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Industrie- und Handelskammern Hochrhein-Bodensee Schwarzwald-Baar-Heuberg Südlicher Oberrhein Landesliste zum Bundesverkehrswegeplan DIE STRASSEN UND DAS LIEBE GELD JUNGE VERBINDUNG Neue zollfreie Straße zwischen Weil und Lörrach ALTE FIRMA Technische Textilien Lörrach stellt seit 175 Jahren Stoffe her NOVEMBER 2013 NEUER SCHWUNG Herbstumfrage zur Konjunktur zeigt steigende Erwartungen

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Industrie- und Handelskammern Hochrhein-Bodensee Schwarzwald-Baar-Heuberg Südlicher Oberrhein

Landesliste zum Bundesverkehrswegeplan

Die strassen

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junge verBinDungNeue zollfreie Straße zwischen Weil und Lörrach

aLte firmaTechnische Textilien Lörrach stellt seit 175 Jahren Stoffe her

novemBer 2013

neuer schwungHerbstumfrage zur Konjunktur zeigt steigende Erwartungen

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EDITORIALUlrich Plankenhorn

Leitender Redakteur

Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013 1

L iebe Leserinnen, liebe Leser,

alle zehn bis fünfzehn Jahre wird in einem vielstufigen Prozess ein neuer Bundesverkehrswegeplan erstellt. Dafür arbeiten die Länderverkehrsminis-terien dem Bundesverkehrsministerium zu. Kürzlich hat nun das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg dem Bund eine Liste von 159 Projekten – davon 35 im Regierungsbezirk Freiburg – zugeleitet, die aus seiner Sicht bis 2030 gebaut werden sollten. Wie während der vergangenen Jahrzehnte üblich, wird nach dem bisherigen Finanzierungsmodus etwa die Hälfte des Geldes für den Bau fehlen. Es gibt verschiedene Vorstellungen und Modelle, wo dieses Geld herkommen soll. Eines haben zwei Verkehrs-spezialisten für den Baden-Württembergischen IHK-Tag erarbeitet. Die Liste und das Modell sind Gegenstand unseres Titelthemas ab Seite 6.

Nach einer Abflachung der Konjunkturkurve im Winter und Frühjahr deutet die jüngste Umfrage der IHK zur Wirtschaftslage in der Region wieder auf einen Anstieg hin. Auch die Erwartungen für die nächsten Monate sind positiver als in den vergangenen Erhebungen. Probleme bleiben das Gewinnen von Fachkräften sowie die Rohstoff- und Energiepreise (Seite 28).

Wie anpassungs- und wandlungsfähig und damit erfolgreich die Wirtschaft im Südwesten ist, hat sich in diesem Sommer und Herbst an einer ungewöhnli-chen Häufung von Firmenjubiläen gezeigt: 50, 100, 125, 175 Jahre und noch älter sind keine Seltenheit. Drei Beispiele in dieser Ausgabe unserer Zeitschrift sind Isgus in Villingen-Schwenningen (125 Jahre), Raimann in Freiburg (150) und die Technischen Textilien in Lörrach (175), mit deren Porträt unsere Rubrik Firmen beginnt (ab Seite 42).

Dass Wirtschaft von Menschen gemacht wird, zeigen wir mit unserer Rei-he „Kopf des Monats“. Dieses Mal porträtieren wir Marianne Mack, „First Lady“ des Europa-Parks in Rust, die den Förderverein Santa Isabel e.V. für Bedürftige ins Leben gerufen hat (Seite 54).

Viel Spaß beim Lesen.

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Wirtschaft im Südwesten 11 / 20132

Bundesverkehrswegeplan

DIE LISTE DES LANDESEine Liste mit 159 Projekten, davon 35 im Regierungsbezirk Freiburg, hat das Land kürzlich für den Bundesverkehrswegeplan 2015 nach Berlin weitergeleitet. Eine zeitliche Priorisierung der Vorhaben will Baden-Württemberg im November nachreichen. Wie immer geht es um die Finanzierung. Dazu hatte der Baden-Württembergische IHK-Tag im Frühjahr ein Gutachten vorgelegt. SEITE 6

REGIOREPORT

Die Herbstumfrage der IHK unter

ihren Mitgliedsbetrieben zeigt: Die

Erwartungen steigen, die Konjunktur

kommt wieder in Schwung. SEITE 28

GEWERBEFLÄCHENWeniger als gedachtDie Bundesregierung will den Flächenver-brauch deutlich reduzieren. Industrie und Gewerbe gelten oft als Schuldige für den sogenannten Flächenfraß. Doch die Statistik bestätigt dieses Bild nicht. SEITE 14

NOVEMBER

Neckar

A 81

B 14

Bundesautobahnen (Nummer der BAB)Bundesstraßen (Nummer der BStr.)Fernstraßen außerhalb Baden-WürttembergRegierungsbezirksgrenzenLandesgrenze Baden-WürttembergBundesgrenzeFlüsse (Gewässer)

Wohnplätze bis 25 000 EinwohnerWohnplätze über 25 000 Einwohner

Unzerschnittene Verkehrsarme Räumeüber 100km2 Größe (2000)

Neckar

A 81

B 14

Landeskonzept für die Fortschreibungdes Bedarfsplans für die Bundesfernstraßen

Stand Oktober 2013

Transeuropäische Netze (TEN-Netze)

großräumige Verbindungen (VFS I-Netze)

hochbelastete Achsen (DTV >10 000 KFZ/24h), + 1 Abschnitt >15 000 KFZ/24h)

Anzumeldende Maßnahmen der Bau-steine I und II

Anzumeldende Maßnahmen Baustein III

Neckar

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Neckar

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Der Gesamtaufl age dieser Ausgabe liegt ein Supplement Salesforce der MuP-Verlag GmbH in München bei.Ebenfalls ist ein Prospekt der Haufe-Lexware GmbH & Co. KG in Freiburg beigeheftet. Der Ausgabe Schopfheim ist ein Flyer der resin GmbH + Co. in Binzen beigelegt.

REGIO

NOVEMBER

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Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013 3

INHALT

Themen der Titelseite

EventNow12_Anz_IHK_185x21_DV.indd 10 10.12.12 09:54

KOPF DES MONATSMarianne MackDie First Lady im Europa-Park will andere Menschen an ihrem Glück teilhaben lassen und setzt sich mit ihrem Verein „Santa Isa-bel e.V.“ für Kinder und Familien in Not ein. SEITE 54

Seit 1838 produziert die Lörracher Tuchfabrik, die seit 1986 Technische Textilien Lörrach heißt, Stoffe vor allem für die Industrie. SEITE 42

ZOLLFREIE Freie Fahrt zwischen

Lörrach und WeilSeit Anfang Oktober können Autos auf der soge-nannten Zollfreien Straße von Lörrach nach Weil

am Rhein fahren und ohne Zollformalitäten das Schweizer Territorium zwischen den zwei

badischen Städten passieren. SEITE 20

4 PANORAMA

6 TITEL

10 RECHT

12 STEUERN

14 STANDORT

16 UMWELT

17 ARBEITSWELT

18 INNOVATION

19 INTERNATIONAL

20 VERKEHR

23 MESSEN

25 REGIO REPORT

42 FIRMEN Technische Textilien Lörrach [42] Winzergenossenschaf-

ten Baden [44] Raimann [46] Landhotel Alte Post [47] Rothaus [48] Regionale Brauereien, Armbruster [49]

Busch Vakuumtechnik [50] Isgus [51] Garant, VascoMed [52]

54 PERSONALIEN Kopf des Monats: Marianne Mack Reinhard Krumm, Frank Peter Rottenecker Dominika

Schuler Martin Claßen Rainer Schüle Christian Gerard

55 IMPRESSUM

58 GRÜNDER Nathalie Moureaus Reisebüro Smile

65 BÖRSEN

68 BÜCHER

72 MIT SPITZER FEDER

VIEL STOFF175 Jahre Technische Textilien Lörrach

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Wirtschaft im Südwesten 11 / 20134

PANORAMA

neue runDfunKBeItrÄge

Unternehmen bezahlen mehrUnternehmen im Land müssen aktuell durchschnittlich 38 Prozent mehr Rund-funkbeiträge zahlen als vor einem Jahr. Das hat eine Umfrage der baden-württembergischen IHKs, an der sich 1.800 Betriebe beteiligt haben, ergeben. Grund hierfür sind die neuen Regelungen zur Berechnung von Rundfunk-beiträgen. Zum Jahresbeginn waren neue Beiträge eingeführt worden. Den Rückmeldungen zufolge ist das produzierende Gewerbe am stärksten von der Erhöhung betroffen – es kommt auf eine Steigerung von über 80 Prozent. Nur im Beherbergungsgewerbe ist ein Rückgang zu verzeichnen. bwihk

BerufSOrIentIerungStag

Grüne JobsBeim „Green Day“ am 12. November 2013 geht es rund um Berufe aus den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz. Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen haben an diesem bundesweit ausgeschrie-benen Tag die Möglichkeit, sich Schülern vorzustellen und für ihre Tätigkeitsfelder zu werben. Angesprochen werden sollen Schü-ler der Klassen 8 bis 13. Das Projekt „Green Day – Schulen checken grüne Jobs“ wird von der Zeitbild Stiftung realisiert und vom Bundesumweltministerium aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert. Der „grüne“ Berufsbildungstag fi ndet zum zweiten Mal statt. Die Teilnahme ist kosten-los, Interessierte können sich auf der Green Day-Internetseite unter dem folgenden Link weitergehend informieren und registrieren. Fragen beantwortet das Green Day Team un-ter der Telefonnummer 030 30307070. ew

www.greenday2013.de/veranstaltung-eintragen

GEWERBLICHE WIRTSCHAFT IN ZAHLEN 2013unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten

Kreis, Land, Betriebe Beschäftigte Umsatz Ausland

IHK- und Regierungsbezirk (in 1000) (in Mio euro) (in Mio euro)

Juni Juli August Juni Juli August Juni Juli August Juni Juli August

Stadtkreis Freiburg 43 43 43 9 9 9 191 191 172 112 115 102

Breisgau-Hochschwarzwald 90 90 90 16 16 16 268 283 234 148 146 114

emmendingen 64 64 64 11 12 12 173 181 153 101 103 83

Ortenaukreis 210 210 210 43 43 43 982 974 902 434 394 380

Südlicher Oberrhein 407 407 407 79 80 80 1613 1629 1461 794 758 679

Rottweil 107 107 107 19 19 19 373 402 315 185 198 139

Schwarzwald-Baar-Kreis 144 145 145 25 25 26 440 401 332 213 148 123

Tuttlingen 124 124 124 26 27 27 452 486 360 229 249 180

Schwarzwald-Baar-Heuberg 375 376 376 71 72 72 1266 1289 1007 627 596 442

Konstanz 77 77 77 16 16 16 437 439 416 226 225 224

lörrach 93 93 93 18 18 18 399 407 360 232 236 199

Waldshut 56 56 56 12 12 12 253 265 226 88 96 70

Hochrhein-Bodensee 226 226 226 46 46 47 1089 1112 1002 547 557 493

Regierungsbezirk Freiburg 1008 1009 1009 196 198 198 3968 4029 3470 1968 1911 1614

Baden-Württemberg 4312 4311 4306 1081 1093 1095 25170 26174 22444 13696 14169 11984

Quelle: Statistisches landesamt Baden-Württemberg, die Angaben sind gerundet und ohne Gewähr (WiS 11/2013)

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5Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

VERBRAUCHERPREIS-INDEX

Deutschland September 2013

106,1 + 1,4 %

Index Veränderung zum Vorjahr

105,7 + 1,2 %

Baden-Württemberg September 2013

Basisjahr 2010=100Quelle: Statistisches landesamt (Angaben ohne Gewähr)

hanDytarIfe In Der eu

Große UnterschiedeHandynutzer in der Europäischen Union zahlen für die gleichen Dienste sehr unter-schiedliche Preise. Den größten Preisun-terschied gibt es bei Inlandsgesprächen: Zwischen Litauen, dem Land mit den niedrigsten Tarifen, und den Niederlan-den, dem teuersten Land, beträgt der Unterschied 774 Prozent. Das geht aus einer Statistik der Europäischen Kommis-sion hervor. Derartige Preisunterschiede lassen sich nicht durch Unterschiede in der Qualität, bei den Kosten für die Erbrin-gung der Dienstleistung oder die unter-schiedliche Kaufkraft der Verbraucher in den betreffenden Ländern erklären. Bei anderen Arten grundlegender Waren und Dienstleistungen gibt es auf dem europä-ischen Binnenmarkt wesentlich geringere Preisunterschiede. So kostet zum Beispiel ein Liter Milch in der EU zwischen 0,69 und 0,99 Euro – ein Preisunterschied von 43 Prozent. Bei Produkten, die nur gele-gentlich angeschafft werden, wie iPads, beträgt der Preisunterschied innerhalb der EU lediglich 11 Prozent. dihk

42. ernSt-SchneIDer-preIS

IHKs zeichnen Journalisten ausMit dem Ernst-Schneider-Preis ehren die deutschen IHKs jährlich Journalisten aller Mediensparten für herausragende Arbeiten im Ressort „Wirtschaft“. Auch Autoren der Badische Zeitung zählten in den vergangenen Jahren zu den Preisträgern. Die Gewinner in diesem Jahr sind in der Kategorie: „Wirtschaft Online“ der Jahrgang 2010 der Kölner Journalistenschule in Ko-operation mit dem Kölner Stadt-Anzeiger („NeunKW – die Energiewende im Rheinland“); „Wirtschaft in regionalen Printmedien“ Nora-Maria Miethke („Frau, Firma & Familie“, Sächsische Zeitung); „Wirtschaft in überregionalen Printmedien“ Dirk Kurbjuweit, Christoph Pauly, Jan Puhl, Mathieu von Rohr, Christoph Scheuermann, Christoph Schult („Die Kuhhändler“, der Spiegel); „Förderpreis für Nachwuchsjournalisten“ Pierre-Christian Fink (frei für „Zeit“); „Hörfunk Kurzbeitrag“ Kerstin Hilt („7. Oktober 1952: Patent für den Strich-code“, WDR); „Hörfunk Große Wirtschaftssendung“ Eleni Klotsikas („Odyssee im Euroraum: Griechenlands Irrfahrten – Warum sie lange andauern werden“, WDR“); „Fernsehen Kurzbeitrag“ Steffen Clement („Nullrunde 2012 – Wer beim satten Lohnplus nur zuschaut“, ARD/hr); „Fernsehen Große Wirtschaftss-endlung“ Klaus Stern („Versicherungsvertreter. Die erstaunliche Karriere des Mehmet Göker“, ARD/WDR); „Technik“ – Preisteilung zwischen Birgit Tanner, Mira Thiel („Stahlkrieg an der Ruhr“ und „Siegeszug der Düsenjets“, ZDF) so-wie Till Krause („Smartphones – Spionage in der Hosentasche“, BR); „Innovati-on“ Eckhard Buddruss, Jürgen Eustachi, Klaus Hofter, Olaf Lismann, Hermann Mosch-Klein und Judith Schäfer (die Serien-Idee „Wirtschaftswandern“, „Die Rheinpfalz“). Insgesamt wurden 60.000 Euro ausgelobt. Einsendeschluss für den Ernst-Schneider-Preis 2014 ist der 17. Januar 2014. wis

Die Gewinner bei der Preisverleihung im Oktober in Gelsenkirchen.

WeInjahrgang 2013

Zum Wohl!Die Qualität des diesjährigen Weines wird vom Badischen Weinbauverband optimistisch ein-geschätzt. Die Erntemenge dürfte in Baden bei circa einer Million Hektoliter liegen, heißt es – und damit etwas unter dem Vorjahr. Mun-den ließen es sich die frisch gekürte Badische Weinprinzessin Marie-Luise Wolf, die Badische Weinkönigin Aurelia Warther und die Badische Weinprinzessin Vanessa Wolff (von links). ew

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6 Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

TiTel

Der Bundesverkehrswegeplan enthält Straßen-, Schienen- und Wasser-straßenprojekte des Bundes. Er ist

ein Rahmenprogramm und Planungsinst-rument und gilt in der Regel für 10 bis 15 Jahre, dieses Mal von 2015 bis 2030. Alle Bundesländer reichen derzeit ihre Konzep-te ein. Bis 2015 will dann das Bundesver-kehrsministerium den Plan nach Nutzen-Kosten-Verhältnis, städtebaulicher und raumordnerischer Bedeutung, Engpass-beseitigung und Umweltbetroffenheit be-werten. Die Ergebnisse werden in einem Referentenentwurf zusammengefasst, zu dem wiederum die Länder Stellung nehmen. Für 2016 wird der Kabinettsbe-schluss der Bundesregierung erwartet.

In diesem Plan werden die Projekte nach den Dringlichkeitskategorien Vordinglicher Bedarf+ (VB+), Vordringlicher Bedarf (VB) und Weiterer Bedarf (WB) aufgeführt sein.Nach den derzeitigen Vorstellungen des Bundes sollen von den insgesamt zur Verfügung stehenden Mitteln zunächst einmal Erhaltungsmaßnahmen fi nanziert werden, deren Finanzierungsvolumen ist allerdings noch unklar. Von den verbleiben-den Mitteln sollen 50 Prozent für Straßen, 41 Prozent für die Schiene und neun Pro-zent für das Wasser verwendet werden. Vom Straßenanteil wiederum sollen 70 Prozent in Autobahnen sowie autobahn-ähnliche Bundesstraßen und 30 Prozent in sonstige Bundesstraßen gelenkt werden.

DIE STRASSEN

Anfang Oktober hat das Landesverkehrsministerium eine Liste von Projekten für Autobahnen und Bundesstraßen an das Bundesverkehrs-ministerium weitergeleitet, die aus Sicht des Landes in den für 2015 vorgesehenen Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden sollen. Vorausgegangen war ein mehrstufi ger Prozess (wir berichteten in unserer Juni-Ausgabe) mit Beteiligung der Regionen. Die Liste um-fasst 158 Projekte (103 Neubauten und 55 Ausbauten), darunter 35 im Regierungsbezirk Freiburg. Eine zeitliche Priorisierung der Projekte will das Land im November nachreichen. Knackpunkt ist wie immer die Finanzierung. Dazu hat der Baden-Württembergische IHK-Tag im Frühjahr ein Gutachten vorgelegt.

Landesprojekte für den Bundesverkehrswegeplan 2015

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DIE STRASSEN

Anfang Oktober hat das Landesverkehrsministerium eine Liste von Projekten für Autobahnen und Bundesstraßen an das Bundesverkehrs-ministerium weitergeleitet, die aus Sicht des Landes in den für 2015

Landesprojekte für den Bundesverkehrswegeplan 2015

DAS LIEBE GELD

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7Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

Bundesfernstraßen im Regierungsbezirk Freiburg und

die für den Bundesverkehrs-wegeplan 2015 eingereichten

Projekte (Kästchen), siehe auch Tabelle auf der nächsten Seite.

Die Projekte wurden eingereicht nach folgenden Leitlinien: Ab-

wicklung von transeuropäischen Verkehren, vorwiegend auf Au-tobahnen (Baustein I), Verkehre auf Hauptachsen bündeln (Bau-

stein II), einzelne Maßnahmen mit hohem Entlastungpotenzial

(Baustein III).

Seit Jahrzehnten hat der Bundesverkehrs-wegeplan den Charakter einer Wunschlis-te. Wirkliche Chancen gebaut zu werden haben, von Einzelfällen abgesehen, eigent-lich nur die Projekte im vordringlichen Be-darf und auch hier nur ein kleiner Teil. So sind in Baden-Württemberg aus dem lau-fenden Bundesverkehrswegeplan (gültig seit 2003) rund 230 Maßnahmen, davon 74 im vordringlichen Bedarf, noch nicht realisiert. Und nur ein Drittel der Maßnah-men des vordringlichen Bedarfs wurde umgesetzt. Das Finanzvolumen der noch nicht realisierten Maßnahmen beläuft sich auf 10,6 Milliarden Euro. Vielen anderen Bundesländern geht es ähnlich. Deshalb wird gerne nach dem Prinzip verfahren,

möglichst viele Projekte einzureichen, um dann auch ein möglichst hohes Maß im nächsten Bundesverkehrswegeplan unter-zubringen. Die neue Landesregierung war bemüht, realistische, absehbar finanzier-bare Maßnahmen zu melden. Ein großer Teil der Maßnahmen aus dem alten Bun-desverkehrswegeplan wurde übernom-men, einige neue kamen hinzu (Liste siehe Seite 8 und Karte oben). Dennoch kosten auch die jetzt in den Pool aufgenommenen 159 Maßnahmen nach derzeitigen Berech-nungen 9,4 Milliarden Euro. Dies würde bei einer Laufzeit des Planes von 15 Jah-ren jährliche Mittelzuweisungen in Höhe von circa 600 Millionen Euro vorausset-zen. Tatsächlich hat der Bund aber in

Neckar

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Bundesautobahnen (Nummer der BAB)Bundesstraßen (Nummer der BStr.)Fernstraßen außerhalb Baden-WürttembergRegierungsbezirksgrenzenLandesgrenze Baden-WürttembergBundesgrenzeFlüsse (Gewässer)

Wohnplätze bis 25 000 EinwohnerWohnplätze über 25 000 Einwohner

Unzerschnittene Verkehrsarme Räumeüber 100km2 Größe (2000)

Neckar

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Landeskonzept für die Fortschreibungdes Bedarfsplans für die Bundesfernstraßen

Stand Oktober 2013

Transeuropäische Netze (TEN-Netze)

großräumige Verbindungen (VFS I-Netze)

hochbelastete Achsen (DTV >10 000 KFZ/24h), + 1 Abschnitt >15 000 KFZ/24h)

Anzumeldende Maßnahmen der Bau-steine I und II

Anzumeldende Maßnahmen Baustein III

Neckar

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Neckar

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8 Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

TiTel

Stand 30. September 2013, Quelle: Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg

Baden-Württemberg zwischen 2002 und 2011 nur 230 Millionen Euro jährlich ausgegeben und nach den derzeitigen Fi-nanzierungsmöglichkeiten ist mehr nicht zu erwarten, vielmehr eher das Gegen-teil. Nur ein Drittel der Maßnahmen wird danach finanzierbar sein. Daraus folgt für das Land, dass es unter den beim Bun-desverkehrsministerium eingereichten Maßnahmen eine Priorisierung durchführt. Diese läuft derzeit. Zwischenlösungen wie dreistreifiger Ausbau und Telema-tik werden überprüft. Man wird sich an der zeitlichen Priorisierung der baureifen Bundesfernstraßen, die 2012 erarbeitet wurde, orientieren. In dieser Liste sind der Ausbau der B 33 zwischen Konstanz Lan-deplatz und Allensbach West sowie die Ortsumgehung Winden für den Zeitraum ab 2015/16 enthalten sowie mittelfristig die Ortsumgehungen Behla, Grenzach und Wyhlen. Bei der Priorisierung geht das Land nach den Kriterien Kosten, Ver-kehrssicherheit, Verkehrsfluss, Wirkung Mensch und Wirkung Umwelt vor. Der Bund muss sich an diese (Landes-) Liste allerdings nicht halten.

FinanzierungsmöglichkeitenVor dem Hintergrund des seit vielen Jah-ren anhaltenden Investitionsstaus, zu dem mit der Alterung des bestehenden Netzes ein fortlaufender Substanzverlust tritt, ge-rät die Finanzierung der Bedürfnisse mehr und mehr ins Blickfeld. Zwar spülen ver-kehrsbezogene Abgaben wie die Energie-steuer und die Kfz-Steuer mehr als 50 Mil-liarden Euro pro Jahr in die Staatskasse, diese sind jedoch nicht zweckgebunden, sondern gehen in andere Bereiche. Zur Zeit, das machten die Professoren Tobias Bernecker (Hochschule Heilbronn) und Frank Fichert (Fachhochschule Worms) in einem Gutachten für den Baden-Württembergischen IHK-Tag im Frühjahr diesen Jahres deutlich, braucht man im Jahr zehn bis zwölf Milliarden Euro, um die Straßen zu erhalten, zu unterhalten sowie Neu- und Ausbauten in Deutsch-land realisieren zu können. Es stehen aber nur rund sechs Milliarden Euro zur Ver-fügung. Es gibt also eine Deckungslücke von ebenfalls sechs Milliarden Euro. Wie aber diese Lücke füllen? Grundsätzlich ist das über ein steuerfinanziertes Vorgehen,

EINGEREICHTE PROJEKTE IM REGIERUNGSBEZIRK FREIBURGRB Straße Projektbezeichnung Bautyp1 Projekt Nr.

