speakUP Ausgabe 16

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UNABHÄNGIGE STUDIERENDENZEITSCHRIFT AN DER UNIVERSITÄT POTSDAM AUSGABE NR. 16, FÜNFTER JAHRGANG. KOSTENLOS. S PEAK UP WOHNUNGSNOT: WAS TUN? WIE LEBEN IN POTSDAM WIEDER BEZAHLBAR WIRD EINSAM AUF DEM CAMPUS WIE WIR WIEDER MEHR GEMEINSAM STUDIEREN GÜLPER GÄNSE GUCKEN WAS UNS DIE GEFIEDERTEN FREUNDE LEHREN

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Sechzehnte Ausgabe der Studierendenzeitschrift „speakUP“ (Nr. 16), erschienen am 04. Februar 2014, erstellt von Studierenden der Universität Potsdam. Erneut 48 Seiten stark und zum vierten Mal in Farbe!

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U n a b h ä n g i g e S t U d i e r e n d e n z e i t S c h r i f t a n d e r U n i v e r S i t ä t P o t S d a m

a U S g a b e n r . 1 6 , f ü n f t e r J a h r g a n g . K o S t e n l o S .

SP e a K UP

W o h n U n g S n o t : W a S t U n ?

W i e l e b e n i n P otS d a m W i e d e r b e z a h l b a r W i r d

e i n S a m a U f d e m c a m P U S

W i e W i r W i e d e r m e h r g e m e i n S a m S t U d i e r e n

g ü l P e r g ä n S e g U c K e n

W a S U n S d i e g e f i e d e r t e n f r e U n d e l e h r e n

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m i t e i n a n d e r !gemeinSam machen viele Sachen einfach mehr SPaSS. SPeaKUP-Machen sowieso. aUch in dieSem Jahr entStand eUre Ja-nUar-aUsgabe iM rahMen der „schreib-WerKStatt“: Wir haben UnS aUf die SUche begeben, WaS UnS im StUdiUm an der Uni PotSdam So einSam macht, Wie Wir frem-de KUltUren beSSer Kennenlernen Und fernSte orte der abgeSchiedenheit Und triSteSSe (z.b. golm) zU einer oaSe der gemeinSchaftlichKeit Und lebenSfreU-de UmWandeln Können. gemeinSam lebt eS Sich einfach beSSer, daS WiSSen nicht nUr die gülPer gänSe (S. 38). laSSt eUch alSo verKUPPeln ‐ von eUrer freUndlich grüSSenden SPeaKUP-redaktion!

i n h a lt

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Rückmeldegebühren wohl auch in Brandenburg verfassungswidrig, AStA gegen Wohnungsnot, Regierung be-schließt kritisierte Hochschulgesetzes-Novelle — Seite 4.

c a m P U S P o l i t i KHäuser besetzen als Antwort auf die Wohnungsnot? — Seite 6.Drogen, kein Problem? — Seite 10.Wenn ich König_in der Uni Potsdam wär... — Seite 13.

c a m P U S l e b e nAufschieberitis: Phänomen mit fatalen Folgen — Seite 16.

Wenn schon einsam, dann gemeinsam — Seite 18.Und du so... ? Dieses Mal: Geowissen-schaften — Seite 22.

c a m P U S K U lt U rHallo London — Seite 24.Klingt wie „Gollum“ — Seite 30.

c a m P U S K r e at i vDie Perfektion der Anderen — Seite 36.In Gülpe Gänse gucken — Seite 38.Im Hintergrund des Rampenlichts — Seite 41.

c a m P U S t e r m i n e — Seite 44.i m P r e S S U m — Seite 29.

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r ü c K m e l d e g e b ü h r e n v i e l l e i c h t a U c h i n b r a n d e n b U r g r e c h t S W i d r i g g e W e S e n

Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hält die bis 2008 erhobe-nen Rückmeldegebühren im Land Bran-denburg für verfassungswidrig. Das geht aus einem Entscheid des Gerichts vom 24. Oktober 2013 hervor. Das Gericht hatte befunden, dass die Erhebung der Gebühren in Brandenburg sich nicht von der Praxis des Landes Berlin unterschei-det – die dortige Praxis wurde bereits im November 2012 durch das Bundes-verfassungsgericht für nichtig erklärt (SPeaKUP berichtete). Das Land Berlin muss seitdem Studierenden, die zwischen Wintersemester 1996/97 und 2004/05 Gebühren unrechtmäßigerweise entrich-ten mussten, diese auf Antrag wieder er-statten. Das Obervewaltungsgericht bittet nun das Bundesverfassungsgericht um Prüfung und eine endgültige Entschei-dung in der Sache.

Im Rahmen einer Musterklage streng-ten die brandenburgischen Studieren-denvertretungen an, die semesterweise Erhebung einer sogenannten „Immatriku-lations- und Rückmeldegebühr“ rückwir-

kend verbieten zu lassen. Die Studieren-denvertretungen halten die halbjährlich erhobenen 51 Euro, die zusammen mit den übrigen Semesterbeiträgen direkt von den Studierenden bezahlt werden müssen, für eine versteckte „Studienge-bühr“, also eine außersteuerliche Finan-zierung des Hochschulwesens. „50.000 Studierende gibt es an Brandenburgs Hochschulen. Die Rückmeldegebühr ver-ursacht Jahr für Jahr mehr als 2,5 Milli-onen Euro Einnahmen, die den Landes-haushalt inzwischen um 40 Millionen Euro verfälschen“, rechnet Marei Frener vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Universität Potsdam vor. Der AStA sieht sich durch das jüngste Urteil in seinen Zweifeln bestätigt. Sollte das Bundesverfassungsgericht dem Oberver-waltungsgericht folgen, müsste das Land Brandenburg wie bereits das Land Berlin seinen einstigen Studierenden die Gebüh-ren erstatten.

Bis das Bundesverfassungsgericht die Gebührennorm geprüft hat, könnten noch ein bis zwei Jahre vergehen. dn

W e r b U n g

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a s t a - k a M P a g n e g e g e n w o h n U n g s n o t

Seit Anfang November 2013 beteiligt sich der AStA der Universität Potsdam an der bundesweiten Kampagne „Stu-dis gegen Wohnungsnot“. Thematisiert wird mit der Kampagne insbesondere der Mangel an Wohnheimplätzen für Studie-rende in Potsdam und die Verdrängung an den Stadtrand durch hohe Mieten. Die hohen Mieten liegen begründet im seit Jahren andauernden Zuzug von neu-en Bewohner_innen nach Potsdam. Die Stadt gehört mittlerweile zu den teuersten Städten in den neuen Bundesländern. Laut AStA seien über 200 Bewerber_innen bei der Wohnplatzvergabe durch das Studen-tenwerk Potsdam in 2013 leer ausgegan-gen. Das Studentenwerk habe begrenzte Möglichkeiten, da durch häufige Kür-zungen von Landeszuschüssen die Neu-

schaffung von studentischem Wohnraum nicht möglich sei, so der AStA weiter. Neben der Kampagne des AStA gegen die prekäre Wohnsituation der Potsdamer Studierenden gab es auch eine Aktion von Demonstrant_innen am 21. Januar 2014 in der Innenstadt. Der Flashmob einer „antikapitalistischen Gruppe“ rich-tete sich mit satirischer Ansprache indi-rekt gegen den gerade eröffneten Land-tag. Spruchbänder wie „Für ein Dach aus Gold statt Sozialem Wohnungsbau“ machte die Gruppe auf die Diskrepanz zwischen dem Wiederaufbau historischer Bauten wie dem Stadtschloss und der Ver-nachlässigung des soziale Wohnungbaus in Potsdam aufmerksam. An der Aktion nahmen laut Veranstalter rund 30 Perso-nen teil. cf

n o v e l l i e r U n g d e S h o c h S c h U l g e S e t z e S v o m K a b i n e t t b e S c h l o S S e n

Nach lang andauernden Gesprächen zur Novellierung des Brandenburgischen Hochschulgesetzes wurde am 7. Januar 2014 das Ablösegesetz von der Landes-regierung beschlossen. Damit geht der Entwurf nun in den Landtag zur Lesung ein. Zuvor wurden die Änderungen des bereits vorhandenen Gesetzes intensiv diskutiert (SPeaKUP berichtete).

Nach Protesten der Studierenden wurden auch diese in die Planung mit einbezogen, jedoch zeigt sich der AStA der Universität Potsdam enttäuscht: Zu wenige der Vorschläge seien bei der No-vellierung berücksichtigt und die Haupt-anliegen der Studierenden nicht beachtet worden. Zu den Änderungen zählen un-ter anderem die Einführung einer Ethik-kommission sowie eine Beratung vor der Zwangsexmatrikulierung. Des Weiteren

wurde das Stimmrecht der Studierenden in der akademischen Selbstverwaltung auf 30 Prozent erhöht. Forderungen nach einem leichterem Zugang zum Masterstu-dium sowie das Wegfallen der Rückmel-de- und Immatrikulationsgebühr in Höhe von 51 Euro wurden nicht beachtet, so der AStA. Wissenschaftsministerin Kunst äußerte sich positiv zu dem Entwurf. Da-bei hob sie besonders die Verbesserung der Situation der beschäftigten Lehrbe-auftragten sowie die Erleichterung zur Zulassung zum Erststudium hervor. Die-ses soll nun auch ohne Abitur möglich sein, sollten die Bewerber_innen eine äquivalente Berufserfahrung oder Fach-hochschulreife vorweisen können. jh

Erstmalig erschienen auf SPeaKUP. to am 19. Januar.

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„Die ersten zwei Tage in der Wohnung waren etwas eigenartig und auch mit viel Unsicherheit verbunden für alle, die da waren. Dann hat es sich so gelegt, dass sogar Pläne geschmiedet wurden, wie die Wohnung neu gestaltet werden könnte. Mit welchem Zimmer angefangen wer-den sollte und wie beispielsweise die Kü-

che aussehen sollte.“ Mit diesen Worten beschreibt eine an der Wohnungsbeset-zung beteiligte Person ihre Erfahrungen während der Besetzung. Die Wut der Ak-teure_innen war damals groß, als sie die Diskussionen um das Belehrtkarree und andere leerstehende Objekte der ProPots-dam (Wohn- und Baugesellschaft) mitbe-kommen haben. Um zu zeigen, dass es für sie keine Rechtfertigung des Leerstehens dieser Wohnungen gibt und in der Hoff-nung einen Aufschrei zu erzeugen, wurde die Besetzung beschlossen. Der Ausgang dieser Aktion blieb von Anfang an of-fen. Um auch die Öffentlichkeit für das

v o n J a n a K a m m .

h ä U S e r b e S e t z e n a l S a n t W o r t a U f d i e W o h n U n g S n o t ?

im SePtember 2013 WUrde in der belehrtStraSSe in PotSdam eine WohnUng dUrch StUdierende beSetzt. die beSetzUng War die KonSeqUenz einer monatelangen, erfolgloSen WohnUngSSUche. eine antWort aUf die WohnUngSnot, die in vielen deUtSchen StUdentenStädten Und aUch in PotSdam immer gröSSer Wird. doch iSt beSetzUng ein Weg aUS der miSSlage Und Kann man damit etWaS erreichen?

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Thema zu sensibilisieren, fanden bewusste Aufmerksamkeitsaktio-nen statt. So wurde zum Beispiel eine Einweihungsparty veranstal-tet. Nach einiger Zeit wurde die besetzte Wohnung entdeckt und die Schlösser ausgetauscht. Da-mit war das Ende der Besetzung gekommen. Der gewünschte Ef-fekt blieb aus, denn das Echo war nicht so groß wie erhofft.

iSt eine WohnUngSbeSet-zUng legitim?

Aus Sicht der Besetzer_innen ist eine Besetzung immer legitim und hat nichts Kriminelles an sich. Hierbei verweisen sie auf die Menschenrechte und kollek-tive Bedürfnisse, wie das Verlangen nach Sicherheit und Schutz vor dem Wetter. In ihren Augen ist es vielmehr kriminell Wohnungen leer stehen zu lassen, die

nach eigenen Angaben in einem sehr guten Zustand sind und mit wenig Auf-wand wieder bewohnbar gemacht wer-den könnten. Sie werfen der ProPotsdam in diesem Punkt Profitmaximierung auf Kosten der Bürger vor.

