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Technology Managementand Entrepreneurship
Dr. Christian MarxtDr. Adrian Staufer
Projektmanagement
Vorlesung vom 4. Mai 2006

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Rückblickletzte Veranstaltung

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Beispiel eines Objektstrukturplanes
Werkzeuge -Produktionsanlage
Werkzeuge -Produktionsanlage
RohbauRohbau MaschinenMaschinenAusbauAusbau
FundamenteFundamente
Wände, DeckenWände, Decken
Türen, FensterTüren, Fenster
DachDach
InnenausbauInnenausbau
Heizung, Lüftung,Sanitär
Heizung, Lüftung,Sanitär
ElektrikElektrik
Brandmelde-,TelefonanlageBrandmelde-,Telefonanlage
Typ BTyp B
Typ CTyp C
Typ ATyp A
Quelle: Gareis, R.: Projektmanagement im Maschinen- und Anlagenbau

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Übersicht über diese Veranstaltung
Projektplanung III
• Terminplanungstechniken (Scheduling)• Terminplan• Balkendiagramm• Netzplantechnik
• Zusammenfassung und Vorbereitung nächste Veranstaltung

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Übersicht und Abhängigkeit in der Projektplanung
Projektaufgabe
Strukturierungder Aufgabe
Strukturierungdes Ablaufs
Kapazitäten
Mitarbeiter
Qualität
Termine
Information
Hilfsmittel
Kosten Nutzen
Wirtschaftlichkeit
Quelle: in Anlehnung an Litke, H.-D.: Projektmanagement. Hanser 1995

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Terminplanungstechniken(Scheduling)

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Von der Struktur zu den Terminen
Arbeitspaket
Projektstrukturplan
2 6
7 12 153
4
5
8
9
10
11
13
14
16
Terminplan (z.B.Netzplan)
1
BAnforderungs-liste erstellen
CProjektplan
erstellen
DMachbarkeits-
studiedurchführen
EPhasenplan
„Projektierung“erstellen
FProjektbericht
„Studie“
GSystemkonzept
entwerfen
HFunktionen
ermitteln
IPhasenplan„Konzept“
JEntwicklungsprozess
festlegen
Projektbericht„Projektierung“
AProjekt-
organisation
Ablaufplan

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Terminplanungstechniken
• Terminplan
• Milestone charts
• Balkendiagramm (Gantt Chart)
• Netzplantechnik- Vorgangspfeil- bzw. knotennetze (AOA/AON)- „Program Evaluation and Review Technique“ (PERT) und „Graphical
Evaluation and Review Technique“ (GERT) (probabilistischeMethoden)
Die Auswahl der Terminplanungstechnik erfolgt inAbhängigkeit der Komplexität des Projektes

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Terminplan

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Terminplan (Terminliste)
• Der Terminplan ist eine einfache Auflistung aller Aktivitäten mit den geschätzten Dauern und den Start- und Endterminen für jede Aktivität.
• Der Terminplan kann mit den Start- und Endterminen versehen werden, die tatsächlich erreicht wurden.
• Diese Art der Terminplanung bereitet nur einen geringen Arbeitsaufwand und ist mit geringen Kosten verbunden.
• Dieses Verfahren eignet sich nur für übersichtliche Projekte, bei denen die Vorgänge wenig miteinander verknüpft sind.
Quelle: Litke, H.-D.: Projektmanagement. Hanser 1995

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Beispiel Terminliste
Woche Arbeitspakete Start Ende Zuständig Bericht
1
2
A Studium ProdukttechnologieA UmfeldanalyseA .....S Teamsitzung
Kurzpräsentation
25.4.01 25.5.01 mar
25.4.01 25.5.01 weg

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Vor- und Nachteile der Terminplanungstechnik
+ Keine speziellen Kenntnisse erforderlich+ einfach+ schnell zu erstellen
- nicht geeignet für grössere Projekte- Darstellung von Abhängigkeiten nicht möglich- wird schnell unübersichtlich
Quelle: Litke, H.-D.: Projektmanagement. Hanser 1995

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Balkendiagramm

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Balkendiagramm (Gantt-Diagramm)
• Das Balkendiagramm ist eine graphische Darstellung / Ergänzung des Terminplanes.
• Gute Lesbarkeit aufgrund des direkten Einbezugs der Zeitachse (kann sehr umfangreich werden)
• Gegenseitige Abhängigkeiten der Tätigkeiten sind im Balkendiagramm nur beschränkt darstellbar oder fehlen überhaupt.
• Vor allem bei Verwendung von entsprechender Projektplanungssoftware (z.B. MS Project) ist eine hohe Informationsdichte in den Balken zu erreichen (z.B. durch Vermerken des Arbeitsstandes, durch Zuordnung von Ressourcen, etc.).

