Wertvorstellung - Commerzbank...Die Leser der Wertvorstellung können die Inhalte gerne...

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Industrie 4.0 Deutscher Mittelstand setzt auf vernetzte Produktion Fluch oder Segen? Was die Digitalisierung für Anleger bedeutet Wie die Digitalisierung unser Leben verändert Ab in die Zukunft Als Team gewinnen Führungskräfte können viel von Fußballern lernen Wertvorstellung Das Wealth Management Magazin Ausgabe 2 | 2016

Transcript of Wertvorstellung - Commerzbank...Die Leser der Wertvorstellung können die Inhalte gerne...

Industrie 4.0Deutscher Mittelstand setzt auf vernetzte Produktion

Fluch oder Segen?Was die Digitalisierung für Anleger bedeutet

Wie die Digitalisierung unser Leben verändert

Ab in die Zukunft

Als Team gewinnenFührungskräfte können viel von Fußballern lernen

WertvorstellungDas Wealth Management Magazin

Ausgabe 2 | 2016

In zehn Jahren wird unser Alltag ganz anders aussehen: Selbstfahrende Autos, intelligente Industrieroboter und mitdenkende digitale Assistenten sind schon jetzt keine Zukunftsmusik mehr. Die Digitalisierungswelle hat bereits fast alle Wirtschafts-bereiche erfasst. Mit neuen Kommunikationsformen und vernetzten Produktionen schafft sie ungeahnte Möglichkeiten für den Einzelnen und für Unternehmen.

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Digitalisierung sorgt für spannende Zeiten und beschert uns neben großen Herausforderungen auch vielfältige Chancen. Deshalb freue ich mich, dass ich Sie gerade zu dieser Ausgabe, die sich intensiv mit diesem interessanten Thema befasst, begrüßen darf. Seit Anfang Mai leite ich als Vorstand das Privatkundengeschäft der Commerz bank und habe damit die Nachfolge von Martin Zielke angetreten.

Erinnern Sie sich noch, wann Sie Ihr erstes Smartphone in der Hand gehalten haben? Das ist noch gar nicht lange her. Heute ist das Smartphone unser ständiger Be gleiter. Wir nutzen es, um unsere E-Mails abzurufen, Einkäufe und Finanzgeschäfte zu erledigen oder uns von A nach B navigieren zu lassen. Die Digitalisierung ist in unser aller Leben angekommen. Ich erlebe dies als eine ungemein faszinierende Phase: Unsere Gesellschaft und Wirt-schaft befinden sich in einem umfassenden Wandlungsprozess. Jede Woche schießen Start-ups mit Visionen und Ideen aus dem Boden, denken Alt- hergebrachtes neu und probieren es einfach aus. Gleichzeitig entdecken erfolgreiche Unternehmen aus der alten Welt neue Geschäftsfelder für sich.

In dieser Ausgabe unserer Wertvorstellung wollen wir diesen Wandlungs-prozess aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Angefangen mit den Trends der Zukunft über aktuelle Investmentchancen und die digitale Trendwende im Mittelstand bis hin zu den Fintechs, die mit ihren neuen, unkonventionellen Ideen die Finanzbranche aufmischen und dort für frischen Wind sorgen.

Zu einer meiner beruflichen Stationen zählt übrigens unter anderen die comdirect, die Direktbank-Tochter der Commerzbank. Auch sie hat vor mehr als 20 Jahren gewissermaßen als Fintech angefangen und aus-schließlich auf elektronische Kanäle wie Telefon, Fax und natürlich das Internet gesetzt. Nur den Begriff Fintech, den kannte damals noch keiner.

Ihr

Michael MandelVorstand Privatkunden Commerzbank AG

Spannende Zeiten

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Editorial

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Inhalt

Im Fokus

Schöne neue digitale Welt? 6Zukunftsforscher Lars Thomsen erklärt, wie die Digitalisierung unseren Alltag verändert.

Fingerzeig für die Industrie 4.0 12Der deutsche Mittelstand wird zum Treiber der neuen Revolution.

Wenn die Maschine den Anleger berät 16Was die Digitalisierung für Anleger bedeutet – eine Analyse von Chris-Oliver Schickentanz.

Aufbruch in eine neue Finanzwelt 19Fintechs verändern mit ihren Ideen die Finanzbranche – und kooperieren mit Banken.

Happy Office 22Von Obst bis Handwerker: Ein Berliner Start-up bietet Firmen Rundum-Service per Mausklick.

Immer für Sie da 24Modern wie nie: Banking von Zuhause aus, unterwegs, rund um die Uhr und ganz persönlich.

Panorama

Von der Urzeit in die Zukunft 26Das Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt erfindet sich neu.

„Man kann nur im Team gewinnen“ 28Was Manager von Fußballern lernen können: Interview mit dem Psychologen der Nationalelf.

Essen wie ein Fußballgott in Frankreich 31Welche kulinarischen Glanzpunkte die Spielorte der Fußball-Europameisterschaft bieten.

Service

„Kein Poker, bitte!“ 32Wie Unternehmer erfolgreich investieren können – Niedrigzinsen zum Trotz.

Wissenswertes 36Alles, was für die Finanzen wichtig ist: Termine und Neuigkeiten auf einen Blick.

Interview: Auf ein Glas mit Billy Wagner 38Wie soziale Medien seinen Erfolg pushten, erzählt der Sommelier im Interview.

Disclaimer und Impressum 39

Wer sich regelmäßig über aktuelle Entwicklungen in der Finanzwelt informieren möchte, findet diese in den Wertpapier-Newslettern unter www.commerzbank.de/nl oder auf www.facebook.com/ commerzbankcio. Oder Sie nutzen die QR-Codes rechts. Für die neuen Online-Seminare können Sie sich unter www.seminare.commerzbank.de anmelden.

Die Leser der Wertvorstellung können die Inhalte gerne mitbestimmen. Schicken Sie uns eine E-Mail mit Ihrem Wunschthema an [email protected].

„Wenn man die Digitalisierung als Welle sieht, dann sind kleine eigenständige Start-ups das Kräuseln an der Oberfläche. Darunter entwickeln sich mächtige Strömungen.“

Andreas Hackethal, Professor für Finanzen an der Goethe-Universität Frankfurt

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Inhalt

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Im FokusSchöne neue digitale Welt?

Schöne neuedigitale Welt?Die Digitalisierung erobert Beruf und Alltag. Über die Folgen haben wir mit Zukunftsforscher Lars Thomsen gesprochen.

Autor Jörg Schüren Illustration Isabel Schaller

Der Blick in die Zukunft ist für Lars Thomsen wie der Blick in einen Topf mit Öl und Mais-

körnern auf einer heißen Herdplatte. „Erst passiert nichts. Ist aber eine bestimmte Schwelle erreicht, poppen plötzlich alle Körner auf einmal auf. Das ist der Tipping-Point, der Umbruchpunkt, nach dem wir Zukunftsforscher suchen“, erklärt Lars Thomsen, Gründer und Chief Futurist des Think-Tanks Future Matters. Infolge der Digitalisierung und der Robotik gibt es in unserer Berufswelt und in unserem Privatleben viele solcher Tipping-Points.

E-Mails sind eine überholte Kommunikationsform

Im übertragenen Sinne werden laut Thomsen ins-besondere in der beruflichen Kommunikation bald jede Menge Maiskörner aufpoppen. „Mitarbeiter in Unternehmen kommunizieren heutzutage in erster Linie per Mail. Doch E-Mails sind eine alte Techno-logie und riesige Zeitfresser“, betont Thomsen. Rund 28 Prozent ihrer Arbeitszeit wenden Mitar-beiter bislang für das Schreiben und Lesen von E-Mails auf, wie die Unternehmensberatung

McKinsey in einer Studie ermittelt hat. Und 19 Prozent ihrer Zeit investieren sie im Durchschnitt für die Suche nach internen Informationen oder kompetenten Kolle-

gen, die ihnen bei einer Frage weiterhelfen können. „Erfolgreich werden künftig die Firmen sein, denen es gelingt, diese Schritte effizienter zu ge-stalten“, sagt Thomsen. „Wer Kinder im Teenager-alter hat, hat sich bestimmt schon mal gewundert, dass die Kids sich mit Freunden nur noch per Facebook, Snapchat oder WhatsApp austau-schen. Wer als Firmenlenker diese neuen Formen der Kommunikation und des Informationsaus-tauschs auch in die Unternehmenswelt integriert, kann sich einen echten Vorteil verschaffen“, so der Zukunftsforscher.

Eine solche Lösung hat zum Beispiel Stewart Butterfield entwickelt, der als Mitbegründer der Foto community Flickr bereits das Ende der früher üblichen Bildabzüge besiegelte. Butterfields neu-er Coup ist die Kommunikations-App Slack. Zehn-tausende Teams und Millionen User in Firmen weltweit kommunizieren mit der neuen Software. Slack ist eine Art Chat room für das Büro und soll Schluss machen mit dem weit verbreiteten Brauch, E-Mails als Kopie an viele Kollegen zu senden. Stattdessen lassen sich in Slack Kanäle für einzelne Themen anlegen, in die nur die Kollegen eingela-den werden, die es wirklich betrifft. Alte Nachrich-ten lassen sich jederzeit nach wichtigen Infos durchsuchen, einzelne Kollegen per Chat anspre-chen. Und wer gerade nicht am Computer sitzt, kann sich seine Nachrichten per Wunsch auch auf dem Smartphone anzeigen lassen. ›

#1 Schlüsselfaktor Kommunikation

Erfolgreich sind künftig die Unternehmen, deren Mitarbeiter sich durch neue Techno- logien intelligent vernetzen.

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Im Fokus

Die Smartphones selbst werden laut Thomsen im-mer intelligenter – zur Freude all jener, denen die digitale Kommunikation zunehmend über den Kopf wächst. „Smartphones werden zu echten digitalen Assistenten. Sie werden unsere eingegan- genen Nachrichten vorfiltern, einfache Anfragen selbst beantworten und selbstständig Termine für uns vereinbaren“, prophezeit Thomsen. Bereits 2017 würden Smartphones der neuen Gerätege- nerationen die nächste Stufe der Intelligenz errei- chen und uns immer mehr Aufgaben abnehmen. Einen Vorgeschmack auf mitdenkende Smart-phones und Compu-ter gab Google Mitte Mai dieses Jahres. Bei seiner Entwick-lerkonferenz in San Francisco stellte der US-Technologiekon-zern den smarten Helfer Google Assis- tant vor, der künftig viel mehr bieten soll als die klassische Google-Suche.

Die Idee: Man stellt dem digitalen Assistenten eine Frage oder eine Aufgabe – und dank Sprach- erkennung und künstlicher Intelligenz kümmert dieser sich selbstständig um die Lösung. Anhand eines Beispiels zeigte Google, wie der digitale Assistent in Kombination mit einem drahtlosen Lautsprecher und einem Mikrofon künftig den Alltag einer ganzen Familie organisiert und naht-los zwischen den Rollen als Kommunikations- zentrale, Terminplaner, Navigationshilfe für die Fahrt zur Schule und Arbeit oder Hausaufgaben-hilfe wechselt. Laut Medienberichten arbeiten auch andere Technologiekonzerne wie zum Bei-spiel Microsoft derzeit an ähnlichen Systemen, sogenannten Chat-Bots.

Künstliche Intelligenz nimmt rasant zu

„Wir erleben jetzt das Ende der Dummheit“, beschreibt Lars Thomsen den Tipping-Point – und meint damit natürlich das Ende der Dummheit der Maschinen. „Viele Routinetätigkeiten, die bislang Menschen ausgeführt haben, werden in zehn Jahren durch Maschinen, Algorithmen, Roboter oder Com-puter ersetzt“, prognostiziert Thomsen. Eine Ent-wicklung, die zum einen den privaten Alltag betrifft, zum Beispiel in puncto Mobilität. Nach Spurhalteassistenten und automatischen Not-bremssystemen ist es nur noch ein kurzer Sprung bis zum selbstständig fahrenden Auto, dem die Passagiere das Lenken überlassen können, um sich stattdessen zum Beispiel die neuesten Nach-richten anzuschauen. „In zehn Jahren wird Sie allerdings Ihre Versicherung fragen, ob Sie wirklich noch selbst fahren wollen – mit der Konsequenz, dass Ihre Prämie dann vermutlich steigt, weil die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls mit einem auto-nom gesteuerten Fahrzeug deutlich geringer ist.

Die Zunahme der künst-lichen Intelligenz wird nach Ansicht von Thom-sen zum anderen auch die Arbeitswelt verändern. Dort übernehmen Maschi-nen, Roboter und Com- puter demnach ebenfalls immer mehr Routine- aufgaben. Zum Beispiel in der Sachbearbeitung und Buchhaltung – aber ›

Der Vordenker für die digitale Welt von morgen

Lars Thomsen gehört zu den weltweit führenden Zukunftsforschern. Seit seinem 22. Lebensjahr berät der Gründer der Future Matters AG Firmen, Konzerne, Institutionen sowie

regierungsnahe Stellen bei der Entwicklung von Zukunftsstrategien und Geschäftsmodellen der Zukunft – insbesondere auf den Gebieten Energie, Mobilität und Smart Networks.

