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Ordnung und Fleiß?
Wie arbeiten die
Deutschen wirklich?
Geschichte
Michael Schumachers
Start in der Formel 1
9. November 1989
Erinnerungen: als sich
die deutsch-deutsche
Grenze öffnete
Sprache & Service
2 Deutsch im Beruf: Wie
deutlich darf Kritik sein?
2 Grammatik: Imperativ
Frankfu
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Der neue Boom der Finanzmetropole
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311/14
Editorial
LuxusGeld, Geld, Geld: Kaum eine deutsche Stadt ist davon so geprägt wie
Frankfurt am Main. Mehr als 200 Geschäftsbanken gibt es in der Finanz-
metropole, außerdem die Bundesbank und die Europäische Zentralbank.
Die Europäische Zentralbank ist natürlich ein ganz spezielles Geldinstitut:
Sie kontrolliert den Finanzsektor auf dem ganzen Kontinent. Weil die Auf-
gabe immer wichtiger wird, beginnen in ihrer Frankfurter Zentrale zurzeit
mehr als 1000 Banker aus ganz Europa ihre Arbeit
bei der Zentralbank. In diesen Wochen zieht sie in
ihr neues Hochhaus um, das diesen Monat auf dem
Titelbild zu sehen ist.
Wo viel Geld ist, ist auch viel Luxus. Für seine
Reportage (ab Seite 14) hat sich unser Korrespondent
Marcel Burkhardt in einer ihm fremden Welt bewegt:
Ihren vielen extrem gut verdienenden Einwohnern
bietet die Mainmetropole nämlich ein Leben im
Luxus – vom Kindergarten bis zum Wohnen. Bei-
spiel Onyx-Haus: Im Westen der Stadt wird gerade das teuerste Wohnhaus
Frankfurts gebaut. Bei seinem Besuch auf der Baustelle überraschte Bau-
herr Tobias Steyer den Reporter mit einer kleinen Artistik-Show im noch
nicht fertigen 15. Stock: „Er ist über eine schmale Mauer gelaufen wie ein
Artist – links und rechts ging es viele Meter in die Tiefe. Hat ihn überhaupt
nicht gestört.“ So cool jonglieren die Investoren offenbar auch mit den
Millionen – die meisten ihrer teuren Wohnungen sind schon verkauft.
Während sich unser Mainz-Korrespondent über den neuen Frankfurter
Luxus wunderte, blickte unsere Berlin-Korrespondentin in die Vergan-
genheit. 25 Jahre nach der Öffnung der deutsch-deutschen Grenze sprach
Barbara Kerbel mit Zeitzeugen über ihre Erinnerungen an die Nacht, die
Deutschland änderte wie kaum eine andere (ab Seite 52). Wie fast alle
Deutschen dachte sie bei dem Thema gleich an ihre eigenen Erinnerungen
an den 9. November 1989 – die Journalistin, zu der
Zeit noch Schülerin, lebte damals nämlich in einem
westdeutschen Ort an der Grenze. Trotzdem waren
die Interviews für sie sehr spannend: „Ich bin auf
immer mehr neue Aspekte gestoßen, die mich auch
noch interessieren.“ Ich glaube, Sie werden das
ähnlich sehen!
Jörg WalserChefredakteur
prägen hier: so, dass es einen starken Effekt auf die Stadt hat
bieten hier: ≈ möglich machen
der Bauherr, -en
Person, die den Auftrag und das Geld für einen Bau gibt
die Art“stik hier: akrobatische Bewegung
schmal ↔ breit
jonglieren franz.
hier: besonders gut und intelligent arbeiten mit
der Inv¡stor, Investoren
Person, die in etwas investiert
¶ffenbar/of-fenbar
hier: ≈ so, wie es aussieht
der Zeitzeuge, -n
Person, die Informationen über historische Ereignisse aus eigener Erfahrung geben kann
sp„nnend ↔ langweilig
stoßen auf hier: zufällig finden
der Ch¡fredak-teur, -e franz.
Chef von allen Journalis-ten bei einer Zeitung oder ZeitschriftFO
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© 2010 Grubbe Media GmbH
© 2011 Grubbe Media GmbH
FRAGEN
Auf dem Flohmarkt hast du sehr billig
einen schönen Bildband über Berlin
gekauft. Du erzählst einem Freund:
„Schau mal, dieses Buch hat nur …
Euro gekostet.“
a) ein
b) einen
c) einer
Wie ist die Telefonvorwahl von Berlin?
a) 010
b) 040
c) 030
FRAGEN
FRAGENAuf dem Flohmarkt hast du sehr billig einen schönen Bildband über Berlin gekauft. Du erzählst einem Freund: „Schau mal, dieses Buch hat nur … Euro gekostet.“ a) ein
b) einenc) einer
Wie ist die Telefonvorwahl von Berlin?a) 010b) 040c) 030
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Auf dem Flohmarkt hast du sehr billig FRAGEN
Auf dem Flohmarkt hast du sehr billig
FRAGEN
Bei den Internationalen Filmfestspielen
Berlin entscheidet eine internationale
Jury, … den ersten Preis – den Golde-
nen Bären – bekommt.
a) wer
b) wessen
c) was
Wie heißt das bekannteste Drama von
Gotthold Ephraim Lessing, der in den
1750er-Jahren als Publizist in Berlin
lebte?
a) „Faust“
b) „Maria Stuart“
c) „Nathan der Weise“
der Weise, -n Person, die sehr gute Kenntnisse
auf vielen Gebieten und viel Erfahrung hat
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FRAGENFRAGEN
FRAGENAuf dem Flohmarkt hast du sehr billig einen schönen Bildband über Berlin gekauft. Du erzählst einem Freund: „Schau mal, dieses Buch hat nur …
Wie ist die Telefonvorwahl von Berlin?
FRAGEN
Bei den Internationalen Filmfestspielen
Berlin entscheidet eine internationale
Jury, … den ersten Preis – den Golde-
Wie heißt das bekannteste Drama von
Gotthold Ephraim Lessing, der in den
1750er-Jahren als Publizist in Berlin
Weise“
Person, die sehr gute Kenntnisse
auf vielen Gebieten und viel Erfahrung hat
ANTWORTENa) wer„Wessen“ ist ein Fragewort im Genitiv.
Das Fragepronomen „was“ fragt nach
einer Sache.
c) „Nathan der Weise“ Lessing war einer der wichtigsten
Dichter der deutschen Aufklärung.
Die Ringparabel zum Verhältnis der
drei monotheistischen Religionen
aus „Nathan der Weise“ ist einer
der wichtigsten Texte dieser Epoche. die Aufklärung hier: Epoche zwischen 1600 und
1800 in Europa, in der rationales Denken und Tun
zum Ideal wurdedie R“ngparabel, -n ≈ kurze, symbolische
Geschichte von einem Ring, die dem Leser eine
Moral zeigt
GM_Deutsch-Berlin_Fragekarten 201-295_70x100_RS_RZ.indd 24411.04.2011 11:53:08 Uhr
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44 | Tiergarten
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© 2011 Grubbe Media GmbH
Der vom Barock und der italie-
nischen Renaissance inspirierte
Dom ist eine der wichtigsten protestantischen Kirchen in Deutschland. Er wurde 1905 eingeweiht. Auch vorher gab
es auf dem Areal am Lustgarten
schon eine Kirche. In der Gruft
des Doms liegen viele Mitglieder
der Monarchenfamilie der Hohenzollern. Heute finden im
Berliner Dom oft auch kulturelle
Veranstaltungen statt.
einweihen hier: in einer neuen Kirche zum ersten
Mal einen Gottesdienst feiern(der G¶ttesdienst, -e religiöse Feier, vor allem in
der christlichen Kirche)die Gr¢ft, -en Ort, meistens unter einer Kirche,
wo die Toten liegen
Dom ist eine der wichtigsten protestantischen Kirchen in Deutschland. Er wurde 1905 eingeweiht. Auch vorher gab es auf dem Areal am Lustgarten
schon eine Kirche. In der Gruft
des Doms liegen viele Mitglieder
der Monarchenfamilie der Hohenzollern. Heute finden im
Berliner Dom oft auch kulturelle
Veranstaltungen statt.
einweihen hier: in einer neuen Kirche zum ersten
hier: in einer neuen Kirche zum ersten
hier:Mal einen Gottesdienst feiern(der G¶ttesdienst, -e religiöse Feier, vor allem in
der christlichen Kirche)die Gr¢ft, -en Ort, meistens unter einer Kirche,
wo die Toten liegen
3 | Berliner
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Sie reisen mit dem Intercity-
express nach Berlin und steigen
am größten und modernsten
Kreuzungsbahnhof Europas aus.
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Hauptbahnhof
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Die Themen des Monats November 2014
Die jungen Seiten von Deutsch perfekt
Beste Freunde: Wenn zwei sich finden • Streaming
Immer pünktlich, ohne Emotionen und mit viel Liebe zur Ordnung – arbeiten die Deutschen wirklich so? Sicher ist: Der Wirtschaft im Land geht es gut. Trotzdem ist im Arbeitsalltag nicht alles so positiv, zeigt der zwölfte Teil der Serie „Anatomie einer Nation“.
28 Wie arbeiten die Deutschen?
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6 Mein Deutschland-Bild
Martin Schutt über eine spezielle Fabrik
8 Panorama
Neues, Namen und Zahlen
22 Ja oder Nein?
Höhere Steuern für ungesunde Lebensmittel?
24 Nachrichten
Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
27 Auf den zweiten Blick
Sprachspiele aus der Presse
33 Reisetipps
Dresden • Bremen • Saas-Fee
51 Mein erster Monat
Safa Ibrahim in Berlin
58 Ein Bild und seine Geschichte
Vor 20 Jahren: Michael Schumacher gewinnt die Formel 1
62 Der Blick von außen
Agnieszka Kowaluk über Sparsamkeit
64 Graffiti-Sprayer Oz
War er ein Künstler oder ein Krimineller?
66 Kulturtipps
Konzert • Kino • Lesung• Hörbuch• Buch
68 Kolumne
Alia Begisheva über politisch korrektes Verhalten
69 Nächsten Monat
… in Deutsch perfekt
70 D-A-CH-Menschen
Einer von 98 Millionen: Was denkt David Schnabel?
14
Frankfurts neuer Luxus
In der wichtigsten Finanzmetropole Deutschlands dominiert das große Geld auch das Privatleben vieler Einwohner. Mit neuen LuxusAngeboten empfängt die Boomstadt die vielen TopVerdiener, die zurzeit nach Frankfurt kommen. Ein Blick in eine Welt, wo 60 Quadratmeter große Schlafzimmer zum Standard gehören.
4 11/14
Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER
GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen
Texte auf Stufe B1 des GER
In diesem Heft: 16 Seiten Sprache & Service
34 Besser lesen
Die wichtigsten Strategien
38 Wörter lernen
Erste-Hilfe-Kasten
39 Übungen zu den Themen des Monats
Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten
40 Grammatik
Imperativ
42 Deutsch im Beruf
Wie deutlich darf und muss Kritik sein?
44 Raten Sie mal! • Comic
Rätsel zu einem Thema des Monats • Haiopeis
45 Schreiben • Sprechen • Verstehen
Sammelkarten Kondolenzbrief • Im Taxi • Ausdrücke rund ums Auge
48 Lösungen • Kundenservice • Impressum
Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt?
49 Starthilfe
Extra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Türkisch
Mehr als 800 Erklärungen von schwierigen Wörtern
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lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär! ungefähr, etwa
Gegenteil von ... langer, betonter Vokal kurzer, betonter Vokal Plural-Formen
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Sie mit einem PremiumAbo Texte mit diesem
Symbol hören. Diesmal:
31 Wie die Deutschen arbeiten
Ausbildung mit System
55 Die Nacht, die alles änderte
Protest und Flucht
4 Wenn zwei sich finden
Kristina und Ifirae erzählen
Deutsch perfekt Audio: der Trainer für Hörverstehen und Aussprache, auf CD oder als Download (siehe Heftrückseite).
Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln können Sie Texte und Übungen auf Deutsch perfekt Audio hören.
Deutsch perfekt plus: 24 Seiten Übungen und Tests zu Grammatik, Vokabeln und mehr (siehe Seite 2).
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Deutsch perfekt im Unterricht: kostenlos für alle Lehrer, die Deutsch perfekt abonniert haben (siehe Seite 57).
www.deutsch-perfekt.com: noch mehr Informationen und Übungen.
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Kundenservicewww.spotlight-verlag.de Tel. +49 (0) 89/8 56 [email protected] Fax +49 (0) 89/8 56 81-159
Lernen mit -Produkten
Einen komplizierten Text auf Deutsch verstehen? Mit der richtigen Strategie ist das nicht so schwer. Tipps für schnelles und effektives Lesen – vom Roman über Kochrezepte bis zum Seminartext für die Universität.
Es war die Nacht, die alles änderte. Vor 25 Jahren öffnete die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik die deutschdeutsche Grenze. Das aber nicht ganz freiwillig. Vier Menschen erzählen, was ihnen in dieser Nacht und in den Tagen danach passiert ist.
52 Der 9. November 1989
34 Die besten Lesestrategien
≈
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6 11/14
Fotograf: Martin Schutt
Dieses Bild habe ich in der Porzellanmanufaktur
Reichenbach in Thüringen gemacht. Ich war
dort, um ein Foto der Elemente für die größte Vase
der Welt zu machen. Aber natürlich sieht man auch
andere interessante Motive und fotografiert dann
spontan. So war es mit den Figuren auf meinem
Foto. Sie sind noch nicht fertig, sondern kommen
gleich in den Ofen. Alles in der Porzellanmanufaktur
wird von Hand gemacht. Natürlich helfen ein paar
Maschinen. Es gibt zum Beispiel eine, die wie ein
Karussell aussieht. Daran hängen Formen, in die
dann jemand die weiße Porzellanmasse gießt.
Das sieht sehr lustig aus. Ich habe mich gefragt:
Welcher Ingenieur hat so eine kuriose Maschine
geplant und konstruiert?
Die Arbeit ist überall sehr ruhig. Nur in der
Nähe des Ofens ist es etwas lauter. Natürlich ist
es ein bisschen staubig. Aber das ist bei einer
Porzellanmanufaktur ganz normal.
Ich selbst bin kein so großer Fan von
Porzellanfiguren. Ich finde Geschirr praktischer. Das
kann wirklich super aussehen! Aber natürlich sind
Teller und Tassen aus einer Porzellanmanufaktur
relativ teuer. Deshalb habe ich so ein exklusives
Geschirr noch nicht. Aber vielleicht kaufe ich mir in
ein paar Jahren eines.
die Porzellan-manufaktur, -en
Manufaktur/Fabrik: Dort wird z. B. teures Geschirr aus einer weißen, harten Subs-tanz hergestellt.
der Ofen, ¿ hier: Gerät: ≈ Darin kann man die weiße Masse backen und so Porzellan herstellen.
v¶n H„nd mit den Händen
die Porzellanmasse weiche Substanz: Daraus formt man Geschirr oder Figuren.
gießen hier: hineintun
¡twas hier: ein bisschen
staubig ≈ voll mit ganz kleinen, schmutzigen Teilen
relativ ≈ ziemlich
exklusiv hier: sehr teuer
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Mein Deutschland-Bild
FOTO
S: PICTURE ALLIAN
CE/DPA (2)
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ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50
ArchitekturOrnamente aus dem Drucker
Architektur und Design aus dem Drucker? Das ist möglich. Michael Hansmeyer von
der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich plant Ornamente mit extrem
vielen kleinen Details am Computer. Ein spezieller Algorithmus lässt die Struktu-
ren entstehen. Dann schickt Hansmeyer die Daten an einen 3-D-Drucker. Dieser
schneidet mit seinem Laser ein schönes Ornament, zum Beispiel aus Pappe.
Das dauert viele Stunden. Das Projekt Digital Grotesque, an dem der Architekt
zusammen mit seinem Kollegen Benjamin Dillenburger gearbeitet hat, ist etwas
„zwischen Chaos und Ordnung, gleichzeitig natürlich und künstlich, nicht fremd
– aber auch nicht bekannt.“ Nicht sicher, aber möglich: Die 16 Quadratmeter
große Rauminstallation zeigt vielleicht die Zukunft moderner Architektur.
ORNAMENTE AUS DEM DRUCKER
eidgenössisch schweizerisch
die Hochschu-le, -n
Universität
… entstehen l„ssen
hier: … machen
die P„ppe dickes, hartes Papier
k•nstlich ≈ von Menschen gemacht
die Zukunft die nächste Zeit
Elf Tonnen gedruckter SandsteinDie Digital-Grotesque-Grotte der Architekten Michael Hansmeyer
und Benjamin Dillenburger
911/14
Panorama
BerlinHollywood auf
dem Potsdamer Platz
Sterne für populäre Schauspieler
gibt es nicht nur auf dem Holly-
wood Walk of Fame in Los Angeles.
Auf dem Boulevard am Potsdamer
Platz in Berlin haben deutschspra-
chige Schauspieler, Kameraleute,
Regisseure und eine Maskenbild-
nerin Sterne. Bekannte Namen wie
Marlene Dietrich, Til Schweiger und
Bruno Ganz sind dabei. Jetzt gibt es
20 neue Film-Sterne in der Haupt-
stadt. Einer davon: der von Diane
Kruger. Die 1976 als Diane Heid-
krüger in Niedersachsen geborene
Schauspielerin ist extra von Kalifor-
nien nach Berlin geflogen. Ihr Kom-
mentar zum Stern: „Wie schön!“
SupermarktGeh weg!
Davon träumen Supermarkt-Manager: Kunden, die so lange
wie möglich im Laden bleiben – und in dieser Zeit möglichst
viele interessante Produkte finden. Deshalb steht Milch zum
Beispiel sehr weit hinten im Laden. Wichtig ist auch die richtige
Temperatur und schönes Licht. Aber eines können Ladenchefs
nicht steuern: andere Kunden. Das kann ein Problem sein für
den Verkauf. „Man möchte anderen Personen nicht zu nahe
kommen, und andere sollen einem im Umkehrschluss auch
nicht zu nahe kommen“, sagt Michael Luck von der Universität
Rostock. Der 30-Jährige hat untersucht, wie Kunden einkau-
fen. Das Resultat: Die meisten Menschen wollen keine Pro-
dukte anschauen, die andere gerade anschauen. Steht also
schon jemand vor dem Regal mit den Eiern, warten sie – oder
gehen weg. Ideal ist es also, wenn nicht zu viele Kunden zur
gleichen Zeit in einem Supermarkt sind. Aber auch wenn zu
wenige da sind, ist das nicht gut: Dann denken viele, dass
etwas nicht stimmt – dass die Preise vielleicht zu hoch sind oder
die Qualität schlecht ist.
GEH WEG!
steuern hier: machen, dass die Kunden etwas (nicht) tun
zu nahe k¶mmen
hier: zu eng neben einer Person stehen
“m }mkehr-schluss
hier: ≈ deshalb
„nschauen genau sehen auf
das Regal, -e Konstruktion aus Holz oder Metall: Dort kann man Dinge hineinlegen.
HOLLYWOOD AUF DEM POTSDAMER PLATZ
der St¡rn, -e hier: ≈ Symbol mit fünf langen Ecken (Foto)
der Schauspie-ler, -
Person: Sie spielt im Film oder im Theater mit.
der Regisseur, -e franz.
Chef bei einer Filmproduktion: Er gibt Schauspielern Instruktionen.
die M„sken-bildnerin, -nen
Frau: Sie macht bei Schauspie-lern die Maske.
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50
In Berlin feiert Deutschland seine
Filmstars.
FOTO
S: HAN
SMEYER/D
ILLENBU
RGER/ETH
ZÜRICH
; PICTURE ALLIAN
CE/EVENTPRESS
Star mit SternDiane Kruger alias Diane Heidkrüger auf dem Boulevard am Potsdamer Platz
10 11/14
KommunikationKriminell schlechtes Deutsch
Neulich in Berlin-Wedding: Ein Mann
überfällt einen Laden. Er legt seinen
Rucksack auf den Tresen. Die beiden
Verkäuferinnen sollen verschiede-
ne Produkte hineinlegen. Nur: Sein
Deutsch ist so schlecht, dass ihn die
Frauen nicht verstehen. Dann nimmt
er ein Messer in die Hand. Das hilft
aber auch nicht bei seinem Kommu-
nikationsproblem. Eine der Frauen
kann auf die Straße laufen und um
Hilfe rufen. Der Mann ist schockiert
– und läuft weg, ohne etwas bekom-
men zu haben.
TrinkenHeißer Tee
Welche Nation trinkt am meisten Tee? Eine Nati-
on ist es nicht – aber eine Gruppe. Nämlich die
der Ostfriesen im Nordwesten von Niedersach-
sen. Seit mehr als 300 Jahren gibt es dort die
„Teetied“, die traditionelle ostfriesische Teezeit.
Dabei trinkt man pro Treffen mindestens drei Tas-
sen – das sind 300 Liter pro Kopf und Jahr. Damit
ist Ostfriesland die „Teetrinkernation“ Nummer
eins noch vor Kuwait und Irland.
In Ostfriesland gibt es eine spezielle Teezeremo-
nie: Der Tee wird immer in der gleichen Kanne
gemacht. Erst wird nur ein bisschen Wasser zu
den Teeblättern in die Kanne getan, später der
Rest. Dann kommt der Tee in eine andere Kanne
– damit er nicht zu bitter wird. Dann kommt er
in eine Tasse mit Kandis. Dazu geben die Ostfrie-
sen etwas Sahne. Jetzt darf man auf keinen Fall
umrühren. Einfach trinken!
Am populärsten ist in Deutschland schwarzer Tee
(75,5 Prozent). Grünen Tee trinken 24,5 Prozent
der Bürger. Circa 40 Prozent des Tees kaufen Kun-
den im Beutel, was nach Meinung von traditio-
nellen Teetrinkern weniger gut schmeckt.
Teetrinken und Stress passen nicht zusammen.
Deshalb gibt es in Deutschland das Sprichwort
abwarten und Tee trinken. Es bedeutet, dass
man Geduld haben soll – und dass alles sicher
nicht so schlimm wird, wie man vielleicht denkt.
TourismusBerlin mag es nett
Die deutsche Hauptstadt ist bei Tou-
risten sehr populär. Aber manche der
Besucher sind etwas schwierig. So hat
sich die Bezirksbürgermeisterin von
Friedrichshain-Kreuzberg, Monika
Herrmann, darüber beschwert, dass
viele Touristen zum Partymachen in
ihren Stadtteil kommen – und dann
sehr laut sind. Auch lassen sie oft ihren
Müll liegen. Die Tourismusorganisati-
on Visit Berlin hat reagiert und eine
Broschüre mit Benimm-Tipps publi-
ziert. Sie ist mit dem typischen Ber-
liner Humor geschrieben: „Wir haben
in Berlin die erlaubten Dinge einmal
zusammengezählt: Insgesamt sind
es 12 498 301 Sachen, die Sie bei uns
tun können. Vom Tangotanzen im Bi-
kini auf dem Ku‘damm bis zum Schil-
ler-Rezitieren um 3 Uhr nachts in der
Kuno-Fischer-Straße.“ Es folgen fünf
freundliche Tipps: keinen Müll ver-
teilen, nach 22 Uhr nicht zu laut sein,
Alkohol erst ab 16 beziehungsweise 18
Jahren trinken, auf Kamera und Geld-
börse aufpassen – und die direkte Art
der Berliner akzeptieren. Ist eigentlich
nicht kompliziert.
HEISSER TEE
der R¡st, -e hier: Menge Wasser: Sie ist noch im Topf.
der K„ndis (meistens brauner) Kristallzucker
¢mrühren hier: ≈ mit einem Löffel so lange Kreise machen, bis keine Zucker-teile mehr da sind
einfach hier: nur
der B•r-ger, -
hier: Einwohner
der Beu- tel, -
≈ sehr kleine Papiertasche mit einer Portion Tee für eine Tasse
das Spr“ch-wort, ¿er
bekannter Satz
die Ged¢ld hier: ≈ Ruhe; ≈ Talent, zu warten
BERLIN MAG ES NETT
schwierig ↔ leicht
die Bez“rks-bürgermeis-terin, -nen
≈ Chefin der Administration von einem Berliner Stadtteil
die Bro-schüre, -n
≈ kleines Heft oder Buch mit Informationen
der Ben“mm-T“pp, -s
Tipp für Normen im Zusammen-leben, z. B.: Wie grüßt oder isst man richtig?
insges„mt/ “nsgesamt
alle zusammen
rezitieren einen literarischen Text vor Publi-kum laut sagen
f¶lgen hier: im nächsten Textteil stehen
verteilen hier: auf der Straße wegwerfen
beziehungs-weise
hier: ≈ oder
die Art, -en hier: ≈ Charakter: So spricht und reagiert man.
KRIMINELL SCHLECHTES DEUTSCH
überf„llen hier: plötzlich kommen und Geld und andere Dinge wegnehmen
der R¢ck-sack, ¿e
≈ Tasche: Man trägt sie auf dem Rücken.
der Tre- sen, -
hier: Tisch: Dort werden die Pro-dukte verkauft.
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: ISTOCK/TH
INKSTO
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ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50
1111/14
Panorama
3 FragenDas stört!
Susanne Maisch (47) ist Marktforscherin in Hamburg. Sie hat untersucht, was Kinobesucher am meisten stört. Sie weiß: Popcorn und Nachos sind nicht das größte Problem.
Wenn ich im Kino Popcorn esse – stört das? Bei unserer Untersuchung haben 28 Prozent der Menschen gesagt, dass laute Essensgeräusche sie sehr stark stören. Eine kleine Plastiktüte kann zum Beispiel sehr laut sein – und nicht alle Besucher essen wirklich leise. Auch den oft sehr intensiven Geruch von Nachos oder Popcorn mag nicht jeder. Aber auf den ersten Plätzen stehen andere Dinge: Circa 50 Prozent der Kinobesucher finden es nicht gut, wenn der Hintermann gegen die Stuhllehne drückt. Oder wenn andere reden. 39 Prozent mögen auch Besucher nicht, die zu spät kommen, wenn der Film schon lange angefangen hat. Und ein helles Handydisplay ist bei 24 Prozent der Menschen unpopulär.
!Tipp des MonatsLeihen, nicht kaufen
Die neue Lampe muss jetzt schnell an die Decke. Also braucht man eine
Bohrmaschine. Aber die ist teuer – und man braucht sie sonst fast nie.
Kaufen lohnt sich also nicht immer. Aber man kann sie sich leihen. Beim
Nachbarn oder in speziellen Läden. Man bezahlt nur eine niedrige Gebühr,
manchmal auch nichts – und kann verschiedene Dinge für Tage oder Wochen
bekommen. Auch online gibt es dieses Angebot: fairleihen.de, pumpipum-
pe.ch oder die App Why own it bieten diesen Service an.
DAS STÖRT!
die M„rktforsche-rin, -nen
Frau: Sie untersucht die ökonomischen Konditionen für Angebot und Kaufinte- resse der Menschen.
das ]ssens- geräusch, -e (das Geräusch, -e
Geräusch: Jemand macht es, wenn er isst. Ein Geräusch kann man hören.)
der Ger¢ch, ¿e von: riechen
der H“ntermann, ¿er
hier: Person: Sie sitzt im Kino auf dem Platz hinter einer anderen Person.
die Stuhllehne, -n Teil am Stuhl für den Rücken
reden sprechen
R•cksicht nehmen ≈ an andere denken
die Vorstellung, -en
hier: Zeigen eines Films vor Publikum
der Konsum hier: Essen und Trinken
dazugehören ≈ ein Teil sein von
das Progr„mm-kino, -s
↔ Blockbuster-Kino
geräuschlos so, dass etwas keine Geräusche macht
die Verp„ckung, -en
von: verpacken = hier: z. B. in eine Tüte, Plastikfolie oder dickes Papier legen und zumachen
die Garderobe, -n hier: Stelle: Dort gibt man Jacke oder Mantel ab.
der F„ktor, Faktoren
Komponente; ≈ objektive Sache
LEIHEN, NICHT KAUFEN
die D¡cke, -n hier: obere Seite von einem Raum: Dort hängt z. B. eine Lampe.
die Bohrmaschi-ne, -n
Werkzeug: Damit macht man tiefe Stellen in hartes Material.
s“ch lohnen gut sein, dass man etwas macht
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50
Nehmen die Menschen im Kino weniger Rücksicht?Die Atmosphäre ist anonym. Nach der Vorstellung liegt
überall Müll. Ich bin mir sicher, dass niemand im eigenen Wohnzimmer seine Sachen
so liegen lässt. Aber es gibt in Kinos fast nie Mülleimer. Und wenn
Sie eine große Tüte Popcorn kaufen, ist die so voll, dass Sie auf dem Weg zu Ihrem Sessel manches verlieren. Aber es soll auch alles an
eine Party erinnern. In den großen Multiplex-Kinos wird der
amerikanische Lifestyle mit allen seinen Klischees imitiert. Und der
Konsum gehört besonders für jüngere Leute zum Kino dazu.
Ist das in allen Kinos so? Programmkinos haben meistens ein anderes Publikum als Multiplex-Kinos. Ziemlich neu sind Premium-Kinos. Sie erinnern an ein Theater: Die Besucher sitzen in gro-ßen Sesseln mit Tischen, Popcorn und andere Dinge sind in geräuschlosen Verpackungen. Vorher geben sie ihre Jacke an der Garderobe ab. Das ist ein bisschen teurer – aber dabei gibt es viel weniger Faktoren, die stören.
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INKS
TOCK
Es fehlt Werkzeug?Vielleicht gibt es das auch zu leihen
12 11/14
a) Miroslav Nemec, Schauspieler.
Der Fernsehkommissar („Tatort“)
hat diesen Satz bei seinem ersten
Casting gesagt.
b) Baulöwe Richard Lugner nach
seiner fünften Hochzeit im Sep-
tember in Wien. Er möchte näm-
lich nie allein sein.
c) Der österreichische Krimiautor
Wolf Haas in einem Interview. Er
stellt sich nämlich in vielen Situ-
ationen seines Alltags vor, dass
etwas Schlimmes passiert.
Lösung auf Seite 48
Wer hat es gesagt?
„Ich habe eine Tendenz zur Panik.“
Miroslav Nemec Richard Lugner Wolf Haas
ZahlenspielArm und reich
In Deutschland gibt es genau 148
Superreiche mit einem Vermögen von
einer Milliarde Euro und mehr, zeigt
der Wealth-X Report 2013. Viele Jahre
ganz oben: die Aldi-Chefs Theo und
Karl Al brecht. Beide sind schon gestor-
ben – die Erben haben übernommen.
Zwischen 750 und 999 Millionen Euro
haben 200 Personen, zwischen 500 und
749 Millionen 720 Personen. Die meis-
ten Superreichen leben in Deutschland
in München, das auf Platz vier in Euro-
pa liegt (auf den ersten drei Plätzen:
London, Paris und Zürich). Nach aktu-
ellen Analysen des Deutschen Instituts
für Wirtschaftsforschung war das Netto-
vermögen in privaten Haushalten 2012
zusammen 6,3 Billionen Euro hoch. Das
Geld ist in Deutschland sehr ungleich
verteilt: Der Gini-Koeffizient, der die
Ungleichheit zeigt, liegt in Deutsch-
land bei 0,78. Das ist Platz eins in der
Eurozone. 27,6 Prozent der erwach-
senen Personen haben kein Vermö-
gen – oder es war negativ. Wenn man
circa 820 000 Euro hat, ist man Teil des
reichsten Prozent der Deutschen. Chef
sein hilft: Unternehmer mit mindes-
tens zehn Angestellten haben fast eine
Million Euro Vermögen. Im Durchschnitt
liegt das individuelle Nettovermögen
bei circa 83 000 Euro.
WER HAT ES GESAGT?
der Schauspie-ler, -
Mann: Er spielt im Film oder im Theater mit.
der Tatort, -e Ort: Dort passiert eine kriminelle Sache.
der Baulöwe, -n (bauen
Mann: Er lässt viele Häuser bauen und verdient damit viel Geld. hier: Häuser machen)
der Kr“mi/Krimi, -s(der Roman, -e
kurz für: Kriminalroman
lange, fiktive Erzählung)
s“ch vorstellen hier: denken, wie etwas sein kann
ARM UND REICH
der/die Super-reiche, -n
sehr reiche Person
das Vermö- gen, -
Dinge: Sie gehören einer Person oder einer Institution, z. B. Geld, Häuser oder Autos.
der ]rbe, -n hier: Person: Sie bekommt das Vermögen nach dem Tod eines Verwandten.
übern¶mmen Part. II von: übernehmen = hier: bekommen und weitermachen
der Pl„tz, ¿e hier: Position bei den Städten mit den reichsten Personen
die W“rt-schaftsfor-schung
systematische Untersuchung von der wirtschaftlichen Situation und ihrer Änderung
das N¡ttover-mögen, -
hier: Geld: Man hat die Steuern weggenommen.
der Haushalt, -e
hier: Personen: Sie leben zusam-men in einem Haus oder einer Wohnung.
die Billion, -en 1 000 000 000 000
¢ngleich verteilt
hier: so, dass nicht jeder gleich viel hat
der Unterneh-mer, -
Person: Ihr gehört eine Firma, und oft ist sie auch Chef der Firma.
“m D¢rch-schnitt
≈ meistens: Das ist normal.
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50
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1311/14
Panorama
NotfälleHilfe, Chili-Schock!
