Miguel Caballero en Alemania

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Publicación en diario Aleman, sobre Miguel Caballero.

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Page 1: Miguel Caballero en Alemania

REPORT MITTWOCH, 26. SEPTEMBER 2007 | NR. 18612 |

KLAUSEHRINGFELD | BOGOTA

Wenn Gonzalo Guillén seine Woh-nung imNorden von Bogotá verlässt,zieht er immer die gleiche Jacke an.Egal, ob es regnet oder die Sonnescheint, der 52-Jährige streift seinedunkelbraune Wildlederjacke über.Guillén ist Korrespondent der US-Zeitung „MiamiHerald“ und dasmo-dische Kleidungsstück so etwas wieseine Lebensversicherung.Seit der Reporter über die Verbin-

dungen der Regierung von Staats-chef Álvaro Uribe zu den ultrarech-ten Paramilitärs schreibt, erhält eranonyme Morddrohungen. „Aber inder Jacke fühle ichmich sicher.“Guil-léns Leben schützt eine leichte undbiegsame Einlage aus Nylon, Aramidund Polyethylen, die unsichtbar indas Futter eingearbeitet ist. In der Le-derjackewürde er einAttentatmit ei-nerMaschinenpistole aus kurzer Ent-fernung überleben.Guillén ist Kunde von Miguel Ca-

ballero. Und der hat eine Marktlückeentdeckt. Der Modemacher aus Ko-lumbien schneidert schusssichereMode für Promis und jedermann –Couture für jedes Kaliber. ZumMün-chener Oktoberfest ist jetzt auch einschusssicheres Dirndl geplant, dasCaballero AnfangOktober vorstellenwill.Auchdaswirdder Schneider in be-

währterManier testen – aneinemsei-ner Mitarbeiter. An diesem Sommer-tag hat es einen Buchhalter erwischt,der eine vonCaballeros Jacken anzie-hen, sich vor den Chef stellen und di-

cke Ohrenschützer aufsetzen muss.Dann richtet Caballero den Revolverin fünf Zentimeter Entfernung aufden Bauch des Mitarbeiters, linksvomNabel, und zählt laut: „Uno, dos,tres“ – ein gewaltiger Knall, dannsteigt Rauch aus dem Einschusslochder versengten Jacke, doch demMit-arbeiter geht es bestens: „Ich habekaum einen Schlag verspürt“, sagt er,und schon reißt ihm sein Chef die Ja-cke auf, zerrt das T-Shirt hoch undentblößt den unversehrten BauchdesBuchhalters. „Nichtmal eine rote

Stelle ist zu sehen“, triumphiert Ca-ballero. Dann greift er zu einer Pin-zette und pult aus der Jacke ein nochheißes Stück Blei heraus. „DerNächste bitte“, ruft Caballero undschaut seineMitarbeiter erwartungs-voll an. Kein Arm hebt sich.Caballero, klein, kräftig und ver-

schmitzt liebt die Selbstinszenierungund die seiner Schussproben. Siesind in seinemUnternehmenEinstel-lungsvoraussetzung. „Jeder, der neubei mir anfängt, muss da durch“, sagtder 39-Jährige. Derzeit muss Cabal-

lero ziemlich oft zum Revolver grei-fen, denn sein Geschäft boomt. „Ichkomme kaum nach mit der Produk-tion, und schauen Sie sich um, alleszu eng hier“, klagt er mit einem Lä-cheln, dreht sich im Kreis und zeigtauf mehrere Dutzend Näherinnen inblauenKitteln, die unterNeonröhrenund dicht gedrängt an Pfaff-Nähma-schinenvonder schussfestenPolizei-weste bis zumgepanzertenDesigner-anzug, von der kugelresistenten Kra-watte bis zur schusssicheren Soutaneschon alles geschneidert haben.