Lars Thomsen ist Mitglied zahlreicher Think-Tanks und der World Future Society in Washington D.C.

#2 Schlüsselfaktor Maschinenintelligenz

Schlaue Roboter und Programme übernehmen künftig Standardprozesse, sodass sich die Menschen wieder auf das konzentrieren, was sie am besten können: kreative Lösungen finden.

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#3 Schlüsselfaktor Vernetzung

Wir werden in unserem Alltag durch intelligente Assistenten unterstützt, die uns Nachrichten vorsortieren, Standardanfragen automatisch beantworten – oder uns den Geburtstagswunsch des Partners nennen, den wir vielleicht schon vergessen haben.

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Im FokusSchöne neue digitale Welt?

#4 Schlüsselfaktor Individualisierte Produktion

Die Produktion wandert wieder in die Industrieländer zurück. Zum Beispiel wenn die Konsumenten individuelle Produkte wünschen und diese schnell haben möchten.

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Im FokusSchöne neue digitale Welt?

auch bei der Analyse von Aktien und Märkten oder bei der Anlageberatung. Felder, auf denen Robo-Advisors (siehe Seiten 16 bis 18) und Fin-techs (siehe Seiten 19 bis 21) neue Möglichkeiten eröffnen.

Digitalisierung als Jobmotor

Unter dem Strich wird diese Entwicklung nach Ansicht von Unternehmern aber nicht zu einem Verlust von Arbeitsplätzen führen. Das ist das Er-gebnis der jüngsten Studie UnternehmerPerspek-tiven, einer Initiative der Mittelstandsbank der Commerzbank. 43 Prozent der befragten Mittel-ständler rechnen damit, dass die digitale Trans- formation mehr Arbeitsplätze schafft als kostet. Demnach gebe es zwar Einspareffekte durch die Automatisierung – diese würden aber durch Wachs- tum ausgeglichen. Allerdings bremsten Fachkräf- temangel und Qualifikationsdefizite bei den Mit-arbeitern den digitalen Wandel derzeit noch aus.

Nach Ansicht von Zukunftsforscher Lars Thomsen kommt es für den Wirtschaftsstandort Deutsch-land deshalb darauf an, dass in der Bildungspolitik viele Maiskörner aufpoppen: „Die Qualifikationen, die in der digitalen Welt gefragt sind, werden hier-zulande auf der Schule und auf der Universität noch zu wenig gefördert.“ Zugleich sei es wichtig, dass Arbeitnehmer wissbegierig bleiben und ein Leben lang lernen. Die Bereitschaft dazu ist offen-bar groß. 71 Prozent der im Rahmen der Studie UnternehmerPerspektiven befragten Arbeitgeber bemerkten bei ihren Mitarbeitern ein verstärktes Interesse an Weiterbildung und Qualifizierung. Unternehmenslenker sollten dies laut Thomsen für sich nutzen: „Der beste Tipp, den ich Unternehmern geben kann, ist, die Neugier und Bereitschaft, Neues auszuprobieren, in ihrer Firma zu kultivie-ren und die Mitarbeiter entsprechend zu motivie-ren.“ Die Studie gibt ihm Recht: Das Topmanage-ment ist aus Sicht der Unternehmen künftig noch stärker als Vorbild und Motivator gefragt, muss Respekt und Vertrauen ausstrahlen und dabei selbst Mut für Innovationen und schnelle Entschei-dungen aufbringen.

Wie diese Innovationen aussehen können, zeigt ein Blick auf die Industrie 4.0 (siehe Seiten 12 bis 15). Durch intelligente und vernetzte Roboter lässt sich die Effizienz deutlich steigern. Ulrich Coenen,

der bei der Commerzbank für die digitale Trans- formation des Firmenkundengeschäfts zuständig ist, nennt als Beispiel einen Küchenhersteller, der durch intelligente Maschinen den Ausschuss bei der Produktion um 30 Prozent senken konnte. „Moderne Produktionsmaschinen, die mit einer komplexen Sensorik ausgestattet sind, erkennen schneller, an welcher Stelle ein Teil nicht norm- gerecht gefertigt ist“, so Coenen. In diesem Fall könnten die Produktionsprozesse früher abge-brochen und Kosten gespart werden.

Produktion wandert in Industrieländer zurück

Zukunftsforscher Thomsen sieht einen weiteren positiven Effekt: Der Einsatz von intelligenten In- dustrierobotern und die entsprechend günstigere Fertigung ermöglichten es, die Produktion in die Industrieländer zurückzuverlagern. Nach Ansicht von Experten hängt dies auch mit den wachsenden Wünschen der Konsumenten nach maßgeschnei-derten Produkten zusammen. Wenn die Verbraucher Waren individuell und schnell wollen, dann werde sich die Produktion entsprechend anpassen. Dann müsste zumindest die Endfertigung in Deutsch-land stattfinden.

Ein Schlüssel für die Herstellung individueller Pro- dukte sehen Experten auch in 3-D-Druckern – etwa bei Laufschuhen. Der Sportartikelhersteller Adidas etwa will künftig in Partnerschaft mit dem 3-D-Druck-Dienstleister Materialise den perfekten individuellen Schuh für jeden Läufer entwickeln. Thomsen sieht künftig aber auch noch ganz andere Anwendungsbereiche für 3-D-Drucker. Er rechnet damit, dass es Forschern in den kommenden zehn Jahren gelingen wird, stammzellenbasierte Nach-bildungen lebenswichtiger Organe zu drucken. Letztlich beschleunige die Digitalisierung und Robotik also auch die Fortschritte in der Medizin. Hier dürften in den kommenden Jahren ebenfalls viele neue Entwicklungen aufpoppen.

„Unternehmer sollten die Neugier und Innovationsbereitschaft in ihrer Firma kultivieren.“ Lars Thomsen, Gründer des Think-Tanks Future Matters

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Im FokusSchöne neue digitale Welt?

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Mittelstand trödelt bei Digitalisierung“, „Deutsche Wirt-schaft verpasst die Digitalisierung“ – der Mittelstand in

Deutschland, so besagten es Schlagzeilen wie diese noch vor einigen Monaten, schien auf dem Weg in die digitale Welt weit abgeschlagen. Doch spätestens die Hannover Messe im Frühjahr hat gezeigt: Viele Unternehmen sind auf die Über-holspur gewechselt. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür haben wir in Wiehl bestaunt. In einem Flachbau in einem Gewerbe-gebiet wurde sie greifbar, die Zukunft der modernen Arbeits-welt. Im Vorführraum der Firma HAHN Robotics, einer Tochter des mittelständischen Automatisierungsspezialisten HAHN Automation aus der Nähe von Koblenz, stand Sawyer, ein Industrie roboter der neuesten Generation. Der Name ist bewusst gewählt. Er nimmt Bezug auf Mark Twains be-rühmten Romanhelden Tom Sawyer, der offen und neugierig seine Welt entdeckt hat. Sawyer ist kein tonnenschweres, ungelenkes Ungetüm, wie es zum Beispiel in der Automobil-produktion zum Einsatz kommt. Sondern eine kompakte Maschine, kaum größer als ein normaler Kühlschrank. Der schlanke, fast filigrane Roboterarm ist dünner als der Ober-arm eines kräftigen Mannes und lässt sich mit seinen sieben

Gelenken flexibler bewegen als das menschliche Vorbild. Und dank mehrerer Sensoren und zweier Kameras, die

ihm als digitale Augen dienen, kann Sawyer auch kleine Gegenstände ertasten. „Er lässt sich ohne

große Vorkenntnisse bedienen, um mensch-liche Kollegen von Standardarbeiten zu

entlasten“, erklärt HAHN-Robotics-Vertriebs chef Christian Frank. Um

Sawyer zu sagen, was er tun soll, genügt es, ein paar Knöpfe zu

drücken und den Arm zu führen – etwa von der

Stelle, wo er ein Bau-

teil aufnehmen soll, zu der Stelle, wo er es abzulegen hat – umgehend führt die Maschine die Routine aus. Sawyer gehört damit zu einer neuen Generation von Robotern, sogenannten kollaborierenden Robotern. Diese Cobots genannten Maschi-nen lernen selbstständig, sie sind miteinander vernetzt und arbeiten mit menschlichen Kollegen im wahrsten Sinne des Wortes Hand in Hand zusammen. Cobots sind der neueste Trend in der industriellen Produktion. Die Nachfrage steigt ra-sant. Einer Studie von ABI Research zufolge soll sich die Zahl der weltweit eingesetzten Cobots bis 2020 verachtfachen.

Die Digitalisierung sorgt derzeit für eine Revolution in der Industrie. „In der vernetzten Fabrik wird die zentrale Steue-rung von der dezentralen Selbstorganisation abgelöst: Intel-ligente Produkte steuern aktiv den Produktionsprozess, kommunizieren über die gesamte Wertschöpfungskette hin-weg. Der komplette Lebenszyklus eines Produktes wird ver-folgbar“, berichtet Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer des Maschinen- und Anlagenbauverbandes VDMA. Der deutsche Mittelstand ist auf dem besten Weg, zum Treiber dieser Revolu tion zu werden. Egal ob Soft- oder Hardware – mit digitalen Produkten und Technologien „Made in Germany“ entstehen neue Geschäftsmodelle (siehe Info- kasten auf Seite 15), werden Fabriken effizienter, weil Ma-schinen untereinander selbstständig kommunizieren. Jedes Teil ist auto-matisch zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Die Folge: Prozesse werden fle xi bler, Um-rüst zei ten schrumpfen zu sammen. Selbst kleinste Mengen bis hin zu einem Stück ›

Fingerzeig für die Industrie 4.0 Der Mittelstand lief Gefahr, bei der Digitalisierung den Anschluss zu verlieren. Doch viele Beispiele zeigen: Deutsche Unternehmen haben deutlich aufgeholt.

Autor Thomas Luther

Der deutsche Mittelstand ist auf dem besten Weg,

zum Treiber der neuen Revolution zu

werden.

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Im Fokus

können die Unternehmen somit ohne zusätzlichen Kostenauf-wand produzieren. „Industrie 4.0 ist im deutschen Maschinen- und Anlagenbau angekommen“, resümiert VDMA-Experte Brodtmann. Laut einer Studie des Verbands beschäftigen sich derzeit 60 Prozent der deutschen Unternehmen im Maschinenbau mit der vernetzten Produktion.

Cobots helfen Menschen in der Produktion

Wirklichkeit ist diese vernetzte Produktion bereits zwischen Heidelberg und Karlsruhe beim Antriebsspezialisten Sew- Eurodrive. In der Fabrikhalle des Unternehmens wuselt eine ganze Heerschar von sich selbst organisierenden Cobots hin und her. Sie helfen den Mitarbeitern bei der Fertigung elek-trischer Getriebemotoren, die in Rolltreppen oder Fahr- zeugen zum Einsatz kommen. Dank der digitalen Technik ist Sew-Eurodrive in der Lage, seine Antriebe individuell zu konfigurieren und zu fertigen, und das zu den Kosten einer Massenproduktion. „Industrie 4.0 ist der größte Treiber unserer Wirtschaft“, ist Horst Wildemann, der an der TU München das Forschungsinstitut für Unternehmensführung, Logistik und Produktion leitet, überzeugt: „Nichts wird mehr ohne die intelligente Vernetzung an sich ‚dummer‘ Dinge gehen.“ Für die Produktion bedeutet das einen radikalen Wandel. Viele Mittelständler haben das längst erkannt und ihr Geschäftsfeld um neue, digitale Technologien erweitert.

Mitunter erfinden sich Unternehmen komplett neu – wie die Hamburger Otto Group. Die ehemals telefonbuchdicken Ver-sandkataloge haben die Hanseaten vor einiger Zeit einge-stampft und setzen voll auf Digitalisierung. Die Otto Group ist mittlerweile zu einem der umsatzstärksten deutschen Online-Händler geworden. Doch das zukünftige Geschäft will sie vor allem mit Service im Internet realisieren. Schon jetzt wickeln Otto-Töchter Online-Zahlungen ab und bieten

E-Commerce-Dienstleistungen an. Dazu gründet die Otto Group laufend neue Internetfirmen und hilft externen Start-ups mit Wagniskapital.

Andere Unternehmen erweitern ihr Geschäftsmodell, indem sie die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen. Dazu zählt Kaeser Kompressoren. Der Coburger Hersteller von Kom-pressoren zur Drucklufterzeugung für die Industrie bietet seinen Kunden neben dem Kauf von Geräten auch ein Betrei-bermodell an, bei dem die Kunden nur für die erzeugte Druckluft bezahlen. Möglich geworden ist dieses Geschäfts-modell erst dadurch, dass Kaeser Kompressoren für die Steue- rung seiner Maschinen die Cloudtechnik nutzt. So können Kundendaten laufend gesammelt und ausgewertet werden.

Beispiele wie diese zeigen: Effizienz und Profit lassen sich zunehmend durch Vernetzung von Maschinen erreichen. Nicht ohne Grund verkauft Trumpf, eine der Branchengrö- ßen im deutschen Maschinenbau in Ditzingen, längst nicht nur Fertigungsmaschinen, sondern auch die notwendige Software, damit die modernen Werkzeuge autonom zusam-menarbeiten. Auf dem Weg in die digitale Welt sind diese Unternehmen die Trendsetter.�

Vernetzte Welt: Einer Studie von ABI Research zufolge soll sich weltweit die Zahl der eingesetzten Cobots – links der Industrie -

roboter Sawyer – bis zum Jahr 2020 verachtfachen.