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Wie erstellt man einen Balkendiagramm?
• Auswahl des Planungsgegenstands und der entsprechenden Planungstiefe
• Listung der zu planenden Vorgänge (aus PSP)
• Schätzung der Vorgangsdauer- intuitiv, mit Erfahrungswerten oder mittels analytischer Methoden
• Verknüpfung der Vorgänge (soweit möglich)
• Bestimmung der Milestones

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Beispiel für Gantt-Chart

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Vor- und Nachteile des Balkendiagramms
+ weit verbreitet und selbsterklärend+ sehr übersichtlich+ schnell zu erstellen+ geeignet für kleine und mittelgrosse Projekte+ zeigt zeitliche Parallelen auf
- Änderungsaufwand kann sehr gross werden- Übersichtlichkeit nur bei Planungszeiträumen von
mindestens einer Woche gegeben
Quelle: Litke, H.-D.: Projektmanagement. Hanser 1995

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Netzplantechnik

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Was ist Netzplantechnik?
• „Die Netzplantechnik umfasst Verfahren zur Projektplanung und -steuerung. Der Netzplan ist die graphische Darstellung von Ablaufstrukturen, die die logische und zeitliche Aufeinanderfolge von Vorgängen veranschaulichen.“ (Litke)
• Die Netzplantechnik ist die zweckmässigste Art zur Darstellung der Verknüpfungen zwischen den verschiedenen Tätigkeiten eines Projektes.
• Unterschiedliche Darstellungsarten möglich
• Je nach Art des Netzplanes lassen sich deterministische (AOA/AON) und stochastische (PERT/GERT) Aussagen zur Projektdauer machen.

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Elemente der Netzplantechnik
• Es existieren verschiedene Netzplantechnik-Verfahren, die sich durch die möglichen Aussagen und die Darstellungsart unterscheiden.
• Zur Darstellung eines Projektes in Netzplanform benötigt man:
- funktionale Elemente (Vorgang/Activity, Ereignis/Event, Anordnungsbeziehungen/Arrangement bzw. Network)
- formale Elemente (Knoten/Nodes, Pfeile/Arrows)
• Die Zuordnung der funktionalen und formalen Elemente ergibt 3 Netzplan-Verfahren:
- Vorgangsknotennetz (VKN) (Activity-on-Node/AON)- Vorgangspfeilnetz (VPN) (Activity-on-Arrow/AOA)- Ereignisknotennetz (EKN) (Event-on-Node)

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• Vorgangsknotennetze werden bei Projekten mit parallel abzuwickelnden Arbeitspaketen eingesetzt (z.BForschungsprojekte, Strategische Planung und Strategieumsetzung, etc.).
• Bei Projekten rein linearen Projekten (Wasserfall) werden Vorgangspfeilnetze verwendet (z.B. Sequenz in der Teileherstellung).
Anwendung der Vorgangsnetze

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Projektanfang
Vorgang B
Vorgang A
Vorgang D
Vorgang E
Vorgang C
Projektende
Vorgangsknotennetz
Im Regelfall werden Projektanfang und –ende als Vorgänge mit der Dauer „Null“ im Netzplan aufgeführt.