Gregor Jekel, Leiter des Bereichs Woh-nen in der Stadtverwaltung Potsdam, ist sich der angespannten Wohnungsmarktsi-tuation in Potsdam bewusst. Er hält es für nachvollziehbar und legitim, dass davon besonders betroffene Personengruppen

d i e b e S e t z e r _ i n n e n v e r W e i S e n a U f d i e m e n S c h e n r e c h t e . W o h n U n g e n l e e r -S t e h e n z U l a S S e n S e i K r i m i n e l l e r , a l S S i e W i e d e r b e -W o h n e n z U W o l l e n .

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wie Studierende durch Protest darauf aufmerksam machen. Dennoch ist für ihn eine Woh-nungsbesetzung kein geeignetes Mittel, da sie ein Eingriff in das Eigentumsrecht darstellt und da-mit rechtswidrig ist. Das Leer-stehen der Wohnungen in der Belehrtstraße erklärt er damit, dass solange die Eigentumsver-hältnisse nicht geklärt waren, die Mög-lichkeiten der Instandsetzung nur sehr begrenzt waren. Außerdem fungiert ein Teil der Wohnungen als Umsetzwohnun-gen für Sanierungen an anderen Stellen. Die Stadtverwaltung suche bereits nach Mitteln und Wegen ProPotsdam bei sol-chen Herausforderungen zu unterstützen. Ein erster Schritt ist die Erhebung des Bauzustandes der Häuser, sowie der So-zialstruktur der Mieter_innen. Gespräche und Versammlungen sollen die Betroffe-nen über die Planungen informieren.

WaS Unternimmt die Stadt PotSdam gegen die PreKäre l age?

Der Wohnungsleerstand in Potsdam liegt derzeit mit 1,58 Prozent auf einem historisch niedrigen Niveau. Deswegen ist für Gregor Jekel der vorhandene Woh-nungsleerstand auch kein Problem, mit dessen Beseitigung eine Entlastung auf dem Wohnungsmarkt zu erzielen wäre. Als Konsequenz auf die Angespanntheit des Wohnungsmarktes hat die Landes-hauptstadt mit ProPotsdam vereinbart, dass bis 2020 insgesamt 1000 neue Woh-nungen gebaut werden sollen. Außerdem wurde eine Mietpreisbremse für immer-hin 20 Prozent des Potsdamer Wohnan-gebotes vereinbart. Des Weiteren wur-den Vereinbarungen zur Sicherung des

Bestands an Belegungsbindung mit der ProPotsdam und der Wohnungsbauge-nossenschaft „Karl Marx“ eG getroffen. Die Stadtverwaltung versuche, so Gregor Jekel, durch die Schaffung von Baurecht die Neubautätigkeit zu erhöhen und da-mit den Druck auf das bestehende Woh-nungsangebot zu verringern. Doch bei wachsender Einwohnerzahl sei eine spür-bare Entlastung des Wohnungsmarktes in absehbarer Zeit allein durch die Stadt und der ihr zu Verfügung stehender Inst-rumente nicht möglich. Hierbei appelliert Gregor Jekel auch an die Mithilfe priva-ter Eigentümer_innen und Bauherren_in-nen und der Landesregierung. Dabei geht es ebenfalls um die geringe Zahl der Wohnheimplätze in Potsdam. Diese de-cken bis jetzt nur 9,5 Prozent des Bedarfs an Wohnraum für Studierende.

Wenn Sich WaS ändern Soll, mUSS man aKtiv Werden

Laut der Personen, die die Wohnungs-besetzung durchgeführt haben, würde eine Besetzung wieder gemacht werden. Wahrscheinlich genauso wie das letzte Mal. Denn trotz der nicht all zu großen Auswirkungen sind die Erfahrungen wich-tig. Nun wird sich erst einmal neu sortiert und überlegt, was noch helfen kann.

Doch eine Frage bleibt offen: Was kann man als Bürger_in und Studierende_r

m i t e i n e r q U o t e v o n 1 , 5 8 P r o z e n t i S t d e r l e e r S t a n d i n P o t S d a m a n e i -n e m h i S t o r i S c h e m t i e f P U n K t.

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konkret tun, um die Situation der Woh-nungslage in Potsdam und in vielen an-deren betroffenen Studentenstädten zu verbessern?

Hierfür wurden auf Nachfrage erste Lösungsansätze sowohl von Seiten der Stadt und der Akteure_innen, die hinter der Wohnungsbeset-zung stehen, angebracht. So seien zum Beispiel der Kontakt und der Zusammenhalt mit den Nach-barn, ein Mittel gegen Wohnungs-räumungen und Mieterhöhungen, wie einige Beispiele in Berlin zei-gen. Außerdem gibt es bundesweite Verei-nigungen wie Recht auf Stadt, die sich vor allem auf der rechtlichen und politischen Ebene gut auskennen und helfen können. Laut Gregor Jekel seien ein gutes Beispiel für eine konstruktive Lösung die soge-nannten „Wächterhäuser“, ein Konzept, das in Leipzig entwickelt wurde und die le-gale vorübergehende Nutzung leer stehen-der Immobilien ermöglicht. In vielen Städ-ten, unter anderem in Berlin, gibt es heute Gebäude, die so zwischengenutzt werden. Des Weiteren können auch Bürgerinnen

und Bürger, und damit auch Studierende, als Bauherren_innen aktiv werden, zum Beispiel in Baugemeinschaften oder in neu zu gründenden Genossenschaften. In Berlin gibt es bereits eine Genossenschaft,

die Studentendorf Schlachtensee eG, die an zwei Standorten vielfältige Wohnmög-lichkeiten für Studierende anbietet. Solch ein Modell wäre laut Gregor Jekel auch für Potsdam eine Bereicherung, durch die nicht zuletzt die Vielfalt der Wohnungsan-gebote erweitert würde.

In einem Punkt sind sich alle einig: Wenn sich etwas ändern soll, muss man aktiv werden. Dies ist nicht nur Angele-genheit der Stadt oder einzelner, enga-gierter Gruppierungen. Es ist unser aller Aufgabe.

S P e a K U P P e r S m Se r h a lt e W i c h t i g e n e U i g K e i t e n K o S t e n l o S

P e r S m S d i r e K t a U f d e i n h a n d y, d U r c h S c h n i t t l i c h m a x . e i n m a l i n d e r

W o c h e , J e d e r z e i t a b b e S t e l l b a r . J e t z t K o S t e n l o S r e g i S t r i e r e n :

„ S P e a K U P “ a n 01 6 0 / 3 2 719 8 9( e i n M a l i g n o r M a l e s M s - k o s t e n i n s d 1 - n e t z ) .

a b b e s t e l l e n M i t „ S P e a K U P S t o P “ a n 01 6 0 / 3 2 719 8 9

a U c h S t U d i S K ö n -n e n b a U h e r r _ i n n e n W e r d e n , i n b a U g e -m e i n S c h a f t e n o d e r g e n o S S e n S c h a f t e n

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„Hey, wollt ihr Gras, Koks, Speed?“ Eine Frage, der man bei einem Spazier-gang durch den Görlitzer Park häufiger ausgesetzt ist – auch ungewollt. Beim Clubbesuch gehört der süßliche Duft von Marihuana fast schon zum üblichen Aro-ma, genauso wie die auffällig unauffälligen Kleingruppen die sich gemeinsam in eine Klokabine drängen und die darauffol-genden Schniefgeräusche sind kein unge-wohntes Szenario mehr. In den Medien, zumindest in den digitalen, wird immer offener mit dem Konsum illegaler Drogen umgegangen ohne ihn zu skandalisieren. Zu finden sind zahlreiche Erfahrungsbe-richte mit Kokain, Speed, Ketamin und Co. – besonders von Studierenden.

Da stellen sich einige Fragen: Sind das alles Junkies, oder kann man mit dieser Art Drogen einfach mal herumexperi-mentieren, ohne gleich in die Abhängig-keit zu geraten? Ist man spießig, wenn man das Ganze nicht so locker sieht? Eine Suche nach Antworten.

daS World Wide Web

Begibt man sich im Internet auf die Su-che zum Thema Drogen, findet man un-zählige Informationen. Vor allem bei den Drogenberatungen geht es vordergründig um Aufklärung und nicht um Verurteilung. Der verantwortungsvolle Konsum und die Ablehnung des erhobenen Zeigefingers werden auf vielen Seiten propagiert. In ei-nem Interview fordert ein ehemaliger Dro-genboss sogar, dass die Leute den Umgang mit Kokain und Co. einfach nur lernen müssten. Quasi ein Führerschein für harte Drogen. Bei Recherchen zu den nackten

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d r o g e n , K e i n P r o b l e m ! ?iSt man in berlin UnterWegS, hat man immer häUfiger daS gefühl, illegale drogen Seien inzWiSchen legal oder zUmindeSt egal, So offen Wie KonSUmiert Und angeboten Wird, man denKe nUr an den görlitzer ParK. aUch einige Parteien Schlagen hier einen „liberalen“ kUrs ein. ist drogen nehMen Jetzt Kein Problem mehr?

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Fakten und Statistiken sticht ins Auge, dass das gängige Erhebungsverfahren zum Dro-genmissbrauch, welches unter an-derem von der Bundesregierung genutzt wird, plausibel kritisiert wird. Die Erhebungen „basieren fast immer auf Daten aus Kliniken und Therapiezentren“ heißt es in einem Artikel auf zeit-online.de und würden „ein Bild des Süchtigen am Rande der Gesellschaft“ zeichnen. Also mitten unter uns? Sind die Konsumie-renden gar keine behandlungswürdigen kränklichen oder kriminellen Opfer? Bzw. ist alles gar nicht so problembehaftet wie die Bundesregierung versucht es uns weiß zu machen?

Aus diesem Anlass ruft Zeit- online auch zur Teilnahme am Global Drug Survey 2014 auf. „Wir müssen offen über Drogen reden“.

die PolitiK Und die drogen

Es erscheint ambivalent, dass die die Bundesregierung Drogen problematisiert, aber im neuen Koalitionsvertrag kein Punkt vorhanden ist, der sich der Dro-

genpolitik widmet. Sebastian Pfeffer von TheEuropean kommentierte dies spitz:

„Schwarz-Rot hat nicht nur keine Vision für die Drogenpolitik, sie ignorieren sie einfach, wie die drei Affen: nichts sehen, hören, sagen.“

Im Gegensatz zu CDU und SPD haben aber anderen Parteien „Visionen“ was die Drogenpolitik angeht wie beispielsweise Die Linke. 2011 nahm die Partei die Le-galisierung sämtlicher Drogen in ihr Par-teiprogramm auf, welches zu Irritationen in der Allgemeinheit führte. Heroin und Kokain im Laden an der Ecke wie Ziga-retten und Alkohol?

Nicht doch. Die Linke möchte, dass diese Art Drogen nur an Orten, die über eine fachliche Kompetenz verfügen, wie etwa Apotheken, abgegeben werden. Sie begründet diesen Schritt in ihrem Pro-gramm zur Bundestagswahl 2013 damit, dass das bisherige Vorgehen der Krimi-

„ w i r M ü s s e n o f f e n ü b e r d r o g e n r e d e n “ .

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nalisierung der Konsumenten die Verfüg-barkeit und den Konsum nicht effektiv eingedämmt hätte. Ähnlich argumentie-ren auch die Grünen. Gerade in Berlin sehen sie die hier betriebene Verbot-spolitik, am Beispiel der Situation im Görlitzer Park, als gescheitert an. Je-doch ist ihre Haltung im Bereich der Drogenpolitik nicht ganz so radikal wie die der Linken. Sie fordern le-diglich eine Entkriminalisierung von Cannabis, sind dafür aber aktuell im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg da-bei, diesen Punkt vom Papier in die Tat umzusetzen. Mit einem „Coffeeshop“ wollen sie dem ausgearteten Drogenver-kauf im Görlitzer Park entgegenwirken.

Entkriminalisierung bzw. „Entproble-matisierung“ der Konsumierenden steht somit bei einigen Parteien auf dem Pro-gramm, aber wie problematisch ist der Konsum an sich?

machen oder l aSSen?