Mensch und Maschine fertigen in der Industrie 4.0 Hand in Hand – wie hier bei HAHN Automation.

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Drei Fragen an ... Christoph Kilger, Partner bei der Unternehmensberatung Ernst & Young (EY)

„Manager und Eigentümer müssen umdenken“

Herr Kilger, einer Anfang 2016 von EY veröffentlichten Studie zufolge haben zwar nahezu vier Fünftel der deut-schen Unternehmen das Thema Industrie 4.0 als strategisch wichtig für sich erkannt. Doch Ihre Studie offenbart auch: Zu wenige Firmen trauen sich, Industrie 4.0 konsequent zu Ende zu denken. Warum?

Die Details unserer Umfrage, bei der 550 vorwiegend mittelständische Firmen befragt wurden, zeigen, dass es meist die Inves titions- und Entwicklungskosten sind, die vor allem kleinere und mittlere Unternehmen abschrecken. Häufig mangelt es auch an qualifiziertem Personal.

Droht der Mittelstand also in Sachen Digitalisierung abgehängt zu werden?

Das lässt sich pauschal so nicht sagen. Wie immer bei Technologiethemen verlaufen Geschwindigkeiten und Umsetzungs dimensionen in den Unternehmen unterschied-lich. Grundsätzlich gilt es jedoch, die eingangs beschriebe- nen Probleme schnell zu lösen. Denn Industrie 4.0 ist von zentraler Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit und den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Was können Unternehmen tun, um die Digitalisierung besser für sich zu nutzen?

Neue Wege gehen und ihren Innovationsprozess offen gestalten zum Beispiel – etwa indem sie stärker als bisher mit Universitäten, Investoren und anderen Firmen kooperieren. Manager und Eigentümer sollten zudem wagemutiger sein und strukturell umdenken. Oft sind sie zu stark auf die eigene Branche fokussiert und scheuen einen radikalen Neuanfang. Häufig geht es daher beim Thema Digitalisierung nur darum, Produktivität zu steigern und Kosten zu senken. Die Firmen sollten stärker überlegen, wie sie das existierende Geschäfts-modell durch Digitalisierung ausweiten können.

Wie Firmen mit der Digitalisierung Geld verdienen

Digitalisierung, Industrie 4.0, Internet of Things – es gibt viele Schlagworte, die die aktuelle industrielle Revolution beschreiben. Mit verschiedenen Ansätzen schlagen Unternehmen daraus Kapital.

Die Innovatoren Diese Unternehmen entwickeln neue Produkte und Dienstleistungen, die erst durch Digitalisierung und Nutzung des Internets möglich geworden sind. Dazu gehören Suchmaschinenbetreiber oder Software- entwickler, die dafür sorgen, dass Maschinen per Smartphone oder PC gesteuert werden.

Die Verdränger Die Anbieter disruptiver Technologien verdrängen bestehende (analoge) Produkte und Dienstleistungen. Das gilt zum Beispiel für Online-Händler, die dem lokalen Einzelhandel Konkurrenz machen.

Die Kommunikatoren Diese Technologieunternehmen arbeiten an Anwen-dungen, die den selbstständigen Austausch von Daten zwischen Maschinen sowie zwischen Maschine und Mensch ermöglichen. Beispiele dafür sind Roboter- spezialisten.

Die Datensammler Diese Firmen suchen in großen Datenmengen nach Mustern, die ihnen Sensoren in Maschinen, Fahrzeugen und Gebäuden liefern. Die Ergebnisse werden an andere Unternehmen verkauft oder im eigenen Hause genutzt, um neue Services anzubieten. Beispiel sind die Anbieter aufbereiteter Telemetrie- und Klimadaten.

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Im FokusFingerzeig für die Industrie 4.0

Wenn die Maschineden Anleger berätDie Digitalisierung verändert die Welt – die Auswirkungen spüren auch Privatanleger.

Autor Chris-Oliver SchickentanzFotografie Markus Hintzen

E s ist verrückt, die Dinge immer gleich zu machen und dabei auf andere Ergebnisse zu

hoffen.“ Dieses berühmte Zitat von Albert Ein-stein treibt viele Menschen in der digitalen Welt um. Sie stellen die Dinge infrage, verändern Arbeits abläufe und denken sie komplett neu. Dadurch verändert sich die Welt derzeit so dyna-misch wie noch nie zuvor in ihrer Geschichte. Neue Chancen und Geschäftsmodelle entstehen, die die Kapitalmärkte massiv beeinflussen und ihre Spuren hinterlassen dürften. Doch nicht jeder digitale Trend ist auch ein Segen.

Immer mehr Geld fließt in digitale Projekte

Rund 78 Milliarden Euro geben deutsche Unter-nehmen derzeit für IT-Investitionen aus. Ein kleiner Teil wird dafür benötigt, um bestehende IT-Systeme am Laufen zu halten, die vorhandene Hardware zu modernisieren oder etablierte Soft-ware an neue Bedürfnisse anzupassen. Ein immer größerer Teil des Geldes fließt dagegen in „echte“ digitale Projekte: in veränderte Geschäftsmodelle, die Erschließung neuer Absatzmärkte und -kanäle sowie die Steigerung des Kundenerlebnisses. So gesehen hat diese „digitale Welle“ positive Konse-quenzen: Zum einen wird Digitalisierung zu einem wesentlichen Wachstumsmotor für die Wirtschaft. In kaum einem anderen Bereich investieren Unter-nehmen so stark und stützen damit das Wachstum der Volkswirtschaft. Zum anderen steht endlich

wieder bei vielen Großkonzernen der Kundennut-zen im Mittelpunkt der Unternehmensentwicklung. Dies ist ein guter Kontrapunkt zu den meist kos-tengetriebenen Investitionszyklen in den 1980er- und 1990er- Jahren.

Digitale Geschäfte beflügeln die Kurse

Die Börsen honorieren diese Entwicklung. Eine Auswertung der Citigroup belegt, dass Unter-nehmen mit einem großen Umsatzanteil digitaler Geschäfte eine spürbar höhere Börsenbewertung zugestanden wird als Konkurrenten mit einem hohen „Offline“-Anteil. Dies dürfte mehrere Gründe haben: Zum einen gelingt es Unter- nehmen mit guter digitaler Präsenz, Umsätze schneller zu steigern und jüngere (und damit zukunfts trächtige) Zielgruppen zu erschließen. Zum anderen sind digitale Prozesse meist kostengünstiger, was sich positiv auf die Gewinn- spanne auswirkt. Digitale Unternehmen wachsen schneller – und sind dabei üblicherweise auch noch profitabler.

Mutige Entscheidungen sind gefragt

Doch natürlich kann es bei einem Trend nicht nur Gewinner geben. Zahlreiche Konzerne haben die Digitalisierung verschlafen und zu lange mit ent-sprechenden Investitionen gewartet. Dadurch verlieren sie nun Marktanteile und stehen mit

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Im FokusIm Fokus

Chris-Oliver Schickentanz, Chief Investment Officer der Commerzbank, hat die Auswirkungen der Digitalisierung für Investoren im Blick.

dem Rücken zur Wand. Darüber hinaus gibt es auch Industriezweige, die unter dem Trend zur Digitalisierung besonders leiden oder sich neu erfinden müssen. Dazu gehören beispielsweise klassische Medienkonzerne: Immer weniger junge Menschen schauen noch traditionelle Fernseh-sendungen oder kaufen sich eine Zeitung aus Papier. Somit ist in der Medienindustrie besondere Kreativität gefragt, traditionelle Geschäftsmo- delle in das digitale Zeit alter zu transformieren. Radikale Umbrüche und mutige Entscheidungen sind dabei unerlässlich.

Finanzbranche verändert sich ebenfalls

Und auch die Finanzbranche steht vor gewaltigen Umbrüchen. Immer mehr „Fintechs“ versuchen, den etablierten Banken das Wasser abzugraben. In der Anlageberatung sprießen dabei vor allem sogenannte Robo Advisors wie Pilze aus dem Boden. Sie versprechen, die private Geldanlage zügig zu strukturieren, intelligent zu gestalten und damit dem Anleger beim Erreichen seiner Vermögensziele behilflich zu sein. ›

„Bei vielen Großkonzernen steht endlich wieder der Kundennutzen im Mittelpunkt. An den Börsen wird diese Entwicklung honoriert.“Chris-Oliver Schickentanz, Chief Investment Officer Commerzbank AG

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Im FokusWenn die Maschine den Anleger berät

Und tatsächlich hat Robo Advice die Diskussion um die private Geldanlage bereichert:

• Geld anlegen statt Geld sparen! Das Credo der Robo-Dienstleister bei der Wertpapieranlage passt in das aktuelle Null zinsumfeld. Tagesgeld und Sparbuch sind keine geeigneten Instrumente mehr, um Vermögen langfristig aufzubauen.

• Chancen und Risiken sind zwei Seiten einer Medaille! Bei den meisten Robo-Beratern steht die Ermittlung des passenden Risikoprofils im Vordergrund des Anlageprozesses. Dies deckt sich mit dem Vorgehen klassischer Banken und Finanzdienstleister, hat aber dennoch großen erzieherischen Wert.

• Struktur ist wichtig! Robo Advice konzentriert sich heute im Wesentlichen darauf, die für den Privatanleger passende Vermögensstruktur zu identifizieren. Dies ist der richtige Fokus. Denn verschiedene empirische Studien belegen, dass die Vermögensstruktur der mit Abstand wich-tigste Performancetreiber in der Geldanlage ist.

Robo Advice ist mitunter Etikettenschwindel

Trotz dieser Positivaspekte ist Robo Advice kein Allheilmittel für die private Geldanlage. Dies wird allein schon deutlich, wenn man die Namens- gebung kritisch hinterfragt. „Robo“ suggeriert Anlegern, dass es sich hier um hochintelligente, mathematische Verfahren bis hin zur künstlichen Intelligenz handelt. Das ist aber in der Regel nicht der Fall. Meist stehen hinter der sogenannten Robo-Welt einfachste Optimierungsmodelle, die das mathematische Geschick eines durchschnitt-lichen Oberstufenschülers kaum überfordern. Auch die Bezeichnung „Advice“ ist missverständ-lich. Denn statt individueller Anlagevorschläge geht es bei Robo Advice um das genaue Gegen-teil, nämlich darum, die Individualität des Kunden so weit zu pauschalisieren, dass man einige wenige Kundengruppen mit grob vergleichbaren Charak-teristika definieren kann. Denn schließlich soll Robo Advice den Anlageprozess ja industrialisie-ren und damit für die Betreiber möglichst kosten-effizient gestalten. Echte Individualität in der Geldanlage bleibt so auf der Strecke!

Persönliche Beratung ist vielen Anlegern wichtig

Deshalb ist Robo Advice keine ernsthafte Alterna-tive zur echten Beratung. Zudem ist Geldanlage für die meisten Menschen noch immer Vertrauens-sache. Viele Kunden werden auch in Zukunft nicht auf den persönlichen Kontakt zu ihrem Berater verzichten. Denn dieser kennt die relevanten Hin-tergrundinformationen seiner Kunden. Digitali- sierung kann also nicht in jedem Fall traditionelle Prozesse ersetzen.

Die Vertrauensbasis zwischen Kunde und Anlage-berater wird auch deswegen immer wichtiger, weil die Digitalisierung unmittelbare Negativfol-gen für die Kapitalmärkte hat. Immer stärker automatisierte Handelsprozesse ermöglichen es, Aktien, Anleihen und andere Wertpapiere in Sekundenbruchteilen umzuschlagen. Dies eröff-net gerade professionellen Anlegern die Möglich-keit, schnell auf neue Entwicklungen zu reagieren. Schattenseite: Pensionskassen, Versicherungen und Stiftungen agieren immer nervöser und sorgen so mitunter für heftige Kursausschläge. Digitalisierung ist also auch ein Treiber für mehr Volatilität an den Märkten.

Die Digitalisierung ist Fluch und Segen zugleich

Fazit: An der digitalen Welle kommen Anleger in den kommenden Jahren nicht mehr vorbei. Denn Unternehmen, denen es gelingt, ihre Geschäfts-modelle in die neue Welt zu transformieren, werden ihre Umsatzbasis deutlich ausweiten und auch an der Börse für Furore sorgen. Aber wie so oft im Leben ist nicht alles Gold, was glänzt. Die Schatten seiten der Digitalisierung zeigen sich bei- spielsweise in höheren Kursschwankungen, die das Leben des Privatanlegers nicht einfacher machen werden.�

„Robo Advice ist kein Allheilmittel für die private Geldanlage.“

Chris-Oliver Schickentanz, Chief Investment Officer Commerzbank AG

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Im FokusWenn die Maschine den Anleger berät

Es ist nur ein einzelnes Wort, doch es impliziert vieles: Fintech. Es bezeichnet die Verbindung von Fi nanz-

dienstleistungen mit intelligenter Technologie. Populär ge-macht hat den Begriff eine Reihe von Start-ups, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die Finanzbranche zu modernisie-ren. Ihre Versprechen: ein größeres Nutzungs erlebnis, ein-fachere Prozesse, bessere Ergebnisse. Ihre Vorbilder: Un-ternehmen aus anderen Branchen wie Airbnb oder Amazon, die bereits den Tourismussektor und den Einzelhandel re-volutioniert haben. Kein Wunder also, dass auch große Banken darüber nachdenken, wie sie Ansätze der jungen Finanztechnologie-Unternehmen in ihr Angebot integrie-ren können.

