Strategische Energiebeschaffung
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Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.
Hannover Messe, 10.04.2013
Strategische Energiebeschaffung
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Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.
Basis9.000 Einzel- und Firmenmitglieder, darunter 1.800 Mitgliedsunternehmen, Dax, Top-200 Unternehmen, KMU
Einkaufsvolumen/Jahr1,25 Billionen Euro(Firmen-Mitglieds-unternehmen)
Mitglieder
MitgliederstrukturIndustrie 60%
Dienstleistung 21%
Öffentlicher Bereich 7%
Handel/Großhandel 6%
Transport/Logistik 5%
Sonstige 1%
BME e.V. – Matthias Berg
Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.
� Praxisorientierte Erarbeitung relevanter Fachthemen
� Support bei der Einführung neuer Methoden
� Foren für den persönlichen und fachlichen Austausch
� Professionalisierung durch Aus- und Weiterbildung
� Öffentliche Vertretung der Verbandsinteressen
Starke Gemeinschaft für Einkauf und Logistik
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� BME-Fachgruppe „Energieeinkauf“ seit 2008
� Leitfaden „Strategischer Energieeinkauf“
- 3. Auflage (11/2012)
� Workshop „Gasausschreibung richtig erstellen“
� Workshop „Nachhaltige Strombeschaffung – von Graustrom bis Ökostrom“
� Thementag „Strategische Energiebeschaffung“
� 2-tägiges Intensivseminar: „Energieeinkauf“
� Fachbeiträge und Veranstaltungen
Energieeinkauf
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Agenda
Strommarkt im Wandel
Strategischer Stromeinkauf
Erfolgsfaktoren im Stromeinkauf
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Marktliberalisierung seit 1998 mit dem EnWG
Die EU-Richtlinie zum Elektrizitätsbinnenmarkt wird mit dem novellierten Energiewirtschaftsgesetz des Jahres 1998 in nationales Recht umgesetzt.
§ 1 Zweck des Gesetzes
(1) Zweck des Gesetzes ist eine möglichst sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche,
effiziente und umweltverträgliche leitungsgebundene Versorgung der Allgemeinheit mit Elektrizität und Gas.
(2) Die Regulierung der Elektrizitäts- und Gasversorgungsnetze dient den Zielen der Sicherstellung eines wirksamen und unverfälschten Wettbewerbs bei der Versorgung mit Elektrizität und Gas und der Sicherung eines langfristig angelegten leistungsfähigen und zuverlässigen Betriebs von Energieversorgungsnetzen.
Fortsetzung 2005
Das novellierte Energiewirtschaftsgesetz setzt die europäischen Richtlinien zum Elektrizitäts-
und Gasbinnenmarkt von 2003 in nationales Recht um.
Strommarkt in Deutschland
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Schritte der Marktliberalisierung
I. Netzzugang Dritter zu Übertragungs- und Verteilnetzen.
II. Regulierung der Netznutzungsentgelte und Netzanschlussbedingungen.
III. Entflechtung der Netzbetreiber (Unbundling), um Dritten diskriminierungsfreien Wettbewerb zu ermöglichen.
Unbundling = Entflechtung:
Energielieferung, Netzbetrieb, Mess- und Abrechnungsdienstleistung mit unterschiedlichen Dienstleistern und nicht mehr aus einer Hand.
