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In der Reihe Warhammer 40,000 sind im

WILHELM HEYNE VERLAG erschienen:

Dan Abnett Geisterkrieger

Mächte des Chaos

Nekropolis

Ehrengarde

Die Feuer von Tanith

Tödliche Mission

Das Attentat

Der Verräter

Das letzte Kommando

Der doppelte Adler

Eisenhorn – Xenos

Eisenhorn – Malleus

Der Kreuzzug

Eisenhorn – Hereticus

Die Jago-Mission

Horus – Aufstieg des Horus

Ben Counter Seelentrinker

Der blutende Kelch

Der Blutgott

Der Ordenskrieg

Graue Ritter

Schwarze Adepten

C. S. Goto Kriegstrommeln

Kriegsbeute

Kriegsstürme

William King Wolfskrieger

Ragnars Mission

Der graue Jäger

Runenpriester

Wolfsschwert

Graham McNeill Nachtjäger

Die Krieger von Ultramar

Toter Himmel, schwarze Sonne

Ultramarines

Horus – Falsche Götter

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GRAHAM McNEILL

UltramarinesDrei Romane in einem Band

Mit Bonusmaterial:»Befehlsketten«

WILHELM HEYNE VERLAG

MÜNCHEN

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Titel der englischen Originalausgabe

THE ULTRAMARINES

Deutsche Übersetzung von Christian Jentzsch

Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100

Das für dieses Buch verwendete

FSC-zertifizierte Papier München Superliefert Arctic Paper Mochenwangen GmbH.

Deutsche Erstausgabe 07/2009

Redaktion: Catherine Beck

Copyright © 2002, 2003, 2004 by Games Workshop Ltd.

Copyright © 2009 der Übersetzung by Games Workshop Ltd.

Umschlagbild: Karl Kopinski/Games Workshop Ltd.

Printed in Germany 2009

Umschlaggestaltung: Nele Schütz Design, München

Satz: C. Schaber Datentechnik, Wels

Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN: 978-3-453-52559-7

www.heyne.de

www.heyne-magische-bestseller.de

Games Workshop, the Games Workshop logo, Warhammer and the Warhammer logo, Black Library and the

Black Library logo, BL Publishing and the BL Publishing logo, Warhammer 40,000, the Warhammer 40,000

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other countries around the world. Used under license to Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe

Random House GmbH. All rights reserved.

SGS-COC-1940

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Am Rande des Dschungels verborgen, starrte Veteranen-sergeant Uriel Ventris durch den strömenden Regen aufden grauen Betonbunker am Ende der Brücke undzählte die Wachposten. Im Freien gab es vier Rebellen,aber sie waren schlampig und sorglos, und das würdesie umbringen. Sie hatten Schutz im Windschatten dergepanzerten Bunkertür gesucht, wo sie rauchten undsich unterhielten. Es war eine unverzeihliche Dumm-heit, aber Uriel war immer dankbar, wenn seine Feindederartige Fehler machten. Das Zischen des warmen Re-gens, der durch das Dach aus dicken, hängenden We-deln fiel und auf die Felsen klatschte, übertönte alle an-deren Geräusche. Das Tosen des gewaltigen Flusses inder Schlucht unter ihnen verstärkte den Lärm noch.

Nässe glänzte auf seinen blauen Schulterschützernund tropfte von den eingearbeiteten Ordensabzeichender Ultramarines. Er glitt aus seinem Versteck und husch-te durch den Regen, wobei die Servos in seiner Rüstungzischten, da die Faserbündelmuskeln jede seiner Bewe-gung unterstützten. Uriel zog sein Kampfmesser undprüfte die Schneide, obwohl er wusste, dass das unnö-tig war. Die Geste war eine zwanghafte Angewohnheit,welche die Bewohner Calths bereits in frühester Kind-heit lernten. Die lange Klinge war dreieckig, jede Kantetödlich scharf und so konzipiert, dass sie leicht zwischendie Rippen eines Opfers dringen und diese brechenkonnte.

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Sie war ein Tötungswerkzeug, sonst nichts.Infolge des heftigen Regens war die Sichtweite der

Wachposten auf weniger als dreißig Meter gesunken.Uriels Sehvermögen war dem eines normalen Menschenweit überlegen, daher konnte er die Umrisse derer, dieer gleich töten würde, deutlich erkennen.