Dazu gibt es keine pauschale Antwort, da das Suchtverhalten jedes Menschen unterschiedlich ist. Drogenberatungen setzen primär auf Aufklärung. Zu fast allen gängigen Drogen sind Beschreibun-gen von Zusammensetzung, Wirkung und Gefahren zu finden. „Der Konsum von Drogen erfordert viel Disziplin und Wis-sen“ erklärt eine Ärztin, die mit Drogen-süchtigen arbeitet. MDMA beispielweise wirkt auf den Serotoninhaushalt (Sero-tonin = Glückshormon) und führt unter anderem dazu, dass dieser sich komplett entleert. Um sich wieder zu erholen benö-tigt dieser Haushalt ca. ein halbes Jahr bis zu einem Jahr. Die meisten Konsumieren-den möchten aber möglichst schnell wie-der glücklich sein und so wird das „nur

mal ausprobieren“ schnell zum Kreislauf. „Problematisch wird der Konsum jegli-

cher Drogen (auch Alkohol und Zigaret-ten), wenn dieser zur Routine wird. Wenn

zum Schlafen mindesten drei Gläser Wein benötigt werden. Wenn das Feiern ohne Alkohol oder anderen Drogen keinen Spaß macht. Wenn sich das Leben nach dem Konsum richtet und nicht umge-kehrt“, heißt es in einer Suchtberatung. Doch nicht nur das Suchtverhalten ist ein Problem beim Konsum illegaler Drogen. Das größte Risiko stellt die Verunrei-nigung dar, welches die Ursache für die meisten Todesfälle ist. Die Dealenden sind selten philanthropisch veranlagt und so ist die „Ware“ meist gestreckt. Das Ge-schäft muss sich ja lohnen und durch die Illegalität gibt es keine Qualitätskontrol-len, keine Stiftung Warentest, welche die Reinheit des „Produktes“ garantieren.

Also machen oder lassen? Wer auf Russisch Roulette steht, viel Spaß! Man muss sich darüber im Klaren sein, dass Drogen wie Kokain, Speed, MDMA einem etwas vortäuschen. Selbstbewuss-ter und agiler durch Kokain? Warum ist man das ohne nicht? Glücklicher und geiler durch MDMA? Ist die Wirklich-keit so traurig? Drei Tage durchfeiern? Es gibt sicherlich Gründe, warum ein Kör-per dies unter „normalen“ Umständen nicht kann. Voll Spießig? Ja gerne! Mir ist nämlich noch niemand im engeren Kreis untergekommen, der das „Ausprobieren“ unbeschadet überstanden hat!

a l S o m a c h e n o d e r l a S S e n ? W e r a U f r U S S i S c h r o U l e t t e S t e h t, v i e l S P a S S !

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An der Universität studieren im Wintersemester 2013/14 insgesamt 19.972 Studierende. Verteilt sind sie auf insgesamt drei große Campusse und eine Handvoll Außenstellen. Viele von ihnen leben in Potsdam, einige sind sogar extra hergezogen, um die Universität zu besu-chen. Doch es gibt auch eine große An-zahl derer, die aus den umliegenden Städ-ten und Regionen kommen. Die meisten von ihnen wohnen wohl in Berlin. Der übliche Stress mit der S-Bahn und den Regionalzügen von Berlin nach Potsdam und wieder zurück ist ihr täglich Brot. Ei-nem Bericht der Berliner Zeitung zufolge kommt im Schnitt jede fünfte S-Bahn in Berlin zu spät. Es ist ein gängiges Thema unter den Studierenden, das Problem ist

bekannt. Die einfachste Lösung wäre es wohl, nach Potsdam zu ziehen. Dieses Problem betrifft aber wohl nur einen Teil der Potsdamer Studierenden. Allerdings gibt es noch eine Vielzahl an Unannehm-lichkeiten die alle betreffen.

Jede_r Student_in wird es schon erlebt haben: Morgens in die Uni kommen, um festzustellen, dass die Veranstaltung aus-fällt − die/der Dozent_in ist krank! Es gibt Methoden, eine Nachricht über PULS oder eine verschickte E-Mail über den Verteiler, um diese Situation zu verhindern. Doof sind beide Szenarien, erst fällt die Bahn aus und dann noch die Veranstaltung. Da kann die Laune um 8 Uhr morgens schon auf den Tiefpunkt sinken. Hätte man nun die Macht eines Monarchen...

Aber das haben wir! Es gibt einige Punkte die sich gut lösen lassen, soll-te man konkrete Lösungsvorschläge haben. Für viele der Studierenden ist das Wechseln des Campus zwischen zwei Veranstaltungen eine tägliche Herausforderung. Hat man eine BWL

v o n J o h a n n a h a S S .

W e n n i c h K ö n i g _ i n d e r U n i P ot S d a m W ä r …

daS StUdent_innenleben iSt nicht immer einfach. daS iSt faKt. Wir mecKern aUch gerne mal über dinge die UnS Stören, inKlUSive UniverSitätSangelegenheiten. doch einfach nUr mecKern Kann Jeder, löSUngSvorSchläge müSSen her!

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Vorlesung in Griebnitzsee und im An-schluss ein Seminar, dass nach Golm verlegt wurde, stehen Chancen, die Vor-lesung bis zum Ende zu hören und trotz-dem pünktlich in Golm zu erscheinen, eher schlecht. Das liegt zum einen an der Strecke, die zurückgelegt werden muss, zum anderen an den Verkehrsmitteln, die einem zur Verfügung stehen. Als Autofah-rer_in ist man meist fein raus, doch dieje-nigen, die auf Bus und Bahn angewiesen sind, können nur hoffen, dass kein Bus zu spät kommt und kein Zug ausfällt. Verlässt man die Vorlesung früher, kann man einen Regionalzug erwischen, bleibt man bis zum Ende, kommt man zum Seminar zu spät. Eine mögliche Lösung: ein Shuttle-Bus. Es gibt Busse der ViP, die zwischen den Uni-versitätscampussen verkehren, doch fah-ren diese oft nur im 20-Minuten-Takt.

Eine Lösung wäre also ein Uni-Shut-tle-Bus, welcher zu den Stoßzeiten zwi-schen den Veranstaltungen ausschließ-lich zwischen den Campussen hin und her pendelt. Organisiert werden könnte so etwas mit einer Kooperation mit den Verkehrsbetrieben in Potsdam. Diese würden ebenfalls profitieren, da ihre Busse nicht mit Studierenden über-füllt wären. Das ist üblicherweise gegen Ende des Tages der Fall, wenn sich ein großer Teil der Uni auf den Weg zum Hauptbahnhof macht. Da kommt es auch schon mal vor, dass die Busfahrer an den Haltestellen vorbeifahren oder nicht alle Studierende in den Bus passen. Während der Fahrt herrschen Zustände wie in einer Sardinenbüchse, wer vor dem Hauptbahnhof den Bus verlassen möchte, muss sich oft zum Ausgang durchkämp-fen. Auch hier würde sich ein Shuttle-Bus als Lösung anbieten. Eine einfachere Möglichkeit wäre es natürlich, die Busse im Zehn- statt im 20-Minuten-Takt fah-ren zu lassen. Dass man Gedränge in Bus

und Bahn nie ganz verhindern kann ist mit rund 20.000 Studenten klar, doch kann man die Situation ein bisschen ent-schärfen.

räUmchen WechSel dich!

„Was kümmern mich diese Probleme?“ fragen sich nun viele Studierende, die in Potsdam wohnen, sie fahren mit dem Fahrrad oder können sogar nach Hause laufen. Doch es gibt auch Schwierigkei-ten, die sie betreffen und die man gut lösen könnte. In vielen Fächern hört man zum Beispiel von überfüllten Seminar-räumen und leeren Hörsälen. Vor Beginn der Vorlesungszeit kann nie vorausge-sagt werden, wie groß der Andrang auf eine Veranstaltung letzten Endes wirk-lich ist. Bei einigen hat man vielleicht Referenzen aus vorherigen Semes-tern, doch bei neuen Seminaren wird es schwierig. Vor allem betroffen sind Veranstaltungen, die nicht an PULS angebunden sind und keine klare Min-destteilnehmerzahl haben. Die ersten Wochen des Semesters sind besonders schwer, da jeder einen guten Platz im Seminar ergattern will. Da kommt es auch schon mal vor, dass die Stühle aus den Nachbarräumen geklaut wer-den und die Leute in den Gängen oder auf den Stufen des Hörsaals sitzen. Hat man dieses Szenario im Sommersemes-ter bei einer Außentemperatur von 30 Grad Celsius und in einem Raum der auf 30 Personen ausgelegt ist, aber von 70 Personen genutzt wird, sinkt die Lau-ne und die Motivation aller Beteiligten. Der Lösungsvorschlag lautet hier: offene Raumverteilung. Man gibt zum Beginn des Semesters einen Raum für die Erst-veranstaltung an, der allerdings nicht zwangsläufig bindend ist. Ist die Anzahl

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weit über oder unter der Kapazität des Raumes, kann man ihn einfach verle-gen. Informiert werden die Studierenden über den E-Mail-Verteiler bei Moodle. Natürlich setzt das voraus, dass die Studierenden auch wirklich bei ihren Kursen bleiben. Fächer die mit Einschrei-belisten arbeiten, welche erst bei der dritten Veranstaltung rumgereicht wer-den, müssen mit ihren Raumtäuschen ein bisschen warten.

machen Stat t einfach nUr mecKern

Mit absoluter Sicherheit gibt es noch viele dieser kleinen Hürden, die den Uni-Alltag nicht immer einfach machen. Die Liste ließe sich noch ewig fortführen. Es allen 19.972 Studenten recht zu ma-chen, ist aber eine Illusion. Doch es ist

wichtig, dass man als Studierende_r nicht immer nur meckert, sondern versucht sich einzubringen und konstruktive Lösungs-vorschläge einwirft. Möglich ist dies über viele Kanäle, angefangen beim Fachschafts-rat des Instituts bis hoch zur Kandidatur für den AStA. Leider sieht es bei vielen Studiengängen so aus, dass die Beteiligung in den Gremien oft bei immer denselben Studenten bleibt. Ob das an mangelndem Interesse oder mangelnden Informationen liegt ist wohl unterschiedlich. Dabei könn-ten wir alle mal König der Uni Potsdam sein, wir müssen es nur wollen.

Wichtig ist es, sich für alle einzubrin-gen, schließlich verbringen wir ein paar Jahre an der Uni Potsdam und wollen die-se Zeit auch in guter Erinnerung behalten. Wer also etwas zu meckern hat, muss auf-stehen und etwas dagegen tun. Denn wer meckert, ohne etwas zu ändern, scheint es eigentlich nicht wirklich zu stören.

s p e a k U p N r . 1 6

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Dieses schwerwiegende Problem ist je-dem bekannt: Aufgaben, welche man von den Lehrkräften aufgegeben bekommt, werden einfach auf „später“ verscho-ben, so dass tatsächlich später erhebliche Schwierigkeiten im Weg stehen. Im volks-tümlichen Sprachgebrauch kennen wir dieses Problem als Aufschieberitis, doch dieser Terminus wird wissenschaftlich in der Psychologie als Prokrastination be-zeichnet. Die Menschen neigen permanent dazu, ihre Arbeiten zu verschieben, bis sie vollkommen die Kontrolle über ihre Auf-gaben verloren haben.

Gerade während der Studienzeit ha-ben die Studierenden häufig mit der Auf-schieberitis zu kämpfen. Nicht nur das Erledigen von schriftlichen Arbeiten fällt hier ins Gewicht, sondern auch das Vor-bereiten für die Prüfungen. Meistens wird der Umfang an den noch zu erledigenden Arbeiten einfach übersehen oder gar ver-gessen, so dass man spätestens vor der Deadline sich vor Panik die Hände über den Kopf schlägt.

Ab diesem Zeitpunkt wird einem dann auch bewusst, wie leichtsinnig man über die ganze Zeit gehandelt hat, was sich letztendlich in negativen Prüfungsleis-tungen widerspiegelt. Nicht nur, dass die Prüfungsleistungen am Ende des Semesters eklatant schlecht sind, man hat auch längst den Überblick verloren, um nachvollzie-hen zu können, wo die grundlegenden Fehler überhaupt liegen.

v o n t h e o d o r d U n a J e v S K i .

a U f S c h i e b e r i t i S : P h ä n o m e n m i t fata l e n f o l g e n

die aUfSchieberitiS iSt eine oft Un-terSchätzte gefahr in StUdiUm Und berUf. zU SPät von den betroffenen erKannt, entWicKelt Sie Sich oft zU einem chroniSchen leiden mit fata-len folgen für KörPer Und PSyche. ein Paar tiPPS zUr effizienten behandlUng einer ePidemie.

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c a m p U s L e B e N 17W e r b U n g

Selbstverständlich ist es unfair zu behaupten, dass Studierende häufig die Aufmerksamkeit den Freizeitaktivitäten widmen statt sich intensiv um das Studium zu kümmern. Ein wichtiger Faktor, welcher für den Zeitmangel eine massive Rolle spielt, ist der Ne-benjob. Viele Studierende sind auf einen Nebenjob angewiesen, damit sie ihren Lebensunterhalt finanzieren können. Es existieren auch Fälle, in denen Studierende bis zu zwei Jobs bestreiten.

