Umbrella Management für heterogene Datennetze - … · druck FCAPS beschrieben. Jede dieser...

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14 InNova tion Umbrella Management für heterogene Datennetze Netzmanagement Digitale, breitbandige Kommunikation ist aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Sowohl im priva- ten als auch im geschäftlichen Bereich wird die Verfügbarkeit und Zuverläs- sigkeit der elektronischen Kommuni- kation als selbstverständlich voraus- gesetzt. Datennetze gewährleisten diese Kommunikation innerhalb eines Unternehmens und erstrecken sich über alle Standorte. Um auf eventuelle Probleme im Netz angemessen regie- ren zu können, ist eine zentrale, konti- nuierliche Überwachung, 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche, absolute Voraussetzung. Den Betrieb des Netzes und die Überwa- chung bezeichnet man als Netzwerk- -Management. Netzwerk-Management-Aufgaben Die verschiedenen Aufgaben, die für den Betrieb eines Datennetzes not- wendig sind, werden mit dem Aus- druck FCAPS beschrieben. Jede dieser Aufgaben wird durch entsprechende Netzwerk-Management-Applikationen unterstützt: Das Fault Management empfängt alle Meldungen über Störungen aus dem Netz, und stellt diese in einer Alarmliste dem Operator zur Verfügung. Filter- und Korrelations- funktionen sollen dem Operator helfen, sich auf die wichtigsten Ereignisse zu konzentrieren. Über das Configuration Manage- ment werden Einstellungen in den jeweiligen Netzelementen vorge- nommen. Eine wichtige Aufgabe ist beispielsweise das Einrichten von zusätzlichen Diensten im Netz. Accounting beschreibt Funktionen für die Abrechnung der Netznut- zung. Das Performance Management empfängt und speichert Zähler der Auslastung. Die einzelnen Zähler werden in Formeln miteinander zu aussagekräftigen Indikatoren (Key Performance Indicator, KPI) verknüpft und in Tabellen und Grafiken dem Operator präsentiert. Security Management verwaltet alle Zugangsdaten, wie User-IDs und Passwörter, und protokolliert die Operator-Aktionen. Idealerwei- se wird die Berechtigung eines bestimmten Operators einmal in einem zentralen System definiert und ist dann für das gesamte Netzwerk gültig. Die Hersteller von Netzwerkgeräten liefern in der Regel die entsprechen- den Software-Applikationen, um die Management-Aufgaben für genau diese Geräte durchführen zu können. Diese bezeichnet man als Element- Management-System (EMS), weil sie für genau ein bestimmtes Netzelement konzipiert sind. © Keo, Sashkin, Gunnar Assmy / Fotolia.com Auszug aus der MicroNova-Kundenzeitschrift "InNOVAtion" (November 2012, Seiten 14-17)

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Umbrella Management für heterogene Datennetze

Netzmanagement

Digitale, breitbandige Kommunikation ist aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Sowohl im priva-ten als auch im geschäftlichen Bereich wird die Verfügbarkeit und Zuverläs-sigkeit der elektronischen Kommuni-kation als selbstverständlich voraus-gesetzt. Datennetze gewährleisten diese Kommunikation innerhalb eines Unternehmens und erstrecken sich über alle Standorte. Um auf eventuelle Probleme im Netz angemessen regie-ren zu können, ist eine zentrale, konti-nuierliche Überwachung, 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche, absolute Voraussetzung. Den Betrieb des Netzes und die Überwa-chung bezeichnet man als Netzwerk- -Management.

Netzwerk-Management-AufgabenDie verschiedenen Aufgaben, die für den Betrieb eines Datennetzes not-wendig sind, werden mit dem Aus-druck FCAPS beschrieben. Jede dieser Aufgaben wird durch entsprechende Netzwerk-Management-Applikationen unterstützt:

� Das Fault Management empfängt alle Meldungen über Störungen aus dem Netz, und stellt diese in einer Alarmliste dem Operator zur Verfügung. Filter- und Korrelations-funktionen sollen dem Operator helfen, sich auf die wichtigsten Ereignisse zu konzentrieren.

� Über das Configuration Manage-ment werden Einstellungen in den jeweiligen Netzelementen vorge-nommen. Eine wichtige Aufgabe ist beispielsweise das Einrichten von zusätzlichen Diensten im Netz.