Mit vier Angestellten und zehnvon seiner Mutter geliehenen Dollarmachte Caballero sich vor 15 Jahrenselbstständig. Im ersten Jahr setzteer 17 000 Dollar um. Heute arbeitenin seinem Unternehmen 130 Näher,Designer, Verkäufer, Waffenexper-ten, undderUmsatz liegt bei fünfMil-lionenDollar. Caballero: „Dieses Jahrpeilenwir siebenMillionen an.“Die Geschäftsidee kam ihm an der

Universität. Caballero studierte Be-triebswirtschaft, aber dieTheorie lagihm nicht so sehr. So sann er in denVorlesungen darüber nach, wie mankugelsichereWesten schlanker, leich-ter und unauffälligermachen könnte.Ihm waren die Leibwächter einerKommilitonin aufgefallen, die keineSchusswesten trugen, weil sie ihnenzu schwer und unbequemwaren. Ca-ballero nahmsich eineWeste vor, tüf-telte und schichtete die Stoffe um.Über die Jahre verfeinerte er seineFormel und schaffte es, herkömmli-che Schusswesten von fünf auf einenKilo abzuspecken.Wie lautet diese Formel für die

Kleidung, in der man ein Attentatüberlebt? „Glauben Sie, Coca-Colaverrät sein Rezept“, sagt er wie ausder Pistole geschossen. Nur so vielgibt er preis: Alle sechsMonatemusser aufs Neue über die Anordnungvon Nylon, Aramid und Polyethylennachdenken. „Ständig werden neueWaffen entwickelt.“Deswegen garan-tiert er die Schusssicherheit seinerKleidung nur zwei Jahre. Insgesamt300 verschiedene Produkte hat er imAngebot – für 300 bis 3 000Dollar.

Der Markt für Hochsicherheits-mode, denen man ihr Geheimnisnicht ansieht, wächst rasant. Warenam Anfang vor allem Polizisten undSicherheitsbeamte die Kunden vonCaballero, rüstet er heute rund umden Globus Prominenz aus Politik,Adel und Showgeschäft aus. Holly-wood-Schauspieler wie Steven Sea-gal kaufen bei ihm ein ebensowie dieHälfte der Staatsoberhäupter aus La-teinamerika. Kolumbiens Präsidentträgt bei öffentlichen Auftritten stetseinweißesOberhemdausCaballerosFabrikation. Und Venezuelas Staats-chef Hugo Chávez hat in Bogotágleich 50 Kleidungsstücke anfertigenlassen. Auch Spaniens ThronfolgerFelipe und seine Gattin Letiziaschwören auf tragbare Sicherheitmade in Colombia.

Caballeros Kreativabteilung basteltständig an neuen Ideen oder derUm-setzung der absurdesten Wünsche:Kugelsichere Kimonos, gepanzerteBettdecken, geschütztes Outfit fürRap-Musiker und mexikanischePolka-Kapellen. Inzwischen habensich die Fähigkeiten Caballeros bisDeutschland herumgesprochen. DasAmt für Wirtschaftsförderung imKreis Neuss hat den Schneider zu ei-nerModenschau eingeladen.Man muss vermutlich Kolumbia-

ner sein, um auf die Idee zu kommen,kugelfesteMode zu schneidern. „Wirsind mit Gewalt, Krieg, Tod und Ent-führung großgeworden“, erzählt Ca-ballero. Doch sein krisengeschüttel-

tes Land und selbst Lateinamerikasind ihm längst zu klein geworden.„Russland, Indien und der Nahe Os-ten“, raunt er. „Da liegen die wahrenWachstumsmärkte.“ Auf einer Welt-karte gegenüber seines Büros hat ermit orangefarbenen Fähnchen dieOrtemarkiert, wo seine Vertreter sit-zen. Amerika und Europa sind schonCaballero-Land. Aber in ganz Asiensteckt nur ein einziges Fähnchen.Caballero weiß, dass er mit der

Angst der Menschen sein Geld ver-dient: „Wir sind aber nicht das Pro-blem,wir sinddie Lösung.“Heute lie-fert er seine Lösungen in 22 Länder,und 87 Prozent seines Umsatzesmacht er inzwischen im Ausland.Ideal sind für ihn Märkte wie Me-xiko, wo es vieleMillionäre undNeu-reiche gibt, die gerne zeigen, was siehaben. In einem der ReichenviertelvonMexiko-Stadt hat er auch seinbis-her einziges Geschäft außerhalb Ko-lumbiens eröffnet – zwischen HugoBoss und einem Anbieter von Auto-panzerungen.In einem dicken Ordner bewahrt