Ein Unternehmer, der die Fintech-Bewegung von Beginn an mitgeprägt hat, ist Yoni Assia. 2006 hat der heute 35-Jährige

Aufbruch in eine neue Finanzwelt

Junge Technologieunternehmen verändern mit ihren Ideen die Finanzbranche. Durch Koopera- tionen mit etablierten Banken können sie die Finanzwelt revolutionieren.

Autor Holger Handstein

aus Israel die Fintech-Plattform eToro gegründet. Damals konnte von einem echten Fintech-Sektor noch keine Rede sein – die Entwicklung steckte in den Kinderschuhen. Das hat sich gründlich geändert: Als Vorstandsvorsitzender ist Assia nun Herr über ein Unternehmen mit 4,5 Millionen Kunden in 140 Ländern. Die rasante Entwicklung hat auch das Interesse großer Investoren geweckt. Zu den Anteils eignern von eToro gehört CommerzVentures, der Venturekapital- Fonds der Commerzbank (siehe Infokasten auf Seite 21).

Assias Plattform erlaubt es Anlegern, die Strategien erfolg-reicher Trader zu kopieren, ohne dafür zu zahlen. Sie ent-richten lediglich die Gebühren für den Kauf und Verkauf der für die Umsetzung der Strategien nötigen Wertpapiere. Im Gegenzug entschädigt eToro die erfolgreichen Trader, die von anderen kopiert werden, mit einem Teil der ›

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Im Fokus

Die Commerzbank fördert Fintechs

Die Commerzbank hat einen inno vativen Weg gefunden, die Entwicklung von Fintechs zu fördern: Im Jahr 2013 gründete sie die Main Incubator GmbH. Das Tochterunternehmen der Commerzbank möchte Jungunter- nehmen in der Anschubphase fördern und deren Umsetzung im Markt ermöglichen. Der Fokus liegt dabei auf dem Firmenkundengeschäft. Zum Portfolio gehört neben Traxpay beispielsweise der innovative Technik- finanzierer ByeBuy.

Mehr Informationen:

www.main-incubator.com

Handelsgebühren. Das Modell erscheint ebenso einfach wie einleuchtend. Und Assia klingt entsprechend selbstbewusst, wenn er berichtet, dass das Weltwirt-schaftsforum in einer aktuellen Studie das sogenannte Social Trading zu einer der disruptiven Technologien erklärt hat, die die Finanzbranche dauerhaft verändern können. Disruption – darum geht es vielen Fintechs. Das englische Verb to disrupt heißt so viel wie unter-brechen oder zerreißen. Entsprechend sollen disruptive Technologien beste-hende Strukturen aufbrechen, sie durch neue ersetzen.

Doch wie weit werden die jungen Un-ternehmen mit ihren revolutionären Plänen kommen? Handelt es sich nur um einen kurzlebigen Hype oder ein langfristiges Phänomen mit der Macht, eine Branche zu verändern? Andreas Hackethal, Professor für Finanzen an der Goethe-Universität Frankfurt, gibt eine differenzierte Antwort auf diese Frage. „Wenn man die Digitalisierung als Welle sieht, dann sind kleine eigen-ständige Start-ups das Kräuseln an der Oberfläche. Darunter entwickeln sich mächtige Strömungen.“ Und wenn die Welle über die Branche hinweggegan-gen ist, wird der Finanzsektor völlig anders aussehen als heute, davon ist Hackethal überzeugt. „Die Art und Wei-

se, wie Menschen Wertpapiere kaufen und Vermögen anle-gen, wird sich verändern“, sagt er. Die Branche insgesamt zeige derzeit ein deutlich höheres Innovationstempo als vor fünf Jahren.

Revolution statt Evolution?

Bewegung, Geschwindigkeit, Druck. Damit sind drei wich-tige Charakteristika des digitalen Wandels genannt. „Fin-tech-Start-ups machen viele Experimente, sie probieren etwas aus und schauen, ob es funktioniert“, erklärt Hackethal. „Das können sie tun, weil sie schlank aufgestellt sind, sowohl organisatorisch als auch technisch.“ Bei etablierten Banken sei dies schwieriger. Sie verfügten über gewachsene Organi-sationen, große Kundenstämme, eine komplexe IT und würden zudem streng reguliert. „Sie können es sich deshalb kaum leisten, im Experimentiermodus unterwegs zu sein“,

„Die Art und Weise, wie Menschen Wertpapiere kaufen und Vermögen anlegen, wird sich verändern.“Professor Andreas Hackethal

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Im FokusAufbruch in eine neue Finanzwelt

sagt Hackethal. Fintech-Unternehmer Assia bestätigt das: „Wenn Sie innovativ sein wollen, dann ist es immer einfacher, ohne eine bestehende Kundenbasis zu starten.“ Gerade der große Kundenkreis und die persönliche Beratung sind aber zugleich die Stärke der Banken. „Es gibt nur sehr wenige andere Branchen, die über ähnlich gute Voraussetzungen verfügen“, erklärt Hackethal. „Außer Energieversorgern und Telekommunikationsunternehmen unterhält eigentlich nie-mand ähnlich langfristige und datenintensive Beziehungen zu seinen Kunden.“

Vernetzung zwischen Groß und Klein

Die Technologien der Fintechs könnten helfen, diese Stärken besser zu nutzen. „Bei der Digi talisierung geht es um zwei Gesichtspunkte“, erläutert Hackethal. „Der erste ist, dass die Unternehmen sys tematisch Daten auswerten, um die Bedürfnisse ihrer Kunden besser zu verstehen und sie dann mit neuen Angeboten zugleich komfortabel und günstig zu erfüllen. Der zweite Aspekt ist die Kundeninteraktion in einer immer mobilen und vernetzten Welt.“ Der Experte ist überzeugt, dass es in den kommenden Jahren verstärkt

zur Zusammenarbeit von klassischen Finanzinstituten mit Fintechs kommen wird. Auf welchem Weg dies gesche-he, sei dabei zweitrangig – durch Kapitalbeteiligungen, durch direkte Aufkäufe oder durch Kooperationen. Wichtig für etablierte Banken sei es, die innovativen Ideen der Start-ups für die eigenen Kunden so zu nutzen, dass die Abwicklung ihrer Bankgeschäfte für diese noch be-quemer wird. Wie dies in der Praxis funktioniert, macht Main Incubator vor, ein Tochterunternehmen der Com-merzbank, das systematisch Fintechs bis zur Marktreife begleitet (siehe Infokasten auf Seite 20): Es fördert

aktuell unter anderem das Start-up Traxpay. Das hat eine Technologie ent-wickelt, die den Zahlungsverkehr zwi-schen Unternehmen vereinfacht und beschleunigt, indem alle relevanten Daten in Echtzeit zwischen zwei Ge-schäftspartnern übertragen werden. Wenn das System marktreif ist, könnte es vor allem für Unternehmenskun- den der Commerzbank interessant werden. Das Beispiel Traxpay zeigt: Die Fintech-Bewegung ist inzwischen den Kinderschuhen entwachsen und gestaltet die Finanzwelt von morgen mit – gemeinsam mit zukunftsgerich-teten Banken.

Die Fintech-Bewegung ist inzwischen den Kinderschuhen entwachsen und

gestaltet die Finanzwelt von morgen mit.

Venture-Kapital für Start-ups

Eine weitere Einrichtung zur Finanzierung von Start-ups aus der Finanz- und Ver- sicherungsbranche ist das 2014 gegründete Commerzbank Tochterunternehmen CommerzVentures GmbH. Commerz-Ventures beteiligt sich an jungen Unter- nehmen, die sich in der Marktreife befinden, und ermöglicht Folgefinanzierungen in der Wachstums phase. Länderschwerpunkte sind Europa, Israel und die USA. Im aktuel- len Portfolio finden sich die Social-Trading- Plattform eToro sowie die Cloud-basierte Banking-Plattform Mambu.

Mehr Informationen:

www.commerzventures.de

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Im FokusAufbruch in eine neue Finanzwelt

Alle Hände voll zu tun: Sven Hock arbeitet am Ausbau der Angebotspalette seines Start-ups Service Partner One.

Vom Handwerker bis zum Obstkorb: Das Start-up Service Partner One bietet Unternehmen einen Rundum-Service per Mausklick.Autorin Flora Rothe Fotografie Daniel Hofer

Happy Office

Wer das helle Loft-Büro in einem Hinterhof im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg betritt, der sieht zunächst

nur eines: Obst. Wohin das Auge blickt, stehen Körbe mit appetitlich aufgeschichteten Äpfeln, Birnen, Weintrauben und Orangen. Die sind jedoch nicht für die rund 70 Mitarbei-ter des jungen Unternehmens Service Partner One bestimmt, sondern stehen bereit für die Auslieferung an Kunden. „Die Obstkörbe sind noch immer unser Türöffner“, erklärt Sven Hock, der das Start-up gemeinsam mit seinen Partnern Jonas Blauth und Nadine Capoen im Mai 2015 gründete. Ihr Ziel prangt in großen Lettern an der Wand: „Making Offices Happy“. Ein hehrer Anspruch, der allein mit einer saftigen Orange und einem knackigen Apfel nicht zu erfüllen ist.

Service Partner One bietet Unternehmen deshalb noch mehr. Nämlich alles, was sie für ihre Büroorganisation benötigen: Reinigungskraft, Elektriker, Toilettenpapier, Kekse, Büro- materialien oder Kaffeemaschine. Klingt erst einmal nicht spektakulär, trifft aber den Nerv der Zeit: Innerhalb eines Jahres hat das Start-up gut 500 Unternehmen als Kunden gewinnen können, und jeden Tag kommen mindestens fünf weitere hinzu. „Unser Multi-Service für Unternehmen ist ein-zigartig“, erklärt Hock selbstbewusst. „Anstatt für jede einzelne Leistung aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Anbietern auswählen zu müssen, finden Kunden bei uns alle Leistungen rund um das Office-Management aus einer Hand.“

Um das zu bewerkstelligen, arbeitet Service Partner One mit lokalen Dienstleistern und Lieferanten zusammen. Die Aus-wahl dieser Partner spielt für Hock eine Schlüsselrolle in sei-nem Geschäft. Denn ist der Kunde unzufrieden, fällt das auf das Start-up zurück. Bestellt wird über eine eigens program-mierte komfortable Softwarelösung, die Bestellungen schnell und einfach für die Unternehmen macht. Zusätzlich stellt Service Partner One seinen Kunden ein iPad zur Verfü-gung, die Bestellung funktioniert aber auch auf dem Com-puter am Arbeitsplatz. Nach Beendigung des Auftrags loggt sich der ausführende Partner am iPad im Büro des Kunden ein und markiert die Aufgabe als erledigt. Das Office- Management des Unternehmens kann danach die Leistung bewerten. „So sind wir über den gesamten Prozess hinweg immer auf dem Laufenden und können eingreifen, wenn etwas nicht klappt oder der Kunde Mängel anmahnt“, erklärt Hock. Am Ende des Monats erhält der Kunde eine Rechnung, die alle Dienstleistungen detailliert und transparent auflistet.

Das Konzept funktioniert. Die Kunden sind meist kleinere bis mittlere Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern aus den unterschiedlichsten Branchen. Innerhalb eines Jahres hat Service Partner One Standorte in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Köln/Düsseldorf und München aufgebaut. Nun werde die

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Im Fokus

Peripherie erschlossen. Pünktlich zum einjährigen Bestehen wurde zudem in London das erste Büro außerhalb Deutsch-lands eröffnet, weitere europäische Länder sollen folgen. „Wir wollen schnell expandieren, um uns in Europa einen Vor-sprung vor potenziellen Nachahmern zu verschaffen“, erklärt Hock. Die Geschäftsidee kam dem 35-Jährigen in den USA, wo er als Berater für die Expansion eines US-Start-ups tätig war. Dort sei die Service-Industrie deutlich stärker aus-

geprägt als in Deutschland, Unternehmen bemühten sich, ihren Mitarbeitern das Office so angenehm wie möglich zu machen. Das fange beim Frühstück an, mittags kochten Caterer und Obst sei immer für alle da. „Diese Art der Versor- gung kennen wir in Deutschland meist nur von Großkonzer- nen. Unser Service erlaubt es nun auch kleineren und mittleren Unternehmen, eine optimale Büroatmosphäre zu schaffen.“

So fand der Obstkorb mit Hock seinen Weg in deutsche Un-ternehmen. „Der ist und bleibt neben Getränken und Reini-gung unser am häufigsten geordertes Produkt“, sagt er. Kapitalgeber fanden er und seine beiden Partner schnell. Von der Idee bis zur Gründung des Unternehmens dauerte es nur drei Monate. Anfangs verpackten Hock und seine Kollegen auch selbst mal Hunderte Kilo Obst oder nahmen den Putzlappen in die Hand. Gut erinnert er sich an den Anruf eines Start-ups, das im wahrsten Sinne des Wortes von heute auf morgen eine komplette Büroeinrichtung mit 60 Schreibtischen und Stühlen, Schränken, zehn Fernsehern sowie Getränke orderte. „Da haben wir alle zusammen in einer Nachtschicht fünf Last- wagen beladen und sämtliche Möbel montiert und aufgestellt.“

Selbst anpacken müssen Hock und seine Partner Blauth und Capoen heute nicht mehr. Stattdessen arbeiten sie am wei-teren Ausbau ihrer Serviceleistungen. Hock denkt dabei zum Beispiel an IT-Produkte und -Dienstleistungen. Wie er seine eigenen Mitarbeiter happy macht? „Mit einer lockeren Atmos- phäre, einem familiären Umfeld und einem gemeinsamen Bier freitags nach 18 Uhr“, so Hock. Und was ist mit einem Obst-korb? Hock lacht: „Damit natürlich auch.“�

„Die Generation Y verlangt nach weiteren Convenience Services am Arbeitsplatz – ein normaler Filterkaffee reicht schon lange nicht mehr.“Sven Hock, Service Partner One

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Im FokusHappy Office

So geht modernes Banking: von zu Hause aus, unterwegs, jederzeit und persönlich – wie Sie es wünschen.