Wenn man einen Löffel scharfer Chili-Soße geges-
sen hat, tut der ganze Mund weh. Was tun? Ernäh-
rungswissenschaftlerin Désirée Schneider von der
Hochschule Fulda (Hessen) hat nach einer Antwort
gesucht. Das Resultat nach vielen Chili-Attacken:
Toastbrot mit Mascarpone neutralisiert die Schärfe
am besten. Was man auf keinen Fall tun sollte:
Wasser trinken. Das hilft nämlich nicht. Es verteilt
die Schärfe nur.
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S: I
STOCK
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(2)
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50
NEUER INSIDER-FILM?
die Fußball-weltmeister-schaft, -en
(die M„nn-schaft, -en
Treffen von vielen Fußball-nationalmannschaften: Sie spielen um den ersten Platz auf der Welt. Team)
der Erf¶lg, -e positives Resultat
während des Turniers
in der Zeit, wenn das Turnier ist
drehen hier: einen Film machen
aufgenommen Part. II von: aufnehmen = hier: einen Film machen
NACH SIEBEN JAHREN WIEDER
die }mzug AG Institut: Es macht Analysen z. B. zu den Fragen, wie oft und warum Menschen umziehen.
die Bevœlke-rung
alle Einwohner
“m Schn“tt ≈ meistens: Das ist normal.
gew„chsen Part. II von: wachsen = hier: mehr werden
HILFE, CHILI-SCHOCK!
die Soße, -n ≈ Masse: Man isst sie z. B. zu Fleisch.
die Ernäh-rungswissen-schaftlerin, -nen
Frau: Sie untersucht Essen und Trinken systematisch.
die Hochschu-le, -n
≈ Universität
die Schærfe ≈ Intensität: Wie scharf ist ein Gericht?
verteilen hier: an alle Stellen im Mund gehen
UmziehenNach sieben Jahren
wieder
Deutschland ist mobil. Das sagt
eine aktuelle Untersuchung der
Umzug AG. Letztes Jahr haben
sich nämlich 9,39 Millionen
Menschen ab 18 Jahren ein neues
Haus oder eine neue Wohnung
gesucht. Das sind 14 Prozent
der Bevölkerung. Besonders oft
suchen junge Menschen etwas
Neues: Jeder Dritte war beim
Umzug zwischen 18 und 29 Jahre
alt. Noch ein Resultat: Jeder
Deutsche zieht im Schnitt nach
sieben Jahren um. Sehr populär
ist aktuell Schleswig-Holstein.
Dort ist die Bevölkerung um 7,3
Prozent gewachsen. Auch auf den
ersten Plätzen: Baden-Württem-
berg (7,2 Prozent), Hessen und
Bayern (beide 6,8 Prozent).
FußballNeuer Insider-Film?
Die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien war
für Deutschland ein großer Erfolg. Zum vierten Mal
ist die Nationalmannschaft Weltmeister geworden.
Ein Kameramann hat während des Turniers viel gedreht.
Die Clips waren aber nur dafür gemacht, das Spiel und das
Training der Mannschaft zu analysieren. Trotzdem hat der
Mann auch viele magische Momente aufgenommen: Die
Emotionen beim Finale, die Gesichter nach den gewon-
nenen Spielen, den Alltag im Camp. Deshalb gibt es jetzt
die Idee, aus dem Material einen Film zu machen.
Vielleicht auch für das Kino. Und auch wenn jeder
das Ende des Films kennt – genau das macht
ihn besonders interessant. Denn was
ist schöner als ein Happy
End?
Zum Wohnen besonders populär: Schleswig-Holstein.
Zu scharf?Mascarpone hilft gegen Chili-Attacken
Frankfurt von oben
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In Frankfurts Osten wird jetzt
über Europas finanzielle Zukunft
entschieden. %
verændern hier: anders werden
bieten hier: etwas Spezielles anbieten
das Gegengewicht, -e hier: EZB-Turm, sodass beide Stadtteile ähnlich aussehen
14 11/14
184 Meter wächst der neue Büro-
turm der Europäischen Zen-
tralbank (EZB) in den Herbsthimmel über
Frankfurt. Im Vergleich sehen alle Büro-
und Wohnhäuser in der Nähe sehr, sehr
klein aus. Der 1,2 Milliarden Euro teure
EZB-Turm, in dem bald 2300 Menschen
arbeiten sollen, ist ein Symbol der Politik
und des Geldes. Und er ist ein Gegenge-
wicht zu den Hochhäusern der Banken im
Westen Frankfurts. In der Sonnemannstra-
ße, wo Verkäufer noch vor wenigen Jah-
ren Obst und Gemüse anboten, wird jetzt
Europas finanzielle Zukunft entschieden.
Statt Äpfeln und Tomaten spielt der Profit
jetzt eine Rolle.
Noch fahren Baumaschinen über das
Areal, liefern Transporter Bürogeräte. Aber
schon im November werden die ersten
Angestellten der EZB in den Turm umzie-
hen, so der Plan. „Wir machen noch alles
schick – und ob’s fertig wird oder nicht,
die Banker kommen jetzt“, sagt ein Arbei-
ter. 1000 neue Angestellte hat die EZB aus
ganz Europa nach Frankfurt geholt. Von
der hessischen Metropole aus sollen sie
die Aktivitäten der 131 wichtigsten Banken
des Kontinents kontrollieren. Eine Finanz-
Früher Obst und Gemüse, heute Geld, Geld, Geld: Mit dem neuen
Hochhaus der Europäischen Zentralbank verändert der Frankfurter
Osten seinen Charakter. Aber nicht nur dort wird viel investiert.
Die Finanzmetropole boomt, wird noch reicher, bietet neuen Luxus.
Marcel Burkhardt hat sich das Angebot angeschaut.
1511/14
Neuer Luxus in Frankfurt
Kontrolleur und KontrollierteZentralbank-Turm (rechts) und
Frankfurter Skyline mit den Hoch-häusern der Banken (links)
der Kontrolleur, -e franz.
Person, die etwas kontrolliert
das Eisen schweres Metall
erœffnen zum ersten Mal öffnen
die Wohnanla-ge, -n
mehrere Gebäude mit Woh-nungen, Läden und kleinen Parks dazwischen
weitergehen ↔ aufhören
Da “st n¶ch viel … dr“n.
hier: Da gibt es noch viel …
das Entw“cklungs-potenzial
hier: Potenzial für das Planen und Bauen von mehr Gebäuden
luxuriös mit viel Luxus
die Empf„ngshal-le, -n
sehr großer, hoher Raum für den Empfang
die Kathedrale, -n
hier: sehr große, hohe Kirche
exklusiv hier: sehr teuer und nur einmal hergestellt
zur•ckversetzt hier: so, dass man sich in die Vergangenheit denkt
keine W•nsche ¶ffenlassen
≈ absolut zufrieden machen
der Inv¡stor, Investoren
Person, die in etwas investiert
der Hosenträ-ger, -
zwei dünne, elastische Teile: Man macht sie oben an die Hose und legt sie über den Oberkörper, damit die Hose oben bleibt.
der Geschæfts-partner, -
hier: Person, mit der man eine Firma hat
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VISION
16 11/14
krise wie die der letzten Jahre soll es nicht
noch einmal geben.
Wie sie sich in der neuen Stadt fühlen,
dürfen einem die Banken-Kontrolleu-
re nicht erzählen. Viel Freizeit hätten sie
aktuell auch nicht, sagt eine EZB-Presse-
dame am Telefon. Der „Gesundheitscheck
der Banken“ braucht viel Konzentration
und Energie, sagt sie. Jeder spricht vom
„Stresstest für Banken“, nur die EZB nennt
es „Gesundheitscheck“. Die Kontrolleure
müssen sich also wie Ärzte um ihre „Pati-
enten“ kümmern, statt durch Frankfurt
spazieren zu dürfen. Schade eigentlich,
denn die Stadt macht sich wirklich hübsch
für ihre neuen Einwohner.
Der direkte Nachbar der EZB heißt zwar
noch immer Eisen-Fischer, eine Frank-
furter Traditionsfirma. Aber schon wenige
Hundert Meter vom Bankenturm entfernt
haben neue Cafés und Bistros eröffnet. Das
Ostend-Viertel verändert sein Gesicht. Alte
Mietshäuser machen Platz für schicke neue
Hotels, Büro- und Wohnanlagen. „Der
Ostend-Boom geht weiter“, schreibt dazu
das Deutsche Architektur-Forum. Martin
Neitzke, der im Stadtplanungsamt für das
Projekt EZB-Turm zuständig ist, sagt: „Das
Ostend ist ein Hotspot, da ist noch viel
Entwicklungspotenzial drin.“
Auch im Westen der Stadt bewegt sich
viel – im populärsten und deshalb teuers-
ten Wohnviertel Frankfurts, dem West end.
Dort wird aktuell das luxuriöseste Wohn-
haus der Metropole gebaut. Schon in der
Empfangshalle des Onyx-Hauses soll sich
der Besucher wie in einer Kathedrale füh-
len. Der Künstler Alexandre N. Osipov hat
daraus „in der Tradition der berühmten
Adressen am Central Park in New York“
einen Raum im klassischen Art-déco-Stil
gemacht. Im Zentrum ist Lichtkunst, die
den Blick zu einer Kuppel aus Gold führt.
„Das ist etwas Exklusives, alles wird spe-
ziell hergestellt“, erzählt Osipov in seinem
Atelier. Sein Ziel: „Die Leute sollen sich in
die elegante Zeit der 1930er-Jahre zurück-
versetzt fühlen.“
Große Plakate vor dem Onyx-Haus wer-
ben für das Wohnen erster Klasse. „Wir
lassen keine Wünsche offen“, sagt Tobias
Steyer, einer der Investoren. Mit schwar-
zem Anzug, roten Hosenträgern und wei-
ßer Designer-Sonnenbrille sieht er aus wie
ein Wallstreet-Broker im Film. Nun, auch
Steyer und sein Geschäftspartner Micha-
el Winter investieren viele Millionen – in
Steine. Ihr Ziel: Aus dem alten Büroturm
im Westend soll die beste Wohnadresse
der Stadt werden. „Kommen Sie, wir fah-
Simulation der Lobby des neuen Onyx-Hauses
Art déco und Wohnen auf 460 Quadratmetern
s“ch vorstellen hier: sich denken
wehen ≈ die Luft bewegen
die Ges¡llschaft, -en
hier: Veranstaltung, auf der sich Leute treffen und meistens einen gemeinsamen Abend verbringen
der Interess¡nt, -en
Person, die sich für etwas interessiert
keine Gr¡nzen s¡tzen
hier: alles erlaubt sein
das Læcheln hier: freundliche Mimik mit einem leichten Lachen
wobei hier: ≈ obwohl
der {tto Normal-verbraucher
durchschnittlicher Bürger
M¡nsch! hier: Das glaubt man nicht!
boah hier: Das glaubt man nicht!
die Flæche hier: Größe der Wohnung
der R¡chtsan-walt, ¿e
Person, die jemanden bei einem Streit berät und für dessen Interessen kämpft
gewohnt sein kennen; normal finden
das F“tnessstu-dio, -s
Sportklub, in dem man an Geräten trainiert
die Garagenein-fahrt, -en
hier: ≈ Tor mit Straße als Eingang zu einer Garage
der Hausbewoh-ner, -
Person, die in einem Haus wohnt
Der Spaß w“rd teuer.
Das wird teuer.
der Ges„mt-preis, -e
Preis mit jedem Service inklusive
deutlich hier: viel
entgegennehmen hier: für andere nehmen
der H„ndwer-ker, -
Person, die beruflich mit Händen und Werkzeug arbeitet
genießen ≈ Freude haben an
verz“chten auf hier: freiwillig nicht haben
der F„ktor, Faktoren
Komponente; objektive Sache
das nötige Kleingeld
nötige, größere Geld-menge
der Bauherr, -en Person, die den Auftrag und das Geld für einen Bau gibt
laufen hier: funktionieren, klappen
florieren Erfolg haben und deshalb gut funktionieren
%
1711/14
Neuer Luxus in Frankfurt
ren hoch in den 15. Stock, dort lässt sich
alles besser erklären“, sagt Steyer, drückt
auf einen roten Knopf, und der Baustel-
len-Aufzug fährt nach oben.
Ab dem vierten Stock ist der Blick über
die Dächer der Nachbarhäuser frei. In der
Nähe sind die Bankentürme des Stadtzen-
trums, die Alte Oper und die Goethe-Uni-
versität; weiter hinten liegen die Berge des
Taunus. Ein leichter Wind weht auf dem
Dach. In ein paar Monaten soll es hier eine
Terrasse geben, mit genug Platz für große
Gesellschaften. Steyer und Winter füh-
ren über den 360 Quadratmeter großen
Bereich. Sie zeigen, wo eine „Event-Kü-
che“ geplant ist und wo ein Schlafzimmer
mit Blick über die ganze Stadt.
Ein Interessent wollte einen kleinen
Golfplatz auf dem Dach, ein anderer einen
Swimmingpool. „Der Fantasie sind keine
Grenzen gesetzt“, sagt Winter und über-
legt kurz. Dann sagt er mit einem Lächeln:
„Wobei: Beim Golfplatz sollte der Spieler
den Ball nicht zu weit übers Haus hinaus-
schießen.“
Unterhalb der Dachterrasse wird der
Besitzer in Zukunft auf einer 460 Qua-
dratmeter großen Etage wohnen. „Ein Otto
Normalverbraucher kann sich das nicht
vorstellen. Mensch,
150 Quadratmeter,
boah, das ist schon
viel Fläche, beson-
ders in Deutsch-
land“, sagt Win-
ter. „Aber unsere
Kunden sagen:
‚Ein Schlafzimmer
unter 60 Quadratmeter kann ich mir nicht
vorstellen!‘“ Die Kunden sind Invest-
mentbanker, Rechtsanwälte, Firmenchefs.
„Diese Leute suchen einen Wohnkomfort,
den sie von New York, Tokio, Paris oder
London gewohnt sind“, meint Winter.
Natürlich würden sie nur beste Materi-
alien verwenden. Das Haus hat ein eigenes
Fitnessstudio, eine Garageneinfahrt mit
Heizung und einen Hunde-Waschplatz.
Durch ein Sicherheitssystem nach Standard
des Bundeskriminalamts sollen die Haus-
bewohner auch ruhig schlafen können.
Das Angebot ist teuer. In den unte-
ren Etagen kostet der Quadratmeter 7500
Euro, weiter oben 12 500 Euro und mehr.
„Je höher wir steigen, desto exklusiver
und teurer wird der Spaß. Da bezahlt man
auch mit für die grandiose Aussicht“, sagt
Steyer und lacht. Und Winter sagt: „Hier
oben beim Penthouse reden wir von einem
Gesamtpreis von deutlich über zehn Milli-
onen Euro.“ Die günstigste 90-Quadrat-
meter-Wohnung im Onyx kann man schon
für 750 000 Euro kaufen.
Einen speziellen Service gibt es für alle
Bewohner. In der Empfangshalle begrüßt
sie in Zukunft ein Concierge, nimmt Post
entgegen und kauft Karten für die Oper
und fürs Theater. Er bringt auf Wunsch die
Wäsche zur Reinigung, kümmert sich um
Handwerker und um Reservierungen im
Restaurant.
In Deutschland sind Concierges noch
immer selten. Aber, so erzählt Steyer:
„Unsere Kunden kennen diesen Service
aus New York oder Paris. Und wer sowas
schon genossen
hat, möchte darauf
nicht mehr ver-
zichten. Vor allem,
weil für diese Leute
der Faktor Zeit eine
große Rolle spielt.
Das internationale
Publikum zahlt gern
für Extra-Service und hat natürlich auch
das nötige Kleingeld dafür.“
Fast 70 Prozent der Onyx-Apartments
haben schon einen Käufer gefunden. Bis
zur Eröffnung im Sommer sind alle Woh-
nungen verkauft, sind sich die Bauher-
ren sicher. „Der Verkauf von Luxus-Woh-
nungen läuft seit Jahren sehr gut“, sagt
Steyer. Ein Grund: Frankfurt floriert! Das
Geschäft boomt: Die Zahl der gut bezahlten
Arbeitsplätze wächst immer gleich stark.
Das bringt Menschen in die Stadt – in den
letzten drei Jahren wuchs Frankfurt um fast
50 000 auf inzwischen rund 700 000 Ein-
wohner. Die Leute brauchen Wohnungen.
„Unsere Kunden sagen: ‚Ein Schlafzimmer unter 60 Quadratmeter kann ich mir
nicht vorstellen!‘“Tobias Steyer, Investor
%
18 11/14
Aber das Angebot ist knapp, obwohl viel
gebaut wird. Bei stark steigenden Miet-
preisen steigt auch das Kaufinteresse an
Eigentumswohnungen, erklärt Winter.
Was Soziologen wie Andreas Klocke mit
Sorge sehen (siehe Interview Seite 21),
macht Immobilien-Verkäufer glücklich.
Eine Spekulationsblase wollen sie nicht
erkennen. Das Angebot sei noch immer
ziemlich günstig. „Die internationale
Kundschaft ist auf dem globalen Markt
noch ganz andere Preise gewohnt – sie
bezahlt, ohne zu diskutieren, wenn das
Angebot den individuellen Wünschen ent-
spricht“, sagt Steyer.
Das Geschäft mit Luxus-Angeboten
boomt dabei nicht nur auf dem Frankfur-
ter Immobilienmarkt. In der Goethestra-
ße stehen Läden fast aller internationaler
Luxus-Marken: Armani, Bulgari, Chanel,
Dior, Prada, Versace und viele mehr. In
den Eingängen stehen junge Männer in
schwarzen Anzügen, Sicherheitsleute, die
auch bei schlechtem Wetter gern Sonnen-
brillen tragen.
Die internationale Kundschaft kommt
im Bentley, Maybach oder Porsche. In die
Mode- und Schmuckgeschäfte gehen Män-
ner im Kaftan neben ihren voll verschlei-
erten Frauen, dazu junge Japanerinnen
in Manga-Outfit und sehr kurzen Röcken,
und ja, auch die klassischen Anzugträ-
ger. Ein paar Touristen beobachten amü-
siert, wie hinter Panzerglasscheiben bei
Champagner und Häppchen Geschäfte
gemacht werden. Neben der Münchener
Maximilianstraße, dem Kurfürstendamm
in Berlin und der Düsseldorfer Königsallee
ist die nur 280 Meter lange Goethestraße
einer der populärsten Luxus-Boulevards
Deutschlands.
In einem Schaufenster steht eine
Babypuppe – mit Mütze, Pullover, Hose
und Schuhen. Rund 800 Euro kosten die
Sachen, die ein Kind keine drei Monate
tragen könnte, bevor es zu groß dafür ist.
Auch dieser Laden ist gut besucht. „Ich
denke, um die Geschäfte in der Goethe-
straße braucht sich keiner Sorgen machen,
die laufen“, sagt eine Verkäuferin wäh-
rend einer Zigarettenpause.
Auch die Betreiber von Privatschulen
und privaten Kinderbetreuungsstätten
in Frankfurt brauchen sich keine Sorgen
kn„pp hier: zu wenig
die Eigen-tumswoh-nung, -en
Wohnung, die man gekauft, nicht gemietet hat
die Immobilie, -n
Gebäude oder ein Stück Land
die Spekulati-onsblase, -n
hier: Phänomen, dass es hohe finanzielle Spekulationen mit Immobilien gibt
die K¢nd-schaft
alle Kunden
entspr¡chen mit einer anderen Sache unge-fähr gleich sein; passen
die M„rke, -n Produkt mit bekanntem Namen
v¶ll verschlei-ert
mit einem Stück Stoff auf dem Kopf und vor dem Gesicht
der [nzugträ-ger, -
≈ Manager; Mann, der oft einen Anzug trägt
beobachten genau sehen, was andere machen
amüsiert so, dass man etwas lustig findet
die P„nzer-glasscheibe, -n
Fenster aus sicherem Glas, das auch nicht kaputtgeht, wenn man darauf schießt
das Hæpp-chen, -
kleines Stück Brot, z. B. mit Fisch oder Käse
Geschæfte m„chen
wirtschaftlich aktiv sein
das Schau- fenster, -
Fenster eines Geschäfts, in dem die Waren gezeigt werden
die M•tze, -n ≈ weicher Hut
die Zigar¡t-tenpause, -n
kurze Pause, in der eine Zigarette geraucht werden kann
der Betrei- ber, -
Person oder Gruppe, die eine Firma besitzt und/oder leitet
die K“nderbe-treuungsstät-te, -n
z. B. Kindergarten
Boulevard Goethestraße Luxus auf 280 Metern
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S: PICTURE ALLIAN
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ESSTÄTTEN
2111/14
Neuer Luxus in Frankfurt
machen. Höchstens, weil zu viele Eltern
ihre Kinder zu ihnen bringen wollen.
Ka tha rina Kaufmann, Leiterin der Kinder-
tagesstätte (Kita) Villa Luna, kennt diese
Situation. „Wir haben eine Warteliste, die
besonders im Krippenbereich so lang ist,
dass wir gut zwei weitere Gruppen öffnen
könnten“, berichtet sie.
Wenn es sein muss, nimmt die Kita Kin-
der schon im jungen Alter von vier Mona-
ten auf. Sie hat das ganze Jahr lang geöff-
net, von sieben Uhr morgens bis sechs
Uhr abends. Viele Mütter wollen – oder
müssen – bald wieder arbeiten, sagt Kauf-
mann. Oft hört sie den Satz: „Der Arbeit-
geber macht Druck.“ Der Villa-Luna-Ser-
vice hilft da natürlich, hat aber auch einen
hohen Preis: So kostet das Vollzeit-Betreu-
en eines Babys 1695 Euro im Monat. Ein
Vollzeit-Kindergartenplatz für drei- bis
sechsjährige Kinder kostet 995 Euro im
Monat. Dafür gibt es aber auch biologi-
sches Essen, Englischunterricht von Mut-
tersprachlern und sehr gute Betreuung.
Luxus-Wohnungen, Luxus-Kleidung
und Luxus-Kitaplätze – für fast alle Wün-
sche gibt es in der Geldstadt ein Angebot.
Nur für einen Luxus gibt es keine Dienst-
leister: Zeit für sich, Freunde und Familie.
Die muss jeder selbst schaffen. 2
„Die Mischung ist wichtig“
Andreas Klocke ist Professor an der Frankfurt University of Applied Sciences und Direktor von deren Forschungszentrum Demografischer Wandel.
Frankfurt gewinnt pro Jahr Tausende neue Einwohner. Wen zieht es vor allem in diese Stadt?Es sind viele Banker, Wissenschaftler und Medienleute, die für gut bezahlte Arbeit nach Frankfurt kommen. Diese oft jungen Akademiker suchen das bunte urbane
Leben und wünschen kurze Wege von der Wohnung zur Arbeit. Deshalb beobachten wir in den populären Wohnvierteln einen Verdrängungswettbewerb.
Wie sieht der aus?Die Nachfrage an Wohnraum ist dort viel größer als das Angebot. Deshalb sind die Mieten stark gestiegen. Und sie steigen weiter, weil Leute kommen, die bereit sind, fast jeden Preis zu bezahlen. Andere Einwohner, oft Nichtakademiker, können sich aber keine 1500 Euro im Monat für eine Dreizimmerwohnung leisten. Für jemanden, der 20 oder 30 Jahre in seinem
Viertel gewohnt hat und jetzt wegmuss, weil er sich die Miete nicht mehr leisten kann, ist das bitter.
Was empfehlen Sie der Stadt?Frankfurt muss unbedingt seine Substanz pflegen. Dazu gehören auch die Handwerker und Arbeiter, nicht nur die Banker. Es geht um den Zusammenhalt und den Charakter der Stadt. Die Verantwortlichen dürfen nicht erlauben, dass alle Menschen mit weniger Einkommen an den Rand gedrängt werden. Die Mischung macht die Lebensqualität aus.
der W„ndel Änderung
]s zieht … “n … … bekommt Lust, nach … zu ziehen.
der Akademi-ker, -
Person, die an einer Universi-tät studiert hat
urban städtisch
der Verdræn-gungswettbe-werb, -e (verdrængen
hier: ≈ Kampf um Wohnraum
hier: erreichen, dass Ärmere in andere Stadtteile umziehen)
die Nachfrage hier: Interesse
b“tter hier: traurig
der Zus„mmen-halt
Solidarität; Gemeinsamkeit
der R„nd, ¿er ↔ Zentrum
ausmachen hier: der Grund sein für
die K“nderta-gesstätte, -n
Kindergarten für den ganzen Tag
der Kr“ppenbe-reich
Bereich, in dem man sich um Kinder bis drei Jahre kümmert
weitere (-r/-s) andere (-r/-s); mehr
aufnehmen hier: einen Platz geben
Dr¢ck m„chen hier: versuchen zu erreichen, dass sie bald wieder zu arbei-ten beginnen
das V¶llzeit-Be-treuen
Aufenthalt eines Kindes z. B. in einem Kindergarten zwischen 35 und 42 Stunden pro Woche
der M¢tter-sprachler, -
Person, die eine Sprache als erste Sprache gelernt hat
der Dienstleis-ter, -
Firma, die einen Service anbietet
sch„ffen hier: machen
Kindergartenkinder der Villa LunaEnglischunterricht, biologisches Essen und Öffnungszeiten von
sieben bis 18 Uhr
22
Ja oder Nein?
Ja
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der App¡ll, -e hier: Versuch zu erreichen, dass je-mand etwas Bestimmtes tut oder nicht mehr macht
JA
der Ge-schæftsfüh-rer, -
hier: Manager, der eine Organisation leitet
die Aufklä-rungsbemü-hung, -en
hier: Information, warum etwas ungesund ist
der Zeuge, -n hier: Person, die eine Entwicklung beobachtet
die Ausbrei-tung
von: ausbreiten = hier: immer mehr Menschen krank machen
das H¡rz-Kreis-lauf-Leiden, -
≈ Krankheit von Herz, Venen und Arterien
das Krebs- leiden, -
gefährliche Krankheit, bei der Tumore wachsen
ausmachen hier: betragen
belegen m“t …
hier: bestimmen, dass man für … zahlen muss
tr¡ffen hier: machen
einführen hier: eine neue Vorschrift starten
der S„lzkon-sum
≈ Essen von Lebensmitteln mit Salz
der Risikofak-tor, -en
Komponente, die ein Risiko ist
der S„lzge-halt, -e
Menge an Salz, die in einem Lebens-mittel ist
plädieren für hier: offiziell sagen, was man wichtig findet und unterstützt
der S„lzanteil, - e
Menge an Salz, die in einem Lebens-mittel ist
verschw“nden hier: nicht mehr existieren
„bschaffen hier: nicht mehr gelten lassen
die Regie- rungsbildung, -en
≈ Prozess, während dessen neue Re-gierungsmitglieder gewählt werden
NEIN
die CSU kurz für: Christlich-Soziale Union
der Aufwand ≈ Kosten
s¡tzen auf vertrauen auf
die Präven-tion
Aktion/Handlung/Information, um etwas Negatives zu verhindern
stattd¡ssen hier: ≈ im Gegenteil dazu
die K¡nn-zeichnung, -en
≈ Markierung
vorverpackt gleich nach der Herstellung verpackt
einwenden gegen
Argumente oder Gründe gegen eine Sache oder Person nennen
das V¶llkorn ganze, kleine Getreidefrüchte
Dietrich Garlichs ist Geschäftsführer der Deutschen Diabetes Gesellschaft.
Trotz aller Aufklärungsbemühungen werden wir seit drei Jahrzehnten Zeuge einer zunehmenden
Übergewichtsepidemie – nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Teilen der Welt. Alle Appelle an die Vernunft des Einzelnen, sich gesünder zu ernähren, haben keinen Erfolg gehabt. Als Konsequenz erleben wir eine sehr schnelle Ausbreitung der neuen Lebensstilkrankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf- und Krebsleiden, die inzwischen 80 Prozent der Todesursachen und auch unserer Gesundheitskosten ausmachen.
Deshalb haben einige Länder begonnen, ungesunde Lebensmittel mit einer Zucker-Fett-Steuer zu belegen oder Vereinbarungen mit der Industrie zu treffen. Frankreich, Finnland, Mexiko und Ungarn haben verschiedene Formen der Zucker-Fett-Steuer
eingeführt. Weil hoher Salzkonsum als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt, wurde in Argentinien mit der Brotindustrie verabredet, den Salzgehalt in vier Jahren um 25 Prozent zu reduzieren.
Auch wir plädieren für eine Steuerveränderung in Deutschland: höhere Steuern auf Lebensmittel mit hohem Fett-, Zucker- und Salzanteil bei gleichzeitiger Verbilligung gesunder Lebensmittel. Am Ende soll keiner mehr Steuern zahlen als jetzt.
Dass Preissignale wirken, zeigen Beispiele. Die Tabaksteuererhöhungen haben den Zigarettenkonsum von Jugendlichen in den vergangenen zehn Jahren halbiert. Alcopops sind nach Einführung einer Steuer fast vom Markt verschwunden. Und das häufig von Politikern genannte Gegenargument, Dänemark habe seine Fettsteuer wegen Erfolglosigkeit wieder abgeschafft, ist nicht korrekt. Richtig ist: Die Steuer wurde nach einem Jahr zurückgenommen – weil ein neuer Koalitionspartner dies zur Bedingung für die Regierungsbildung gemacht hatte.
„Alle Appelle an die Vernunft des Einzelnen haben keinen
Erfolg gehabt.“
Höhere Steuern für ungesunde Lebensmittel?
Etwa sechs Millionen Deutsche haben Diabetes. Auch andere Krank-
heiten sind oft die Folge von schlechter Ernährung. Dagegen muss
der Staat etwas tun, fordern die einen. Die Bürger sollen über ihre
Ernährung selbst bestimmen dürfen, sagen andere. Wir fragten:
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S: ISTOCK/TH
INKSTO
CK; DEU
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IABETES G
ESELLSCHAFT; B
AYERISCHES STAATSM
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HEIT U
ND
PFELGE
23
Melanie Huml (CSU) ist Gesundheitsministerin in Bayern.
Nein
11/14
Eine Strafsteuer auf Lebensmittel halte ich nicht für sinnvoll. Sie wird unsere sogenannten
Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht stoppen. Das zeigen auch Erfahrungen aus unseren Nachbarländern. Die Fettsteuer in Dänemark gab es nach einem Jahr schon nicht mehr – die Zahl der übergewichtigen Menschen aber war nicht gesunken, dafür der bürokratische Aufwand höher. Die Menschen sollen selbst entscheiden, was bei ihnen auf den Tisch kommt. Das soll der Staat nicht vorschreiben.
Statt Strafsteuern auf Lebensmittel einzuführen, setzt Bayern auf Prävention. Wir unterstützen die Menschen mit Informationen dabei, für ihre Gesundheit selbst Verantwortung zu übernehmen. Die Volkskrankheit Diabetes ist dieses Jahr das zentrale
Thema des Bayerischen Gesundheitsministeriums. Mit Aktionstagen klären wir über die Zuckerkrankheit auf und werben für mehr Prävention. Regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung haben einen großen Effekt auf die Gesundheit. Steuern halte ich dabei für den falschen Weg. Stattdessen unterstütze ich das Vorhaben der Europäischen Union, die Kennzeichnung von vorverpackten Lebensmitteln ab dem 13. Dezember 2016 europaweit zu harmonisieren. Diese informiert den Käufer unter anderem darüber, wie viel Fett, Salz und Zucker in einem Produkt ist. Solche Informationen helfen den Menschen, auf eine gesunde Ernährung zu achten.
Da kann auch mal ein Stück Schokolade mit dabei sein. Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn normalerweise regelmäßig frisches Obst, Gemüse, Vollkorn- und Milchprodukte auf den Tisch kommen. Wichtig ist eine gute Balance. Darüber sollten wir die Menschen informieren. Die Entscheidung sollen sie aber immer noch selbst treffen können.
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„Die Menschen sollen selbst entscheiden, was bei ihnen
auf den Tisch kommt.“
Die Zahl der Asylbewerber ist in Deutschland so hoch wie seit Anfang der 90er-Jahre nicht mehr. Für 2014 erwartet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge rund 200 000 Menschen, die Schutz in der Bundesrepublik suchen. Damit steht Deutschland in absoluten Zahlen vor allen anderen europäischen Ländern, noch vor Frankreich und Schweden. Weil es schon jetzt in vielen deutschen Städten und Kommunen keine geeigneten Unterkünfte für Asylbewerber gibt, will die Bundesregierung nun den Bau von Flüchtlingsheimen erleichtern.
„Wir sind in der Pflicht, Flüchtlingen zu hel-fen und uns um sie zu kümmern. Dazu gehören natürlich auch angemessene, menschenwürdige Unterkünfte“, sagte Bundesbauministerin Barba-ra Hendricks (SPD) der Rheinischen Post. Städte und Kommunen sollen Asylheime in Zukunft in Gewerbegebieten bauen dürfen. Außerdem sollen aus Bürohäusern Asylbewerberheime gemacht werden können.
Gerd Landsberg, Chef des Städte- und Gemeindebundes, forderte außerdem mehr finanzielle Hilfe von Staat und Ländern bei der
Versorgung der Flüchtlinge. „Das, was wir von den Ländern bekommen, ist nicht ansatzweise kostendeckend“, kritisierte Landsberg in der Frankfurter Rundschau. Auf einem „nationalen Flüchtlingsgipfel“ will er deshalb die Finanzie-rungsfragen neu verhandeln. Die Grünen unter-stützen diesen Plan. Die Bundesregierung ist dagegen.
