4_11_10Johannesevangelium

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J ohannes, von Beruf Fi- scher, war ein naher Verwandter der Familie, aus der Jesus stammte . Er ge- hörte zum Kreis der zwölf Jünger, die ihn ständig be- gleiteten. Als einziger von ihnen stand er beim Kreuz, als J esus starb; als einer der ersten sah er das leere Grab, nachdem Jesus auferstan- den war. Mit Petrus und Jakobus zusammen war er der Rückhalt der jungen christlichen Gemeinde in Jerusalem. Sein Evangelium ist nach früher kirchen- geschichtlicher Überlieferung gegen Ende des Jahrhunderts in Ephe- cl lD sus entstanden.

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Bibel

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J ohannes, von Beruf Fi­scher, war ein naher

Verwandter der Familie, aus der Jesus stammte. Er ge­hörte zum Kreis der zwölf Jünger, die ihn ständig be­gleiteten. Als einziger von ihnen stand er beim Kreuz, als J esus starb; als einer der ersten sah er das leere Grab, nachdem Jesus auferstan­den war. Mit Petrus und Jakobus zusammen war er der Rückhalt der jungen christlichen Gemeinde in Jerusalem. Sein Evangelium ist nach früher kirchen­geschichtlicher Überlieferung gegen Ende des ersten~ Jahrhunderts in Ephe- cllD sus entstanden. ~

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Das Evangeliuun nach Johannes gehört zu den Schriften, die im N euen Testament zusammenge­faßt sind und deren gemeinsamer Inhalt das Evangeliuun ist, die Bot­schaft von Jesus Christus, dem Sohn Gottes und dem Retter der Welt. Die ersten vier Bücher des Neuen Testaments wer­den Evangelien genannt. In ihrem Mittelpunkt steht die Person Jesu selbst - sein Leben und Wirken, seine Worte und Taten, sein Leiden und Sterben und seine Aufer­stehung.

Foto: Richard Aman

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»Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, daß er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verlorengeht. 11

Jesus Christus Johannes-Evangelium Kapitel 3, Vers 16

»Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben. Zuun Vater kommt man nur durch mich. 11

Jesus Christus Johannes-Evangelium Kapitel 14, Vers 6

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JOHANNES

des gottesdienstlichen Le­bens für das gesamte jü­dische Volk. Hier brachten die Priester die im Alten Testament vorgeschriebe­nen Opfer dar. Den Tempel der neutesta­mentlichen Zeit hatte Hero­des der Große in verschwen­derischer Pracht bauen las­sen (vergleiche Mt 24,1; Mk 13,1; Lk 21,5). Er bestand im wesentlichen aus dem äuße­ren Vorhof (den auch Nichtju­den betreten durften) und dem inneren Vorhof sowie aus zwei Innenräumen (dem Heiligen und dem Allerheilig­sten), die durch einen Vor­hang voneinander getrennt waren (vergleiche Mt 27,51; Mk 15,38; Lk 23,45). Das Al­lerheiligste durfte nur am Versöhnungsfest vom Ho­henpriester betreten wer­den. Dieser Tempel wurde im Jahr 70 n.Chr. bei der Erobe­rung Jerusalems durch den römischen General Titus zer­stört.

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Tempelweihe, Fest der

Griechisch enkainia (nEr­neuerungu), hebräisch aha­nukka (nEinweihungu). Acht­tägiges Fest im Dezember, gefeiert zur Erinnerung an die Neueinweihung des Tem­pels durch Judas Makkabäus im Jahr 164 v.Chr., nachdem drei Jahre zuvor der heidni­sche Herrscher Antiochus Epiphanes Tempel und Altar entweiht hatte.

Wüste

Die Wüstengebiete im Süden und Osten Palästinas waren keine Sandwüsten, sondern meist steinige und vielfach gebirgige Gegenden mit spärlicher Vegetation. Durch die allerdings sehr unregel­mäßigen Regenfälle kam es zu gelegentlichem Gras­wuchs, der Herden vorüber­gehend Nahrung bot. Im üb­rigen jedoch waren diese Ge­biete unbewohntes, men­schenleeres Land.

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die jüdischen Gesetzeslehrer bis ins einzelne festgelegt, was am Sabbat verboten und was erlaubt war.

Samarien, Samaritaner

Die Bewohner der Gegend von Samarien erkannten nur die fünf Bücher Mose als Hei­lige Schrift an; geographi­scher Mittelpunkt ihrer Reli­gion war nicht wie bei den Juden der Tempel in Jerusa­lern, sondern ihr eigenes Hei­ligtum auf dem Berg Garizim (Joh 4,20). Aus diesem Grund mißtrauten sich Juden und Samaritaner und lehnten ein­ander ab. Für einen recht­gläubigen Juden war der Umgang mit einem Samarita­ner ebensowenig denkbar wie der Umgang mit einem Heiden.

Schriftgelehrter

Jüdischer Theologe, dessen Aufgabe das Studium und die Auslegung des alttesta­mentlichen Gesetzes war. Die Schriftgelehrten galten dem einfachen Volk gegen­über als Lehrautorität in al­len Fragen der Religion, des Rechts und des täglichen Le­bens. Die meisten von ihnen gehörten der Partei der Pha­risäer an; sie waren auch im Hohen Rat vertreten.

JOHANNES

Septuaginta

Die älteste und bedeutend­ste griechische Übersetzung des hebräischen Alten Testa­ments, entstanden etwa zwi­schen 250 und 100 v.Chr. in Alexandria und bestimmt für die griechisch sprechende Judenschaft Ägyptens und des Mittelmeerraums.

Synagoge

Versammlungs stätte , in der am Sabbat der jüdische Got­tesdienst mit Schriftlesung, Predigt und Gebet stattfand; jeder Israelit konnte sich dar­an beteiligen. Synagogen gab es nicht nur überall in Pa-1ästina' sondern auch in vie­len anderen Ländern, wo Ju­den in größerer Zahl lebten. Sie waren - neben dem Tem­pel- der religiöse und gesell­schaftliche Mittelpunkt des Judentums. Die Synagoge war zugleich auch der Ort der Rechtspre­chung in rein jüdischen An­gelegenheiten (Synagogen­gericht) . Die Leitung einer Synagoge lag in den Händen des Syn­agogenvorstehers und der örtlichen Ältesten.

Tempel

Das Heiligtum Gottes in Je­rusalem, der Mittelpunkt

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JOHANNES

chen Nachkommen von Aa­ron, dem Bruder des Mose. Die wichtigsten gottes­dienstlichen Handlungen im Tempel, vor allem die Dar­bringung der Opfer, waren Aufgabe des Priesters; ihm kam damit eine Mittlerrolle zwischen dem jüdischen Gläubigen und Gott zu. Die Priester waren in Dienst­gruppen eingeteilt und ver­sahen nach einer festgeleg­ten Reihenfolge ihren Dienst im Tempel. Führende Priester: Einflußrei­che Gruppierung im Hohen Rat, die sich aus Mitgliedern der herrschenden und frühe­rer Hohepriesterfamilien so­wie anderer bedeutender Priesterfamilien zusammen­setzte.

Rabbi

Hebräisch-aramäisches Wort mit der Bedeutung »mein Herr«. Respektvolle Anrede und Ehrentitel bedeutender religiöser Lehrer im Juden­tum.

Rein, unrein, Reinheitsvorschriften

Weil Gott heilig ist, fordert das Alte Testament den Menschen zur Reinheit auf. Unreinheit macht unfähig zur Begegnung mit Gott. Das Ge­setz des Mose enthält zahl-

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reiche Vorschriften, die das äußere Verhalten des Men­schen so regeln sollen, daß er rein bleibt. Dazu gehört das Meiden von Speisen, Gegen­ständen und Personen, die als unrein bezeichnet wer­den. Zur Zeit des Neuen Testa­ments hatten die jüdischen Gesetzeslehrer die Rein­heitsvorschriften verschärft und auf den gesamten Alltag ausgedehnt. Wenn z.B. die Pharisäer nur aßen, nachdem sie sich vorher die Hände ge­waschen hatten, geschah das nicht aus hygienischen, sondern aus religiösen Grün­den; äußere Reinheit war zum Maßstab der Gesetzes­treue geworden. Im Gegensatz dazu forderte Jesus eine Reinheit, die nicht durch äußeren Gehorsam, sondern letztlich erst durch den Glauben an ihn möglich wurde.

Sabbat

Der siebte Tag der Woche (Dauer: von Freitagabend bis Samstagabend), ein Ruhe­tag, der Gott geweiht sein sollte und an dem keine Ar­beit erlaubt war (2.Mose 20,8-11). Der Sabbat war ei­nes der Zeichen des Bundes, den Gott mit Israel eingegan­gen war. Aus Sorge um seine genaue Einhaltung hatten

Gottes Wort für die heutige Zeit

Das Evangelium nach Johannes

Neue Genfer Übersetzung

POST TENEBRAS

LUX

GENFER BIBELGESELLSCHAFT

Genf - Zürich - Basel

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Das Evangelium nach Johannes

Neue Genfer Übersetzung

© Genfer Bibelgesellschaft, Genf (Schweiz) ISBN 2-8260-1604-0

Fotosatz: Fotorotar AG,Egg/ZH Schrift: Serifa normal und kursiv Druck: Fotorotar AG, Egg/ZH

In der Schweiz gedruckt

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Herstellung von Parfüm, Salböl und Weihrauch sowie als schmerzlinderndes Be­täubungsmittel und fand auch bei der Einbalsamie­rung von Toten Verwen­dung.

Name

Der Name dient in der Bibel vielfach nicht nur dazu, den Namensträger von anderen Personen zu unterscheiden, sondern gibt Aufschluß über sein Wesen und Wirken. Kenntnis des Namens wird damit auch zur Vorausset­zung einer personalen Bezie­hung. Gottes Namen offenbaren (Joh 17,6) heißt zeigen, wer er ist und wie er handelt. An Jesu Namen zu glauben (z.B. Joh 1,12; 3,18) ist mehr als das Fürwahrhalten seiner Existenz. Es bedeutet, ihn als den zu erkennen, der er sei­nem Namen entsprechend ist: als den Messias, den Sohn Gottes und Retter der Welt, und es bedeutet, ihm persönlich zu vertrauen. In Jesu Namen bitten (z.B. Joh 14,13) heißt, unter Berufung auf seine Person und sein Werk zu bitten.

Passafest

Jüdisches Fest zur Erinne­rung an den Auszug des Vol-

JOHANNES

kes Israel aus Ägypten, das jedes Jahr Anfang April in Jerusalem gefeiert wurde und in dessen Mittelpunkt das Essen des Passalammes stand. Die Passafestzeit (Joh 19,14) schloß das Fest der ungesäu­erten Brote mit ein, das un­mittelbar auf das eigentliche Passafest folgte und eine Woche lang dauerte (verglei­che auch Joh 18,28).

Pharisäer

Bedeutet llAbgesonderter((. Einflußreiche religiös-politi­sche jüdische Laienbewe­gung, der sich viele Schrift­gelehrte angeschlossen hat­ten. Die Pharisäer verpflich­teten sich zur genauen Ein­haltung nicht nur des alt­testamentlichen Gesetzes, sondern auch der mündlich überlieferten Anwendungs­regeln (Mt 15,2; Mk 7,3).

Prätorium

Amtssitz des römischen Gou­verneurs und Kaserne der in Jerusalem stationierten Be­satzungstruppe.

Priester

Die Priesterwürde war nach alttestamentlicher Regelung dem Stamm Levi vorbehal­ten, und zwar den männli-

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JOHANNES

Hoherpriester

Der Hohepriester stand an der Spitze der jüdischen Prie­sterschaft; er bekleidete das höchste religiöse Amt und besaß als Vorsitzender des Hohen Rates auch großes po­litisches Gewicht. Er hatte die Oberaufsicht über alles, was Tempel und Gottes­dienst betraf, und durfte als einziger das Allerheiligste des Tempels betreten.

HoherRat

Der Hohe Rat war die oberste jüdische Instanz in allen An­gelegenheiten der Religion und der Rechtsprechung und vertrat das eigene Volk ge­genüber der römischen Be­satzungsmacht. Er bestand aus siebzig Mitgliedern (Prie­ster, Älteste und Schriftge­lehrte), die sich in Jerusalem unter dem Vorsitz des Ho­henpriesters versammelten.

Laubhüttenfest

Volkstümliches jüdisches Erntefest, das jedes Jahr En­de September/Anfang Okto­ber in Jerusalem gefeiert wurde. Es dauerte eine Wo­che lang, und zur Erinnerung an die Wüstenzeit nach dem Auszug aus Ägypten wohnte das ganze Volk in Laubhüt­ten. Den Abschluß bildete ei­ne Festversammlung am ach-

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ten Tag, dem ngrößten Tag des Festes« (Joh 7,37). Ein Brauch, der erst nach der Rückkehr der Israeliten aus der babylonischen Gefan­genschaft hinzukam, war das feierliche Schöpfen und Aus­gießen von Wasser durch ei­nen Priester. Daran knüpft Jesus inJoh 7,37-38 an.

Levit

Die Leviten waren die Nach­kommen von Levi, einem der zwölf Söhne Jakobs. Sie wa­ren den Priestern unterstellt und hatten die Verantwor­tung für die praktischen Dienste im Tempel.

Menschensohn

Eine Selbstbezeichnung Je­su, die auf Daniel 7,13-14 zu­rückgeht. Sie bringt in ver­hüllender Weise zum Aus­druck, daß Jesus der verhei­ßene Messias ist, dem Gott die Herrschaft über die ganze Welt übertragen hat. Sie weist aber auch auf seine Menschwerdung und seinen Weg der Niedrigkeit und des Leidens hin.

Myrrhe

Ein Harz arabisch-afrikani­scher Herkunft, das wegen seines Wohlgeruchs sehr ge­schätzt war. Es diente zur

V JOHANNES

Vorwort

Das vorliegende Evangelium nach Johannes erscheint ge­meinsam mit den Evangelien nach Matthäus, Markus und Lukas als erster Teil einer neuen deutschen Bibelüberset­zung.

Am Anfang dieser Neuen Ganter Übersetzung stand das Vor­haben, die zu Beginn des Jahrhunderts entstandene und später von der Genfer Bibelgesellschaft herausgegebene Schlachter-Bibel von Grund auf zu überarbeiten. Es zeigte sich jedoch, daß nur eine völlige Neuübersetzung dem Anlie­gen gerecht werden konnte, das Franz Eugen Schlachter sei­nerzeit vertrat: höchste Texttreue mit größtmöglicher Ver­ständlichkeit zu verbinden.

Die Neue Genfer Übersetzung gibt inhaltlicher und sachlicher Genauigkeit den Vorrang vor formaler Übereinstimmung mit dem Grundtext und bemüht sich um eine natürliche und zeit­gemäße Sprache. Auf diese Weise möchte sie Gottes Wort möglichst vielen Menschen zugänglich machen.

Für Leser, die an einem eingehenden Studium der biblischen Aussagen interessiert sind, ist die Übersetzung mit zahlrei­chen Anmerkungen in Form von Fußnoten versehen, die auf den Wortlaut der Vorlage, auf zusätzliche Handschriftenles­arten sowie auf andere Übersetzungsmöglichkeiten auf­merksam machen.

Hinweise und Anregungen, die bei der Weiterführung des Projekts von Nutzen sein können, nehmen wir dankbar ent­gegen.

Die Herausgeber

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JOHANNES VI

Hinweise für den Leser

Dem Evangelium nach Johannes liegt der griechische Text der 26. Auflage des Novum Testamentum Graece von Nestle­Aland zugrunde. Lediglich in Kap. 5,2 und 10,29 folgt die Übersetzung einer anderen Handschriftenlesart. Um den deutschen Text übersichtlicher zu gestalten, wurde er in zahlreiche Sinnabschnitte aufgeteilt und mit Zwischen­überschriften versehen.

Zwischen umgekehrt gedruckte Apostrophe (z.B. 'später') sind Beifügungen gesetzt, die der Verdeutlichung dienen.

Runde Klammem schließen erklärende Zusätze ein, die auch im griechischen Grundtext zu finden sind.

Zitate aus dem Alten Testament sind kursiv gedruckt. In den zugehörigen Fußnoten werden die zitierten Stellen angege­ben.

Ein Sternchen hinter einem Wort verweist auf die Sacherklä­rungen im Anhang.

Ein hochgestellter, kleingedruckter Buchstabe verweist auf eine Anmerkung unten auf der Seite.

Im einzelnen werden folgende Fußnoten unterschieden:

Od (= Oder): Gut begründete andere ÜbersetzungsmÖglich­keit.

Aü (= Andere übersetzen): Ebenfalls mögliche Wiedergabe, die den Bearbeitern der vorliegenden Übersetzung je­doch weniger gut begründet erscheint.

AL (= Andere Lesart): Textvariante in den griechischen Handschriften. AL(l) kennzeichnet die Lesart als gut bezeugt. AL(2) kennzeichnet die Lesart als weniger gut bezeugt. Lesarten werden nur aufgeführt, wenn sie inhaltlich von Bedeutung sind und von vorhandenen Bibelübersetzun­gen vertreten werden.

W (= Wörtlich): Formal genauere Übersetzung. Eine solche wird dann gegeben, wenn es im Deutschen um der Ver­ständlichkeit und der inhaltlichen und sachlichen Genau­igkeit willen nötig ist, wesentlich von einer formal genau-

75 JOHANNES

Sacherklärungen

Aloe Gouverneur

Aus den fleischigen Blättern Oberster Verwaltungsbeam­dieser im südlichen Arabien ter einer kaiserlichen Provinz wachsenden Pflanze wurde des Römischen Reiches. ein Saft gewonnen, der als Duftstoff bei der Einbalsa-mierung von Toten Verwen- hebräisch dung fand.

Älteste

Führende Männer des jüdi­schen Volkes, die zusammen mit Schriftgelehrten und mit den führenden Priestern Mit­glieder des Hohen Rates wa­ren. Auch der örtlichen Synago­gengemeinde stand ein Älte­stenrat vor (Lk 7,3).

Denar

Neben der griechischen Drachme war der römische Denar eine der gebräuchlich­sten Silbermünzen im Palä­stina der neutestamentli­chen Zeit. Beide hatten unge­fähr denselben. Wert; er ent­sprach dem Tageslohn eines Arbeiters (Mt 20,2) ..

Der griechische Ausdruck he­braisti wird im Neuen Testa­ment (ebenso wie in zeitge­nössischen jüdischen Quel­len) mehrdeutig verwendet. Gelegentlich bezeichnet er die alte Sprache des jüdi­schen Volkes - Hebräisch im eigentlichen Sinn -, häufiger jedoch die Alltagssprache zur Zeit Jesu, das nah ver­wandte Aramäisch.

Hemd

Griechisch chiton, eine Art Untergewand aus Wolle oder Leinen, das bis zu den Knien reichte, unmittelbar auf dem Leib getragen wurde und im Haus und bei der Arbeit oft das einzige Kleidungsstück war.

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vn JOHANNES

en Wiedergabe abzuweichen. Sie soll es dem Leser er­möglichen, den Weg vom griechischen Wortlaut zu der im deutschen Text gewählten Formulierung nachzuvollzie­hen, und soll helfen, eine Brücke zu anderen Überset­zungsmöglichkeiten zu schlagen.

K (= Konkordant): Wichtige Begriffe sind nach Möglichkeit immer gleich übersetzt, damit man sie durch den ganzen Bibeltext hindurch verfolgen und thematische Zusam­menhänge besser erkennen kann. Wo inhaltliche oder sti­listische Gründe eine solche übereinstimmende (konkor­dante) Wiedergabe im Text nicht zulassen, wird mit Hilfe dieser Fußnote angegeben, wie dasselbe griechische Wort an anderen Stellen übersetzt ist.

Kursiv sind in den Fußnoten die Wörter gedruckt, die aus dem Text wiederholt werden bzw. die den Text auf andere Weise wiedergeben.

Weitere Hilfsmittel zum Verständnis des Textes wie Parallel­stellen, Landkarten, Zeittafeln und Angaben zu Maßen, Ge­wichten und Münzen bleiben der Gesamtausgabe des Neuen Testaments vorbehalten.

Abkürzungen der biblischen Bücher

Jos Josua Sach 2. Sam 2. Samuel Mt Ps Psalm(en) Mk Jes Jesaja Lk Jer Jeremia Joh Ez Ezechiel Apg Dan Daniel

Sacharja Matthäus Markus Lukas Johannes Apostelgeschichte

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Petrus und der Jünger, den Jesus besonders liebte: Unterschiedliche Wege in der Nachfolge

20 Petrus wandte sich um und sah, daß der Jünger, den Jesus 'besonders' liebte, 'ih­nen' folgtet - jener Jünger, der sich 'damals' beim Abendessen zu Jesusu hin­übergelehnt und ihn gefragt hatte: ))Herr, wer wird dich verratenV?« 21 Als Petrus ihn sah, fragte er Jesus: ))Herr, und was wird aus die­sem hier?« 22 Jesus erwi­derte: ))Wenn ich will, daß er 'am Leben' bleibt, bis ich 'wieder'komme, was geht dich das an? Folge du mir nacht« 23 Unter den Brüdern ver­breitete sich daraufhin das Gerücht, jener Jünger werde

JOHANNES 21,25

nicht sterben. Dabei hatte Je­sus zu Petrus gar nicht ge­sagt, der Jünger werde nicht sterben; er hatte nur gesagt: ))Wenn ich will, daß er 'am Leben' bleibt, bis ich 'wieder'­komme, was geht dich das anw?«

Schlußwort

24 Der Jünger, 'von dem Je­sus das sagte,' ist auch der, der 'all' diese Dinge bezeugt. Er hat sie niedergeschrieben, und wir wissen, daß sein Be­richtx wahr ist. 25 Es gäbe noch vieles andere zu berich­tenY, was Jesus getan hat. Wenn alles einzeln aufge­schrieben würde - ich glau­be, die Welt wäre zu klein, um all die Bücher zu fas­senz, die man dann schreiben müßte.

t20 folgen .k nachfolgen. u20 W an Jesu Brust. v20 Kausliefern. w23 AL(2) ohne was geht wch das an. x24 W Zeugnis. y25 W Es gibt aber auch vieles andere. z25 W ich denke, se/bst we Welt würde we Bücher nicht fassen.

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JOHANNES21,12

war voll von großen Fischen, 'im ganzen' hundertdreiund­fünfzig. Und trotz dieser Menge riß das Netz nicht. 12 ))Kommt her und eßtliu sagte Jesus. Die Jünger hät­ten ihn am liebsten gefragt: IIWer bist du?u Aber keiner von ihnen wagte esi ; sie wußten, daß es der Herr war. 13 Jesus trat 'ans Feu­er'k, nahm das Brot und gab es ihnen, und ebenso den Fisch. 14 Das war nun schon das dritte Mall, daß Jesus seinen Jüngern erschien, nachdem er von den Toten auferstan­denwar.

Jesus und Petrus: Erneuertes Vertrauen

15 Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: ))Simon, 'Sohn' des Johan­nesm, liebst du mich mehr als irgendein anderer hiern?u Pe­trus gab ihm zur Antwort : ))Ja, Herr, du weißt, daß ich dich liebhabe.« Darauf sagte Jesus zu ihm: ))Sorge für mei­ne Lämmer! u 16 Jesus frag­te ihn ein zweites Mal: ))Si­mon, 'Sohn' des Johannesm,

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liebst du mich?u Petrus ant­wortete: ))Ja, Herr, du weißt, daß ich dich liebhabe.« Da sagte Jesus zu ihm: ))Hüte meine Schafe!u 17 Jesus fragte ihn ein drittes Mal: ))Simon, 'Sohn' des Johan­nesm, hast du mich lieb?u Petrus wurde traurig, weil Jesus ihn 'nun schon' zum dritten Mal fragte: ))Hast du mich lieb?u ))Herr, du weißt allesu, erwiderte er. ))Du weißt, daß ich dich lieb­habe.u Darauf sagte Jesus zu ihm: ))Sorge für meine Schafe! 18 Ich möchte dir etwas sa­gen: Als du noch jung<> warst, hast du dir den Gürtel selbst umgebunden und bist ge­gangen, wohin du wolltest. Doch wenn du einmal alt bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein ande­rer wird dir den Gürtel um­bindenP und dich dahin füh­renq , wo du nicht hingehen willst.u 19 Jesus deutete damit an, auf welche Weise Petrus sterben würde und daß durch seinen Tod die Herrlichkeit Gottes offenbart würde! Er schloß, indem er sagte: ))Folge mir nachlsu

i12 Od Kommt zum Frühstückl j12 W sagte Jesus. Aber keiner von den Jün' gern wagte ihn zu fragen : 11 Wer bist du?!! k13 Od trat 'zu ihnen'. 114 Siehe Kap. 20,19-23.26-29. m15,16,17 AL(2) des Jona. Siehe Mt 16,17. n16 Aü mehr, als du die anderen hier liebst. Aü mehr als alles andere. W mehr als diese/die· ses. 018 Od jünger. p18 Aü wird dich binden. q18 Od tragen. r19 W Des sagte er, andeutend, mit was für einem Tod er die Herrlichkeit Gottes offenba· ren würde. s19 Od Komm mit mirl

1 JOHANNES 1,13

Das Evangelium nach Johannes Jesus Christus -das Mensch gewordene Wort Gottes

1 Am Anfang war das Wort; das Wort war bei

Gotta , und das Wort war Gott. 2 Der, der das Wort ist, warb am Anfang bei Gott. 3 Durch ihn ist alles entstanden; es gibt nichtsc, was ohne ihn entstanden ist. 4 In ihm war das Le­bend, und dieses Leben war das Licht der Menschen. 5 Das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht auslöschen kön­nene• 6 Nun trat ein Mensch auf; er war von Gott gesandt und hieß Johannes. 7 Er kam als Zeuge; sein Auftrag war es, als Zeuge auf das Licht hin­zuweisen, damit durch ihn

alle daran glauben. 8 Er selbst . war nicht das Licht; sein Auftrag war es,! auf das Licht hinzuweisen. 9 'Der, auf den er hinwies,' war das wahre Licht, das jeden Men­schen erleuchtet - das Licht, das in die Welt kommen soll­teg • 10 Er war in der Welt, aber die Welt, die durch ihn geschaffen war, erkannte ihnh nicht. 11 Er kam zu sei­nem Volk, aber sein Volk wollte nichts von ihm wis­sen.i 12 All denen jedoch, die ihn aufnahmen und an seinen Namen· glaubten, gab er das RechtJ, Gottes Kin­der zu werden. 13 Sie wur­den es weder aufgrund ihrer Abstammung noch durch menschliches Wollen, noch durch den Entschluß eines Mannes ; sie sind aus Gott geboren worden.k

81 Od war Gott zugewandt. b2 W Diesarwar. Dieser bezieht sich zunächst auf das Wort (griechisch ho logos, .. der Logos({ - eine männliche Form), kann aber auch auf eine männliche Person verweisen. 1n der Einleitung des Johan· nesevangeliums (Verse 1-18) bezeichnet das Wort Jesus Christus selbst; verglei­che die ausdrückliche Gleichsetzung in V.14. c3 W nichts Entstandenes. d4 Aü alles entstanden; nichts ist ohne ihn entstanden. Was entstanden ist, 4 hat· te (w war) in ihm das Leben. e5 Od nicht angenommen. W nicht Überwältigt! nicht ergriffen. f7 W das Licht, sondern um. g9 Od gekommen ist. Od kommt. Aü jeden Menschen erleuchtet, der in die Weit kommt. Od 9 Das wahre Licht, das Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. h10 Die männliche Form des Fürworts ihn unterstreicht, daß der Ausdruck das Lich t (grie' chisch to phos, eine sächliche Form) auf die Person J esu Christi verweist. Verglei­che die Anmerkung zu V.2 . i11 Aü Er kam in die Welt, die ihm gehört, aber sei· ne Menschen nahmen ihn nicht auf. W Er kam in das Eigene, eher die Eigenen nah· men ihn nicht auf, j12 K Vollmacht. k13 W 13 'Das sind die,' die nicht BUS

Blut (griechisch Mehrzahl), auch nicht BUS dem Wollen des Fleisches, auch nicht BUS dem Wollen des Mannes, sondern aus Gott geboren worden sind.