Er empfand kein Bedauern. Die Feinde des Impera-tors verdienten kein Erbarmen. Diese Männer hattenihre Wahl getroffen und würden nun den Preis dafürzahlen, dass es die falsche gewesen war. Uriel glitt hintereinen der Adamantiumpfeiler der Brücke und bewegtesich unglaublich leise für seine klobige Gestalt. Er warseinen Opfern so nah, dass sein verstärktes Gehör ihreStimmen unterscheiden konnte.

Wie für Soldaten typisch, stöhnten sie über ihr gegen-wärtiges Kommando und ihre vorgesetzten Offiziere.Uriel wusste, dass sie sich nicht mehr lange beklagenwürden. Er war ihnen so nah, dass seine überlegenenSinne den Gestank ihrer ungewaschenen Leiber und dieFeuchtigkeit des abgestandenen Schweißes wahrneh-men konnten, der sich nach wochenlangen Kämpfen inihrer Haut eingenistet hatte. Seine Muskeln spanntenund lockerten sich. Die Rune auf der Anzeige seines Visiers, die Hauptmann Idaeus repräsentierte, blinktezwei Mal, und Uriel meldete ihm mit einer gehauchtenBestätigung Kampfbereitschaft. Er wartete, bis er dasKratzen der Stiefel seines ersten Ziels hörte, als sich derMann abwendete, dann drehte er sich um den Pfeilerund rannte zum Bunker.

Der erste Wachposten starb ohne ein Geräusch, alssich Uriels Messer durch seinen Schädel bohrte. Er fiel,und Uriel riss die Klinge heraus, fuhr tief geduckt herumund rammte sie dem zweiten Posten in den Unterleib.Blut spritzte, und der Mann kreischte in entsetzter Qual.Ein Lasergewehr hob sich, und Uriel warf sich vorwärtsund schmetterte seinem Feind die Faust ins Gesicht. Die

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verstärkten Muskeln seiner Servorüstung hämmertenden Schädel des Mannes in Fetzen. Uriel machte aufdem Absatz kehrt, wich einem zustoßenden Bajonettaus und rammte dem letzten Wachposten den Ellbogenins Gesicht, so dass ihm der Schädel zerschmettert wurde.Zähne und Blut klatschten an die Bunkertür.

Er ging tief geduckt in Abwehrhaltung, während erdas Messer aus dem Leichnam neben sich zog und dieKlinge an dessen Uniform säuberte. Das Töten der Wach-posten hatte keine drei Sekunden gedauert. Er warfeinen raschen Blick um die Ecke des Bunkers auf dievon Sandsäcken umgebenen Schützennester weiter dieBrücke entlang. Es gab zwei, versetzt angelegt, so dasssich die Schussfelder überlappten. Das matte Funkelnvon Metall drang unter der gleißenden Plane über denNestern vor, und Uriel konnte drei schwere Bolter injedem Nest ausmachen. Der Regen und das Tosen desFlusses hatten die Geräusche seines Angriffs übertönt,aber vor den Schützennestern gab es keine Deckung,sondern nur freies Feld.

»Position gesichert«, flüsterte er ins Kom, während er seinem Spender Granaten entnahm. Er arbeitete raschund zielstrebig und befestigte den Sprengstoff um denSchließmechanismus der Panzertür des Bunkers.

»Bestätigt«, erwiderte Hauptmann Idaeus. »Gute Ar-beit, Uriel. Trupps Lucius und Daedalus sind in Stel-lung. Wir greifen auf Ihr Zeichen an.«

Uriel grinste und kroch zur Vorderseite des Bunkers,wobei er darauf achtete, unterhalb der Schießschartenzu bleiben. Er zog seine Boltpistole und drehte das Mes-ser in der Hand, dann holte er tief Luft und zündete dieSprengladungen an der Tür.

Von der starken Explosion aus dem Rahmen gerissen,flog die Panzertür nach innen. Erstickender Rauch walltenach draußen, und Uriel hatte sich bereits in Bewegunggesetzt, noch bevor die Erschütterung der Detonation

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vorbei war. Er hörte das Krachen von Boltgewehren ausdem Dschungel und wusste, dass der Rest der Abtei-lung Ultramarines ebenfalls angriff. Mittlerweile wür-den die Feinde des Imperators bereits sterben.

