raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60...

68
EDITORIAL 1 5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten Im Frühjahr 2009 ist die wirtschaftliche Lage in Deutschland, Europa und der Welt mehr als schwie- rig. Das Zusammentreffen von konjunktureller Schwäche, Finanzmarktkrise und strukturellen Pro- blemen einiger Branchen hat zu einem ungeahnten Abwärtstrend geführt. In einem bislang nicht gekannten Ausmaß greift der Staat in die Finanzmärkte ein. Er versucht mit Konjunkturprogrammen die Wirtschaft zu stüt- zen. Rettungsschirme in Höhe von 500 Milliarden Euro in Deutschland oder auch von einer Billion Dollar in den USA lassen das Empfinden für die finanziellen Größenordnungen schwinden. In der Folge drohen Dämme zu brechen, ja, sie sind zum Teil schon gebrochen. Manche Unternehmer stel- len sich inzwischen die Frage, ob sie etwas falsch machen, wenn sie keine Forderungen an den Staat stellen, sondern aus eigener Kraft versuchen, ihre Probleme zu lösen. Das ist eine gefährliche Stimmungslage. Viel hängt jetzt davon ab, wie wir uns als Unternehmerinnen und Unternehmer verhalten. Nicht nur die Politik muss sich immer wieder die Grenzen staatlichen Handelns vor Augen führen - auch die Wirtschaft darf jetzt nicht erwarten, dass jede Forderung richtig und erfüllbar ist. Die Unterstützung von Finanzinstituten ist aufgrund ihrer Bedeutung für das Funktionieren der Markt- wirtschaft im Einzelfall begründbar. Darüber hinaus übernimmt sich der Staat aber, wenn er versucht, betriebswirtschaftliche Probleme einzelner Unter- nehmen zu lösen. Die Erkenntnis reift hoffentlich in dieser Krise, dass wir weltweit in einem Boot sitzen, dass Pro- tektionismus gefährlich ist und dass es wichtig ist, das Verhältnis zu unseren Nachbarn und unsere internationalen Geschäftsbeziehungen zu pflegen. Hoffentlich lernen die Menschen, dass nur gemein- sam echte Antworten gefunden werden können. Ich bin mir sicher, dass rückschauend schon in wenigen Jahren die Bedeutung klarer ordnungspo- litischer Grundsätze in einem neuen Licht erschei- nen wird. Die Analyse wird ergeben, dass wir in den guten Jahren zwar von den Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft gesprochen und diese vom jeweils anderen auch regelmäßig ein- gefordert haben. Leider, so ist zu befürchten, wird sich aber auch zeigen, dass es uns nicht in jedem Fall geglückt ist, die- se wichtigen Spielregeln im Großen wie im Kleinen wirk- lich umzusetzen. Deshalb ist die Übernahme von Verant- wortung für das eigene wirt- schaftliche Handeln im Sinne des ehrbaren Kaufmanns für die Überwindung der Krise unerlässlich. Wir brauchen ei- ne „Marktwirtschaft der Ver- antwortung“. In der Krise hat deshalb auch die IHK-Organisation ei- ne große Verantwortung. Wir versuchen als DIHK in Berlin und Brüssel unseren Teil zur Krisenbewältigung beizutra- gen. Vor Ort helfen die IHKs den Unternehmen. Nutzen Sie unser Informations- und Serviceangebot, um die Krise zu überwinden: www.ihk.de/rausausderkrise Hans Heinrich Driftmann DIHK-Präsident seit Ende März (siehe auch Seite 72) Raus aus der Krise » Wir brauchen eine Marktwirtschaft der Verantwortung «

Transcript of raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60...

Page 1: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Editorial

15 | 2009 Wirtschaft im Südwesten

Im Frühjahr 2009 ist die wirtschaftliche Lage in Deutschland, Europa und der Welt mehr als schwie-rig. Das Zusammentreffen von konjunktureller Schwäche, Finanzmarktkrise und strukturellen Pro-blemen einiger Branchen hat zu einem ungeahnten Abwärtstrend geführt.

In einem bislang nicht gekannten Ausmaß greift der Staat in die Finanzmärkte ein. Er versucht mit Konjunkturprogrammen die Wirtschaft zu stüt-zen. Rettungsschirme in Höhe von 500 Milliarden Euro in Deutschland oder auch von einer Billion Dollar in den USA lassen das Empfinden für die finanziellen Größenordnungen schwinden. In der Folge drohen Dämme zu brechen, ja, sie sind zum Teil schon gebrochen.

Manche Unternehmer stel-len sich inzwischen die Frage, ob sie etwas falsch machen, wenn sie keine Forderungen an den Staat stellen, sondern aus eigener Kraft versuchen, ihre Probleme zu lösen. Das ist eine gefährliche Stimmungslage. Viel hängt jetzt davon ab, wie wir uns als Unternehmerinnen und Unternehmer verhalten.

Nicht nur die Politik muss sich immer wieder die Grenzen staatlichen Handelns vor Augen führen - auch die Wirtschaft darf jetzt nicht erwarten, dass jede Forderung richtig und erfüllbar ist. Die Unterstützung von Finanzinstituten ist aufgrund ihrer Bedeutung für das Funktionieren der Markt-wirtschaft im Einzelfall begründbar. Darüber hinaus übernimmt sich der Staat aber, wenn er versucht, betriebswirtschaftliche Probleme einzelner Unter-nehmen zu lösen.

Die Erkenntnis reift hoffentlich in dieser Krise, dass wir weltweit in einem Boot sitzen, dass Pro-

tektionismus gefährlich ist und dass es wichtig ist, das Verhältnis zu unseren Nachbarn und unsere internationalen Geschäftsbeziehungen zu pflegen. Hoffentlich lernen die Menschen, dass nur gemein-sam echte Antworten gefunden werden können.

Ich bin mir sicher, dass rückschauend schon in wenigen Jahren die Bedeutung klarer ordnungspo-litischer Grundsätze in einem neuen Licht erschei-nen wird. Die Analyse wird ergeben, dass wir in den guten Jahren zwar von den Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft gesprochen und diese vom jeweils

anderen auch regelmäßig ein-gefordert haben. Leider, so ist zu befürchten, wird sich aber auch zeigen, dass es uns nicht in jedem Fall geglückt ist, die-se wichtigen Spielregeln im Großen wie im Kleinen wirk-lich umzusetzen. Deshalb ist die Übernahme von Verant-wortung für das eigene wirt-schaftliche Handeln im Sinne des ehrbaren Kaufmanns für die Überwindung der Krise unerlässlich. Wir brauchen ei-ne „Marktwirtschaft der Ver-antwortung“.

In der Krise hat deshalb auch die IHK-Organisation ei-ne große Verantwortung. Wir versuchen als DIHK in Berlin und Brüssel unseren Teil zur Krisenbewältigung beizutra-gen. Vor Ort helfen die IHKs

den Unternehmen. Nutzen Sie unser Informations- und Serviceangebot, um die Krise zu überwinden: www.ihk.de/rausausderkrise

Hans Heinrich DriftmannDIHK-Präsident seit Ende März(siehe auch Seite 72)

raus aus der Krise

» Wir brauchen eine Marktwirtschaftder Verantwortung «

2009_05-00_Editorial.indd 1 22.04.2009 14:49:27

Page 2: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 20092

HOCHSCHULCAMPUS

Wirtschaft kooperiert mit Wissenschaft

105 Studienplätze pro Jahr in den Be-reichen Medizin-, Fertigungs-, und Elektrotechnik gibt es ab Herbst in Tuttlin-gen. Dort entsteht zurzeit ein Hochschul-campus. Er ist staatlich, aber mehr als 100 Firmen engagieren sich fi nanziell und inhaltlich - und sorgen so für die Fach-kräfte, die ihnen fehlen. Seite 8

KONSUM

Die Stimmung derVerbraucher ist robust

Alle reden über die Krise, aber der Konsum zeigt sich bislang unbeeindruckt davon: Im vergangenen Jahr konnten die süd-badischen Einzelhändler ihre Umsätze durchschnittlich um über zwei Prozent steigern. Und auch im ersten Quartal 2009 blieb die Stimmung der Verbraucher in der Region robust. Seite 12

GASTGEWERBE

Branchenspiegel fördertkaufmännischen Blick

Das kaufmännische Know-how ist eine häufi g vernachlässigte Tugend in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft. Damit die Betriebe ihre wirtschaftliche Situation besser erfassen und einschätzen können, haben die drei IHKs im Regierungsbezirk Freiburg nun erstmals einen „Branchen-spiegel“ erstellen lassen. Seite 24

TOURISMUSHANDELTITEL

2009_05-00_Inhalt.indd 2 23.04.2009 10:50:58

Page 3: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten 3

INHALTVERKEHR

MOBILITÄT

Stau verursacht Firmen hohe Kosten

Durchschnittlich 74.000 Euro pro Jahr kos-ten Staus einen Betrieb aus dem Verlade- und Speditionsbereich. Das ist das Ergebnis einer IHK-Umfrage unter den betroffenen Mitgliedsbetrieben. In der Region macht ihnen zum Beispiel die Situation auf Ab-schnitten der A 5, A 81 und der A 8 im Bereich Stuttgart zu schaffen. Seite 28

PANORAMA4 Gewerbliche Wirtschaft in Zahlen6 Verbraucherpreisindex

TITEL8 Hochschulcampus Tuttlingen: Wo die Wirtschaft mit der Wissenschaft

PRAXIS & WISSEN12 Einzelhandel steigert Umsätze: Konsum wider die Krise14 Umwelt18 Interview mit Michael Kahrs zur Bedeutung von Risikomanagement20 Krise - auf die neue Art22 Die Ausbildung trotzt der Krise24 Branchenspiegel Tourismus: Die Kosten im Blick26 Innovation28 Was Staus den südbadischen Spediteur und Verlader kosten

MESSEN31 Messe-Programm32 Messe-News

REGIO-REPORT33 Aus den Kammerbezirken

FIRMEN & BRANCHEN49 Sick50 ACI-Ecotec52 Wasserkraft Volk, Holzwurm53 Herbstritt

TOURISMUS

Der Gesamtaufl age dieser Ausgabe ist ein Prospekt „B4B Entscheider im Mittelstand“ beigelegt.Den Regionalausgaben Lahr und Freiburg ist der Jahresbericht der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein beigefügt.Die Regionalausgabe Schwarzwald-Baar-Heuberg enthält einen Flyer „IHK A-Z“ der Industrie- und HandelskammerWir bitten unsere Leser um Beachtung!

54 3S Industries

55 Sparkassen-Immobilien-Gesellschaft

56 Mobile Air Baden, Schmutz + Sohn

58 Hidria GIF

59 Mediclin

60 Bodensee-Schiffsbetriebe

61 Autohaus Schillinger, Consolar

63 Volksbank Freiburg

64 Tesa

65 SYS Systemfi ltration

66 Steinwasen Park

67 Europa-Park

EXISTENZGRÜNDER68 Lease Rad

69 Zaplive.TV

PERSONALIEN70 Daniel Charlton

71 Volker Speck, Gerhard Stryi-Hipp, Dr. Robert Bauer, Viola Bühler / Rudolf Geigenfeind, Jürgen Litz, Gustav Bauhöfer, Norbert L. Heimann, Berthold Müller / Manuel Müller, Gerhard Becker / Thomas Endres

72 Hans H. Driftmann / Ludwig G. Braun

RUBRIKEN & SERVICE76 Börsen78 Literatur79 Insolvenzen80 Impressum88 Mit spitzer Feder: Currywurst, zum Mitnehmen

2009_05-00_Inhalt.indd 3 23.04.2009 10:51:02

Page 4: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 20094

Panorama

Studium

Hochschulen öffnen sich für meisterDie Kultusministerkonferenz hat einheitliche Re-geln für den Hochschulzugang von beruflich qualifizierten Bewerbern verabschiedet. Demnach sollen Meister und Fachwirte die allgemeine Hoch-schulzugangsberechtigung erhalten, Absolventen der dualen Ausbildung einen fachgebundenen Zugang zur Hochschule. Letztere müssen aber drei Jahre Berufspraxis nachweisen und an einer Eig-nungsfeststellung erfolgreich teilnehmen. Damit sind die Kultusminister nun einer alten Forderung der IHK-Organisation nachgekommen, den Hoch-schulzugang einheitlich zu regeln. dihk

Demografie

online-Umfrage über auswirkung in FirmenDas Projekt „Demografie Exzellenz Baden-Württemberg“ will den Blick für die betrieb-lichen Auswirkungen des demografischen Wandels schärfen. Eine Online-Umfrage, de-ren Ergebnis veröffentlicht wird, soll bis 18. Mai die Bedürfnisse des Mittelstands erfas-sen. Organisatoren sind der Landesverband der Baden-Württembergischen Industrie und der Landesarbeitskreis des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater. Die Duale Hochschule Lörrach begleitet das Projekt. wis

Information: [email protected] Telefon: 0761/38 94 74

Gewerbliche Wirtschaft in Zahlen

Verarbeitendes Gewerbe in Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten 2008/2009:

Kreis, IHK-Bezirk, regierungsbezirk, Land

Betriebe Beschäftigte (in 1000)Umsatz

(in millionen Euro)davon ausland

(in millionen Euro)

Dez. Jan. Feb. Dez. Jan. Feb. Dez.. Jan. Feb. Dez. Jan. Feb.

Stadtkreis Freiburg 48 43 43 11 9 9 225 143 168 100 80 1002

Breisgau-Hochschwarzwald 93 91 91 15 14 14 175 161 159 79 69 72

Emmendingen 63 67 67 11 11 11 135 108 110 65 46 48

Ortenaukreis 215 212 214 44 43 43 765 677 660 330 288 270

Südlicher oberrhein 419 413 415 80 78 78 1301 1089 1098 575 483 490

Rottweil 108 104 105 19 19 19 297 223 215 147 102 98

Schwarzwald-Baar-Kreis 144 141 141 25 25 25 263 253 237 103 88 83

Tuttlingen 128 130 130 25 25 25 353 274 295 180 132 145

Schwarzwald-Baar-Heuberg 380 375 376 70 69 68 913 750 747 430 321 327

Konstanz 79 77 77 19 18 18 344 337 332 167 186 180

Lörrach 89 86 85 19 18 18 330 248 273 212 127 157

Waldshut 60 55 54 13 12 12 191 172 181 65 55 61

Hochrhein-Bodensee 228 218 216 51 49 48 865 757 786 445 368 399

regierungsbezirk Freiburg 1027 1006 1007 200 196 195 3079 2595 2631 1449 1171 1215

Baden-Württemberg 4561 4401 4425 1114 1082 1078 19356 15694 16753 8937 7448 8205

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, die Angaben sind ohne Gewähr (WiS 5/2009)

Beim Vergleich der Daten aus der gewerblichen Wirtschaft stellt sich dieses Mal folgendes Problem: Die Zahlen vom Dezember sind mit denen von Januar und Februar nicht ver-

gleichbar. Grund dafür ist, dass das Statistische Landesamt die Datenerhebung ab diesem Jahr geändert hat. Beispielsweise werden Verlags-gewerbe und der Bereich Recycling nicht mehr

berücksichtigt. Kommende Ausgabe ist die Vergleichbarkeit wieder gewährleistet, da dann nur noch Daten aufgeführt werden, die nach dem neuen System erhoben wurden. wis

Bild

er: F

otol

ia, W

orld

Vis

ion

2009_05-01_Panorama.indd 4 22.04.2009 15:09:40

Page 5: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten 5

Testpanel

Firmen können an Gesetzen mitwirkenDie EU-Kommission ist auf der Suche nach weiteren Mitgliedern für das Europäische Un-ternehmens-Testpanel (EBTP). Dieses einzig-artige Instrument ermöglicht es der Europä-ischen Kommission, direkte Rückmeldungen von Unternehmen über Gesetzesvorschläge oder Initiativen zu erhalten, die sich voraus-sichtlich auf die Unternehmen auswirken. Das EBTP setzt sich aus rund 3.600 Unternehmen unterschiedlicher Größe und aus verschiede-nen Branchen in allen EU-Mitgliedstaaten zu-sammen. Die EBTP-Mitglieder füllen pro Jahr sechs bis acht Online-Fragebögen aus und nehmen so zu wichtigen Gesetzesvorhaben Stellung. Die Ergebnisse aus den Befragungen fließen in den Prozess der Gesetzgebung mit ein. Interessierte Unternehmen können sich direkt an die EU-Kommission wenden. ste

Information:Enterprise Europe, Petra Steck-Brill, Tel.: 07821/2703-690, E-Mail: [email protected]

abwrackprämie

margenschwache Kleinwagen profitierenDie Bundesregierung hat die Mittel für die so genannte Abwrackprämie auf fünf Milliarden Euro aufgestockt – das reicht für insgesamt zwei Millionen Neufahrzeuge. Diese auf eine einzelne Branche fokussierte Subvention wer-den künftige Generationen über eine erhöh-te Neuverschuldung zu tragen haben. Weil überwiegend margenschwache Kleinwagen in der Basisversion gekauft werden, begünstigt das Osterei der Regierung in der Mehrzahl ausländische Autohersteller. Derweil leiden volumenstarke heimische Produzenten wie Daimler oder BMW und der Gebrauchtwa-genhandel. Zudem ist wegen der Vorzieh- und Mitnahmeeffekte im nächsten Jahr mit einem scharfen Einbruch der Automobilkonjunktur zu rechnen. Da der Konsument den Euro nur einmal ausgeben kann, lahmt zeitgleich der Verbrauch an anderer Stelle. globus

„Unternehmen helfen“

Partner in der Entwicklungshilfe

Die internationale Entwicklungshilfe-Organi-sation „World Vision“ sucht Kooperationspart-ner aus der Wirtschaft. Die Zusammenarbeit kann sich auf einzelne Aktionen beschränken oder mit individuell zugeschnittenen Pro-jekten darüber hinausgehen und spezielle Themen der Unternehmen in den Mittelpunkt

rücken. Die gemeinnützige Organisation World Vision Deutschland, die in diesem Jahr 30 Jahre alt wird, bearbeitet über 200 regionale Entwicklungsprojekte weltweit. Die Schwer-punkte liegen dabei auf nachhaltiger Entwick-lungszusammenarbeit, Katastrophenhilfe und entwicklungspolitischer Anwaltschaftsarbeit. Die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Firmen reichen von einmaligen Aktionen bis zu Kinderpatenschaften, Regionalprojekten oder Sponsoring. Darüber informiert auch die neue Broschüre „Unternehmen helfen“. wis

www.worldvision.de

Bild

er: F

otol

ia, W

orld

Vis

ion

2009_05-01_Panorama.indd 5 22.04.2009 15:09:48

Page 6: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 2009

Panorama

L-BankProgrammanzeige

Motiv:„Stützen“

Werbeträger:IHK Kombi Südwest

ET: 01.05.09

Format:210 x 280 mm5 mm Beschnitt

CMYK

Wenn Pläne etablierter mittelständischer Unternehmen nicht nur auf offene Ohren, sondern auch auf günstige Darlehen treffen,

steht Wachstum nichts mehr im Wege. Zum Beispiel durch eine Modernisierung der Produktion oder der Betriebsausstattung.

Verbessern kann man sich schließlich immer. Mehr Informationen zum GuW-Mittelstandskredit und zu weiteren Förderprogrammen

der L-Bank unter www.l-bank.de oder direkt bei Ihrer Hausbank.

Sie führen ein erfolgreiches Unternehmen.

Wir unterstützen Ihr Wachstum.

210x280_stuetz_IHK_010509.indd 1 16.04.2009 14:17:46 Uhr

Der lange, durchweg kalte und vor allem schneereiche Winter im Hochschwarzwald hat den Liftbetreibern am Feldberg eine Re-kordsaison beschert. „Wir verzeichnen in dieser Wintersportsaison einen Umsatz von 9,2 Millionen Euro“, sagte Feldbergs Bürger-meister Stefan Wirbser. Die Liftgemeinschaft erzielte damit das beste Ergebnis in ihrer noch jungen Geschichte. Insgesamt zog es 610.000 Besucher auf den höchsten Berg im Land-kreis Breisgau-Hochschwarzwald. Das waren 120.000 mehr als im bisherigen Super-Winter 2005/06. Die Rekordzahlen seien auch auf die Wirtschaftskrise zurückzuführen, betonte der Bürgermeister. Seiner Meinung nach fahren jetzt aus Gründen der Sparsamkeit weniger Skifahrer in die Alpen.

Nach sechs Monaten Liftbetrieb ging die Wintersaison am Feldberg Mitte April zu Ende. Auch da nutzen noch einmal eini-ge hundert Skifahrer und Snowboarder die letzte Gelegenheit zu Abfahrten auf grif-figem bis weichem Altschnee. Noch 20 bis 40 Zentimeter Schnee lagen auf dem 1.493 Meter hohen Berg. Nun heißt es warten, bis die Reste verschwunden sind. Denn am 21. Mai nimmt die Feldberg-Sesselbahn ihren Sommerbetrieb auf. kaz

Wehr- oder Ersatzdienst

Befristung weiter ohne BegründungArbeitgeber, die zukünftige Wehr- oder Er-satzdienstleistende befristet beschäftigen, werden nun doch nicht dazu verpflichtet, das vertragsgemäße Ende des Arbeitsverhältnisses gesondert zu begründen. Gegen eine solche zusätzliche Regulierung für Betriebe haben sich DIHK und Bundeswirtschaftsministerium stark gemacht. Damit haben sie einen Rechts-anspruch auf Weiterbeschäftigung und eine Beweisumkehr zulasten des Arbeitgebers ab-gewendet. dihk

Feldbergbahn

rekordergebnis dank Kälte und Schnee

markenschutz

EU-weit einfacher und günstigerUnternehmen im EU-Binnenmarkt können ihre Marken jetzt kostengünstiger schützen als bisher. Die Gebühren des EU-Markenamts wurden zum 1. Mai gesenkt, das Registrie-rungsverfahren wurde vereinfacht. Dies er-möglicht Unternehmen Einsparungen von rund 60 Millionen Euro pro Jahr. Insbesonde-re kleine und mittlere Unternehmen, die das Markenschutzverfahren oft als große finanzi-elle und administrative Belastung empfunden haben, können davon profitieren.

Die Änderungen: Die Eintragungsgebühr für Gemeinschaftsmarken ist entfallen, die Unternehmen müssen nur noch die Anmel-degebühr zahlen. Damit verkürzt sich auch

die Bearbeitungszeit für die Eintragung einer Gemeinschaftsmarke erheblich.

Statt wie bisher 1.750 Euro für Anmeldung und Eintragung einer Gemeinschaftsmarke fällt nur noch eine Anmeldegebühr von 1.050 Euro an. Bei Internet-Anmeldungen sinkt der Betrag noch stärker: Statt insgesamt 1.600 Euro wird nur noch eine Anmeldegebühr von 900 Euro berechnet. ste

Information: Enterprise Europe, IHK Südlicher Oberrhein, Petra Steck-Brill, Tel.: 07821/2703-690, E-Mail: [email protected], Internet: http://oami.europa.eu

Innovations-Forum

neue Produkte im Fokus„Technologietrends früher erkennen. Schnel-ler zu neuen Produkten“ – darum geht es beim Micro-Mountains-Innovations-Forum. Es findet am 23. Juni in zweiter Auflage in Tuttlingen statt und richtet sich vorwiegend an Unternehmen aus der Medizintechnik. Unternehmer, Entwicklungsleiter und Ent-scheidungsträger aus der Industrie sollen dabei mit Wissenschaftlern aus Europa an einen Tisch gebracht werden - und unter

anderem über mögliche Anwendungen und Entwicklungen von Innovationen für die Betriebe diskutieren. Thematische Schwerpunkte der verschiedenen Foren sind Mikro- und Mikrosystemtechnologien, Medizintechnik sowie Kunststofftechnik. Initiatoren des Innovations-Forums sind der Verein Micro-Mountains-Network sowie die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. sum

anmeldung über www.innovation-forum.eu

Verbraucherpreisindex

Index Veränderung zum Vorjahr in Prozent

Bundesrepublik Deutschland

März 2009 106,8 + 0,5

Baden-Württemberg

März 2009 106,9 + 0,5

Basisjahr 2005 = 100 Quelle: Statistisches Landesamt,

Angaben ohne Gewähr

Bild

: Fel

dber

g To

uris

mus

2009_05-01_Panorama.indd 6 22.04.2009 15:09:52

Page 7: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

es ist eine Reaktion auf den Fachkräfte-mangel, wie es sie bisher noch nicht

gab: in Tuttlingen entsteht zurzeit ein Hochschulcampus, an dem

ab Herbst Nachwuchskräfte in den Bereichen Medizin-, Fertigungs- und elektro-technik studieren sollen. Das Besondere daran ist die Kooperation von Wirtschaft und Wis-senschaft: Der Cam-pus ist Außenstelle der staatlichen Hoch-schule Furtwangen University. Zugleich steckt die private Wirt-

schaft des landkreises bis zu 2,5 Millionen euro

pro Jahr hinein - und bil-det die ingenieure von mor-

gen außerdem in den eigenen Forschungslaboren an ihren mo-

dernen Maschinen aus.

es ist eine Reaktion auf den Fachkräfte-mangel, wie es sie bisher noch nicht

gab: in Tuttlingen entsteht zurzeit ein Hochschulcampus, an dem

ab Herbst Nachwuchskräfte in den Bereichen Medizin-, Fertigungs- und elektro-technik studieren sollen. Das Besondere daran ist die Kooperation von Wirtschaft und Wis-senschaft: Der Cam-

schule Furtwangen University. Zugleich steckt die private Wirt-

schaft des landkreises bis zu 2,5 Millionen euro

pro Jahr hinein - und bil-det die ingenieure von mor-

gen außerdem in den eigenen Forschungslaboren an ihren mo-

dernen Maschinen aus.

Hochschulcampus Tuttlingen

Wo die Wirtschaft mit der Wissenschaft

8

Werbung für die neuen Studiengänge:Mit diesem und ähnlichen Motiven suchen dieTuttlinger 105 Studenten für den Hochschulcampus. Bilder: Hochschul campus Tuttlingen

Wirtschaft im Südwesten 5 | 2009

2009_05-02_Titel.indd 8 22.04.2009 15:13:57

Page 8: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten 9

TiTel

Das ehemalige Industriegebäude mit Backsteinfassade aus der Gründerzeit ist historisch. Der Tuttlinger Hochschul-

campus, der dort zurzeit entsteht, soll es auch werden: „Wir wollen hier in Tuttlingen Maßstä-be setzen“, sagt Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck. „Wir wollen etwas schaffen, das es so noch nicht gibt, und das beispielhaft für die ganze Republik ist“, betont auch Professor Dr. Günter Pritschow, Gründungsbeauftragter und ehemaliger Rektor der Universität Stutt-gart. „Die Grundidee ist: Die Industrie öffnet ihre Labore, um an neuesten Produkten, die sie ihren Kunden verkauft, Studierende zu unterrichten.“ Im Gegenzug können die Un-ternehmen unter anderem bei Laborpraktika frühzeitig potenzielle spätere Mitarbeiter ken-nenlernen - und die jungen Menschen ihre möglichen späteren Arbeitgeber. Ein Konzept, das Vertreter von Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam entwickelt und mit Studieninhalten gefüllt haben. Im Beirat des eigens gegründeten Fördervereins Hochschulcampus Tuttlingen, der mehr als 100 Firmen aus dem Landkreis und aus den Bereichen Medizin- und Elektrotechnik so-wie Maschinenbau zu seinen Mitgliedern zählt, sitzen mit der Aesculap AG, der Binder GmbH, der Chiron GmbH & Co. KG sowie der Karl Storz GmbH & Co. KG die größten Unternehmen der Region.

Den Firmen ist das Projekt aus einem Grund besonders wichtig, wie Peter Binder, Geschäftsführer der Bin-der GmbH betont: „Ingenieure sind in ganz Deutschland Mangelware. In Tuttlingen ist es wegen der extre-men Hochschulferne aber besonders schwierig, Leute zu bekommen. Unser Ansatz ist deshalb: Wir verlegen den Studienort nach Tuttlingen, wo wir eine sehr starke Industrie haben. Die jungen Menschen erhalten eine erst-

klassige Ausbildung und blei-ben hoffentlich hier.“ Junge, technikinteressierte Menschen aus der Region genauso wie aus der gesamten Bundesre-publik sollen nach Tuttlingen gelockt werden. „Eine eigene Hochschule und junge Nach-wuchskräfte sind ein wichtiger Teil der Zukunftssicherung für die Tuttlinger Medizintechnik“, sagt auch Dr. Sybill Storz, ge-schäftsführende Gesellschaf-

terin der Karl Storz GmbH & Co. KG. Zudem werde die Hochschule die Attraktivität des Standortes Tuttlingen insgesamt steigern.

Auch wenn das Richtfest bereits gefeiert wurde - noch ist der Hochschulcampus eine Baustelle, und die Suche sowohl nach Lehr-kräften als auch Studenten läuft. Zum Winter-semester sollen 105 junge Männer und Frauen ihr Bachelor-Studium in Tuttlingen aufnehmen, jeweils ein Drittel von ihnen in den Studiengän-gen Industrial MedTec (Medizintechnik), Indus-trial Manufacturing (Fertigungstechnik) und Industrial Systems Design (Elektrotechnik). Das sind die Bereiche, in denen den Firmen in Tutt-lingen und Umgebung der Nachwuchs fehlt.

Der Hochschulcampus selbst ist eine Au-ßenstelle der staatlichen Hochschule Furtwan-gen University. „Er soll aber ein eigenständiges Gesicht bekommen“, sagt der Fördervereins-vorsitzende und Landrat Guido Wolf und weist zugleich auf die Besonderheit hin: „Die Tutt-linger Wirtschaft investiert sehr stark in dieses Modell und steht auch in schwierigen Zeiten dahinter.“ Bis zu 2,5 Millionen Euro wollen die Unternehmen pro Jahr in die Hochschule stecken - für die Dauer von zehn Jahren haben sie sich dazu verpflichtet. Je nach Größe steu-

FaktenHintergrund Ausbauprogramm „Hochschule 2012“: Mit dem Ausbau der Hochschu-len will das Land Baden-Württemberg dafür sorgen, dass im Jahr 2012 ge-nügend Studienplätze zur Verfügung stehen. Dann drängen zwei Jahrgänge gleichzeitig an die Hochschulen - die Absolventen des neunjährigen und des achtjährigen Gymnasiums. Ohnehin beginnen in den nächsten Jahren die letzten geburtenstarken Jahrgänge ihr Studium. Dem gegenüber steht ein Fachkräftemangel in den Ingenieur- und Naturwissenschaften. Deshalb wer-den vor allem Studienplätze in diesen Bereichen ausgebaut.

Beteiligte am Hochschulcampus Tuttlingen: • Hochschule Furtwangen - sie richtet

in Tuttlingen eine Außenstelle ein. • Förderverein Hochschulcampus,

ein Zusammenschluss aus Landkreis, Stadt und mehr als 100 Unternehmen des Landkreises Tuttlingen. Die Firmen übernehmen die standortbedingten Kosten, die Stadt stellt ein ehemaliges Industriegebäude als Hochschulcam-pus zur Verfügung und trägt gemein-sam mit dem Landkreis die Kosten für die Bauarbeiten, der auch einen jähr-lichen Betriebskostenzuschuss zahlt.

• Wissenschaftsministerium fördert den Aufbau der drei Studiengänge gemäß dem Ausbauprogramm „Hoch-schule 2012“.

StudiumFakultät: Industrial TechnologiesStudiengänge: • Industrial MedTec (Medizintechnik)• Industrial Manufacturing

(Fertigungstechnik)• Industrial Systems Design

(Elektrotechnik)Zugangsvoraussetzungen: Fachhochschulreife oder AbiturBewerbung bei HS Furtwangen bis 15. JuliDauer: 7 SemesterAbschluss: Bachelor of ScienceStudienplätze: 105 pro Jahrgang, je 35 pro Studienganginternet: www.hfu-campus-tuttlingen.de

2009_05-02_Titel.indd 9 22.04.2009 15:14:01

Page 9: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 200910

TiTel

ern die Firmen jähr-lich etwa zwischen 10.000 und 250.000 Euro bei. Das Enga-gement der großen Zahl von Unterneh-men, von kleineren genauso wie von großen, hebt auch Peter Binder als ei-ne der wesentlichen Voraussetzungen für den Hochschulcam-

pus Tuttlingen hervor. Mit dem Geld der Firmen werden der Studien- und Lehrbetrieb sowie die Ausstattung der Gebäude finanziert.

Firmen engagieren sich finanziell und in der lehre

Deren Umbau und Sanierung sowie die Aufwer-tung des Geländes an der Tuttlinger Kronen-straße insgesamt kostet rund zehn Millionen Euro. Davon trägt die Stadt als Besitzer des Ge-bäudes und Bauherr zwei Drittel, der Landkreis Tuttlingen ein Drittel. Außerdem zahlt der Landkreis jährlich einen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 200.000 Euro - und das Land steuert einen bestimmten Betrag pro Studienanfänger bei. Die Ge-samtkosten pro Jahr sind nach Angaben von Peter Anders, Pro-fessor an der Hochschule Furt-wangen und einer der künftigen Lehrenden in Tuttlingen, noch unklar. Auch die endgültige Zahl der Mitarbeiter stehe noch nicht fest. Voraussichtlich sechs Profes-soren sollen ab Herbst in Tuttlingen lehren. In drei Jahren sollen es insgesamt 40 Mitarbeiter, darunter 15 Professoren, sein.

Nicht nur finanziell sind die Unternehmen der Region aus den Bereichen Maschinenbau, Medizin- und Elektrotechnik an dem Campus beteiligt. Sie haben außerdem bei der Erstellung der Lehrpläne mitgearbeitet und zum Beispiel darauf geachtet, dass auch Englisch und Soft Skills wie der Umgang mit anderen Kulturen vermittelt werden. In die Lehre selbst bringen sich viele der Firmen ebenfalls ein. Chiron beispielsweise bietet Seminar- und Semester-arbeiten sowie praktische Vorführungen und Übungen an. „Im Fach Fertigungstechnik sind wir als Werkzeugmaschinenhersteller prädesti-niert, Studenten an unserer neuesten Technik zu

zeigen, wie man Maschinen baut, programmiert und erfolgreich industriell einsetzt“, sagt der ehemalige Geschäftsführer Dr. Hans-Henning Winkler. Hochschulen hätten häufig mit dem Problem zu kämpfen, dass ihre Maschinen veraltet seien, sie aber nicht das Geld hätten, sie regel-mäßig gegen die neueste Technik auszutauschen. „Wir arbeiten mit topaktuellem Equipment, das ma-chen die Studenten auch“, betont Peter Binder ebenfalls. Wie in vie-len der anderen Firmen können die Studenten bei Binder Praktika absolvieren und Vertiefungsfächer besuchen. Auch Karl Storz ver-gibt Seminararbeiten sowie Prak-tikumsplätze in Tuttlingen und an anderen Standorten an die Studenten. „Denkbar sind auch Gastbeiträge von unseren Mitarbei-tern oder gemeinsame Projekte mit den Stu-denten, um sie möglichst früh auf die Heraus-forderungen am Arbeitsplatz vorzubereiten und zu sensibilisieren“, betont Sybill Storz. Der Pro-

duktlebenszyklus werde kürzer, In-novationen müssten schneller auf den Markt gebracht werden. Durch die Mitgestaltung der Lehrinhal-te könne Spezialwissen vermittelt werden. „Davon profitieren wir als Unternehmen, denn die Studen-ten verfügen bei ihrem Eintritt ins Berufsleben bereits über spezifi-sche Kenntnisse unserer Branche und kennen unser Unternehmen“, so die Karl-Storz-Chefin. Winkler sieht ebenfalls einen Vorteil darin, dass Chiron unter den Absolven-

ten, die die Mitarbeiter bereits kennengelernt haben, auswählen können - und die Studenten unter den Firmen, die sie während des Studiums besucht haben.

Auch bei Aesculap, das wie die anderen Beteiligten Einfluss auf die Studieninhalte ge-nommen hat, werden unter anderem Seminar- und Bachelorarbeiten betreut. Privatdozent Dr. Hanns-Peter Knaebel, Vorstandsvorsitzender der zur B. Braun Melsungen AG gehörenden Ae-sculap AG, betont: „Die Errichtung eines Hoch-schulcampus in Tuttlingen ist für Aesculap, aber auch die gesamte Medizinprodukteindustrie in der Region, außerordentlich wichtig.“ Nur so sei die Fokussierung auf die spezifischen Bedürf-nisse und Anforderungen der ansässigen Indus-trie an ihre Mitarbeiter möglich. „Dies kann an

anderen Hochschulen nicht in ausreichendem Umfang geleistet werden“, so Knaebel. Weiterer Grund für das Engagement: „Die Aus- und Wei-terbildung von jungen Menschen, potenziellen,

wie auch aktiven Mitarbeitern, ist für uns als großes Unternehmen auch eine Verpflichtung gegen-über der Gesellschaft.“ Vom Fach-kräftemangel ist Aesculap noch nicht betroffen. „Wegen unserer Größe und Bekanntheit haben wir eine andere Situation als kleinere Wettbewerber“, so Knaebel. Doch auch Aesculap würde bereits spü-ren, dass Zahl und vor allem Qua-lität der Bewerber abnehmen.