Dass es Reformen geben muss, zeigt auch der Skandal um die Misshandlungen von Flüchtlingen durch Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma in mehreren Notunterkünften in Nordrhein-Westfalen. Innenminister Tho-mas de Maizière (CDU) sieht in diesen Fällen auch ein Zeichen steigender Überforderung deutscher Kommunen. Er sagte der Zeitschrift Der Spiegel, dass die Aufnahmebereitschaft der Deutschen Grenzen habe: „Wir können nicht alle Armutsprobleme der Welt in unserem Land lösen.“ Gleichzeitig forderte er mehr Solidari-tät innerhalb der Europäischen Union (EU). „Es kann nicht sein, dass vier, fünf Länder die größte Anzahl der Flüchtlinge aufnehmen“, sagte de Maizière. Die EU müsse Asylbewerber besser auf alle Mitgliedsstaaten verteilen.
Rund 200 000 Menschen suchen Schutz in Deutschland
FOTO
S: PICTURE ALLIAN
CE/DPA, W
ESTEND
61
der Fl•chtling, -e
Person, die aus religiösen, politischen oder ethnischen Gründen aus ihrer Heimat weggegangen ist / weggehen musste
“n der Pfl“cht sein
≈ müssen
„ngemessen adäquat; passend
m¡nschen-würdig
hier: so, dass Menschen gut darin leben können
die SPD kurz für: Sozialdemokratische Partei Deutschlands
das Gew¡rbege-biet, -e
Gebiet, in dem es viele Firmen gibt
der Stædte- ¢nd Gemeindebund
Organisation vieler Städte und Kommunen aus Deutschland
das L„nd, ¿er hier: Bundesland
die Vers¶rgung hier: Besorgung von Unter-kunft, Nahrung und Kleidung
„nsatzweise ≈ ein bisschen
k¶stendeckend hier: so, dass man genug Geld bekommt, um die Versorgung zu bezahlen
der Fl•chtlings-gipfel, -
Konferenz zum Thema Flüchtlinge
verh„ndeln über etwas diskutieren, um ein Problem zu lösen oder etwas zu vereinbaren
die Missh„nd-lung, -en
≈ böse Behandlung
der |nnenminis-ter, -
Minister, der z. B. für die öffentliche Ordnung und Sicherheit zuständig ist
die CDU kurz für: Christlich Demokrati-sche Union
die Überf¶rde-rung
Situation, dass man größere Aufgaben und Probleme hat, als man lösen kann
die Aufnahme-bereitschaft
hier: Absicht, Flüchtlingen eine Unterkunft zu geben
das [rmutspro-blem, -e
hier: Problem, dass es viele arme Menschen gibt
die [nzahl ≈ Zahl
Asylbewerber in Berlin Jeden Tag kommen Hunderte von ihnen in Deutschland an
24 11/14
Was heißt …?
Schwarzbuch
Jedes Jahr stellt der Bund der Steuerzahler (BdSt), die Lobby-Organisation der Steuerzahler, sein Schwarzbuch vor. Dieses Jahr zum 42. Mal. In dem Buch: mehr als 100 negative Beispiele, bei denen öffentliche Institutionen nach Meinung des BdSt Steuern verschwendet haben. So wurden zum Beispiel 200 Millionen Euro für einen unpopulären Lärmschutz-Tunnel auf der Autobahn 1 in Köln ausgegeben. Kritisiert wer-den auch Investitionen in Spaßbäder oder Brücken und Aussichtstürme, die keiner braucht. „Deutschland hat kein Einnahmenproblem, sondern ein Ausgaben- und Verschwendungs-problem“, kommentierte BdSt-Präsident Reiner Holznagel „die öffentliche Verschwen dung 2014“. Denn die Steuereinnahmen im Land seien sehr hoch, nämlich rund 640 Milliarden Euro in diesem Jahr.
Ein Schwarzbuch gibt es nicht nur vom Bund der Steuerzahler. Der Begriff steht allgemein für eine Sammlung von Negativbeispielen. Organisationen und Autoren aus den verschiedensten Bereichen publizieren Schwarzbücher – zum Beispiel über Firmen, Parteien oder Esoterik. Ein Schwarzbuch muss dabei auch kein wirkliches Buch sein: Es kann auch eine Webseite sein.
der B¢nd, ¿e Organisation; Verein
verschw¡nden zu viel brauchen; hier auch: für falsche Dinge ausgeben
der Lærmschutz hier: Konstruktion, um sich gegen Lärm zu schützen
das Spaßbad, ¿er
Schwimmbad, in dem es verschiedene Pools und Spielgeräte für Kinder gibt
das Einnahmen-problem, -e
Problem, Geld zu bekommen
seien Konj. I von: sein
der Begr“ff, -e Wort
stehen für hier: ≈ bedeuten; verwendet werden
„llgemein hier: ≈ normalerweise
Deutsche rechnen mit IS-Terrorangriffen Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ droht immer lauter auch mit Angriffen in Europa. Die Mehrheit der Deutschen hält diese Gefahr für realistisch. Laut dem „Politbarometer“ des Zweiten Deut-
schen Fernsehens (ZDF) rechnen inzwischen 60 Prozent der befragten Deut-schen mit Anschlägen in nächster Zeit. 37 Prozent glauben das nicht. Gleich-zeitig meint eine Mehrheit von 55 Prozent, dass die deutschen Behörden genug tun würden, um das Land vor Terrorangriffen zu schützen. Nur 28 Prozent sind nicht dieser Meinung. Die Deutschen unterstützen die Politik der Bundesregierung im Kampf gegen den IS-Terror. Fast zwei Drittel der Befragten halten auch die Luftangriffe der USA und einiger arabischer Länder gegen die Terrorgruppe in Syrien für gerechtfertigt. Nur 26 Prozent sind dagegen, zwölf Prozent haben in dieser Frage keine klare Meinung.
Neue Handy-Freiheit über den WolkenFluggesellschaften dürfen ihren Passagieren ab sofort erlauben, Handys und Tablet-Compu-ter während des gesamten Fluges zu nutzen,
wenn dadurch nicht die Flugzeugtechnik gestört wird. Das hat die Europäische Aufsichtsbe-hörde für Flugsicherheit in Köln entschieden. Während des Starts und der Landung mussten Fluggäste bis jetzt alle elektronischen Geräte „aus Sicherheitsgründen“ ausschalten. Die deutschen Fluggesellschaften Air Berlin und Lufthansa wollen ihren Kunden nun das Nutzen von elektronischen Geräten während der Flüge ermöglichen. Der Flugmodus wird dann nicht mehr gebraucht. Mit der Bordelektronik gebe es keine Probleme, sagte ein Lufthan-sa-Sprecher. Telefonate an Bord von Lufthansa-Flugzeugen bleiben aber tabu. Dies „entspricht dem immer wieder geäußerten Kunden-wunsch“, sagte der Sprecher der Presseagentur dpa.
Daten deutscher Staatsbürger an NSA geliefertDer Bundesnachrichtendienst (BND) hat dem US-Geheimdienst NSA zwischen 2004 und 2008 in großen Mengen Daten deutscher Staatsbürger geliefert. Das Programm zur Kontrolle des Telefon- und E-Mail-Verkehrs von und nach Deutschland wurde „Eikonal“ genannt. Juristen nennen es „illegal“. Laut einer Recherche von Westdeutschem Rundfunk, Norddeutschem Rundfunk und Süddeutscher
Zeitung (SZ) sollten durch die geheime Kooperation Terroristen gefunden werden. Dabei gelang es aber nicht, Daten von unver-dächtigen Bürgern herauszufiltern. Wie viele Daten über deutsche Bürger insgesamt gesendet worden sind, ist aktuell noch nicht bekannt. Aber schon jetzt schreibt die SZ vom „Totalverlust eines Grundrechts“, des Rechts auf Schutz der eigenen Daten.
der B¢ndes-nachrichten-dienst
staatliche Organisation für Deutschland, die geheime Informationen aus anderen Ländern mithilfe von Agenten holt und geheime Dinge des eigenen Landes vor fremden Agenten schützen soll
die Recherche, -n franz.
Suchen von genauen Informationen
herausfiltern hier: aus der Kontrolle herausnehmen
die Aufsichtsbe-hörde, -n
Amt, das die staatliche Kontrolle macht
der Spr¡cher, - hier: Angestellter einer Firma, der Informationen an die Medien gibt
entspr¡chen hier: das tun, was sich jemand wünscht
äußern sagen
die Pr¡sseagen-tur, -en
Firma, die Bilder und Informationen für Zeitungen und Zeitschriften anbietet
der T¡rroran-griff, -e
krimineller Versuch von Terroristen, etwas Wichtiges zu zerstören oder jemanden zu töten (oft aus politischen Gründen)
drohen sagen, dass man etwas Schlimmes tun wird
der [nschlag, ¿e krimineller Versuch, etwas Wichtiges zu zerstören oder jemanden zu töten (oft aus politischen Gründen)
die Behörde, -n Amt
ger¡chtfertigt so, dass es einen guten Grund gibt
2511/14
Nachrichten
Armee hat große technische ProblemeBei der Bundeswehr gibt es aktuell kaum einen Tag ohne schlechte Nach-richten über den Zustand der Technik. Laut einer wissenschaftlichen Untersuchung externer Experten hat die Bundeswehr bei den größten Rüstungsprojekten rund 140 Probleme und Risiken. Nur ein Teil der Technik ist überhaupt einsatzbereit, bei manchen Waffensystemen ist es weniger als die Hälfte. Wegen zu viel kaputter Technik wird Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) immer stärker kritisiert. Die Opposition fordert „radikale Reformen“. In der ZDF-Sen-dung „Berlin direkt“ bestätigte von der Leyen große Probleme, die über Jahre immer größer wurden. Trotz der Fehler am Material plant die Ministerin aber eine stärkere internationale Aktivität der Bundeswehr, zum Beispiel in der Ukraine und im Irak. Auch dafür wird von der Leyen kritisiert. So warnt der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus vor weiteren Auslandseinsätzen. „Ich weiß nicht, wie bestimmte Einsätze gestemmt werden sollten, ohne dass wir noch weitere Überlastungen hinnehmen müssten“, sagte er den Ruhr Nachrichten.
Schweizer wollen private Krankenkassen behaltenBei einem Referendum haben fast zwei Drittel der Schweizer gegen ein neues Krankenkassensystem gestimmt. Sozialdemokraten, Grüne, Gewerkschaften, Patienten- und Verbraucherorganisationen und auch Berufsverbände des Gesundheitswesens woll-ten eine Krankenkasse für alle Bürger haben. Die 61 privaten Krankenkassen des Landes sollten abgeschafft werden. Mit einer sogenannten „Einheitskasse“ für alle Bürger sollte das System für die Patienten einfacher und günstiger werden. Wirtschaftsverbände, Krankenkassen, aber auch große Teile der Politik waren gegen diese Initiative. Ihr Argument: Das traditionelle Krankenkassensystem sei gut. Die Konkurrenz zwischen den Krankenkassen sei sehr zum Vorteil der Versicherten. Gesund-heitsminister Alain Berset sagte Journalisten in Bern, dass das Gesundheitssystem reformiert, aber nicht radikal geändert werden solle.
FOTO
: PICTURE ALLIAN
CE/DPA
ARMEE HAT GROSSE TECHNISCHE PROBLEME
das R•stungs-projekt, -e
Projekt für die Besorgung von Waffen
einsatzbereit
(der Einsatz, ¿e
hier: so, dass man Waffen für einen Einsatz sofort verwen-den kann hier: Handlung, bei der Militär (z. B. im Ausland) aktiv ist)
die Verteidi-gungsministe-rin, -nen
≈ Ministerin, die für das Militär verantwortlich ist
die CDU kurz für: Christlich Demokrati-sche Union
der Wehrbeauf-tragte, -n
Politiker mit dem offiziellen Auftrag, sich um die Bundes-wehr zu kümmern
st¡mmen hier: gut leisten; gut machen
die Überl„stung, -en
hier: Situation, dass man zu viele Aufgaben und Stress hat
h“nnehmen akzeptieren
SCHWEIZER WOLLEN PRIVATE KRANKENKASSEN BEHALTEN
die Verbraucher-organisation, -en (der Verbrau- cher, -
Organisation, die den Verbraucher schützen will und ihm Informationen über Produkte gibt Person, die Waren kauft und benutzt)
der Berufsver-band, ¿e
Organisation von Personen aus einem speziellen beruflichen Bereich
das Ges¢nd-heitswesen
≈ Gesundheitssystem
„bschaffen hier: schließen; beenden
die Konkurr¡nz Situation, wenn viele Geschäf-te/Firmen das Gleiche anbieten
Eurofighter der Bundeswehr Von 109 Jets können zurzeit
nicht einmal 50 normal fliegen
26 11/14
Auf den zweiten Blick
Die Zeit
Leihen für LandeierKommt ein Hühnerei vom Land, ist das positiv. Kommt aber ein Mensch vom Land, ist das nicht immer so. So ein Mensch lebt eben nicht nur in der Provinz. Er ist auch provinziell, denkt
so mancher. Landei ist der negative Ausdruck für so einen Menschen vom Land. Ein bisschen Mitleid ist auch dabei, wenn Menschen aus der Stadt so über Menschen vom Dorf reden. Denn die Landeier müssen auf den typischen Komfort der Großstadt verzichten. Dazu gehören nicht nur Opernhaus und U-Bahn, sondern auch die organisierte gemeinsame Nutzung eines Autos. Carsharing ist in den Metropolregionen popu-lär. Jetzt – davon berichtet Die Zeit – gibt es die ersten Carsharing-Organisationen außerhalb der Städte. Mit speziellen Angeboten wollen Autohersteller und -händler Carsharing auch bei Landeiern populär machen.
Der Tagesspiegel
Äpfel und BirnenWelcher Handyvertrag ist der beste: der mit den vielen Gratis-SMS oder der mit dem großen Datenvolumen? Manche Sachen kann man nicht vergleichen – und versucht es doch. Redensartlich vergleicht man dann Äpfel mit Birnen – bei-des sind Früchte und trotzdem ganz verschieden. Aber wie soll man da zum Beispiel den besten Handyvertrag finden? Vergleichsportale im Internet wollen dabei helfen. Sie ver-gleichen verschiedene Angebote und machen ein Ranking – ganz uneigennützig sind sie aber nicht, erklärt der Text aus dem Tagesspiegel. Die Portale verkaufen die gesammelten Daten wei-ter, bekommen Provisionen oder finanzieren sich durch Werbung.
Der Spiegel
Nimmer sattFast jedes Kind kennt sie: die kleine Raupe Nimmersatt. Sie ist der immer hungrige Held eines bis heute international populären Kinderbuchs aus den 60er-Jahren. In dem Bilderbuch frisst sich das Tier von einer Buchseite zur nächsten, bis es zu einem Schmetterling wird. Dass Raupen auch im wirklichen Leben großen Hunger haben und nie und nimmer satt sind, ist Thema des Zeitungstextes. Aber dieses Mal ist es keine schöne Geschichte, sondern die Geschichte einer Plage, berichtet Der Spiegel: Die Tiere machen mit ihrem Hunger näm-lich ganze Wälder in Deutschland kaputt.
Nur Langenscheidt darf gelb sein
Der blaue Buchstabe „L“ auf gel-bem Grund ist seit fast 60 Jahren das Markenzeichen für Langen-scheidt-Wörterbücher. Deshalb darf die Konkurrenz Gelb nicht mehr verwenden, ent-schied der Bundesgerichtshof (BGH) in einem Streitfall zwischen dem Münchener Verlagshaus und dem US-amerikanischen Sprachlern-Soft-warehersteller Rosetta Stone.
Die verwendeten Gelbtöne seien sehr ähn-lich, sagte Richter Wolfgang Büscher. Kunden könnten Marken und Produkte deshalb verwech-seln. Es bestehe die Gefahr, dass Käufer davon ausgingen, Rosetta Stones Sprachlernsoftware werde von Langenscheidt angeboten.
Rosetta Stone hatte in dem jahrelangen Streit argumentiert, dass der Farbton kein Kennzeichen der Marke sei, sondern nur ein „Blickfänger“. Die Amerikaner warben für ihre Produkte bis jetzt auch in Gelb mit schwarzer Schrift und blauem Logo. Langenscheidt sah deshalb seine Markenrechte verletzt.
Laut deutschem Markengesetz kann ein Farb-ton geschützt werden, wenn er „der Ware einen wesentlichen Wert verleiht“. Langenscheidt hatte sich im Jahr 2010 die Farbmarke Gelb für seine zweisprachigen gedruckten Wörterbücher schützen lassen – wie zum Beispiel auch der Schokoladenhersteller Milka das Lila seiner Mar-keting-Kuh.
Mit der Entscheidung des Gerichtshofs hat Langenscheidt nun das Monopol auf gelbe Wörterbücher. „Nur einer darf gelb sein“, titel-te da raufhin die Süddeutsche Zeitung. Rosetta Stone will aber noch nicht aufgeben. In einem zweiten Prozess beim BGH will die Firma errei-chen, dass die seit 2010 geschützte Langen-scheidt-Farbmarke gelöscht wird. Dann würde der Konkurrenzkampf in eine neue Runde gehen.
FOTO
: PICTURE ALLIAN
CE/DPA
NUR LANGENSCHEIDT DARF GELB SEIN
der Gr¢nd hier: ganze Buchaußenseite
die Konkurr¡nz hier: andere Firma, die auch Sprachprodukte anbietet
der B¢ndes-ger“chtshof
oberstes Gericht in Deutschland
das Verlags-haus, ¿er
Firma, die Zeitungen, Zeit-schriften oder Bücher herstellt
der G¡lbton, ¿e Variante der Farbe Gelb
der R“chter, - Mann, der im Gericht das Urteil beschließt
ausgehen v¶n ≈ vermuten; glauben
verleihen hier: geben
lœschen hier: wegmachen
die R¢nde, -n hier: eine von mehreren Phasen bei einem (sportlichen) Kampf
LEIHEN FÜR LANDEIER
das L„nd hier: ↔ Stadt
eben hier: ≈ aber
das M“tleid trauriges Gefühl für andere, wenn sie Schmerzen oder Sorgen haben
verz“chten auf hier: nicht haben
gehören zu ≈ ein Teil sein von
die N¢tzung ≈ Benutzung
der Hændler, - Verkäufer
ÄPFEL UND BIRNEN
die SMS, - kurz für: Short Message Service ≈ kurzer Brief, den man mit dem Handy schickt
das Daten-volumen, -volumina
Datenmenge
redensartlich so, dass man einen Satz mit idiomatischer Bedeutung sagt
¢neigennützig so, dass man selbst keinen Vorteil will; nicht egoistisch
die Provision, -en
hier: Geld, das sie für das Sam-meln der Daten bekommen
NIMMER SATT
n“mmer zu keiner Zeit; nie
die Raupe, -n
(der Schm¡tter-ling, -e
Insekt mit langem Körper, Haaren und vielen Beinpaaren, aus dem später ein Schmetter-ling wird ≈ schönes, buntes Insekt, das fliegen kann)
der H¡ld, -en hier: Hauptfigur
die Plage, -n ≈ großes Problem
2711/14
Nachrichten
Wie die Deutschen
arbeitenDer Wirtschaft
geht es gut, die
Arbeitslosenquote ist
niedrig. Haben Arbeit-
nehmer in Deutschland
also keine Probleme?
Außerdem: Sind Fleiß und
Ordnung wirklich typisch
für die deutsche Arbeits-
kultur? Claudia May hat
die Antworten.
28 11/14
%
Das Leben der Deutschen ist wirklich
hart. Das muss jeder denken, der sich
bei Google über ihren Arbeitsalltag infor-
mieren will. Gibt man „Die Deutschen
arbeiten“ in die Suchmaschine ein, schlägt
Google automatisch diese drei Ergänzun-
gen vor: „… zu viel“, „… am härtesten“,
„… am meisten“. Das klingt nach Stress.
Viel Stress. Und fragt man den Deutschen
Gewerkschaftsbund (DGB), dann ist die
Arbeit in deutschen Firmen wirklich kein
Spaß. So lag die mit dem DGB-Index „Gute
Arbeit“ gemessene durchschnittliche
Arbeitsqualität in Deutschland im letzten
Jahr bei 61 von 100 möglichen Punkten.
Kritisiert werden besonders die Arbeits-
bedingungen. Der Leistungsdruck sei so
hoch, dass es immer mehr psychische
Krankheiten gibt, sagt DGB-Vorstands-
mitglied Annelie Buntenbach. „Deshalb
ist eine wirkungsvolle Anti-Stress-Politik
nötig“, so die 59-Jährige. Mit dieser For-
derung ist sie nicht alleine. Arbeitsminis-
terin Andrea Nahles will keinen „Anwe-
senheitswahn“ in deutschen Firmen
haben. Und Familienministerin Manuela
Schwesig hatte Anfang des Jahres die Idee
einer 32-Stunden-Woche für Eltern. Die
IG Metall wollte noch weniger: Nur mit
maximal 30 Stunden in der Woche könne
man Beruf und Familie miteinander ver-
einbaren. Kritisiert wird auch die kon-
stante Erreichbarkeit. Berufliche E-Mails
nach Feierabend? In vielen Branchen ist
das normal. Nimmt die Arbeit also zu viel
Platz ein im Leben der Deutschen?
Aber: Die durchschnittlichen Arbeits-
stunden sind seit 1970 immer weniger
geworden, wie eine Analyse des Statisti-
schen Bundesamtes und des Instituts für
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
zeigt. Damals leistete in Westdeutschland
jeder Arbeitnehmer rund 1970 Arbeitsstun-
den. 2012 waren es in ganz Deutschland
nur noch rund 1400 Arbeitsstunden pro
Jahr. In kaum einem anderen Industrie-
land ist die Zahl so niedrig (siehe Grafik).
Ist der legendäre Fleiß der Deutschen also
nur noch ein Klischee?
So einfach ist die Sache nicht: Denn
gleichzeitig ist die Produktivität gestie-
gen. Jeder Arbeitnehmer leistet also in
der gleichen Arbeitszeit mehr als früher.
Auch arbeitet jeder vierte Arbeitnehmer
an Sonn- und Feiertagen. Nicht vergessen
darf man außerdem die Überstunden: Im
letzten Jahr arbeiteten die Deutschen ins-
gesamt rund 1,4 Milliarden Stunden zu viel
– und machen damit in der Europäischen
Union (EU) die meisten Überstunden, hat
die EU-Kommission festgestellt. Und eine
aktuelle Studie des IAB zeigt, dass weniger
als die Hälfte davon bezahlt oder durch
Freizeit ausgeglichen wird.
„Männer in Vollzeit arbeiten in
Deutschland im Schnitt 44,2 Stunden
pro Woche, Frauen 42,1 Stunden. Das ist
etwas mehr als vertraglich vereinbart“,
sagt Christina Boll, Forschungsdirektorin
beim Hamburgischen Weltwirtschaftsins-
titut (HWWI). „Aber diese Zahlen zeigen
nicht wirklich die Arbeitszeitwünsche.“
So wollen Arbeitnehmer in Vollzeit gern
etwas weniger arbeiten: Männer nämlich
nur 39,2 Stunden und Frauen 36,3 Stun-
den. Bei den Teilzeitbeschäftigten und
Arbeitnehmern mit Minijobs ist es genau
das Gegenteil – die meisten würden gerne
mehr arbeiten.
0
525
1050
1575
2100
So lange wird pro Land gearbeitetDurchschnittliche Arbeitsstunden pro Jahr und Person
Griechenland 2034
Russland 1982
USA 1790
Italien 1752
Japan 1666
Spanien 1666
Großbrita
nnien 1654
Schweiz 1619
Österrei
ch 1576
Frankre
ich 1479
Deutschland 1393
Niederla
nde 1384
FOTO
: PHOTO
DISC/TH
INKSTO
CK
h„rt hier: so, dass man sehr viel arbeitet
kl“ngen nach … hier: machen, dass man an … denkt
der Deutsche Gew¡rkschafts-bund (die Gew¡rk-schaft, -en
Organisation aller deutschen Gewerkschaften
Organisation, die für die Interes-sen der Arbeitnehmer kämpft)
m¡ssen hier: feststellen
der Leistungs-druck (die Leistung, -en
psychischer Stress, viel Leistung bringen zu müssenhier: Arbeit; Erfolg)
sei Konj. I von: sein
das Vorstands-mitglied, -er
Mitglied der Gruppe, die eine Organisation leitet
w“rkungsvoll hier: so, dass es wirklich Aktionen gegen Stress gibt
die F¶rderung, -en
≈ Wunsch
der [nwesen-heitswahn
(der M“tarbei-ter, -
gemeint ist hier: extrem starker Wunsch, dass immer alle Mitar-beiter im Büro der Firma arbeiten Angestellter)
die IG Met„ll (In-dustriegewerk-schaft Met„ll)
größte deutsche Gewerkschaft
kœnne Konj. I von: können
vereinbaren hier: zwei verschiedene Aufgaben kombinieren
die Erreichbar-keit
hier: Möglichkeit, dass man jemanden anrufen oder ihm eine E-Mail schicken kann
einnehmen hier: brauchen; haben
die [rbeits-markt- ¢nd Berufsforschung
≈ systematische Untersuchung zu neuen Berufen und Änderungen auf dem Arbeitsmarkt
die Überstun-de, -n
Arbeitszeit, die man länger arbei-tet, als im Arbeitsvertrag steht
die Studie, -n systematische Untersuchung
ausgleichen d¢rch
gemeint ist hier: wieder eine Balance auf dem Arbeitsstunden-konto herstellen mit
die V¶llzeit Arbeitszeit von 35 bis 42 Stunden pro Woche
der/die Teilzeit-beschäftigte, -n
Mitarbeiter/-in, der/die nicht den ganzen Tag oder die ganze Woche arbeitet
der M“nijob, -s Job, bei dem man bis zu 450 Euro monatlich verdienen kann
Quelle: OECD 2012
2911/14
Anatomie einer Nation
die K“nderbe-treuung
hier: ≈ Kindergärten und Schulen für den ganzen Tag
¢nflexibel hier: so, dass sie Wünsche des Arbeitnehmers zu Arbeitszeit und -ort nicht akzeptieren
der [nspruch, ¿e hier: Wunsch, alle Aufgaben perfekt zu erledigen
der Begr“ff, -e Wort
die Rabenmut-ter, ¿
Mutter, die sich nicht gut um ihre Kinder kümmert
die F¶lge, -n hier: Ergebnis; Konsequenz
der Beitrag, ¿e hier: Betrag, den man jeden Monat an eine Versicherung zahlt
die [ltersarmut Situation, dass man im Alter arm ist
der Vorwurf, ¿e Kritik
die R¶llenver-teilung
hier: Trennung der Arbeits-bereiche
präs¡nt sein zu jeder Zeit da sein
weitergehen hier: bleiben können
der Zus„mmen-hang, ¿e
Kontext; Verbindung
die Generation, -en
Altersgruppe in einer Fami-lie, z. B. Großeltern, Eltern, Kinder; hier: alle Menschen, die ungefähr gleich alt sind
die F„chkraft, ¿e Person mit einer speziellen Berufsausbildung
einfach hier: nur
der F„chkräfte-mangel
Zustand, dass Spezialisten in manchen Berufen fehlen
führen zu … hier: machen, dass es … gibt
das interkultur¡lle Training, -s
Training, in dem man lernt, mit Menschen verschiedener Kulturen zu arbeiten
die Unterneh-menskultur, -en
hier: Art, wie man mit Ge schäftspartnern und Kol-legen spricht und arbeitet
der Wert, -e Ideal, Moral
gehören zu ≈ ein Teil sein von
s„chlich objektiv
Aber warum tun sie es nicht? „Beson-
ders Frauen, von denen fast jede zweite in
Teilzeit arbeitet, haben es im deutschen
Arbeitsalltag nicht einfach“, sagt Boll.
„Unzureichende Kinderbetreuung, unfle-
xible Arbeitgeber, aber auch der zu hohe
Anspruch an sich selbst machen große
Probleme.“ So würden deutsche Frauen,
anders als Frauen in Frankreich oder Skan-
dinavien, weniger Dinge delegieren, wol-
len immer perfekt sein. Das macht nicht
wenige Mütter krank. „Außerdem hat
Deutschland ein romantisches Familien-
bild“, erklärt die 46-Jährige. „Eine Mut-
ter muss immer für ihre Kinder da sein.
Ist sie es nicht, wird sie sehr schnell mit
dem Begriff Rabenmutter konfrontiert.“
Für viele bleibt da nur das Teilzeitmodell,
das aber Folgen hat: der Lohn ist meistens
niedriger als bei Vollzeitbeschäftigten und
damit auch der Beitrag zur Rentenversi-
cherung. Altersarmut in Deutschland ist
heute vor allem ein Problem der Frauen.
Familienväter arbeiten fast nie in Teilzeit.
Und den Vorwurf, ein Rabenvater zu sein,
hören sie selten.
Aber auch viele Männer sind unzu-
frieden mit der traditionellen Rollenver-
teilung, in der sie die ganze Zeit in der
Firma präsent sein müssen und auf keinen
Fall Arbeitsstunden reduzieren dürfen.
„Moderne Väter wollen eine gute Work-Li-
fe-Balance. Immer mehr sagen ihrem
Arbeitgeber: So geht es nicht weiter“, sagt
Boll. „Wieso muss zum Beispiel ein Mee-
ting um 19 Uhr stattfinden? Wir müssen
in den Unternehmen von der Anwesen-
heitskultur wegkommen – wichtig sind
die Arbeitsergebnisse.“
Soziologen sprechen in diesem Zusam-
menhang gern von der Generation Y, also
den Menschen, die zwischen 1980 und Mitte
der 90er-Jahre geboren wurden. Sie wol-
len anders leben und arbeiten als frühere
Generationen. Und weil es in Deutschland
immer weniger Fachkräfte gibt oder auch
Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz
suchen (siehe Kasten), können Arbeitgeber
diese Wünsche nicht einfach ignorieren.
Viele Firmen suchen wegen des Fachkräf-
temangels auch intensiv im Ausland nach
Mitarbeitern. Besonders viele Spezialisten
fehlen im Gesundheitssektor, im techni-
schen Bereich oder auch in der IT (siehe
Deutsch perfekt 3/2014).
Deshalb kommen immer mehr Fach-
kräfte aus anderen Ländern nach Deutsch-
land. Und die meisten sind nicht nur mit
einer neuen Sprache, sondern einer ganz
anderen Arbeitskultur konfrontiert. Und
das kann zu Problemen führen. Denn
natürlich hat die deutsche Arbeitswelt ihre
ganz speziellen Charakteristika.
Iris Wangermann kennt diese genau.
Die 39-Jährige bietet interkulturelle Trai-
nings für Firmen und Universitäten an. Sie
weiß, welche Klischees stimmen – und
welche nicht. „Natürlich gibt es nicht den
einen Deutschen oder die eine deutsche
Unternehmenskultur“, sagt sie. „Aber es
gibt bestimmte Werte, die zur deutschen
Arbeitskultur gehören.“
Ein typisches Beispiel: die Direktheit.
„In Deutschland spricht man – im Ver-
gleich zu anderen Kulturen – sehr direkt
und sachlich miteinander, etwa wenn es
Über den Arbeitsauftrag und über Probleme
wird in Deutschland sehr direkt geredet.
Meetings in deutschen FirmenNicht immer finden sie zu einer
Uhrzeit statt, die für einen Arbeitnehmer mit Kindern passt
30 11/14
]s geht ¢m … Das Thema / Der Inhalt ist …
„ngegriffen hier: kritisiert; verbal attackiert
…, w„s S„che “st.
…, was das Wichtigste ist.
ausdrücken hier: zeigen, was man fühlt und denkt
erw„rten hier: wünschen, dass jemand etwas macht
zw“schen den Zeilen
eine Aussage, die nicht direkt gesagt wurde
der F„ktor, Faktoren
Komponente; objektive Sache
s„chorientiert objektiv; nicht emotional
draußen bleiben hier: nicht zur Berufswelt passen
irritiert unsicher; nervös
%
um Arbeitsanweisungen, Planung oder
Probleme geht“, erklärt Wangermann.
Schon in Österreich ist das, trotz der fast
gleichen Sprache, anders. Für Menschen
anderer Nationen kann diese Direkt-
heit schwierig sein. Manche fühlen sich
dadurch angegriffen. Aber diese Direktheit
hat auch einen Vorteil: Man weiß sofort,
was Sache ist.
Die Deutschen würden deshalb auch
wenig über Mimik oder Gestik ausdrü-
cken, denn in der gesprochenen Sprache
ist schon alles gesagt worden, sagt die
Trainerin. „Deshalb sollten Menschen aus
anderen Kulturen nicht erwarten, dass
Deutsche Bedeutungen zwischen den Zei-
len interpretieren können.“ Wenn man
übrigens einem Deutschen zeigen möchte,
wie schwierig die direkte Art sein kann,
sollte man ihn mit Niederländern zusam-
menarbeiten lassen. Die sind nämlich
noch ein bisschen direkter.
