Wpk2013 chemiebw energiepolitik_bildung_medieninformation
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Chemie-Verbände Baden-Württemberg Arbeitgeberverband Chemie Verband der Chemischen Markgrafenstraße 9 Telefon 07221 2113-0 Baden-Württemberg e.V. Industrie e.V., Landesverband 76530 Baden-Baden Telefax 07221 26675 Baden-Württemberg www.chemie.com [email protected]
Information für die Medien
Chemische Industrie in Baden-Württemberg / Wirtschaftspressekonferenz 2013
Chemie-Unternehmen: Keine zusätzlichen Belastungen durch
Landesklimaschutzgesetz und EEG / Erfolge bei Ausbildung
Stuttgart, 11. April 2013. Das geplante Landesklimaschutzgesetz
darf nach dem Willen der chemischen Industrie in Baden-
Württemberg keine Mehrbelastungen für die Branche bringen. Die
Chemie-Verbände Baden-Württemberg forderten in ihrer
Wirtschaftspressekonferenz zudem eine Reform des Erneuerbare
Energien Gesetzes (EEG). Die Industrie dürfe nicht weiter vom Staat
mit steigenden Energiekosten belastet werden, betonte der
Vorsitzende des baden-württembergischen Verbandes der
chemischen Industrie (VCI), Dr. Gerd Backes.
Landesklimaschutzgesetz
Backes verwies bezüglich des baden-württembergischen
Gesetzentwurfes auf das zugrundeliegende Landesgutachten des
Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-
Württemberg. Das dort für die Industrie festgelegte absolute
Energieverbrauchsziel sei nicht nachvollziehbar. Der absolute
Energieverbrauch der Industrie soll demnach bis 2020 um 14 Prozent
reduziert werden. Dr. Gerd Backes: „Die gesamte Industrie im Land
hat seit 1990 ihren Energieverbrauch quasi konstant gehalten – und
trotzdem die Produktion kräftig gesteigert!“ Eine
Energieverbrauchsreduzierung im geplanten Maße würde aber in
Zukunft das Wachstum bremsen. Nachvollziehbare Maßnahmen, wie
das wirtschaftlich verträglich zu leisten sei, enthielten weder das
Gutachten noch die Entwürfe.
Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG)
Backes forderte zudem eine Reform des EEG, die sowohl die
Härtefallregelung für energieintensive Unternehmen beibehält und
außerdem die bis heute bestehende Überlastung der übrigen
Unternehmen berücksichtigt. Das EEG in seiner derzeitigen Form
verteuere Strom massiv, indem es zu großzügige Anreize für den
Chemie-Verbände Baden-Württemberg Arbeitgeberverband Chemie Verband der Chemischen Markgrafenstraße 9 Telefon 07221 2113-0 Baden-Württemberg e.V. Industrie e.V., Landesverband 76530 Baden-Baden Telefax 07221 26675 Baden-Württemberg www.chemie.com [email protected]
Ausbau Erneuerbarer Energien setze. Durch diesen Systemfehler
betragen die Gesamtkosten des EEG derzeit etwa 20 Milliarden Euro
pro Jahr.
„Allein die Chemie muss im laufenden Jahr trotz Entlastungen mehr
als 800 Millionen Euro zusätzlich zahlen“, so Backes. Er wies darauf
hin, dass von den vielbesprochenen Ausnahmeregelungen nur einige
wenige besonders energieintensive Chemieunternehmen profitierten:
„Die meisten unserer Unternehmen zahlen die volle EEG-Umlage.
Dies gilt gerade für den Chemie-Mittelstand“.
Sicherung des Pharmastandortes Baden-Württemberg
Die pharmazeutische Industrie sieht sich nach Angaben von Thomas
Mayer, Hauptgeschäftsführer der Chemie-Verbände, durch die
Einschränkungen der Gesundheitspolitik immer stärker in ihrer
Entwicklung und mittelfristig in ihrem Bestand gefährdet. Die
Einsparungen im Gesundheitswesen dürften nicht länger zu Lasten
der Zukunft von wichtigen forschenden und produzierenden
Unternehmen im Land gehen.