Des Öfteren fahren die Student_innen gleich nach der Universität zur Arbeit und sind dort bis spät in den Abend tätig. Na-türlich kommt hier Verständnis auf, dass man nach einem langen Tag völlig außer Kraft ist, um sich noch an die Aufgaben hinzusetzen.

Aber man sollte versuchen, sich zusam-menzureißen und den Willen zu zeigen, um wenigstens eine Stunde Zeit vor den Aufgaben zu verbringen. Wichtig ist auch ein weiterer Faktor, welcher zu berück-sichtigen ist, nämlich der Freundeskreis. Die Studierenden fürchten, den Kontakt zu ihren Freunden zu verlieren, weil man durch das Erledigen der Aufgaben und den Nebenjob kaum Zeit mehr für die Freunde hätte. Aber auch hier sollten sich beide Parteien arrangieren und Verständ-nis füreinander zeigen, denn das Studium (abhängig vom Studiengang und der Stu-dienordnung) erfordert eine bestimmte Zeit an Selbststudium.

Um der Aufschieberitis zu entgehen, gibt es einige Möglichkeiten. Aber es gibt nichts Innovatives. Zwei Faktoren sind hier maß-gebend: Bereitschaft und Wille. Als Werk-zeug dient lediglich nur ein Blatt Papier und Stift. Viele Studierende notieren sich die Hausaufgaben in einen Notizblock oder Kalenderbuch. Doch es gibt eine bessere

Möglichkeit: Nach jedem Kurs sollte man extra auf ein DIN A4 Blatt, mit der Über-schrift „Schluss mit Aufschieberitis“, sich die Hausaufgaben notieren und das Blatt mit Tag und Datum versehen. So hat man einen besseren Überblick über die bevor-stehenden Aufgaben, welche man Tag für Tag chronologisch abarbeiten kann.

Man kann auch das Blatt in zwei Spal-ten einteilen, auf dessen rechter Seite man die Hausaufgaben und auf der linken die Aktivitäten außerhalb der Universität notiert. Das verschafft letztendlich einen breiten Überblick über wichtige und we-niger wichtige Aufgaben.

Wichtig ist auch Prioritäten zu setzen und eines immer im Hinterkopf behalten: Gute Noten im Laufe des Studiums bilden das Fundament der Bachelor-Note. Aber auf der anderen Seite – was leider häufig vernachlässigt wird – ist die Tatsache, dass man nicht nur für die Erbringung der erfor-derten Leistungspunkte und Noten studiert, sondern man eignet sich auch akademisches Wissen an, welches für das spätere Berufs-leben unentbehrlich ist. Es gibt einem doch immer ein gutes Gefühl, etwas Neues ge-lernt zu haben und dieses erworbene Wissen dann in Zukunft auch weiter zu verwenden und an andere Menschen weiterzugeben.

Mithilfe der Notizen, Bereitschaft und einem richtigen Zeitmanagement, besteht eine gute Chance der Aufschieberitis zu ent-gehen. Und das Studium kann erfolgreich weitergeführt werden!

U m d e r a U f S c h i e b e -r i t i S z U e n tg e h e n , g i b t e S e i n i g e m ö g -l i c h K e i t e n . a b e r e S g i b t a U c h n i c h t S i n n o v at i v e S .

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W e n n S c h o n e i n S a m , d a n n g e m e i n S a m

Wer Kennt eS nicht? mit beginn deS StUdiUmS Wird So ziemlich Jeder Seinem geWohnten Sozialen Umfeld entriSSen. mit dem Satz der eltern iM ohr „Mach dir keine sorgen, dU lernSt So Schnell neUe leUte Kennen“ beginnt daS StUdiUm im neUen zUhaUSe Und Schon Stellt Sich für viele erStiS heraUs: freUndschaften schliessen – eine mammUtaUfgabe an der Uni.

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c a m p U s L e B e N 19

tät ein eher ernüchterndes Bild, welches die Ergebnisse des Studierendensurveys unterstützt, denn knapp zwei Drittel der Befragten gaben an, mit ihrer sozialen Si-tuation an der Universität gänzlich oder teilweise unzufrieden zu sein.

Andererseits haben zwei von drei der Studierenden kaum oder keine Schwie-rigkeiten neue Bekanntschaften an der Uni zu schließen. Auch die Fragen nach festen Freundschaften und einem festen Freundeskreis an der Uni sind eher posi-tiv ausgefallen. Zwei Drittel der Studien-kollegen_innen führten an, dass aus den Bekanntschaften feste Freundschaften geworden sind und mehr als die Hälfte sprachen sich für einen festen Freundes-kreis an der Universität aus.

Dennoch scheinen für die meisten be-fragten Studierenden die bestehenden so-zialen Kontakte nicht ausreichend zufrie-denstellend zu sein, denn mehr als drei Viertel gaben an, ein Interesse an neuen Bekanntschaften zu haben und zwei Drit-tel der Studierenden wünschen sich mehr Freundschaften an der Uni.

Der meist angegebene Grund für die Unzufriedenheit liegt entsprechend den

Befragten in der Anonymität an der Universität. Laut Studieren-densurvey kann „Anonymität verschieden erfahren werden: Zum einen als fehlende Integ-ration, wenn keine Ansprech-partner zur Verfügung stehen, dann als Entpersonalisierung, wenn nur die Leistung zu zählen scheint und schließlich als Isola-tion, wenn die Abwesenheit nie-mandem auffallen würde.“ Einen

zweiten ausschlaggebenden Grund für die Unzufriedenheit im Zusammenhang mit den sozialen Kontakten sahen die Stu-dierenden in ihrem Wohnort. Besonders

Liebe einsame Studierende, auch wenn nur ein kleiner Wermutstropfen, leider fühlen sich bundesweit viele Studierende alleine, denn nach dem 11. Studierenden-survey, eine im Abstand von zwei bis drei Jahren zu Vergleichszwecken stattfinden-de Umfrage an deutschen Universitäten und Fachhochschulen, erfährt nur etwa jeder vierte Studierende eine gute Inte-gration an der Universität und fast ein Drittel der Befragten gab an, dass es nie-mandem auffallen würde, wenn sie plötz-lich fehlten.

Nun stellt sich die Frage, wie Studie-rende der Uni Potsdam ihre soziale Situ-ation einschätzen. Um eine Antwort zu bekommen, habe ich einen Umfragebo-gen mit verschiedensten Fragestellungen zum Thema Einsamkeit entworfen. Die Auswertung der 124 anonymen Umfra-gebögen von Kommilitonen_innen am

Campus Griebnitzsee im Alter von 18 bis 40 Jahren aus 17 verschiedenen Fach-richtungen in zehn verschiedenen Fachse-mestern ergab auch an unserer Universi-

v o n m a r i a d i e t e l .

d e r m e i S t a n g e g e b e n e g r U n d f ü r d i e U n z U f r i e d e n h e i t l i e g t i n d e r a n o n y m i t ä t a n d e r U n i v e r S i t ä t.

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Studienanfänger_innen, welche nicht an der Einführungswoche teilgenommen haben. Nach Steinbruch würden diese Studierenden bereits mit einem Infor-mationsdefizit in den Universitätsalltag einsteigen und sich unsicher fühlen. „Das führt dann oft zu einem emotionalen Rückzug dieser Studierenden“, so die Psy-chologin, „die Betroffenen bemühen sich gar nicht mehr um Anschluss und isolie-ren sich mehr und mehr“. Zweitens führt Steinbruch Studierende an, die beispiels-weise durch nicht bestandene Prüfungen die Nähe zu ihren Kommilitonen_innen verloren hätten. Besonders ältere Studie-rende fühlten sich unter jüngeren häufig unsicher und verlören den Kontakt. Die doppelten Abiturjahrgänge einzelner Bundesländer und die ausgesetzte Wehr-pflicht erhöhten in den letzten Jahren den Anteil junger Studierender deutlich, weshalb viele ältere Kommilitonen_innen davon berichten, mehr denn je auf sich allein gestellt zu sein. Als dritte Gruppe sind nach Steinbruch Langzeitstudierende auszumachen. Dies sei auf feste Berufstä-tigkeiten neben dem Studium aber auch auf die Versorgung von Kindern zurück-zuführen.

Generell weisen Psychologen aber da-rauf hin, dass Einsamkeit primär ein Re-sultat der inneren Einstellung anstatt der äußeren Situation sei. „Jeder Einzelne von uns macht sich selbst einsam. Einsam-keitsgefühle entstehen, wenn wir denken, dass wir hilflos, ausgeschlossen, unge-liebt, unfähig, minderwertig etc. sind“, so Psychologin Wolf. Gemeinhin werden drei verschiedene Phasen der Einsam-keit unterschieden. Die vorübergehende Einsamkeit haben sicherlich die meisten schon einmal erfahren. Sie wird von äu-ßeren Einflüssen bestimmt und dauert nur eine kurze Zeit an, beispielsweise nach einem Umzug, dem Studienbeginn oder

die befragten Potsdamer_innen gaben an, durch ihren Wohnort sozial benachteiligt zu sein. „Ein Großteil der Studis pendelt täglich von Berlin nach Potsdam. Das ist nicht gerade förderlich für soziale Kon-takte, weil viele Berliner gleich nach der Präsenzzeit zur S-Bahn rennen, um schnell wieder nach Hause zu kommen“, so C. Kohler aus Potsdam. Auch die Tatsachen, dass die Studierenden zu wenig Zeit oder einen bereits bestehenden Freundeskreis außerhalb der Uni haben, zählen gemäß der Umfrage zu den wichtigsten Gründen für die bestehende soziale Unzufrieden-heit und die daraus resultierende Einsam-keit an der Uni.

Wer Sich einigelt, Stellt Seine Stacheln nach in-nen aUf

Aber aus welchem Grund scheint Einsamkeit besonders unter Studieren-den eine so große Rolle zu spielen? Die Mannheimer Psychologin Doris Wolf sieht in der Universität einen geradezu prädestinierten Ort für die Entstehung von Einsamkeitsgefühlen. Nach ihr sei das von Prüfungsängsten, Konkurrenz-denken und Leistungsdruck geprägte Klima ein guter Nährboden für solche Empfindungen. „Leistungsdruck kann dazu führen, dass wir uns keine Zeit für soziale Kontakte nehmen. Gemeinsamer Spaß, Spontaneität und Genuss geraten in den Hintergrund“, so Wolf. Auch meine Umfrage zeigt, dass diese Erfahrungen in verschiedenen Semestern geteilt werden. Die Diplompsychologin und Mitarbeite-rin der psychischen Beratung der Freien Universität Berlin, Ursula Steinbruch, umreißt sogar drei besonders betroffene Studierendengruppen, die Isolation und Einsamkeit erfahren. Dazu zählen erstens

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c a m p U s L e B e N 21

gegen unsere Einsamkeitsgefühle tun? Wer sich isoliert fühlt, sollte analysieren, woher diese Einsamkeit rührt, denn nur so könne dieses Problem behoben wer-den, so Wolf. Weiterhin sollten wir unsere

eigenen Erwartungen an unsere Kommilitonen_innen reduzieren, also nicht sofort nach Freunden, sondern nach netten Bekannt-schaften suchen. Einführungs-wochen, das Wohnen in WG‘s oder Studentenwohnheimen und der Besuch von verschiedenen Hochschulgruppen sind emp-fehlenswert, um neue Kontakte im Studium zu schließen. Aber

am wichtigsten, so sowohl Wolf als auch Steinbruch, sei es, sich einfach zu trauen andere Studierende anzusprechen, also selbst die Initiative zu ergreifen und Un-sicherheiten abzulegen, denn schon kleine Erfolge, wie gemeinsam einen Kaffee zu trinken, steigern unser Selbstwertgefühl.

Schopenhauers Ausspruch „Einsamkeit ist das Los aller hervorragender Geister“ darf demnach auch gerne einmal von uns übersehen werden. Packen wir es doch an und lächeln unseren Kommilitonen_in-nen einfach mal freundlich zu.

einer Trennung. Die zweite Phase ist ge-kennzeichnet durch die Manifestierung der Einsamkeit und dem Rückzug aus der Gesellschaft, welche sichtbar wird durch den Verlust zur Fähigkeit zu lächeln oder

durch das Ausbleiben von Körperkontakt wie das Händeschütteln. Die chronische Einsamkeit, die dritte Phase, kann bis zu mehreren Jahren andauern. Wolf be-schreibt, dass „alle Fähigkeiten, Kontakt aufzunehmen und aufrechtzuerhalten, für andere attraktiv zu sein, Anerkennung an-zunehmen und zu geben“ verschwunden seien. Auftretende Aggressivität und Sar-kasmus dienen diesen Personen als Selbst-schutz. Ohne Hilfe schaffen es die Betrof-fenen nicht, diese Situation zu ändern.