Ein anderer wichtiger Faktor in der
Arbeitswelt: Deutschland hat eine sachori-
entierte Kultur. Emotionen bleiben drau-
ßen – und Regeln und Ordnung sind wich-
tig. „Arbeit und Privates wird in Deutsch-
land stärker getrennt als zum Beispiel in
Italien“, sagt Wangermann. Viele deutsche
Manager sind irritiert, wenn sie mit einem
neuen Geschäftspartner in Italien erst
einmal stundenlang essen gehen müs-
Ausbildung mit System
Wer in Deutschland nicht studiert, sondern direkt einen Beruf lernt, tut dies meistens im dualen System: Auszubildende wechseln immer wieder zwischen einer Firma und einer Berufsschule. Die Ausbildungsinhalte zwischen beiden Institutionen sind aufeinander abge-stimmt. Früher gab es den Slogan: Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Das stimmt nicht mehr für alle Branchen. Während Banken und Versicherungen sel-ten Probleme haben, genug passende Kandidaten zu finden, ist das im Handwerk oder der Gastronomie anders. So gibt es immer weniger Schulabgänger. Und viele davon wollen lieber auf die Universität: „2013 haben rund 507 000 junge Menschen ein Studium begonnen, rund ein Drittel mehr als noch zehn Jahre frü-her“, sagt der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Eric Schweitzer. Manche Firmen zahlen ihren Auszubildenden deshalb jetzt mehr Gehalt, geben ihnen einen Dienstwagen oder finanzieren einen Führerschein. Andere suchen Auszubildende in anderen Ländern. Gelöst ist das Problem dadurch aber nicht.
der/die Auszubilden-de, -n
Person, die eine Ausbildung macht, z. B. eine Lehre
aufein„nder „bgestimmt sein
≈ genau passend gemacht sein
Lehrjahre s“nd keine H¡rrenjahre. (der H¡rr, -en
≈ Solange man eine Ausbildung macht, muss man viel arbeiten und darf keine großen Wünsche haben. hier: ≈ Chef)
während … hier: ≈ im Kontrast dazu, dass …
das H„ndwerk hier: Branche, in der mit den Händen und Werkzeug gearbeitet wird
der Schulabgänger, - Person, die die Schule beendet hat
der Deutsche Industrie- ¢nd H„ndelskammertag
Organisation für ganz Deutschland für die wirtschaftlichen Interessen von Firmen
der Dienstwagen, ¿ Auto für Fahrten aus beruflichen Gründen
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S: I
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Lernen im dualen SystemAuszubildende wechseln in
Deutschland zwischen Betrieb und Berufsschule
Wichtig in der deut-schen Arbeitskultur: Regeln und Ordnung
statt Emotionen.
Diesen Text können Sie mit einem Premium-Abo hören: www.deutsch-perfekt.com/service
3111/14
Anatomie einer Nation
überhaupt hier: ≈ wirklich
das N¡tzwerk, -e
hier: Gruppe von Personen, die sich helfen
das Zuhause, - hier: Haus oder Wohnung und die Familie
distanziert hier: so, dass man nicht viel persönlichen Kontakt möchte
s“ch klarmachen hier: akzeptieren; verstehen
einfach hier: ≈ aus Tradition
ausbr¡msen ≈ sabotieren
der [nsatz, ¿e hier: Idee, mit der man beginnt
die Stærke, -n hier: Bereich, in dem etwas besonders gut ist
die Schwæche, -n
hier: Bereich, in dem etwas nicht so gut ist
der M“ndest-lohn, ¿e
Lohn, den jemand mindestens bekommen muss
die [rbeitskraft, ¿e
hier: jeder Mensch, der arbeiten kann
prophezeien ≈ eine Prognose machen
die Entw“ck-lung, -en
Änderung einer Situation
der Großraum ziemlich großes Gebiet um eine Stadt herum
entstehen hier: neu gemacht werden
lændlich hier: mit vielen Dörfern und kaum StädtenFO
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sen, bevor überhaupt über das Geschäft
gesprochen wird. Aber alle Verwandten
des italienischen Chefs wollen zuerst wis-
sen: Was ist das für einer? Auch sind Netz-
werke, speziell innerhalb der Familie, dort
ex trem wichtig. In Deutschland spricht
man nur mit Kollegen, die man sehr gut
kennt, über das eigene Zuhause. Für neue
Mitarbeiter sind Fragen nach der Fami-
lie tabu. Auf Ausländer wirken Deutsche
deshalb schnell distanziert. „Es hilft, sich
klarzumachen: Niemand hat etwas gegen
Sie persönlich“, sagt die Psychologin. Die
Kultur hier ist einfach so.
Ein anderer Unterschied: Deutsche
machen gern Pläne – zum Beispiel, bevor
sie etwas bauen. „In den USA startet man
gern sofort und verbessert dann den Pro-
totyp immer weiter“, stellt Wangermann
fest. „In Deutschland plant man so lange,
bis der Prototyp perfekt ist.“ Da kann sich
ein Ingenieur aus Oregon sehr schnell
ausgebremst fühlen. Aber die eigene
Arbeitskultur ist nie besser, sondern ein-
fach anders. „Es ist wichtig zu wissen,
dass man selbst alles durch eine kulturelle
Brille sieht. Alle Ansätze haben ihre Stär-
ken und Schwächen“, sagt Wangermann.
Wenn beide Seiten darüber nachdenken,
gibt es viel weniger Probleme.
Probleme gibt es auf einem anderen
Sektor: Weder durch die Fachkräfte aus
dem Ausland noch durch bessere Angebo-
te der Arbeitgeber oder den neuen Min-
destlohn (siehe Kasten) wird es in Zukunft
in Deutschland genug Arbeitskräfte geben.
Eine Studie der Beratungsfirma Pricewa-
terhouseCoopers und des HWWI prophe-
zeit deshalb eine sehr unterschiedliche
Entwicklung der Regionen: „Vor allem
in den Metropolregionen im Westen, im
Großraum Berlin und im westlichen Nie-
dersachsen werden bis 2030 neue Arbeits-
plätze entstehen.“ Der Arbeitsmarkt vie-
ler ländlicher Regionen und großer Teile
Ostdeutschlands wird sich weniger posi-
tiv entwickeln, so die Prognose. Experten
sagen: Es muss schnell etwas passieren –
sonst wird die Wirtschaft bald Probleme
bekommen. 2
Mindestens 8,50 Euro
In 21 von 28 Staaten der Europäischen Union gibt es schon einen Mindestlohn. Ab dem 1. Januar 2015 ist es auch in Deutschland so weit: Mindestens 8,50 Euro (Kosten und Steuern werden dann noch abgezogen) müssen Arbeitnehmer dann pro Stunde bekommen. Es gibt aber Ausnahmen: In Branchen, die allgemein verbindliche Tarifverträge haben, können bis Ende 2016 auch niedrigere Löhne gezahlt werden. Auch Langzeitarbeitslose, die eine Arbeitsstelle bekommen, können für sechs Monate weniger Geld bekommen. Außerdem gibt es spezielle Regeln, zum Beispiel für Erntehelfer. Der Mindestlohn gilt ab dem 18. Geburtstag – oder bei abgeschlossener Berufsausbildung. Deshalb bekommen auch Praktikanten ab nächstem Jahr den Mindestlohn. Nur für spezielle Praktika vor oder während einer Ausbildung oder eines Studiums darf weniger gezahlt werden. Durch den neuen Mindestlohn werden in Deutschland rund 3,7 Millionen Menschen mehr verdienen.
der M“ndest-lohn, ¿e
Lohn, den jemand mindestens bekommen muss
]s “st so weit. hier: Der Moment ist (endlich) da.
„bziehen hier: durch Rechnen wegnehmen
die Ausnahme, -n
↔ Regel
„llgemein verb“ndlich
so, dass sich alle daran orientie-ren müssen
der Tarifver-trag, ¿e
(die Gew¡rk-schaft, -en
Vertrag zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften, in dem offiziell die Höhe der Löhne und Gehälter genannt ist Organisation, die für die Interes-sen der Arbeitnehmer kämpft)
der ]rntehel-fer, -
Person, die beim Sammeln von Obst oder Gemüse hilft
„bgeschlossen hier: mit einer Prüfung beendetNicht weniger als diese SummeAb Januar müssen Arbeitgeber
fast jedem mindestens 8,50 Euro pro Stunde zahlen
Deutsche machen gern Pläne – bevor sie
etwas bauen.
32 11/14
3311/14 33
Reisetipps
Saas-FeeEin Berg aus Eis
Mit dem Alpin-Express und der Metroalpin, der höchsten „U-Bahn“ der Welt, geht es in die Welt der Gletscher. 3500 Meter über dem Meer – und hoch über dem Wintersportort Saas-Fee – wartet eine Grotte aus Eis auf Besucher. Durch einen Tunnel können sie direkt in den Gletscher gehen und viel über die Berge aus Eis lernen. Es gibt eine Kathedrale und Skulpturen aus Eis und andere Ausstellungen. Auch für Kinder gibt es ein Programm. Aber schon die Grotte selbst ist ein toller Anblick. Zum Aufwärmen geht es nach dem Besuch in das Drehrestaurant auf dem Mittelallalin. In einer Stunde dreht sich das Restaurant um 360 Grad – mit Blick auf das Saastal. Dort stehen 18 Viertausender: Für viele ist es das schönste Tal der Schweiz.
Saastal Tourismus, Tel. +41(0)27/9 58 18 58, www.saastal.ch
DresdenHerbsttage in der Elbstadt
Dresden ist einfach zu besichtigen: Fast alle Sehens-würdigkeiten sind zu Fuß zu erreichen. Ein wich-tiger Moment einer Dresden-Reise ist der Besuch des Zwingers. Die Gebäude im Stil des Spätbarocks sind bei jedem Wetter interessant. Der Garten mit Pflanzen, Skulpturen und Springbrunnen und die Fassaden sind bei Sonne am schönsten. Auch bei schlechterem Wetter interessant ist die Gemälde-galerie Alte Meister im größten Zwinger-Gebäude. Zu sehen sind Bilder von Raffael, Vermeer, Dürer, Rubens und Rembrandt. Nach dem Museumsbesuch kann man mit dem Besichtigungsprogramm gleich weitermachen: Vom Zwinger ist es nicht weit zur Semperoper und zur Frauenkirche, den beiden ande-ren wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt.
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Dresden InformationTel. +49(0)3 51/50 15 01www.dresden.de
BremenRathaus-Chef im Glück
Bremens Bürgermeister hat wirklich Glück. Er darf in einem der schönsten Rathäuser Deutschlands arbeiten. Die-ses ist für die vielen Details seiner Fassade und für seine historischen Räume bekannt. Zu sehen sind sie bei einer Führung durch das zwischen 1405 und 1410 im gotischen Stil gebaute Rathaus. 200 Jahre später hat man es im Stil der Weser-Renaissance renoviert. Vor dem Rathaus steht Bremens bekanntester Einwohner: der Roland. Die Statue symbolisiert die Souveränität der Stadt. Roland und Rathaus sind nur zwei Sehenswürdigkeiten der „guten Stube“. So nennen die Bremer den historischen Marktplatz mit den vielen dekorierten Häusern.
Bremen TourismusTel. +49(0)4 21/3 08 00 10
www.bremen-tourismus.de
HERBSTTAGE IN DRESDEN
das Gebäude, - Haus
der Spr“ng-brunnen, -
≈ Konstruktion aus hartem Material: Sie macht Wasser-fontänen.
die Gemälde-galerie, -n
Bildergalerie
der [lte Meister, - (der Maler,-
hier: Maler zwischen 1300 und 1700 Person: Sie macht Bilder.)
RATHAUS-CHEF IM GLÜCK
der B•rger-meister, -
Chef von einem Ort oder einer Stadt
gebaut Part. II von: bauen = hier: ein Haus machen
die gute Stube hist. Zimmer für Gäste; hier: schöner Teil von einem Ort oder einer Stadt
n¡nnen sagen zu
EIN BERG AUS EIS
der Gl¡tscher, -
große Menge von Eis in den Bergen
die Kathedrale, -n
große, alte Kirche; hier: Eis in der Form von einer großen Kirche
der [nblick, -e hier: ≈ Bild
aufwärmen (wieder) warm werden
das Drehres-taurant, -s(s“ch drehen
Restaurant: Es dreht sich. hier: im Kreis fahren)
das Tal, ¿er ≈ Landschaft: Sie liegt tief zwischen Bergen.
der Viertau- sender, -
Berg: Er ist mindestens 4000 Meter hoch.
Die richtige Strategie finden
Einen Text kann man auf viele verschie-
dene Arten lesen. Nicht immer hat man
dabei das gleiche Ziel: Einen Roman liest
man anders als ein Kochrezept oder eine
Stellenanzeige. Deshalb ist es wichtig, sich
vorher klarzumachen, welcher Texttyp vor
einem liegt. Dazu liest man am besten
die Überschrift und die ersten Sätze. Oft
hilft auch das Lesen des Endes. Wissen
wir, welchen Texttyp wir vor uns haben,
hilft uns das beim Verstehen. Wir haben
dann nämlich bestimmte Erwartungen an
den Text. Bei einem Rezept für Pfann-
kuchen erwarten wir zum Beispiel keine
Geschichte über Kriminelle, sondern eine
Aufzählung der Zutaten und eine Anlei-
Besser lesenKeine Angst vor unbekannten Texten! Denn mit der richtigen Lesestrategie
können Sprachlerner auch komplizierte Dinge verstehen, weiß Claudia May.
s“ch klarmachen hier: sehen; erkennen
best“mmte (-r/-s) hier: genaue (-r/-s); ≈ geplante (-r/-s)
die Erw„rtung, -en
Hoffnung; Idee; Wunsch
der Pf„nnku-chen, -
in der Pfanne gebackene Speise aus Eiern, Mehl und Milch
die Aufzählung, -en
von: aufzählen = der Reihe nach nennen
die Zutat, -en Lebensmittel, das für die Herstellung eines Gerichts nötig ist
die [nleitung, -en hier: Text, der sagt, was man tun soll
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: MAU
RITIUS IM
AGES/CU
LTURA
34 11/14
tung zur Zubereitung. Das Gehirn kann
sich so gut auf bestimmte Informationen
konzentrieren.
Sie wissen, welcher Texttyp vor Ihnen
liegt? Prima! Dann können Sie nach einer
passenden Strategie suchen. Man kann
fast alle Strategien für jeden Text benutzen
– aber es gibt natürlich immer eine, die
besser funktioniert als andere. Bei einem
Rezept wollen Sie nämlich sicher alles
ganz genau lesen und verstehen. Sonst
endet Ihr Kochversuch ziemlich sicher
in einer kleinen Katastrophe. Anders in
einem Roman: Da ist es für das Verständnis
der Handlung meistens weniger wichtig,
ob der Protagonist nun eine Tasse Zucker
oder Salz in seinen Teig tut. Oft werden
verschiedene Lesestrategien auch kombi-
niert, wobei die nächste Strategie auf der
anderen aufbaut.
Die wichtigsten LesestrategienGlobales Lesen
Leseziel: in kurzer Zeit das
Wichtigste verstehen
Diese Technik nehmen Sie, wenn Sie
nicht jedes Detail verstehen müssen,
sondern den Text als Ganzes. Es ist egal,
wie lang er ist: Man kann einen langen
Fachartikel genauso überfliegen wie eine
kurze Zeitungsnachricht. Globales Lesen
eignet sich sehr gut als erste Lesestrategie.
Man kann danach ins detaillierte Lesen
wechseln, wenn nötig. Achtung: Schlagen
Sie unbekannte Wörter nicht sofort nach!
Das kostet sehr viel Zeit. Vielleicht ist das
unbekannte Wort gar nicht wichtig, und
Sie verstehen den Inhalt auch so? Oder Sie
können es aus dem Kontext erraten?
Beispiel: Sie wollen wissen, worum es in
dieser Nachrichtenmeldung ungefähr
geht.
Techniken, die beim globalen Lesen helfen2 Was würden Sie einem Freund erzählen, wenn er
fragt, warum Bürger in Großstädten meistens grö-ßere Probleme mit Armut haben? Auf diese Frage antworten Sie natürlich nicht, indem Sie jedes Detail der Meldung erzählen. Eine kurze Antwort ist genug. Genau darum geht es beim globalen Lesen („Die Einwohner können sich weniger von ihrem Lohn kaufen. Denn der Lohn bleibt gleich oder sinkt, aber die Mieten steigen.“).
2 Schlagen Sie nicht jedes unbekannte Wort und jedes Detail nach! Es ist völlig in Ordnung, wenn Sie nur das Wichtigste verstehen. Das spart Zeit – und Nerven.
2 Achten Sie darauf, nicht doch ohne Absicht plötz-lich detailliert zu lesen, denn sie wollen nur einen Überblick.
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Ordnung und Fleiß?Wie arbeiten die Deutschen wirklich? GeschichteMichael Schumachers Start in der Formel 1
9. November 1989Erinnerungen: als sich die deutsch-deutsche Grenze öffnete
Sprache & Service2 Deutsch im Beruf: Wie deutlich darf Kritik sein?2 Grammatik: Imperativ
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Ost- und W
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9. Novem
ber 1989 Lesestrategien
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Lesestrategien Keine Angst vor schweren Texten!
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die Zubereitung Herstellung von Speisen
das Geh“rn, -e Organ im Kopf, mit dem man denkt und fühlt
das Verstændnis hier: Verstehen
die H„ndlung, -en
hier: Geschichte: Was genau passiert?
der Protagon“st, -en
Person, die eine wichtige Rolle spielt
der Teig, -e weiche Mischung, z. B. aus Mehl, Wasser oder Milch, Ei, Salz und/oder Zucker
wobei hier: und dabei
aufbauen auf hier: als Basis nehmen
der F„charti-kel, -
Text mit einem Inhalt aus einem speziellen Bereich, z. B. Computer oder Medizin
überfliegen hier: nicht genau lesen; schnell lesen
s“ch eignen „ls gut passen für
nachschlagen hier: die Bedeutung eines Wortes suchen
k¶sten hier: brauchen
erraten ≈ richtig raten
¡s geht ¢m … das Thema / der Inhalt ist …
die Nachrichten-meldung, -en
Information in den Nach-richten
die [rmut Situation, dass man arm ist
indem ≈ dadurch, dass …
vœllig ganz; komplett
der Überblick, -e ≈ Orientierungshilfe; zusam-menfassendes Bild
%
Armutsgefahr für GroßstädterIn vielen deutschen Großstädten können sich die Bewohner weniger von ihrem Gehalt leisten
als in ländlichen Regionen. Das Armutsrisiko sei in Städten wie Köln, Dortmund und Berlin
besonders hoch. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) in
einer aktuellen Studie. Dabei verglichen die Forscher die Einkommen in verschiedenen Regio-
nen Deutschlands mit den jeweiligen Preisen für Lebensmittel, andere Produkte und Mieten,
um die sogenannte „relative Kaufkraftarmut“ festzustellen. Das Ergebnis: In ländlichen Regi-
onen sind im Durchschnitt nur fast 14 Prozent der Bevölkerung kaufkraftarm, in den Städten
aber 22 Prozent. Besonders kritisch ist die Situation in Köln, wo 26,4 Prozent der Bewohner
von Kaufkraftarmut betroffen sind. Es folgen Dortmund (25,5 Prozent) und mehrere Bezirke
Berlins (24,5 Prozent). Schuld an der Situation seien vor allem stagnierende oder fallende
Einkommen und steigende Mieten.
Das ist besonders wichtig.
3511/14
Lesestrategien
Detailliertes Lesen
Leseziel: alles genau wissen
Sie lesen den Text sehr intensiv, weil
Sie alles verstehen wollen. Hier ist wirk-
lich jedes Wort, jede Zeile und jeder Absatz
wichtig. Sie lesen den Text auch mehrere
Male, wenn Sie beim ersten Lesen nicht
alles verstanden haben. Das ist nicht nur
bei Kochrezepten wichtig, sondern beson-
ders bei Verträgen: Die sind oft kompliziert
formuliert. Aber ignorieren sollte man die
Details auf keinen Fall, bevor man etwas
unterschreibt. Oft folgt das detaillierte auf
das selektive Lesen: Bei einer Wohnungs-
anzeige werden Sie zuerst schauen, ob
zum Beispiel der Preis oder die Anzahl der
Zimmer zu Ihrem Wunsch passt. Stimmen
diese Faktoren, werden Sie sicher auch die
anderen Details lesen.
Beispiel: Sie wollen Pfannkuchen machen
und lesen deshalb das Rezept ganz genau.
Techniken, die beim detaillierten Lesen helfen2 Achtung: Es ist nur selten effizient, sofort mit detail-
liertem Lesen anzufangen. Denn vielleicht brauchen Sie wirklich nur bestimmte Informationen oder eine Idee des Textinhalts.
2 Markieren Sie unbekannte Wörter, die Sie wichtig finden, und schlagen Sie diese nach, wenn Sie sie nicht aus dem Kontext verstehen können.
2 Schreiben Sie bei langen und schwierigen Texten neben jeden Abschnitt eine Notiz zum Inhalt.
2 Sie müssen einen sehr schweren Fachtext verstehen? Dann suchen Sie sich in anderen Büchern oder im Internet mehr Informationen zum Thema. Informieren Sie sich bei einem Geschichtstext zum Beispiel über die Epoche. Wenn es um moderne Kunst geht, lesen Sie etwas über den Stil.
Selektives Lesen
Leseziel: spezifische
Information finden
Diese Strategie benutzt man, um mög-
lichst schnell zu lesen und dabei eine
bestimmte Information zu finden. Ein
Beispiel: Sie suchen in einem gedruckten
Fahrplan eine Zugverbindung am Mittag
von Hamburg nach Osnabrück. Dann fan-
gen Sie nicht an, den Fahrplan von oben
nach unten zu lesen. Sie springen mit den
Augen direkt zur passenden Uhrzeit.
Sinnvoll ist selektives Lesen auch im
Studium, wenn man in einem Text nach
der Antwort auf eine ganz bestimmte
Frage sucht. Auch bei Internetsuchmaschi-
nen ist es wichtig. Man muss zuerst die
Suchergebnisse überfliegen, um dann die
Webseite anzuklicken, die wahrscheinlich
das beste Ergebnis liefert.
Leckere Pfannkuchen
Sie brauchen: 300 Milliliter Milch
100 Milliliter Mineralwasser
(mit Kohlensäure)
4 Eier
250 Gramm Mehl
eine Prise Salz
für süße Pfannkuchen: 2 Esslöffel Zucker
etwas Öl oder Butterschmalz
Verrühren Sie alle Zutaten außer dem Fett und dem Mineralwasser mit dem Handmixer oder einem Schnee-besen zu einem lockeren Teig. Geben Sie zum Schluss das Mineralwasser dazu.
Erhitzen Sie etwas Fett in einer Pfanne, und gießen Sie so viel Teig hinein, bis der Boden der Pfanne bedeckt ist.
Backen Sie den Pfannkuchen bei geringer Hitze gold-braun, wenden Sie ihn, und backen Sie ihn auf der ande-ren Seite ebenfalls goldbraun. Servieren Sie ihn heiß mit Zimt und Zucker, Apfelmus oder Marmelade.
der [bsatz, ¿e Teil eines Textes
f¶lgen auf hier: nach etwas kommen
die [nzahl ≈ Zahl
der F„ktor, Faktoren
Komponente; ≈ objektive Sache
effizi¡nt so, dass es Sinn macht und eine Hilfe ist
best“mmte (-r/-s)
hier: so, dass man sie aus einer Gruppe von Kriterien wählt
möglichst schn¡ll
so schnell wie möglich
s“nnvoll so, dass es Sinn macht
36 11/14
Beispiel: Sie haben ein Medikament
gekauft und wollen wissen, wie oft und
wann Sie es nehmen müssen. Sie suchen
genau diese Information auf dem Bei-
packzettel.
Techniken, die beim selektiven Lesen helfen2 Suchen Sie gezielt nach wichtigen Begriffen, Sätzen
oder Daten.2 Um diese schneller zu finden, können Sie im Kopf ein
typografisches Vorstellungsbild generieren.2 Markieren Sie so die wichtigsten Inhalte, wenn der
Text lang ist. Suchen Sie verschiedene Informationen, nehmen Sie unterschiedliche Farben.
2 Achtung: Besonders bei längeren Texten fällt man immer wieder in das normale Lesen. Erinnern Sie sich also immer wieder daran, welche Information Sie suchen, sonst verlieren Sie Zeit.
2 Ihnen fehlt eine wichtige Information, Sie haben sie überlesen? Kein Problem: Springen Sie einfach wieder im Text zurück.
Allgemeine Tipps für alle Lesestrategien
2 Aktivieren Sie Ihr Wissen zum Thema.
Bilden Sie Hypothesen über den Text-
inhalt.
2 Gliedern Sie den Text – und formulie-
ren Sie Überschriften zu den einzelnen
Textabschnitten.
2 Der Text ist sehr kompliziert? Suchen Sie
nach kleinen „Verstehensinseln“. Oft
hilft das Markieren von Fachwörtern,
Fachverben, Adjektiven …
2 Der Kontext kann helfen, unbekann-
te Wörter zu verstehen: Was steht da
für eine Wortart? Mit welchen anderen
Wörtern im Text bildet das Wort eine
Bedeutungskombination? Gibt es eine
Beziehung zwischen dem unbekann-
ten Wort und benachbarten Textteilen?
Wenn ja, welche? Was für Ideen und
Assoziationen fallen Ihnen dabei für
die Bedeutung des Wortes ein?
2 Sie können den Text auch in eine ande-
re Darstellungsform übertragen: Malen
Sie eine Skizze, ein Bild, eine Tabelle …
2 Es ist ganz normal, dass Sie langsamer
lesen als ein Muttersprachler. Sie müs-
sen die Wörter und den Satzbau näm-
lich zuerst dekodieren. Lassen Sie sich
davon nicht demotivieren!
2 Keine Panik: Texte aus dem Alltag sind
oft deshalb besonders schwer zu ver-
stehen, weil Ihnen das kulturelle Hin-
tergrundwissen fehlt. Autoren von Zei-
tungsartikeln erwarten meistens, dass
sich ihre Leser zum Beispiel mit der
aktuellen Politik des Landes ausken-
nen. Fiktionale Texte sind einfacher –
dort wird die Wirklichkeit erst einmal
beschrieben.
2 Goethes Faust ist natürlich ein toller
Klassiker. Aber fangen Sie mit leichter
Literatur an! Besonders gute literari-
sche Texte verwenden eine ganz andere
Sprache als die aus dem Deutschunter-
richt. Man muss aber immer erst ler-
nen, was die Norm ist. Sonst können Sie
Abweichungen weder erkennen noch
interpretieren. 2
der Beipackzet-tel, -
Zettel mit Informationen, der in einer Medikamen-tenpackung liegt
gezielt ≈ mit Absicht
der Begr“ff, -e Wort
das Vorstellungs-bild, -er
≈ Bild einer Idee
f„llen “n hier: plötzlich kommen zu
überlesen beim Lesen nicht sehen
einfach hier: schnell; sofort
„llgemein allen gemeinsam
b“lden hier: formulieren; formen
gliedern hier: in zwei oder mehr Teile machen
die W¶rtart, -en grammatische Gruppe, z. B. Verb, Nomen, Adjektiv ...
ben„chbart hier: so, dass sie daneben stehen
die Darstellungs-form, -en
hier: Form, in der Informa-tionen vorgestellt werden
übertragen hier: in eine andere Form bringen
die Sk“zze, -n ≈ Bild; Plan
die Tab¡lle, -n ≈ Liste von Zahlen oder Daten
der M¢ttersprach-ler, -
Person, die eine Sprache als erste Sprache gelernt hat
der S„tzbau Position von Subjekt, Verb, Objekt … in einem Satz
demotivieren die Motivation verlieren
das H“ntergrund-wissen
≈ sehr genaues Wissen über einen speziellen Bereich
s“ch auskennen m“t
hier: gut kennen
fiktional hier: so, dass der Text einen fiktiven Inhalt hat
die [bweichung, -en
Unterschied
Wie ist das Medikament anzu-
wenden?
Nehmen Sie unser Medikament
immer genau nach der Anweisung
des Arztes ein. Bitte fragen Sie
bei Ihrem Arzt oder Apotheker
nach, wenn Sie sich nicht ganz
sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders
verordnet, ist die übliche
Dosierung wie folgt:
Erwachsene und Schulkinder
können bis zu drei Mal täglich
eine Tablette nehmen. Nehmen
Sie die Tablette jeweils morgens,
mittags und abends eine halbe
Stunde vor der Mahlzeit mit genü-
gend Flüssigkeit ein.
Wenn Sie die Einnahme ver-
gessen haben:
Nehmen Sie nicht die doppelte
Dosis ein, wenn Sie die vorherige
Einnahme vergessen haben.
Woran ist bei Einnahme
zusammen mit Nahrungs- und
Genussmitteln und Getränken
zu denken?
Die Tabletten dürfen nicht zusam-
men mit Alkohol eingenommen
oder verabreicht werden, da das
Risiko einer Leberschädigung
insbesondere bei hoher Dosis
erhöht ist.
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S: ISTOCK/TH
INKSTO
CK (2)
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Lesestrategien
Lösungen auf Seite 48
Wörter lernen
Erste Hi l feAuf der Landstraße ist ein Unfall passiert.
Karsten stoppt sein Auto und geht zu dem Unfall. Was passt? Setzen Sie ein!
Krankenwagen 2 Kompresse 2 Schere 2 Erste-Hilfe-Kasten
2 Mullbinde 2 Erste-Hilfe-Anleitung
1. % Hallo, kann ich helfen? Ich habe einen ____________ im Auto.
& Ja, bitte. Wir haben den ____________ schon geru-fen, aber der wird erst in ein paar Minuten hier sein.
2. % Ich habe den Verbandskasten noch nie benutzt. Aber zum Glück ist eine ____________ dabei.
& Eine Person hat sich am Kopf verletzt. Wir brauchen eine sterile ____________ und eine ____________, um einen Verband zu machen.
3. % Kein Problem, hier. Und hier ist eine ____________, wenn Sie den Verband kürzer machen möchten.
1 2 Am Unfal lort Was machen die Ersthelfer am Unfallort? Verbinden Sie!
die Fixierbinde, -n
der Einmalhandschuh, -e
die Erste-H“lfe-[nleitung, -endie sterile W¢ndauflage, -n (auch: die Kompr¡sse, -n)
der Folienbeutel, -
die Schiene, -n
das Antis¡ptikum, Antis¡ptika (auch: die antis¡ptische Fl•ssigkeit, -en)
die M¢llbinde, -n (auch: der Verb„nd, ¿e)
das H¡ftpflaster, -
das Feuchttuch, ¿er
das Dreiecktuch, ¿er
die Pinz¡tte, -n
die R¡ttungsdecke, -n
die Schere, -ndie Kælte-Sof¶rtkompresse, -n
ILLUSTRATIO
N: B
ERNH
ARD FÖ
RTH
1. Ein Mann hat sich den Arm gebrochen. Mit einer Schie-ne wird der Arm
2. Eine Frau hat einen Schock. Die Ersthelfer
3. Ein älterer Herr blutet stark. Die Wunde wird
4. Alle Ersthelfer
5. Eine junge Frau hat Schmer-zen im Bein. Die Schmer-zen werden mit einer
a) legen sie auf eine Rettungsdecke.
b) benutzen Einmalhandschuhe.
c) steril verbunden.
d) Kältekompresse gelindert.
e) geschient.
Erste-Hilfe-Kasten
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Übungen zu den Themen des MonatsLösungen auf Seite 48
Seite 51 Mein erster Monat
SteigerungSafa Ibrahim schreibt, dass man in Deutschland auch ins
kleinste Dorf mit dem Bus fahren kann. Erinnern Sie sich an die Bildung von Komparativ und Superlativ? Testen Sie sich,
und setzen Sie ein! Achten Sie auf die passenden Endungen!
1. München ist eine ____________________ Stadt.
Hamburg ist ____________________. Aber Berlin ist
am ____________________. (groß)
2. Viele Menschen in Berlin sind ____________________.
Die Menschen in meinem Heimatland sind aber noch
____________________. Meine Schwester ist definitiv
am ____________________. (neugierig)
3. Der Alexanderplatz in Berlin ist ____________________.
Das Rote Rathaus finde ich noch ____________________.
Am ____________________ finde ich aber die East Side
Gallery. (schön)
4. Das Brandenburger Tor ist ____________________.
Das Europa-Center ist aber noch ____________________.
Am ____________________ ist der Fernsehturm am
Alexanderplatz. (hoch)
5. In Frankfurt wohnen ____________________
Menschen. In Köln wohnen ____________________. Am
____________________ Menschen wohnen aber in Berlin.
(viel)
1
3
2Seite 66 - 67 Kulturtipps
Haben Sie al les verstanden?
In der Prüfung Deutsch-Test für Zuwanderer (DTZ) Lesen, Teil 1, sollen Sie Informationen zuordnen.
Üben Sie hier! Was passt? Kreuzen Sie an!
1. Sie interessieren sich für Literatur und besuchen Freunde in Wien. Auf welche Veranstaltung könnten Sie gehen?
a) Django Lassib) Regina Scheerc) Michael Köhlmeier
2. Sie gehen gern ins Kino, mögen Dokumentar-filme aber nicht so gern.
a) Im Labyrinth des Schweigensb) Die Familiec) Kofelgschroa
3. Sie interessieren sich für die Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik. Was passt nicht?
a) Die Familieb) Regina Scheerc) Der Untertan
4. Sie lesen gern und suchen nach einem Bestseller. a) Unerwünschtb) Der Untertan c) Zwei Herren am Strand
Seite 62 - 63 Blick von außen
Ganz zu schweigen von …Die Wendung „ganz zu schweigen von“ bedeutet „in ganz
besonderem Maße“, „und besonders“, „und natürlich auch“. Die Wendung steht mit dem Dativ. Lesen Sie die Sätze, und
verbinden Sie sie wie im Beispiel!
