Moos nix los

Wenn wir ein solide ausfinanziertes, sozial gerechtes und inhaltlich wie struk-turell gestärktes Hochschulwesen für ein Brandenburg der Innovationen haben wollen, müssen alle daran Interessierten solidarisch kämpfen.

Wer auf die Herausbildung mündiger Bürger_innen und auf gelebte, demo-kratische Partizipation abzielt, wer mehr Miteinander möchte, der muss bereit sein, entscheidungswirksame Beteiligung und weniger Dirigismus zuzulassen. Top-Down-Management ist ein Irrweg, der auf Untertanenmentalität und „Herrschaft“ setzt. Eine reine Konzentration auf öko-nomische Verwertbarkeits- und Konkur-renzlogik ist gesamtgesellschaftlich und auch ökologisch schädlich. Das sagt sich alles einfacher als es getan ist, die Zustän-de wirken verfahren und unveränderbar. Aber ein Auge sollte mindestens frei sein, über den eigenen Tellerrand zu schauen.

Enrico Schicketanz macht gerade seinen Magisterabschluss in Geschich-te und engagiert sich seit vielen Jahren gewerkschaftlich, hochschul-, sozial- und finanzpolitisch. Er war 2009/10 Referent für Sozialpolitik im AStA der Uni Potsdam und 2010 bis Mai 2012 Landessprecher der Juso-Hochschul-gruppen Brandenburg und deren Ver-treter im Landesvorstand der Jusos.

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PotSdam hat keinen Platz fÜr naziSEin für den 15. September von der rechtsradikalen NPD angemeldeter Aufmarsch in der Potsdamer Innenstadt konnte erneut verhindert werden: 2.500 Gegendemonstrant_innen besetzten die Lange Brücke und versperrten somit den zahlenmäßig chancenlos unterlegenen Neonazis den Weg ins Stadtzentrum. Die eingekesselten Rechten gaben schließlich auf und machten sich unter Polizeischutz davon. Ein Bericht von Denis Newiak.

Neonazi-Parolen im Stadtzentrum verhindert, Toleranz gefeiert

Es ist ein kräftiges Zeichen für die Wehr-haftigkeit der Demokratie in Potsdam: Während knapp 80 Anhänger_innen der sogenannten „Nationaldemokratischen Partei Deutschlands“ eingeschnappt auf den Tram-Bahnsteigen des Hauptbahn-hofes festsaßen, feierte Potsdam das all-jährliche „Fest der Toleranz“ mit einem fröhlichen Programm aus Musik,

Tanz und Spiel. 2.500 Neonazi-Gegner_innen besetzten nicht nur die Lange Brü-cke, die vom Hauptbahnhof über die Ha-vel direkt in die Stadtmitte führt, sondern versperrten auch alle anderen nahegele-genen Wege ins Zentrum und verhinder-ten so, dass die Rechtsextremist_innen mit ihren fremdenfeindlichen, antide-mokratischen Parolen durch die Straßen Potsdams marschieren konnten.

Die Polizei sah davon ab, die Brücke zu räumen, obwohl die demokratische Versammlung auch nach den kurzfristig genehmigten 90 Mi-nuten den Protest ge-gen Rechts nicht auf-gab. Ausgerechnet für diese Entschei-dung der Polizei, die antifaschistische D e m o n s t r a t i o n nicht aufzulösen und so einen Neo-nazi-Marsch durch

13Nr. 11

Potsdam zu verhindern, gab es absurd anmutende Kritik seitens der Gewerkschaft der Polizei (GdP): Der Gewerkschafts-chef Andreas Schuster meinte, solange die NPD nicht verbo-ten sei, müsse ihr das allen de-mokratischen Parteien zuge-standene Versammlungsrecht zugestanden werden, was durch die Polizei geschützt werden müsse – auch durch Sanktionierung von friedlichen Gegendemonstrant_innen. 1.500 Poli-zist_innen waren zu horrenden Kosten zusammengezogen worden, um die Demonstration der Nazis zu schützen. Nur durch das organisierte und mutige Engagement der Bürger_innen konnte dieser Aufzug verhindert werden.

Polizei-Gewerkschafts-Chef sieht Nazi-Rechte gefährdet

„Dass dieser Erfolg jetzt seitens der Gewerkschaft der Polizei als Mitglied des DGB für rechtswidrig erklärt wird, ist für uns nicht nachvollzieh-bar, konterkariert das doch dass lang-jährige Engagement des DGB gegen Neonazismus und macht die GdP selbst zum Handlanger der NPD“,

griff Stefan Schmidtke, Re-ferent für An-t i f a s c h i s m u s im Allgemei-nen Studieren-denausschuss (AStA), die Aus-sagen des GdP-Chefs an. Der AStA hoffe,

dass sich das entschiedene Auftreten gegen Neonazis, wie es an diesem Samstag geschah, ein Modell auch für den Alltag wird. Nur so lässt sich zeigen, dass Neonazis in der Studie-rendenstadt Potsdam uner-

wünscht sind.

2.500 große und kleine Demon-strant_innen

versperrten den Nazis den Weg ins

Stadtzentrum

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faQ fÜr den StUdienStartJahr für Jahr zieht es mehr Student_innen an die Universität Potsdam. Doch zum Semesterbeginn schwirren vielen von euch noch unzählige Fragen durch den Kopf: Wie kann ich die Uni und ihre Initiativen kennenlernen? Wo kann ich günstig wohnen und gut essen? Wo kann ich feiern und mich entfalten? All diesen und weiteren Fragestellungen gehen wir in diesem Beitrag auf den Grund – die speakUP zeigt dir den Weg durch den Uni-Dschungel! Von Christoph Freytag.

Zentraler Anlaufpunkt für all eure Fra-gen ist in jedem Fall erstmal eure Fakul-tät, wo ihr fachlich zu Hause seid. Auf der Website der Universität Potsdam finden sich erste Infos zum Überblick: www.uni-potsdam.de.

Warmwerden mit der Uni

Für ein persönliches Kennenlernen der Fakultäten, studentischen Initiativen und universitären Anlaufstellen bietet sich der Semesterauftakt der Uni Potsdam am 15. Oktober in der Schiffbauergasse an.

Um 18.30 Uhr beginnt die Veranstal-tung in der Waschhaus Arena mit der Vorstellung der fünf Fakultäten. Kommt in Kontakt mit euren Kommiliton_innen und Profs. Auf dem Marktplatz stellen sich von 18 bis 22 Uhr alle wichtigen Hochschulgruppen und Unternehmen vor, die irgendeiner Form mit der Uni zu tun haben vor (hier könnt ihr auch die speakUP treffen!). Von links-alternativ bis christlich-liberal hat die poltische Land-

schaft sogut wie alles zu bieten. Neben politischen und fachlichen Gruppen sind auf dem Marktplatz auch Unternehmen zu finden, die euch eine Antwort darauf liefern, wo man neben dem Studium ar-beiten kann. Von Kellnern bis Zuarbeit auf dem Bau ist alles dabei.

Ab 21 Uhr geht es los mit dem offiziel-len Partyteil. Die Professor_innen werden auf den verschiedenen Partys auflegen und hoffentlich für ansprechende Be-schallung sorgen. Lasst euch überraschen. Mehr Infos zur WarmUP!-Veranstaltung der Uni Potsdam unter uni-potsdam.de/presse/erstsemester.

Wo kann ich wohnen?

Für die wohl wichtigste Fragestellung, wo man Wohnen kann, sind die Studen-tenwohnheime die erste Anlaufstelle für euch. An allen Standorten der Uni Pots-dam findet ihr Stundentenwohnheime – von günstig wie am Neuen Palais (ab 160 Euro), bis gehoben wie im neuen Stu-

der groSSe -

15Nr. 11

dentenwohnheim „Zum Mühlenteich“ in Nähe des Campus Golm (220 bis 290 Euro) sind alle Facetten vertreten. An-sprechpartner für alle Wohnmöglichkei-ten in Studentenwohnheimen ist das Stu-dentenwerk Potsdam. Infos zum Wohnen findet ihr unter studentenwerk-potsdam.de.

Da die Wohnheimplätze meist schnell vergeben sind, kann ein Blick auf Porta-le wie wg-gesucht.de z.B. nicht schaden. Ein kleiner Geheimtipp für die klassi-sche Wohnungssuche in Potsdam sind die Wohnungsgenossenschaften. Nirgendwo sonst kann man so günstig wohnen. Ei-nen recht vollständigen Überblick über alle Genossenschaften findet ihr auf pots-dam-abc.de: bit.ly/QxJuQM. Nachteile sind eventuell lange Wartezeiten, bis ihr eine der günstige Wohnungen ergattern könnt und die meist recht hohen Genos-senschaftsanteile, die aber nicht umsonst sind, sondern euch genossenschaftliche Mitbestimmung verschaffen.

