Aus dem Schatz der Natur- Pflanzliche Hilfe bei Colitis ... · Pflanzliche Arzneimittel sind...

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Aus dem Schatz der Natur- Pflanzliche Hilfe bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

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Aus dem Schatz der Natur-Pflanzliche Hilfe bei

Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

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Liebe Leserin, lieber Leser,

bei der Therapie vieler Darmerkrankungen – so auch bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa – wird die kon-ventionelle Therapie mit chemischen Medikamenten heute vielfach durch verschiedene naturheilkundliche Maßnahmen sinnvoll ergänzt.

In vielen Fällen führt erst eine Kombination verschie-dener Therapieansätze wie Medikamente, Diät, Bewe-gung und Maßnahmen zur Stressbewältigung zu einem anhaltenden Erfolg. Pflanzliche Arzneimittel sind besonders für eine dauerhafte Anwendung geeignet, da sie gut verträglich sind und die Darmflora nicht negativ beeinflussen.

Mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit!

Prof. Dr. med. Jost Langhorst, Integrative Gastroenterologie, Naturheilkunde und Integrative Medizin, Kliniken Essen-Mitte, Universität Duisburg-Essen

Editorial

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Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen – wenn der Darm den Alltag bestimmt

Die integrative Behandlung – Mit vereinten Kräften zum Erfolg

Aus dem Schatz der Natur – ausgewählte Heilpflanzen

Pflanzenkräfte sinnvoll kombinieren

Weitere Möglichkeiten der Naturheilkunde

Tipps vom Experten

Impressum

Inhalt

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Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen – wenn der Darm den Alltag bestimmt

Bei Morbus Crohn ist meist der gesamte Verdauungs-trakt vom Mund bis zum After vom entzündlichen Geschehen betroffen. Dabei sind außer den oberfläch-lichen Schleimhautzellen auch die darunter liegenden Schichten der Darmwand entzündet. Dies kann zur Entstehung von Fisteln, Schleimhautrissen oder zu Eitereinschlüssen führen.

Zu den wichtigsten Beschwerden gehören Bauch-schmerzen, Durchfälle (meist ohne Blut), Fieber und Blutarmut. Durch den ausgedehnten Dünndarmbefall kommt es zu Resorptionsstörungen wichtiger Nähr- und Vitalstoffe. Gewichtsverluste sind deshalb häufig.

In Deutschland sind rund 400.000 Menschen von den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa betroffen. Meist beginnt die Erkrankung schon im jungen Erwachsenen-alter. Trotz großer wissenschaftlicher Bemühungen sind die Ursachen für diese Krankheiten bis heute noch nicht ein-deutig geklärt. Bei den CED wechseln sich Phasen hoher Krankheitsaktivität mit kürzer oder länger anhaltenden Abschnitten relativer Gesundheit (Remissionen) ab.

Die Colitis ulcerosa ist eine Entzündung, die ausschließ-lich im Dickdarm stattfindet und mit Geschwürbildungen einhergeht. Sie beginnt im Enddarm, also dort, wo mit der größten Stuhlmasse die meisten Bakterien auf die Darmwand einwirken. Die Entzündung kann sich gleich-mäßig fortschreitend bis zum Beginn des Dickdarms ausbreiten. Blutige Durchfälle sind das häufigste Symp-tom, verbunden mit Schmerzen, Übelkeit, Appetitlosig-keit, Fieber und Gewichtsverlust.

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Die integrative Behandlung – Mit vereinten Kräften zum Erfolg

Aus dem Schatz der Natur – ausgewählte Heilpflanzen

Bei chronischen Darmentzündungen können zumBeispiel das Myrrhenharz oder das Gummiharz des indischen Weihrauchbaumes eingesetzt werden. Die Harze enthalten so genannte Triterpensäuren, die stark entzündungshemmende Effekte aufweisen. Die Myrrhe gehört zu den ältesten Heilmitteln der Menschheit. Sie besitzt entzündungshemmende, desinfizierende sowie pilzhemmende Eigenschaften, zieht die äußeren Schichten der Schleimhaut zusammen und wirkt da-durch wundheilungsfördernd. Die Heilpflanze senkt den Spannungszustand der glatten Darmmuskulatur, verringert die Zahl der Darmkontraktionen und lindert so Darmkrämpfe. Diese Wirkung macht Myrrhe zu einem idealen „Langzeitbegleiter“, wenn Menschen mit chro-nischen Magen-Darm-Problemen unter Krämpfen im Unterleib leiden.

Die Therapie von chronisch-entzündlichen Darmerkran-kungen hat zum Ziel, die Entzündungsprozesse zu verringern und damit die Beschwerden deutlich zu lindern sowie Rückfällen vorzubeugen. Bei leichtem bis mittelschwerem Verlauf werden so genannte Aminosali-cylate (Mesalazin, Sulfasalazin, Olsalazin) eingesetzt. Bei unzureichendem Ansprechen oder bei schweren Krankheitsschüben kann zusätzlich ein Cortison-Präpa-rat gegeben werden. Auch Immunsuppressiva können in besonders schweren Fällen zum Einsatz kommen.