Uriel hechtete durch die geschwärzte Türöffnung,rollte sich zu geduckter Feuerposition ab und ließ seinePistole von links nach rechts wandern. Er sah zwei Köpfesilhouettenartig vor den hellen Schießscharten unddrückte zwei Mal ab. Beide Männer wurden zurückge-schleudert, da ihr Kopf explodierte. Ein anderer Soldatwar schreiend auf den Knien, verstümmelt und blutend.Sein Rumpf war in der Hüfte beinahe zweigeteilt, undein messerscharfer Metallfetzen des Türrahmens ragteaus seinem Körper. Ein Laserstrahl traf Uriels Rüstung,und er fuhr herum und trat nach hinten aus, in die Rich-tung, aus der geschossen worden war. Sein bestiefelterFuß traf das Knie eines Rebellen und zerschmetterte dasGelenk. Der Mann schrie auf und fiel, wobei er seineWaffe fallen ließ, um sein ruiniertes Knie zu umklam-mern. Der Rest der Bunkerbesatzung stürzte sich mitblankem Bajonett auf Uriel.

Uriel wirbelte, stach und trat mit tödlicher Wildheit.Unter jedem Schlag brachen Knochen, starben Männer.Der Gestank nach Blut und entleerten Gedärmen drangihm in die Nase, als der letzte Soldat fiel. Schulterschüt-zer und Brustharnisch waren blutverschmiert. SeineAugen erforschte die Düsternis des Bunkers, doch alleswar ruhig. Alle waren tot.

Er hörte Kampfgeräusche und Geschützfeuer vondraußen und ging zur Tür, um sich gleich darauf zu-rückzuducken, als großkalibrige Boltgeschosse seitlichden Eingang trafen. Er lugte um die mit Einschlags-löchern übersäte Wand und sah voller Stolz zu, wie dieUltramarines des Sturmtrupps in den Kampf eingriffen,da ihre Sprungtornister sie hoch über den Bunker hin-wegtrugen.

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Sie stürzten von oben herab wie flammende Todesen-gel, und ihre Kettenschwerter hieben mit schimmern-den stählernen Hieben Köpfe und Glieder von Leibern.Das erste Schützennest lag in Trümmern, die Sandsäckewaren von Boltgeschossen aufgerissen und von den an-greifenden Space Marines beiseite geworfen worden.Die schlecht ausgebildeten Verteidiger verließ im Ange-sicht derartiger Wildheit der Mut, aber die Ultramarineswaren mitten unter ihnen, und es gab kein Entrinnen.Der Sturmtrupp machte sie mit heftigen Schwertstrei-chen nieder. Aus der Schlacht wurde ein Gemetzel.

Das Stakkato-Geknatter massierten Bolterbeschusseshallte von den Seiten der Schlucht wider, und Erdfontä-nen spritzten aus den zerfetzten Sandsäcken des zwei-ten Schützennests. Doch Uriel sah, dass die Rebellendarin auch unter heftigstem Beschuss ihre Kanonen neuausrichteten. Er sendete rasch eine Warnung über Kom.

»Ventris an Idaeus. Das zweite Schützennest hat dieKanonen neu ausgerichtet. Sie werden jeden Momentunter Beschuss genommen!«

Idaeus’ Rune auf Uriels Visier blinkte zwei Mal, alsder Hauptmann den Empfang der Warnung bestätigte.

Uriel sah zu, wie der Hauptmann der Vierten Kompa-nie einen Befehl blaffte und dann zum zweiten Schüt-zennest sprintete. Idaeus stürmte an der Spitze von fünfblau gerüsteten Kriegern voran, und Uriel fluchte undrannte selbst los. Ohne Unterstützung lag der Sturm-trupp auf dem Präsentierteller! Feuerzungen stoben ausden schweren Boltern und leckten den anstürmendenUltramarines entgegen. Uriel sah die Geschosse ein-schlagen und zwischen den dahinrasenden Ultramarinesexplodieren, doch kein einziger Mann fiel, da die ge-segneten Servorüstungen dem Feuer der Verräter wider-standen. Idaeus schaltete sein Sprungmodul ein, undder Rest seines Trupps folgte seinem Beispiel, so dass siesich nun mit Riesensätzen vorwärtsbewegten.