Wenn auch die vorher genannte Mög-lichkeit ausfällt, bleiben noch private und öffentliche Vermieter, z.B. die Gewoba oder Pro Potsdam. Geheimtipp Nr. 2: schaut auch auf die schwarzen Bretter an euren Unistandorten – oft werden dort Nachmieter_innen für Zimmer oder Wohnungen gesucht, die nicht immer im Internet zu finden zu sind. Manchmal hat man auch Glück, wenn man in kostenlo-se Anzeigenblätter wie die „events“ oder den Blickpunkt schaut.

Was gibt’s zu essen?

Jedes Semester überweist ihr zusammen mit dem Beitrag für das Semesterticket

u.a. auch den Studentenwerksbeitrag in Höhe von 40 Euro. Damit werden nicht nur preiswerte Wohnheime finanziert, sondern auch die Mensen und Cafeteri-en ermöglicht, die es an jedem Campus gibt. Staatlich unterstützt, werden euch hier kleine feine vegetarische und vegane bis herzhaft-deftige Speisen zum symbo-lischen Preis geboten. Zu jedem Haupt-gericht gehört ein Dessert, z.B. ein Kom-pott, Obst oder kleines Glas Saft. In den Cafeterien kann man sich, wenn mal wie-der wenig Zeit bleibt, mit Sandwiches, Snacks und Coffee to go eindecken. Wer das nicht nutzt, ist selbst schuld.

Wer hilft mir bei Fragen?

Wenn ihr Fragen zum Stundenplan oder anderen Dingen rund ums Studium habt, ist die Zentrale Studienberatung an der Uni Potsdam die erste Anlaufstelle (uni-potsdam.de/zsb). Schneller und per-sönlicher bekommt ihr Hilfe über die studentischen Tutor_innen, die ihr in eurer Einführungsveranstaltung zugeteilt bekommt.

Falls ihr mit dem Studium überfordert seid oder euch andere persönliche Pro-bleme quälen, kann euch die psycholo-gische Beratung eine erste Hilfestellung bieten (uni-potsdam.de/zsb/psychbera-tung.html). Wenn ihr eure Anliegen lie-ber anonym und mit anderen erfahrenen Studierenden teilen wollt, ist die Hotline von Nightline eine Alternative. Die Hot-line wird während der Vorlesungszeit von Potsdamer Studis betreut und hilft euch bei persönlichen und akademischen Her-ausforderungen weiter. Mehr Infos unter nightline-potsdam.de und auf S. 42.

erSti-SonDerteil!

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der groSSe -

Wer vertritt meine Interessen?

Irgendwann kommt der Punkt, wo ihr alleine nicht weiterkommt, z.B. wenn ihr bei einer Prüfung unfair behandelt oder von Unternehmen abgezockt werdet. In diesem Moment werdet ihr euch freuen, dass ihr Mitglied der Verfassten Studie-rendenschaft seid, was euch gerade ein-mal 10 Euro pro Semester kostet, denn dann kommt der AStA (Allgemeiner Stu-dierendenausschuss) ins Spiel: Ob Fragen rund um PULS, das Semesterticket, das Einklagen eines Studienplatzes – bei al-len möglichen Anliegen ist der AStA die sprichwörtliche eierlegende Wollmilch-sau. Website: asta.uni-potsdam.de.

Wo gibt‘s Partys und Kultur?

Über den Unialltag hinaus will man ab und an auch abspannen, Partys feiern und Kultur genießen. Potsdam hat da viel zu bie-

ten, z.B. die Schiffbauergasse mit Theater, Tanz, Konzerten und Film. Auch dem Lin-denpark, dem Nikolaisaal und dem Thalia Arthouse sollte man mal einen Besuch ab-statten. Das Studentische Kulturzentrum (kuze-potsdam.de) wird von Studierenden selbstverwaltet. Hier finden Kurse, Thea-teraufführungen und Workshops aller Art statt. Aber auch die Uni selbst hat zahlrei-che Gruppen, die euch ermöglichen, euren Interessen nachzugehen – sei es beim stu-dentischen Radio „funkUP“ (funkup.me), der speakUP (speakup.to) als wichtigstes studentisches Medium, dem Uni Orches-ter, dem Debattierklub usw. Eine Über-sicht über das kulturelle Angebot der Alma Mater gibt es unter uni-potsdam.de/kultur. Und wer es von euch sportlich mag, findet unter hochschulsport-potsdam.de die zahl-reichen preiswerten Kurse des Unisports. Aber hier heißt es schnell sein – viele Kurse sind zum Semesterstart sehr schnell belegt.

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Der PotSDam-guiDePotsdam. Es könnte eine wunderschöne Studentenstadt sein, wie etwa Heidelberg, Göttingen oder Marburg. Dieser Status wird der Stadt an der Havel verwehrt, denn sie liegt viel zu nah an Berlin. Doch Pendler und Neuankömmlinge aufgepasst, nicht nur in Berlin, auch in Potsdam gibt es was zu erleben! Ob einen Ausflug ins Grüne, an den See, oder in den Filmpark – der folgende Guide soll den Einstieg ins Potsdamer Leben erleichtern. Von Lisa Büntemeyer.

Kneipen

Das Beste zuerst: In Potsdam können Studenten_innen noch billiger ausgehen als in Berlin. Es gibt mehrere Kneipen, die vom Studentenwerk gefördert wer-den und deshalb preiswerte Getränke auf der Karte haben. Im Pub á la Pub am Studentenwohnheim in der Breite Straße kostet ein Cocktail 2,50 Euro, ein gro-ßes Bier 1,50 Euro. Ähnliche Preise und eine charmante Kelleratmosphäre bietet das Nil am Campus Neues Palais und das KuZe in der Hermann-Elflein-Straße. In diesen Kneipen finden außerdem regel-mäßig Konzerte, Länderabende, Spiele-

und Fußballabende statt. Auch empfeh-lenswert ist das Hafthorn am Nauener Tor, wo es leckere Burger zu günstigen Preisen gibt.

Shoppen

Geht am besten in der Brandenbur-ger Straße, wo viele Ketten wie H&M, Görtz, Karstadt usw. vertreten sind. Loh-nenswert ist ein kleiner Abstecher in die Seitenstraßen, wo es kleine Boutiquen, Cafés und Kneipen gibt. Eine kurze Bus-fahrt entfernt ist außerdem das Stern Center, das überdacht ist und noch einige weitere Geschäfte beherbergt.

Party

Ja, auch in Potsdam gibt es Clubs, man muss nicht extra nach Berlin fahren. Je-den Dienstag spielen beim ‚Rubys Tues-day’ Bands im Waschhaus an der Nuthe-brücke und auch am Wochenende ist hier immer etwas los. Studierendenpartys und Konzerte finden des Weiteren regelmäßig im Lindenpark in Babelsberg statt.

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Sommer

Dank der Havel und vieler schöner Seen finden Bade-freund_innen in Potsdam jede Menge geeignete Stellen, um sich im Sommer abzukühlen. Im Park Babelsberg gibt es einen kleinen Strand an der Havel, an dem man für 2,50 Euro Eintritt Volleyball spielen oder in Strandkörben sitzen kann. Wem das zu teuer ist: Direkt hinter dem abgezäun-ten Strand kann man umsonst schwimmen. Auch der Heilige See lockt mit seinen Wiesen, die selbst bei großem Andrang im Hochsommer nie überfüllt sind.

Wer etwas aktiver sein möchte, kann auf der Freundschaftsinsel Tret- und Ruderboote leihen. Am südwestlichen Zipfel von Potsdam am Templiner See Windsurfen und in Großbeeren – außer-halb Potsdams und per S-Bahn, Bus oder Regionalbahn erreichbar – kann man sein Können am Wasserskilift testen.

Beachvolleyballfelder, ein Skatepark und Fußballplätze gibt es im BUGA-Park. Hier muss man 50 Cent Eintritt zahlen, dafür ist der Park sehr gepflegt und sauber.

Sightseeing

Potsdam ist eigentlich ein überdimen-sionales Museum. Sage und schreibe 16 Schlösser gibt es in Potsdam, dazu kom-men zahlreiche Parks und unendlich viele Statuen. Am bekanntesten und definitiv einen Besuch wert – zumal in unmittel-

barer Uni-Nähe – ist der Park Sanssouci mit dem gleichnamigen Schloss und dem Neuen Palais. Der Park ist allerdings auch die größte Touristenfalle in Potsdam und wirkt sehr konstruiert. Also lieber etwas abseits der Hauptwege spazieren, denn auch hier gibt es jede Menge Bauwerke und Gärten zu entdecken. Wer es lieber etwas natürlicher hat, dem sei der Park Babelsberg empfohlen. Und ja, auch hier gibt es ein Schloss.

Nahe der Fachhochschule, auf dem Belvedere am Pfingstberg, gibt es einen schönen Überblick über Potsdam und Umgebung.

Hinweis: In Ausgabe Nr. 7/2011 ist dieser Artikel schon ein-

mal erschienen. Wir haben ihn in die-ser Ausgabe für euch aktualisiert und wieder mit reingenommen.