Die zahlreichen Markteingriffe der Gesundheitspolitik seien
inzwischen existenzbedrohend für die Unternehmen. Als Beispiel
nannte er den 16prozentigen Zwangsabschlag, der 2010 eingeführt
wurde. Thomas Mayer: „Bundesweit müssen die Unternehmen
derzeit dadurch auf 2,5 Millionen Euro Umsatz verzichten. Das
entspricht in etwa dem gesamten Inlandsumsatz der Pharmaindustrie
in Baden-Württemberg.“ Der Zwangsabschlag müsse abgeschafft
werden.
Stärkung der Dualen Berufsausbildung
Für die chemische Industrie ist die Nachwuchssicherung im
gewerblichen Bereich entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg.
Dies könne, so Markus Scheib, Vorsitzender des
Arbeitgeberverbandes Chemie Baden-Württemberg (agvChemie), nur
durch eine solide naturwissenschaftliche schulische Ausbildung und
eine ausreichende Berufsorientierung erreicht werden. Er forderte vor
diesem Hintergrund von der Landesregierung, die Aus- und
Weiterbildung von Lehrern in den Naturwissenschaften zu
verbessern.
Ein besonderes Augenmerk liegt für die Chemie-Arbeitgeber auf dem
Erhalt des mittleren Bildungsabschlusses: „Das ist eine wichtige
Grundlage für unsere duale Ausbildung. Die Gemeinschaftsschule
lehnen wir ab“, so Scheib. Es sei nicht sinnvoll, die Haupt- und
Realschulen aufzugeben, da sich das derzeitige System
hervorragend bewährt habe. Durch den verstärkten Zulauf an
Chemie-Verbände Baden-Württemberg Arbeitgeberverband Chemie Verband der Chemischen Markgrafenstraße 9 Telefon 07221 2113-0 Baden-Württemberg e.V. Industrie e.V., Landesverband 76530 Baden-Baden Telefax 07221 26675 Baden-Württemberg www.chemie.com [email protected]
Gymnasien, der durch die Gemeinschaftsschulen gefördert werde,
sieht Scheib die Gefahr, dass die Basis gerade für eine gewerbliche
duale Ausbildung weiter wegbricht.
Die Nachwuchsförderung und Nachwuchssicherung für die
chemische Industrie ist den Chemiearbeitgebern besonders wichtig.
Markus Scheib: „2012 ist das bundesweit stärkste Ausbildungsjahr
der Chemie-Industrie seit dem Start des Tarifvertrages „Zukunft durch
Ausbildung“ im Jahr 2003“. Für Baden-Württemberg konnte in diesem
Jahr das Angebot an neuen Ausbildungsstellen im Vergleich zum
Vorjahr um 3,9 Prozent auf 1.065 Stellen gesteigert werden.
Zu den Chemie-Verbänden Baden-Württemberg
Unter dem Dach der Chemie-Verbände Baden-Württemberg arbeiten mehrere Verbände mit Sitz in Baden-Baden zusammen. Es handelt sich dabei um
· den tarif- und sozialpolitisch tätigen Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg e.V. (agvChemie)
· den wirtschaftspolitischen Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Baden-Württemberg (VCI).
Der VCI hat in Baden-Württemberg zwei eigenständige Fachverbände:
· den Landesverband Baden-Württemberg des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI), und
· die Bezirksgruppe Baden-Württemberg des Verbandes der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V. (VdL).
In diesen Verbänden sind derzeit insgesamt 440 Mitgliedsunternehmen mit 103.500 Beschäftigten organisiert. Der Jahresumsatz betrug 2012 ca. 34,4 Milliarden Euro. Die größten Teilbranchen sind Pharma (35 Prozent), Lacke, Farben und Bautenschutz (11 Prozent) sowie Körperpflege und Waschmittel (10 Prozent). Derzeit bilden die Unternehmen etwa 3.500 Jugendliche in mehr als fünfzig Ausbildungsberufen und Studiengängen aus. ______________________________________________________________ Für Rückfragen: Andreas C. A. Fehler Chemie-Verbände Baden-Württemberg Fon 07221 2113-48 Mobil 0162 2111648 http://medien.chemie.com http://twitter.com/chemie_bw http://facebook.com/chemiebw http://flickr.com/chemiebw http://youtube.com/chemiebw http://slideshare.net/chemiebw