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Laserstrahlen zuckten durch die Luft, doch die Ultra-marines waren zu schnell. Idaeus brach mit einem Furchteinflößenden Kriegsruf auf den Lippen durch das Holz-dach eines Schützennests. Er schwang sein Energiesch-wert, enthauptete einen Rebellen und stieß einem ande-ren seine Pistole in die Brust, um ihm den Brustkorb zu zerschmettern. Uriels lange Schritte hatten ihn mitt-lerweile zum Schützennest gebracht, und er sprang mitden Füßen voran in die von Sandsäcken umgebene Stel-lung. Er spürte Knochen unter seinen Stiefeln brechen,rollte sich ab, sprang auf und schlug mit dem Panzer-handschuh zu. Noch ein Rebell starb schreiend. DasKrachen der Schüsse war ohrenbetäubend. Uriel spürte,wie seine Schulter getroffen und die Kugel himmelwärtsabgelenkt wurde. Er wirbelte herum und feuerte ein Ge-schoss in das Gesicht des Angreifers, das den Kopf desMannes sprengte. Hinter sich spürte er eine Bewegungund fuhr mit erhobener Pistole herum. Hauptmann Ida-eus stand vor ihm, die Hände erhoben und ein breitesGrinsen im Gesicht. Uriel atmete langsam aus und ließdie Waffe sinken. Idaeus schlug Uriel auf die Schulter.

»Der Kampf ist vorbei, Sergeant«, sagte er lachend.Die Erfahrung hatte Falten in Idaeus’ Gesicht hinter-

lassen, und sein rasierter Schädel troff von Regen undBlut. Vier goldene Stecker funkelten in seiner Stirn, vondenen jeder ein halbes Dienstjahrhundert repräsentierte,aber seine durchdringenden grauen Augen hatten nichtsvon ihrem jugendlichen Funkeln verloren.

Uriel nickte und verzog das Gesicht. »Das ist er, aberder Codex Astartes sagt uns, dass Sie auf Unterstützunghätten warten müssen, bevor Sie zum Sturm auf dasSchützennest angesetzt haben, Hauptmann«, sagte er.

»Vielleicht«, gab Idaeus ihm recht, »aber ich wollte esrasch erledigen, bevor einer von ihnen eine Warnungüber Kom senden konnte.«

»Wir haben schwere Waffen bei uns, Hauptmann. Wir

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hätten ihre Kom-Geräte stören und sie aus der Deckungdes Bunkers zusammenschießen können. Die Nesterwaren schlecht zum Bunker postiert, und sie hätten unskaum aufs Korn nehmen können. Im Codex Astartesheißt es ...«

»Uriel«, unterbrach Idaeus, während er ihn aus demSchlachthaus des Schützennests führte. »Sie wissen,dass ich Sie respektiere, und ungeachtet dessen, was an-dere sagen, glaube ich, dass Sie bald Ihre eigene Kompa-nie befehligen werden. Aber Sie müssen akzeptieren,dass es manchmal nötig ist, Dinge ein wenig anders zuerledigen. Ja, der Codex Astartes lehrt uns die Methodendes Krieges, aber er lehrt uns nichts über die Herzen derMänner. Sehen Sie sich um. Schauen Sie in die Gesichterunserer Krieger. Ihr Blut singt vor Rechtschaffenheit,und ihr Glaube ist stark, weil sie gesehen haben, wie ichmit ihnen durch das Feindfeuer gestürmt bin und sie indie ruhmreiche Schlacht geführt habe. Ist ein kleines Ri-siko für mich nicht solch eine Belohnung wert?«

»Ich glaube, ich würde einen Sturmangriff durch dasSperrfeuer von drei schweren Boltern anders nennen alsein ›kleines Risiko‹«, stellte Uriel fest.

»Hätten Sie es an meiner Stelle anders gemacht?«,fragte Idaeus.

»Nein«, gab Uriel lächelnd zu, »aber ich bin schließ-lich auch Sergeant, es ist mein Schicksal, die riskantenAufträge zu bekommen.«

Idaeus lachte. »Ich mache noch einen Hauptmann ausIhnen. Kommen Sie, es gibt Arbeit. Diese Brücke sprengtsich nicht von allein.«

Während der Sturmtrupp die Brücke sicherte, rückteder Rest von Hauptmann Idaeus’ Abteilung aus demDschungel vor, um sie zu verstärken. Zwei taktischeTrupps besetzten die Bunker an den beiden Brücken-enden, während Uriel mit dem dritten die mit Sandsä-cken gesicherten Schützennester reparierte. In Überein-

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stimmung mit dem Codex Astartes postierte er sie so,dass jeder Zugang zur Kreuzung abgedeckt war, wäh-rend die Abwehrstellungen wiederaufgebaut und ge-stärkt wurden.