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Der berlin-guiDe„Lecker, Berlin“, sagte einst ein Bekannter, kurz bevor er einen Besuch in der Hauptstadt antrat. Und er hat nicht Unrecht: Hier gibt es zu jeder Uhrzeit alles mögliche zu essen, trinken und entdecken. Berlin, die Stadt der unendlichen Möglichkeiten. Wer hier Langeweile bekommt, ist selber Schuld. Um einen Überblick in die Flut der Angebote zu bekommen, haben wir einige Tipps für euch rausgesucht. Von Katja Rink und Lisa Büntemeyer.

Unis und Bibos

Obwohl die Studierenden der Univer-sität Potsdam vor Ort schon einiges an Lektürestoff, Sprach- und Lernangebo-ten sowie Uni-Sportkursen finden kön-nen, ist es für diejenigen, die ihren festen Wohnsitz in Berlin haben, doch recht um-ständlich, auch an den Uni-freien Tagen die lange Fahrt nach Potsdam auf sich zu nehmen. Auch die Berliner Unis haben ei-niges für uns UP-ler_innen zu bieten. Die Technische Universität (TU) beispielswei-se bietet günstig Kurse in 31 verschie-denen Sprachen an, der Uni-Sport und viele universitätsinterne Bibliotheken sind auch mit dem Studierendenausweis der UP zugänglich und unweit vom Pots-damer Platz „verbirgt“ sich noch ein be-sonderes Highlight: Die Staatsbibliothek. In der Stabi (so die Berliner Abkürzung) befinden sich Fachliteratur und viele wei-tere Werke zum Ausleihen oder vor Ort reingucken. Für die Nutzung der Stabi ist eine Jahresgebühr von 25 Euro fällig, die sich aber im Hinblick auf die sich dort befindenden Schätze auf jeden Fall lohnt.

Eine günstigere Alternative ist das Grimm-Zentrum von der Humboldt-Uni, unweit der S-Bahn Station Friedrichstra-ße. Hier können sich Potsdamer Studie-rende kostenlos anmelden.

Sightseeing

Wer der deutschen Geschichte des letz-ten Jahrhunderts ins Gesicht schauen möchte, der ist in Berlin genau richtig. Neben der East Side Gallery (Berliner-Mauer-„Museum“ an der Warschauer Straße), dem Checkpoint Charly (in der Friedrichstraße, Nähe U-Bhf. Kochstra-ße) oder dem Holocaust-Mahnmal in der Nähe des Brandenburger Tors gibt es noch viel mehr zu entdecken. Wem es nicht reicht, die Denkmäler nur zu betrachten, sondern wer gerne noch ein paar zusätzliche Informationen möchte, der kann an einer auf Trinkgeld basie-renden Stadtführung teilnehmen. Einige solcher Touren starten z.B. täglich um 11 Uhr am Brandenburger Tor oder von Donnerstag bis Sonntag um 10 Uhr am Potsdamer Platz Nr. 10, vor dem Bal-

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erSti-SonDerteil!

zac Coffee Shop. Diese Touren nehmen auch die Wahrzeichen Berlins mit ins Programm, das Brandenburger Tor, die Siegessäule und den Fernsehturm. Und um die Politik nicht zu vernachlässigen, sollte auch ein Abstecher zum Reichstag gemacht werden.

Shopping

Berlins Vorzeigekaufhaus ist das KaDeWe. Im Kauf-haus des Westens bekommt man fast alles, was das Herz begehrt, vom teuren Desi-gneroutfit bis zur seltenen Tropenfrucht. Gemessen am Durch-schnittsgeldbeutel eines Studierenden heißt es jedoch für Unsereins dann leider doch nur gucken. Aber Berlin ist groß und auch kleinere Klamottenläden und Berliner Labels sprießen aus dem Asphalt.

Läden wie H&M und Co. befinden sich in fast jeder Shoppingmall, beispielsweise am Kurfürstendamm und sogar zwischen den Designerlabelgeschäften in der Fried-richstraße. Und bei wem das Geld am Ende des Monats mal knapp ist, der wird

bestimmt in einem der Se-condhandläden fündig (z.B. Humana).

Kunst und Kultur

In Sachen Musik, Litera-tur und Kunst hat Deutsch-lands Hauptstadt viel zu bieten. Zahlreiche Künstler_

innen mit internationalem oder lokalem Bekanntheitsgrad geben hier Konzerte, lesen aus ihren neuesten Werken vor oder öffnen die Türen zu ihren Ausstellungen. Bei Konzerten lohnt es sich, direkt auf den Seiten der Künstler_innen zu schau-

Bei wem das Geld am Ende des

Monats knapp ist, der wird in einem der Secondhand-

läden fündig.

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Ab 23 Uhr öffnen die Diskotheken und auch hier ist die Auswahl groß.

Hinweis: In Ausgabe Nr. 7/2011 ist dieser Artikel schon ein-

mal erschienen. Wir haben ihn in die-ser Ausgabe für euch aktualisiert und wieder mit reingenommen.

en, denn Berlin bietet viele geeignete Lo-cations. Oft sind die kleineren Konzerte in Clubs oder Bars. Internationale Super-stars à la Kylie Minogue oder Coldplay füllen dann meist die O2-World an der Warschauer Straße. Ein paar Räumlich-keiten, die man im Auge behalten soll-te: Lido, SO36, Kulturbrauerei, Tempo-drom, Astra…

Um auch in puncto Ausstel-lungen und Lesungen auf dem aktuellsten Stand zu sein, ist es empfehlenswert, sich ab und an in einer der Stadtzeitschrif-ten zu informieren (z.B. zitty oder 030) der auf Aushänge an Bahnhöfen und Anzeigen im Berliner Fenster (U-Bahn-Fernsehen) zu achten.

Nachtleben

In Berlin wird, zumindest am Wochen-ende, die Nacht zum Tag erklärt. Ge-startet wird meist in einer der unendlich vielen Bars in Kreuzberg (Oranienstraße, in der Nähe des U-Bahnhofs Kottbusser Tor), Friedrichshain (rund um den Box-hagener Platz zum Beispiel) oder am Prenzlauer Berg (Kastanienallee und Um-gebung am U-Bahnhof Eberswalder Stra-ße), um nur drei Stadtviertel zu nennen, in denen man gut ausgehen kann. Ab ca. 23 Uhr öffnen dann die Diskotheken und auch hier ist die Auswahl groß.

Wer gerne Elektro hört, geht z.B. ins Berghain oder ins Watergate. Für die Indiepop-Hörer_innen gibt es z.B. das Magnet oder das White Trash, für Reg-gae-Fans z.B. das Yaam, und wer gerne zu Schlagern mitgrölt, ist in der Hafenbar bestens aufgehoben. Und das ist wirklich

nur eine kleine Auswahl aus dem Berliner Club-Repertoire.

Sommer

Kaum kitzeln die ersten Sonnenstrah-len alles von der Spitze des Fernsehtur-mes auf dem Alexanderplatz bis zu den Eingängen der U-Bahnschächte, löst sich

der graue Großstadtflair auf und das Leben der Städter_innen verlagert sich nach draußen in die zahlreichen grünen Parks oder an die Spree. In den größeren Parks wie dem Volkspark Friedrichshain

oder in der Hasenheide öffnen die Frei-luftkinos. Im Tempelhofer Park (ehemals der Flughafen Tempelhof) kann man auf den Landebahnen Inlineskaten und Ki-teskaten oder man trifft sich an dessen Nordseite zum Grillen mit Freund_innen.

Abends warten zahlreiche Open-Airs auf Tanzwütige (z.B. im Treptower Park) und jeden Sonntag gibt es im Mauerpark (U-Bahnhof Eberswalder Straße) ein be-sonderes Highlight. Ja, der Flohmarkt ist auch ganz schön, aber ab den ersten Tem-peraturen über 20 Grad, wartet ab ca. 15 Uhr der Karaoke-Mann auf die ganz Mutigen unter euch, die vor überfüllter Tribüne ein Ständchen zum Besten geben wollen… Einfach nur Zuhören ist natür-lich auch erlaubt.

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erStSemeSter… unD auSlÄnDer_in?!Seit nun drei Jahren findet knapp einen Monat vor Vorlesungsbeginn eine sogenannte Vorphase mit zahlreichen Intensivkursen zum Studieneinstieg für ausländische Studierende statt, die in der Universität Potsdam, aber auch in den Fachhochschulen Brandenburgs und Potsdams oder der Hochschule für Film und Fernsehen beziehungsweise für nachhaltige Entwicklung immatrikuliert sind. Von Marie-Julie Jacquemot.

Mittwoch, 12. September 2012. 10.15 Uhr, Neues Palais, Haus 8, Hörsaal 0.58. Vorlesung über das Potsdamer Universi-tätslehr- und Studienorganisationsportal (PULS). Rund 20 Student_innen hören aufmerksam zu. Diese Veranstaltung ist nur ein kleiner Teil des Programms, das seit dem Wintersemester 2010 jedem aus-ländischen Studenten angeboten wird. Die Teilnehmer_innen der Vorphase wer-den nach Studienfachrichtung getrennt. Egal ob Wirtschaftswissenschaft, Geistes-wissenschaft, egal ob man ein philologi-sches Studium machen möchte oder eher in die Naturwissenschaften oder Sozial-wissenschaften gehen will. Kurse sind da genug im Angebot.