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Vorgangsbeschreibung (Informationen im Knoten)
Frühester Start Geschätzte Dauer Frühestes Ende
Spätester Start Totaler Float Spätestes Ende
Verbindung zur vorausgehendenAktivität
Aktivität ID NoUnd Beschreibung
Verbindung zur nachfolgendenAktivität

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0 0 0
0 0 0
Projektstart
0 1 1
2 2 3
1 2 3
3 2 5
5 4 9
5 0 9
9 0 9
Projekt Ende
9 0 9
0 5 5
0 0 5
5 1 6
6 1 7
6 2 8
7 1 9
Frühester Start Geschätzte Dauer Frühestes Ende
Spätester Start Totaler Float Spätestes Ende
Bestimmung des kritischen Pfades
Vorgang 1 Vorgang 3 Vorgang 5
Vorgang 2 Vorgang 4 Vorgang 6
1. Schritt: Vorwärtskalkulation
2. Schritt: Rückwärtskalkulation

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Beispiel Vorgangsknotennetz mit kritischem Pfad

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Vor- und Nachteile der Vorgangsknotennetze
+ Die Darstellung der Vorgänge ist einfach.
+ Alle Informationen über einen Vorgang sind in einem Knoten enthalten.
+ Die Netzplanänderung ist einfacher, denn bei Änderung der Logistik müssen nur die Pfeile korrigiert werden.
+ Die Vorgangsnummern einer Tätigkeit können eindeutig auf den Strukturplan bezogen werden.
+ Es sind mehrere Anordnungsbeziehungen (z.B. Überlappungen) darstellbar .
In Anlehnung an Litke1995
- Ereignisse sind z.T. nicht mehr klar erkennbar. Der Netzplan kann nur eingeschränkt mit einer Zeitachse kombiniert.
- Deterministisch

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Program Evaluation and Review Technique (PERT)
• PERT ist eine Erweiterung der CPM, welche es erlaubt, Variabilitäten in den Aktivitätsdauern zu berücksichtigen.
• PERT ist eine Methode, die es erlaubt, die Wahrscheinlichkeit zuberechnen, eine Arbeit/Projekt basierend auf unseren eigenen Aktivitäten zeitgerecht zu erledigen.
• Es werden die selben Informationen wie bei CPM verwendet, aber statt der Vorgangsdauer benötigen wir:
- eine optimistische Zeitschätzung (a)- eine realistische Zeitschätzung (m)- eine pessimistische Zeitschätzung (b)
2
6a-b
= ⎟⎠
⎞⎜⎝
⎛Varianz
6b+4m+a
=Erwartete Dauer
Beta Distribution for 2 to 12 Day Activity
0
10
20
30
0 5 10 15
DaysPr
obab
ility
Den
sity

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+ stellt zeitliche und sachliche Abhängigkeiten dar
+ Zuordnung von Mitarbeitern und Kosten zu einzelnen Aufgaben im Sinne der Verknüpfung möglich
+ unterschiedliche Auswertungsmöglichkeiten
+ kann durch EDV unterstützt werden
- Änderungsaufwand bei manueller Anwendung sehr gross
- Schulungsaufwand erforderlich
Vor- und Nachteile der Netzplantechnik
Quelle: Litke, H.-D.: Projektmanagement. Hanser 1995

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Informationsbedarf je Terminplanungsmethode
Methode
Terminliste
Balkenplan
Netzplan
Informationsbedarf
• Arbeitspaket-Liste• Starttermine und/oder Endtermine der
Arbeitspakete
• Arbeitspaket-Liste• Dauer je Arbeitspaket• Zeitliche Lagen der einzelnen Arbeitspakete
• Arbeitspaket-Liste• Dauer je Arbeitspaket• Technologische und ressourcenmässige
Abhängigkeit zwischen Arbeitspaketen
Quelle: Gareis, R.: Projektmanagement. Manz 1991

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Beispiel in MS-Project: Terminliste und Balkendiagramm

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Beispiel in MS-Project : Netzplan mit kritischem Pfad

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Kostenplanung

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Beispiele zur Kostenplanung
• Olympia-Zeltdach München- budgetierte Kosten: 20 Mio. Mark- tatsächliche Kosten: 171 Mio. Mark- Faktor: 8,6 (übrige Teilprojekte: durchschnittlich 1,9)
• Umbau-Projekt der Eishalle zur Bodensee-Arena mit Restaurant und Hotel (2000)
- budgetierte Kosten: 8,9 Mio. CHF- tatsächliche Kosten: 11,9 Mio. CHF- Überschreitung: 1,33 Mio. CHF
• Beschaffung und Einführung eines neuen Personal- und Lohnadministrationssystems (1998)
- budgetierte Kosten: 2,4 Mio. CHF- tatsächliche Kosten: 3,1 Mio. CHF- Überschreitung: 0,7 Mio. CHF