Bund Anmerkungen2

FR A 5 AS OffenburgS - AS Freiburg-Mitte,- AS Offenburg/S -AS Teningen- AS Teningen -AS Freiburg/M

46BB A5-G50-BW AS Teningen -AS Frei-burg-N: TSF als Zwis-chenlösung möglich; VP

FR A 5 Freiburg/M -Bad Krozingen 46BB A5-G60-BW Als Ergebnis des Gut achtens Abschnitt Bad Krozingen -Bgr. D/CH heraus genommen: Ka pazität ausreichend; VP

FR A 98 Rheinfelden/Karsau - Waldshut-Tiengen - Rheinfelden/Karsau -Schwörstadt - Schwörstadt -Murg - Murg -Hauenstein - Hauenstein -Waldshut-Tiengen

04KB A98-G10-BW Die Bezeichnung A 98 ist vorläufig. Die An-zahl der Fahrstreifen (2, 3 oder 4) und die Wid mung der Straße (A 98 oder B 34) sind noch offen; VP

FR A 860 Stadttunnel Freiburg 04KK A 8 6 0 - G10 -BW

VP

FR B 14 Rottweil bis Tuttlingen -OU Spaich-ingen -OU Rietheim-Weilheim

02KK B14-G40-BW

FR B 14 Verlegung bei Stockach (OU Stock-ach)

02KK B14-G50-BW

FR B 27 OU Jestetten 02KK B27-G90-BW FR B 27 Donaueschingen -Hüfingen 24KB B27-G20-BW FR B 27 / B

314 Donaueschingen -Waldshut-Tiengen -OU Behla -OU Zollhaus -OU Randen -OU Grimmelshofen

02KK B 2 7 / B 3 14 -G90-BW

FR / TÜ

B 27 OU Neukirch -Balingen -OU Neukirch (FR) -OU Schömberg (TÜ) -Dottern-hausen (K 7132) Balingen/S (TÜ)

02KK B27-G40-BW Gesamtprojekt läuft im RB Tübingen

FR B 31 Breisach (Bgr. D/F) -AS Freiburg/M, (2. BA)

02KK B31-G30-BW VP

FR B 31 Kirchzarten -B 500 / Hinterzarten -OU Hinterzarten -Kirchzarten -Bu-chenbach -OU Falkensteig (Falk-ensteigtunnel) -OU Falkensteig (Hirschsprung tunnel)

04KK B31-G40-BW VP

FR B 33 A 5 -Elgersweier 02KK B33-G20-BWFR B 33 Allensbach/W -Konstanz Waldsied-

lung 24KK B33-G30-BW VP

FR B 33 OU Haslach (2 Varianten) 02KK B33-G40-BW B33-G41-BW

FR B 33 OU Gutach 02KK B33-G50-BWFR B 34 Grenzach -Wyhlen -OU Grenzach

-OU Wyhlen 02KK B34-G10-BW

FR B 34 OU Oberlauchringen 02KK B34-G20-BWFR B 294 OU Winden 02KK B29 4 - G4 0 -

BWFR B 311 OU Immendingen (2 Varianten) 02KK B311-G60-BW

B311-G60-BWFR B 317 Lörrach -Schopfheim 24KK B312-G10-BW VPFR B 415 Verlegung Lahr -Lahr/Reichenbach

(OU) 02KK B415-G10-BW

FR B 462 OU Schramberg 02KK B462-G30 BWFR B 523 Villingen -Schwenningen, 2. BA 02KK B523-G10-BW

1 Der vierstellige Code setzt sich dabei wie folgt zusammen: 1. Stelle: Anzahl der vorhandenen Fahrstreifen, 2. Stelle: Anzahl der künftigen Fahrstreifen, 3. Stelle: vorhandene Standstreifen (B: beidseitig vorhanden; K: keine vorhanden), 4. Stelle: künftige Standstreifen.2 Berücksichtigung des Anhörungsergebnisses und des Gutachtens zu Zwischenlösungen (Dreistreifigkeit und temporäre Seitenstreifenfreigabe (TSF)). Rot markiert: Gegenüber dem Entwurf der Liste (März 2013) neu aufgenommene und geänderte Maßnahmen. VP steht als Hinweis für zu beachtende Verlagerungpotentiale, die sich durch Ausbau anderer Verkehrsträger ergeben. Im RB Freiburg betrifft dies insbesondere: Rheintalbahn, Breisgau-S-Bahn, Hochrheinbahn, SPNV Wiesental, Schwarzwaldbahn/Seehas.

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also höhere Steuern für Kfz und Energie zu bewerkstelligen, oder aber über ein gebührenfi nanziertes Modell. Die Au-toren des Gutachtens bevorzugen das Zweitere: Immer vorausgesetzt, dass die Mittel auch zweckgebunden verwendet werden, wäre es fl exibel hinsichtlich der Entfernung (über eine Maut) oder hin-sichtlich der Zeit (Vignette). Man kann die mit Gebühren zu belastenden Fahrzeuge auswählen (beispielsweise Pkw, leichte Lkw, schwere Lkw) und man kann das ge-bührenpfl ichtige Straßennetz (Autobahn, Bundesstraßen und andere) festlegen.Bei einer Autobahn-Vignette, so errech-neten Bernecker und Fichert für den IHK-Tag, kämen mit einer Pkw-Jahresvignette von 114 Euro und einer Jahresvignette für kleinere Lkw (weniger als zwölf Tonnen) von 572 Euro insgesamt 5,9 Milliarden Euro im Jahr zusammen. Zusammen mit den Einnahmen aus der bereits heute er-

hobenen fahrleistungsabhängigen Maut für Lkw ab 12 Tonnen wäre damit die Finanzierungslücke geschlossen. Und wollte man nicht alle Projekte bauen, so würden sogar noch Mittel für alternati-ve Verkehre wie Bahn und Schiff frei. Zu ähnlichen Ergebnissen käme man mit einer Autobahnmaut für Pkw zwischen 2,9 und 6,2 Cent oder aber mit einer Kern-netzmaut (die neben den Autobahnen 20 Prozent der Bundesstraßen betreffen würde) von 2,6 bis 3,3 Cent. upl

Anmerkung der Redaktion: Die Quellen für diesen Artikel sind Vorträge von Jürgen Kaiser,

(Leiter der Straßenplanung beim Regierungs-präsidium Freiburg) und Tobias Bernecker

(Hochschule Heilbronn) vor den Verkehrsaus-schüssen der IHKs Schwarzwald-Baar-Heuberg

und Südlicher Oberrhein.

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10 Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

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Preisanpassungsklauseln

Je nach Vertrag und Produkt maßschneidern

Preisanpassungsklauseln dienen dem Zweck, das Verhältnis von Preis und

Leistung bei längerfristigen Verträgen im Gleichgewicht zu halten. In der Praxis

werden sie sowohl gegenüber Verbrauchern (zum Beispiel bei Telefonverträgen, Fernseh-

und Zeitschriftabonnements oder ähnlichem) als auch zwischen Unternehmen (etwa bei

Rahmenlieferverträgen, die eine Belieferung über einen längeren Zeitraum sicherstellen

sollen) verwendet.Wird eine Preisanpassungsklausel nicht

individuell zwischen den Vertrags-partnern verhandelt, sondern eine

Standardklausel verwendet, sind die strengen Anforde-

rungen, die an Allgemeine Geschäftsbedingungen

(AGB) gestellt wer-den, zu beachten:

Preisanpassungsklauseln müssen die Voraussetzungen und den Umfang der Preiserhöhung oder -reduzierung für den Vertragspartner „klar und verständlich“ regeln (§ 307 Abs. 1 Satz 2 BGB, sogenanntes Transparenzgebot). Nach der Recht-sprechung sind daher die entscheidenden Kostenfaktoren und deren Gewichtung bei der Berechnung des neuen Preises möglichst genau zu beschreiben. Sofern die preisändernden Faktoren im Vertrag nicht vollständig dargestellt werden kön-nen, kann die Regelung ausnahmsweise wirksam vereinbart werden, indem dem Vertragspartner ein Kündigungs- oder Rücktrittsrecht eingeräumt wird. Eine Klausel, die nur eine Preiserhöhung regelt, aber keine Preisminderung ermöglicht, ist unwirksam. Außerdem dürfen durch die Preisanpassung nur die tatsächlich angefallenen Mehrkosten an den Vertrags-partner weiter gereicht werden – das heißt, eine Klausel, die genutzt werden kann, um die Gewinnmarge zu erhöhen, ist als AGB unwirksam. Die Preisanpassungsregelung sollte daher je nach Vertragstyp und Produkt maßgeschneidert werden. Dabei ist die aktuelle Rechtsprechung zu beachten. Von diesen strengen Anfor-derungen an AGB kann nur abgewichen werden, wenn die Preisanpassungsregelung zwischen den Vertragspartnern im Einzelnen verhandelt wird. Hendrik Thies Friedrich Graf von Westphalen & Partner

Neues SEPA-Lastschriftverfahren

Auch die AGB anpassen

Ab Februar 2014 gelten durch das einheitliche europäische Zahlungssystem SEPA neue Regelungen zum Lastschrift-

verfahren. Zahlungsschuldner müssen künftig 14 Tage vor Durchführung einer SEPA-Lastschrift informiert werden, wann und mit welcher Summe ihr Konto belastet wird. Die vierzehn-tägige Ankündigungsfrist (Pre-Notifi cation) kann durch vertragli-che Vereinbarung zwar nicht ausgeschlossen, aber verkürzt wer-den, zum Beispiel auch in Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Unternehmen, die sich von ihren Kunden Einzugs- oder Abbuchungsermächtigungen (künftig: „Mandate“) erteilen las-sen, sollten deshalb ab Februar 2014 in ihren AGB regeln, dass die Pre-Notifi cation-Frist im Lastschriftverfahren verkürzt wird. Die Mindestfrist ist ein Geschäftstag (24 Stunden). Entsprechend könnten auch Musterverträge angepasst wer-den, in denen ein Lastschrifteinzug vorgesehen ist. Bei der Verhandlung von Individualverträgen, in denen Abbuchungen per Lastschriftverfahren vorgesehen werden sollen, sollte ge-gebenenfalls auf eine Verkürzung der Frist geachtet werden. Anpassungen werden auch bei bestehenden Verträgen erfor-derlich, bei denen Zahlungen zum Beispiel monatlich abgebucht werden. Hier muss, wenn eine Verkürzung der Ankündigungsfrist gewünscht wird, eigens die schriftliche Zustimmung des Ver-tragspartners eingeholt werden. Anderenfalls muss ab Februar 2014 automatisch 14 Tage vor jeder ersten Abbuchung und vor jeder Änderung eine Ankündigung erfolgen. Sven Tjarks, Friedrich Graf von Westphalen & Partner

Je nach Vertrag und Produkt maßschneidern

PLeistung bei längerfristigen Verträgen

im Gleichgewicht zu halten. In der Praxis werden sie sowohl gegenüber Verbrauchern

(zum Beispiel bei Telefonverträgen, Fernseh- und Zeitschriftabonnements oder ähnlichem) als auch zwischen Unternehmen (etwa bei

Rahmenlieferverträgen, die eine Belieferung über einen längeren Zeitraum sicherstellen

sollen) verwendet.Wird eine Preisanpassungsklausel nicht

individuell zwischen den Vertrags-partnern verhandelt, sondern eine

Standardklausel verwendet, sind die strengen Anforde-

rungen, die an Allgemeine Geschäftsbedingungen

(AGB) gestellt wer-den, zu beachten:

Rücktrittsrecht eingeräumt wird. Eine Klausel, die nur eine Preiserhöhung regelt, aber keine Preisminderung ermöglicht, ist unwirksam. Außerdem dürfen durch die Preisanpassung nur die tatsächlich angefallenen Mehrkosten an den Vertrags-partner weiter gereicht werden – das heißt, eine Klausel, die genutzt werden kann, um die Gewinnmarge zu erhöhen, ist als AGB unwirksam. Die Preisanpassungsregelung sollte daher je nach Vertragstyp und Produkt maßgeschneidert werden. Dabei ist die aktuelle Rechtsprechung zu beachten. Von diesen strengen Anfor-derungen an AGB kann nur abgewichen werden, wenn die Preisanpassungsregelung zwischen den Vertragspartnern im

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12 Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

steuern

Offenlegung von Jahresabschlüssen

Verspätung wird billiger

Die Neuregelung des handelsrechtlichen Ordnungsgeldverfah-rens hat am 20. September den Bundesrat passiert. Ziel ist

die Entlastung mittelständischer Unternehmen. Kommen Kapi-talgesellschaften ihren gesetzlichen Pflichten zur Offenlegung oder Hinterlegung des Jahresabschlusses trotz Aufforderung nicht nach, setzt das Bundesamt für Justiz ein Ordnungsgeld fest. Durch die Neuregelung sinkt das Mindestordnungsgeld von bisher 2.500 Euro auf 1.000 Euro für kleine Kapitalgesell-schaften und 500 Euro für Kleinstkapitalgesellschaften, wenn das Unternehmen die Offenlegung noch nachholt. Mindestens zwei der folgenden Schwellenwerte dürfen die Unternehmen dafür nicht überschreiten:

Kleine Kapitalgesellschaften:• 4.840.000 Euro Bilanzsumme; • 9.680.000 Euro Umsatzerlöse in den zwölf Monaten vor dem Bilanzstichtag;• 50 Arbeitnehmer im Jahresdurchschnitt.Kleinstkapitalgesellschaften:• 350.000 Euro Bilanzsumme nach Abzug des Aktiv-Fehlbetrages, • 700.000 Euro Umsatzerlöse in den zwölf Monaten vor dem Abschlussstichtag,• 10 Arbeitnehmer im Jahresdurchschnitt.

Die Neuregelung gilt für alle Geschäftsjahre, die zum 31.12.2012 oder später enden. Zudem wird der Rechtsschutz im Ordnungs-geldverfahren verstärkt, etwa durch Wiedereinsetzungsregelun-gen und die Einführung einer zweiten Instanz. Barbara Mayer, Friedrich Graf von Westphalen & Partner

Nießbrauch an Gesellschaftsanteilen

Stimmrecht ist entscheidend

Nießbrauch ist das Recht, die Nutzungen aus einem Gegen-stand zu ziehen, der einem nicht gehört. Ein Nießbrauch kann

auch an Anteilen an einer Kapital- oder Personengesellschaft eingeräumt werden. Durch Zuwendung eines Nießbrauchs kann ein Gesellschafter zum Beispiel für die Zeit nach seinem Tod dafür sorgen, dass sein Ehegatte die Gewinne aus der Gesellschaft auch erhält, ohne selbst Gesellschafter zu werden. Erbschaft-steuerrechtlich ist ein Nießbrauch der Vor- und Nacherbschaft überlegen. Nießbrauchsgestaltungen eignen sich darüber hinaus hervorragend, frühzeitig den Generationswechsel in einer Ge-sellschaft zu gestalten. Dabei übertragen die Eltern ihre Anteile schon zu Lebzeiten auf die Kinder, behalten sich jedoch den Nießbrauch vor. Der wirtschaftliche Gehalt der Anteile (Gewinne sowie Stimmrechte) verbleibt dadurch zunächst noch bei der Elterngeneration und kann etwa zur Alterssicherung beitragen. Damit bei einer Übertragung von Anteilen an einer Personenhan-delsgesellschaft (KG oder OHG) unter Nießbrauchsvorbehalt im Rahmen der Schenkungsteuer die Freibeträge und geringeren Wertansätze für Betriebsvermögen zur Anwendung kommen, muss der neue Gesellschafter (Beschenkte) als Mitunterneh-mer im steuerlichen Sinne gelten. Hierbei kommt es nach einer Entscheidung des FG Münster (Urteil vom 04.07.2013, Az. 3 K 1804/12 Erb) entscheidend auf die Stimmrechte an. Bei der Schenkung eines Kommanditanteils muss zumindest das Stimm-recht bezüglich außerordentlicher und Grundlagenge-schäfte, die den Kernbereich der Gesellschafterrechte betreffen, dem neuen Gesellschafter zustehen und darf nicht dem Nießbraucher vorbehalten bleiben. Albert Schröder Friedrich Graf von Westphalen & Partner

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Freiburg führt Bettensteuer ein

Hoteliers bereiten Klage vor

Freiburg führt als erste Stadt in Baden-Württemberg eine neue kommunale Steuer ein. Der Gemeinderat hat die Einführung ei-

ner fünfprozentige Bettensteuer auf private Übernachtungen zum 1. Januar 2014 in gewerblich betriebenen Unterkünften (Hotels, Gasthöfe, Pensionen, Jugendherberge, Ferienwohnungen, Cam-pingplätze) beschlossen. Geschäftliche Übernachtungen bleiben steuerfrei. Die Freiburger Hoteliers kündigten an, juristisch gegen die geplante Erhebung vorzugehen. Außerdem wollen sie die freiwillige Zusammenarbeit mit der Stadt, etwa beim städtischen Gastgeberverzeichnis, zurückschrauben.Die Bettensteuer, die den Übernachtungspreis um etwa drei Euro verteuert, war im Gemeinderat umstritten – Grüne, SPD, Unabhängige Listen und Grüne Alternative Freiburg stimmten dafür, CDU, FDP und Freie Wähler dagegen. Auf der Seite der Gegner stehen auch IHK und Handelsverband. Die Einführung sei angesichts der gewaltig gestiegenen Einnahmen der Stadt und mit Blick auf die aktuellen und die zu erwartenden Abgaben-belastungen der Wirtschaft nicht gerechtfertigt. „Irgendwann ist die Zitrone in der Hand ausgepresst“, warnte der Präsident der IHK Südlicher Oberrhein, Steffen Auer. kaz

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14 Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

Diese Aktion richtet sich an Kunden, die zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses weder einen bestehenden Kreditkarten- noch Kreditvertrag mit Barclaycard geschlossen haben.

Die Gesamtbodenfl ächen der Bundesrepublik Deutschland umfasst nach Angaben des Statistischen Bundesamtes von 2011 rund 357.138 Quadratkilometer. Davon nehmen

Siedlungs- und Verkehrsfl ächen 47.971 Quadratkilometer ein, dass sind 13,4 Prozent der Gesamtbodenfl äche. Allerdings ma-chen industrielle und gewerbliche Nutzungen nur einen Bruch-teil dessen aus, nämlich tatsächlich 6,8 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsfl äche und 1,2 Prozent der Gesamtbodenfl äche.Denn unter dem Begriff Siedlungs- und Verkehrsfl ächen sind alle Gebäude nebst Freifl ächen erfasst, also die Wohnhäuser mit Gärten genauso wie Flächen für Verkehr, Landwirtschaft, Erholung, Wasser, Freizeit und für Betriebe. Da Gärten, Fried-hofsfl ächen oder der Seitenstreifen der Autobahn bei der Sied-lungs- und Verkehrsfl ächenermittlung mit einberechnet werden, ist eine weitere Differenzierung geboten. Für die Berechnung der Flächeninanspruchnahme ist deshalb zu unterscheiden zwischen den tatsächlich versiegelten Flächen, also denjenigen, die von einem Haus oder einer Fabrikhalle genutzt werden und den Frei-fl ächen, die sie umgeben. Nach den Angaben der Statistischen Landesämter für 2011 liegt der Anteil der versiegelten Flächen an den Siedlungs- und Verkehrsfl ächen im Bundesdurchschnitt bei 45 Prozent. Vor diesem Hintergrund ist die Meldung der

Bodenversiegelung Gewerbe frisst

Gewerbefl ächen sind in vielen Kom-munen ein schwieriges thema, auch angesichts der Nachhaltigkeitsstra-tegie der Bundesregierung, die das

Ziel hat, die Inanspruchnahme neuer Siedlungs- und Verkehrsfl ächen von

jetzt 81 auf 30 Hektar pro tag bis 2020 zu reduzieren. Industrie und

Gewerbe gelten oft als Schuldige für den sogenannten Flächenfraß. Doch

die Statistik zeigt ein anderes Bild.

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täglichen Neuflächeninanspruchnahme für 2013 von 81 Hektar mit Vorsicht zu genießen. Es sind jedenfalls nicht 81 Hektar neue Gewerbe- und Industrieflächen, die entstehen.Der Anteil der Neuflächeninanspruchnahme von Ge-werbe- und Industrieflächen lag im Jahr 2011 aus-weislich des Statistischen Bundesamtes bundesweit bei 3.296 Quadratkilometer, das sind 0,8 Prozent der Gesamtbodenfläche, wobei auch hier die Freiflächen mit berücksichtigt werden. Regional ist das Wachs-tum sehr unterschiedlich verteilt. Während Bayern, Hamburg, Sachsen und Schleswig-Holstein Flächen-zuwächse von mehr als 10 Prozent für Gewerbe- und Industrie melden, schrumpfen die Flächen in Berlin, Hamburg, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern.Dank der weiterhin positiven Stimmung der exportorientierten Wirtschaft, wollen viele Betriebe ihre Standorte in Deutschland ausbauen. Es mangelt jedoch vielerorts an geeigneten Flächen-ausweisungen für Industrie und Gewerbe. Ein Problem ist, dass viele Flächen für die Industrie gar nicht nutzbar sind, weil sie beispielsweise in unmittelbare Nähe zu Wohngebieten liegen. Industrieanlagen müssen aus verständlichen Gründen des Lärm-schutzes oder zum Schutz vor Geruchsimmissionen erforder-liche Abstände zur heranrückenden Wohnbebauung einhalten.