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JOHANNES 1,14

14 'Er, der' das Wort 'ist,' wurde ein Mensch von Fleisch und Blutl und lebtem

unter uns. Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlich­keit voller Gnade und Wahr­heit, wie nur er als der einzi­ge · Sohn sie besitzt,er, der vom Vater kommtD •

15 Auf ihn wies Johannes die Menschen hin.o nEr ist eslu rief er. nVon ihm habe ich gesagt: Der, der nach mir kommt, ist größer als ich, denn er war 'schon' vor mir daP .« 16 Wir alle haben aus der Fülle seines Reichtumsq Gna­de und immer neu Gnade empfangen. 17 Denn durch Mose wurde 'uns' das Gesetz gegeben, aber durch Jesus Christus sind die Gnade und die Wahrheit zu uns gekom­menr . 18 Niemand hat Gott je gesehen. Der einzige Sohn hat ihn uns offenbart, er, der selbst Gott ist und an der Sei­te des Vaters sitzt.·

Joh~es der Täufer über sich selbst

2

19 In welcher Weise Johan­nes auf ihn hinwies, macht folgende Begebenheit deut­lich: Die führenden Männer des jüdischen Volkest schick­ten aus Jerusalem Priester* und Leviten * zu Johannes und ließen ihn fragen, wer er selbst eigentlich sei. 20 Jo­hannes wies alle falschen Vorstellungen zurück; un­mißverständlich erklärte erU :

nIch bin nicht der Mes­siasv.u 21 nWer bist du dann?u wollten sie wissen. nBist du Elia?u nNein«, ant­wortete er, nder bin ich nicht.« nBist du der Prophet, 'der kommen soll'w?« nNeinu, erwiderte er. 22 Da sagten sie zu ihm: nWer bist du denn? Wir müssen doch de­nen, die uns geschickt ha­ben, eine Antwort geben. Was sagst du selbst, wer du bist?u 23 Johannes antwor-

114 K wurde Fleisch. m14 Od machte Wohnung. Aü schlug sein Zelt auf. n14 Od eine Herrlichkeit voller Gnade und Wahrheit, die er als der einzige Sohn vom Vater bekommen hat. W eine Herrlichkeit als des Einzigen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. 016 W Von ihm legt Johannes Zeugnis ab. p15 Aü ist 'schon' vor mir dagewesen, denn er besaß den Vorrang vor mir. q16 W Denn wir alle haben aus seiner Fiille. r17 W die Wahrheit geworden. s18 W Der Ein· zige, Gott (aL(l) Der einzige Sohn), der an der Seite (od im Schoß) des Vatern ist, der hat ihn offenbart. t19 W Und das ist das Zeugnis des Johannes: Die Juden. u20 W 20 Und er bekannte, und er leugnete nicht, und er bekannte. v20 K Chri­stus. w21 Siehe 5.Mose 18,16.18.

71 JOHANNES 21,11

siasr ist, der Sohn Gottes, und auf der rechten Seite des damit ihr durch den Glauben Bootes ausl« forderte er sie 'an ihn' in seinem Namen* auf. nIhr werdet sehen, daß das Leben habt. ihr etwas fangt.c« Sie war-

Der Auferstandene erscheint seinen Jüngern am See von Tiberias

21 Jesus ~eigte sich .~ei­nen Jungern spater

noch ein weiteres Mal. Er er­schien ihnen am See von Ti­berias, 2 wo Simon Petrus, Thomas - auch Didymus ge­nannta -, Natanael aus Kana in Galiläa, die 'Söhne' des Ze­bedäus und noch zwei ande-re Jünger zusammen wa­ren. 3 Simon Petrus sagte: nIch gehe fischen.« nWir auch«, sagten die anderen, nwir kommen mit.« Sie gin­gen zum Boot hinaus und leg­ten ab, aber in jener Nacht fingen sie nichts. 4 Als es dann Tag wurde, stand Jesus am Ufer, doch die Jünger erkannten ihn nicht. 5 nKinderu, rief er ih­nen zu, nhabt ihr nicht ein paar Fische für das Früh­stückb?u nNeinu, riefen sie zurück, nnicht 'einen einzi­gen'!u 6 nWerft das Netz

fen das Netz aus, aber dann konnten sie es nicht mehr einholen, solch eine Menge Fische hatten sie ge­fangen. 7. Da sagte jener Jünger, den Jesus 'besonders' liebte, zu Petrus: nEs ist der Herr I « Als Simon Petrus ihn sagen hör­te : nEs ist der Herr«, warf er sich das Obergewand über, das er bei der Arbeit abge­legt hatte, band es festd

und sprang ins Wasser, 'um schneller am Ufer zu sein' . 8 Die anderen Jünger kamen mit dem Boot nach, das Netz mit den Fischen im Schlepp­tau. Sie hatten es nicht weit bis zum Ufer - nur etwa hun­dert Meters. 9 Als sie aus dem Boot stiegen und an Land gingen, sahen sie ein Kohlenfeuer, auf dem Fische! 'brieten'; auch Brot lag da­bei9. 10 nBringt 'ein paar' von den Fischen, die ihr eben gefangen habt I « forderte Jesus sie auf. 11 Da stieg Simon Petrus 'ins Boot'h und zog das Netz an Land. Es

r31 K Christus. a2 Aü Thomas - der Name bedeutet Zwilling. Siehe die Anmer­kung zu Kap. 11,16. b5 W nicht etwas Beikost. Das griechische Wort bezeich· net das. was man bei der Mahlzeit zum Brot aß; häufig handelte es sich dabei um Fisch. c6 W Und ihr werdet finden. d7 WAls Simon Petrus härte, daß es der Herr war, gürtete er sich das Obergewand um, denn er war nur mit dem Unterge· wand bekleidet (aü er war nackt). e8 W etwa zweihundert Ellen. f9 Od ein Fisch. g9 Aü auf dem Fisch und Brot lagen. hl1 Aü Da ging Simon Petrus 'an Land'.

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JOHANNES 20,21

21 nFriede sei mit euch!« sagte Jesus noch einmal zu ihnen. nWie der Vater mich gesandt hat, so sende ich 'jetzt' euch.« 22 Und er hauchte sie an und sagte: 11 Empfangt 'den' Heiligen Geist! 23 Wem ihr die Sün­den vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr sie nicht vergebt, dem sind sie nicht vergebenk.«

Jesus und Thomas: Vom Unglauben zur Anbetung

24 Thomas, auch Didymus genannt, einerl der Zwölf, war nicht dabeigewesen, als Jesus zu den Jüngern ge­kommen war. 25 Die ande­ren erzählten ihm: n Wir ha­ben den Herrn gesehen! « Thomas erwiderte: nErst muß ich seine von den Nä­geln durchbohrten Hände se­hen; ich muß meinen Finger auf die durchbohrten Stellen und meine Hand in seine durchbohrte Seite legen. Vor­her glaube ich es nicht.m « 26 Acht Tage später waren die Jünger wieder beisam­menn ; diesmal war auch Tho-

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mas dabei. 'Mit einem Mal' kam Jesus, obwohl die Türen verschlossen waren, zu ih­nen herein. Er trat in ihre Mit­te 'und grüßte sie' mit den Worten: nFriede sei mit euch! « 27 Dann wandte er sich Thomas zu. nLeg deinen Finger auf diese Stelle hier und sieh dir meine Hände an! « forderte er ihn auf. nReich deine Hand her und leg sie in meine Seite! Und sei nicht 'mehr' ungläubig, son­dern glaube! « 28 Thomas sagte zu ihm: nMein Herr und mein Gott!« 29 Jesus erwiderte: n'Jetzt,' wo du mich gesehen hast, glaubst du.o Glücklich zu nennen sind die, die nicht sehen und trotzdem glauben.«

Warum dieses Buch geschrieben wurde

30 Jesus tat in der Gegen­wart seiner Jünger noch viele andere Wunder, durch die er seine Macht bewiesp , die aber nicht in diesem · Buch aufgezeichnet sind. 31 Was hier berichtet istq , wurde aufgeschrieben, damit ihr glaubt, daß Jesus der Mes-

k23 W wem ihr sie behaltet, dem sind sie behalten. 124 Aü Thomas (der Name bedeutet Zwilling), einer. Siehe die Anmerlrung zu Kap. 11,16. m25 W Wenn ich nicht in seinen Händen den Eindruck der Nägal gesehen und meinen Finger in den Eindruck der Nägel gelegt und meine Hand in seine Seite galegt hebe, werde ich nicht glauben. n26 W drinnen. 029 Od Glaubst du, weil du mich gesehen hast? p30 W Jesus tat zwar nun noch viele andere Zeichen in der Gegenwart seiner Jünger. q31 Od Die 'Wunder', die hier berichtet sind.

3

tete: nIch bin, wie der Pro­phet Jesaja gesagt hat ,x

eine Stimme, die in der Wüste * ruftv :

IEbnet den Weg für den Herrn!lz«

24 Es waren auch Abge­sandte der Pharisäer* ge­kommen.a 25 Sie fragten ihn: nWenn du weder der Messias bist noch Elia, noch der 'verheißene' Prophet, warum taufst du dann?« 26 n Ich taufe mitb Wasser « , erwiderte Johannes. nAber mitten unter euch steht ei­ner, den ihr nicht kennt. 27 Es ist der, der nach mir kommt. Ich bin nicht 'einmal' würdig, ihm die Riemen sei­ner Sandalen zu öffnen. « 28 Diese Begebenheit spiel­te sich in Betanienc ab, 'einer Ortschaft' auf der Ostseited des Jordans, wo Johannes taufte.

Johannes der Täufer über Jesus Christus

JOHANNES 1,36

nimmt! 30 Er ist es, von dem ich sagte: INach mir kommt einer!, der größer ist als ich, denn er war 'schon' vor mir dag .( 31 Auch ich kannte · ihn nicht. Aber weil Israel erkennen soll, wer er ist, bin ich gekommen und taufe mitb Wasser.« 32 Weiter bezeugte Johan­nes : nIch sah den Geist 'Got­tes' wie eine Taube vom Him­mel herabkommen und auf ihm bleiben. 33 Ich kannte ihn 'bis dahin' nicht; aber der, der mich .gesandt 'und mir den Auftrag gegeben' hat, mitb Wasser zu taufen, hatte zu mir gesagt: IDer, auf den du den Geist herabkom­men siehst und auf dem er bleiben wird, der ist es, der mit dem Heiligen Geisth

tauft.( 34 Das habe ich nun 'mit eigenen Augen' gese­hen, und darum bezeuge ichl ,

daß dieser Mann der Sohn! Gottes ist. (e

29 Am nächsten Tag kam Je- Die ersten Jünger Jesu sus zu Johannes. Als dieser 35 Am nächsten Tag stand ihn kommen sah, rief ere : Johannes wieder 'am glei­nSeht, hier ist das 'Opfer'- chen Ort'; zwei seiner Jünger lamm Gottes, das die Sün- waren bei ihm. 36 Da ging de der 'ganzen' Welt weg- Jesus vorüber. Johannes

x23 Od antwortete mit den Worten des Propheten Jesaja: /lIeh bin. y23 W die Stimme eines Rufenden in der Wüste. z23 Jes 40,3 (nach der Septuaginta'). 824 OdlAL(2) Die Abgesandten gehörten zu den Pharisäern. b26,31,33 Od in. c28 AL(2) Betabara. d28 W auf der anderen Seite. e29 W Tag sah er Jesus auf sich zukommen und sagte. f30 Wein Mann. g30 Aü der 'schon' vor mir dagewesen ist, denn er besaß den Vorrang vor mir. h33 Od mit/in heiligem Geist. i34 W und ich habe bezeugt. j34 AL(2) der Auserwähite.

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JOHANNES 1,37 4

blickte ihn an und sagte: heißen.« (Kephas ist das he­»Seht, dieser ist das 'Opfer'- bräische* Wort für Petrusq

lamm Gottes!« 37 Als die 'und bedeutet »Fels«'.) beiden Jünger dask hörten, folgten sie Jesus. 38 Jesus wandte sich um und sah, daß sie ihm folgten. »Was sucht ihr?« fragte er. »Rabbi*«, er­widerten sie, »WO wohnst du?« (Rabbi bedeutet · »Mei­ster«.) 39 Jesus antworte­te: »Kommt mit, dann werdet ihr es sehen. « Da gingen die beiden mit ihm; es war etwa vier Uhr nachmittagsl . Sie sa­hen, wo er wohnte, und blie­ben 'für den Rest' des Tages bei ihm. 40 Einer der beiden Männer, die Jesus gefolgt waren, weil sie gehört hatten, was Jo­hannes 'über ihn' gesagt hat­te, war Andreas, der Bruder von Simon Petrus. 41 An­dreas sahm kurz daraufn sei­nen Bruder Simon. »Wir ha­ben den Messias gefunden!« berichtete er ihm. (Messias ist das hebräische" Wort für Christus.a) 42 Dann nahm er ihn mit zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: »Du bist Simon, der Sohn des Jo­hannesp • Du sollst Kephas

Philippus und Natanael

43 Als Jesus am nächsten Tag nach Galiläa aufbrechen wollte, begegnete ihm Philip­pusr • »Folge mir nach!·« sag­te Jesus zu ihm. 44 (Philip­pus stammte aus Betsaida, der Stadt, aus der auch An­dreas und Petrus karnent .)

45 Philippus sahm Natanael und sagte zu ihm: »Wir ha­ben den gefunden, über den Mose im Gesetz geschrieben hat und der auch bei den Pro­pheten angekündigt istu ! Es ist Jesus, der Sohn Josefs; er kommt aus Nazaret.« 46 »Aus Nazaret?« entgeg­nete Natanael. »Was kann 'aus Nazaret' Gutes kom­men?« Doch Philippus sagte nur: »Komm mit, und über­zeuge dich selbst!« 47 Als Jesus Natanael kom­men sah, sagte er: »Seht, da kommt ein wahrer Israelit, ein durch und durch aufrich­tiger Mann!«v 48 'Verwun­dert' fragte Natanael: »WO-

k37 W Jünger ihn das sagen. 139 Wetwa die zehnte Stunde. 0041,45 Od suchte auf. Kfand. n41 kurz darauf aü als ersten. AL(2) als erster. AL(2) früh am nächsten Morgen. 041 W Messias ist übernetzt »ChristUS((. Messias (hebräisch· aramäisch) und Christus (griechisch) bedeuten dasselbe, nämlich .Gesalbter .. . p42 AL(2) des Jona. Siehe Mt 16,17. q42 W Kephas ist übernetzt »Petrus((. r43 Od suchte er Philippus auf. K fand er Philippus. s43 Od Geh mit mir' t44 W der Stadt von Andreas und Petrus. u45 W und die Propheten. v47 W Natanael auf sich zukommen sah, sagte er über ihn: »Sieh, wirklich ein Israelit, in dem keine Falschheit ist,«

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Der Auferstandene erscheint Maria aus Magdala

10 Die beiden Jünger gingen nun wieder nach Hause. 11 Maria aber blieb draußen vor dem Grab stehen; .sie weinte. Und während sie weinte, beugte ' sie sich vor, 'um' ins Grab 'hineinzu­schauen'. 12 Da sah sie an der Stelle, wo der Leib Jesu gelegen hatte, zwei Engel in weißen 'Gewändern' sitzen, den einenarn Kopfende und den anderen am Fußende. 13 »Warum weinst du, 'lie­be' Frau?« fragten die Engel. Maria antwortete: »Sie ha­ben meinen Herrn wegge­nommen, und ich weiß nicht, wohin sie ihn gebracht ha­ben.« 14 Auf einmal stand Jesus hinter ihr. Sie drehte sich nach ihm um und sah ihng ,

erkannte ihn jedoch nicht. 15 »Warum weinst du, 'lie­be' Frau?« fragte er sie. »Wen suchst du?« Maria dachte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: »Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir 'bitte', wo du ihn hingelegt hast, dann hole ich ihn wieder.« 16 »Ma­ria!« sagte Jesus. Da wandte sie sich um und rief: »Rabbu-

JOHANNES 20,20

ni!« (Das bedeutet »Mei­ster«; Maria gebrauchte den hebräischen * Ausdruck.) 17 Jesus sagte zu ihr: »Halte mich nicht fest!h Ich bin noch nicht zum Vater 'in den Him­mel' zurückgekehrti. Geh zu meinen Brüdern und sag ih­nen, daß ich zu ihm zurück­kehrei - zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.« 18 Da ging Maria aus Magdala zu den Jüngern zurück. »Ich ha­be den Herrn gesehen!« ver­kündete sie 'und erzählte ih­nen', was er zu ihr gesagt hatte.

Der Auferstandene erscheint den Jüngern

19 Es war am Abend jenes ersten Tages der 'neuen' Woche. Die Jünger hatten solche Angst vor den Juden, daß sie die Türen des Rau­mes, in dem sie beisam­men waren, verschlossen hielten.i 'Mit einem Mal' karn Jesus, trat in ihre Mitte 'und griißte sie' mit den Worten: »Friede sei mit euch!« 20 Dann zeigte er ih­nen seine Hände und seine Seite. Als die Jünger den Herrn sahen, wurden sie froh.

g14 W 14 Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich nach hinten und sah Jesus da· stehen. h17 W Faß mich nicht (länger) an' i17 zurückkehren w hinaufge· hen. j19 W Dort, wo die Jünger waren, waren aus Angst vor den Juden die Tü· ren verschlossen.

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JOHANNES 19,40

Nacht. aufgesucht hatte, war gekommen. Er brachte etwa hundert Pfundk einer Mi­schung' von Myrrhe * und Aloe* mit. 40 Die beiden Männer nahmen den Leich­nam Jesu und wickelten ihn unter Beigabe der wohlrie­chenden Öle in Leinenbin­den, wie es der jüdischen Be­gräbnissitte entspricht. 41 Dort, wo Jesus gekreu­zigt worden war, befand sich ein Garten, und in dem Gar­ten war ein neues Grab, in das noch niemand gelegt worden war. 42 In dieses Grab legten sie Jesus, weil es ganz in der Nähe war und er dort noch vor dem Ende des Rüsttags' bestattet werden konnte.

Das leere Grab: Jesus ist auferstanden

2 0 Am ersten Tag der 'neuen' Wochea, früh­

morgens, als es noch dunkel war, ging Maria aus Magdala zum Grab. Sie sah, daß der Stein, mit dem man das Grab verschlossen hatte, nicht mehr vor dem Eingang warb. 2 Da lief sie zu Simon Petrus und zu deme Jünger, den Jesus 'besonders' liebge-

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habt hatte, und berichtete ih­nen: nSie haben den Herrn aus dem Grab weggenom­men, und wir wissen nicht, wohin sie ihn gebracht ha­ben.« 3 Sofort machten sich Petrus und der andere Jünger auf den Weg und gingen zum Grab hinaus. 4 Die beiden liefen zusammen 'los', aber der andere Jünger war schneller als Petrus und er­reichte das Grab als erster. 5 Er beugte sich vor, 'um hineinzuschauen,' und sah die Leinenbinden daliegen; aber er ging nicht hinein. 6 Simon Petrus jedoch, der inzwischen auch angekom­men war, ging in die Grab­'kammer' hinein. Er sah die Leinenbinden daliegen 7 und sah auch das Tuch, das man dem Toten um den Kopf gewickelt hatted. Es lag zusammengerollte an einer 'anderen' Stelle, nicht bei den Binden. 8 Jetzt ging auch der Jünger, der zuerst angekommen war, ins Grab hinein und sah 'alles'. Und er glaubte. 9 Nach der Schrift stand es ja fest, daß Jesus von den Toten auferstehen würde; aber das verstanden sie damals noch nicht.!

k39 W etwa hundert Litrai (ungefähr 33 kg). 139 AL(1) brachte eine Rolle/ein Paket von etwa hundert Pfund. a1 D.h. am Sonntag. b1 W daß der Stein vom Grab weggenommen war. c2 W dem anderen. d7 W das über/auf sei­nern Kopf (gewesen) war. e7 Od zusammengefaltet. Od Es lag 'noch so' gewik­kelt. f9 W Sie kannten/verstanden nämlich die Scluift noch nicht, daß er von den Toten auferstehen mußte.

5

her kennst du mich?« Jesus antwortete: n'Schon' bevor Philippus dich rief, habe ich dich gesehen; 'ich sah dich,' als du unter dem Feigen­baum warst.« 49 Da rief Na­tanael: » Rabbi ., du bist der Sohn Gottes, du bist der Kö- . nig von Israel!« 50 Jesus entgegnete: n Weil ich dir ge­sagt habe, daß ich dich unter dem Feigenbaum sah, glaubst du.w Aber du wirst 'noch viel' Größeres erlebenx.cc 51 Und er fuhr forty: nIch versichere euch: Ihr werdetz erlebenx, daß der Himmeloffensteht und die Engel Gottes von dem Menschensohn· hinauf­und zu ihm herunterstei­gena.«

Die Hochzeit in Kana

2 Zwei Tage spätera fand in Kana, 'einer Ortschaft' in

Galiläa, eine Hochzeit statt. Die Mutter Jesu nahm daran teil, 2 und Jesus selbst und seine Jünger waren ebenfalls unter den Gästen. 3 'Während des Festes' ging der Wein aus. Da sagte die Mutter Jesu zu ihrem Sohn: nSie haben keinen Wein

JOHANNES 2,10

mehr!« 4 Jesus erwiderte: nIst es deine Sache, liebe Frau, mir zu sagen, was ich zu tun habe?b Meine Zeite

ist noch nicht gekommen.« 5 Da wandte sich seine Mut­ter zu den Dienern und sag­te: nTut, was immer er euch befiehlt!« 6 In der Nähe standen sechs steinerne Wasserkrüge, wie sie die Juden für die vor­geschriebenen Waschungen benutzen,d Die Krüge faßten jeder zwischen achtzig und hundertzwanzig Litera. 7 Je­sus befahl den Dienern: nFüllt die Krüge mit Was­ser! ce Sie füllten sie bis zum Rand. 8 Dann sagte er zu ih­nen: nTut etwas davon in ein Gefäße, und bringt es dem, der für das Festessen verantwortlich ist.« Sie brachten dem Mann 'ein we­nig' von dem Wasser, 9 und er kostete davon; es war zu Wein geworden. Er konnte sich nicht erklären, woher dieser Wein kam; nur die Die­ner, die das Wasser ge­brachtg hatten, wußten es. Er rief den Bräutigam. 10 und sagte zu ihm: nJeder 'andere' bietet 'seinen Gästen' zuerst

w50 Od glaubst du? x50,51 W sehen. y51 Wer sagte zu ihm. z51 AL(2) Von nun an werdet ihr. a51 W die Engel Gottes hinaufsteigen und herunterstei­gen auf den Menschensohn. s1 W Am dritten Tag ("inklusive« Zählweise). b4 W "Was ist mir und dir 'gemeinsam', Frau? c4 W Stunde. d6 W Dort waren sechs steinerne Wasserkrüge gemäß der/für die Reinigung" der Juden. e6 W faßten zwei oder drei Metreten. Ein Metretes sind ungefähr 40 Liter. 18 W Schöpft nun. g9 W geschöpft.

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JOHANNES 2,11

den besserenh Wein an, und wenn sie dann reichlich ge­trunken habeni, den weniger guten. Du aber hast den bes­serenh Wein bis zum Schlußi zurückbehalten I {{ 11 Durch das, was Jesus in Kana in Galiläa tat, bewies er zum erstenmal seine Macht. Er offenbarte mit diesem Wunderk seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn. 12 Danach ging Jesus mit seiner Mutter, seinen Brü­dern und seinen Jüngern nach Kafamaum hinab. Dort blieben sie einige Tage.l

Der Tempel-Haus Gottes oder Kaufhaus?

13 Kurz bevor die Juden ihr Passafest* feierten, ging Je­sus nach Jerusalem hinauf. 14 Im 'Vorhof des ' Tempels* stieß er auf die Händler, die ihre Rinder, Schafe und Tau­ben zum Verkauf anboten, und auf die Geldwechsler, die 'an ihren Tischen' sa­ßen. 15 Da machte er sich aus Stricken eine Peitsche und trieb sie alle mit ihren Schafen und Rindemm aus

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dem Tempel'bezirk' hinaus. Er schüttete das Geld der Wechsler auf den Boden und stieß ihre Tische um, 16 und den Taubenverkäufern be­fahl er : nSchafft das alles weg! Macht aus dem Haus meines Vaters kein Kauf­haus I {{ 17 Seine Jünger er­innerten sich 'dabei' an die Schriftstelle : Der Eifer für dein Haus wird mich verzeh­ren. n

18 Die führenden Männer des jüdischen Volke SO stell­ten Jesus zur Rede : nKannst du uns mit einem Wunder be­weisen, daß du das Recht hast, so zu handeln?p{{ 19 Jesus gab ihnen zur Ant­wort : nReißt diesen Tempel ab, und ich werde ihn in drei Tagen 'wieder ' aufbauen. « 20 ))Wie?{{ entgegneten sie. nSechsundvierzig Jahre lang wurde an diesem Tempel ge­baut, und du willst ihn in drei Tagen 'wieder' aufbauen?« 21 Doch Jesus hatte mit dem Tempel seinen eigenen Kör­per gemeint. 22 'Später,' als Jesus von den Toten aufer­standen war, erinnerten sich seine Jünger an diesen Aus­spruch, und sie glaubten

hl0 W guten. il0 Od dann betrunken sind. jl0 W bis jetzt. kll W 11 Diesen Anfang der Zeichen tat Jesus in Kana in GaJiläa und offenbarte. 112 Od Doch sie blieben nur einige Tage dort. m15 Od trieb alle, sowohl die Schafe als auch die Rindar. n17 Ps 69,10. 018 WDieJuden. p18 WWasfüreinZei­chen zeigst du uns 'als Rechtfertigung dafür', daß du diese Dinge tust?

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stengel und hielten ihn Jesus an den Mund. 30 Nachdem er 'ein wenig' von dem Essig genommen hatte, sagte er : nEs ist vollbracht. « Dann neig­te er den Kopf und starbY.

lIDer, den sie durchbohrt haben II

31 Es war Rüsttagz, 'der Tag vor dem Sabbat * " und die führenden Männer des jüdi­schen Volkes wollten nicht, daß die Gekreuzigtena den Sabbat über am Kreuz hän­gen bliebenb, um so mehr als dieser Sabbat ein besonders hoher Feiertag war". Deshalb baten sie Pilatus, daß man den Männern, 'die am Kreuz hingen,' die Beine brach und sie, 'sobald der Tod einge­treten war,' herunterholte. 32 Die Soldaten gingen zu­nächst zu dem einen von den beiden, die mit Jesus gekreu­zigt worden waren, und bra­chen ihm die Beine. Dassel­be taten sie mit dem ande­ren. 33 Als sie jedoch zu Jesus kamen und feststell­ten, daß er bereits tot war, brachen sie ihm die Beine nicht. 34 Einer von den Sol­daten allerdings stach mit

JOHANNES 19,39

der Lanze in seine Seite, wor­auf sofort Blut und Wasser aus 'der Wunde' traten. 35 Das bezeugt der, der es 'mit eigenen Augen' gesehen hat, und sein Berichtd ist wahr; ers weiß, daß er die Wahrheit sagt. 'Und er be­zeugt es,' damit auch .ihr glaubt. 36 Diese Dinge sind geschehen, weil sich erfüllen sollte, was in der Schrift vor­ausgesagt istf : Es wird ihm kein Knochen gebrochen wer­den.g 37 Und an einer ande­ren Stelle der Schrift heißt esh : Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben.i

Das Begräbnis Jesu

38 Nun ging Josef, ein Mann aus Arimatäa, zu Pilatus und bat ihni , den Leichnam Jesu 'vom Kreuz' abnehmen zu dürfen. Josef war ein Jünger Jesu - allerdings nur heim­lich, weil er sich vor den 'füh­renden' Juden fürchtete. Als er von Pilatus die Erlaub­nis erhalten hatte, ging er 'zum Hinrichtungsplatz' und nahm den Leichnam Jesu ab. 39 Auch Nikodemus, der Je­sus am Anfang einmal bei

y30 W und gab den Geist auf. z31 .42 Siehe die Anmerkung zu V.14. a31 W und die Juden wollten nicht, daß die Körper. b31 Siehe 5.Mose21.22-23. c31 Walsder Tag jenes Sabbats groß war. d35 W Zeugnis. e35 W jener (nach Auffassung einiger: Jesus). f36 W weil sich die Schrift erfüllen sollte. g36 2.Mose 12.46; 4.Mose 9.12 ; Ps 34,21 . h37 W Und wieder sagt eine andere Schrift. i37 Sach 12,10. j38 W Nach diesem aber bat Josef aus Arimatäa Pilatus.