Was können wir Studierende demnach

e S g i b t v i e l e W e g e a U S d e r e i n S a m -K e i t, z . b . d e n b e S U c h e i n e r d e r v i e l e n h o c h S c h U l -g r U P P e n .

S P e a K U P b e i f U n K U Pd e i n e S t U d i e r e n d e n z e i t S c h r i f t i S t

i m f e b r U a r W i e d e r z U g a S t b e i m c a m P U S r a d i o P o t S d a m .

S c h a lt e d o c h e i n fa c h l i v e r e i n b e i r a d i o f r r a P o a m 17. f e b r U a r U m 21 U h r ( 9 0 , 7 m h z P o t S d a m + 8 8 , 4 b e r l i n ) o d e r

l a d e d i r a b 2 0 . f e b r U a r d i e m P 3 r U n t e r :

f U n K U P. m e

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die StUdentin

SPeaKUP: Was macht Dir am Studi-um am meisten Spaß?

cl aUdia manntSchKe: Am spannendsten finde ich Exkursionen. Abgesehen von der prinzipiellen Freu-de, überhaupt im Gelände zu arbeiten, fasziniert mich daran die detektivische Arbeit: Man sucht nach Hinweisen einer Geschichte, in der man quasi mitten drin steht. Und diese Geschichte erzählt uns, wie vor Millionen von Jahren die Welt ausgesehen hat, wer oder was dort gelebt

hat und was danach passiert ist. Ist doch abgefahren!

SPeaKUP: Woraus besteht Dein Stu-dium vorrangig?

cl aUdia manntSchKe: Im Bachelor hat man zu etwa zwei Dritteln Vorlesungen. Dazu gibt’s dann manchmal auch noch Übungen, in denen man viel rechnet. Sowohl das chemische, als auch das physikalische Grundpraktikum sind ein Muss. Und mindestens zwei Pflichtex-kursionen hat man im Bachelor auch, wo-bei es natürlich auch mehr werden kön-nen, sofern der Geldbeutel es zulässt.

SPeaKUP: Wem würdest Du Dein Fach empfehlen?

cl aUdia manntSchKe: Wer sich für Naturwissenschaften interes-siert, hat gute Chancen, sich hier wohl zu fühlen. Zwar bedienen wir uns der-selben empirischen Prinzipien wie etwa

i n t e r v i e W v o n n ata l i a o g l a n o v a .

U n d d U S o … ? d i e s e s M a l : g e o -W i S S e n S c h a f t e n

in UnSerer neUen reihe Stellen Wir dir die vielleicht Weniger be-Kannten StUdiengänge UnSerer Uni Und die menSchen in ihnen vor. dieSeS mal: die geoWiSSen-SchaftSStUdentin cl aUdia Und Prof. martin traUth.

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Mathematik, Physik oder Chemie, ha-ben jedoch meiner Meinung nach mehr Raum für Kreativität und Interpretation. Alles in allem ist es ziemlich fächerüber-greifend: Von Biologie über Sozialwis-senschaften ist von allem etwas dabei.

der dozent

SPeaKUP: Wie haben Sie gemerkt, dass es das Richtige ist?

martin traUth: Für mich war es perfekt, weil ich mein Interesse für die Natur nicht auf ein spezielles Teilgebiet be-schränken musste. Auch das häufige Rei-sen und die Arbeit „in freier Wildbahn“ gefallen mir gut.

SPeaKUP: Warum ist Ihr Fach wichtig?martin traUth: Es geht um

die Geschichte der Erde und des Lebens. Meine Arbeitsgruppe forscht speziell an der Geschichte des Klimas der letzten Tausenden bis Millionen von Jahren. Die

Zusammenhänge, welche wir hier finden, können helfen,  heutige und zukünfti-ge Naturereignisse richtig zu deuten.

SPeaKUP: Wem würden Sie Ihr Fach empfehlen?

martin traUth: Perfekt ist es vermutlich für Studierende, die sich nicht für eine Naturwissenschaft entscheiden können. Die meisten kommen hier zu uns, weil sie gehört haben, dass man als Geo-wissenschaftler_in viel reist. Das stimmt auf jeden Fall, aber man sollte dabei nicht vergessen, dass wir auch das Theoretische an Mathematik, Physik und Chemie nicht vernachlässigen.

Seit 1994 vereint der Studiengang Geo-wissenschaften seine drei Teilgebiete Geo-physik, Mineralogie und Geologie unter ei-nem Dach. Wer sich für die Geschichte und Beschaffenheit der Erde interessiert, ist hier goldrichtig. Wie real ist zum Beispiel der Klimawandel? Hier gibt es die Antworten.

Claudia Manntschke ist auch im Master noch mit Begeisterung dabei.

Martin Trauth, Professor für angewandte Paläoklimadynamik

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h a l l o l o n d o n : d i e v o r z ü g e e i n e S a U s l a n d s - a U f e n t h a lt e S

JedeS SemeSter treibt eS hUnderte StUdierende inS aUSland, Sehr oft bleiben Sie Jedoch der heimat nahe. dieS führt dazU, daSS die eUroPäiSchen haUPtStädte voll im trend liegen Und einmal dort angeKommen, lernt man WeitaUS mehr alS nUr die fremdSPrache. nUr WaS genaU eigentlich?

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daS aUSl and bietet mehr alS nUr die fremdSPrache

Sieht man von den sprachlichen Vor-teilen für das spätere Berufsleben ab, so kann ein Auslandsaufenthalt noch sehr viel mehr vermitteln. Sich allein auf den Weg in ein anderes Land zu machen, för-dert ungemein viele Eigenschaften, von denen man vorher noch nicht viel gewusst hat. Ganz oben auf der Liste rangiert die Selbstständigkeit. Steht man plötzlich vor der Aufgabe, alles selbst organisieren und planen zu müssen, so setzt häufig zuerst einmal allgemeine Verzweiflung ein. Schließlich gilt es, plötzlich tausend Dinge zu erledigen, sei es nun eine eigene Wohngemeinschaft zu gründen oder sich ein Bankkonto im Ausland anzulegen. Ist dieser Punkt einmal überwunden, ge-wöhnt man sich schnell an das neue Leben und es ist unfassbar, wie die Zeit verfliegt. Zurückdenkend bin ich selbst erstaunt, wie wenig ich mir zugetraut habe, bevor ich allein in die Hauptstadt Englands flog. Denn dort stellte ich fest: Wer einmal in der Telefonschleife des Flughafens Hea-

throw steckte, um gemeinsam mit einem indischen Mitarbeiter das Rätsel des ver-schollenen Koffers zu lösen, der schafft auch so einige andere Sachen.

Neben Selbstständigkeit steht deshalb auch Aufgeschlossenheit ziemlich hoch

Ein Praktikum oder auch ein ganzes Semester im Ausland zu verbringen ist bei Studierenden vieler Studienrichtun-gen sehr beliebt. Nachdem ich schon ein-mal direkt nach meinem Abitur ein Jahr in London verbracht habe, zieht es mich bald wieder ins Ausland, um dort mein kulturwissenschaftliches Praktikum zu absolvieren. Es stellt sich jedoch die Fra-ge, wieso es so viele von uns in andere Länder zieht. Dabei haben wir es doch Zuhause gar nicht so schlecht? Was treibt hunderte von Studierende an, jährlich die Flucht vor der eigenen Universität zu er-greifen?

Prinzipiell bringt der Aufenthalt im Ausland zwei große Vorteile mit sich: Zum einen ist es möglich eine bereits zu-vor gelernte Fremdsprache zu festigen. Wer sich auf den heutigen Arbeitsmarkt begibt, muss zumeist mehr anbieten kön-nen als nur seinen Universitäts-abschluss. Da sind erweiterte Fremdsprachenkenntnisse keine schlechte Möglichkeit, um das Interesse potenzieller Arbeitge-ber zu steigern. Angst vor der Sprachbarriere braucht niemand zu haben, denn solange man den Willen zu lernen aufbringt, ste-hen alle Türen offen. War man zu Hause noch zu bequem, um sich mit der Fremdsprache wirklich auseinander-zusetzen, so hat man im Ausland keine andere Wahl. Was man vorher noch nicht an Sprachkenntnissen hatte, eignet man sich hier sehr schnell an.

v o n f r a n z i S K a d i c K m a n n .

i n l o n d o n S c h e i n t e S n i e m a n d e n z U S t ö r e n , a U S W e l c h e m l a n d d a S g e g e n ü b e r K o m m t.

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m e h r S P e a K U Pfa c e b o o K . c o m / S P e a K U P. P d m

t W i t t e r . c o m / S P e a K U P _ P d m

d e m n ä c h S t a U f S P e a K U P. t o

n o c h m e h r l e S e f U t t e r :

b a c K S t a g e : S o e n t S t e h t d i e a K t U e l l e S P e a K U P

t r e n d : b U c h v e r f i l m U n g e n

warmherzige Stadt ist, ist es irrelevant in welcher Situation man sich gerade befin-det: Die Londoner helfen immer gern.

KUltUrellen veränderUngen Sollte man Sich beWUSSt Sein

Aber wie genau kann der Aufenthalt in einer fremden Stadt denn nun die persön-liche Laufbahn eines Einzelnen beeinflus-sen? Zunächst einmal macht sich schon al-lein durch die fremde Sprache bemerkbar, ob die ganze Sache etwas für einen ist oder eher nicht. Hat man Spaß daran internati-onal zu arbeiten, oder möchte man lieber nur in seiner Landessprache kommunizie-ren? Fühlt man sich trotz aller gewonne-ner Sprachsicherheit in Deutschland ein-fach heimischer? Gerade diese Frage ist insbesondere mit den fremden Kulturen

im Kurs. Vorausgesetzt man ist kein Stu-benhocker, so kann man während seiner Zeit im Ausland viel erleben. Meistens ist es auch gar nicht so schwierig Anschluss zu finden, wie man zu Beginn dach-te. Nach einem Jahr London nahm ich deshalb nicht nur unheimlich viele Mit-bringsel, sondern auch Freunde aus der ganzen Welt mit nach Hause, sei es aus Schweden oder Costa Rica. Denn in Lon-don scheint es niemanden zu stören, aus welchem Land das Gegenüber kommt. Selbst in einer durch und durch multikul-turellen Stadt lebend, sind die Londoner sichtlich erfreut über jeden interessanten Gesprächspartner, den sie greifen kön-nen. So hat man in der Millionenstadt nie Probleme Anschluss zu finden, sei es an der Bar eines der vielzählig vertretenen Pubs oder im Supermarkt. Da London trotz seiner immensen Größe eine sehr

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spielt aber auch das Heimweh eine ernst-zunehmende Rolle. Wer bei seinem Prak-

tikum oder Auslandsaufenthalt große Sehnsucht nach seinen Lie-ben verspürt hat, sollte sich auch später keinen Beruf suchen, der hunderte Kilometer von seinem Zuhause entfernt ist.

Schlussendlich ist es auch nicht unerheblich, was der für den Austausch geplante Standort zu bieten hat. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass die Hauptstadt Großbritanniens mit einem unheimlichen Pluspunkt

aufwarten kann: Die zahlreichen, kosten-freien Museen sind für Kunst- und Kultu-rinteressierte unentbehrlich. In der Nähe der Stadt angesiedelte Sehenswürdigkeiten wie Stonehenge steigern die Attraktivität zusätzlich. Dies macht die Stadt wie ge-schaffen für Kulturwissenschaftler_innen, um sich weiterzubilden und eine Fremd-sprache zu lernen. So wie hier London als Beispiel dient, lassen sich auch in vielen anderen Städten und Regionen dieser Welt interessante Austauschplätze finden. Man muss sich nur danach umsehen.

verknüpft. Schließlich liegt es nicht jedem, Vertragsabschlüsse mit Wodka zu begießen

oder Baguette zum neuen Hauptnahrungs-mittel zu küren. Aus diesen Gründen lohnt es sich schon vorher einmal in andere Kul-turen hinein geschnuppert zu haben, um später keine unangenehmen Überraschun-gen zu erleben. Während die englische Sprache für mich nie ein großes Problem darstellte, so war ich doch hin und wie-der verärgert über die Mentalität der Eng-länder. Ich tat mich das ganze Jahr über schwer, 10 Minuten oder länger auf einen Bus zu warten.