Frau Dr. Rita Helbig, Dozentin für Ma-thematik und Informatik (und insgesamt eine von etwa 10 Dozenten der Vorpha-se) freut sich, ausländische Student_in-nen vor deren Studienbeginn begleiten zu können. Eigentlich sei die Vorphase nur ein kleiner Teil des Angebots des Zentrums für Sprachen und Schlüssel-

kompetenzen (Zessko), dass weit über das Semester hinaus reicht. Während der Vorphase lernen die Studierenden die verschiedenen Standorte, aber auch (und vielleicht viel wichtiger) den für das Studium erforderlichen Wortschatz kennen. Wer nicht weiß, wie man auf Deutsch „subtrahieren“ oder „addieren“ sagt, kann kaum in einer Mathematik-vorlesung sitzen. Die Gruppen sind sehr klein, meistens umfassen sie zwischen sie-ben und zwölf Student_innen. Dazu kann man in dieser Zeit drei Leistungspunkte für die Schlüsselkompetenzen erwerben, wenn man es in den fünf Intensivwochen schafft, eine Facharbeit zu schreiben.

Frau Dr. Helbig bedauert aber, dass nur wenige ausländische Studierende die Angebote der Vorphase wahrnehmen. Es gäbe viel mehr Student_innen, für die dieses Programm eine große Hilfe wäre, allerdings weiß der oder die Student_in nur wenigen Fällen kurzfristig Bescheid, dass es überhaupt einer Vorphase gibt. Mit der Zulassung wird eine Einladung

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zu dem Programm geschickt. Dies wird von vielen nicht wahrgenommen, da sie sich zum Beispiel teilweise noch in ihren Heimatländern aufhalten.

Alina Rimmer aus Russland, Sarah Hollis aus den USA und Egbal Rezayi aus dem Iran sind dieses Jahr dabei. Alle drei haben schon in ihren Heimatländern ein Studium abgeschlossen. Allerdings wollen sie in unserer Universität einen Bachelor anfangen. Für Alina wird es in der Richtung der Patho-linguistik sein, Sarah Biolo-gie und Egbal Englisch und Ethik auf Lehramt. Warum sie in Deutschland und be-sonders in Potsdam studieren wollten, könnte unterschied-licher nicht sein. Alina kam vor einigen Jahren nach Deutschland und wurde von der Ausländerbehörde als Migrantin in Potsdam angemeldet, deshalb bewarb sie sich auch hier. Sarah folgte ihrem Herz und kam nach Berlin. Das Studium in Potsdam bot sich an, weil es viel günstiger ist als in den USA – nämlich kostenlos. Dazu hat die Universität einen guten Ruf. Egbal hat im Iran schon als Lehrer gear-beitet und zehn Jahre lang Geld gespart, um sich ein Studium in Europa leisten zu können, welches nicht vom Staat bzw. der Religion kontrolliert wird.

Für alle drei ist die Vorphase eine gute Sache. Sie wissen es zu schätzen, lernen zu können, wie eine Hausarbeit aussieht oder wie man auf Deutsch ein Referat hält. Die Kurse frischen die Kenntnisse auf (wie der Mathematik-Kurs), helfen den Studierenden aber auch Deutsch zu reden, am Studium teilzunehmen oder

sich einfach nur zu trauen, irgendetwas zu sagen. Wenn man in der Vorphase sitzt, hat man kaum Angst, Fehler zu machen, da alle hier selbst Ausländer_innen sind.

Wovor man als Ausländer_in im Erstse-mester Angst hat, ist zunächst, dass man sicherlich weniger partizipieren wird, wenn man in einem Seminarraum mit Deutschen sitzen wird. Die Dozent_innen und Kommiliton_innen reden schnell,

man muss fix reagieren, um sich melden zu können oder vielleicht wird man einfach eine schlechte Note bekommen, weil man nicht alles verstanden hat. Diese Ängste verschwinden aber nach und nach. Die organi-

satorischen Sachen wie der Studienplan oder PULS usw. sind für alle Erstis und selbst für Nicht-Erstis ziemlich kompli-ziert. Dafür sind aber (zum Glück) viele Ansprechpartner_innen da. Als Auslän-der_in akzeptiert man, dass einem das Studium schwerer fällt als Einheimischen. Was die Universität Potsdam von anderen deutschen Universitäten unterscheidet, ist die besondere Bereitschaft der Dozenten, einem zu helfen. Auch das Akademische Auslandsamt (AAA) steht den Student_in-nen hilfsbereit und unglaublich nett zur Seite. Sicher ist, dass, wenn Probleme auftauchen, man sofort Hilfe bekommen kann. Unter den ausländischen Student_-innen ist deshalb eines klar: Die Universi-tät Potsdam lohnt sich.

Man sollte keine schlechte Note be-kommen, nur weil man Probleme mit der Sprache hat.

Mehr Infos zur Vorphase unter: uni-potsdam.de/zessko

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6 SemeSter – WaS bleibt?Für tausende Studierende beginnt in diesen Tagen mit dem ersten Semester an der Uni Potsdam ein neuer Lebensabschnitt – und für wieder andere tausende Studis ist dieser am 30. September zu Ende gegangen. In drei Jahren entwickelt man Erwartungshaltungen und Hoffnungen, zugleich verwirft man naive Vorstellungen und Träume. Meistens kommt dann am Ende doch alles ganz anders. Denis Newiak blickt zurück auf sechs Semester – ohne übertriebene Euphorie, aber auch frei von Pessimismus.

Oktober 2009. Am Tag der Einfüh-rungsveranstaltung setze ich mich in dem bereits knackig gefüllten Seminarraum auf den einzigen verbliebenen Platz ne-ben eine freundlich daher blickende jun-ge Dame, die ich nun meine „Kommili-tonin“ nennen darf. Irgendwie habe ich in dem Moment geglaubt, dass mich mit meinem „Erstkontakt“ eine drei Jahre an-dauernde Freundschaft verbinden würde. Wer weiß.

Die Kolonnade am Neuen Palais ist ein-gemummt – und die „alten Hasen“ ma-chen einem keine großen Hoffnungen, dass die Sanierungsarbeiten jemals abge-schlossen würden, auf jeden Fall nicht in den nächsten drei Jahren. Während das Audimax von erbosten Studis besetzt ist, sitzen in Mäntel eingepackte Leute in ei-nem beheizten Großzelt auf dem Sport-platz. So sieht also mein Campus im Aus-nahmezustand aus.

In meiner ersten Übung wird eine An-wesenheitsliste nach der anderen wegge-mampft – die weltweiten Studierenden-

proteste (die sich unter anderem gegen die Anwesenheitspflicht richten) sind hungrig. Seit dem Verschwinden der Lis-ten scheinen weniger übermüdete Studie-rende in den Veranstaltungen zu sitzen. Logisch: Zu Hause kann man sich ja auch besser einkuscheln.

November 2009. Ich glaube, hier blei-be ich. Unser Prof erklärt uns, warum wir immer eine Kopie unserer Leistungsschei-ne im Sekretariat des Studienganges auf-bewahren sollen: „Wenn Ihre Wohnung abbrennt, haben Sie wenigstens noch die Duplikate in der Uni. Und wenn die Uni-versität in Flammen aufgeht, haben Sie noch die Originale. Und wenn Uni und Ihr Zuhause abfackeln“ – demütig und mit zitternder Unterlippe – „ja, … dann brauchen Sie eigentlich auch nicht weiter-studieren“. Er hat Recht. Die Uni ist jetzt wie ein zweites Zuhause.

Juli 2010. Schulzeit und Studium sol-len angeblich die schönste Zeit im Leben sein. Das haben uns die Eltern zumindest immer einreden wollen. Doch inzwischen

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deuten alle Zeichen darauf hin, dass sie Recht behalten dürften: Wann wird man im Laufe seines Lebens wohl wieder ein selbstgestaltetes Filmfestival ausrichten, über den „Mythos des Westerns“ anhand von Beispielen dis-kutieren, bei einem Mittag für 1,20 Euro mit seinen Kommiliton_innen über die Gegenwart und Zukunft der Medien debattieren können und dabei noch ganz neben-bei verstehen, was menschliche Kultur eigentlich ist? Wenn man manchen Leu-ten (die zum Beispiel in den USA oder in

Großbritannien leben) erzählt, dass man das alles nicht nur kostenlos bekommt,

sondern fürs Schlauerwer-den auch noch monetä-re und ideelle Förderung kriegt, wird man sich erst bewusst, wie wertvoll das ist. Bei allen Verrücktheiten des Bologna-Prozesses, zwi-schen Credit-Points-Bulimie und Verwaltungsirrsinn, vergisst man das manchmal zu leicht.