Weiteres Problem: „Der Ein-satz und die Programmierung

der Maschinen werden immer komplizierter“, führt Hans-Henning Winkler aus. Beispielsweise würden heutzutage umfangreiche Kenntnisse in Kinematik und Mathematik vorausgesetzt - alles Dinge, die nicht während einer Lehre und noch nicht einmal an der Technikerschule vermittelt werden könnten. Auch deshalb sei der Hochschulcampus so wichtig. Und Binder betont, dass die „Symbiose von Hochschule und Wirtschaft“ in Tuttlingen zu einer besseren Ingenieursausbildung als an anderen Hochschu-len führen solle. „Durch diese neue Art der Zu-sammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft kann der Wissenstransfer zudem schneller und detaillierter erfolgen“, sagt auch Sybill Storz. Klassische Berufe wie der des Chirurgiemecha-nikers blieben dennoch unersetzlich, um die Ideen der Ingenieure in Produkte umzusetzen.

Dialog von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft als Voraus setzung

Grundlage für den Hochschulcampus Tuttlingen als eine staatliche Einrichtung ist von Seiten des Landes Baden-Württemberg das Ausbaupro-gramm „Hochschule 2012“, mit dem es den steigenden Stu-dienanfängerzahlen und dem Fachkräf-temangel speziell in den Natur- und Ingenieurwissen-schaften begegnen will. Vor diesem Hin-tergrund haben im Jahr 2006 Vertreter von Hochschule,

Aesculap-Chef PD Dr. Hanns-Peter Knaebel.

Binder-Geschäftsfüh-rer Peter M. Binder.

Dr. Hans-Henning Winkler von Chiron.

Dr. Sybill Storz, Chefin der Firma Karl Storz.

2009_05-02_Titel.indd 10 22.04.2009 15:14:14

Page 10: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten 11

Berufsakademie und Unternehmen der Land-kreise Tuttlingen, Villingen-Schwenningen und Rottweil, moderiert von der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, begonnen, ein Konzept für eine Hochschule in Tuttlingen zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse der Wirtschaft vor Ort zugeschnitten ist. Die Idee einer Hochschule in Tuttlingen genauso wie den Wunsch danach gab es schon länger - von Seiten der Wirt-schaft genauso wie der Politik. Vertreter von Unternehmen und Politik entwickelten nach dem Anstoß von Landrat Guido Wolf ab dem Sommer 2006 parallel zum Prozess „Hochschule 2012“ im Rahmen des so genannten Lenkungs-ausschusses das Konzept für eine private Hoch-schule im Landkreis Tuttlingen, die ursprünglich als Kooperation mit der FH Reutlingen geplant war. Beide Prozesse wurden schließlich im Jahr 2007 im Projekt Hochschulcampus Tuttlingen zusammengeführt. Landrat Wolf, der Vorsit-zende des Fördervereins, bezeichnet das Projekt mit Verweis auf „viele Hürden, die es zu nehmen gab“ als „Schulterschluss zwischen Hochschule, Hochschulförderverein und Stadt Tuttlingen“.

Für Thomas Albiez, Hauptgeschäftsführer der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, ist der Hochschulcampus Tuttlingen „eine Bereiche-

rung für die Region und ein Stück Zukunftssi-cherung für die Unternehmen“. Denn er trage dazu bei, „den dringend notwendigen Fachkräf-tebedarf in der Region sicher zu stellen“. Außer-dem würde so die Entwicklung der Infrastruktur in der ländlichen Region Schwarzwald-Baar-Heuberg verbessert.

engagement auch in Zeiten der Wirtschaftskrise

Auch in Zeiten des Abschwungs halten die Firmen an ihrem Engagement fest. Als Maschi-nenbauer ist Chiron von der Wirtschaftskrise zwar „tief getroffen“ und arbeitet kurz, wie der ehemalige Chef Winkler betont. „Aber jede Krise geht vorbei. Die Fachhochschule muss perspektivisch gesehen werden. Wenn die Stu-denten in dreieinhalb Jahren fertig sind, ist das genau der richtige Zeitpunkt. Dann läuft die Wirtschaft wieder, und gut ausgebildete Leute werden dringend gebraucht. Wer bei uns sein Studium durchgeführt hat, der bleibt auch in der Region Tuttlingen.“ Auch Sybill Storz betont: „Gerade in Krisenzeiten muss in die Zukunft investiert werden. Wir werden uns den Herausforderungen stellen und neue Wege fi nden, um Fortschritt zu generieren.“ „Jetzt

erst recht“, gibt Peter Binder als Parole aus und sagt: „Wir sind alle von der Wirtschaftskrise betroffen, doch die ist hoffentlich in zwölf Monaten vorbei.“ Die Hochschule dagegen sei eine langfristige Investition. Darauf weist auch Hanns-Peter Knaebel hin: „Wenn die Krise vor-bei ist, werden wir alle dankbar sein, dass wir dieses Projekt mit vereinten Kräften initiiert und implementiert haben, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen.“ Deshalb würde Aesculap das Engagement „weder jetzt noch in Zukunft infrage stellen“. Susanne Maerz

Chronologie• Juli 2005: Landrat Guido Wolf schlägt dem

Kreistag Tuttlingen eine Bildungsoffensive vor, Ziel ist unter anderem eine neue Hochschule. Zuvor gab es beispielsweise aus der Wirtschaft immer wieder den Wunsch danach.

• April 2006: Hochschulen und Berufs-akademien des Landes legen dem Wissen-schaftsministerium ihre Ausbauvorschläge im Rahmen des Ausbauprogramms „Hoch-schule 2012“ vor.

• Mai 2006: Kreistag fordert Ansiedlung einer technischen Hochschule im Landkreis Tuttlingen; Lenkungskreis mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wird gegründet, der das „Tuttlinger Modell“ ent-wickelt. Gespräche mit Land und Hochschule Reutlingen über eine private Hochschule in Tuttlingen folgen.

• Sommer 2006: Die Mitglieder des Arbeits-kreises „Hochschule 2012“, Vertreter von IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, Unternehmen der Landkreise Schwarzwald-Baar, Tuttlin-gen und Rottweil, Hochschule Furtwangen und BA Villingen-Schwenningen diskutieren

im Regionalen Dialog über Vorschläge der Hochschulen und Berufsakademien.

• September 2006: Arbeitskreis „Hochschule 2012“ spricht sich gegenüber Landesregierung für weiteren Ausbau der Hochschule Furtwan-gen und der BA Villingen-Schwenningen aus sowie für die Einrichtung neuer Standorte in Tuttlingen und Schramberg sowie den Schul-terschluss von Wirtschaft und Wissenschaft.

• Oktober 2006: Wissenschaftsministerium legt Entwurf des Masterplans „Hochschu-le 2012“ vor, über den mit allen Beteili-gten erneut diskutiert wird. Danach sollen die Hochschule Furtwangen und die BA Villingen-Schwenningen ausgebaut wer-den. Die Errichtung neuer Standorte wird nicht präferiert, Wünsche der regionalen Wirtschaft werden aber geprüft. Zusam-menarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft wird gewünscht. Darauf überträgt der Len-kungskreis das „Tuttlinger Modell“ auf eine öfffentliche Hochschule.

• Oktober 2007: HTWG Konstanz und Hoch-schule Furtwangen bewerben sich für Auf-

bau des Hochschulcampus Tuttlingen. Len-kungskreis entscheidet sich für Furtwangen, Verhandlungen unter Leitung des Wissen-schaftsministeriums beginnen.

• März 2008: Förderverein Hochschulcampus Tuttlingen wird gegründet.

• Juli 2008: Vertreter von Förderverein, Hoch-schule Furtwangen und Wissenschaftsmi-nisterium unterzeichnen Kooperationsver-trag. Parallel dazu entwickeln Vertreter von Wirtschaft und Hochschule Furtwangen die Lehrpläne.

• September 2008: Gebäudekonzept für ehe-maligen Industriekomplex wird präsentiert, grünes Licht für Hochschulbau.

• Dezember 2008: Baustart des Campus.• März 2009: Professor Pritschow wird

Gründungsbeauftragter, Marketingkampa-gne zur Werbung von Studenten beginnt, Richtfest.

• Juli 2009: Bewerbungsschluss für die Stu-denten des ersten Jahrgangs.

• Oktober 2009: Fertigstellung des Gebäudes und Start des Studienbetriebes.

2009_05-02_Titel.indd 11 22.04.2009 15:14:17

Page 11: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 200912

Praxis & Wissen i Handel

Einzelhandel steigert Umsätze

Konsum wider die Krise

Wer nicht hoch kommt, kann nicht tief fallen. Das trifft wohl auf den Einzelhandel zu: Seit Jahren düm-

peln die Umsätze vor sich hin, vom jüngsten Aufschwung, der fast alle Branchen erfasste, haben die Händler kaum profitiert. Dafür sind sie nun – zumindest noch – nicht von der Krise betroffen. „Das untere Niveau hat sich gehalten“, konstatiert Philipp Frese, Präsi-dent des Einzelhandelsverbands Südbaden, der Anfang des Jahres 1.500 seiner Mitglieder befragt hat (1.000 antworteten). Die Umfrage zeigt ein positives Bild: In Südbaden hat der Einzelhandel die Krise bisher gut gemeistert. Vor allem zum Jahresende hin waren die Umsätze ordentlich. Das Weihnachtsgeschäft bescherte etwa einem Drittel der Betriebe Zu-wächse. „Es hat seinen Beitrag dazu geleistet, dass die Gesamtentwicklung im Jahr 2008 mit einem Plus von 2,3 Prozent als sehr erfreulich eingestuft werden kann“, sagte Frese.

Die größte Branche, die Lebensmittel-branche (inklusive Naturkost, Getränke und Tabak), hat wieder besonders gut abgeschlos-sen: 3,7 Prozent legten die Umsätze 2008 hier durchschnittlich zu (Bund: plus 2,7 Prozent). Der reine Lebensmittelbereich schaffte sogar einen Zuwachs von 4,4 Prozent. Ein Plus bilanzierten auch die Bereiche Textil (1,5 Pro-zent), Möbel (0,9 Prozent), Elektro (2,8 Pro-zent), Glas, Porzellan, Keramik (2 Prozent) und Papierwaren (2,9 Prozent). Die Sportbranche (plus 4,3 Prozent) profierte vom Schnee und dem Verkauf von Wintersportartikeln. Uhren, Schmuck und Juwelen wurden deutlich mehr verkauft (plus 5,2 Prozent), weil Gold in Kri-senzeiten einen hohen Stellenwert hat. Leicht im Minus lagen dagegen Schuhe (minus 0,2 Prozent); Betten-, Haus- und Heimtextilien verloren deutlicher (minus 2,1 Prozent).

Nach Regionen betrachtet gab es viel Konstanz und Ausreißer in beide Richtungen: Die Stadt Freiburg (plus 2,9 Prozent) sowie die Gebiete Südlicher und Mittlerer Oberrhein (plus 2,6 und 2,2 Prozent), der Schwarzwald (plus 2 Prozent) und der Bodensee (plus 2,3 Prozent) liegen im Durchschnitt. Die Orte-nau hat dagegen ein besonders starkes Plus erreicht (4,5 Prozent), und der Hochrhein be-sonders viel verloren (minus 4,6 Prozent). An beiden Entwicklungen waren nicht-deutsche Kunden wesentlich beteiligt. Die Händler in der Ortenau profitierten vom Ballungsraum Straßburg auf französischer Seite – warum, ist allerdings nicht so klar. „Das untersuchen

wir noch“, sagte Manfred Noppel, Haupt-geschäftsführer des Einzelhandelsverbands. Präsident Frese vermutet, dass Franzosen häu-figer in Deutschland einkaufen, weil die Fach-betriebe auf elsässischer Seite ausdünnen. Am Hochrhein wiederum sind die Schweizer Kun-den stärker ausgeblieben als früher. Noppel macht dafür nicht so sehr den schwankenden Frankenkurs verantwortlich, als vielmehr das Preisniveau, das sich vor allem bei Lebensmit-teln dem deutschen anpasst. Er geht davon aus, dass dies eine bleibende Tendenz ist.

Im ersten Quartal 2009 zeigte sich der Konsum weiter krisenresistent. „Die Verbrau-cherstimmung ist erstaunlich robust“, sagte Noppel. Niedrigere Energiekosten haben dazu beigetragen, dass die Kunden wieder mehr Geld ausgeben können. Januar und Februar

zusammengenommen lagen mindestens auf Vorjahresniveau. Der März endete zwar mit Einbußen, die sind aber laut Frese wetter-bedingt: Frühjahrsmode verkauft sich nicht, wenn es schneit. „Die Hoffnung auf eine Belebung im Frühjahrs- und Ostergeschäft ist gerechtfertigt“, sagte Frese Anfang April.

Dennoch sind die Erwartungen der Händ-ler für das gesamte Jahr der Umfrage zufolge düster: Zwei Drittel meinen, dass es schlechter wird. In der Kritik des Einzelhandels steht auch die Abwrackprämie. Die staatlich geför-derten Ausgaben für neue Autos zögen Kon-summitttel an anderer Stelle ab. Ein besserer Weg wäre eine kräftige Senkung von Abgaben und Steuern, meint Noppel: „Die Verbraucher können selbst am besten entscheiden, wofür sie ihr Geld ausgeben.“ kat

im südbadischen einzelhandel ist die Krise noch nicht angekommen. Das zeigt eine Umfrage des einzelhandelsverbandes. 2008 haben

die Händler der region ihre Umsätze um 2,3 Prozent gesteigert. auch 2009 ist positiv gestartet, dennoch sind die erwartungen schlecht.

Bild

: Fot

olia

2009_05-03_PraxisWissen.indd 12 22.04.2009 15:33:40

Page 12: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Anzeige

Bild

: Fot

olia

2009_05-03_PraxisWissen.indd 13 22.04.2009 15:33:42

Page 13: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 200914

energieeinsparverordnung

Höhere anforderungen an neubauten und DeckenDie Bundesregierung hat am 18. März die Novelle der Energieeinsparverordnung „EnEV 2009“ mit den vom Bundesrat geforderten Änderungen überraschend verabschiedet. Im Mittelpunkt der Neuregelungen stehen:• die Anhebung der energetischen Anforde-

rungen an Neubauten und an wesentliche Änderungen im Gebäudebestand um durch-schnittlich 30 Prozent,

• die Dämmung ungedämmter, begehbarer, oberster Geschossdecken bis Ende 2011,

• die langfristige, stufenweise Außerbetrieb-nahme von Nachtstromspeicherheizungen ab dem Jahr 2020 in bestimmten Gebäuden (abhängig insbesondere von der Größe des Gebäudes und der Zahl der Wohneinheiten und der Dämmqualität des Gebäudes),

• die Stärkung des Vollzugs der Energieein-sparverordnung mithilfe von privaten Un-ternehmererklärungen, mit denen die Ein-haltung der gesetzlichen Vorschriften bei der Modernisierung von Gebäuden bestätigt wird, Sichtkontrollen der Bezirksschornstein-

fegermeister zur Einhaltung der gesetzlichen An-forderungen bei heizungstechni-schen Anlagen und bundeseinheitliche Bußgeldvorschriften bei Verstößen gegen zentrale Energieeinspar-bestimmungen,

• Anreize zum verstärkten Einsatz erneuer-barer Energien. Beispielsweise kann der aus erneuerbaren Energien gewonnene Strom vom rechnerischen Energiebedarf von Ge-bäuden abgezogen werden.

Mit der Energieeinsparverordnung 2009 setzt die Bundesregierung für den Gebäude-bereich weitere Eckpunkte aus ihrem Inte-grierten Energie- und Klimaprogramm um. Der Anteil des Gebäudesektors am gesamten Energieverbrauch, der derzeit noch bei mehr als 40 Prozent liegt, soll mit den Neu-regelungen deutlich gesenkt werden. Die Neuregelungen werden rund sechs Monate

nach der Verkündung, also im Herbst 2009, in Kraft treten, um den Baubeteiligten eine angemessene Anpassungszeit zu ermögli-chen. as

Information:Die Änderungsverordnung EnEV 2009 vom 18. März (nichtamtliche Fassung) kann von den Internetseiten des Bundeswirtschaftsmi-nisteriums (www.bmwi.de) heruntergeladen werden, eine nichtamtliche Fassung als Volltext wird unter www.enev-online.org/ enev_2009_volltext/index.htm angeboten. Ansprechpartnerin: Andrea Steuer, Telefon 0761/3858-263, E-Mail: [email protected]

Kälte- und Klimaanlagen

Verwenden von H-FCKW ab 2010 verbotenAb dem 1. Januar 2010 ist die Verwendung von neu produzierten teilhalogenierten Fluor-Chlorkohlenwasserstoffen (H-FCKW) EU-weit verboten. Dies schreibt die europäische Ver-ordnung (EG) Nr. 2037/2000 über Stoffe, die zum Abbau der Ozonschicht führen, vor. In Deutschland darf das zu den H-FCKW gehö-rende Kältemittel R 22 schon seit einiger Zeit – über die weitergehende nationale Chemi-kalien-Ozonschichtverordnung – in neueren,

nach dem 31. Dezember 1999 hergestellten Anlagen nicht mehr eingesetzt werden. Nun werden auch die älteren Anlagen von den Verboten erfasst. In ihnen darf ab 2010 nur noch aufbereitetes oder wiedergewonnenes R 22 zum Einsatz kommen.

Nach Angaben des Umweltbundesamtes steigen die Preise für R 22 allerdings, und Recyclingware steht kaum zur Verfügung. Un-ternehmen sollten sich deshalb bald nach Al-

ternativen umsehen und dabei auch die Möglichkeit prüfen, nicht nur das Kältemittel zu wechseln - vor-ausgesetzt, dies ist überhaupt mög-lich -, sondern die Kälte- und Kli-maanlagen selbst durch Neuanlagen zu ersetzen. Laut Umweltbundesamt wird noch jeder vierte Supermarkt in Deutschland mit dem Kältemittel R 22 betrieben. Auch in produzie-

renden Unternehmen ist R 22 noch gängig. Neuanlagen sind energieeffizienter und somit langfristig gesehen auch wirtschaftlicher. In gewerblichen Kälteanlagen stehen als Alter-nativen unter anderem natürliche Kältemittel wie Kohlendioxid zur Verfügung. Deshalb för-dert die Klimaschutzinitiative des Bundesum-weltministeriums den stärkeren Einsatz von Klimaschutz-Technologien in gewerblichen Kälteanlagen durch Zuschüsse zu Beratung (StatusCheck) und Investitionen (für Alt- und Neuanlagen). Ein Bonus für die gleichzeitige Bereitstellung von Kälte und Wärme gibt zu-sätzliche Anreize für die Marktentwicklung. as

Information zum Förderprogramm: www.bmu.de/klimaschutzinitiative, Rubrik Nationale Klimaschutzinitiative/ Impulsprogramm für Kälteanlagen.

Klimaanlagen und Kältesysteme wie dieses werden häufig mit Mitteln be-trieben, die ab 2010 verboten sind.

Bild

er: F

otol

ia

2009_05-03_PraxisWissen.indd 14 22.04.2009 15:33:46

Page 14: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten 15

Umwelt i Praxis & Wissen

energieeffi zienz

neue Bestimmungen für elektromotorenImmer mehr Branchen sind von „Ökode-signanforderungen“ betroffen. Nun wurden neue Regeln für Elektromotoren auf den Weg gebracht: Die sechste produktspezifi sche Ver-ordnung soll deren Energieverbrauch deckeln. In drei Stufen, in den Jahren 2011, 2015 und 2017, werden jeweils höhere Effi zienz-standards vorgegeben. Einem entsprechenden Vorschlag der EU-Kommissi-on haben die Mitgliedstaa-ten im März zugestimmt.

Nach Be-rechnungen der EU-Kommission soll die Maß-nahme bis 2020 zu Energieein-sparungen von circa 135 Ter-rawattstunden pro Jahr führen. Das entspricht einer Verringe-rung der CO2-Emis-sionen um 63 Millionen Tonnen jährlich und Einsparungen beim Stromverbrauch von neun Milli-arden Euro.

Die Regeln im Detail: Im Entwurf der Verordnung sind Mindestanfor-derungen an die Energieeffi zienz von Asynchronmotoren der Leistungsklasse von 0,75 bis 375 Kilowatt vorgesehen. Die Vorgaben erfolgen in drei Stufen und sind ge-mäß dem neuen internationalen Effi zienzstan-dard IEC 60034-30 festgelegt. Ab Juni 2011 müssen die Motoren die Energieeffi zienzklasse IE2 einhalten. Ab Januar 2015 ist in der Leis-tungsklasse 7,5 bis 375 Kilowatt und ab Januar 2017 für Motoren mit 0,75 bis 375 Kilowatt die Energieeffi zienzklasse IE3 einzuhalten. Alterna-tiv dazu können Motoren der Effi zienzklasse IE2 auch nach 2015 noch in den Handel kommen, wenn sie mit einer variablen Motorsteuerung mit Frequenzumformer (Variable Speed Drive) betrieben werden.

Die weiteren Schritte: Die Verordnung muss nun innerhalb von drei Monaten vom

Europäischen Parlament und Rat geprüft werden. Legen diese kein Veto ein, wird die EU-Kommission die Verordnung im Juni for-mell erlassen. Sobald die Verordnung dann in Kraft getreten ist, ist sie – ebenso wie alle anderen Maßnahmen der Ökodesign-Richtli-nie – als Verordnung der Kommission sofort gültig. Sie ist damit ab diesem Zeitpunkt in

allen Mitgliedstaa-ten und für die entsprechenden Hersteller und Importeure ver-bindlich. Dass die festgelegten Anforderungen eingehalten wer-den, müsssen die Betroffenen mit dem CE-Kennzei-chen nachwei-sen.

Die Ver-ordnung geht in mehrfacher Hinsicht über die – bislang freiwilligen –

Einstufungen und Kennzeichnungen

von elektrischen Mo-toren des europäischen

Herstellerverbandes CEMEP hinaus: Mit ihr werden Effi zi-

enzstandards erstmalig verbind-lich. Sie sieht eine Einstufung und

Kennzeichnung in Anlehnung an die neue Norm IEC 60034-30 vor. Gleichzeitig wird die Leistungsspanne, für die die Einteilung gilt, vor allem nach oben wesentlich erweitert und umfasst damit auch größere Motoren. Nur die effi zienteste Klasse der Norm, die IE4 (Super Premium Effi zienz), bleibt bislang von verbindlichen Vorgaben verschont – sie wird in der europäischen Verordnung noch nicht erwähnt. as

Information: Andrea Steuer, Telefon 0761/3858-263, E-Mail: [email protected]

sionen um 63 Millionen Tonnen jährlich und Einsparungen beim Stromverbrauch von neun Milli-

Die Regeln im Detail: Im Entwurf der Verordnung sind Mindestanfor-derungen an die Energieeffi zienz von Asynchronmotoren der Leistungsklasse

ten und für die entsprechenden Hersteller und Importeure ver-bindlich. Dass die festgelegten Anforderungen eingehalten wer-den, müsssen die Betroffenen mit dem CE-Kennzei-chen nachwei-sen.

ordnung geht in mehrfacher Hinsicht über die – bislang freiwilligen –

Einstufungen und Kennzeichnungen

von elektrischen Mo-toren des europäischen

Herstellerverbandes CEMEP hinaus: Mit ihr werden Effi zi-

enzstandards erstmalig verbind-

Bild

er: F

otol

iaBi

ld: F

otol

ia

2009_05-03_PraxisWissen.indd 15 22.04.2009 15:33:49

Page 15: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 200916

Praxis & Wissen i Umwelt

Nach Informationen des Bundesumwelt-ministeriums wurden bereits in mehre-ren Bundesländern – darunter auch in Baden-Württemberg – radioaktiv kontaminierte Edelstahlprodukte ge-funden. Nach bisherigen Erkennt-nissen sind diese Produkte die Folge eines unbeabsichtigten Einschmelzens von radio-aktiven Kobalt-60-Strah-lenquellen in einem in-dischen Schmelzwerk. Da die kontaminierten Stähle aus Indien über globale Handelsketten vertrieben werden, sind viele Länder betroffen.

Bei den Funden handelt es sich um ver-schiedene Edelstahlprodukte, zum Beispiel um Stangenmaterial, Späne, Gussteile, Ven-tilgehäuse und Aufzugsknöpfe. Haushaltspro-dukte oder Produkte des täglichen Gebrauchs sind nach Informationen des Bundesum-weltministeriums bisher nicht betroffen. Für die Bevölkerung und die Umwelt besteht

nach Angaben der Behörden keine

Gefährdung.Die bisher

gefundenen kontami-

nierten Pro-

dukte sind dabei unterschiedlich stark bela-stet. Nach Angaben des Bundesumweltmini-steriums werden nur bei einem geringeren Teil dieser Produkte die Freigrenzwerte überschrit-ten, nach denen sie einer staatlichen Kontrolle unterliegen. Bei dem überwiegenden Anteil der Funde liegt eine geringere Belastung vor.

Ziel ist es, die weitere Ausbreitung der Kontamination zu verhindern. Dabei suchen die

Behörden derzeit noch nach Lösungen, wie auch bei den geringer belasteten Produkten eine Ver-breitung in den Wirtschaftskreislauf verhindert werden kann.

Vor diesem Hintergrund erhalten bereits viele Lieferanten von Edelstahlprodukten An-fragen von ihren Kunden. Meist verlangen diese eine Erklärung, dass keine mit Kobalt-60 konta-minierten Produkte geliefert werden. Um dem nachkommen zu können, ist es zum Beispiel sinnvoll, den Kunden die eigene Vorgehens-weise aufzuzeigen, um eine Lieferung konta-minierter Stähle zu verhindern. Hilfreich sind insbesondere Erklärungen von Vorlieferanten, die zum Beispiel stationäre Radioaktivitätsmes-sungen im Rahmen der Warenausgangskon-trolle durchführen und so eine Kontamination ausschließen können. Grundsätzlich ist es emp-fehlenswert, die Herkunft von Edelstahlproduk-ten zu verfolgen und so gegebenenfalls einen Ursprung aus Indien ausschließen zu können. Darüber hinaus kann eine systematische Wa-reneingangskontrolle erfolgen, oder es können in Form von mobilen Messungen Stichproben genommen werden. vo

arbeitsschutz

Hilfe für Umsetzung der reach-VerordnungDer Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) hat eine Handlungs-anleitung für die Umsetzung der Reach-Verordnung für Chemikalien im Arbeitsschutz veröffentlicht. Die Handlungsanleitung rich-tet sich an die Vollzugsbehörden und legt dar, welche Arbeitsschutzaufgaben sich in den Unternehmen durch die Reach-Verordnung ergeben. Mit der Handlungsanleitung soll ein länderübergreifend einheitliches Vorgehen

der Überwachungsbehörden erreicht werden. Gegenstand ist vor allem die Wechselbezie-hung von Sicherheitsdatenblatt, Stoffsicher-heitsbericht und Gefährdungsbeurteilung. Hierfür enthält die Handlungsanleitung di-verse Checklisten – zum Beispiel für das Sicherheitsdatenblatt oder die Gefährdungs-beurteilung, die auch für Unternehmen eine Orientierungshilfe bei der Umsetzung der Reach-Verordnung darstellen. vo

vertrieben werden, sind

Nach Informationen des Bundesumwelt-ministeriums wurden bereits in mehre-ren Bundesländern – darunter auch in Baden-Württemberg – radioaktiv kontaminierte Edelstahlprodukte ge-funden. Nach bisherigen Erkennt-nissen sind diese Produkte die Folge eines unbeabsichtigten Einschmelzens von radio-aktiven Kobalt-60-Strah-lenquellen in einem in-dischen Schmelzwerk. Da die kontaminierten Stähle aus Indien über globale Handelsketten vertrieben werden, sind

Behörden derzeit noch nach Lösungen, wie auch bei den geringer belasteten Produkten eine Ver-breitung in den Wirtschaftskreislauf verhindert werden kann.

viele Lieferanten von Edelstahlprodukten An-fragen von ihren Kunden. Meist verlangen diese eine Erklärung, dass keine mit Kobalt-60 konta-minierten Produkte geliefert werden. Um dem nachkommen zu können, ist es zum Beispiel sinnvoll, den Kunden die eigene Vorgehens-weise aufzuzeigen, um eine Lieferung konta-minierter Stähle zu verhindern. Hilfreich sind insbesondere Erklärungen von Vorlieferanten, die zum Beispiel stationäre Radioaktivitätsmes-sungen im Rahmen der Warenausgangskon-

Nach Informationen des Bundesumwelt-ministeriums wurden bereits in mehre-ren Bundesländern – darunter auch in Baden-Württemberg – radioaktiv kontaminierte Edelstahlprodukte ge-funden. Nach bisherigen Erkennt-nissen sind diese Produkte die Folge eines unbeabsichtigten Einschmelzens von radio-aktiven Kobalt-60-Strah-lenquellen in einem in-dischen Schmelzwerk.

vertrieben werden, sind

Nach Informationen des Bundesumwelt-ministeriums wurden bereits in mehre-ren Bundesländern – darunter auch in Baden-Württemberg – radioaktiv kontaminierte Edelstahlprodukte ge-funden. Nach bisherigen Erkennt-nissen sind diese Produkte die Folge eines unbeabsichtigten Einschmelzens von radio-aktiven Kobalt-60-Strah-lenquellen in einem in-

nach Angaben der Behörden keine

Gefährdung.Die bisher

gefundenen kontami-

nierten Pro-

indien-importe

radioaktiv kontaminierte edelstähle gefunden

Information:Die 24-seitige Handlungsanleitung kannim Internet unter http://lasi.osha.de alspdf-Datei heruntergeladen werdenoder angefordert werden:Benedikt Vogt, IHK Südlicher Oberrhein,Geschäftsbereich Umwelt, Energieund Raumordnung, E-mail:[email protected]

Bild

er: F

otol

ia

2009_05-03_PraxisWissen.indd 16 22.04.2009 15:33:53

Page 16: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

17HP_AZ_Franchise_59x46.indd 1 08.04.2009 15:25:40 Uhr

Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und die Unter-nehmervereinigung Future e.V. bewerten dieses Jahr zum er-sten Mal die Nach-haltigkeitsberichte kleiner und mittel-ständischer Unterneh-men (KMU). KMU sind Unternehmen mit weni-ger als 250 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Euro oder einer Jahresbilanz-summe von maximal 43 Mil-lionen Euro.

IÖW und Future wollen mit dem Ranking der KMU-Nach-haltigkeitsberichte die oft am-bitionierte Berichterstattung des deutschen Mittelstandes erfassen und auf dessen Leistungen auf-merksam machen. Zugleich soll der öffentliche Wettbe-

werb um unternehmeri-sche Nachhaltigkeit auf

diese Weise gestärkt werden.

Kleine und mit-telständische Un-ternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsbe-richte in die Rangli-

ste einbringen möch-ten, müssen diese bis

spätestens 30. Juni bei Future einreichen. Die

Preisverleihung fi ndet im September in Berlin statt.

Zudem wird der Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung die Gewinner dieses Rankings und die Sieger eines Rankings von Konzern-Nachhaltigkeitsberichten auf

seiner Jahreskonferenz am 23. November in Berlin würdigen. as

http://kmu.ranking-

nachhaltigkeitsberichte.de

Im Jahr 2007 wurden weltweit mehr als 100 Milliarden Dollar in erneuerbare Energien inve-stiert. Informationen darüber genauso wie über

die Entwicklungen auf diesem stark wachsenden Markt allgemein gibt es im nun erschienenen „Globalen Statusbericht 2007 Erneuerbare Ener-gien“. Außerdem geben Experten darin Auskunft über Märkte, Industrien und Anwendungen.

Ziel ist es, mit dem Bericht die Wahrneh-mung der erneuerbaren Energien in der Öffent-lichkeit zu schärfen. Er wurde vom Renewable Energy Policy Network for the 21st Century (REN21) in Auftrag gegeben und vom World-watch Institute in Kooperation mit internatio-nalen Forschungspartnern herausgegeben. as

www.wupperinst.org/uploads/tx_wiprojekt/re2007_Global_status_report.pdf

Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

Unternehmen mit weni-ger als 250 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Euro oder einer Jahresbilanz-summe von maximal 43 Mil-

IÖW und Future wollen mit dem Ranking der KMU-Nach-haltigkeitsberichte die oft am-bitionierte Berichterstattung des deutschen Mittelstandes erfassen und auf dessen Leistungen auf-merksam machen. Zugleich soll der öffentliche Wettbe-

werb um unternehmeri-sche Nachhaltigkeit auf

spätestens 30. Juni bei Future einreichen. Die

Preisverleihung fi ndet im September in Berlin statt.

Zudem wird der Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung die Gewinner dieses Rankings und die Sieger eines Rankings von Konzern-Nachhaltigkeitsberichten auf

seiner Jahreskonferenz am 23. November in Berlin würdigen.

http://kmu.ranking-

nachhaltigkeitsberichte.de

erneuerbare energien

Globaler statusbericht für das Jahr 2007 erschienen

nachhaltigkeit

ranking der Berichte von kleinen und mittelständischen Unternehmen

Bild

er: F

otol

ia

2009_05-03_PraxisWissen.indd 17 22.04.2009 15:33:58

Page 17: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 200918

Praxis & Wissen i Finanzen

Sparkassen-Finanzgruppe · www.sparkassenversicherung.de

Was auch passiert:

Weil sich Unternehmen Stillstand nicht leisten können.

Die SV FirmenPolice.

Die FirmenPolice der SV

Alles aus einer Hand: Mit der FirmenPolice der SV werden die beson-deren Risikofaktoren Ihres Unternehmens detailliert erfasst und umfas-send, gefahrenspezifisch und kostengünstig abgesichert.

Wir beraten Sie gern. Sie finden uns in nahezu jeder Gemeinde in unse-ren SV Geschäftsstellen und bei unseren Partnern in allen Sparkassen.

S V _ V e r s . _ E n t e n _ 2 8 0 . p d f S e i t e 1 0 2 . 0 4 . 2 0 0 9 , 1 2 : 5 3 U h r

Herr Kahrs, was ist professionelles risikomanagement? Es geht darum, geschäftliche Chancen zu nutzen – bei vollem Bewusstsein der damit verbundenen Risiken. Dazu gehört es, regelmäßig alle wesent-lichen Risiken zu identifizieren, zu messen und zu priorisieren, um danach risikominimierende Maßnahmen zu ergreifen. Das Motto lautet: agieren, statt nur reagieren.

sie betreuen circa 800 mittelständische Firmen in der region. Wieviele betreiben professionelles risikomanagement?

Die meisten Unternehmen betreiben in Teilbe-reichen sehr professionelles Risikomanagement, zum Beispiel im Qualitätsmanagement. Ein übergreifendes, ganzheitliches Risikomanage-mentsystem, das alle wesentlichen Risiken im gesamten Unternehmen systematisch sammelt und bewertet, ist jedoch selten implementiert. Gerade in der Krise ist der ganzheitliche Ansatz aber besonders wichtig.

auf welche Felder erstreckt sich ein funk-tionierendes risikomanagement?

Es stellt die Steuerung aller relevanten Risiken über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg sicher. Dazu gehören neben den leistungswirt-schaftlichen Risiken, wie Risiken der Produktion oder des Verkaufs, die finanzwirtschaftlichen Risiken, wie Sicherstellung ausreichender Liqui-dität oder Absicherung gegen Wechselkurs- und Rohstoffpreisschwankungen. Hinzu kommen allgemeine Risiken, wie der Verlust qualifizierter Mitarbeiter oder die Abhängigkeit von einer Branche.

Können sie Beispiele für den Währungsbe-reich nennen?

Fakturiert ein Unternehmen in Fremdwäh-rung, ist das Risiko offensichtlich: Der Euro-Gegenwert des Rechnungsbetrags kann kleiner ausfallen, als ursprünglich geplant. Schwieriger wird die Beurteilung des Risikos, wenn zwar in Euro fakturiert wird, die Lieferung jedoch ins Euro-Ausland erfolgt. Hier besteht ein indirektes Währungs- oder Wettbewerbsrisiko, da bei einer Abschwächung der ausländischen

Währung das Euro-Produkt für den Kunden zu teuer wird. Weitere Währungsrisiken kön-nen aus finanziellen Transaktionen resultie-ren, wenn etwa Darlehen in Fremdwährung aufgenommen oder an Tochtergesellschaften verliehen werden. Schließlich gibt es bilanzielle Bewertungsrisiken, wenn Fremdwährungs-Po-sten in die Bilanzierungswährung umgerech-net werden müssen.