Miguel Caballero das auf, was er den„Club der Überlebenden“ nennt– eine Sammlung zumeist handge-schriebener Danksagungen von Poli-zisten, Sicherheitskräften oder vonSoldaten wie Álvaro Villamizal. Aufanderthalb Seiten beschreibt er einGefecht mit der kolumbianischenLinksguerilla FARC, in das er verwi-ckelt war. Ein Schuss traf ihn dabei indenRücken: „Ich kammit demLebendavon“, schreibt Villamiza, „dankGott und ihrerWeste.“

JOACHIMHOFER | MÜNCHEN

Es ist nur eine Kleinigkeit, ein winzi-ges Detail. Doch bei Andrew Grove,dem legendären Chef des weltgröß-tenChipkonzerns Intel, hat es sich of-fenbar tief eingegraben. Als er beidem Unternehmen einsteigt, ist erder dritte Mitarbeiter. Doch sein Fir-menausweis hat die Nummer vier.Möglicherweise ist dies eine Erklä-rung, warum Grove später nieman-dem so recht über denWeg traut.„Es ist wirklich wahr, nur die

Wachsamen überleben“, schreibt erMitte der 90er-Jahre in seinem Buch„Only the Paranoid Survive“. Und zudieser Überlebensstrategie gehörtauchdie Erkenntnis: JedesUnterneh-men kommt immer wieder an einenPunkt, an dem es sein Geschäft radi-kal ändernmuss. Sonst geht es unter.An solch einem Wendepunkt

könnte Intel unter VorstandschefPaul Otellini noch in diesem Herbststehen. Die EU-Kommission wirftdem Unternehmen vor, seine Markt-macht jahrelangmissbraucht und un-faire Geschäftspraktiken angewandtzuhaben, umdenRivalenAMDklein-zuhalten. Intel droht eine hohe Geld-strafe. Wenn es ganz dick kommt,könnte die EU den Konzern auchdazu verpflichten, die engen Bezie-hungen zu seinenKunden zu kappen.Bis Anfang Oktober haben die Juris-ten von Intel nochZeit, auf die schwe-ren Anschuldigungen aus Brüssel zuantworten. Damit geht der Prozesso-renkrieg AMD gegen Intel in eineneue Runde.Die beiden Konzerne bekämpfen

sich bereits seit Jahrzehnten bis aufsMesser. Es ist ein Duell wie das vonDavid gegen Goliath: Gut 80 ProzentdesUmsatzesmit Prozessoren – demGehirn eines jeden Computers – flie-ßen in die Kassen von Intel. Im zwei-ten Quartal erzielte Intel 1,3 Milliar-den Dollar Gewinn. Das ist fast ge-nauso viel, wie AMD in derselbenZeit umsetzte. Schlimmer noch, derIntel-Herausforderer hat – wie schonso oft in der Vergangenheit – mit 600Millionen Dollar einen hohen Ver-lust eingefahren.Kein Wunder, wenn das Top-Ma-

nagement des Konzerns sehnlich dieEntscheidung der EU erwartet undsich davon Rückenwind erhofft.Nach außen gibt sich die Führungs-mannschaft um AMD-VorstandschefHector Ruiz dieser Tage allerdingsdemonstrativ gelassen und sprichtlieber über ganz andere Themen –etwa über den neuesten Vierkern-Prozessor für Netzwerkrechner, denderKonzern im feinenHotelABSkip-per am Hafen von Barcelona jüngstvorstellte. Weil die Entwickler denHochleistungschip „Barcelona“ ge-tauft haben, hat AMD-Vorstand DirkMeyer Kunden und Journalisten indie katalanische Metropole eingela-den.

Es gibt jede Menge Lob für dasneueste Produkt von AMD. „Dies istein guter Tag für die Branche“, sagtJoseph Reger, Technikvorstand desMünchener Computerbauers FujitsuSiemens. Michael Dell, der Gründerund Chef des amerikanischen PC-Herstellers Dell, bezeichnet AMDper Videoeinspielung als „Partnerfür weiteren Erfolg“.