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JOHANNES 19,19

19 Pilatus ließ ein Schild am Kreuz anbringen, das die Aufschrift trugP : ))Jesus von Nazaret, König der Juden.« 20 Dieses Schild wurde von vielen Juden gelesen; denn der Ort, an dem Jesus ge­kreuzigt wurde, war ganz in der Nähe der Stadt, und die Aufschrift war hebräisch * , lateinisch und griechisch abgefaßt. 21 Die führenden Priester* des jüdischen Vol­kes erhoben Einspruch. )) 'Es darf' nicht 'heißen': ,König der Juden«(, sagten sie zu Pilatus. ))Schreibe: ,Dieser Mann hat behauptet: Ich bin der König der Juden.«( 22 Pilatus erwiderte: ))Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben. « 23 Die Soldaten, dieq Jesus gekreuzigt hatten, nahmen seine Kleider und teilten sie unter sich auf; sie waren zu viert. Beim Untergewandr

'stellten sie fest, daß' es von oben 'bis unten' durchge­hend gewebt war, ohne jede Naht. 24 ))Das zerschneiden wir. nichtc< , sagten sie zuein­ander. )) Wir lassen das Los entscheiden, wer es be­kommt.« So sollte sich erfül­len, was in der Schrift voraus­gesagtwar:

Sie haben meine Kleider unter sich verteilt;

um mein Gewand haben sie das Los geworfen.·

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Genau das taten die Solda­ten. 25 Bei dem Kreuz, an dem Jesus hing,' standen seine Mutter und ihre Schwester 'sowie' Maria, die 'Frau' von Klopas, und Maria aus Mag­dala. 26 Als Jesus seine Mutter sah und neben ihr den Jünger, den er 'beson­ders' geliebt hatte, sagte er zu seiner Mutter: ))'Liebe' Frau, das ist jetzt dein Sohn!« 27 Dann wandte er sich zu dem Jünger und sag­te: ))Sieh, das ist jetzt deine Mutter! « Da nahm der Jün­ger die Mutter Jesu zu sich und sorgte von da an für sie.u

Der Tod Jesu

28 Jesus wußteV , daß nun al­les vollbracht war. Und weil sich das, was in der Schrift vorausgesagt war,w bis ins letzte erfüllen sollte, sagte er: ))Ich habe Durst! « 29 Da tauchten die Soldatenx einen Schwamm in ein Gefäß mit Weinessig, das dort stand, steckten ihn auf einen Ysop-

p19 W Pilatus schrieb aber auch eine Aufschrift und brachte sie am/auf dem Kreuz an. Es war aber geschrieben. q23 Walssie. r23 K Hemd *. s24 Ps 22,19. t25 W Bei dem Kreuz Jesu. u27 W Von jener Stunde an nahm der Jünger sie zu sich nach Hause. v28 W Nach diesem wußte Jesus. w28 W weil sich die Schrift. Ps 69,22. x29 W tauchten sie.

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'den Voraussagen' der Schrift und dem, was Jesus selbst gesagt hatte.

Jesus kennt die Menschen

23 Während des Passafe­stes* war Jesus in Jerusa­lem. Viele glaubten an ihnq ,

als sie die Wunderr sahen, die er tat. 24 Aber Jesus blieb ihnen gegenüber zurückhal­tend, denn er kannte sie al­le. 25 Er wußte genau, wie es im Innersten des Men­schen aussieht; niemand brauchte ihm darüber etwas zusagen.-

Jesus und Nikodemus: Die Notwendigkeit, von neuem geboren zu werden

3 Einer der führenden Män­ner des jüdischen Volkes,

ein Pharisäer* namens Niko­demus, 2 suchte Jesus ein­mal bei Nacht auf. ))Rabbi*«, sagte er zu ihm, ))wir wissen, daß du ein Lehrer bist, den Gott gesandt hatB • Denn nie­mand kann solche Wunderb tun wie du, wenn Gott nicht mit ihm ist. «

JOHANNES 3,9

3 Jesus entgegnete: ))leh sa­ge dir: Wenn jemand nicht von neuemC geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. « 4 )) Wie kann ein Mensch, wenn er alt ge­worden ist, 'noch einmal' ge­boren werden?« wandte Ni­kodemus ein. ))Er kann doch nicht in den Leib seiner Mut­ter zurückkehren und ein zweites Mal auf die Welt kommen!« 5 Jesus erwiderte: ))Ich sage dir eins: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist ge­boren wird, kann er nicht ins Reich Gottes hineinkom­men. 6 Natürliches Leben bringt natürliches Leben her­vor; geistliches Leben wird aus dem Geist geboren. d

7 'Darum' sei nicht erstaunt, wenn ich dir sage: Ihr müßt von neuemC geboren wer­den. 8 Der Wind weht, wo er will. Du hörst zwar sein Rauschene, aber woher er kommt und wohin er geht, weißt du nicht. So ist es bei jedem, der aus dem Geist ge­boren ist. « 9 ))Aber wie kann das ge­schehen?« fragte Nikode-

q23 W glaubten an (k vertrauten auf) seinen Namen *. r23 W Zeichen. s25 W 24 Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, weil er alle kannte 25 und weil er es nicht nötig hattel daß ihm jemarid etwas über den Menschen bezeugte; denn er wußte selbst, was im Menschen war. a2 W der von Gott gekommen ist. b2 W Zeichen. c3,7 Das griechische Wort für von neuem bedeutet auch von oben her. d6 W Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist. e8 Aü Der Geist weht, wo er will. Du härst zwar sei­ne Stimme. Das griechische Wort pneuma kann sowohl HauchlWind als auch Geist bedeuten, das Wort phone sowohl Geräusch als auch Stimme.

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JOHANNES 3,10

mus. 10 ))Du als Lehrer Isra­els weißtf das nicht?« ent­gegnete Jesus. 11 ))Ich will dir etwas sagen: Wir reden von Dingen, die wir kennen; das, was wir bezeugen, ha­ben wir gesehen. Wir bezeu­gen es, aber ihr nehmt es nicht an. 12 Und da ihr 'mir' nicht einmal glaubt, wenn ich über die irdischen Dinge zu euch rede, wie werdet ihr 'mir' dann glauben können, wenn ich über die himmli­schen Dinge zu euch rede? 13 Es ist noch nie jemand in den Himmel hinaufgestie­gen; der einzige, der dort war, ist deIfl, der aus dem Himmel herabgekom­men ist - der Menschen­sohn*h. 14 Und wie Mose damals in der Wüste * die Schlange erhöhte, so muß auch der Menschensohn er­höht werden, 15 damit je­der, der glaubt, in ihm das ewige Leben hati .

16 Denn Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigti, daß er seinen einzigen Sohn 'für sie' hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verlo-

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rengeht. 17 Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt ge­sandt, um sie zu verurteilenk, sondern um sie durch ihn zu retten. 18 Wer an ihn glaubt, wird nicht verurteiltk. Wer aber nicht glaubt, ist 'damit' schon verurteiltk; denn der, an dessen Namen* er nicht geglaubt hat, ist Gottes ei­generl Sohn. 19 So vollzieht sich das Gericht 'an den Menschen'.rn Das Licht ist in die Welt gekommen, und die Menschen liebten die Fin­sternis mehr als das Licht, weil ihr Tunn böse war. 20 Denn jeder, der Schlech­tes tut, haßt das Licht; er tritt nicht ans Licht, damit sein Tunn nicht aufgedeckt wird. 21 Wer sich jedoch in dem, was er tut, nach der Wahr­heit richteto, der tritt ans Licht, und es wird offenbarP ,

daß sein Tunn in Gott gegrün­detq ist.«

Der Auftrag Johannes' des Täufers und der Auftrag Jesu

22 Danach ging Jesus mit seinen Jüngern in das Ge­biet von Judäa. Er blieb 'eini-

flD Od Du bist ein anerkannter/ein so bekannter Lehrer Israels und weißt. W Du bist der Lehrer Israels und weißt. g13 W hinaufgestiegen außer dem. h13 AL(l) der Menschensohn. der im Himmel ist. i15 Od/AL(1) der an ihn glaubt. das ewige Leben hat. Nach Auffassung mancher Ausleger endet das Gespräch zwischen Jesus und Nikodemus mit V.15. j16 Od hat eine so große Liebe zur Welt. k17,18 verurteilen odrichten. 118 Weinziger. m19 OdDaraufgriin­det sich die Verurteilung. n19,2D,21 K Werke. 021 W Wer jedoch die Wahr­heit tut. p21 W ans Licht, damit/so daß offenbar wird. q21 W getan.

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8 Als Pilatus das hörte, wur­de ihm noch unheimlicher zu­mute. 9 Er ging ins Präto­rium * zurück und fragte Je­sus: ))Woher bist du'eigent­lich'?« Aber Jesus gab ihm keine Antwort. 10 ))Du wei­gerst dich, mit mir zu reden? « sagte Pilatus. ))Weißt du nicht, daß es in meiner Macht steht, dich freizulassen, aber daß ich auch die Macht habe,­dich kreuzigen zu lassen?« 11 Jesus erwiderte: ))Duhät­test keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre. Deshalb trägt der, der mich dir übergebenh hat, eine größere Schuldi .« 12 Daraufhinl machte Pilatus 'noch einmal' einen Versuch, Jesus freizulassen. Doch die Juden schrien: ))Wenn du den freiläßt, bist du nicht 'mehr' der Freund des Kai­sers! Jeder, der sich selbst zum König macht, stellt sich gegen den Kaiser.« 13 Diese Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Pilatus Heßk Jesus auf den Platz her­ausführen, den man das

JOHANNES 19,18

))Steinpflaster« nannte und der auf hebräisch * Gabbata hieß. Dort nahm Pilatus auf dem Richterstuhl Platz.' 14 Es war der Rüsttag in der Passafestzeit*rn, und es war inzwischen etwa zwölf Uhr mittagsn. Pilatus sagte zu den Juden: ))Seht da,. euer König! « 15 Doch sie schrien: ))Weg 'mit ihm'! Weg 'mit ihm'! Laß ihn kreuzigen! « ))Euren König soll ich kreuzi­gen lassen?« fragte Pilatus. » Wir haben keinen König au­ßer dem Kaiser! « entgegne­ten die führenden Priester. 16 Da gab Pilatus ihrer For­derung nach und befahl, Je­sus zu kreuzigen.o

Die Kreuzigung Jesu

Jesus wurde abgeführt. 17 Er trug sein Kreuz selbst 'aus der Stadt' hinaus zu der sogenannten Schädelstätte; auf hebräisch * heißt sie Gol­gata. 18 Dort kreuzigte man ihn und mit ihm zwei andere, einen auf jeder Seite; Jesus 'hing' in der Mitte.

hll Kausgeliefert. i11 W Sünde. j12 Od Aus diesem Grund. k13 W AIs nun Pilatus diese Worte hörte, ließ er. 113 Aü Pilatus ließ ihn dort auf dem Rich­terstuhl Platz nehmen. m14 Od der Rüsttag, 'der Tag' vor dem Passafest (ver· gleiche die Anmerkung zu Kap. 18,28). Rüsttag (w ZuriistunglVorbereitung): ein anderer Name für den Freitag (an dem man sich für den Sabbat· vorbereitete). n14 Aü etwa um sechs Uhr 'morgens'. Nach dieser Auffassung folgt der Verfasser des Evangeliums an dieser Stelle der römischen Tageseinteilung und zählt die Stunden von Mitternacht an. W es war etwa die sechste Stunde. 016 W Da übergab er ihn ihnen (zuliebe), damit er gekreuzigt würde.

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JOHANNES 18,38

Jeder, der auf der Seite der Wahrheit stehtb, hört auf meine Stimme.« 38 »Wahr­heit?« sagte Pilatus zu ihm. »Was ist das?«

Die Verurteilung Jesu

Damit brach Pilatus das Ver­hör ab und ginge wieder zu den Juden hinaus. »Ich kann keine Schuld an ihm finden«, erklärte er. 39 »Nunhabtihr ja nach eurem Brauch An­spruch daraufd , daß ich euch am Passafest* einen 'Gefan­genen' freigebe. Wollt ihr, daß ich euch den König der Juden freigebe?« 40 »Nein, den nicht! « schrien sie zu­rück. »'Wir wollen' Barab­bas I « Dieser Barabbas war ein Verbrecher".

Jesus wird von den Soldaten mißhandelt und verspottet

19 Daraufhin ließ Pilatus Jesus abführen und

auspeitschen. 2 Nachdem die Soldaten ihn ausge­peitscht hatten, flochten siea aus Dornenzweigen eine Kro­ne, setzten sie Jesus auf den

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Kopf und hängten ihm einen purpurfarbenen Mantel um. 3 Dann stellten sie sich vor ihn hin, riefen: »Es lebe der Königb der Judenl« und schlugen ihm dabei ins Ge­sicht. 4 Anschließend wandte sich Pilatus ein weiteres Mal an die Mengec. Er ging hinaus und sagte: »Ich bringe ihn jetzt zu euch heraus. Ihr sollt wissen, daß ich keine Schuld an ihm finden kann.« 5 Je­sus trat heraus. Auf dem Kopf trug er die Dornenkro­ne, und er hatte den Purpur­mantel um. Pilatus sagte zu der Menged : »Hier ist er jetzt, der Menschl"« 6 Aber BO­wie die führenden PrieBter* und ihre Leute! JesuB erblick­ten, schrien sie: »Laß ihn kreuzigen! Laß ihn kreuzi­genl « »Nehmt ihn doch selbst und kreuzigt ihnl « er­widerte Pilatus. »Ich jeden­falls kann keine Schuld an ihm finden. « 7 » Wir haben ein Gesetz«, hielten ihm die Juden entgegen, »und nach diesem Gesetz muß er ster­ben, weil er behauptet hat, er sei Gottes Sohng.«

b37 W der aus der Wahrheit ist. c38 W Als er das gesagt hatte, ging er. d39 W habt ihr den Brauch. e40 Od Aufrührer. W Räuber. a2 W Daraufhin nabm Pilatus Jesus und ließ ihn auspeitschen. 2 Und die Soldaten flochten. b3 W Sei gegrüßt/Heil dir, König. c4 Wansie. d5 Wzuihnen. e5 WSeht, der Mensch! f6 W und die Diener. g7 W weil er sich zu Gottes Sohn gemacht hat. Siehe 3.Mose 24,16, und vergleiche Joh 5,18; 10,33; Mt 26,63-66.

9

ge Zeit' mit ihnen dort und taufte. 23-24 Auch Johannes, der damals noch nicht im Ge­fängnis war, taufte 'noch, und zwar' in Änon,'einem Ort' in der Nähe von Salim, wo es reichlich Wasser gab. Die Menschen kamen 'auch dort' zu ihm und ließen sich taufen. 25 Eines Tages kam es zwi­schen den Jüngern des Jo­hannes und einem jüdischen Mann' zu einer Auseinander­setzung über die Reinigungs­'vorschriften' *. 26 Sie wand­ten sich deswegen an Johan­nes. »Rabbi*«, sagten sie, »jener Mann, der auf der an­deren Seite des Jordans bei dir war und auf den du die Menschen hingewiesen hasts - der tauft jetzt auch, und alle gehen zu ihm! « 27 Johannes erwiderte: »Ein Mensch kann sich nicht das Geringste selber nehmen; es muß ihm vom Himmel her ge­geben werden. 28 Ihr selbst könnt bezeugen, daß ich sag­te: >Ich bin nicht der Mes­sias'; ich bin nur 'als sein

JOHANNES 3,36

Wegbereiter' vor ihm herge­sandt.( 29 Er ist der Bräuti­gam, ihm gehört die Braut. U

Der Freund des Bräutigams steht dabei und hört ihm zu und freut sich, seine Stimme zu hören.v Das ist auch meine Freude; jetzt ist sie vollkom­men. 30 Er muß immer grö­ßer werden und ich immer geringer.w

31 Der, der von oben kommt, steht über allen. Werx von der Erde ist, gehört zur Erde und redet aus irdischer Sichty. Der, der vom Himmel kommt, steht über allen. 32 Er ver­kündetz das, was er gesehen und gehört hat, aber keiner nimmt seine Botschafts an. 33 Doch wer seine Botschafta angenommen hat, hat damit bestätigtb, daß das, was Gott sagt, wahristc• 34 Denn der, den Gott gesandt hat, ver­kündet Gottes eigene Worte; Gott gibt 'ihm' den Geist in unbegrenzter Fülled . 35 Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gelegt. 36 Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht gehorcht,

r25 Od einern Mann aus Judäa. AL(l) einigen Juden. s26 W und von dem du Zeugnis abgelegt hast. t28 K Christus. u29 W Der, der die Braut hat, ist der Bräutigam. v29 Od Der Freund des Bräutigams steht da 'und wartet auf ihn', und wenn er seine Stimme hört. ist er voller Freude. w30 Nach Auffassung mancher Ausleger endet die Rede des Johannes mit V.30. x31 W Der, der. y31 W ist, ist von der Erde und redet von der Erde her. z32 W bezeugt. AL(l) Der, der vorn Himmel kommt, 32 verkündet. a32,33 W Zeugnis. b33 bestäti­gen w mit einern Siegel versehen. c33 W daß Gott wahr/wahrhaftig ist. d34 in unbegrenzter Fülle w nicht aus einern Maß heraus. Aü er (der von Gott Gesand­te) gibt den Geist in unbegrenzter Fülle. Aü der Geist gibt in unbegrenzter Fülle.

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JOHANNES 4,1

wird das Leben nicht sehen; der Zorn Gottes bleibt auf ihm.«

Jesus und die samaritanische Frau: Das Wasser, das den Durst für immer löscht

4 Die Pharisäer* hörten, daß Jesus mehr Men­

schen zu Jüngern machtea und taufte als Johannes. (2 Allerdings war es nicht Jesus selbst, der taufte, son­dern seine Jünger.) 3 Als Jesusb erfuhr, daß den Phari­säern berichtet wurde, 'wie groß der Zulauf zu ihm war,' verließ er Judäa und ging wieder nach Galiläa. 4 Da­bei mußte er durch Sama­rien * reisen. 5 Sein Weg führte ihn durch Sychar, eine samaritanische Ortschaft, in deren Nähe das Feld lag, das Jakob 'einst' seinem Sohn Josef gegeben hatte, 6 und wo sich auch der Jakobsbrunnen befand. Es war um die MittagszeitC ;

müde von der Reise hatte sich Jesus an den Brunnen gesetzt. 7-8 Seine Jünger waren in den Ort gegangen, um etwas zu essen zu kau­fen. Da kam eine samaritanische Frau 'zum Brunnen', um

10

Wasser zu holen. Jesus bat sie: »Gib mir zu trinkeni« 9 'Überrascht' fragte die Frau: » Wie kannst du mich um etwas zu trinken bitten? Du bist doch ein Jude, und ich bin eine Samaritanerinl « (Die Juden meiden nämlich jeden Umgang mit den Sa­maritanern.d) 10 Jesus ant­wortete: »Wenn du wüßtest, worin die Gabe Gottes be­steht und wer es ist, der zu dir sagt:lGib mir zu trinken(, dann hättest du ihn gebe­ten, und er hätte dir Quell­wasser gegeben, lebendiges Wassere.« 11 »Herr«, wandte die Frau ein, »du hast doch nichts, womit du Wasser schöpfen kannst, und der Brunnen ist tief. Woher willst du denn dieses lebendige Wasser nehmen?! 12 Bist du etwa mehr als unser 'Stamm'vater Jakob, der uns diesen Brun­nen gegeben und selbst von seinem Wasser getrunken hat - er und seine Söhne und seine Herden?« 13 Je­sus gab ihr zur Antwort: »Je­der, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst be­kommen. 14 Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird nie­mals melu9 durstig sein. Das

al W mehr Jünger machte. b3 AL(1} der Herr. c6 W um die sechste Stun­de. d9 Aü Die Juden verwenden nämlich keine Gefäße, die die Samaritaner ge­braucht haben. el0 W hätte dir lebendiges Wasser gegeben. f11 W Woher hast du denn das lebendige Wasser? g14 W wird in Ewigkeit nicht.

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Jesus vor Pilatus

28 Die, die Jesus verhört hatten, brachten ihn nun vom 'Haus des' Kajafas zum Prätorium*, 'dem Amts­sitz des römischen Gouver­neurs*'; es war jetzt früh am Morgen. Sie selbst betraten das Gebäude nicht, um die Reinheitsvorschriften * nicht zu verletzen; sie hätten sonst nicht am Passafest* teilneh­men könnens. 29 Deshalb kam Pilatus zu ihnen heraus. »Was für eine Anklage er­hebt ihr gegen diesen Mann?« fragte er. 30 Sie er­widerten: »Wenn er kein Verbrecher wäre, hätten wir ihn nicht zu dir gebrachtt .« 31 Da sagte Pilatus: »Nehmt doch ihr ihn, und richtet ihn nach eurem Gesetz!« Die Ju­den entgegneten: »Wir ha­ben nicht das Recht, jemand hinzurichten.« 32 So sollte sich das Wort erfüllen, mit dem Jesus angedeutet hatte, auf welche Weise er sterben werde.u

JOHANNES 18,37

33 Pilatus ging ins Präto­rium * zurück und ließ Je­sus vorführenv • »Bist du der König der Juden?« fragte er ihn. 34 Jesus erwiderte: »Bist du selbst auf diesen Ge­danken gekommen, oder ha­ben andere dir 'das' über mich gesagt?« 35 »Bin ich etwa ein Jude?« gab Pilatus zurück. »Dein eigenes Volk und die führenden Priester* haben dich mir übergebenw •

Was hast du getan?« 36 Je­sus antwortete: »Das Reich, dessen König ich bin,x ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, dann hätten meine Diener 'für mich' gekämpft, damit ich nicht den Juden in die Hände falleY• Nun ist aber mein Reich nicht von dieser Erdez.« 37 Da sagte Pilatus zu ihm: »Dann bist du also tatsächlich ein König?« Jesus erwiderte: »Du hast rechta­ich bin ein König. Ich bin in die Welt gekommen, um für die Wahrheit Zeuge zu sein; dazu bin ich geboren.

s28 Od sie hätten sonst nicht das Passamebl feiern können. Nach dieser Auffas­sung fand das Paasamahl am Abend nach der Kreuzigung statt ; vergleiche die Anmerkung zu Kap. 19,14. Die im Text gegebene Übersetzung schließt die Mög­lichkeit nicht aus, daß es sich bei dem in Kap. 13,2 erwähnten Abendessen um das Passamahl handelte. W um sich nicht unrein' zu machen, sondern das Passa es­sen zu können. t30 bringen kausliefern. u32 Kap. 12.32; vergleiche 3.14; 8.28. v33 W und rief Jesus. w35 Kausgeliefert. x36 W Mein Reich. y36 K den Juden ausgeliefert werde. z36 W von hier. 837 W Du sagst es.

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JOHANNES 18,19

hatten ein Kohlenfeuer ange­zündet, weil es kalt war; sie standen um das Feuer herum und wärmten sich. Petrus stellte sich zu ihnen und wärmte sich ebenfalls.

Das Verhör vor dem Hohenpriester

19 Inzwischen befragte der Hohepriester*m Jesus über seine Jünger und über seine Lehre. 20 Jesus erklärte: »Ich habe 'immer' frei und offen geredet und so, daß alle Welt es hören konnte. Ich habe nie im geheimen gelehrt, sondern immern in den Synagogen * und im Tempel*, wo alle Juden zu­sammenkommen. 21 War­um fragst du mich also? Frag die, die mich gehört habeno; sie wissen, was ich gesagt habe.« 22 'Empört' über diese Wor­te, schlug ihn einer der Ge­richtsdiener, die dabeistan­denp, ins Gesicht und sagte: »'Wie kannst du es wagen,' dem Hohenpriester so eine

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Antwort zu geben?« 23 Je­sus entgegnete: »Wenn an dem, was ich gesagt habe, etwas Unrechtes war, dann beweise es. Wenn ich aber nichts Unrechtes gesagt ha­be, warum behandelst du michso?q« 24 Hannas ließ Jesus darauf­hin gefesselt vor den Hohen­priester Kajafas bringen.

Petrus verleugnet Jesus noch einmal

25 Simon Petrus stand 'im­mer noch' beim Feuer und wärmte sich. Da wurde er gefragt: »Bist du nichtk auch einer von seinen Jüngern?« Petrus stritt es abr . nIch bin es nicht«, sagte er. 26 Einer der Diener des Hohenprie­sters * , ein Verwandter des Mannes, dem Petrus das Ohr abgeschlagen hatte, sagte: »Habe ich dich nicht dort im Garten bei ihm gesehen?« 27 Wieder stritt Petrus abr ,

'etwas mit Jesus zu tun zu haben'. Im selben Augen­blick krähte ein Hahn.

m19 Es handelt sich wohl um Hannas. Hannas, Hoherpriester von 6-15 n.ehr., war von den Römern abgesetzt worden. Er behielt jedoch nach jüdischem Gesetz auf Lebzeiten den Titel eines Hohenpriesters (vergleiche Lk 3,2; Apg 4,6) und üb­te weiterhin einen großen Einfluß aus. - Nach anderer Auffassung handelt es sich um Kajafas, der demnach bereits das erste Verhör Jesu im Haus des Hannas gelei­tet hätte. In V.24 würde es sich dann lediglich um eine Verlegung der Verhand­lung an einen anderen Schauplatz handeln. n20 W offen zu der Welt geredet. Im geheimen habe ich nichts geredet, sondern immer gelehrt. 021 W die gehört haben, was ich zu ihnen gesagt habe. p22 W einer der Diener, der dabeistand. q23 W Wenn 'ich' aber richtig 'gesprochen habe', warum schlägst du mich/warum läßt du mich schlagen? Die Antwort kann an den Gerichtsdiener oder an den Ho­henpriester gerichtet sein. r26,27 abstreiten k verleugnen.

11

Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zu einer Quelle werden, die unaufhörlich fließt - bis ins ewige Le­benh .« 15 »Herr, 'bitte' gib mir von diesem Wasser! « sagte die Frau. nDann werde ich nie mehr Durst haben und muß nicht mehr hierher kom­men, um Wasser zu holen.« 16 nGeh und rufe deinen Mann! « entgegnete Jesus. »Komm 'mit ihm' hierher! « 17 nIch habe keinen Mann«, sagte die Frau. nDas stimmt« , erwiderte Jesus. nDu hast keinen Mann. 18 Fünf Män­ner hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann, Da hast du die Wahrheit gesagt.« 19 »Herr, ich sehe, daß du ein Prophet bist«, sagte die Frau. 20 »Unsere Vorfahren haben 'Gott' auf diesem Berg hieri angebetet. Ihr 'Juden' dagegen sagt, der 'richtige' Ort, um 'Gott' anzubeten, sei Jerusalemi .« 21 Jesus erwi­derte: nGlaube mir, Frau, es kommt eine Zeitk , wo ihrl

den Vater weder auf diesem Berg noch in Jerusalem anbe-

JOHANNES 4,27

ten werdet. 22 Ihr 'Samari­taner' betet an, ohne zu wis­sen, was ihr anbetet. Wir jedoch wissen, was wir anbeten, denn die Rettung 'der Welt' kommt von den Juden. 23 Aber die Zeitk

kommt, ja sie ist schon da, wo Menschen Gott als den Vater anbeten werden, Menschen, die vom Geist erfüllt sind und die Wahrheit erkannt ha­benm. Das sind die wahren Anbeter; so möchte der Va­ter die haben, die ihn anbe­ten.n 24 Gott ist Geist, und die, die ihn anbeten 'wollen', müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. « 25 nIch weiß, daß der Mes­siaso kommen wird«, entgeg­nete die Frau, ('Messias ist' das 'hebräische*' Wort für Christus.)p »Wenn er kommt, wird er uns alle diese Dinge erklärenq .« 26 Da sagte Je­sus zu ihr: nDu sprichst mit ihm; ich bin es.« 27 In diesem Augenblickr ka­men seine Jünger zurück. Sie waren erstaunt, Jesus im Ge­spräch mit einer Frau anzu­treffen, doch keiner 'wagte'

h14 W zu einer Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben sprudelt. i20 Ge­meint ist der Berg Garizim (vergleiche 5.Mose 11,29; 27,12; Jos 8,33). j20 W sei in Jerusalem. k21,23 W Stunde. 121 ihr: die Samaritaner; nach anderer Auf­fassung: die Menschen. m23 Od wo Menschen in ihrem Geist und in ganzer Wabrhaftigkeit Gott als den Vater anbeten werden. n23 W wo die wahren Anheter den Vater anbeten werden in Geist und Wahrheit; denn solche sucht der Vater als die, die ihn anbeten. 025 W daß Messias. Es mag sein, daß die Frau den Titel Messies wie einen Eigennamen gebrauchte. p25 Aü daß der Messias kommen wird, der Christus, wie man ihn nennt", entgegnete die Frau. q25 W verkünden. r27 W Währenddessen.