Mai 2011. Gerade mal im vierten Se-mester und der Bachelor soll schon fast zu Ende sein? Was ist denn das für ein

Zwischen Credit-Point-Bulimie und Verwaltungsirrsinn

vergisst man manchmal, was ein kostenloses

Studium wert ist.

von deiner bist du gewöhnt, dass sie dich stets gut in Heftform informiert. Doch kennst du auch schon unseren kostenlosen SmS-info-Service? Wir schicken dir immer, wenn etwas Wichtiges passiert, bedeutende Termine näher rücken oder interessante sonderangebote auf dich warten, eine Kurznachricht.Das schönste daran: Du zahlst für diesen service keinen Cent und kannst ihn jederzeit wieder abbestellen!

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der SmS-SerVice

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Anfänger-Studium? Gerade noch habe ich das erste Mal Geld auf meine PUCK eingezahlt, und jetzt muss ich mir schon erste Gedanken zur Abschlussarbeit ma-chen? Und es ist ja auch schon an der Zeit, sich etwas für das „Danach“ zu überlegen!

Unbestritten: Im modularisierten Euro-pa rennen einem die Semester davon, als gäbe es kostenlose Mate-Brause für alle. Wenn man noch ein halbes Jahr ins Ausland gehen will – was wohl nicht die dümmste Entscheidung ist, wenn einem Auslands-Bafög und Erasmus-Pauschale im jeweiligen Land zum Überleben reichen – bleibt nicht viel Zeit, um in die Tiefe zu gehen, seine Spezialitäten zu finden. Vielleicht ist das ja auch gar nicht gewollt, schließlich wartet ja der soge-nannte „Arbeitsmarkt“ auf praxiswütige Absolvent_innen. Komisch, dass die Un-ternehmen immer weniger Steuern zah-len müssen, während sie zu sta-

gnierenden Löhnen immer qualifiziertere Fachkräfte bekommen, deren Ausbildung für die Wirtschaft gratis ist. Welche Irren denken sich so etwas nur aus?

April 2012. Jetzt ging plötzlich alles so schnell! Fünf Monate voller Hot-Dogs, Dänisch-Stunden und Lars-von-Trier-Fil-me in Kopenhagen waren zu Ende, bevor sie richtig begonnen hatten. Umso schö-ner sind die Erinnerungen. Und jetzt sit-

ze ich hier und soll meine Bachelorarbeit anmelden. Von den Leuten, die hier auf dem Flur kichern und nervös ihre hoffentlich vollständigen Leistungs-scheine durchblättern, kenne ich viele gar nicht,

die meisten habe ich Ewigkeiten nicht gesehen. Manche sehen inzwischen ganz anders aus, als am ersten Tag im Oktober 2009. Wahrscheinlich sollte ich mal wie-der in den Spiegel schauen, um zu sehen, wie ich mich selbst in den drei Jahren

verändert habe.

Juli 2012. Die letzten Seiten. Ich habe noch nie so viel in so kurzer Zeit gelesen und ge-schrieben wie in den letzten Monaten. Und es hat Spaß gemacht, sich wirklich auf eine Sache voll und ganz einzulassen, das Ge-fühl für die Komple-xität eines Themas, für die Komplexität der Kultur zu entwi-ckeln. Das unbarm-

Nach der Dispu-tation könnte ich

vor Glück alle Bibliothekar_innen

umarmen.

Wo sind all die Studis hin? Kurz vor Schluss allein im Lesesaal

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herzige Gefühl der chronischen Halb-wissenheit ist dieses Mal nicht so stark ausgeprägt wie bei den Hausarbeiten, für welche einem der Bologna-Prozess jeweils nur 120 Zeitstunden eingeräumt hat. Und doch hat diese gute Erfahrung ihre Schattenseiten: 1. Man kann sie mit fast niemandem teilen, wenn man beim Betriebsschluss der Bibliothek der Letzte ist und in der Mensa nur Unbekannte um-hergeistern. 2. Eigentlich wurde einem doch versprochen, dass das ganze Studi-um so reich an Erkenntnissen sein würde. Darauf hätte ich gefasst sein sollen.

September 2012. Nach meiner Dispu-tation (der mündlichen Verteidigung mei-ner Abschlussarbeit) hätte ich Bäume aus-reißen können, so gut hat sie getan. Ich habe nicht nur meine beiden Prüfer über-zeugt, sondern auch mich selbst. Nun freue ich mich, meine Bücher abgeben zu dürfen, einen Schlussstrich zu ziehen. Vor Erleichterung könnte ich alle Bibliothe-kar_innen umarmen – ein Glück für sie, dass ich stets den Schüchternen gebe.

Mit meinem „Erstkontakt“ aus der Ein-führungsveranstaltung habe ich ein Jahr lang nicht mehr gesprochen. Dafür aber umso mehr mit denen, die ich im Laufe des Studiums schätzen gelernt habe. Jetzt merke ich erst, dass ich zumindest zu ei-nigen wenigen Themen tatsächlich etwas sagen kann. Nach dem Master wird die Ahnungslosigkeit vielleicht noch weiter geschrumpft sein.

Die Anwesenheitspflicht ist schon lan-ge abgeschafft. Und selbst die Kolonnade am Neuen Palais hat sich inzwischen ent-blößt. Unglaublich! Es kommt manchmal eben doch alles ganz anders, als man ahnt.

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19. Internationales Theaterfestival Potsdam

30. Oktober -- 03. November 2012

unidram12

T-Werk | 0331-719139www.t-werk.de | www.unidram.de

BelgienDeutschlandFrankreichGriechenlandItalienLitauenNiederlandeRusslandSchweizTschechien

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: Wenn heute jemand Thea-terwissenschaft studiert, tut man damit seinen Eltern in der Regel keinen Gefal-len. Einen Job nach einem künstlerischen Studium zu bekommen, ist fast ein Glücksspiel. Warum haben Sie es trotzdem getan?

Wellemeyer: Ich habe ja in den 80er Jahren studiert. Im Osten waren The-ater und Kunst Räume der Freiheit und Räume, unverstellt zu kommunizieren. Das ist eigentlich eine gedankliche Ver-kehrung: eigentlich ist ja Kunst dazu da, etwas zu verstellen. Aber da wir in der DDR die Wirklichkeit selbst als ver- und entstellt empfunden haben, war das Theater ein Ort des Eigentlichen. Und eigentlich wollte da jede_r hin: Auf 150 Studienbewerbungen kam ein Dutzend Zulassungen. Das war ein großes Glück, dass ich die Chance hatte, Theaterwissen-schaften zu studieren – und es war der richtige Weg. Über „Karrieremodelle“ wurde seinerzeit ohnehin nicht im heu-tigen Sinne nachgedacht. Vor dem Studi-um war ich schon als Bühnenarbeiter im Staatsschauspiel Dresden tätig. Das war

zu dieser Zeit das oppositionelle Theater überhaupt, der Intendant Gerhard Wolf-ram hat da Großartiges geleistet. Und dorthin konnte ich nach dem Studium 1988 mit dem Wunsch, Regisseur zu wer-den, auch zurückkehren – und erlebte aus dem Theater heraus die friedliche Revo-lution. Diese Zeit hat mich sehr geprägt, weil ich gelernt habe, dass es ein Lebens-mittel ist, Räume zu haben, in denen man träumen kann. Das bedeutet Theater für mich: Nicht nur einfach die Gegenwart moderieren und aufquirlen, sondern sozi-ale Perspektiven entwickeln.

: Warum bewerben sich so viele Menschen an Kunsthochschulen – und sind dann so bitter enttäuscht, wenn sie abgelehnt werden?

Wellemeyer: Die Entscheidung, Kunst zu machen, ist eine Entscheidung, die die gesamte Persönlichkeit fordert. Das hat mit Durchsetzungsvermögen, Glück und auch Begabung zu tun – wie auch auf an-deren Gebieten. Doch Kunst bleibt letzt-lich, mehr als in anderen Berufen, ein Le-ben in Widersprüchen. Dafür muss man auch ein bisschen gemacht sein, viele hal-

„räUme zUm träUmen Sind ein lebenSmittel“Mit dem Wintersemester startet auch am Potsdamer Hans-Otto-Theater die neue Saison. Auf das Publikum warten Komödien zum Sich-Wegschmeißen – und bitterernste Gesellschaftsdramen. Denis Newiak hat sich mit dem Intendanten Tobias Wellemeyer getroffen, um ihn zu fragen, warum man Theaterwissenschaft studiert statt Seefahrer zu werden, was es bedeutet, Künstler_in zu sein und was uns in der nächsten Zeit auf der Bühne des „HOT“ alles erwartet.

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ten es nicht aus. 80 Prozent eines künstlerischen Lebens und Arbeitens hat mit Schei-tern zu tun. Gleichzeitig ist es ein großartiger Beruf, weil die Kunst mit der fak-tischen Wirklichkeit eigen-sinnig und spielerisch um-gehen kann. So hat man die Möglichkeit, sich eine eigene Welt neu zusammenzusetzen. Das kann andere mitreißen. Zur Schauspielerei gehört außerdem auch die Lust an der Selbststilisierung. Das fällt mir persönlich eher schwer…

: Vielleicht ist Ihnen Ihre Selbststilisierung bloß noch nicht aufge-fallen?