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KostenrechnungDer mengen- und wertmässig zu erwartende, bzw. tatsächlich eingetretene Verbrauch sowie die räumlich-zeitliche Inanspruchnahme vonProduktionsfaktoren zum Zwecke der Leistungserstellung
KostenartenrechnungSystematische Erfassung aller Kosten, die bei der Erstellung und Ver-wertung von Leistungen entstehen (z.B. Personalkosten, Materialkosten, Logistikkosten, Kapitalkosten, etc. aber auch Einzel- und Gemeinkosten)
KostenstellenrechnungRechnerische Verteilung der für einen Abrechungszeitraum erfassten Kosten der einzelnen Kostenarten auf die Kostenstellen (z.B. Vertrieb, Konstruktion, etc.)
KostenträgerrechnungKostenträger: absatzfähige betriebliche Leistung (z.B. Produkt oder Dienstleistung)Kostenträgerrechnung: Kalkulation
Kostenrechnungsbegriffe

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Top-down (globale) Schätzverfahren• zur raschen, einfachen Grobabschätzung von Projektkosten• mittels Parametern, Kennzahlen (z.B. pro m3 umbautes Volumen)
Bottom-up (analytische, AP-basierte) Schätzverfahren• Basis für detaillierte Projektbudgetierung• Basis für kostenbezogenes Projektcontrolling
Arbeitspaket-kosten
Arbeits-pakete
Kosten-arten
Projekt-kosten (PK)
Σ
Zuor
dnun
g
PK überZeitverlauf
Grundsätze der Kostenschätzung in Projekten

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Projekt-Struktur-plan
Arbeits-pakete
Identifikation von Arbeitspaketen im Projektstrukturplan
Projekt
System A System B System C System D
Untersystem CB
Untersystem AA
Arbeits-paket 1
Arbeits-paket 2
Arbeits-paket 3
Arbeits-paket 2
Arbeits-paket 1
Arbeits-paket 2
Arbeits-paket 1
Quelle: Litke, H.-D.: Projektmanagement. Hanser 1995

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Kostenarten
• Personal- Entwickler, Konstrukteur, Produktionsleiter, etc.- in CHF/h- Kosten/Einheit: z.B. 130.- / h
• Material- Stahlblech verzinkt, Schrauben M8, P4 Chips, etc.- in m2, Stück, etc.- Kosten/Einheit: z.B. 20.-/m2 oder 500.-/Stück
• Zukaufleistungen- Beratungsdienstleistung- pauschal
• Etc.

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Zuordnung
Arbeitspaket AA3• Personal
Metallbauer 60h à 130.-/h =• Material
Stahlblech: 30m2 à 20.-/m2 = Schrauben M8: 300 Stück à 1.-/Stück =
• ÜbrigesKleinmaterial, etc. =
GESAMTTOTAL =
7’800.- CHF
600.- CHF 300.- CHF
400.- CHF
9100.- CHF

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Projektkalkulation
• AP-Kosten (CHF)siehe vorhergehende FolieAP1 + APi + Apn = Summe der direkten Kosten
• Gemeinkosten (%)- Infrastruktur- Management- Büromaterial, EDV (Hilfsmittel)= Summe der Gemeinkosten (z.B. 10%)
• Gewinn- und Risikozuschlag (%)- z.B. 50%
• Angebotspreis (CHF)- z.B. 15’000.- CHF

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Arten von Kostenschätzverfahren
Expertenschätzung (1 Person)Ein Mitarbeiter (meist der Projektleiter) macht auf Grund seinerErfahrung einen „educated guess“. Diese Art derAufwandsschätzung hängt allein von einer Person, ihrem Wissen und Glück ab. Sie kann oft zu katastrophalen Fehlschätzungen führen.
Expertenschätzung (mehrere Personen)
• klassische Delphimethodekeine Diskussion unter Experten
• Breitband DelphimethodeDiskussion unter Experten
Quelle: Litke, H.-D.: Projektmanagement. Hanser 1995