Und wie sieht’s bei rohstoffen aus?

Da ist das Risikopotential noch deutlich größer als im Währungsbereich. Die Schwankungbreite der Preise, also die so genannte Volatilität, ist hier teilweise um ein Vielfaches höher. Wir beobachten jedoch, dass dem Rohstoffpreis-management deutlich weniger Aufmerksamkeit geschenkt wird, als dem Risikomanament im Währungsbereich.

Wie bekommt man die risiken und ihre gegenseitige Beeinflussungen in Griff?

Die Wertschöpfungskette muss detailliert un-

tersucht werden, um alle vorhandenen Risiken und deren Wirkungszusammenhänge trans-parent zu machen und die Toprisiken zu er-kennen. Ein Projektteam mit Mitarbeitern aus allen relevanten Abteilungen kann da meist die besten Lösungen finden. Wegen der Interde-pendenzen der Risiken braucht man auch eine zentral verantwortliche Person, die alle rele-vanten Risiken überblickt, diese im Gesamtkon-text beurteilen und Maßnahmen koordinieren kann. Dies alles muss als regelmäßiger Prozess implementiert werden.

Welche instrumente gibt es dafür?

Sie unterscheiden sich je nach Risikoart. Bei Rohstoffen etwa kann sich das Unternehmen dadurch absichern, dass es gestiegene Ein-kaufspreise mittels Preisgleitklausel weitergibt. Auch eine Verringerung der Materialquote, der Einsatz von Substituten oder die Vereinbarung langfristiger Ein- und Verkaufsverträge können helfen. Darüber hinaus gibt es Finanzprodukte zum Managen des Risikos. Wichtig ist, dass auch der Ein- und Verkauf oder die Entwick-lungsabteilung in die Entscheidungsfindung einbezogen werden – nur so wird das Risiko ganzheitlich minimiert.

ist risikomanagement nur etwas für stark exportabhängige Firmen?

Nein, es ist definitiv für alle Unternehmen von Bedeutung. Das Eingehen von Risiken ist elementarer Bestandteil jeglichen unterneh-merischen Handelns. Natürlich unterscheidet sich das Risikoportfolio je nach Geschäftsmo-dell und Markt, aber die Kenntnis über und der Umgang mit bestehenden Risiken ist für das erfolgreiche Bestehen eines Unternehmens von zentraler Bedeutung.

Wo gibt es externe Hilfe?

Bei Beratungsgesellschaften, Wirtschaftsprüfern und Banken. Ziel muss eine Beratung mit ganz-heitlichem Ansatz sein, die das Unternehmen hinsichtlich des damit verbundenen Aufwands nicht überfordert.

Das Interview führte Ulrich Plankenhorn

Interview zur Bedeutung von Risikomanagement in Krisenzeiten

„Ganzheitlicher ansatz wichtig“Zur Person

Michael Kahrs (49) ist verant-wortlich für das Firmenkunden-geschäft der Deutschen Bank in Baden und der Schweiz. Er kam vor zwei Jahren nach Freiburg,

nachdem er zuvor das Konzerngeschäft der Filiale in Essen geleitet hatte. Zu seinen Kunden zählen circa 800 mittel-ständische, häufig globalisierte Unter-nehmen, die ihren Sitz zwischen Karls-ruhe und der Nordwestschweiz haben. Kahrs hat während der zurückliegenden (Krisen-)Monate festgestellt, dass man-che von ihnen erhöhten Bedarf an pro-fessionellem Risikomanagement haben.

2009_05-03_PraxisWissen.indd 18 22.04.2009 15:34:02

Page 18: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 200920

Es ist, als seien die normalen Gesetze, nach denen Volkswirtschaften und die Welt-wirtschaft funktionieren, seit dem 15.

September außer Kraft. An diesem Tag meldete die Investmentbank Lehman Brothers Konkurs an. Seitdem wissen wir, dass Deutschland der Krise nicht entkommt.

Es gibt schon merkwürdige Reaktionen auf diese Erkenntnis. Die Engländer sind angeblich zurzeit wild entschlossen, ehrliche Berufe zu erlernen und lassen sich von Bankern und Bro-kern zu Lehrern und Handwerkern umschulen. Die Amerikaner ziehen in kleinere Wohnungen und Häuser um. Und die Deutschen investieren neuerdings mit Vorliebe in Wintergärten, um das Ersparte von der Bank wegzuholen und die eigene Immobilie nachhaltig aufzuwerten.

Wenn das so stimmt, sind die Engländer zweifellos die besten Strategen. Die Ameri-kaner handeln am pragmatischsten. Und die Deutschen haben am geschicktesten begriffen, wie man ein Konjunkturprogramm mit klugen Investitionen verknüpft.

Mit dem Gartenschlauch löschen

Und doch wird den Deutschen vorgeworfen, sie unterschätzten die Krise immer noch. Sie bemühen sich zwar, möglichst viele Ziele mit ihrem Geld zu erreichen, doch die Anschaffung eines Wintergartens zur Sicherung des Vermö-gens in ernsten Zeiten gleicht dem Bemühen, ein Großfeuer mit dem Gartenschlauch zu bekämpfen. Auch zwischenzeitlich gute Nach-richten können nicht darüber hinwegtäuschen: Die Auswirkungen der Rezession für die Wirt-schaft, für die öffentlichen Haushalte und für die Lage auf dem Arbeitsmarkt haben gerade erst begonnen. Wenn die Arbeitslosigkeit in einem März steigt, ist das zutiefst beunru-higend. Es zeigt nämlich, dass die Krise jetzt

auch deutlich auf die Beschäftigungssituation durchschlägt.

Und doch hat man den Eindruck, dass bei den meisten Bürgern die Krise bisher nur in Form der Abwrackprämie und ein bisschen Angst um den eigenen Job angekommen ist. Unternehmer in weniger stark betroffenen Branchen ärgern sich über das Krisengerede. Manche glauben sogar, dass die Krise herbei-

geredet werde. Ein Bewusstsein für die Lage hat sich noch nicht gebildet, genauso wenig wie es eine Vorstellung gibt, wie das Land

mit den aufziehenden Verteilungskonfl ikten zurande kommen will, oder wie es die jetzt aufgehäuften Schulden begleichen will.

Was wissen wir von dieser Wirtschafts-krise? Um vier bis sechs Prozent wird die Gesamtleistung der deutschen Volkswirtschaft in diesem Jahr schrumpfen. Mehr als einen allgemeinen Rahmen aber kann kein Volkswirt seriös skizzieren. Bei Wachstumseinbrüchen

in dieser Dimension versagen alle Parameter. Wir wissen also noch nicht einmal annähe-rungsweise, wie viele Arbeitslose wir zum

Jahresende haben werden, wie viele es im kommenden Jahr sein können. Über vier Millionen 2009? Über fünf Millionen Erwerbslose 2010? Das er-scheint realistisch.

Zudem können wir kaum ahnen, wie hoch die Steuerausfälle bei Bund, Ländern und Gemeinden sein werden. Und wir wissen auch nicht, wie stark die Sozialversicherungs-beiträge steigen müssen, um die fehlenden Beiträge der Arbeitslosen zu kompensieren. Wie viele Unternehmen werden Insolvenz an-melden? Es gibt niemanden, der eine Prognose wagt, wann das Geschäft mit Unternehmens-krediten wieder normal läuft. „Auf Sicht ent-

Bei vielen ist die Krise bislang nur in Form der Abwrackprämie angekommen

Krise –auf dieneue art

Von Ursula Weidenfeld

2009_05-03_PraxisWissen.indd 20 22.04.2009 15:34:05

Page 19: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten 21

scheiden“ ist nur eine Metapher der Politik: für Hilflosigkeit.

es wird auch Gesunde treffen

Krisen haben zuallererst etwas Zerstörerisches, sie machen Tabula rasa mit alten und nicht nur mit kranken Strukturen. Auch gesunde und gut geführte Unternehmen werden Probleme bekommen. Manche, weil sie zur falschen Zeit neue Finanzierungen verhandeln müssen. Man-che, weil sie in einer engen Lieferbeziehung mit einem Großunternehmen sind, das Probleme hat. Manche, weil ihr Markt zusammenge-brochen ist. Diese Unternehmen werden sich der Zerstörungskraft der Krise nicht entziehen können, von den Chancen, die in einem solchen Zusammenbruch liegen können, werden sie kaum profitieren.

Was aber in guten Jahren nie gelingt, das geht in schlechten Zeiten: das Infragestellen der bisherigen Verhaltensweisen. Und hier sehen wir echte Hoffnungsschimmer: Die Gewerk-schaften sind gesprächsbereit, was Arbeitszeiten und Konditionen angeht. Die Arbeitgeber sind beweglich geworden, wenn es um die Kern-mannschaft geht. Sie haben gelernt, dass sie ihre Stammbelegschaft nach Möglichkeit halten soll-ten – sonst werden sie im nächsten Aufschwung Probleme haben, die nötigen Fachkräfte zu ge-winnen. Ob bei Daimler-Chrysler, bei Opel oder in den vielen großen und kleinen Unternehmen im Maschinenbau: Es ist viel in Bewegung ge-kommen in sehr kurzer Zeit. Zum ersten Mal seit den achtziger Jahren erkennen Lieferanten, Zu-lieferer, Händler und Kernindustriebetriebe, dass sie besser überleben, wenn sie es gemeinsam angehen. Gerade in der besonders geschüttel-ten Autoindustrie hat man den Eindruck, dass das Bewusstsein der gegenseitigen Abhängigkeit nun in das Nachdenken über eine gemeinsame Überlebensstrategie münden kann.

In der Rezession wird der Preis für Unter-nehmertum sinken. Wo Kapazitäten abgebaut, Mitarbeiter entlassen und Büros geräumt wer-den, sinken die Preise für Mieten und Löhne. Das ist volkswirtschaftlich ein schwieriger Prozess, weil er die Gefahr deflationärer Tendenzen birgt. Aber es ist auch eine Chance, die vor allem die neuen Unternehmen nutzen können. Sie werden zu wettbewerbsfähigeren Konditionen antreten, wenn die konjunkturelle Wende in Sicht ist.

Greift der Staat in dieses Geschehen ein, verhindert er nicht nur an der ein oder anderen Stelle den Zusammenbruch eines Unterneh-mens. Er verzögert den Wandel und behindert dann auch die Kräfte im Aufschwung. Auch wenn die Versuchung groß ist: Der Staat und seine Banken können kaum urteilen, wer un-schuldig und wer schuldig an seiner eigenen Lage ist. Der Staat muss als letzte Instanz da-für sorgen, dass der Wirtschaftskreislauf intakt bleibt. Die Rettung der Banken war eine solche letztinstanzliche Aktion, die Rettung von Opel dagegen wäre keine. Vor allem aber muss der Staat jetzt einen vernünftigen Rahmen schaf-fen, damit die Kräfte des Aufschwungs sich schnell und wirksam entfalten können, wenn die konjunkturelle Wende erkennbar wird.

Ursula Weidenfeld ist Wirtschaftsjournalistin. Sie hat für die Wirtschaftswoche, den Berliner Tages-spiegel und die Financial Times Deutschland gearbei-

tet. Zuletzt war sie Chefredakteurin des Wirtschaftsmagazins Impulse.

Bild

: Fot

olia

2009_05-03_PraxisWissen.indd 21 22.04.2009 15:34:06

Page 20: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 200922

Praxis & Wissen i ausbildung

Obwohl das Ausmaß und das Ende der derzeitigen Wirtschaftskrise sich nicht seriös einschätzen lassen, scheint für

die weit überwiegende Anzahl der Unterneh-men die Sicherung des Fachkräftenachwuch-ses vor kurzfristigen Geschäftsaussichten zu stehen. Diese Beobachtung machen die Agen-turen für Arbeit im Regierungsbezirk Freiburg. Die zur Halbzeitbilanz (31. März) vorgelegten Zahlen zum Ausbildungsmarkt gäben Anlass zur Hoffnung, so eine Pressemeldung der Arbeitsagenturen Freiburg, Konstanz, Lörrach, Offenburg, Rottweil und Villingen-Schwen-

ningen. Insgesamt registrierten sie 10.559 Ausbildungsstellen. Dies ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 2,6 Prozent — über-raschend moderat, wenn man die wirtschaft-lichen Rahmenbedingungen berücksichtigt. Denn die Nachfrage nach Arbeitskräften, so die Agenturen, brach seit Jahresbeginn um 31 Prozent ein. Es gebe in der Region nach wie vor mehr Ausbildungsstellen als Bewerber. Das Verhältnis im Durchschnitt der sechs Agenturen betrage 1,15 zu 1. Angesichts des langfristig drohenden Fachkräftemangels ge-höre die Aus- und Weiterbildung offenbar in

IHKs und Arbeitsämter melden Vertragsabschlüsse auf Vorjahresniveau

Die ausbildung trotzt der Krise

wirtschaftlich problematischen Zeiten nicht mehr zu jenen Posten, die dem Rotstift als erstes zum Opfer fallen. Die Unternehmen rüsteten vielmehr bereits wieder für bessere Zeiten.

Die gleiche Feststellung machen auch die drei Industrie- und Handelskammern im Re-gierungsbezirk Freiburg. Bei der IHK Südlicher Oberrhein liegt die Zahl der neu eingetrage-nen Ausbildungsverhältnisse zum 31. März bei 0,3 Prozent Plus, bei der IHK Hochrhein-Bodensee nahm sie um acht Prozent ab und bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg um über 20 Prozent zu. Die Industrie- und Handelskammern betonen indes, dass diese Zahlen noch keine zuverlässigen Rückschlüsse auf einen Trend bis zum Herbst des laufenden Jahres gestatten.

Die Arbeitsagenturen jedenfalls rühren weiter die Werbetrommel, ebenso die Indu-strie- und Handelskammern. Am 14. Mai, dem Tag des Ausbildungsplatzes, werden im Südwesten viele Vermittler der Arbeitsagen-turen ausschwärmen, um in den Unterneh-men gezielt für weitere Ausbildungsstellen zu werben, ähnliche Aktionen starten die IHKs. Ziel ist es, bis zum Ende des Ausbildungsjahres jedem Jugendlichen ein geeignetes Angebot zu machen. wis

Bild

: Fot

olia

2009_05-03_PraxisWissen.indd 22 22.04.2009 15:34:08

Page 21: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 200924

Breisacher Fahrgast-Schiffahrt

Branchenspiegel Tourismus

Die Kosten im Blick

Die Tourismus- und Freizeitwirt-schaft ist eine bedeutende Bran-

che im südwesten, deren Betriebe zwar regelmäßig an ihrer Quali-tät, aber bislang wenig an ihren

Kostenstrukturen arbeiten. Dabei wollen die iHKs sie nun mit dem Branchenspiegel Tourismus un-

terstützen. er analysiert wichtige betriebswirtschaftliche Daten aus-

gewählter Betriebsarten und er-möglicht es den Unternehmen so,

ihre finanzielle situation besser einzuschätzen.

Etwa 65.000 Vollzeitarbeitsplätze und 2,3 Milliarden Euro Jahresumsatz zählen die rund 12.000 Gast- und Freizeitbetriebe

im Südwesten. Eine bedeutende Branche – und eine, die in Bedrängung gerät. Marktbe-obachter gehen davon aus, dass im Touris-mussektor Wachstum künftig nur noch über Verdrängung stattfinden kann. Das heißt, es kann nur bestehen, wer erfolgreich ist. Zum Erfolg zählt neben der Qualität der Dienst-leistung auch das kaufmännische Know-how – eine häufig vernachlässigte Tugend. Die In-dustrie- und Handelskammern im Südwesten wollen Eigentümer und Pächter für dieses branchentypische Problem sensibilisieren und haben deshalb einen so genannten Branchen-spiegel erstellen lassen.

Von den Besten lernen

Der Stuttgarter Hotel- und Gaststättenbera-ter Hubertus Wichmann hat dafür Daten des betriebswirtschaftlichen Dienstleisters Datev e.G. aus den drei IHK-Regionen ausgewertet. Sie stammen von 15.342 Betrieben: 2.754 Hotels, 9.401 Gaststätten, 2.881 Cafés, Eis-dielen und Konditoreien sowie 242 Camping-plätzen. Zudem hat Wichmann Material von rund 1.800 Betrieben aus seiner Beratungs- und Buchaltungsarbeit verwendet. Der dar-

Bild

: Fot

olia

2009_05-03_PraxisWissen.indd 24 22.04.2009 15:34:15

Page 22: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten 25

Tourismus i Praxis & Wissen

aus entstandene Branchenspiegel präsen-tiert die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Kennwerte nach Betriebsarten und vergleicht sie mit bundesweiten Durchschnittswerten. So lässt sich daraus beispielsweise ablesen, welchen Anteil am Umsatz die Personal- und Raumkosten eines Hotel-Eigentumsbetriebs mit einem Umsatz zwischen 18.000 und 492.000 Euro durchschnittlich haben – in den drei Kammerbezirken und bundesweit.

Dadurch können die Betriebe ihre Lage besser einordnen und beurteilen. „Es ist ein Benchmark, um eine Übersicht zu be-kommen, wo ich stehe“, erläutert Rüdiger Schewe, stellvertretender Präsident der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. „Der Betriebs-nutzen besteht darin, von den Besten der Besten zu lernen“, betont Wichmann. Ein weiterer Vorteil sei die Verwendung der Daten für interne Besprechungen mit Füh-rungskräften und Mitarbeitern sowie für Bank- und Finanzgespräche.

Kosten senken mit Lieferantensystem

Es gibt auch einige übergeordnete Erkennt-nisse aus dem Branchenspiegel, die zeigen, wo generell Kosten gesenkt werden können. Zum Beispiel beim Einkaufs- und Warenma-nagement. Drei- bis Fünf-Sterne-Hotels im

Südwesten haben durchschnittlich 112 Lie-feranten, mit denen sie verhandeln müssen. Das kostet viel Zeit und bindet Ressourcen des Personals. „Die Zahl der Lieferanten kann in allen Bereichen der Hotellerie und Gastrono-mie erheblich gesenkt werden“, glaubt Wich-mann. Ein gutes Lieferantensystem, etwa über Einkaufsgesellschaften, könne so den Gewinn des Betriebs deutlich steigern. Deshalb gehe der Trend in Richtung einer Konzentration auf wenige Haupt- und einige Speziallieferanten.

Hoher nutzen im netz

Auch im Marketing müssen die Betriebe neue Wege gehen. Hier geht die Tendenz ganz klar zu Kooperationen und zum Internet. „Die Kettenbetriebe haben den Markt richtig erkannt und sich auf die neuen Anforderun-gen eingestellt“, sagt Wichmann. Bereits jetzt kommt jeder zehnte Gast über ein Internet-portal. Deshalb gewinnt die eigene Website auch immer mehr Bedeutung, weil die Gäste vom Portal zum einzelen Betrieb klicken, um sich dort über Preis, Qualität und andere Details zu informieren. „Wer heute keine Ho-mepage hat, der ist nicht im Markt“, mahnt Sebastian Gries, Tourismus-Referent der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Das gelte nicht nur für Hotels, sondern auch für Restaurants. Die Online-Vermarktung wird in den nächsten Jahren auch für die Gastronomie ein Erfolgs-faktor sein – zumal sie mit niedrigen Kosten und hohem Nutzen verbunden ist.

einsparpotenzial wird unterschätzt

Die Energiekosten von Hotels betragen durch-schnittlich drei Prozent des Umsatzes; die Kosten für Unterhalt und Betrieb nochmal so viel. Ein effizientes Energiemanagement kann diese Kosten reduzieren. Diese Möglichkeit unterschätzen viele Hotel- und Gaststätten-betreiber. Dabei erhöht eine Energiekosten-einsparung direkt den Gewinn. Ein Beispiel: Bei einer angenommenen Umsatzrendite von 7,5 Prozent kommen 15 Prozent weniger Energiekosten einer zehnprozentigen Um-satzsteigerung gleich – die meist schwieriger umzusetzen ist. kat

Information: Der Branchenspiegel zum Herunterladen: www.schwarzwald-baar-heuberg.ihk.de Sebastian Gries 07721/922-205 Bertram Paganini 07531/2860-130 Andrea Buhl-Kaiser 0761/3858-130

Bild

: Fot

olia

2009_05-03_PraxisWissen.indd 25 22.04.2009 15:34:16

Page 23: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 200926

Praxis & Wissen i innovation

iHK-Technologiebörse

ideen übers internet suchen und anbieten

Die Industrie- und Handelskammern haben eine gemeinsame Technologiebörse eingerichtet. Ziel dieser kostenfreien, interaktiven Internet-Platt-form ist die schnellere Umsetzung von Ideen in neue Produkte und Dienstleistungen. Sie bietet Unternehmen, Forschungseinrichtungen und

Erfindern die Möglichkeit, ihre Ideen, Produkte, Verfahren, Patente, Lizenzen oder Technologie-kooperationen deutschlandweit über das In-ternet anzubieten und zu suchen. Recherchen nach Angeboten oder Gesuchen werden mit-

hilfe von Schlagwörtern, Angaben zur Region, sowie zu Branchen oder Techno-logieanbietern erleichtert. Individuelle Suchprofile lassen sich innerhalb der IHK-Technologiebörse über eine „mysearch“-Funktion anlegen.

Dabei ist sowohl für Anbieter, als auch für Nachfrager die Sicherheit ihrer Daten gewährleistet. Die Freischaltung von In-seraten erfolgt durch die Technologie- und Innova-

tionsberatung der jeweiligen IHK. Bei Anfragen stellt sie auf Wunsch des Anbieters auch den direkten Kontakt zum Nachfrager her. Insera-te werden in der IHK-Technologiebörse aus-schließlich anonymisiert veröffentlicht. wis

www.technologieboerse.ihk.de

eco-innovation

eU unterstützt Umweltschutzprojekte„Eco-Innovation“ ist eine Förderinititative der EU-Kommission, die nachhaltige Lösungen zum Schutz der Umwelt fördert und auf einen größeren Markt für grüne Technologien, Ma-nagementmethoden, Produkte und Dienstleis-tungen abzielt. Gefördert werden innovative Projekte im Bereich Umweltschutz, welche ein Potenzial für die Umsetzung in marktfähige Produkte und Lösungsansätze sowie für eine breite Absatzfähigkeit und Anwendbarkeit aufweisen. Das Programm richtet sich speziell an kleine und mittlere Unternehmen, die sich auch in Konsortien von zwei bis drei Partnern um eine Kofinanzierung für ihre Projekte bewerben können. Die Bereiche Recycling, Gebäude- und Bausektor, Lebensmittel und Getränke sowie umweltfreundlichere Unter-nehmen und intelligenter Einkauf werden prioritär gefördert. stehttp://ec.europa.eu/environment/etap/ecoinnovation

service engineering

Fördermittel für Hochschule LahrDie Wissenschaftliche Hochschule Lahr (WHL) hat den Zuschlag für eine Auftrags-forschung im Rahmen des Programms „Wis-senstransfer Dienstleistungsforschung“ der Landesstiftung Baden-Württemberg erhal-ten. Das geförderte Vorhaben „Erfolg durch Dienstleistungen (EDDI) – Angewandtes Ser-vice Engineering für KMU“ zielt auf den Transfer von Dienstleistungsforschung in die Unternehmen ab. Kleine und mittelständi-sche Unternehmen sollen damit in die Lage versetzt werden, ihren Kunden innovative und dienstleistungsorientierte Leistungsan-gebote zu unterbreiten und sich so ein Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb zu verschaffen. Als Anwender für die entwickel-ten Methoden und Instrumente beteiligen sich 18 Pilotunternehmen an dem Vorhaben, das am 1. Mai gestartet ist und zwei Jahre laufen soll. wis

erfinderberatung

Die iHK schwarzwald-Baar-Heu-berg, Romäusring 4, VS-Villingen, bietet Erfinderberatungen jeweils am zweiten Dienstag im Monat von 14 bis 17 Uhr an. Nächste Termine sind 12. Mai und 9. Juni. Anmeldung: Geschäftsbereich Innovation, Um-welt und International der IHK, Tele-fon 07721/ 922-181 (Manuela Bertz) oder Fax 07721/922-182.

Die iHK Hochrhein-Bodensee bietet die kostenlose Beratung in der Regel am ersten Donnerstag im Monat von 14 bis 17 Uhr an. Ein Patentanwalt berät in Einzelgesprächen im IHK-Gebäude (Schützenstraße 8). Näch-ste Termine: 7. Mai und 18. Juni. Anmeldung: Referat Technologie/Innnoation Sunita Patel / Claudia Veit, Telefon 07531/2860-126 oder 127, Fax 07531/ 2860-168.

Die iHK südlicher Oberrhein, Haupt-geschäftsstelle Lahr, Lotzbeckstra ße 31, 77933 Lahr, bietet Erfinderbera-tungen immer am dritten Donnerstag im Mo nat an. Nächste Termine: 14. Mai und 18. Juni. Anmeldung: Julia Stöhr, Telefon 07821/2703-631, Fax 07821/2703-777.

Die nächsten Beratungstermine beim WViB (Wirschaftsverband In-dustrieller Unternehmen Baden e.V.), Merzhauser Straße 118, Frei burg, finden am 5. Mai und 2. Juni, 15 Uhr, statt. In Zusammenarbeit mit Patentanwälten des Landes werden ratsuchenden Erfindern Möglich-keiten, Wege und Kosten für Re-cherchen sowie Gebrauchsmuster- und Patentschutz gezeigt. Anmel-dung: 0761/4567-0.

2009_05-03_PraxisWissen.indd 26 22.04.2009 15:34:18

Page 24: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

2009_05-03_PraxisWissen.indd 27 22.04.2009 15:34:20

Page 25: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 200928

Praxis & Wissen

Die tägliche Erfahrung auf Autobah-nen und Bundesstraßen: Der Verkehr nimmt zu, besonders der Güterverkehr,

ebenso die Staus. Sie führen zu erheblichen Behinderungen bei der Verteilung von Gütern, sei es im Handel oder im Produktionsbereich, der besonders stark auf termingetreue Liefe-rungen angewiesen ist. Staus führen zu mas-siven Schäden. Aber zu wie hohen Schäden? In einer bundesweiten Frageaktion haben die IHKs die Staukosten bei ihren Mitgliedern der verladenden und der Speditionswirtschaft erfasst. Sie wollen aufmerksam machen, wie nötig die Beseitigung der Engpässe ist. Die Engpässe hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag vor Kurzem mit einem Stauatlas aufgelistet. In der Region sind es im Wesentlichen einzelne Abschnitte der A 5 und der A 81 (sowie der A 8 im Bereich Stuttgart), der B 31, der B 33 und der B 34.

Was die staus kosten

Die IHKs Hochrhein-Bodensee, Schwarzwald-Baar-Heuberg und Südlicher Oberrhein haben

insgesamt circa 1.600 Mitgliedsunternehmen befragt. 112 haben geantwortet. Erfasst wur-den Kosten, die durch Überstunden von Mit-arbeitern, längere Fahrzeiten, den Einsatz zu-sätzlicher Fahrzeuge oder durch entgangene Aufträge entstanden sind.

Bei der IHK Südlicher Oberrhein haben 48 Unternehmen geantwortet, denen im Jahr 2008 ein Schaden von insgesamt 4,5 Millio-nen Euro entstanden ist, also 94.000 Euro pro Unternehmen. Sie bezifferten darüber hinaus ihre staubedingten Mehrkosten auf 40 Pro-zent der Erlöse.

Bei der IHK Hochrhein-Bodensee haben 33 Unternehmen ihre Staukosten auf insge-samt 2,27 Millionen Euro beziffert, das ist ein Durchschnitt von 69.000 Euro.

Ähnlich viele Unternehmen, nämlich 28, gaben aus dem IHK-Bezirk Schwarzwald-Baar-Heuberg ihre Staukosten mit insgesamt 1,54 Millionen Euro an. Das ist ein Durch-schnitt von 55.000 Euro pro Firma.

Fasst man die Werte aus den drei Kammer-bezirken zusammen, so ergibt sich ein Durch-

Das Jahresthema der iHKs lautet 2009 „Mobilität ist Zukunft“. in diesem rahmen haben alle iHKs kürzlich ihre Mitglieder aus der

verladenden und speditionswirt-schaft befragt, wie hoch sie ihre staukosten einschätzen. im re-gierungsbezirk Freiburg sind das durchschnittlich 74.000 euro pro Betrieb und Jahr. Das lässt sich

aus den antworten von insgesamt 112 Unternehmen errechnen.

Was Staus den südbadischen Spediteur und Verlader kosten

74.000 euro im Jahr

Bild

: alb

ert

Jose

f sc

hmid

t

2009_05-03_PraxisWissen.indd 28 22.04.2009 15:34:26

Page 26: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten 29

Verkehr i Praxis & Wissen

Weitere Veranstaltungstermine sowienähere Informationen erhalten Sie unter:Tel.: +49 721 3720-0 oderwww.messe-karlsruhe.de

MAI Einstieg Abi 15.–16.05.2009

Messe für Ausbildung,Studium und Beruf

Messe Karlsruhe

JUN EUNIQUE 05. - 07.06.2009

Angewandte Kunst & Design -Europäische Messe mit einer einzigartigen Auswahl

Messe Karlsruhe

SEP INTERGEO 22. - 24.09.2009

Kongress und Fachmesse für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement

Messe Karlsruhe

preventiKA 25. - 27.09.2009

Messe für Gesundheit& Prävention

Messe Karlsruhe

ÄSTHETIK-KA 25. - 27.09.2009

Messe für ästhetische Medizin, Schönheit und Wohlbefinden

Messe Karlsruhe

SAFEKON 30.09.- 02.10.2009

Fachmesse für Zutrittskon-trolle, Gebäudesicherheit und Informationsschutz

Kongresszentrum

FEB LEARNTEC 02. - 04.02.2010

18. Internationaler Kongress und Fachmesse für Bildungs- und Informationstechnologie

Messe Karlsruhe

IT-TRANS 24. - 26.02.2010

IT Solutions forPublic Transport

Kongresszentrum

KARLSRUHE MESSEN & KONGRESSE

09/10

KMK_68_280_0509.indd 1 16.04.2009 10:46:10

schnitt von 74.000 Euro an Staukosten im Jahr pro Betrieb.

Wo die staus entstehen

Die Unternehmen aus der Region Südlicher Oberrhein nannten die A 5 am häufigsten, nämlich 30-mal. 12-mal wurde dabei auf den Grenzstau in Weil verwiesen, der wiederum nach Angaben der Befragten häufig dazu führt, dass sie über den Schwarzwald fahren und in Waldshut in die Schweiz einfahren. An zweiter Stelle, nämlich 14-mal, stehen Staus auf der A 8, die auf der gesamten Strecke zwi-schen Karlsruhe und München, jedoch beson-ders im Groß-raum Stuttgart entstanden. Elf-mal wiesen die Unte rnehmen auf Staus im Bereich der A 6 bei Heilbronn hin. Als weitere Autobahnen wurden die A 81, die A 98, die A 2, A 3, A 7 und A 61 genannt. Auf den Bundesstraßen gab es die meisten Staus auf der B 31, außerdem auf der B 33, der B 34, der B 294 und der B 415.

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Betrach-tung der Staus, die die Unternehmen aus der Region Hochrhein-Bodensee nennen. 18-mal findet die A 5 Erwähnung, davon achtmal vor dem Grenzübergang zur Schweiz, 14-mal wird die A 8 genannt, hauptsächlich im Bereich Stuttgart. Noch häufiger, nämlich 20-mal, wurden Staus auf der A 81 beobachtet, mei-stens ebenfalls im Stuttgarter Bereich. Auch die A 6 findet häufig Erwähnung, nämlich zehnmal, jeweils fünfmal werden die A 1 und die A 3 genannt, dreimal die A 7. Bei den Bun-desstraßen fallen die B 33 vor allem wegen des fehlenden vierspurigen Ausbaus zwischen Allensbach und Konstanz mit zwölf Nennun-gen sowie die B 34 ebenfalls mit zwölf Nen-nungen auf. Immerhin siebenmal ist auf der B 31 ein Stau entstanden.

Die Befragten aus der Region Schwarz-wald-Baar-Heuberg registrierten die meisten Staus (24 Nennungen) auf der A 81 vor allem im Raum Stuttgart sowie (21 Nennungen) auf der A 8, ebenfalls im Großraum Stuttgart, al-lerdings auch westlich bis nach Karlsruhe und östlich bis nach München. Die A 5 fand zwölf-mal Erwähnung und zwar auf der gesamten Strecke zwischen Basel und Darmstadt. Bei den Bundesstraßen fallen die B 27 und die B 31 mit

jeweils sechs Nennungen auf, die B 14 mit fünf und die B 523 mit vier Nennungen.

Wo ausbauten besonders dringlich sind

Bei uns in der Region lassen sich aus diesen Zahlen die IHK-Forderungen nach entspre-chenden Ausbauten leicht ableiten. Für die Region Südlicher Oberrhein sind dies in erster Linie die A 5 vor allem vor der Zollabfertigung in Weil und, außerhalb des Kammerbezirkes, die A 6 und die A 8. Für den IHK-Bezirk Hoch-rhein-Bodensee sind es ebenfalls die Situati-on vor den Grenzübergängen sowohl auf der

A 5 in Weil als auch auf der A 861 in Rhein-felden sowie der Weiterbau der Hochrhein-Autobahn A 98, mit dem die

Staus auf B 33 und B 34 behoben wären. Aus Sicht der IHK Südlicher Oberrhein erscheint ebenfalls der Ausbau von A 8 und von A 81 im Stuttgarter Bereich nötig.

Aus dem Blickwinkel der IHK Schwarz-wald-Baar-Heuberg erscheint vor allem die Verbesserung der West-Ost-Verbindungen, nämlich der B 31, B 311, B 33, B 294/B462/B27 und B 523, nötig. Natürlich auch, wie bei den anderen Kammerbezirken, der A 81 und A 8 im Stuttgarter Raum sowie der A 5 zwischen Basel und Karlsruhe.

Mehr Mittel nötig

Wenn schon rund 110 Unternehmen ihren Schaden mit zwischen acht und neun Millio-nen Euro angeben, kann man ohne viel Phantasie ermessen, wie hoch der gesamte Schaden im Regierungsbezirk ist, in dem viele tausend Transportbetriebe und einige zehntausend Verlader auf einen flüssigen Verkehr angewiesen sind. Die bundesweite Erhebung (1.073 Unternehmen antworteten) hat Staukosten in Höhe von knapp 100 Mil-lionen Euro ergeben, also im Durchschnitt etwa 90.000 Euro pro Unternehmer. Die Schäden gehen in Deutschland letztendlich in die Milliarden.

Die IHKs ziehen den Schluss, dass die Verkehrsinfrastruktur an einigen, genau be-nennbaren Punkten unzureichend ist und dass wesentlich mehr Mittel bereitgestellt werden müssen, um nachzurüsten.

Ernst Nicolay, Ulrich Plankenhorn

2009_05-03_PraxisWissen.indd 29 22.04.2009 15:34:30

Page 27: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten 31

Programm: Südbaden, Elsass, Basel, Bodensee | mESSEn

Inte r t e ch , Dornbirn, 20. Internat io-nale Techno-logiemesse,

Messejubiläum mit rund 400 Ausstellern aus Ös-terreich, Deutschland, der Schweiz und Lichten-stein, Fachvorträge, 14. bis 16. Mai, 9 bis 17 Uhr, Messegelände, Tel. 0043/ 55 72/ 305-0, Fax 305-335, www.messedornbirn.at/intertech. Zu den ideellen Messeträgern gehört die Vereinigung der Bodensee Industrie- und Handelskammern (B-IHK, www.bodensee-wirtschaft.org).