Status Quo: - ca. 960 Stromlieferanten
- 4 Übertragungsnetzbetreiber
- ca. 900 Verteilnetzbetreiber
Strommarkt in Deutschland
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HöS
HS
MS
NS
Stromnetze in Deutschland
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Energieversorgung: Trennung von Physik und Handel
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Strom als Politikum
EnergiepolitikEnergiepolitik
Ressourcen-verfügbarkeit
Druck der Öffent-lichkeit
Fukushima
Kyoto-Protokoll Lobbyarbeit
der Versorger
Schlüssel-industrien
(Windkraft / Photovoltaik)
EU-Richtlinien
Steuer-einnahmen / Abgabenlast
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Strommarkt im Wandel
Strategischer Stromeinkauf
Erfolgsfaktoren im Stromeinkauf
Agenda
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Erfolgsfaktoren im Stromeinkauf
Informationsmanagement / Datenbasis
Vorbewertung der Beschaffungsvarianten / Risikobetrachtung
Zielsetzung Nachhaltigkeit
Professionelle Ausschreibung und Vergabe
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Strommarkt im Wandel
Strategischer Stromeinkauf
Erfolgsfaktoren im Stromeinkauf
Agenda
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Situation des Stromeinkäufers
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Kostendruck
Risiken
Ressourcenknappheit
Einkaufsoptimierung
Planungssicherheit
Nachhaltigkeitsauftrag
Einsparpotenziale durch Gesetzgebung
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Preisbestandteile des Stroms und die Empfänger
• Energiekosten Lieferant (Vertrag)
• Ökostromaufschlag Lieferant / Zertifikatanbieter
• Netzentgelt Netzbetreiber (NEV)
• Strom-/Energiesteuer Staat (StromStG, EnergieStG)
• Konzessionsabgabe Kommune (KAV)
• EEG-Entgelt (über Staat) Betreiber regenerativer Strom-erzeugungsanlagen (EEG)
• KWKG-Entgelt (über Staat) Betreiber von KWK- Anlagen (KWKG)
• Off-Shore-Haftungsumlage (über Staat) Betreiber von Off-Shore-Windkraftanlagen
• Umsatzsteuer Staat
Kostendruck und Einflussgrößen
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Kostendruck und Einflussgrößen
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Quelle: BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V., Foliensatz Energieinfo 2013
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Vorüberlegung zum Stromeinkauf
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Aktuelle Beschaffung
Risiko-neigung
Bedeutung der Strom-
kosten
Absoluter Strom-bedarf
Nutzungs-struktur
Personelle Res-
sourcen
Energie Know-how
Ziel-setzung
Bestimmung der Strategie
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Risiken beim
Strom-einkauf
Marktpreis-risiko
Mengen- oder Volumenrisiko
Reputations-risiko
Versorgungs-risiko
Prozessrisiko
Welche Risiken sind beim Stromeinkauf zu berücksichtigen:
Risikomanagement
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Stromeinkauf
Stichtagsbeschaffung
Indexorientierte Beschaffung
Tranchenbeschaffung
Portfoliomanagement
Risiko
verte
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An
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• Gesamtes Volumen wird 1x ausgeschrieben und insgesamt an einem
Zeitpunkt (= Vergabetag) an einen Lieferanten vergeben
• Fester Lieferpreis für vereinbarten Zeitraum, meist in Kombination mit
Mengenverpflichtungen (Take-or-Pay-Regeln, so. z.B. 80/120)
• Vertragslaufzeiten von 1 bis 2 Jahren häufig am Markt anzutreffen
• Historisch gewachsenes Modell (Vollversorgung mit Fixpreis), daher häufig
präferierte Beschaffungsvariante, Angebote kann jeder Lieferant legen
Stichtagsbeschaffung
Indexorientierte Beschaffung TranchenbeschaffungPortfoliomanagement
Stromeinkauf
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Fixpreis für Riskofreudige
Quelle: EEX
Stromeinkauf
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Verlierer
Gewinner
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Minimierung von Risikoaufschlägen bei langen Bindefristen
Preisformel:
Pt: Aktueller Lieferpreis bei Vergabe
Pfix: Energiepreisunabhängiger Preisanteil
P0: Ausgangspreis für Energiepreisanteil bei der Ausschreibungsphase
Indext: Aktueller Index (z. B. EEX-Future) bei Vergabe
Index0: Ausgangspreis Index bei Ausschreibung
•+=
00 Index
IndexPPP t
fixt
Stromeinkauf
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• Hohe Attraktivität bei niedrigem Preisniveau
• Hohe Planungssicherheit für den Kunden
� Lieferpreis steht bei Vergabe und vor Beginn der Lieferung fest
• Geringer Ressourcenaufwand / leichter Angebotsvergleich
• Volumenrisiko liegt bei Mengenvereinbarungen auf Seiten des Anwenders
• Marktpreis- und Regel-/Ausgleichsenergierisiko auf Seiten des Anwenders
• Empfehlenswert, wenn:
� Budgetsicherheit dominierender Faktor ist
� Beschaffungspreis nur zweitrangig oder Preisniveau niedrig ist
Stichtagsbeschaffung
Indexorientierte Beschaffung TranchenbeschaffungPortfoliomanagement
Stromeinkauf
+
+
-
-
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+
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Stichtagsbeschaffung