Uriel bekam mit, wie Idaeus ihre Kundschafter in dasHügelland auf der anderen Seite des Kamms oberhalbder Schlucht schickte. Sie würden den Fehler der Rebel-len nicht wiederholen. Wenn die Verräter einen Gegen-angriff starteten, würden die Ultramarines davon erfah-ren. Er schritt über einen toten Rebellen hinweg undnahm dabei mit professionellem Stolz das Einschusslochmitten in der Stirn zur Kenntnis. Das war der Preis derNiederlage. Der Sieg der Ultramarines hier war beinaheabsurd leicht gewesen und verdiente kaum die Bezeich-nung Schlacht, und Uriel empfand sonderbar wenigFreude über ihren Erfolg.

Mit sechs Jahren hatte seine Ausbildung begonnen.Er hatte gelernt, den Feinden des Imperators den Tod zubringen, und normalerweise war er stolz auf seine Fä-higkeiten. Doch in einem Kampf gegen derart schlechtausgebildete Gegner lag keine Befriedigung. Diese Sol-daten verdienten ihren Namen nicht und hätten in derAgiselus-Kaserne auf Macragge, wo Uriel vor so vielenJahren ausgebildet worden war, keinen einzigen Monatüberlebt. Er schob alle trübsinnigen Gedanken beiseite,nahm den Helm ab und stellte ihn auf das breite Brü-ckengeländer. Mehrere Tausend Meter tiefer donnerteein breiter Fluss durch die Schlucht, dessen dunklesWasser weiß über die Felsen schäumte. Uriel strich sichmit der Hand über die kurz geschnittenen, pechschwar-zen Haare. Seine Augen hatten die Farbe von Gewitter-wolken, dunkel und bedrohlich, sein Gesicht war ernst.Zwei goldene Stecker durchbohrten die Braue über demlinken Auge.

Die Brücken waren das Schlüsselelement des gesam-ten Feldzugs. Die Krieger des Imperators hatten die

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schlecht bewaffneten und ausgebildeten Soldaten derPlanetaren Verteidigungsstreitkräfte von Thracia bei jederBegegnung zurückgedrängt, und nun lag Mercia, dieHauptstadt der Rebellen, in Reichweite. Trotz ihrer furcht-baren Verluste waren sie zahlenmäßig immer noch über-legen und mochten sich im Laufe der Zeit zu einer ernst-haften Bedrohung für den Kreuzzug entwickeln. Dierechte Flanke des Vorstoßes der Imperialen Garde aufMercia war anfällig für Angriffe über eine Reihe vonBrücken, und auf einer dieser Brücken stand Uriel ge-rade. Es war unbedingt erforderlich, die Brücken zu zerstören, aber die Imperiale Flotte hatte sich Tage derPlanung für diese Aufgabe erbeten, Tage, die zu ver-schwenden sich der Kreuzzug nicht leisten konnte. Daherwar die Aufgabe der Brückenzerstörung den Ultramarineszugefallen. Kampfschiffe vom Typ Thunderhawk hattendie Angriffstrupps im Schutz der Dunkelheit einen hal-ben Tagesmarsch von den Brücken entfernt abgesetztund warteten nun auf das Signal, sie nach der Zerstö-rung wieder abzuholen.

Der Aufstand auf Thracia war bis auf einen Aspektbedeutungslos: dem Oberkommando des Kreuzzugslagen Berichte vor, nach denen Angehörige der Verräter-marines der Legion der Night Lords anwesend waren.Bis jetzt hatte Uriel noch keinen dieser Ketzer zu Gesichtbekommen und glaubte insgeheim, dass sie von derüberaktiven Phantasie der Gardisten heraufbeschwo-rene Phantome waren. Dennoch zahlte es sich nie aus,nachlässig zu sein, und Uriel hoffte inbrünstig, dass sichdie Berichte als wahr erweisen würden. Die Gelegen-heit, den Zorn des Imperators über derart verabscheu-ungswürdige Feinde zu bringen, durfte nicht ungenutztbleiben.

Er sah zu, wie ein Techmarine die Brückenpfeiler zurSprengung bereitmachte. Melterladungen würden dieBrücke in Stücke sprengen und den Verrätern jede Mög-

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lichkeit nehmen, ihre gepanzerten Einheiten über denFluss zu bringen, um so den Imperiumstruppen in denRücken zu fallen. Uriel wusste, dass sich überall entlangder gewaltigen Schlucht dieselben Szenen abspielten, daAbteilungen der Ultramarines die Zerstörung gleicharti-ger Ziele vorbereiteten. Er nahm seinen Helm und mar-schierte zu einem schlammbespritzten Techmarine, dersich gerade über das Geländer zog und Kabel aus sei-nem Ausrüstungs-Rucksack entrollte. Der Mann blickteauf, als er Uriel kommen hörte, und nickte respektvoll.