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JOHANNES 4,28

ihn zu fragen, was er von ihr wollte oder worüber" er mit ihr redete. 28 Die Frau ließ ihren Was­serkrug stehen, ging in den Ort 'zurück' und sagte zu den Leuten: 29 »Kommt mit, ich habe einen Fremden getrof­fen, der mir alles auf den Kopf zugesagt hatt , was ich getan habe I Ob er wohl der Mes­siasu ist?({ 30 Da machten sich die Leute aus dem Ort auf den Weg zu Jesus. 31 Währenddessen dräng­ten ihn die Jünger: » Rabbi * , iß doch etwas! ({ 32 Aber Je­sus sagte: »Ich lebe von einer Nahrung, von der ihr nichts wißt.« 33 'Verwundert' frag­ten sich die Jünger unterein­ander: »Hat ihm denn je­mand etwas zu essen ge­bracht?({ 34 Jesus erwider­te: •• Meine Nahrung ist, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und das Werk vollende, das er mir aufgetragen hat. 35 Sagt ihr nicht: .Es dauert noch vier Monate, dann beginnt die Erntee?v Nun, ich sage euch: Blickt euch einmal umw, und seht euch die Felder an. Sie sind reif'< für die Ernte I

12

36 'Ja, die Ernte wird' jetzt schon 'eingebracht, und' der, der erntetY, erhält 'seinen' Lohn; er sammelt Frucht für das ewige Leben. So freuen sich beide zugleich - der, der sät, und der, der erntet. 37 Das Sprichwort sagt: .Ei­ner sät, und ein anderer erntet.e Das trifft hier zu.Z

38 Ich habe euch zum Ern­ten auf ein Feld geschickt, auf dema ihr 'vorher' nicht gearbeitet habt. Andere ha­ben darauf gearbeitet, und ihr erntet die Frucht ihrer Arbeitb.ee 39 Viele Samaritaner aus je­nem Ort glaubten jetzt an Je­sus. Die Frau hatte ihnen be­zeugt: nEr hat mir alles ge­sagt, was ich getan habe«, und auf ihr Wort hin glaubten sie. 40 Die Leute aus dem orte, die zu Jesus hinausge­gangen waren, baten ihn, bei ihnen zu bleiben. Er blieb zwei Tage dort, 41 und auf sein Wort hin glaubten noch viel mehr Menschen 'an ihn'. 42 nWir glauben jetzt nicht mehr 'nur' aufgrund von dem, was du uns erzählt hastce, erklärten sie der Frau. n Wir haben ihn jetzt mit eige-

827 Od warum. t29 W Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat. u29 K Christus. v35 Od Ihr sage doch: ,Zwischen Saat und Ernte liegen viar Monate. ( w35 W Erhebt eure Augen. x35 W weiß. y36 Od Sie sind jetzt schon reif für die Ernte! 36 Der, der amtet. z37 W 37 Denn in diesem ist das Wort wahr: ,Einer sät, und ein anderer erntet. ( a38 W Ich habe euch gesandt zu ern· ten, um was. b38 Aü ihr führt ihre Arbeit weiter. W ihr seid in ihre Mühe einge' treten. c40 W Die Samaritaner.

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dabei. nJesus von Nazaretee, antworteten sie. nIch bin es ce, erklärte Jesus. 6 Als er zu ihnen sagte: » Ich bin es ce, wi­chen sie zurück und fielen zu Boden. 7 Jesus fragte sie noch einmal: nWen sucht ihr? ce nJesus von Nazaretee, erwiderten sie. 8 nIch habe euch doch gesagt, daß ich es bince, sagte Jesus. nWennich der bin, den ihr sucht, dann laßt die 'anderen' hier ge­hen. ce 9 So sollte sich Jesu eigenes Wort erfüllen: nVon denen, die du mir gegeben hast, habe ich keinen verlo­ren'gehen lassen'.ee f

10 Simon Petrus hatte ein Schwert 'bei sich'. Er zog es, ging damit auf den Diener des Hohenpriesters* los, ei­nen Mann namens Malchus, und schlug ihm das rechte Ohr ab. 11 Da sagte Jesus zu Petrus: nSteck das Schwert wegl Soll ich den 'bitteren' Kelch, den mir der Vater gegeben hat, etwa nicht trinken? ce

Jesus vor Hannas

12 Die römischen Soldaten9

unter der Führung ihres Offiziers und die Männer der Tempelwache, die von den Juden geschickt wor-

JOHANNES 18,18

den waren,h nahmen Jesus nun fest. Sie fesselten ihn 13 und brachten ihn als er­stes zu Hannas. Hannas war der Schwiegervater von Kajafas, der in jenem Jahr Hoherpriester* war. 14 Ka­jafas war es gewesen, der den Juden klargemacht hat­te, daß es in ihrem Interesse sei, wenn ein Mensch für das Volki stirbt.

Petrus verleugnet Jesus

15 Simon Petrus und ein an­derer Jünger folgten Jesus, 'als er abgeführt wurde'. Die­ser andere Jünger war mit dem Hohenpriester* bekannt und konnte deshalb bis in den Innenhof des hoheprie­sterlichen Palastesi mitge­hen. 16 Petrus aber blieb draußen vor dem Tor stehen. Da kam der andere Jünger, der Bekannte des Hohenprie­sters, wieder zurück, redete mit der Pförtnerin und nahm dann Petrus mit hinein. 17 Die Pförtnerin fragte Pe­trus : nBist du nichtk auch ei­ner von den Jüngern dieses Mannes?« nNeinee, antwortete Petrus, ndas bin ich nicht. ce 18 Die Diener 'des hoheprie­sterlichen Hauses' und die Männer der Tempelwache1

f9 Vergleiche Kap. 6.39; 17,12. g12 W Die Kohorte. Siehe die Anmerkung zu V.3. h12 W und die Diener der Juden. i14 Od anstelle des Volkes. j15 W in den Palast/Innenhof des Hohenpriesters mit Jasus. k17,25 Od etwa. 118 W die Diener (im Griechischen ein anderes Wort als sm Versanfang).

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JOHANNES 17,22

22 Die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich 'nun auch' ihnen gegeben, damit sie eins sind, so wie wir eins sind. 23 Ich in · ih­nen und du in mir - so sollen sie zur völligen Einheit gelan­gen, damit die Welt erkennt, daß du mich gesandt hast und daß sie von dir geliebt sind, wie ich von dir geliebt bin. 24 Vater, ich will, daß die, die du mir gegeben hast, dort sind, wo ich bin. 'Sie sollen' bei mir 'sein' , damit sie meine Herrlichkeit sehen - 'die Herrlichkeit,' die du mir gabst, weil du mich 'schon' vor der Erschaffungq der Welt geliebt hast. 25 Vater, du gerechter Gott, die Welt kennt dich nicht; aber ich kenne dichr ,

und diese hier haben er­kannt, daß du mich gesandt hast. 26 Ich habe ihnen dei­nen Namen* offenbart und werde es auch weiterhin tun, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, 'auch' in ihnen ist, ja damit ich selbst in ihnen bin. {{

Jesu Leiden und Sterben und seine Auferstehung (Kapitel 18-20)

Die Gefangennahme Jesu

60

18 D~nach. verlie~. Jesus Inlt semen Jungem

'die Stadt'. Sie überquerten den Kidronbacha und gingen in einen Garten, der sich auf der anderen Seite 'des Tals' befand. 2 Jesus war oft zusammen mit seinen Jüngern dort ge­wesen; deshalb kannte auch Judas, der Verräterb, diesen Ort. 3 Jetzt kam er dorthin, begleitet von Soldaten der rö­mischen Besatzungstruppe und von den Männern der Tempelwache, die ihm die führenden Priester* und die Pharisäer* zur Verfügung ge­stellt hatten. Sie waren be­waffnet und trugen Laternen und Fackeln. C

4 Jesus wußte genaud , was ihm bevorstand. Er ging ih­nen bis vor den Eingang des Gartens entgegen" und frag­te sie: »Wen sucht ihr?1( 5 Judas, derVerräterb, stand

q24 K Grundlegung/Anfang. r25 W 25 Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht gekannt/erkannt; ich aber habe dich gekannt/erkannt. a1 W den Winterbach Kidron. Der Kidron, ein Wadi, führt nur in der Regenzeit (im Winter) Wasser. b2,5 W der ihn verriet/auslieferte. c3 W 3 Als nun Judas die Kohorte (eine rö' mische Heereseinheit) und von den führenden Priestern und von den Pharisäern Diener genommen/erhalten hatte, kam er dorthin mit Laternen und Fackeln und Waffen. Nach anderer Auffassung handelt es sich bei der Kohorte hier um eine jü­dische Milizeinheit. d4 W wußte alles. e4 W ging hinaus.

13

nen Ohren gehört und wis­sen, daß er wirklich der Ret­ter der Welt ist. {{

Jesus heilt den Sohn eines königlichen Beamten

43 Nach diesen zwei Tagen in Sychar ging Jesus weiter nach Galiläa. 44 Er selbst hatte ausdrücklich erklärtd :

»Ein Prophet gilt in seiner Heimat nichts.{{ 45 'Doch' als er nun nach Galiläa kam, wurde er von den Leuten" 'freundlich' aufgenommen. Denn sie waren auch beim Fest in Jerusalem gewesen und hatten alles miterlebtf ,

was er dort getan hatte. 46 Jesus kam auch wieder nach Kana, 'jenem Ort' in Ga­liläa, wo er das Wasser in Wein verwandelt hatte. Dort suchte ihn ein Beamter des Königs auf, der in Kafarnaum lebte und einen Sohn hatteg ,

der an einer schweren Krank­heit litt. 47 Er hatte gehört, daß Jesus von Judäa nach Galiläa zurückgekehrt war, und bat ihn jetzt, 'nach Kafar­naum' herabzukommen und seinen Sohn zu heilen, der im Sterben lag. 48 »Wenn ihr nicht Wunder und außer-

JOHANNES 4,54

gewöhnliche Dingeh seht, glaubt ihr nicht«, hielt Jesus ihm entgegen. 49 Aber der Beamte des Königs flehte ihn an: »Herr, 'bitte' komm, be­vor mein Kind stirbt! {{ 50 Da sagte Jesus zu ihm: »Geh 'nach Hause', dein Sohn lebt 'und ist gesund' I« Der Mann glaubte dem, was Jesus zu ihm sagte; auf sein Wort hin machte er sich auf den Weg hinunter nach Kafamaum. 51 Er war noch nicht dort an­gelangt, dai kamen ihm seine Diener mit der Nachricht ent­gegen, daß sein Sohn lebte 'und gesund war'. 52 Er fragte sie, seit wann es ihm besser gehe. »Gestern mittag um ein Uhri hatte er mit einem Mal kein Fie­ber mehr{{, antworteten sie. 53 Da wußte der Vater, daß es genau zu dem Zeitpunkt geschehen war, an dem Je­sus zu ihm gesagt hatte: »Dein Sohn lebt 'und ist ge­sund'!1( Und er glaubte 'an Jesus', er und alle aus seinem Haus. 54 Dieses Wunder tat Jesus, nachdem er von Judäa zu­rückgekehrt war, und er be­wies dadurch in Galiläa ein zweites Mal seine Macht.k

d44 W Jesus selbst hatte nämlich (od allerdings) bezeugt. e45 W von den GaU· läern. f45 Wgesehen. g46 Od der einen Sohn in Kafamaumhatte. h48 W nicht Zeichen und Wunder. i51 W glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und machte sich auf den Weg. 51 Schon/Noch als er hinunterging. j52 W Ge­stern in der siebten Stunde. k54 W Das tat Jesus wieder els zweites Zeichen, als er von Judäa nach Galiläa gekommen war.

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JOHANNES 5,1

Heilung eines Gelähmten am Sabbat

5 Einige Zeit später war 'wieder' ein jüdisches

Fest, und Jesus ging nach Je­rusalem hinauf. 2 In Jerusa­lern befindet sich in der Nähe des Schaf'tors' eine Teichan­lagea mit fünf Säulenhallen; sie wird auf hebräisch * Be­tesdab genannt. 3 In diesen Hallen lagen überall kranke Menschen, Blinde, Gelähmte und Verkrüppeltee. 5 Unter ihnen war ein Mann, der seit achtunddreißig Jah­ren krank war. 6 Jesus sah ihn dort liegen, und es war ihm klar<!, daß er schon lange leidend war. n Willst du ge­sund werden?« fragte er ihn. 7 Der Kranke antworte­te: "Herr, ich habe niemand, der mir hilft, in den Teich zu kommene, wenn das Wasser sich bewegt. Und wenn ich es allein versuchet, steigt ein anderer vor mir hinein. ee 8 Da sagte Jesus zu ihm: nSteh auf, nimm deine Matte

14

und geh! ee 9 Im selben Au­genblick war der Mann ge­sund; er nahm seine Matte undgingg .

Der Tag, 'an dem das ge­schah,' war ein Sabbat*. 10 Deshalb wiesen die füh­renden Männer des jüdi­schen Volkesh den Mann, der geheilt worden war, zurecht: )}Heute ist Sabbatl Da ist es dir nicht erlaubt, deine Matte zu tragen. ee 11 Er entgegne­te: nDer, der mich gesundge­macht hat, hat zu mir gesagt: >Nimm deine Matte und gehieee 12 )}Und wer ist die­ser Mann?ee fragten sie. "Wer hat zu dir gesagt: >Nimm deine Matte und geh!e?ee 13 Aber der Geheilte wuBte nicht, wer es war, denn Je­sus war unbemerkt in der Menschenmenge verschwun­deni .

14 Später traf Jesus den Mann im Tempel* 'wieder'. nDu bist jetzt gesundee, sagte er zu ihm. nSündige nicht mehr, damit dir nicht noch et­was Schlimmeres geschieht,

a2 Aü des Schafteiches ein 'Ort '. b2 ALU) Betzata. AL(2) Betseida. c3 Od Gebrechliche. AL(2) Verkrüppelte. Sie 'alle' warteten darauf, daß das Wasser in Be· wegung geriet. AL(2) Verkrüppelte. Sie 'alle' warteten darauf, daß das Wasser in Bewegung geriet. 4 Denn von Zeit zu Zeit stieg ein Engel des Herrn in den Teich hin­unter und brachte das Wasser in Bewegung. Wer als erster in das Wasser hinein­stieg, nachdem es in Bewegung geraten war, ' der wurde gesund, ganz gleich, an weicher Krankheit er litt. d6 Od und er erfuhr. e7 W ich hebe keinen Men­schen, daß er mich in den Teich wirftlbringt. f7 W Während ich eber komme. g9 Aüundkonnte'wieder' gehen. h10 WdieJuden. i130dJesushattesich wegen der Menschenmenge zurückgezogen. W Jesus war inlwegen der Menge, die sich an dem Ort befand, verschwunden.

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ben hast, die Macht deines Namens·, bewahre sie durch diese Machtg , damit sie eins sind wie wir. 12 Solange ich bei ihnen war, habe ich sie durch die Macht bewahrt, die du mir gegeben hast, die Macht deines Namensh • Ich habe sie beschützt, und kei­ner von ihnen ist verlorenge­gangen - keiner auBer dem, der verlorengehen muBte; doch das geschah, weil sich erfüllen sollte, was in der Schrift vorausgesagt isti .

13 Jetzt aber komme ich zu dir. Ich sage das 'alles', so­lange ich noch 'hier' in der Welt 'bei ihnen' bin, damit meine Freude sie ganz er­füllt . 14 Ich habe ihnen dein Wort 'weiter'gegeben, und nun haßt sie die Welt, weil sie nicht zu ihr gehören, so wie auch ich nicht zu ihr gehörei. 15 Ich bitte dich nicht, sie aus der Welt herauszuneh­men; aber ich bitte dich, sie

JOHANNES 17,21

vor dem Bösen zu bewah­ren. 16 Sie gehören nicht zur Welt,sowenig wie ich zur Welt gehöre.k 17 Mach sie durch die Wahrheit zu Men­schen, die dir geweiht sind. I Dein Wort ist die Wahrheit. 18 So wie du mich in die Welt gesandt hast, habe ich auch sie in die Welt gesandt. 19 Und für sie weihe ich mich dir, damit auch sie durch die Wahrheitm dir ge­weiht sindn.ee

... für alle, die an ihn glauben werden

20 nIch bete aber nicht nur für sie, sondern auch für die Menschen, die auf ihr Wort hin an mich glauben wer­den. 21 'Ich bete darum,' daß sie alle eins sind - sie in unso, so wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin. Dann wird die Welt glaube nP ,

daß du mich gesandt hast.

g11 Od Vater, du heiliger Gott, bewahre sie in der/ durch die Erkenntnis deines Na· mens, den ich ihnen in deinem Auftrag offenbart hebe. W Heiliger Vater, bewahre sie in deinem/durch deinen Namen, den (aLU) die) du mir gegeben hast. h12 Od habe ich sie in der/durch die Erkenntnis deines Namens bewahrt, den ich ihnen in deinem Auftrag offenbart hebe. W hebe ich sie in deinem/durch deinen Namen be­wahrt, den (aL(1) die) du mirgegebenhast. i12 W außerdem Sohn des Verloren­gehenslVerderbens, damit sich die Schrift ezfüI/te. Vergleiche Ps 41,10 ; 109,4-8. j14 W und die Welt hat sie gehaßt, weil sie nicht aus der Welt sind, so wie auch ich nicht aus der Welt bin. k16 W Sie sind nicht aus der Welt, so wie auch ich nicht aus der Welt bin. 117 W Heilige sie in der/durch die Wahrheit. m19 Od auch sie wirklich. n19 W für sie heilige ich mich, damit auch sie geheiligt sind in (der) / durch (die) Wahrheit. 021 AL(1) sind - daß sie in uns eins sind. p21 W bin, damit die Welt glaubt.

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JOHANNES 17,1

Jesus betet . . ,

17 N~chdem.~esus so zu semen Jungern ge­

sprochen hatte, blickte er zum Himmel auf und betetea :

. . . für sich selbst

nVater, die Zeitb ist 'jetzt' da. Offenbare die Herrlichkeit deines Sohnes, damit derc

Sohn deine Herrlichkeit of­fenbart. 2 Du hast ihm ja Macht über die ganze Menschheit gegeben, damit er allen, die du ihm anver­traut hast, das ewige Leben schenkt.d 3 Und das ewige Leben zu haben heißt, dich zu kennen, den einzigen wahren Gott, und den 'zu kennen', den du gesandt hast, Jesus Christus. 4 Ich habe das Werk vollendet, das du mir aufgetragen hast: Ich habe hier auf der Erde deine Herrlichkeit offenbart. 5 Und nun, Vater, gib mir, 'wenn ich wieder' bei dir 'bin, ' von neuem die Herrlich­keit' die ich 'schon' vor der Erschaffung der Welt bei dir hatte.«

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... für seine Jünger

6 nlch habe deinen Namen* den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir, du hast sie mir gegeben, und sie haben sich nach deinem Wort gerichtet. 7 Sie wissen jetzt, daß alles, was du mir gegeben hast, 'tatsächlich' von dir kommt. 8 Denn was du mir gesagt hast, habe ich ihnen mitgeteilt, und sie ha­ben es angenommen und ha­ben erkarmt, daß ich wirklich von dir gekommen bin; sie sind zu der Überzeugung ge­langt und glauben darane ,

daß du mich gesandt hast. 9 Für sie bete ich. Ich bete nicht für die Welt, sondern für die, die du mir gegeben hast; denn sie sind dein 'Eigentum'. 10 Alles, was mir gehört, gehört dir, und was dir gehört, gehört mir; und meine Herrlichkeit ist ihnen! offenbar geworden. 11 'Bald' bin ich nicht mehr in der Welt; ich komme ja zu dir. Sie aber sind 'noch' in der Welt. Vater, du heiliger Gott, der du mir deine Macht gege-

al W Diese Dinge redete Jesus und erhob seine Augen zum Himmel und sagte. bl W Stunde. cl AL(2) dein. d2 W offenbart, 2 wie du ihm Macht (k Voll· macht) über alles Fleisch gegeben hast, damit er allem, was du ihm gegeben hast, ewiges Leben gibt. e8 W und haben wirklich erkannt, daß ich von dir gekom' men bin, und sind zum Glauben daran gekommen. nD Odist an ihnen/unter ih· nen/durch sie.

15

'als was du bis jetzt durch­gemacht hast'.« 15 Der Ge­heilte ging zu den führen­den MännernJ zurück und be­richtete ihnen, daß es Jesus war, der ihn gesund gemacht hatte. 16 Von da an begannen die führenden Männer des jüdi­schen Volkes, Jesus zu ver­folgenk , weil er solche Dinge am Sabbat tat. 17 Aber Je­sus sagte zu ihnen: nMein Vater hat bis heute nie auf­gehört zu wirken!, und 'weil er wirkt,' wirkte auch ich. « 18 Das brachte sie noch mehr gegen ihn auf; sie wa­ren jetzt entschlossenm , ihn zu töten. Denn er hatte nicht nur den Sabbat entheiligtn, sondern darüber hinaus Gott seinen Vater genannt und sich damit Gott gleichge­stellt.

Jesu Vollmacht: die Vollmacht des Sohnes

19 'Zu diesen Anschuldigun­gen' erklärte Jesus: nIch sa­ge euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun; er tut nur, wasO er den

JOHANNES 5,25

Vater tun sieht. Was immer der Vater tut, das tutP auch der Sohn. 20 DennderVater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut. Ja, der Sohn wird noch viel größere Dinge tun, weil der Vater sie ihm zeigt - Dinge, über die ihr'! staunen werdet. 21 Denn wie der Vater die Toten zum Leben erweckt, so gibt auch der Sohn denen Le­ben, denen er es geben willr • 22 'Dem Sohn ist' näm­lich auch 'das Gericht über­tragen'. DerVaterselbstrich­tet niemand; er hat das Ge­richt ganz dem Sohn über­geben, 23 damit alle den Sohn ebenso ehren wie den Vater. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der den Sohn gesandt hat. 24 Ich versichere euch: Wer 'auf' mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurtei­lung mehr zu; er hat den Schritt vom Tod ins Leben getan." 25 Ich sage euch: Die Zeit' kommt, ja sie ist schon da, wo die Toten die

j15 W zu den Juden. klB W Und darum verfolgten die Juden Jesus. 117 W Mein Vater wirkt bis jetzt. m18 W Deswegen suchten sie jetzt noch mehr. n18 W aufgehoben. 019 W tun, außer wes. p19 Aü das tut in gleicher Weise. q2D W Und er wird ihm größere Werke als diese zeigen, damit/so daß ihr. r21 W die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn die, die er will, lebendig. s24 W Er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Le· ben hinübergegangen. t25,28 W Stunde.

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JOHANNES 5,26 16

Stimme des Sohnes Gottes Die Glaubwürdigkeit hören werden, und wer sie der Aussagen Jesu hört, wird leben. 26 Denn über sich selbst wie der Vater aus sich selbst herausU Leben hat, so hat er auch dem Sohn 'die Macht' gegeben, aus sich selbst herausU Leben zu haben. 27 Und er hat ihm die Voll­macht gegeben, Gericht zu halten; denn er ist der Men­schensohn*v. 28 Seid deshalb nicht er­staunt, 'wenn ich euch sage,' daß der Tagt kommt, an dem die Toten in ihren Gräbern die Stimme des Sohnes hö­ren 29 und herauskommen werden. Die, die getan ha­ben, was gut ist, werden zu neuem Leben auferweckt werden; die aber, die getan haben, was schlecht ist, wer­den zu ihrer Verurteilung auferweckt werden. W

30 Von mir selbst aus kann ich nichts tun. Auch dann, wenn ich urteile, höre ich auf den Vater.x Und mein Urteil ist gerecht, weil es mir nicht um meinen eigenen Willen geht, sondern um den Willen dessen, der mich gesandt hat.((

31 ))Wenn ich keinen ande­ren Zeugen hätte als mich selbst, dann wäre das, was ich über mich sage, nicht glaubwürdig.Y 32 Nun gibt es aber einen anderen, der mein Zeuge ist, und ich weiß, daß das, was er über mich sagtz, wahr ist. 33 fur habt eure Leute zu Jo-hannes geschickt, und er hat euch die Wahrheit klar be­zeugt. 34 Nicht, daß ich auf die Aussage eines Menschen angewiesen wäre; ich sage das nur, weil ich möchte, daßa ihr gerettet werdet. 35 Johannes war eine bren­nende Lampe, die einen hel­len Schein gab; aber alles, was ihr wolltet, war, euch ei­ne Zeitlang an ihrem Licht zu begeistern. 36 Doch ich habe etwas, was noch mehr für mich spricht als das, was Johannes über mich ausgesagt hat: Es sind die Dinge, die ich tue, um den Auftrag zu erfüllen, den der Vater mir gegeben hat. Sie

u26 aus sich selbst heraus w in sich selbst. v27 Aü ein Menschensohn (d.h. ein Mensch). w29 Wan dem alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören 29 und herauskommen werden - die, die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber, die das Schlechte verübt haben, zur Auferstehung des Gerichts/der Verurteilung. x30 W Wie ich es höre, so richte ich. y3i W Wenn ich von mir Zeugnis ablege, ist mein Zeugnis nicht wehr. z32 W daß das Zeugnis, das er von mir ablegt. a34 W er hat für die Wahrheit Zeugnis abgelegt. 34 Ich aber nehme nicht von einem Menschen das Zeugnis an, sondern sage das, damit.

57

22 Auch ihr seid jetzt trau­rig; doch ich werde wieder zu euch kommenq • Dann wird euer Herz voll Freude sein, und diese Freude kann .euch niemand 'mehr' nehmen. 23 An jenem Tag werdet ihr mich nichts 'mehr' zu fragen brauchen'. Ich versichere euch: Wenn ihr 'dann' den Vater in meinem Namen* um etwas bittet, wird er es euch geben". 24 Bisher habt ihr nichts in meinem Namen er­beten. Bittet, und ihr werdet empfangen; dann wird eure Freude vollkommen sein. «

Jesu Sieg über die Welt

25 ))Bisher habe ich mit Hilfe von Bildern zu euch gespro­chen. t Aber es kommt eine ZeitU , wo ich nicht mehr in dieser Weisev mit euch reden werde; frei und offen werde ich dann über den Vater zu euch sprechen. 26 Wenn je­ne Zeit gekommen ist,w wer­det ihr 'ihn' in meinem Na­men * bitten. Ich sage nicht, daß ich dann den Vater für euch bitten werde. 27 Denn

JOHANNES 16,33

er selbst, der Vater, hat euch lieb, weil ihr mich liebt und daran glaubtx , daß ich von GottY gekommen bin. 28 'Ja,' vom Vater 'gesandt,' bin ich in die Welt gekommen. Und 'jetzt' verlasse ich die Welt wieder und gehe zum Vater 'zurück'.« 29 Da sagten seine Jünger: ))Jetzt redest du frei und of­fen und nicht 'mehr' in Bil­dernv. 30 Wir wissen jetzt, daß du alles weißt; du kennst unsere Fragen, bevor wir sie dir stellenz. Darum glau­ben wir, daß du von Gott ge­kommen bist.« 31 ))Jetzt glaubt ihr?« sagte Jesus. 32 ))Sehta, die Zeitu kommt, ja sie ist schon da, wo ihr da­vonlaufen werdet, jeder dort­hin, wo er herkommtb, und mich werdet ihr allein lassen. Aber ich bin nicht allein; der Vater ist bei mir. 33 Ich habe euch das alles gesagt, damit ihr in mir Frie­den habt. In der Welt werdet ihr hart bedrängt. Doch ihr braucht euch nicht zu fürch­tene: Ich habe die Welt be­siegt.«

q22 W werde euch wiedersehen. r23 Aü werdet ihr mich nichts 'mehr' bitten (d.h. ihr werdet eure Bitten nicht mehr an mich richten). 823 Od/AL(1) den Va­ter um etwas bittet, wird er es euch in meinem Namen geben. t25 W Das habe ich euch in Bildern/Rätselworten gesagt. u25,32 W Stunde. v25,29 W in Bil­dernlRätseIwortan. w26 W An jenem Tag. x27 W weil ihr mich geliebt und geglaubt habt. y27 AL(2) vom Vater. z30 W weißt und nicht nötig hast, daß jemand dich fragt. Vergleiche V.19. 832 Od "Jetzt glaubt ihn(, sagte Jesus. 32 "Doch seht. b32 Aü werdet und jeder seines Weges gehen wird. W wo ihr zer­streut werdet, jeder in das Seinige. c33 W In der Welt habt ihr Not/Bedrängnis. Doch habt Mut.