• (Ggfs.) Bildung eines Summenlastgangs
• Ermittlung des Base-/Peak-Verhältnisses
• Aufteilung des Gesamtvolumens in gleiche Teilmengen
• Festlegung der Anzahl der Handelstage
� Handelstägliche / wöchentliche / monatliche Beschaffung der Teilmengen
• Definition Beschaffungszeitraum und Lieferzeitraum
• Budgetsicherung durch einfügen von Floor und Cap in möglich
Indexorientierte Beschaffung
Tranchenbeschaffung
Portfoliomanagement
Stromeinkauf
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Preisbildung bei der Indexbeschaffung / Tranchenbeschaffung
Quelle: Stadtwerke Gießen AG
Stromeinkauf
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Cap & Floor
Quelle: EEX
Stromeinkauf
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Stichtagsbeschaffung
• Risikominimierung durch Preisgleitklausel
� Abnahmepreis stets an Marktentwicklung angepasst
• Geringer Aufwand, da während der Laufzeit keine Ressourcenbindung
• Geringe Chancen, da keine Reaktion auf Marktgeschehnisse möglich
• Erhöhter Controllingaufwand bei Lieferpreisermittlung
• Empfehlenswert, wenn:
� hohe Unsicherheit / geringe Ressourcenverfügbarkeit
� kein „Best-Preis“ generiert werden soll
Indexorientierte Beschaffung
Tranchenbeschaffung
Portfoliomanagement
Stromeinkauf
+
+
-
-
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StichtagsbeschaffungIndexorientierte Beschaffung
• Strombedarf im Zeitverlauf mit gewählten/definierten Tranchen beschafft
• Reaktion auf Marktentwicklung durch:
� Anzahl, Zeitpunkt und Volumen der Tranchen
• Instrument bedient den stärksten Hebel in der Energiebeschaffung
���� Beschaffungszeitpunkt
• Energiepreis folgt aus einer Mischkalkulation, was zu höherem Aufwand und
zu Planungsunsicherheiten führen kann
• Abstimmung mit Gesamtstrategie des Hauses, Einholung eines
entsprechenden Mandats
Tranchenbeschaffung
Portfoliomanagement
Stromeinkauf
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Stromeinkauf
Mit Stop-Loss- / Take-Profit-Limit (allgemein)
Quelle: GfSt mbH, Mülheim/RuhrBME e.V. – Matthias Berg
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StichtagsbeschaffungIndexorientierte Beschaffung
• Minimierung des Marktpreisrisikos, durch verteilte Kaufzeitpunkte
• Reaktion auf Marktentwicklung möglich
• Volumenrisiko minimierbar durch Volumenbestimmung mit letzter Tranche
• Erhöhter Ressourcenaufwand, da kontinuierliche Marktbeobachtung
notwendig als qualitative Entscheidungsgrundlage
• Verringerte Planungssicherheit / Beachtung der Vorlaufzeit
• Empfehlenswert, wenn:
� Ressourcen zur Verfügung stehen
� Aktives Risikomanagement gelebt werden soll
Tranchenbeschaffung
Portfoliomanagement
Stromeinkauf
+
+
-
+
-
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StichtagsbeschaffungIndexorientierte Beschaffung Tranchenbeschaffung
• Trennung von Energieversorgung, Netzbetrieb, Messstellenbetrieb und
Abrechnungsleistungen � Aufbau eines eigenen Bilanzkreismanagements
• Zerlegung (Summen-) Lastgang in börsennotierte Standardprodukte und
deren einzelner Handel
• Zugang zum Großhandelsmarkt, i.d.R. über Handelshaus, teilweise auch
direkt möglich bei entsprechender Zulassung
• Handelsübliche Mindestvolumina müssen erreicht werden
• Aktives Lastmanagement und laufende Lastprognose auch für Spotmarkt
notwendig
• Handel Regel- & Ausgleichsenergie
Portfoliomanagement
Stromeinkauf
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Portfoliomanagement
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StichtagsbeschaffungIndexorientierte Beschaffung Tranchenbeschaffung
• Möglichkeit einen Preisvorteil zu erzielen, durch Risikoverteilung vom
Anbieter auf den Anwender � Gewinnmarge über An- und Verkauf
• Hohe Mengenflexibilität (Stichwort: Überkapazitäten)
• Deutlich erhöhter Ressourcenaufwand – Einsparungen nur bei sehr hohen
Volumina erschließbar und diese auch nicht sicher
• Vollständige Mitarbeiterbindung / Personal- bzw. Dienstleistungskosten
• Investitionen in IT- und Prozesslandschaft
• Empfehlenswert, wenn:
� hohe Verbräuche (Stichwort: Mindestvolumina)
� starke Schwankungen über den Jahresverlauf
Portfoliomanagement
Stromeinkauf
+
-
+
-
-
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Preisstrategien
Stromeinkauf
Organisationsgrad / Komplexität
Pre
isrisiko
Stichtagsbeschaffung� Geringer Aufwand� Eine Mengen- /
Preisentscheidung� Preisrisiko hoch
Index- /Tranchenbeschaffung� Erhöhter Aufwand� Mehrere Mengen- /
Preisentscheidungen� Preisrisiko optimiert Portfoliomanagement
� Hoher Aufwand� Vielzahl Mengen- /
Preisentscheidungen� Preisrisiko minimiert
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KMU bis 100 GWhJahresverbrauch
KMU und Konzerne ab 100 GWh
Jahresverbrauch
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• Matthias Berg
Referent Sektionen / Fachgruppen
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Bolongarostr. 82
65929 Frankfurt Main
Mail: [email protected]
Tel.: 069/30838-128
Bei weiteren Fragen stehe ich gerne zu Ihrer Verfügung.