%P$
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1. Ich respektiere die Sparsamkeit der Deutschen. Besonders ihre Exaktheit. __________________________________________ __________________________________________________
2. Obst ist in München teuer. Vor allem die Erdbeeren. _____________________________________________________________________________________________________
3. Ich finde schon, dass die Deutschen kaum Eier im Kühlschrank haben. Meine Mutter findet das noch viel mehr. _____________________________________________________________________________________________________
4. Viele Ausländer denken, dass die Deutschen sparsam sind. Die Deutschen denken das natürlich auch. _____________________________________________________________________________________________________
Ich respektiere die Sparsamkeit derDeutschen, ganz zu schweigen von ihrer Exaktheit.
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„Sei bitte vorsichtig!“ – Imperativ
Formendu
Bei der Anrede in der 2. Person Singular lässt man das Personalpronomen „du“ weg. Die Verbform des Imperativs steckt in der Präsensform. Man lässt aber die Endung „-st“ weg:du holst ) hol!
du machst ) mach!
du hilfst ) hilf!
du arbeitest ) arbeite!
Vorsicht! Hier lässt man nur das „-t“ weg:du isst ) iss!
Bei Verben mit Vokalwechsel hat die Imperativ-form keinen Umlaut:du schläfst ) schlaf!
du fährst ) fahr!
ihr
Die Imperativform der 2. Person Plural ist iden-tisch mit der Präsensform. Nur das Personalpro-nomen „ihr“ lässt man weg:ihr kommt ) kommt!
ihr lasst ) lasst!
Funktion
Mit dem Imperativ kann man verschiedene Dinge ausdrücken: eine Bitte, einen Appell, einen Vorschlag, einen Ratschlag, einen Befehl, eine Warnung oder eine Anleitung:
Schreiben Sie das neue Angebot bitte noch heute fertig! (Bitte)Stoppt den Plastikmüll! (Appell)Lass uns doch morgen darüber sprechen! (Vorschlag)Seien Sie bitte vorsichtig! (Ratschlag)Mach jetzt deine Hausaufgaben! (Befehl)Tut das lieber nicht! (Warnung)Geben Sie einen halben Liter Milch in den Topf! (Anleitung)
1. eine Radtour durch den Englischen Garten machen
__________________________________________________________________________________________________
2. das Deutsche Museum besuchen __________________________________________________________________________________________________
3. an der Isar spazieren gehen __________________________________________________________________________________________________
4. sich die Frauenkirche ansehen __________________________________________________________________________________________________
ReisetippsIhre Freunde fahren nach München. Geben Sie ihnen Tipps,
was sie dort machen sollen. Formulieren Sie Sätze wie im Beispiel im Imperativ!
1
Grammatik
Macht doch eine Radtour durch den Englischen Garten!
Der Imperativ wirkt meistens nicht sehr freundlich. Wörter
wie (doch) bitte (mal) machen eine Aufforderung freundlicher. Bei Tipps und Ratschlägen sagt man zum Beispiel doch (mal)
oder doch einfach: Gib mir doch bitte mal das Salz!
Sprich doch einfach mit ihr darüber!
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Lösungen auf Seite 48
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Sie
Diese Imperativform ist auch identisch mit der Präsensform. Das Personalpronomen „Sie“ bleibt im Satz, aber der Satzbau wird anders:Sie schreiben ) schreiben Sie!
Sie fahren ) fahren Sie!
sein, haben, werden
Diese drei Verben haben Sonderformen: sein haben werden
du sei hab werd(e)ihr seid habt werdetSie seien Sie haben Sie werden Sie
Satzbau
Die Imperativform steht auf Position I im Satz. Ist das Verb ein trennbares Verb, steht das Präfix am Satzende:
Pos. I Satzende
Helfen Sie uns bitte!
Fahren wir am Wochenende doch
in die Berge!
Komm doch mit!
1. Der Terminplan für morgen ist noch nicht fertig. (fertig machen)
_______________________________________________________________________
2. Der Kundendienst ist noch nicht über unsere Entscheidung informiert. (informieren)
_______________________________________________________________________
3. Das neue Angebot für unseren Geschäftspartner ist noch nicht abgeschickt. (abschicken)
_______________________________________________________________________
4. Die Computer sind noch nicht ausgemacht. (ausmachen)
_______________________________________________________________________
4
Zu HauseWas soll Julia alles machen? Setzen Sie das passende
Verb im Imperativ ein!
helfen 2 aufräumen 2 aufstehen 2 putzen
1. Julia, _________________ doch endlich _________________!
Es ist schon 11 Uhr, und du bist immer noch im Bett!
2. _________________ dir doch bitte nach dem Frühstück die Zähne.
3. _________________ bitte dein Zimmer _________________,
bevor Oma und Opa kommen.
4. _________________ mir doch bitte beim Kochen. Ich kann das nicht alles alleine machen.
2
1. jeden Tag / frisches Obst / essen _______________________________________________________________________
2. morgens / weniger Kaffee / trinken _______________________________________________________________________
3. täglich / mindestens eine halbe Stunde / Sport machen _______________________________________________________________________
4. jede Nacht / acht Stunden / schlafen _______________________________________________________________________
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S: ISTOCK/TH
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CK (2)
GesundheitFormulieren Sie Ratschläge
in der „du“-Form!
Im BüroWas soll die Sekretärin
vor Feierabend noch alles erledigen? Formulieren
Sie Sätze wie im Beispiel!
Machen Sie bitte den Terminplan für morgen fertig.
Beendet man einen Imperativ-satz mit einem Ausrufezeichen, dann gibt man dem Satz mehr
Nachdruck:Beeilt euch jetzt!
Schreibt man nur einen Punkt am Satzende, dann gibt
man dem Satzinhalt keinen Nachdruck:
Beeilt euch doch bitte.
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Kritik – wie deutlich darf und muss sie sein?Wer darf im Berufsleben wen kritisieren – und mit welchen Worten? Das ist von Kultur zu Kultur sehr unterschiedlich.
Wie ist das in den deutschsprachigen Ländern? Was können Sie sagen, was ist tabu?
Es gibt große Unterschiede zwischen den Kulturen, wie kritisiert werden darf, wer
kritisieren darf und ob überhaupt kritisiert wer-den darf. Die deutschsprachigen Länder gelten als sehr direkt. Kritik ist erlaubt und manchmal sogar gewollt. Nicht nur die Chefs dürfen Kritik üben, sondern auch die Arbeitnehmer. Aber es ist sehr wichtig, wie man Kritik übt: nämlich ruhig und höflich.
Vorsichtige Kritik
Indem Sie sagen, dass Sie Ihren Gesprächspartner und seine Position verstehen, können Sie vorsich-tig Kritik üben. Stellen Sie höfliche Fragen:
Ich denke, ich verstehe, was Sie meinen. Aber
…
Ich verstehe Ihren Standpunkt (= Aspekt; Mei-nung). Aber sollten wir nicht lieber …?
Haben Sie auch daran gedacht, dass …?
Aber finden Sie nicht auch, dass wir …?
Entschuldigen Sie, wenn ich danach frage:
Aber wie/was …?
Sind Sie wirklich sicher, dass …?
Haben Sie auch berücksichtigt (= darüber nach-gedacht), dass …?
Ehrlich gesagt frage ich mich, wie/was/ob …
Aber sind Sie auch davon überzeugt (= sind Sie wirklich sicher), dass …?
Hm … So sehen Sie das. Aber denken Sie wirk-
lich …?
Deutliche Kritik
So können Sie direkte Kritik üben. Bleiben Sie dabei aber immer ruhig, höflich und sachlich!Also, ich sehe das anders. / Ich bin da (leider)
anderer Meinung.
Aber Sie haben wohl nicht daran gedacht /
nicht bedacht, dass …
Da habe ich (wirklich) erhebliche Zweifel (= Ich glaube nicht, dass das gehen wird).Ich glaube nicht, dass wir das so machen kön-
nen.
Ich finde nicht, dass das sinnvoll ist (= dass das Sinn macht). Ehrlich gesagt halte ich davon nicht viel (= finde ich das nicht gut). So können wir das (doch) auf keinen Fall
machen.
Ich bin dagegen, weil …
Das sollten wir so wirklich nicht machen.
Deutsch im Beruf
Da habe ich Bedenken (= Ich glaube nicht, dass das gehen wird).
Kritik akzeptieren
Wenn Sie kritisiert werden, hören Sie erst ein-mal ruhig zu. Geben Sie zu, wenn Sie einen Fehler gemacht haben. Akzeptieren Sie es, wenn Ihr Gesprächspartner eine gute Idee hat. Nehmen Sie Kritik nicht zu persönlich, und bedanken Sie sich für das Feedback:Da haben Sie (natürlich) recht.
Ich muss zugeben, dass ich das nicht bedacht
habe.
Wir können über diesen Punkt (= Thema) (gerne) noch einmal sprechen.
Da ist was dran (= Da haben Sie recht). Darüber
sollten wir noch einmal nachdenken.
Hm, ich gebe zu, dass ich das nicht berück-
sichtigt habe.
Ja, das stimmt (wohl). Da habe ich (vielleicht)
einen Fehler gemacht.
Stimmt. Da habe ich einen Denkfehler gemacht
(= Da habe ich falsch gedacht). Jetzt, wo Sie es sagen, muss ich Ihnen recht
geben (= finde ich, dass Sie recht haben).
Bleiben Sie immer höflich und ruhig, wenn Sie andere kritisieren. Sätze wie „Das ist doch totaler Quatsch, was Sie da
sagen!“ sind absolut tabu!
überhaupt hier: wirklich
g¡lten „ls … nach Meinung vieler … sein
sogar auch
Kritik/Krit“k üben kritisieren
indem ≈ dadurch, dass …
s„chlich objektiv
bed„cht Part. II von: bedenken = denken an
¡rst einmal hier: am Anfang
zugeben sagen, dass man einen Fehler gemacht hat
persönlich nehmen (beleidigt
sich beleidigt fühlen so, dass die Gefühle verletzt wurden)
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Lösungen auf Seite 48
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: ISTOCK/TH
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1 Richtig reagierenWas passt zusammen? Verbinden Sie!
1. Finden Sie nicht, wir sollten lieber an den Profit denken?
2. Denken Sie wirklich, dass das so gehen wird? Ich glaube nämlich nicht.
3. Ich verstehe Sie nicht. Sie wollen wirklich die Produktion reduzieren?
4. Das stimmt doch alles überhaupt nicht, was Sie da sagen!
a) Danke, dass Sie Ihre Bedenken mitteilen. Ich werde noch einmal darüber nachdenken.
b) Ich glaube, Sie haben mich missverstanden. Natürlich möchte ich nicht die Produktion reduzieren!
c) Bitte nicht in diesem Ton!
d) Also, ich sehe das anders. Geld ist nicht alles, wir müssen auch an die Arbeitnehmer denken.
2 Im MeetingWas passt? Setzen Sie ein!
Zweifel 2 dran 2 zugeben 2 recht 2 nachdenken 2 verstehen
1. % So. Hat dazu noch jemand eine Frage?
& Ich muss sagen, ich _______________, was Sie meinen, aber sollten wir nicht auch über eine Expansion _______________?
2. % Hm. Ich muss _______________, daran habe ich auch schon gedacht. Aber sind Sie sicher, dass wir dafür auch die Möglichkeit
haben?
& Ich habe da erhebliche _______________. Das wird nicht klappen. Dazu fehlen uns die Ressourcen.
3. & Vielleicht haben Sie _______________. Aber diese könnten wir uns doch beschaffen.
% Da ist was _______________. Darüber sollten wir noch einmal nachdenken.
Danke für den Hinweis (= Information), ich
werde darüber nachdenken.
Danke für Ihr Feedback. Ich werde mir darüber
Gedanken machen (= Ich werde darüber nach-denken).
Kritik ablehnen
Sind Sie (absolut) der Meinung, dass Ihr Gesprächspartner nicht recht hat, können Sie die Kritik ablehnen:Entschuldigung, aber das spielt hier (wirklich)
keine Rolle.
Tut mir leid, aber ich sehe nicht ganz, was das
mit dieser Situation zu tun haben soll (= welche Verbindung es mit dieser Situation gibt).Ich muss sagen, ich verstehe Ihre Kritik nicht.
Ich kann Ihren Einwand (= Kritik) (einfach) nicht
nachvollziehen (= verstehen).Ich glaube, Sie haben mich falsch verstanden.
Das habe ich so gemeint: …
Da haben Sie mich wohl missverstanden (= falsch verstanden). Ich habe das anders gemeint.
Ich habe doch gar nicht behauptet (= sagen, dass etwas so und nicht anders ist), dass …
Ich habe doch gar nicht gesagt, dass …
Vielleicht haben Sie recht, aber ich glaube nicht,
dass das in diesem Fall (so) wichtig ist.
Meiner Meinung nach geht Ihre Kritik an der
Sache vorbei (= spielt Ihre Kritik hier keine Rolle). Aber wichtig ist doch, dass …
Wenn Sie kritisiert werden, können Sie auch
immer fragen, was der andere meint:
Was genau meinen Sie damit?
Was genau stört Sie (daran)?
Was möchten/erwarten Sie von mir?
Wird Ihr Gesprächs partn er unhöflich, soll
ten Sie das sagen: Bitte bleiben Sie höflich!
Bitte reden Sie nicht in diesem Ton mit mir
(= Bitte wählen Sie andere Worte, und blei
ben Sie ruhig.).
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Raten Sie mal! | Comic
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Lösungen auf Seite 48
sein l„ssen nicht machendaheime hist. zu Hause
des rauen Klimas obwohl das Klima so rau ist (rau hier: ↔ mild; unangenehm kalt)dabei/dabei hier: ≈ und das, obwohl …frænkisch von: Franken = Region in Bayern
Was bedeutet „Da brat mir doch einer einen Storch!“ hier? Kreuzen Sie an!
Jemand soll mir einen großen Vogel mit langen Beinen braten!
Das finde ich gar nicht gut!
Das überrascht mich sehr!
s“ch vorstellen hier: sich denken
eben hier: vor einem Moment
die Fee, -n ≈ weibliche Fantasiefigur
Seite 58 - 59 Ein Bild und seine Geschichte
Rennsport
Erst durch Michael Schumacher wurde der Rennsport in Deutschland
wirklich populär. Wie heißen die gesuchten Wörter rund um diesen
Sport? Die Erklärungen helfen Ihnen, die Wörter zu finden.
cke 2 eins 2 Fa 2 For 2 Kon 2 kur 2 mel 2 phie 2 ren 2 Renn 2 Renn 2 rent 2
rit 2 sai 2 son 2 stre 2 tri 2 um 2 vo
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VERLAG
1. Zeit, in der Rennen gefahren werden: die __ __ __ __ __ __ __ __ __ __
2. Weg, auf dem die Autos fahren: die __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __
3. Person, die das Rennen auch gewinnen möchte: der __ __ __ __ __ __ __ __ __ __
4. Teilnehmer bei einem Sportereignis, von dem die meisten Leute glauben, dass er gewinnen wird: der __ __ __ __ __ __ __
5. die höchste Klasse des Automobilsports: die __ __ __ __ __ __ __ __ __ __
6. großen Erfolg haben: __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __
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a
Lösung: etwas wie ein __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ machen
Ein W__________________________ ist bei etwas der Beste der Welt. Der Ausdruck bedeutet, etwas sehr oft, intensiv und sehr aktiv zu machen.
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KondolenzbriefDer 1. November ist in Österreich und Teilen von Deutschland und der Schweiz ein Feiertag: Allerheiligen. An diesem Tag, traditionell
aber am 2. November (Allerseelen), gehen vor allem viele Katholiken auf den Friedhof und denken an die Verstorbenen. Ähnlich tun es die
Protestanten am 23. November, dem Totensonntag. Oft ist es schwer, die richtigen Worte zu finden, wenn jemand gestorben ist. Erfährt
man vom Tod eines Angehörigen, eines Freundes oder Bekannten, dann schreibt man normalerweise einen Kondolenzbrief.
Briefanfang
Schreiben Sie zu Beginn, wie Sie von dem Todesfall erfahren haben:
Lieber Roland, Laura hat mich darüber
informiert, dass Dein Bruder gestorben ist.
Lieber Herr Hess, gestern habe ich in der
Zeitung vom Tod Ihrer Frau gelesen.
Sehr geehrte Frau Doktor Schmitz, von
Ihrem Sekretariat haben wir erfahren,
dass Sie Ihre Tochter verloren haben.
Mitgefühl aussprechen
Das ist bestimmt ein schmerzlicher Verlust für Dich. Ich fühle/
trauere mit Dir.
Diese Nachricht hat mich sehr betroffen gemacht. Auch im Namen
meiner Frau spreche ich Ihnen mein herzliches Beileid aus.
Zu diesem schweren Verlust spreche ich im Namen aller
Mitarbeiter Ihnen und Ihrer ganzen Familie meine tiefe
Anteilnahme aus.
Je besser Sie den Ver-storbenen / die Verstor-bene kannten oder die Angehörigen kennen,
desto persönlicher darf der Brief sein.
Im TaxiEin Urlaub oder eine Geschäftsreise beginnt oft mit einer Taxifahrt. Der Taxifahrer bringt Sie an Ihr Ziel.
Ein Taxi bestellen
Das können Sie am Telefon sagen:
Ich bräuchte bitte sofort ein Taxi in den Schlossweg 3.
Ich brauche bitte für morgen früh um 7.45 Uhr ein Taxi in die
Hauptstraße 23.
Kann ich für morgen, 6 Uhr früh, ein Taxi zum Flughafen
bestellen?
Das sagen Sie zum Taxifahrer am Taxistand oder auf der Straße:
Sind Sie frei? Dann bringen Sie mich bitte zum Hauptbahnhof.
Ich möchte zum Stadttheater, bitte.
Würden Sie mich bitte zum Hotel Genf bringen?
Im Taxi fahren
Wie lange dauert die Fahrt zum Flughafen (ungefähr)?
Wie teuer wird die Fahrt zum Bahnhof (circa)?
Kann ich bei Ihnen mit Karte/Kreditkarte/EC-Karte zahlen?
Könnten Sie bitte ein bisschen schneller fahren? Mein Zug
fährt in zehn Minuten ab.
Könnten Sie mich bitte da vorn rauslassen (= hinauslassen)?
Können Sie bitte anhalten? Ich gehe den Rest zu Fuß.
Im Auge habenIm Deutschen gibt es viele Ausdrücke rund ums Auge. Kennen Sie diese?
ins Auge gehen
(= nicht klappen; ein schlimmes Resultat
haben)
Das wäre fast ins Auge gegangen. Da haben
wir noch einmal Glück gehabt!
etwas im Auge haben
(= etwas planen; etwas machen/kaufen/haben
wollen; etwas als Option haben)
Wir brauchen ein neues Büro. Ich habe da auch
schon etwas im Auge – in der Hauptstraße.
so weit das Auge reicht
(= so weit man sehen kann)
Hier gibt es kein einziges Haus, so
weit das Auge reicht. Nur Natur.
etwas/jemanden
im Auge behalten
(= etwas/jemanden beobachten;
genau sehen, was ein anderer / etwas macht)
Die Preise der Flugtickets ändern sich von Tag zu
Tag. Die muss ich im Auge behalten.
Bezahlen und Auf Wiedersehen sagen
Wie viel macht das?
Was kriegen Sie von mir?
Wie viel bekommen Sie?
Was bin ich Ihnen schuldig?
Was kostet die Fahrt?
Kann ich auch mit Karte bezahlen?
Ich bräuchte bitte eine Quittung.
Könnte ich bitte eine Quittung haben?
Danke und auf Wiedersehen.
Vielen Dank und einen schönen Tag
noch.
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Das Auge isst mit.
(= Das Essen muss nicht nur gut
schmecken, sondern es sollte auch gut
aussehen.)
Wir sollten auch noch Tomaten in
unseren Salat tun, dann haben wir auch
etwas Rotes dabei. Das Auge isst mit.
Da bleibt kein Auge trocken.
(≈ Alle lachen. / Alle weinen.)
Bei den Shows von diesem Comedy-Duo
bleibt kein Auge trocken.
jemandem etwas
aufs Auge drücken
(= jemanden etwas Unangenehmes
machen lassen)
Jetzt muss ich auch noch die Einladun-
gen für die Firmen-Weihnachtsfeier
schreiben. Das hat mir mein Chef aufs
Auge gedrückt.
wie die Faust aufs Auge passen
(= überhaupt nicht zusammenpassen;
aber auch: sehr gut zusammenpassen)
Das bunte Hemd passt wie die Faust
aufs Auge zu der bunten Hose.
ein Auge auf jemanden werfen
(= mit jemandem flirten; jemanden
toll finden)
Hast du es noch nicht gemerkt? Pablo hat
ein Auge auf dich geworfen!
Positives
Falls Sie den Verstorbenen gekannt haben,
schreiben Sie etwas Positives über ihn:
Ich habe mich mit Deinem Bruder gut
verstanden und mochte ihn sehr.
Geben Sie Trinkgeld, dann sagen Sie zum
Beispiel:Hier, stimmt so.
Danke, der Rest ist für Sie.
Fragen und Wünsche
Könnten Sie mich hier bitte um 18.30 Uhr wieder abholen?
Ich brauche nur eine halbe Stunde. Was kostet es, wenn Sie auf
mich warten?
Ich habe einen Hund, kann der auch mitfahren?
Muss ich für den Kinderwagen extra bezahlen?
Kostet das Gepäck extra?
Sind mehrere Koffer im Preis inklusive/inbegriffen?
Könnte ich bitte ein Großraumtaxi (= ein Taxi für mehr als vier
Personen) bestellen?
Wir möchten uns ein Taxi teilen. Bringen Sie uns bitte zuerst in
die Schillerstraße 6 und danach in die Jahnstraße 87.
Ich brauche ein Taxi mit Kindersitz, bitte.
Ich werde die herzliche Art Ihrer Frau
vermissen.
Wir durften Ihre Tochter als sehr fröhlichen
und warmherzigen Menschen erleben.
Freundliche Worte
Finden Sie am Schluss ein paar freundliche
Worte, und bieten Sie Hilfe an:
Bitte lass mich wissen, wenn ich Dir
irgendwie helfen kann. Du kannst mich
immer anrufen, wenn Du Hilfe brauchst.
Wenn Sie Beistand brauchen, können Sie
sich jederzeit an mich oder meine Frau
wenden.
Wir hoffen, dass Sie im Familienkreis all
die Unterstützung bekommen, die Sie
brauchen, um über dieses schmerzliche
Ereignis hinwegzukommen.
Gruß
Ein Kondolenzbrief endet oft mit „Dein/
Deine“ oder „Ihr/Ihre“ – was in normalen
Briefen nur noch selten der Fall ist:
Deine Julia
In stiller Anteilnahme, Ihr Hans Zimmer
In aufrichtiger Verbundenheit,
Ihre Gabriele Tucker
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Die jungen Seiten von
Jeden Monat im Heft!
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Lösungen
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“ns R¡nnen gehen (die W¡tte, -n
hier: eine Wette vereinbaren hier: Prognose, wer gewinnt)
der Fußballweltmeister, - beste Fußballmannschaft der Welt
der Aktionszeitraum, ¿e hier: Zeit, in der eine Aktion angeboten wird
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das Abonnement, -s franz. Bestellung einer Zeitschrift für längere Zeit
m“tfiebern zusehen und nervös warten, wer gewinnt
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REPRÄSENTANZ EMPFEHLUNGSANZEIGENMARKETINGLEITUNG Holger Hofmann
LEITUNG MARKETING B2C & PR Heidi Kral
LEITUNG MARKETING B2B & KOOPERATIONEN Susanne Mürbeth
VERTRIEB HANDEL MZV, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim
BANKVERBINDUNGEN Commerzbank AG, Düsseldorf IBAN DE46 3008 0000 0212 8652 00, SWIFT (BIC) DRESDEFF300 Credit Suisse AG, Zürich IBAN CH12 0483 5055 4833 4100 0, SWIFT (BIC) CRESCHZZ80C
GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel ZettlerTel. +49 (0)89/8 56 81-130E-Mail: [email protected]
SPRACH- & REISEMARKT CROSSMEDIA Eva-Maria MarkusTel. +49 (0)89/8 56 81-131 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]
MEDIA CONSULTANT Iriet YusufTel. +49 (0)89/8 56 81-135E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]
Martina KonradTel. +49 (0)89/8 56 81-132 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]
ANZEIGENPREISLISTE Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 9 ab Ausgabe 1/14.
ISSN 1861-1605
© 2014 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen und Mitarbeiter
HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock
CHEFREDAKTEUR Jörg Walser
REDAKTION Barbara Duckstein (in Elternzeit), Katharina Heydenreich, Sonja Krell, Claudia May, Cornelia Osterbrauck, Janina Schalkhaußer, Sabine Weiser
BILDREDAKTION Judith Rothenbusch
REDAKTIONELLE MITARBEIT Anabel Burmeister, Tanja Haas, Anne Wichmann
AUTOREN Jonny Rieder, Anne Wichmann
KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Joseph Gepp (Wien), Barbara Kerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen), Yvonne Pöppelbaum (Hamburg), Swantje Zorn (Zürich)
GESTALTUNG BfGuK, 80802 München, Georg Lechner (Art Director)
PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm
LITHO Mohn Media Mohndruck GmbH, 33311 Gütersloh
DRUCK Vogel Druck & Medienservice GmbH, 97204 Höchberg
Deutsch perfekt wird besonders umweltfreundlich auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.
VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbH Postanschrift: Postfach 1565, 82144 Planegg Hausanschrift: Fraunhoferstraße 22, 82152 Planegg Tel. +49 (0)89/8 56 81-0, Fax +49 (0)89/8 56 81-105
GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Markus Schunk
VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth
LESERSERVICE Birgit Hess
Seite 12
c) Wolf Haas
Seite 38
1 1. Erste-Hilfe-Kasten, Krankenwagen; 2. Erste-Hilfe-Anleitung, Kompresse, Mullbinde; 3. Schere
2 1. e; 2. a; 3. c; 4. b; 5. d
Seite 39
1 1. große, größer, größten; 2. neugierig, neugieriger, neugierigsten; 3. schön, schöner, schönsten; 4. hoch, höher, höchsten; 5. viele, mehr, meisten
2 1. c; 2. a; 3. c; 4. a 3 2. Obst ist in München teuer, ganz zu
schweigen von den Erdbeeren. 3. Ich finde schon, dass die Deutschen kaum Eier im Kühlschrank haben, ganz zu
schweigen von meiner Mutter. 4. Viele Ausländer denken, dass die Deutschen sparsam sind, ganz zu schweigen von den Deutschen.
Seite 40 - 41
1 2. Besucht doch das Deutsche Museum! 3. Geht doch an der Isar spazieren! 4. Seht euch doch die Frauenkirche an!
2 1. steh … auf; 2. Putz; 3. Räum … auf; 4. Hilf
3 1. Iss jeden Tag frisches Obst! 2. Trink morgens weniger Kaffee! 3. Mach täglich mindestens eine halbe Stunde Sport! 4. Schlaf jede Nacht acht Stunden!
4 2. Informieren Sie bitte den Kundendienst über unsere Entscheidung. 3. Schicken Sie bitte das neue Angebot für unseren Geschäftspartner ab. 4. Machen Sie bitte die Computer aus.
Seite 42 - 43
1 1. d; 2. a; 3. b; 4. c2 1. verstehe, nachdenken; 2. zugeben,
Zweifel; 3. recht, dran
Seite 44
Rätsel: 1. Rennsaison; 2. Rennstrecke; 3. Konkurrent; 4. Favorit; 5. Formel eins; 6. triumphieren; Lösung: etwas wie ein Weltmeister machen
richtig: Jemand soll mir einen großen Vogel mit langen Beinen braten!; Das überrascht mich sehr! falsch: Das finde ich gar nicht gut!
6/14 4911/14 49
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ORNAMENTE AUS DEM DRUCKER SEITE 8
eidgenössisch Swiss suizo suisse svizzero İsviçre Konfederasyo-nu’na ait
związkowy швейцарский
die Hochschule university la universidad l’université l’università üniversite uczelnia вуз
… entstehen lassen to create crear créer … creare oluşturmak powstawać создатьdie Pappe cardboard el cartón le carton il cartone karton tektura картонkünstlich artificial artificial artificiel artificiale yapay sztuczny искусственныйdie Zukunft future el futuro l’avenir il futuro gelecek przyszłość будущее
GEH WEG! SEITE 9
steuern to control controlar contrôler controllare yönetmek nie mieć wpływu управлятьzu nahe kommen encroach on acercarse demasiado trop s’approcher avvicinarsi troppo çok yaklaşmak za bardzo się zbliżyć подойти слишком
близкоim Umkehrschluss conversely a su vez a contrario quindi bu sebeple dlatego поэтомуanschauen to look at mirar regarder guardare incelemek oglądać смотреть наdas Regal shelf la estantería l’étagère lo scaffale raf regał полка
HOLLYWOOD AUF DEM POTSDAMER PLATZ SEITE 9
der Stern star la estrella l’étoile la stella yıldız gwiazda звездаder Schauspieler actor el actor l’acteur l’attore artist aktor актерder Regisseur director el director le réalisateur il regista rejisör reżyser режиссерdie Maskenbildnerin makeup artist la maquilladora la maquilleuse la truccatrice makyöz twórczyni masek гример
HEISSER TEE SEITE 10
der Rest rest el resto le reste il resto kalan reszta остатокder Kandis rock sugar el azúcar cande le sucre candi lo zucchero candito kandis şekeri kandyz крупнокристаллический
сахарumrühren to stir remover mélanger mescolare karıştırmak mieszać перемешиватьeinfach simply solo simplement solo sadece po prostu простоder Bürger citizen el ciudadano l’habitant il cittadino vatandaş obywatel жительder Beutel tea bag la bolsita le sachet la bustina di tè poşet torebka пакетикdas Sprichwort saying el refrán le proverbe il modo di dire atasözü przysłowie пословицаdie Geduld patience la paciencia la patience la pazienza sabır cierpliwość терпение
BERLIN MAG ES NETT SEITE 10
schwierig difficult difícil difficile difficile zor problematyczny тяжелоdie Bezirksbürger-meisterin
district mayor la alcaldesa del distrito la maire de quartier la sindaco distrettuale Bölge Belediye Başkanı burmistrz dzielnicy глава администрации района города
die Broschüre brochure el folleto la brochure l’opuscolo broşür broszura брошюраder Benimm-Tipp advice on good manners el consejo de comporta-
mientole conseil sur la manière de se comporter
il consiglio comporta-mentale
görgülü davranış önerisi porada dotycząca kultu-ralnego zachowania
совет по поведению
insgesamt in total en total en tout in totale toplam łącznie все вместеrezitieren to recite recitar réciter recitare okumak recytować декламироватьfolgen to follow seguir suivre seguire aşağıda yer almak następować следоватьverteilen to discard esparcir répandre sparpagliare dağıtmak rozrzucać раскидыватьbeziehungsweise or o ou o veya lub или die Art manner el carácter la manière d’être il modo di fare tutum sposób характер
KRIMINELL SCHLECHTES DEUTSCH SEITE 10
überfallen to rob atracar attaquer fare una rapina soymak napaść напастьder Rucksack backpack la mochila le sac à dos lo zaino sırt çantası plecak рюкзакder Tresen counter el mostrador le comptoir il bancone tezgah lada прилавок
DAS STÖRT! SEITE 11
die Marktforscherin market researcher la analista de mercado l’analyste de marché la ricercatrice di mercato piyasa araştırmacısı badaczka rynku маркетологdas Essensgeräusch sound of eating el ruido al comer le bruit de nourriture il rumore che si fa
mangiandoyeme sesi odgłosy podczas jedzenia шум во время еды
das Geräusch noise el ruido le bruit il rumore ses odgłos шумder Geruch odour el olor l’odeur l’odore koku zapach запахder Hintermann the person behind el que se sienta detrás la personne de derrière la persona dietro arkadaki kişi osoba z tyłu сидящий сзадиdie Stuhllehne backrest el respaldo le dossier de chaise lo schienale della sedia koltuğun arkası oparcie siedzenia спинка стулаreden to talk hablar parler parlare konuşmak rozmawiać говоритьRücksicht nehmen show consideration tener respeto faire attention avere riguardo saygı göstermek miieć wzgląd считаться
FOTO
: ZE
FA
Gut zu wissen
die Vorstellung screening la sesión la séance la proiezione gösterim seans киносеансder Konsum eating and drinking el consumo la consommation il consumo tüketim jedzenie i picie потреблениеdazugehören part and parcel ser parte de faire partie de fare parte di ait olmak przynależeć быть частьюdas Programmkino arthouse cinema el cine alternativo le cinéma d’art et d’essai il cinema d’essai program sineması kino studyjne артхаусный кинотеатрgeräuschlos silent silencioso qui ne fait pas de bruit silenzioso sessiz nie wydające odgłosów бесшумноdie Verpackung packaging el embalaje l’emballage la confezione ambalaj opakowanie упаковкаdie Garderobe cloakroom la guardarropía le vestiaire il guardaroba gardırop szatnia гардеробder Faktor factor el factor le facteur il fattore faktör czynnik фактор
LEIHEN, NICHT KAUFEN SEITE 11
die Decke ceiling el techo le plafond il soffitto tavan sufit потолокdie Bohrmaschine electric drill la taladradora la perceuse il trapano matkap wiertarka дрельsich lohnen to be worth it valer la pena valoir la peine valere la pena değmek opłacać się иметь смысл
WER HAT ES GESAGT? SEITE 12
der Schauspieler actor el actor l’acteur l’attore aktör aktor актерder Tatort crime scene el lugar del crimen le lieu du crime la scena del crimine olay yeri miejsce przestępstwa место преступленияder Baulöwe construction tycoon el gigante de la const-
rucciónle gros promoteur il palazzinaro inşaat kralı potentat budowlany строительный магнат
bauen constructing construir construire costruire inşa etmek budować строитьder Krimi crime fiction la novela policiaca le polar il giallo polisiye kryminał детективder Roman novel la novela le roman il romanzo roman powieść романsich vorstellen to imagine imaginarse s’imaginer immaginare düşünmek wyobrażać sobie представить себе
ARM UND REICH SEITE 12
der/die Superreiche the mega-rich el/la extremadamente rico/a
le/la super-riche il/la superricco/a süper zengin bogacz очень богатый человек
das Vermögen fortune el patrimonio le patrimoine il patrimonio servet majątek состояниеder Erbe heir el heredero l’héritier l’erede mirasçı spadkobierca наследникübernommen taken over hecho cargo repris l’affaire assunto la guida devralmak przejąć получилиder Platz place el puesto la place il posto sıra miejsce местоdie Wirtschaftsfor-schung
economic research la investigación económica
les études économiques la ricerca economica ekonomi araştırması badania rynkowe экономический анализ
das Nettovermögen net fortune el capital neto la fortune nette il patrimonio netto net servet majątek netto чистое имуществоder Haushalt household el hogar le foyer la famiglia hane gospodarstwo domowe домохозяйствоdie Billion billion el billón le billion il bilione bilyon bilion триллионungleich verteilt unequally distributed mal distribuido réparti inéquitablement distribuito in modo
disomogeneodengesiz nierówny podział неравномерно
распределеноder Unternehmer entrepreneur el empresario l’entrepreneur l’imprenditore firma sahibi przedsiębiorca предпринимательim Durchschnitt on average por término medio en moyenne in media ortalama przeciętnie в среднем
NEUER INSIDER-FILM? SEITE 13
die Fußballweltmeis-terschaft
football world cup el mundial de fútbol le championnat du monde de football
il campionato mondiale di calcio
Dünya Futbol Şam-piyonası
mistrzostwa świata w piłce nożnej
чемпионат мира по футболу
die Mannschaft team el equipo l’équipe la squadra takım drużyna командаder Erfolg success el éxito le succès il successo başarı sukces успехwährend des Turniers during the tournament durante el torneo pendant le tournoi durante il torneo şampiyona sırasında podczas zawodów во время турнираdrehen to shoot footage rodar tourner girare çevirmek kręcić film сниматьaufgenommen filmed grabado enregistré riprendere çekmek uchwycić снял
NACH SIEBEN JAHREN WIEDER SEITE 13
die Umzug AG Umzug AG, research institute for the house-moving market
el Instituto Umzug AG de análisis del mercado de las mudanzas
l’institut Umzug d’analyse du secteur du déménage-ment
Umzug AG, istituto chesi occupa di effettuareanalisi in merito aitraslochi
Umzug AG (Taşınma AG) instytut Umzug AG компания по исследованию переездов
die Bevölkerung population la población la population la popolazione nüfus ludność населениеim Schnitt on average por término medio en moyenne in media ortalama przeciętnie в среднем
gewachsen grown crecido augmenté crescere artmak wzrosnąć выросло
HILFE, CHILI-SCHOCK! SEITE 13
die Soße sauce la salsa la sauce la salsa sos sos соусdie Ernährungswissen-schaftlerin
nutritionist la nutricionista la nutritionniste la nutrizionista beslenme uzmanı badaczka żywieniowa диетолог
die Hochschule university la universidad l’université l’università üniversite uczelnia вузdie Schärfe heat el sabor picante le goût très épicé il piccante acılık ostrość остротаverteilen to spread out repartir répartir distribuire yaymak rozprowadzać распределять
50 11/14
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11/14 51
Mein erster Monat
Safa Ibrahim
in Berlin
HEIMAT: Ägypten
ALTER: 28 Jahre
BERUF: Pharmakologin
ERSTER MONAT: Juli 2014
HOBBYS: Wohltätigkeitsarbeit, neue Leute kennen- lernen
Wann bin ich endlich online? Nach der Ankunft am Flughafen Berlin-Schönefeld
habe ich erst mal gewartet, bis ich im Terminal war. Aber auch dort hat mein Handy keine Internetverbindung gefunden. Seltsam, dachte ich, das WLAN ist wahrscheinlich kaputt. Aber auch in den Tagen danach konnte ich an öffentlichen Plätzen und in Cafés und Restaurants keine Internetverbindung benutzen.