Neben den kulturellen Einflussfaktoren

a U c h a n a n d e r e n o r t e n d i e S e r W e lt l a S S e n S i c h i n t e r e S S a n t e a U S t a U S c h P l ä t z e f i n d e n . m a n m U S S S i c h n U r d a n a c h U m S e h e n .

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SPeaKUP ist die Unabhängige Studie-rendenzeitschrift an der Universität Pots-dam. Sie erscheint als Heft quartalsweise und im Internet unregelmäßig. Kostenlos.

Herausgegeben von der Redaktion der SPeaKUP: Franziska Dickmann, Maria Dietel, Theodor Dunajevski, Sarah Em-minghaus, Johanna Haß, Jana Kamm, Eli-sabeth Köhne, Tanja Kolscheljew, Fabian Lamster, Vinzenz Lange, Natalia Oglanova, Denise Pitner, Katja Rink, Martha Sander, Angelina Schüler, Nathalie Wiechers, Lucy Wolff, Anne-Cathherine Ziege, Christoph Freytag, Denis Newiak.

Satz: Christoph Freytag, Denis Newiak.

Verantwortlich für dieses Ausgabe ist die Chefredaktion: Denis Newiak (C.v.D.), Christoph Freytag (V.i.S.d.P.).

Bilder: Seite 1: C. Freytag, Seite 7: ArTo –

fotolia.com, Seite 11: juniart – fotolia.com, Seite 15: lassedesignen – fotolia.com, Seite 18, Seite 23: privat, Seite 24: F. Dickmann, Seite 27: C. Freytag, Seite 30–34: N. Ogla-nova, Seite 37: A. Schüler, Seite 38: M. San-der, Seite 43: K. Ernst.

Kontakt: SPeaKUP , Postfach 800150, 14427 Potsdam. [email protected].

Auflage: 4.000 Exemplare (1. Auflage) Druck: diedruckerei.de.

Redaktionsschluss dieser Ausgabe:24.1.2014.

Die nächste SPeaKUP erscheint voraus-sichtlich am 14. April 2014.

Diese Ausgabe wurde freundlicherweise un-terstützt von der AG Studiumplus, der Uni-versität Potsdam und dem Studentenwerk Potsdam. Die SPeaKUP bedankt sich ganz herzlich bei allen Unterstützer_innen!

Servicetelefon: 0800 / 11 949 11www.blutspende.de

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W e r b U n g

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Warst du schon jemals an einem Sams-tagnachmittag in Golm? Nein? Dann hast du ja vielleicht eine vage Vorstellung da-von, wie es an Samstagnachmittagen hier aussieht.

Sobald ein Arbeits- oder Unitag endet, flüchten Scharen von Studierenden und Lehrenden vom Gelände. Taschen wer-

den zugeklappt, Fahrräder befreit und der öffentliche Nahverkehr erklommen. Übrig bleibt nur der hartgesottene Kern: die ständigen Anwohner_innen. Seit et-was mehr als einem Jahr gehöre auch ich zu diesem beschaulichen Kreis.

Erste Wahl war Golm für mich dabei von Anfang an nicht. Als mir die Restplatz-vergabe des Studentenwerks an einem frostigen Oktobermorgen ihr einzig übri-ges Angebot vorlegte, musste ich zunächst schlucken. Das kleine Zimmer in der alten DDR-Baracke mit geteilter Küche und ge-teiltem Bad entsprach nicht gerade meiner Traumvorstellung von der „ersten eigenen

v o n n ata l i a o g l a n o v a .

k l i n g t w i e „ g o l l U M “

der camPUS im brandenbUrgiSchen nirgendWo hat Schon So einigeS einStecKen müSSen. erzähle ich, daSS ich in golm Wohne, ernte ich meiSt bloSS mitleidSvolle blicKe. Und Wo bleibt hier eigentlich daS nachtleben?

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c a m p U s k U LT U r 31

Wohnung“. Aber „gehören Vorstellungen nicht ab und an auch durchkreuzt?“, dach-te ich in einem Moment der Risikobereit-schaft und unterschrieb den ersten Miet-vertrag meines Lebens.

Wohnen im nirgendWo: ein fallbeiSPiel

Mein Haus ist eins von den insgesamt sechs Golmer Wohnheimen. Ursprünglich

wurde es in den 1930ern als Kaserne für die Reichswehr erbaut und beherbergte seit dem Krieg angehende Mitarbeiter der Stasi.

Betritt man meinen Hausflur heute, so denkt man vielleicht an vieles, nur nicht an das. Schullandheim? Besserungsanstalt?

Als ich zum allerersten Mal die Tür zu einer der Zellen aufschloss, die von nun an mein Zimmer werden sollte, begrüßte mich der Kühlschrank mit einem Brum-men aus der Ecke. Über dem Waschbe-cken - ein mit Tesafilm befestigter Spiegel. So weit, so gut.

Schon bald stand meine erste Über-nachtung bevor. Die Vorstellung, mich

in dieser Bruchbude jemals heimisch zu fühlen, schien mir in diesem Moment etwa so weit weg wie Neukölln. Ich war aufgeregt und unzufrieden, mein so ge-nanntes Zimmer ein einziges Schlacht-feld aus Umzugskartons und mein Magen waren ein leeres knurrendes Loch. Also beschloss ich, dem Spuk ein Ende zu be-reiten, legte mein einsames Brötchen auf eine Untertasse und wagte mich in Rich-tung Küche.

Was mir an jenem Abend entgegen-

kam, erschien mir damals wie das blan-ke Chaos. Studis verschiedenster Alters-gruppen und Herkunft durchfluteten den Raum, füllten ihn mit dem Geruch von unterschiedlichstem Essen und tanzten nebenher den Darf-Ich-Mal-Durch-Tanz.

Seit jener Zeit ist nun knapp ein Jahr vergangen. Mittlerweile tanze auch ich selbst ganz gut.

All das, was mir damals wie der Gip-fel exotischer Anarchie erschien, ist heute ein Stück zu Hause geworden. Dass ich Golm eines Tages so lieb gewinnen wür-de, dass ich dafür sogar ein WG-Angebot im coolen Berlin ausschlage, habe ich zu

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Geht es um Freizeit in Golm, kommt wohl als erstes das bunte Lesecafé in den Sinn.

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einem großen Teil meinem Wohnheim zu verdanken. Aber auch sonst hat Golm so einiges zu bieten.

für fanS der KleinStadt-romantiK

Verlassen wir nun einmal Haus 3. Du liebst ausgiebige Spaziergänge im Grünen und hast gerne deine Ruhe? Willkom-men in Golm. Um hier einmal wirklich für dich sein zu können, musst du nichts weiter tun, als aus der Haustür zu treten. Du playbackst manchmal gerne die Mu-sik aus deinen Kopfhörern – und das auf offener Straße? Perfekt, denn hier kannst du peinlich sein, so viel du willst! Du wolltest dich schon immer mal im Kampf mit wilden Raubtieren behaupten? Gol-mer Katzen, betretet die Arena! Du magst lachen, aber wer im Wald mit den Wild-schweinen lebt, hat durchaus das Poten-zial, verwöhnte Städter einmal so richtig das Fürchten zu lehren!

Für alle, die auf französische Klein-stadtromantik stehen, habe ich noch einen ganz besonderen Tipp: Schnappt euch euer Fahrrad und fahrt es durch den ver-wunschenen Wald, an rauchenden Schorn-steinen vorbei zum Eiche-Edeka. Baguette beim besten Bäcker der Welt gekauft, Akkordeon-Musik gesummt – fertig ist das imaginierte Erlebnis à la Amélie!

Wer mit Tagträumereien und Albern-heiten allein jedoch nicht glücklich wird, fragt sich nun sicherlich, ob es nicht auch handfestere Wege zum Wohn-Glück in Golm gibt.

Ein psychedelisch wirkender Stuhl vor Haus 14 weist direkt in einen möglichen Ausweg aus dem Debakel: das Lesecafé. Diese mit viel Liebe und Kreativität zu-sammengewürfelte Bude ist ein von Stu-

dis für Studis geschaffener Ort, an dem in uriger Atmosphäre gelernt, gelacht, musi-ziert, gequatscht und – nicht selten gese-hen – auch geschlafen wird. Doch obwohl das Café generell gut besucht ist und an Donnerstagen sogar mit einem abendli-chen Metal-Tresen für Programm sorgt, rutscht den meisten von uns der Satz „Hey, es ist Samstagabend, fahren wir doch nach Golm – da ist sicher was los!“ nicht unbe-dingt leicht über die Lippen.

drei tage Wach?

An dieser Stelle könnte man sich fra-gen, warum es nicht mehr studentische Freizeitalternativen gibt. Studierende gibt es zuhauf, Raum sowieso. Wo bleibt das Engagement, Leute? Wie bei vielen ande-ren Dingen könnte man den erhobenen Zeigefinger auch hier auf die Bologna-Re-form richten, die nicht ganz unschuldig daran ist, dass Studierende sich lieber um einen schnellen Studienabschluss als um die Planung zusätzlicher Nachtveranstal-tungen kümmern. Das ist der eine Grund.

Der zweite Grund ist mit dem Bus in knapp 15 Minuten erreichbar und hat so einige bewährte Kneipen zu bieten. Hier wird irgendwie klar: So sehr Golm sich auf dem Weg zur Partymetropole studen-tischer Nächte steigern würde, irgendwo würde es auf dem Gebiet doch immer ein Stück hinterherhinken.

Aber wisst ihr was? Manchmal, wenn ich von einer chaotisch-bunten Berliner Party komme, nach langem Heimweg endlich am Golmer Bahnhof stehe, wo meine Lunge sich mit Nachtluft füllt und ich in den leuchtend hellen Sternenhim-mel über mir blicke, dann – ja dann denke ich, dass es vielleicht gar nicht so verkehrt ist, hier in Golm.

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In seinem Gedicht „Immer“ beschrieb es der Dichter Robert Gernhardt folgen-dermaßen: „Einer immer begabter als du / Du liest / Er lernt / Du lernst / Er forscht / Du forschst / Er findet: / Einer immer noch begabter.“ Natürlich gibt es Überflieger und Begabte, die ihr Studium in Regelstudien-zeit und mit Bestnoten abschlie-ßen. Der Durchschnitt jedoch hängt ein bis zwei Semester dran, kassiert ab und zu eine eher schlechte Note oder gar ein „Nicht bestanden“, sitzt jedes zweite Wochenende beim Su-permarkt an der Kasse und lässt auch mal eine Vorlesung sausen. Das wäre alles in

Ordnung, wenn man sich nicht dauernd mit anderen vergleichen würde. Mit dem Blick auf die Anderen beginnen unsere Probleme: Ich bin nicht gut, nicht schnell, nicht außergewöhnlich genug.

Bereits die Wahl des Wortes Leistungs-punkte zeigt den ergebnisorientierten Charakter, der die Universität prägt. Man gibt sich zu schnell der Illusion hin, man könne seine Leistung mit der der Kommi-liton_innen messen und sich dann besser fühlen. Der Sozialpsychologe Leon Fes-

tinger formulierte 1954 in einem Auf-satz die Theorie des sozialen Vergleichs, welche besagt, dass sich Menschen, je nach Bedarf und Situation, mit ihren Mitmenschen vergleichen – entweder mit

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d i e P e r f e K t i o n d e r a n d e r e n

WaS Setzt StUdierende Unter So enormen drUcK, daSS dabei nicht nUr zWiSchenmenSchliche beziehUngen, Sondern aUch die freUde am StUdiUm Und die eigene geSUndheit aUf der StrecKe bleiben? ein eSSay über leiStUngSdrUcK Und daS berUhigende gefühl, daSS die mitStUdierenden aUch nicht PerfeKt Sind.

e i n e _ r i S t i m m e r n o c h b e g a b t e r .

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Gleichgestellten, mit Unter- oder Überle-genen. Im universitären Umfeld schauen wir größtenteils auf die alten Hasen und Profis. Diejenigen, die einen guten Job am Lehrstuhl haben, nebenbei noch drei Standardwerke lesen, bereits im vierten Semester ein ausgefallenes Thema für die Bachelorarbeit finden und gleich die Einleitung beginnen, selbstsicher über den Campus laufen und mit allen Do-zent_innen per Du sind. Dabei vergessen wir allzu oft eine sehr wichtige Tatsache: die Wahrheit. Bei keinem läuft es perfekt und auch die professionell wirkenden Fünftsemester haben einmal klein ange-fangen. Spätestens beim ersten Aufladen der PUCK ist man als Ersti an seine Gren-zen gestoßen. Und auch das hochgelobte Besondere ist eben keine zwingende Vo-raussetzung für einen erfolgreichen Ein-stieg in das Berufsleben. Wir zwingen uns permanent dazu, aus der Masse hervorzu-

stechen und vergessen dabei allzu oft, dass Studierende Menschen und Menschen soziale Wesen sind.