Wurden die Krankheitssymptome erfolgreich zurück-gedrängt, spricht man von einer Remission. Zur Erhal-tung dieser beschwerdefreien Phase werden vorwie-gend Aminosalicylate eingesetzt. Um während dieser Zeit die Magen-Darm-Funktion zu unterstützen, bie-ten sich nebenwirkungsarme pflanzliche Arzneimittel an, die zur Langzeittherapie besonders geeignet sind. Darüber hinaus kann auch eine Lebensstilmodifikation im Bereich Ernährung, Bewegung und Entspannung oder eine mikrobiologische Therapie hilfreich sein.

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Pflanzenkräfte sinnvoll kombinieren

Je nach Krankheitsbild kann es sinnvoll sein, mehrere Heilpflanzen kombiniert einzusetzen, da sie sich in ihrer Wirkung sinnvoll ergänzen. So wird zum Beispiel seit mehr als fünfzig Jahren ein Kombinationsmittel mit Myrrhe zur Unterstützung der Magen-Darm-Funk-tion erfolgreich eingesetzt. Die darin enthaltenen Heilpflanzen greifen an verschiedenen Punkten im Verdauungstrakt an und verstärken sich gegenseitig in ihrer Wirkung. Je nach den jeweils vorherrschenden Beschwerden können zusätzlich einzeln oder kombi-niert auch indischer Flohsamen, Gelbwurz oder Heidel-beermuttersaft zur Erhaltung der beschwerdefreien Phase (Remission) zum Einsatz kommen. Die Floh-samenschalen binden Flüssigkeit und regulieren den Stuhl, die Gelbwurz wirkt darüber hinaus entzündungs-hemmend.

Bei Krämpfen, Schmerzen, Verletzungen und Enzündun-gen der Schleimhaut kann die echte Kamille helfen. Sie ist die weltweit am häufigsten verwendete Heilpflanze und wirkt antibakteriell, entzündungshemmend, ent-blähend sowie wundheilungsfördernd.

Schleimstoffhaltige Kräuter wie Eibischwurzel oder Spitzwegerich kommen ebenfalls zum Einsatz. Sie können mit ihren Schleimstoffen einen Film über die wunden Stellen im Darm bilden und damit die akuten Beschwerden lindern.

Gerbstoffhaltige Kräuter wie Brombeerblätter oder Blutwurz wirken stopfend und sind deshalb hilfreich gegen Durchfall. Zur Stuhlregulierung können auch Flohsamenschalen zum Einsatz kommen, da sie im Darm eine große Menge Flüssigkeit an sich binden.

Auch Kaffeekohle führt zu einer Verminderung der überschüssigen Flüssigkeit im Darm. Durch die große Oberfläche der Kaffeekohle können außerdem schäd-liche Stoffe gebunden und ausgeschieden werden.

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Weitere Möglichkeiten der Naturheilkunde

Neben pflanzlichen Arzneimitteln können bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen auch weitere unter-stützende Maßnahmen wie Lebensstilmodifikationen im Bereich Ernährung, Bewegung, Entspannung und Stress-regulation, die mikrobiologische Therapie oder Traditio-nelle Chinesische Medizin/Akupunktur hilfreich sein.

Die Ernährungstherapie zielt darauf ab, Beschwerden und auch eine mögliche Mangelversorgung mit Nähr-stoffen zu vermeiden, und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität. Die Ernährungsempfehlungen richten sich individuell nach den Besonderheiten des Krankheitsbildes und müssen an den Verlauf der Krankheit angepasst werden. In akut-entzündlichen Phasen ist eine leicht verdauliche Schonkost sinnvoll.

Die Wirksamkeit von Flohsamen, Gelbwurz und von Myrrhe (als Kombination) zur Erhaltung der schubfreien Phase bei Colitis ulcerosa wurde bereits wissenschaft-lich untersucht und positiv bewertet. Zum Beispiel nahmen im Rahmen einer von 2008 bis 2010 durchge-führten Studie erwachsene Colitis ulcerosa-Patienten in der schubfreien Phase über einen Zeitraum von zwölf Monaten dreimal täglich ein pflanzliches Arzneimittel oder ein synthetisches Standardmedikament ein. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Krankheitsaktivität, die Rückfallquote und die Dauer bis zum ersten Rück-fall nicht statistisch signifikant unterscheiden. Auch die Entzündungsaktivität auf Schleimhautniveau und die durch Fragebogen ermittelte krankheitsbezogene Lebensqualität weisen keine signifikanten Unterschie-de auf.