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JOHANNES 16,14

der 'Helfef9' kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch zum vollen Verständnis der Wahrheiti führen. Denn was er sagen wird, wird er nicht aus sich selbst heraus sagen; er wird das sagen, was er hört. Und er wird euch die zukünftigen Dinge verkünden. 14 Er wird mei­ne Herrlichkeit offenbaren; denn was er euch verkünden wird, empfängt er von mirk •

15 Alles, was der Vater hat, gehört auch mir. Aus diesem Grund sage ich: IWas er euch verkünden wird, empfängt er von mirk .«(

Die Traurigkeit der Jünger wird sich in Freude verwandeln

16 n Es dauert' nur noch' kur­ze Zeit, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen. Und es dauert noch einmal eine kur­ze Zeit, dann werdet ihr mich 'wieder'sehenl . « 17 Einige seiner Jünger sag­ten zueinander: nWas meint er damit, wenn er zu uns sagt: IEs dauert 'nur noch' kurze Zeit, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen. Und

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es dauert noch einmal eine kurze Zeit, dann werdet ihr mich 'wieder'sehen<? Und 'was bedeutet es, wenn er sagt:' lIeh gehe zum Vatenm?« 18 Sie überlegten hin und her: I))Eine kurze Zeit(, hat er gesagt. Was heißt das? Wir wissen nicht, wovon er redet. « 19 Jesus merkten, daß sie ihn gern gefragt hätten. Er sagte zu ihnen: nÜberlegt ihr mit­einander, was ich meinte, als ich sagte: IEs · dauert 'nur noch' kurze Zeit, dann wer­det ihr mich nicht mehr se­hen. Und es dauert noch ein­mal eine kurze Zeit, dann werdet ihr mich 'wieder'se­hen(? 20 Ich sage euch: Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freu­en. Ihr werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit wird sich in Freude verwandeln. 21 Es geht euch wie der Frau, die ein Kind bekommt: Während der Geburt macht sie Schweres durcho, aber wenn das Kind dann geboren ist, sind alle Schmerzen ver­gessen, so groß ist ihre Freude über das Kind, das sie zur Welt gebracht hat!'.

j13 W wird er euch in der ganzen (aL(2) in die ganze) Wahrheit führen. k14,15 W von dem Meinen. 116 AL(2) 'wieder'sehen, denn ich gehe zum Va­ter. m17 Aü ,'Das geschieht,' weil ich zum Vater gehet. n19 Od wußte. 021 W 21 Die Frau, wenn sie gebiert, hat Schmerzen (k Traurigkeit), weil ihre Stunde gekommen ist. p21 W ist, denkt sie nicht mehr an die Not/Bedriingnis wegen der Freude, daß ein Mensch in die Welt geboren wurde.

17

zeugen davon, daß er es ist, der mich gesandt hat.b

37 Und auch der Vater selbst, der mich gesandt hat, hatc als mein Zeuge ge­sprochen. Aber ihr habt sei­ne Stimme nie gehört und seine Gestalt nie gesehen. 38 Und ihr verschließt euch seinem Wort gegenüber; es bleibt nicht in euch. Sonst würdet ihr dem glaubend, den er gesandt hat. 39 Ihr forschte in der Schrift, weil ihr meint, durch sie! das ewige Leben zu findeng. Aber gera­de die Schrift weist auf mich hinh . 40 Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, obwohl ihr bei mir das Leben finden würdet!. 41 Ich bin nicht darauf aus, von Menschen Anerkennung zu bekommen.i 42 Aber 'bei euch ist es anders'. Ich kenne euch 'und weiß', daß ihr der Liebe zu Gott keinen Raum in eurem Leben gebtk• 43 Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und ihr lehnt mich abl . Doch wenn jemand

JOHANNES 6,1

anders in seinem eigenen Namen kommt, werdet ihr ihn mit offenen Annen auf­nehmenm. 44 Wie solltet ihr auch glauben können? Bei euch ist jeder darauf aus, von den anderen Anerken­nung zu bekommen; nur die Anerkennung bei dem ei­nen, wahren Gott sucht ihr nicht.n

45 . Denkt nicht, daß ich euch beim Vater anklagen werde. Mose wird euch an­klagen - er, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. 46 Denn wenn ihr Mose 'wirklich' glauben würdet, würdet ihr auch mir glauben; er hat ja über mich geschrie­ben. 47 Wenno ihr aber dem nicht glaubt, was Mose ge­schrieben hat, wie wollt ihr dann dem glauben, was ich euch sage?«

Jesus gibt einer großen Menschenmenge zu essen

6 Einige Zeit später fuhr Je­sus mit dem Boot auf die

b36 W geb; ihr eber wolltet euch für eine Stunde an ihrem Licht begeistern. 36 Doch ich hebe das Zeugnis, das gröBer ist als 'das' des Johannes. Denn die Werke, die der Vater mir gegeben hat, damit ich sie vollende, diese Werke, die ich tue, legen Zeugnis von mir eb, daß der Vater mich gesandt hat. c37 Od Damit hat der Vater selbst, der mich gesandt hat. d38 W Und sein Wort hebt ihr nicht bleihend in euch, denn ihr glaubt dem nicht. e39 Aü39Forscht. f39 Odinihr. g39 Wzuhebenlzu bekommen. h39 W legt Zeugnis von mir eb. i40 W kommen, damit/so daß ihr Leben hebt. j41 W Ich nehme keine Ehre von Menschen. k42 W daß ihr die Liebe Gottes/die Liebe zu Gott nicht in euch hebt. 143 W nehmt mich nicht an. m43 W ihn annehmen. n44 W können, wenn ihr Ehre voneinander nehmt und die Ehre, die von dem einzigen Gott (aü von Gott allein) ist, nicht sucht. 047 Od Weil.

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JOHANNES 6,2

Ostseitea des Sees von Galiläa ('auch See' von Tiberias 'ge­nannt'), 2 Große Menschen­mengen folgten ihm dorthin, weil sie die Wunderb sahen, die er an den Kranken tat, 3 Er stieg auf einen Berge und setzte sich dort mit seinen Jüngern, 4 Es war kurz vor den Tagen, in denen die Juden ihr Passafest* feierten,d 5 Als Jesuse die Menschen­menge sah, die zu ihm kam, fragte er Philippus: »WO kön­nen wir 'so viel' Brot kaufen, daß 'alle' diese Leute zu essen bekommen?({ 6 Jesus wollte ihn mit dieser Frage auf die Probe stellen; er selbst wußte 'genau', was er tun wollte. 7 Philippus entgeg­nete: »Selbst für zweihundert Denare* würde man nicht ge­nug Brot bekommen, um je­dem auch nur ein kleines Stück zu geben.!! 8 Ein 'an­derer' Jünger, Andreas, der Bruder von Simon Petrus, sag­te zu Jesus:9 »Hier ist ein Junge, der hat fünf Gersten­brote und zwei Fische. Aber was ist das schon für so viele Menschen?({ 10 »Sorgt dafür, daß die Leu­te sich setzen({, befahl Jesus.

18

Der Ort, 'an dem sie sich be­fanden,' war dicht mit Gras bewachsen. Als alle sich ge­setzt hatten (die Zahl der Männer belief sich auf etwa fünftausend)f, 11 nahm Je­sus die Brote, dankte 'Gott dafür' und ließ sie unter die Menge austeilen. Mit den Fi­schen machte er es genauso, 'und jeder aß,' soviel er woll­te. 12 Als die Leute satt wa­ren, sagte er zu seinen Jün­gern: »Sammelt auf, was übriggeblieben istg , damit nichts verdirbt.({ 13 Die Jün­ger sammelten die Resteh

auf, die von den fünf Ger­stenbroten übriggeblieben waren, nachdem alle davon gegessen hatten, und füllten zwölf Körbe damit. 14 Als die Leute begriffeni, was für ein Wunderb Jesus getan hatte, sagten sie: »Das ist wirklich der Prophet, 'von dem es heißt, daß' er in die Welt kommen soll! ({ 15 Je­sus wußtei, daß sie 'als näch­stes' kommen 'und versu­chen' würden, ihn mit Ge­waltk zum König zu machen. Deshalb zog er sich wieder auf den Bergl zurück, 'um' al­lein 'zu sein'.

a1 W Danach ging Jesus weg auf die andere Seite. b2,14 W Zeichen. c3 Od ging ins Bergland. Aü stieg auf den Berg. d4 W Das Passa, das Fest der Juden, war nabe. e5 W AlB Jesus nun die Augen aufhob und. flO W Als sich nun die Männer gesetzt hatten, etwa fünftausend an der Zahl. g12 W Sammelt die üb-riggebliebenen Stücke ein. h13 W Stücke. i14 W sahen. j15 Od merkte. k15 W ihn zu ergreifen/wegzuführen, um ihn. 115 Aü zog er sich noch weiter auf den Berg/ins Bergland.

55

ge sein - der Geist der Wahr­heit, der vom Vater kommt" und den ich zu euch senden werde, wenn ich beim Vater bint • 27 Und auch ihr seidu

'meine' Zeugen, denn ihr seid von Anfang an bei mir gewe­sen.1I

16 »Ich sage euch diese Dinge, damit ihr euch

durch nichts 'vom Glauben' abbringen laßt. 2 Man wird euch aus den Synagogen* ausschließen. Ja, es kommt eine Zeita , wo jeder, der euch tötet, meint, Gott 'damit' ei­nen Dienst zu erweisen. 3 Das alles werden sie des­halb tun, weil sie weder den Vater noch mich kennenb. 4 Wenn jene Zeite kommt, sollt ihr euch daran erinnern können, daß ich euch diese Dinge angekündigt habe. Darum spreche ich 'im vor­aus' mit euch darüber. 11

Das Wirken des Heiligen Geistes

»Bisherd habe ich nicht mit euch darüber gesprochen, weil ich ja bei euch war. 5 Aber jetzt gehe ich zu dem,

JOHANNES 16,13

der mich gesandt hat. Und keiner von euch fragt mich: IWOhin gehst du?! 6 Denn ihr seide erfüllt von 'tiefer' Traurigkeit über das, was ich euch sage. 7 Doch glaubt mirf: Es ist gut für euch, daß ich weggehe. Denn wenn ich nicht 'von euch' wegginge, käme der Helfe~ nicht zu euch; wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch sen­den. 8 Und wenn er kommt, wird er der Welt zeigen, daß sie im Unrecht ist; er wird den Men­schen die Augen öffnen für die Sünde, für die Gerechtig­keit und für das Gerichth .

9 Er wird ihnen zeigen, wor­in ihre Sünde besteht: darin, daß sie nicht an mich glau­ben. 10 Er wird ihnen zei­gen, worin sich 'Gottes' Ge­rechtigkeit erweist: darin, daß ich zum Vater gehe, wenn 'ich euch verlasse und' ihr mich nicht mehr seht. 11 Und was das Gericht be­trifft, wird er ihnen zeigen, daß der Herrscher dieser Welt verurteilt ist. 12 Ich hätte euch noch viel zu sagen, aber ihr wärt jetzt überforderti. 13 Doch wenn

s26 Od ausgeht. t26 W den ich vom Vater zu euch senden werde. u27 Od werdet sein. Od sollt sein. a2 W Stunde. b3 W erkannt haben. c4 W Wenn ihre Stunde. d4 W Von Anfang an. e6 W euer Herz ist. fl W Doch ich sage euch die Wahrheit. g7,13 Od Ratgeber. Od Fürsprecher/Anwalt. h8 W kommt, wird er die Welt überführen im Hinblick auf Sünde und im Hinblick auf Gerechtigkeit und im Hinblick auf Gericht. i12 W ihr könnt es jetzt nicht tragen.

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JOHANNES 15,16

Herr tut; ich aber habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. 16 Nicht ihr habt mich er­wählt, sondern ich habe eu eh erwählt: Ich habe euch dazu bestimmt, zu gehen und Frucht zu tragen -Frucht, die Bestand hat'. Wenn ihr dann den Vater9 in meinem Namen" um etwas bittet, wird er es euch ge­ben, was immer es auch sei. 17 Einander zu lieben - das ist das Gebot, das ich euch gebe.h «

Der Haß der Welt auf die Jünger Jesu

18 »Wenn die Welt euch haßt, dann denkt daran, daß sie mich 'schon' vor euch ge­haßt hat. 19 Sie würde euch lieben, wenn ihr zu ihr gehö­ren würdet, denn die Welt liebt ihresgleichen. Doch ihr gehört nicht zur Welti; ich habe euch aus der Welt her­aus erwählt. Das ist der Grund, warum sie euch haßt. 20 Denkt an das, was ich euch gesagt habe: lEin Diener ist nicht größer als

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sein Herr.ci Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen. Wenn sie sich nach meinem Wort gerichtet haben, werden sie sich auch nach eurem Wort richten.k 21 Doch alles, was sie gegen euch unterneh­men, ist gegen meinen Na­men" gerichtetl; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat. 22 Wenn ich nicht gekom­men wäre und zu ihnen ge­sprochen hätte, hätten sie keine Schuldm. So aber haben sie keine Entschuldigung für ihre Sünde.n 23 Wer mich haßt, haßt auch meinen Va­ter. 24 Wenn ich nicht Din­geo unter ihnen getan hätte, die kein anderer je getan hat, hätten sie keine Schuldm. Nun haben sie 'diese Dinge' aber gesehenp, und trotzdem hassen sie sowohl mich als auch meinen Vater. 25 Doch 'es mußte so kommen,' weil sich erfüllen sollte, was in ihrem Gesetz steht: Sie haben mich ohne Grund ge­haßt.q 26 Wenn der Helferr kom­men wird, wird er mein Zeu-

f16 W die bleibt. g16 Od Und wennibrden Vater. h17 Od 'Alla' diese Gebo­te gebe ich euch, damit ibr einander liebt. i 19 W 19 Würdet ibr aus der Welt sein, dann würda die Welt das Ihre lieben. Doch ibr seid nicht aus der Weit. j20 Kap. 13,16. k20 Aü So wenig sie sich nach meinem Wort gerichtet haben, so wanig werden sie sich nach eurem Wort richten. 121 W Doch das alJes werden sie um meines Namens willen gegen euch unternehmen. m22,24 W Sünde. n22 W Nun aber haben sie keinen Vorwand für ibre Sünde. 024 W die Werke. p24 Od haben sie aber 'mich und meinen Vater' gesehen. q25 Ps 35,19; 69,5. r26 Od Ratgeber. Od Fürsprecher/Anwalt.

19

Jesus geht auf dem Wasser

16 Als es Abend wurde, gin­gen die Jünger zum See hin­unter, 17 stiegen ins Boot und fuhren los; sie wollten auf die andere Seite des Sees nach Kafarnaum. Inzwischen war es dunkel geworden, und Jesus war noch nicht wieder zu ihnen gekommen. 18 Zudem kam ein starker Wind auf, und das Wasser schlug hohe Wellen. 19 Die Jünger waren etwa fünf bis sechs Kilometerm weit geru­dertn, als sie 'plötzlich' Jesus sahen, wie er auf dem Was­ser" ging und auf ihr Boot zukam. Da packte sie die Angst. 20 Aber er rief ihnen zu: »Ich bin'sl Habt keine Angst! « 21 Voller Freude nahmen sie ihn zu sich ins Boot, undp da waren sie auch schonq an dem Ufer, dasr sie erreichen wollten.

Die Menschenmenge sucht Jesus

22 Die Menschenmenge, die auf der anderen Seite des Sees geblieben war, 'fragte sich' am nächsten Morgen, 'wo Jesus wohl sein könnte'.

JOHANNES 6,26

Sie hatten ja gesehen, daß nur ein einziges Boot am Ufer gelegen hatte und daß die Jünger damit abgefahren warens , ohne daß er zu ihnen ins Boot gestiegen war. 23 'Inzwischen' kamen von Tiberias andere Bootet 'her­über und legten' in der Nähe der Stelle 'an', wo die Menge nach dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hat­te. 24 Als die Leute schließ­lich merkten, daß Jesus nicht mehr da war und seine Jün­ger auch nicht, stiegen sie in diese Boote und setzten nach Kafarnaum über, um ihn dort zu suchen. 25 Und auf der anderen Seite des Sees fan­den sie ihn dann auch. »Rab­bi"«, fragten sie ihn, »wann bist du denn hierhergekom­men?«

Jesus Christus -das Brot des Lebens

26 Jesus entgegnete: »Ich will euch sagen, 'warum ihr mich sucht': Ihr sucht mich nur, weil ihr von den Broten gegessen habt und satt ge­worden seid. Aber was Gott euch durch die Wunder sa­gen will, wollt ihr nicht ver-

m19 W etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien. n19 Aü getrieben. 019 W See. p21 Aü Daraufhin wollten sie ihn zu sich ins Boot nehmen, aber. q21 W Sie wollten ihn nun ins Boot nehmen, und/aber sofort war das Boot. r21 Aü am Ufer, 'genau an der Stelle, ' die. .22 Aü geblieben war, stellte am nächsten Morgen fest, dalJ das einzige Boot, 'mit dem Jesus hätte fahren können, ' noch am Ufer lag; denn sie hatten gesehen, daß die Jünger abgefahren waren. t23 Odka­men jedoch aus Tiberias Boote.

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JOHANNES 6,27

stehen.u 27 Statt euch 'nur' um die vergängliche Nah­rung zu kümmern, bemüht euch um die Nahrung, die Bestand hat und das ewige Leben bringtv. Diese Nah­rung wird euch der Men­schensohn * geben, denn ihn hat Gott, der Vater, als sei­nen Bevollmächtigten bestä­tigtw.« 28 Da fragten sie ihn: »Was für Dinge müssen wir denn tun, um Gottes Willen zu erfüllen?x« 29 Jesus ant­wortete: » Gottes Wille wird dadurch erfülltY, daß ihr an den glaubt, den er gesandt hat. I( 30 Doch nun sagten sie: »Wenn wir dir glauben sol­len, daß du von Gott gesandt bist, dann laß uns ein Wun­der sehen, das es uns be­weist. Wo bleibt dieser Be­weis?z 31 'Damals' in der Wüste* haben unsere Vor­fahren" Manna gegessen, wie es ja auch in der Schrüt heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.bl( 32 Je­sus erwiderte: »Ich sage euch: Das Brot vom Himmel hat euch nicht Mose gege-

20

ben; es ist mein Vater, der euch das wahre Brot vom Himmel gibt.c 33 Denn das Brot, das Gottgibt,d ist der, der vom Himmel herabkommt und der Welt das Leben schenkt. I( 34 »Herr«, sagten sie da zu ihm, » gib uns immer von die­sem Brot! « 35 Jesus ant­wortete: »Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hung­rig sein, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. 36 Aber es ist, wie ich euch 'schon' gesagt ha­be: Trotz allem, was ihr von mir" gesehen habt, glaubt ihr nicht. 37 Alle, die der Vater mir gibt, werden! zu mir kom­men, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinaus­weisen. 38 Denn ich bin nicht vom Himmel herabge­kommen, um das zu tun, was ich selber will, sondern um den Willen dessen zu erfül­len, der mich gesandt hat. 39 Und der Wille dessen, der mich gesandt hat, ist, daß ich von all denen, die er mir gegeben hat, niemand verlo­rengehen lasse, sondern daß

u26 W seid, aber nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt. v27 W die ins ewige Le· ben bleibt. w27 W der Vater, mit einem Siegel versehen. x28 W Was müssen wir tun, damit wir Gottes Werke wirken? y29 Od Gottes Wille besteht darin. W Das ist das Werk Gottes. z30 W)) Was tust du nun für ein Zeichen, damit wir se· hen und dir glauben? Was wirkst du? a31,49,68 Vodahren w Väter. b31 Ps 78,24. e32 Aü Was Mose euch gegeben hat, war nicht 'wirklich' das Brot vom Himmel. Das wabre Brot vom Himmel gibt euch mein Vater. d33 W das Brot Gottes. e36 W Obwohl ihr mich (aL(1) ohne mich}. f37 W Alles, was der Vater mir gibt, wird.

53

Jesus Christus -der Weinstock

15 »Ich bin der wahre Weinstock, und mein

Vater ist der Weinbauer. 2 Jede Rebe an mir, die nicht Frucht trägt, schneidet er ab; eine Rebe aber, die Frucht trägt, 'schneidet er zurück; so' reinigt er sie, damit sie noch mehr Frucht hervor­bringt. 3 Ihr seid schon rein * ; ihr seid es aufgrund des Wor­tes, das ich euch verkündet habe. 4 Bleibt in mir, und ich werde in euch bleiben." Eine Rebe kann nicht aus sich selbst heraus Frucht hervor­bringen; sie muß am Wein­stock bleiben. Genausowe­nig könnt ihr Frucht hervor­bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. 5 Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wenn je­mand in mir bleibt und ich in ihm bleibe, trägt er reiche Frucht; ohne mich könnt ihr nichts tun. 6 Wenn jemand nicht in mir bleibt, geht es ihm wie der 'unfruchtbaren' Rebe: Er wird weggeworfen und verdorrt. Die 'verdorrten' Reben werden zusammen­gelesen und ins Feuer ge-

JOHANNES 15,15

worfen, wo sie verbrennen. 7 Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, könnt ihr bitten, um was ihr wollt: Eure Bitte wird erfüllt werden.b 8 Dadurch, daß ihr reiche Frucht tragt und euch als meine Jünger erweist, wird die Herrlichkeit meines Vaters offenbartc .«

In der Liebe Jesu bleiben

9 »Wie mich der Vater ge­liebt hat, so habe ich euch ge­liebt. Bleibt in meiner Liebe! 10 Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich 'im­mer' die Gebote meines Va­ters gehalten habe und in sei­ner Liebe bleibe. 11 Ich sa­ge euch das, damit meine Freude euch erfülltd und eure Freude vollkommen ist. 12 Liebt einander, wie ich euch geliebt habe; das ist mein Gebot. 13 Niemand liebt seine Freunde mehr als der, der sein Leben für sie hergibt.- 14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. 15 Ich nenne euch Freunde und nicht mehr Diener. Denn ein Diener weiß nicht, was sein

a4 Od Bleiht in mir, so wie ich in euch bleihe. W Bleibt in mir und ich in euch. b7 W Es wird euch geschehen/werden. e8 AL(1} tragt, wird die Herrlichkeit meines Vat"'" offenbart. So werdet ihr euch als meine Jünger erweisen (aü werdet ihr meine 'rechten' Jünger werden). dll W meina Freude in euch ist. e13 W Größere Liebe hat niemand als diese, daß er sein Leben (k Seele) hergibt für seine Freunde.

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JOHANNES 14,21

21 Wer sich an meine Gebo­te häItt und sie befolgt, der liebt mich 'wirklich'. Und wer mich liebt, den wird mein Va­ter lieben; und auch ich wer­de ihn lieben und mich ihm zu erkennen geben. « 22 Da fragte ihn Judas ('der andere Judas,' nicht 'Judas' Iskariot): nRerr, wie kommt es dennu , daß du dich 'nur' uns zu erkennen geben willst und nicht der Welt?« 23 Je­sus gab ihm zur Antwort: nWenn jemand mich liebt, wird er sich nach meinem Wort richten. Mein Vater wird ihn lieben, und wir wer­den zu ihm kommen und bei ihm wohnenV • 24 Wer mich nicht liebt, richtet sich nicht nach meinen Worten. Und was ich euch sage, ist nicht mein Wort; ihr hört das Wort des Vaters, der mich gesandt hat. 25 Diese Dinge sage ich euch, solange ich 'noch' bei euch bin. 26 Der Helfer, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, wird euch alles 'weite­re' lehren und euch an alles erinnern, was ich euch ge­sagt habe.

52

27 Was ich euch zurücklas­se, ist Frieden: Ich gebe euch meinen Frieden - einen Frieden, wie ihn die Welt nicht geben kann.w Laßt euch durch nichts in eurem Glau­ben erschütterna, und laßt euch nicht entmutigen I 28 Ihr erinnert euchx, daß ich zu euch gesagt habe: )Ich ge­he weg, und ich komme 'wie­der' zu euch.<Y Wenn ihr mich 'wirklich' lieben würdet, würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. 29 Ich sage euch das 'alles', bevor es eintrifft, damit ihr, wenn es dann geschieht, glaubt. 30 Viel werde ich nicht mehr mit euch reden 'können', denn der Herrscher dieser Welt hat sich bereits gegen mich aufgemacht. Er findet zwar nichts an mir, was ihm Macht über mich ge­ben könntez, 31 aber die Welt soll erkennen, daß ich den Vater liebe und so hand­le, wie der Vater es mir auf­getragen hat. Steht aufa , wir wollen ge­henl«

t21 Od Wer meine Gebote kennt (w hat). u22 W was ist denn geschehen. v23 W und Wohnung bei ihm machen. w27 W 27 Frieden lasse ich euch zu­rück, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie (od Nicht einen solchen, wie) die Welt gibt, gebe ich euch. x28 W Ihr habt gehört. y28 Vergleiche V.2.3.18. z30 W der Herrscher dieser Welt kommt. An/In mir hat er nichts. a31 Aü 31 aber damit die Welt erkennt, daß . . . aufgetragen hat - steht auf.

21

ich sieg an jenem letzten Tag 'vom Tod' auferwecke_ 40 Ja, es ist der Wille meines Vaters, daß jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, das ewige Leben hat ; und an jenem letzten Tag werde ich ihn auferwecken.« 41 Die Juden waren empört darüber, daß Jesush gesagt hatte: nIch bin das Brot, das vom Himmel herabgekom­men ist.« 42 nIst das nicht Jesus, der Sohn von Josef?« sagten sie. n Wir kennen doch seinen Vater und seine Mut­ter! Wie kann er da behaup­ten, er sei vom Himmel her­abgekommen? « 43 nWarum seid ihr so em­pört?« sagte Jesus zu ihnen. nHört auf, so zu · redenP 44 Niemand kann von sich selbst aus zu mir kommen. Der Vater, der mich gesandt hat, muß ihn 'zu mir' ziehen. Und 'wer zu mir kommt,' den werde ich an jenem letzten Tag auferwecken. 45 Es heißt in der Schrift bei den Propheten: Sie werden alle von Gott 'selbst' gelehrt sein) Jeder, der auf das hört, was der Vater sagt, und von ihm lerntk, kommt zu mir. 46 Das heißt nun aber nicht, daß ir-

JOHANNES 6,54

gend jemand den Vater gese­hen hat. Nur der eine, der von Gott kommtl, hat den Vater gesehen. 47 Ich versichere euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben. 48 Ich bin das Brot des Lebens. 49 Eure Vorfahrena; die in der Wüste das Manna gegessen haben, sind gestorben. 50 Hier aber ist das wahre Brot, das vom Rimmelherabkommt: Wer davon ißt, wird nicht ster­ben.m 51 Ich bin das leben­dige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist_ Wenn jemand von diesem Brot ißt, wird er ewig leben. Dieses Brot, das ich ihm geben wer­de, ist mein Fleisch; 'ich gebe es hin' für das Leben der Welt.« 52 Unter den Juden kam es daraufhin zu einer heftigen Auseinandersetzung. nWie kann dieser 'Mensch' uns sein Fleisch zu essen ge­ben?« fragten sie. 53 Jesus aber sagte zu ihnen: nIch ver­sichere. euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensoh­nes* nicht eßt und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Le­ben nicht in euch. 54 Wer mein . Fleisch ißtn und mein Blut trinkt, hat das ewige Le-

g39 W von aß dem, was er mir gegeben hat, nichts verlorengehen lasse, sondern daß ich es. h41 W Die Juden redeten empört über ihn, daß er. i43 W 43 Jesus sagte zu ihnen: "Hört auf, empört miteinander zu reden! j45 Nach Jes 54,13. k45 W Jeder, der vom Vater gehört und gelernt hat. 146 W ist. m50 W Dieses ist das Brot, das vom Himmel herabkommt, damit man davon ißt und nicht stirbt. n54,56,57 Aü (zer)kaut.

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JOHANNES 6,55

ben, und ich werde ihn an je­nem letzten Tag auferwek­ken. 55 Denn mein Fleisch ist die wahreo Nahrung, und mein Blut ist der wahreo

Trank. 56 Wer mein Fleisch ißtn und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm. 57 Der Vater, der le­bendige 'Gott', hat mich ge­sandt, und ich lebe durch ihnP. Genauso wird auch der, der mich ißtn , durch michq leben. 58 Das ist 'also' das Brot, das vom Himmel herab­gekommen ist. Bei diesem Brot ist es nicht wie bei dem, das die Vorfahrene gegessen haben. Sie sind gestorben; aber wer dieses Brot ißt, wird ewig leben. (( 59 Diese Dinge sagte Jesus, als er in der Synagoge" von Kafarnaum lehrte.