Wellemeyer: Ich glaube, ich schätze das schon real ein. Ich bin ja auch nicht Schauspieler geworden. Der Regisseur bleibt eher im Hintergrund, organisiert, entwickelt Ideen, stößt Prozesse an. Stark ist an einer Inszenierung, wenn man gar nicht merkt, dass es einen Regisseur gibt, wenn es die Schauspieler wie aus sich he-raus machen. Wenn man den Job lange macht, weiß man natürlich: Gutes Schau-spiel bedeutet auch immer ein bisschen, dass der Regisseur gut war. (lacht)

: Sie meinten einmal, wenn Sie nicht zum Theater gegangen wären, wären Sie zur See gefahren.

Wellemeyer: Ja, ich war in der Jugend eher ein Naturwissenschaftler. In meinem Zimmer habe ich chemische Experimente angestellt, unter den dabei entstehenden Dämpfen haben die Katzen meiner Eltern ziemlich gelitten… Später wollte ich gern nautischer Offizier der Marine werden, habe mich ernsthaft mit Schiffen beschäf-

tigt und das Berufsziel richtig zielgerichtet verfolgt. Plötzlich waren Literatur und Theater wichtiger. Plötzlich war dieses Ziel vollkommen weg, vielleicht war es die erste Liebe oder sonst etwas. Und außerdem: We-

gen unserer Westverwandtschaft wäre ich wahrscheinlich gar nicht für diese Studi-engänge zugelassen worden.

: Vorwarnung! Nun kommt als Übergang eine ganz platte Metapher: Zur See fahren bedeutet, Unbekanntes er-kunden zu wollen, Risiken einzugehen. Als Sie 2009 ans Hans-Otto-Theater ka-men, war die Euphorie nach der Eröff-nung des „Neuen Theaters“ in der Schiff-bauergasse verflogen. War das für Sie eine Chance, sich auszuprobieren, Neues zu wagen?

Wellemeyer: Etwa zur Jahrtausend-wende wurden in Brandenburg mehrere komplexe Mehrspartentheater abgewi-ckelt, auch in unserer Stadt wurde der in-nere Aufbau der Theater völlig verändert. Da ist die Bindung der Potsdamer_innen an das Theater auch teilweise verloren gegangen. Um diese Begeisterung neu an-zufachen und zu stabilisieren, braucht es eine lange Zeit, braucht es in einem Stadt-theater kontinuierliche Arbeit. Zudem ist Potsdam sehr heterogen geworden. Die Stadt wächst rasant, viele Menschen ziehen hierher. Da hat mein Vorgänger, der Uwe Eric Laufenberg, gute Vorarbeit geleistet, die wir aber nicht nur einfach weitergeführt haben: Wir haben ein star-kes Schauspielensemble aufgebaut, ein

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starkes Programm, großartige Veranstal-tungsformate wie den „nachtboulevard“ entwickelt und die Schiffbauergasse zu einer kulturellen Drehscheibe gemacht. Wir sind darauf vorbereitet, dass Potsdam immer mehr mit Berlin zusammenwächst und können das neue interessierte Publi-kum genauso vielfältig ansprechen.

: Im Interview mit der spe-akUP hat Ihre Schauspielerin Franziska Melzer gesagt, Sie müssten sich oft für die Besucher_innen-Zahlen rechtfertigen (Ausgabe Nr. 9). Warum hat es das HOT verdient, 10 Millionen Euro jährliche För-dermittel zu erhalten?

Wellemeyer: Unser Theater hatte 2011 so viele Gäste wie seit vier Jahren nicht mehr. Es geht aber nicht nur um Zahlen, sondern vor allem um Inhalte und Qua-lität. Wenn in Potsdam 120 Leute zu ei-ner Literaturveranstaltung kommen, ist das nicht wenig. Kunst spricht mit dem Einzelnen. Die Interessengruppen in den Städten werden immer heterogener, des-halb müssen wir viele differenzierte An-gebote entwickeln. Diese Differenzierung ist aber gar nicht schlimm, sondern eine Chance. Das Stadttheater wird zur Dreh-scheibe und zur Plattform verschiedens-ter sozialer Perspektiven.

: Welche Konzepte haben Sie in der kommenden Spielzeit für uns Studierende?

Es gibt in dieser Saison einen Themen-kreis, den nennen wir – frei nach Max Frisch – „Biografie. Ein Spiel“. Er zeigt, wie Lebenswege den Menschen beeinflus-sen. Zum Bespiel „Drei Mal Leben“ von Yasmina Reza, einer der meistgespielten zeitgenössischen Autorinnen. Ein Ast-rophysiker, der aus karrieretechnischen Gründen seinen Chef einlädt, bekommt

die Chance, den Abend mehrmals leben zu können. Eröffnet wird die Saison mit „Der Eisvogel“ von Uwe Tellkamp, eine Romanbearbeitung, die die Fragilität und die Kostbarkeit unserer Demokratie dis-kutiert. Auch hier steht eine Biografie im Zentrum: Ein junger begabter Mann ver-achtet seinen Vater, einen Finanzmana-ger, und wird in einen politischen Kreis gezogen, von dem er zu spät merkt, dass es eine „rechtsintellektuelle“ Terrorzelle ist. Das Thema Demokratie haben wir auch in „Ein Volksfeind“ von Henrik Ib-sen: Ein Arzt entdeckt in einem Kurort, dass die Badequellen vergiftet sind. Als er das öffentlich machen will, stellt sich die Mehrheit der Bürgerschaft gegen ihn. Das führt den Arzt in eine persönliche Isola-tion und zu einer gefährlichen antide-mokratischen Haltung. Eine spannende Debatte, die Ibsen da vor hundert Jahren schon geführt hat – schließlich geht es ja auch heute darum, wem unser Land, wem unsere repräsentative Demokratie eigent-lich gehört: Dem Volk? Den Banken? Gibt es Alternativen? An diese Fragestel-lungen wollen wir rankommen.

: Das klingt nach wichtigen Themen, aber auch bitterernst. Ist das ein Berufsrisiko, dass man da nicht immer glücklich ist?

Wellemeyer: Ganz im Gegenteil: Thea-ter ist sehr lustvoll, wir lachen viel. Und außerdem: viele unserer Stücke sind Ko-mödien! Natürlich suchen wir immer nach einer Dimension. Einfach so Balla-balla machen wir hier nicht.

: Was glauben Sie, was die Studierenden interessiert?

Wellemeyer: Schwer zu sagen, total un-berechenbar. Wir haben erlebt, dass die Studierenden massenhaft in „My Fair

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Lady“ gingen, da kommste nicht drauf! Das Studierendenpublikum ist genau-so differenziert und komplex wie jedes andere auch. Aber man kann hier Leute kennenlernen, nach der Aufführung oft noch lange bleiben.

: Wenn Ihr Vertrag im kom-menden Jahr nicht verlängert wird – wie geht es dann weiter?

Wellemeyer: Wir sind derzeit in guten Gesprächen mit dem Oberbürgermeister. Aber natürlich habe ich klare Vor-stellungen davon, was wir hier gemeinsam verändern müssten.

: Was müsste denn verändert werden?

Wellemeyer: Was mir am Herzen läge, wäre die Weiterentwicklung unseres star-ken Künstler_innen-Ensembles. Auch im Bereich der ästhetischen Bildung und der Kinder- und Jugendarbeit würde ich gern mehr machen – aber da geht es natürlich auch um Geldfragen. Da weiß der Ober-bürgermeister genauso wie ich, dass wir eine soziale Verantwortung haben – denn

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Geh mit der kostenlos ins Hans-Otto-Theater! Gewinne 2 x 2 Karten für die Premiere von „Drei Mal Leben“ am 9. November. Schick einfach bis zum 31.10. eine SMS mit „HOT“ und deinem Lieb-lings-Träum-Ort an 0160/3271989, z.B. „HOT In der Krone eines hohen Baumes vor dem Palais“. Rechtsweg ausgeschlossen. Viel Glück!

was da an Gewinn herumkommt, lässt sich nicht in Geld messen, das sind an-dere Werte. Schon jetzt spielen wir fast die Hälfte aller Aufführungen für Kinder, das wissen die wenigsten. Schön wäre es, wenn noch mehr Gymnasien kämen. Genauso wichtig wäre mir, dass mehr Studierende zu uns ins Theater kommen. Viele fahren sofort nach Berlin, sobald sich auch nur eine freie Minute auftut – dabei liegt so vieles Gutes direkt vor der Haustür!

freikarten zu geWinnen!

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Je nachdem wie Menschen angespro-chen, bezeichnet oder eben auch sprach-lich ignoriert werden, beeinflusst dies nicht nur die betroffenen Personen, son-dern auch deren soziales Umfeld. Was also macht Sprache mit Menschen? Sie spiegelt das Verhalten zueinander wieder, reproduziert es und beeinflusst es un-zweifelhaft auch. Dies gilt ebenfalls für das Verhältnis der Geschlechter.