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Back-Up Gaseinkauf
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Gaseinkauf
Gasversorgung mit Öl- oder Gaspreisbindung
Gasversorgung mit Fixpreis
Gasversorgung mit Tranchenkauf
Portfoliomanagement
Risiko
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• Traditionell in Form der Vollversorgung = Gasbeschaffung, Netznutzung und
Netzanschluss aus einer Hand
� ein Anbieter mit kompletter Abwicklung betraut, durch
Liberalisierung/Unbundling jedoch nicht mehr so möglich
• Öl- oder Gaspreisbindung erfolgt stets mit einer Preisfunktion
• Basierender Handelsplatz bzw. Indizes sollten gut überlegt sein
�Bei der Auswahl sollten Handelsvolumen & bisheriger Preisverlauf
berücksichtigt werden (Ziel: tatsächlicher Marktpreis als Referenz)
• Budgetsicherung durch einfügen von Floor und Cap in Preisformel möglich
Gasversorgung mit Öl- oder Gaspreisbindung
Gasversorgung mit FixpreisGasversorgung mit TranchenbeschaffungPortfoliomanagement
Gaseinkauf
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Preisfunktion…..zur Bestimmung des Gasbezugspreises
AP = Gasbezugspreis
AP0 = Basisarbeitspreis bzw. Gaspreis im Zeitpunkt 0
(abhängig vom aktuellen Gas- und Ölpreis und dem Verhandlungsverlauf)
B = Anpassungsfaktor
ß = Abzugsfaktor - aktueller Wert von entsprechendem Forward auf dem Markt (bei
Finanzgeschäften)
Gaseinkauf
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Arbeitspreis….wird meist mit einem Zeitverzug bestimmt. Hierfür kommen in
der Praxis verschiedene Preisanpassungsformeln zum Einsatz. Diese können
z.B. die folgende Ausprägung haben:
Gaseinkauf
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Cap & Floor
Quelle: EEX
Gaseinkauf
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• Risikominimierung durch Preisgleitklausel
� Abnahmepreis stets an Marktentwicklung angepasst
• Geringer Aufwand, da während der Laufzeit keine Ressourcenbindung
• Geringe Chancen, da keine Reaktion auf Marktgeschehnisse möglich
• Geringe Preis- bzw. Kostentransparenz
• Empfehlenswert, wenn:
� hohe Unsicherheit in Bezug auf weitere Preisentwicklung
� geringe Ressourcenverfügbarkeit
� Gaspreis keine kalkulatorische Größe
Gasversorgung mit Öl- oder Gaspreisbindung
Gasversorgung mit FixpreisGasversorgung mit TranchenbeschaffungPortfoliomanagement
Gaseinkauf
+
+
-
-
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Gasversorgung mit Öl- oder Gaspreisbindung
• Die Fixpreisregelung ist im Vergleich zur Ölpreisbindung die jüngere
Vertragsform (vor Liberalisierung kaum anzutreffen)
• Fester Lieferpreis für vereinbarten Zeitraum, meist in Kombination mit
Mengenverpflichtungen (Take-or-Pay-Regeln, so. z.B. 80/120)
• Vertragslaufzeiten von 1 bis 2 Jahren häufig am Markt anzutreffen
• Bereitschaft der Anbieter deutlich erhöht seit tatsächlicher Liberalisierung
im Jahr 2010 (unabhängig der gelieferten Qualität oder des Marktgebietes)
Gasversorgung mit Fixpreis
Gasversorgung mit Tranchenbeschaffung
Portfoliomanagement
Gaseinkauf
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Fixpreis für Riskofreudige
Quelle: EEX
Gewinner
Verlierer
Gaseinkauf
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Minimierung von Risikoaufschlägen bei langen Bindefristen
Preisformel:
Pt: Aktueller Lieferpreis bei Vergabe
Pfix: Energiepreisunabhängiger Preisanteil (Dienstleistungsgebühr)
P0: Ausgangspreis für Energiepreisanteil zum Zeitpunkt des Angebotes
Indext: Aktueller Index (z. B. EEX-Future, HEL-Notierung) bei Vergabe
Index0: Ausgangspreis Index bei Ausschreibung
•+=
00 Index
IndexPPP t
fixt