Die warmenWorte von Michael Delldürften Meyer ganz besonders ge-freut haben. Denn Dell gehört zu je-nen Computerherstellern, die sichjahrelangweigerten,AMD-Chips ein-zubauen. Stattdessen setzte derzweitgrößte PC-Produzent aus-schließlich auf die Produkte desKon-kurrenten Intel. Das änderte sich erstim vergangenen Jahr.Fälle wie Dell waren es, die AMD

dazu brachten, weltweit die Kartell-

behörden einzuschalten. Nicht nurin Europa, auch in Japan, Korea unddenUSAsind inzwischen Juristenda-mit beschäftigt, die Geschäftsprakti-ken von Intel unter die Lupe zu neh-men. In Korea, einem der wichtigs-tenMärkteAsiens fürChiphersteller,steht ein Urteil ebenfalls kurz bevor.Der Showdown in Brüssel ist der

Höhepunkt einer Auseinanderset-zung zweier Konzerne, die eigentlichdie gleichenWurzeln haben. Ehema-lige IngenieuredesHalbleiterherstel-lers Fairchild Semiconductor habendie Unternehmen Ende der 60er-Jahre in Kalifornien aufgebaut. Intel-Gründer Bob Noyce war sogar einerder Geldgeber von Jerry Sanders, alsdieser 1969 mit AMD anfing. Zudemsind die Rivalen über Lizenzabkom-men seit je eng miteinander verbun-den.Allerdings hat sich Intel im Laufe

der Jahrewesentlich schneller und er-

folgreicher entwickelt als AMD.Zwar hatte auch Intel schwere Zeitenund musste mitunter mit roten Zah-len leben. Die Firma aus dem SiliconValley führt die Liste der größtenHalbleiterhersteller der Welt aberseit vielen Jahren an. Kein großerWettbewerber ist auch nur annä-hernd so profitabel wie Intel mit sei-nem Logo „Intel inside“.AMD hingegen kam viel langsa-

mer aus den Startlöchern und kämpftals kleiner Verfolger stets ums Über-leben. Weil AMD auf anderem Wegkeine Möglichkeit mehr sah, sich zurWehr zu setzen, zog der Konzern vorzwei Jahren sämtliche Register: ImUS-StaatDelaware reichte dasUnter-nehmeneineKlage gegen Intel ein, inEuropabeschwerte sichAMDbei derEU-Kommission.Der Konzern wirft Intel vor, Com-

puterherstellern unverschämt hoheRabatte zu gewähren,wenn sie so gut

wie alle Prozessoren von Intel bezie-hen. Zudemhabe Intel denPC-Produ-zenten Geld gezahlt, damit sie dieEinführung von Produkten mitAMD-Prozessoren verzögerten odersich gar nicht erst auf Geschäfte mitdem kleineren Unternehmen einlie-ßen, heißt es bei AMD. Schließlichsoll Intel wichtigen Kunden Prozes-soren zu Dumpingpreisen angebotenhaben, um AMD auszustechen. „Wirwürden uns nicht so weit aus demFenster lehnen, wenn wir nicht si-cher wären, dass wir richtig han-deln“, ist Chef-Syndikus TomMcCoyüberzeugt.Als Beweis, dass Intel auch den

Handel manipuliert, verweist AMDgerne auf den Fall Mediamarkt/Sa-turn. Deutschlands größte Elektro-nikketten, die zum Metro-Konzerngehören, verkaufen bis heute nurRechner mit Intel-Prozessoren. EinSprecher der Media Saturn Holding

in Ingolstadt will von einer Abspra-chemit Intel trotzdem nichtswissen:„Die Geschäftsführer der einzelnenMärkte kaufen dezentral ein.“Intel selbst beteuert seine Un-

schuld. „Wir sind noch nie in einemKartellverfahren unterlegen“, sagteinUnternehmenssprecher.DerKon-zernhabe sich stets andieGesetze ge-halten. Intels Chefjurist Bruce Se-well gibt sich ebenfalls siegessicher:„Es gibt überzeugende Beweise, dassdiese Branche funktioniert und sehrwettbewerbsintensiv ist.“Der Ausgang des Verfahrens in

