Kiteboarding - #107 März/April 2015

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Deutschlands größtes Kitesurfmagazin #107 D 4,80 • DK 55,00 dkr • CH 9,50 Sfr • AT 5,60 • P (cont.) 6,50 • NL 5,70 • LUX 5,70 • LT 6,50 • ES 6,50 • B 5,70 VERGLEICHSTEST SANDWICH- ODER GLASBOARDS SO GROSS SIND DIE UNTERSCHIEDE ZWISCHEN WAVEBOARDS EVENT KING OF THE AIR HADLOW GEWINNT EVENT DES JAHRES TECH- CHECK DER NEUE FX ALLES ÜBER CABRINHAS ERSTEN OPEN C-KITE SPOTGUIDE FLORIANÓPOLIS DAS BESSERE CUMBUCO IM SÜDEN BRASILIENS AUSGABE MÄRZ / APRIL 2015 www.kiteboarding.eu GROSSE REPORTAGE 30 JAHRE TUBEKITE DIE GEBRÜDER LEGAIGNOUX UND DIE GESCHICHTE DES KITESURFENS n

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Transcript of Kiteboarding - #107 März/April 2015

Deutschlands größtes Kitesurfmagazin

#107

D 4,80 € • DK 55,00 dkr • CH 9,50 Sfr • AT 5,60 € • P (cont.) 6,50 € • NL 5,70 € • LUX 5,70 € • LT 6,50 € • ES 6,50 € • B 5,70 €

VERGLEICHSTESTSANDWICH- ODER GLASBOARDS

SO GROSS SIND DIE UNTERSCHIEDEZWISCHEN WAVEBOARDS

EVENTKING OF THE AIR

HADLOW GEWINNT EVENT DES JAHRES

TECH-CHECKDER NEUE FX

ALLES ÜBER CABRINHAS ERSTEN OPEN C-KITE

SPOTGUIDEFLORIANÓPOLIS

DAS BESSERE CUMBUCOIM SÜDEN BRASILIENS

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GROSSE REPORTAGE

30 JAHRE TUBEKITEDIE GEBRÜDER LEGAIGNOUX UND DIE GESCHICHTE DES KITESURFENS

Deutschlands größtes Kitesurfmagazin

#107

Der brandneue FX ist der perfekte Crossover Kite, der mühelos die Lücke zwischen Freestyle und Freeride schließt. Das neue Dreistrut-Design lässt den FX schneller und direkter drehen und liefert so explosive Beschleunigung und viel Power für extrem hohe Airs.

Nick Jacobsen onthe Ace 135 & FX 7

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Der brandneue FX ist der perfekte Crossover Kite, der mühelos die Lücke zwischen Freestyle und Freeride schließt. Das neue Dreistrut-Design lässt den FX schneller und direkter drehen und liefert so explosive Beschleunigung und viel Power für extrem hohe Airs.

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Der brandneue FX ist der perfekte Crossover Kite, der mühelos die Lücke zwischen Freestyle und Freeride schließt. Das neue Dreistrut-Design lässt den FX schneller und direkter drehen und liefert so explosive Beschleunigung und viel Power für extrem hohe Airs.

FREESTYLE / CROSSOVER

Nick Jacobsen onthe Ace 135 & FX 7

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BILDER DES MONATS / King of the Air

KÖNIG VON KAPSTADTFOTO: CRAIG KOLESKY / RED BULL CONTENT POOL

Wie so oft stand Aaron Hadlow ganz oben. Diesmal beim King of the Air. Besonders bitter war es für Vorjahressieger Kevin Langeree. Er musste Platz machen für seinen einstigen Erzrivalen. Zuletzt sah man die beiden 2009 gemeinsam auf einem Podium, als sie sich auf der PKRA Freestyle Tour einen erbitterten Zweikampf lieferten. In diesem turbulenten Jahr, es gab nur vier Wettbewerbe und umstrittene Regel-