Öffentliche und freie Netze gibt es in Deutschland fast nicht! Und das, obwohl das Land doch sonst so gut vernetzt ist. Man kann in das kleinste Dorf mit einem Bus fahren, seine Route mit einer Karte auf dem Handy oder einer speziellen App planen – aber eben nur, wenn man auch Netz hat.
Wenn ich eine Frage hatte, habe ich deshalb nicht mein Handy gefragt, sondern Menschen in meiner Nähe. Wo ist das Brandenburger Tor? Wann fährt ein Zug? Was ist das für ein Essen? Die Menschen helfen sehr gern. Und sie geben nicht so schnell auf – auch wenn man nicht die gleiche Sprache spricht. Deutsch lerne ich nämlich erst, seit ich in Berlin bin. Die Menschen sind aber sehr neugierig. Sie wollen mehr wissen über meine Heimat, über Religion und Traditionen.
Ich habe eine Wohnung gesucht und deshalb bei einer alten Frau angerufen. Am Telefon
habe ich Englisch gesprochen. Ein Fehler? Sie hat nämlich gleich wieder aufgelegt. Ich habe gedacht: Diese Wohnung kriege ich nicht. Aber dann hat das Telefon geklingelt. Ein Nachbar der Frau hat angerufen. Sie hat ihn geholt, weil er Englisch spricht. Ich habe die Frau dann auch getroffen, und auch sie war sehr neugierig. Zuerst war sie skeptisch, weil ich kein Deutsch konnte, weil ich einen Schleier trage und aus einem fremden Land komme. Aber wie die meisten Deutschen war sie offen und bereit, etwas Neues kennenzulernen. Trotzdem habe ich die Wohnung leider nicht bekommen. Es war aber eine schöne Erfahrung. 2 Interview und Text: Tanja Haas
die Wohltätigkeits-arbeit
≈ soziale Arbeit: Man hilft ande-ren Menschen, z. B. Armen oder Kranken.
s¡ltsam so, dass man etwas nicht leicht verstehen kann
œffentlich hier: für alle offen; ↔ privat
das N¡tz, -e hier: Internet
obwohl auch wenn
vern¡tzt hier: so, dass es schnelles Internet und gute Busverbindun-gen gibt
planen etwas tun wollen und denken: Wie macht man es?
eben hier: ≈ wirklich
das Tor, -e breiter Eingang
aufgeben hier: nicht mehr sprechen wollen
auflegen hier: mit dem Telefongespräch aufhören
der Schleier, - dünnes Stück Stoff: Eine Frau trägt es vor dem Gesicht oder auf dem Kopf.
bereit sein etwas tun wollen
¶ffen hier: interessiert
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Mein Tipp
Ich habe Möglichkeiten gesucht, ins Ausland zu gehen. Dabei habe ich den Deutschen
Akademischen Austauschdienst (DAAD) entdeckt. Er vergibt ein Stipendium, mit dem ich meinen Aufenthalt verlängern kann. Das finde ich toll.
So kann ich Berufserfahrung sammeln oder auch noch andere Orte besuchen. Im DAAD-Büro in Kairo habe ich viele Informationen bekommen.
die Möglichkeit, -en
Sache: Man kann sie machen; Option
der Deutsche Akademische Austauschdienst
Organisation: Sie hilft Studierenden und Unterrichtenden an Universitäten im Ausland und in Deutschland.
entd¡cken finden
vergeben hier: ≈ nach einer Bewerbung geben
das Stip¡ndium, Stip¡ndien
hier: Geld für Studenten von Uni-versitäten oder Organisationen: So können sie ohne finanzielle Probleme studieren.
Berlin
Wie viele dort wohnen: 3,5 MillionenWas interessant ist: Hauptstadt und größte Metropole Deutschlands, Brandenburger Tor,
Alexanderplatz, Rotes Rathaus, East Side Gallery
das Tor, -e breiter Eingang
Eine Übung zu diesem Text
finden Sie auf Seite 39.
Die Nacht, die alles änderte
Am 9. November 1989 öffnete die Regierung der Deutschen
Demokratischen Republik die deutsch-deutsche Grenze –
nicht ganz freiwillig. Vier Menschen, die damals ganz nah
dabei waren, erinnern sich: an Ereignisse, die sie nie vergessen
werden. Barbara Kerbel hat mit ihnen gesprochen.
11/1452
Marion Heine ist spät dran an diesem
Tag. Es ist schon Abend, als die Ost-
berlinerin in die Straßenbahn steigt und
nach Hause fährt. Sie wohnt im Stadtteil
Prenzlauer Berg, an der Uckermünder
Straße, nur wenige Meter von der Berliner
Mauer entfernt. „Auf dem Küchentisch lag
ein Zettel von meinem Sohn“, erzählt die
62-Jährige, die heute Marion Heine-Ger-
2.5.1989 Der Eiserne Vorhang bekommt erste Löcher: Ungarns Regierung kündigt an, die Grenzanlagen zu Österreich abzubauen – was in den folgenden Monaten auch passiert.
7.5.1989 In Leipzig demonstrieren rund 1000 Menschen gegen den Wahlbetrug bei den Kommunalwahlen.
12.6.1989 Der Beitritt Ungarns zur Genfer Flüchtlingskonvention tritt in Kraft: Flüchtlinge dürfen nicht mehr in den Staat zurückgeschickt werden, aus dem sie geflohen sind. Aber die ungarische Regierung verspricht der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), dass Flüchtlinge aus der DDR in diese zurück-geschickt werden.
Der Weg zur Öffnung der Grenze
Es ist vielleicht die berühmteste Pres-
sekonferenz der deutschen Fernsehge-
schichte. Ein historischer Moment – den
Bürger in Ost- und Westdeutschland live
miterleben. Die Pressekonferenz wird live
im DDR-Fernsehen gezeigt. Um 19.05 Uhr
meldet die „Tagesschau“, die wichtigste
Nachrichtensendung des Westfernsehens:
DDR öffnet Grenze. Tausende laufen oder
fahren sofort zu den Grenzübergängen. Sie
wollen reisen. Und das: sofort, unverzüg-
lich.
ber heißt. Darauf steht: Bin im Westen.
„Da dachte ich: Dann mal nix wie rüber!“
Es ist der 9. November 1989. Seit 19 Uhr
ist nichts mehr so, wie es war. In einer
Pressekonferenz spricht Günter Schabows-
ki, Mitglied des Politbüros der Sozialisti-
schen Einheitspartei Deutschlands (SED),
vor in- und ausländischen Journalisten.
Kurz vor 19 Uhr fragt ein italienischer Jour-
nalist nach dem geplanten neuen Reise-
gesetz. Schabowski ist schlecht vorberei-
tet, kennt die Details nicht. Er sagt: In
Zukunft dürfen alle Bürger der Deutschen
Demokratischen Republik (DDR) über alle
Grenzübergänge ausreisen. Reporter fra-
gen nach: Ab wann gilt das? Ab sofort?
Schabowski blättert in seinen Unterlagen
und sagt: „Das tritt nach meiner Kenntnis,
ist das sofort, unverzüglich.“
die Berliner Mauer Teil der Grenze zwischen Ost- und West-deutschland, die von 1961 – 1989 mitten durch Berlin ging
D„nn mal n“x wie rüber!
Dann gehe/fahre ich auch sofort hinüber!
das Pol“tbüro, -s hier: hierarchisch höchste Gruppe einer kommunistischen Partei
die Einheitspartei, -en
einzige Partei eines Landes, die für die Interessen aller Bürger sprechen will
der Gr¡nzübergang, ¿e
Grenzkontrollstelle
nachfragen hier: noch mal im Detail fragen
blættern hier: spezielle Seiten suchen
die }nterlagen Pl. hier: mehrere Blätter mit Notizen
tr“tt … gemeint ist hier: tritt … in Kraft
¢nverzüglich/unver-züglich
sofort
der Eiserne Vorhang
(ideologische) Grenze zwischen westlichen, demokratischen Staaten und östlichen, sozialis-tischen Staaten 1945 bis 1989
„nkündigen hier: über Zukünftiges infor-mieren
die Gr¡nzanla-ge, -n
≈ Grenzzäune und -kontroll-stellen
„bbauen in einzelnen Teilen wegmachen
der Wahlbetrug Versuch, bei Wahlen die Stimm-zettel nicht korrekt zu zählen
der Beitritt, -e von: beitreten = Mitglied in einer Organisation werden
die Fl•chtlings-konvention(der Fl•chtling, -e
Vertrag zu den Rechten der FlüchtlingePerson, die aus religiösen, politischen oder ethnischen Gründen aus ihrer Heimat weggegangen ist / weggehen musste)
fliehen hier: im Geheimen aus einem Land weggehen und nicht zurückkommen
%
FOTO
: ULLSTEIN
BILD
/RÖH
RBEIN
25 Jahre Öffnung der deutsch-deutschen Grenze
11/14 53
Juli 1989 Westdeutsche Medien berichten über eine große Zahl von DDR-Bürgern, die über Ungarn nach Österreich flüchten. Ende des Monats warten rund 150 DDR-Bürger in den Botschaften der Bundesrepublik im Ostblock auf ihre Ausreise.
19.8.1989 Für eine Veranstaltung mit dem Namen Paneuropäi-sches Picknick wird die Grenze zwischen Österreich und Ungarn für einige Stunden geöffnet (siehe
Deutsch perfekt 8/2014). Hunderte DDR-Bürger nut-zen die Gelegenheit zur Flucht. Bis Anfang September reisen rund 3500 Menschen über Ungarn in die Bundesrepublik aus.
4.9.1989 Nach dem Friedensgebet in der Leipziger Nikolaikirche kommen rund 1000 Menschen zur ers-ten Montagsdemonstration. Es ist der Beginn einer Protestbewegung in der ganzen DDR.
Von der Wohnung, in der Heine mit
ihrer Familie lebt, sind es nur ein paar
Schritte bis zum Grenzübergang an der
Bornholmer Straße. Sie wartet noch, bis
ihr Mann nach Hause kommt, dann laufen
sie los. Hunderte warten schon vor dem
Übergang. „Wir haben uns in die Schlange
eingereiht.“
Die Grenzsoldaten sind mit der Situa-
tion überfordert: Es gibt keine offiziellen
Befehle, was sie tun sollen. Eigentlich soll
das neue Reisegesetz erst ab dem nächs-
ten Tag gelten – Schabowskis Information
war nicht richtig. Aber die Menschen las-
sen sich nicht mehr stoppen. Um 23.30 Uhr
entscheidet Kommandeur Harald Jäger:
Der Übergang wird geöffnet.
Und Marion Heine betritt nach 28 Jahren
zum ersten Mal wieder die Bösebrücke. So
wie damals als Kind, vor dem Mauerbau,
als sie mit ihrer Oma zum Einkaufen nach
Westberlin gelaufen war. „Auf dem Rück-
weg hat meine Oma immer eine West-
zeitschrift unter dem Pullover versteckt“,
erzählt sie und lacht. Ihr ganzes Leben hat
sie in Prenzlauer Berg verbracht, die Mauer
ab 1961 immer im Blick. In dieser Nacht
läuft sie mit ihrem Mann in die Freiheit.
„Es war ein unglaublicher Moment.“
In den Kneipen auf der anderen Seite
der Brücke, im Arbeiterbezirk Wedding,
gibt es Freibier für alle. Menschen fallen
sich in die Arme. Im Freudentaumel laufen
Heine und ihr Mann in dieser Nacht bis
zum Kurfürstendamm. „Aber am nächsten
Morgen saß ich pünktlich wieder im Büro“,
sagt sie. „Und die Welt war eine andere.“
Auch ihr Leben wird in der Folge ein
anderes. Sie heiratet ein zweites Mal. Das
Elektronikkombinat, in dem sie arbeitet,
gibt es bald nicht mehr. Ein Teil davon
wird ein Autohaus. Heine-Gerber hat
Glück: Sie findet dort eine neue Arbeit.
20 Jahre lang arbeitet sie als Prokuris-
tin. Schließlich übernimmt sie mit ihrem
Mann die Gaststätte in der Kleingartenan-
lage Bornholm I. Dort, mitten im früheren
Sperrgebiet an der Bornholmer Brücke,
hat ihre Familie seit 1952 einen Garten.
„Für mich hat mit dem Mauerfall ein neuer
Lebensabschnitt begonnen“, sagt sie.
Vielleicht ist ihr in der Nacht vom 9.
auf den 10. November 1989 ja eine junge
Frau auf dem Fahrrad aufgefallen, die den
Massen entgegenfuhr. Sabine Erdmann
macht in diesen Stunden etwas Unge-
wöhnliches: Sie fährt vom Westen in den
Ostteil der Stadt.
Damals ist sie 29 und lebt seit zwei
Jahren in Westberlin. 1987 ist sie aus Ost-
berlin ausgereist. „Ich war beruflich in
einer Sackgasse“, sagt die 54-Jährige,
die inzwischen Sabine Erdmann-Kutnevic
heißt.
Bis 1987 arbeitet sie als Diplom-Chemi-
kerin an der Akademie der Wissenschaften
in Ostberlin. Sie ist zuständig für die Syn-
these von Pflanzenschutzmitteln. Aber sie
ist auch seit ihrer Jugend in der Umwelt-
und Friedensbewegung aktiv. Ihr Beruf
widerspricht ihren Überzeugungen – aber
für Kritik ist an ihrem Arbeitsplatz kein
Platz. Sie merkt: So geht es nicht weiter.
Sabine Erdmann-KutnevicIn der Nacht der Grenz-öffnung lief sie nicht von Ost nach West, sondern in die andere Richtung – bis zum menschenleeren Alexanderplatz
die Schl„nge, -n hier: Reihe von Menschen, die auf etwas warten
s“ch einreihen “n in eine Reihe stellen
überf¶rdert hier: so, dass man mit einer schwierigen Situation nicht zurechtkommt
der Befehl, -e Kommando
betreten hier: gehen auf
der [rbeiter-bezirk, -e
Stadtteil, in dem viele Arbeiter wohnen
“m Freuden-taumel
im Zustand enthusiastischer Freude
die Prokur“stin, -nen
Frau, die sich um die Dokumentation von Konto-bewegungen in einer Firma kümmert
die Kleingarten-anlage, -n
größeres Gebiet mit vielen kleinen Gärten
das Sp¡rrgebiet, -e
Gebiet, in das nicht jeder gehen darf
der Mauerfall Öffnung der deutsch-deut-schen Grenze
der Lebensab-schnitt, -e
Lebensphase
auffallen hier: sehen; bemerken
die M„sse, -n hier: große Zahl von Menschen
“n einer S„ck-gasse sein (die S„ckgasse, -n
in einer schwierigen Si-tuation sein, in der man keine Änderungsmöglichkeit sieht Straße, in die man nur von einer Seite fahren kann und die am Ende nicht mehr weitergeht)
die Friedensbe-wegung, -en
(organisierte) pazifistische Gruppe
widerspr¡chen hier: nicht zusammenpas-sen mit
n¢tzen ≈ benutzen
die Prot¡st-bewegung, -en
organisierte Gruppe, die gegen die politische oder soziale Situa-tion protestiert
54 11/14
Protest und Flucht
Ende der 50er-Jahre verlassen immer mehr Bürger die Deutsche Demokratische Republik (DDR) und ziehen in den Westen. Als Reaktion darauf schließt die DDR im August 1961 die Grenzen und baut die Mauer in Berlin. Im Herbst 1989 ist es umgekehrt: Wieder reisen Tausende DDR-Bürger in den Westen aus. Aber diesmal ist es der Anfang vom Ende der DDR.
Die Massenflucht beginnt im Frühsommer, als Ungarn seine Grenzanlagen zu Österreich abbaut. Am 1. September öffnet das Land die Grenze zum Westen komplett. DDR-Bürger dürfen zwar offiziell nicht über Ungarn ausrei-sen, benutzen diesen Weg aber trotzdem zur Flucht. Von August bis Oktober fliehen Tausende in die Ständige Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin sowie in die westdeutschen Botschaften in Budapest, Prag und Warschau. Ende September dürfen 6000 DDR-Bürger aus Prag in die Bundesrepublik ausreisen, Anfang November erlaubt die DDR offiziell die Ausreise über die Tschechoslowakei. Mit Sonderzügen fahren die Aussiedler von Prag durch die DDR in den Westen. Bis zum 9. November 1989 verlassen rund 200 000 Menschen über Osteuropa die DDR. Die friedliche Revolution ist nicht mehr zu stoppen.
¢mgekehrt genau das Gegenteil
die M„ssen-flucht, -en
Flucht vieler Menschen
die Gr¡nzanla-ge, -n
≈ Grenzzäune und -kontroll-stellen
„bbauen in einzelnen Teilen wegmachen
fliehen hier: im Geheimen aus einem Land weggehen und nicht zurückkommen
die Stændige Vertretung
früherer Name der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Ostberlin und der Deutschen De-mokratischen Republik in Bonn
sowie und
der S¶nder-zug, ¿e
spezieller Zug, der nicht im Fahrplan steht
der Aussied-ler, -
hier: Immigrant aus der DDR
7.10.1989 In Leipzig, Dresden, Jena, Plauen und Potsdam protes-tieren Tausende gegen den Staat. Die Einheitspartei SED feiert währenddessen in Berlin den 40. Geburtstag der DDR – mit Militärparaden.
9.10.1989 In Leipzig demonstrieren 70 000 Menschen für Reformen. Sie rufen: „Wir sind das Volk.“ Die Regierung lässt sie protestieren. Auch in Halle und Magdeburg gehen Tausende auf die Straße.
4.11.1989 Auf dem Berliner Alexanderplatz demonstrieren Hunderttausende DDR-Bürger für Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Es ist die erste offiziell vom Volk organisierte Demonstration in der Geschichte der DDR.
Im August 1987 heiratet sie zum Schein
einen Mann aus dem Westen und reist aus
der DDR aus. Sie zieht nach Berlin-Schö-
neberg und beginnt ein zweites Studium:
Geschichte und Slawistik. Aber sie fühlt
sich fremd. Kaum jemand interessiert sich
für das Leben, das sie in der DDR geführt
hat. „Die meisten Westberliner haben die
Mauer einfach ignoriert“, sagt sie.
Bis zum Frühsommer 1989 darf sie noch
für Familienbesuche nach Ostberlin fah-
ren. Mit Beginn der Proteste in der DDR ist
damit Schluss. Die großen Demonstratio-
nen, die immer lauter werdende Kritik am
Staat: Erdmann erlebt sie vor dem Fernse-
her. „Jahrelang habe ich für mehr Freiheit
gekämpft. Und dann saß ich wenige Meter
entfernt und durfte im entscheidenden
Moment nicht dabei sein“, sagt sie. „Das
hat mir am meisten wehgetan.“
Am Abend des 9. November 1989 ent-
scheidet sie sich für den umgekehrten
Weg: von West nach Ost. „Ich wollte aus-
probieren, ob ich mit meinem Pass durch-
gelassen werde“, sagt sie. Es klappt. Mit
ihrem Fahrrad fährt sie durch Ostberlin,
steht plötzlich auf dem leeren Alexander-
platz. „Aber eigentlich wusste ich nicht,
was ich dort sollte. Der Alexanderplatz ist
ja vor allem ein hässlicher Platz.“ Es ist
mitten in der Nacht. Klingeln will sie um
diese Zeit bei niemandem mehr. „Und am
Brandenburger Tor Sekt zu trinken, das war
mir zu banal.“ Ein bisschen enttäuscht
fährt sie zurück in den Westen.
Überhaupt: Erdmann-Kutnevic kann
sich nicht nur freuen über das Ende der
DDR. Viele Jahre lang war sie in der Oppo-
sition aktiv, kämpfte für einen reformier-
ten Sozialismus. Die Wiedervereinigung
mit der Bundesrepublik wollen damals die
wenigsten Oppositionellen. Als im Herbst
1989 plötzlich Zehntausende demons-
trieren, wundert sie sich. „Ich habe mich
gefragt: Wo waren die vorher? Jahrzehnte-
lang hat niemand den Mund aufgemacht“,
sagt sie. „In der Schule und im Studium
war ich mit meiner Kritik immer alleine.“
Jetzt ruft die Mehrheit nach Freiheit – und
die wird plötzlich möglich. „Aber dann
ging es den meisten bald nur noch um
Konsum und Westgeld.“
Erdmann-Kutnevic ist das zu wenig.
Der Einsatz für Frieden und Menschen-
rechte bleibt auch nach der Wende das
Thema ihres Lebens. Heute betreut sie für
die kirchliche Hilfsorganisation Brot für die
Welt Hilfsprojekte in Osteuropa.
Kritische Stimmen sind am 9. November
1989 und in den Tagen danach aber nur
wenige zu hören. Im ganzen Land herrscht
Euphorie.
Auch bei Lothar Engler. Er sitzt in seinem
Wohnzimmer in Goslar-Wiedelah (Nieder-
sachsen), als am Abend des 9. November
der Alarm kommt. Er ist Beamter des
Bundesgrenzschutzes (BGS) und an der
deutsch-deutschen Grenze zwischen
Niedersachsen (West) und dem heutigen
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z¢m Schein hier: nicht aus Liebe, sondern als illegale Methode, um in den Westen gehen zu dürfen
die Slaw“stik ≈ systematisches Studium slawischer Sprachen und slawischer Literatur
¢mgekehrt hier: genau in die andere Richtung
der S¡kt alkoholisches Getränk, ähnlich wie Champagner
die Wiederverei-nigung
von: wiedervereinigen = wieder ein Land werden
den M¢nd aufma-chen
hier: kritisieren; protestieren
der Einsatz von: sich einsetzen für = viel für eine Person oder Sache tun
die W¡nde hier: politischer Neuanfang von 1989
“m Dienst sein hier: arbeiten
der B¢ndesgr¡nz-schutz
früher: Sonderpolizei in Westdeutschland; heute: Bundespolizei
die Einheits-partei, -en
einzige Partei eines Landes, die für die Interessen aller Bürger sprechen will
währendd¡s-sen
während dieser Zeit
%
FOTO
S: BARB
ARA KERBEL; U
LLSTEINBILD
/DPA
5511/14
25 Jahre Öffnung der deutsch-deutschen Grenze
9.11.1989 Politbüromitglied Günter Schabowski spricht auf einer Pressekonferenz über ein neues Reisegesetz: Alle DDR-Bürger dürfen in Zukunft auch ins westliche Ausland reisen. Auf die Frage, ab wann das gilt, antwortet er: ab sofort. Tausende kommen noch am Abend an die Grenzübergänge
im ganzen Land. Um 23.30 Uhr öffnet der Kommandeur Harald Jäger den Übergang an der Bornholmer Straße in Ostberlin: Die Mauer ist offen.
Sachsen-Anhalt (Ost) im Dienst. Nach den
Worten von Schabowski ist klar: Etwas
wird passieren an der Grenze. Noch am
selben Abend wird der nahe Grenzüber-
gang Helmstedt-Marienborn geöffnet, der
größte Übergang an der innerdeutschen
Grenze.
Lothar Engler fährt nach Goslar zu sei-
nem Standort. „Die Räume waren voll
mit DDR-Aussiedlern, die über Tschechien
ausgereist sind“, erzählt er (siehe Kasten).
Engler und seine Kollegen suchen sich mit
ihren Schlafsäcken einen Platz und legen
sich hin. Während in Berlin die Menschen
feiern, bleibt in Goslar noch alles ruhig.
Am Freitagmittag beendet er seinen Dienst
und verabschiedet sich ins Wochenende.
Am Samstagnachmittag ist es mit der
Ruhe vorbei. Engler und seine Einheit wer-
den nach Eckertal bestellt. Um 16 Uhr wird
dort die Grenze zu Stapelburg geöffnet.
Die Aufgabe der BGS-Beamten: den Weg
roden, Lampen aufstellen, eine Fußgän-
gerbrücke über einen kleinen Fluss anle-
gen. Sie besorgen Ausrüstung und kom-
men gegen 17 Uhr an die Grenze. „Alles war
schon voller Menschen, viele weinten, die
Atmosphäre war unbeschreiblich“, erin-
nert sich Engler. Zwei Tage nach dem Wun-
der der Grenzöffnung passiert zwischen
Eckertal und Stapelburg wieder etwas
Wunderbares: Grenzer aus West und Ost
entfernen gemeinsam den Grenzzaun und
bauen mit Helfern eine Fußgängerbrücke
über den Fluss.
Bis in die Morgenstunden schuften sie.
Um zwei Uhr früh ist die Brücke fertig, am
Sonntagvormittag kann auch eine alte
Autobrücke für den Verkehr freigegeben
werden. Die Männer beginnen gleich mit
dem Bau einer weiteren Brücke für Rad-
fahrer und Fußgänger. Erst am Montag-
abend legt sich Engler das nächste Mal ins
Bett. „Ich weiß nicht, wie wir das durch-
gehalten haben“, sagt er. „Aber keiner hat
schlappgemacht.“
Auch Lothar Englers Leben ändert sich
durch die Wende. Sein Beruf wird über-
flüssig: keine Grenze, kein Bundesgrenz-
schutz. Heute arbeitet der 59-Jährige bei
der Bundespolizei am Braunschweiger
Hauptbahnhof. In seiner Freizeit kramt er
in alten Fotos, sammelt historische Doku-
mente und organisiert Treffen von ehema-
ligen Grenzbeamten. „Die meisten meiner
Kollegen interessieren sich nicht mehr für
die Geschichte der deutsch-deutschen
Teilung“, sagt er. „Aber ich kämpfe dafür,
dass das nicht vergessen wird.“
Einer, der mit ihm kämpft, ist Andreas
Weihe. Der 53-Jährige hat sein ganzes
Leben an der Grenze verbracht. In Abben-
rode (Sachsen-Anhalt), nur wenige Kilo-
meter von Lothar Engler entfernt. „Direkt
hinter meinem Garten stand früher der
Signalzaun, der erste Teil der Grenzanla-
ge“, erzählt Weihe. Jahrzehntelang domi-
niert die Grenze das Leben in dem Dorf.
Auch das Leben von Weihes Familie. Weil
die Grenztruppen das Gebäude brauchen,
müssen Weihes Großeltern Anfang der
Grenz-öffnung am 11.11.1989 bei Stapel-
burgDen Zaun öffneten Beamte aus Ost
und West gemeinsam
der St„ndort, -e
hier: Gebäude und Anlagen, in denen Polizei oder Militär ist
der Aussied-ler, -
hier: Immigrant aus der DDR
der Schlaf-sack, ¿e
≈ große, warme Tasche, in der man schlafen kann
die Einheit, -en
hier: Gruppe beim Bundesgrenz-schutz
roden Bäume und andere Pflanzen wegmachen
„nlegen hier: bauen
die Ausrüs-tung
hier: alle Werkzeuge und Gegenstände, die man für die genannten Arbeiten braucht
der Gr¡n-zer, -
hier: Beamter des west- oder des ostdeutschen Grenzschutzes
entf¡rnen hier: wegmachen
der Gr¡nzzaun, ¿e
Konstruktion aus Metall, die die Grenze markiert (Foto)
sch¢ften schwer arbeiten
freigeben hier: öffnen
d¢rchhalten die Energie nicht verlieren
schl„ppmachen aufhören, weil man keine Kraft mehr hat; nicht durchhalten
überflüssig nicht nötig
kramen suchen
ehemalig früher
die Gr¡nzanla-ge, -n
≈ Grenzzäune und -kon troll-stellen
die Gr¡nztrup-pe, -n
Gruppe von Grenzsoldaten
das Pol“tbüro, -s hier: hierarchisch höchste Gruppe einer kommunisti-schen Partei
der Gr¡nzüber-gang, ¿e
Grenzkontrollstelle
56 11/14
50er-Jahre für zwei Jahre aus ihrem Hof
ausziehen. Sein Großvater wird schon 1946
von russischen Soldaten abgeholt und
kommt nie zurück. „Die Grenze hat unsere
ganze Familie geprägt“, sagt Weihe.
Seit seiner Kindheit will er wissen,
wie es da vorne aussieht: am vordersten
Zaun – und auf der anderen Seite. Weil er
hofft, in seiner Heimat stationiert zu wer-
den, meldet er sich im Militärdienst zu den
Grenztruppen. Aber er hat Pech: Er wird
nach Berlin geschickt, an die Mauer. Von
1981 bis 1983 ist er dort im Einsatz. „Es war
eine harte Zeit“, sagt er. Er bekommt mit,
wie Soldaten an der Mauer schießen. Ganz
nach vorne an die Grenze darf er nicht –
weder in Berlin und schon gar nicht in
seinem Heimatort.