Brüssel ist nicht nur fürAMDund In-tel von großer Bedeutung, sondernauch für den Standort Dresden.Würde Intel in die Schranken gewie-sen, bekämen die AMD-Werke inDresden möglicherweise neue Auf-träge. AmRand der sächsischen Lan-deshauptstadt betreiben die Ameri-kaner zwei riesige Fabriken – ihre ein-

zigen eigenen Produktionsstättenweltweit. 3 000 Menschen arbeitenin den mit High Tech vollgestopftenHallen, um Produkte wie den neuenVierkern-Prozessor „Barcelona“– vergleichbar mit der S-Klasse vonMercedes – zu bauen.Erst diesen Sommer gab EU-Wett-

bewerbskommissarin Neelie Kroesgrünes Licht für Staatsbeihilfen von262 Millionen Euro, mit denen AMD565 neue Stellen in Dresden schafft.SachsensHauptstadt hatte sich langesogar Hoffnungen auf ein drittesAMD-Werk gemacht. Weil in NewYork aber höhere Subventionen win-ken, hat sich AMD entschieden, dieneue Fabrik dort zu bauen.

Die Computerindustrie sitzt imStreit zwischen Intel und AMD zwi-schen allen Stühlen. Sie ist auf AMDangewiesen, um ein Intel-Monopolabzuwenden. „Zusammen mit AMDwollen wir unser Geschäft mit Ser-vern ausbauen“, sagt etwa IBM-Ma-nager Stefan Bürkli. Und Fujitsu-Sie-mens-Manager Reger ergänzt: Manbrauche die Auswahl zwischen zweiLieferanten. Einerseits.Andererseits kommen Computer-

hersteller und -händler ohne Intelnicht aus. Hinter vorgehaltenerHand bestätigen Insider, dass ange-sichts der schmalen Margen die An-bieter ohne die Unterstützung desChipproduzenten in Schwierigkeitenkommen würden. Ob für die Vorbe-reitung großerMessen oder fürMar-ketingaktionen, das Geld von Intelkann jeder gut gebrauchen. Seit Jah-ren ist der Konzern einer der größ-tenWerbetreibenden in der Branche.In Japan haben Intels Vorstellun-

gen von exklusiver Kundenbindungschon vor zwei Jahren für Furore ge-sorgt. Damals hat die Wettbewerbs-behörde dem kalifornischen Unter-nehmen verboten, Computerherstel-lern Rabatte anzubieten, wenn dieseauf Konkurrenzprodukte verzichte-ten. Intel stoppte die Aktion, ohne je-doch eine Schuld einzugestehen.Derzeit sieht es so aus, als könnte

AMD auch ohne Unterstützung ausBrüssel Boden gegenüber dem gro-ßen Rivalen gutmachen. Im zweitenQuartal kletterte der Marktanteil um2,5 Prozentpunkte auf 13,4 Prozent.Intel reagiert einstweilen auf die

Bedrohung aus Brüssel genauso wieauf die Marktanteilsgewinne vonAMD: mit neuen Produkten. So hatIntel-Chef Otellini vergangene Wo-che in Kalifornien den jüngsten Chipaus seinem Haus vorgestellt: „DieTransistoren darauf sind so klein,dass mehr als vier Millionen auf ei-nen Punkt passen, wie er am Endedieses Satzes steht.“Das ist eine Weltklasse-Leistung,

loben Experten. Offenbar hat Intelnichts von der Wachsamkeit verlo-ren, die AndrewGrove stets forderte.

Couture für jedes KaliberDer Kolumbianer Miguel Caballero hat eine Marktlücke entdeckt: Er schneidert schusssichere Mode für Politiker, Promis und jedermann.

Foto:a

rgum/F

alkHeller

Zwischen allen Stühlen

Gehütet wie ein Staatsgeheimnis

Man sieht sich vor Gericht

Ringen im ReinraumDie Chiphersteller Intel und AMD liegen seit Jahren im Clinch. Jetzt entscheidet die EU, ob Marktführer Intel den Rivalen mit unfairen Mitteln kleinhält.

Foto:B

loom

berg/

Marce

loSalinas

Umkleideraum fürMitarbeiter in der Intel-Fabrik im irischen Leixlip: Das Image des Konzerns ist angekratzt, seitdem Juristen weltweit die Geschäftspraktiken von Intel untersuchen.

Hier prüft der Chef selbst: Miguel Caballero (rechts) testet seine Kleidungsstücke auf Schusssicherheit.