änderungen, wurde Langeree Weltmeister. Ausgerechnet nach dieser Saison wandte sich Hadlow entnervt von der Tour ab und arbeitete an Wakestyle-Filmprojekten. Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet. Had-low startet wieder auf der PKRA Tour, wurde 2014 sogar Dritter. Lan-geree aber verabschiedete sich vor über zwei Jahren wegen der festen Bindungen und den flachen Sprüngen vom Freestyle-Geschehen. Genau aus dem Grund war Hadlow wieder dabei. Für Langeree sind Veranstal-tungen wie der King of the Air (kurz: KOTA) der einzig richtige Weg, Freestyle einer breiten Masse zu präsentieren. Deshalb trainierte er, der nebenbei auch erfolgreich in der Welle ist, härter als alle anderen und war so früh in Kapstadt wie kaum ein anderer KOTA-Teilnehmer. Ob es eine Folge seines eisernen Traingswillens war oder nicht. Jedenfalls fiel der Holländer einen Tag vor Wettbewerbsbeginn in seine Finne und riss sich die Handinnenfläche auf. Das Ergebnis: Krankenhaus, acht Stiche. Sein lapidarer Kommentar auf Facebook: „Passiert eben, wenn man sei-ner Finne ein ,High Five‘ gibt“, gefolgt von einer Warnung vor „blutigen Fotos“. Obwohl Langeree nicht auf Board-Offs verzichtete und es bis ins Finale schaffte, blieben uns Horrorbilder dank eines Gummihandschuhs erspart. Letztendlich zeigte Hadlow, der in festen Bindungen startete, mit einem Megaloop KGB einen hochtechnischen Trick, den kein anderer beherrscht. Für Langeree gab es einen kleinen Triumph: In der natürli-chen Arena von Big Bay zeigte er mit einem Satz von 13,5 Metern den höchsten Sprung des Events. Bei höheren Welle und stärkerem Wind brachten es die Besten im letzten Jahr auf 25 Meter – da wurde die Sprunghöhe jedoch mithilfe von iPhones und nicht von einem hochsen-siblen GPS-Sensor gemessen, der in der Mitte der Boards befestigt war.

Ergebnisse:

1 Aaron Hadlow GBR

2 Kevin Langeree NED

3 Jerrie Van De Kop NED

4 Jesse Richman HAW

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DIE SCHÖPFERISCHE KRAFT DES ABFLUGS

Kapstadt hat schon bessere Windsaisons erlebt. Aber dass der King of the Air dieses Jahr aufgrund von Wind-mangels zuschauerunfreundlich unter der Woche ange-pfiffen werden musste, damit hatte kaum einer gerech-net. So kam es, dass bei uns in der Redaktion mitten in der heißen Phase der Heftabgabe der Livestream lief. Und natürlich gab es die obligatorischen Ohs und Ahs. Denn Abflüge gehören zum King of the Air (KOTA) wie Tore zum Fußball. Warum sich dieses Jahr auch ein Teil-nehmer abseits des Wassers verletzte und der Ein-Ta-ges-Event an drei nicht aufeinander folgenden stattfand, davon weiß unser Kapstadt-Korrespondent Henning Nockel ab Seite 34 zu berichten.Wir haben uns auch in die mitunter harschen Bedingun-gen Kapstadts gestürzt und Anfang des Jahres unseren Wavetest dort durchgeführt. Wenn die Windmaschine an Afrikas Südzipfel angeworfen wird, ist es nicht ein-fach nur windig. Dann stürmt es, der kühle Wind reißt am Kite, wird zum Abend regelrecht aggressiv. In Ver-bindung mit den hier immerzu präsenten Wellen ergab das perfekte Testbedingungen. Perfekt auch für gepflegte Abgänge (siehe Foto oben). In den warmen, wesentlich zahmeren Winden Brasiliens haben wir unsere Waveki-tes und -Boards ebenfalls getestet. Was wir dabei mit

Hilfe der Trainer und Teilnehmer der KITE BOARDING-Events herausfanden, lest ihr ab Seite 42.Etliche Abflüge haben die Erfinder des Tubekites auch hingelegt. Die ersten Prototypen der Legaignoux-Brüder waren direkte Vorfahren des C-Kites: Zweileiner ohne Depower, die dermaßen leistungsstark waren, dass sie nur von Wasserskiern in Zaum gehalten werden konn-ten. Ihr Patent für den ersten „vorwärtsbewegenden Flügel mit aufblasbarem Gerüst“ meldeten sie am 16. November 1984 in Frankreich an, 1985 trat es weltweit in Kraft. Einfach war es nicht, Bruno Legaignoux aufzuspü-ren. Der Kontakt kam schließlich über einen Kitedesig-ner zustande, der mit ihm bei Takoon zusammengear-beitet hatte. Der Erfinder berichtete uns, welche Odyssee sein Bruder und er in den 30 Jahren nach Anmeldung des Patentes durchliefen. Gleichzeitig erzählte er damit die Geschichte des Kitesurfens, zu lesen ab Seite 58. Den Gebrüdern Legaignoux haben wir alle viel zu verdanken, ganz besonders aber die Teilnehmer des King of the Air. Sie vertrauten fast alle auf C-Kites.