Für Festinger ist das Verglei-chen eine ganz normale mensch-liche Angewohnheit, die durch-aus auch positiv zu bewerten ist, wenn man sich bewusst wird, dass es dafür keinerlei objektive Maß-stäbe gibt. Besser also, man befreit

sich – soweit möglich – von allem Druck und vergleicht sich mit der einzig wichti-gen Instanz: sich selbst zu einem früheren Zeitpunkt. Ein Blick auf die Ergebnisse und Erfahrungen, die man in den letzten Semestern erreicht und gewonnen ha-ben, können einen so manche schlechte Note und die zu Unrecht überheblichen Mitstudierenden vergessen lassen. Wenn man beispielsweise keine verzweifelten Mail mehr an den Fachschaftsrat abschi-cken muss, weil man mit PULS endlich zurechtkommt, oder die Füße automa-tisch den Weg zur Mensa finden, oder das Ausleihsystem der Bibliothek keine Hürde mehr darstellt und man auf dem Campus sogar die versteckten Drucker gefunden hat. Und im Endeffekt haben es auch die Begabten nicht leicht, denn geht es nach Robert Gernhardt, ist auch dort einer immer noch begabter.

b e i K e i n e m l ä U f t e S a U f a n h i e b P e r f e K t U n d a U c h f ü n f t S e m e S t e r h a b e n e i n m a l K l e i n a n g e fa n g e n .

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i n g ü l P e g ä n S e g U c K e neine KUrSfahrt Kann helfen, den faden im StUdiUm WiederzUfinden, bringt UnS aber aUch enger zUSammen. gülPe Steht für natUrerfahrUng, viSionen Und gemeinSamKeiten.

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In der Dämmerung stehen wir auf. Krabbeln leise aus unseren Jugendher-bergsdoppelstockbettchen, um die ande-ren nicht zu wecken. Schnell einen lös-lichen Kaffee anrühren, Wanderschuhe schnüren, Ferngläser umhängen und den Plan besprechen. Es ist der zweite Tag in der Forschungsstation, an dem wir vor Sonnenaufgang am Gülper See den Ab-flug der Wildgänse beobachten wollen. Zu Tausenden fliegen sie auf, landen wie-der und entschließen sich als das Tages-licht durchbricht doch für den Aufbruch zu den umliegenden Getreidefeldern. Der ganze See ist in Aufruhr. Eine Ge-räuschkulisse aus Schnattern und Flattern füllt Minute um Minute und wir warten im Verborgenen. Unsere Augen haben sich ans Dämmerlicht gewöhnt und wir

können unzählige Graugänse (Anser an-ser) erkennen. Allmählich wird der Him-mel über dem See rot und wir starren ge-bannt, sehen jetzt auch Saatgänse (Anser fabalis) und die kleineren Blessgänse (An-ser albifrons). Die Arten bleiben meistens unter sich. An den Ufern stehen Reiher wie stille Figuren aus Metall – elegant und steif.

grUPPenbildUng

Während unseres Aufenthaltes in die-ser abgelegenen Gegend Brandenburgs wollen wir einige Fragen über den Tages-ablauf der Wildgänse klären. Die Studie-renden haben sich aufgeteilt. Wir haben die Frühschicht – denjenigen Teil des Ta-ges, in dem die Gänse auf den Feldern auf Futtersuche gehen. Hier können wir sie am besten beobachten und die Rollenver-teilung innerhalb der Gänsegruppen ver-stehen lernen. Mit dem Auto fahren wir auf Karten markierte Felder ab und hal-ten Ausschau. Die ersten Versuche, sie zu

W i r b r a U c h e n d i c h !d e i n e S P e a K U P h i l f t d i r ,

i M P o t s d a M e r c a M P U s - d s c h U n g e l d e n ü b e r b l i c K z U b e h a lt e n .

d o c h v o n n i c h t S K o m m t n i c h t S : W i r b r a U c h e n d e i n e S t o r i e S ,

d e i n e K r i t i K , d e i n l o b . d a S K o S t e t d i c h g e n a U S o v i e l

w i e d i e s P e a k U P — k e i n e n c e n t.

S c h r e i b U n S : r e d a K t i o n @ S P e a K U P. t o

v o n m a r t h a S a n d e r .

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beobachten, führten meist dazu, dass Hunderte von Vögeln aufflo-gen und sich einen ungestörteren Ort suchten. Später blieben wir im Auto sitzen, zählten, schätzten ab, stoppten Zeiten und trugen Daten in vorbereitete Tabellen ein. Un-sere Vermutung geht dahin, dass sich das Leben in großen Grup-pen und riesigen Scharen von Vögeln tatsächlich lohnt, denn mit zunehmender Gruppengröße muss jede einzelne Gans seltener ihre Futtersuche unterbrechen und Wache schieben. Wir wollen diesen Vorteil in verschiedenen Gruppengrößen untersuchen. Vielleicht gibt es auch Un-terschiede zwischen den Arten. Vielleicht gibt es aber auch Gemeinsamkeiten zwi-schen ihnen und uns.

ein gemeinSameS ziel

Während unserer Erkundungen lernen wir nicht nur die Gänse näher kennen, sondern auch unsere Kommilitonen_in-nen. Gelegenheiten wie diese gibt es nicht

oft während unseres Bachelorstudiums, in dem hauptsächlich jeder für sich arbeitet und lernt. Hier aber verfolgen wir ein ge-meinsames Ziel, das über das Punktejagen hinausgeht und den Blick für den Sinn un-serer Ausbildung weitet. Hier ist es mög-lich, ein Gefühl für die Arbeit zu bekom-men, die wir uns vorstellten, bevor uns das bisherige Grundstudium zumindest gefühlt dem Ziel entfernte. Ein Ziel vor Augen zu haben ist das, was mich durch die ersten Semester getragen hat. Manch-mal war es verborgen, wie die Welt vor Morgengrauen. Und dann lichtete sich der Nebel wieder und es kam mit einer Reihe von Möglichkeiten zum Vorschein, die ich dadurch erfuhr, indem auch wir schließ-lich eine Gruppe bildeten.

Heute Bestellen – Morgen Abholen

W e r b U n g

e i n z i e l v o r d e n a U g e n b r a c h t e m i c h d U r c h d a S e r S t e S e m e S t e r .

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Es ist Mittwochmorgen und der Bahn-hof Berlin Alexanderplatz ist voller Men-schen. Geschäftsleute mit Aktenkoffern und Smartphones warten auf die U-Bahn. Doch als diese dann einfährt, passiert et-was Merkwürdiges: Gut die Hälfte aller Fahrgäste betritt das Fahrzeug nur für wenige Sekunden und steigt dann sofort wieder aus. Die übrigen Passagiere gu-cken verdutzt. Doch das, was aussieht

wie der achte Flashmob dieser Woche, ist eigentlich ein Werbedreh für die Bank Santander. „Cut!“, ruft der Regisseur in seinen Lautsprecher, „Komparsen zurück zum Anfang!“. Schon zwei Stunden stehe ich an dieser Haltestelle und spiele Fahr-gast. Mein großes Leinwanddebüt hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt.

Der Nebenjob „Kompars_in“ bietet sich für Student_innen an, wenn man im Raum Berlin wohnt. Flexible Arbeitszei-ten, schnelle Bezahlung und vielleicht kann man sogar den einen oder anderen Star hautnah erleben. Agenturen für Sta-tist_innen gibt es wie Sand am Meer, sei es in Babelsberg oder in Berlin. Wer gerne am Set von GZSZ einen Restaurantgast spielen möchte, kann sich bei der Agen-

v o n K at i a e r n S t.

i m h i n t e r -g r U n d d e S r a m P e n l i c h t S

Wer von UnS Kennt nicht daS Problem: die KaSSe iSt leer am ende deS monatS, eS mUSS geld her. Wenn dann daS bafög oder der zUSchUSS der eltern nicht reichen, heiSSt eS für viele StUdiS nebenbei arbeiten gehen. Kellnern gehen Und an der KaSSe Sitzen macht Ja faSt Jeder. Wir zeigen eUch in dieSer Serie aUSSergeWöhnliche StUdent_innenJobS, die man nicht alle tage macht. heUte: alS KomParS_in beim dreh.

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tur wanted anmelden. Sollte man aller-dings lieber auf der großen Leinwand als Fußgänger im Hintergrund zu sehen sein wollen, bietet sich Filmgesichter an.

iriS müller

Ich habe mich letztendlich für die Agentur Iris Müller entschieden, die so-wohl für Werbungen als auch für Filme engagiert wird. Nach einer unkompli-zierten Anmeldung und einigen Fotoauf-nahmen in deren Büro bekam ich mein Onlineprofil. Darauf gab ich an, welche besonderen Fähigkeiten ich hatte (weni-ge) und was für Requisiten ich zur Ver-fügung stellen könnte (keine). Nachdem ich auf meinem Onlinekalender meine Verfügbarkeit angegeben hatte, erhielt ich eine E-Mail: 65 Euro für vier bis fünf Stunden Passagier spielen. Das klang nach leicht verdientem Geld für ein paar Stunden in der U-Bahn rumsitzen. Lange Bahnfahrten bin ich als Studentin der Uni Potsdam sowieso gewohnt.

So fuhr ich am nächsten Morgen nach Charlottenburg, wo man mich zusammen mit Hundert anderen Kompars_innen für den Dreh eintrug. Nach wenigen Forma-litäten und vielem Warten schickte man uns nach draußen, wo wir uns alle neben-einander in eine Reihe stellten. Dort wur-den wir von einer Frau begutachtet, die mit ihrer großen Sonnenbrille, komplett schwarzer Oversize-Kleidung und glat-ten Haaren wie der Zwilling von Anna Wintour aussah. Auf poshem Englisch gab sie Kommentare zu unserem Ausse-hen und entschied, wer von uns zu hell gekleidet war oder unordentlich aussah. Plötzlich fühlte ich mich wie auf einem schlechten Casting für Germany‘s Next Topmodel und machte mir Sorgen, dass Wintour heute leider kein Foto für mich

hätte. Glücklicherweise schien mein Out-fit sie nicht zu stören und so dauerte es nur noch weitere eineinhalb Stunden, bis die ganze Crew sich am Drehort an der U-Bahnhaltestelle einfand.

doch nicht für bUShido!

Die Arbeit bestand zum größten Teil aus: Rumstehen und Warten. Ich nutzte die Zeit, um Bekanntschaft mit einigen meiner Kolleg_innen zu machen. Zu mei-ner Überraschung waren darunter nicht nur Student_innen, sondern auch Leh-rer_innen und viele Freiberufler_innen. Die etwas erfahreneren Statist_innen gaben Anekdoten zum Besten und erklär-ten mir, auf welche Ecke des Bildes ich achten müsste, um sie kurz hinter Daniel Brühl vorbeilaufen zu sehen. „Mir wur-den mal 600 Euro für eine Aktaufnahme im Film von Bushido geboten. Hab ich natürlich nicht gemacht…“, erzählte eine Studentin. „Ja, Akt würde ich auch nicht machen.“, sagte ich und sie antwortete: „Mit Akt habe ich ja kein Problem, aber doch nicht für Bushido!“.

Langsam sah ich, worum es beim Da-sein als Kompars_in wirklich geht. Nicht um das Geldverdienen oder einen beein-druckenden Eintrag im Lebenslauf. Viel-mehr um die gemachten Erfahrungen und dem, wenn auch unbemerkten, Augen-blick im Rampenlicht.