Preventa, Dornbirn, 5. Arbeitsschutz-Mes-se, rund 100 Aussteller zu den verschiede-nen Bereichen von Arbeitsschutz, Maschinen-sicherheit, Brandschutz bis Arbeitsmedizin, Symposium, 14. bis 16. Mai, 9 bis 17 Uhr, parallel zur „Intertech“ (siehe oben), Messe-gelände, Tel. 0043/ 55 72/ 305-0, Fax 305-335, www.messedornbirn.at/preventa

Berufsinfomesse 2009, Offenburg: 240 Aussteller rund um das Thema Be-ruf (darunter Ausbildung, Studium, Weiterbildung, Berufe, Vermittlung, „Zu-künftige Berufswelten“, „Ausland“, Bewerbungsunterlagen-Check), brei-tes Vortragsprogramm, mehrere ideelle Träger mit eigenen Beiträgen, darunter die IHK Südli-cher Oberrhein, 15. und 16. Mai, Fr 8 bis 17 Uhr, Sa 9 bis 17 Uhr, Messegelände, Informationen: Agentur für Arbeit Offenburg Tel. 07 81/ 93 93-214, Fax 93 93-277, www.berufsinfomesse.de

Frau 2009, Singen, Die Messe für Sie: Informa-tions-, Einkaufs-, Erlebnis- und Genussmesse, 15. bis 17. Mai, Fr 14 bis 20 Uhr, Sa/So 11 bis 18 Uhr, Stadthalle, Gastveranstaltung Tel. 07 71/ 13 999, Fax 14 7 15, www.frau2009.de

Foire du Livre, Saint-Louis, 26. Buchmesse Saint-Louis (elsässische Nachbarstadt von Basel), diesjähriges Leit-thema: La Passion (Die Lei-denschaft), 15. bis 17. Mai, Fr 14 bis 20 Uhr, Sa 10 bis 19 Uhr, So 10 bis 18 Uhr,

Ausstellungsgelände Place Gissy in der Innen-stadt, Tel. 0033/ 3 89 69 52 10, Fax 3 89 69 37 72, www.foirelivre.com

mer & Vigne et gastronomie, Straßburg, Wein- und Gastronomiemesse, 15. bis 18. Mai, Fr 11 bis 22 Uhr, Sa 10 bis 22 Uhr, So 10 bis 20 Uhr, Mo 10 bis 19 Uhr, Messegelände /Parc des Expositions „Wacken“, Gastveranstaltung, Tel. 0033/ 4 72 43 06 17, Fax 4 78 93 51 76, www.mer-et-vigne.fr

Foire Expo 2009, Mulhouse, 62. Frühjahrsmesse Foire de Mulhouse (Mehrbranchen-Verbundausstel-lung), 700 Aus-

steller in ständigen Messesektoren und auf wechselnden Kurzausstellungen, diesjähriges Gastland Thailand, 15. bis 24. Mai, 10 bis 20 Uhr (erster Messetag ab 14 Uhr, beide Messe-Samstage und Mittwoch bis 22 Uhr), Gastrono-miehalle 10 bis 22 Uhr (beide Messe-Samstage und Mittwoch bis 24 Uhr), letzter Tag die ge-samte Messe bis 20 Uhr, Messegelände/Parc des Expositions, Tel. 0033/ 3 89 46 80 00, Fax 3 89 46 80 26, www.parcexpo.fr (L’Agenda). Neu im Rahmen der Kurzausstellungen ist „Pays de Bade-Wurtemberg“ (Aussteller aus Südbaden) vom 15. bis 17. Mai.

Klassikwelt Bodensee, Friedrichshafen, Messe-Event für Oldtimer und Youngtimer zu Lande, zu Wasser und in der Luft, mit breitem Rah-menprogramm und Vorführungs-Höhepunkten, 300 Aussteller auf Messegelände, Flughafen, Bodensee und Uferpromenade, 21. bis 24. Mai, 10 bis 18 Uhr, Tel. 075 41/ 7 08-4 04, Fax 7 08-1 10, www.klassikwelt-bodensee.de

The Electric avenue 09, Friedrichshafen, Expo für nachhal-tige Mobilität: alle Mobilitäts- und E-Technologie-Bereiche (Hybrid-, Elektroan-triebe), 21. bis 24. Mai, 10 bis 18 Uhr, Messepremiere, par-

allel zu „Klassikwelt Bodensee“ (siehe oben), Tel. 075 41/ 7 08-4 04, Fax 7 08-1 10, www.tea-expo.de

28. Foire Eco Bio d’alsace, Colmar, Mehr-branchen-Verbundaus-stellung: Schwerpunkte Bioprodukte, Ernährung, Gesundes Leben, mit breitem Rahmenpro-gramm, 21. bis 25. Mai, 10 bis 20 Uhr (Sa bis 21 Uhr, Mo bis 18 Uhr), Do

bis So Gastronomie und Konzerte bis 24 Uhr, Mes-segelände/Parc des Expositions, Gastveranstal-tung Tel. 0033/ 3 89 47 66 54, Fax 3 89 47 67 54, www.foireecobioalsace.fr

Puces Brocantes, Straßburg, Antiquitätenmarkt, 23. und 24. Mai, 9 bis 19 Uhr, Messegelände / Parc des Expositions „Wacken“, Tel. 0033/ 3 88 37 21 17, Fax 3 88 37 21 06.

14. US-Car und Tuning-Car Show, Dornbirn, mit Rahmenprogramm, 30. und 31. Mai, 9 bis 19 Uhr, Messegelände, Gastveranstaltung Tel. 0043/ 676 84 84 81 812, www.car-show.at

Südwest messe, VS-Schwennin-gen, 50. Aus-stellung für In-dustrie, Handel, Handwerk, Haus-wirtschaft und Landwirtschaft, Baufachschau und HausBauPark (Jubiläums-Mehrbranchen-Ver-bundausstellung mit rund 700 Ausstellern), breites Rahmenprogramm und Sonderschauen, darunter „Jagd und Sport“: Jäger, Angler, Sportschützen, Wanderer und Naturfreunde, 6. bis 14. Juni, 9 bis 18 Uhr, Messegelände, Tel. 077 20/ 97 42-0, Fax 97 42-28, www.suedwest-messe-vs.de

art 40 Basel, Kunst des 20. und 21. Jahrhun-derts: 300 führende Galerien aus der ganzen Welt mit Werken von über 2500 Künstlern, mehrere thematische Messesektoren, breites Rahmenprogramm, 10. bis 14. Juni, 11 bis 19 Uhr (letzter Tag bis 18 Uhr), Messegelän-de, Tel. 0041/ 58/ 200 20 20, Fax 206 26 86, www.artbasel.com

Angaben ohne Gewähr epm

2009_05-04_Messen.indd 31 22.04.2009 15:41:32

Page 28: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 200932

mESSEn | nEwS: Südbaden, Elsass, Basel, Bodensee

Die Unternehmensgrup-pe Messe Schweiz (MCH Messe Basel AG, MCH Messe Zürich AG, Winkler Veranstaltungstechnik AG, Expomobilia AG) hat im vergangenen Geschäfts-jahr trotz turnusbedingt weniger großer Messen als im Rekordjahr 2007 das zweitbeste Ergebnis in der Unternehmensge-schichte erzielt. Das kon-solidierte Resultat weist bei einem Ertrag von 336,4 Millionen Franken einen Cash-flow von 64,7 Millionen Franken aus (Vorjahr 338,7 Millionen Franken Ertrag und 87,9 Millionen Franken Cash-flow). Nach Abschreibungen von 37,5 Millionen Franken ergibt sich der Gruppengewinn von 27,2 Millio-nen Franken (Vorjahr 45,7 Millionen). Grundlage sind im Jahr 2008 im Bereich Messen elf Eigen-messen in Basel, fünf in Zürich, eine in Bern und die Art Basel Miami Beach, weiter sechs Joint Ventures und die Geländevermietung an 28 Gastmessen, davon acht in Basel und 20 in Zürich. Alle Messen zusammen verzeichne-ten 13.320 Aussteller und über 1,61 Millionen Besucher. Die konsolidierte Bilanzsumme per 31.12.2008 beträgt 520,7 Millionen Franken. Die Eigenkapitalquote erreicht dabei 39,8 Prozent.

Bauprojekt „messezentrum Basel 2012“

Die getätigten Investitionen beliefen sich 2008 auf 49,4 Millionen Franken, wovon 19,7 Millionen auf das Bauprojekt „Messezentrum Basel 2012“ entfallen. Um hier jedoch die

Kostenvorga-ben einhalten zu können, mussten ver-schiedene Pro-

jektteile überarbeitet werden. Unter Beibehal-tung des architektoni-schen Gesamtkonzeptes gehören dazu unter an-derem die teilweise He-rabsetzung der Hallen-höhe, die Verkleinerung der Baugrundfläche und

Optimierungen etwa bei der Fassadenkons-truktion. Der Fertigstellungstermin verschiebt sich von Januar 2012 auf April 2013.

Umfirmierung in „mCH group“

Mit der Übernahme der Veranstaltungsagen-tur Rufener Events Ltd. mit Sitz in Zürich per 1. Januar 2009 gliedert sich die Geschäftstä-tigkeit des Gesamtunternehmens unter dem Selbstverständnis „Global Live Marketing“ in die drei strategischen Felder: Veranstaltung von nationalen und internationalen Messen, Bewirtschaftung der eigenen Messe- und Kongressinfrastrukturen in Basel und Zü-rich sowie Dienstleistungen in den Bereichen Event Management, Standbau und Veranstal-tungstechnik. Damit verbunden ist ein neuer kommunikativer Auftritt als „MCH Group“. Ebenso wird der anstehenden Generalver-sammlung Anfang Mai außer der Dividen-denausschüttung von fünf Prozent auch die Umbenennung der Holdinggesellschaft „MCH Messe Schweiz (Holding) AG“ in „MCH Group AG“ vorgeschlagen. epm

kurz notiertDie Weltmesse für Uhren und Schmuck Baselworld vom 26. März bis 2. April konnte auch in diesem Jahr ihre Rol-le als international führende Leitmesse der Branche bestätigen. Zwar waren die Aussteller- und Besucherzahlen leicht rückläufig: 1.952 Aussteller aus 45 Län-dern (2.087 Aussteller im Vorjahr) und 93.900 Besucher (106.800). Aber sowohl Aussteller wie Einkäufer äußerten sich gemäß Umfrage über den Messe- und Geschäftsverlauf sehr positiv – ein bes-serer Verlauf, als im Vorfeld von vielen erwartet worden war – und sehen dank der positiven Impulse durch die Messe laut Pressemeldung neue Perspektiven für die gesamte Branche.

Auch die 17. Internationale Luftfahrt-messe aero in Friedrichshafen vom 2. bis 5. April präsentierte sich als wichtiger Impulsgeber. Viele Hersteller von Ge-schäftsreise-Flugzeugen melden positive Verkaufsergebnisse. Ebenso waren die Aussteller im Segment schneller Propel-ler-Reiseflugzeuge mit Kolbenmotoren erfolgreich, in dem es in den vergange-nen Monaten den stärksten Nachfra-gerückgang gegeben hatte. In anderen Bereichen werden Nachmessegeschäfte erwartet. Positive Signale für die Branche der Allgemeinen Luftfahrt sieht die Messe Friedrichshafen auch in den Zuwächsen bei den Besuchern (46.400), Ausstellern (625, +12 Prozent) und belegter Hallen-fläche gegenüber der letzten Aero von vor zwei Jahren.

Die messe St. gallen (Genossenschaft Olma Messen St. Gallen, durchschnittlich 70 feste Personaleinheiten) konnte das Geschäftsergebnis 2008 gegenüber dem Vorjahr um 7,7 Prozent auf die neue Rekordmarke von 27,3 Millionen Fran-ken steigern. Der Cash-flow erreichte 6,7 Millionen Franken (+4,4 Prozent). Der Veranstaltungskalender umfasste zehn Eigenmessen, neun Gastmessen und 98 weitere Veranstaltungen wie Kongresse, Versammlungen und Konzerte mit zu-sammen 3.670 Ausstellern und 751.500 Besuchern.

messe Schweiz

2008 bisher zweitbestes geschäftsergebnis

ausstellerförderungenDer Bund und die Länder haben Förderpro-gramme aufgelegt, um Messebeteiligungen von deutschen Unternehmen zu erleichtern. Angesprochen sind meist kleine und mit-telständische Firmen beziehungsweise junge innovative Unternehmen. Dabei variieren die Programme untereinander von der Organisa-tion von Gemeinschaftsständen bis Einzelför-dermöglichkeiten, auf internationalen Messen

in Deutschland wie im Ausland. Weiterfüh-rende Informationen zu den verschiedenen Förderprogrammen und den Ansprechpart-nern hat der deutsche Messeverband AUMA neu in aktualisierter Form zusammengestellt: „Ausstellerförderung auf deutschen Messen“ unter www.auma.de/Download sowie www.auma.de/Messeplanung Inland und www.au-ma.de/Messeplanung Ausland. epm

Das neue Corporate Design des Unternehmens

2009_05-04_Messen.indd 32 22.04.2009 15:41:33

Page 29: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

33

IHK Hochrhein-Bodensee | REGIO-REPORT

Ihre Position am Dreiländereck stärken und vorhandene Syn-

ergien nutzen, wollen die drei Binnenhäfen in Basel, Mulhouse und Weil am Rhein unter dem gemeinsamen Namen Rhein-Ports. Als erste Marketingak-tion präsentieren sich die drei Rheinhäfen bei der weltweit größten Transport- und Logis-tikmesse Mitte Mai in München auf dem Gemeinschaftsstand des Bundesverbandes öffentli-che Binnenhäfen (BÖB).

Seit rund drei Jahren haben die Schweizerischen Rheinhä-fen, die Ports de Mulhouse-Rhin und die Rheinhafenge-sellschaft in Weil unter dem Patronat der Handelskammer beider Basel, der CCI Sud Alsace Mulhouse und der IHK Hoch-rhein-Bodensee ihre Aktivitäten für eine verstärkte trinationale Zusammenarbeit gebündelt. Auf der betrieblichen und der orga-nisatorischen Ebene wollen die drei Häfen nun ihre Zusammen-arbeit stärken und ausbauen. In den vergangenen Monaten wurde dazu eine fundierte und umfangreiche Potenzialanalyse der drei südlichsten Rheinhä-fen in Auftrag gegeben. Dieses Gutachten soll die Möglichkei-ten herausstellen, die bei der zukünftigen Zusammenarbeit von herausragender Bedeutung sind. Als sichtbares Zeichen für die gemeinsamen Marketingak-tivitäten wurde unter anderem auch ein eigenes Logo für die Rhein-Ports entwickelt.

„In dem immer härter gewordenen Wettbewerb der Standorte innerhalb Europas sollen unsere Häfen im Ver-gleich zu Duisburg oder Köln auch wettbewerbsfähig sein“, erklärt dazu Hans-Peter Mösch,

Direktor der Rheinhafengesell-schaft Weil. „Unsere Häfen be-finden sich in einer bedeuten-den Metropolregion mit über zwei Millionen Einwohnern und vielen international agierenden Unternehmen. Durch uns hat die Wirtschaft einen direkten Zugang zu den globalen Märk-ten sowohl Richtung Nordsee als auch in den Mittelmeer-raum“, ergänzt der Schweizer Hafendirektor Hans-Peter Ha-dorn. „Als grenzüberschreitende Umschlags-, Logistik- und Transportplattform bilden die

Rhein-Ports die südlichste Containerdrehscheibe am schiffbaren Rhein“, betont Jacky Scheidecker, Direktor der Ports de Mulhouse-Rhin. Modernste Umschlagsanlagen für Mas-sengüter aller Art bieten den Kunden eine schnelle Be- und Entladung sowie den zügigen Vor- und Nachlauf auf der Stra-ße oder der Schiene von oder zum Kunden. Darüber hinaus stellen die Hafengesellschaften den Unternehmen Flächen für ihre Geschäftsaktivitäten zur Verfügung. ae

Logistikkompetenz in Europas MitteRhein-Ports Basel, Mulhouse und Weil präsentieren sich gemeinsam

Sie geben sich einen neuen Rahmen der Zusammenarbeit: Hans-Peter Mösch, Hans-Peter Hadorn und Jacky Scheidecker (v. li.). Bild: Eickhoff

INHALT35 Vollversammlung wird

im Juli gewählt

36 Golfplätze rund um den Bodensee auf einen Blick

38 Leuchttürme des Ehrenamts: Streck Transporte und Sto

41 Kautionspflicht in Basel-Land

42 15 Jahre Rewa-Immobilien

43 175 Jahre Sparkasse Lörrach-Rheinfelden

43 20 Jahre K-Tech

44 AEVO tritt wieder in Kraft

45 Weiterbildungen im Schloss

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten

2009_05_HoBo.indd 33 23.04.2009 10:38:53

Page 30: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

aus der Region empfehlen sich...aus der Region empfehlen sich...IHK Hochrhein-Bodensee| REGIO-REPORT

35

In der Zeit vom 6. bis 24. Juli findet die Wahl zur Vollver-sammlung der IHK Hochrhein-Bodensee statt.

Wählen darf jedes Mitgliedsunter-nehmen, das in der Wählerliste eingetragen ist. Die IHK-zu-gehörigen Be-triebe werden für die Wahl unter Berück-sichtigung der wirtschaftli-chen Besonderheiten in zwei Wahlbezirke und jeweils sieben Wahlgruppen eingeteilt. In jeder Wahlgruppe kandidieren mehr Bewerber, als Plätze zu verge-ben sind.

In die Vollversammlung der IHK Hochrhein-Bodensee werden 50 Mitglieder direkt gewählt. Bis zu sechs Mitglieder

können in mittelbarer Wahl hinzugewählt werden.

Die Wahl zur Vollversamm-lung der IHK Hochrhein-Bo-

densee findet in Form einer Briefwahl in der Zeit vom 6. bis 24. Juli statt. Die Wahlunter-lagen gehen den Wahl-berechtigten Anfang Juli zu. Die ord-nungsgemäß

ausgefüllten Wahlunterlagen müssen bis spätestens 24. Juli bei der auf der portofreien Rücksendung angegebenen Adresse eingegangen sein. Die Absendung genügt nicht, um die Frist zu wahren.

Die neue Vollversammlung tritt am 2. Dezember dieses Jahres erstmalig zusammen. bz

Zwei Bezirke und je sieben GruppenMitgliedsunternehmen wählen Vollversammlung im Juli

IHK-Vollversammlung

Wahl 2009

Entscheiden Sie mit!6. bis 24. Juli 2009

Wahlgruppen und SitzverteilungIn den beiden Wahlbezirken Waldshut/Lörrach und Konstanz gibt es jeweils folgende Wahlgruppe:

So verteilen sich die Sitze: (beide Wahlbezirke addiert)

17

10

3

3

3

12

2

■ I. Industrie, Energiewirtschaft, Druck- und Verlagsgewerbe

■ II. Handel

■ III. Kreditinstitute, Versicherungen

■ IV. Gastgewerbe, Tourismus, Freizeitwirtschaft

■ V. Transport, Verkehr, Nachrichtenübermittlung

■ VI. Handels-, Kredit- und Versicherungsvermittler

■ VII. Beratungs-, EDV- und Werbeunternehmen, sonstige Dienstleistungen

Bei der Verabschiedung des BZ-Regionalleiters Hans

Loritz in Menzenschwand kam es auch zu einem Treffen zwischen IHK-Präsident Kurt Grieshaber und Innenminister Wolfgang Schäuble. Im Mittel-punkt des Gesprächs stand die Situation der mittelständischen Unternehmen in der Region. Grieshaber machte dem Minis-ter klar, wie wichtig die mittel-ständische Wirtschaftsstruktur für den Standort Deutschland und auch für die Region Hoch-rhein-Bodensee sei. Diese müs-

se nachhaltig gesichert werden, denn der Druck auf kleine und mittlere Unternehmen durch die Großkonzerne nehme stetig zu, erläuterte der IHK-Präsident dem prominenten Bundespo-litiker. Schäuble zeigte Ver-ständnis für die geschilderte Problematik. Er werde in einer der nächsten Ministerrunden in Berlin die von Kurt Gries-haber geschilderte Situation der Mittelständler zur Sprache bringen, sicherte Wolfgang Schäuble dem IHK-Präsidenten zu. ae

Grieshaber trifft Schäuble

Die Situation der mittelständischen Unternehmen in der Region stand im Mittelpunkt des Gesprächs von Bun-desinnenminister Wolfgang Schäuble und IHK-Präsident Kurt Grieshaber.

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten

2009_05_HoBo.indd 35 23.04.2009 10:39:08

Page 31: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

REGIO-REPORT | IHK Hochrhein-Bodensee

36

„Golfen rund um den Bodensee 2009“Magazin mit den schönsten Golf-Plätze in der Region

Die jetzt im Konstanzer Verlag Stadler erschienene

15. Ausgabe das Magazins „Golfen rund um den Boden-see“ führt Golfer, Urlauber und Ausfl ügler auf 170 Seiten über die schönsten Plätze der internationalen Bodenseere-gion. Das von den Bodensee Industrie- und Handelskam-mern ursprünglich ins Leben gerufene und erneut reichlich bebildertes Magazin des Jah-res 2009 bietet auch Tipps, Informationen, Ausfl ugsziele, gastronomische Highlights und Vorschläge für Tagungen an und auf dem Wasser.

Von Isny im Allgäu über Zürich, Schaffhausen, dem Toggenburg, Basel, Singen und Ravensburg werden Menschen mit ihren Hobbys, Berufen und Geschäftsideen portraitiert und zeigen so die Vielfältigkeit und Kultur dieser Landschaft. Zusammen mit den exakt be-schriebenen Golf-Clubs, ihren Pars und Greenfees ist „Golfen rund um den Bodensee“ un-verzichtbar für die Planung des

Golfurlaubes. Es ist aber auch eine hilfreiche Lektüre bei der Suche nach Restaurants mit regionaler und internati-onaler Küche, ausgefallenen Hotels und besonders liebevoll gestalteten Pensionen, regionalen Delikatessen und besonde-ren Geschenk-ideen: Ma-nufakturen, Winzer und Kellermeister, Destillerien, Schokolatiers und Künstler sowie Gastgeber und Tüftler wurden dafür besucht. Die Personen, die hinter den Produkten und Angeboten stehen, werden dabei genauso beschrieben, wie die Schätze selbst.

Ein besonderes Augenmerk gilt auch den Tagungsmöglich-keiten in der internationalen

Vier-Länder-Region. Dabei spielen schwimmende Ta-gungsziele genauso eine Rolle

wie diejenigen an Land, die teils an sehr spannenden Locations ent-standen sind. Sie bieten kleinen Grup-pen genauso Raum wie Gesellschaften und Kongres-sen mit über 1.000 Teilneh-mern.

Das Be-sondere in

„Golfen rund um den Bodensee 2009“ sind erneut die zahlrei-chen Tipps zu Ausstellungen, Messen oder einzelnen Veran-staltungen. Dazu gehören die großen Messen und Musikver-anstaltungen in Friedrichsha-fen, das Jubiläumsjahr „100 Jahre Lennart Bernadotte“ auf der Insel Mainau, die europa-, wenn nicht sogar weltweit ein-

malige Van-Gogh-Ausstellung in Basel, das New-Orleans-Festival und die monumentale Inszenierung von Giuseppe Verdis „Aida“ auf der Seebühne in Bregenz genauso wie die St. Galler Festspiele im zum Unesco-Welterbe gehörenden Stiftsbezirk und die Old- und Youngtimer-Rallye „Silvretta Classic Rallye Montafon“. Viele der Veranstaltungen und Volks-feste mit oftmals kulturellem Hintergrund sind auch im sehr umfangreichen Veranstal-tungskalender beschrieben. wis

Das Magazin „Golfen rund um den Bodensee ist erhältlich im Zeitschriftenhandel oder direkt beim Verlag zu bestellen:

ISBN 978-3-7977-0542-6, Stadler-Verlagsgesellschaft mbH, Max-Stromeyer-Straße 172, 78467 Konstanz, Telefon: 0 75 31 8 98-0, Telefax: 0 75 31 8 98-101, E-Mail: [email protected]; Internet: www.verlag-stadler.de

Wirtschaft im Südwesten 5 | 2009

2009_05_HoBo.indd 36 23.04.2009 10:39:10

Page 32: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

REGIO-REPORT | IHK Hochrhein-Bodensee

Leuchttürme des EhrenamtsRegierungspräsident und Staatssekretär besuchen vorbildliche Unternehmen

Regierungspräsident Julian Würtenberger und der Eh-

renamtsbeauftragte der Landes-regierung, Staatssekretär Georg Wacker, haben ehrenamtliches Engagement bei Betrieben der Region gewürdigt. „Jeder, der sich für das Gemeinwohl ein-setzt, leistet einen wertvollen Beitrag für den sozialen Zusam-menhalt unserer Gesellschaft“, sagte Wacker. Er forderte eine

„Anerkennungskultur“ ehren-amtlichen Engagements. „Das Ehrenamt ist unverzichtbar, sei es im Sport, im kulturellen, mu-sischen oder sozialen Bereich, bei der Feuerwehr, anderen Hilfsorganisationen – und auch für die Wirtschaft“, betonte Würtenberger. Deshalb müssten die Ehrenamtlichen auch am Arbeitsplatz die notwendige Anerkennung erhalten. Die

ehrenamtlichen Strukturen wandelten sich derzeit, Dau-erhaftigkeit sei vor dem Hin-tergrund von Mobilität und Globalisierung schwierig zu er-reichen. Umso wichtiger sei es, zu motivieren und auzuzeich-nen. Würtenberger zeigte sich erfreut von der Resonanz, die er bei den IHKs gefunden habe, als es darum ging, Firmen hervor-zuheben, die sich besonders en-

gagieren. Solche Firmen vorzu-stellen und zu unterstützen, sei das Ziel der Aktion. Stellvertre-tend für andere engagierte Fir-men besuchten Würtenberger und Wacker Mitte April zwei „Leuchttürme des Ehrenamts“: die Freiburger Streck GmbH für den IHK-Bezirk Südlicher Ober-rhein und die Stühlinger Sto AG für den IHK-Bezirk Hochrhein-Bodensee. ine

Die Transportfirma Streck in Freiburg unterstützt das

ehrenamtliche Engagement ih-rer Mitarbeiter nicht nur ideell, sondern sogar finanziell. „Es ist ein Geben und Nehmen“, meint Geschäftsführer Ingolf Heuring. „ Wir profitieren auch als Unter-nehmen von den Qualifikationen, die die Mitarbeiter im Ehrenamt erwerben.“ Auf Anregung sei-nes Assistenten Gerald Penner hatte Heuring die Beschäftigten dazu aufgerufen, sich mit ihren nebenberuflichen unentgeltli-chen Tätigkeiten für einen fir-meneigenen Ehrenamtspreis zu

bewerben. 19 Streck-Mitarbeiter erhielten daraufhin 500 Euro für ihr Engagement. Viele von ihnen sind als Trainer und Betreuer für Kinder und Jugendliche in Sportvereinen tätig und können das Geld für neue Bälle, Trikots und andere Ausstattungen gut gebrauchen. Eine Mitarbeiterin hilft, „Geschenke der Hoffnung“ an Kinder in Krisengebieten zu schicken. Eine andere engagiert sich im noch sehr jungen Or-tenauer Verein „Helfen“, der sich um Familien kümmert, die durch Krankheit in Not geraten sind. Ein Mitarbeiter ist aktiv im Mu-

sikverein, ein anderer bei der frei-willingen Feuerwehr, ein dritter in der Arbeiterwohlfahrt. Auch im kroatischen Bildungsverein und im christlichen Gewerkschafts-bund arbeiten Streck-Mitarbeiter ehrenamtlich.

„Durch das ehrenamtliche Engagement wird manchmal erst deutlich, welche Potenziale in den Mitarbeitern stecken, die wir als Arbeitgeber vielleicht noch gar nicht wecken konnten“, be-richtet Heuring. 650 Mitarbeiter beschäftigt die Streck Transport-gesellschaft mbH an den neun deutschen Niederlassungen; wei-

tere 420 an den vier Standorten in der Schweiz. Rund 330 Millio-nen Euro hat das Unternehmen 2008 umgesetzt, das damit zwar ein Marktführer im Dreiländereck ist, sonst aber zu den kleineren Logistikern zählt. Um gegen die Großen der Branche bestehen zu können, arbeitet Streck daher über die „System Alliance“ mit anderen Mittelständlern zusam-men. In diesem Verbund bedient das Unternehmen vom Hauptsitz in Freiburg-Hochdorf aus 80 Zielstationen in Europa. Der An-teil von See- und Luftverkehren liegt bei 35 Prozent. kat

Streck Transporte: Firmeneigener Ehrenamtspreis

38

19 Streck-Mitarbeiter sind von ihrer Firma mit einem Preis für ehrenamtliches Engagement ausge-zeichnet worden. Auf dem Bild sind sie zu sehen mit Staatssekretär Georg Wacker (zweiter von links), Regierungspräsident Julian Würtenberger (vierter von rechts), Streck-Geschäftsführer Ingolf Heuring (zweiter von rechts) und Anja Bauer-Harz,Vizepräsidentin der IHK Südlicher Oberrhein (rechts).

2009_05_HoBo.indd 38 23.04.2009 10:39:14

Page 33: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

39

Die Firma Sto in Stühlingen-Weizen unterstützt ein

breites Spektrum ehrenamtlicher Tätigkeiten. Nach einer firmenin-ternen Umfrage, die Klaus Schalk, Personalleiter der Sto-Gruppe, den Gästen vorstellte, engagieren sich 73 Prozent der Mitarbeiter in Stühlingen ehrenamtlich: in Sportvereinen, sozialen Einrich-tungen, Musik- oder volkstüm-lichen Vereinen, Schulen, der Politik oder der Feuerwehr. Das ist ein ungewöhnlich hoher Pro-zentsatz, in Baden-Württemberg liegt der Anteil im Schnitt bei 43 Prozent.

Bei Sto gibt es einige spezielle Aktivitäten wie die Unterstützung der Nachsorgeklinik in Tannheim

oder von Kindergärten. Ganz besonderen Wert legt man auf das ehrenamtliche Engagement von Auszubildenden. In diesem Bereich werden wechselweise von Jahr zu Jahr ein ökologisches und ein soziales Projekt durchgeführt.

Die Auszubildenden Kerstin Duttlinger, Corina Kalinasch und Sakir Yildirim stellten eine Ak-tion bei der Caritas-Werkstätte in Stockach-Hindelwangen vor. Zehn Auszubildende von Sto und zwei Personalreferenten arbeiteten hier vier Tage lang mithilfe einiger Behinderter, strichen Flure, lackierten Spinde und machten die Einrichtung auf noch andere Arten wohnlich und farbig. Das Material stellte Sto,

die Auszubildenden wurden für die Arbeit freigestellt. Die jungen Sto-Mitarbeiter wurden in die Werkstätte integriert, umgekehrt hatten die Behinderten Unterhal-tung und stellten ihre Einrichtung den jungen Leuten vor. Die Aus-zubildenden lernten den Umgang mit Behinderten und die Zusam-menarbeit untereinander. Solches Engagement ist für Sto kein Opfer sondern umgekehrt, es be-fruchtet und nützt, es entwickelt die soziale Kompetenz, es deutet auf zukünftiges Führungspersonal hin. Mit einem Wort, es ist cleve-re Personalpolitik.

Die börsennotierte Sto AG er-zielte vergangenes Jahr laut Vor-stand Gerd Stotmeister circa 940

Millionen Euro Umsatz, davon 57 Prozent im Ausland. Das Unter-nehmen, das Fassadendämmsys-teme herstellt und sich aus einem Kalkwerk heraus entwickelte, beschäftigt weltweit 4.200 Mit-arbeiter, davon 2.200 in Deutsch-land und 700 in Stühlingen. Sto zählt zu den drei Marktführern in Deutschland und hält seine Position vor allem aufgrund aus-gereifter Systeme, die sich schnell installieren lassen und eine lange Lebensdauer haben. Darüber hi-naus entwickelt und fertigt man Systeme mit Zusatznutzen, zum Beispiel Photovoltaik in Glas oder nach bionischen Mustern aufge-baute Stoffe, an denen Schmutz abperlt. upl

Sto AG: Engagierte Auszubildende

www.startercenter-suedwest .de

Das StarterCenter Südwest berät Sie

umfassend und qualifiziert zu den Themen

Unternehmensgründung, Unternehmens-

förderung und Unternehmensnachfolge.

Selbständigkeit als Chance!

Hochrhein-BodenseeSchwarzwald-Baar-HeubergSüdlicher Oberrhein

Anzg. 210x40mm 06.03.2008 13:18 Uhr Seite 1

Bild

: Reg

ina

Mah

ler

Die Sto-Auszubildenden Kerstin Duttlinger, Corina Kalinasch und Sakir Yildirim (vorne) zusammen mit Sto-Vorstandsmitglied Gerd Stotmeister (zweiter von links), weiteren leitenden Sto-Mitarbeitern und Regierungs-präsident Julian Würtenberger (achter von links), Staatssekretär Georg Wacker (zehnter von links), Landrat Tilman Bollacher (fünfter von rechts) und IHK-Hauptgeschäftsführer Claudius Marx (vierter von rechts).

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten

2009_05_HoBo.indd 39 23.04.2009 10:39:23

Page 34: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

IHK Hochrhein-Bodensee| REGIO-REPORT

41

Konstanz/Schopfheim Bei der Kautionspfl icht für das Aus-baugewerbe im Kanton Basel-Land herrscht jetzt etwas mehr Klarheit über die Modalitäten. Darauf weist die Indus-trie- und Handels-kammer Hochrhein-Bodensee hin. Die IHK hatte zusammen mit der Handelskammer Deutschland-Schweiz eine Anfrage an das Schweizerische Staatssekretariat für Wirtschaft Se-co gerichtet, wie sich die im Kanton Basel-Land seit 1. April geltende Kautionspfl icht für deutsche Unterneh-men konkret gestalten wird.

Wie das Seco in einem Schreiben an IHK-Haupt-geschäftsführer Claudius Marx mitteilt, wird die Zentrale Paritätische Kontrollstelle (ZPK) zunächst im Sinne einer Über-gangslösung auch Bankbürg-schaften von deutschen Banken in Euro akzeptieren. Unterneh-men aus Deutschland können damit die Hinterlegung der Kau-tion in der Schweiz mithilfe der eigenen Hausbank nachweisen.

Im Normalfall müssen deut-sche Unternehmen 13.000 Euro (20.000 Schweizer Franken) als Kaution hinterlegen. Der im

Kanton Basel-Land

für alle Firmen des Ausbaugewerbes ver-

bindliche Gesamtarbeitsvertrag sieht jedoch bei Unternehmen, die eine geringe Auftragssumme nachweisen können, die Mög-lichkeit der Herabsetzung der Kautionssumme vor. Die Höhe der Kaution soll sich nach dem

Gesamtauftragswert bemessen. Um eine Herab-

setzung der Kaution zu beantra-gen, können die Firmen sich di-rekt schriftlich (auch per E-Mail und Fax) an die ZPK wenden.

Die Original-Kautionsurkun-de soll vor Beginn der Arbeiten bei der ZPK eintreffen; über-gangsweise kann die Kaution auch in bar vor, spätestens je-doch am Tag der Arbeitsaufnah-me in Schweizer Franken oder in Euro hinterlegt werden.

Seit dem 1. April infor-miert die ZPK Arbeitgeber aus Deutschland, die ihre Mitarbei-ter in die Schweiz entsenden, über die Kautionspfl icht und die Antragsmodalitäten. Die Dauer dieser Informations- und Ein-führungsphase wird von Seco mit „ein paar Monaten“ angege-ben. Weitere Informationen fi n-den Unternehmen im Internet unter www.zpkbl.ch. ae

Gesamtauftragswert (Auftragssumme) Kautionshöhe

bis 2.000 CHF bzw. 1.300 EUR keine Kautionspfl icht

ab 2.001 bis 5.000 CHF bzw. ab 1.301 bis 3.250 EUR 5.000 CHF bzw. 3.250 EUR

ab 5.001 bis 10.000 CHF bzw. ab 3.251 bis 6.500 EUR 10.000 CHF bzw. 6.500 EUR

ab 10.001 bis 15.000 CHF bzw. ab 6.501 bis 9.750 EUR 15.000 CHF bzw. 9.750 EUR

ab 15.001 CHF bzw. ab 9.751 EUR 20.000 CHF bzw. 13.000 EUR

baugewerbe im Kanton Basel-Land herrscht jetzt etwas mehr Klarheit über die Modalitäten. Darauf weist die Indus-trie- und Handels-kammer Hochrhein-Bodensee hin. Die IHK hatte zusammen mit der Handelskammer Deutschland-Schweiz eine Anfrage an das Schweizerische Staatssekretariat für

Wie das Seco in einem

Marx mitteilt, wird die Zentrale Paritätische Kontrollstelle (ZPK) zunächst im Sinne einer Über-gangslösung auch Bankbürg-schaften von deutschen Banken

Kanton Basel-Land

Gesamtauftragswert bemessen. Um eine Herab-

setzung der Kaution zu beantra-gen, können die Firmen sich di-

Kautionspfl icht in Basel-Land Für Unternehmen aus dem Ausland gibt es Übergangslösungen

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten

2009_05_HoBo.indd 41 23.04.2009 10:39:40

Page 35: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

42

REGIO-REPORT | IHK Hochrhein-Bodensee

Am 19. Juni startet die IHK Hochrhein-Bodensee in

Schopfheim einen Lehrgang zum Industriemeister Kunststoff + Kautschuk. Angesprochen sind Facharbeiter, die ihre Fachkom-petenz erweitern und vertiefen und sich auf Führungsaufga-ben vorbereiten möchten. Zu den Lehrgangsinhalten zählen umfangreiche betriebswirt-schaftliche und rechtliche Themen

sowie technisches Know-how aus Betriebstechnik und Fertigungs-technik. Der Lehrgang findet berufsbegleitend freitagabends und samstagvormittags statt und dauert etwa zweieinhalb Jahre. JS

Information und Anmeldung: Johanna Speckmayer, Tel. 0 76 22 39 07-231, johanna.speckmayer@ konstanz.ihk.de

Am 1. April 1994 gründeten die Geschäftsführer Frank

Renz und Bernd Wackershauser die Rewa Immobilien GmbH mit Sitz in Radolfzell und einer Nie-derlassung in Konstanz.