Das nächste Problem: Vielerorts sind Gewerbe- und Industrie-gebiete auch gleichzeitig als Natur- und Landschaftsschutzge-biete ausgewiesen – was eine industrielle Nutzung unmöglich macht. Schließlich müssen die Flächen verkehrlich erreichbar sein. Zur technischen Infrastrukturausstattung gehört auch das schnelle Internet, beispielsweise über Breitbandanbin-dungen. Die Probleme sind nur lösbar, wenn Kommunen eine voraus-schauende Gewerbeflächenpolitik betreiben, Reserveflächen für betriebliche Erweiterungen vor allem da vorhalten, wo die Betriebe ihren Standort haben. dihk

Gebäude- und Freifläche,Wohnfläche

Gebäude- und Freifläche,Gewerbe, IndustrieSonstige Gebäude- undFreifläche

Betriebsfläche ohneAbbauland

Erholungsfläche

Verkehrsfläche

Friedhofsfläche

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9 212 km2; 19%

3 296 km2; 7%

Anteile der einzelnen Nutzungsarten an der Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland 2011

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umwelt

DIHK-Energiewende-Barometer

Unternehmen sind skeptisch

Die Wirtschaft stellt sich der Herausforderung Energiewende. Das belegt eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Han-

delskammern. Die Erhebung zeigt aber auch, dass steigende Energiepreise und Risiken bei der Versorgungssicherheit die Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen gefährden. Die Wirtschaft blicke „mit Sorge“ auf die politische Umsetzung der Energiewende, berichtete Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK).An der Umfrage beteiligten sich 2.400 Betriebe aller Größen-klassen, Branchen und Regionen in Deutschland. Sie bewer-teten die Auswirkungen der Energiewende auf ihre Wettbe-werbsfähigkeit auf einer Skala von minus 100 bis plus 100 mit minus 11 und damit marginal besser als im Herbst 2012. Nur ein kleiner Teil der Unternehmen sieht „mehr Chancen als Risiken“, berichtete Schweitzer vor dem Hintergrund, dass nur 16 Prozent der Befragten die Auswirkungen die Energiewende als positiv oder sehr positiv für das eigene Unternehmen betrachten.Die insgesamt aber skeptische Einschätzung hängt vor allem mit steigenden Energiepreisen und Befürchtungen hinsichtlich

der Versorgungssicherheit zusammen, so der DIHK-Präsident. „Hinzu kommt: Die Unternehmen können sich auf politische Entscheidungen immer weniger verlassen.“ Er kritisierte, dass das gesamte Regelwerk der Energiewende „permanent in der Diskussion“ stehe.Doch ließen sich die Unternehmen nicht entmutigen, so Schweitzer. Sie stellten sich zunehmend auf die Energiewende ein und würden selbst aktiv – vor allem mit Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, aber auch über den systemati-schen Einsatz energieeffizienter Produkte und Dienstleistungen.An die Politik formulierte der DIHK-Präsident drei Hauptforde-rungen: Es gelte, den Netzausbau voranzubringen, den Anstieg der Strompreise zu stoppen und die politischen Ziele und Maß-nahmen innerhalb der Bundesregierung sowie zwischen Bund und Ländern aufeinander abzustimmen. dihk-

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arbeitswelt

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Arbeitsschutz

Neue und geänderte technische Regeln

Im September wurden von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zwei neue Technische Regeln Arbeitsstät-

ten (ASR) und Änderungen an sieben weiteren Technischen Regeln veröffentlicht. Im Einzelnen handelt es sich dabei um:1. Die ASR V3a.2 „Barrierefreie Gestaltung von Arbeits-plätzen“ wurde um den Anhang A3.4/3 „Ergänzende Anfor-derungen zur ASR A3.4/3 Sicherheitsbeleuchtung, optische Sicherheitsleitsysteme“ ergänzt.2. Die neue ASR A1.2 „Raumabmessungen und Bewegungs-flächen“ wurde erstmals veröffentlicht.3. Die ASR A1.5/1.2 „Fußböden in Arbeitsräumen und Ar-beitsbereichen mit Rutschgefahr“ wurde um den Abschnitt „Abweichende/ergänzende Anforderungen für Baustellen“ erweitert und der Anwendungsbereich wurde leicht geändert.4. Die ASR A2.3 „Fluchtwege und Notausgänge, Flucht- und Rettungsplan“ wurde um den Abschnitt 10 „Abweichende/ergänzende Anforderungen für Baustellen“ ergänzt und der Anwendungsbereich wurde leicht geändert.5. Bei der ASR A3.4 „Beleuchtung“ wurde der Abschnitt „Ab-weichende/ergänzende Anforderungen für Baustellen“ angefügt.6. Mit der langerwarteten ASR A4.1 „Sanitärräume“ gibt es jetzt aktuelle Vorgaben für die Gestaltung von Sanitärräumen.

7. Die Technische Regel für Gefahrstoffe 900 „Arbeitsplatz-grenzwerte“ wurde um den Abschnitt 2.10 „Vorgehensweise bei Stoffen, die gleichzeitig als Dampf und Aerosol vorliegen können“ ergänzt. Außerdem wurden routinemäßig eine ganze Reihe von Änderungen und Ergänzungen für einzelne Stoffe aufgenommen.8. Die Technische Regel für Gefahrstoffe 903 „Biologische Grenzwerte (BGW)“ wurde bezüglich der Einträge von 19 Stoffen in der Liste überarbeitet und ergänzt.9. In der Technischen Regel Betriebssicherheit 1201 „Prüfun-gen von Arbeitsmitteln und überwachungsbedürftigen Anlagen“ wurde die Abbildung 3 „Durchführung der Prüfung“ gegenüber der Ausgabe August 2012 korrigiert.Außerdem wurde in den Regeln für Arbeitsmedizin AMR Nr. 2.1 „Fristen für die Veranlassung/das Angebot für arbeitsmedizini-sche Vorsorgeuntersuchungen“ die Tabelle 1e im Anhang Teil 4 „Sonstige Tätigkeiten“ geändert und in der AMR Nr. 6.2 „Biomo-nitoring“ wurden geringfügige Änderungen vorgenommen. sch

KONtAKtÜber Technische Regeln und das Thema Arbeitsschutz allgemein informiert Axel-Rüdiger Schulze, Telefon 0761 3858-264 E-Mail: [email protected]

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18 Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

innovation

ERFINDERBERATUNG

Die IHK Schwarzwald-Baar-Heu-

berg, Romäusring 4, VS-Villingen,

bietet Erfinderberatungen jeweils

am zweiten Dienstag im Monat von

14 bis 17 Uhr an. Nächste Termine

12. November und 10. Dezember.

Anmeldung: Geschäftsbereich Inno-

vation, Umwelt und International der

IHK, Telefon 07721 922-181 (Manue-

la Bertz) oder Fax 07721 922-182.

Die IHK Hochrhein-Bodensee bie-

tet die kosten lose Beratung in der

Regel am ersten Donnerstag im Mo-

nat von 14 bis 17 Uhr an. Ein Patent-

anwalt berät in Einzelgesprächen im

Kammergebäude (Schützenstraße 8).

Nächste Termine: 14. November und

19. Dezember. Anmeldung: Referat

Technologie/Innovation, Claudia Veit,

Telefon 07531 2860-127, Fax 07531

2860-168.

Die IHK Südlicher Ober-

rhein, Hauptgeschäftsstelle Lahr,

Lotzbeckstra ße 31, 77933 Lahr, bietet

Erfinderberatungen immer am dritten

Donnerstag im Mo nat an. Nächs-

te Termine: 21. November und 19.

Dezember. Anmeldung: Petra Klink,

Telefon 07821 2703-642, Fax 07821

2703-777.

Der nächste Beratungstermin beim

WVIB (Wirschaftsverband Industriel-

ler Unternehmen Baden e.V.), Merz-

hauser Straße 118, Frei burg, findet

am 3. Dezember statt. In Zusammen-

arbeit mit Patentanwälten des Lan-

des werden ratsuchenden Erfindern

Möglichkeiten, Wege und Kosten für

Re cherchen sowie Gebrauchsmuster-

und Patent schutz gezeigt. Anmel-

dung: Telefon 0761 4567-0.

Fraunhofer-Institut baut Labor für sechs Millionen

Forschungen an Lasern und Sensoren

Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik (IAF) baut ein neues Laborgebäude in der Freiburger Tullastraße.

Auf rund 1.000 Quadratmeter sollen Wissenschaftler dort künf-tig kompakte Laser und miniaturisierte Sensoren erforschen.„Das neue Laborgebäude schafft nicht nur mehr Raum für For-schung, sondern ermöglicht auch eine enge Zusammenarbeit von Wissenschaftlern, die sich auf die Entwicklung von Tech-nologien zum Nachweis von Gefahrstoffen in Gasen und Flüs-sigkeiten konzentrieren“, erklärte Institutsleiter Oliver Ambacher beim Spatenstich. Um dem erhöhten Flächenbedarf Rechnung zu tragen, werde das IAF in den kommenden Jahren moderni-siert und erweitert. Die Errichtung eines neuen Laborgebäudes sei dabei ein erster wichtiger Schritt. Von 2007 bis 2012 ist der Gesamthaushalt des Instituts von 20,5 auf 30,2 Millionen Euro gestiegen, die Anzahl der Mitarbeiter hat sich in der gleichen Zeit von 193 auf 278 erhöht. In den kommenden Jahren will das Institut weiter wachsen, um den steigenden Bedarf an neuen Halbleitertechnologien decken zu können.Die Halbleiterforschung des IAF stellt hohe Anforderungen an die Gestaltung und Ausstattung des neuen Laborgebäudes. Die sensiblen Experimente in der Optik erfordern beispielsweise eine schwingungsarme Gebäudekonstruktion. So wurde eine solide Betonbauweise gewählt, die aufgrund der hohen Wär-medämmung gleichzeitig dem Anspruch an einen energieeffi-zienten Betrieb gerecht wird. Die Kosten tragen überwiegend Bund und Land: Das Bundesforschungsministerium und das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg zahlen jeweils etwa drei Millionen Euro. Im südlichen Teil des Institutsareals wird der zweistöckige Laborneubau an das Be-standsgebäude angegliedert. Die Bauzeit wird voraussichtlich zwei Jahre betragen.Das IAF zählt nach eigenen Angaben zu den führenden For-schungseinrichtungen weltweit auf dem Gebiet der III/V-Halb-leiter. Auf Basis von neuartigen Mikro- und Nanostrukturen entwickelt das Institut elektrische und optische Bauelemente, die im Bereich Sicherheit, Energie, Kommunikation, Gesundheit und Mobilität eingesetzt werden. wis

Visualisierung des neu-en Labors: Unterstützt

von Bund und Land baut das Fraunhofer-

Institut für Festkörper-mechanik in Freiburg

ein sechs Millionen Euro teures Labor.

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Compliance im Auslandsgeschäft

Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen im Sinne von Corporate Social Responsibility (CSR) hat viele Ge-

sichter. Sie bedeutet vorausschauendes Wirtschaften, fair mit Beschäftigten umzugehen, Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt zu übernehmen. CSR betrifft jedoch nicht nur das lokale Umfeld eines Unternehmens, sondern auch das Auslandsge-schäft. Durch die Globalisierung sind Unternehmen weltweit vernetzt und wirken weit über ihren Heimatmarkt hinaus. Dabei kommt dem Beschaffungswesen eine Schlüsselfunktion zu: Kaum ein industriell gefertigtes Produkt kommt heute ohne Vorprodukte aus, die im Ausland eingekauft werden. Die Ein-haltung von Sozial- und Umweltstandards sind wesentliche Aspekte eines verantwortungsvollen Risikomanagements im Einkauf und können als Wettbewerbsvorteile genutzt werden. Gleichzeitig stehen Unternehmen bei der Beschaffung unter hohem Kostendruck.Die Veranstaltung „Risikomanagement bei der Beschaffung im Auslandsgeschäft“ am 20. November in der IHK Südlicher Oberrhein zeigt Lösungen, um Verantwortung und Kosten glei-chermaße zu berücksichtigen. Profitieren können davon global agierende Betriebe jeder Branche und Größe. Experten zeigen Chancen und Nutzen von CSR-Instrumenten im Auslandsge-schäft auf, wobei Kosten, Lieferbeziehungen und Wertschöp-fung besonders im Fokus der Veranstaltung. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Veranstaltung wird von der IHK Südlicher Oberrhein und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit mit Unterstützung des Bundesentwicklungs-ministeriums organisiert.

INFOrMAtION UND ANMELDUNG:Melanie Schwarzer Tel.: 0761 3858-131 | E-Mail: [email protected]

Gelangensbestätigung

Doch erst ab Januar 2014

Die Pflichten zum belegmäßigen Nachweis, dass eine Ware im Rahmen einer innergemeinschaftlichen Lieferung tat-

sächlich ins EU-Ausland gelangt ist, sind – wie wiederholt in der WiS berichtet – neu geregelt worden. Diese Regelungen sollten laut Umsatzsteuer-Durchführungsverordnung eigentlich seit 1. Oktober gelten. Mit einem Schreiben des Bundesfinanzminis-teriums vom 16. September wurde die Anwendung der neuen Regeln aber auf den 1. Januar 2014 verschoben. Das Schreiben enthält eine Nichtbeanstandungsregelung, das heißt, es wird nicht beanstandet, wenn für bis zum 31. Dezember 2013 aus-geführte innergemeinschaftliche Lieferungen die Steuerfreiheit anhand der „alten“ Buch- und Belegnachweise nachgewiesen wird. Zudem umfasst das Schreiben ein Muster einer Gelan-gensbestätigung auf deutsch, französisch und englisch sowie je ein Muster für eine Spediteurbescheinigung und eine Spe-diteurversicherung. ste

INFOrMAtIONPetra Steck-Brill, Tel: 07821 2703-690, E-Mail: [email protected]

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20 Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

verKeHr

Es war keine offi zielle Eröffnung, sondern eine Inbetrieb-nahme. Denn ganz fertig ist die zollfreie Straße immer

noch nicht – die Anbindung in Lörrach fehlt bislang, weil der Lärmschutz am künftigen Kreisverkehr Dammstraße noch nicht geklärt ist. Dennoch können seit 3. Oktober Autos ohne Grenze von Lörrach nach Weil am Rhein fahren.Die Planung dieses kurzen Stückchens Straße, das gerade einmal 783 Meter misst, hat eine lange Geschichte. Be-reits Mitte des 19. Jahrhunderts verhandelte das damalige Großherzogtum Baden mit der Eidgenossenschaft über eine Verbindung zwischen den zwei badischen Städten. Denn der einfachste Weg im Tal entlang der Wiese führt über Schweizer Territorium. In den 1970er Jahren machte man einen neuen Anlauf, doch es dauerte weitere 36 Jahre und kostete unterm Strich 59 Millionen Euro, bis die Zollfreie Straße realisiert wurde. Zeitweise wehrte sich die Schwei-zer Gemeinde Riehen gegen den Bau, dann wieder gab es Proteste von Umweltaktivisten, und zeitweise fehlte auf deutscher Seite das Geld.Nun also steht die Verbindung und soll die erhofften Vor-teile bringen: die B 317 vom Feldberg kommend bei Weil am Rhein an die B 3 und die Autobahn anbinden, die enge Ortsdurchfahrt in Tüllingen entlasten und vor allem Betrieben und Pendlern die Zollformalitäten ersparen. ine

Zollfreie Straße zwischen Lörrach und Weil

Lange Geschichte einer kurzen Straße

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MessenNews: Südbaden, Elsass, Basel, Bodensee

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Auslandsmesseprogramme von Bund und Ländern 2014

Gemeinschaftsbeteiligungen für Firmen

Auf 255 Auslandsmessen plant das Bundesministerium für Wirtschaft und

Technologie (BMWi) im nächsten Jahr Ge-meinschaftsbeteiligungen für deutsche Unternehmen. Dafür werden voraussicht-lich 42,5 Millionen Euro bereitgestellt. Mit Gemeinschaftsständen können sich vor al-lem kleine und mittlere Unternehmen un-ter der Dachmarke „made in Germany“ zu günstigen Konditionen an den Auslands-

messen beteiligen und werden dabei organisatorisch und technisch durch die jeweils beauftragte deutsche Messe-durchführungsgesell-schaft unterstützt. Die meisten Messe-beteiligungen sind in China vorgese-hen, insgesamt 55, darunter sechs in Hongkong, gefolgt von Russland mit 41 Beteiligungen, den USA mit 22, den Ver-

einigten Arabischen Emiraten mit 21 und Indien mit 19 Beteiligungen. 12 Beteiligun-gen in Afrika bedeuten eine Verdoppelung gegenüber 2010. Neben dem BMWi-Programm gehören zum gesamten Auslandsmesseprogramm des Bundes (AMP) auch das Sonderför-derprogramm „Erneuerbare Energien/Energieeffizienz“ zur Beteiligung an ent-sprechenden Fachmessen im Ausland

und die Förderung von Auslandsmessebe-teiligungen durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Ver-braucherschutz (BMELV). Ergänzend bie-ten die Bundesländer ihren ortsansässigen exportinteressierten kleinen und mittleren Firmen Auslandsmesse-Unterstützung an. Dabei sind die Auswahlkriterien der Auslandsmessen, der Fördermaßnahmen genauso wie der Antragsfirmen sehr un-terschiedlich. Doch geht es auch hier weit-gehend um Gruppenbeteiligungen. Alle im Rahmen der Auslandsmes-seprogramme des Bundes und der Bundesländer ausgewählten Messe-veranstaltungen sowie weiterführende Informationen listet der deutsche Messe-verband AUMA auf unter: www.auma.de (Messedatenbank/Auslandsmessepro-gramme und Beteiligungstipps Ausland). Für Baden-Württemberg findet sich eine ausführliche Darstellung einschließlich der Liste ausgewählter Auslandsmessen 2014 und Kontaktmöglichkeit bei „Ba-den Württemberg International“ unter: www.bw-i.de/unternehmen-cluster (Messebeteiligungen). epm

Gemeinschaftsstand „made in Germany“, wie hier auf der DOMOTEX asia Shanghai 2013

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24 Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

MessenProgramm: Südbaden, Elsass, Basel, Bodensee

Herbstwarenmesse, Basel, Mehrbranchen-Verbundausstellung, Rahmenprogramm, 2. bis 10. November, 11 bis 19 Uhr, Messege-lände, Tel. +41 58 200 20 20, www.herbstwarenmesse.ch

Forum Alsacetech Entreprises 2013, Straßburg, Kontaktmesse für Firmen und Hochschulabsolventen, 7. November, 10 bis 17 Uhr, Messegelände/Parc des Expositions „Wacken“, Gastveranstaltung, Tel. +33 3 88 14 47 90, www.forum-alsacetech.org

Plaza Culinaria 2013, Freiburg, Kulinarische Erleb-nis- und Verkaufs-messe, mit breitem

Rahmenprogramm, 8. bis 10. November, Fr 16 bis 23 Uhr, Sa 11 bis 23 Uhr, So 11 bis 20 Uhr, Messegelände, Tel. +49 761 38 81-02, www.plaza-culinaria.de

Haus Bau Energie 2013, Friedrichshafen: Bauen, Modernisieren, Erneuerbare Energien, mit Vortragsprogramm, 8. bis 10. November, 10 bis 18 Uhr, mit Immobilienmesse „Mein Zuhause“ am 10. November, Messegelände, Gastveranstaltung, Tel. + 49 711 65 69 60-50, www.messe-sauber.eu

SITV 2013, Colmar, 29. Internationale Tou-ristikmesse, mit 5. So-lidarissimo: Messe für nachhaltigen und fairen Tourismus, Ehrengast Madagaskar, Folklore, Kunsthandwerk, Länder-spezialitäten, 8. bis 11.

November, 10 bis 19 Uhr (letzter Tag bis 18 Uhr), Messegelände/Parc des Expositions, Tel. +33 3 90 50 50 50, www.touristikmesse-colmar.com

38. Basler Sammlerbörse: Sammlerartikel jeglicher Art, 9. und 10. November, Sa 10 bis 19 Uhr, So 10 bis 17 Uhr, Messegelände, Gastveranstaltung, Tel. +41 61 272 49 32, www.schoch-sammlerboersen.ch

Résonances, Straßburg, Europäische Messe für Kunstgewerbe: Einzelstücke und kleine Aufl agen, 8. bis 11. November, 10 bis 19 Uhr (Sa bis 20 Uhr, Mo bis 18 Uhr), Messegelän-de/Parc des Expositions „Wacken“, Gastver-anstaltung, Tel. +33 3 88 08 39 96, www.salon-resonances.com

Recycling-Technik Basel 2013, Basel, Fachmesse für die Abfall- und Entsorgungs-wirtschaft, Parallelmesse Schüttgut Basel 2013: Messe für Schüttguttechnologien in der Verarbeitenden Industrie, 13. und 14. November, 9 bis 17 Uhr, Messegelände, Gastveranstaltung, Tel. +41 61 228 10 00, www.easyfairs.com

5. Ecomobil, Offenburg, Fachmesse und Kongress: Energieinfrastruktur, Elektromo-bilität, Planen und Gestalten im ländlichen Raum, Stadt- und Verkehrsplanung, 13. und 14. November, Mi 10 bis 19 Uhr, Do 10 bis 17 Uhr, Messegelände, Tel. +49 781 92 26-0, www.ecomobil-offenburg.de

Marktplatz Arbeit Südbaden, Freiburg, 9. Messe für Karriere, Studium, Aus- und Weiterbildung in Südbaden, mit Vortragspro-gramm und Bildungsnavigator, 15. und 16. November, Fr 10 bis 17 Uhr, Sa 10 bis 16 Uhr, Messegelände, Gastveranstaltung, Tel. +49 761 15 630-12, www.marktplatzarbeit.de

Antique und Art, Freiburg, Kunst- und Antiquitäten-Verkaufsausstellung, 15. bis 17. November, Fr 16 bis 20 Uhr, Sa/So 11 bis 18 Uhr, Messegelände, Gastveranstaltung, Tel. 07032 95 49 3-0, www.antique-art.info

Energie und Umwelt, Lahr: Bauen, Woh-nen, Energietage Lahr, mit Vortragspro-gramm, 16. und 17. November, 11 bis 18 Uhr, Sulzberghalle, Gastveranstaltung, Tel. +49 7821 95 93 81, www.business-and-future.com

83. Salon Européen de la Brocante et de l’Antiquité, Straßburg, An-tiquitätenmesse, 16. und 17. November, 10 bis 19 Uhr,

Messegelände/Parc des Expositions „Wa-cken“, Tel. +33 3 88 37 21 21, www.strasbourg-events.com (Nos salons)

Freiburger Spielzeugbörse, 16. November, 11 bis 16 Uhr, Messegelände, Gastveranstal-tung, Tel. +49 761 29 22 242, www.freiburger-spielzeugboerse.de

Windenergie, Offenburg, Fachmesse und

Kongress, mit trinationaler Ausrichtung Deutschland, Frankreich, Schweiz, 20. und 21. November, Mi 10 bis 17 Uhr, Do 10 bis

14.30 Uhr, Tel. +49 781 92 26-0, www.windenergie-offenburg.de

AutoMobil, St. Gallen, 7. Ostschweizer Messe für Mobilität: Fahrzeuge und „New Mobility“, 22. bis 24. November, Fr 14 bis 20 Uhr, Sa/So 9 bis 17 Uhr, Olma-Messegelände, Tel. +41 71 242 01 20, www.automobilmesse.ch

St-Art 2013, Straß-burg, 18. Europäische Messe für zeitgenös-sische Kunst, mit Son-derschauen, 22. bis 25. November, 11 bis

20 Uhr (Fr bis 21 Uhr, Mo bis 19 Uhr), Mes-segelände/Parc des Expositions „Wacken“, Tel. +33 3 88 37 21 46, www.st-art.com

Salon du Livre 2013, Colmar, 24. Buch-messe, mit Sonderthema „Die Sicht von der anderen Seite“, 23. und 24. November, Sa 9 bis 19 Uhr, So 9 bis 18 Uhr, Messegelände/Parc des Expositions, Gastveranstaltung, Tel. +33 3 89 20 68 70, www.salon-du-livre-colmar.com

Igeho, Basel, Inter-nationale Fachmesse für Hotellerie, Gast-ronomie und Außer-Haus-Konsum, mit

Salon Culinaire Mondiale, Inneneinrichtungen, Energieeffi zienz, Konzept Restaurant, World of Coffee, Gastregion Appenzellerland, breites Rahmenprogramm, Parallelmessen Lefatec (Fachmesse für die Lebensmittelproduktion) und Mefa (Fachmesse für die Fleischwirt-schaft), 23. bis 27. November, 9 bis 18 Uhr, Messegelände, Tel. +41 58 200 20 20, www.igeho.ch, www.lefatec.ch, www.mefa.ch

Art3f, Mulhouse, Messe für zeitgenössische Kunst, 29. November bis 1. Dezember, Fr 16 bis 23 Uhr, Sa 10 bis 21 Uhr, So 10 bis 20 Uhr, Messegelände/Parc des Expositions, Gastveranstaltung, Tel. +33 3 89 59 02 40, www.art3f.com

44. Internationale Mineralientage, Basel: Mineralien, Fossilien, Schmuck, Zubehör, 7. und 8. Dezember, Sa 10 bis 18 Uhr, So 10 bis 17 Uhr, Messegelände, Gastveranstaltung, Tel. +41 79 408 04 79, www.basler-mineralientage.ch

Die Angaben über die oben ausgewählten Messen publizieren wir ohne Gewähr. epm

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25Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

REGIOREPORTIHK Hochrhein-Bodensee

Grundsteinlegung für das neue IHK-Bildungszentrum

Attraktiver NeubauIn Anwesenheit von Staatssekretär

Ernst Burgbacher (MdB), Peter Hofelich (MdL) als Vertreter der Landesregierung sowie weiterer Bundes- und Landtagsab-geordneten und zahlreichen Repräsen-tanten der Landkreise und Kommunen, fand Mitte Oktober die feierliche Grund-steinlegung des IHK-Bildungszentrums statt, welches an der Hauptstraße in Schopfheim gegenüber dem bestehen-den IHK-Gebäude errichtet wird. Die Bauarbeiten haben bereits Anfang Sep-tember begonnen. Damit nimmt das von der IHK-Vollversammlung beschlossene Neubauprojekt nun Gestalt an, nachdem zuvor ein aufwändiges Antragsverfahren für die staatliche Förderung durchlaufen werden musste. Die Fertigstellung ist für November 2014 geplant. Der attraktive Neubau bietet den Mit-gliedsunternehmen moderne Seminar-räume, eine technische Ausstattung auf aktuellem Niveau und eine hohe Aufent-

haltsqualität. Zugleich sorgen moderns-te Gebäudetechnik sowie eine günstige Ökobilanz für Nachhaltigkeit und modera-te Unterhaltskosten. „Seit vielen Jahren schon haben wir große Engpässe bei den Seminarräumen. Wir mussten ständig zusätzliche Räume unterschiedlichster Qualität außerhalb der IHK anmieten. Mit dem neuen Bildungszentrum können wir unsere Weiterbildungsangebote endlich an einem Ort konzentrieren und eine kon-stant hohe Qualität der Lernumgebung garantieren“, freut sich IHK-Präsident Kurt Grieshaber. Das neue IHK-Bildungszentrum bie-tet Seminarräume im Erd- und einem Obergeschoß; eine Tiefgarage mit 23 Stellplätzen stellt sicher, dass künftige Erweiterungen auf dem Grundstück nicht durch oberirdische Stellplätze aus-geschlossen werden. Das moderne ge-staltete Gebäude nach Plänen des Kons-tanzer Architekturbüros Krehl & Girke

27 GrenzüBerscHreItender plauscH

Martini-Apéro in Kreuzlingen

28 KonjunKtur Im sommer

Seitwärtsbewegung auf gutem Niveau

31 KarrIereKIcK durcH weIterBIldunG

Vom Briefträger zum Personalreferenten

33 enerGIeeffIzIenz Im unterneHmen

Energiedaten als Grundlage

35 KosovarIscHe azuBIs

Deutsche Betriebe profitieren

36 GeBurtstaGsfeIer

Zehn Jahre Ball der Wirtschaft

39 leHrGänGe und semInare der IHK

Johanna Speckmayer, Peter Hofelich, Staatssekretär Ernst Burgbacher, Kurt Grieshaber, Bürger-meister Christoph Nitz, Claudius Marx und Architekt Rainer Girke deponierten bei der Grundstein-legung Zeitdokumente in einem Metallzylinder.