Gaseinkauf
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Gasversorgung mit Öl- oder Gaspreisbindung
• Hohe Attraktivität bei auffällig niedrigem Preisniveau
• Hohe Planungssicherheit für den Kunden
� Budgetsicherheit über die gesamte Laufzeit
• Volumenrisiko liegt bei Mengenvereinbarungen auf Seiten des Anwenders
• Durch die Stichtagsbeschaffung liegt das Marktpreisrisiko auf Seiten des
Anwenders (Anbieter sichert sich zum Beschaffungszeitpunkt vollständig ab)
• Empfehlenswert, wenn:
� Budgetsicherheit dominierender Faktor ist
� Beschaffungspreis nur zweitrangig oder Preisniveau niedrig ist
Gasversorgung mit Fixpreis
Gasversorgung mit Tranchenbeschaffung
Portfoliomanagement
Gaseinkauf
+
+
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Gasversorgung mit Öl- oder Gaspreisbindung Gasversorgung mit Fixpreis
• Gasbedarf im Zeitverlauf mit gewählten/definierten Tranchen beschafft
• Reaktion auf Marktentwicklung durch:
� Anzahl, Zeitpunkt und Volumen der Tranchen
• Instrument bedient den stärksten Hebel in der Energiebeschaffung
���� Beschaffungszeitpunkt
• Energiepreis folgt aus einer Mischkalkulation, was zu höherem Aufwand und
zu Planungsunsicherheiten führen kann
• Abstimmung mit Gesamtstrategie des Hauses, Einholung eines
entsprechenden Mandats
Gasversorgung mit Tranchenbeschaffung
Portfoliomanagement
Gaseinkauf
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Gasversorgung mit Öl- oder Gaspreisbindung Gasversorgung mit Fixpreis
• Minimierung des Marktpreisrisikos, durch verteilte Kaufzeitpunkte
• Reaktion auf Marktentwicklung möglich
• Volumenrisiko minimierbar durch Volumenbestimmung mit letzter Tranche
• Erhöhter Ressourcenaufwand, da kontinuierliche Marktbeobachtung
notwendig als qualitative Entscheidungsgrundlage
• Verringerte Planungssicherheit / Beachtung der Vorlaufzeit
• Empfehlenswert, wenn:
� grundlegende Ressourcen zur Verfügung stehen
� Aktives Risikomanagement gelebt werden soll
Gasversorgung mit Tranchenbeschaffung
Portfoliomanagement
Gaseinkauf
+
+
-
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Gasversorgung mit Öl- oder Gaspreisbindung Gasversorgung mit FixpreisGasversorgung mit Tranchenbeschaffung
• Erst möglich durch vollständige Liberalisierung der Märkte
• Form der vollständig strukturierten Beschaffung
• Versorgung durch börsennotierte standardisierte Gasprodukte
• Trennung von Energieversorgung, Netzbetrieb, Messstellenbetrieb und
Abrechnungsleistungen � Aufbau eines eigenen Bilanzkreismanagements
• Insbesondere im Gasmarkt neu – Im Strommarkt bei Großabnehmern ab
500 GWh bereits etabliert, jedoch mit unterschiedlichen Erfahrungen
• Auch als Dienstleistung eines Anbieters denkbar – bei geringeren Mengen
und Ressourcen. Jedoch ist die Dienstleistungsgebühr zu beachten.
Portfoliomanagement
Gaseinkauf
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Gasversorgung mit Öl- oder Gaspreisbindung Gasversorgung mit FixpreisGasversorgung mit Tranchenbeschaffung
• Möglichkeit einen Preisvorteil zu erzielen, durch Risikoverteilung vom
Anbieter auf den Anwender � Gewinnmarge über An- und Verkauf
• Hohe Mengenflexibilität (Stichwort: Überkapazitäten)
• Deutlich erhöhter Ressourcenaufwand – Einsparungen nur bei sehr hohen
Volumina erschließbar und diese auch nicht sicher
• Vollständige Mitarbeiterbindung / Personal- bzw. Dienstleistungskosten
• Investitionen in IT- und Prozesslandschaft
• Empfehlenswert, wenn:
� hohe Verbräuche / starke Schwankungen
� Know-how und Personalressourcen vorhanden sind
Portfoliomanagement
Gaseinkauf
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