Viel Spaß da draußen,Sören Gehlhaus

EDITORIAL

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T - S T I C K S

SPECTRE

A I R F R A M E

P R O _ P A D S L I N G B E L T

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LEIDENSCHAFT

4—6Bild des MonatsBeim King of the Air standen zwei alte Rivalen zusammen auf dem Podium, die auch in Kapstadt auf grundverschiedene Fahrstile setzten

12—13Warm-UpEin österreichischer Wakestyler, Knete gegen Knochenwuche-rung, Fototagebuch des italienischen Hengstes und ein Ki-te-Blockbuster

16—31Wave-GalerieEine fotografische Huldigung an Mutter Natur und die schönsten Wellen dieses Planeten

34—39Henning trifft…... mit Aaron Hadlow den diesjährigen Gewinner des King of the Air und stand für uns an der Wasserkante

58—63 30 Jahre Tubekite Wie zwei französische Tüftler Tubekite, Vierleiner-Bar und Bow-kite erfanden und warum Kitesurfen ohne sie kaum denkbar wäre

84—87Mit oder ohne mit Schlaufen?Warum Rob Kidnie auf strapless schwört, Henning Nockel sich in zwei und Julien Fillion nur in einer Schlaufe wohlfühlt

110Kiter wie du und ichIn seinem Alter kitet keiner häufiger: der ehemalige Schwimm-Olympionike Örjan Madsen ist den Wellen verfallen

MATERIAL

42—57 Vergleichstest WavekitesWas der F-One Bandit gegen die vier Spezialisten Best Cabo, Cabrinha Drifter, North Neo, RRD Religion aus richten kann

66—83 Vergleich von Waveboard-BauweisenWie sich die Konstruktionen von Cabrinha Phenom, Core Ripper 2, F-One Mitu und North Whip auf die Fahrleistungen auswirken

94—97 Vorstellung Cabrinha FXDer erste Open C-Kite von den Bowkite-affinen Hawaiianern im ausführlichen Tech-Check

98—108 ProduktnewsWinteroffensive von Flysurfer mit Raketen-Tubekite, Slingshot mit Servo-RPM sowie Witwenmacher und Foil light von North

INHALTDie Themen dieser Ausgabe:

auf 152 Seiten

TUBEKITE-EVOLUTION Was klein anfing, wurde erst nach 20 Jahren so richtig groß

66-83KOMPLEXES INNENLEBEN Das können die neuen Sandwich-Konstruktionen

SO NORMAL NICHTÖrjan Madsen kitet mehr als manch Profi

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INHALT / Ausgabe 107

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TECHNIK

88—89Vorfahrt in der WelleEs ist fast so einfach wie das Befahren eines Kreisverkehrs. Aber eben nur fast. Wir zeigen, wie an überfüllten Wavespots alle Spaß haben

112—123 2015er-Bars im Tech-CheckVier Bars mussten auf unserer redaktionseigenen Streckbank Platz nehmen und etliche Auslösetests über sich ergehen lassen

124—129 Fahrtechnik SwitchRegular, Goofy, Frontside, Backside, Switch. Chris Bösch schafft Klarheit und zeigt, dass Turn nicht gleich Turn ist

PROFIZIRKUS

130—132Profi-NewsWer bei der PKRA Tour neuerdings den Ton angibt und was die Weltmeisterschaftsserie mit der Deutschen Tourenwa-gen-Meisterschaft (DTM) gemeinsam hat

134—136 Kite Highshool In Teil zwei war Nils Hippauf mit seinen kitenden Klassenka-meraden auf einer zweimonatigen Exkursion in Peru

138—142Interview Ben WilsonDer australische Surfkite-Guru spricht über seinen dubiosen Job auf Fiji und warum es fünf Monate dauerte, ehe er vom Twintip aufs Surfboard umstieg

STANDARDS 4 Editorial

146 Vorschau, Impressum

112-123 FOLTERN FÜR DEN GUTEN ZWECK So sicher sind unsere Auslösesysteme

REISE

92—93Spot-On El GounaWarum das Kite-Mekka am Roten Meer der meistbefahrene Spot Afrikas ist und dort mittags kein Wind weht

138—142Spotguide FlorianopolisBrasiliens sagenhafter Süden: riesige Glattwasserlagune, traum-hafte Wavespots und das größte Oktoberfest außerhalb Münchens