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REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee

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ist markant, passt sich aber zugleich gut in das Umfeld des Standortes ein. Der Neubau ist mit rund 5,9 Millionen Euro budgetiert, davon tragen der Bund rund 2,2 Millionen und das Land 1,7 Mil-lionen Euro. Der Eigenanteil der IHK be-läuft sich demnach auf rund 2 Millionen Euro. Baukostensteigerungen gegenüber dem Plan müssen allerdings zur Gänze vom Bauherren getragen werden. ae

Die Grundsteinlegung für das neue Bildungszentrum der IHK in Schopfheim ist

erfolgt – die Fertigstellung für November kommenden

Jahres geplant. Das Bild zeigt eine Visualisierung.

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Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013 27

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Grenzüberschreitender plausch

Martini-Apéro

Zu ihrem traditionellen Martini-Apéro laden der Arbeitge-berverband Kreuzlingen und Umgebung und die IHK am

14. November in das Zentrum Dreispitz nach Kreuzlingen ein. Um 17 Uhr werden sich dort Schweizer und deutsche Unterneh-mensvertreter zum grenzüberschreitenden Plausch einfinden. Als Referenten werden sich die Architekten Professor Thomas Hasler, Mitinhaber des Architekturbüros Staufer und Hasler aus Frauenfeld, sowie Diplomingenieur und Professor Raimund Blödt von der HTWG aus Konstanz mit dem Thema Raumpla-nung auseinandersetzen, was sicherlich beim anschließenden Apéro dann noch für genügend anregenden Gesprächsstoff sorgen wird. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei, gleichwohl wird um Anmeldung gebeten bei der IHK. ae

anmeldunGElke Stock | Tel.: 07531 2860-145 | E-Mail: [email protected]

zertifikatslehrgang

Personalwirtschaft

Das Aufgabengebiet in der Personalabteilung in den Unter-nehmen ist vielfältig: Talente zu finden, zu fördern und an

das Unternehmen zu binden gehört genauso zur modernen Personalwirtschaft wie die Kenntnis aktueller arbeitsrechtlicher Rahmenbedingungen. Wie kann man die Personalverantwortli-chen in Fragen der Personalbeschaffung oder Personalverwal-tung kompetent unterstützen? In welchen Themen in Bezug auf die Personalentwicklung können Mitarbeiter/-innen unterstützt werden? Welche Gesetze sind für die Personalabteilung von Bedeutung? Diese und viele weitere Fragen werden in unserem neu entwickelten Zertifikatslehrgang beantwortet, den wir ab Januar 2014 bei in Schopfheim starten.Teilnehmer/-innen werden in circa 160 Unterrichtsstunden die Grundzüge der Personalwirtschaft vermittelt: Grundlagen des Personalmanagements (Personalpolitik/-planung, betriebliche Personalwirtschaft, Personalentwicklung, betriebliches Sozial-wesen), Grundlagen des Arbeitsrechts sowie Personalverwal-tung und Personalabrechnung. Der Lehrgang dauert circa acht Monate und schließt mit einem Abschlusstest ab, mit dem ein Zertifikat erworben werden kann. Der Lehrgang richtet sich an Einsteiger/-innen in den Perso-nalbereich und an Mitarbeiter/-innen in Unternehmen, die ihre Kenntnisse im Bereich der Personalarbeit aufbauen und erwei-tern wollen. Er findet berufsbegleitend ab Januar 2014 zwei Mal wöchentlich abends und gelegentlich samstags in Schopfheim statt. Bei entsprechender Berufserfahrung im Personalbereich kann in der Folge der öffentlich-rechtliche Abschluss zum/zur Personalfachkaufmann/Personalfachkauffrau erworben werden, der für leitende Aufgaben im Personalbereich qualifiziert. EK

InformatIonen und anmeldunGKatharina Eckert | Tel.: 07622 3907-211E-Mail: [email protected]

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Konjunktur im sommer

Seitwärtsbewegung auf gutem NiveauTrotz der weiter verhaltenen Konjunktur

liegt der von der IHK Hochrhein-Boden-see errechnete Index für das Konjunkturkli-ma in der Region über dem Landesschnitt. Mit 128,8 Punkten hat er sich gegenüber dem Frühsommer nicht verändert. Die Er-wartungen für die kommenden Monate sind bei den Industriebetrieben gestiegen.

unternehmer: Gute Bewertung der GeschäftslageVieles in der Weltwirtschaft läuft momen-tan nicht rund und auch eineinhalb Jahre Rezession in Europa haben die Unterneh-men der Region stark gefordert. Vor die-sem Hintergrund erscheint die Bewertung der aktuellen Geschäftslage durch die Un-ternehmen in den Landkreisen Lörrach, Waldshut und Konstanz als ausgespro-chen gut, denn 43,9 Prozent der an der Umfrage beteiligten Betriebe bezeichnen ihre momentane Geschäftslage als gut,

nur 3,7 Prozent als schlecht. Und auch das Gros der Betriebe, 52,4 Prozent, ist mit der eigenen Geschäftslage zufrieden.

Industrie: steigende auftragseingängeDie Einschätzung der Industrieunterneh-men fällt leicht negativer aus. Hier spricht nur rund ein Drittel der Betriebe von einer guten Geschäftslage, während 63,5 Pro-zent ihre Lage als befriedigend bezeichnen. Rückläufig sind hier die Erträge. Diese beur-teilen rund 21 Prozent der Betriebe als gut, womit dieser Wert seit zwei Jahren nun ste-tig abnimmt. Positiv ist der Auslastungsgrad der Kapazitäten in der Industrie. Gegenüber dem Frühsommer ist dieser nochmals auf 87 Prozent gestiegen und liegt damit auf dem Niveau des Herbsts 2012. Positives ist bei den momentanen Auf-tragseingängen zu verzeichnen. So ist die derzeitige Tendenz wieder steigend. Ge-

genüber demselben Zeitraum vor einem Jahr, in dem ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen war, signalisiert ein zuneh-mender Teil der Industriebetriebe positive Zeichen. So berichten bei den Auslands-aufträgen rund 40 Prozent der Betriebe von einer steigenden Tendenz und bei den Inlandsaufträgen gibt rund ein Viertel der Betriebe ebenfalls eine Steigerung an.

Handel und dienstleistungsbereich: stimmung positivIm Handel und Dienstleistungsbereich ist die Geschäftslage weiter positiv. Gegen-über dem Frühsommer haben sich die Werte wieder verbessert, die Rückgän-ge im Vergleich zum Vorjahr sind jedoch beim Handel deutlich. Die momentane Geschäftslage im Handel und Dienstleis-tungsbereich bezeichnen aktuell rund 52 Prozent der Betriebe als gut, weitere rund 45 Prozent als befriedigend. Auch an den

Konjunktur-Indikator (Index aus Geschäftslage und Geschäftserwartungen)

Industrie in der region region insgesamt

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29Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

REGIORePoRT IHK Hochrhein-Bodensee

Aussagen zu Umsatz und Kaufverhalten zeigt sich diese Tendenz. Während vor ei-nem Jahr rund 45 Prozent der Händler von gestiegenen Umsätzen berichteten, sind dies aktuell jedoch noch 26 Prozent. Knapp 38 Prozent geben an, dass die Umsätze gefallen sind. Und auch die Einstellung der Kunden wird aktuell lediglich von rund 6 Prozent der Händler als „kauffreudig“ be-zeichnet, wohingegen ein Drittel von einem zurückhaltenden Kaufverhalten spricht. Im Dienstleistungsbereich hat sich die Ge-schäftslage gegenüber dem Frühsommer deutlich verbessert. Allerdings zeigt sich beim aktuellen Auftragsvolumen bei einer nennenswerten Zahl von Betrieben eine negative Tendenz. So berichten rund 26 Prozent der Dienstleistungsbetriebe von einem sinkenden Volumen. Gegenüber den letzten Umfragen hat somit die Zahl der Betriebe, die eine negative Einschät-zung äußern, deutlich zugenommen.

steigende erwartungen für die kommenden zwölf monateMehr als die Hälfte aller Betriebe im Kammerbezirk gehen für die kommen-den Monate von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung aus. Ein weiteres Drittel erwartet wieder bessere Geschäf-te. Am stärksten zugenommen gegenüber dem Vorquartal haben dabei die Erwar-tungen der Industriebetriebe – über 34 Prozent gehen von einer Zunahme aus. Auch der Handel zeigt sich optimistisch für die kommenden Monate, wohingegen bei den Dienstleistungsunternehmen keine einheitlichen Erwartungen festzustellen sind. Rund 41 Prozent der Dienstleister hoffen auf bessere Geschäfte, gleichzeitig hat die Zahl derer, die eine schlechtere Geschäftsentwicklung erwarten, mit 25

Prozent gegenüber nur 4 Prozent im Vor-quartal deutlich zugenommen. Die Investitionsvorhaben der Unternehmen in Handel, Dienstleistung und Industrie für die kommenden zwölf Monate sind über-wiegend stabil. So rechnen 59 Prozent aller Betriebe mit gleichbleibenden Investitio-nen im Inland und knapp 27 Prozent sogar mit einer Zunahme dieser Ausgaben. Ein Zurückfahren oder Aussetzen dieser Mittel ist nur bei rund 14 Prozent der Betriebe vorgesehen. Handels- und Dienstleis-tungsbetriebe investieren dabei vor allem in Ersatzbedarfe, im produzierenden Ge-werbe sind weitere Hauptmotive Rationa-lisierungsmaßnahmen und die Schaffung von Produkt- und Verfahrensinnovationen.

Belegschaften ausbauen: passende fachkräfte gesuchtIhre Beschäftigtenzahlen in der Region sehen rund 70 Prozent der Betriebe für die kommenden zwölf Monate stabil. Daneben planen aber weitere 20 Prozent die Belegschaften weiter aufzubauen, ein Umstand, der die Fachkräftesuche in der Region weiter verschärfen wird. So ant-worten auf die Frage, ob offene Stellen im Unternehmen aufgrund passender Fach-kräfte am Markt nicht besetzt werden kön-nen, aktuell bereits rund 48 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden regionalen Betriebe mit „ja“, ein Wert, der deutlich über dem von Baden-Württemberg liegt. Mehr als 60 Prozent der Unternehmen möchte auf diesen Fachkräfteengpass mit mehr Aus- und Weiterbildung reagie-ren. Für rund ein Drittel der Unternehmen stehen daneben auch die Steigerung der Arbeitgeber-Attraktivität sowie die Erleich-terung der Vereinbarkeit von Beruf und Fa-milie im Fokus. Unternehmen im Handels-

und Dienstleistungsbereich sehen auch großes Potenzial im Bereich von Personen, die wieder in den Beruf einsteigen wollen. Rund ein Drittel dieser Betriebe möchte die Einstellung solcher Personen auswei-ten. Insgesamt denken die Betriebe über eine ganze Reihe von Maßnahmen nach. Häufig genannt werden zudem Rationa-lisierung oder Umstrukturierung und die verstärkte Einstellung älterer Fachkräfte sowie von Fachkräften aus dem Ausland. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der zunehmenden Alterung der Belegschaften sehen die Unterneh-men in der Region die Notwendigkeit mit entsprechenden Angeboten an die Beleg-schaft zu reagieren: Flexible Arbeitszei-ten, die Sicherung des betriebsinternen Wissens sowie Aktivitäten zur Gesunder-haltung der Mitarbeiter die am häufigsten genannten Ansatzpunkte.

Konjunkturelle risikenFachkräftemangel (48,9 Prozent) und hohe Energie-/Rohstoffpreise (47,6 Pro-zent) bleiben weiterhin die größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung der Un-ternehmen in der Region. Für die hiesigen Industriebetriebe stellen daneben insbe-sondere die Arbeitskosten (39,9 Prozent) und der Auslandsabsatz (39,9 Prozent) mögliche Risiken dar, während für den Handel und den Dienstleistungsbereich ein Rückgang des Inlandsabsatzes (46,6 Prozent) negative Folgen hätte. Die momentane Tendenz bei den Auf-tragseingängen, die insgesamt solide Beurteilung der Geschäftslage und eine leicht positive Geschäftserwartung durch die Unternehmen könnten auf eine Bele-bung zum Jahresende hindeuten.

Alexander Graf

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30 Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

IHK Hochrhein-BodenseeREGIOREPORT

IHK-service für exportunternehmen

einfach übermitteln: Das elektronische Ursprungszeugnis

Unternehmen, die von der IHK Ursprungszeugnisse für ihre Warenexporte ins Ausland benötigen, profitieren jetzt von

weiteren Verbesserungen im elektronischen Antragsverfahren: So können auch Ursprungszeugnisanhänge, wie zum Beispiel Handelsrechnungen oder Lieferantenerklärungen, auf elekt-ronischem Weg leichter der IHK zur Beglaubigung vorgelegt werden. Das beantragende Unternehmen kann die Anhänge ab sofort einfach per pdf-Format in der Internet-Anwendung „Elektronisches Ursprungszeugnis“ an die IHK übermitteln, lässt sie von der IHK bestätigen und kann sie danach inklusive der eingefügten IHK-Siegelung und -Unterschrift bei sich aus-drucken. Es ist nicht mehr erforderlich, pdf-Anhänge in andere Dateiformate zu konvertieren. Damit ist ein weiterer Schritt ge-tan, die elektronische Beantragung von Ursprungszeugnissen noch komfortabler zu gestalten. Mit dem aktuellen Release der Anwendung gehen auch ein modernes Design sowie eine verbesserte Benutzeroberfläche einher. Schon jetzt erfreut sich der Online-Antragsprozess für das Ursprungszeugnis großer

Beliebtheit bei den deutschen Exportunternehmen: Im ersten Halbjahr 2013 wurden über 150.000 Ursprungszeugnisse und Bescheinigen per Online-Verfahren ausgestellt, mehr als 1.500 Unternehmen nutzen die Anwendung. Die Vorteile zahlen sich vor allem für solche Firmen aus, die viele Ursprungszeugnisse benötigen oder sehr kurzfristigen Bedarf haben und die etwas weiter von der IHK entfernt gelegen sind: Da sie den Ursprungszeugnis-Antrag online bei der IHK ein-reichen und ebenfalls online das Okay der IHK zum Ausdruck des Dokuments erhalten, sparen sie viel Zeit und Aufwand. Für die Anwendung Ursprungszeugnis online ist die elektronische Signaturausstattung Voraussetzung. Eine Demoversion sowie nähere Informationen stehen auf der Internetseite: hs

ansprecHpartnerIn: Birgit Hasel | Tel.: 07622 3907-234 | E-Mail: [email protected]

http://signatur.ihk.de/stufe2plus

IHK-aktionstag

Durchstarten mit kühlem Kopf

Viele Existenzgründer und Jungunternehmer haben die sozi-ale Sicherung nicht genügend im Blick. Zudem tragen Ein-

Personen-Unternehmen ein doppeltes Risiko: Bei Arbeitsausfall drohen neben Krankheitskosten für den Unternehmer auch Auftragsausfälle.Diese Gründer benötigen Informationen, um sich gegen solche Schieflagen zu wappnen. Mittlerweile werden 80 Prozent aller neuen Unternehmen von Einzelpersonen gegründet. Anderer-seits tendieren manche Existenzgründer zur „Überversiche-rung“. Wie man es sinnvoll hinbekommt, sich gegen persönliche

Risiken abzusichern, darüber informiert der IHK-Aktionstag am 19. November, um 17.30 Uhr, im IHK-Gebäude in Schopfheim. Dort werden Experten der AOK und aus der Versicherungs-branche umfassend informieren, wie die soziale Absicherung bei der Selbstständigkeit am sinnvollsten zu gestalten ist. Die Veranstaltung ist kostenlos. ae

anmeldunGBirgitt Richter | Telefon 07622 3907-139,E-Mail: [email protected]

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31Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

Karrierekick durch weiterbildung zum wirtschaftsfachwirt

Vom Briefträger zum Personalreferenten

Fachkraft für Brief- und Frachtverkehr, so lautet die genaue Bezeichnung für

den zweijährigen Ausbildungsberuf des Postboten. Sven Berger hat acht Jahre in diesem Beruf gearbeitet und weiß, wel-che körperliche Herausforderung es dar-stellt, bei jeder Witterung den Menschen ihre Post zu bringen. In Dresden, München und später im Landkreis Lörrach hat er seine Briefe ausgetragen. Doch irgendwann wollte er mehr. Wollte sich beruflich weiterentwickeln, geistig gefordert sein. Nach längerem Suchen nach einer geeigneten Weiterbildung, die ihm als Sprungbrett in den Innen-dienst dienen sollte, stieß er auf den Ge-prüften Wirtschaftsfachwirt der IHK. Er ließ sich beraten und entschied: Das ist das Richtige für mich.Sven Berger hat es geschafft. Nach ei-ner zweijährigen Durststrecke, in der er berufsbegleitende Weiterbildung und Berufstätigkeit unter einen Hut bringen musste, ist er heute als Personaldispo-nent in der Personalabteilung der Deut-schen Post beschäftigt. „Man muss während der Weiterbildung ständig das Ziel im Auge behalten, sonst schafft man die Doppelbelastung nicht“, meint er heute. Zweimal pro Woche und ge-legentlich auch am Samstagvormittag besuchte er bei der IHK in Schopfheim den Wirtschaftsfachwirt. Und lernte in seiner Freizeit Betriebswirtschaftliche

Inhalte, Rechtliche Aspekte, aber auch Unternehmens- und Personalführung. Einiges davon war ihm von seiner Aus-bildung her überhaupt nicht geläufig. „So viel Neues war nicht leicht, aber als ich die Prüfung bestanden habe, war ich sehr stolz.“, resümiert er heute. „Und ich habe mit dem Wissen jetzt auch mehr Einblick in innerbetriebliche Abläufe. Ich wollte schon immer die be-triebswirtschaftlichen Hintergründe von Managemententscheidungen verstehen können“, fügt er hinzu. Sein Unternehmen ist auf den ehrgeizi-gen Absolventen aufmerksam gewor-den und fördert ihn weiter. Sven Berger wurde in das innerbetriebliche Talent-programm aufgenommen und bekommt darin den letzten Schliff für Leitungs-funktionen. Er ist überzeugt, dass sich seine Initiative, den Wirtschaftsfachwirt zu absolvieren, in jeder Hinsicht gelohnt hat. Gerade als ehemaliger Postbote erfährt er auch bei seinen Mitarbeitern große Akzeptanz, die es zu schätzen wissen, dass er die Laufbahn von Be-ginn an kennt. Heute hat Sven Berger wieder mehr Zeit, sich seinen Hobbies zu widmen. Er joggt, spielt Fußball und macht mit seiner Freundin am Wochenende ger-ne eine Cabriotour. Seine Freundin war ihm auch während der zwei Jahre sei-ner Weiterbildung eine feste Stütze. Als

Industriekauffrau war sie fachlich eine kompetente Gesprächspartnerin, lernte mit ihm und hatte Verständnis, wenn wieder mal die gemeinsame Freizeit wegen Lernens ins Wasser fiel.Alles gut also für den ehemaligen Post-boten. Versteht sich von selbst, dass er die Weiterbildung weiter empfehlen würde. Für alle, die noch etwas vor ha-ben in ihrem beruflichen Leben. JS

Sven Berger bildete sich über die IHK weiter – er machte den Abschluss als Wirtschaftsfach-wirt und ist nun anstatt Briefträger Personalre-ferent bei der Deutschen Post.

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33Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

IHK Hochrhein-Bodensee REGIORePoRT

energieeffi zienz im unternehmen

energiedaten als Grundlage zur energieeffi zienz

Die Energiekosten sind in den letzten Jahren stetig gestiegen und werden auch zukünftig einen wesentlichen Kostenfaktor

ausmachen. Über eine gezielte Energieoptimierung kann der Ener-gieverbrauch gesenkt werden. Auch Betriebsführungs-, Wartungs- und Instandhaltungskosten können langfristig reduziert werden und dabei dennoch Behaglichkeit, Komfort und Funktionalität für Kunden und Mitarbeiter sicherstellen. Bei einem gut durchdachten Optimierungs- und Sanierungskonzept sind bei den Energiekosten Einsparungen zwischen 10 bis 30 Prozent möglich.Eine regelmäßige Betrachtung der eigenen Energiedaten ist die Ba-sis für erfolgreiche Energiekostensenkungen. Durch Aufzeichnung der Energiedaten zeigt sich bei Betrachtung über längere Zeiträume zudem, wo sich Systeme verändern und Kosten abweichen.

warum sollen energiedaten erfasst werden?Mit übersichtlichen Daten zum Energieverbrauch lassen sich un-terschiedliche Aspekte analysieren. Energiedaten sollten immer auch Bestandteil von Prozess- und Lebenszykluskosten sein. • Transparenz in Verbrauch und Beschaffung, Energiekosten

aufschlüsseln und zuordnen. • Anpassung bei Produktionsanlagen ermöglichen, nutzen

Sie Veränderungen zur Optimierung der Anlagen. • Energieversorgung planen, bei der Planung von Prozessen

oder Investitionen, die Energieversorgung berücksichtigen.

transparenz durch KennzahlenKennzahlen für Energie erlauben: • Vergleichbarkeit mit ähnlichen Betrieben, • Erkennen von Abweichungen.Für Kennzahlen können übliche Vergleichswerte oder fi r-menspezifi sche Werte herangezogen werden. Beispiele für Kennzahlen sind: • Energieverbrauch• Energieverbrauch (kWh) pro Umsatz (Euro). • Wärmeverbrauch• Wärmeverbrauch (kWh) pro Fläche (m²).

welche energiedaten sollten erfasst werden?Wichtig ist es alle Großverbraucher zu identifi zieren. Beispiele: • Pumpen, Antriebe, Kompressoren, • Plus- und Minuskühlung, • Beleuchtung, • Lüftung und Klima, • Heizung, • Öfen und Trocknung, • Haustechnische Anlagen, • IT- und Serveranlagen.Bauen Sie ein Monitoring-System auf und legen Messpunkte fest, welche regelmäßig überprüft und abgelesen werden. Eine erste Checkliste erhalten Sie bei Ihrer IHK.

wo soll begonnen werden?Beginnen Sie mit grundlegen Daten, welche im Hause schon vorhanden sind, um die Energiesituation des Unternehmens zu verstehen.