Seit Mai 2018 wird das Studienpräparat auch in der Colitis-ulcerosa-Leitlinie für Ärzte als pflanzliches Mittel empfohlen, das in der Remissionserhaltung eingesetzt werden kann.

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Es gibt auch einige Studienergebnisse, die deren Ein-satz bei CED wissenschaftlich begründen. Probiotische Arzneimittel können entweder aus einem einzigen Stamm einer Spezies oder aus Mischungen mehrerer Stämme oder Spezies bestehen.

Auch Behandlungsmethoden der Traditionellen Chine-sischen Medizin (TCM) können eine wertvolle Ergän-zung der konventionellen Therapie darstellen. Hier kommen vorwiegend Akupunktur, Moxibustion (Stimu-lation der Akupunkturpunkte mit Hitze) oder Elemente der chinesischen Ernährungslehre zur Anwendung.

Welche alternativen Verfahren im Einzelnen zum Einsatz kommen, ist bei komplexen Erkrankungen wie den CED stark von den individuellen Gegebenheiten, dem aktuel-len Krankheitsstadium und den jeweiligen Beschwerden abhängig. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche ergän-zenden Verfahren in Ihrem speziellen Fall sinnvoll sind.

Bei einer Befragung von 1.000 CED-Patienten in Zu-sammenarbeit mit der DCCV (Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung) gaben 70 Prozent der Be-troffenen an, dass Stress einen negativen Einfluss auf den Verlauf ihrer Darmerkrankung hat. Verschiedene Untersuchungen belegen den Einfluss psychosozialer Faktoren auf den Verlauf der CED.

Zur Stressbewältigung werden unter anderem Verfah-ren wie progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Yoga und Qigong empfohlen. Auch Bewegung hat einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität von CED-Patienten. Zu empfehlen sind hier unter anderem Ausdauersportarten wie Walking, Schwimmen, Rad-fahren und Joggen. Während eines hochakuten Schubs sollte der Körper allerdings geschont werden.

Eine weitere Möglichkeit derNaturheilkunde ist die mikro-biologische Therapie. So genannte Probiotika, Arznei-mittel mit lebensfähigen Darmbakterien, haben eine lange naturheilkundliche Tra-dition. Unter anderem werden ihnen entzündungshemmen-de und immunmodulierende Wirkungen zugeschrieben.

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Herausgeber Repha GmbH Biologische ArzneimittelAlt-Godshorn 87 . 30855 [email protected]

RedaktionCGC Cramer-Gesundheits-Consulting GmbH, Eschbornwww.cgc-pr.com

Grafikweidner : buero fuer werbung & fotografiewww.weidner-bfwf.de

BildnachweiseTitel: Familie beim Picknick: pressmaster - Fotolia.comSeite 7, 10: Myrrhebaum: Vladimir Melnik - Fotolia.com Seite 8: Flohsamen: Heike Rau - Fotolia.com Seite 12: Yoga: Dmitry Sunagatov - Fotolia.comSeite 13: Akupunktur: Tyler Olson - Fotolia.comAlle anderen Bilder: Repha GmbH

Stand: Juli 2018

Lassen Sie sich nicht von Ihrer Krankheit beherr- schen. Versuchen Sie die Krankheit zu akzeptieren und selbst zu kontrollieren.

Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob eine Ergänzung pflanzlicher Arzneimittel oder eine unterstützende Anwendung anderer alternativer Verfahren in Ihrem Fall sinnvoll sein kann.

Hören Sie auf Ihre innere Stimme. Achten Sie genaudarauf, ob eine Empfehlung Ihre Beschwerden ver- bessert. Jeder Mensch reagiert anders.

Achten Sie beim Einsatz von Heilpflanzen auf Qualität. Verwenden Sie z.B. nur die „echte Kamille“. Kamille wird gelegentlich mit Hundskamille verfälscht, die Allergien auslösen kann.

Bei Geschwüren sollten keine Bitterstoffe zum Ein-satz kommen.

Quellmittel wie Flohsamen oder Leinsamen dürfen nicht bei Darmverschluss oder -verengungen einge- setzt werden.

Informieren Sie sich gezielt über Diätmaßnahmen in Ihrem speziellen Fall. In akut-entzündlichen Phasen ist eine leicht verdauliche Schonkost sinnvoll.

Integrieren Sie Bewegung (Laufen, Radfahren, Treppensteigen) in Ihren Alltag. Aber: Schonen Sie Ihren Körper während eines akuten Schubs.

Erlernen Sie Entspannungsverfahren wie autogenes Training, Yoga und Qigong beim Experten und wenden Sie diese unter Aufsicht an.

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Tipps vom Experten

Impressum

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Weitere Informationen finden Sie unterwww.pflanzliche-darmarznei.de

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