� Accounting beschreibt Funktionen für die Abrechnung der Netznut-zung.

� Das Performance Management empfängt und speichert Zähler der Auslastung. Die einzelnen Zähler werden in Formeln miteinander zu aussagekräftigen Indikatoren (Key Performance Indicator, KPI) verknüpft und in Tabellen und Grafiken dem Operator präsentiert.

� Security Management verwaltet alle Zugangsdaten, wie User-IDs und Passwörter, und protokolliert die Operator-Aktionen. Idealerwei-se wird die Berechtigung eines bestimmten Operators einmal in einem zentralen System definiert und ist dann für das gesamte Netzwerk gültig.

Die Hersteller von Netzwerkgeräten liefern in der Regel die entsprechen-den Software-Applikationen, um die Management-Aufgaben für genau diese Geräte durchführen zu können. Diese bezeichnet man als Element-Management-System (EMS), weil sie für genau ein bestimmtes Netzelement konzipiert sind.

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Auszug aus der MicroNova-Kundenzeitschrift "InNOVAtion" (November 2012, Seiten 14-17)

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Netzmanagement

Management heterogener DatennetzeIn der Praxis sind Datennetze sehr he-terogen, d.h. es gibt Netzelemente un-terschiedlicher Hersteller, und es kom-men unterschiedliche Netztechnologien zum Einsatz:

� Um den heutigen Anforderungen der Internet-Kommunikation gerecht zu werden, werden alte leitungsvermittelnde Datennetze zu modernen IP-paketvermittelnden Netzen ausgebaut. D.h. TDM-ba-sierte Netze werden mit modernen IP-Diensten überbaut.

� Unterschiedliche geografische Gegebenheiten erfordern die unterschiedlichsten Übertragungs-methoden. Die häufigsten sind: Glasfaser, Twisted-Pair-Kupferkabel (Telefonverkabelung), Richtfunk-verbindungen, zellularer Mobilfunk oder auch über Hochspannungs-kabel.

Mit zunehmender Komplexität des Datennetzes steigt auch die Anzahl der benötigten Netzmanagement-Applika-tionen. Ab einem gewissen Punkt ist die Zahl der für die vielen unterschied-lichen Netzkomponenten spezifischen Managementsysteme zu groß für ei-nen sinnvollen Betrieb: Der Aufwand für die Überwachung aller Systeme steigt proportional mit der Anzahl der Systeme.

Umbrella Management Systeme schaf-fen hier Abhilfe. Sie sind in der Lage, unterschiedlichste Netzelemente ver-schiedener Hersteller zu überwachen und zu bedienen. Da sie sich nicht auf ein bestimmtes Netzelement be-schränken, sondern das gesamte Netz betrachten, werden sie auch Netzwerk Management Systeme (NMS) genannt.

Umbrella-Management-SystemeDie entscheidenden Merkmale für Um-brella-Management-Systeme sind: Unabhängigkeit vom Netzwerk-

hersteller und übergreifendes Manage-ment von verschiedenen Netzwerk-techno-logien. Mit dem Umbrella Management entsteht eine übergeord-nete Instanz, die eine Vielzahl von Hersteller- und Technologie-Domänen zusammenfasst. Die Bediensysteme unterhalb des Umbrella-Systems fallen entweder komplett weg, oder sind zu-mindest im Hintergrund und damit für den Operator nicht mehr sichtbar. Die Bedienung erfolgt im Idealfall von ei-nem einzigen System aus, was Anfor-derungen an das Betriebspersonal deutlich entlastet.

Die offensichtlichen Vorteile für den täglichen Betrieb des Netzes haben natürlich auch ihren Preis: Neben den Anschaffungskosten für das Umbrella--Management-System kommen noch die Kosten für die Integration des vor-handenen Netzes hinzu. Die techni-sche Umsetzung der Integration muss sich hierbei den Gegebenheiten anpassen.

Anwendungsgebiete von Umbrella Management:

� Energieversorger

� Betreiber von Verkehrsstraßen

� Transport

� Behörden, Stadtwerke, Feuerwehr

� Flugsicherung

� Regionale Carrier

� Industrie

� Equipment-Hersteller