• Gesamtmenge an verbrauchter Energie, aufge- teilt nach Brennstoffen und Elektrizität, der letzten drei Jahre.

• Energiepreise je Einzelbeschaffung, • Produktionsdaten, • CO2-Emissionen.Ermitteln Sie mögliche Schlüsselfaktoren, welche den Energie-verbrauch beeinfl ussen.

erste energieeinsparmöglichkeiten durch „Good-House-keeping” … • … heißt, mit der Ressource Energie sorgsam umzugehen. • Hausverstand nutzen, nicht Hightech, sondern Lösungen

ohne große Änderungen. • Muss ich dieses Gerät wirklich verwenden? • Was kann ich tun, damit es weniger Energie verbraucht? • Kann ein Gerät auch mit einer billigeren Energie betrieben

werden? • Offensichtliche Mängel erfassen. Mit offen Augen durch

die Bereiche und Anlagen gehen. • Wo ist es zu warm/kalt, hell/dunkel, Geräuschpegel (Rei-

bungsverluste, Druckluft, …), Zugluft, offene Baugruppen, Behelfsmaßnahmen, gibt es leerlaufende Baugruppen, …?

• Mitarbeiter vor Ort über Auffälligkeiten an deren Arbeits-platz befragen.

energiemanagementsysteme (enms)Energiemanagement unterstützen die vorausschauende und systematisierte Koordinierung der Beschaffung, Umwandlung, Verteilung und Nutzung von Energie. Sie helfen die Deckung der betrieblichen Anforderungen, unter Berücksichtigung öko-logischer und ökonomischer Zielsetzungen zu erfüllen.Ziel von EnMS ist eine kontinuierliche Reduktion des spezifi -schen Energieverbrauchs und der damit verbundenen Ener-giekosten.Energie- und Umweltmanagementsysteme haben einen unter-schiedlichen Deckungsgrad in Anforderung, Umfang, Zielset-zung und Überprüfung.

• EMAS III• Umweltmanagement- und Umweltauditsystem basierend

auf einer EU-Verordnung. • ISO 14001• Internationale Norm, Anforderungen an Umweltmanage-

mentsystem. • ISO 50001• Internationale Norm, Anforderungen an Energiemanage-

mentsystem. • DIN 16247-1 • Kein Managementsystem, defi niert jedoch Anforderungen

für Energieaudits. ZIM

InformatIonMichael Zierer | Tel.: 07622 3907-214.Email: [email protected]

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35Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

IHK Hochrhein-Bodensee REGIORePoRT

seminar im rahmen der reihe „wirtschaftsrecht für unternehmer“

Update Arbeitsrecht

Wenige Rechtsgebiete haben einen derart großen Einfluss auf die strategische Ausrichtung und die Kostenstruktur

von Unternehmen wie das Arbeitsrecht. Als Personalverant-wortlicher ist es sinnvoll, sich im Arbeitsrecht ständig auf dem Laufenden zu halten, sei es beim rechtssicheren Formulieren von Arbeitsverträgen, bei der Beendigung von Arbeitsverhält-nissen oder der Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat. Auch Änderungen der Gesetze und der Rechtsprechung sind recht-zeitig umzusetzen, um positive Gestaltungsmöglichkeiten zu nutzen und negative Auswirkungen zu vermeiden.Themen der Veranstaltung werden die aktuelle Arbeitsver-tragsgestaltung vor dem Hintergrund der neuesten Recht-sprechung des Bundesarbeitsgerichts zur AGB-Kontrolle, die Befristung und Beendigung von Arbeitsverhältnissen und aktuelle Fragen des Betriebsverfassungsrechts sein. Die Ver-anstaltung wird über aktuelle Entwicklungen in Gesetzgebung und Rechtsprechung informieren, wobei ein Schwerpunkt bei den Risiken der Arbeitnehmerüberlassung (Leiharbeit) für Per-

sonaldienstleister, insbesondere aber auch für die entleihen-den Unternehmen liegen wird. Die Veranstaltung findet statt:In Konstanz im Gebäude der IHK Hochrhein-Bodensee, Schüt-zenstr. 8, am 13. November, 16 bis 19 Uhr,in Schopfheim im Gebäude der IHK Hochrhein-Bodensee, E.-Fr.-Gottschalkweg 1, am 14. November 2013, 16 bis 19 Uhr.Die Teilnahmegebühr beträgt 90 Euro.

In den nächsten Veranstaltungen werden folgende Themen behandelt:• 20./21. November 2013: Update Steuerrecht• 28. November/3. Dezember 2013: Umsatzbesteuerung grenzüberschreitender Dienstleistungen D/EU-CH tv

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen in diesem Jahr finden Sie auch unter:

www.konstanz.ihk.de suchwort <wirtschaftsrecht>.

Hohe motivation und zumeist gute sprachkenntnisse

Kosovarische Azubis für deutsche Betriebe

Junge Kosovaren mit guten Sprachkenntnissen werden im Handwerk und Dienstleistungsbereich dringend gesucht.

Zurzeit sind drei Anwerbungsprojekte am Laufen: In der Hand-werkskammer Dortmund treten 25 Kosovaren ihre Ausbildung im September 2013 an. In der IHK Konstanz starteten die ersten sieben Azubis im August im Dienstleistungsgewerbe. Auch die Handwerkskammer Trier hat ein Pilotprojekt für die Anwerbung Jugendlicher Kosovaren im Handwerksbereich geplant. Vergangenes Jahr blieben 33.000 Lehrstellen im Lebens-mittelhandwerk und in der Gastronomie unbesetzt. Auch im Handwerk wird dringend nach Nachwuchs gesucht. Durch diese Anwerbeprojekte soll Abhilfe geschaffen werden. Dabei sollen Jugendliche aus dem Kosovo für das Handwerk und die Gastronomie gewonnen werden. Laut Jens Sauerstein – Personalverantwortlicher der Albert Systemgastronomie und Projektleiter – der sich für die Vermitt-lung der Azubis engagiert, sind die Jugendlichen im Kosovo hochmotiviert, ihre berufliche Zukunft in Deutschland zu star-ten. „Zudem besitzen sie gute Sprachkenntnisse, da Deutsch neben Englisch und Französisch in Gymnasien und Technischen Mittelschulen als Wahl- oder Pflichtfach unterrichtet wird. Viele Kosovaren, die Ferienjobs in deutschen Dienstleistungsbetrie-ben angenommen haben, konnten mit Fleiß und Zuverlässigkeit überzeugen. Dies hat Interesse an dem Potenzial der jugendli-chen Kosovaren geweckt. „Aus diesem Grund haben wir zehn Ausbildungsplätze in Konstanz angeboten. Neun Stellen konn-ten mit geeigneten Bewerbern besetzt werden, davon haben sieben bereits Ihre Ausbildung im August 2013 begonnen. Wir sehen uns als Pilotprojekt und hoffen noch einige weitere Unter-nehmen und Auszubildende für die Bodenseeregion gewinnen zu können“, sagt dazu Jens Sauerstein.

Diese Anwerbung wurde durch das Bilaterale Abkommen zwi-schen der Bundesrepublik Deutschland und der jungen Republik Kosovo aus dem Jahr 2012 überhaupt erst möglich. Gleichwohl sind vielfältige, neue und unbekannte bürokratische Hürden zu nehmen, die durch die gute Zusammenarbeit der Behörden gemeistert werden konnten.Durch die Ausbildung der Schulabgänger im dualen Bildungs-system in Deutschland wird die Wirtschaft im Kosovo gestärkt und den Jugendlichen eine berufliche Perspektive gegeben. So werden wertvolle Fertigkeiten vermittelt und internationale Erfahrungen gemacht, die den jungen Auszubildenden in der Zukunft wesentlich verbesserte Startchancen geben; befähigt doch die Ausbildung nach zwei Jahren bereits Verantwortung in Teilbereichen zu übernehmen. Fitore Jahaj

Jens Sauerstein (links) und Henry Albert (zweiter von links) und neun kosovarische Jugendliche.

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36 Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee

Zehn Jahre Ball der Wirtschaft galt es zu feiern

Runder Geburtstag420 Gäste freuten sich auf dem Sonnen-deck mit Sekt & Häppchen auf die festli-che Ausfahrt ab Konstanz. Ein paar wenige mussten auf der Warteliste gar bis zum Schluss hoffen. Denn bei allerschönstem Wetter fuhr der „Lust-Tanker“ aus. An Bord begrüßten Professor Marx und Jan Vincenz Krause, Vorstand der Wirtschafts-junioren Konstanz-Hegau jede Menge Unternehmer und Unternehmerinnen, allesamt unternehmungslustig: Netzwer-ken, Small-Talk oder Geschäftsanbahnung ging schließlich überall auf dem herrlichen Schiff. Etwa beim Starfrisör Isayo, wo auch so manche Männermähne gestylt wurde, oder bei den Tischen des Casinos Austria, oder auf dem Dach beim Golf-Putten, oder beim Maserati Ghibli auf dem Sonnendeck (dem deutschlandweit ersten, den Gohm eigens einfl og) oder beim Feuerwerk über Bodman, oft auch bei der Zigarrenrollerin von Villiger, oder an der Edelbrand-Theke von Schladerer oder beim Zauberer an den Tischen. Die Menschen hatten jede Menge Spaß. Und

man schafft an so einem Abend gar nicht alles, was die Wirtschaftsjunioren Kons-tanz-Hegau mit Unterstützung der IHK so auf die Beine stellen. Jede Menge Fotos dazu kann man übrigens auf der Home-page bewundern.Ein wenig Oskar-Verleihung gab‘s denn auch, als Timo Schneeweiß vom Lan-desvorstand die Goldene Ehrennadel der Wirtschaftsjunioren überreicht bekam und seine Vorstandsarbeit gewürdigt wurde.Doch dann waren spätestens alle auf der Tanzfl äche, um zur fetzigen Musik von „3 Lagig“ oder später zu DJ Ümit etwas vom exzellenten Viergang-Menü abzu-schwitzen, das die Crew von MO-Catering zauberte. Und so wurde es frühmorgens, als die Sonne schon fast wieder lachte... Markus Hotz

� Vormerken: nächster Ball der Wirtschaft,27.9. 2014 – Eventschiff „Sonnenkönigin“www.ball-der-wirtschaft.infowww.sonnenkoenigin.ccFotos: www.Andreas-Kochloeffel.deBi

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37Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

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39Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

REGIORePoRT IHK Hochrhein-Bodensee

... mit dem Unternehmer-Starterpaket 2014

leHrGänGe und semInare der IHKdatum tHema veranstaltunGsort euro

Informationen: Konstanz, tel.: 07531 2860-118; schopfheim, tel.: 07622 3907-230

ausbildungsakademie

regelmäßig AEVO-Lehrgänge Konstanz/Schopfheim 490,00

Training für Auszubildende

12.11.13 Kundenorientiert E-Mails und Briefe schreiben Schopfheim 99,00

14.11.13 Fit for Finance Konstanz 99,00

außenwirtschaft

ab 05.11.13 Zollmanagement – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Schopfheim 1.800,00

04./26.11.13 Der Zollprüfer kommt ins Haus – Praktische Erfahrungen mit Prüfungen Konstanz/Schopfheim 140,00

11./27.11.13 Incoterms 2010 – korrekte Anwendung mit Übungen Konstanz/Schopfheim 140,00

13.11./17.12.13 Lieferantenerklärungen – Bedeutung, Regeln, Konsequenzen Konstanz/Schopfheim 270,00

21.11.13 Warenverkehr mit der Schweiz Schopfheim 270,00

25.11.13 Einfuhr aus der Schweiz oder anderen Nicht-EU-Ländern Schopfheim 270,00

28.11.13 Grundlagen Zoll und Exportkontrolle Schopfheim 270,00

Betriebswirtschaft

ab 13.11.13 Betriebswirtschaftliche Grundlagen für Nicht-Kaufleute – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Konstanz 800,00

auf Anfrage European Business Manager (IHK) – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Blended-Learning 1.500,00

Büromanagement/einkauf/logistik/finanz- und rechnungswesen/personalwesen

ab 07.11.13 Expertenwissen Lagerlogistik – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Konstanz 670,00

21.11.13 Kernkompetenz „Einkauf“ Konstanz 270,00

27.11.13 Büroorganisation statt Papierberge Konstanz 270,00

02./10.12.13 Personalbüro / Lohnsteuerpraxis 2014 – Aktuelles zum Jahreswechsel Schopfheim/Konstanz 270,00

ab 14.01.14 Personalwirtschaft – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Schopfheim 1.800,00

führung

auf Anfrage Business Coach Junior IHK – Lehrgang mit IHK-Zertifikat auf Anfrage 2.380,00

13.11. + 11.12.13 Mitarbeiter verantwortlich führen: Training für Meister und Vorarbeiter Schopfheim 450,00

04.12.13Die ersten 100 Tage als Führungskraft – Delegieren-Motivieren-Kontrollieren- Fördern – Modul 2

Schopfheim 270,00

05. + 06.12.13 Effektive Mitarbeiterführung: Kommunikation als Führungsaufgabe Schopfheim 450,00

Gesundheit/pflege

auf Anfrage Präsenzkraft in der Pflege – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Singen/Waldshut 1.255,00

06.11.13 Sicher und gelassen im Stress Schopfheim 390,00

ab 13.12.13 Gesundheitsmanager/in – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Gaststättenunterrichtung Schopfheim 2.900,00

regelmäßig Gaststättenunterrichtung Schopfheim/Konstanz 85,00

marketing und vertrieb

14./27.11.13 Willkommen Kunde! Servicebereitschaft auf höchstem Niveau Konstanz/Schopfheim 270,00

14./28.11.13 Der verkaufsstarke Innendienst Schopfheim/Konstanz 270,00

25.11.13Online-Marketing – Mit Suchmaschinenmarketing und Social Media erfolgreich im Netz

Konstanz 270,00

persönlichkeitsentwicklung

06.11.13 Wirkung zeigen – Mit Spannung präsentieren Konstanz 270,00

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40 Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee

leHrGänGe und semInare der IHKdatum tHema veranstaltunGsort euro

persönlichkeitsentwicklung

07.11.13 Sicheres Auftreten im Job Konstanz 270,00

27.11.13Mein persönliches Potenzial nutzen – Die eigenen Stärken und Talente im Beruf einsetzen

Konstanz 270,00

28. + 29.11.13 Erfolgreiche Rhetorik und Präsentation Schopfheim 450,00

Qualitätsmanagement

05.11.13 Qualifizierungs-Workshop „QM-Auditor“ Konstanz 400,00

unternehmenskommunikation/edv

27.11.13 Die digitale Öffentlichkeit – Risiken und Nebenwirkungen Konstanz 270,00

12.12.13 Xing, Facebook, Twitter & Co. – Soziale Netzwerke beruflich nutzen Schopfheim 270,00

unterrichtung im Bewachungsgewerbe

02. – 06.12.13 Unterrichtung im Bewachungsgewerbe gem. § 34a GewO Konstanz 425,00

wirtschaftsrecht

06./07.11.13 Wie komme ich zu meinem Geld? Gläubigerstrategien statt Schuldnertricks! Konstanz/Schopfheim 90,00

13./14.11.13 Update Arbeitsrecht Konstanz/Schopfheim 90,00

20./21.11.13 Update Steuerrecht Schopfheim/Konstanz 90,00

prüfungslehrgänge

18./28.11.13 Geprüfte/r Wirtschaftsfachwirt/in Konstanz/Schopfheim 3.250,00

auf Anfrage Geprüfte/r Industriefachwirt/in Schopfheim 3.250,00

auf Anfrage Geprüfte/r Handelsfachwirt/in Schopfheim 3.250,00

Frühjahr 2014 Geprüfte/r Fachkauffrau/-mann Einkauf und Logistik Schopfheim 3.250,00

auf Anfrage/05.04.14 Geprüfte/r Personalfachkauffrau/-mann Überlingen/Schopfheim 3.650,00

auf Anfrage/Frühjahr 2015 Geprüfte/r Bilanzbuchhalter/in Konstanz/Schopfheim 3.950,00

Frühjahr 2014/Herbst 2014 Geprüfte/r Buchhalter/in IHK Schopfheim/Konstanz 1.950,00

auf Anfrage Fachwirt/in für die Textil- und Bekleidungswirtschaft auf Anfrage 3.500,00

Frühjahr 2014 Fachwirt/in für Wellness und Beauty IHK – Fernstudium mit 23 Präsenztagen Ihringen 4.350,00

11.11.13 Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen Überlingen 2.950,00

27.02.14 Kombinierter Studiengang Wirtschaftsfachwirt/in + Betriebswirt/in Überlingen 6.800,00

Frühjahr 2014/27.06.2014 Geprüfte/r Betriebswirt/in Maulburg/Konstanz 3.700,00

auf AnfrageVorkurs „Naturwissenschaftliche Grundlagen“ für Industriemeister und Elektrofach-kräfte

Singen 200,00

08.11.13/15.11.13 Geprüfte/r Industriemeister/in Metall Bad Säckingen/Singen 4.900,00

09.05.14/16.05.14 Geprüfte/r Industriemeister/in Elektrotechnik oder Mechatronik Singen/Bad Säckingen 4.900,00

29.11.2013 Geprüfte/r Industriemeister/in Chemie Rheinfelden 4.900,00

Frühjahr 2014 Industriemeister/in Kunststoff und Kautschuk auf Anfrage 4.900,00

Herbst 2014 Geprüfte/r Industriemeister/in Textil Bad Säckingen 4.900,00

22.11.13/28.01.14 Geprüfte/r Technische/r Fachwirt/in Singen/Schopfheim 3.950,00

11.10.13/18.10.13 Geprüfte/r Technische/r Betriebswirt/in Schopfheim/Singen 3.700,00

27.02.14 Kombinierter Studiengang Technische/r Fachwirt/in + Technische/r Betriebswirt/in Überlingen 7.650,00

25.10.13 Geprüfte/r Medienfachwirt/in Print Konstanz 3.950,00

04.11.13/Herbst 2013 Zusatzqualifikation zur Elektrofachkraft in der Industrie Konstanz/Lörrach 2.100,00

Das Angebot weiterer Weiterbildungsanbieter ist zu finden unter www.wis.ihk.de.

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Firmen

lörrach. Sie fühlen sich angenehm auf der Haut an, die Stoffbahnen, die da auf breite Rollen gewickelt werden. Doch für Kleidungsstücke sind sie nicht vorgesehen. Der Großteil der Nadelfilze, die hier aus Kunstfasern entstehen, wird später in Filteranlagen verwendet, um industrielle Abluft von Staub zu säubern. Aus einigen Rollen werden Wäschereitextilien wie Bewicklungen für Mangeln, und ein kleiner Teil wird in Autos, Flugzeugen oder Elektronikprodukten etwa als Schall- oder Hitzeschutz verbaut. Technische Textilien Lörrach (TTL) heißt das Unternehmen denn auch, das dieses Jahr sein 175-jähri-ges Bestehen feiert. Der Name ist vergleichsweise jung – bis 1986 firmierte es als Tuchfabrik Lörrach. Die Ausrichtung auf technische Textilien ist dagegen alt. Bereits im 19. Jahrhundert entstanden in Lörrach dichte Filztücher, die den Staub von Ge-treidemühlen einfangen konnten. Auch als Maschinenbespan-nungen in Industriebetrieben wurden die Wollfilze damals schon eingesetzt oder als Dämpfer im Klavierbau. Seit den sechziger Jahren haben Kunstfasern Schritt für Schritt Wolle und Leinen ersetzt; 1993 verkaufte TTL die Woll- und Leinenproduktion an ein englisches Unternehmen und konzentrierte sich ganz auf synthetische Nadelfilze.Als flauschige Ballen kommen die Kunstfasern von großen Chemiekonzernen weltweit in Lörrach an. Sie werden je nach Anforderung an den späteren Stoff gemischt und zu feinen Vlie-sen ausgebreitet, die dann in mehreren Lagen mit einem Stütz-gewebe verfilzt werden. Dafür sorgen Nadelbretter. Die Länge und Anordnung der Nadeln bestimmt die Qualität des Filzes. Der wird anschließend erhitzt, damit er nicht schrumpft oder reißt, gesengt, damit kein Staub an den feinen Fasern haften kann, und gewalzt, um unter anderem die Luftdurchlässigkeit an die Kundenanforderungen anzupassen. Schließlich folgt bei Bedarf

eine chemische Imprägnierung – beispielsweise gegen Säure, Alkali oder Bakterien. Auf mehrere Dutzend verschiedene Arten individualisiert TTL die Nadelfilze für deren spätere Bestim-mung. Rund zwei Millionen Quadratmeter Nadelfilze entstehen so jedes Jahr in Lörrach. Auf Rollen warten sie dann auf ihre Auslieferung. Viele Kunden sind technische Konfektionäre, die aus dem Stoff Filterschläuche nähen.„Die Firma hat eigentlich immer schon eher für industrielle Anwendungen produziert“, sagt Roland Jaehn. Der 46-Jährige steht in der langen Unternehmenschronik (siehe auch Kasten rechts) zuunterst als geschäftsführender Gesellschafter. Seit 2005 leitet er TTL gemeinsam mit dem angestellten Geschäfts-führer Thomas Lais. Jaehns Vater Manfred hatte die Tuchfabrik in den Achtzigerjahren zunächst mit einer Beteiligungsgesell-schaft, später als alleiniger Gesellschafter übernommen und damit die jüngste Dynastie in der Firmengeschichte begründet. Die frühe Spezialisierung auf technische Textilien ist der Grund, warum es TTL heute als eines der wenigen überlebenden Textil-unternehmen im Wiesental noch gibt. Trotz zweier Weltkriege, die verheerende Auswirkungen auf den Betrieb hatten. Trotz Weltwirtschaftskrise, Ölkrise und Globalisierung, die fast die komplette westliche Stoffproduktion nach Fernost verlagert hat. Und trotz der folgenschweren Entscheidung von Manfred Jaehn, 1997 an die schwedische Nordifa-Gruppe zu verkaufen.Dass dies ein Fehler war, der das Unternehmen fast ruiniert hätte, zeichnete sich freilich erst im Nachhinein ab. „Das sah damals schon richtig aus“, erinnert sich Thomas Lais. „Wir waren alle der Meinung, dass es ein guter Schritt ist.“ Doch der schwedische Vorstand traf falsche Entscheidungen wie den Verkauf der Fertigungsstraße für Wäschereitextilien und zu einem späteren Zeitpunkt den Verkauf der elsässischen Tochter.