Mit sieben Mitarbeitern zählt das Rewa – Team zu den großen Maklerbüros in der Region west-licher Bodensee.

Auch 2009 wurde das Un-ternehmen von der Zeitschrift Bellevue zu den besten Immobili-enmaklern Europas gezählt (Best Property Agents), darüber hinaus ist die Rewa GmbH Mitglied im IVD Bundesverband und in dieser Funktion auch für die Marktbe-

richterstattungen für Teile der Bodenseeregion zuständig.

Viel Wert wird auf eine qualifizierte Ausbildung der Mitarbeiter gelegt; so gehören neben Immobilienkaufleuten auch Bauingenieure, Architek-ten und Wirtschaftsingenieure zu den Mitarbeitern. Hierdurch gewährleistet das Unternehmen seinen Kunden eine beständig hohe Beratungskompetenz und eine professionelle Vermarktung der Immobilien. wis

Weitere Informationen zur Rewa GmbH unter: www.rewa-immobilien.de

Industriemeister Kunststoff + Kautschuk

Rewa Immobilien GmbH 15 Jahre alt

Geschäftsführer Frank Renz (2. v. l.) und Bernd Wackers-hauser (M.) mit einem Teil ihrer Mitarbeiter.

Wirtschaft im Südwesten 5 | 2009

2009_05_HoBo.indd 42 23.04.2009 10:39:45

Page 36: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

43

Sie tüfteln nicht nur an kom-plexen Maschinen, sie verste-

hen es auch zu feiern: Anfang April wurde das Konstanzer Un-ternehmen K-Tech 20 Jahre alt. Mehrere hundert Gäste gaben sich beim Tag der offenen Tür im Firmengebäude am Jakob-Stadler-Platz ein Stelldichein, unter ihnen auch der Konstanzer Wirtschaftsförderer Friedhelm Schaal, Stadtrat Alexander Fe-cker (er war in Vertretung von OB Horst Frank erschienen) sowie IHK-Hauptgeschäftsführer

Claudius Marx. Letzterer hielt die Laudatio auf das Unternehmen.

1989 gründeten die beiden Schulfreunde Klaus Jäkle und Klaus Moser (zweimal Klaus, darum auch K-Tech) ein Ingeni-eurbüro für Sondermaschinen- und Gerätebau im Gebäude einer ehemaligen Schnupfta-bakfabrik. Heute beschäftigt das Unternehmen 33 Mitarbeiter. Sie arbeiten für alle Branchen, für die Autoindustrie ebenso wie für Sportartikel- und Chip-hersteller. ae

20 Jahre K-Tech

Stadtrat Alexander Fecker, Klaus Jäkle und Klaus Moser sowie IHK-Hauptgeschäftsführer Claudius Marx bei der Feier (v. l.). Bild: Eickhoff

Nicht alltäglich ist es, dass ein deutscher Fotohändler

auf der PMA, der größten Foto-fachhändlermesse in den USA, über seine Handelsaktivitäten referieren kann. Reiner Wöhr-stein, IHK-Vollversammlungs-mitglied aus Singen, wurde nach Las Vegas eingeladen, wo er über sein xobbox® -Marke-tingkonzept berichtete und vor Fachhändlern über das Thema „Fotobücher“, den neuen Bilder-trend, referierte.

„Hat der stationäre Fach-handel gegenüber den Internet-giganten eine Chance?“, war die Kernfrage. Bei einem stetigen Fotobuch-Wachstum, bei vier Millionen Fotobüchern im vergangenen Jahr, rechnet

Wöhrstein bis 2012 mit dann fast neun Millionen Fotobü-chern in Deutsch-land.

„Allein die ersten beiden Mo-nate 2009 zeigen,

dass der Anteil der Fotobücher am digitalen Bilderumsatz rund 33 Prozent ausmacht“, so Wöhrstein. Für ihn ist einer der bedeutendsten Faktoren derzeit, dass auf die Frage, „wo der Ver-braucher seinen Erstkontakt mit Fotobüchern erlebte“, nur vier Prozent angaben, beim Händler Musterfotobücher gesehen zu haben. Hier sieht der süddeut-sche Fotohändler enormen Handlungsbedarf und berichtet über seine erfolgreichen Marke-tingaktivitäten.

Wöhrsteins bekannt enga-gierter Vortragsstil fand großen Beifall, insbesondere sein Mar-ketingkonzept, welches ganz-heitlich fast alle Fotoprodukte umfasst. wis

Wöhrstein-Show in den USAReiner Wöhrstein während seines USA-Vortrages im Conven-tion-Center in Las VegasMit einem großen Festakt im

Lörracher Burghof beging im März die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden ihr 175-jähriges Be-stehen. Das Finanzinstitut wurde

am 2. März 1834 auf Initiative des Diakons Friedrich Koch in Lörrach als „Ersparnisgesellschaft“ aus der Taufe gehoben.

Heute ist die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden flächende-ckend mit 16 Filialen in ihrem Geschäftsgebiet vertreten. Die

gegenwärtige Finanz- und Ban-kenkrise scheint dem regionalen Kreditinstitut nichts anhaben zu können. Im Jahr 2008 schloss die Bank mit einer rekordverdäch-

tigen Bilanzsumme von „etwas mehr als 2,1 Milliarden Euro“ ab. Auch das erste Quartal 2009 begann verheißungsvoll posi-tiv: Die Einlage stieg um 25 Millionen Eu-ro, was ein Plus von 3,1 Prozent bedeutet. Ebenfalls stieg das Kreditvolumen um 16,5 Millionen Euro (plus 1,2 Prozent). „Das Wort Kredit-klemme kennen wir nicht“, sagte der Vorstandsvorsitzende André Marker selbst-

bewusst vor den Medien. Über das Jubiläum und die Erfolge der Sparkasse freut sich auch die IHK Hochrhein-Bodensee. Deren stell-vertretender Hauptgeschäftsfüh-rer Immo Leisinger überreichte André Marker eine Urkunde der IHK. ae

175-jähriges Bestehen der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden

Immo Leisinger (IHK, l.) überreicht André Marker (Sparkasse) eine Urkunde zum Jubiläum.

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten

2009_05_HoBo.indd 43 23.04.2009 10:39:54

Page 37: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

44

REGIO-REPORT | IHK Hochrhein-Bodensee

Eberhard Rudolph E.RU Software AG Software-Lösungen + Datenservice für Software-Lösungen + Datenservice für Handel und Handwerk Handel und Handwerk St.-Florians-Weg 6 Tel.: 07621- 940 96 0 Utengasse 44 Tel.: 061-690 67 27 79591 Eimeldingen Fax.:07621- 940 96 40 4058 Basel Fax.:0049-7621- 940 96 40 Email: [email protected] Email: [email protected]

11.07.2008 / 4:22 W:\01 ERU Software\04 Werbung\Inserate und Anzeigen\2008\2008-07-11 Wirtschaft_im_Südwesten_20Jahre_ERU.docx Seite 1 von 1

-r

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung

(BMBF) hat festgelegt, dass die berufs- und arbeitspädagogi-schen Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten ab dem 1. Au-gust wieder nach der Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO) durch ein Zeugnis oder einen anderen Nachweis belegt werden müssen. Die Nachweispflicht war im Mai 2003 angesichts der kriti-schen Ausbildungsplatzsituation befristet bis zum 31. Juli 2008 ausgesetzt worden. Die Zweite Verordnung zur Änderung der AEVO bestimmt nun, dass für alle Ausbildungsverhältnisse, die vor dem 31. Juli 2009 beginnen, die Aussetzung der AEVO noch wirk-sam ist, somit die Aussetzung ein weiteres Jahr fortbesteht.

Zur Begründung der Wieder-einführung der Nachweispflicht heißt es in einer Mitteilung des BMBF: „Angesichts der gestie-genen inhaltlichen Anforde-rungen und den gewachsenen pädagogischen Anforderungen – auch in Anbetracht vielfältiger Problemlagen mancher Auszubil-denden – ist ein Mindestmaß an berufs- und arbeitspädagogischer Qualifikation unverzichtbar. Viele Praktiker und Experten haben die Bedeutung der berufs- und ar-beitspädagogischen Qualifikation

für die Qualität der Berufsaus-bildung hervorgehoben. Diese ist auch ein wichtiger Beitrag zur Sicherung eines qualifizierten Fachkräftenachwuchses“.

Das Bundesinstitut für Be-rufsbildung (BIBB) hatte zuvor die Aussetzung der AEVO evalu-iert. Demnach konnte durch die Rechtsänderung von 2003 zwar die Anzahl von Ausbildungsbe-trieben und -plätzen erhöht wer-den. Der Zuwachs fiel allerdings geringer aus als erwartet. Zudem gab es deutliche Anzeichen dafür, dass die Aussetzung der AEVO negative Auswirkungen auf die Qualität der Ausbildung hat.

Nun soll ein neuer Verord-nungsentwurf erarbeitet und der entsprechende Rahmenstoffplan sowie die Musterprüfungsord-nung modernisiert werden. Wie bisher soll es eine einheitliche Ausbilder-Eignungsverordnung für alle Beschäftigungsbereiche geben.

Um einen gleitenden Über-gang auf die neue Rechtslage zu gewährleisten, sind Befrei-ungsvorschriften vorgesehen, die sicherstellen, dass diejenigen, die in den vergangen Jahren erfolg-reich und ohne Beanstandung ausgebildet haben, auch weiter-hin kein AEVO-Prüfungszeugnis vorlegen müssen. jg

Revival der AEVOVerordnung ab August wieder in Kraft

WIS im InternetDie Berichte aus unserer Printausgabe finden Sie kurz vor Erscheinen des Heftes auch im Internet unter www.wirtschaft-im-suedwesten.deSie erreichen uns per E-Mail unter [email protected]

Öffnungszeiten der IHKWir sind für Sie da: Montags bis donnerstags von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr, freitags von 8.30 Uhr bis 15 Uhr. Das Info- und Servicecenter ist montags bis donnerstags durchgehend von 8 Uhr bis 17 Uhr und frei-tags von 8 Uhr bis 16 Uhr besetzt.

IHK

Wirtschaft im Südwesten 5 | 2009

2009_05_HoBo.indd 44 23.04.2009 10:39:59

Page 38: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

45

Beruflich stark engagierte Fach- und Führungskräfte kennen

das Dilemma: Sie möchten sich qualifiziert weiterbilden, doch häufig fehlt dafür im Arbeitsalltag die Zeit. Mit dem neuen Turbo-Bilanzbuchhalter auf Schloss Rau-enstein in Überlingen beschreiten die Industrie- und Handelskam-mern in Konstanz und Weingar-ten nun neue Wege. In nur drei Semestern bereitet der Lehrgang in kompakter Form auf die

öffentlich-rechtliche Prüfung vor. Ein ausgewähltes Dozententeam vermittelt praxisnahe Inhalte in einem Ambiente, das – fernab des Tagesgeschäftes- das Lernen fördert. Der Unterricht findet be-rufsbegleitend in Blöcken statt. JS

Information und Anmeldung: Johanna Speckmayer Tel.: 0 76 22 39 07-231 Johanna.speckmayer@ konstanz.ihk.de

Karriere mit Turboantrieb: Bilanzbuchhalter

Das Lernklima beeinflusst – darüber sind sich Pädagogen

einig – erheblich den Erfolg einer Weiterbildung. Die In-dustrie- und Handelskammern Hochrhein-Bodensee und Wein-garten haben nun mit Schloss Rauenstein in Überlingen einen Lernort hoch über dem Bodensee gefunden, der eine Lernenklave der besonderen Art darstellt. Für beruflich stark engagierte Fach- und Führungskräfte werden in den komfortablen Räumen des Schlosses Weiterbildungen angeboten, die zu qualifizierten Abschlüssen führen.

Neu sind dabei auch die Zeitmodelle der Lehrgänge: In der Regel findet der Unterricht ein- bis zweimal pro Monat je-weils zwei volle Tage statt. „Viele unserer Teilnehmer finden nicht die Zeit, mehrmals wöchentlich zu einem Abendlehrgang zu uns zu kommen“, erklärt Johanna Speckmayer, die Teamleiterin der Weiterbildung der IHK Hochrhein-Bodensee. „Für diese Zielgruppe haben wir die Unter-richtszeiten kompakt organisiert

und durch Phasen des Eigenstu-diums ergänzt.“

Vermittelt werden pra-xisnahe Inhalte, die auf die öffentlich-rechtlichen Prüfungen zum Bilanzbuchhalter, zum Per-sonalfachkaufmann sowie zum Technischen Fachwirt/Techni-schen Betriebswirt vorbereiten. Ein ausgewähltes Dozententeam wird unterstützt durch ein Blen-ded-Learning-System, das es den Teilnehmern ermöglicht, große Teile des Curriculums zeit- und ortsunabhängig im Eigenstudium zu erarbeiten.

Die Veranstalter sind sich einig: Der meistgenutzte Lernort des Schlosses wird im Sommer sicher die große Terrasse des Schlosses mit Blick über den Bo-densee sein. Der Wohlfühlfaktor ist gewollt – schießlich steigert er die Gehirnleistung.

Informationen und Beratung dazu bei der IHK Hochrhein-Bodensee, Johanna Speckmayer, Tel. 0 76 22/39 07-231 oder johanna.speckmayer@ konstanz.ihk.de.

Lernen im SchlossNeuer Standort für Weiterbildungen

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten

2009_05_HoBo.indd 45 23.04.2009 10:40:00

Page 39: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

aus der Region empfehlen sich...aus der Region empfehlen sich...IHK Hochrhein-Bodensee| REGIO-REPORT

47

WEITERBILDUNGLehrgänge & Seminare der IHKDatum Thema Veranstaltungsort EuroInformationen: Konstanz: Tel.: 0 75 31/28 60-133, Schopfheim Tel.: 0 76 22/39 07-230

Ausbildungsakademieregelmäßig AEVO-Lehrgänge Konstanz/Schopfheim 490,00

Training für Auszubildende12. oder 14.05.09 Prüfungsvorbereitung Groß- und Außenhandel Konstanz 49,0013.+14.05.09 Spielend Sozialkompetenz entwickeln Schopfheim 198,0013.05./09.06.09 Büroorganisation statt Papierberge Schopfheim/Konstanz 99,0018.05./10.06.09 Es kommt nicht nur auf den Inhalt an Schopfheim/Konstanz 99,0018.06./30.06.09 Umgang mit der täglichen Informationsflut Konstanz/Schopfheim 99,0026.06.09 Richtig telefonieren Konstanz 99,00

Seminar für Auszubilder15.05.09 Auszubildende sicher beurteilen Schopfheim 240,0003.06.09 Moderne Unterweisung Konstanz 240,0019.06.09 Vom Ausbilder zum Prozessbegleiter Konstanz 240,00

Außenwirtschaft07.05./23.06.09 Warenverkehr mit der Schweiz Schopfheim/Konstanz 240,0024.06.09 Logistik – Frachtkostenoptimierung Konstanz 130,0029.+30.06.09 Export- und Zollformulare richtig ausfüllen Schopfheim 390,00

Büromanagement/EDV/Finanz- und Rechnungswesen/Einkauf05.–07.05.09 MS Project 2003 – Basiswissen Schopfheim 440,0007.05.09 Kernkompetenz „Einkauf“ Konstanz 240,0011.–13.05.09 Lohn- und Gehaltsabrechnung – Grundlagenseminar Konstanz 520,0015.05.09 PowerPoint 2003 – Aufbauwissen Schopfheim 190,0016.+17.06.09 Aufbau und Führung einer Hausverwaltung Teil 1 – Wohnungseigentumsverwaltung Konstanz 390,0024.+25.06.09 Excel 2003 – Aufbauwissen Schopfheim 290,0030.06.09 Excel 2003 – Datenanalyse Schopfheim 190,0030.06.+01.07.09 Aufbau und Führung einer Hausverwaltung Teil 2 – Mietenverwaltung Konstanz 390,00

Führung/Persönlichkeitsentwicklung08.05.09 Kompetenter Umgang mit schwierigen Zeitgenossen Schopfheim 240,0012.05.09 Führungsaufgabe Konfliktmanagement Schopfheim 240,0012.05.09 Business-Etikette – Mit Stil und guten Manieren zum Erfolg Konstanz 240,0023.+24.06.09 Mitarbeitergespräche trainieren – zur Zielvereinbarung und Zielkontrolle Konstanz 390,00

Marketing und Vertrieb04.05./05.05.09 Ist PR die bessere Werbung? Konstanz/Schopfheim 240,0005.05.09 Professionelle Fragetechniken im Verkauf Konstanz 240,0011.05.09 Schlagfertigkeit im Verkauf Konstanz 240,0022.06.09 Telefontraining – Der gute Ton am Telefon Konstanz 240,00

Qualitätsmanagement05.+06.05.09 Praxisworkshop Interner QM-Auditor Singen 560,00

Wirtschaftsrecht05.05./06.05.09 Umsatzbesteuerung D –CH Konstanz/Schopfheim 90,0023.06./24.06.09 AGB-TÜV Konstanz/Schopfheim 90,00

Gaststättenunterrichtungregelmäßig Gaststättenunterrichtung Schopfheim/Konstanz 75,00

Prüfungslehrgängeab 08.06.09/04.05.09 Geprüfte/r Bilanzbuchhalter/in – Turbolehrgang in 3 Semestern Schopfheim/Überlingen 3.950,00

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten

2009_05_HoBo.indd 47 23.04.2009 10:40:05

Page 40: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

REGIO-REPORT | IHK Hochrhein-Bodensee

48

ab 17.04.09/Herbst 09 Geprüfte/r Personalfachkauffrau/-mann Überlingen/Schopfheim 3.250,00ab 11.06.09 Kombinierter Studiengang Wirtschaftsfachwirt/in + Betriebswirt/in Überlingen 6.200,00Frühjahr 09/Herbst 09 Geprüfte/r Wirtschaftsfachwirt/in Konstanz/Schopfheim 2.950,00Herbst 09 Geprüfte/r Industriefachwirt/in Schopfheim 2.950,00Herbst 09 Geprüfte/r Betriebswirt/in Schopfheim 3.700,00Herbst 09 Kombinierter Studiengang Technische/r Fachwirt/in + Technische/r Betriebswirt/in Überlingen 6.950,00auf Anfrage Geprüfte/r Rechtsfachwirt/in Konstanz 3.450,00Frühjahr 09/Herbst 09 Vorkurs „Naturwissenschaftliche Grundlagen“ für Industriemeister Singen/Schopfheim 200,00 aller Fachrichtungen sowie ElektrofachkräfteHerbst 09 Industriemeister/in Kunststoff + Kautschuk Schopfheim anfragenab 08.05.09/Herbst 09 Geprüfte/r Industriemeister/in Elektrotechnik oder Mechatronik Singen/Bad Säckingen anfragenHerbst 09 Geprüfte/r Industriemeister/in Metall Singen/Bad Säckingen anfragenHerbst 09 Geprüfte/r Industriemeister/in Chemie Rheinfelden anfragenHerbst 09 Zusatzqualifikation zur Elektrofachkraft in der Industrie Konstanz 1.800,00Juni 09 Fachwirt/in für Wellness und Beauty IHK – Fernstudium mit 20 Präsenztagen Ihringen 4.350,00Herbst 09 Geprüfte/r Technische/r Fachwirt/in Schopfheim 3.950,00ab 17.04.09/Herbst 09 Geprüfte/r Technische/r Betriebswirt/in Singen/Schopfheim 3.700,00Herbst 09 IHK-Fachkraft CNC-Technik Lörrach 2.100,00auf Anfrage Geprüfte/r Medienfachwirt/in auf Anfrage 3.950,00

WEITERBILDUNGLehrgänge & Seminare der IHKDatum Thema Veranstaltungsort Euro

Prüfungslehrgänge

Wirtschaft im Südwesten 5 | 2009

2009_05_HoBo.indd 48 23.04.2009 10:40:06

Page 41: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Firmen & Branchen

495 | 2009 Wirtschaft im Südwesten

Waldkirch. Trotz wirtschaftlich schlechterer Rahmenbedin-gungen im zweiten Halbjahr blickt die Waldkircher Sick AG insgesamt auf ein erfolgrei-ches Geschäftsjahr zurück. Der Hersteller von Sensoren und Sensorlösungen konnte 2008 den Umsatz um 4,2 Prozent auf 737,3 Millionen Euro steigern. Das EBIT in Höhe von 71,3 Milli-onen Euro stieg gegenüber dem Vorjahr leicht um 1,1 Prozent. Das Eigenkapital nahm um 13,2 Prozent auf 220,9 Millionen Euro zu - und die Eigenkapital-quote von 43 auf 48,5 Prozent.

Der Zuwachs ist nach Un-ternehmensangaben auch der guten Entwicklung des Seg-ments Prozessautomation zu verdanken, für das 2008 das erfolgreichste Geschäftsjahr seit seinem Bestehen darstellt. „Die Fokussierung auf die Kern-kompetenzen Gasanalyse und

Durchflussmessung haben sich im Berichtsjahr sehr positiv aus-gewirkt“, teilt das Unternehmen mit. Das Segment-EBIT in Höhe von 11,2 Millionen Euro konnte gegenüber 2007 wesentlich ge-steigert werden.

Die Segmente Fabrik- und Logistikautomation dagegen mussten aufgrund des mas-siven Umsatzrückgangs im letzten Quartal 2008 einen EBIT-Rückgang um 10,8 Prozent auf 60,1 Millionen Euro hin-nehmen. Grund dafür ist nach Angaben der Sick AG, dass die Aufwendungen für Vertrieb so-wie Forschung und Entwicklung auf das hohe Niveau des ersten Halbjahres 2008 ausgerichtet waren.

Gestiegen ist vergangenes Jahr die Zahl der Mitarbeiter: Knapp 5.100 Männer und Frauen beschäftigte der Konzern zum 31. Dezember 2008 – und damit

7,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Rund die Hälfte der Mitarbeiter arbeite in Baden-Württemberg, knapp 2.000 am Unternehmens-sitz in Waldkirch und rund 300 bei der Tochter Sick-Stegmann in Donau eschingen.

Allerdings arbeitet seit März ein großer Teil der Belegschaft kurz. Davon sind alle Mitarbeiter in Donaueschingen und etwa die Hälfte in Waldkirch betroffen. Damit will der Konzern nach eigenen Angaben den Nachfra-gerückgang kompensieren. „Der Vertrieb, die Lieferkette zum Kunden sowie der Kundendienst sind jederzeit sichergestellt“, heißt es. Für das Segment Pro-zessautomation ist wegen aktuell guter Auslastung derzeit keine Kurzarbeit vorgesehen.

Die Kurzarbeit ist eine Maß-nahme, mit der die Sick AG der Wirtschaftskrise in diesem Jahr begegnet. Eine weitere ist eine

weltweite Vertriebsoffensive unter dem Motto „Sick Innova-tion Marathon 2009“. „Im Zen-trum steht der direkte Dialog mit den Kunden über individu-elle und innovative Lösungen, die gerade in Krisenzeiten die Effizienz in deren Produktion steigern“, heißt es vom Konzern. Nachhaltige Investitionen in Forschung und Entwicklung würden dazu ihren Beitrag leis-ten: 52 neue Produkte sollen im Laufe des Jahres auf den Markt kommen.

Für das gesamte Jahr 2009 rechnet Sick mit einem Umsatz-rückgang von 20 Prozent – mit großem Unsicherheitsfaktor aller dings. Die Auftragslage blei-be nach dem sehr schwachen ersten Quartal 2009 unter Druck. Speziell der Werkzeugmaschi-nen- und Anlagenbau tendiere dazu, weiter zu schrumpfen, so das Unternehmen. sum

SicK 2008 mit gutem ergebnis

mit Kurzarbeit gegen die Krise

Der Unternehmenssitz der Sick aG in Waldkirch.

2009_05-06_FirmenBranchen.indd 49 22.04.2009 15:49:04

Page 42: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 2009

Firmen & Branchen

50

Einladung zur Veranstaltung:

Haftung von Geschäftsführern und VorständenAktuelle Fragen seit dem MoMiG

Das am 1.11.2008 in Kraft getretene MoMiG hat den Gesellschaftern zwar mehr

Sicherheit beim Kapitalschutz gebracht. Den Lockerungen im Recht der Kapital-

aufbringung, der Kapitalerhaltung und der Gesellschafterdarlehen steht aber

eine erhebliche Risikoverlagerung zu Lasten der Geschäftsführer gegenüber. Wir

nehmen dies zum Anlass, Ihnen einen Überblick über den aktuellen Stand der

Haftungsregeln für Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder zu geben.

Themen der Veranstaltung: Grundsätze der Leitungsverantwortung in GmbH und

AG | Besonderheiten der Haftung der GmbH-Geschäftsführer und der Vorstands-

haftung | Haftung für die Kapitalaufbringung, Gesellschafterfi nanzierung und in

Krisensituationen in GmbH und AG | Die Organhaftung im Transaktionszusammen-

hang | Strategie und Taktik im Haftungsprozess | D&O-Versicherung als Element

der Risikobegrenzung.

Rechtsanwälte

Wirtschaftsprüfer

Steuerberater

Partnerschaft

Ihre Ansprechpartner: Gerhard Manz, Dr. Barbara Mayer und Dr. Albert Schröder

Kaiser-Joseph-Straße 284, 79098 Freiburg

Tel. +49 (0) 761 21808-0

[email protected]

www.grafvonwestphalen.com

9. Juni 2009

16.00 – 19.30 Uhr

Freiburg

Zur Veranstaltung

mit anschließendem

Imbiss laden wir

Sie herzlich ein.

Bitte melden Sie

sich telefonisch oder

per E-Mail an!

Berlin | Dresden | Frankfurt | Freiburg | Hamburg | Köln | München | Alicante | Brüssel | Shanghai | Wien

rz_GvW_AZ_MoMiG_IHK_210x280+5_4c_V2.indd 1 15.04.2009 11:16:09 Uhr

kurz notiert

Die Fachcolor Bühler Gmbh (Freiburg) hat ein Mineralglas entwickelt, das hochwertige Fotografien kaschiert. Dieses Verfahren ist als Marke „UltraSec®“ ein-getragen. Bisher wurde nur Acrylglas für die Kaschierung von Großfotos verwendet. Es dient der brillanten Optik und schützt die Fotos vor UV-Strahlung, mechanischer Belastung sowie Feuchtig-keit. In mehrjähriger Ent-wicklungsarbeit gelang den Freiburgern die Kaschierung hinter gehärtetem, farblosem Mineralglas. Fachcolor Bühler ist ein von Reinhard Bühler geleitetes Fachlabor mit zehn Mitarbeitern. Sie arbeiten für das perfekte Bild: Film-entwicklung, Scannen von großformatigen Vorlagen, Belichtung bis zu 306 x 182 cm und Kaschierung hinter Acryl- und Mineralglas.

Die Werma Signaltech-nik Gmbh & co. KG aus Rietheim-Weilheim hat eine Niederlassung im belgi-schen Gent eröffnet. Seit 1. April betreut das Team um Martine Van Hulle von der neuen Vertriebsfiliale aus die Benelux-Länder. Werma nutzt die Zeit des Konjunk-turabschwungs nach eigenen Angaben zur Expansion im Ausland. Bereits im Novem-ber hatte Werma eine Filiale in Frankreich eingeweiht. Das Unternehmen hat insgesamt 220 Mitarbeiter und Nieder-lassungen in der Schweiz, China, Frankreich, Belgien und Großbritannien.

Mit vier Sternen wurde das Waldhotel Bad Sulzburg

vor kurzem ausgezeichnet. Holger J. Weber hatte das Hotel nach der Sanierung mit seiner Gattin Yara im Jahr 2000 als Pächter über-nommen und es zu einem Ferien- und Tagungshotel mit Wellness- und Beauty-angebot ausgebaut. Ab November soll es zudem um einige Zimmer sowie vor allem im Wellness-Bereich erweitert werden. Das Hotel liegt an einer Radonquelle und hat seit Mitte des 19. Jahrhunderts als Waldkur-haus touristische Bedeutung.

Gesellschafterwechsel bei Breisnet: Die Versatel AG hat den Freiburger Telekom-munikationsdienstleister zum 1. April übernommen. Den Kaufpreis nannten die Unternehmen nicht. Zuvor hatte die Stadt Freiburg ihren 50-Prozent-Anteil an die Mactel GmbH verkauft, die bereits seit 1999 zu 50 Prozent an Breisnet beteiligt war und angekündigt hatte, Breisnet verkaufen zu wollen. Die Zustimmung des Kartell-amts stand bei Redaktions-schluss noch aus.

Mit dem Buchmarkt Award in Gold wurde die Offenbur-ger Buchhandlung roth auf der Leipziger Buchmesse im März ausgezeichnet. Das Unternehmen erhielt den Marketingpreis der Buch-branche in der Kategorie Sortimentskommunikation mit Endkunden für ihre Akti-on zum 111. Firmenjubiläum im April 2008. Damals sorgte die Buchhandlung mit 111 so genannten Lese-Lümmeln für Aufmerksamkeit.

aci-ecotec verdoppelt Umsatz

Kapazitäten werden erweitertSt. Georgen/Zimmern. „Neue Kapazitäten für neue Heraus-forderungen“ – unter diesem Motto steht das neue Büro- und Produktionsgebäude in Zimmern bei Rottweil, das die ACI-Ecotec GmbH & Co. KG aus St. Georgen im Herbst beziehen will. „Durch die direkte Anbindung an die Autobahn 81 sind wir einer-seits besser für unsere Kunden erreichbar als am Standort St. Georgen“, erklärt Geschäftsfüh-rer Karl-Heinz Menauer. Dieser solle aber zumindest teilweise erhalten bleiben. Am neuen Standort, so Menauer, „wird es für uns andererseits leichter, qualifizierte Mitarbeiter zu fin-den, die wir für unser weiteres Wachstum brauchen.“ Dieses Wachstum sieht er nicht nur in der Weiter- und Neuentwicklung von Lösun-gen für die Photovoltaik- und Automobilindustrie, sondern auch in der Erschließung von Zukunftstechnologien wie der Brennstoffzellentechnik und der Kunststoffelektronik. Zur Zu-kunftssicherung gehört für das Unternehmen auch die Ausbil-dung von Mitarbeitern im kauf-männischen und technischen Bereich. „Unsere Mitarbeiter brauchen sehr spezifische Kennt-nisse, und die können wir ihnen am besten durch eine Ausbil-dung bei uns vermitteln. Deshalb sind ungefähr zehn Prozent unserer Mannschaft Auszubil-dende“, so der Geschäftsführer.

Die ACI-Ecotec beschäftigt zur-zeit rund 120 Mitarbeiter. 2008 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 16 Millionen Euro und damit doppelt so viel wie im Vorjahr. „Für 2009 gehen wir aufgrund der momentanen Auf-tragslage ebenfalls von einem weiteren gesunden Wachstum aus“, so Menauer.

Mit der Übernahme der in den achtziger Jahren aus der UTS Uhrentechnik Schwarzwald hervorgegangenen insolventen Ecotec GmbH im Jahr 2004 war eine komplett neue strategische Ausrichtung verbunden. Statt wie bisher Lösungen für das Punktlöten zu produzieren, sa-hen die Gesellschafter, Professor Wolfgang Schmutz und Johann Dorner, sowie Geschäftsführer Karl-Heinz Menauer die Zukunft der neu gegründeten ACI-Ecotec GmbH & Co. KG in der Entwick-lung und Fertigung kompletter Produktionssysteme – und das in erster Linie für die Photovol-taik, Automobilzuliefer- und die Elektronikindustrie. Ihre Bilanz nach fünf Jahren ist positiv: Das Unternehmen ist nach ihren Angaben weltweit führend, was das Produktionsequipment für die Herstellung kristalliner und Dünnschicht-Photovoltaikmo-dule, das die Firma anbietet, angeht. Auch in der Automobil-zulieferindustrie und anderen Branchen werden die Systeme eingesetzt, um Produktionsab-läufe zu opti mieren. wis

dSo soll das neue Büro- und Produktionsgebäude der aci-ecotec in Zimmern bei rottweil aussehen. d

Geschäftsführer Karl-heinz menauer.

2009_05-06_FirmenBranchen.indd 50 22.04.2009 15:49:10

Page 43: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 200952

holZWUrm feiert 25-jähriges Bestehen

möbel aus Schallstadt gehen in die ganze WeltFreiburg/Schallstadt. Die Handwerkstradition steht im Mittelpunkt der Firma Holzwurm, die im April ihr 25-jähriges Be-stehen gefeiert hat, wenngleich sie seit 1989 als GmbH firmiert. Gesellschafter und Geschäfts-führer sind seither Winfried Dietsche (52) und Klaus Donner (48). Mit drei festen Mitarbeitern und fünf Aushilfen fertigen und verkaufen sie Massivholzmöbel in klassischem Design mit ja-panischem Einfluss. Rund 400 Betten, über 100 Schränke, etwa 50 Tische und Regale verlassen pro Jahr die 450 Quadratmeter große Produktion, die nach meh-reren Umzügen in Schallstadt heimisch geworden ist.

Den kleineren Teil davon ver-kaufen Dietsche und Donner in ihrem 150 Quadratmeter großen Geschäft in der Herrenstraße in der Freiburger Innenstadt, das sie

seit 2005 betreiben. Den größe-ren Teil der eigenen Produktion sowie der wenigen Fremdpro-dukte liefern sie an Kunden deutschland- und sogar welt-weit. Holzwurm-Möbel gehen bis nach Südafrika, Asien und Amerika, berichtet Dietsche.

Die Kontakte zu den deut-schen Kunden seien vor allem aufgrund weniger Auftritte auf der Kölner Möbelmesse entstan-den. Das internationale Geschäft hat sich durch die lange Zusam-menarbeit mit der Schweizer Fir-ma Sato, einem Spezialisten für japanisches Wohnen, entwickelt. Mittlerweile ist die Holzwurm-Website der wichtigste Marke-ting-Kanal: Rund hundert Mal pro Monat wird dort der Katalog heruntergeladen.

Der Umsatz hat sich laut Dietsche und Donner im Laufe der 25 Jahre kontinuierlich ge-

steigert und liegt mittlerweile im sechsstelligen Bereich.

Bis zum Jahr 2000 lieferte Holzwurm ausschließlich an Fachhändler. Seit neun Jahren können auch Privatkunden direkt bei der Firma nach ihren Wün-schen bestellen. Dietsche und Donner bieten ihre Möbel in ver-schiedenen Größen und Hölzern an. Dabei haben sie von Anfang an viel Wert auf ihre Ökobilanz gelegt – vom Rohstoff einkauf über die Verarbeitung und die Oberflächenbehandlung mit biologischen Produkten bis zur Verpackung. Bis auf wenige Ausnahmen kommt das Holz, das Holzwurm verarbeitet, aus der Region. Ausgerechnet Kirschholz muss indes in Übersee einge-kauft werden, denn das Holz der Schwarzwälder Kirschbäume hat eine grünliche Farbe, und das verkauft sich nicht gut. ine

WaSSerKraFt VolK

Gewinn verdoppeltGutach. Die Wasserkraft Volk AG hat auch 2008 von der welt-weit großen Nachfrage nach Wasserkraftwerken profitiert. Vorläufigen Zahlen zufolge ist dadurch die Gesamtleistung des Turbinenherstellers um 60 Prozent von 10 auf 16 Millionen Euro gestiegen. Das operative Ergebnis verdoppelte sich von 350.000 auf über 800.000 Euro.

Die Exportquote lag bei über 90 Prozent. Die Schwellenländer Asiens, Afrikas und Südamerikas sind die Hauptumsatzbringer des Gutacher Unternehmens. Dort gibt es immer noch viele Diesel-aggregate für die Stromerzeu-gung, und Investoren versuchen, diese Abhängigkeit vom Rohöl zu reduzieren. Das Deutsch-landgeschäft nimmt hingegen aufgrund hoher bürokratischer Hürden immer weiter ab, teilt das Unternehmen mit.