Immer für Sie da

Autorin Andrea BreschIllustration Lorena Addotto

Die Welt wandelt sich. Längst werden mehr als die Hälfte aller Suchanfragen über mo bile

Geräte getätigt, online einkaufen gehört laut aktuellen Zahlen des Digitalverbands bitkom für 54 Millionen Deutsche zum Alltag. Jeder Dritte kann sich laut bitkom sogar vorstellen, in Zukunft fast komplett bargeldlos zu leben.

Mit den Kauf-, Lebens- und Kommunikations-gewohnheiten verändern sich auch die Anforde-rungen und Wünsche, die Kunden an ihre Bank haben. Die Commerzbank auf dem Weg zur Multi-kanalbank hat das früh erkannt und erfüllt viele davon bereits heute: So bietet sie ein umfas-sendes Online Banking und innovative Apps für Smartphone und Tablet sowie mit dem Online- Dialog ein Chat-Angebot.

Dank der Sicherheitsgarantie können Kunden der Commerzbank ihre Bankgeschäfte sorgenfrei im Internet erledigen. Bei Transaktionen mit mobile- oder photoTAN werden im Schadensfall die ent-standenen Kosten vollständig übernommen.

TELEFON BANKING: • Rund um die Uhr und weltweit

Informationen abfragen und Transaktionen durchführen

TELEFONISCHE

BANKGESCHÄFTE

PERSÖNLICHE

BERATUNG

RELATIONSHIP MANAGER: • Langfristige persönliche Betreuung

für Wealth-Management-Kunden durch einen festen Ansprechpartner für alle Anliegen

• Beratung am Commerzbank Standort oder beim Kunden nach Vereinbarung

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Im Fokus

BANK-

GESCHÄFTE

ONLINE

UND MOBIL

> Kontostand-App• Ohne Login• Anzeige der zehn aktuellsten

Kontoumsätze• Auch auf Apple Watch nutzbar

> photoTAN-App • Innovatives Sicherheitsverfahren:

TAN wird durch die Umwandlung eines farbigen Barcodes erzeugt

> Kontowechsel-App• In circa zehn Minuten zur

Commerzbank wechseln• Zahlungspartner werden automa-

tisch identifiziert und nach Prüfung und Freigabe durch den Kunden informiert

> videoIDENT-App • Digitale Legitimation für Neukunden

SOCIAL-MEDIA-KANÄLE DER COMMERZBANK:

Webseite www.commerzbank.de

blog.commerzbank.de

KUNDENMAGAZIN WERTVORSTELLUNG

WERTPAPIER-NEWSLETTER

ONLINE UND MOBILE BANKING:• Rund um die Uhr und überall erreichbar über www.commerzbank.de

oder mit Apps

• Sichere und bequeme Abwicklung von Bankgeschäften

• Überblick über Depots und Portfolio

• Mit Sicherheitsgarantie: Online Banking mit photo- oder mobileTAN völlig sorgenfrei nutzen – im Schadensfall erstattet die Commerzbank die entstandenen Kosten

INFORMATIONS-

ANGEBOTE

ONLINE

DIALOGONLINE DIALOG (CHAT): • Ohne Terminvereinbarung montags

bis freitags von 7 bis 22 Uhr erreich-bar, am Wochenende von 8 bis 20 Uhr

• Persönliche Betreuung bei Services und Fragen rund ums Banking und zu Produkten

• Unterstützung beim Produktkauf oder der Beauftragung von Services

• Als Text-, Audio- oder Video-Chat

> www.commerzbank.de• Bankgeschäfte online, von

zu Hause oder unterwegs

> Banking & Services-App • Umfassendes Banking-Angebot

für das Smartphone • Flexibel unterwegs nutzbar• Fotoüberweisung durch Scannen

des Überweisungsvordrucks oder QR-Codes auf der Rechnung – das Abtippen der Daten entfällt

> Tablet-App• Mobile Banking

optimiert für das Tablet• Inklusive Fotoüberweisung

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Im FokusImmer für Sie da

Spenden für den Umbau

Insgesamt 56 Millionen Euro sind für den Um- und Ausbau des Sencken-berg Naturmuseums veranschlagt. Aktuell steht das Spendenbarometer bei rund 9,5 Millionen Euro. Die Commerzbank-Stiftung beteiligt sich als Initiativförderer, viele Unternehmen und Privatpersonen sind dem Beispiel bereits gefolgt und haben für den Umbau gespendet. „Es ist sowohl möglich, sich mit einer kleinen Summe zu beteiligen, als auch, die Patenschaft für ein konkretes Projekt oder Exponat zu überneh-men“, erklärt Martin Čepek, der das „Projekt Senckenberg 2020 – Neues Museum“ leitet. „Auch Spenden in Form von Dienstleistungen, die zum Umbau beitragen, sind willkommen.“ Mit der Fundraising-Kampagne „Die Welt baut ihr Museum“ wirbt die Senckenberg Gesellschaft weitere Mittel ein. Aktuelle Umbau- und Spenden-Informationen gibt es unter:

www.die-welt-baut-ihr-museum.de Mehr Infos über die Commerzbank-Stiftung finden Sie unter:

www.commerzbank-stiftung.de

Von der Urzeit in die Zukunft Das Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt erfindet sich neu. Ab 2020 können Besucher mehr Exponate, Forschungsergebnisse und digitale Welten bestaunen.

Autorin Andrea Bresch

10.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche

Planetarium

mit 150 Sitzplätzen

1 Zukunftslabor zum Selberforschen

1 Nachbau des Wissenschaftslabors

der Internationalen Raumstation

300 Quadratmeter nur für Kinder

600 Quadratmeter für Sonderausstellungen

Globus mit 6 Metern Durchmesser, der zeigt, welche Parameter das System Erde beeinflussen

So spannend wird die neue Museumswelt

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Panorama

So sieht die Zukunft aus: Ein frei hängender Globus mit sechs Metern Durchmesser soll Besuchern des Senckenberg Naturmuseums zei-

gen, was passiert, wenn der Klimawandel fortschreitet, die Polkappen schmelzen und der Meeresspiegel sich verändert. Allerdings müssen sich Wissenshungrige noch ein paar Jahre gedulden, bis sie modernste Simulationstechnik und neueste Forschungsergebnisse des Sencken-berg Biodiversität- und Klima-Forschungszentrums auf diese Weise verknüpft erleben können. Denn das Museum hat zwar mit der Fund-raising-Kampagne zur Erweiterung der Ausstellungsfläche von 6.000 auf 10.000 Quadratmeter begonnen. Fertig sein wird der Umbau aber erst 2020. Dann aber wird das Museum endgültig zu den spektaku-lärsten seiner Art in Europa aufsteigen. Denn der Dauerbrenner einer der größten Naturkundeschauen Deutschlands – eine einmalige Samm-lung an Dinosaurierskeletten, -schädeln und -knochen – wird künftig durch digitale Erlebniswelten ergänzt. So werden Forschungsergeb-nisse für jedermann zugänglich und erlebbar.

Neue Ära für alte Exponate

„Wir haben in rund 200 Jahren knapp 40 Millionen Exponate gesammelt und sind räumlich an unsere Grenzen gelangt. Deshalb freuen wir uns, dass nun ein Ausbau ansteht“, erklärt Martin Čepek, Leiter für Zentrale Museumsentwicklung bei Senckenberg. Geplant sind die vier neuen Ausstellungsbereiche Mensch, Erde, Kosmos und Zukunft. „Es ist uns wichtig, neben weiteren Exponaten auch die Schwerpunkte unserer For-schung zu präsentieren“, ergänzt Professor Volker Mosbrugger, General-direktor der Senckenberg Gesellschaft. Besonders interaktiv soll dies im Themenbereich Mensch geschehen: „Die neuesten Erkenntnisse der Hirnforschung wollen wir begreifbar und begehbar zeigen“, sagt Čepek. Zudem sind ein Planetarium und ein Nachbau des Columbus Lab, des Wissenschaftslabors der Internationalen Raumstation, geplant.

Ein Museum zum Mitmachen

Die Commerzbank-Stiftung unterstützt die Erweiterung des Museums als Initiativförderer mit gut 500.000 Euro. „Wir möchten dazu beitragen, das breite Angebot nicht nur zu erhalten, sondern im Sinne der kultu-rellen Bildung auch auszubauen. Nach der Neuausrichtung lässt das Museum Kinder und Erwachsene auf Entdeckungsreise gehen und weckt so das Interesse an Wissenschaft und Forschung“, sagt Stif-tungs-Vorstand Astrid Kießling-Taskin. „Es wird beispielsweise ein Science Investigation Center geben, in dem Besucher selbst forschen können. Zudem soll ein spezieller Kinderbereich den Nachwuchs spie-lerisch an Naturkunde heranführen“, ergänzt Čepek. Da der Umbau in Teilschritten erfolgt, sind weite Teile der aktuellen Ausstellung auch während der Erweiterung für Besucher geöffnet. Sehr wohl vom Um-bau betroffen sind hingegen einige Bewohner des Museums, die vorüber gehend in ein neues Zuhause umziehen müssen. So beher-bergte die Commerzbank bereits das Wahrzeichen des Senckenberg Naturmuseum: Die 28 Meter lange Plastik eines Diplodocus-Sauriers fand im Foyer der Commerzbank in Frankfurt Unterschlupf.�

PanoramaVon der Urzeit in die Zukunft

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„Man kann nur im Team gewinnen“Führungskräfte können vom Spitzensport lernen, sagt Professor Hans-Dieter Hermann, Psychologe der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, im Interview. Autor Moritz MiebachIllustration Marie-Luise Emmermann

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Panorama

Herr Professor Hermann, Sie sind seit 2004 für die deut-sche Herren-Fußball-Nationalmannschaft tätig. Parallel arbeiten Sie auch mit Managern aus der Wirtschaft. Wie unterscheidet sich der Leistungsdruck in beiden Berufs-gruppen – wer steht stärker unter Strom?

Das ist individuell unterschiedlich, da Stressresistenz ein Persönlichkeitsmerkmal ist. Der Sport ist natürlich viel un-mittelbarer, schonungsloser und teilweise auch öffentlicher. Das Ergebnis ist direkt da, man kann sich nicht verstecken. Führungskräfte aus der Wirtschaft fällen Entscheidungen, für deren Konsequenzen sie auch in der Zukunft die Verant-wortung tragen. Hier sind die Belastungen langfristiger. Manche Entwicklungen haben sie zudem selbst nicht in der Hand. Der Druck, der auf Führungskräften lastet, entspricht also eher demjenigen von Trainern. Auf Dauer stehen Ent-scheidungsträger in der Wirtschaft im Vergleich zu Profi-sportlern wohl etwas stärker unter Druck.

Welche Erkenntnisse der Sportpsychologie können Sie auf die Arbeit von Führungskräften übertragen?

Aus dem Spitzensport kann man viel lernen, das auch bei der Mitarbeiterführung in Unternehmen eine wichtige Rolle spielen kann. Drei Punkte möchte ich besonders hervor- heben. Erstens: Jeder im Team ist wichtig. Zweitens: Länger- fristigem Erfolg liegen immer Veränderungsbereitschaft und Mut zugrunde. Und drittens: Vertrauen und Inspiration sind zentrale Wegweiser.

Konkreter: Was können Führungskräfte beispielsweise aus dem WM-Erfolg der Nationalmannschaft für die Praxis in Unternehmen lernen?

Eine Erkenntnis ist zentral: Man kann immer nur im Team gewinnen. Zudem genügt es heute nicht mehr, als Chef zu sagen, wo es langgeht. Führungskräfte müssen Bedin-gungen schaffen und ihre Mitarbeiter immer wieder für einen gemeinsamen, Erfolg versprechenden Weg gewinnen. Joachim Löw ist hier aus meiner Sicht herausragend.

Inwiefern?