Ein interessanter und empfehlenswer-ter Aufsatz zum Thema Sprache und Sexismus wurde von Sherryl Kleinman verfasst. „Why Sexist Language Matters“ lautet der Titel und stellt mit unterhalt-samen Beispielen aus dem Alltag dar, warum geschlechterungerechte Sprache eben nicht egal ist und dieses Thema alle betrifft. Es geht hier nicht um Beschimp-fungen oder andere offentsichtliche For-men der frauenfeindlichen Verwendung von Sprache, sondern um jenes alltägli-ches Ignorieren von Frauen, das vielen so normal erscheint. Denn Sprache spiegelt unsere Realität wieder, in welcher Frau-en von einem männlichen Denken do-

miniert werden, sie in ihrer Entwicklung gehemmt und bei Beförderungen über-gangen werden.

Jede_r Sprecher_in bezieht mit ihrem Sprachgebrauch Position und nimmt so-mit aktiv Teil an der Gesellschaft, die nach wie vor geprägt ist von Stereotypen, Normen- und Rollenvorstellungen das Verhalten der Geschlechter betreffend. Sprache und Handeln sind eng mitei-nander verbunden und somit liegt die Schlussfolgerung nahe, dass mein Spre-chen auch mein Handeln beeinflusst. Kleinman hält hierzu fest: “words are tools of thought“ und bringt somit die Bedeutung der Sprache treffend auf den Punkt. So untersucht sie zum Beispiel Be-rufsbezeichnungen, die eindeutig auf das Geschlecht des Bezeichneten verweisen, wie postman, congressman oder fireman. Vermutlich entstammen diese Bezeich-nungen einer Zeit, in der diese Berufe nur von Männern ausgeführt wurden und da-her gar nicht erst die Idee aufkam, Frauen in diese Berufe zu involvieren oder sie in diesem Bereich sprachlich einzubeziehen.

(un)gerechte SPrache: Why SexiSt language matterS! „Ok Guys, now let‘s turn right to Alexanderplatz!“ Diese Aufforderung drang mir neulich in die Ohren, als ich mit dem Rad in eine Truppe spanischer Tourist_innen geriet. Was mir auffiel war, dass in dieser fröhlich radelnden Masse maximal zwei Männer anwesend waren und ihr Guide sie trotzdem mit dem generischen Maskulinum, also als grammatikalisch männlich ansprach. Dieser kleine Vorfall stimmte mich nachdenklich. Von Juliane Fischer.

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Doch die Zeiten haben sich geändert. Frauen sind in Wirtschaft und Politik ver-treten, bekleiden Minister_innen-Posten und nehmen auch in bedeutenden Unter-nehmen Führungspositionen ein. Es ist somit notwendig, sie direkt zu benennen, um diese veränderte Realität zu reflektieren und sie nicht zu ignorieren.

Darüber hinaus sind wir uns wohl einig, dass sich weitaus mehr Frauen, als die selbstbewussten Einzelfälle, in besag-te Führungspositionen vorwagen sollten und Probleme, wie „gender pay gap“ und „gläserner Decke“ noch lange nicht Geschichte sind. Diese Verhältnisse müs-sen ausgesprochen und angesprochen werden, damit sie erkannt werden und somit weitere Schritte zur Veränderung gegangen werden können. Gesprochene Sprache lässt sich jedoch schwerlich fest-gesetzten Regeln unterwerfen und man kann jeden Tag beobachten, dass etwas nicht mehr so oder so benannt wird, nur weil es bestimmte Gebote gibt. Das Sich-

Einlassen auf neue Formulierungen, die Suche nach Alternativen und den Um-gang mit der Sprache bewusster zu ge-stalten, ist gerade heute notwendig und

gehört nicht zum alt-femi-nistischen Stänkern. Denn das Ziel ist es nicht, in der “feminist bubble“ vor sich hin zu diskutieren, sondern aktiv die Realität zu verän-dern.

Wie konservativ und fest-gefahren das Denken bezüg-

lich der Sprache nach wie vor ist, stellt sich spätestens dann heraus, wenn das Ansprechen einer gemischten Gruppe einmal anders erfolgt. Wenn, wie in (fe-ministisch) bewusst denkenden Kreisen üblich, diese Gruppe in der grammati-kalisch weiblichen Form angesprochen wird, wie bspw. „liebe Teilnehmerinnen“, beginnt in vielen Köpfen eine Verwir-rung, die sich in Kopfschütteln oder Ge-kicher äußert. Hihi, der Junge wurde als Mädchen angesprochen, dabei ist er doch gar keins… Wieso aber ist es so normal, wenn es andersherum passiert?

Es müssen sich mehr Frauen in

Führungs- positionen vorwagen

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ablenkUngSmanöverWer kennt das nicht: Während der Prüfungsvorbereitung ist die Woh-nung bis in die Sterilität gereinigt, der facebook-Chat glüht vor Small-talk und statt zu lernen, sehnt man sich nach Befreiung. Da hat die

für euch vorgesorgt: Lenkt euch mal ordentlich ab mit den Events auf den folgenden Seiten und tobt euch aus – dann geht es auch bestimmt mit dem Studieren wieder leichter.

DienStag, 16.10.1221 UhrSemesteranfangsparty nil studentinnenkeller, am neuen Palais 10

www.planet-nil.de

freitag, 19.10.12 20 uhr80 Jahre antifaschistische aktion

vortrag mit anschließender Musik von Rocko Diamant & Schnapsikofski und Kalli Krawalli Kuze, Hermann-elflein-straße 10, Theatersaal

www.kuze-potsdam.de

SamStag, 20.10.1210 – 22 uhrDie biosphäre wird 10! große Jubiläumsfeier, Biosphäre potsdam

www.biosphaere-potsdam.de

freitag, 19.10.1219 Uhrfeuer, Wasser, erde, luft – tanz der elemente, Botanischer garten, maulbeerallee 2

www.botanischer-garten-potsdam.de

Für die Richtigkeit der Termine übernehmen wir keine Gewähr.

SamStag, 20.10.1221 UhrPothead „Das wirklich wahre leben“ eine leseschau Waschhaus, schiffbauergasse

www.waschhaus.de

SamStag, 20.10.12 22 Uhr5 Jahre: Die offizielle Semestereröff-nungsparty aller Studierenden der universität Potsdam lindenpark, stahnsdorfer straße 76

www.lindenpark.de

37Nr. 11

mittWoch, 24.10.1220.30 uhrcalling - ein getanzter liederabend-Kuze, Hermann-elflein-straße 10 Theatersaal

www.kuze-potsdam.de

montag, 22.10.1221 Uhrfilmabend: broken lizard abend nil studentinnenkeller, Am Neuen Palais 10

www.planet-nil.de

freitag, 26.10.1220 uhrulla meinicke – „ungerecht wie die liebe“ lesung lindenpark, stahnsdorfer straße 76

www.lindenpark.de

SamStag, 27.10.12 20 uhrolli Dittrich „Das wirklich wahre leben“ – eine leseschau Waschhaus, schiffbauergasse

www.waschhaus.de

Du findest die gut, so lala oder sterbenslangweilig?

Du willst Kritik oder lob loswerden? Du hast ideen, wie wir besser

werden können? Oder schreibst oder gestaltest du gern?

Dann ran an die Bouletten: Komm in unser Team und hilf uns,

die nächste ausgabe zu gestalten! Wir freuen uns auf dich!

anregungen, Freude, Beschwerden oder ideen kannst du auch einfach

mailen an: [email protected]

Jetzt Du!

auch in diesem Wintersemester gibt es über studiumplus wieder ein einfüh-rungsseminar zum publizistischen schreiben. Hier habt ihr die Chance, prakti-sche erfahrung zu sammeln, die neue aktiv mitzugestalten und dafür sogar noch Credits abzusahnen! einfach über pUls in veranstaltung nr. 33389 einschreiben – wir melden uns bei dir!

Du kriegst nicht genug von uns? nachvollziehbar... ;)

www.speakup.to

E I N S T E I NF O RUM

Am Neuen Markt 7, 14467 Potsdam

Mittwoch, 17 . Oktober, 19 UhrINgO SchUlzeSchriftsteller, BerlinMarktkonforme Demokratie – Demokratiekonforme MärkteIm Anschluss Diskussion mit Dr. eDgAr MOSt und Prof. Dr. geSINe SchwAN, Berlingesprächsleitung: Prof. Dr. SUSAN NeIMAN

Donnerstag, 18. Oktober, 19 UhrDAN ArIelyProfessor of Behavioral economics, Duke UniversityRestraining Order. The Art of Self-Controlgesprächsleitung: Dr. lAel SchOOlerweitere Informationen sowie die Ausschreibung für Künstler unter www.einsteinforum.de

Dienstag, 23. Oktober, 19 UhrDr. tyrell hABerKOrNresearch Fellow, Department of Political and Social change, Australian National University, canberra; z.zt. Albert einstein-Fellow, caputhSisters in Seditiongesprächsleitung: ANNeMIe VANAcKere

Freitag, 26. Oktober, 10 UhrSymposiumAn den Grenzen – Werner HerzogMit Beiträgen von VAlérIe cArré, Strasbourg; PAUl crONIN, New york; chrIStOPh hOchhäUSler, Berlin; DANIel KOtheNSchUlte, Köln; SABINe NeSSel, Berlin; chrIS wAhl, PotsdamOrt: Filmhaus am Potsdamer Platz, Berlin-tiergarten