»Ich nehme an, Sie wollen mir sagen, dass ich michbeeilen soll«, brummte er, während er sich verdrehte,um das Kabel an einer Batterie zu befestigen.

»Ganz und gar nicht, Sevano. Als ob ich einen Meis-tertech wie Sie zur Eile drängen würde.«

Sevano Tomasin funkelte Uriel an und suchte in sei-nem Gesicht nach Spuren von Sarkasmus. Als er keinefand, nickte er und fuhr mit der elektrischen Verdrah-tung des Sprengstoffs fort. Er bewegte sich dabei aufeine schiefe, mechanische Art, da beide Beine und derrechte Arm schwere bionische Ersatzglieder waren.

Die Apothekarii hatten sie ihm angepasst, nachdemsie ihn auf Ichar IV aus dem Wrack eines Panzers gebor-gen hatten, der von einem tobenden Carnifex zerstörtworden war. Das Bioplasma der entsetzlichen Kreaturwar ins Innere des Kampfpanzers eingedrungen undhatte dessen Munition zur Explosion gebracht. Der Car-nifex war dadurch getötet worden, aber die Explosionhatte Tomasin verstümmelt. Doch anstatt auf die Jahr-hunderte seiner Weisheit zu verzichten, hatten die Apo-thekarii des Ordens einen völlig neuen künstlichen Kör-per um seine blutigen Überreste konstruiert.

»Wann sind Sie und die Servitoren fertig?«, fragte Uriel.Tomasin wischte sich den Matsch vom Gesicht und

betrachtete die Brücke. »In einer Stunde, Ventris. Wahr-scheinlich eher, wenn dieser verdammte Regen nach-

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ließe und ich meine Arbeit nicht unterbrechen müsste,um mit Ihnen zu reden.«

Uriel verbiss sich eine Erwiderung, wendete sich abund überließ den Techmarine seiner Arbeit. Er ging zurnächsten Geschützstellung. Hauptmann Idaeus saß aufden Sandsäcken und sprach angeregt in sein Kom.

»Dann vergewissern Sie sich, verdammt!«, schnauzteer gerade. »Ich will nicht mit nur dreißig Mann hier sit-zen und der halben Rebellenarmee gegenübertreten.«

Idaeus lauschte der Antwort, fluchte und befestigtedie Kom-Einheit wieder am Gürtel.

»Ärger?«, fragte Uriel.»Vielleicht«, seufzte Idaeus. »Beobachter auf der Vae

Victus glauben, sie hätten etwas Großes entdeckt, dassich durch den Dschungel auf uns zubewegt, aber diesesverdammte Wetter erschwert die Abtastung, und sie fin-den es nicht wieder. Wahrscheinlich ist es nichts.«

»Sie klingen nicht sonderlich überzeugt.«»Das bin ich auch nicht«, gab Idaeus zu. »Wenn die

Night Lords auf dieser Welt sind, wäre so etwas genaudas, was sie versuchen würden.«

»Ich lasse unsere Scouts die Zugänge zur Brücke be-obachten. Nichts kann sich ihr unbemerkt nähern.«

»Gut. Wie kommt Tomasin voran?«»Wir müssen eine Menge Brücke sprengen, Haupt-

mann, aber Tomasin glaubt, dass er es in einer Stundeschaffen kann. Ich persönlich glaube aber, dass er früherfertig ist.«

Idaeus nickte und erhob sich, um dann auf die in Nebelund Regen gehüllten Bergausläufer auf der feindlichenSeite der Brücke zu starren. Seine Stirn legte sich in Fal-ten, und Uriel folgte seinem Blick. Die Abenddämme-rung brach rasch herein, und mit etwas Glück würdensie sich noch vor Einbruch der Nacht aufmachen, umsich wieder dem Hauptvorstoß auf Mercia anzuschließen.