Er hat die entscheidenden Faktoren für ein funktionie-rendes Miteinander einmal so auf den Punkt gebracht: Kommunikation auf Augenhöhe, gegenseitiges Vertrauen und Respekt vor der Leistung der Kollegen. Das muss un-ter den Kollegen gelebt, aber auch von den Führungskräf-ten vorgelebt werden. Wenn diese Punkte konsequent beachtet werden, wirkt das auf jeden in der Gruppe inspi-rierend und identifizierend.

Gibt es Menschen, die sich eher zum Teamplayer eignen als andere?

Die gibt es auf jeden Fall, im Sport wie im Berufsalltag. Im Fußball sind es die Spieler, denen jederzeit bewusst ist, dass sie allein kein Spiel gewinnen können. Auch wenn sie herausragende Fähigkeiten haben, ruhen sie sich nicht auf ihrem Talent aus, sondern arbeiten immer für die übrigen Spieler mit.

Wie Philipp Lahm oder Bastian Schweinsteiger 2014?

Zum Beispiel. Aber nicht nur die beiden. Die Nationalmann-schaft wurde 2014 von der internationalen Presse zu Recht als „The Mannschaft“ tituliert – wir hatten sehr viele vorbild-liche Teamspieler dabei. Um Teamplayer in Unternehmen zu fördern, ist es wichtig, dass Führungskräfte teamorientiert coachen. Sie müssen auch vor anderen herausstellen, wenn sich jemand für das Team einsetzt und teamorientiert han-delt. Sie machen damit deutlich, dass ein solches Verhalten ein echter Wert ist, der gewürdigt wird.

Teamorientierung als Wert – worauf kommt es bei der Führungskommunikation darüber hinaus an?

Ausschlaggebend ist, dass die Kommunikation authentisch ist. Sie muss das Gegenüber jederzeit ernst nehmen und darf niemals von oben herab sein. Außerdem spielen Transparenz und Fairness eine wichtige Rolle, damit Entscheidungen nachvollziehbar sind. Zudem sollten Führungspersonen zumindest mit allen unmittelbaren Ansprechpartnern regel- mäßig in Kontakt stehen, um potenzielle Konfliktfelder zu erkennen.

Jürgen Klinsmann gilt als großer Motivator, Jogi Löw eher als ruhiger Analytiker. Stimmt diese Typisierung eigentlich? Welcher Typ würde sich für die Leitungsfunktion in einem Unternehmen besser eignen?

Typisierungen sind immer schwierig und diese Reduzie-rung ist zu indifferent. Es wäre falsch, wenn man annähme, dass der eine nicht auch die genannten Stärken des jeweils anderen beherrscht. Wenn man heute eine Leitungs- funktion in einem Unternehmen bekleidet, ist man nahezu überall im „People Business“ tätig, denn man muss vor allem mit Menschen umgehen und seine Entscheidungen plausibel vermitteln. Führungskräfte benötigen somit hohe Kommunikationsfähigkeit, Empathie, aber auch Mut. Von daher könnte man sofort sowohl Joachim Löw als auch Jürgen Klinsmann in einer Leitungsfunktion in einem Un-ternehmen einstellen. ›

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Panorama„Man kann nur im Team gewinnen“

Professor Hans-Dieter Hermann

In ihrem Buch „Make them go! Was wir vom Coaching für Spitzensportler lernen können“ (Murmann-Verlag) zeigen die Sportpsychologen Professor Hans-Dieter Hermann und Professor Jan Mayer Wege von der individuellen Motivation bis hin zur Team-Höchstleistung. Durch ihre langjährige Erfahrung in über 30 Nationalmannschaften wissen sie, wie man andere stark macht.

Können neben guter Kommunikation auch Rituale bei der Fokussierung auf ein Ziel eine Rolle spielen?

Freiwillige Rituale geben gerade in neuen oder stressigen Situationen Sicherheit und Selbstvertrauen. Innere Vorgän-ge, Gedanken und Gefühle werden so an bekannte Verhal-tensweisen gekoppelt. Dadurch entsteht ein mentaler roter Faden, der das Abrufen einer Leistung unterstützt und – je nach Situation und individuellem Bedürfnis – sowohl aktivie-rend als auch beruhigend wirken kann.

Welche Rituale helfen im normalen Berufsleben?

Das können wiederkehrende Routineabläufe am frühen Mor-gen sein, das Hören bestimmter Musikstücke, regelmäßige Teambesprechungen mit den Kollegen oder auch gemeinsame After-Work-Rituale.

Gerade von Sportlern hört man oft, dass sie sich vor wichtigen Ereignissen mit positiven Erinnerungen oder Botschaften pushen. Kann man so mentale Stärke trainieren?

Pushen allein macht auf Dauer niemanden mental stark. Bot-schaften und Erinnerungen können nur dazu dienen, bereits vorhandene Stärke anzusprechen. Mentale Stärke kann man seriös mit ganz unterschiedlichen Techniken trainieren. In erster Linie kann sie sich dadurch entwickeln, dass man sich bereits im Vorfeld von wichtigen Ereignissen mit ähnlich schwierigen Situationen auseinandersetzt, sich ihnen stellt und sie damit trainiert. Daraus entsteht Selbstvertrauen in Bezug auf die zu erfüllende Aufgabe und man lernt Strate-gien, seine Leistung auch unter schwierigen Bedingungen zuverlässig abzurufen. Unter größtem Druck kann man sich bei Spitzensportlern noch etwas abschauen: Man kann mit sich selbst reden und sich Mut zusprechen. Das kann sich positiv auf das Handeln auswirken.

Wenn es nicht läuft und das Spielsystem geändert wird, heißt es häufig, ein Trainer verrate seine eigene Philoso-phie. Wie können Führungskräfte in Krisensituationen flexibel reagieren und von bisherigen Positionen abrücken, ohne das Vertrauen der Mitarbeiter zu verlieren?

So eine Entscheidung hat auch mit Erkenntnisgewinn zu tun. Eine Änderung der Strategie oder Taktik erfordert Kritik- fähigkeit und Mut. Vor allem dann, wenn die Entscheidung im öffentlichen Fokus steht. Eine souveräne Führungskraft verliert weder Vertrauen noch Autorität, wenn sie die Gründe für den Kurswechsel nachvollziehbar macht und den zuvor eingeschlagenen Weg nicht als einzig richtigen bezeichnet hat. Jedem sollte klar sein, dass in einer sich ständig wan-delnden Welt Veränderungen die Normalität sind.

Sportler müssen sich nach einem Turnier wieder auf den Liga- Betrieb konzentrieren. Auch Manager kennen diesen Wechsel zwischen Zeiten höchster Konzentration und Normalphasen aus ihrem Arbeitsleben. Wie kann man sich und andere für das Tagesgeschäft neu motivieren?

Zwei Dinge sind für Leistungssituationen immer entschei-dend: Man benötigt eine prinzipielle Freude an dem, was man beruflich macht, sowie ambitionierte Ziele, mit denen man sich identifiziert. Zusätzlich ist eine Art von Pflicht- bewusstsein nötig, denn man ist nicht jeden Tag automatisch maximal motiviert. Das ist eine gute Mischung auch für schwierigere Zeiten. Wenn man längere Zeit weder Freude noch Ziele hat, sollte man sich neu orientieren. Auch wenn es banal klingt: Motivation hat viel mit zwischenmenschlicher Atmosphäre zu tun. Hier kann man als Führungspersönlichkeit viel beitragen. Und das Beste: Es wirkt auf einen zurück.

Die Commerzbank verlängert ihre seit 2008 bestehende Partnerschaft mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB). Damit steht die Bank bis Ende 2018 weiter an der Seite der Herren- und Frauen-Nationalmann-schaft sowie aller Junioren-Nationalmannschaften.

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Autor Moritz Miebach

Bordeaux: mehr als RotweinDer Ruf, der beste Rotwein der Welt zu sein, eilt dem Bordeaux voraus. Auf besondere Weise mit dem Tropfen verbunden sind die Küchlein „Canelés”: Zum Binden der Trüb-stoffe im Wein verwendete man früher Eiweiß. Aus den Eigelben wurde die gugelhupfförmige Spezialität ge-backen – luftiger Teig unter karamelli-sierter Kruste. Kostprobe gefällig? Bei „La Toque Cuivrée“ oder „La Maison Baillardran“.

Paris & Saint-Denis

MarseilleToulouse

Lyon

Saint-Étienne

Lille

Lens

Nizza

Käsekunst in LilleEstaminets heißen die traditionellen Gast- stätten in der Altstadt: Dort gibt es die „Kugel aus Lille“, wie der nicht ganz fußballgroße Mimolette genannt wird. Der würzige Hartkäse mit seiner orangenen Farbe ist sehr delikat – und typisch für Nordfrankreich.

Kühles Blondes in LensAlte Familienbetriebe und kleine Privat- brauereien produzieren das „Bière de garde“, ein bernsteinfarbenes ober-gäriges Bier mit relativ hohem Alkohol- gehalt, das früher von Bauern gebraut wurde. Köstliches Beispiel: das „Ch‘ti Blonde“ der Brasserie Castelain bei Lens. Ch‘ti ist übrigens auch der Spitz-name für Nordfranzosen.

Hochgenuss in Paris und Saint-DenisAllein zehn Pariser Gourmet-Tempel hat der Guide Michelin dieses Jahr mit drei Sternen bedacht. Auf der gesamten Île-de-France wurden 109 Restaurants mit Sternen ausgezeichnet. Die Region gilt zu Recht als Olymp der Hohen Küche. Auf dem Weg nach oben: die New- comerin Julia Sedefdjian. Mit gerade einmal 21 Jahren erkochte die Küchenchefin des Pariser Restaurants „Les Fables de la Fon-taine“ Anfang des Jahres ihren ersten Stern.

Zeitlose Küche in LyonEin Besuch bei Altmeister Paul Bocuse ist immer wieder ein Erlebnis. Sein Restaurant „L’ Auberge du Pont de Collonges“ bei Lyon trägt als einziges seit 1965 ununter- brochen drei Michelin-Sterne und ist nach wie vor die Adres- se für Nouvelle Cuisine.

Traditionen pflegen in Saint-ÉtienneCroissant, Brioche und Quiche: Seit 1737 steht die Boulangerie „Au Gruau Lorrain“ für fran- zösische Backtradition in ihrer besten Form. Ein Besuch der winzigen Bäckerei in der pittoresken Kernstadt ist zu empfehlen. Besonders das frische Bauernbrot ist unwiderstehlich!

Mittelmeerflair genießen in NizzaJeden Morgen geht es auf dem Place Saint-François in der Altstadt hoch her: Der größte Fischmarkt der Côte d’Azur bietet eine atemberaubende Auswahl an Meeresfrüchten. Hier finden sich die Zutaten für Hum- merrisotto, Muschelpfanne oder Langusteneintopf – garantiert fangfrisch.

Bon appétit in MarseilleFrüher Arme-Leute-Essen, heute Gourmetmahlzeit: Wo in Marseille es die beste Bouillabaisse gibt, ist umstritten. Der beste Anlaufpunkt, um den per-sönlichen Favorit zu küren, ist der Vieux-Port der Stadt. Übrigens: Zur Qualitätssicherung legt eine Charta der einheimischen Gastronomen Zutaten und Zubereitung der Edelfischsuppe genau fest.

Lassen Sie sich in Toulouse betörenDie Toulousains lieben ihre Wappenblume. Und Liebe geht bekanntlich durch den Magen. Deswegen mischen sie duftende

Veilchenblüten in Salate, Kuchen, Käse, Likör und kandiert in Bon- bons – betörend lecker! Viele Veilchenprodukte gibt es in „La Maison de la Violette“ – einem alten Frachtkahn auf dem

Canal du Midi.

Bordeaux

Die französische Küche ist für ihre Vielseitigkeit weltberühmt. Neben sportlichen Highlights bieten die Spielorte der Fußball-EM deshalb auch kulinarische Glanzpunkte. Eine Reise lohnt sich immer.

Essen wie ein Fußballgottin Frankreich

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Panorama

„Kein Poker, bitte!“Die Niedrigzinsen machen Unternehmen das Leben schwer. Die Vermögensverwaltung hilft ihnen, ihr Vermögen dennoch gewinnbringend anzulegen.

Autorin Flora Rothe Fotografie Maurice Kohl

„Eine gute Mischung der Anlageformen ist sehr wichtig.“Mark Röver, Firmenkundenbetreuer Commerzbank

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Vor einem Jahr hat sich Uhe Feinmechanik entschieden, die Verwaltung seines liquiden Vermögens in die Hände

der Commerzbank zu legen. Was dem Unternehmen dabei besonders wichtig ist und welche Vorteile ihm eine profes-sionelle Vermögensverwaltung bietet, darüber sprechen Uhe- Geschäftsführer Hermann Strathmann, sein Kundenbetreuer Mark Röver und Anlagespezialist Jens Rath.

Herr Strathmann, für Unternehmen wird es angesichts der anhaltenden Niedrigzinsen immer schwieriger, mit ihren liquiden Mitteln noch Rendite zu erwirtschaften. Haben Sie diese Erfahrung auch gemacht?

Hermann Strathmann – Allerdings. Früher haben wir gute Zinsen auf Festgeldanlagen oder Tagesgeld bekommen. So haben wir unser Geld vermehrt und dafür neue Maschinen

gekauft. Das funktioniert heute so nicht mehr. Darum haben wir uns von der Com-merzbank beraten lassen, wie wir in diesen Zeiten noch eine Rendite für unser Ver-mögen generieren können.