Viel StoffTechnische Textilien Lörrach feiert 175-jähriges Bestehen

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43Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

Chronik1838 gründet Friedrich vom Hove die Tuchfa-brik und beschäftigt bald 30 Mitarbeiter, die Wollstoffe und Halbleinen fertigen.1866 wird die Firma an G. Bernoulli-Oswald verkauft; Friedrich vom Hove bleibt beteiligt.1872 wird die Tuchfabrik in die erste Aktienge-sellschaft im Wiesental umgewandelt mit Carl Labhardt als Vorstand.1883 stirbt Friedrich vom Hove. In dem Jahr beschäftigt die Fabrik etwa 200 Mitarbeiter.1914 Die Zeit des Ersten Weltkriegs und danach ist schwierig – erst 1927 steigt der Absatz der Industrietuche wieder.1929 In der Weltwirtschaftskrise bricht das Geschäft ein, die Mitarbeiterzahl sinkt auf 60.1932 übernimmt das elsässiche Textilunterneh-men Dollfus & Noack die Tuchfabrik. Während des zweiten Weltkriegs wird sie zeitweise stillgelegt.1948 Nach der Währungsreform verbessert sich die Geschäftslage: 1949 ist der Umsatz doppelt so hoch wie im Vorjahr.1951 Der neue Aufsichtsratsvorsitzende Hans Stössel leitet die Erneuerung des Maschinenparks ein. 1958 ist der Betrieb voll ausgelastet. 1970 wird die Produktion von weniger renta-blen Produkten aufgegeben.1979 wird Manfred Jaehn in den Vorstand be-rufen und die AG in eine GmbH umgewandelt. 1985 verkauft Dollfus & Noack die Mehrheit der Geschäftsanteile an eine von Manfred Jaehn und anderen leitenden Mitarbeitern gegründete Be-teiligungsgesellschaft. In der Folge erwirbt diese Gesellschaft 100 Prozent der TTL-Anteile und Manfred Jaehn wird deren Alleingesellschafter.1986 wird aus der Tuchfabrik Lörrach die Tech-nische Textilien Lörrach (TTL), die seit 1992 ausschließlich genadelte Filze für diverse indus-trielle Anwendungen produziert. 1997 verkauft Manfred Jaehn an die schwe-dische Nordifa-Gruppe, die bald in finanzielle Schwierigkeiten gerät und zerschlagen wird. 2001 kauft Manfred Jaehn die Firma zurück. 2005 überträgt er die Mehrheit der Anteile auf seinen Sohn Roland Jaehn, der neben dem bisherigen Geschäftsführer Thomas Lais in die Geschäftsführung aufrückt.

Er brachte auch Nordifa in große Turbulenzen, TTL geriet mit in den Abwärtsstrudel. 2001 zog Manfred Jaehn die Reißleine und kaufte das Unternehmen zurück. Sein Sohn Roland war zeitgleich in die Firma eingestiegen, und mit dem Rückkauf leitete der Senior den Generationswechsel ein.Doch TTL hatte natürlich Federn gelassen. Die Zahl der Mit-arbeiter hatte sich fast halbiert, und die veräußerten Unter-nehmensbereiche fehlten. Für 1,5 Millionen Euro baute TTL 2006 die Nadelstraße für Wäschereitextilien wieder auf, die Nordifa verkauft hatte, und aktuell investiert man etwa eine halbe Million Euro in eine Anlage zur Veredelung der Filze. Über zwölf Jahre nach dem Rückkauf hat das Unternehmen den Eigentümerwechsel nun verdaut. „Wir sind wieder da, wo wir vor dem Verkauf waren“, sagt Roland Jaehn und ergänzt: „Bei der Rentabilität sind wir sogar besser.“ Die Zahl der Mitarbeiter hat sich bei rund 50 gehalten, der Jahresumsatz bei etwa zwölf Millionen Euro eingependelt. Etwa die Hälfte des Umsatzes er-zielt man im Export. Unter dem Markennamen „Tulona“ werden die Lörracher Nadelfilze in fast allen Ländern Europas sowie in einigen Ländern Asiens, Afrikas und in Australien vertrieben. Noch sind Filtermedien mit einem Anteil von rund 80 Prozent der Hauptumsatzträger vor dem Wäschereibereich und den anderen industriellen Anwendungen. Doch das Unternehmen sucht fortwährend neue Nischen für seine Textilien und hat sich deshalb in diesem Jahr auch erstmals auf der Industriemesse „i+e“ in Freiburg präsentiert.Ende September hat TTL sein besonderes Jubiläum mit einem Festakt im Lörracher Burghof gefeiert. Stadt und Firma verbin-det eine lange Geschichte. Jaehn und Lais sind zuversichtlich, dass diese auch noch weitergeht und TTL in 25 Jahren sein 200. Jubiläum feiert. kat

Aus Kunstfasern entstehen Vliesbah-nen (obere Reihe), aus denen der rohe Nadelfilz (großes Bild links) wird. In Rollen warten die veredelten Stoffe auf ihre Auslieferung an Konfektionäre, die sie zu Filterschläuchen verarbeiten (untere Reihe).

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44 Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

FIRMEN

Winzergenossenschaften Baden

Weniger Ernte,dafür QualitätGLOTTERTAL. Nach Prognosen des Baden-Württembergischen Genossen-schaftsverbands (BWGV) liegt die Ernte-menge der Winzergenossenschaften (WGs) in Baden in diesem Jahr knapp zehn Prozent unter dem Vorjahr. Verbandspräsi-dent Roman Glaser ging auf einer Presse-konferenz Ende September im Glottertal davon aus, dass die 80 Winzergenossen-schaften in Baden in diesem Jahr etwa 80 Millionen Liter Wein produzieren werden (Vorjahr: 87,4 Millionen). Als Gründe für die „Abstriche“ wurden Verrieselungserschei-nungen – weniger Blüten und Beeren ent-wickeln sich etwa aufgrund des Wetters – und Kleinbeerigkeit genannt. Die Weinlese erfolgte von Anfang September bis Ende Oktober – die Hauptlese startete Anfang Oktober. Rund drei Viertel der Rebfl ächen in Baden werden von Winzergenossen-schaften bewirtschaftet. Durch den langen Winter lag die Entwick-lung der Trauben im Vergleich zu den Vor-jahren um zwei Wochen zurück. Mit dem Sommer war man aber zufrieden.Die Nachfrage, besonders nach Weißwei-nen, sei höher als die Menge, die produ-ziert werde – Weißweine werden knapp bleiben, hieß es. 2012 haben die badi-schen Winzer laut BWGV 94,2 Millionen

Udo Opel, Geschäftsführer und Vorstands-vorsitzender der Winzergenossen-schaft Glottertal eG (rechts) und Thomas Über, stellvertreten-der Vorsitzender, sind mit der Quali-tät ihrer Trauben zufrieden, ärgern sich aber über

Ernteverluste durch Verrieselung.

Liter Sekt und Wein verkauft. Der Umsatz steigerte sich um 5,6 Millionen auf 270,4 Millionen Euro. Grund dafür sei die stabile Nachfrage, wie Glaser erklärte. Die hohe Qualität der Weine zahle sich aus. In der ersten Jahreshälfte 2013 sank der Absatz zwar um 2,2 Millionen auf 45,2 Millionen Liter Wein und Sekt. Der Umsatz stieg je-doch im selben Zeitraum um 1,2 Millionen auf 130,1 Millionen Euro. Damit erhöhte sich auch der Durchschnittserlös pro Liter um 16 Cent pro Flasche auf 2,88 Euro. Die WG Glottertal war diesmal Gastgeber der Presserunde und lud zum Abschluss zu einem Gang durch die Weinberge ein (Bild). Sie ist eine der kleinsten selbstver-marktenden WGs. 60 Hektar werden von 150 Winzerfamilien, die Trauben abliefern, bewirtschaftet. Mit Events pfl egen die Glottertäler die Wein-Kultur, die edlen Trop-fen werden in einem einladend wirkenden Shop in der Winzerstraße – am Fuße der Weinberge – angeboten. ew

WEINBAU IN BADENIm Weinbau fi ndet laut Baden-Württembergi-schem Genossenschaftsverband (BWGV) ein Strukturwandel statt, der sich auf auf die Win-zergenossenschaften auswirkt. Die Zahl der Be-triebe ist seit Jahren rückläufi g und schrumpfte von 25.480 im Jahr 2000 auf 16.550 Ende 2012. Vor allem kleine Nebenerwerbsbetriebe stellten den Betrieb ein – dagegen wuchs die Anzahl der Betriebe mit über fünf Hektar im selben Zeitraum von 571 auf 781. Ansgar Horsthem-ke, Generalbevollmächtigter und Bereichsleiter Beratung der Waren- und Dienstleistungsge-nossenschaften, bezeichnete die eingetragene Genossenschaft beim Pressegespräch als „Zu-kunftsmodell“. Der Weinexperte ist seit Mai im Team und soll den genossenschaftlichen Weinbau im Land voranbringen. Zuvor war er Geschäftsführer einer WG am Kaiserstuhl. lis Bi

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HARDT. Das Unternehmen fertigt mit modernem Maschinenpark, innovati-ven Produktkonzepten und großer Be-ratungskompetenz jährlich über zehn Millionen Magnetsysteme. Am Standort in Hardt sind alle Firmenteile – von der Entwicklung, Konstruktion und Herstel-lung eigener Werkzeuge und Produkte, der Fertigung von individuellen Stanz- und Ziehteilen sowie Kunststoffspritz-gussteilen bis hin zur Montage der Systeme – angesiedelt. Die Lieferung von individuellen Einzelteilen bis hin zu Großserien ist möglich, der umfangrei-che Lagerbestand an Standardprodukten erlaubt eine schnelle und fl exible Auf-tragsabwicklung. Die Anwendungs-bereiche der permanent-magneti-

schen Baugruppen erstrecken sich von der Automobilindustrie über die Licht- und Medizintechnik, die Förder- und Filtertechnik, die Beschlagtechnik, den Vorrichtungsbau und das Baugewerbe bis hin zur Befestigung von Dekorations-artikeln (siehe Bild), Werbemitteln oder Namensschildern.

Das Unternehmen ist von Rudolf Brugger in Schramberg-Sulgen gegründet worden. Hauptsächlich wurden Drahtbiegeteile für Zeltzubehör und Ladenbau gefertigt. Ende der Sechzigerjahre begann man mit der Herstellung von Magnetsystemen zur Befestigung von Werbeschildern in Kauf-häusern. 1995 wurde ein Neubau in Hardt errichtet, 2003 wurden die Gebäude auf circa 5.000 Quadratmeter Produktions- und Lagerfl äche erweitert. Das Unterneh-men beschäftigt heute 85 Mitarbeiter und

erzielt einen Umsatz von circa zwölf Millionen Euro, davon ein Viertel im Export hauptsächlich in Nachbarlän-

der. Geleitet wird es in zweiter Gene-ration von Thomas Brugger und Georg Brugger-Efi nger. orn

und Ziehteilen sowie Kunststoffspritz-gussteilen bis hin zur Montage der Systeme – angesiedelt. Die Lieferung von individuellen Einzelteilen bis hin zu Großserien ist möglich, der umfangrei-che Lagerbestand an Standardprodukten erlaubt eine schnelle und fl exible Auf-tragsabwicklung. Die Anwendungs-bereiche der permanent-magneti-

circa 5.000 Quadratmeter Produktions- und Lagerfl äche erweitert. Das Unterneh-men beschäftigt heute 85 Mitarbeiter und

der. Geleitet wird es in zweiter Gene-ration von Thomas Brugger und Georg Brugger-Efi nger.

50 Jahre Brugger Magnetsysteme Spezialist für Anziehungskraft

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Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013 45

kUrZ noTiErT

Die Leitwerk AG in Appenweier, einer der großen Anbieter umfassender Informations- und Kommunikationslösungen vor allem für die regionale Wirtschaft hat Mitte Juni die Freiburger Connect-Gruppe übernommen. Die Integration von mehr als 80 Connect-Mitarbeitern erhöht die Anzahl der Beschäftigten von Leitwerk auf jetzt mehr als 270 Mitarbeiter. Neben dem Hauptsitz Appenweier verfügt Leitwerk über Standorte in Frei-burg, Karlsruhe, Achern und Straßburg. Der Jahresumsatz liegt nach der Integration bei über 40 Millionen Euro.

Die Agentur Gruppe Drei hat ein agenturinternes Testlabor in Villingen eröffnet. „In unserem Usability-Labor haben wir einen Eye-Tracking-Raum sowie einen Fokusgruppenraum, der es uns ermöglicht, Fokusgruppen (diese diskutieren unter Beobachtung, die Ergebnisse werden für Marktforschungszwe-cke verwendet) bis zu 12 Personen durchzuführen“, sagt Carolin Doderer, stellvertretende Geschäftsführerin. Beim sogenannten Eye Tracking werden die zu untersuchenden Medien – das kön-nen beisspielsweise Kundenmagazine oder Imagebroschüren

sein – von Testpersonen auf einem Bildschirm betrachtet. Dabei wird die Blickbewegung der Augen aufgezeichnet (Bild). Die Gruppe Drei hat neben Villingen einen weiteren Standort in Singen und be-schäftigt 25 Mitarbeiter.

Die Messtronik GmbH aus dem St.Georgener Ortsteil Langen-schiltach hat ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Gerd Weißer hat das Unternehmen im September 1983 gegründet, nachdem sein vorheriger Arbeitgeber, der Plattenspielerhersteller Dual, bei dem er die Qualitätssicherung leitete, insolvent ging. Der Anfang als selbstständiger Dienstleister für Messtechnik und Qualitätsmanagement war schwer, weil die nötigen Geräte sehr teuer und die Banken zurückhaltend waren. Doch schließlich konnte Weißer die Schwergewichte Bosch und Liebherr als Kunden gewinnen und damit den Durchbruch schaffen. Heute beschäftigt das Unternehmen 20 Mitarbeiter und wird von der zweiten Generation, den Brüdern Jörg und Thomas Weißer, geleitet. Zum Angebot zählen mittlerweile auch Schulungen, Programmierungen und Applikationen.

Der Solarpark Gengenbach, eine Photovoltaikanlage, die 1,2 Millionen Kilowattstunden jährlich liefert und damit etwa 1.000 Gengenbacher versorgt, ist Ende September ans Netz gegangen. Das Kraftwerk steht auf einer rund 1,4 Hektar großen Fläche und hat 1,5 Millionen Euro an Investitionen erfordert. Investor ist Eckhard Aßmus, Gründer der Photovol-taikfi rma Adsoba. Dieses Unternehmen aus Hohberg-Hofweier hat in den vergangenen vier Jahren 350 Photovoltaikanlagen auf Gewerbefl ächen, Freifl ächen und Privathäusern mit einer Leistung von insgesamt 20.000 Kilowatt errichtet und ans Netz gebracht.

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Firmen

150 Jahre Raimann

Maschinen für die holzverarbeitungFreiburg. Was 1863 vom Mechaniker-meister Berthold Raimann mit der Herstel-lung von Maschinen und Reparaturen aller Art begann, war in den sechziger Jahren eines der größten Unternehmen in Frei-burg. Die Firma B. Raimann, seit 1903 auf Holzbearbeitungsmaschinen spezia-lisiert, beschäftigte circa 500 Mitarbeiter, nachdem sie 1967 einen Hersteller von Zylinderschleifmaschinen übernommen hatte. Die vierte Generation der Familie Raimann saß am Ruder.Die hohen Investitionen für den Firmen-kauf im Verein mit dramatisch veränderten Marktbedingungen führten in den siebzi-ger Jahren dazu, dass Raimann Vergleich anmelden und 1977 den Betrieb schließen musste. Zwei langjährige Mitarbeiter – Rolf Heisterkamp und Hans-Heinrich Rottenber-ger – gründeten indessen 1977 die Interholz Raimann GmbH und verlegten diese vom bisherigen Raimann-Sitz in Freiburg-St. Georgen ins Gewerbegebiet Hochdorf. 1998 wurde das Produktprogramm der Irion Holzbearbeitungsmaschinen GmbH in Lör-

rach übernommen und eine Vertriebsnie-derlassung in den USA gegründet.2001 schloss sich Interholz Raimann der Weinig Gruppe in Tauberbischosheim an heißt seither „Raimann Holzoptimierung“. Die Firma beschäftigt unter der Leitung von Michael Holtmann und Rüdiger Ruh 80 Mitarbeiter. Mit Vielblatt- und Längskreis-sägen sowie Zuschnittanlagen für Massiv-holz setzt sie rund 15 Millionen Euro um. Die Exportquote liegt bei 85 Prozent. Zur Weinig Gruppe gehören neben Raimann fünf weitere Firmen. Vertriebsniederlas-sungen gibt es in Singapur, Australien, den USA und China sowie in Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien. upl

Blätter einer Vielblattkreissäge von Raimann: Ein Sägeblatt hat circa 35 Zentimeter Durchmesser.

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Landhotel Alte Post ist jetzt ein Drei Sterne Superior-Haus

Erfolgreiche ökologische StrategieMüllheiM. 1986 erwarb der Diplom-Ho-telier Heinrich Mack an der B 3 in Müllheim ein großes Gebäudeensemble: die Alte Post, die bereits 1745 als Postkutschensta-tion aus Steinen eines alten Klosters erbaut worden war. Das Anwesen, so erinnert sich Mack, der das Haus bis heute mit seiner Frau Uschi führt, „war stark herunter ge-wirtschaftet“. Mack hat es mit wohlüber-legten und sukzessiven Renovierungen zu einem der ersten Häuser in Südbaden gemacht. 1989 entwickelte er mit einem Berater ein ganzheitliches ökologisches Konzept, das er seither verfolgt und das damals von vielen als „grüne Spinnerei“ betrachtet wurde. Aber schon 1992 wurde er als erstes „Umwelt-Hotel des Jahres“ in Deutschland mit einem Preis ausgezeich-

net. Begonnen hat er mit der Renovierung der Zimmer, die Böden und Möbel wurden vom Schreiner eigens für die Alte Post her-gestellt, aus einheimischen Hölzern, nur geölt, nicht lackiert. Ausschließlich Natur-stoffe wurden verwendet.2006 führte Mack ein EMAS zertifizier-tes Umweltmanagementsystem ein, 2008 erneuerte er die Küche sowie die Hotel-lounge und richtete eine neue Weinbar ein. 2011 renovierte er weitere 16 Zimmer und baute ein Blockheizkraftwerk. In 28 Jahren hat Mack mehrere Millionen Euro investiert, wie er betont ausschließlich mit regionalen Handwerkern. Als nächs-tes Vorhaben stehen die Erneuerung der historischen Fassade und des Eingangs-bereiches an. Heute ist die Alte Post ein

modernes Seminar- und Landhotel mit vier Tagungsräumen. 52 Zimmer und eine große Wohnung stehen zur Verfügung, jährlich hat man circa 13.000 Logiergäste, die Auslastung liegt bei 54 Prozent.Das Restaurant Hebelstube ist mit 14 Gault Millau Punkten ausgezeichnet, die Küche ist Bioland zertifiziert und arbeitet nur mit regionalen Produkten. Begleitet werden die Speisen von Weinen ökologi-scher Weingüter aus der Gegend.Vergangenes Jahr war das bislang beste unter der 28-jährigen Regie von Mack. Man hat viele Tagungsgäste aus der regi-onalen Wirtschaft und ist auch bei Schwei-zer Gästen gut nachgefragt. Hotel und Kü-che haben 40 Mitarbeiter, darunter zehn in der Küchenbrigade. Begonnen hatte alles mit sechs Mitarbeitern. Als weitsichtiger Unternehmer denkt Mack (Jahrgang 1954) auch schon seit län-gerem über eine Regelung nach, wie das Haus weitergeführt werden soll. Neben dem Sohn umfassen die Überlegungen auch langjährige und bewährte Mitarbei-ter. Ganz ausgereift sind sie indessen noch nicht, meint der Hotelier. Gute Mitarbeiter, so Mack, hält man mit guten Löhnen und vernünftigen Arbeitszeitregelungen. „Et-was mehr bieten als erwartet wird“ ist sein Konzept nicht nur bei den Mitarbeitern, sondern auch für die Gäste. Dies hat nun zur Hochklassifizierung des Hauses in die Stufe Drei Sterne Superior geführt. orn

Die Hauptfassade des Landhotels „Alte Post“ in Müllheim.

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Rothaus präsentiert neue Sonderedition

Über Whisky, Bier und WeingraFenhausen-rothaus. Es ist eine Symbiose der be-sonderen Art: Eine Maische aus Schwarzwälder Quellwasser, Hefe und Malz wurde gebraut und zu Whisky destilliert, der schließlich in Spätburgunderfässern zur jüngsten „Black Forest-Sonderedition“ heranreifte. Diesen „Pinot Noir Wood Finish Sin-gle Malt Whisky“ präsentierten jüngst die daran Beteiligten voll Stolz. Das waren der neue Rothaus-Chef Christian Rasch, der im Sommer von Stuttgarter Hofbräu in den Hochschwarzwald gekommen war, wo er den Anfang des Jahres gestorbenen vor-herigen Alleinvorstand Thomas Schäuble ersetzte. Zudem Gerald Erdrich, Inhaber der Karlsruher Brennerei Kammer-Kirsch, die den Rothaus-Whisky im Auftrag der Staatsbrauerei nun schon seit sieben Jahren herstellt (2006 wurde der erste Black Forest Whis-ky destilliert, der 2009 auf den Markt kam). Und schließlich Fritz Keller, der Tausendsassa vom Kaiserstuhl – Winzer, Weinhändler, Gastronom, SC-Präsident –, der die Weinfässer beisteuerte.Vom Ergebnis ihrer Kooperation schienen alle drei sehr beein-druckt. „Es ist das erste Mal, dass badischer Whisky badischen Wein getroffen hat“, sagte Erdrich. „Ich glaube, dass es sehr gut gelungen ist.“ Keller schloss sich dem Lob an: „Das ge-hört mit zum Feinsten, das ich je getrunken habe“, sagte der Winzer und Kleindestillator. „Wenn wir etwas auf den Markt bringen, dann in hoher Qualität“, betonte Rasch. Die Qualität hat eine international besetzte Fachjury auf der Fachmesse InterWhisky bereits zweimal bestätigt – 2011 und 2012 erhielt Kammer-Kirsch vom Whisky Guide Deutschland die Auszeich-nung „Germany‘s Best Whisky Distillery“. Und in London, wo die weltbesten Whiskys sich dem Vergleich stellen, bekam die neue Sonderedition jüngst eine Silbermedaille.Trotz des großen Erfolgs mit Whisky bleibt Bier natürlich der Schwerpunkt von Rothaus. Der 45-jährige Christian Rasch ist nach 22 Jahren, in denen ehemalige Politiker die landeseigene Brauerei führten (Norbert Nothelfer von 1991 bis 2004 und Tho-mas Schäuble seither) der erste Fachmann an der Rothausspitze. Er zeigte sich „überrascht von der Qualität, der Technik und der Mitarbeitermotivation“, die er vorgefunden habe. 230 Mitarbeiter

zählt die Brauerei aktuell, die zuletzt mit einem Ausstoß von 880.000 Hektolitern rund 83 Millionen Euro Umsatz erwirtschafteten. Rasch bezeichnet Rothaus als „die pro-fitabelste Brauerei Deutschlands“. Er plant für die kommenden Jahre einige zukunftsweisende Investitio-nen wie einen neuen Flaschenkeller für rund zehn Millionen Euro. Am eingeschlagenen Weg seiner Vorgänger will Rasch indes wenig ändern. „Wir werden auch weiterhin keine Mischgetränke auf den Markt bringen. Ich zeige lieber eine Sonderedition Whisky als ein lilafarbenes Bier“, sagte der Rothauer-Chef.Rund 1.800 Flaschen der Spätburgunder-Whisky-Sonderediti-on (0,5-Liter) werden nun über ausgewählte Fachhändler und den eigenen Rothausshop verkauft. Auch ein neuer Sahnelikör („Black Forest Cream“), den Kammer-Kirsch aus Rothauswhisky kreiert hat, kommt mit einer Charge von 5.000 0,7-Liter-Flaschen in den Handel. Die Preise liegen im Rothausshop bei etwa 59 beziehungsweise 22 Euro, sagte Rasch. Doch die Erfahrung der vergangenen Sondereditionen und auch der normalen Jahrgänge (von denen es jeweils 10.000 Flaschen à 0,7-Liter gibt) zeigt, dass Rothaus-Whisky sehr gefragt ist und gerne weit über dem Preis gehandelt wird, den die Brauerei selbst verlangt. Dennoch soll die Whiskymenge weiterhin klein bleiben. „Das ist ein Hob-by“, sagten der Brauer Rasch und der Brenner Erdrich. Allerdings kein Verlustgeschäft: Sowohl Rothaus als auch Kammer-Kirsch verdienen ein bisschen an ihrem gemeinsamen Produkt. Und auch Fritz Keller hat für seine vier burgundischen Eichenfässer einen marktüblichen Preis erhalten. kat

Der neue Rothauschef Chris-tian Rasch präsentiert die

neue Whisky-Sonder edition der Brauerei: Der „Pinot Noir Wood Finish Single Malt Whisky“ hat seine

Farbe durch die Lagerung in Rotweinfässern erhalten.