»Stimmt etwas nicht?«

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»Ich bin nicht sicher. Jedes Mal, wenn ich über dieBrücke schaue, habe ich so ein komisches Gefühl.«

»Ein komisches Gefühl?«»Aye, als würde uns jemand beobachten«, flüsterte

Idaeus.Uriel prüfte sein Kom. »Die Scouts haben nichts ge-

meldet.«Idaeus schüttelte den Kopf. »Nein, das hat mehr mit

Instinkt zu tun. Alles hier kommt mir falsch vor. Ichkann es nicht genauer beschreiben.«

Uriel war ein wenig verwirrt. Er vertraute Ideaus un-eingeschränkt, und sie kämpften und bluteten gemein-sam seit über fünfzig Jahren, wodurch sich ein Band derFreundschaft geknüpft hatte, wie Uriel es nur allzu sel-ten fand. Dennoch konnte er nicht behaupten, Idaeusvollständig zu verstehen. Der Hauptmann verließ sichmehr auf Instinkte und Gefühle als auf den heiligenCodex Astartes, das große Werk militärischen Denkens,das vor zehntausend Jahren von ihrem eigenen Pri-marchen Roboute Guillaume verfasst worden war. DerCodex bildete die Grundlage aller taktischen Doktrinenpraktisch jeden Ordens der Space Marines und der mili-tärischen Macht des gesamten Imperiums. Der Impera-tor persönlich hatte die Worte gesegnet, und die Ultra-marines waren niemals von seinen Lehren abgewichen,seit er nach den finsteren Zeiten der Horus-Ketzerei nie-dergeschrieben worden war.

Doch Idaeus neigte dazu, die Weisheit des Codex’ alsRat zu betrachten und nicht als heilige Unterweisung,und dies war eine beständige Quelle des Erstaunens fürUriel. Er war seit beinahe dreißig Jahren Idaeus’ Stell-vertreter, und trotz der Erfolge seines Hauptmanns hatteUriel immer noch Schwierigkeiten, dessen Methoden zuakzeptieren.

»Ich werde mir diese Hügel ansehen«, sagte Idaeusplötzlich.

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Uriel seufzte. »Die Scouts werden uns alles melden,was sich uns nähert«, stellte er fest.

»Ich weiß, und ich habe vollstes Vertrauen zu ihm. Ichwill mich nur selbst überzeugen. Gehen wir und werfenwir einen Blick darauf.«

Uriel nahm seine Kom-Einheit und informierte dieScouts, dass sie sich ihnen von hinten nähern würden,dann folgte er Idaeus, der zielstrebig losmarschierte. Siepassierten den Bunker am Feindende der Brücke, den dieRebellen hätten besetzen müssen, und nahmen das Fun-keln der schweren Bolter darin zur Kenntnis. Die beidenSpace Marines marschierten die breite Straße entlang, diein die hohen Berge beiderseits der Schlucht führten, undinspizierten in den nächsten dreißig Minuten die Stand-orte, die Uriel den Scouts als Beobachtungsposten zuge-wiesen hatte. Der Regen dämpfte alle Geräusche und sorgtefür geringe Sichtweite, und es gab genügend Bäume, umden Dschungelboden praktisch völlig zu verdecken. Dadraußen konnte eine ganze Armee stecken, und sie wür-den sie erst sehen, wenn sie direkt vor ihnen stand.

»Zufrieden?«, fragte Uriel.Idaeus nickte, antwortete aber nicht, und gemeinsam

kehrten sie wieder zum Bunker auf der anderen Seitezurück, wo sie Sevano Tomasin sahen.

Die Warnung kam in dem Augenblick, als die ersteArtilleriegranate über ihre Köpfe hinwegpfiff.

Kaum hatte Uriel das Pfeifen der Granate zur Kennt-nis genommen, als das Kom vor Stimmen förmlich ex-plodierte. Meldungen von Artillerieblitzen in der Ferne,dazu mehrfache Sichtungen von gepanzerten Truppen-transportern und Kampfpanzern. Eine blendende Ex-plosion in der Mitte der Brücke zerriss die Dämmerungförmlich, weitere sechs krachten in rascher Folge. Urielschrie, als er sah, wie einige Servitoren und zwei SpaceMarines von der Brücke gefegt wurden und in dieSchlucht stürzten.

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Die beiden Offiziere rannten zur Brücke zurück.Uriel wählte sich ins Kom der Scouts ein und brüllte:

»Spähtrupp Alpha! Woher kommen sie? Meldung!«»Kontakt bei drei Kilometern und abnehmend, Ser-

geant! Der Regen hat den Staub nicht aufsteigen lassen,und wir konnten sie durch das tote Gelände nicht aus-machen.«

»Verstanden«, erwiderte Uriel und verfluchte inner-lich das Wetter. »Was können Sie sehen?«

»Unsere Zählung ist ungenau, aber es sieht nach einemAngriff in Bataillonsgröße aus. Hauptsächlich Chimären,aber es sind auch viele schwere Panzer dabei. LemanRuss, Greife und Höllenhunde.«

Uriel fluchte und wechselte einen Blick mit Idaeus. Wenndie Scouts recht hatten, bekamen sie es mit über tausendMann mit Artillerie- und Panzerunterstützung zu tun.Beide wussten, dass dies der Kontakt sein musste, dendie Beobachter an Bord der Vae Victus geortet und dannwieder verloren hatten. Sie mussten alle auf die andereSeite der Brücke holen und sie dann sofort sprengen.