Durch den Zuwachs hat Wasserkraft Volk 2008 seine Belegschaft um 25 zusätzliche Mitarbeiter aufgestockt. Damit zählt das Unternehmen nun über 100 Beschäftigte – und plant, im laufenden Jahr weitere einzustellen. Die Auftragsbücher seien voll und die Produktion sei bis 2010 ausgelastet, teilt das Unternehmen mit

Um unabhängiger von Liefe-ranten zu sein, baut die Wasser-kraft Volk AG derzeit eine eigene Generatorenfertigung. Über 15 Millionen Euro investiert das Unternehmen mittels einer Ka-pitalerhöhung in dieses Projekt. Damit wird der Wertschöpfungs-grad erhöht: Künftig kommen die beiden wichtigsten Kompo-nenten eines Wasserkraftwerkes – Turbinen und Generatoren – aus einem Haus. ine

Seit nunmehr 25 Jahren produzieren und verkaufen

Winfried Dietsche (rechts) und Klaus Donner mit ihrer Firma

holzwurm möbel aus massivholz.

2009_05-06_FirmenBranchen.indd 52 22.04.2009 15:49:15

Page 44: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten 53

Firmen & Branchen

herBStritt GmBh zieht nach Kenzingen

investition ins eigene GebäudeFr-hochdorf/Kenzingen. Für ein so junges Unternehmen war es eine sehr große Investition: Knapp eine Million Euro hat die Herbstritt GmbH in den neuen Firmensitz in Kenzingen mit Werkstatt, Lagerhallen und Büros investiert und sich damit erheblich vergrößert. Rund 6.000 Quadratmeter Fläche, davon etwa 1.700 überdacht, stehen der Firma nun für ihre Werkstatt, das Lager und für Büros zur Verfügung. Die Herbstritt GmbH verkauft, vermietet, transportiert, repariert und wartet Gabelstap-ler sowie andere Logistikfahr-zeuge.

Der Kfz-Schlossermeister Matthias Herbstritt (45) hat die Firma 2004 gegründet. Mit drei Mitarbeitern übernahm er zunächst die Werkstatt der Still-Niederlassung in Freiburg und betreute auf deren Gelände den Gabelstapler-Fuhrpark. Nach und nach kamen andere Geschäfts-bereiche und Kunden hinzu: Herbstritt bereitet Altfahrzeuge für den Gebrauchthandel auf und macht Sonderumbauten, das heißt er passt Serienfahr-zeuge den Kundenbedürfnissen

an. Zudem hat er Fahrzeuge angeschafft, um die Geräte auch zu den Kunden transportieren zu können.

Durch den Ausbau des Ge-schäfts stieg der Umsatz von einer halben Millionen Euro im Jahr 2004 auf knapp zwei Milli-onen Euro im vergangenen Jahr. Auch die Zahl der Mitarbeiter hat sich seit der Gründung ver-vielfacht: Zwölf Angestellte zählt Herbstritt mittlerweile. Zwei bis drei Mitarbeiter betreuen weiter-hin die Werkstatt auf dem Still-Gelände in Freiburg-Hochdorf; die anderen sind mit nach Kenzingen gezogen. Die Halle in Gundelfingen, die Herbstritt zwi-schenzeitlich gemietet hatte, um das wachsende Unternehmen unterbringen zu können, hat er nun wieder aufgegeben.

Etwa drei Viertel des Ge-schäfts steht heute noch in Zusammenhang mit Still. Doch der Anteil der eigenen Kunden wächst. Daran ändert auch die aktuelle Wirtschaftsflaute wenig. Herbstritt ist optimistisch, das Ergebnis des Vorjahres und da-mit auch alle seine Mitarbeiter halten zu können. ine

Der chef in der Werkstatt:matthias herbstritt.

2009_05-06_FirmenBranchen.indd 53 22.04.2009 15:49:18

Page 45: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 2009

Firmen & Branchen

54

3S inDUStrieS: Service & technology center eröffnet

Solarkonzern investiert in FreiburgFreiburg. Weiterer Standort für die Firma Somont: Das Unter-nehmen mit Sitz in Umkirch hat in Freiburg ein Service & Tech-nology Center eröffnet. „Diese Zeiten, wo auf dem Markt Un-sicherheit herrscht, nutzen wir, um mehr Entwicklung zu betrei-ben und die Servicestrukturen für die Kunden auszubauen“, sagte Dr. Patrick Hofer-Noser, Chief Executive Offi cer der 3S Industries AG, bei der feierli-chen Eröffnung des Standortes Ende März. Zur 3S Industries AG gehören mit Somont (seit August 2008), der 3S Swiss Solar Systems und Pasan drei Gesell-schaften, die Produktionsanla-gen für die Solarmodulfertigung herstellen.

In dem 1500 Quadratmeter großen Gebäude in Freiburg werden an einer solchen Pro-duktionsanlage nicht nur Solar-module gefertigt. Service-Kräfte schulen daran auch Kunden, bevor deren eigene Anlagen

ausgeliefert werden, und helfen ihnen, aufgetretene Probleme zu beheben. Die Produktionslinie besteht aus Maschinen aller drei Unternehmen, die unter dem Dach der 3S Industries AG vereinigt sind, aber unabhängig voneinander am Markt auftre-ten: Von Somont stammt der so genannte String-Lötautomat, der in Umkirch produziert wird, von der 3S Swiss Solar Systems der Laminator und von Pasan das Prüfgerät. Im Stringer werden mehrere Solarzellen zu einer Kette (String) verlötet, im Laminator zwischen einer Glas-scheibe und einer Rückwandfolie verkapselt und so vor Feuch-tigkeit geschützt. Im Prüfgerät wird schließlich getestet, ob die Solarmodule auch funktionieren.

Rund fünf Millionen Euro haben Somont und der Besitzer des Gebäudes, ein Freiburger Unternehmen, jeweils zur Hälfte in das Service & Technology Center investiert. 15 neue Ar-

beitsplätze sind dort entstanden - in der Produktion der Solar-module sowie in den Bereichen Service und Schulung.

Insgesamt beschäftigt So-mont rund 100 Mitarbeiter, bei der 3S Service Industries AG arbeiteten Ende 2008 insgesamt etwa 300 Menschen, ein Jahr zuvor waren es – ohne Somont – 113. Die gesamte Gruppe setzte im Jahr 2007 rund 18 Millionen Euro um. Vergangenes Jahr waren es circa 75 Millionen Euro – dabei zählt der Umsatz von Somont seit August dazu. Damit erreichte die 3S Industries AG nach Angaben des Chief Financial Offi cers der 3S Indus-tries AG, Frank Rosenbusch, das selbstgesteckte Ziel für 2008. Für 2009 hat das Unternehmen bisher wegen der derzeitigen Wirtschaftslage kein Umsatzziel herausgegeben. Rosenbusch sagte aber: „Ich bin optimistisch, dass die Solarindustrie auch die-ses Jahr wachsen wird.“ mae

Service-techniker erklären den Kunden im neuen Servicezen-trum an der maschine, wie diese funktioniert.

kurz notiert

Die Fürstenberg Brau-erei und die Fachstelle Sucht für den Schwarz-wald-Baar-Kreis gehen eine nach eigenen Anga-ben bundesweit einmalige Kooperation ein. Ziel ist es, den verantwortungs-bewussten Umgang mit Alkohol zu fördern und so Alkoholmissbrauch vor-zubeugen. So unterstützt Fürstenberg, auch fi nan-ziell, erstmals „HaLT – Hart am Limit“, ein bun-desweites Modellprojekt zur Suchtprävention im Schwarzwald-Baar-Kreis. Besondere Brauereifüh-rungen sollen ebenfalls im Rahmen der Sucht-prävention angeboten werden.

Ehrung für die mar-quardt Gmbh: Die Daimler AG hat das Unternehmen aus Riet-heim-Weilheim mit dem „Daimler Supplier Award“ als besten Lieferanten in der Kategorie Electrics/Electronics im Geschäfts-bereich Mercedes-Benz Cars & Vans ausgezeich-net. Die Marquardt GmbH beliefert seit Jahren die deutsche Automobilindu-strie und hat sich nach Unternehmensangaben zu einem weltweit füh-renden Hersteller von elektromechanischen und elektronischen Schaltern und Schaltsystemen ent-wickelt. Im Geschäftsjahr 2008 erwirtschafte Mar-quardt weltweit mit rund 4.500 Mitarbeitern einen Umsatz von über 500 Millionen Euro.

2009_05-06_FirmenBranchen.indd 54 22.04.2009 15:49:22

Page 46: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten 55

SParKaSSen-immoBilien-GeSellSchaFt

immobilien als „Gewinner der Krise“Freiburg. 2008 war für die Sparkassen-Immobilien-Ge-sellschaft das zweitbeste Ge-schäftsjahr in ihrer 14-jährigen Geschichte. „Uns hat erstaunt, dass sich die Bevölkerung von der Finanz- und Wirtschaftskri-se unbeeindruckt gezeigt hat“, sagte Geschäftsführer Thomas

Schmidt. Die Sparkassen-Immobiliengesellschaft ist eine selbstständige Gesellschaft der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau.

200 Wohnimmobilien ver-mittelten die 14 Mitarbeiter, die die Gesellschaft an den Stand-orten Freiburg, Waldkirch und Emmendingen hat, insgesamt im vergangenen Jahr. Das sind 13 mehr als 2007. Der Umsatz stieg damit um 3 auf 48 Millionen Euro, die Höhe der Provisionsab-schlüsse von 2,1 auf 2,25 Millio-nen Euro.

Überdurchschnittlich hoch war die Nachfrage nach Immo-bilien im ersten Quartal 2008. Im Gegensatz dazu steht das nach Schmidts Worten „laue Jahresendgeschäft“ im Novem-ber und Dezember. Von den insgesamt 200 vermittelten Immobilien waren 85 Prozent gebrauchte. „Das entspricht dem bundesweiten Trend“, sagte Horst Kary, Vorstands-vorsitzender der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau. Bei Neubauten sei 2008 die Nachfrage allgemein „sehr zu-

rückhaltend“ gewesen. Weitere Trends 2008: Die Käufer, die im Schnitt immer älter werden, suchen vor allem zentrale, qua-litativ hochwertige Immobilien, häufi g auch zur eigenen Alters-vorsorge.

Insgesamt wurden in Frei-burg vergangenes Jahr 16

Prozent weniger Immobilien umgesetzt als im „Spitzenjahr 2007“, wie Schmidt ausführte. 2008 liege

dennoch leicht unter dem lang-jährigen Durchschnitt. Allerdings wurden 14 Prozent mehr Ein- und Zweifamilienhäuser, vor allem im gehobenen Segment, verkauft als 2007. Der Grund für diese Entwicklung liegt nach Schmidts Einschätzung darin, dass es sich junge Familien kaum mehr leisten könnten, eine Drei-Zimmer-Wohnung zu kau-fen. Im Umland, zum Beispiel in Waldkirch, seien die Preise da-gegen moderat, das Angebot an Bauland und Immobilien groß. Allerdings sei eine Sättigung des Marktes abzusehen.

Für den Beginn des lau-fenden Jahres stellte Kary eine „sehr starke Nachfrage“ an Ren-diteobjekten vor allem in Frei-burg selbst fest. Dies erklärte er mit der Sorge von Kapitalanle-gern um die Stabilität des Euro. Der Kauf von Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen würde sich vor allem wegen der hohen Mieten schnell lohnen. „Im-mobilien sind im Moment die Gewinner der Krise. Wir hoffen, das hält noch eine Weile an“, meinte Schmidt. mae

2009_05-06_FirmenBranchen.indd 55 22.04.2009 15:49:23

Page 47: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 2009

Firmen & Branchen

56

moBile air BaDen mit drei Flugzeugen

Geschäftsflüge von lahr auslahr. Mehrere hundert Stunden und circa 100.000 Kilometer pro Jahr fliegt die Mobile Air Baden GmbH & Co. KG, die es seit 2003 auf dem Lahrer Flugplatz gibt. In erster Linie transportiert sie Geschäftsleute, die an einem Tag ein bis zwei Termine erledigen und abends wieder zurück in Südbaden sein wollen.

Drei Flugzeuge stehen zur Verfügung. Zum Ersten ist das eine Piper Seneca (sechs Sitze, 320 Kilometer Reisegeschwin-digkeit, zwei Motoren), zum Zweiten eine Beech Duke (sechs Sitze, 370 Kilometer Reisege-schwindigkeit, zweimotorig) und zum Dritten eine Piper Malibu (sechs Plätze, 470 Kilometer Rei-segeschwindigkeit, eine Propel-ler-Turbine). Die Beech Duke und die Piper Malibu haben Druck-kabinen und können so auch in größerer Höhe fliegen. Die Flug-zeuge gehören Unternehmern aus der Region, die sie jedoch

nicht voll auslasten und daher auch anderen Unternehmen und Privatpersonen zur Verfügung stellen.

Geschäftsführer des Unter-nehmens ist Andreas Ritter (41), Diplom-Ingenieur und seit sieben Jahren mit einer Berufspiloten-

Lizenz ausgerüstet. Neben Ritter fliegen noch drei weitere Piloten für die Mobile Air. 15 Firmen aus Baden sind mittlerweile Kunden des Flugunternehmens. Die Zeit-ersparnis gegenüber Linienflug-zeugen und der Bahn ist enorm. Sehr häufig ist der Flug in einem

gecharterten Ge-schäftsflugzeug — vor allem wenn mehrere Passagiere mitfliegen — auch günstiger, wenn man alle Reise-, Übernachtungs- so-wie Personalkosten für die Reisenden mit einbezieht. Mit der Piper Seneca beispielsweise

kostet ein Flug nach Leipzig (1,5 Stunden Reisezeit) und zurück 2.200 Euro, mit der Duke circa 25 Prozent mehr, ebenso mit der Piper Malibu. Die Mobile Air, so Ritter, entwickelt sich gut, und Lahr ist ein idealer Standort für das kleine Unternehmen. orn

SchmUtZ + Sohn erweitert Produktionslinie

1,5 millionen euro in neue halle investierttuttlingen-möhringen. Die Firma Schmutz + Sohn aus Tuttlingen-Möhringen hat ihre Produktionslinie im Tiefziehver-fahren erweitert. Dafür wurde eine neue, 1.000 Quadratme-ter große Halle im Möhringer Industriegebiet errichtet und im Februar eingeweiht. Knapp 1,5 Millionen Euro investierte das Unternehmen, das auf Kunststoffverarbeitung im Tiefziehverfahren spezialisiert ist, in Gebäude und Maschine. Darin können nach Angaben von Inhaber Leonhard Schmutz tiefgezogene Produkte bis zu ei-ner Größe von 2.500 mal 1.500

Millimetern gefertigt und CNC-bearbeitet werden. Maximale Materialausgangsdicke ist 15 Millimeter.

Am Hauptsitz von Schmutz + Sohn im Zentrum von Möhrin-gen verarbeiten die Mitarbeiter weiterhin Rollenmaterial. Es ist aber geplant, den kompletten Firmensitz in das Industriegebiet zu verlegen, wo dann 3.000 Quadratmeter Produktionsfläche und Verwaltung unter einem Dach sein sollen.

Knapp 30 Menschen ar-beiten zurzeit an den beiden Standorten des Unternehmens, das sich nach den Worten von

Leonhard Schmutz „trotz welt-weiter Krise für die Zukunft gerüstet“ sieht. Für das laufende Jahr wagt er keine Umsatzprog-nose, für die vergangenen zwei

kann Schmutz positive Zahlen vermelden: 2008 setzte das Unter nehmen knapp 3,5 Millio-nen um; 2007 waren es rund 3 Millionen Euro. mae

andreas ritter von der Firma mobile air Baden Gmbh & co. KG ist Geschäftsführer mit Berufs-piloten-lizenz.

2009_05-06_FirmenBranchen.indd 56 22.04.2009 15:49:32

Page 48: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 200958

eunique09_90_83_0409.indd 1 07.04.2009 09:34:41

aus GiF wird hiDria GiF

Der neue name zeigt die KonzernzugehörigkeitFreiburg. Die Gesellschaft für Ingenieurprodukte Freiburg mbH (GIF) hat umfirmiert: Der Hersteller von Ent- und Belüf-tungsdecken, der bereits seit 2006 zum slowenischen Hidria-Konzern gehört, heißt nun Hidria GIF GmbH. Außer dem Namen soll sich allerdings nichts än-dern, teilt das Unternehmen mit. Es bleibe mit seiner gesamten Produktpalette am Stammsitz in Freiburg-Opfingen. Auch die Niederlassungen in Frankfurt am Main und Dortmund sowie das flächendeckende Handelsver-treternetz und die Tochterge-sellschaft in Tschechien blieben erhalten.

Die GIF entwickelt und produziert seit über 30 Jahren Lüftungssysteme. Sie hat sich auf große Gewerbeküchen von Restaurants, Krankenhäusern, Universitäten und ähnlichen Ein-

richtungen spezialisiert. Das von ihr entwickelte Kassettensystem ist patentrechtlich geschützt. Das Unternehmen beschäftigt 35 Mitarbeiter und erwirtschaftet etwa 5,5 Millionen Euro Jahres-umsatz.

Von der Zusammenarbeit mit Hidria erwartet das Freiburger Unternehmen ein großes Poten-zial für seine weitere Entwick-lung. Der slowenische Konzern zählt zu den größten europäi-schen Herstellern von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen. Er beschäftigt 2.400 Mitarbeiter an 33 Standorten auf fast allen Kontinenten. „Mit den entstan-denen Synergien können wir uns den wachsenden Kundenan-forderungen anpassen und die Weichen für weiteres globales Wachstum stellen“, meint Volker Eckmann, Geschäftsführer der Hidria GIF in Freiburg. wis

eine GiF-lüftungsdecke in einer hotelküche in athen.

2009_05-06_FirmenBranchen.indd 58 22.04.2009 15:49:39

Page 49: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Firmen & Branchen

595 | 2009 Wirtschaft im Südwesten

meDiclin will Firmensitz nach offenburg verlegen

Umsatz um 16,5 Prozent gesteigertoffenburg/Frankfurt. Die bör-sennotierte Aktiengesellschaft Mediclin steigerte ihren Umsatz im vergangenen Jahr um 16,5 Prozent und damit um 64,8 Millionen Euro. Das ist zu großen Teilen auf die Übernahme der Kraichgau-Klinik-Gruppe 2008 zurück-zuführen. Insgesamt setzte das Unterneh-men mit Firmensitz in Frankfurt und Verwaltungssitz in Offenburg, das bun-desweit 33 Kliniken betreibt, 456,8 Milli-onen Euro um. 51,7 Millionen Euro davon entfielen auf die Häuser der Kraich-gau-Klinik-Gruppe.

Zu dieser ge-hören neben dem Herzzentrum in Lahr die Reha-Zentren in Gernsbach und Bad Rappenau. Die Klinik in Bad Hersfeld, die Teil der Gruppe war, verkaufte Mediclin wieder, da sie nicht in die Unterneh-mensstrategie passte, wie der Vorstandsvorsitzende Dr. Ulrich Wandschneider bei der Bilanzpressekonferenz in Offenburg ausführte.

Das betriebliche Ergebnis von Mediclin ging von 18,9 Mil-lionen Euro im Jahr 2007 auf 15,8 Millionen Euro zurück. Als Grund nannte Wandschneider um acht Millionen Euro höhere Mietkosten. „Die Kostenmehrbe-lastung konnte fast ganz kom-pensiert werden. 2008 war für uns ein gutes Jahr“, sagte er. Für das Unternehmen ebenfalls positiv: Das Herzzentrum in

Lahr und die Psychiatrie in Of-fenburg wurden in den Landes-krankenhausplan aufgenommen und haben damit Anspruch auf Fördermittel.

2008 hatte Mediclin im Schnitt etwa 5.800 Vollzeit-mitarbeiter, 2007 waren es etwa 5.300. Von den zurzeit insgesamt rund 7.800 Mitar-beitern arbeiten knapp 1.200 im Ortenauskreis. Gestiegen ist vergangenes Jahr auch die Zahl an Patienten - um 10,7 Pro-zent gegenüber 2007 auf rund 121.000. Bei den Pflegetagen verzeichnete die Mediclin eine Steigerung von 8,4 Prozent auf knapp 2,5 Millionen. Die Kraich-gau-Klinik in Bad Rappenau beispielsweise war vergangenes

Jahr zu 91 Prozent ausgelastet. „Eine erhebliche Steigerung“, wie Wandschneider angesichts einer Auslastung von 85,5 Pro-zent im Jahr 2007 betonte.

Gesteigert werden konnte auch die Zahl der Operationen im Herzzentrum Lahr. Dort nahm die Klinik Anfang April dieses Jahres au-ßerdem einen neuen Hybrid-Operationssaal in Betrieb. Damit ist sie nach eigenen Angaben die einzige Klinik in Baden-Württemberg mit einem solchen Ope-rationssaal, in den eine Röntgenanlage integ-riert ist. Auf diese Weise blieben schwerstkran-ken Patienten Verzöge-rungen erspart, teilte die Klinik mit. Investiert wurden dafür 800.000 Euro.

Neben dieser gro-ßen Investition sind 2009 unter anderem Bauarbeiten an verschiedenen

Einrichtungen geplant. Angesichts der

Wirtschaftskrise blickt Wand-schneider „abwartend“ in das laufende Jahr. „Bislang hat es keine Einbrüche gegeben“, sagte er und verwies auf „gute Beleg-zahlen“ für das erste Quartal. Insgesamt werde „durch Effizi-enzsteigerung und stringentes Kostenmanagement“ ein ver-gleichbares Ergebnis wie 2008 angestrebt. Außerdem gibt es Pläne, den Sitz der Gesellschaft von Frankfurt nach Offenburg zu verlegen. Darüber soll am 27. Mai die Hauptversammlung entscheiden. mae

Blickt abwartend ins laufende Jahr: mediclin-Vorstandsvorsitzender Dr. Ulrich Wandschneider.

kurz notiertQualitätssiegel für den „cyberJack e-com plus“: Das Unternehmen rei-ner Sct aus Furtwangen wurde für sein neues Chipkartenlesegerät bei dem internationalen De-signwettbewerb „red dot award: product design 2009“ ausgezeichnet. Das Gerät erhielt das Quali-tätssiegel „red dot“, das für hohe Designqualität steht. Mit der Bezeichnung „honourable mention“ wurde außerdem die Zeit-erfassungslösung „Time-card Multiterminal“ der Firma geehrt. Insgesamt bewerteten Experten 3.231 Produkte aus 49 Nationen. Kriterien waren unter anderem Innovationsgrad und Funktionalität.

Auch die Wagner System Gmbh aus Lahr war beim internationalen Designer-wettbewerb „red dot design award“ erfolgreich. Dar „Roller-Mini stop“ des Unternehmens wurde ebenfalls mit dem Quali-tätssiegel „red dot“ aus-gezeichnet. Erfunden und gestaltet hat den Stopper Roland Wagner, Designer und Geschäftsführer des Unternehmens.

Aus der Firma marken-kommunikation ist die Kommunikationsagentur commacross Gmbh ge-worden. Bis März agierten Eberhard Freiensehner und Jörg Brücher unter gemeinsamem Namen als Einzelunternehmer. Nun sind beide Geschäftsfüh-rer der neuen GmbH mit Sitz in Binzen (Landkreis Lörrach).

2009_05-06_FirmenBranchen.indd 59 22.04.2009 15:49:41

Page 50: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 2009

Firmen & Branchen

60

Konstanz. Die Weiße Flotte sticht wieder in den See. Seit Anfang April sind die 14 Schiffe der Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH (BSB) unterwegs. 2010 soll ein weiteres dazukommen: Das etwa 59 Meter lange Drei-deckschiff für 700 Personen wird ab diesem Monat in Linz gebaut. Mit den Arbeiten hat die BSB die österreichische Öswag-Werft be-auftragt. Das neue Schiff kostet rund acht Millionen Euro.

Etwa 1,5 Millionen Euro hat die BSB während des Winters in Schwimmstege investiert, die an der „Schweizer Brücke“ in Fried-richshafen installiert wurden, um einen komfortableren Ein- und Ausstieg zu ermöglichen. Außerdem wurde die MS Baden generalsaniert.

Die Bilanz der Saison 2008 ist nach BSB-Angaben „zufrie-denstellend“. Die Vereinigten Schifffahrtsunternehmen für den Bodensee und Rhein (VSU), zu denen die BSB gehört, hatten auf ihren insgesamt 32 Motor-

schiffen und drei Motorfähren vom 21. März bis 19. Oktober 2008 rund 3,9 Millionen Fahr-gäste. Davon entfallen rund 2,3 Millionen auf die BSB mit ihren 14 Schiffen. Das sind etwa 185.000 Passagiere und damit acht Prozent weniger als im Jahr 2007. Die VSU verzeichneten insgesamt einen Rückgang um 15.000 Passagiere und damit 0,4 Prozent.

Der Rückgang erkläre sich auch mit einer veränderten Zähl-weise, führte BSB-Geschäfts-führer Jörg Handreke aus und sagte außerdem: „Wir haben eine Schifffahrtssaison mit stark schwankenden Wetterbedingun-gen erlebt, die unsere Frequen-zen erheblich beeinflusst haben. Insgesamt sind wir mit einem Umsatzplus von etwa zwei Pro-zent zufrieden.“

Die Charterflotte, angeführt von MS Graf Zeppelin und MS Lindau, erfreue sich bei Un-ternehmen und Institutionen immer größerer Beliebtheit,

betonte er. Mit etwa 40 Prozent Steigerung zeigte der Geschäfts-bereich Charterfahrten „eine besonders positive Entwicklung“, wie Handreke hervorhob. Auch bei der Bodenseefähre konnte der Umsatz um vier Prozent erhöht werden. Im Kursverkehr, zugleich größter Umsatzträger der BSB, stieg der Umsatz eben-falls um etwa vier Prozent. Bei den Eventfahrten musste die BSB dagegen einen Umsatzrück-gang verzeichnen.

Die BSB hat 150 feste Mitar-beiter und circa 30 Saisonkräfte. Die sind mit verschiedenen Neuerungen in die Saison 2009 gestartet: Geburtstagskinder fahren an ihrem Ehrentag auf allen Kursschiffen der VSU gra-tis. Eingeführt wurde auch ein neues Kombiticket, das neben der Schifffahrt den Eintritt für die Burg Meersburg enthält. Außerdem werden – ebenfalls kombiniert mit Schifffahrten – geführte Obstblüten- und Wein-wanderungen angeboten. sum

BoDenSee-SchiFFSBetrieBe nehmen wieder Fahrt auf

Saison 2008 von Wetter-Schwankungen beeinflusst

Die mS lindau sticht wieder in den See – genauso, wie die anderen Schiffe der

Bodensee-Flotte.

kurz notiertDas Schweizer Trai-ningsunternehmen StS hat eine Niederlassung in Freiburg eröffnet. Im Zuge der Neugründung der STS Deutschland Projektmanagement GmbH als Vertriebs- und Servicegesellschaft wur-de die Zusammenarbeit mit der 21 learnline aG aus Freiburg, die seit neun Jahren besteht, intensiviert, teilt das Un-ternehmen mit. STS bie-tet Lernprogramme zur Aus- und Weiterbildung im Projektmanagement, die 21 Learnline AG ist für die STS der wichtigs-te Wiederverkäufer in Deutschland.

Die Freiburger Ökosta-tion hat zusammen mit dem BUND und der Stadt Freiburg das Programm „Bio für Kids“ gestartet. Nach einer Pilotpha-se an den Wentzinger Schulen steht es nun allen Freiburger Schulen offen. Ziel ist es, Schü-ler auf den Geschmack von gesundem Essen zu bringen. Über 15 Koope-rationspartner haben sich bereit erklärt dabei mitzuwirken: Biohöfe, Gärtnereien und verar-beitende Betriebe rund um Freiburg öffnen ihre Tore, um den Kindern und Jugendlichen eine gesunde, natürliche Er-nährung näherzubringen. Zum Auftakt besichtigten 16 Schüler der neunten Klasse der Pestalozzi Realschule den Tofu-Her-steller Life-Food-Taifun in Freiburg-Hochdorf.

2009_05-06_FirmenBranchen.indd 60 22.04.2009 15:49:44

Page 51: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten 61

Az. Nussser System_90x122_Sto ̈rer_ik.indd 1 29.01.2009 8:43:49 Uhr

Anzeige 90 x 61 mm / 2-farbig / schwarz + gelb Pantone 123

aUtohaUS SchillinGer übernommen

mit neuen Gesellschafternlahr. Die Brüder Rainer und Manfred Wölfle und die Ernst & König GmbH sind die neuen Gesellschafter der Automobilhol-ding Wölfle GmbH, die das Lahrer Autohaus Schillinger nach dessen Insolvenz übernommen haben. Damit lebt die Tradition des 80-jährigen Betriebes weiter.

Alle 29 Mitarbeiter wurden übernommen. Außerdem ist der Karosserie- und Lackierbetrieb von Ernst & König in Lahr mit 19 Mitarbeitern implementiert worden. Das Autohaus handelt mit Ford und Opel. Der Service für Chevrolet, Cadillac, Corvette,

Hummer und Saab soll aufrecht-erhalten werden.

Rainer und Manfred Wölfle, beide gelernte Kfz-Meister mit Zusatzqualifikation zum Betriebs-wirt, hatten mit einer Tankstelle in Rengersweiler am Bodensee begonnen. Im August 2008 haben sie sich aus der AML Group, die hauptsächlich für BMW steht, zurückgezogen und ihre Anteile verkauft. Seither waren sie auf der Suche nach einem geeigneten Objekt. Mit Ernst & König fanden sie einen Partner, der als das größte Ford-Autohaus zwischen Singen und Offenburg gilt. wis

conSolar hat mittelfristig ehrgeizige Ziele

Solarsysteme gut nachgefragtlörrach. Der Solarwärme-Her-steller Consolar, vor kurzem 15 Jahre alt geworden, hat im Jahr 2008 mit 60 Mitarbeitern einen Umsatz von 6,9 Millionen Euro erreicht. Für das Jahr 2009 peilt man eine Umsatzsteigerung von 20 bis 40 Prozent an, so Andreas Siegemund, einer der Geschäfts-führer und Gesellschafter.

Der Optimismus gründet sich auf ein neuartiges Solarsystem mit Wärmepumpe, das Primär-energieeinsparungen von über 50 Prozent verspricht (bei herkömm-lichen Solarsystemen liegt dieser Wert bei 30 bis 40 Prozent). Bei diesem neuen System fallen die Erdsonden und damit verbundene Arbeiten im Garten und behörd-

liche Genehmigungen dafür weg und werden von neuartigen Sonnenkollektoren auf dem Dach oder an der Fassade ersetzt. Con-solar erwartet eine große Nach-frage. Dies wird auch einen Aus-bau der Belegschaft erforderlich machen: Im Jahr 2011 will man bereits 200 Mitarbeiter haben.

Consolar wurde von den vier Ingenieuren Dr. Ulrich Leibfried, Andreas Siegemund, Hans Stork und Rolf Konrad gegründet. Sie teilen sich als Gesellschafter die Verantwortung in den Bereichen Entwicklung, Produktion und Logistik am Standort Lörrach sowie Vertrieb, Marketing und Finanzen am Standort Frankfurt am Main. upl

Die Brüder manfred (li.) und rainer Wölfle (re.) haben das autohaus Schillinger übernommen;

Fritz Schillinger (mitte) ist noch im Verkauf tätig.

2009_05-06_FirmenBranchen.indd 61 22.04.2009 15:49:48

Page 52: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 200962

kurz notiert

Die Steuerberatungsge-sellschaft oth ortenauer treuhand Gmbh Kurt lutz und Partner und das Offenburger Steuerbüro neff haben sich zum 1. April zusammengeschlossen. Nun heißt das Offenburger Un-ternehmen OTH Ortenauer Treuhand Karlheinz Neff GmbH, die Geschäftsführer sind Hermann Ruf, Clemens Meder und Karlheinz Neff.

Auszeichnung für die Pri-vatbrauerei Waldhaus: Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) hat das Unternehmen aus dem südbadischen Weilheim bei der jüngsten Bierprüfung mit fünf Goldmedaillen aus-gezeichnet. Geprüft hatten die DLG-Tester bereits ver-gangenes Jahr jeweils 20 bis 24 Flaschen eines Bieres. Bei

insgesamt 739 Biersorten aus 186 Brauereien und elf Ländern kontrollierten sie unter anderem Stammwür-ze, Alkoholgehalt und Ge-schmack. Auch wirtschaftlich verlief das Jahr 2008 für Waldhaus erfolgreich: Ge-schäftsführer Dieter Schmid vermeldete einen Ausstoß-zuwachs um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr und peilt für 2009 weitere sieben Prozent Zuwachs an.

Die herrenknecht aG aus Schwanau ist am Bau des Abwassersystems in Mexi-co Stadt beteiligt: Für das 650-Millionen-Euro-Projekt liefert das Unternehmen drei Tunnelvortriebsmaschinen. Zwei haben einen Durch-messer von je 8,70 Metern, eine von 8,89 Metern. Sie werden beim Bau des neu-en, insgesamt mehr als 60 Kilometer langen und bis zu 200 Meter tiefen Abwasser-tunnels Ost in der Millionen-Metropole eingesetzt.

Die Werbeagentur Qu-int ist in das Alte Zollamtsge-bäude auf dem ehemaligen Freiburger Güterbahnhofs-areal Nord gezogen. Sie ist damit das erste Unterneh-men, das nun seinen Sitz in dem denkmalgeschützten, sanierten Areal hat. In den

nächsten Jahren soll dort ein Kreativ- und Wissenszent-rum entstehen. Die Agentur, die 40 festangestellte Mit-arbeiter an den Standorten Freiburg, Basel und München beschäftigt, hat mit dem Umzug ihre Fläche von 1.200 auf 1.850 Quadratmeter vergrößert.

Das alte Zollamtsgebäude auf dem ehemaligen Freiburger Güterbahnhofsareal ist neuer Sitz der Werbeagentur Qu-int.

2009_05-06_FirmenBranchen.indd 62 22.04.2009 15:49:51

Page 53: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten 63

Firmen & Branchen

VolKSBanK FreiBUrG weitet Geschäft aus

Bilanzsumme, einlagen und Kreditgeschäft legen zu

Freiburg. Die Volksbank Freiburg hat im Jahr 2008 ihre Bilanzsum-me um 7,8 Prozent auf 2,37 Mil-liarden Euro steigern können. Das Wachstum war in erster Linie auf die überdurchschnittlich guten Geschäfte der Volksbank bei den Kundeneinlagen zurückzuführen. Sie stiegen um sieben Prozent auf 1,65 Milliarden Euro. Wie die Vorstandsmitglieder Uwe Barth, Stephan Heinisch und Volker Spietenborg bei einem Presse-gespräch ausführten, kam bei dieser Entwicklung der Bank das Sicherheitsdenken ihrer Kunden zugute. Wie andere Volksbanken (und Sparkassen) galten die Frei-burger als Fels in der Brandung der Turbulenzen der letzten Mo-nate des Jahres 2008.

Das Kreditgeschäft wuchs um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr auf jetzt 1,29 Milliarden Euro. Insgesamt wurden 320 Millionen Euro an die Kunden ausgereicht. Dabei stiegen im

privaten Bau-finanzierungs-bereich die Neukredite von 118 auf 124 Millionen Euro. Besonders deut-lich stieg die Kreditzusage im gewerblichen Bereich, näm-lich um 60 Pro-zent von 116 Millionen Euro auf 186 Millio-nen Euro. Auch im ersten Quar-tal 2009 waren Nachfrage und Kreditzusagen hoch. Sie lagen auf dem Niveau

des ersten Quartals 2008. Barth betonte, dass man die Wirt-schaftskrise im ersten Quartal 2009 noch kaum zu spüren be-kommen habe.

Die Ertragslage der Volksbank hat sich verbessert. Der Zinsüber-schuss lag bei 43 Millionen Euro, der Provisionsüberschuss bei 23 Millionen Euro (circa zwei Mil-lionen weniger als im Vorjahr). Der Verwaltungsaufwand fiel jedoch um vier Millionen Euro auf 51,7 Millionen, so dass sich das Betriebsergebnis um fast 20 Prozent auf 16,1 Millionen Euro erhöhte. Ihren Jahresüberschuss weist die Volksbank mit 1,5 Mil-lionen Euro aus. Wie im Vorjahr soll eine Dividende von fünf Pro-zent ausgeschüttet werden. Das bilanzielle Eigenkapital der Volks-bank hat sich gegenüber dem Vorjahr um zehn Millionen Euro auf 143 Millionen Euro erhöht, die Kernkapitalquote liegt nach wie vor bei zehn Prozent. orn

Der Volksbank-Vorstand: Volker Spietenborg,

Uwe Barth und Stephan heinisch (von links).