Nach dem Militärdienst studiert Weihe,
wird Ingenieur. Er heiratet, bekommt Kin-
der. „Man hatte in der DDR eigentlich zwei
Leben“, sagt er. „Ein öffentliches und ein
privates.“
Am Nachmittag des 11. November 1989
fährt auch er nach Stapelburg an die
Grenze. Mit seinem Sohn auf den Schul-
tern schaut er zu, wie die Grenzer mit Ein-
wohnern aus Stapelburg zusammen den
ersten Teil aus dem mehr als drei Meter
hohen Zaun entfernen. Gegen 16.15 Uhr
läuft er durch die Öffnung in den Westen.
Ein Westdeutscher schenkt ihm seine ers-
ten zehn D-Mark. Drüben trifft er zufällig
seinen Onkel aus Goslar, sie verabreden
sich auf ein Bier am Abend – im Westen.
„Das war ein Sprung in die andere Welt“,
sagt Andreas Weihe. 2
Andreas Weihe vor einem Modell der GrenzanlageHeute erinnert
der Heimatverein an die Grenze
prägen hier: beeinflussen
stationiert als Militär an einem Ort sein und dort bestimmte Aufgaben erledigen
s“ch m¡lden zu hier: Mitglied werden wollen von
der Militär-dienst
Tätigkeit als Soldat
“m Einsatz sein hier: als Soldat aktiv sein
m“tbekommen hier: hören; sehen
die Sch¢lter, -n
Körperteil zwischen Hals und Arm
die D-Mark kurz für: deutsche Mark = frü-heres Geld der Bundesrepublik Deutschland
FOTO
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25 Jahre Öffnung der deutsch-deutschen Grenze
58 11/14
Triumph und KontroversenEs ist das Ende einer dramatischen Rennsaison: Am 13. November 1994 wird Michael Schumacher als
erster Deutscher Formel-1-Weltmeister – und macht diesen Sport in Deutschland sehr populär.
Sie lachen, und sie haben Grund dazu: Für Micha-el Schumacher wird ein Traum wahr. Als erster
Deutscher wird der 25-Jährige am 13. November 1994 Formel-1-Weltmeister. Sein Teamchef Flavio Briatore (im Bild rechts) und Rennleiter Tom Wal-kinshaw lassen den Deutschen für das Siegerfoto hochleben. Seit seiner Kindheit liebt Schumacher das schnelle Fahren. Erst fährt er zu Hause in Kerpen bei Köln, auf der Kartbahn seines Vaters. Später wird er Fahrer im Profi-Rennsport. Jetzt ist er am Ziel: Er triumphiert.
Es ist eine der dramatischsten Formel-1-Saisons, die an diesem Novembertag 1994 endet. Ein Renn-wochenende im Frühling in Imola war zur Tragö-die geworden: Am Freitag hatte Rubens Barrichello im Training einen schlimmen Unfall. Am Samstag wurde es noch schlimmer: Der österreichische Fah-rer Roland Ratzenberger starb nach einem Unfall beim Qualifying. Am Sonntag passierte im Rennen noch eine Katastrophe: Der brasilianische Favorit und dreimalige Weltmeister Ayrton Senna fuhr mit sei-nem Auto gegen eine Mauer und starb. Bei anderen Unfällen an diesem Wochenende wurden außerdem Zuschauer verletzt.
Nach diesem Wochenende in Imola ist in der For-mel 1 nichts mehr, wie es war. Regeln werden geän-dert, Strecken langsamer gemacht, Autos sicherer.
Und Schumacher ist nach Sennas Tod plötzlich der Favorit. In den kommenden Monaten liefert sich der 25-jährige Deutsche einen spannenden Kampf mit seinem größten Konkurrenten, dem Briten Damon Hill.
die R¡nnsaison, -s franz. (das R¡nnen, -
Zeit, in der Rennen gefahren werdenhier: sportliches Kämpfen: Wer fährt am schnellsten mit dem Auto?)
der W¡ltmeister, - Bester der Welt
Ein Traum w“rd wahr. ≈ Ein großer Wunsch wird Wirklichkeit.
hochleben l„ssen „Hoch“ rufen und damit jemanden feiern
das Siegerfoto, -s Foto mit dem Gewinner
die Kartbahn, -en Weg, auf dem man Kart fährt
Profi- professionell (-e/-r/-es)
triumphieren hier: großen Erfolg haben
die Str¡cke, -n Weg
s“ch einen K„mpf liefern hier: sportlich kämpfen
sp„nnend ↔ langweilig
der Konkurr¡nt, -en hier: anderer Rennfahrer
5911/14
Ein Bild und seine Geschichte
600 J
ahre
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Jah
ren
Vor
Vor dem letzten Rennen der Saison im aus-tralischen Adelaide hat Schumacher nur einen Punkt Vorsprung vor Damon Hill. In Australien starten beide hintereinander: Schumacher auf Platz zwei, Hill auf Platz drei. Sofort nach dem Start überholen die beiden den Fahrer auf der Poleposition, Nigel Mansell. Die nächsten Run-den fahren die beiden Favoriten dicht hinterei-nander.
Bis zur Runde 36. Dann macht Schumacher einen Fehler und fährt rechts neben die Strecke. Hill kommt näher. Schumacher fährt zurück auf die Strecke. Hill will überholen. Aber Schuma-cher zieht weiter nach links. Die Autos kollidieren – und beide Fahrer scheiden aus. Keiner gewinnt Punkte. Schumacher wird Formel-1-Weltmeister, mit nur einem Punkt Vorsprung.
Bis heute streiten Experten und Fans auf der ganzen Welt über dieses Rennen und Schuma-chers WM-Sieg. Hat der Deutsche die Kollision mit dem Auto seines Konkurrenten mit Absicht provoziert? War der Unfall eine geniale Taktik des skrupellosen Deutschen? Als die britische BBC im Jahr 2003 eine Abstimmung zum „unsportlichsten Moment“ der Sportgeschichte veranstaltet, steht Schumachers Verhalten 1994 in Australien mit auf der Liste.
In Adelaide endet eine Saison, die nicht nur dramatisch ist, sondern in der man auch viel streitet. Immer wieder gibt es Kritik an Schuma-chers Benetton-Team: wegen des Verhaltens im Rennen oder unerlaubten Manipulationen am Auto. Schumacher darf nur in 14 von 16 Rennen an den Start gehen, zwei Mal wird er hinterher disqualifiziert. Deshalb werden am Saison ende nur die Punkte aus zwölf Rennen gewertet. Trotzdem triumphiert der Deutsche.
Die Kontroversen begleiten Schumacher auch in den nächsten Jahren. Aber er wird zum erfolg-reichsten Rennfahrer aller Zeiten: Zwischen 1994 und 2004 wird der Deutsche sieben Mal Formel-1-Weltmeister – öfter als jeder andere Fahrer vor ihm und nach ihm. Die größten Erfol-ge hat er bei Ferrari. Aber immer wieder meinen Kritiker, dass er skrupellos ist und zu viel riskiert.
Schumacher braucht das schnelle Fahren, den Stress, das Risiko. Nach der Saison 2006 hört er als Fahrer auf, vier Jahre später startet er bei Mercedes ein Comeback, fährt noch einmal zwei Jahre. Als er 2012 für immer mit dem Rennsport aufhört, ist er 43 Jahre alt.
der P¢nkt, -e hier: etwas, von dem man viel bekommen muss, um das Rennen zu gewinnen
der Vorsprung, ¿e hier: Distanz des Ersten zu den anderen
hinterein„nder einer hinter dem anderen
der Pl„tz, ¿e hier: Position im Rennen
die R¢nde, -n hier: kompletter Weg, den die Rennfahrer fahren müssen
d“cht hier: mit wenig Platz dazwischen
nach l“nks ziehen hier: machen, dass sich das Auto nach links bewegt
kollidieren ≈ eine Kollision haben
ausscheiden nicht mehr teilnehmen können
der WM-Sieg, -e
(die WM, -/-s
von: siegen = hier: gewinnenkurz für: die Weltmeis-terschaft)
skrupellos ≈ so, dass man Böses tut, ohne ein Tabu zu kennen
die [bstimmung, -en von: abstimmen = hier: wählen
¢nsportlich hier: unfair
das Verh„lten hier: Art, zu fahren; Art, zu kämpfen
die Manipulation, -en hier: Versuch, am Auto etwas zu ändern, ohne dass es jemand merkt
hinterher/h“nterher hier: nach dem Rennen
werten hier: sagen, dass sie gelten
begleiten dabei sein
erf¶lgreich mit Erfolg
„ller Zeiten ≈ früher und heute
FOTO
: ULLSTEIN
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/ZENTRALB
ILD
Bis heute hat er vor allem in Deutschland viele Fans, trotz aller Kontroversen. Für sie und die Öffentlichkeit ist die Nachricht Ende Dezem-ber 2013 ein Schock: Bei einem Skiunfall in den französischen Alpen wird Schumacher schlimm am Kopf verletzt. Monatelang liegt er in der Kli-nik in Grenoble im Koma. Erst im September 2014 kommt er wieder nach Hause, 254 Tage nach dem Unfall.2 Barbara Kerbel
Was im November
noch passiert ist
AM 5. NOVEMBER 1414
Es soll das Ende der Krise sein: Am 5. November 1414 treffen sich 600 Kleriker der lateinischen Kirche zum Konzil von Konstanz. Zu dieser Zeit hat die Kirche ein großes Problem: Seit 1378 gibt es zwei konkurrierende Päpste, seit 1409 sind es drei. Das Konzil von Konstanz soll diese Trennung beenden und außerdem Reformen in der Kirche beginnen. Das braucht viel Zeit: Das Konzil dauert bis zum 22. April 1418. Am Ende haben die Kleriker wenigstens in einer Frage Erfolg: Die drei Päpste müssen gehen, ein neuer Papst wird gewählt.
AM 8. NOVEMBER 1939
Nur durch viel Glück stirbt der Diktator nicht: Am 8. November 1939 verübt Georg Elser im Münchener Bürgerbräukeller ein Attentat auf Adolf Hitler. Er legt eine Bombe in den Keller. Aber Hitler geht früher als erwartet – als die Bombe explodiert, ist der Diktator schon weg. Noch in der Nacht wird Elser verhaftet und bis April 1945 ins Konzentrationslager gebracht. Einen Monat vor Kriegsende lässt Hitler ihn erschießen.
der Kleriker, - Person, die eine Position in der Kirche hat
das Konzil, -e/Konzilien
≈ Treffen von Theologen und Personen mit hoher Position in der Kirche, um über theologische Fragen zu beraten und zu entscheiden
konkurrie- rend
hier: so, dass zwei oder mehr dieselbe Position haben wollen
der Papst, ¿e Mann mit der höchsten Position in der katholischen Kirche
ein Attentat/[ttentat verüben
versuchen, jemanden totzumachen oder etwas Wichtiges kaputtzumachen (oft aus politischen Gründen)
explodieren ≈ plötzlich mit Lärm und Feuer kaputtgehen
verh„ften fangen und mit zur Polizeistation nehmen
erschießen totschießen
Schumacher braucht das schnelle Fahren,
den Stress, das Risiko.
Eine Übung zu diesem Text
finden Sie auf Seite 44.
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Einer EU-Stu- die zuf¶lge … (die EU(die Studie, -n
Wie eine EU-Studie zeigt, …
kurz für: Europäische Union)wissenschaftliche Untersuchung)
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nachkochen hier: so kochen, wie es im Rezept steht
die Rede sein v¶n
hier: geschrieben stehen
jederzeit ≈ immer
g„nze s¡chs nicht mehr als sechs
weilen für eine bestimmte Zeit an einem Ort sein
bek¶chen für eine Person, um die man sich gerne kümmert, kochen
bes¶rgt voll Sorge
ver„nlassen hier: der Grund sein, warum man etwas tut
niemals nie
der H„mster- ¢nd Organi-siertrieb (h„mstern (organisieren
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(viele) Lebensmittel zum Lagern besorgen)hier: Dinge auf nicht ganz korrekte Art besorgen)
zusehen m•ssen
hier: dafür sorgen müssen, dass
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durch Training lernen
ex„kt genau
der Sp„rgel, - Pflanze mit weißen oder grünen langen Teilen, die unter der Erde wachsen und die man als Gemüse isst
zubereiten kochen
Agnieszka Kowaluk über
SparsamkeitEin paar Erdbeeren auf dem Markt kaufen? Die Autorin möchte viel mehr –
mindestens ein Kilo. Das ist in Deutschland teuer. Anders als die Deutschen weiß
sie aber nie genau, wie viel Obst und Gemüse sie später wirklich essen will.
Wie schaffen die es nur, so genau zu planen?
Einer EU-Studie zufolge sind die Deutschen die sparsamsten Verbraucher der Union.
Wie überraschend. Jeder denkt so über Deut-sche, sogar sie selber, und jeder wird das sofort bestätigen, der wie ich neulich eine Kundin sah, die ein einziges Ei kaufte. Man kauft 1 Ei, wenn man ein Ei braucht, was soll daran ungewöhnlich sein? Vielleicht hatte die junge Frau einen defek-ten Kühlschrank. Oder in einem Rezept, wel-ches sie gerade nachkochte, war von „einem Ei“ die Rede; die Deutschen sind schließlich nicht nur für ihre Sparsamkeit, sondern auch für ihre Genauigkeit bekannt.
Mein Eierfach im Kühlschrank ist jedenfalls gefüllt, ich muss schließlich jederzeit auf uner-wartetes Pfannkuchenbacken vorbereitet sein. Das heißt, ich besitze ganze sechs Eier. Was
meine zu Besuch weilende und uns gerne beko-chende Mutter jedes Mal beim besorgten Blick in unseren Kühlschrank veranlasst, mich zum Eierkauf zu schicken, meine wären nämlich alle. Bei ihr liegen im Kühlschrank oft 30 Eier, nie-mals aber weniger als 20, auf dem Wochenmarkt besorgt und von bester Qualität.
Diesen Hamster- und Organisiertrieb der Hausfrauen, die im real existierenden Sozia-lismus zusehen mussten, ihre Familien satt zu bekommen, habe ich mir zum Glück nie antrai-niert. Ich kann mir auch deswegen rational die Entscheidung eines Kunden erklären, der neu-lich im Gemüseladen exakt sechs Spargel ver-langte. Aber bevor ich mir vorstellen konnte, wie er diese zubereitet und für wen (für ihn und seine Frau – jeder drei Stück, dazu Kartoffeln FO
TO:
ISTO
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HIN
KSTO
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Wie viele Eier müssen im Kühlschrank liegen?
Nicht mehr als sechs, meint die Autorin
Eine Übung zu diesem Text
finden Sie auf Seite 39.
6311/14
Blick von außen
Agnieszka Kowaluk
Die Autorin, geboren in Ostpolen, hat in Warschau und Bonn Germanistik studiert. Sie lebt heute in München und arbeitet als Übersetzerin deutscher Literatur und als Journalistin für verschiedene polnische und deutsche Medien. Dieser Text ist aus ihrem Buch Du bist so deutsch!, in dem sie mit viel Humor von den Eigenarten der Deutschen erzählt.
die Eigenart, -en typisches Charakteristikum
© 2
014
RIE
MAN
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– wie viele? – und vermutlich Kochschinken, freilich eine köstliche Mahlzeit), tauschte ich schon verstohlene, verschmitzte Blicke mit dem türkischen Verkäufer. Sechs Spargel. Und zwei Radieschen als Vorspeise?
Ich habe großen Respekt vor der Sparsam-keit der Deutschen, ganz zu schweigen von ihrer Exaktheit, und werfe selber nie, niemals! Lebensmittel weg. Und ich möchte unbedingt diesen Grad der Gewissheit erreichen, in dem man so genau weiß, auf wie viele Spargel man Lust haben wird. Oder wie viele Kartoffeln man bereit ist zu verputzen. Gleichwohl ich die Anek-dote über das Abzählen der Kartoffeln für Gäste doch für eine urban legend halte.
Andererseits lehren einen schon die Münch-ner Lebensmittelpreise Bescheidenheit und treiben einem angeborene Neigungen zur Ver-schwendung aus. In meiner Brust wohnen mitt-lerweile zwei Seelen. Die slawische, auf Genuss und Verprassen programmiert, und die germani-sche, die Verschwendung verabscheut und auf das Preis-Leistungs-Verhältnis achtet.
Da wir zeitweise in drei verschiedenen Ländern wohnen, haben meine Mutter, meine Schwester und ich die Angewohnheit, uns per E-Mail und Skype gegenseitig über unser Ess-verhalten zu informieren, über unsere Einkäufe und die kulinarischen Erfolge („Was sind das für Stückchen in deiner Gorgonzolasoße?“). Nie war transnationales Kochen so einfach wie heute. Im vergangenen Juni erhielt ich enthusiastische Bilder mit prächtigen Erdbeeren im Flechtkorb. „Ich esse keine“, schreibe ich meiner Schwester zurück, „zu teuer.“
Es ist eine Art Protest, in dem ich seit Jahren verharre: Ich kaufe in München keine Erdbee-ren, danke. Selbst im teuren Warschau kann man zum Preis von einem Münchner Plastik-schälchen in der Größe eines Brillenetuis einen ganzen Korb davon erwerben. Anders als korb-weise werden sie auf städtischen Märkten gar nicht angeboten. Bin ich im Frühsommer in Polen, stopfe ich mich bis knapp vor einer Vita-minvergiftung mit ihnen voll. Tomaten kaufe ich im August kofferraumweise. Knoblauch in gan-zen Zöpfen. So oder gar nicht. Ich führe einen privaten Obst- und Gemüsekrieg, auch wenn es für die EU-Wirtschaft wohl kaum ins Gewicht fällt. Manchmal vergesse ich in Deutschland die
Preise, und mit osteuropäischem Schwung fange ich an, Papier- und Plastiktüten zu füllen. „Noch eine Handvoll bitte.“ Der Verkäufer schaut freu-dig-misstrauisch beim Abwiegen der Wildkräu-ter, ob ich weiß, wie viel Euro eine Handvoll wert ist.
Am liebsten würde ich sowieso – wie die in den 80er-Jahren frisch aus Moskau eingetroffene und ihren ersten, schnellen Einkauf auf dem Vik-tualienmarkt erledigende Dame aus der wahren Anekdote meiner Freundin – von allem immer einfach „ein Kilo“ ordern. Erdbeeren in lächer-lichen kleinen Schälchen nicht zu kaufen ist für mich auch eine Entscheidung ästhetischer Natur. Wie praktisch, dass unsere Tochter sowieso eine Erdbeerallergie hat. 2
freilich hier: ≈ wirklich
kœstlich lecker
Bl“cke tau- schen m“t
hier: sich gegenseitig ansehen
verstohlen so machend, dass andere etwas nicht merken
verschm“tzt hier: mit einem Lachen
das Radies-chen, -
Gemüsepflanze mit kleinen, runden, roten Früchten
großen Resp¡kt haben vor
hier: ganz toll finden
g„nz zu schweigen v¶n
hier: und natürlich auch
der Grad der Gew“ssheit
Zustand, dass man etwas ganz sicher weiß
verp¢tzen hier: in kurzer Zeit essen
gleichwohl auch wenn
„bzählen hier: genau zählen, wie viel jeder Gast bekommt
lehren hier: der Grund sein, warum man … lernt
die Beschei- denheit
von: bescheiden = hier: so, dass man keinen Luxus braucht; mit wenig zufrieden
… austreiben hier: dafür sorgen, dass man … verliert
„ngeboren von Geburt an existierend
die Neigung, -en
hier: Lust; besonderes Interesse
die Ver-schw¡ndung
von: verschwenden = zu viel brauchen; hier auch: mehr kaufen, als man essen kann
Zwei Seelen wohnen “n meiner Br¢st. (die Seele, -n
nach Johann Wolfgang von Goethe: ≈ Ich habe Gefühle, die nicht zusammenpassen. hier: das Fühlen und Denken eines Menschen; Psyche)
m“ttlerweile inzwischen
der Gen¢ss, ¿e hier: kulinarische Freude
verpr„ssen zu viel brauchen
ver„bscheuen hassen; stark ablehnen
zeitweise hier: manchmal
die [nge-wohnheit, -en
≈ Gewohnheit
gegenseitig einer den anderen
præchtig sehr schön; hier auch: groß
der Fl¡chtkorb, ¿e
≈ stabile Tasche aus dem Mate-rial eines Baumes
verh„rren hier: bleiben; nicht ändern
das Pl„stik-schälchen, -
kleine, flache Plastikschüssel
erw¡rben kaufen
k¶rbweise in der Menge eines Korbs
s“ch v¶llstop-fen m“t …
… essen, bis man satt ist
k¶fferraum-weise (der K¶ffer-raum, ¿e
in der Menge, die in einen Kofferraum passtRaum hinten im Auto, in den man das Gepäck legt)
der Z¶pf, ¿e aus drei gleich dicken Teilen des Haares gebundene Frisur; hier: mehrere Knoblauch gebunden in der Form eines Zopfes
kaum “ns Ge-w“cht f„llen
kaum eine Rolle spielen
der Schw¢ng hier: Dynamik; Enthusiasmus
die H„ndvoll, - Menge, die man in einer Hand halten kann
das W“ldkraut, ¿er
in freier Natur wachsende Gewürzpflanze, die man auch als Medizin verwendet
eintreffen hier: ankommen
¶rdern hier: verlangen
læcherlich hier: seltsam; komisch
„Ich führe einen privaten Obst- und Gemüsekrieg.“
Alles aus der Dose War er ein Künstler oder ein
Krimineller? Mehr als 120 000 Mal
hat Walter Josef Fischer in Hamburg
sein Pseudonym gesprayt: Oz. Eine
Erinnerung an den bekanntesten
Graffiti-Sprayer Deutschlands.
Graffiti-Sprayer Oz
Die Polizei erwischt ihn immer wieder:
wie er seinen Künstlernamen Oz, ein
Smiley oder kleine geometrische Figu-
ren auf ein Schild oder auf eine U-Bahn
sprayt. Immer wieder muss er deshalb ins
Gefängnis. Am Ende sind es acht Jahre.
2006 – da ist er 56 – passen sogar ein paar
Polizisten speziell auf ihn auf, damit er
nicht sprayt. Aber auch sie können Walter
Josef Fischer nicht stoppen.
Seine Karriere als Sprayer beginnt
früh: Fischers Mutter schickt ihn in den
50er-Jahren in ein Heim, wo man ihn
schlägt. Seine Reaktion: Der Junge malt
dort die Wände an. Schule und Ausbil-
dungen macht er nicht zu Ende. Anfang
der 90er-Jahre kommt er nach Hamburg.
Dort beginnt er seine Karriere als Oz, der
Sprayer. Er selbst sieht sich nicht als Krimi-
nellen, der fremde Häuser kaputt macht.
Mit den Smileys will er die Stadt schöner
machen. Das Sprayen ist für ihn so etwas
wie ein Job. Er ist ein Außenseiter, ohne
wirkliche Arbeit.
In ganz Hamburg sprayt Oz 120 000
Graffitis. Mindestens. Auf Fassaden, auf
U-Bahnen, auf fast alles. So steht es in
den Zeitungen, schon 2002. Zählen kann
der K•nstler, - Person: Sie macht ästhetische Dinge, z. B. Bilder oder Skulpturen.
sprayen engl. mit einem Spray Farbe oder Bilder auf etwas machen
erw“schen hier: jemanden finden, wenn er Verbotenes tut
das Gefængnis, -se Haus: Dort müssen Kriminelle bleiben.
sogar ≈ auch
das Heim, -e hier: Haus mit vielen Zimmern für Kinder: Dort passen wenige Erwach-sene auf viele Kinder auf.
schlagen hier: mit der Hand oder einer Sache einem anderen wehtun
„nmalen Farbe machen auf
die W„nd, ¿e hier: Grenze zwischen zwei Räumen oder Außenseite von einem Haus
der Außenseiter, - hier: Person: Sie ist nicht im sozialen System mit anderen Menschen integriert.
k¶mmen auf hier: ≈ sich denken
der Nachahmer, - hier: Person: Sie macht auch Graffitis.
b¢nt in vielen Farben
das M¢ster, - Kombination von Farben und Formen
vor Ger“cht stehen (das Ger“cht, -e
zum Gericht gehen müssen, weil ein anderer sagt, dass man etwas Kriminelles gemacht hathier: offizielle Institution: Dort wird untersucht: Hat jemand etwas Krimi-nelles gemacht?)
das Plakat, -e ≈ großes Stück Papier mit Informati-onen: Es hängt dort, wo viele Leute es sehen.
der [nwalt, ¿e Person: Sie bietet Beratung und Hilfe an, z. B. bei Problemen mit der Polizei oder bei einem Streit.
[n Oz k¶mmt “n H„mburg niemand vorbei.
≈ In Hamburg kann niemand Oz ignorieren.
das W¡rbepla-kat, -e
Plakat: Damit wird versucht, ein Produkt sehr bekannt zu machen.
erf„ssen hier: über seinen Körper fahren
man diese vielen Graffitis eigentlich nicht.
Oz selbst sagt 2011 Journalisten der Tages-
zeitung: Er weiß gar nicht, wie man auf
diese Zahl gekommen ist. Aber er freut
sich über Helfer: „Nachahmer sind schon
gut, dann bin ich nicht alleine“, sagt er
den Journalisten. Manchmal arbeitet er
ein paar Wochen an großen Bildern. Auf
eine hässliche Wand im Stadtteil Sankt
Pauli sprayt er bunte Muster. Am Ende
sagen die Nachbarn Danke.
Für die Polizei ist Oz aber immer eine
Person, die fremde Häuser kaputt macht
und keine Grenzen kennt. Zeitungen wie
Bild Hamburg und Hamburger Morgen-
post geben ihm den Namen „schlimms-
ter Sprayer der Stadt“. Trotzdem hat er
große Fans. Wenn Fischer mal wieder vor
Gericht steht, sammeln sie Geld für ihn.
Bei einem Spiel des Hamburger Fußball-
klubs Sankt Pauli halten Fans ein Plakat
hoch: Er soll aus dem Gefängnis freikom-
men. Seine Anwälte sagen: Was Oz macht,
ist nicht kriminell. Es ist Kunst.
An Oz kommt in Hamburg niemand vor-
bei. Egal, wo man hinsieht: Er war schon
da. Und seine Graffitis sind noch da. Es
ärgert ihn, wenn sie doch wieder wegge-
macht werden. Er versteht nicht, warum
überall Werbeplakate hängen, aber Men-
schen ihre Nachrichten nicht auch sprayen
dürfen.
Walter Josef Fischer stirbt Ende Septem-
ber in der Nähe des Hamburger Haupt-
bahnhofs. Eine S-Bahn erfasst ihn. Der
64-Jährige stirbt an seinen schweren
Kopfverletzungen. Sein letztes Graffito ist
ein einfaches Oz. Ohne Smiley.
2 Yvonne Pöppelbaum
Der Mann hinter der Maske Sprayer Oz 2011 bei einer Hamburger Ausstellung seiner Graffitis
FOTO
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CTU
RE A
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/DPA
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KinoDie Familie
Schön bunt war sie auf der einen Seite, sehr gefähr-
lich auf der anderen: Wer ohne offizielle Erlaubnis
aus der Deutschen Demokratischen Republik (DDR)
in den Westen wollte, brachte sich in eine gefähr-
liche Situation. Viele Menschen wurden dabei
erschossen. Stefan Weinerts Dokumentarfilm stellt
viele Fragen. Was wurde aus den Familien? Was aus
den Todesschützen? Wie haben die Ämter der DDR
die Toten und ihre Familien verwaltet? Ein Film,
der Angst machen kann.
Filmstart: 7.11.
KonzertKofelgschroa
Im Sommer kam ein Dokumentarfilm über
die Band aus Oberammergau (Bayern) ins
Kino: Frei. Sein. Wollen. Genau das ist das
Thema ihrer Musik: Frei sein – wie geht
das? Sie machen Popmusik, mit typischen
Volksmusik-Instrumenten wie Gitarre,
Tuba und Akkordeon. Damit klingen die
Musiker ziemlich individuell. Das sind sie
ihrer alpinen Heimat auch schuldig. Wie
individuell sie sind, erkennt man auch am
Bandnamen: Der Kofel ist ein 1342 Meter
hoher Berg bei Oberammergau, „Gschroa“
ist das bayerische Wort für „Geschrei“.
LesungMichael Köhlmeier
Eine interessante Konstellation hat sich der
österreichische Schriftsteller überlegt: In seinem
Roman Zwei Herren am Strand treffen sich Winston
Churchill und Charlie Chaplin zu einem Spaziergang. Was
den Politiker und den Filmregisseur verbindet, ist ihre
Melancholie und ihr Kampf gegen Hitler. Jeder kämpft so,
wie er es am besten kann: Chaplin mit der Satire Der große
Diktator und Churchill mit Durchhalteparolen.
KonzertDjango Lassi
Das Berliner Sextett beschreibt seinen Stil
als Modern Balkan Swing. Melodien, die
man sonst auf großen Gipsy-Festen hört,
auf Hochzeiten und Beerdigungen. Django
Lassi hat noch mehr im Repertoire: Sprech-
gesang, Hip-Hop- und Flamenco-Rhyth-
men. Jedes der Bandmitglieder bringt seine
musikalische Vergangenheit mit. Da kommt
viel zusammen. Auf der Bühne improvi-
sieren sie auch noch. Also nicht wundern,
wenn die Toten aus dem Sarg springen, um
auch zu tanzen.
die Beerdigung, -en
Feier für einen Toten
der Ges„ng, ¿e von: singen
der S„rg, ¿e großer, langer Gegenstand, in den man einen Toten legt
6.11. München7.11. Traunstein13.11. Nessel-
wang14.11. Rattenberg15.11. Erlangen21.11. Würzburg22.11. Soest
27.10. A-Wien28.10. Marbach29.10. Köln07.11. Augsburg10.11. Düsseldorf17.11. A-Graz
18.11. Würzburg20.11. Nürnberg26.11. Stuttgart27.11. Koblenz28.11. München09.12. A-Linz
ersch¶ssen Part. II von: erschießen = totschießen
der Todesschüt-ze, -n
Person, die jemanden erschießt
verw„lten hier: sich in der Administration kümmern um
die V¶lksmusik traditionelle Musik eines Landes oder einer Region
kl“ngen hier: wirken
Das s“nd sie … sch¢ldig. Das müssen sie für … tun.
das Geschrei (lang) dauerndes Schreien
die Lesung, -en hier: Veranstaltung, bei der ein Autor Teile aus seinem Buch liest
der F“lmregis-seur, -e
Leiter, der Filmschauspielern Instruktionen gibt
die D¢rchhalte-parole, -n
≈ kurzer Satz/Motto, der/das hilft, bis zum Schluss nicht aufzuhören
31.10. München1.11. Potsdam29.11. Berlin
Eine Übung zu diesen Texten finden Sie auf
Seite 39.
6711/14
Kulturtipps
KinoIm Labyrinth des Schweigens
Nach dem Krieg sollte die Bundesrepublik Deutsch-
land ein Neustart sein. Aber die meisten Nazis beka-
men keine Strafe. Viele machten wieder Karriere,
zum Beispiel als Politiker oder Firmenchef. Während
des Wirtschaftsbooms der 50er-Jahre hatte kaum
jemand Interesse, Verbrechen aus der Nazi-Zeit auf-
zuklären. Alexander Fehling spielt in dem Drama
einen jungen Staatsanwalt. Bei seiner Suche nach
einem früheren KZ-Wärter findet er Schweigen –
und viele wollen ihn nicht verstehen.
Filmstart: 6.11.
LesungRegina Scheer
Die Autorin erzählt die Geschichte der Deut-
schen Demokratischen Republik (DDR) aus
der Perspektive mehrerer Generationen einer
Familie. Der größte Teil des Buchs spielt Mitte
der 80er-Jahre im fiktiven Dorf Machandel. In
den großen Städten beginnt der Protest gegen
das System. Die Stimmung der Menschen
schwankt zwischen Hoffnung auf ein besse-
res Leben und Resi gnation.