SCHLAUFEN- LAGERKAMPFDrei Wavekiter, drei Glaubensrichtungen

ZITTERPARTY KING OF THE AIRUmstritten und doch ein Erfolg

COVEREinfach nur normal geht bei Nick Jacobsen nicht. Obwohl er hier mit einem Indy Glide einen für ihn vergleichsweise konventionellen Trick zeigt. Normalerweise springt er von Kränen oder in Swimmingpools und segelt gerne mit nur einem Fuß in der Schlaufe durch den Luftraum. Für Kapstadt nicht normal ist der Spot. Glattwasser, wo doch alle Welt der Wellen wegen ans Kap fährt. Und dann springt der 27-jährige Däne ausgerechnet in dem Teil der Lagune, der von Gittern durchzogen ist. Was tut man nicht alles für ein gutes Foto. Oder seinen neuen Sponsor und die Einführung eines neuen Kites.

FOTO: LARS DANIEL TERKELSEN

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SANDRO HAUBENWALLNER Der 23-jährige Stationsleiter bei WestCoastKiters in Breiten-brunn wurde kürzlich ins internationale Team von Liquid Force aufgenommen. Und so ist der Wakestyle-Shootingstar vom Neusiedler See zum Kiten gekommen

Das erste Mal Kitesurfen gesehen:Im Jahr 2010 am Neusiedler See. Als ich mit Freunden und einer Kiste Bier im Elektro-boot rausfuhr, flog ein Kitesurfer über unser Boot. Gleich am nächsten Tag meldete ich mich zu einem Kitekurs an.

Das erste Mal Höhelaufen:Ehrlich gesagt, gleich nach dem ersten Was-serstart! Aber natürlich unabsichtlich ;-)

Das erste Mal springen:Mein erster Sprung kam zustande, weil ich den Kite verrissen hatte. Aber das Gefühl „fliegen“ zu können beeindruckte mich so sehr, dass ich es immer und immer wieder versuchte.

Das erste Mal einen Raley gemacht:In Ägypten im Kite-Village Hamata. Es kostete mich ein wenig Überwindung. Und beim ersten Versuch habe ich meine Füße nicht mehr zeitig nach vorne bekommen. Und ihr wisst ja was dabei herauskommt...

Das erste Mal einen Kiteloop:Mein erster Kiteloop war zwar nicht per-fekt, da mich der Kite nach dem Loop nicht gefangen hat, dennoch war dieses Gefühl der absolute Wahnsinn und unbeschreiblich.

Das erste Mal einen Handlepass:Der Klassiker: ein Blind Judge! Die Freude war groß und die Motivation stieg. Das erste Mal an einem Wettberweb teilge-nommen:Im Jahr 2013. Da ich kein großer Freund von Wettbewerben bin und eher zum Spaß kite, habe ich mich nie großartig dafür interes-siert. Bei der österreichischen Meisterschaft habe ich es dann einfach mal versucht.

Das erste Mal ohne Eltern verreist:Einfach herrlich, eine Städtereise nach Amsterdam – war aber vor meiner Kite-Kar-riere.

Das erste Mal, dass du dir Gedanken über deine Zukunft gemacht hast:

Lange Zeit gar nicht, da ich als junger Bur-sche der Meinung war, dass es oft doch anders kommt. Aber mit der Zeit merkte ich, dass es auch nicht sinnvoll ist, planlos durch die Welt zu laufen. Mittlerweile habe ich meine Zukunftspläne.Das erste Mal, dass du völlig aufgeschmissen warst:Als mich meine Volksschullehrerin beim Schwindeln erwischte. Ich musste ins Büro der Direktorin und kassierte Schimpfe.

Das erste Mal, dass du extrem gestoked warst:Gute Frage. Aber das letzte Mal Stoke ver-spürt habe ich, als ich erfuhr, dass ich ins International Support Team von Liquid Force aufgenommen worden bin!

Das erste Mal, dass du keine Lust mehr hat-test auf Kiten:Das ist jetzt schon zwei Jahre her. Bei einer Kitesession in Tarifa machte mein Kite sich selbstständig und fiel ins Wasser. Durch den hohen Wellengang und viele Algen an mei-nen Leinen, wollte der Relaunch nicht klap-pen und ich war einfach nur noch genervt.

Das Erste, was du nach dem Aufstehen machst:Wetterlage checken und gemeinsam mit meinem Hund Marley die Welt erkunden.