»Bleiben Sie, so lange sie können, Alpha, und meldenSie weiter, dann setzen Sie sich hierher ab!«

»Aye, Sergeant«, erwiderte der Scout und meldetesich ab.

Mehr Granaten fielen auf die Brücke, und ihre Ex-plosionen erzeugten in der Enge der Schlucht einen oh-renbetäubenden Widerhall. Jede Granate ließ Asphalt-brocken und riesige Regenwasserfontänen aufspritzen.Manche explodierten über der Brücke in der Luft unddeckten sie mit einem tödlichen Splitterhagel ein.

Uriel machte das unverkennbare Heulen von Grana-ten aus den Mörsern der Greife aus und dankte Guillaume,dass die PVS offenbar keinen Zugang zu den schwere-ren Artilleriekanonen der Imperialen Garde hatte. Ent-weder das, oder ihnen war klar, dass solche Waffen dieBrücke vermutlich zerstören würden.

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Die meisten Space Marines, die von dem Beschuss imFreien überrascht worden waren, befanden sich mittler-weile in Deckung, und Uriel wusste, dass sie von Glücksagen konnten, nicht noch mehr Männer verloren zuhaben. Er fluchte, als er Sevano Tomasins ungeschlachteGestalt sah. Der Techmarine brachte immer noch Spreng-ladungen an und rollte gerade eine Kabeltrommel zumletzten Bunker aus. Seine Bewegungen waren quälendlangsam, aber der Beschuss schien ihn nicht zu beein-drucken. Uriel versuchte ihn mit reiner Willenkraft zuzwingen, schneller zu arbeiten.

»Eineinhalb Kilometer, abnehmend. Rapide abnehmend!Feindliche Infanterie in Sichtweite!«, rief der Scout-Ser-geant in Uriels Ohrhörer.

»Bestätigt«, rief Uriel über das Krachen der Explosio-nen fallender Mörsergranaten hinweg. »Kommen Sie sofort hierher zurück, Sie können dort nichts mehr aus-richten. Trupp Schwert erwartet Sie am ersten Bunker,um Ihnen Feuerschutz zu geben. Ventris Ende.«

Uriel und Idaeus erreichten den Bunker und verharr-ten hinter seinen beruhigend dicken Mauern. Idaeushob sein Kom und rief: »Garde-Kommandonetz, hierHauptmann Idaeus, Vierte Kompanie der Ultramarines.Melde einen Angriff entlang Brücke Zwo-Vier mindes-tens in Divisionsstärke, wahrscheinlich stärker. Wir las-sen uns zurückfallen und bereiten die Zerstörung derBrücke vor. Ich wiederhole, Feindkräfte greifen überBrücke Zwo-Vier an!«

Während Idaeus dem Imperialen Oberkommandoseine Warnung schickte, schaltete sich Uriel in die Fre-quenz des Thunderhawk ein, das sie hier abgesetzthatte.

»Thunderhawk Sechs, hier Uriel Ventris. Wir werdenangegriffen und fordern unmittelbare Abholung an.Missionsbefehl Omega-Sieben-Vier. Bitte bestätigen.«

Lange Sekunden hörte Uriel nur statisches Knistern,

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Graham McNeill

UltramarinesWarhammer 40.000-Roman

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Taschenbuch, Broschur, 1280 Seiten, 11,8 x 18,7 cmISBN: 978-3-453-52559-7

Heyne

Erscheinungstermin: Juni 2009

Drei Romane aus dem „Warhammer-40.000“-Universum in einem Band Graham McNeills „Ultramarines“-Abenteuer gehören zu den beliebtesten Romanen der„Warhammer-40.000“-Serie. Zunächst sieht es für die Eliteeinheit der Ultramarines nacheinem gewöhnlichen Kriseneinsatz aus – mit Verrat, Intrigen und blutigen Kämpfen gegenräuberische Alien-Horden. Doch dann weitet sich der Konflikt zu einer Bedrohung für diegesamte Menschheit aus …