Viele Jünger wenden sich von Jesusab

60 Empörtr sagten viele sei­ner Jünger: n Was er da redet, ist eine Zumutung I Wie kann man von jemand verlangen, sich so etwas anzuhören?S« 61 Jesus war sich bewußt, daß die Jünger über seine Worte empört waren. nDaran nehmt ihr Anstoß?'« fragte er

22

sie. 62 nUnd 'was werdet ihr sagen,' wenn ihr den Menschensohn" in den Him­melu zurückkehren seht, dorthin, wo er vorher war? 63 Der Geist ist es, der le­bendig macht; das Fleisch ist dazu nicht fähigv • Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben. 64 Aber es sind einige unter euch, die glauben nicht.« Je­sus wußte nämlich von An­fang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wußte auch, wer es war, der ihn ver­ratenw würde. 65 Er schloß mit den Worten: nAus die­sem Grund habe ich zu euch gesagt: Niemand kann von sich selbst aus zu mir kom­men; es kann nur durch das Wirken des Vaters gesche­henx.« 66 Von da anY zogen sich vie­le seiner Jünger von ihm zu­rück und begleiteten ihn nicht mehr.

Das Bekenntnis des Petrus

67 Da fragte Jesus die Zwölf: nWollt ihr etwa auch weggehen?« 68 nHerr, zu wem sollten wir gehen?« antwortete Simon Petrus. nDu hast Worte, die zum ewi-

055 AL( 1) ist wirklich. p57 Od um seinetwillen. q57 Od um meinetwillen. rSo W Als sie des hörten. 860 W Wer kenn des (aü ihn) hören? t61 Aü Dar· um wendet ihr euch 'vom Glauben' ab? u62 W nach oben. v63 W ist nichts nütze. w64 Od ausliefern. x65 Wesmuß ihm vom Vater gegeben sein. Ver· gleicheV.44 y660dAusdiesemGrund.

.)

51

Wer den Sohn sieht, sieht den Vater

8 nHerr«, sagte Philippus, nzeig uns den Vater; das ge­nügt uns. « 9 nSo lange bin ich schon bei euch, und du kennst mich 'immer noch' nicht, Philippus?« entgeg­nete Jesus. nWer mich ge­sehen hat, hat den Vater ge­sehen. Wie kannst du da sa­gen: IZeig uns den Vaten? 10 Glaubst du nicht, daß ich im Vater bin und daß der Va­ter in mir ist? Was ich euch sage, sage ich nicht aus mir selbst heraus. Der Vater, der in mir ist, handelt durch mich; es ist alles sein Werk:k

11 Glaubt es mir, daß ich im Vater bin und daß der Vater in mir ist. Wenn ihr immer noch nicht davon überzeugt seid, dann glaubt es doch aufgrund von dem, was durch mich geschieht. l

12 Ich versichere euch: Wer an mich glaubt, wird die Din­gern, die ich tue, auch tun; ja er wird 'sogar noch' größere 'Dinge' tun. Denn ich gehe zum Vater, 13 und alles, worum ihr 'dann' in meinem Namen" bittet, werde ich tun, damit durch denn Sohn

JOHANNES 14,20

die Herrlichkeit des Vaters offenbart wird. 14 Wenn ihr michO in meinem Namen um etwas bitten werdet, werde ichestun.«

Der Heilige Geist -Jesu Stellvertreter

15 nWenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote hal­ten. 16 Und der Vater wird euch 'an meiner Stelle' einen anderen HelferP geben, der für immerQ bei euch sein wird; ich werde ihn darum bitten. 17 'Er wird euch' den Geist der Wahrheit 'ge­ben', den die Welt nicht be­kommen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Aber ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch seinr .

18 Ich werde euch nicht als 'hilflose' Waisen zurücklas­sen; ich komme zu euch. 19 'Nur' noch kurze Zeit, dann sieht die Welt mich nicht mehr. Ihr aber werdet mich sehen, und weil ich le­be, werdet auch ihr lebens. 20 An jenem Tag werdet ihr erkennen, daß ich in meinem Vater bin und daß ihr in mir seid und ich in euch bin.

klO W in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, rede ich nicht von mir selbst aus. Der Vater, der in mir bleibt, tut seine Werke. 111 W Wenn nicht, glaubt wegen der Werke selbst. m12 W Werke. 013 Od in dem. 014 AL(2) ohne mich. p16 Od Ratgeber. Od Fünprec:herIAnwalt. q16 W in Ewigkeit. r17 AL(1) und ist in euch. 819 Odsehen; denn ich lebe, und ihr werdet auch leben. Odlhr aber werdet mich sehen, weil ich lebe; und auch ihr werdet leben.

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JOHANNES 13,35

sollt einander lieben, wie ich euch geliebt habe. 35 An eurer Liebe zueinander wer­den alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid. «

Jesus kündigt an, daß Petrus ihn verleugnen wird

36 »Herr«, fragte Simon Pe­trus, »wohin gehst du?« Je­sus gab ihm zur Antwort: » Wo ich hingehe, kannst du jetzt nicht mitkommen9"; aber später wirst du mir 'dorthin' folgen. « 37 Petrus entgeg­nete: »Herr, warum kann ich nicht jetzt schon mitkom­menh? Ich bin bereit, mein Lebeni für dich herzugeben I « 38 »Du willst dein Lebeni für mich hergeben?« erwiderte Jesus. »Ich sage dir: Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleug­nen.«

Jesus Christus -der Weg zum Vater

14 »Laßt euch durch nichts in eurem Glau-

50

ben erschütternl a « 'sagte Je­sus zu seinen Jüngern.' » Ver­traut aufb Gott, und vertraut aufb mich!c 2 Im Haus mei­nes Vaters gibt es viele Woh­nungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich dann etwa zu euch gesagt, daß ich 'dorthin' gehed , um einen Platz für euch vorzubereiten? 3 Und wenn iche einen Platz für euch vorbereitet habe, werde ich wieder kommen und euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. 4 Den Weg, der dorthin führt, wo ich hingehe, kennt ihr ja. f « 5 »Herr«, sagte Thomas, »wir wissen doch nicht 'ein­mal', wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg 'dorthin' kennen?ce 6 »Ich bin der Weg«, antwortete Je­sus, »ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben. Zum Vater kommt man nur9" durch mich. 7 Wenn ihr erkannt habt, werich binh , werdet ihr auch meinen Vater erken­nen.i Ja, ihr kennt ihn be­reitsi ; ihr habt ihn 'bereits' gesehen.«

g36 W mir folgen. h37 W dir folgen. i37,38 K Seele. al,27 W Euer Herz soll nicht erschüttert werden! bl vertrauen aufk glauben an. cl Aü Ihr ver-traut auf Gott, nun vertraut auch auf mich! d2 Od hätte ich es euch gesagt; denn (aL(1) ohne denn) ich gehe 'dorthin '. e3 W wenn ich gegangen bin und. f4 AL(l) Wohin ich gehe, wißt ihr ja, und den Weg 'dorthin' kennt ihr. g6 W kommt niemand außer. h7 W Wenn ihr mich erkannt habt. i7 AL(l) Wenn ihr erkannt hättet, wer ich bin, hättet ihr auch meinen Vater erkannt. j7 Od Ja, von jetzt an kennt ihr ihn.

23

gen Leben führen, 69 und wir glauben und haben er­kannt, daß du der Heilige bist, den Gott gesandt hat.zce 70 Daraufhin sagte Jesus zu ihnen: »Habe ich nichta euch 'alle' zwölf er­wählt? Und doch ist einer von euch ein Teufel! « 71 Er meinte damit Judas, den 'Sohn' von Simon Iskariotb •

Denn Judas, einer der Zwölf, war es, der ihn später verriet.

Jesus läßt sich nicht zu vor­zeitigem Handeln drängen

7 In der darauffolgenden Zeit zog Jesus durch Gali­

läa, Er mied Judäaa, denn 'dort' trachteten ihm die füh­renden Männer des jüdi­schen Volkesb nach dem Le­ben. 2 Doch kurz bevor die Juden ihr Laubhüttenfest fei­erten, 3 sagten seine Brü­der zu ihm: »Du solltest nicht länger hier in Galiläa blei­ben.c Geh nach Judäa, damit auch dort deine Jünger se­hen können, was für große Dinged du tust. 4 Wer mit dem, was er tut, in der Öf­fentlichkeit bekannt werden

JOHANNES 7,11

möchte, zieht sich nicht in ei­nen versteckten Winkel zu­rück. Wenn du schon so 'un­gewöhnliche' Dinge tust, dann zeig dich auch vor' aller' Welt! « 5 So redeten seine eigenen Brüder, weil nicht einmal sie an ihn glaubten. 6 Doch Jesus gab ihnen zur Antwort: » Für mich ist die richtige Zeit noch nicht da; euch ist jeder Zeitpunkt recht. e 7 Euch kann die Welt nicht hassen, mich aber haßt sie, weil ich nicht dar­über schweige, daß ihr Tunf

böse ist. 8 Geht ihr nur hinauf zum Fest. Ich komme jetzt nichtg ; für mich ist die Zeit noch nicht dah .« 9 Mit dieser Antwort 'ließ er sie gehen'; er selbst blieb in Galiläa.

Jesus auf dem Laubhütten­fest in Jerusalem

10 Nachdem jedoch seine Brüder zum Fest hinaufge­gangen waren, ging Jesus selbst auch nach Jerusalem hinauf, allerdings unbemerkt und ohne Aufsehen zu erre­geni . 11 Während des Fe-

z69 W Du hast Worte ewigen Lehens, 69 und wir haben geglaubt und erkannt, daß du der Heilige Gottes bist. a70 Od Habe nicht ich selbst. b71 AL(2) Judas Iskariot, den 'Sohn' von Simon. al W Er wollte nämlich nicht in Judäa umher­ziehen. bl,ll WdieJuden. c3 W Geh fort von hier. d3 Wdamitauchdei­ne Jünger deine Werke sehen, die. e6 W Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit aber ist inuner bereit. f7 W weil ich über sie bezeuge, daß ihre Werke. g8 W Ich gehe zu diesem Fest nicht (aL(l) noch nicht) hinauf. h8 Werfüllt. il0 W ging auch er selbst hinauf, nicht öffentlich, sondern wie (aL(l) ohne wie) im Verbor­genen.

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JOHANNES 7,12

stes hielten die führenden Männer des jüdischen Vol­kesb nach ihm Ausschau. ))WO ist er nur?« fragten sie. 12 Überall konnte man die Leute über ihn reden hören) ))Er ist ein guter Mensch«, sagten die einen. ))Nein«, entgegneten andere, ))er ist ein Volksverführer.« 13 Aber aus Furcht vor den führenden Männernk wag­te niemand, öffentlich sei­ne Meinung über ihn zu äußern. 14 Als die Fest'woche' schon zur Hälfte vorüber war, ging Jesus zum Tem­pel * hinauf und begann zu lehren. 15 ))Wie kommt es, daß er die Schrift so gut kennt?l« wunderten sich die Juden. ))Er ist doch gar nicht 'darin' ausgebildet.« 16 Je­sus 'selbst' gab ihnen die Antwort: )) Was ich verkünde, istm nicht meine eigene Lehre; es ist die Lehre des­sen, der mich gesandt hat. 17 Wenn jemand bereit ist, Gottes Willen zu erfüllen, wird er erkennen, ob das, was ich lehre, von Gott ist, oder ob ich aus mir selbst

24

heraus rede. 18 Wer aus sich selbst heraus redet, dem geht es um seine eigene Ehre. Wem es aber um die Ehre dessen geht, der ihn ge­sandt hat, der ist glaubwür­dig und hat keine unrechten Absichtenn. 19 Hat nicht Mose euch das Gesetz gege­ben? Und doch lebt keiner von euch nach dem Gesetz. Mit welchem Recht wollt ihr mich also töten?o« 20 ))Du bist von einem Dä­mon besessen!p« rief die Menge. ))Wer hat denn die Absicht, dich zu töten?« 21 Jesus erwiderte: ))Ihr seid alle 'noch immer' ganz außer euchq wegen der einen Sacher , die ich 'am Sabbat·' getan habe. 22 Dabei habt ihr keine Bedenken, die Be­schneidung·, 'wenn es sein muß,' auch am Sabbat vorzu­nehmen, weil Mose sie euch vorgeschrieben hat. Und 'ei­gentlich' geht sie doch gar nicht auf ihn zurück, sondern 'bereits' auf die 'Stamm'vä­ter. 23 Wenn also, um das Gesetz des Mose nicht zu brechen, ein Mensch am Sab­bat beschnitten werden darf,

j12 W Und viel Gemunnel über ihn war unter den Menschenmengen. k13 W vor den Juden. 115 Od Woher hat er nur all diese Kenntnisse? m16 W Meine Lehre ist. n18 W der ist wahr/wahrhaftig. und Unrecht ist nicht in ihm. 019 Od Warum würdet ihr mich sonst töten wollen? W Warum sucht ihr mich zu töten? p20 Aü Du hast den Verstand verloren I W Du hast einen Dämon! q21 Aü alle verwundert. r21 W Werk. Gemeint ist die in Kap. 5,5-9 berichtete Heilung eines Gelähmten an einem Sabbat. s22 Die Beschneidung, das Abtren­nen der Vorhaut am männlichen Glied, wurde entsprechend den Anweisungen in l.Mose 17,10-13 und 3.Mose 12,3 am achten Tag nach der Geburt vollzogen.

49

hen, er solle Jesus fragenv ,

von wem er gesprochen ha­be.w 25 Da lehnte sich jener Jünger so weit zu Jesus hin­überx, daß er ihn 'unauffällig' fragen konnte: ))Herr, wer ist es?« 26 . ))Ich werde ein Stück 'Brot in die Schüssel' tauchen«, antwortete Jesus, ))und der, dem ich es gebe, der ist es. « Er nahm ein Stück 'Brot', tauchte es 'in die Schüssel' und gab es Judas, dem 'Sohn' von Simon Iska­rioty. 27 Sowie Judas das Brot­stück genommen hatte, er­griffz der Satan Besitz von ihm. Da sagte Jesus zu Ju­das : ))Tu das, was du vor­hast, bald!« 28 Keiner von denen, die mit am Tisch wa­ren, verstand, weshalb er das zu ihm sagte. 29 Da Judas die 'gemeinsame' Kasse ver­waltete, dachten einige, Je­sus habe ihm den Auftrag ge­geben, das einzukaufen, was für das Fest nötig war, oder 'er habe ihn angewiesen', den Armen etwas zu geben. 30 Als Judas das Brot geges­sen" hatte, ging er sofort hinaus. Es war Nacht.

JOHANNES 13,34

Jesu Abschiedsreden an seine Jünger (Kapite113;31-16,33)

Die Herrlichkeit des Afenschensohnes und die Herrlichkeit Gottes

31 Nachdem Judas hinaus-' gegangen war, sagte Jesus: ))Jetzt wird der Menschen­sohn· in seiner Herrlichkeit offenbartb, und durch ihnc

wird Gott 'selbst'in sei­ner Herrlichkeit offenbartb . 32 Wenn der Menschensohn die Herrlichkeit Gottes offen­bart hatd , dann wird auch Gott die Herrlichkeit des Menschensohnes offenba­ren, und das wird bald ge­schehene.«

Das neue Gebot

33 ))'Meine' Kinder, ich bin 'nur' noch kurze Zeit bei euch. Ihr werdet mich su­chen, aber was ich schon den Juden gesagt haber, das sage ich jetzt auch euch: Da, wo ich hingehe, könnt ihr nicht hinkommen. 34 Ich gebe euch ein neues Gebot: Liebt einander! Ihr

v24 W er solle herausfinden. w24 AL(2) Simon Petrus machte ihm ein Zeichen und sagte zu ihm: 11Sagß wer es ist, von dem er spricht!«( x25 W so an Jesu Brust. y26 AL(2) Judas Iskariot, dem 'Sohn' von Simon. z27 W Und nach dem Stück ergriff dann. a30 W das Stück genommen. b31 wird ... offenbart w ist ... offenbart worden. c31 Od in ihm. d32 AL(l) ohne Wenn der Men­schensohn die Herrlichkeit Gottes offenbart hat. e32 W Wenn die Herrlichkeit Gottes durch inlin ihm offenbart worden ist, wird auch Gott seine Herrlichkeit durch sich/durch ihn (od in sich/in ihm) offenbaren, und er wird seine Herrlichkeit sofort offenbaren. f33 Kap. 7,34; 8,21.

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JOHANNES 13,11

'später' nur noch die Füßem

zu waschen. Auch ihr seid rein", allerdings nicht alle. ce

11 Jesus wußte, wer ihn ver­ratenn würde; das war der Grund, warum er sagte: ))Ihr seid nicht alle rein.« 12 Nachdem Jesus seinen Jüngern die Füße gewaschen hatte, zog er sein Oberge­wand 'wieder' anO und kehrte an seinen Platz am Tisch zu­ruck. ))Versteht ihr, was ich 'eben' getan habe, 'als ich' euch 'die Füße wusch'?« fragte er sie. 13 ))Ihr nennt mich Meister und Herr, und das mit Recht, denn ich bin es. 14 . Wenn nun ich, der Herr und der Meister, euch die Füße gewaschen habe, sollt auch ihr einander die Füße waschen. 15 Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe. 16 Denkt daranP : Ein Diener ist nicht größer als sein Herr, und ein Bote ist nicht größer als der, der ihn sendet. 17 Ihr wißt das jetzt alles; glücklichq seid ihr zu nennen, wenn ihr auch da­nach handelt.

48

18 Ich rede nicht von euch allen. Ich kenne die, die ich erwählt habe; aber was in der Schrift vorausgesagt ist,' muß sich erfüllen: Der, mit dem ich mein Brot geteilt ha­be, hat sich gegen mich ge" wandt.s 19 Ich sage euch das schon jetzt, bevor es eintrifft, damit ihr, wenn es dann geschieht, an mich als den glaubt, der ich bin. 20 Ich versichere euch: Wer jemand aufnimmt, den ich sende, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.«

Ankündigung des Verrats

21 Danach erklärte Jesus, bis ins Innerste erschüttert': ))Ich sage euch: Einer von euch wird mich verratenn . « 22 Die Jünger sahen sich 'bestürzt' an; sie konnten sich nicht denken, von wem er sprach. 23 Der Jünger, den Jesus 'besonders' liebte, hatte bei Tisch seinen Platz unmittelbar an Jesu Seiteu. 24 Simon Petrus gab ihm durch ein Zeichen zu verste-

ml0 AL(2) braucht sich nicht mehr. nll,21 Kausliefern. 012 anziehen k empfangen (vergleiche Kap. 10,17.18). p16 K Ich sage euch. q17 W Wenn ihr das wißt, glücklich. r18 W aber die Schrift. 818 W Der, der mein Brot (aLU) der mit mir das Brot) gegessen hat, hat seine Ferse gegen mich erhoben. Ps 41,10. t21 W AIs er das gesagt hatte, war Jesus im Geist erschüttert und be­zeugte und sagte. u23 W Brust/Schoß.

25

warum seid ihr dann so em­pört darüber, daß ich am Sab­bat einen Menschen am gan­zen Körper' gesund gemacht habe? 24 Urteilt nicht nach dem äußeren Schein, sondern bemüht euch um ein gerech­tes Urteil! «

Jesus im Widerstreit der Meinungen

25 Da sagten einige Leute aus Jerusalem: ))Ist das nicht der Mann, dem sie nach dem Leben trachten? 26 Aber seht, er redet in aller Öffent­lichkeit, und sie verbieten es ihm mit keinem WortU ! Soll­ten 'unsere' führenden Män­ner etwa zu der Überzeu­gung gelangt sein, daß er der Messiasv ist? 27 Nun wis­sen wir allerdings bei diesem Mann, woher er kommt. Doch wenn der Messiasv auftreten wird, weiß niemand, woher erkommt.« 28 Da rief Jesus, der im Tem­pel"lehrte: ))'Ihrmeint,' mich zu kennen und zu wissen, woher ich komme. Aber ich bin nicht im eigenen Auf­tragw gekommen; es gibt ei­nen, der mich gesandt hat, und das ist der wahre 'Gott'x. Doch den kennt ihr nicht.

JOHANNES 7,35

29 Ich hingegen kenne ihn, denn ich komme von ihm; er ist es, der mich gesandt hat.« 30 Nun hätten sie Jesus am liebsten festgenommen. Doch keiner wagte es, Hand an ihn zu legen; seine ZeitY war noch nicht gekommen. 31 Viele in der Menge glaubten an ihn; sie sagten: ))Wenn der Mes­siasv kommt, wird er dann etwa mehr Wunder tun als dieser hie!"?« 32 Den Pharisäern" blieb nicht verborgen, was die Leute über Jesus redeten.a

Darum schickten die führen­den Priester" und die Phari­säer Männer der Tempelwa­cheb zu ihm mit dem Befehl, ihn festzunehmen. 33 Da sagte Jesus: ))Ich bin 'nur' noch kurze Zeit bei euch; dann gehe ich zu dem, der mich gesandt hat. 34 Ihr werdet mich suchen, aber ihr werdet mich nicht finden; dorthin, wo ich dann binc ,

könnt ihr nicht kommen. « 35 Die Juden sahen einander verständnislos an: nEr will an einen Ort gehen, wo wir ihn nicht finden können! Wo soll das denn sein? Will er et­wa zu den Juden gehen, die im Ausland leben, und am

t23 Weinen ganzen Menschen. u26 W sie sagen ihm nichts. v26,27,31,41 ,42 K Christus. w28 W nicht von mir selbst aus. x28 Od hat, und der ist glaub· würdig. y30 W Stunde. z31 W mehr Zeichen tun, als dieser getan hat. a32 W Die Pharisäer hörten die Menge das über ihn murmeln. b32 W die Phari-säer Diener. c34,36 Od wo ich bin.

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JOHANNES 7,36

Ende sogar den fremden Völ­kern seine Lehre bringen?d 36 Was meint er damit, wenn er sagt: >Ihr werdet mich suchen, aber ihr werdet mich nicht finden; dorthin, wo ich dann bine, könnt ihr nicht kommem? «

Jesu Angebot: das Wasser des Lebens

37 Am letzten Tag, dem größten Tag des Festes, trat Jesus 'vor die Menge' und rief: »Wer Durst hat, soll zu mir kommen und trinken! 38 Wenn jemand an mich glaubt, werden aus seinem Inneren", wie es in der Schrift heißt, Ströme von lebendi­gem Wasser fließen!.« 39 Er sagte das im Hinblick auf den 'Heiligen' Geist, den die emp­fangen sollten, die an Jesus glaubteng. Der Geist war 'zu jenem Zeitpunkt' noch nicht 'gekommen', weil Jesus noch nicht in seiner Herrlichkeit offenbart worden war.

26

Ist Jesus der Messias? Meinungsverschiedenheiten im Volk - Uneinigkeit bei den führenden Männern

40 Von diesen Wortenbeein­druckt, meinten 'einige' aus der Menge: »Das ist wirklich der Prophet, 'auf den wir ge­wartet haben'!« 41 Manche sagten 'sogar': »Er ist der MessiasV ! « »Seit wann kommt denn der Messiasv aus Gali­läa?« wandten andere ein. 42 »Heißt es nicht in der Schrift, daß der Messiasv

ein Nachkomme Davids sein wird und aus Betlehem stammt, dem Ort, wo David lebteh? « 43 So kam es we­gen Jesus zu einer Spaltung in der Menge. 44 Einige hät­ten ihn am liebsten festge­nommen, aber keiner wagte es, Hand an ihn zu legen. 45 Als die Männer der Tem­pelwachei 'ohne Jesus' zu­rückkehrten, wurden sie von den führenden Priestern * und den Pharisäern * gefragt:

d35 W Da sagten die Juden zueinander: "Wohin will dieser gehen, daB wir ihn nicht finden werden? Will er etwa zu der Diaspora der Griechen gehen und die Grie· chen lehren? Die Diaspora der Griechen bezeichnet die Judenschaft, die als Min· derheit unter den Griechen (d.h. in griechischsprachigen Gebieten oder, weiter gefaBt, unter nicht jüdischen Völkern) lebte. e38 Aü von seinem Leib. Aü von ibm. Od kommen, und es soll trinken, 38 wer an mich glaubt. Dann werden aus sei· nem Inneren. Aü kommen, und es soll trinken, 38 wer an mich glaubt. Denn aus sei· nem (Jesu) Inneren werden. f38 Vergleiche z .B. Jes 58,11 und Saeh 14,8. g39 Od/AL(1) glauben. h42 Vergleiche 2.Sam 7,12; Jer 23,5.6; Micha 5,1 . i45 W die Diener.

47

nicht aus mir selbst heraus geredet; der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufge­tragent, was ich reden und verkünden soll. 50 Und ich weiß: Bei seinem Auftrag geht es umU das ewige Le­ben. Was ich darum verkün­de, verkünde ich so, wie der Vater es mir gesagt hat.«

Jesus wäscht seinen Jüngern die Füße

13 Das Passafest* stand nun 'unmittelbar' be­

vor. Jesus wußtea, daß für ihn die Zeitb gekommen war, die­se Welt zu verlassen und zum Vater zu gehen. Darum gab er denen, die in der Welt zu ihm gehörten und die er 'im­mer' geliebt hatte, 'jetzt' den vollkommensten Beweis sei­nerLiebe.e

2 Er war mit seinen Jüngern beim Abendessen. Der Teu­fel hatte Judas, dem 'Sohn' von Simon Iskariotd, bereits 'den Gedanken' ins Herz ge­geben, Jesus zu verratene. 3 Jesus aber wußte, daß der Vater ihm 'Macht über' alles

JOHANNES 13,10

gegeben hatte und daß er von Gott gekommen war und 'wieder' zu Gott . ging. 4 Er stand vom Tisch! auf, zog sein Obergewandg aush und band sich ein leinenes Tuch um. 5 Dann goß er Wasser in eine Waschschüsseli und begann, den Jüngern die Fü­ße zu waschen und mit dem Tuch abzutrocknen, das er sich umgebunden hatte. 6 Simon Petrus jedoch wehr­te sich, als die Reihe an ihn kam. »Herr, du willst mir die Füße waschen?« sagte er. 7 Jesus gab ihm zur Antwort: »Was ich tue, ver­stehst du jetzt nicht; aber später wirst du es begrei­fen.« 8 »Nie und nimmeri wäschst du mir die Füße! « er­klärte Petrus. Jesus entgeg­nete: » Wenn ich sie dirk nicht wasche, hast du keine Ge­meinschaft mit) mir.« 9 Da rief Simon Petrus: »Herr, dann 'wasche mir' nicht nur die Füße, 'wasch mir' auch die Hände und den Kopf! « 10 Jesus erwiderte: »Wer ein Bad genommen hat, ist ganz rein; er braucht sich

t49 W hat mir (das) Gebot gegeben. u50 W Sein Gebot ist. al Od 'Unmittel· bar' vor dem Passafest wußte Jesus. bl W Stunde. cl Od zu gehen, und er erwies denen ... seine Liebe bis zum Ende/bis zur Vollendung. d2 AL( 1) Judas Iskariot, dem 'Sohn' von Simon. e2 K Jesus auszuliefern. Aü Der Teufel hatte be· reits in seinem Herzen den Plan gelaBt, daB Judas, der 'Sohn' von Simon lskariot, Jesus verraten sollte. f4 W vom Essen. g4 W seine (Ober·)Kleider. h4 aus· ziehen k ablegen (vergleiche die Anmerkung zu Kap. 10,11). i5 Aüin eineKan· ne (aus der man Wasser über die Füße goß). j8 W In Ewigkeit nicht. k8 W ich dich. 18 W keinen Anteil an.

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JOHANNES 12,38

38 Denn es sollte sich erfül­len, was der Prophet Jesaja vorausgesagt hatte:

Herr, wer hat unserer Botschaft geglaubt?

Und wem konnte sich der Herr mit seinem mächti­gen Handeln offen­baren ?i

39 An einer anderen Stelle nennt Jesaja den Grund, warum sie nicht glauben konntenk :

40 Der Herr hat ihre Augen blind gemacht

und ihre Herzen ver­schlossenm.