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Top-down
Bottom-up
KRITERIEN
METHODEN
ANWENDUNGS-VORAUSSETZUNG
ANWENDUNGS-GEBIETE
ANWENDUNGS-BEGRENZUNG
I. Beurteilung• EXPERTENMEINUNG• QUALIFIZIERTE
MUTMASSUNG• ABSCHÄTZ. DER GRÖS-
SENORDNUNG (ROM)• ERFAHRUNGSWERTE• ANALOGIEN
• EXPERTEN-ERFAHRUNG
• GROBE PRODUKT-DEFINITION
• ANALOGIEMATERIAL
• FRÜHSTADIUM• SITUATION OHNE
RISIKO• UNABHÄNGIGE
CROSS-CHECKS(GRÖSSENORDNUNG)
• BUDGETSCHÄTZUNG
• SUBJEKTIV• UNDEFINIERTE
GENAUIGKEIT• NICHT VERWEND-
BARE DETAILLIERTEPREISVERHANDL.
II. Parametrisch• KOSTENSCHÄTZ-
BEZIEHUNGEN (CER)• STATISTIK• MATHEMAT. MODELLE• KOSTENFORMEL
• HISTORISCHE DATEN• REGRESSIONS-
ANALYSEN• CER-MATERIAL
• KONZEPTVERGL.• BUDGETPLANUNG• ANGEBOTSAUSWERT.• UNABHÄNGIGE
CROSS-CHECKS
• EXTRAPOLATIONVON DATENBANKENU. MODELLEN OFTSCHWIERIG
• SCHÄTZGENAUIGKEITFRAGLICH
III. Detailliert• AP-SCHÄTZUNG• AV-SCHÄTZUNG• KOSTENFORMEL
• ZEITPLANUNG• SPEZIFIKATION• DETAILLIERTES
TECHN. MATERIAL• PREISANGEBOTE
• SITUATIONEN MIT HOHEMRISIKO
• PREIS-VERHANDLUNGEN
• TEUER U. ZEITAUF-WENDIG (NICHT IMFRÜHSTAD. EINSETZEN)
• GERINGE FLEXIBILITÄT• KANN ZU KOSTEN-
STEIGERUNG FÜHREN
Methoden der Kostenschätzung
Quelle: in Anlehnung an B. Madauss: Handbuch Projektmanagement. 1991

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Projektkostenverläufe
Kosten
Zeitdauer
auszuwählende Ablaufalternativen
kostenoptimale Projektdauer
Projektkosten-verlauf über
die Zeit
Quelle: in Anlehnung an Litke, 1995
Bei sehr kurzer Projektdauer Kosten hoch, z.B. durch teuren Zukauf externer Leistungen Bei sehr langer
Projektdauer Kosten ansteigend, z.B. durch Nichtrealisierung von Gewinn, unnötig langer Belegung/Reservierung von Räumen oder Maschinen
Kurve möglicher Gesamtprojektkosten

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Wirtschaftlichkeits-überlegungen

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Wirtschaftlichkeit
Wirtschaftssystem- und unternehmenszielindifferenter Ausdruck dafür, inwieweit eine Tätigkeit dem Wirtschaftlichkeitsprinzip genügt.
Grundsatz, dass ein bestimmter Erfolg mit dem geringst möglichen Mitteleinsatz (Minimalprinzip) bzw. mit einem bestimmten Mitteleinsatz der grösstmögliche Erfolg (Maximalprinzip) erzielt werden soll.
Ausprägungsformen:
• Absolute WirtschaftlichkeitEin Investitionsprojekt ist z. B. dann absolut wirtschaftlich, wenn sein Kapitalwert bei gegebenem (internen) Zinssatz größer als Null (positiv) ist.
• Relative WirtschaftlichkeitBeziehung zur absoluten W. einer anderen Handlung. Ein Investitionsprojekt A ist z. B. dann relativ wirtschaftlich gegenüber einem Projekt B, wenn sein Kapitalwert größer ist, unabhängig davon, ob er Null übersteigt oder nicht.
Quelle: Gabler: Wirtschaftslexikon. 1998