Mittwoch, 7 . November, 19 UhrKArSteN D. VOIgtehemaliger Koordinator für deutsch-amerikani-sche zusammenarbeit im Auswärtigen Amt, BerlinDie USA haben gewähltgesprächsleitung: Prof. Dr. SUSAN NeIMAN

Mittwoch, 28. November, 19 UhrDr. chrIStOPher ryANPsychologist and Author, BarcelonaSex at Dawngesprächsleitung: Dr. FANNy JIMeNez

www.einsteinforum.de

Donnerstag, 29. November, 19 UhrwIllIAM e. ScheUerMANProfessor of Political Science, Indiana UniversityPresidentialism and Emergency Government since 9/11 From Bush to Obamagesprächsleitung: Prof. Dr. BerND greINer

Donnerstag, 13.– Samstag, 15. DezemberZum Fest. Heyday of Emotionsteilnehmer u.a.: ANNAlISe AcOrN, edmonton; Kelly ASKew, Ann Arbor/Berlin; wINFrIeD geBhArDt, Koblenz; MIchAel MAUrer, Jena; yVONNe NIeKreNz, rostock; JOe Perry, Atlanta; rOBert PFAller, wien; BIrgItt röttger-röSSler, Berlin; güNter ScheNK, Mainz; FrOMA zeItlIN, Princeton/Berlin

Feste sind zentrale Ereignisse in unserem Leben. Indem wir feiern, werden Gefühle gebildet, gestaltet und kultiviert. Dabei entstehen zeitlich begrenzte emotionale Gemein-schaften, bei denen ein Band geknüpft wird, das kleine Gruppen ebenso zusammenhält wie die Gesellschaft als ganze. Die zentralen Gefühle unterscheiden sich aber von Fest zu Fest: Zu Weihnachten oder etwa bei Hochzeiten werden vor allem Vorstellungen von Liebe und Intimität aufgerufen; bei anderen wie Karneval und Silvester geht es um ekstatische und rauschhafte Entlastungen vom Alltag; bei Trauerfeiern versuchen wir unseren Trennungsschmerz und die Verlustempfindungen zu bewältigen; nationale Jahrestage und Siegesfeiern kultivieren bestimmte Gefühle des Stolzes.

Donnerstag, 31. Januar – Freitag, 1. FebruarDie Fünf Sinne: Tausendmal berührt…teilnehmer u.a.: gABrIele BrANDStetter, Berlin; Uwe gIeler, gießen; MArtIN grUNwAlD, leipzig; MIchAel heSeMANN, Düsseldorf; MArK PAterSON, Pittsburgh

Die Haut, in der wir stecken, ist unser größtes, komplexes-tes und zugleich empfindlichstes Sinnesorgan, ausgestattet mit Milliarden von Rezeptoren, verteilt über die gesamte Körperoberfläche. Berühren und Berührtwerden formen unser Leibschema und Körperbild; sie stiften Identität durch begrenzende Lokalisierung und wecken zugleich in uns die Sehnsucht nach Verschmelzung mit anderen in in-timer oder gesellschaftlicher Gemeinschaft. Im Unterschied zu allen anderen menschlichen Sinnen ist der Tastsinn für das Leben unverzichtbar – und doch wird er in der Forschung vergleichsweise wenig beachtet.

Hiobs Botschaften

Refl ections on the Book of Job

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montag, 29.10.1221 Uhrfilmabend: gangster-komödien-abend Nil StudentInnenkeller Am Neuen Palais 10

www.planet-nil.de

Sonntag, 28.10.1218 UhrÄrger nicht den gespaltenen arsch-Der Pub à la Pub-Spieleabend pub à la pub, Breite straße 1

www.pub-a-la-pub.de

DienStag, 30.10.1219 UhrPubeye halloween-Special Dunkles pub, popcorn und spuk vom Feinsten

pub à la pub, Breite straße 1

www.pub-a-la-pub.de

30.10.12 – 3.11.12unidram 2012 T-Werk, fabrik, Waschhaus, museum FlUXUs+ und reithalle, schiffbauergasse

www.unidram.de

mittWoch, 31.10.1215 Uhrel dia de los muertos Der thementag im kuze anlässlich des tages der toten. Kuze, Hermann-elflein-straße 10

www.kuze-potsdam.de

SamStag, 03.11.1220.30 uhrtanz im foyer: tangotanznacht ein abend für leidenschaftliche Tänzer mit dem Berliner Quintett bassa nikolaisaal, Wilhelm-staab-straße 10-11

www.nikolaisaal-potsdam.de

Sonntag, 04.11.1219 Uhringo appelt: „göttinnen“ nikolaisaal, Wilhelm-staab-straße 10-11

www.nikolaisaal-potsdam.de

donnerStag, 8.11.12konzert der band „spark denies fire“

auftakt zu den Hochschultagen der esg & sMD potsdam (siehe auch s. 40)

www.myspace.com/sparkdeniesfire

40

freitag, 09.11.12 19.30 uhrPremiere: Drei mal leben Hans-Otto-Theater, neues Theater schiffbauergasse

Gewinn 2 x 2 Freikarten! Alle Infos zur Verlosung auf Seite 33.

www.hansottotheater.de

montag, 12.11.12 19 Uhrme and my drummer Konzert Waschhaus, schiffbauergasse

www.waschhaus.de

dienStag, 13.11.12 20 uhrholly cole (kanada) „night“ – eine innige liebeserklärung an die nacht und ihre Magie mit songs von John Barry, Captain Beefheart, Tom Waits u.v.a. nikolaisaal, Wilhelm-staab-straße 10-11

www.nikolaisaal-potsdam.de

12.11.12 – 15.11.12 immer ab 18.15 Uhrhochschultage der eSg & SmD Potsdam: Podiumsdiskussion über gesellschaftliche probleme und referent_innenabende zur Moral in sport, politik und naturwissenschaften

www.smd-potsdam.de

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41Nr. 11

freitag, 16.11.1219.30 uhrein volksfeind Hans-Otto-Theater, neues Theater-schiffbauergasse

www.hansottotheater.de

donnerStag, 29.11.12 20 uhrSound unlimited: Der klang des universums nikolaisaal, Wilhelm-staab-straße 10-11

nikolaisaal-potsdam.de

freitag, 30.11.12 20 uhrJochen malmsheimer Wenn Worte reden könnten oder: 14 tage im leben einer Stunde Waschhaus, schiffbauergasse

www.waschhaus.de

dienStag, 25.12.12 19.30 uhrDrei mal leben, Hans-Otto-Theater, neues Theaterschiffbauergasse

www.hansottotheater.de

montag, 31.12.12 18 Uhrmy fair lady Hans-Otto-Theater, neues Theater, schiffbauergasse

www.hansottotheater.de

montag, 31.12.12 23 UhrWaschhaus Silvesterparty Waschhaus, schiffbauergasse

www.waschhaus.de

montag, 31.12.12 18 Uhr„tropicando - tanz in den tropen“ silvesterparty in der potsdamer Bio-sphäre

Biosphäre potsdam

www.biosphaere-potsdam.de

freitag, 07.12.12 20 uhrchristmas in Swing swing Dance Orchestra, directed by Andrej Hermlin

nikolaisaal, Wilhelm-staab-straße 10-11

www.nikolaisaal-potsdam.de

planst du selbst eine veranstaltung, die auf diese seite gehört? Dann

immer her damit: schick einfach eine e-Mail an [email protected]!

imPreSSUm ist die unabhängige Studieren-

denzeitschrift der Universität Potsdam. Sie erscheint quartalsweise und kostenlos.

Herausgegeben von der Redaktion der : Lisa Büntemeyer, Juliane Fi-

scher, Christoph Freytag, Marie-Julie Jac-quemot, Fabian Lamster, Denis Newiak, Katja Rink.

Layout: Christoph Freytag, Denis Newiak.

Verantwortlich für dieses Ausgabe ist die Chefredaktion: Denis Newiak (C.v.D.), Christoph Freytag (V.i.S.d.P.).

Bilder: Seite 1: Fotofreundin - fotolia.com; Seite 21: claudecastor86 - fotolia.com; Sei-te 22: philipk76 - fotolia.com; Seiten 12 u. 13: Marcel Piest; Seiten 17 u. 28: Denis Ne-

wiak; Seiten 18, 19 u. 35: Christoph Frey-tag; Seite 31: HOT/HL Böhme.

Kontakt: , Postfach 800150, 14427 Potsdam. [email protected].

Auflage: 5.000 Exemplare (1. Auflage) Druck: diedruckerei.de.

Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 3. Oktober 2012.

Die nächste erscheint voraus-sichtlich am 28. Januar 2013.

Diese Ausgabe wurde freundlicherweise Weise unterstützt von der AG Studiumplus der Universität Potsdam und dem Studen-tenwerk Potsdam. Die dankt für die Großzügigkeit!

ANDERSALSDIE

ANDEREN!

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