2009_05-06_FirmenBranchen.indd 63 22.04.2009 15:49:56

Page 54: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 200964

offenburg/hamburg. Die Tesa AG, die sich Ende März in eine europäische Aktiengesellschaft umwandelte und nun als Tesa SE fi rmiert, hat sich 2008 ge-gen den Konjunkturrückgang und den Branchentrend behauptet. Der Umsatz wuchs leicht um 0,5 Pro-zent (wechselkursbereinigt um 1,7 Prozent) auf 860 Millionen Euro. Das Ergebnis (EBIT) lag um 5,7 Prozent unter dem Vorjahreswert und sank damit auf 83 Millionen Euro. Die Umsatzrendite blieb mit 9,7 Prozent (2007: 10,4 Prozent) auf einem hohen Niveau; ebenso der Jahresüberschuss, der bei 53,4 Millionen Euro lag (2007: 57,6 Millionen Euro). Die Eigenkapi-talquote erhöhte sich leicht auf 56,9 Prozent.

„Unsere vorteilhafte Wett-bewerbsposition gründet in der breiten Ausrichtung unseres Ge-schäfts und der globalen Präsenz unseres Unternehmens“, sagte der Tesa-Vorstandsvorsitzende Thomas Schlegel auf der Presse-konferenz in Frankfurt. „Dies hilft uns, Phasen der Schwäche in einzelnen Märkten oder Regio-nen abzufedern.“ So liege bei Te-sa der Anteil des besonders stark von der Krise betroffenen Ge-schäfts mit der Automobilindus-trie bei weniger als 20 Prozent. Insgesamt lag der Anteil des Industriegeschäfts vergangenes Jahr bei 78 Prozent. Der Umsatz blieb hier mit minus 0,4 Prozent (wechselkursbereinigt plus 1,2 Prozent) etwa auf Vorjahresni-veau. Im Endverbrauchergeschäft stieg der Umsatz leicht um 2,1 Prozent (wechselkursbereinigt 1,8 Prozent).

Knapp 60 Millionen Euro hat Tesa vergangenes Jahr investiert, davon 27,1 Millionen Euro in

Deutschland. Ein großer Teil davon (12 Millionen Euro) ging in die zwei neuen Beschichtungstech-nologien, die derzeit im Tesa-Werk Hamburg-Hausbruch er-richtet werden. Für das laufende Geschäftsjahr plant der Konzern Investitionen in Höhe von 53,5 Millionen Euro.

Die Mitarbeiterzahl hat sich im vergangenen Jahr auf 3.901 (Vorjahr 3.855) erhöht – vor allem für die neue Produktions-technologie in Hamburg Haus-bruch wurden neue Fachkräfte eingestellt. Am Standort Offen-burg sank die Zahl der Mitar-beiter dagegen auf derzeit rund 420, darunter etwa 30 Auszubil-dende. Wie die beiden anderen großen Werke in Hamburg und Concagno (Italien) arbeitet auch das Offenburger Werk derzeit kurz. Den Umsatz des Offenbur-ger Werkes veröffentlicht die Tesa AG nicht gesondert.

Die Tesa Werk Offenburg GmbH wurde 1961 als 100-pro-zentige Tochtergesellschaft der Beiersdorf AG gegründet. Mit einer Jahresproduktionsmen-ge von knapp 300 Millionen Quadratmetern ist das Werk Offenburg der weltweit größte Produktionsstandort innerhalb

der Tesa-

Gruppe. Hier werden

fast sämtliche Endverbraucher-Produkte hergestellt, zum Bei-spiel Tesafi lm und Tesakrepp. Sie gehen an Konsumenten weltweit. 70 Prozent der in Of-fenburg hergestellten Produkte werden als Industrieprodukte weiterverarbeitet, zum Beispiel in der Automobil- und Elektro-industrie. Ein Schwerpunkt des Standorts liegt auf der lösungsmittelfreien Produktion von Klebebändern. So ist in Of-fenburg seit einigen Jahren ein neuartiges, bei Tesa entwickeltes und patentiertes Verfahren in Betrieb, mit dem sich Kreppbän-der lösungsmittelfrei beschich-ten lassen.

Das Tesa-Werk in Offenburg wurde 2008 zweifach ausge-zeichnet: im Januar von der Zeitschrift „Handelsblatt Junge Karriere“ als Top-Arbeitgeber und im Oktober anlässlich des Wettbewerbs „Fabrik des Jahres“ der Zeitschrift „Produktion“ als bester Prozessfertiger.

Für das laufende Geschäfts-jahr erwartet die Tesa SE zwar weiter steigende Marktanteile, aber eine sich abschwächende Umsatzentwicklung. ine

Die Tesa AG, die sich Ende März in eine europäische Aktiengesellschaft

(EBIT) lag um 5,7 Prozent unter

Die Umsatzrendite blieb mit 9,7 Prozent (2007: 10,4 Prozent) auf einem hohen Niveau; ebenso der Jahresüberschuss, der bei 53,4

Deutschland. Ein großer Teil davon (12 Millionen Euro) ging in die zwei neuen Beschichtungstech-

der Tesa-

Gruppe. Hier werden

fast sämtliche Endverbraucher-

teSa aG hält Umsatz 2008 konstant

Kurzarbeit in offenburgkurz notiert

Die Sensopart indus-triesensorik Gmbh aus Gottenheim hat beim Freiburger Innovations-preis den ersten Platz er-zielt. Prämiert wurde ein Kamerasystem, mit dem Datamatrixcodes gelesen und qualitativ geprüft werden können. Der von der Sparkasse Freiburg und der Technologie-Stif-tung Biomed vergebene Preis ist mit 7.500 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre für herausragende Neuerungen vergeben.

Das Sensopart-innovati-onsteam: Geschäftsfüh-rer Dr. theodor Wanner, entwicklungsleiter Dr. Jens Pannekamp und Produktmanager marcus Koslik (v. l.).

Den zweiten Preis erhiel-ten dieses Mal die Sutter medizintechnik (Frei-burg) und die KlS mar-tin Gmbh & co. KG (Umkirch) für ihre ge-meinsame Entwicklung eines elektrochirurgischen Radiofrequenz-Systems. Ein Anerkennungspreis ging an die Freiburger Drehleierwerkstatt Sebastian hilsmann für ihre Innovationen im Ins-trumentenbau.

2009_05-06_FirmenBranchen.indd 64 22.04.2009 15:50:01

Page 55: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Firmen & Branchen

655 | 2009 Wirtschaft im Südwesten

SYS SYStemFiltration jetzt in eigenem Firmengebäude

Frittierölfilter-hersteller verfünffacht Flächetuttlingen. Die Firma SYS Sys-temfiltration GmbH ist jüngst in ein eigenes 850 Quadratmeter großes Firmengebäude in der Eltastraße 6 in Tuttlingen umge-zogen. Bisheriger Standort war das Gewerbegebiet Gänsäcker in der Möhringer Vorstadt. Der erfolgreiche Frittierölfilter-Her-steller hat seine Gebäudefläche mit dem Umzug verfünffacht. 850.000 Euro hat er in das neue Gebäude investiert.

Die Vergrößerung kommt vor allem der Produktion zu-gute, die zuletzt sehr beengt war. „Der Kauf dieses Gebäudes war unsere erste bedeutende Investition seit der Firmengrün-

dung“, betont Geschäftsführer Andreas Schmidt. Angesichts der guten Auftragslage – das Wachstum im vergangenen Jahr lag bei satten 40 Prozent und im März 2009 verzeichnete das Familienunternehmen gar den umsatzstärksten Monat in der Firmengeschichte – war die Ent-scheidung richtig.

Die SYS Systemfiltration verkauft ein Produkt, mit dem Gastronomen Geld sparen kön-nen. Bis zu 50 Prozent weniger Öl verbrauchen sie durch das Filtergerät, das Fritteusen ohne Rückstände reinigt. Je nach Gebrauchsintensität amortisiert sich das Gerät nach wenigen

Monaten. Das erklärt, weshalb das Produkt gerade in Zeiten der Rezession reißenden Absatz findet. Die stark vergrößerte Produktionshalle ist schon jetzt wieder gut belegt. Rund um das Firmengebäude ist genügend Platz für eine Erweiterung.

Die 2001 gegründete SYS Systemfiltration GmbH hat in-zwischen 15 Mitarbeiter. In über 70 Ländern sind etwa 12.000 Fil-tergeräte von SYS Systemfiltra-tion im Einsatz. Der Vertrieb er-folgt sowohl an Gaststätten und

Kantinen als auch an Fritteusen- und Fettback-Maschinenherstel-ler. Namhafte Restaurants wie die Traube in Tonbach zählen ebenso zum Kundenkreis wie die Nordsee-Kette und andere Systemgastronomie-Betriebe und Großkantinen. al

er kriegt das Fett weg: an-dreas Schmidt, Geschäftsführer der SYS System-filtration.

2009_05-06_FirmenBranchen.indd 65 22.04.2009 15:50:07

Page 56: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 200966

oberried. Ein Baumhaus für Kinder und Nachwuchs bei den Luchsen - das sind die Neue-rungen des Steinwasen Parks in Oberried am Schauinsland in dieser Saison. Trotz der wirt-schaftlich schwierigen Zeiten hofft Parkleiter Wolfgang Seger, „dass die Besucher- und Um-satzzahlen weiter steigen”. Er sei „recht optimistisch”, sagte er auf der Pressekonferenz zur Saison-eröffnung. Rund 150.000 Euro investieren die Freizeitbetriebe Braun, zu denen der Steinwasen Park gehört, diese Saison in den Park - in erster Linie in das Baumhaus und den Steg, der dorhin führt.

Wegen des Wintereinbruchs Ende März öffnete der Tier- und Freizeitpark erst Anfang April und damit eine Woche später als geplant. Auch 2008 hatte die Witterung Auswirkungen auf den Betrieb: Das Oster-, und Herbstferiengeschäft sei wegen des Wetters ins Wasser gefallen. Dafür habe der Steinwasen Park im Juli und August teilweise 30 bis 40 Prozent mehr Besucher als im Vorjahr gehabt, so Seger.

Insgesamt sind die Besucher-zahlen im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2007 um etwa acht Prozent gestiegen, der Kassen-

umsatz um knapp fünf Prozent. „Wir konnten das Jahr recht erfolgreich gestalten”, bilanzierte Seger. Weitere Zahlen nannte er nicht. 2007 hatte das Unterneh-men noch eine Steigerung des Kassenumsatzes von 20 Prozent vermeldet. Die Werte seien nicht vergleichbar, da 2008 ein neues Kassensystem eingeführt worden sei.

Das beinhaltet so genannte große und kleine Eintrittskarten. Die kleinen sind günstiger, da die Benutzung der vier großen Fahr-geschäfte wie Achterbahn und River Splash nicht enthalten ist. 30 Prozent der verkauften Ein-trittskarten entfielen 2008 auf die kleinen, 70 Prozent auf die großen Karten. „Die kleine Karte ist vor allem bei älteren Men-schen und weiblichen Famillien-mitgliedern beliebt”, sagte Seger. Die erfolgreiche Einführung sei auch der Grund dafür, warum es seit diesem Jahr eine „kleine Saisonkarte” gibt.

Ausgeweitet wird 2009 auch die Kooperation mit der Bergwelt Schauinsland. So fährt

der Linienbus der Südbaden Bus GmbH, der bereits Kirchzarten (Bahnhof) und Steinwasen Park verbindet, bis zur Bergstation der Schauinslandbahn und zu-rück - und zwar von 1. Mai bis 1. November an Wochenenden und Feiertagen sowie täglich wäh-rend der baden-württembergi-schen Sommerferien. Die Kosten für das ausgeweitete Angebot während der Ferien teilen sich die Freiburger Verkehrs AG mit 10.000 Euro und der Steinwasen Park mit 3.000 Euro. „Bisher war die Entfernung von Schauins-landbahn und Steinwasen Park vor allem für Ältere und Familien zu groß”, begründet Dorothee Krüger von der Bergwelt Schau-insland den Schritt. Die Koope-ration gelte erstmal für ein Jahr, sei aber langfristig angelegt.

Zwar nicht neu, aber wieder eine Attraktion für den Stein-wasen Park sind die Auftritte der Familie Traber im Sommer. Vom 26. Juli bis 2. September zeigen sie zum dritten Mal ihre Hochseilshow im Tier- und Frei-zeitpark.

Bereits Mitte Mai erwartet Inhaber Adolf Braun den Nach-wuchs der Luchse. Ende Mai oder Anfang Juni soll dann auch das Baumhaus fertiggestellt sein, in dem Platz für 10 bis 15 Kinder ist. Dort sollen Kindergeburtsta-ge gefeiert und Schulklassen an die Natur herangeführt werden können. mae

SteinWaSen ParK

neues Baumhaus und

luchsnachwuchs

erwarten nachwuchs: die luchse.

eines der großen Fahrgeschäfte:

das river Splash.

kurz notiertDas Projekt „Radmi-ning – verbesserter Zu-griff auf medizinisches Text- und Bildmaterial in der Radiologie“ gehört zu den Gewinnern des Wettbewerbs Theseus Mittelstand 2009. Dieser wurde im Rahmen des IT-Forschungsprogramms der Bundesregierung ausge-tragen. Entwickelt wurde das Projekt Radmining von der averbis Gmbh sowie den Universitätskliniken Freiburg und leipzig. Ziel ist es, Arbeitsabläufe im radiologischen Um-feld zu optimieren sowie Ärzte bei der Erstellung klinischer Befunde und Wissenschaftler bei der Durchführung von Studien zu unterstützen.

Im Rahmen eines Festakts hat Karl-Friedrich Jundt-Schöttle Anfang April sei-ner Tochter Yvonne Jundt offiziell die Betten Jundt Gmbh in Emmendingen übergeben. Die neue Che-fin ist Textilbetriebswirtin und ausgebildete Sattlerin. Das 500 Quadratmeter große Geschäft in der Emmendinger Innenstadt beschäftigt sieben Mit-arbeiter und ist Teil des Handelsunternehmens Blum-Jundt, zu dem auch ein Modehaus für Damen-, Herren- und Kinderklei-dung mit 55 Mitarbeitern gehört. Dieses bleibt vorerst unter der Regie des Seniors und wird vo-raussichtlich im Sommer von Yvonne Jundts Bruder Marcel übernommen. 2010 feiert Blum-Jundt sein 120-jähriges Bestehen.

2009_05-06_FirmenBranchen.indd 66 22.04.2009 15:50:15

Page 57: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten 67

Firmen & Branchen

Anzeige 43 x 250 mmohne Beschnitt, Farbraum 4C-Euroskala

eUroPa-ParK investiert 50 millionen euro

Das mack’sche Konjunkturprogrammrust. Der Europa-Park, der Anfang April in die Saison 2009 gestartet ist, hat in den zurückliegenden Monaten rund 50 Millionen Euro, die höchs-te Summe seiner Geschichte, in den Ausbau investiert. Der Park wurde um 15 auf jetzt 85 Hektar erweitert sowie eine neue, vierspurige und 1,6 Ki-lometer lange Zufahrtsstraße zum Besucherparkplatz gebaut. Rund 50 Betriebe aus Deutsch-land und Frankreich mit über 600 Beschäftigten haben an der Erweiterung mitgearbei-tet. „Das war unser privates Konjunkturprogramm für die regionale Wirtschaft“, scherzte der geschäftsführende Gesell-schafter Roland Mack bei der Eröffnungs-Pressekonferenz.

Es entstand der 13. The-menbereich des Freizeitparks: Island präsentiert sich auf zwei Hektar mit landestypischer Be-bauung und Vegetation. Über 70.000 Stauden,

Bäume und Gräser wurden dafür gepflanzt. Zu dem neuen Themenbereich gehört auch der Megacoaster „Blue Fire“, die zehnte Achterbahn und die erste mit Looping. Wie alle anderen Fahrgeschäfte des Eu-ropaparks stammt sie aus der familieneigenen Mutterfirma Mack Rides in Waldkirch. „Blue Fire“ ist über 1.000 Meter lang, 40 Meter hoch und beschleu-nigt in zweieinhalb Sekunden auf 100 Stundenkilometer. Magnetfelder machen diese Rekordleistung möglich.

Investiert hat die Familie Mack, die Inhaberin des 1975 gegründeten Europa-Parks sowie der seit 1780 existieren-den Firma Mack Rides, auch in die Qualität ihrer vier Hotels und 44 Gastronomie-Betriebe. Im „El Andaluz“ beispielsweise bekamen die Zimmer frische Farbe, das Tipidorf erhielt eine fünfte Blockhütte und das Re-staurant Bodega eine neue Kü-che. Und weil der so genannte

Confertainment-Sektor weiter zulegt, wurde

der Festsaal „Berlin“ in der Deutschen Allee komplett umgebaut und neu gestaltet.

Im Jahr 2008 zählte der Europa-Park wieder über vier Millionen Besucher aus Deutschland (50 Prozent), Frankreich und der Schweiz (jeweils 19 Prozent) sowie anderen Ländern. Knapp ein Drittel der Gäste blieben länger als einen Tag. Rund 500.000 Übernachtungen registrierten die parkeigenen Hotels. Mit knapp 5.000 Betten ist der Europa-Park das größte Hotel-resort Deutschlands.

Während der Saison, die in diesem Jahr bis 1. No-vember geht, arbeiten rund 3.000 Männer und Frauen in dem – gemessen an den Be-sucherzahlen – weltgrößten saisonalen Freizeitpark. 30 zu-sätzliche Arbeitsplätze sind im neuen Themenbereich Island entstanden.

Roland Mack blickt opti-mistisch auf die neue Saison; er will die Besucherzahl halten. Die bisherigen Buchungen bestätigen seinen Optimismus – sie liegen auf Vorjahres-niveau. Falls viele Fernreisen tatsächlich der Wirtschaftskrise zum Opfer fallen, könnte der Europa-Park sogar noch ein-mal zulegen. kat

2009_05-06_FirmenBranchen.indd 67 22.04.2009 15:50:31

Page 58: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 200968

lEaSE RaD: Mietfahrräder für Unternehmen

„Überzeugung zum Beruf gemacht“Gundelfi ngen. „Ich bräuchte eigentlich ein Dienstfahrrad“, dachte Ulrich Prediger vor rund zwei Jahren. Damals hatte er als Angestellter eines Medizintech-nik-Unternehmens einen Dienst-wagen. Die zehn Kilometer von seinem Haus in Gundelfi ngen bis zur Arbeit nach Freiburg fuhr er aber lieber mit dem Fahrrad. Heute verleast der 37-Jährige Dienst-fahrräder an Unterneh-men für ihre Mitarbeiter. Im Dezember gründete er dafür die Lease Rad GmbH.

„Wir verkaufen Fahrräder an unseren Leasinggeber, der stellt der Firma Räder für eine monatliche Gebühr zur Verfügung“, erklärt Pre-diger. So, als würden sie Pkw leasen. Anzahl, Typ und Farbe der Fahrräder wählt der Kunde. Service und Reparaturen über-nehmen Fachhändler vor Ort oder freie Mitarbeiter von Lease Rad. Nach drei Jahren kann der Kunde die Fahrräder zum Restwert kaufen. Oder Prediger verkauft sie generalüberholt übers Internet. „Das wird unser zweites Stand-bein“, sagt der Jungunternehmer. „Wir sind der erste Verkäufer von Gebrauchträdern übers Internet mit Garantie.“ Auch diese Idee, erklärt er, stammt aus der Pkw-Industrie.

Mit dem Fahrrad-Leasing ist der gelernte Feinmechaniker und studierte Ökonom nach eigenen Angaben in Deutschland Vorrei-ter. Vorbilder hat Prediger in den Niederlanden, in Belgien und in Österreich gefunden. Ein öster-reichisches Unternehmen, mit

dem er zusammenarbeitet, gab ihm auch die Gewissheit, dass man mit Fahrrad-Leasing Geld verdienen kann, und den Mut, den Schritt in die Selbstständig-keit zu wagen.

Vor rund einem Jahr startete Ulrich Prediger die Gründungs-phase. Vier Hotels - davon zwei

in der Region Freiburg und zwei am Bodensee - sowie ein In-dustrieunternehmen in Hessen zählen inzwischen zu seinen Kunden. Anfragen von mehreren großen Firmen hat er ebenfalls. 35 Leasing-Räder hat Prediger zurzeit auf dem Markt. Sein Ziel für dieses Jahr sind insgesamt 600.

Auch bei den Mitarbeitern plant Prediger 2009 Zuwächse: Wenn möglich, sollen zu der einen Vollzeit- und den drei Teilzeitkräften, die er bereits 2008 eingestellt hat, drei bis vier

weitere Teilzeit- und ein bis zwei Vollzeitkräfte dazukommen.

Noch fi nanziert Prediger, der zugleich Geschäftsführer der GmbH ist, das Unternehmen über ein Starthilfedarlehen, Eigenmittel und Zuschüsse wie 5000 Euro Preisgeld, die er bei einem Businessplanwettbewerb

gewonnen hat. „Wir hoffen, dass wir 2010 in die Gewinnzone kom-men“, betont er. Eine Herausforderung ist es für ihn, die Zeit vom Angebot an eine Firma bis zur Auslieferung der Fahrräder zu überbrü-cken. „Bis für uns Geld fl ießt, vergeht bis zu einem Jahr“, meint er.

Dennoch ist Prediger guter Dinge - und vor allem von seiner Idee überzeugt: „Ich fi nde, dass Fahrradfahren die drei größten Probleme unserer Zeit löst: Um-weltverschmutzung, Bewegungsarmut und Kosten.“ Wenn die Menschen auf dem Weg zur Arbeit oder bei Dienstfahrten aufs Rad umsteigen, würde dies

zudem den Krankenstand in Un-ternehmen senken, sagt er und verweist auf eine aktuelle Studie aus den Niederlanden.

„Ich habe meine Überzeu-gung zum Beruf gemacht“, be-tont Prediger, der auch in seiner Freizeit häufi g aufs Rad steigt - damit bereits die Alpen über-quert, an Mountainbike-Rennen und Triathlons teilgenommen hat. Für seinen eigenen Arbeits-weg braucht er nun allerdings kein Fahrrad mehr: Denn für Lease Rad hat er in seinem Haus ein Büro eingerichtet. mae

Mit dem geleasten Fahrrad zur arbeit: Dies bietet Ulrich prediger Firmen für ihre Mitarbeiter an.

2009_05-07_Existenzen.indd 68 22.04.2009 15:52:32

Page 59: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten 69

EXISTENZGRÜNDER

Christian Steigers ZaplIvE.Tv

Fernsehen von allen für alleFreiburg. Früher war für eine Live-Übertragung im Fernsehen ein ganzer Übertragungswagen notwendig. Heute reicht eine handelsübliche Videokamera und ein Computer mit DSL-Zugang aus, um via Internet weltweit live auf Sendung zu gehen. Sogar ein Handy mit UMTS-Funktion taugt zum sofortigen Senden. So kann fast jeder Produzent werden. „Du bist Fernsehen“ propagiert daher die Freiburger Zaplive Media GmbH, die seit April 2008 eine Internet-Plattform für Web-TV und Live-Streaming betreibt.

Zaplive.tv begann mit ein-zelnen Webcams und „Streams“ und entwickelte sich im Laufe eines Jahres zu einem breit ge-streuten Fernsehprogramm mit unterschiedlichen Sendungen. Mittlerweile gestalten zehntau-sende registrierte „Producer“ ihr eigenes Programm: von Filmen über skurile Hobbies, Parties und Safaris bis zu Sportevents sowie Messe-Fernsehen.

Christian Steiger (35) ist der Gründer und Erfinder von Zap-live.tv. „Das Internet beschäftigt mich schon immer“, sagt der studierte Medien-Informatiker. Ihm ging es darum zu zeigen, was alles möglich ist, vor allem im Bezug auf bewegte Bilder. Von Schnappschüssen über qualitativ hochwertige Fotos zu Videos – „die logische Kon-sequenz war das Internet-TV“, meint Steiger. Vom normalen Fernsehen unterscheidet es sich durch die Interaktion. Bei Zap-live.tv können Produzenten und Zuschauer mittels Live-Chat kommunizieren. Über Sprung-marken kann der Nutzer seine persönlichen Highlights markie-ren und verschicken. Beim dies-jährigen Freiburg Marathon war das für viele das eigene Finish. Zehntausendmal wurde die Übertragung vom Zieleinlauf abgerufen. Überhaupt ist Sport auch fürs Internetfernsehen ein Quotenbringer. Die Endspiele der zweiten Basketball-Bundes-liga etwa schauen sich bei Zap-

live.tv pro Spiel knapp tausend Interessierte an – doppelt so viele wie in der Halle.

„Für uns geht es nicht darum, Formate mit hundert-tausend Zuschauern zu haben“, sagt Steiger. „Wir wollen viel-mehr Nischen einen Platz in der TV-Landschaft geben und spe-zielle Interessen bedienen.“ Das können auch nicht-öffentliche Programme sein, etwa von Un-ternehmen für ihre Kunden und Mitarbeiter. Dadurch lässt sich laut Steiger sogar Geld sparen, denn mit dem Streaming ei-ner Konferenz oder Schulung entfallen die Anreisekosten der Teilnehmer. So sieht er trotz Krise die Chance, weiter zu wachsen und rentabel zu werden. Fünf feste Mitarbeiter beschäftigt er bereits, und im Laufe dieses Jahres soll die GmbH, an der ein Investor beteiligt ist, in die schwarzen Zahlen kommen. kat

2009_05-07_Existenzen.indd 69 22.04.2009 15:52:35

Page 60: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 2009

PERSONALIEN

70

Daniel CharltonBad Krozingen

Der Diplom-Volkswirt Daniel Charlton (34) wird neuer Verwal-tungsdirektor der Median-Kliniken Bad Krozingen. Er löst damit Thorsten Reinhardt ab, der im April eine neue Position als Geschäftsführer der Klinikgruppe von Rolf-Henning Mayer in Dei-desheim angetreten hat. Charl-

ton leitete zuvor fünf Jahre die Breisgau-Klinik Bad Krozin-gen, die er in einem schwierigen Umfeld stabilisierte. Er gab die Kaufmännische Lei-tung der Klinik 2008 mit der Zertifizierung des Management-systems an seinen Nachfolger weiter. Anschließend war er in

Beratungsprojekten im Gesundheitswesen und in der Forschung als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Uni-versität Basel für die Abteilung Organisa-tion und Personal bei Prof. Dr. Beckmann tätig.

Zu den Median-Kliniken mit Hauptsitz in Berlin gehören

bundesweit über 30 Rehabili-tationskliniken, Krankenhäuser, ambulante Therapiezentren und Fortbildungseinrichtungen. In Bad Krozingen sind fünf Reha-Kliniken, ein Akutkrankenhaus sowie eine Kurz- und Langzeit-pflegeeinrichtung angesiedelt. Über 550 Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte behandeln jährlich rund 9.000 Patienten aus dem gesamten Bundesgebiet. wis

IGZ___Anz_IHK_Ausgabe_Mai_Bueroflaechen_92x60.indd 1 09.04.2009 16:45:15 Uhr

2009_05-08_Personalien.indd 70 22.04.2009 15:53:48

Page 61: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

PERSONALIEN

715 | 2009 Wirtschaft im Südwesten

Berthold Müller Manuel MüllerKönigsfeld

Die Nachfolge der Berthold Müller GmbH aus Königsfeld ist gesichert: Der bisherige alleinige Geschäftsführer und Gesellschaf-ter Berthold Müller hat zum Jahreswechsel 50 Prozent seines Geschäftsanteils an seinen Sohn Manuel übergeben. Berthold Müller hat das Unternehmen, das heute mehr als 120 Firmen im Segment der betrieblichen Altersversorgung betreut, 1975 gegründet, Manuel Müller ist seit Juli 2006 dabei. Zuvor absolvierte er ein BA-Studium beim Gerling-Konzern und arbeitete dort zwei Jahre lang im Vertrieb. Außerdem hat er, wie auch sein Vater, eine Zusatzausbildung zum Fachkauf-mann für betriebliche Altersver-sorgung abgeschlossen. Bei der Berthold Müller GmbH sind sechs Mitarbeiter beschäftigt. wis

Viola Bühler Rudolf GeigenfeindKonstanz

Die Educultura GmbH mit Sitz in Konstanz wird jetzt von einem Ehepaar geführt. Die Gründer und Geschäftsführer Viola Bühler und Rudolf Geigenfeind haben sich En-de März auch privat das Ja-Wort gegeben. Seit 2006 bieten die Musikwissenschaftlerin und -the-rapeutin sowie der Musikpädagoge als Educultura GmbH unter ande-rem musikpädagogische Projekte und Kulturreisen in die italienische Region Marche an. wis

Jürgen LitzKonstanz

Jürgen Litz ist seit Mitte Februar Geschäfts-führer des Konstan-zer Soft-warehau-ses Cobra

GmbH. Zuvor war er acht Jahre Geschäftsführer Vertrieb und Marketing beim Markenartikler ADO-Goldkante und verant-wortete dort in der Holding das weltweite Geschäft. Seine Karrie-re begann der 46-Jährige beim

Computerhändler Comtech/Escom, wo er Vertrieb und Mar-keting aufbaute und leitete. Bei der Cobra GmbH, die mit 30 Mit-arbeitern Kundenmanagement-Software herstellt, will Litz den Vertrieb über Partner weiter ausbauen. wis

Norbert L. HeimannEmmendingen

Norbert L. Heimann (48) wurde vom Bauherren-Schutzbund als Servicepartner berufen. Der Bankkaufmann und Finanzplaner ist unter anderem Inhaber der Finanzberatung NH-Finance-Consult in Emmendingen. wis

Gustav BauhöferRenchen-Ulm

Der Diplom-Brau-meister Gustav Bauhöfer hat am 13. März seinen 70. Geburtstag

gefeiert. Seine rund 50-jährige Berufslaufbahn begann der Ulmer mit einer Lehre im elterli-chen Brauereibetrieb, der Famili-enbrauerei Bauhöfer. Dem folg-ten Gesellenjahre in der Brauerei Fiege in Bochum und der Braue-rei Schwarz in Zusmarshausen. Nach dem Studium in München kehrte Gustav Bauhöfer mit seiner Frau Dietlinde zurück nach Renchen-Ulm in die Fami-lienbrauerei, wo er mit seinem Cousin Eugen in die Fußstapfen der Väter trat. Im kommenden Jahr will er sich langsam aus dem Unternehmen zurückziehen. Dann werden Tochter Elisabeth Bauhöfer und Schwiegersohn Alex Schneider die Brautechnik übernehmen. wis

Dr. Robert BauerWaldkirch

Der Aufsichtsrat der Sick AG hat Dr. Robert Bauer, seit Oktober 2006 Vorstandssprecher, zum Vorstandsvorsitzenden dieser Gesellschaft bestellt. „Damit bringen Hauptgesellschafter und Aufsichtsrat ihre Anerkennung für seine hervorragenden Leis-tungen und sein unternehme-risches Wirken zum Ausdruck“, teilt das Unternehmen mit. wis

Gerhard Stryi-HippFreiburg

Seit März unterstützt Gerhard Stryi-Hipp als Berater das Fraun-hofer-Institut für Solare Energie-systeme (ISE) in Freiburg; ab Juli soll er die Energiepolitik am Ins-titut und die Gruppe Thermische Kollektoren und Anwendungen leiten. Sein Vorgänger Matthias Rommel wechselt als Professor und Leiter des Instituts für So-lartechnik an die Hochschule für Technik in Rapperswil. Stryi-Hipp war 15 Jahre Geschäftsführer beim Bundesverband Solarwirt-schaft und dessen Vorgängerver-bänden. In engem Kontakt mit der Politik hat er die Entwick-lung in der Solarthermie und Photovoltaik mitgestaltet. Als langjähriges Vorstandsmitglied der europäischen Solarthermie-Industrievereinigung ESTIF und international tätiger Referent sammelte er Erfahrungen im Ausland. Das ISE hat sich in den vergangenen Jahren gut entwi-ckelt und zählt heute rund 830 Mitarbeiter. wis

Volker SpeckFreiburg

Die Mercedes-Benz-Nie-derlassung Freiburg wird seit April von Volker Sebastian Speck (45)

geleitet. Der Maschinenbauer löst Michael J. Pistecky (60) ab, der die Niederlassung seit 2002 geführt hatte und nun in Rente gegangen ist. Speck hatte bis-her ein Autohaus in München geführt und in verschiedenen Positionen bei Mercedes-Benz in Sindelfingen gearbeitet. wis

Gerhard Becker Thomas Endres Villingen-Schwenningen

Die Villinger KHW Konzmann GmbH will mit zusätzlichen Geschäftsaktivitäten im tech-nischen Gebäudemanagement ihre Marktposition ausbauen. In diesem Zusammenhang haben Gerhard Becker (50) und Thomas Endres (43) als neue geschäfts-führende Gesellschafter die Verantwortung im Unternehmen übernommen. Der bisherige ge-schäftsführende Gesellschafter Karl-Heinz Weißer ist aus der GmbH ausgeschieden. Das Fach-unternehmen für Klima, Heizung, Wasser, Lüftung und Sanitär führt neben Villingen sechs Ser-vicecenter in Freiburg, Wolfach, Seelbach, Radolfzell, Friedrichs-hafen und Lindau mit insgesamt 90 Mitarbeitern. wis

2009_05-08_Personalien.indd 71 22.04.2009 15:54:16

Page 62: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

PERSONALIEN

72

Hans Heinrich Driftmann ist neuer Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammer-tages (DIHK). Die Vollversamm-lung wählte den Präsidenten der IHK zu Kiel und bisherigen DIHK-Vizepräsidenten Ende März in Berlin mit über-wältigender Mehrheit zum Nachfolger von Ludwig Georg Braun. Braun, der Driftmann vorgeschlagen hatte, hört nach acht Jahren an der Spitze des DIHK satzungsgemäß auf. Die Satzung sieht maximal zwei vierjährige Amtsperioden vor.

Driftmann (61) hat Wirt-schafts- und Sozialwissenschaf-ten studiert und in Pädagogi-scher Psychologie promoviert. Der Vater von vier Töchtern ist seit 1990 persönlich haftender und geschäftsführender Ge-sellschafter der Kölln KGaA in Elmshorn (rund 300 Mitarbeiter, Jahresumsatz etwa 140 Millio-nen Euro), zu der neben den be-kannten Haferflocken auch die Marken Biskin, Livio, Palmin und Pomps Kindergrieß gehören. Driftmann kündigte an, seine Ämter in anderen Wirtschafts-verbänden aufzugeben, um sich ganz der neuen Aufgabe an der Spitze der IHK-Organisation zu widmen.

Seit 2001 war Ludwig Ge-org Braun (65) Präsident des DIHK. In diesen acht Jahren hat er viel bewegt. Lange vor ande-ren brachte er das Thema Fami-lie und Beruf auf die Agenda. Heute ist es fester Bestandteil politischer Arbeit aller demo-kratischen Parteien. Auch der Ausbildungspakt geht auf ihn zurück. 2004 initiierte Braun die Übereinkunft zur Erhöhung der Ausbildungsbereitschaft der Un-ternehmen. Seither ist die Zahl der Neuverträge um etwa 20 Prozent gestiegen. Eine Reform der Erbschaftsbesteuerung und die erleichterte Beschäftigung ausländischer Fachkräfte waren weitere Schwerpunkte seiner Amtszeit.