KomParS_innenenJob: eine glücKSSache

Nach guten drei Stunden Ein- und Aussteigens am U-Bahngleis hatten die meisten von uns genug. Wir schwitzten unter unseren Trenchcoats und Blazern, die wir trotz sommerlicher Temperaturen

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nicht ausziehen durften. Und die weni-gen Snacks reichten bei weitem nicht für hundert hungrige Kompars_innen. Doch dann kam Abwechslung in die Sache

und eine Gruppe von uns wurde für die nächste Szene an eine Treppe geschickt. Unsere Aufgabe: hektisches Treppen Auf- und Ablaufen. Da hatte ich mich wohl zu früh gefreut. Die verbleibende Stunde bis zum Mittagessen um halb vier kam mir

vor wie eine halbe Ewigkeit. Bei Nudeln mit Gemüsesoße (die Salate und Steaks waren für den Regisseur und seine Crew bestimmt) erfuhr ich dann, dass es auch

durchaus anders laufen kann. Eine bunt gemischte Statistenclique, die anscheinend schon bei mehre-ren Projekten zusammengearbei-tet hat, erzählt mir von gut organi-sierten Drehs, besserem Essen und interessanteren Aufgaben. Scheint wohl eine Glückssache zu sein.

Nach insgesamt fast neun Stun-den Arbeit ist das letzte bisschen Warten dran, an der Schlange für die Lohnabrechnungen. Die 65 Euro habe ich mir mehr als verdient, Zuschlag gibt es erst ab

der zehnten Stunde. Auf der Fahrt nach Hause ruhe ich meine müden Beine aus und verarbeite meine neuen Erfahrungen als Komparsin. Vielleicht habe ich beim nächsten Mal ja mehr Glück.

b e i d e m J o b g e h t e S n i c h t U m S g e l d v e r d i e n e n o d e r d e n l e b e n s -l a U f, S o n d e r n U m e r fa h r U n g e n U n d e i n e n m o m e n t i m r a m P e n l i c h t.

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K U S c h e l m o d U SWenn eS im Winter draUSSen naSS Und matSchig iSt, Schätzen Wir gerade die StUnden, Während denen Wir UnS beSonderS nahe Sind. Wir liefern eUch für daS Wohlig Wärmende beiSammenSein die PaSSenden anläSSe, garantiert KUSchlig Und SchnUcKlig.

freitag, 07.02.19.30 UhrBesser Wahlschlappen als gar keine Badelatschen, Kabarett Obelisk

20.00 UhrNight of the Dance Nikolaisaal

20.00 UhrScience Slam Potsdam, Waschhaus

SamStag, 08.02.20.00 UhrSpiel‘s noch mal, Sam!, Theaterschiff

20.00 UhrJosef Hader – Hader spielt Hader, Waschhaus

20.00 UhrPyjama Abend, Pub á la Pub

20.30 UhrWortrausch mit Motion‘s Mark & Stadtruhe, Nil StudentInnenkeller

23.00 Uhr10 Jahre Tanzzrausch, Lindenpark

Sonntag, 09.02.11.00 UhrExtralangefrühstücken mit Live-

musik von Toni, 11-line

montag, 10.02.20.00 UhrConium & Ein gutes Pferd, Studentisches Kulturzentrum

dienStag, 11.02.19.30 UhrAußer Kontrolle, Hans Otto Theater

21.00 UhrRubys Open w/ Tino Welder @ Rubys Tuesday Live, Waschhaus

mittWoch, 12.02.19.00 UhrTischtennis für alle, 11-line

21.00 UhrMe & Kat Frankie & My Drum-mer, Waschhhaus

freitag, 14.02.20.00 UhrClowns Houses, T-Werk

20.00 UhrImpropedia-Theater, Studentisches Kulturzentrum

20.00 UhrAlles Beethoven! Sämtliche Sinfo-nien, Nikolaisaal

21.00 UhrMetalkeller live, Syndemic und Requital, Nil StudentInnenkeller

SamStag, 15.02.18.00 UhrWildwuchs - Junge Texte fürs Theater, Hans Otto Theater

20.00 UhrTod, Leben und andere Schönheiten, fabrik

21.00 UhrKnorkator live, Waschhaus

22.00 Uhr80er Vinylsause, Club Charlotte

23.00 Uhr3 Die Party, Waschhaus

Sonntag, 16.02.11.00 UhrKammermusik im Foyer: Hom-mage à Beethoven, Nikolaisaal

18.00 UhrSwingtee, fabrik

montag, 17.02.19.30 UhrFrau Müller muss weg, Hans Otto Theater

dienStag, 18.02.19.30 UhrMinna von Barnhelm, Hans Otto Theater

20.00 UhrSissi Liebe, Macht & Leiden-schaft, Nikolaisaal

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21.00 UhrKonzert: Perhaps, SAND, LAU, Nil StudentInnenkeller

mittWoch, 19.02.20.00 UhrHavel Slam Poetry Slam, Waschhaus

donnerStag, 20.02.19.30 UhrKirschgarten – Die Rückkehr, Hans Otto Theater

20.00 UhrBodo Wartke: Klaviersdelikte, Nikolaisaal

freitag, 21.02.19.30 UhrBest of Ranz & May, Kabarett Obelik

20.00 UhrHawser & Walk away & Animad-vert, Studentisches Kulturzentrum

20.00 UhrLive-Dia-Show: Tibet – Den Himmel berühren, Kulturhaus Babelsberg

SamStag, 22.02.19.30 UhrAlle sechzehn Jahre im Sommer, Hans Otto Theater

20.00 UhrBack to the 80s, Pub á la Pub

20.00 Uhr5. Potsdamer Crossover Konzert, Nikolaisaal

21.00 UhrThe Jailbreakers, Lindenpark

23.00 Sommertanz, Club Charlotte

Sonntag, 23.02.15.00 UhrVielfalt der Tropenpflanzen – Rundgang durch die Gewächshäu-ser, Botanischer Garten

16.00 UhrKlassik am Sonntag: Klassik im

Film, Nikolaisaal

17.00 UhrUrfaust, Hans Otto Theater

18.00 UhrLiterarisch-Kulinarische Köstlich-keiten, Theaterschiff

montag, 24.02.20.00 UhrTurbophob & Ego Messner Trio, Studentisches Kulturzentrum

dienStag, 25.02.19.30 UhrDas Wintermärchen, Hans Otto Theater

21.00 UhrI Am Oak + The Black Atlantic @ Rubys Tuesday Live, Waschhaus

mittWoch, 26.02.19.30 UhrWellen, Hans Otto Theater

19.30 UhrMann und Frau intim, Kabarett Obelisk

donnerStag, 27.02.19.30 UhrWie im Himmel, Hans Otto Theater

20.00 UhrAndreas Albrecht & Ilja Schier-baum: Schiffe in der Tagebucht, Studentisches Kulturzentrum

freitag, 28.02.20.00 UhrPremiere: Bin nebenan, Theaterschiff

20.00 UhrRolf Miller: Tatsachen, Waschhaus

20.00 Uhr LKC Fasching Cartoons & Zei-chentrick, Lindenpark

20.30 UhrAufgemischt: BarockSamples Exposing Händel, Nikolaisaal

21.30 Uhr

Nachtbolevard Live: A Boy Na-med River & John Apart, Hans Otto Theater

SamStag, 01.03.19.30 UhrDer Turm, Hans Otto Theater

20.00 Uhr mutige Prinzessin Glücklos, T-Werk

20.00 Uhr LKC Fasching Cartoons & Zei-chentrick, Lindenpark

Sonntag, 02.03.15.00 UhrKirschgarten – Die Rückkehr, Hans Otto Theater

17.00 UhrFür alles kommt die Zeit, Hans Otto Theater

dienStag, 04.03.19.30 UhrDer Widerspenstigen Zähmung, Hans Otto Theater

21.00 UhrKonrad Küchenmeister @ Rubys Tuesday, waschhaus

mittWoch, 05.03.19.00 UhrWie im Himmel, Hans Otto Theater

19.30 UhrNeues Kammerorchester Pots-dam, „Klaviergipfel“, Nikolaisaal

21.00 UhrDrum Club, Waschhaus

donnerStag, 06.03.19.30 UhrUrfaust, Hans Otto Theater

freitag, 07.03.19.00 Uhr„You Can Sing“, Workshop mit Konzert, Nikolaisaal

19.30 UhrDie Opferung von Gorge Mastro-

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W e r b U n g

mas, Hans Otto Theater

20.00 UhrKeimzeit, Das 30. Konzert im Lindenpark, Lindenpark

20.00 UhrProject Pitchfork, Waschhaus

22.00 UhrJazz Lab – Konzert & offene Bühne, fabrik

SamStag, 08.03.19.30 UhrMy Fair Lady, Hans Otto Theater

20.00 UhrBabelsberger Jazz & Bluesreihe Pass over Blues, Kulturhaus Babelsberg

20.00 UhrFriedrich Schiller Reloaded, Nikolaisaal

Sonntag, 09.03.11.00 UhrReise durch die Welt der Tropi-schen Gewürz- & Nutzpflanzen, Biosphäre Potsdam

18.00 UhrUrfaust, Hans Otto Theater

20.00 UhrLiederabend Ian Bostridge, Nikolaisaal

dienStag, 11.03.19.30 UhrThe Blues Brothers, Tributeshow, Nikolaisaal

19.30 UhrDrei Mal Leben, Hans Otto Theater

21.00 UhrEmpire Escape @ Rubys Tuesday Live, Waschhaus

mittWoch, 12.03.17.00 UhrVom Chaco in die Puna – auf Kakteensuche in Argentinien, Botanischer Garten

19.30 UhrWellen, Hans Otto Theater

donnerStag, 13.03.

19.30 UhrTschick, Hans Otto Theater

20.00 UhrGod Save The Queen, Nikolaisaal

21.00 UhrFAUN - Von den Elben Tour 2014, Lindenpark

freitag, 14.03.19.30 Uhr Alle sechzehn Jahre im Sommer, Hans Otto Theater

20.00 UhrChristoph Sieber „Alles ist nie genug“, Waschhaus

20.00 UhrImpromedia, Studentisches Kulturzentrum

20.00 UhrRequiem For A Pink Moon, Nikolaisaal

SamStag, 15.03.15.00 UhrFührung durchs Schmetterlings-haus, Biosphäre

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bioSPhäreGeorg-Hermann-Allee 99 biosphaere-potsdam.de

botaniScher gartenMaulbeerallee 2 botanischer-garten-potsdam.de

bürgerhaUS am SchlaatzSchilfhof 28 buergerhaus-schlaatz.de

fabriKSchiffbauergasse 10 fabrik-potsdam.de

hans-otto-theaterSchiffbauergasse 11 hansottotheater.de

haUS der generatio-nen Und KUltUrenMilanhorst 9 milanhorst-potsdam.de

Kabarett obeliSKCharlottenstraße 31 kabarett-potsdam.de

KUltUrhaUS babelSbergKarl-Liebknecht-Straße 135 kulturhausbabelsberg.de

mUSeUm flUxUS+Schiffbauergasse 4F kabarett-potsdam.de

niKolaiSaal PotSdamWilhelm-Staab-Straße 10-11 nikolaisaal-potsdam.de

nil StUdentinnen-KellerAm Neuen Palais 10 planet-nil.de

PUb à la PUbBreite Straße 1 pub-a-la-pub.de

StUdentiScheS KUltUrzentrUmSHermann-Elflein-Straße 10 kuze-potsdam.de

WaSchhaUSSchiffbauergasse 1 waschhaus.de

Sie Wollen hier aUch erScheinen?E-Mail an: [email protected]

d i e l o c a t i o n S

19.30 Uhr Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs, Hans Otto Theater

20.00 UhrThees Uhlmann & Band, Lindenpark

20.00 UhrOffener Kunstverein zeigt: „Inferno Nr. 9“, T-Werk

Sonntag, 16.03.11.00 UhrMärkische Leselust / Wahre Geschichten aus Potsdams Vergangenheit, Hans Otto Theater, Glasfoyer

15.00 UhrFlohmarkt für Kinderkram, Lindenpark

20.00 UhrABBA Good Feeling Tour, Nikolaisaal

dienStag, 18.03.21.00 UhrMatteo Capreoli @ Rubys Tues-day Live, Waschhaus

mittWoch, 19.03.20.15 UhrKAP modern: Zwischen Glauben und Erkenntnis. Andere Wirklich-keiten, Nikolaisaal (Foyer)

donnerStag, 20.03.20.00 UhrDAVE DAVIS – Live und in Farbe, Lindenpark

21.00 Uhrnachtboulevard live/Pretty, Hans Otto Theater

freitag, 21.03.19.30 UhrKirschgrten – die Rückkehr, Hans Otto Theater

20.00 UhrOffene Zweierbeziehung – das Theaterevent, Theaterschiff

20:30 UhrPaula Morelenbaum, Nikolaisaal

SamStag, 22.03.23.00 UhrDJ Rengo Party, fabrik

19.30 UhrUrfaust, Hans Otto TheaterFahrenheit 451, Hans Otto Theater

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