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Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013 49

Regionale Brauereien

Ausgezeichnete BiereMünchen/stuttgart. Beim europäischen Bierwettbewerb European Beer Star in München hat die hirsch-brauerei aus Wurmlingen (Landkreis Tuttlingen) zwei Goldmedaillen erstritten. Mit 1.512 Bieren aus 40 Ländern ist die Zahl der Anwärter für eine Auszeichnung bei der Veranstaltung im Vergleich zum Vorjahr (1.366 Biere) in diesem Jahr gestiegen. Honer ist seit Jahren beim Wettbewerb mit vorderen Platzierungen dabei. Zudem holte sie bei den Lebensmitteltagen der Deutschen Landwirtschaftsgesell-schaft e.V. (DLG) in Stuttgart den Preis der Besten in Gold. Damit zeichnet die DLG Unternehmen aus, die jahrelang mit höchsten DLG-Prämierungen ihre besondere Qualität nachgewiesen haben.Der Preis der Besten wurde insgesamt 95 Mal vergeben, auch in den Varianten Silber und Bronze. Den Preis der Besten in Gold haben außerdem zahlreiche weitere Brauereien aus der Region gewonnen: die Fürstlich Fürstenbergische brauerei aus Do-naueschingen, die brauerei Ketterer aus Hornberg, die brau-erei lasser aus Lörrach, die Familienbrauerei bauhöfer aus Renchen-Ulm, die löwenbrauerei otto Dold aus Elzach, die Privatbrauerei Waldhaus aus Waldhaus sowie die ruppaner brauerei aus Konstanz. lis

Dreifachjubiläum bei Armbruster

Spezialist für raumkonzepteoberKirch. Die Armbruster Einrichtungssysteme GmbH in Oberkirch, die PANraumsysteme GmbH in Mannheim und ihr Geschäftsführer und Gründer Martin Armbruster haben ein dreifa-ches Jubiläum gefeiert. Armbruster selbst wurde 60 Jahre alt, die gleichnamige Firma 25 Jahre und PANraumsysteme 10 Jahre. Der Industriefachwirt Martin Armbruster entwickelte in den achtziger Jahren ein Baukastensystem ganzheitlicher Raumplanungen. Zu Anfang ging es um eine reine Dienstleistung, also den Verkauf und die Montage. Für die Fertigung war während der ersten fünf Jahre nach Firmengründung ein Partnerunternehmen zuständig. Als Armbruster dann ein kleines Sanitärtrennwand-Unternehmen hinzu erwarb, änderte sich dies: Er stieg in die Produktion ein. Im Jahr 2000 wurde ein komplett neues Unternehmensgebäude in Oberkirch bezogen. Damit verbunden waren weitere Expansion und die Spezialisierung auf den Trennwandbau. Vor zehn Jahren übernahm Armbruster zur Erweiterung des Angebots das Marken-Wandsystem PAN und gründete die neue Firma PANraumsysteme mit einer Niederlassung in Mannheim. Diese Firma gilt als Spezia-list für Raumgliederungen mit Trennwänden und Schrankwänden. 2012 hat Martin Armbruster ein 500 Quadratmeter großes neues Zentrum für Raumideen eingerichtet, wo die Kunden unterneh-mensspezifische Situationen erleben können. Beide Firmen be-schäftigen inzwischen 70 Mitarbeiter. PANraumsysteme ist in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Beneluxlländern, Armbruster vorwiegend in Mittel- und Süddeutschland tätig. Der Umsatz der Gruppe liegt bei elf Millionen Euro. Neben Martin Armbruster ist seit 2009 seine Tochter Annette Stoß im Unter-nehmen tätig. Die Betriebswirtin (33) leitet die Bereiche Vertrieb und Marketing sowie das Büro in Mannheim. orn

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Firmen

Wirtschaft im Südwesten Juli 2013

50 Jahre Busch Vakuumtechnik

Auf leisen Sohlen groß gewordenMaulburg. 1963 haben das Ehepaar Karl und Ayhan Busch begonnen, industrielle Vakuumtechnologie einfacher, besser und anwendungsfreundlicher als bislang bekannt zu gestalten. Einen gewissen Grundstock hatte schon Buschs Großvater Karl Wittig im Wiesental gelegt, als er einen Rotationsverdichter entwickelte. Busch baute Anfang der Sechzigerjahre eine Vakuumpumpe für Verpackungsmaschinen in der Lebensmittelbranche. Eingesetzt wurde diese Pumpe zum ersten Mal von der Kemptener Firma Union Verpackungsgesellschaft in einer ihrer Maschinen – der weltersten automatischen Verpackungstiefzieh-Maschine. Mit ihr war die Vakuumverpackung geboren, die uns heute perma-nent und überall begegnet, wenn es um die Frischhaltung von Lebensmitteln geht. Für Busch war die Pumpe der Beginn einer ungewöhnlichen Erfolgsgeschichte. 1971 ist in Großbritannien die erste Vertriebsgesellschaft gegründet worden und 1979 das erste eigene Fertigungswerk im Ausland, nämlich in Virginia Beach in den USA. Heute hat Busch 57 Firmen in 39 Ländern und beschäftigt 2.600 Mitarbeiter. Die Firma ist einer der ganz großen internationalien Player für Vakuum- und Überdrucktechnik in vielen Bereichen der Industrie. Busch-Produkte eignen sich für Anwendungen bei der Kunststoffherstellung und -verarbeitung sowie in der chemischen und pharmazeutischen Prozesstechnik. Dazu kommen die Einsatzgebiete Halbleiterindustrie, Flachbild-schirmherstellung sowie Fertigung von Handys oder Laptops. Zum Angebot von Busch gehören neben der Entwicklung und Produktion von Serienprodukten auch die Konzeption, Auslegung und Realisierung von komplexen Vakuumanlagen, die aus einer Kombination von Pumpen und verfahrentechnischen Kompo-nenten bestehen. Die Geschäftsführung setzt sich heute neben dem Ehepaar Busch aus seinen Kindern Sami, Ayla und Kaya Busch zusammen. Über Umsatzzahlen redet die Familie ungern. Handelsblatt Online konnte aber melden, dass der Umsatz bei 630 Millionen Euro liegt. upl

Ein Teil der weltweit 2.600 Mitarbeiter beim Busch-Jubilä-umsfest in Maulburg.

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Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013 51

125 Jahre Isgus

Alles rund um das Thema ZeitVillingen-schWenningen. „Wir machen alles rund ums Thema Zeit“, sagt Stefan Beetz (39), der in fünfter Ge-neration seit 2004 Geschäftsführer von Isgus ist. Der Betriebs- und Produktions-ingenieur (ETH Zürich) verweist darauf, dass das Angebot seines Unternehmens – von der Entwicklung und Produktion von Soft- und Hardware bis hin zu Beratung und Service – ziemlich einmalig ist. Isgus hat sich in seiner langen Geschichte von der Uhrenfabrik zu einem Systemhaus gewandelt, das die Softwarelösung Zeus mit den Modulen Zeiterfassung, Zutritts-kontrolle, Betriebsdatenerfassung, Ma-nufacturing -Execution-Systems, Web Workflow und Personaleinsatzplanung anbietet. Außerdem stellt man Terminals für die Zeit- und Betriebsdatenerfassung und Zutrittskontrolle her sowie Zutritts-kontrollzentralen zur Steuerung von Tü-ren, Schränken und Aufzügen. 2010 hat Isgus beispielsweise das Deutsche Haus bei den Olympischen Spielen in Vancou-ver mit einer direkt mit dem Akkreditie-rungssystem verbundenen Zutrittskont-rolle ausgestattet – so erfolgreich, dass man auch bei den Sommerspielen 2012 in London zum Zuge kam und jetzt für die Winterspiele 2014 in Sotschi den Zu-schlag erhielt. Isgus-Lösungen sind bei insgesamt mehr als 14.000 Anwendern im In- und Ausland im Einsatz. Für den Exporterfolg (knapp 30 Pro-zent des Umsatzes von 33 Millionen Euro werden im Ausland erzielt) ist die

Mehrsprachigkeit der Software Voraus-setzung. Im Inland gehören fast alle nam-haften Logistikunternehmen, zahlreiche Ministerien und Landesbehörden sowie Handelskonzerne zu den Kunden. Der überwiegende Anteil der Anwender sind indessen Mittelständler aller Branchen. Isgus beschäftigt circa 180 Mitarbeiter, davon 125 in Schwenningen. Von diesen wiederum sind 30 in Forschung und Ent-wicklung tätig. Die Zukunft liegt laut Beetz in erster Linie in der Webentwicklung und da ist es inzwischen schwierig, geeigne-te Leute zu finden. Der Vertrieb erfolgt durch zwölf Isgus-Zentren an insgesamt 18 Standorten im Inland (mit zusammen 57 Mitarbeitern) und über Tochtergesell-schaften in Österreich, den USA und Eng-land sowie langjährige Vertriebspartner von der Schweiz bis nach Südafrika und den Vereinigten Arabischen Emiraten.Gegründet hat das Unternehmen Jakob Schlenker Grusen als Jakob Schlenker Grusen Uhrenfabrik Schwenningen (da-her auch der Name Isgus). Die Firma hat sich jedoch sehr bald mit Zeiterfassung, damals natürlich noch mit mechanischen Apparaten, beschäftigt und war hier sehr erfolgreich. Mehrere hundert Exponate aus der Firmengeschichte hat Isgus jetzt in einem Werksmuseum zusammenge-stellt und zwar unter dem Motto „Isgus: Zeitgeschichte erleben“. Diese Dauerein-stellung steht den Schulungsteilnehmern und Besuchern des Unternehmens zur Verfügung. orn

Mehrere hundert Exponate aus der 125-jährigen Firmengeschichte hat Isgus für einen Schauraum zusam-mengetragen, der Firmenbesuchern und Schulungs-teilnehmern zugänglich ist.

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Wirtschaft im Südwesten 11 / 201352

Firmen

Umwelttechnikpreis für Garant

Flachschlauchfilter ausgezeichnetlahr. Das im Zuge einer „Buy and Build“-Strategie im September 2011 ge-gründete Unternehmen Garant-Filter hat beim Umwelttechnikpreis 2013 des Lan-des Baden-Württemberg in der Kategorie „Emissionsminderung, Aufbereitung und Abtrennung“ den zweiten Platz gewonnen. Ausgezeichnet wurde ein Flachschlauchfil-ter, der stark belastete Abgasströme bei-spielsweise in Metallschmelzprozessen, Biomasseverbrennungen oder Materialbe-handlungsanlagen reinigt.Auch für komplexe Rauchgasreinigungs-aufgaben, wie zum Beispiel die Trocken-sorption mittels Additivzugabe und die Feinstaubabscheidung, kann der Filter eingesetzt werden, so eine Meldung des Unternehmens. Die Durchströmung des Filters ist wesentlich besser als bei anderen Produkten (dank der im Inneren eingebauten Nadelfilze) und man kann so

Energieeinsparung von bis zu 50 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Anlagen erzie-len. Bei aktuellen Großprojekten der Lahrer kann das zu Stromkosteneinsparungen in Höhe von mehreren hunderttausend Euro pro Jahr führen. Die Firma Garant-Filter beschäftigt 15 Mitarbeiter und gehört zur Entecco-Gruppe, ebenfalls Lahr. Entecco hat inklusive der in Österreich ansässigen und 1995 gegründeten LHS Clean-Air-Sys-tems GmbH 70 Mitarbeiter. Der Umsatz der Gruppe liegt im laufenden Jahr bei über 15 Millionen Euro.Großaufträge kamen beispielsweise von der Ikea-Tochter Swedspan und von Aluminium-Recyclingunternehmen in Rumänien, Österreich, Deutschland und Dubai. Geschäftsführer der Entec-co-Gruppe ist Michael Auer, bei Garant-Filter sind in dieser Funktion Marianne Sommer und Siegfried Bleul tätig. orn

VascoMed beschäftigt jetzt mehr als 200 Mitarbeiter

katheter für herz, Gefäße und die neurologiebinzen. Das vor 24 Jahren gegründete Medizintechnik-Unternehmen Vasco-Med entwickelt sich seit einigen Jahren sehr stark. Die Mitarbeiterzahl hat sich während der vergangenen Jahre nahezu verdreifacht und hat jetzt erstmals die Grenze von 200 überschritten. Im Jahr 2010 hat man den Jobmotorpreis (der für die Schaffung von Arbeitsplätzen verge-ben wird) gewonnen. VascoMed entwi-

ckelt und fertigt komplexe Katheter und Kathetersysteme für die Elektrotherapie des Herzens, die Gefäßtherapie und die Neurologie. Geschäftsführer ist Wolfgang Geistert. Ein Drittel des Unternehmens befindet sich im Innovations-Center in Lörrach (Innocel). Dort sind 28 Unter-nehmen mit rund 300 Arbeitsplätzen angesiedelt. VascoMed ist dabei ein Vorzeigeunternehmen. upl

Ein Flachschlauch-filter von Garant: Dessen enorme Größe zeigt der Vergleich zwischen dem in der Tür ste-henden Mitarbeiter und der Anlage.

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54 Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

Personalien

Kopf des Monats marianne mack, first Lady im europa-park

Die MacherinRUST. Die Hände in den Schoß zu le-gen und sich als First Lady im Euro-pa-Park bedienen zu lassen, ist nicht die Sache von Marianne Mack. Ob-wohl es sich die Ehefrau des Parkmit-gründers, Roland Mack, erlauben könn-te. Die ehemalige Stewardess ist eine Macherin, sie packt gerne mit an. 1975 nach der Parkeröffnung folgten viele Jahre harter Arbeit. „Ich war nicht auf Rosen gebettet. Von morgens bis spät in den Abend arbeitete ich täglich im Park, saß im Kassenhäuschen, schrieb Einsatzpläne, machte die Buchhaltung und kochte am Wochenende für die An-gestellten“, sagt die heute 64-Jährige. Roland Mack lernte sie auf einer Schü-lerparty in Freiburg kennen, geheiratet wurde im Gründungsjahr des Parks. Die Hochzeitsreise fiel aus, was der Liebe aber keinen Abbruch tat. „Sie hält bis heute“, stellt die charismatische Frau mit den strahlenden Augen fest. „Weil jeder selbstständig geblieben ist.“ Der Park sollte beider Leben bestimmen. Roland Mack und sein Vater Franz hat-ten die Idee für den Freizeitpark aus den USA mitgebracht. Dass sie regel-recht wie eine Bombe zündete, damit hätte Marianne Mack nicht gerechnet. 2012 besuchten bereits deutlich mehr als 4,5 Millionen Menschen Deutsch-lands größten Freizeitpark, was vor al-lem daran liegt, dass der Park jedes

Bild

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Park

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Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013 55

IMPRESSUM

- Wirtschaft im südwesten - Zeitschrift und Verkündungsorgan der industrie- und Handels-kammern im regierungsbezirk freiburg issn 0936-5885

Redaktion: pressestelle der industrie- und Handelskammern im regierungsbezirk freiburg i. Br. e.V.: ulrich plankenhorn (Leitung, v. i. s. d. p.) kathrin ermert elisabeth Weidling sekretariat: Hannelore Gißler

Wirtschaft im südwesten schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 freiburg postfach 860, 79008 freiburg telefon 0761 15105-0, fax 0761 3858-398 e-mail: [email protected] www.wirtschaft-im-suedwesten.de

pressesprecher der iHks: anika klaffke (südlicher oberrhein)christian Beck (schwarzwald-Baar-Heuberg) achim eickhoff (Hochrhein-Bodensee)

titelbild: Julia Wachsmuth

Verlag und anzeigen: prüfer medienmarketing endriß & rosenberger GmbH Jägerweg 1, 76532 Baden-BadenVerlags-/anzeigenleitung: achim Hartkopfanzeigendisposition: susan erbacher telefon 07221 211912, fax 07221 211915 e-mail: [email protected] www.pruefer.comZurzeit gilt die anzeigenpreisliste nr. 31 gültig ab Januar 2013.

satz: freiburger druck GmbH & co. kG www.freiburger-druck.de

druck: ernst kaufmann GmbH & co. kG www.druckhaus-kaufmann.de

Herausgeber: iHk schwarzwald-Baar-Heuberg romäusring 4, 78050 Vs-Villingen telefon 07721 922-0, fax 07721 922-166 e-mail: [email protected] www.schwarzwald-baar-heuberg.ihk.de

iHk südlicher oberrhein schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 freiburg telefon 0761 3858-0, fax 0761 3858-222 und Lotzbeckstraße 31, 77933 Lahr telefon 07821 2703-0, fax 07821 2703-777 e-mail: [email protected] www.suedlicher-oberrhein.ihk.de

iHk Hochrhein-Bodensee schützenstraße 8, 78462 konstanz telefon 07531 2860-0, fax 07531 2860-165 und Gottschalkweg 1, 79650 schopfheim telefon 07622 3907-0, fax 07622 3907-250 e-mail: [email protected] www.konstanz.ihk.de

erscheinungsweise: Zu monatsbeginn (ausgenommen august)

Bezug und abonnement: der Bezug der iHk-Zeitschrift erfolgt im rah-men der grundsätzlichen Beitragspflicht als mitglied der iHk. „Wirtschaft im südwesten“ kann zudem für 17,60 euro/Jahr beim Verlag abonniert werden.

Jahr neue Attraktionen bietet. Vergan-genes Jahr kamen die Holzachterbahn „Wodan-Timburcoaster“ und das 4-Ster-ne Erlebnishotel „Bell Rock“ hinzu. 2013 wurde Grimms Märchenwald um sechs Geschichten erweitert.

Inzwischen ist die zweite Generation mit dabei, Marianne Macks Söhne Michael (34) und Thomas (32) sind Teil der Ge-schäftsführung, auch ein Enkelkind gibt es. Für ihre Buben hatte die Unterneh-merfrau als junge Mutter zwar wenig Zeit, doch sie schaffte es, Familie und die beruflichen Herausforderungen zu verei-nen. Zunächst wohnte das Ehepaar Mack in einer Wohnung auf dem Gelände des Europa-Parks, später im Schloss Baltha-sar und aktuell in einem Haus in unmit-telbarer Nähe des Parks. Als 1989 ih-re Tochter Ann-Katrin zur Welt kam, war Marianne Mack nicht mehr vollkommen ins Parkgeschäft eingespannt. Es war ihr möglich, auf eine Halbtagsstelle um-zusteigen, denn der Park lief gut. Heute ist Ann-Katrin angehende Architektin und will auch in den Familienbetrieb einstei-gen. Nachdem alle Kinder aus dem Haus waren, begann sich die dreifache Mut-ter verstärkt sozial zu engagieren. 2005 initiierte Marianne Mack die ehrenamtli-che Vortragsreihe „Neue Perspektiven“ und gründete 2008 den Verein „Santa Isabel e.V. – Hilfe für Kinder und Famili-en“. Er trägt denselben Namen wie das „Kloster“-Hotel des Europa-Parks – bei-de sind der verstorbenen Seniorchefin Elisabeth Mack gewidmet.

Im Rahmen ihres Engagements sam-melt Marianne Mack Spendengelder, in-dem sie Vorträge organisiert, die Land-frauen einlädt und jedes Jahr einen Floh-markt für den guten Zweck veranstaltet. Neu in diesem Jahr ist die ayurvedische „Yoga-Woche“ – zum Angebot gehören sechs Übernachtungen im Hotel „Bell Rock“ sowie Trainingsstunden mit der Yogalehrerin Magali Tiemann, die vom 24. bis zum 30. November vor Ort sein wird. Der Reinerlös kommt einem gu-ten Zweck zu. Unter dem Titel „Neue Perspektiven“ konnten zur Vortragsrei-he prominente Redner wie im vergange-

nen Jahr Werner Tiki Küstenmacher und in diesem Jahr Professor Dietrich Gröne-meyer gewonnen werden. Grönemeyer kommt am 5. November in den Euro-pa-Park. Zurzeit umfasst die Reihe fünf Vorträge. Die Gäste bezahlen zehn Eu-ro Spendenbeitrag, die Referenten ver-langen kein Honorar. 6.500 Besucher kamen 2012, eine Summe von 70.000 Euro konnte gesammelt werden. Der Verein sorgt beispielsweise dafür, dass Schwerkranke eine bessere Betreuung erhalten und die Angehörigen entlastet werden. „Wir helfen den betroffenen Familien zumeist über einen längeren Zeitraum hinweg“, erklärt die Initiatorin. An ihrem Glück will sie, ebenso wie ihr Mann Roland, andere teilhaben lassen. Zu ihrem 60. Geburtstag wünschten sich beide ausschließlich Spendengel-der. Über 100.000 Euro kamen zusam-men. Für ihr Engagement wurde Ma-rianne Mack 2010 mit dem Verdienst-kreuz am Bande ausgezeichnet. Der Eu-ropa-Park setzt sich übrigens vielfältig sozial ein: Von 2005 an bis heute sind über 11 Millionen Euro Spendengelder gesammelt worden.