An das Ende der DDR denkt
noch niemand.
das Schweigen von: schweigen = nichts sagen
das Verbr¡chen, - kriminelles Tun
aufklären hier: entdecken, was und warum etwas passiert ist (und Informationen darüber geben)
der Staatsanwalt, ¿e
Person, die kriminelles Tun untersucht und für die Interes-sen des Staates kämpft
der KZ-Wärter, - hier: Mann, der im Konzentrationslager (KZ) aufpasst und Kommandos gibt
die Lesung, -en hier: Veranstaltung, bei der ein Autor Teile aus seinem Buch liest
die Generation, -en
Altersgruppe in einer Familie, z. B. Großeltern, Eltern, Kinder …
die St“mmung hier: Meinung der Menschen, z. B. zu politischen, kulturellen oder sozialen Fragen
schw„nken hier: sich ändern
die Resignation von: resignieren = hier: mit dem Protest aufhören
DER UNTERTANder }ntertan, -en
≈ Bürger, der alles tut, was die Regeln des Staates von ihm wollen
der Papierfa-brikant, -en
Besitzer und Leiter einer Fabrik, die Papier herstellt
ausüben hier: gegen andere/Schwächere benutzen
die M„cht hier: Dominanz; Kontrolle
die }nterord-nung
von: sich unterordnen = alles tun, was hierarchisch höher-gestellte Personen von einem wollen
der Hörver-lag, -e
Firma, die CDs mit gesproche-nen Buchtexten herstellt
UNERWÜNSCHT
¢nerwünscht nicht gewollt; nicht will-kommen
s“ch engagie-ren franz.
hier: politisch aktiv sein
die Flug-blatt- aktion, -en
hier: Aktion, bei der man im Geheimen Zettel mit Informati-onen an viele Menschen gibt
fliehen schnell weglaufen; hier: im Geheimen aus dem Iran weggehen
der Asyl-antrag, ¿e (das Asyl
schriftliche Bitte um Asyl; hier auch: Formular dazu Aufenthalt, den ein Staat einem Ausländer erlaubt, weil diesem in seiner Heimat aus religiösen, politischen oder ethnischen Gründen Probleme gemacht werden)
sch„ffen hier: erreichen, dass sie dort lernen dürfen
der Verlag, -e
Firma, die Zeitungen, Zeit-schriften oder Bücher herstellt
HörbuchDer Untertan
S C H W E R
Diederich Heßling ist Sohn eines Papierfabrikanten. Er studiert. Zur Armee aber will er nicht. Schließlich macht er seinen Doktor der Chemie, wird Chef in der Papierfabrik, heiratet reich und wird Vater. Am Ende ist er eine der wichtigsten Personen in seiner Heimatstadt Netzig. Wie er das gemacht hat? Mit Intrigen, dem Ausüben von Macht und immer wieder Unterordnung. Autor Heinrich Mann macht Heßling zum typischen Bürger seiner Zeit,
zeigt den Charakter des „deutschen Mannes“. Um das Jahr 1914 muss man zum System passen und seinen Platz in der Hierarchie genau ken-nen … Auf den 13 CDs kann man den kompletten Roman hören. Hans Korte spricht den Text so gut, dass man sich sofort in der speziellen Atmosphäre von Manns Klassiker wiederfindet.
In einem Satz: ein wichtiger Roman, der zu seiner Zeit viel
Richtiges über die Zukunft sagte
Der Hörverlag, 34,99 Euro
BuchUnerwünscht
S C H W E R
Die drei Brüder Mojtaba, Masoud und Milad Sadinam werden in Tehe-ran geboren. Ihre Eltern engagieren sich gegen das Regime – bis die Mut-ter nach einer Flugblattaktion fliehen muss. Mit ihren drei Kindern geht sie nach Deutschland. Die Familie kann kein Deutsch, hat keine Dokumente und kein Geld. Dann der Schock: Ihr Asylantrag wird abgelehnt. Sie sollen sofort in den Iran zurück. Die drei Brüder beschreiben in dem Buch, wie sie trotz großer Probleme mit der Bürokratie den Weg aufs Gymnasium schaffen und wie sie auch an deutschen Elite-Universitäten lernen müssen, ihren eigenen Weg zu finden. Das Buch wurde ein Bestseller.
In einem Satz: Geschichte einer gelungenen Integration trotz
großer Probleme
Berlin Verlag, 16,99 Euro
FOTO
S: R.TIMOFEYEV; H
ANS LAU
ER; CWP FILM
/UN
IVERSAL PICTURES/H
EIKE ULLRICH
28.10. Greifswald29.10. Stralsund5.11. Görlitz12.11. Dresden20.11. Berlin21.11. Strausberg29.11. Nordwest-
uckermark3.12. Weimar 4.12. Erfurt9.12. Leipzig
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KolumneIL
LUST
RATI
ON
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ERN
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D F
ÖRT
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Seit 20 Jahren lebe ich in Deutschland, und seit 20 Jahren warte ich auf die Frage:
Woher kommst du? Jeder ausländische Taxifah-rer stellt sie – für einen Deutschen ist sie tabu. Ich habe einen Akzent und einen Namen, der die deutsche Herkunft unmöglich macht. Aber die Fälle, in denen ich gefragt wurde, könnte ich an den Fingern abzählen. Wenn es mir doch passiert, erzähle ich sogar meinem Mann davon – so sehr freue ich mich. Für mich zeigt die Frage, dass mein Gesprächspartner sich für mich interessiert. Ich halte sie auch für menschlich, weil sie Neugier ausdrückt. Aber für Deutsche ist sie eher unhöflich, weil sie politisch nicht korrekt ist.
Es gibt hier nichts Schlimmeres, als verdäch-tigt zu werden, ausländerfeindlich zu sein. Das hat natürlich historische Gründe. Lieber würde der Deutsche vor Neugier platzen, als offen zu sagen, dass er einen Akzent hört. Selbst das Wort „Ausländer“ wird abgelehnt. Ich bin ein „Mensch mit Migrationshintergrund“.
Um jeden Verdacht von Rassismus zu ersti-cken, gehen die Deutschen mit ihrer Sprache scharf ins Gericht. Die beliebten Negerküsse – eine Süßigkeit (im Südwesten auch Mohren-köpfe genannt) – heißen inzwischen „Scho-koküsse“. Pippi Langstrumpf darf ihren Vater nicht mehr Negerkönig nennen. Er heißt jetzt „Südseekönig“. Der berühmte Krimi Zehn
kleine Negerlein von Agatha Christie hat jetzt in Deutschland den langweiligen Namen Und
dann gabs keines mehr. Dass das Buch eigent-lich anders hieß, stört die Deutschen nicht. Das Wichtigste ist: Sie sind den Fluch los.
Wenn es so weitergeht, gibt es hier keine klaren Worte mehr, sondern nur noch politisch korrekten Einheitsbrei, das „PC-Deutsch“. Wie das aussehen kann, hat man von der guten alten Deutschen Demokratischen Republik gelernt: Dort durfte der Engel auch nicht „Engel“ hei-ßen, sondern „Jahresendfigur“.
Alia Begisheva über
politisch korrektes Verhalten
Unhöflich und ausländerfeindlich
sein? Das wollen die meisten
Deutschen auf keinen Fall.
Deshalb achten sie auf ihre Spra-
che – politisch unkorrektes Ver-
halten wäre eine Katastrophe.
die Herkunft hier: Ort, von dem man selbst oder die Familie kommt
„n den F“ngern „bzählen kœnnen
sehr selten sein
ausdrücken hier: zeigen, was man fühlt und denkt
eher hier: ≈ mehr
vor Neugier pl„tzen
≈ sehr neugierig sein
m“t Migrations-hintergrund
mit ausländischen (Groß-)Eltern
erst“cken hier: ≈ kaputt machen
sch„rf “ns Ger“cht gehen m“t
stark kritisieren
der Mohr, -en hist. Mensch mit dunkler Hautfarbe
der Schokokuss, ¿e
≈ sehr süßes Gebäck aus weicher, weißer Eimischung, über die Schoko-lade gelegt ist
… los sein hier: … nicht mehr haben
der Fluch, ¿e hier: Wort, das große Probleme bringt
der Einheitsbrei hier: ≈ uninteressante, mono-tone Sprache
der ]ngel, - Figur, die den Menschen Nachrichten von Gott bringt; gemeint ist hier: Weihnachtsengel
der Lat¡rnenum-zug, ¿e
gemeinsames Gehen vieler Kinder durch die Straßen mit Lampen
bel„sten hier: Probleme machen
karikieren hier: mit Worten, Filmen oder Zeich-nungen lachen über
der }mbenen-nungswahn
≈ (krankhafter) Wunsch, allen Dingen einen neuen Namen zu geben
der/die Betr¶ffe-ne, -n
Person, die einen Nachteil oder Schaden hat
hervorrufen verursachen
„ngehören ≈ Mitglied einer Gruppe sein
die Religionszuge-hörigkeit, -en
von: zugehörig sein zu einer Religion = hier: zu einer religiösen Gruppe gehören
der }mgang ≈ Kontakt
die Rede sein v¶n gesprochen werden von
die [bkürzung, -en
hier: wenige Buchstaben, die an der Stelle eines Wortes stehen
muhen Laute wie eine Kuh machen; gemeint ist hier: die drei M aussprechen wie das Muhen einer Kuh
Den neuesten Vorschlag für eine Reform machten die Erzieherinnen in einem Kindergar-ten: Dass der traditionelle Laternenumzug zu Ehren des Heiligen Martin stattfindet, konnten sie nicht länger tolerieren. So heißt das Martins-fest für sie „Sonne-Mond-und-Sterne-Fest“. Sie wollten die Kinder aus anderen Kulturen nicht mit christlichen Traditionen belasten. Interes-sant ist, dass man in Deutschland das Christen-tum kritisieren darf, aber nicht den Islam. Die katholische Kirche wird sehr oft karikiert. Sagt einer etwas gegen den Islam, kann er schon mal seinen Job verlieren.
Dass der Umbenennungswahn selbst bei den Betroffenen Verwunderung hervorruft, ist den Deutschen auch egal: So dürfen Zigeuner nur noch „Sinti und Roma“ heißen, obwohl nicht alle Zigeuner diesen ethnischen Gruppen ange-hören. Als ich in der deutschen Schule einmal
das Wort „Juden“ sagte, schauten mich plötzlich alle überrascht an: Dies sei eine Religionszuge-hörigkeit und keine Nationalität, schimpfte der Lehrer. Dass die Juden sich selbst aber als ein Volk und nicht nur als eine Religionsgemein-schaft sehen, war nicht so wichtig.
Die Political Correctness zeigt sich nicht nur im Umgang mit Ausländern, sondern auch mit anderen Gruppen – zum Beispiel mit Frauen. In Firmen ist schon lange nicht mehr von Mitar-beitern die Rede, sondern von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Weil das schon etwas lang ist, zirkulieren verschiedene Abkürzungen. In einer Firma spricht man die Kolleginnen und Kollegen mit „Liebe KuK“ an. Deshalb schlage ich vor, Menschen mit Migrationshintergrund „MmM“ zu nennen. Ein bisschen Muhen ist gar nicht so schlecht für das PC-Deutsch. 2
Die Frage „Woher kommst du?“ ist für einen
Deutschen tabu.
Salzburg vor Weihnachten
Eine weiße Idylle in der Vorweihnachtszeit: Schon vor dem
Weihnachtsfest feiert die viertgrößte Stadt Österreichs ein Fest
fürs Auge. Zwischen den barocken Gebäuden der Mozart-Stadt
fühlen sich Besucher dann ein bisschen wie im Märchen.
Auch das berühmteste Weihnachtslied der Welt wurde
nicht weit entfernt geschrieben.
XXXXXXX: DD
DD
EEEE RRRRR WW
WW
W
Eingeladen? Keine Panik!
Wie wichtig ist der Dresscode bei einer
Einladung in Deutschland? Wie ist das
mit dem Alkohol? Und warum kann
Augenkontakt sehr wichtig sein? Das
Wichtigste zur Ess- und Trinkkultur.
Alles Handy?
Für viele junge Menschen ist es
das wichtigste Statussymbol: das
Smartphone. Was machen sie
eigentlich den ganzen Tag damit?
IN DEN NÄCHSTEN MONATEN
Tim Mälzer
Der Starkoch über deutsches Essen
Hamburg
Der deutsche Broadway
Religion
Woran die Deutschen glauben
Wie sicher ist Deutschland?
Die Deutschen und die Kriminalität:
Wie sicher ist das Land? Welche Arten von
Kriminalität machen Probleme? Wo arbeitet
die Polizei am besten? Außerdem in der
nächsten Folge unserer Serie „Anatomie
einer Nation“: Welche deutsche Großstadt
ist eigentlich am sichersten?
FOTO
S: PICTURE ALLIAN
CE/APA/PICTURED
ESK.COM
; ISTOCK/TH
INKSTO
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Nächsten Monat in Deutsch perfektDas Dezember-Heft gibt es ab 26. November
70 11/14
D-A-CH-Menschen
MITTEL
Das Leben ist ungerecht, oder? Sie wurden acht Mal Weltmeister, aber trotzdem sind Sie nicht besonders bekannt.Man kann sich das aussuchen. Wenn man Fußball spielt und Erfolg hat, dann wird man bekannt. Ich habe eine Sportart gewählt, die weniger im Fokus steht. Aber als Junge fängt man ja nicht an, um bekannt zu werden. Es muss Spaß machen. Und das tut mein Sport!
Was gefällt Ihnen so am Kunstradfahren?Beim Kunstradfahren muss man fit sein von Kopf bis Fuß. Und es ist ein fairer Sport: Man wünscht dem Gegner Glück und meint es auch so.
Was war wichtig für Ihre Erfolge?Bei Weltmeisterschaften war ich immer zu 100 Prozent da. Ich war nicht immer der Dominator. Aber ich war im wichtigsten Moment immer noch ein bisschen besser als andere. Wichtig war natürlich auch meine jahrelange Disziplin.
Wie wichtig ist der Körper, wie wichtig ist der Kopf bei diesem Sport?Fast 50 zu 50. Man sollte nicht stark übergewichtig sein und braucht eine gute Fitness. Aber der Kopf ist auch wichtig. Es gibt Übungen, da muss man bis zu 20 Dinge gleichzeitig beachten.
Spielen Rituale eine Rolle?Ja, ich hatte meine festen Rituale. Die können nämlich Glück bringen. Ein Beispiel meiner Rituale: Wenn ich am Morgen zwei Brötchen esse, dann fahre ich später auch gut. Wenn man
David Schnabel?Deutsche Sportler können nur
Fußball besonders gut? Stimmt
nicht: Kunstradfahrer wie David
Schnabel (29) sind in ihrem Sport
noch viel besser. Warum aber
merkt das keiner?
Einer von 98 Millionen:
Wie denken Sie über das Leben,
das weiß, dann fährt man danach auch wirklich gut. Mir war es vor Wettkämpfen auch immer wichtig, einen Kakao zu trinken. Das gibt schon ein bisschen Stress, wenn ich im Hotel keinen bekomme.
Wie wichtig ist Glaube für Sie?Glaube ist wichtig, im religiösen Sinn genauso wie der Glaube an sich selbst. Ich bin in beiden Bedeutungen gläubig, bin auch manchmal in die Kirche gegangen. Aber die brauche ich gar nicht unbedingt: Manchmal habe ich am Abend vor einem Wettkampf einfach gebetet.
Die besten Kunstradfahrer der Welt kommen fast immer aus Deutschland, seit mehr als 50 Jahren schon. Was machen die Deutschen anders als andere?Ganz wichtig ist ein guter Trainer. Wenn man schon gute Vorgänger hat, die ihr Können weitergeben können, ist das ganz stark. Das gibt es in Deutschland. Außerdem ist die Vereinsstruktur hier super. Und anders als in vielen Nachbarländern sind auch die deutschen Hallen für uns gut. Die meisten Sporthallen in Deutschland haben glatte Böden, oft aus PVC. Das ist ideal für Kunstradfahrer.
Lohnt sich der Sport eigentlich finanziell?Nein. Sponsoren und mein Verein haben mir Material geliefert und Reisen zu Turnieren finanziert, mehr nicht. Aber ich habe kein Minus gemacht. Seit einem Jahr fahre ich nur noch Kunstrad-Shows. Das soll ein zweites Standbein werden, im Hauptberuf bin ich Ergotherapeut.
Wovon träumen Sie?Es wäre ein großer Wunsch von mir, dass mein schöner Sport bei Olympia gefeiert wird.
2 Interview: Jörg WalserFOTO
: PR
IVAT
„Im wichtigsten Moment war ich immer
noch ein bisschen besser als andere.“
der Sp¶rtler, - hier: Person, die Sport als Beruf macht
¢ngerecht hier: so, dass nicht jeder gleich viel bekommt und die gleichen Chancen hat
der W¡ltmeis-ter, -
Bester der Welt
s“ch aussuchen wählen
“m Fokus stehen im Zentrum des öffentlichen Interesses sein
der Gegner, - hier: anderer Kunstradfahrer
die W¡ltmeister-schaft, -en
Treffen vieler Sportler, die um den ersten Platz auf der Welt kämpfen
der Dominator, Dominatoren
gemeint ist hier: Sportler, der sehr viel besser als alle anderen ist
übergewichtig zu schwer; zu dick
be„chten hier: ≈ aufpassen auf
f¡st hier: so, dass man sie immer wieder macht
der W¡ttkampf, ¿e
sportlicher Kampf, bei dem man feststellt, wer der/die Beste ist
der S“nn Bedeutung
gläubig hier: so, dass man an etwas glaubt
¢nbedingt/ unbed“ngt
auf jeden Fall; absolut
einfach hier: nur
beten ≈ Gott danken oder um etwas bitten
der Vorgänger, - hier: Kunstradfahrer, der selbst Erfolge gefeiert hat
st„rk hier: toll
die H„lle, -n sehr großer, hoher Raum
s“ch lohnen Vorteile bringen
das St„ndbein, -e (die Tätigkeit, -en
hier: eine von zwei Tätigkeiten, mit denen man Geld verdientArbeit; Beruf; Sache, die man tut)
der ]rgothera-peut/Ergothera-peut, -en(die ]rgotherapie/ Ergotherapie, -en
Person, die Ergotherapien macht
Therapie, in der jemand z. B. nach einem Unfall lernt, sich wieder selbst zu bewegen)
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Die jungen Seiten von
November 2014Alle Texte auf Stufe A2
Wenn zwei sich finden
Best
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eund
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Es ist eines der schönsten Dinge im Leben: einen besten Freund oder eine beste Freundin zu haben. Jemanden, der immer da ist. Der mit einem lacht.
Der aber auch im Notfall hilft. Marcel Burkhardt hat sechs Teenager gefragt: Warum seid ihr Freunde?
Wenn zwei sich findenTobias Wellershaus
und Tim Pohl (beide 15)
Tobias über Tim
Ich war mit meiner Familie sieben Jahre in Nigeria und bin erst vor
einem Jahr nach Deutschland zurückgekommen. Ich habe mich
gefreut, was Neues zu erleben. Für mich war das ja wirklich ein
ganz neues Land. In der neuen Schulklasse habe ich dann zum
Glück schnell nette Leute kennengelernt, und Tim ist einer meiner
besten Freunde geworden. Er hat mir die Schule gezeigt und mir
auch bei den Hausaufgaben geholfen. Das zeigt, dass Tim ein hilfs-
bereiter Mensch ist. Er ist immer da, wenn ich ihn brauche.
Ganz wichtig ist für mich auch: Tim versteht Spaß. Einmal haben
wir nasse Schwämme durch den Klassenraum geworfen. Da hab ich
ihn im Gesicht getroffen. Im ersten Moment habe ich gedacht: „Oh,
vielleicht wird er jetzt böse.“ Aber er hat nur gelacht. Er ist echt ein
guter Typ.
Im Sommer sind wir auf
einer Sprachreise zusam-
men in England gewesen.
Wir haben auch zusam-
men bei einer Gastfami-
lie gewohnt und viel Zeit
miteinander verbracht. Ich
denke, dass ich die Leute
nach zwei Tagen wirklich
nerven kann. Aber Tim ist
cool geblieben. Der hält
mich aus.
Tim (links) und Tobias
erleben hier: ≈ als Erfahrung machen
h“lfsbereit so, dass man gerne hilft
der Schw„mm, ¿e Ding aus weichem Material: Damit kann man putzen.
gew¶rfen Part. II von: werfen = hier: durch die Luft fliegen lassen
getr¶ffen Part. II von: treffen = hier: direkt kommen auf
¡cht wirklich
der Typ, -en hier: Freund; Junge
viel Zeit verbr“n-gen
viel/lange zusammen sein
mitein„nder einer mit dem anderen
n¡rven stören
aushalten hier: ≈ akzeptieren, auch wenn etwas nicht so schön ist
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TITELFOTO
: ISTOCK/TH
INKSTO
CK; FOTO
: MARCEL B
URKH
ARDT
Wenn zwei sich finden
Tim über Tobias
Ich mag an Tobi sehr, dass er so ein netter Typ
ist. Als er neu zu uns in die Klasse gekom-
men ist, habe ich gleich gemerkt, dass er
sympathisch ist – und nach einem Jahr habe
ich immer noch nichts an ihm auszusetzen!
(lacht) Tobi ist ein offener Mensch. Das heißt:
Er hat keine Angst, auf andere zuzugehen.
Das Wichtigste an der Freundschaft ist, dass
wir zusammen Spaß haben, aber auch mal
über ernstere Themen reden können, ohne
dass gleich blöde Sprüche kommen. Ich
denke, ich kann Tobi wirklich vertrauen.
Vielleicht verstehen wir uns auch so gut,
weil wir gemeinsame Hobbys haben: Wir
spielen zum Beispiel beide gern Tennis,
gehen gern ins Kino oder mit anderen zum
„Lasertag“-Spielen. Außerdem sind wir beide
neugierig. Unsere Zeit in England zum Bei-
spiel war wirklich gut. Wir haben viel gelacht,
und wir haben viel gemeinsam gesehen –
London, Stonehenge und so weiter. Jetzt
träumen wir davon, nach diesem Schuljahr
gemeinsam nach Mallorca zu reisen: eine
Woche Party-Urlaub machen! (lacht)
aussetzen „n hier: kritisieren
zugehen auf hier: Kontakt suchen mit
die Freundschaft, -en
das Freundesein
¡rnst ↔ lustig
das Thema, Themen
hier: Inhalt von einem Gespräch
reden sprechen
der Spr¢ch, ¿e hier: Satz: Jemand sagt ihn.
vertrauen hier: sicher sein, dass der andere tut, was er sagt, und nicht lügt
gemeinsam zusammen
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Kristina Gajanin (18) und Ifirae Yusuf (19)
Kristina über Ifirae
Wir kennen uns seit der fünften Klasse und haben uns schnell gut verstanden.
Heute sind wir beste Freundinnen. Zwischen uns passt kein Blatt Papier. Wir
kennen uns so gut, dass die eine die andere oft ohne Worte versteht. Es ist
wirklich so, dass wir oft die Gedanken der anderen lesen können.
An Ifi mag ich besonders ihre Ehrlichkeit. Sie sagt mir ihre Meinung – egal, ob mir das
gefällt oder nicht. Ganz wichtig: Ich kann ihr zu 100 Prozent vertrauen und sie – wenn es
sein muss – auch am Wochenende oder in den Ferien früh um fünf anrufen. Wir können
über alles miteinander reden. Und ich weiß, dass sie es nicht weitererzählt.
Ifi ist auch ein Mensch, der sich mit mir wirklich freuen kann. Wir lachen viel mitei-
nander, gehen gerne gemeinsam weg – einfach nur zum Kaffeetrinken oder auch mal
zum Tanzen. Wir gehen gemeinsam zum Schwimmen oder Radfahren oder in die Stadt
zum Bummeln und Einkaufen. In den Ferien waren wir auf unserer ersten Reise mitei-
nander, der erste Urlaub ohne Eltern: drei Tage Köln. Wir hatten Mega-Spaß.
Ifirae über Kristina
Bei Kristina kann ich immer so sein, wie ich wirklich bin. Das heißt: Ich muss mich nicht
verstellen, um ihr zu gefallen. Ich kann manchmal auch etwas launisch sein, aber das
Schöne ist: Kristina bleibt freundlich. Auch das mag ich sehr an ihr. Wir kennen uns so
gut, dass wir oft nicht viele Worte brauchen. Ich sehe Kristina nur an und weiß sofort,
was sie denkt.
Ich weiß auch, dass ich mich voll auf Kris-
tina verlassen kann. Sie ist immer da, wenn
ich sie brauche. Sie ist ein Mensch, der gene-
rell gern Verantwortung übernimmt und gut
im Planen ist. Ich sehe das jetzt gerade wie-
der beim Organisieren unserer Abi-Party.
Ich denke, wir verstehen uns auch so
gut, weil wir in vielen Dingen ähnlich den-
ken und fühlen – und weil wir gemeinsame
Pläne haben für die Zukunft. Nach dem Abi
wollen wir zusammen für ein paar Wochen
nach Amerika. Wir wollen beide etwas von
der Welt sehen, bevor wir mit dem Studium
beginnen. Wir wissen, dass wir während der
Reise ganz sicher nicht immer einer Mei-
nung sein werden – aber wir wissen auch:
Wir werden dann einen Weg finden, der uns
beiden gefällt.
Ifirae (links) und Kristina
Zw“schen ¢ns p„sst kein Bl„tt Papier.
≈ Wir sind immer ganz eng zusammen.
der Ged„nke, -n ≈ Denken; Idee
die Ehrlichkeit von: ehrlich = so, dass man nicht lügt
w¡ggehen hier: z. B. abends mit Freunden in eine Kneipe gehen
einfach hier: nichts anderes als
b¢mmeln spazierengehen
s“ch verst¡llen sich anders zeigen, als man ist
launisch ≈ so, dass man oft ärgerlich wird, und das dann auch zeigt
„nsehen genau sehen auf
v¶ll hier: ganz; sicher
s“ch verl„ssen auf hier: sicher sein, dass die andere tut, was sie sagt, und nicht lügt
gener¡ll hier: immer
Ver„ntwortung über-nehmen
hier: sich um wichtige Aufgaben kümmern
das [bi kurz für: Abitur = Prüfung am Ende des Gymnasiums
ähnlich fast gleich
die Zukunft die nächste Zeit
bevor in der Zeit vorher
während der Reise in der Zeit, wenn man reist
FOTO
: M
ARCE
L B
URK
HAR
DT
Mit einem Premium-Abo kannst du diese beiden Texte hören: www.deutsch-perfekt.com/service
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FOTO
S: XXXXXXXXXXXXXXXXX
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Linda über Rosalie
Rosi hat mich sofort an meine Cousine erinnert.
Deshalb mochte ich sie gleich. Sie ist so gelas-
sen – verliert nicht so schnell ihre innere Ruhe.
Aber noch viel mehr mag ich an ihr, dass sie so
fürsorglich ist – fast wie eine Mami. (lacht) Ich
bin manchmal nicht so schnell, und Rosi wartet
immer auf mich. Sie passt auf, dass ich nicht
verloren gehe. Sie spürt auch sofort, wenn es
mir mal nicht so gut geht. Dann kümmert sie
sich. Und auch dafür mag ich Rosi sehr: Sie
backt superleckere Kekse für mich. (lacht)
Rosalie Buchtal und Linda Fröhlich (beide 15)
Rosalie über Linda
Ich habe Linda in der fünften Klasse kennen-
gelernt, und sie war mir gleich sympathisch.
Was ich sehr an ihr mag: Sie ist ein offener
Mensch, mutig und sehr aktiv. Sie ist die Erste,
die etwas beginnt und andere mitnimmt. Bei einer
Party ist Linda zum Beispiel die Erste, die tanzt und
gleich sagt: „Komm, los geht’s!“ Und schon bin
ich dabei. Wegen ihr mache ich viele Sachen, die
ich sonst nicht machen würde. Sie hat mich auch
zum Hip-Hop-Tanzen gebracht. Wir haben dabei
so viel Spaß zusammen, das macht mich wirklich
glücklich.
Vor ein paar Monaten hat es einen großen Wett-
bewerb für Fremdsprachen gegeben. Auch da hat
Linda sofort gesagt: „Komm, da machen wir mit!“
Dann haben wir gemeinsam mit meiner Schwester
Valli zu dritt ein Video mit einer Rap-Performance
gemacht. Damit sind wir in unserer Region auf den
ersten Platz gekommen. Das war ein super Gefühl.
Was ich an Linda auch sehr toll finde: Sie sagt
ehrlich, was sie will. Aber auch, was ihr nicht
gefällt. Und sie steht zu ihrer Meinung. Sie hat
einen starken, guten Charakter.
mutig ohne Angst
m“tnehmen hier: motivieren, etwas auch zu tun
Los geht’s! ≈ Jetzt fangen wir an!
br“ngen zu … motivieren, … zu machen
der W¡ttbewerb, -e
≈ Suche nach den Besten
zu dr“tt mit drei Personen
das Gefühl, -e Emotion
stehen zu hier: vor anderen sagen
gel„ssen ganz ruhig; nicht nervös
fürsorglich so, dass man sich um andere kümmert
verloren gehen nicht mehr zu finden sein; weg sein
spüren fühlen; merken
der Keks, -e ≈ sehr kleiner, dünner, harter Kuchen
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: MARCEL B
URKH
ARDT
der Dreh, -s Machen eines Films
perf¡kt ≈ sehr gut
Verstændnis haben
verstehen; akzeptieren
„bfärben auf hier: großen Effekt auf die Meinung anderer haben
Rosi ist ein kreativer Mensch, der andere gut moti-
vieren kann. Bei dem Video-Dreh zum Beispiel hat sie
immer wieder gesagt: „Das können wir noch besser!“ Es
war deshalb wirklich schwer. Wir haben den Rap ja auf
Französisch geschrieben und dazu getanzt. Rosi wollte es
perfekt haben, und das war es dann am Ende auch.
Besonders toll finde ich an ihr, dass sie so tolerant ist.
Bei manchen Leuten denke ich erst mal, „der oder die ist
aber komisch“. Rosi hat da gleich mehr Verständnis. Das
färbt dann auch auf mich ab – ich merke also, dass ich
durch Rosi toleranter werde.
Rosalie (links) und Linda
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RÄTSEL
FÜNF PUNKTE
CARTOON
: DIEKLEIN
ERT.DE/G
UN
GA.D
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Das musst du wissen über das Streaming
CARTOON
: DIEKLEIN
ERT.DE/G
UN
GA.D
E
später ansehen oder auch kaufen und
herunterladen.
n Live-Streams werden live übertra-
gen – besonders wichtig ist das bei
Sportveranstaltungen. Streams gibt es
aber nicht nur zur Unterhaltung. Auch
immer mehr Vorlesungen an Universi-
täten sind live im Internet zu sehen.
n Populär ist auch das kostenlose Strea-
ming-Angebot der öffentlich-recht-
lichen Fernsehsender auf ihren Me-
diatheken. Dieses Angebot ist kostenlos.
n Einen Film oder eine Serie direkt aus
dem Internet anzusehen, ohne eine
Kopie herzustellen, heißt im Deut-
schen wie in vielen anderen Sprachen
„Streaming“.
n In Deutschland gibt es mehr und mehr
kommerzielle Video-on-Demand-Fir-
men wie Watchever, Maxdome und
seit Kurzem auch Netflix. Dort können
Film- und Serienfans Inhalte streamen.
Sie bezahlen pro Inhalt oder einen
immer gleichen monatlichen Preis.
n Ohne eine schnelle Internetverbin-
dung ist Streamen keine Option. Bei
vielen Anbietern kann man Filme und
mehr aber auch herunterladen und
Waagerecht (= horizontal)1. Ein braunes Getränk: Es macht wach.2. „An meiner Schule gibt es Schüler aus ganz verschiedenen Ländern.
Die Schule ist …“3. „Hast du dieses Buch schon lange?“ – „Nein, es ist ganz …“4. Damit zahlt man in Deutschland und anderen Ländern
in Europa.5. Kleines Haus: Darin kann man das Auto parken.6. „Warst du schon in Italien?“ – „Nein, aber ich möchte
sehr gern …“
Senkrecht (= vertikal)1. Gegenteil von „suchen“2. Grünes oder rotes, rundes Obst: Man kann es überall
in Deutschland kaufen.3. Teil in der Stadt mit Bäumen und Blumen4. „Thomas, du solltest mehr … machen. Warum nicht Fußball?“5. Das macht das Telefon bei einem Anruf.
↔o
¢
, ¿er
Gegenteil von ... langer, betonter Vokal kurzer, betonter Vokal Plural-Formen
lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär! ungefähr, etwa ≈
Die Lösung findest du im nächsten Heft – und schon jetzt im Internet: www.deins.de/ loesung
Lösung vom Rätsel 10/2014Waagerecht: 1. draussen; 2. aufraeumen; 3. Butter; 4. Nachbar; 5. duerfenSenkrecht: 1. Blut; 2. Aufenthalt; 3. beide; 4. mein; 5. an; 6. ca.
deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei. Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens.ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICESpotlight Verlag GmbH, KundenbetreuungPostfach 1565, 82144 Planegg/DeutschlandTel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected], Trainer und Firmen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected]
HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang StockCHEFREDAKTEUR Jörg WalserREDAKTION Barbara Duckstein (in Elternzeit), Katharina Heydenreich, Sonja Krell, Claudia May, Cornelia Osterbrauck, Janina Schalkhaußer, Sabine WeiserBILDREDAKTION Judith RothenbuschGESTALTUNG BfGuK, 80802 München, Georg Lechner (Art Director)REDAKTIONELLE MITARBEIT Anne WichmannLITHO Mohn Media Mohndruck GmbH, 33311 GüterslohPRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm
VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstr. 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89 / 8 56 81-0 Fax +49 (0)89 / 8 56 [email protected] Axel ZettlerTel. +49 (0)89 / 8 56 81-130DRUCK Medienhaus Ortmeier, 48369 Saerbeck
© 2014 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren und Mitarbeiter
„nsehen ≈ genau sehen
her¢nterladen aus dem Internet auf den Com-puter holen und speichern
die Sp¶rtveran-staltung, -en
Sportevent
die Unterh„ltung von: unterhalten ≈ hier: eine schöne Zeit machen
die Vorlesung, -en Unterrichtsform an der Uni-versität
das M¶bbing von: mobben ≈ systematisches Ärgern
der œffent-lich-r¡chtliche F¡rnsehsender, -
Station: Sie macht Fernsehsen-dungen. Man kann sie ansehen, aber man muss dafür Gebühren zahlen.
die Mediathek, -en
Online-Archiv: Dort kann man Filme und Sendungen ansehen.
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