Mark Röver – Eine gute Mi-schung der Anlageformen ist sehr wichtig, wenn Unter- nehmen kaum Risiken einge-hen und dennoch Renditen

erzielen möchten. Neben den Investitionen in den Betrieb sowie in Immobilien empfehlen wir breit gestreute Anlagen in Wertpapiere. Dafür müssen Sie sich jedoch gut mit den Finanzmärkten auskennen. Um auf unterschiedliche Ent-wicklungen vorbereitet zu sein, müssen Sie Ihr Anlage- vermögen quasi rund um die Uhr im Auge behalten. Das können in der Regel nur Experten.

Welche Erwartungen setzen Sie in die Vermögensverwal-tung Ihrer Bank, Herr Strathmann?

Strathmann – Ich erwarte, dass das Geld des Unternehmens so angelegt wird, dass wir mindestens einen Inflationsaus-gleich und möglichst noch eine Rendite erwirtschaften. Dafür wollen wir aber nur eingeschränkt Risiken eingehen. Außerdem möchte ich, dass wir unsere Anlagen im Bedarfs-

fall auch flüssig machen kön-nen, wenn wir investieren wollen. Also bitte kein Poker mit unserem Geld!

Kann die Vermögensver- waltung die Anforderungen erfüllen?

Jens Rath – Wir wissen, dass unsere Unternehmenskun-den risikoaverser sind als die meisten Privatpersonen und haben für sie transparente, flexible Lösungen entwickelt. Schließlich geht es ja nicht um ihr eigenes Geld und letztlich müssen sie sich vor dem Aufsichtsrat oder den Anteilseig-nern verantworten können. Daher bestehen unsere Depots maßgeblich aus transparenten Einzeltiteln. Die Basis unserer Depots bilden Anleihen mit hoher und mittlerer Bonität so-wie unterschiedlichen Laufzeiten. Diese sorgen für eine feste Verzinsung und Sicherheit. Daneben investieren wir in globale Qualitätsaktien und mischen börsengehandelte Index- fonds (ETFs) bei.

Wie schützen Sie Ihre Kunden vor Turbulenzen an den Finanz-märkten, wie wir sie letztes Jahr erlebt haben? Ich denke an die China-Krise oder den Fall von Volkswagen ….

Rath – Wir verfügen über ein umfassendes Risikomanage-ment. Die Kollegen verfolgen tagtäglich den Markt, um un-günstigen Entwicklungen frühzeitig entgegenwirken zu können. Dafür nutzen sie komplexe Risikomanagement-techniken und modernste Software. Unter anderem unter-ziehen wir unsere Depots regelmäßigen Stresstests. Wenn also Märkte plötzlich und unerwartet einbrechen, oder ein Unternehmen in eine Krise gerät, dann können wir kurzfri-stig reagieren und entgegenwirken.

Strathmann – Sehen Sie, und das ist für mich ein entscheidender Grund, warum wir uns für eine Vermögensverwaltung ent- schieden haben: Wir sind ein global agierendes Un-ternehmen. Wir wollen uns voll und ganz auf ›

„Wir wollen uns auf unsere Kunden fokussieren und nicht auf das Geschehen an den Finanzmärkten.“Hermann Strathmann, Geschäftsführer Uhe

5,9 Millionen Euro

beträgt der Anlagebedarf

mittelständischer Unternehmen

durchschnittlich.

*

86% der Mittelständler

sehen Anlage- beratung als

wichtig bis sehr wichtig an.

*

62% der Mittelständler

legen ihre Liquidität länger als

6 Monate an.

*

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Service„Kein Poker, bitte!“

unsere Kunden fokussieren können und uns nicht mit dem Geschehen an den Fi- nanzmärkten beschäftigen müssen.

Und wie stellen Sie sicher, dass die Vermögensverwal-tung in Ihrem Sinne handelt?

Strathmann – Wir konnten zwischen verschiedenen Va-rianten wählen, die unsere

individuellen Bedürfnisse abdecken. Wir haben uns für die renditeorientierte Anlagelösung entschieden. Dabei werden durchschnittlich 25 Prozent des Vermögens in Aktien investiert, der Rest in festverzinsliche Wertpapiere. Außerdem bekommen wir regelmäßig einen Bericht, aus dem wir ersehen können, welche Titel in unserem Depot sind und wie sie sich im Laufe eines Jahres entwickelt haben. Da sehe ich, dass die Leute ihre Arbeit machen.

„Rendite nicht um jeden Preis.“Hermann und Renate Strathmann, Geschäftsführung Uhe Feinmechanik

„Wir stellen transparente, flexible Depots zusammen.“Jens Rath, Anlagespezialist Commerzbank

Über Uhe Feinmechanik

1932 in Hannover als Handwerksbetrieb gegründet ist die Uhe Feinmechanik GmbH heute ein international tätiger Hersteller von Werkzeugen, Gehäusen, Frontplatten, Automationsvorrichtungen, Dreh- und Frästeilen, Schweiß- und Blechkonstruktionen. Zu ihren großen Kundenkreisen zählen unter anderem die Automobil-, Flugzeug- und Medizintechnik. Der Familienbetrieb behauptet sich mittler- weile in dritter Generation auf dem Markt.

67% der Unternehmen

sind bereit, für eine höhere Verzinsung auch längere Lauf- zeiten oder Kurs- schwankungen in Kauf zu nehmen.

*

Röver – Neben der von Uhe gewählten Strategie „Rendite Plus“ wählen Unternehmer ebenfalls häufig die noch defen-sivere Lösung „Sicherheit Plus“, die einen kurzfristigeren Anlagehorizont hat. Mittelfristig verspricht die von Herrn Strathmann gewählte Variante mit einer Aktienquote von bis zu 35 Prozent die bessere Performance.

* Quelle: 6. Studie zum Finanzanlageverhalten und Finanzanlagebedürfnis mittelständischer Unternehmen der Fachhochschule des Mittelstands in Zusammenarbeit mit der Commerzbank. Stand: September 2015 www.firmenkunden.commerzbank.de

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Service„Kein Poker, bitte!“

Von steigendenund fallendenMärktenprofitieren

Allianz Discovery EuropeOpportunities

1TER (Total Expense Ratio) zzgl. TER für performanceabhängige Vergütung kann erst am Ende des Geschäftsjahres ausgewiesen werden.Gesamtkosten (ohne Transaktionskosten), die dem Fondsvermögen im letzten Geschäftsjahr belastet wurden. 2 Die frühere Wertentwicklungist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. 3 Capital 3/2016, FONDS-KOMPASS 2016: fünf Sterne – Top-Fondsgesellschaft in Deutsch-land. Stand: 18.02.2016. Ein Ranking, ein Rating oder eine Auszeichnung ist kein Indikator für die künftige Entwicklung und unterliegt Verän-derungen im Laufe der Zeit.Investieren birgt Risiken. Der Wert einer Anlage und Erträge daraus können sinken oder steigen. Investoren erhalten den investierten Betraggegebenenfalls nicht in voller Höhe zurück. Allianz Discovery Europe Opportunities ist ein Teilfonds der Allianz Global Investors Fund SICAV,einer nach luxemburgischem Recht gegründeten offenen Anlagegesellschaft mit variablem Kapital. Der Wert von Anteilen von auf die Basis-währung lautenden Anteilklassen des Teilfonds kann einer erhöhten Volatilität unterliegen. Diese kann sich von der Volatilität anderer Anteil-klassen unterscheiden und möglicherweise höher sein. Investmentfonds sind möglicherweise nicht in allen Ländern oder nur für bestimmteAnlegerkategorien zum Erwerb verfügbar. Tagesaktuelle Fondspreise, Verkaufsprospekte, Gründungsunterlagen, aktuelle Halbjahres- undJahresberichte und wesentliche Anlegerinformationen in deutscher Sprache sind kostenlos beim Herausgeber postalisch oder als Downloadunter der Adresse www.allianzgi-regulatory.eu erhältlich. Bitte lesen Sie diese alleinverbindlichen Unterlagen sorgfältig vor einer Anlageent-scheidung. Dies ist eine Marketingmitteilung, herausgegeben von Allianz Global Investors GmbH, www.allianzgi.de, einer Kapitalverwaltungs-gesellschaftmit beschränkter Haftung, gegründet in Deutschland; Sitz: Bockenheimer Landstr. 42–44, 60323 Frankfurt/M., Handelsregister desAmtsgerichts Frankfurt/M., HRB 9340; zugelassen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (www.bafin.de). Stand: April 2016.

Verstehen. Handeln.

Der Allianz Discovery EuropeOpportunities 1 ist Teil der Allianz Discovery-Familie, deren erfahrenes Fondsmanage-ment mit einer starken Erfolgsbilanzüberzeugt.2 Der Fonds kann von positivenund negativen Marktentwicklungenprofitieren und setzt dabei auch aufmoderneFinanzinstrumente. In nahezu allenMarkt-phasen eröffnet er anspruchsvollen Kundeneine attraktive Anlagemöglichkeitmit stabilenErträgen.

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Die Trends von morgen

Wenn Unternehmen digitale Produkte und Neuerungen vorstellen, stehen technikbegeisterte Kunden Schlange und Fantasien beflügeln die Börsenkurse. Laut Medien- und Unternehmensberichten sind das die nächsten Hypes:

APPLE: iPHoNE 7 UND 7 PLUSSeptember/oktober 2016 Was Branchenkenner erwarten: Das neue, optisch veränderte iPhone soll kabellos aufladbar sein. Der Kopfhöreranschluss soll zugunsten einer noch dünneren Optik wegfallen, das Display randlos werden.

NVIDIA: DRIVE PX2 Herbst 2016 Was das Unternehmen plant: Angekündigt ist ein „Supercom-puter“ für autonome Fahrzeuge. Das Fertigpaket zur Produk-tion selbstfahrender Autos soll Funktionen wie Rundumsicht, Sensorfusion und künstliche Intelligenz beinhalten.

„Digital bedeutet einfach und schnell. Wer zur Commerzbank wechseln will, kann bei uns in wenigen Minuten von unterwegs oder von zu Hause aus sein Konto eröffnen“, sagt Ole Franke, Leiter Directban-king Privat- und Geschäftskunden bei der Commerz-bank. Möglich ist das durch einen innovativen, voll digitalen Prozess bei der Commerzbank. Nach Ein-gabe der persönlichen Daten legt der Kunde seinen Wunsch-Benutzernamen sowie seine PIN für das Online Banking fest. Nach der Überprüfung seiner Eingaben erhält er sofort seine neue Kontonummer (IBAN). Anschließend folgt die Legitimation per videoIDENT-App, die es für Apple- und Android- Geräte gibt. Dabei führt ein Service-Mitarbeiter via Videoübertragung durch die Legitimation. Personal-ausweis oder Reisepass werden abfotografiert und eine Unterschriftsprobe genommen. Nach erfolg-reicher Legitimation erhält der Kunde eine Bestäti-gungsmail und kann sich sofort im Online Banking anmelden. Mit der Kontowechsel-App kann er zudem in nur zehn Minuten seine Zahlungspartner über die neue Kontoverbindung informieren. Weitere Infos unter: www.commerzbank.de/konto

Deutschlands schnellsteKontoeröffnung

DIE NÄCHSTEN oNLINE-SEMINARE:

21. Juli 2016, 18 UhrDas 1 x 1 der Chartanalyse: Fibonacci-Analysen

und Live-Analyse mit Christoph Geyer

22. September 2016, 18 UhrDas 1 x 1 der Chartanalyse: „Gaps“

und Live-Analyse mit Christoph Geyer

4. oktober 2016, 18 UhrDie betriebliche Altersvorsorge als Instrument

der Mitarbeiterführung mit Konstantin Manetas (Allianz)

Wissen per Mausklick

Egal ob zu Hause, im Büro oder unterwegs – die Commerzbank macht Know-how bequem überall

dort verfügbar, wo es Internet gibt. Möglich ist das mit Online-Seminaren. Auf www.seminare.commerzbank.de

können Privat- & Geschäftskunden die Termine für das dritte Quartal 2016 einsehen und sich anmelden

– mit wenigen Klicks und kostenlos.

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ServiceWissenswertes

Ab sofort bietet die Commerzbank ihren Vermögensver-waltungskunden komfortable Funktionen im Online Banking auf www.commerzbank.de. Tabellen und Grafiken stellen den aktuellen Status übersichtlich und umfassend dar.

Die Vermögensaufstellung bietet eine tabellarische Sicht auf die Einzelwerte inklusive Detailinformationen. Wollen Sie wissen, wie Ihr Vermögen strukturiert ist, können Sie es sich nach Anlageklassen, Instrumenten und Währungen gegliedert anzeigen lassen – zum Beispiel anschaulich dar-gestellt als Grafik. Auch die Wertentwicklung lässt sich jederzeit abrufen, sowohl für das laufende Jahr als auch langfristig für Zeiträume von bis zu zehn Jahren.