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Verfahren der Wirtschaftlichkeitsrechnung
Statische Verfahren• Kostenvergleichsrechnung• Gewinnvergleichsrechnung• Rentabilitätsvergleichsrechnung• Amortisationsvergleichsrechnung
Dynamische Verfahren• Kapitalwertmethode (DCF)• Annuitätenmethode• Methode des internen Zinsfusses• Dynamische Amortisationsrechnung

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• Kostenvergleichsrechnung- Vergleich pro Periode
- Vergleich pro Leistungseinheit
• Gewinnvergleichsrechnung
• Rentabilitätsvergleichsrechnung
Rentabilität (%) = x 100
• Amortisationsvergleichsrechnung
Amortisationszeit =Anschaffungskosten
jhrl. Gewinn + jhrl. Abschreibungen
Statische Investitionsrechnung
Erlöse - Kosten
Durchschnittlicher Kapitaleinsatz
Quelle: Litke, H.-D.: Projektmanagement. Hanser 1995

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E1 - A1
1+r
E2 - A2
(1+r)2
En - An
(1+r)n
Dynamische Investitionsrechnung (1)
Kapitalwertmethode
C0 = CE - CA
oder C0 = + + ... + - A0
C0 KapitalwertCE abgezinste Einnahmen (einschliesslich Restwert)CA abgezinste Ausgaben (einschliesslich Anschaffungswert)E Einnahmen in den Nutzungsjahren 1 ... nA Ausgaben in den Nutzungsjahren 1 ... nr KalkulationszinsfussA0 Anschaffungswert in der Periode 0
Nachteile• Höhe der Zahlungsströme nicht einfach zurechenbar• Zeitliche Verteilung der Zahlungsströme nicht einfach zurechenbar• Bei unterschiedlichen Anschaffungswerten oder
Nutzungsdauern sind Differenzinvestitionen anzusetzen
Quelle: Litke, H.-D.: Projektmanagement. Hanser 1995
Misst den Totalerfolg einer Investition

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Dynamische Investitionsrechnung (2)
Annuitätenmethode
a = C0
a AnnuitätC0 Kapitalwert
Kapitalwiedergewinnungsfaktor
i (1 + i)n
(1 + i)n - 1
i (1 + i)n
(1 + i)n - 1
Quelle: Litke, H.-D.: Projektmanagement. Hanser 1995
Nachteile• Höhe der Zahlungsströme nicht einfach zurechenbar• Zeitliche Verteilung der Zahlungsströme nicht einfach zurechenbar
Vergleicht durchschn. jährliche Einnahmen durchschn. Ausgaben

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Kurzübung 4: Wirtschaftlichkeitsrechnung
a) Welches der Projekte würden Sie auswählen? Reihen Sie die unten angeführten Projekte nach Ihrer Rentabilität. (alle Angaben in kCHF)
b) Ist das Projekt nach der Kapitalwertmethode rentabel?Zinssatz: 10%, Kapitaleinsatz: 270 kCHF. (alle Angaben in kCHF)
Die Übung ist in 2er-Gruppen durchzuführen. Geben Sie die Lösungenmit Namen versehen bis spätestens in der nächsten Veranstaltung ab.
Alternativen Erwarteter Gewinn eingesetztes Kapital Rentabilität ReihungProjekt 1 54 360Projekt 2 24 300Projekt 3 20 200Projekt 4 30 600
Jahre Einnahmen Ausgaben Überschuss Abzinsung (10%) BarwertJahr 1 200 80
Jahr 2 180 90
Jahr 3 160 100
Jahr 4 160 110
Jahr 5 140 120
Jahr 6 140 130Gesamt

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Zusammenfassung und Vorbereitung nächste Veranstaltung
• Die passende Terminplanungstechnik wird der Komplexität des Projektes entsprechend gewählt.
• Der Terminplan ist einfach und schnell zu erstellen, eignet sich aber nur für kleine, übersichtliche Projekte.
• Das Balkendiagramm stellt graphisch zeitliche Parallelen dar.• Mittels Netzplantechnik lassen sich logische und zeitliche
Verknüpfungen von Arbeitsvorgängen miteinbeziehen.
Nächste Veranstaltung• Projektplanung IV:
Projektorganisation
Vorbereitung• Nachbereitung der heutigen Vorlesung anhand der Handouts