IDaher kommt eSt, 'sagt der Herr,'

Idaß sie mitn ihren Augen nicht sehen

und mit ihrem Herzen nichts verstehen

und daß sie nicht umkehren,

so daß ich sie heilen könnte.tO

41 Jesaja sagte das, weilp er die Herrlichkeit Jesu gese­hen hatte; auf ihn bezogen sich seine Worte. 42 Es gab allerdings sogar unter den führenden Män­nern viele, die an Jesus glaubten. Aber wegen der

46

Pharisäer * bekannten sie sich nicht offen zu ihm; sie mußten befürchten, q aus der Synagoge· ausgeschlossen zu werden. 43 Es war ihnen wichtiger, ihr Ansehen bei den Menschen nicht zu ver­lieren, als bei Gott Anerken­nung zu finden.r 44 Jesus aber rief mit lauter Stimme: II Wer an mich glaubt, der glaubt nicht 'nur' an mich, sondern 'auch' an den, der mich gesandt hat. 45 Und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. 46 Ich bin als das Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, 'das Licht hat und' nicht in der Finster­nis bleibt. 47 Wenn jemand hört, was ich sage, und sich nicht daran hält, dann bin nicht ich es, der ihn verur­teilt". Denn ich bin nicht ge­kommen, um die Welt zu ver­urteilen", sondern um die Welt zu retten. 48 Wer mich ablehnt und das, was ich sa­ge, nicht annimmt, der hat seinen Richter 'damit schon gefunden': Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn an jenem letzten Tag verur­teilen". 49 Denn ich habe

j38 W Und wem wurde der Ann des Herrn offenbart? Jes 53.1. k39 Aü 39 Aus diesem Grund konnten sie nicht an ihn glauben. Denn an einer anderen Stelle sagt Jesaja. 140 WEr. m40 K verstockt. n40 Od verschlossen. ,Denn sie sollen" 'sagt der Herr.' mit. 040 Jes 6,10. p41 Aü/AL(2) als. q42 W nicht offen, um nicht. r43 W Denn sie liebten die Ehre (von seiten) der Menschen mehr als die Ehre (von seiten) Gottes. Ehre k Herrlichkeit. 047,48 verurteilen od richten.

"

27

II Warum habt ihr ihn nicht hergebracht?« 46 llNoch nie hat ein Mensch so gespro­chen 'wie dieser Mann'«, rechtfertigten sie sich. 47 llHabt ihr euch auch 'von ihm' verführen lassen?« herrschten die Pharisäer sie an. 48 llGlaubt denn auch nur einer von den führenden Männern oder von den Phari­säern an ihn? 49 Das tut doch nur dieses Volk, das das Gesetz nicht kennt, diese Leute, die verflucht sind. « 50 Aber Nikodemus, der selbst ein Pharisäeri war und Jesus früher einmal aufge­sucht hatte, hielt ihnen ent­gegen: 51 llSeit wann ver­urteilt unser Gesetz einen Menschen, ohne daß man ihn vorher anhört und feststellt, ob er schuldig ist?« 52 llDu bist wohl auch aus Galiläa?« gaben sie zurück. llForsche 'in der Schrift' nach, dann wirst du sehen: Aus Galiläa kommt kein Prophet.k «

8 53 Daraufhina gingen sie alle nach Hause. 1 Jesus

aber ging zum Ölberg.

JOHANNES 8,7

Jesus und die Frau, die beim Ehebruch ertappt wurde: Freispruch statt Verurteilung

2 Früh am Morgen war Je­sus wieder im Tempel* . Das ganze Volk versammelte sich um ihn, und er setzte sich und begann zu lehren. 3 Da kamen die Schriftge­lehrten * und die Pharisäer* mit einer Frau, die beim Ehe­bruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte, so daß jeder sie sehen konnte. 4 Dann wandten sie sich an Jesus. llMeister«, sagten sie, lldiese Frau ist eine Ehe­brecherin; sie ist auf frischer Tat ertappt worden. 5 Mose hat uns im Gesetz befohlen, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du dazu?« 6 Mit dieser Frage wollten sie Jesus eine Falle stellenb, um dann Anklage gegen ihn erheben zu können. Aber Je­sus beugte sich vor und schrieb mit dem Finger auf die Erde. 7 Als sie jedoch darauf bestanden, auf ihre Frage eine Antwort zu be­kommene, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: llWer

j50 W der einer von ihnen. k52 WAus Galiläa steht kein Prophet auf AL(2) Der Prophet kommt nicht aus Galiläa. a53 In den ältesten griechischen Hand­schriften des Neuen Testaments fehlt der Abschnitt Kap. 7,53-8,11. Was in ihm berichtet ist, wurde zunächst wohl unabhängig vom übrigen neutestamentlichen Text überliefert und erst später hier (von manchen Handschriften auch an ande· rer Stelle) eingefügt. b6 K wollten sie Jesus versuchen. 07 W Als sie jedoch dabei blieben, ihn zu fragen .

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JOHANNES 8,8

von euch ohne Sünde ist, der soll den ersten Stein auf sie werfen.« 8 Dann beugte er sich wieder vor und schrieb auf die Erde. 9 Von seinen Worten getroffend, verließ ei­ner nach dem anderen den Platz; die ältesten unter ih­nene gingen als erste. Zuletzt war Jesus allein mit der Frau, die immer noch da stand, wo ihre Ankläger sie hingestellt hattenf •

10 Er richtete sich auf. )) Wog sind sie 'geblieben'?« fragte er die Frau. ))Hat dich keiner verurteilt?« 11 ))Nein, Herr, keiner«, antwortete sie. Da sagte Jesus: ))Ieh verurteile dich auch nicht; du darfst ge­hen. Sündige von jetzt an nicht mehr I «

Jesus Christus -das Licht der Welt

12 Ein anderes Mal, als Je­sus zu den Leutenh sprach, sagte er: ))Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht mehr in der Fin­sternis umherirren, sondern wird das Licht des Lebens haben.« 13 Da sagten die Pharisäer· zu ihm: ))Du redest als Zeuge in eigener Sache. Was du

28

sagst, ist nicht glaubwür­dig)« 14 Jesus erwiderte: ))Auch wenn ich als Zeuge in eigener Sache rede, ist das, was ich sage,i wahr. Denn ich weiß, wohet ich gekommen bin und wohin ich gehe. Ihr aber wißt weder, woher ich komme, noch, wohin ich gehe. 15 Ihr urteilt nach menschlichen Maßstäbenk ;

ich urteile über niemand. 16 Wenn ich aber doch ein Urteil ausspreche, dann ist mein Urteil richtig'. Denn ich 'handle' nicht allein, sondern 'in Übereinstimmung' mit dem, der mich gesandt hat, dem Vater. 17 In eurem Ge­setz heißt es: Wenn zwei Zeugen in ihrer Aussage übereinstimmen, ist das, was sie sagen, glaubwür­dig.rn 18 'So ist es auch hier:' Ich bin mein eigener Zeuge, und mein Vater, der mich gesandt hat, ist eben­falls mein Zeuge.!< 19 ))WO ist denn dein Vater?« frag­ten sie. Jesus entgegnete: ))Ihr kennt weder mich noch meinen Vater. Würdet ihr mich kennen, dann wür­det ihr auch meinen Vater kennen.!< 20 Jesus lehrte im Tempel­in der Nähe des Kastens für

d9 W Als sie das hörten. e9 Od die Altesten·. f9 W die in der Mitte war. g10 W»Frau, wo. h12 Od 12 Als Jesus von neuem zu den Leuten (w zu ihnen). i13 W Dein ZeugnilJ ist nicht wahr. j14 W ist mein Zeugnis. k15 K nach dem Fleisch. 116 W wahr. m17 W Gesetz ist geschrieben, daß das Zeugnis von zwei Menschen wahr ist. Vergleiche 5.Mose 17,6; 19,15; 4.Mose 35,30.

45

Jesus kündigt seinen Tod an

27 ))Mein Herz ist jetzt voll Angst und Unruhe. Soll ich sa­gen: Vater, rette mich vordem, was auf mich zukommt? Nein, denn jetzt ist die Zeit da; jetzt geschieht das, wofür ich gekommen bin.Y 28 Va­ter, offenbare die Herrlichkeit deines Namens·!« Da sprachz

eine Stimme aus dem Himmel: ))Ich habe es getan und wer­de es auch jetzt wieder tun.a « 29 Viele Menschen standen dabei und hörten 'die Stim­me'. Sie sagten: ))Es hat ge­donnert.« Einigeh meinten: ))Ein Engel hat zu ihm ge" sprochen.!< 30 Da sagte Je­sus: ))Nicht meinetwegen hat diese Stimme gespro­chen, sondern euretwegen. 31 Jetzt ist für diese Welt 'die Stunde' des GerichtsC ge­kommen; jetzt wird der Herr­scher dieser Welt hinausge­worfen werden. 32 Ich aber werde über die Erde erhöht werden und werde dann alled zu mir ziehen.« 33 Je­sus deutete damit an, auf welche Weise er sterben würde.

JOHANNES 12,37

34 Die Leute hielten ihm ent­gegen: ))Das Gesetz lehrt unse, daß der Messiasf ewig bleibenwird.g Wie kannst du da behaupten, der Men­schensohn· müsse erhöht werden? Wer ist 'überhaupt' dieser Menschensohn?!< 35 Jesus erwiderte: ))Das Licht ist 'nur' noch kurze Zeit unter euch. Geht 'euren Weg im Licht', solange ihr das Licht habt, damit die Finster­nis euch nicht überfällt. Wer in der Finsternis unterwegs ist, weiß nicht, wohin sein Weg ihn führt. 36 Glaubt an das Licht, solange ihr das Licht habt, damit ihr zu Menschenh des Lichts wer­det.« Nachdem Jesus so zu ihnen gesprochen hatte, zog er sich zurück und hielt sich 'von da an' vor ihnen verborgen.

Rückblick auf Jesu öffentliches Wirken: Der Unglaube des jüdischen Volkes

37 Trotz all der Wunder, durch die Jesus unter ihnen seine Macht bewiesen hattei ,

glaubten sie nicht an ihn.

y27 W »Jetzt ist meine Seele erschüttert. Und was soll ich sagen? Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen. z28 W kam. a28 WIch hahe die Herrlichkeit offenbart und werde wieder die Herrlich· keit offenbaren. b29 WAndere. c31 Gd des Urteils. Gd der Entscheidung. d32 AL(1) alles. ' e34 W Wir hahen aus dem Gesetz gehört. f34 K Christus. g34 Vergleiche z.B. Ps 89,37; 110,4; Jes 9,6; Ez 37,25; Dan 7,14. h36 W Söh· nen. i37 W Obwohl er aher so viele (aü so große)' Zeichen unter ihnen getan hatte.

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JOHANNES 12,16

16 Dieses Wort erfüllte sich damals, doch das verstanden die Jünger zunächst noch nicht. Später allerdings, als Jesus in seiner Herrlichkeit offenbart war, erinnerten sie sich daran, daß man ihri ge­nauso empfangen hatte, wie es in der Schrift vorausge­sagtwar<>. 17 Die Menschen, die in gro­ßer Zahl dabeigewesen wa­ren, als Jesus Lazarus aus dem Grab gerufen und ihn von den Toten auferweckt hatte, hatten überall davon erzähltp. 18 Das war der Grund, weshalb ihm 'jetzt' so viele Leute entgegenzogen. Sie hatten von dem Wunder'! gehört, das er getan hatte. 19 Da sagten die Pharisäer· zueinander: ))Ihr seht doch, daß wirr so nicht weiterkom­men. Alle Welt läuft ihm nach!«

Menschen nicht jüdischer Herkunft wollen Jesus sehen

20 Unter denen, die zum Fest 'nach Jerusalem' hinauf­gezogen waren, um anzube­ten, befanden sich auch eini-

44

ge Leute nicht jüdischer Her­kunfts . 21 Sie wandten sich an Philippus, der aus Betsai­da in Galiläa stammte, und baten ihn: nHerr, wir möch­ten gern Jesus kennenler­nent .« 22 Philippus ging zu Andreas und teilte ihm das mit, worauf Andreas und Philippus 'zusammen' zu Jesus gingen, um es ihm zu sagen. 23 Jesus gab ihnen zur Ant­wort: nDie Zeitu ist gekom­men, wo der Menschensohn· in seiner Herrlichkeit offen­bart wird. 24 Ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es ein einzelnes Kornv •

Wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht. 25 Wem sein eigenes Leben über al­les gehtw , der verliert es. Wer aber in dieser Welt sein Leben losläßtx , der wird es für das ewige Le­ben in Sicherheit bringen. 26 Wenn jemand mir die­nen 'will', muß er mir nach­folgen. Und da, wo ich bin, wird auch mein Diener sein. Wer mir dient, den wird der Vater ehren.«

016 Od daß das alles genau so über ihn in der Schrift stand und daß sie selbst dabei mitgewirkt hatten, daß es sich eriüllte. W daß das über ihn gescluieben war und daß sie ihm das getan hatten. p17 Od auferweckt hatte, erzählten jetzt davon. W auferweckt hatte, bezeugten es. AL(l) Die Menge, die bei Jesus war, bezeugte, daß er Lazarus aus dem Grab gerufen und ihn von den Toten auferweckt hatte. q18 W Zeichen. r19 W ihr. s20 Weinige Griechen. Siehe die Anmerkung zu Kap. 7,35. t21 W sehen. u23 W Stunde. . v24 W bleiht es allein. w25 W Wer sein Leben (k Seele) liebhat. x25 W sein Leben (k Seele) haßt.

29

die Geldopfern, als er diese Dinge sagte. Aber niemand nahm ihn fest; seine ZeitO war noch nicht gekommen.

Woher Jesus kommt und wohin er geht

21 Jesus wandte sich von neuem an seine Zuhörer. nlch werde fortgehen«, sagte er. nIhr werdet mich suchen, aber da, wo ich hingehe, könnt ihr nicht hinkommen; ihr werdet in eurer Sünde sterben.« 22 n Will er sich etwa das Le­ben nehmen?« fragten sich die Juden. » 'Vielleicht' sagt er deshalb: )Da, wo ich hinge­he, könnt ihr nicht hinkom­men.«( 23 Doch Jesus fuhr fort: nIhr seid von 'hier' un­ten, ich bin von oben. Ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt. 24 Darum habe ich zu euch gesagt, daß ihr in euren Sünden sterben werdet .. Glaubt an mich als den, der ich bin; wenn nicht, werdet ihr in euren Sünden sterben.« 25 ))Wer bist du denn?« fragten sie. Jesus antwortete: nDarüber habe ich doch von Anfang an zu euch gesprochen.p 26 Was

JOHANNES 8,32

euch betrifft, hätte ich 'noch' viel zu sagen, und es gäbe 'noch' vieles, worin ich über euch zu urteilen hätte. Aber ich sage der Welt 'nur' das, was ich von dem gehört habe, der mich ge­sandt hat; und was er sagt, ist wahr'!. « 27 Sie begriffen nicht, daß Jesus über den Vater sprach. 28 Deshalb sagte er zu ihnen: nDann, wenn ihr den Menschensohn· erhöht habt, werdet ihr mich als den erkennen, der ich bin, und werdet erkennen, daß ich nichts von mir selbst aus tue, sondern das sage, was mich der Vater gelehrt hat. 29 Und er, der mich gesandt hat, ist bei mir. Er läßt mich nie allein, denn ich tue im­mer, was ihm gefällt.« 30 Als Jesus das sagte, glaubten viele an ihn.

Wirklich frei -nur durch Jesus

31 Zu den Juden, die nun an ihn glaubten, sagte Jesus: ))Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger, 32 und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und

n20 Od im Tempel auf dem Platz/in dem Raum, wo die Kästen für die Geldopfer standen. 020 W Stunde. p25 Die Übersetzung ist unsicher. Andere Mög' lichkeiten: 'Ich bin' das, was ich euch von Anfang an gesagt habe . • Zuallererst 'bin ich' das, was ich euch sage. - Von Anfang an 'bin ich ' das, was ich euch sage. - Wo· zu rede ich überhaupt noch mit euch?! AL(2) Was ich euch sage, ist das, was ich euch schon sm Anfang gesagt habe. q26 W und er ist wahr/wahrhaftig.

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JOHANNES 8,33

die Wahrheit wird euch frei machen.« 33 nWir sind Nachkommen Abrahams«, entgegneten sie, nwir haben nie jemand als Sklaven gedient. Wie kannst du da sagen: ,Ihr müßt frei werden(?« 34 Je­sus antwortete: »Ich sage euch: Jeder, der sündigtr, ist ein Sklave der Sünde. 35 Ein Sklave gehört nur vorüberge­hend zur Familie, ein Sohn dagegen für immer.· 36 'Nur' wenn der Sohn euch frei macht, seid ihr wirklich frei. «

Kirider Abrahams oder Kinder des Teufels?

37 nlch weiß, daß ihr Nach­kommen Abrahams seid. Und trotzdem trachtet ihr mir nach dem Leben; das kommt daher'. daß ihr euch mei­nem Wort gegenüber ver­schließtu. 38 Ich rede von dem, was ich beim Vater ge­sehen habe. Und auch ihr habt einen Vater, auf dessen Anweisungen ihr hört.v «

30

39 nUnser Vater ist Abra­ham«, erwiderten sie. Jesus entgegnete: nWenn ihr 'wirk­lich' Kinder von Abraham wärt, würdet ihr auch so handelnw wie Abrahamx•

40 Statt dessen wollt ihr mich töten - mich, der ich euch die Wahrheit sage, wie ich sieY von Gott gehört habe. So etwas hätte Abraham nie getan. 41 Ihr handelt eben genau wie euer wirklicher Vater.z« n Wir sind doch keine uneheli­chen Kinder"! « protestierten sie. n Wir haben nur einen Vater, 'und das ist' Gott.« 42 Jesus erwiderte: nWenn Gott euer Vater wäre, wür­det ihr mich lieben. Denn von Gott bin ich zu euch gekom­men, nicht im eigenen Auf­tragb ; Gott ist es, der mich gesandt hat. 43 Aber ich kann euch sagen, warum mein Reden für euch so un­verständlich ist und wie es kommt, daß ihr gar nicht fähig seide, auf mein Wort zu hören: 44 Ihr stammt

r34 W der die Sünde tut. s35 W Der Sklave aber bleibt nicht in Ewigkeit im Haus, der Sohn bleibt in Ewigkeit. t37 Od daber kommt es. u37 W Leben, weil mein Wort in euch keine Fortschritte macht (od keinen Platz findet) . v38 Aü Darum sollt auch ihr auf die Anweisungen des Vaters hören. W Auch ihr nun tut/sollt tun, was ihr vom Vater gehört habt. w39 AL(l) Kinder von Abraham seid, dann handelt auch so. x39 W würdet ihr die Werke Abrabams tun. y40 W töten - einen Menschen, der die Wahrheit zu euch geredet hat, die ich. z41 W Ihr tut die Werke eures Vaters. a41 W doch nicht aus Unzucht gezeugt/gebo' ren. b42 W Denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen, denn ich bin auch nicht von mir selbst aus gekommen. c43 Od nicht bereit seid. Od unver· ständlich ist. Es kommt daber, daß ihr gar nicht fähig/bereit seid. W 43 Warum ver· steht ihr mein Reden nicht? Denn ihr seid nicht imstandelWei1 ihr nicht imstande seid.

43

den Arioen geben können I « 6 Er sagte das nicht etwa, weil ihm die Armen am Her­zen lagen, sondern weil er ein Dieb war. Er verwaltete die 'gemeinsame' Kasse und entwendete 'immer wieder etwas von dem', was hinein­gelegt wurde. 7 nLaß sie!« erwiderte Jesus. nDadurch, daß sie dieses Öl aufbewahrt hat, konnte sie mich im Hin­blick auf den Tag meines Be­gräbnisses salben. C 8 Arme, um die ihr euch kümmern könnt, wird es immer geben. Mich aber habt ihr nicht mehr lange bei euch.d« 9 Als unter der jüdischen Be­völkerung bekannt wurde, daß Jesus in Betanien war, strömten die Leute in Scha­ren dorthin. Sie kamen" nicht nur wegen Jesus, sondern auch, weil sie Lazarus se­hen wollten, den Mann, den Jesus von den Toten auf­erweckt hatte. 10 Da be­schlossen die führenden Prie­ster<, auch Lazarus zu tö­ten, 11 weil seinetwegen so

JOHANNES 12,15

viele Juden! 'nach Betanien' gingeng und 'daraufhin' an Jesus glaubten.

Der Einzug in Jerusalem

12 Am nächsten Tag hörten die Menschen, die in großer Zahl zum 'Passa'fest< ge­kommen waren, daß Jesus auf dem Weg nach Jerusalem war. 13 Mit Palmzweigen in der Hand zogen sieh zur Stadt hinaus, um ihn zu empfan­gen.

nGepriesen sei Gott!i« riefen sie.

nGesegnet sei er, der im Namen des Herrn kommti,

der König von Israel! « 14 Jesus ritt auf einem jun­gen Eselk , den er hatte be­kommen können!. In der Schrift heißt es : 15 Du brauchst dich nicht zu

fürchten, Volk von Zionm!

Dein König kommt, er reitet auf einem

Eselsfohlen. n

c7 Aü 7 Jesuserw.iderte: »Laß sie es (was vom Ölübriggebliebenist?) für den Tag meines Begräbnisses aufbewahren. W 7 Jesus erwiderte nun: JJLaß sie, denn sie soll es für den Tag meines Begräbnisses aufbewahren/aufbewabrt haben. d8 W Denn die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer. AL(2) oh· ne V.8 . e9 W Die Menge aus den Juden erfuhr nun in großer Zahl, daß er dort war, und sie kamen. AL(t) Eine zahlreiche Menge aus den Juden erfuhr nun, daß er dort war, und sie kamen. f11 Aü seinetwegen 'sogar' triele der 'führenden' Ju­den. g11 Od so triele Juden sich 'von ihnen' abwandten. Od so triele Juden 'zu Jesus' übergingen. h13 W Sie nahmen die Peimzweige und zogen. i13 Ge­priesen sei Gottl w Hosannal Hebräischer Ausdruck mit der Bedeutung Hilfdochl (z.B. Ps 118,25), der zu einem Ausruf des LObpreises wurde. j13 Ps 118,26. k14 Od auf einem Esel. 114 W den er gefunden hatte. m15 W zu fürchten, Tochter Zion. n15 Sach 9,9.

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JOHANNES 11,51

umkommt?« 51 Kajafas sag­te das nicht aus sich selbst heraus. Er redete aus prophe­tischer Eingebung, weil er in jenem Jahr Hoherpriester war, 'und sagte voraus,' daß Jesus für das 'jüdische' Volkf sterben werdeg• 52 'Je­sus starb' allerdings nicht nur für das 'jüdische' Volkf , son­dern auch, um die 'über die ganze Welt' verstreuten Kin­der Gottes zusammenzufüh­ren und eins zu machenh•

53 An jenem Tag faßten die führenden Männer des jüdi­schen Volkesi 'endgültig' den Beschluß, Jesus zu töten. 54 Jesus zeigte sichi von da ank nicht mehr öffentlich un­ter den Juden. Er zog sich in die Gegend am Rand der Wü­ste" zurück, in die Stadt Efraim. Dort blieb er mit sei­nen Jüngern. 55 Es kamen nun bald 'wie­der' die Tage, in denen die Juden ihr Passafest* feier­ten. Schon vor dem Fest zo­gen viele Menschen aus dem 'ganzen' Land nach Jerusa­lem hinauf, um sich nach den Reinigungsvorschriften * dar­auf vorzubereitenl . 56 Alles hielt nach Jesus Ausschau. nWas meint ihr?« sagten die Leute, wenn sie auf dem

42

Tempelplatz*m beieinander­standen. nOb er wohl zum Fest kommen wird?n« 57 Die führenden Priester und die Pharisäer abete , die Jesus festnehmen wollten, hatten den Befehl erlassenP, jeder, der seinen Aufenthaltsort kenne, sei verpflichtet, es zu melden.

Die Salbung Jesu in Betanien

12 Sechs Tage vor dem Passafest kam Jesus

'wieder' nach Betanien, wo Lazarus wohnte, den er von den Toten auferweckt hat­te. 2 Dort wurde nun Jesus 'zu Ehren' ein Festessen ge­geben. Martha bediente, und Lazarus war unter denen, die mit Jesus an dem Essen teil­nahmen. 3 Maria brachte einen hal­ben Litera echtes, kostbares Nardenölb , salbte Jesus da­mit die Füße und trocknete sie dann mit ihrem Haar. Der Duft des Öls erfüllte das gan­ze Haus. 4 'Empört' sagte Judas Iskariot, der Jünger, der Jesus später verriet: 5 » Warum hat man dieses Öl nicht verkauft? Man hätte dreihundert Denare * dafür bekommen und 'das Geld'

g51 Aü war. Denn Jesus sollte tatsächlich für das 'jüdische' Volk sterben. h52 W Kinder Gottes in eins zusammenzuführen. i53 W faßten sie. j64 sich zeigen w umhergehen. k54 Od zeigte sich deshalb. 155 W um sich zu reini­gen. m56 Od im Tempel. n56 Od Er kommt ganz sicher nicht zum Festl 057 Od nämlich. p57 W hatten Gebote gegeben. a3 Weine Litra (etwa 330 Gramm). b3 Aü einen halben Liter kostbares Pistazien-Nardenöl.

31

vom Teufel; der ist euer Va­ter. Und was euer Vater wünscht, das führt ihr bereit­willig aus.d Er war von An­fang an ein Mörder und stand nie auf dem Bodene der Wahrheit, weil es in ihm kei­ne Wahrheit gibt. Wenn er lügt, redet er so, wie es sei­nem ureigensten Wesen ent­sprichtf ; denn er ist ein Lüg­ner, ja er ist der Vater der Lü­geg • 45 Ich aber sage die Wahrheit, und gerade das ist der Grund, weshalb ihr mir nicht glaubt. 46 Wer von euch kann behaupten, ich hätte je eine Sündebegan­genh? Wenn ich aber die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir dann nicht? 47 Wer von Gott stammt, hört auf das, was Gott sagt. Ihr hört deshalb nicht darauf, weil ihr nicht von Gott stammt.«

Jesus Christus -größer als Abraham

48 »Haben wir nicht recht?« riefen da die Juden. »Du bist ein Samaritaner" und bist von einem Dämon besesseni,

JOHANNES 8,54

genau wie wir es gesagt ha­ben.« 49 »Nein«, entgegne­te Jesus, »ich bin nicht von einem Dämon besesseni; ich ehre meinen Vater. Ihr aber tretet meine Ehre mit Fü­ßen. 50 Doch ich brauche sie nicht zu verteidigen. Es ist einer da, der das tut, und er ist auch der Richter.i 51 Eins aber versichere ich euch: Wenn jemand sich nach meinem Wort richtet, wird er niemals sterbenk .« 52nJetzt sind wir sicher, daß du von einem Dämon be­sessen bisti! « triumphierten die Juden. »Abraham ist ge­storben, die Propheten sind gestorben, und du behaup­test, wenn einer sich nach deinem Wort richte, werde er niemals sterbenl . 53 Bist du etwa mehr als unser Vater Abraham und die Propheten, die alle gestorben sind? Für wen hältst du dich eigent­lich?« 54 Jesus erwiderte: nWenn ich mir selbst eine solche Ehrem anmaßen wür­de, wäre sie nichts 'wert'. Aber nun ist es mein Vater, der mich ehrtn - er, von dem ihr sagt, er sei euer Gott.

d44 W Und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. e44 Wein Menschenmör­derundstand(aL(l)steht)nichtin. f44 Wredet er aus dem Eigenen. g44 Aü des Lügners. h46 W kann mich einer Sünde überführen. i48,49,52 von einem Dämon besessen sein aü den Verstand verloren haben. Weinen Dämon haben. j50 W Doch nicht ich suche meine Ehre (k Herrlichkeit). Es ist einer da, der sucht und richtet. k51 W wird er den Tod in Ewigkeit nicht sehen. 152 W werde er den Tod in Ewigkeit nicht schmecken. m54 K Herrlichkeit. n64 K der meine Herrlichkeit offenbart.

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JOHANNES 8,55

55 Und dabei habt ihr ihn nie gekannt; ich dagegen kenne ihn. Würde ich behaupten, ihn nicht zu kennen, dann wäre ich ein Lügner wie ihr. Aber ich kenne ihn und richte mich nach seinem Wort. 56 Abraham, euer Vater, sah dem Tag meines Kommens mit jubelnder Freude entge­gen.o Und er hat ihn erlebt und hat sich darüber ge­freut.u 57 Die Juden entgegneten: » Du bist noch keine fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben?u 58 Jesus gab ihnen zur Antwort: »Ich versichere euch: Bevor Abra­ham 'geboren' wurde, bin ich.u 59 Da hoben sie Stei­ne auf, um ihn zu steinigen. Aber Jesus konnte sich vor ihnen in Sicherheit bringenp

und verließ den Tempel" .