Die Vermögens-verwaltung im Blick

Neuerungen bei WertpapierordersBei Online-Wertpapiergeschäften hat die Commerzbank zusätzlich zum Auftrags- und Tageslimit eine Kontodeckungsprüfung ein-geführt. Das beugt unbeabsichtigten Konto-überziehungen bei Wertpapierkäufen vor. Aktive Trader sehen ihre Liquidität zudem auf einen Blick und können optimal handeln.

Sommeraktion: jetzt Meilen sammeln!Meilen sammeln, ohne das Flugzeug zu be-treten: Für Commerzbank Kunden ist das möglich. Als Miles & More-Partner macht das Wealth Management den Teilnehmern des Luft-hansa-Vielflieger-Programms ein exklusives Angebot. Wer vom 1. Juli bis 30. September 2016 ein WM-PremiumDepot eröffnet, be-kommt bis zu 20.000 Prämienmeilen gutge-schrieben. Kunden, die ihre Anlagen einer individuellen Depotanalyse inklusive Stresstest unterziehen, erhalten 3.000 Prämienmeilen. Mit der Kombination beider Angebote ist eine Gutschrift von bis zu 25.000 Meilen möglich. www.milesandmore.commerzbank.de

online bezahlen mit paydirektEinfach, sicher und schnell: Drei gute Gründe sprechen für paydirekt, das Online-Bezahl-verfahren deutscher Banken und Sparkassen. Privatkunden können paydirekt jetzt mit ihrem Commerzbank Konto nutzen, sie müssen sich dafür einfach einmalig registrieren und erhal-ten einen Benutzernamen und ein Passwort für Online-Zahlungen. Weil die Zahlung mit paydirekt unmittelbar über das eigene Giro-konto abgewickelt wird – ohne Zwischen-schaltung eines Drittanbieters –, ist das Sys- tem besonders sicher. Nach der Bezahlung mit paydirekt bekommt der Kunde sofort eine Kaufbestätigung von der Commerzbank und der Händler eine Bezahlbestätigung, damit ist ein schneller Warenversand möglich.

Kurz notiert

GooGLE: ANDRoID N RELEASEVoraussichtlich oktober 2016 Die ersten Prognosen: Die neue Version des Google Be- triebssystems soll eine Multi-Window-Funktion enthalten, um zwei Apps parallel bedienen zu können. SAMSUNG: GALAXy S8 (EDGE)März/April 2017Welche Gerüchte kursieren: Es wird spekuliert über ein flexibles Display beziehungsweise ein faltbares Smartphone. Das Gerät soll sich bei Bedarf von einem 7-Zoll-Tablet in ein 5-Zoll-Smartphone umwandeln lassen.

MICRoSoFT: SURFACE PHoNE?Frühjahr 2017 Blick in die Glaskugel: Insider spekulieren über eine neue Smart-phone-Generation anstelle eines neuen Lumia Modells. Der Pro-totyp ist angeblich bei Microsoft Corp. VP Panos Panay in Arbeit.

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ServiceWissenswertes

Auf ein Glas mit Billy WagnerDer Sommelier erzählt, wie soziale Medien seinen Erfolg pushten – und weshalb Handys in seinem Restaurant dennoch ausgeschaltet sein sollten.

Die Fragen stellte Gunther Daiß

Herr Wagner, Sie sind Sommelier. Mit Getränken kennen Sie sich also aus – was trinken Sie zum Essen?

Ich trinke immer das, wofür sich ein Lokal auszeichnet – in einer Cocktail- Bar würde ich zum Beispiel nie ein Bier bestellen. Außerdem achte ich auf gute Qualität. Und wenn ich die Wahl habe zwischen Cola, Limo, Wasser und einem frisch gepressten Orangensaft, würde ich immer den Saft nehmen. Ansonsten bin ich ein echter Kaffee -Junkie: ein gut gemachter Kaffee ist immer drin.

Was ist Ihnen neben gutem Kaffee wichtig in Ihrem Leben?

Ich möchte den Leuten gutes Essen näherbringen. Ich ge nieße den großen Luxus, dass die Gastronomie für mich nicht nur Arbeit ist, sondern mein Lebensmittelpunkt.

Das Motto, unter dem Sie Ihr Restaurant Nobelhart & Schmutzig in Berlin führen, lautet „Brutal lokal“. Bei Ihnen kommen also nur Produkte aus der Umgebung auf den Tel-ler. Urlauben Sie auch nur in der Nähe, etwa an der ostsee?

Nein, privat sind wir alle im Team auch offen für andere Dinge. Aber wir haben erkannt, dass sich fast niemand in Deutsch-land mit deutschen Produkten auseinandersetzt. Es kann nicht sein, dass Currywurst, Döner und Brauhauskultur alles sind, was die deutsche Küche zu bieten hat. In Sizilien würde ich auch nicht chinesisch essen gehen, sondern etwas traditio- nell Sizilianisches bestellen. Das ist dort und in anderen Län-dern ganz normal. In Deutschland leider nicht. Allerdings ist die Geschichte hinter dem Gericht auf ihrem Teller für viele Menschen mittlerweile etwas Besonderes. Die Gäste sollen wissen, woher die Eier kommen und wo die Butter oder das Öl produziert wird. Unser Essen schmeckt einfach anders, weil wir nur Produkte verwenden, die hier in der Region ange-baut werden beziehungsweise deren Herkunft regional ist.

Gutes Essen verbreitet sich heute auch über soziale Medien – wie wichtig ist dieser Faktor für Ihr Geschäftsmodell?

Social Media ist für uns nicht nur ein Marketinginstrument, wir wollen darüber vor allem ein Gefühl vermitteln. Unsere Posts zeigen, wer wir sind und was uns bewegt. Wenn ich heute ein Stück Ku-chen esse, das mir gut schmeckt, dann poste ich das. Ich kann also von meiner kulinarischen Identität etwas weiter- geben. Wir haben über Facebook bei Leuten eine Begehrlichkeit geschaffen, unbedingt einmal bei uns essen zu wollen. Schon vor unserer Eröffnung

hatten wir knapp 5.000 Facebook-Fans. Ohne den Einfluss von Social Media wäre es nicht möglich gewesen, Nobelhart & Schmutzig so aufzuziehen, wie wir es gemacht haben.

Also lieber digital statt analog?

Nicht unbedingt. In meinem Restaurant ist das Telefonieren verboten. Am Eingang klebt spaßeshalber ein Sticker: Keine Fotos, keine Handys, keine Waffen. Wir wollen den Gästen vermitteln: Pack doch mal Dein Handy weg. Konzentriere Dich auf das Essen, das Trinken und Dein Gegenüber.

Vom Essen zum Geld: Was ist Ihnen bei einer Bank wichtig?

Viel wichtiger als die Bank ist mir eigentlich der Berater. Dem vertraue ich schließlich mein Geld an – und da muss ich sicher sein, dass er mich nicht übers Ohr haut. Wenn das Menschliche nicht stimmt, ist es egal, wie gut die Bank ist. Das ist wie im Restaurant: Wenn ich dem Koch nicht vertrauen kann, schmeckt mir auch das Essen nicht.

Ein Stern für lokale Genüsse: Im Februar 2015 eröffnete Billy Wagners Restaurant Nobelhart & Schmutzig in Berlin. Das Team erkochte sich bereits im ersten Jahr einen Michelin- Stern. Weitere Infos unter:

www.nobelhartundschmutzig.com

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Interview

Adressat

Die hier wiedergegebenen Informationen und Wertungen („Information“) sind primär für Kunden der Commerzbank AG in Kontinentaleuropa bestimmt. Insbesondere ist die Information nicht für Kunden oder andere Personen mit Sitz oder Wohnsitz in Großbritannien, den USA oder in Kanada bestimmt und darf nicht an diese Personen weitergegeben bzw. in diese Länder eingeführt oder dort verbreitet werden.

Kein Angebot, keine Beratung

Diese Information dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Diese Ausarbeitung allein ersetzt nicht eine individuelle anleger- und anlagegerechte Beratung.

Informationsquellen, Aktualisierungsbedingungen

Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammen-gestellt. Wesentliche Informations quellen für diese Ausarbeitung sind Informatio-nen, die die Commerzbank AG für zuverlässig erachtet. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers zum Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung. Ob und in welchem zeitlichen Abstand eine Aktualisierung dieser Ausarbeitung erfolgt, ist vorab nicht festgelegt worden.

Detailinformationen zu den Chancen und Risiken der genannten Produkte hält Ihr Relationship Manager für Sie bereit. Abgeschlossen am 30. Mai 2016

Zu allen Themen dieser Wertvorstellung freuen wir uns auf die gemeinsame Diskussion mit Ihnen und stehen für den Austausch bereit.Bitte senden Sie uns eine E-Mail an [email protected].

Impressum

Abgeschlossen am 30. Mai 2016

Für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist das Wealth Management der Commerzbank AG verantwortlich. Die Commerzbank AG, Frankfurt am Main, unterliegt der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Um die Lesbarkeit der Texte in dieser Broschüre zu erleichtern, wird auf die Nennung der weiblichen Form verzichtet. Unsere Kundinnen und Mitarbeiterinnen sind selbstverständlich jeweils einbezogen. Diese Publikation ist eine Kundeninformation im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes. Kein Angebot; keine Beratung. Detailinformationen zu den Chancen und Risiken der in der Broschüre genannten Produkte hält Ihr Berater für Sie bereit.

Herausgeber: Commerzbank AG, Wealth Management, Gallusanlage 7, 60329 Frankfurt am Main; V. i. S. d. P.: Julia Lechner (a.a.O.)

Redaktion Commerzbank: Gunther Daiß, Petra Glaab, Tanja Manus

Konzeption, Redaktion und Gestaltung: Edelman.ergo GmbH, Venloer Straße 241-245, 50823 Köln, Redaktion: Jörg Schüren, Corinna Zawodniak, Andrea Bresch, Holger Handstein, Moritz Miebach, Flora Rothe, Julia Zantis, Thomas Luther und Anke van gen Hassend Art Direction: Isabel Schaller, Lorena Addotto, Iris Christians Druck: pixPassion GmbH, Geleitstraße 66, 63456 Hanau

Bildnachweise: Ryan Etter/Getty Images (Titel), Shutterstock.com: prince_apple und Vjom (Titel), Michael Mandel/Commerzbank AG (Seite 3), Sven Hock, Service Partner One, Forograf: Daniel Hofer (Seite 4, 22 und 23), Masterfile (Seite 4 und 19), Hermann und Renate Strathmann, Uhe Feinmechanik/Fotograf: Maurice Kohl (Seite 4 und 34), Shutterstock.com: Natalia Klenova (Seite 4 und 31), iStockphoto.com: kupicoo und PeopleImages (Seite 8), Shutterstock.com: E_K (Seite 8) , Vik Y (Seite 8/9), sumkinn (Seite 8-11) und Login (seite 8-12), Getty Images/Hero Images (Seite 10), iStockphoto.com: Chesky_W, Kirillm, und tiero (Seite 10), Shutterstock.com: Chesky, Gunnar Assmy, Leszek Glasner und John Louis (Seite 10), Getty Images: Westend61 (2 Motive, Seite 11), Shutterstock.com: You can more, bluebay, Igor Kovalchuk und Miloje (Seite 11), Getty Images: Westend61 (Seite 12), Shutterstock.com: Miloje , Ruslan Semichev, PP77LSK (2 Motive), NasonovVasiliy, tasnadi_otto, pingebat, Iaroslav Neliubov, Es sarawuth (Seite 12), Shutterstock.com: Willyam Bradberry (Seite 12/13), Tischenko Irina (Seite 13/14), sawyer/HAHN Automation (Seite 14) und HAHN Automation (Seite 14), Christoph Kilger, Partner bei Ernst & Young (Seite 15), Chris Oliver Schickentanz, Commerzbank AG/Fotograf: Markus Hintzen (Seite 16/17), Masterfile (Seite 20, 21), iStockphoto.com: 4x6 und Nastco und Neustockimages (Seite 24), artishokcs, zhz_akey, wabeno, Rodrusoleg und chokkicx (Seite 25), Senckenberg Naturmuseum (Seite 26/27), Marie Luise Ellermann / skizzomat (Illustrationen, Seiten 28-31), Prof. Hans-Dieter Hermann DFB)/Fotografin: Jana Kay (Seite 30), fotolia.com: anjokan (Seite 31), Shutterstock.com: MaluStudio, Barnaby Chambers, Ursula Ferrara, YuliaKotina, S_Photo, faferek, Goran Bogicevic (Seite 31), StockFood: Blache, Jean-Marc (Seite 31), Mark Röver (2 Motive, Seite 32/33) sowie Jens Rath/Commerzbank AG (Seite 34)-Fotograf: Maurice Kohl, Hermann Strathmann, Geschäfsführer Uhe/Fotograf: Maurice Kohl (Seite 34), iStockphoto.com: zoranm (Seite 36) und D3Damon (Seite 37), Billy Wagner, Nobelhart & schmutzig, Illustration: Isabel Schaller (Seite 38).

Disclaimer und Impressum

Ihr Ziel ist der langfristig ertragreiche und stabile Vermögens aufbau – ohne sich jedoch ständig mit den Märkten beschäftigen zu müssen? Als einer der führenden Anbieter individueller Vermögensdienstleistungen bieten wir Ihnen exklusive Betreuung auf institutionellem Niveau, umfassende Kapitalmarktexpertise und Erfahrung.

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