Das erste Mal:Ist immer ein Anfang…

S A F E T Y F I R S T

SEEVERBUNDEN: Wenn er nicht mit seinem Board über den Steg von Breitenbrunn slidet, führt er

Hund Marley darauf aus | Foto: raid-lager.com

ERFINDERISCH: Wer keine Wellen hat, baut sich welche in Form eines Kickers | Foto: Fabian Muentz

WARM-UP / Kleine Kite-Geschichten, die Lust auf das Wasser machen

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MOVE DES MONATSHinter Kite-Clown Nick Jacobsen liegt eine turbulente Zeit in Kapstadt. Neuer Sponsor, neuer Kite, Vorbereitungen für den

King of the Air. Da darf man auch schon mal mit dem Kopf woanders sein bei der frühmorgendlichen Einkaufstour.

„Mist, schon wieder Kaffee ohne Milch.“

FOTOTAGEBUCH DES MONATSDer auf Maui lebende Italiener ist bei Instagram meist in zwei Elemen-ten: auf dem Wasser oder in der Luft. Da kann man schnell mal den Überblick verlieren. Ob beim Basejump-Training, Fallschirmspringen, Cliffdiving oder beim Wakestylen oder Big-Wave-Surfen in Jaws. Geheiratet hat der Nachwuchs-Stuntman 2014 auch noch. instagram.com/niccolo_porcella

Knete fürs Ohr Produkt des Monats

Mit dem „Surfer's Ear“ ist nicht zu spaßen. Das wird schon an der hierzulande verbreiteten, medizinisch korrekten Bezeichnung Gehör-gangsexostose deutlich. Sie beschreibt eine Knochenwucherung im äußeren Gehörgang, häufig verursacht durch kalten Wind und kaltes Wasser. Surfer sind bei weitem nicht die einzigen Betroffenen. Die Wildwasserkajaker von threeWaves bieten nun eine Alternative zu teuren Plastiken vom Hörgerä-teakustiker an. Ihre individuell anpassbaren Ohrstöpsel aus Silikon sollen einer Verengung des Hör-gangs und schmerzhaften Entzündungen vorbeugen. Wird das Knetsilikon mit dem mit-gelieferten Härter vermengt, kann die Kneterei losgehen. Das fertige Meister werk kann in der mitgelieferten Box aufbewahrt werden. Und zusätzlich soll die 24,95 Euro teure Knete auch vor Verletzungen des Trommelfells schützen.

www.threewaves.de/ohrschutz.html

BootsJesse Richman tauchte

im letzten Jahr an gleicher Stelle auf. Da brach er sich das Bein beim King of the Air in Wakeboard-Bindungen. Dieses Jahr nimmt er an dem Extremwettbewerb in Fußschlaufen teil. Und war damit nicht der einzige. Auch Mitfavorit Billy Parker bestückte sein Board wieder mit Schlaufen und zeigte hohe Board-Offs. Zur Erinnerung: Im letzten Jahr gewann Kevin Langeree in Schlaufen. Warum Jesse Richman sich für die nachhaltigere Variante entschieden hat: “Being injured sucks!”

Projeto VivoUnter diesem Namen leisten Isabel Lupianez und ihr Freund João Bosco beispiellose Jugendarbeit im nordbrasilianischen Barra Grande. Die beiden Kitelehrer, die im Ort eine Kiteschule betreiben, kooperieren mit den Schulen vor Ort. Sie bringen Kindern das Schwimmen bei und zeigen ihnen, wie man einen Kite

fliegt. Einige haben sie auch schon auf das Board gebracht oder sogar zu ersten Handlepasses geführt. Das „Projeto Vivo“ wird über Spenden finanziert. Vor allem Materialspenden sind immer gerne gesehen.

www.facebook.com/ProjetoVivoKiteSurf

ZAHLDES MONATS

43.652 EUROvon 100.000 Euro haben die Macher von „Chapter

One“ bereits über Crowdfunding gesammelt. Ein monu-mentales Werk ist in Planung, die Geschichte des Kitesurfens soll nacherzählt werden. Dahinter steckt die niederländische

Produktionsfirma Eyeforce, die auch schon für „Hidden Lines“ verantwortlich zeichnete. Und auch die Besetzung ist hochkarätig. Lenten, Langeree, Hadlow und Zoon – im Trailer sind sie sich alle

einig: Im Kiten fehlt dieser eine Film, der Kiter und Nicht-Kiter gleichermaßen begeistert. Entstehen soll ein Actionsport-Block-

buster wie der Snowboardfilm „Art of Flight“ oder der Wellenreitklassiker „Endless Summer“. Wer sich mit 10 Euro

beteiligt, erhält ein Filmposter, für 4.000 Euro gibt es eine Woche mit den Stars des Films in Kapstadt.

www.kickstarter.com/projects/1110436454/chapter -one-the-biggest-kiteboard-movie-in-history

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