Heilung eines Blindgeborenen am Sabbat

9 Unterwegs sah Jesus ei­nen Mann, der von Ge­

burt an blind war. 2 »Rab­bi"«, fragten die Jünger, »'wie kommt es,' daß dieser Mann blind geboren wurde? Wer hat gesündigt - er selbst

32

oder seine Eltern?u 3 »Es ist weder seine Schuld noch die seiner Eltern«, erwiderte Je­sus. »An ihm soll sichtbar werden, was Gott zu tun vermag. 4 Wir müssen den Auftrag dessen, der mich gesandt hat, ausführena, so­lange es Tag ist. Die Nacht kommt, in der niemand 'mehr' etwas tun kann. 5 So­lange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. u 6 Nachdem Jesus seinen Jüngern diese Antwort gege­ben hatte, spuckte er auf den Boden und machte aus 'Erde und' Speichel einen Brei, den er 'dem Blinden' auf die Au­gen strich. 7 Dann befahl er ihm: »Geh zum Teich Schilo­ach, und wasch dir 'das Ge­sicht' I « (Schiloach bedeutet »Gesandteru.) Der Mann ging dorthin und wusch sich 'das Gesicht'. Und als er von dort wegging, konnte er sehen. 8 Seine Nachbarn und die, die ihn bis dahin als Bettler gekanntb hatten, fragten 'verwundert': »Ist das nicht der, der 'am Straßenrand' saß und bettelte?« 9 »Jau, sag­ten die einen, »er ist es.« ))Unmöglich!u riefen die an-

056 W Abraham, euer Vater, jubelte vor Freude, daß er meinen Tag sehen sollte. p59 Aü Jesus wurde vor ihnen verborgen. W um sie euf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich/wurde verborgen. a4 W 3 Jesus erwiderte: 11 Weder dieser hat ge· sündigt noch seine Eltern, sondern damit die Werke Gottes anJin ihm offenbart werden. 4 Wir müssen (aL(1) Ich muß) die Werke dessen tun, der mich (aL(1) uns) gesendt hat. b8 W gesehen.

I'

41

neuem Zorn und Schmerzt. Lazarus lag in einem Höhlen­grab, dessen Eingang mit ei­nem großen Stein verschlos­sen war.U 39 ))Wälzt den Stein wegl « befahl Jesus. ))Herru, wandte Martha, die Schwester des Verstorbe­nen, ein, )) er ist doch schon vier Tage 'tot'; der Leichnam riecht schon! u 40 Aber Je· sus sagte zu ihr: ))Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herr­lichkeit Gottes sehen?u 41 Man nahm nun den Stein 'vom Eingang' weg. Jesus richtete den Blick zum Him­melv und sagte: ))Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hastw • 42 Ich weiß, daß du mich immer erhörst. Aber wegen all der Menschen, die hier stehen, spreche ich es aus; 'ich möchte,' daß sie glauben, daß du mich ge­sandt hast. « 43 Danach rief er mit lauter Stimme: ))Laza­rus, komm heraus!« 44 Der Tote trat heraus, Füße und Hände mit Grabbinden um­wickelt und das Gesicht mit einem Tuch verhüllt. ))Befreit ihn 'von den Tüchern', und laßt ihn gehen! u befahl Jesus den Umstehendenx.

JOHANNES 11,50

Der Beschluß des Hohen Rates: Einer muß für alle sterben

45 Viele von den Juden, die zu Maria gekommen waren, 'um sie zu trösten,' glaubten an Jesus, als sie 'das Wun­der' sahen, das er 'an Laza­rus' tat. 46 EinigeY aber gin­gen zu den Pharisäern" und berichteten ihnen, was Jesus getan hatte. 47 Die führen­den Priester" und die Phari­säer beriefen daraufhin eine Sitzung des Hohen Rates" ein. » Was sollen wir ma­chen?z« sagten sie. ))Dieser Mann tut viele aufsehenerre­gende Dingea. 48 Wenn wir ihn so 'weitermachen' las­sen, glauben 'am Ende' alle an ihn. Dann werden die Rö­mer kommen und weder von unserem Tempel*b noch von unserer Nation etwas übrig­lassenC.« 49 Einer von ihnen, ein ge­wisser Kajafas, der in jenem Jahr Hoherpriester" war, sagte: » Begreift ihr denn über­haupt nichts? 50 Habt ihr euch nie überlegt, daß es in eu­remd Interesse ist, wenn ein Mensch für das VolkS stirbt und nicht das ganze Volkf

t38 W ging, ergririunte er von nauem in sich selbst. u38 W Es war eine Höhle, und ein Stein lag davor/darauf. v41 W nach oben. w41 Aü mich erhörst. x44 W Jesus ihnen. y46 W Einige von ihnen. z47 Od Was erreichen wir ei· gentlich mit unserem Vorgehen? W Was tun wir? a47 W viele Zeichen. b48 Od Stadt. c48 Aü und uns die Macht über Tempel und Volk entziehen. W und sowohl unseren Ort als auch unsere Nation wegnahmen. d50 AL(2) unse· rem. 850 Od anstelle des Volkes. f50,51,52 K Nation.

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JOHANNES 11,22

hier gewesen wärst, wäre mein Bruder nicht gestor­ben! 22 Aber auch jetzt weiß ich: Was immer du von Gott erbittest, wird er dir ge­ben.« 23 ))Dein Bruder wird auferstehen«, gab Jesus ihr zur Antwort. 24 ))Ich weiß, daß er auferstehen wird«, er­widerte Martha. ))Das wird an jenem letzten Tag gesche­hen, bei der Auferstehung 'der Toten'.« 25 Da sagte Jesus zu ihr: )) Ich bin die Auf­erstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. 26 Und wer lebt und an mich glaubt, wird niemalsl

sterben. Glaubst du das? « 27 ))Ja, Herru, antwortete Martha, ))ich glaubem, daß du der Messiasn bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kom­mensoll.« 28 Danach ging sie weg, um ihre Schwester Maria zu ho­len. ))Der Meister ist da und läßt dich rufen! « sagte sie leiseo zu ihr. 29 Als Maria das hörte, stand sie schnell auf, um zu Jesus zu gehen. 30 Jesus war noch nicht ins Dorf hineingegangen, son­dern war immer noch .dort, wo Martha ihn getroffen hat­te. 31 DieJuden,diebeiMa-

40

ria im Haus waren, um sie zu trösten, sahen, wie sie plötz­lich aufsprang und hinauseil­te. Sie dachten, sie wolle zum Grab gehen, um dort zu wei­nen, und folgten ihr. 32 Sowie Maria an den Dorf­eingang kam und Jesus er­blicktep , warf sie sich ihm zu Füßen und rief: ))Herr, wenn du hier gewesen wärst, wäre mein Bruder nicht gestor­ben! u 33 Beim Anblick der weinenden Frau und der Ju­den, die sie begleiteten und 'mit ihr' weinten, erfüllten ihn Zorn und Schmerz. Bis ins Innerste erschüttert, 34 frag­te er<!: )) Wo habt ihr ihn be­graben?u Die Leute antwor­teten: ))Herr, komm mit, wir zeigen es dir'! « 35 Jesu Au­gen füllten sich mit Trä­nen. 36 ))Seht, wie lieb er ihn gehabt hat! « sagten die Juden. 37 Und einige von ihnen meinten: ))Er hat doch den Mann, der blind war, ge­heilt.· Hätte er da nicht auch machen können, daß Lazarus nicht stirbt? u

Die Auferweckung des Lazarus

38 Während Jesus nun zum Grab ging, erfüllten ihn von

126 W wird in Ewigkeit nicht. m27 W bin zum Glauben daren gekommen. n27 K Cluistus. 028 W heimlich. p32 W Marie dorthin kam, wo Jesus war, und ihn sah. q34 AüSchmel'Z.Docherschütte1tesieah 34 und fragte. Wwein­ten, ergrinunte Jesus im (aü durch den) Geist und eISchütterte sich 34 und sagte. r34 W komm und sieh. 837 W Er hat die Augen des Blinden geöffnet.

.,.

.'

33

deren. ))Er sieht ihm 'nur sehr' ähnlich_« ))Doch, ich bin esu, erklärte der Mann selbst. 10 ))Aber wie kommt es denn, daß du auf einmal sehen kannst?c« wollten sie wissen_ 11 Er gab ihnen zur Antwort: ))Da ist doch dieser Mann, der Jesus heißt. Er hat einen Brei gemacht und mh auf meine Augen gestrichen und gesagt: )Geh zum 'Teich' Schiloach, und wasch dir 'das Gesicht'!( Ich bin dorthin ge­gangen und habe mir 'das Gesicht' gewaschen - und da konnte ich sehen!u 12 ))Und wo ist dieser Mann 'jetzt'?u fragten sie. ))Ich weiß es nicht«, erwiderte er.

Verhör und Verstoßung des Geheilten durch die Pharisäer

13 Sie brachten den Mann, der blind gewesen war, zu den Pharisäern * . 14 Der Tag, an dem Jesus den Brei gemacht und den Blinden ge­heiltd hatte, war ein Sabbat * . 15 Nun fragten auch die Pharisäer den Mann, wie es kam, daß er 'auf einmal' se­hen konnte. ))Er hat mir einen Brei auf die Augen gestri­chenu, antwortete er, ))dann habe ich mir 'das Gesicht' ge-

JOHANNES 9,21

waschen, und 'seitdem' kann ich sehen. « 16 )) Der, der das getan hat, e kann unmöglich von Gott kommenu, sagten einige der Pharisäer. ))Er hält ja den Sabbat nicht. « Ande­re aber meinten: )) Wie kann ein Mensch, der sündigt, sol­che Wunderf tun? « So kam es unter ihnen zu einer Spal­tung_ 17 Schließlich wandten sie sich wieder an den, der blind gewesen war_ ))Was sagst du über ihn?u fragten sie. ))Dich hat er ja von deiner Blindheit geheilt.« ))Er ist ein Prophetu, antwortete der Mann. 18 Aber die 'führenden' Ju­den 'wollten' nicht glauben, daß er 'überhaupt' blind ge­wesen und nun sehend ge­worden war. Deshalb ließen sie die Eltern des Geheilten9

rufen 19 und fragten sie: ))Ist das euer Sohn? Ihr be­hauptet, er sei blind geboren worden_h Wie kommt es dann, daß er auf einmal se­hen kann?« 20 Die Eltern antworteten: ))Wir wissen, daß das unser Sohn ist und daß er blind geboren wurde_ 21 Aber wie es kommt, daß er jetzt sehen kann, wissen wir nicht, und wer ihn von

el0 W Wie sind denn deine Augen geöffnet worden? d14 W und seine Augen geöffnet. e16 W Dieser Mensch. f16 Wein sündiger Mensch solche Zei­chen. g18 W des Sehendgewordenen. h19 Od Stimmt es, daß er blind ge­worden worden ist? Od Ist das der, von dem ihr behauptet, er sei blind geboren worden?

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JOHANNES 9,22

seiner Blindheit geheilt hat, wissen wir auch nicht. Fragt ihn selbst! Er ist alt genug, um über sich selber Auskunft geben zu können)ce 22 Sie gaben ihnen diese Antwort, weil sie Angst vor ihnen hat­ten. Denn die 'führenden' Ju­den hatten bereitsbeschlos­sen, jeden aus der Synago­ge' auszuschließen, der sich zu Jesus als dem Messiasi bekannte. 23 Das war der Grund, warum die Eltern des Geheilten sagten: »Er ist alt genugk ; fragt ihn doch selbst!« 24 Die 'führenden Juden' lie­ßen den Mann, der blind ge­wesen war, ein zweites Mal rufen. ))Bekenne dich vor Gott zur WahrheitPce forder­ten sie ihn auf. n Wir wissen, daß jener Mensch ein Sünder ist.ce 25 nOb er ein Sünder ist, weiß ich nicht«, erwider­te der Geheilte. »Aber eins weiß ich: Ich war blind, und jetzt kann ich sehen. « 26 »Was hat er denn mit dir gemacht?« wollten sie 'noch einmal genau' wissen. nWie hat er dich von deiner Blind­heit geheilt?mce 27 »Ich ha­be es euch doch schon ge-

34

sagt ce , entgegnete er, naber ihr habt 'wohl' nicht zu­gehört. Warum wollt ihr es noch einmal hören? Wollt ihr etwa auch seine Jünger wer­den?ce 28 Da wurden sie wütend. )) Du bist sein Jün­ger! ce schrien sie ihn an. )) Wir dagegen sind Jünger von Mose. 29 Wir wissen, daß Gott zu Mose geredet hat. Aber von diesem Menschen hier wissen wir nicht 'ein­mal' , woher er kommt. (( 30 nDas ist doch wirklich sonderbar! « meinte der Mann. ))Er hat mich von mei­ner Blindheit geheiltn , und ihr wißt nicht, woher er kommt. 31 Wir 'alle' wissen, daß Gott einen Sünder nicht er­hört; er erhört den, der got­tesfürchtig ist und das tut, was Gott will. 32 Hat man denn, solange die Welt be­steht, je schon gehört, daß je­mand einen Blindgeborenen von seiner Blindheit geheilt hat?o 33 Wenn dieser Mann nicht von Gott käme, könnte er solche Dinge nichtP tun. « 34 Darauf antworteten sie 'nur' : »Du bist ganz und gar in Sünden geboren. Wie kannst du es wagen, uns zu

121 Od Er ist erwachsen/mündig und kann selber über sich Auskunft geben. j22 K Christus. k23 Od Er ist erwachsen/mündig. 124 W Gib Gott die Ehre! m26 W Wie hat er deine Augen geöffnet? n30 W hat meine Augen geÖffnet. 032 W 32 Von 'Anfang' der Welt an (k Von Ewigkeit her) wurde nicht gehört, daß jemand die Augen eines Blindgeborenen geöffnet hat. p33 W könnte er nichts.

39

sie in seiner Herrlichkeit offenbart werden. ce 5 Jesus hatte Martha und ihre Schwester und auch Lazarus 'sehr' lieb. 6 Als er nunb

wußte, daß .Lazarus krank war, blieb er noch zwei Ta­ge an dem Ort, wo er die Nachricht erhalten hatte. 7 Danne sagte er zu sei­nen Jüngern: » Wir wollen wieder nach Judäa gehen! ce 8 nRabbi* ce, wandten sie ein, »vor kurzem haben die Juden 'dort' noch versucht, dich zu steinigen, und jetzt willst du wieder dahin zu­rückkehren?ce 9 Jesus erwi­derte : nEs ist doch zwölf Stunden am Tag hell, oder nicht? Wenn jemand 'seinen Weg' geht, während es Tag ist, stößt er nirgends an, weil er das Licht dieser Welt sieht. 10 Wenn jemand aber in der Nacht unterwegs ist, stößt er sich, weil das Licht nicht in ihm ist. ce 11 Nachdem Jesus 'den Ein­wand seiner Jünger' auf die­se Weise beantwortet hatte, sagte er: ))Unser Freund Lazarus ist eingeschlafen. Aber ich gehe 'jetzt zu ihm', um ihn aufzuwecken. ce 12 nHerr, wenn er schläftd ,

wird er 'wieder' gesunde ce ,

JOHANNES 11,21

sagten die Jünger, 13 die dachten, er rede vom ge­wöhnlichen Schlaf; 'in Wirk­lichkeit' sprach er davon, daß Lazarus gestorben war. 14 Da erklärte er ihnen of­fen : nLazarus ist gestorben. 15 Aber euretwegen bin ich froh, daß ich nicht dort war, weil ihr auf diese Weise 'an mich' glauben werdet. Doch 'jetzt' wollen wir zu ihm ge­hen! « 16 nJa, laßt uns mit­gehen, um mit ihm zu ster­ben((, sagte Thomas, auch Di­dymus genannt, ZUf den an­deren Jüngern.

Jesus Christus - die Auferste­hung und das Leben

17 Als Jesus 'nach Betanien' kam, erfuhf9 er, daß Lazarus schon vor vier Tagen begra­ben worden war. 18 Beta­nien war nur etwa drei Kilo­meterh von Jerusalem ent­fernt , 19 und viele Juden 'aus der Stadt'i waren zu Martha und Maria gekom­men, um sie in ihrem Leidi zu trösten. 20 Als Martha hör­te, daß Jesus auf dem Weg zu ihnen war, ging sie ihm entgegen; Maria aber bliebk

zu Hause. 21 nHerrce, sagte Martha zu Jesus, nwenn du

b6 OdDochaIser. c70dErstdann. d12 Weingeschlafenist. e12 Kwird er gerettet. f16 Aü Thomas (der Name bedeutet Zwilling) zu. Die beiden Namen Thomas (aramäisch) und Didymus (griechisch) bedeuten dasselbe. nämlich "ZWÜ­ling«. g17 W fand. h1S W etwa fünfzehn Stadien. i19 Od viele Judäer. j19 WumsieüberihrenBruder. k200dsaß.

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JOHANNES 10,34

Gott, obwohl du 'nur' ein Mensch bist. {{ 34 Jesus erwiderte: nSteht nicht in eurem Gesetz der Satze: Ich habe gesagt: 11hr seid Göttend? 35 Hier wer­den also die, an die das Wort Gottes gerichtet war, Götter genannte; und was die Schrift sagt, ist unum­stößlich. 36 Mich aber hat der Vater, der heilige Gott, dazu bestimmt, sein Werk zu tun, f und hat mich in die Welt gesandt. Wie könnt ihr mir da Gotteslästerung vorwerfen, wenn ich sage: lIeh bin Gottes Sohn{? 37 Wenn die Dinge, die durch mich ge­schehen, nicht das Werk meines Vaters sind, dann glaubt mir nicht. 38 Sind sie es aber, dann laßt euch we­nigstens von diesen Dingen überzeugen, wenn ihr schon mir nicht glauben wollt. Ihr werdet dann erkennen und nicht mehr daran zweifelnIJ,

daß in mir der Vater ist und daß ich im Vater. bin. {{ 39 Daraufhin versuchten sie von neuem, Jesus festzuneh­men, doch er konnte ihnenh

entkommen.

38

40 Er ging wieder auf die Ostseitei des Jordans, dort­hin, wo Johannes zuerst ge­tauft hatte. Dort blieb er, 41 und viele Menschen ka­men zu ihm. nJohannes hat zwar keine Wunderi getan{{, sagten sie. nAber alles, was er über diesen Mann gesagt hat, hat sich als wahr erwie­sen. {{ 42 Und viele aus jener Gegend glaubten an Jesus.

Krankheit und Tod des Lazarus

11 Lazarus, ein Mann aus Betanien, dem

Ort, in dem Maria mit ihrer Schwester Martha wohnte, war krank. 2 Maria war jene Frau, die den Herrn mit Salb­öl salbte und ihm mit ihrem Haar die Füße trocknete, und Lazarus, der krank geworden war, war ihr Bruder. 3 Die beiden Schwestern ließen Je­sus ausrichten: nHerr, der, den du liebhast, ist krank. {{ 4 Als Jesus das hörte, sagte er: nAm Ende dieser Krank­heit steht nicht der Tod, son­dern die Herrlichkeit Gottes.a

Der Sohn Gottes soll durch

c34 W Ist nicht in eurem Gesetz geschrieben. d34 Ps 82.6. e35 W Er {Gott)1 Es (das Gesetz) nannte also die Götter, an die das Wort Gottes erging. f36 W hat der Vater geheiligt. g38 W 37 Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, dann glaubt mir nicht. 38 Wenn ich sie aber tue und wenn ihr mir nicht glaubt, dann glaubt den Werken, damit ihr zu der ErkenntnIs kommt und 'immerfort/ immer mehr' erkennt (aL(2) und glaubt) . h39 W ihrer Hand. 140 W auf die andere Seite. j41 W kein Zeichen. a4 W Diese Krankheit ist nicht zum Tod, sondern für die Herrlichkeit Gottes.

35 JOHANNES 10,6

belehren!q{{ Und sie warfen Schuldx • Doch ihr sagt: IWir ihn hinaus'. können sehen.< Darum bleibt

eure Schuldx 'bestehen'.{{

Das Bekenntnis des Blind­geborenen - die Blindheit der Sehenden

35 Jesus hörte, daß sie den Geheilten hinausgeworfen" hatten. Als er ihn 'wieder' traf, fragte er ihnt : nGlaubst du an den Menschensohn*?{{ 36 nHerr, sag mir, wer es ist{{, erwiderte der Mann, ndann will ich an ihn glau­ben.{{ 37 nDu siehst ihn vor diru «, sagte Jesus. nEs ist der, der mit dir redet. {{ 38 Da rief der Mann: nHerr, ich glau­be I {{; und er warf sich vor ihm nieder·. 39 Daraufhin sagte Jesus: n Dadurch , daß ich in diese Welt gekommen bin, voll­zieht sich ein Gerichtw : Die, die nicht sehen, sollen se­hend werden, und die, die se­hen, sollen blind werden. {{ 40 Das hörten einige Phari­säer*, die bei Jesus waren. nSind wir etwa auch blind?{{ fragten sie. 41 Jesus gab ih­nen zur Antwort: nWenn ihr blind wärt, hättet ihr keine

Das Bild vom Hirten und seinen Schafen

1 0 nIch sage euch: Wer nicht durch die Tür in

den Schafstalla hineingeht, sondern auf einem anderen Weg eindringt, der ist ein Dieb und ein Räuber. 2 Der Hirte geht durch die Tür zu den Schafen.b 3 Ihm macht der Wächtere auf, und auf sei­ne Stimme hören die Schafe. Er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Na­men und führt sie hinaus. 4 Wenn er dann alle Schafe, die ihm gehören, hinausge­lassen hat, geht er vor ihnen her, und sie folgen ihm, weil sie seine Stimme ken­nen. 5 Einem Fremden wer­den sie nicht folgen; sie lau­fen vor ihm davon, weil sie seine Stimmed nicht ken­nen.{{ 6 Die Zuhörer Jesu verstan­den nicht, was er ihnen mit diesem Vergleich sagen wollte.

q34 WUnd du belehrst uns? r34 Od schlossen ihn 'aus der Synagoge" aus. 935 Od 'aus der Synagoge" ausgeschlossen. t35 Od Er suchte ihn auf und fragte ihn. treffen/aufsuchen k finden. u37 W Du hast ihn gesehen/erblickt. v38 Od er betete ihn an. w39 W Zum Gericht bin ich in diese Welt gekommen. x41 W Sünde. a1 Ein ummauerter offener Hof, in dem die Schafe die Nacht verbringen. b2 W Der aber, der durch die Tür hineingeht, ist der Hirte der Schafe. c3 W Türhüter. d5 W die Stimme der Fremden.

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JOHANNES 10,7

Jesus Christus-die Tür zu den Schafen

7 Deshalb fuhr Jesus fort: »Ich sage euch: Ich bin die Tür zu denSchafene. 8 Alle, die vor mirf gekommen sind, sind Diebe und Räuber. Aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. 9 Ich bin die Tür. Wenn je­mand durch mich eintritt, wird er gerettet werden. Er wird ein- und ausgehen und 'gute' Weide finden. 10 Der Dieb kommt nur, um 'die Schafe' zu stehlen und zu schlachten und um Verder­ben zu bringen. Ich aber bin gekommen, um ihnen Leben zu bringen - Leben in ganzer Fülleg .((

Jesus Christus -der gute Hirte

11 nIch bin der gute Hirte. Ein guter Hirte 'ist bereit,' sein Lebenh für die Schafe herzugebeni. 12 Einer, der gar kein Hirte ist, sondern die Schafe nur gegen Bezahlung hüteti, läuft davon, wenn er den Wolf kommen sieht, und läßt die Schafe im Stich,

36

und der Wolf fällt über die Schafe herk und jagt 'die Herde' auseinander. 13 Ei­nem solchen Mann, dem die Schafe nicht selbst gehören, geht es eben nur um seinen Lohn; die Schafe sind ihm gleichgültig.! 14 Ich bin der gute Hirte. Ich kenne meine 'Schafe', und meine 'Schafe' kennen mich, 15 genauso, wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne. Und ich gebe mein Lebenh für die Schafe heri. 16 Ich habe auch noch Scha­fe, die nicht aus diesem Stall sind. Auch sie muß ich her­führenm; sie werden auf mei­ne Stimme hören, und 'alle' werden ein e Herde 'unter' einem Hirten seinn •

17 Der Vater liebt mich, weil ich mein Lebenh hergebei. 'Ich gebe es her,' um es wie­der zu empfangeno. 18 Nie­mand nimmt es mir; ich gebe es freiwilligp heri. Ich habe die Macht, es herzugebeni, und ich habe die Macht, es wieder zu empfangeno. Das ist der Auftrag, den ich von meinem Vater bekommen habe.((

e7 Od für die Schafe. f8 AL(l) ohne vor mir. g10 W gekommen, damit sie Leben haben und ObedluBhaben. h11,15.17 KSeele. i11,15,17,18 hergeben k ablegen (vergleiche die Anmerkung zu Kap. 13,4). j12 W Einer, der Lohnar­beiter und nicht Hirte ist. k12 herfallen über k reiBen (Verse 28 und 29). 113 W Denn er, dem die Schafe nicht selbst gehören, ist ein Lohnarbeiter, und es liegt ihm nichts an den Schafen. m16 Od führen. n16 AL(l) und es wu-d eine Herde und ein Hirte sein. 017,18 empfangen k . anziehen (vergleiche Kap. 13,12). p18 Wvonmirselbstaus.

t

37 JOHANNES 10,33

19 Wegen dieser Worte kam Schafen, darum glaubt ihr es erneut zu einer Spaltung nicht. 27 Meine Schafe hö­unter den Juden. 20 Viele ren auf meine Stimme. Ich von ihnen sagten: »Er ist von einem Dämon besessen!q Er ist verrückt. Warum hört ihr ihm 'überhaupt noch' zu?(( 21 Andere aber meinten: »So redet kein Besessener. Kann etwa ein Dämon Blinde sehend machen"? ((

In der Hand des Hirten geborgen. Die Einheit von Vater und Sohn

22 Es war Winter. In Jerusa­lem feierte man das Fest der Tempelweihe*. 23 Je­sus war im Tempel *; er hielt sich in der Halle Salomos auf." 24 Da umringten ihn die Juden und sagten: » Wie lange läßt du uns nc:ich im un­gewissen?t Wenn du der Messiasu bist, dann sag es unsoffenl(( 25 Jesus entgegnete: »Ich habe es euch 'bereits' ge­sagt, doch ihr glaubt 'mir' nicht. Alles, was ich im Namen meines Vaters tue, zeigt, wer ich bin. v 26 Aber ihr gehört nicht zu meinen

kenne . sie, und sie folgen mir, 28 und ich gebe ihnen das ewige Leben. Sie wer­den niemalsw verlorengehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. 29 Mein Vater, der sie mir gegeben hatX , ist größer als alles; niemand kann sie aus der Hand desY Vaters reißen. 30 Ich und der Vater sind eins.«

Vorwurf der Gotteslästerung. Die Auseinandersetzung zwischen Jesus und den Juden spitzt sich zu

31 Von neuem hoben die Ju­den Steine aufz, um Jesus zu steinigen. 32 Da sagte er zu ihnen: »Ich habe vieles ge­tan, was euch zeigt, daß ich im Auftrag desY Vaters hand­le_ Für welche dieser Tatena

wollt ihr mich steinigen?(( 33 »Wir steinigen dich nicht wegen einer guten Tatb , son­dern weil du ein Gottesläste­rer bist«, gaben die Juden zur Antwort. »Du machst dich zu

q20 AüEr hat den Verstand verloren I W Er hat einen Dämon! r21 Wein Dämon die Augen von Blinden öffnen. s23 W 22 Es war dsmals/danach das Fest der Tempelweihe in Jerusalem. Es war Winter, 23 und Jesus ging im Tempel in der Hal­le Salomos umher. t24 W Bis wann hältst du unsere Seele hin? u24 K Chri­stus. v25 W Die Werke, die ich im Nsmen meines Vaters tue, die legen Zeugnis von mir ab. w28 W nie in Ewigkeit. x29 AL(l) Was mein Vater mir gegeben hat. y29,32 AL(2) meines. z31 Od trugen die Juden Steine herbei. a32 W Viele gute Werke habe ich euch aus dem Vater gezeigt. Für welches Werk von ihnen. b33 K wegen eines guten Werks.