Als Vorstandsvorsitzender der B. Braun Melsungen AG ver-körpert Braun, fünffacher Vater und engagierter Protestant, den „ehrbaren Kaufmann“. Das Unternehmen, das er seit 1977 in fünfter Generation führt, ist ein Global Player. Dennoch blieb Braun auch dem Stand-ort Deutschland treu. 38.000 Mitarbeiter beschäftigt der Me-dizintechnikhersteller weltweit, über 10.000 in Deutschland. Der Umsatz erreichte 2008 knapp 3,8 Milliarden Euro. ine

Wechsel an der DIHK-Spitze

Driftmann folgt Braun

2009_05-08_Personalien.indd 72 22.04.2009 15:54:21

Page 63: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 200976

BÖRSEN

Beteiligungsbörse –RisikokapitalEin gemeinsames Projekt der Industrie- und Handelskammern im Regierungsbezirk Freiburg.Ansprechpartner:Freiburg/Lahr (FR, LR): IHK Südlicher Oberrhein, Tatjana Belim, Tel.: 07 61/ 38 58-121, Fax: -1 44, E-Mail: [email protected]/Schopfheim (KN): IHK Hochrhein-Bodensee, Birgitt Richter, Telefon 0 75 31/ 28 60-1 39, Fax: - 4 11 39, E-Mail: [email protected] (VS): IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, Katrin Kress, Telefon: 0 77 21/9 22-3 48, Fax: -1 82, E-Mail: [email protected]

Gesucht wird ein tätiger Teilhaber zur Neugründung eines Unternehmens, das spezielle Schlüsselprodukte für Klima- und Umweltschutz herstellt und mit di-versem Zubehör handelt. Unsere Zielgruppe sind Insti-tute und Universitäten sowie die Chemische Industrie. Ein jahrzehntelang bewährtes Konzept erwartet Sie. Ihr Profil: Umwelt-Physiker oder -Chemiker mit gewisser Kapitalkraft. Ideal wäre der Besitz eines Grundstückes, bevorzugt im südwestdeutschen Raum KN-B 163/09

HandelsvertretungenEin gemeinsames Projekt der Industrie- und Handelskammern im Regierungsbezirk Freiburg.Ansprechpartner:Freiburg/Lahr (FR, LR): IHK Südlicher Oberrhein, Tatjana Belim, Tel.: 07 61/ 38 58-1 21, Fax: -1 44, E-Mail: [email protected]/Schopfheim (KN): IHK Hochrhein-Bodensee, Birgitt Richter, Telefon 0 75 31/ 28 60- 1 39, Fax: - 4 11 39, E-Mail: [email protected] (VS): IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, Katrin Kress, Telefon: 0 77 21/ 9 22-348, Fax: -1 82, E-Mail: [email protected]

Wir sind ein erfolgreiches Unternehmen im Bereich Bü-roartikel, Etiketten, Etikettendrucker und Bastelartikel. Zwecks Ausbau unserer bundesweiten Vertriebsaktivi-täten suchen wir die Zusammenarbeit mit Handelsver-tretern / Vertriebspartnern. FR-HV-408/09

Ein seit 25 Jahren erfolgreich auf dem Markt ver-tretenes Unternehmen sucht Handelsvertreter mit französischen Sprachkenntnissen zum Vertrieb von Kompaktladern, Radladern und Minibaggern. Das zu bearbeitende Gebiet ist entlang des Rheins von Freiburg bis Karlsruhe mit Schwerpunkt Elsass. FR-HV-409/09

Vertretungen (auch Nebenvertretung) für den Vertrieb von innovativen und hochwertigen Energiespar-, Ener-gieeffizienz- und Passivhäusern in Baden-Württemberg

geboten. Sehr interessante Preise, gute Provisionen, gut verkäufliche Produktpalette (Typen- und individuelle Häuser, Bauelemente). KN-HV 392/09

Für den Aufbau eines Vertriebsnetzes für indische Produkte wie Seife, pflegende Kosmetik, Massageöle, Zahnpasta etc. werden deutschlandweit Handelspartner mit guten Kon-takten zu Wiederverkäufern gesucht. KN-HV 391/09

Wir sind Hersteller und Anbieter von Gerüsten, Bau-geräten, Baumaschinen und Lagertechnik und suchen eine Handelsvertretung (alternativ evtl. auch im Ange-stelltenverhältnis) für die Kreise Freiburg / Lörrach / Em-mendingen / Waldshut / Breisgau-Hochschwarzwald für den Direktvertrieb unserer Produkte im Bauhaupt- und Baunebengewerbe. KN-HV 390/09

Existenzgründungen/BetriebsnachfolgeEin gemeinsames Projekt der Industrie- und Handelskammern im Regierungsbezirk Freiburg.Ansprechpartner:Freiburg/Lahr (FR/LR): IHK Südlicher Oberrhein, Tatjana Belim, Tel.: 0761/3858-121, Fax: -144, E-Mail: [email protected]/Schopfheim (KN): IHK Hochrhein-Bodensee, Andrea Helmle, Telefon 0 76 22/ 39 07-2 33, Fax: -2 51, E-Mail: [email protected] (VS): IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, Katrin Kress, Telefon: 0 77 21/ 9 22- 3 48, Fax: -1 82, E-Mail: [email protected]

Verkauf einer Präzisionsdreherei. Kleine Dreherei mit sieben Automaten muss leider aus gesundheitlichen Gründen ver-kauft werden. Guter Kundenstamm, große Erweiterungs-möglichkeiten. Für Einsteiger ideal, da Grundjahreseinkom-men durch Kundenstamm gesichert. FR-EX-A-32/09

Großhandel für Lebensmittel Breisgau-Hochschwarz-wald / Freiburg zu verkaufen. Seit fast 30 Jahren eta-bliertes Unternehmen für den Großhandel mit Feinkost, Wurst und Spezialitäten Großhandel für Lebensmittel Breisgau - Hochschwarzwald / Freiburg zu verkaufen mit großem Verbreitungsgebiet und solventer Stamm-

kundschaft. Der Inhaber würde für einen Zeitraum bei der Einarbeitung helfen und dabei die Auftragseinho-lung und das Bestellwesen übernehmen. Der Verkauf er-folgt wegen fehlender Altersnachfolge. Angebotspreis: 90.000,- z FR-EX-A-33/09

Traditionelles Familienunternehmen der chemischen Industrie mit eigener Produktion und fest etabliertem Kundenstamm im Baugroßhandel sowie diversen ande-ren Abnehmerbranchen in der Ortenau aus Altersgrün-den zu verkaufen. FR-EX-A-38/09

Für eine Werkzeugschleiferei im südbadischen Raum wird aus Altersgründen ein geeigneter Nachfolger/Teil-haber gesucht. Das seit vielen Jahrzehnten bestehende Unternehmen hat einen umfangreichen, auf technisch neustem Stand bestehenden Maschinenpark und verfügt über einen festen Kundenstamm. Eine Einarbeitung und Mitarbeit vom bisherigen Inhaber kann gewissen Zeit-raum gewährleistet werden. FR-EX-A-39/09

Eine Gaststätte mit großen Nebenräumen in Freiburg sucht einen neuen Pächter. FR-EX-A-40/09

Gut eingeführter Blumenladen zu verpachten / zu ver-kaufen – ausschließlich an gelernte, erfahrene Floristen. Großer Kundenstamm vorhanden, Vollexistenz für In-haber und eine Vollzeitstelle, keine Aufbauphase, sehr natürliche Floristik. FR-EX-A-41/09

Gesucht wird ein Betriebsnachfolger / Partner für ein Unternehmen aus dem Bereich Maschinenbau, Mühlen- und Silobauarbeiten in der Ortenau ansässig. Bei guter Auftragslage und wachsenden Anforderungen der Kun-den suchen wir einen jungen Meister, der mit Interesse in den Betrieb einsteigen möchte. FR-EX-A-42/09

Wir suchen einen geschäftsführenden Mitgesellschafter. Tätig sind wir im Zweiradzubehörbereich und unsere Pro-dukte sind international patentiert. FR-Ex-N-44/09

Suche aus Alters- und Gesundheitsgründen Nachfolger für kleinen Betrieb am Bodensee. Das Unternehmen stellt Bewegungstrainer für Behinderte und Senioren her und besteht seit ca. 25 Jahren. Zwei bis drei Produktmodelle werden von der Krankenkasse bezahlt. Gute und längere Einarbeitung möglich. KN-EX-A-6/09

Die Börsen: So wird geantwortetDie Börsen die nen der Zu sam men füh rung in di vi du el ler An ge bo te (A) und Nach fra gen (N); all ge mei ne Ge schäfts emp feh lun gen, Mas sen druck sa chen etc. kön nen nicht ver öf fent licht wer den.

An ge bo te und Nach fra ge ste hen un ter Chif fre-Schutz (bei der Recyclingbörse nur auf Wunsch). Zu schrif ten von Fir men, die an ei ner Kon takt auf nah me in te res siert sind, wer den kos ten los an die ge-nann ten Num mern wei ter ge lei tet. Ih re Zu schrif ten rich ten Sie bit te un ter An ga be der Chif fre-Num mer di rekt an die jeweils zu stän di ge, an den ers ten bei den Buch sta ben der Chif fre-Num mer er kenn ba re In dust rie- und Han dels kam mer (FR = Frei burg, VS = Vil lin gen-Schwen nin gen, KN = Kon stanz).

Die bun des wei te Exis tenz grün dungs bör se ist im In ter net über http://www.nexxt-chan ge.org ab ruf-bar. Die über re gio na le Ko o perati ons bör se ist zu fin den un ter http://www.kooperationsboerse.ihk.de

2009_05-09_Boersen.indd 76 22.04.2009 15:58:06

Page 64: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

5 | 2009 Wirtschaft im Südwesten 77

BÖRSEN

WZ_UCON_ANZ_WasserSchutztuer_184x90_031108 03.11.2008 15:56 Uhr Seite 1

Ingenieurbüro für Technische Gebäudeausrüstung in Baden-Württemberg sucht zur späteren Nachfolge ei-nen berufserfahrenen Teilhaber oder Mitarbeiter mit dem Ziel der sukzessiven Übernahme der Geschäfts-anteile. VS-EX-A-55/09

KooperationenEin gemeinsames Projekt der Industrie- und Handelskammern im Regierungsbezirk Freiburg.Ansprechpartner:Freiburg/Lahr (FR, LR): IHK Südlicher Oberrhein, Tatjana Belim, Tel.: 07 61/ 38 58-121, Fax: -1 44, E-Mail: [email protected]/Schopfheim (KN): IHK Hochrhein-Bodensee, Claudia Veit, Telefon 07531/2860-127, Fax: -168, E-Mail: [email protected] (VS): IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, Katrin Kress, Telefon: 0 77 21/9 22-3 48, Fax: -1 82, E-Mail: [email protected]

Bekanntes und gut eingeführtes Natursteinunterneh-men im Raum Freiburg sucht selbstständigen, jungen und dynamischen Fliesenleger als Kooperationspartner für Montage und Kundenbetreuung. Tätigkeitsschwer-punkt ist der Handel und die Montage mit Belägen und Verkleidungen aus Stein. Geplant sind gemeinsame Ex-pansion und Unternehmenserweiterung, spätere Betei-ligung ist angedacht. FR-K-14/09

Stark wachsende Unternehmensberatungsgesellschaft mbH mit Geschäftsstellen in Offenburg, Rheinfelden, Sin-gen und Hamburg sucht zum Zwecke der Expansion weitere Partner für die Geschäftsbereiche Qualitätsmanagement, Vertrieb und Marktforschung. Die Gesellschaft wurde 1992 gegründet, Kerngeschäftsgebiet ist Baden-Württemberg. Ziel ist die Expansion durch weitere Geschäftsstellen in den Räumen Rhein/Neckar, Stuttgart, Bodensee, Villingen-Schwenningen und Freiburg. FR-K-15/09

Kooperationspartner/gewerbliche Abnehmer/Montagebe-triebe/Wiederverkäufer o.ä. für eine Transportbeteiligung von in Polen gefertigten Bauteilen ( Fenster, Türen, Bau-elemente aus Kunststoff, Holz und Alu) zur Verringerung der Transportkosten gesucht. Die Fenster und Türen wer-den mit deutschen Profilen auf modernen Anlagen ge-fertigt. Idealerweise ist der Kooperationspartner ebenfalls an einer Fertigung dieser Bauelemente in der polnischen Firma interessiert. KN-K-050931

Wir suchen Partnerbetriebe, die die von uns entwi-ckelten Produkte aus Gussmarmor (ca. 25 verschiedene Produkte von Hochwasserschutz bis Designermöbel) in Lizenz herstellen möchten. VS-KS-914/09

Erfahrener Konstrukteur Dipl.-Ing.(FH) sucht Koope-rationspartner im Bereich mechanische Konstruktion, Betriebsmittel- und Vorrichtungsbau, Automatisie-rungstechnik, Maschinenbau. VS-K-43/09

2009_05-09_Boersen.indd 77 22.04.2009 15:58:08

Page 65: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 200978

LITERATUR

Tipps zum neuen Wettbewerbsrecht

Das novellierte Wettbewerbsrecht ist für Unternehmer, die Werbung betreiben, eine wesentliche Arbeits-grundlage. Was ist zulässig? Was ist verboten? Wann muss ich mit einer Abmahnung rechnen? Was muss ich tun, wenn ich eine Abmahnung erhalte? Das sind einige der Fragen, die in dem neuen Praxisratgeber des DIHK behandelt werden. Er enthält Beispiele, Checklis-ten und wendet sich insbesondere an Einzelhändler, Werbeagenturen, Anzeigenredaktionen und Rechts-berater. Gegliedert ist er in den Teil „Was ist erlaubt – was ist verboten?“, einen verfahrensrechtlichen Teil und einen Teil mit den wesentlichen Gesetzestexten. Grund für den neuen Ratgeber sind die Änderungen, die sich mit der Umsetzung der EU-Richtlinie über un-lautere Geschäftspraktiken ins deutsche Gesetz über unlauteren Wettbewerb ergeben haben. wis

Richtig werben. Praxisratgeber zum Gesetz über unlauteren Wettbewerb (UWG)herausgegeben vom DIHK208 Seiten, 18,90 Euro Bestellung über http://verlag.dihk.de

Von Kirschtorten und dem SC Freiburg

Es ist ein launiges Buch über Freiburg und den Schwarzwald, das Jens Schäfer in der Reihe „Ge-brauchsanweisung für ...“ geschrieben hat. Der gebürtige Schwarzwälder unternimmt darin einen Rundumschlag von Kuckucksuhren und Kirschtor-ten bis hin zu dunklen Tälern. Über die Ära Volker Finke, „selbstverliebte Freiburger“, das nächtliche Alkoholverbot im Bermudadreieck und den Stadt-teil Vauban, den er „ökologisches Vorzeigedorf“ nennt, berichtet der Wahl-Berliner in dem etwas anderen Reiseführer ebenfalls - stets liebevoll und mit ironischer Distanz zugleich. Das macht das Buch auch für Einheimische lesenswert. mae

Jens Schäfer Gebrauchsanweisung für Freiburg und den Schwarzwald Piper Verlag224 Seiten, 14,95 Euro

Über gutes Verhalten bei schlechtem Wein

Ob Empfang oder Konferenzpause - bei Anlässen wie diesen gilt es immer wieder, Konversation mit Geschäftspartnern oder Kunden zu betreiben. Doch wie kommt man am besten ins Gespräch? Welche Themen sollte man vermeiden? Tipps dazu gibt die Autorin Silke Aris kurz und knapp auf 50 Kärtchen. Nie über Veranstalter oder den Wein herziehen und nicht zu viel von sich selbst erzählen - stattdessen Positives wie den letzten Vortrag oder das Büfett hervorheben, rät sie. Tipps wie diese sind eine nützliche Einführung für alle, die keine Lust auf Bücherwälzen haben, sich bei öffentlichen Anläs-sen aber unsicher fühlen. mae

Silke ArisSofortwissen kompakt:Small-Talk im Beruf, Heragon Verlag50 Karten, 6,80 Euro

Bürgerschaftliches Engagement von Unternehmen

Ob für eine soziale Einrichtung oder die Fußballmann-schaft des Ortes - unternehmerisches bürgerschaftliches Engagement (Corporate Citizenship) ist häufi g Teil der Firmenphilosophie. Viele soziale Projekte wären ohne solche Unterstützung zudem gar nicht denkbar - und auch die Firmen profi tieren davon. Mit dem neuen Praxishandbuch will das baden-württembergische So-zialministerium unternehmerisches bürgerschaftliches Engagement fördern. Darin werden bestehende Projekte vorgestellt wie die Arbeitsgruppe „Kastelburg in Not“ in Waldkirch, in der sich Bevölkerung und Unternehmen für den Erhalt ihrer Burg engagieren, sowie die WABE gGmbH in Waldkirch, die eine Initiative für Menschen ohne Erwerbsarbeit in zivilgesellschaftlicher Trägerschaft ins Leben gerufen hat. Akteure von Bürgermeistern bis zu Kammern werden beschrieben, Fördermöglichkeiten und Modellregionen wie Südbaden präsentiert. mae

Ministerium für Arbeit und Soziales Ba-Wü.Unternehmerisches bürgerschaftliches Engage-ment fördern: Ein Handbuch für die Praxis116 Seiten, kostenlos erhältlich beim Ministerium für Arbeit und Soziales, Broschürenstelle, Schellingstr. 15, 70174 Stuttgart

Über die Immobilienbranche in Krisenzeiten

Wie groß werden die Auswirkungen der Finanzkri-se auf den Immobilienmarkt sein? Sind Büro- und Wohnimmobilien betroffen? Wie steht es um Im-mobilien-Aktien? Die Autoren der fünften Aufl age des Immobilien-Jahrbuchs betreiben Ursachenfor-schung und wagen Ausblicke. So schreibt Prof. Dr. Heinz Rehkugler von der Universität Freiburg über die Auswirkung der Finanzkrise auf den Immobili-enmarkt - und Stefan Meister von Ernst & Young über Bewertungsmaßstäbe in Zeiten der Finanzkri-se. Weitere Themen: Immobilienvermarktung und Internet, Verbraucherschutz sowie Transparenz in der Immobilienwirtschaft. wis

Robert Ummen, Sven R. Johns (Hg.)Immobilien Jahrbuch 2009:Analysen, Trends, Perspektiven238 Seiten, 29,80 Euro

Wegweiser für den Handel in der Stadtentwicklung

Vor welchen aktuellen Herausforderungen steht der Ein-zelhandel in der Stadt? Wie hat sich der Marktplatz Stadt verändert? Was bieten baurechtliche Neuregelungen für Möglichkeiten? Können sie den gesellschaftlichen, demografi schen und klimatischen Veränderungen und dem Strukturwandel im Handel als Instrumentenkasten dienen? Und wie wird das „neue“ Baurecht von den Gerichten interpretiert? Darum geht es im neuen „Weg-weiser“ zum Thema, der eine Hilfe für die verschiedenen Akteure darstellen soll. Gerade kleine und mittelständi-sche Unternehmen, Stadt- und Raumplaner, Architek-ten, Planungsbüros, IHKs, Verbände und Gerichte, die in der Vergangenheit auf die 1998 erschienene Publikation „Neues Baurecht für den Handel“ verwiesen haben, erhalten einen Überblick über Trends, neue Regelungsin-strumente und derzeitige Rechtsprechung. wis

Wegweiser für den Handel in der Stadtentwicklungherausgegeben vom DIHK120 Seiten, 12,80 Euro Bestellung über http://verlag.dihk.de

2009_05-09_Literatur.indd 78 22.04.2009 16:04:08

Page 66: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

4 | 2009 Wirtschaft im Südwesten 79

INSOLVENZEN

Die Quel le un se rer Ver öf fent li chung über In sol­ven zen im Re gie rungs be zirk Frei burg ist das Portal www.insolvenzbekanntmachungen.de. Herausgeber dieses Portals ist das Justizministerium des Landes Nordrhein­Westfalen. Die An ga ben pub li zie ren wir oh ne Ge währ.

76532 Baden-Baden

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Ver-mögen der BFP Finanzmarketing GmbH, v.d.d.GF Gerd Kammerer, Hänferstr. 37, 77855 Achern, ist angeord-net worden: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Harald Kroth, Eisenbahnstr. 19-23, 77855 Achern, bestellt.

79098 Freiburg i.Br.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Ver-mögen der Kabelform GmbH, Wiesenstr. 11a, 79341 Kenzingen, vertr. d.: Klaus Blank, (Geschäftsführer) wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzver-walter: RA Rüdiger Stark, An der Mehlwaage 2, 79098 Freiburg.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Ver-mögen des Holger Rolf Bruder, Inh. d. Holger Bruder Entsorgung u. Verwertung e. K, Holger-Bruder-Allee 1, 79336 Herbolzheim, wird das Insolvenzverfahren eröff-net. Insolvenzverwalter: RA Harald E. Manias, Zasiusstr. 35, 79102 Freiburg i. Br.

Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Tourismus Service GmbH, Yorckstr. 23, 79110 Freiburg. Das Insol-venzverfahren wird nach Abhaltung des Schlusster-mins und Vollzug der Schlussverteilung aufgehoben.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Gün-thner und Rosendahl OHG, Hauptstraße 76-78, 79336 Herbolzheim, vertr. d. d. Gesellschafter Reinhard Gün-thner, Uwe Rosendahl und Isabella Rosendahl, ist an-geordnet worden: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Rainer J. Peters, Bismarckstraße 4, 79379 Müll-heim, bestellt.

Insolvenzverfahren über das Vermögen der Elektro Bernhard Hagios GmbH, Hauptstraße 16 a, 79288 Gottenheim, vertr. d. d. GF Bernhard Hagios. Mit Schreiben vom 26.03.2009 hat der Insolvenzverwalter die Masseunzulänglichkeit angezeigt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Ver-mögen der Robotex GmbH, Holzmattenstr. 14, 79336 Herbolzheim, vertr. d. Robert Müller, Holzmattenstr. 14, 79336 Herbolzheim, (Geschäftsführer) wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: Dipl. Wirtsch. Ing. Peter Jürges, Damenstr. 21, 79183 Wald-kirch.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermö-gen d. Bayer Assekuranz Vermittlungs-GmbH, Kaiser-stuhlstraße 12, 79106 Freiburg, vertr. dch. d. GF Olaf Bayer, wird der Antrag der Schuldnerin auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen mangels Masse abgewiesen.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Ver-mögen der Vordermayer Bauelemente GmbH, Geigen-buckweg 3, 79395 Neuenburg, vertr.dch.d.GF. Armin Vordermayer, ist angeordnet worden: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA. Dr. Thomas Kaiser, Wil-helmstr. 1b, 79098 Freiburg, bestellt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermö-gen der Frankfurt Grundbesitz GmbH, Kaiser-Joseph-Str. 284, 79098 Freiburg, vertr. d. Ernst Ganter, (Ge-schäftsführer) wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: Dipl. Wirtsch. Ing. Peter Jürges, Damenstr. 21, 79183 Waldkirch.

Im Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Pur Natur Sägewerk GmbH hat der Insolvenzverwalter angezeigt, dass die Masse nicht ausreichen wird, die Massever-bindlichkeiten zu befriedigen.

Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Bernd Spath, als Inhaber d. etp electronics trading and production und ibs ingenieurbüro für informatik-technologie, Riegelerstr. 12, 79111 Freiburg. Mit Schreiben vom 11.03.2009 hat der Insolvenzverwalter im genannten Verfahren die Masseunzulänglichkeit angezeigt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermö-gen der Monika Backhaus, Am Paradies 16, 79350 Sex-au, a. Inh. d. Monika Backhaus Technologieentwicklung e.K. wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenz-verwalter: RA Oliver Leers, AG-Fach 70, Friedrichring 16-18, 79098 Freiburg i. Br..

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Ver-mögen d. Uschi‘s Mode Boutique GmbH, Hauptstr. 10, 79353 Bahlingen, vertreten durch Ursula Würstlin (Geschäftsführerin) wird der Antrag d. Gläubig. auf Er-öffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen d. Schuldn. mangels Masse abgewiesen.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermö-gen d. Grieshaber Verwaltungs- GmbH, Höchst 3, 79871 Eisenbach, vertr. dch. d. GF Michael Grieshaber und Vol-ker Grieshaber, wird der Antrag der Schuldnerin auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen mangels Masse abgewiesen.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermö-gen Solar Center Baden GmbH, Bundesstr. 16, 77955 Ettenheim, vertr.dch.d.GF. Blessing, Beck und Valencak, ist angeordnet worden: Zum vorläufigen Insolvenzver-walter wird RA. Dr. Pantaleon gen. Stemberg, Schiller-str. 2, 79102 Freiburg, bestellt.

Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Raimann & Cie, GmbH & Co. KG, Basler Str. 30, 79111 Frei-burg. Das Insolvenzverfahren wird nach Abhaltung des Schlusstermins und Vollzug der Schlussverteilung aufgehoben.

78462 Konstanz

Firma Salem Präzisionstechnik GmbH, Am Riedweg 17, 88682 Salem, vertr. d.d. GFin Stefanie Böhm, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter: RA Stephan Schmidt, Carl-Benz-Straße 5, 88696 Owingen.

In dem Insolvenzverfahren Schreinerei Häfele GmbH, vertr. d. d. GF: Doris Häfele, Hardtbergstr. 6, 78239 Ri-elasingen, wird das Verfahren nach Anzeige der Mas-seunzulänglichkeit eingestellt.

In dem Insolvenzverfahren Heidel Service Dienstlei-stungs GmbH, vertr. d. d. GF Ronald Heidel, Hauptstr. 50, 78262 Gailingen, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

In dem Insolvenzverfahren Battaglia Pflasterbau GmbH, vertr. d. d. GF Giombattista Battaglia, Schmelzestr. 77, 78333 Stockach, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Ver-mögen der Mayco GmbH, Am Riedweg 17, 88682 Salem, vertr. d.d. GFin Stefanie Böhm, ist angeordnet worden: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Stephan Schmidt, Carl-Benz-Str. 5, 88696 Owingen, bestellt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Ver-mögen Porsch Berufsbekleidung Produktions GmbH & Co. KG, Steinäcker 20, 78359 Orsingen-Nenzingen, vertreten durch die Porsch Verwaltungs GmbH, diese vertr. d.d. GF Hermann Porsch, ist angeordnet worden: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Christian Zschocke, Enge Str. 2, 78224 Singen, bestellt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Ver-mögen d. M & H Wohnbau GmbH, Oberhof 32, 78351 Bodman-Ludwigshafen, wird der Antrag d. Schuldn. auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen d. Schuldn. mangels Masse abgewiesen.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermö-gen der Firma K. Heyne GmbH, Gaisenrain 22 bzw. 20, 78224 Singen, vertr. d.d. GF Klaus Denz, ist angeordnet worden: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Elsässer, Obere Laube 46, 78462 Konstanz, bestellt.

In dem Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Dennenmoser OHG, vertr. d. d. persönlich haftenden Gesellschafter Edwin Dennenmoser und Markus Den-nenmoser, Schießstattweg 9 a, 88677 Markdorf, wird das Verfahren aufgehoben, weil die Schlussverteilung vollzogen ist.

79539 Lörrach

In dem Insolvenzverfahren über das Vermögen d. Intex Pharma GmbH, Im Kränzliacker 9, 79576 Weil am Rhein, vertreten durch den Geschäftsführer Dr. Gabor Emödi, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzverwal-ter: RA Ingo Michelsen, Luisenstr. 5, 79539 Lörrach.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermö-gen d. Intex Pharma GmbH, Im Kränzliacker 9, 79576 Weil am Rhein, vertreten durch den Geschäftsführer Dr. Gabor Emödi, ist angeordnet worden: Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird RA Ingo Michelsen, Luisenstr. 5, 79539 Lörrach, bestellt.

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermö-gen d. Schuh Grosse Inhaber Patrick Grosse, Colmarer Str. 7, 79576 Weil am Rhein, wird der Antrag auf Eröff-

2009_05-09_Insolvenzen.indd 79 22.04.2009 16:01:30

Page 67: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 4 | 200980

INSOLVENZEN

Impressum- Wirtschaft im Südwesten - Zeitschrift und Verkündungsorgan der Industrie- und Handelskammern im Regierungsbezirk Freiburg, ISSN 0936-5885

Redaktion: Pressestelle der Industrie- und Handelskammern im Regierungsbezirk Freiburg i. Br. e.V.: Ulrich Plankenhorn (Leitung, v. i. S. d. P.) Kathrin Ermert Dr. Susanne Maerz Sekretariat: Hannelore Gißler

Wirtschaft im Südwesten, Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 Freiburg, Postfach 860, 79008 Freiburg, Telefon 0761/15105-0, Fax 0761/3858-398, E-Mail: [email protected], www.wirtschaft-im-suedwesten.de

Titelbild: Hochschulcampus Tuttlingen

Verlag und Anzeigen: Prüfer Medienmarketing, Endriß & Rosenberger GmbH, Lichtentaler Straße 35, 76530 Baden-BadenVerlags- und Anzeigenleitung: Wolfrüdiger W. EndrißAnzeigendisposition: Susan Erbacher, Telefon 07221/211912, Fax 07221/211915, E-Mail: [email protected], www.pruefer.com

Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 27 gültig ab Oktober 2008.

Satz: Freiburger Druck GmbH & Co. KG www.freiburger-druck.de

Druck: Ernst Kaufmann GmbH & Co. KG www.druckhaus-kaufmann.de

Herausgeber: IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg Romäusring 4, 78050 VS-Villingen Telefon 07721/922-0, Fax 07721/922-166 E-Mail: [email protected] www.schwarzwald-baar-heuberg.ihk.deIHK Südlicher Oberrhein Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 Freiburg Telefon 0761/3858-0, Fax 0761/3858-222 und Lotzbeckstraße 31, 77933 Lahr Telefon 07821/2703-0, Fax 07821/2703-777 E-Mail: [email protected] www.suedlicher-oberrhein.ihk.deIHK Hochrhein-Bodensee Schützenstraße 8, 78462 Konstanz Telefon 07531/2860-0, Fax 07531/2860-170 und Gottschalkweg 1, 79650 Schopfheim Telefon 07622/3907-0, Fax 07622/3907-250 E-Mail: [email protected] www.konstanz.ihk.de

Pressesprecher der IHKs: Christian Beck (Schwarzwald-Baar-Heuberg) Gundhild Heigl (Südlicher Oberrhein) Achim Eickhoff (Hochrhein-Bodensee)

Erscheinungsweise: Zu Monatsbeginn (ausgenommen August)

Bezug und Abonnement: Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK. „Wirtschaft im Südwesten“ kann zudem für 17,60 Euro/Jahr beim Verlag abonniert werden.

2009_05-09_Insolvenzen.indd 80 22.04.2009 16:01:33

Page 68: raus aus der Krise - IHK Hochrhein-Bodensee · 58 Hidria GIF 59 Mediclin 60 Bodensee-Schiffsbetriebe 61 Autohaus Schillinger, Consolar 63 Volksbank Freiburg 64 Tesa 65 SYS Systemfi

Wirtschaft im Südwesten 5 | 200988

MIT SPITZER FEDER

CuRRywuRST, ZuM MITnEhMEn Die große und für Ortsunkundige eher laby-rinthartige Welt des Rechts lässt sich – das ist doch schon mal was – in zwei große Gruppen teilen. In die erste fallen alle die Gesetze, Ver-ordnungen und Direktiven, die eine Antwort der Gesellschaft auf ein bestimmtes Problem geben. Die zweite Gruppe dagegen besteht aus Gesetzen, die selbst das Problem sind.

Über die Anteile soll hier höflich ge-schwiegen werden. Die viel spannendere Antwort auf die Frage, woran man erken-nen kann, welches Recht in welche Gruppe gehört, ist dagegen überraschend einfach: Man denke sich einfach das Gesetz weg. Ist das Problem dann immer noch da, befindet man sich in der ersten Klasse, ist das Problem dagegen verschwunden, war es ganz offen-sichtlich die Regelung selbst.

Und los geht’s. Scheidungsrecht? Ist die Antwort auf ein echtes Problem. Es abzu-schaffen wäre kein wirklicher Beitrag zur Sta-bilität von Ehen. Also: erste Klasse. Mietrecht? Genauso. Arbeitsrecht? Richtig. Steuerrecht? Oh, oh, oh.

Nehmen wir doch die Umsatzsteuer. Die Umsatzsteuer ist eine indirekte Steuer, weil der, der sie zahlt (der Unternehmer) nicht der ist, der sie bezahlen muss (der Verbraucher). Aus demselben Grund ist sie – wirtschaft-lich gesehen – auch eine Verbrauchsteuer, was Freunde der sozialen Gerechtigkeit mit Skepsis erfüllt, weil arm und reich in etwa gleichviel essen und trinken und feiern und somit derselben steuerlichen Belastung aus-gesetzt sind.

Das hat auch Vater Staat erkannt und deshalb zwei Umsatzsteuersätze eingeführt; einen normalen, der es auf stolze 19 Prozent gebracht hat, und einen ermäßigten, der bei 7 Prozent hängen geblieben ist, der „sozialen Ausgewogenheit“ wegen. Weil das Fressen (nicht nur) vor der Moral kommt, gibt’s die sieben Prozent für Lebensmittel, weil auch das Hirn Nahrung braucht, gibt’s die sieben Prozent auch für Zeitungen und Zeitschriften, und weil der Öh-peh-en-vau in Deutschland eh was für die weniger Begüterten ist, wird auch er nur ermäßigt zur Kasse gebeten.

Alles, was danach kommt, darf getrost als Stück aus dem Tollhaus gelten. Oder als Musterbeispiel einer Gesetzgebung der

zweiten Klasse. Es geht um nicht weniger als die Erfassung der gesamten Welt der Waren und Dienstleistungen, Stück für Stück, und ihre Zuordnung zu den beiden Steuerklas-sen. In „Anlage 2 zu § 12 Abs. 2 Nr. 1 und 2 UmStG“.

Dass das Hausschwein ermäßigt be-steuert wird, das Wildschwein nicht, mag noch einleuchten. Schnipo für alle, wird sich jedenfalls der sozialdemokratische Gesetzgeber gedacht haben, Wild-schweinbraten gibt’s nur bei Familie Besserverdiener und die soll mal ruhig löhnen. Krabben, Shrimps, Garnelen zu 7 Prozent, Hummer und Langusten zu 19 Prozent – auch das trifft noch die soziale Realität, schließlich gibt’s den Krimsekt dazu auch schon bei Aldi.

Etwas schwieriger nach-zuvollziehen ist die Trennung von Tomatensaft (7 Prozent) und Tomatensoße (19 Pro-zent), von Tierfutter (7 Pro-zent) und Medikamenten (19 Prozent) und nachge-rade enigmatisch wird es bei Bilder- und Malbü-chern. Die nämlich wer-den ermäßigt besteuert, es sei denn, mehr als 50 Prozent der Seiten sind mit Bildern oder Vorla-gen zum Ausschnippeln versehen, dann hagelt es die 19 Prozent.

Klare Diskriminierung des eher moto-risch begabten Nachwuchses oder ganz nor-maler Irrsinn? Vieles spricht für letzteres, je-denfalls, wenn man einen Blick ins Tierreich wirft. Da gibt es den ermäßigten Steuersatz für Stuten, Hengste und Wallache. Umsatz-steuerlich privilegiert bleibt es auch, wenn der Eselhengst mit der Pferdestute oder der Pferdehengst mit der Eselstute zu gemein-samem Elternglück finden, während der Esel selbst der uneingeschränkten Umsatzsteuer-pflicht unterliegt. Jedenfalls, so lange er lebt. Erst in Wurstform findet er wieder den Weg in die steuerliche Vorzugsbehandlung.

Apropos Wurst. Nur Insider wissen, wie haarscharf die Trennlinie zwischen normaler und ermäßigter Umsatzsteuer an der Curry-wurst vorbeiläuft. Neugierig? Hier gibt’s eine grobe Orientierung:

Es kommt drauf an, ob die Wurst eine Lieferung (ermä-

ßigter Steuersatz) oder eine sonstige Leistung (Umsatz-steuernormalsatz) darstellt. Braten, schneiden, Curry drauf, ab auf den Papier-teller, Plastikgabel dazu, Senf, Ketchup, Majo, alles unschädlich, alles geregelt,

sieben Prozent und der Fiskus ist zufrieden.

Vorsicht ist aber geboten, wenn da noch ein Stehtisch, in der

Sprache der Ordnung „Verzehrein-richtung“ genannt, bereitsteht. Dann,

nein, falsch geraten! Dann sind noch nicht die 19 Prozent fällig, dann, genau, kommt es nochmal darauf an.

Eigentlich liegt in diesem Fall zwar eine „sonstige Leistung“ vor, die mit

dem Normalsatz besteuert wird, aber zwingend ist das nicht. Weil im Rechts-staat alles Recht ist, hat das Bundesfi-nanzministerium mit Rundschreiben vom 16. Oktober 2008 klargestellt, dass auch Currywürste zwischen Stehtischen um-satzsteuerlich begünstigt sind, wenn diese „tatsächlich nicht genutzt“ werden – die Tische, nicht die Wurst – weil die Spei-sen „zum Mitnehmen“ abgegeben wurden. Aber nur dann.

Wer darauf achtet, wird den Stehtisch künftig freundlich ignorieren und den ob-ligaten öffentlichen Wurstverzehr unserer Fernsehkommissare mit anderen Augen sehen. Und er wird die Wirte verstehen, die mit dem Segen der EU fordern, den ermäßigten Steuersatz für alle gastrono-mischen Leistungen gelten zu lassen.

Vielleicht wird er aber auch den Indus-trie- und Handelskammern zustimmen, die der Meinung sind, das ganze Umsatzsteu-errecht gehöre einer gründlichen Reform unterzogen.

Weil es selbst das Problem ist. mx

2009_05-10_SpitzeFeder.indd 88 22.04.2009 16:05:14