Beim Pressetermin in der Bar des Ho-tel El Andaluz wirkt Marianne Mack trotz der Riesenerfolgsgeschichte, die der Park geschrieben hat und fortschreibt, sehr bodenständig – keine Spur von Ar-roganz. Sie trägt einen Blazer aus ihrer Landhaus-Kollektion, die sie seit eini-gen Jahren gemeinsam mit einem Desi-gner entwirft. Dazu eine Jeans und Stie-fel. Zur Mode kam sie durch den Titel „Schwarzwald-Lady“, den sie 2007 vom Bürgermeister der Gemeinde Dobel, Wolfgang Krieg, erhalten hat. Zunächst entwarf sie ein modernes Outfit für den Schwarzwald Tourismus, darauf folgte eine eigene Kollektion. Obwohl sie am vergangenen Wochenende bei Kälte auf dem Wohltätigkeitsflohmarkt stand, prä-sentiert sie sich zum Termin putzmun-ter. Sie nippt an einem Glas heiße Zitro-ne und verrät: Fit halte sie sich mit Heil-kräutern. Erholung von dem Trubel sucht die umtriebige Frau in der Natur. „Ich bin eine leidenschaftliche Pilz- und Kräuter-sammlerin“, sagt Marianne Mack. ew

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56 Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

Personalien

LaHr

Reinhard Krumm (54), langjähriger Vor-standsvorsitzender der Volksbank Lahr eG ist im September aus der Geschäfts-führung ausgeschieden. Als Grund nannte die Genossenschaftsbank in ei-ner knappen Pressemitteilung „unter-schiedliche Auffassungen über die Ge-schäftsführung“. Der ehemalige Bankdi-rektor und die Bank gehen seither „ge-

trennte Wege“. Frank Peter Rot-tenecker (45, Bild), Mitglied des Vorstands, hat die Funktion des Vor-standssprechers übernommen und ist nun für den Markt zuständig. Timo Baumer (46), ebenfalls Vor-

standsmitglied, verantwortet den soge-nannten Markfolgebereich. Krumm war 1990 als Leiter der Geschäftsstelle in Schwanau-Ottenheim aufgrund einer Fusion zur Volksbank Lahr gekommen. Zunächst leitete er dort die Wertpapier-abteilung, dann die Beraterbank. 2003 wurde er in den Vorstand berufen, den Vorsitz hatte er seit 2008. lis

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Zum Vorstands-mitglied des Bun-desverbands der Energie- und Kli-maschutzagentu-ren Deutschlands (eaD) e.V. gewählt worden ist Rainer Schüle (52), Ge-schäftsführer der Energieagentur Re-

gio Freiburg. Damit ist er auch stellver-tretender Vorsitzender des Bundesver-bands. Mit einem neuen Leitbild soll „das Profil des eaD als gemeinnützig orientierte und unabhängige Stimme in der Energiewende-Diskussion“ ge-schärft werden, heißt es in der Presse-mitteilung. Die Ziele der Mitglieder sind laut eaD eine gerechte, klimaverträgli-

freiBurG

Zum dritten Mal in Folge ist der Frei-burger Unterneh-mensberater Mar-tin Claßen (52) als einer der „führen-den Köpfe im Per-sonalwesen“ aus-gezeichnet wor-den. Das innerhalb der Haufe-Gruppe

publizierte „Personalmagazin“ vergibt diesen Titel alle zwei Jahre bundesweit an „Persönlichkeiten, die das Personal-wesen in Deutschland voranbringen“. Honoriert wurde, dass Claßen mit sei-ner Beratung „People Consulting“ un-ternehmerischen Herausforderungen wie Veränderungsmanagement und Ta-lent Management Rechnung trägt. Vor Kurzem ist in einer Zweitauflage das von ihm verfasstes Buch zu organisato-rischen Veränderungen „Change Ma-nagement aktiv gestalten“ im Luchter-hand-Fachverlag erschienen. ew

freiBurG

Im September hat die neue private Fachhochschule für Ökonomie und Management, kurz „FOM“, in Freiburg ihren Betrieb auf-genommen. Ge-schäftsleiter ist Christian Gerard (42). Gerard soll

den Hochschulbetrieb auf- und auszu-bauen sowie Kontakt zu Unternehmen in der Region zu knüpfen. Gerard kommt von der SRH Hochschule Calw. Dort war er zwei Jahre Geschäftsführer. Zuvor war er am Europa-Institut der Universi-tät des Saarlandes und an der „EMLY-ON“ Business School in Lyon tätig. Die FOM ist eine gemeinnützige Hochschu-le und gehört zur Stiftung „BildungsCen-trum“ der Wirtschaft (BCW) in Essen. Die an der FH angebotenen Bachelor- und Masterabschlüsse sind staatlich an-erkannt und laufen berufsbegleitend. Außer in Freiburg ist die FOM in 31 wei-teren deutschen Städten vor Ort und hat insgesamt 21.000 Studierende. In Frei-burg startete im September zunächst der Masterstudiengang Business Admi-nistration (MBA). Weitere Studiengänge sind für März 2014 geplant, wenn genü-gend Anmeldung eingehen. lis

freiBurG

Dominika Schuler (43) hat die kauf-männische Leitung der Pro Med Inst-ruments GmbH (PMI), einem Spe-zialisten in der Me-dizintechnikbran-che mit Hauptsitz in Freiburg, über-nommen. Die

43-Jährige tritt die Nachfolge der Fir-mengründerin Dorothea Schüle an. Die-se zieht sich nach und nach aus dem ak-tiven Geschäftsleben zurück. Neben ad-ministrativen Aufgaben übernimmt Schuler etwa die Leitung des Qualitäts-managements, des Kundenservices so-wie des Lagers und informiert den Ge-schäftsführer Matthias Schüle. Schuler bringt langjährige Erfahrung im medizin-technischen Bereich mit, zuletzt war sie als Prokuristin bei der in derselben Stra-ße ansässigen Stockert GmbH tätig und mit ähnlichen Aufgaben wie in ihrem neuen Job betraut. Die PMI hat eine Tochterfirma in den USA und in über 70 Ländern weltweit Vertriebspartner. lis

che, nachhaltige und dezentrale Energie-versorgung. Durch die effiziente Nutzung erneuerbarer Energien sollen wirtschaft-liche Chancen eröffnet und die Lebens-qualität verbessert werden. Diskussio-nen in der Gesellschaft über neue Wohl-standsmodelle und nachhaltige Konsum-muster sollen angeregt werden. Die eaD setzt sich aus 38 Energie- und Klima-schutzagenturen der Bundesländer, Re-gionen und Kommunen zusammen. Sie sorgt für deren Vernetzung sowie dafür, dass die Anliegen des Verbands Auf-merksamkeit erhalten. wis

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Gründer

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0 72 21 / 21 19 - 12

Nathalie Moureaus Reisebüro Smile

Lächelnd die Welt entdeckenmeiSSenheim. Dass die Zahl der Reise-büros in den vergangenen Jahren stetig abgenommen hat, hielt Nathalie Moureau nicht von ihrem Schritt in die Selbststän-digkeit ab. Die selbstbewusste Reisekauf-frau weiß, dass sie gut ist. Und sie setzt darauf, dass immer mehr Kunden das auch merken. Nach insgesamt zehn Jahren Be-rufserfahrung in der Branche beschloss sie deshalb Anfang 2012, ihre Fähigkeiten zu ihrem eigenen Vorteil zu nutzen und eröffnete ein eigenes Reisebüro in ihrem Ortenauer Heimatdorf Meißenheim.„Smile“ nannte Nathalie Moureau es, weil sie ständig lachen musste, als sie zu-sammen mit ihrer Schwester über einen Namen nachdachte – wie sie überhaupt viel lacht. So entstand auch der Slogan: „Entdecken Sie lächelnd die Welt“. Die 29-Jährige sieht es als ihre Aufgabe, dass den Kunden auf der Reise das Lächeln nicht vergeht. Ihre Kompetenz, ihr Service und ihre Einsatzbereitschaft rund um die Uhr sind das Rezept dafür. Und vor allem ihre riesige Begeisterung fürs Reisen, die schon im Alter von neun Jahren ge-weckt wurde, als sie das erste Mal flog. „Ich mach meine Arbeit wirklich gerne“, sagt Nathalie Moureau. Deshalb macht es ihr auch nichts aus, wenn sie ihr Rei-sebüro virtuell mit in den Urlaub an die Côte d‘Azur nimmt. E-Mails beantworten,

online nach den passenden Angeboten suchen und telefonieren kann sie auch im Ferienhaus.Immerhin ist sie im zweiten Jahr der Selbstständigkeit wieder selbst verreist, denn das Geschäft läuft sehr gut. Vor allem in Meißenheim und Umgebung scheint es sich schnell herumgesprochen zu haben, dass ihr Reisebüro keine höheren Preise, sondern vor allem mehr Service bietet. „Das Ausmaß der Weiterempfehlungen war groß“, berichtet die Gründerin, die zudem mit originellen Werbeideen auf sich aufmerksam macht. In einer Pizzeria prangt sie auf dem Bierdeckel, in einem Parkhaus als Leuchtreklame, und beim örtlichen Weihnachtsmarkt will sie auch wieder einen Stand aufbauen. Die Mund-zu-Mund-Propaganda ist sogar schon weit über die Ortenau hinaus gedrungen – die neuesten Kunden kommen aus Kiel. Das funktioniert, weil das Gros der Beratung ohnehin via Internet und Telefon läuft. Das Büro in Meißenheim hat keine festen Öff-nungszeiten, die Kunden kommen nach Vereinbarung zu flexiblen Zeiten.„Smile“ trägt sich mittlerweile, und Nat-halie Moureau kann ein bisschen in die Zunkuft planen. Klein möchte sie bleiben, aber nicht allein. Wenn es weiter so gut läuft, will sie sich demnächst Unterstüt-zung für die Buchhaltung holen. ine

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65Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

Börsen

BeteiligungsBörse/ risikokapital

Starthilfekapital gesucht für kleinen Au-tomatenservice (Heiß- und Kaltgetränke sowie Süßwaren) mit wachsendem Kun-denstamm aktuell im Bereich Ortenau bis Freiburg. Der Service ist bereits neben-beruflich am Markt gestartet. Ziel ist der Aufbau eines Klein- bis mittelständischen Unternehmens mit Ausbildungsmöglich-keit für Lehrlinge.

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Investor in Höhe von 100.000 bis 150.000 Euro gesucht. Patentiertes medizinisches Produkt zur Serienreife entwickelt und zur Produktion für den medizinischen Be-reich bereit, Zulieferer für Einzelkomponen-ten „Made in Germany“ sind akquiriert. Überzeugender und aussagekräftiger Ge-schäftsplan liegt vor. Interessenten für den Vertrieb für Deutschland, Schweiz und Österreich sind vorhanden. Evtl. inte-ressant für Klinikausrüster oder führende Sanitätshäuser. Vertrieb europaweit und in die USA wird angestrebt.

KN-B-212/13

Dipl.-Betriebswirt, Mitte 40, mit nahezu 20-jähriger Erfahrung im Management von mittelständischen Unternehmen sucht eine aktive Beteiligung in einem kleineren mittelständischen Unternehmen mit evtl. späterer Übernahmemöglichkeit. Erfahrun-gen in unternehmenskritischen Situationen und auch einer Selbständigkeit sind vor-handen. Durch die Tätigkeit in mehreren Branchen wird ein solides technisches Verständnis geboten sowie Erfahrungen in Asien. Eigenkapital vorhanden.

VS-B-55/13

In BW ansässiges Unternehmen sucht Kapital für eine Nullserie im Bereich er-neuerbare Energien. Die Investoren er-halten nicht nur eine Rendite auf ihren Kapitaleinsatz, sondern auch eine Option auf vorbörsliche Aktien. Das Konzept ist international zum Patent angemeldet und mit einem Diplom für technologisch ange-wandte Wissenschaft ausgezeichnet. Ein Prototyp wird in Bayern bereits eingesetzt.

VS-B-56/13

Etabliertes und gesundes Kunststoffspritz-guss-Unternehmen in Baden-Württem-berg mit ISO-Zertifizierung und integrier-tem WZ-Bau bietet aktive Beteiligung

für Investor oder technisch versierten Nachfolger. Geboten wird die Möglich-keit, die Geschäftsbasis mit hochkarätigen Medizintechnikkunden und langjährig ge-wachsenem Kundenstamm zu ergänzen, oder einen bereits vorhandenen Kunst-stoffspritzguss zu verstärken.

VS-B-57/13

kooperationsBörse

Wir bieten hochwertige gebrauchte PCs, Notebooks, Drucker etc. aus Leasingrück-nahme zu günstigen Preisen. Unser An-gebot besitzt Alleinstellungsmerkmale im südbadischen Raum. Für den Verkauf auf Kommissionbasis suchen wir weitere in-habergeführte Ladengeschäfte bevorzugt in den Regionen Lahr, Lörrach und Müll-heim. Das Angebot ist eine ideale Ergän-zung z.B. für Handyshops, Internetcafés, Schreibwarengeschäfte, Elektrogeschäfte, EDV-Schulen, Postagenturen. Außer der Bereitstellung einer Präsentationsfläche sind keinerlei Investitionen erforderlich. Techni-sche PC-Grundkenntnisse sind ausreichend.

FR-126-1014

HandelsvertreterBörse

Fertigungsbetrieb für einbaufertige Prä-zisionsteile aus Metall und Kunststoff (Drehen, Hartdrehen, Schleifen, Fräsen, Verzahnungsteile, Baugruppen) sucht Ver-triebspartner auf Provisionsbasis.

FR-HV-126-1653

Unternehmen im Bereich Getränketech-nik sucht freie Handelsvertreter für den Vertrieb einer geprüften Weltneuheit. Die Zielgruppe ist breit gefächert und reicht von Hotels über die Automobilindustrie bis hin zu Rechtsanwälten und Hairstylisten oder Privathaushalten. Weitere Produkte mit Zielgruppen wie Kliniken, Seniorenheime, Restaurants, Industrie etc. ergänzen die Angebotspalette. Eine sehr gute Einar-beitung ist gewährleistet und erwünscht.

KN-HV 453/13

Wir sind ein mittelständisches Unterneh-men im Bereich Sondermaschinenbau, Roboterautomation, Montageautomation, Bandanlagentechnik und Pressenautoma-tion. Wir suchen Handelsvertreter für die

information

Sie suchen einen Handelsvertreter oder Ko-operationspartner? Einen Nachfolger für Ihr Unternehmen oder einen Betrieb, den Sie übernehmen können?Helfen kann ein Eintrag in den Börsen – ein kostenfreier Service der drei Industrie- und Handelskammern im Südwesten. Für allge-meine Geschäftsempfehlungen ist an dieser Stelle kein Platz.Bei Inseraten aus IHK-Börsen gelten die Be-dingungen der jeweiligen Börse. Wenn Sie in den Börsen inserieren wollen: Bitte wen-den Sie sich an den für die jeweilige Börse zuständigen Ansprechpartner bei Ihrer IHK (siehe unten).Angebote und Gesuche werden kostenfrei unter einer Chiffre-Nummer veröffentlicht. Wenn Sie auf ein Inserat antworten wollen: Richten Sie Ihre Zuschrift unter Angabe der Chiffre-Nummer an die zuständige IHK.Welche IHK das ist, können Sie an den ersten beiden Buchstaben der Chiffre-Num-mer erkennen:FR für die IHK Südlicher Oberrhein)VS für die IHK Schwarzwald-Baar-HeubergKN für die IHK Hochrhein-Bodensee.Ihre Zuschrift wird kostenfrei an den Inserenten weitergeleitet.

ANSPRECHPARTNER UND ADRESSEN:

IHK Südlicher Oberrhein (FR), Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 FreiburgTatjana Weimer, Telefon 0761 3858-121, E-Mail: [email protected]

IHK Hochrhein-Bodensee (KN), Schützenstraße 8, 78462 Konstanz

Claudia Veit (Kooperationen), Telefon 07531 2860-127, E-Mail: [email protected]

Birgitt Richter (Existenzgründungen/Betriebsnachfolge, Handelsvertretungen & Beteiligungen/Risikokapital), Telefon 07531 2860-139, E-Mail: [email protected]

IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg (VS),Romäusring 4, 78050 VS-Villingen

Katrin Kress, Telefon 07721 922-348, E-Mail: [email protected]

Bundesweite Existenzgründungsbörse:www.nexxt-change.org

Bundesweite Kooperationsbörse:www.ihk-kooperationsboerse.de

Recyclingbörse: http://www.ihk-recyclingboerse.de

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66 Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

Börsen

bundesweite Auftrags- und Neukunden-gewinnung auf Provisionsbasis.

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Wir sind eine aufstrebende Marke im Be-reich Maßbekleidung für Motorradfahrer (Leder und Textil). Unser außergewöhnli-ches Design, attraktive Preise und unser umfangreiches Konfigurationssystem heben uns vom Wettbewerb ab. Gerne möchten wir unsere Produkte über den Fachhandel vertreiben und suchen hierfür einen Han-delsvertreter mit Kontakten zur Branche.

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existenzgründungs- und nacHfolgeBörse

Modefachgeschäft mit Jeans und Sports-wear in Müllheim sucht aus Altersgründen einen Nachfolger. Langjährige Stamm- und Laufkundschaft, Ladenfläche ca. 80 qm + 60 qm im UG + Nebenräume. Übernahme ab April 2014. Räumlichkeiten werden gemietet.

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Betrieb aus dem Bereich Grafik und Wer-betechnik in Offenburg sucht aus Alters-gründen einen Nachfolger.

FR-EX-A-54/13

Sehr gut am Markt eingeführtes Unterneh-men in Bereichen Senk- und Drahterodieren sucht einen geeigneten Nachfolger. Breiter Kundenstamm aus unterschiedlichen Bran-chen vorhanden; sehr gute Ertragslage.

FR-EX-A-67/13

Geschäftsführer (Dipl. Ing., MBA) mit über 20 Jahren in den Bereichen Möbel, Möbelzu-lieferer und Freizeitfahrzeuge (Wohnwagen, Reisemobile) sucht interessantes Unterneh-men, bevorzugt b2c in Süddeutschland.

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Alteingesessene Spedition in Baden-Württemberg sucht einen Nachfolger. Das Unternehmen liegt verkehrsgünstig in der Nähe der A 5 und transportiert Teil- und Komplettladungen. Das Unternehmen hat einen Umsatz von ca. 4 Mio. Euro. Die Transporte erfolgen in den Bereichen Papier, Chemie und Aluminium. Mit 14 eigenen Fahrzeugen und 24 Mitarbeitern agieren wir in Deutschland, Frankreich und der Schweiz.

FR-EX-A-69/13

Sonnenstudio in Freiburg zu vermieten bzw. zu verkaufen. Ausreichende Erfahrung in der Besonnungsbranche ist Grundvor-aussetzung. Eine entsprechende Bonität wird ebenfalls gewünscht und ist nachzu-weisen (Bankbestätigung). Laufender Be-trieb, Personal kann übernommen werden.

FR-EX-A-70/13

Gesundes mittelständisches Unternehmen im Raum Freiburg, Schwerpunkt Vertrieb und Großhandel, mit über 20 Jahren Er-fahrung am Markt sucht Nachfolger, mit langjährigem Firmenkundenstamm und Händlern, derzeit 12 Mitarbeiter. Einar-beitung und ausreichende Betreuung sind gewährleistet. Kapitalnachweis sollte er-bracht werden können.

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Großhandels-GmbH mit Aftersales Pro-dukten im Automotive-Bereich im Raum Freiburg sucht Nachfolger. Wir sind Liefe-rant aller namhafter Partner in der Branche in Gesamt-BRD, mit eigenem Produkt-portfolio, arbeiten seit Jahren mit 15-20% Umsatzrendite. Standortgebunden.

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Computerfachgeschäft im Ortenaukreis, Zentrale Lage mit Kundenstamm und hoch-wertigem Mobiliar sucht einen Nachfolger. Das Ladengeschäft besteht seit mehr als 13 Jahren am Standort und hat sich dort etabliert.

FR-EX-A-73/13

Wir bieten ein Zweiradgeschäft im Land-kreis Emmendingen mit Händlerverträgen für Motorroller und Fahrräder mit 10-jähri-gem Bestehen zum Verkauf als Komplett-übernahme an.

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Für unseren Dekorationsbetrieb aus dem Bereich Veranstaltungsdekoration im südli-chen Baden-Württemberg suchen wir aus gesundheitlichen Gründen einen Nach-folger. Die GbR wurde 2004 gegründet, wir arbeiten mit freien Mitarbeitern und haben einen festen Kundenstamm. Das Einzugsgebiet ist Deutschland, die Schweiz und Österreich.

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Gesucht wird ein Unternehmen zum Verkauf oder aktive Teilhaberschaft. Ein Umzug des Unternehmens sollte mög-lich sein bzw. ortsungebunden oder der

Standort ist in der Region Lahr bis Karls-ruhe, 60 km im Umkreis von PLZ 77815. Von Interesse sind die Felder: Handel, Großhandel, Onlinehandel, IT, Internet, Computer, Unterhaltungselektronik, Tele-kommunikation, produzierendes Gewerbe, Metallbe- und verarbeitung, alle Bereiche betreffend Veredelung, Recycling, Energie und Rohstoffbranche.

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Elektrotechniker sucht Unternehmen aus dem Bereich Elektro- und Automatisie-rungstechnik. Eigenkapital vorhanden.

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Nachpächter für Bäckereifiliale in einer Riedgemeinde gesucht.

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Gutgehendes Foto-Copy-Printgeschäft in Achern zum 30.11.2013 zu verkaufen. Zentrale Lage, Ladengeschäft mit zwei großen Schaufenstern, seit 2009 gut ein-geführt, fester Kundenstamm. Copyshop mit drei professionellen Kopierern, auch für Großaufträge geeignet.

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Für eine am Markt etablierte Getreidemühle wird ein Existenzgründer bzw. bestehendes Maschinenbauunternehmen/blechverarbei-tendes Unternehmen gesucht, der bzw. das Interesse an der Übernahme hat. Die Getrei-demühle zeichnet sich durch unübertroffene Feinheit des Vollkornmehls aus. Einarbeitung und Unterstützung wird garantiert. Der Be-trieb wird altershalber abgegeben.

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Hotel/Landgasthof in Dachsberg-Wilfingen sucht Nachfolger: 21 Doppelzimmer, 3 Dreibettzimmer und 3 Einzelzimmer mit Dusche, WC, Flachbildfernseher aus-gestattet. Gastraum mit 70 Sitzplätzen, Nebenraum mit 30 Sitzplätzen nutzbar, weitere 50 Sitzplätze auf Terrasse. Well-nessbereich mit Sauna vorhanden. Die Küche ist modern eingerichtet. Im 2. OG befindet sich die Betreiberwohnung mit 120 qm Wohnfläche. Das Objekt ist brauer-eifrei und kann aus dem laufenden Betrieb übernommen werden. Das komplette In-ventar ist im Kaufpreis von 590.000 Euro inklusive.

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Wellness-Hotel 3 Sterne S im Markgräfler-land sucht Nachfolger. Inhabergeführtes,

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Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013 67

ansprechendes Hotel mit Appartement-haus im Kurort: 51 Betten in 9 EZ, 11 DZ (2 rollstuhlgerecht), 3 Appartements und 2 großen Ferienwohnungen (5 Sterne). Speiseraum mit 40 Plätzen. Physiothera-piepraxis und Kosmetikstudio in exklusi-vem Ambiente im Haus. Garten und Son-nenterrassen mit Pavillon an den Häusern. Das Hotel wurde 1984 gebaut, mehrfach erweitert und modernisiert. Die ruhige Lage am Kurpark nah an den heilenden Thermen ergänzt die eigenen Wellnes-sangebote. Die gute Verkehrsanbindung durch Autobahn und Eisenbahn schätzen Urlauber (Dreiländereck), zahlungskräftige Gäste aus der nahen Schweiz, Messegäste (Basel, Freiburg) und Durchreisende nach Süden. Eine Begleitung in der Übernahme-phase wird angeboten.

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Fahrendes Verkaufsgewerbe für Brot- und Backwaren mit festem Kundenstamm und Verkaufsgebiet soll aus Altersgründen abgegeben werden. Das Unternehmen besteht seit 14 Jahren. Eine Einarbeitung wird gewährleistet. Erfahrungen im Einzel-handel sind für den Nachfolger von Vorteil. Das Verkaufsmobil stammt aus dem Jahr 2009 und ist u.a. mit einer seitlichen Klap-penöffnung, Durchgang zum Fahrerhaus und elektrischer Kühlung ausgestattet. Verkaufspreis (Verkaufsmobil und Ver-kaufsgebiet): 25.000.Euro.

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Metallbearbeitungsbetrieb Dreherei/Fräse-rei im Schwarzwald-Baar-Kreis sucht aus gesundheitlichen Gründen Nachfolger/Käufer. Das Unternehmen verfügt über eine gute Auftragslage und einen fes-ten Kundenkreis. Eine Einarbeitung vom bisherigen Inhaber über einen gewissen Zeitraum wird gewährleistet.

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Für unseren ausbaufähigen Kleinbetrieb im Bereich internationaler Handel mit chirurgi-schen Dental- und Veterinärinstrumenten suchen wir 2014/2015 einen geeigneten Nachfolger. Von Vorteil ist eine Ausbildung bzw. Berufserfahrung im Bereich Medizin-technik sowie gute Englischkenntnisse. Eine intensive Einarbeitung durch bishe-riges Fachpersonal wird gewährleistet.

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Kleiner Maschinenbaubetrieb im Kreis TUT mit langer und bekannter Tradition sucht

aus Alters- und Gesundheitsgründen einen Nachfolger. Großer Kundenstamm ist vor-handen. Bietet sich an für CNC Fertigung als 2. Standbein für eigenes Produkt. Einarbei-tung wird gewährleistet. VB 85.000 Euro.

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Kleinbetrieb im Bereich CNC-Kurzdrehen Ø 50 - 300mm & CNC-Fräsen mit insgesamt 6 CNC-Maschinen, wovon 4 nahezu im Neuzustand sind, zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu verkaufen. Der Betrieb be-steht seit bereits über 40 Jahren. Investi-tionssumme VHB 290.000 EUR

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Alleingesellschafter geführte Immobili-en GmbH sucht Nachfolger sofort noch 2013. Seit 1989 im PLZ Gebiet 78 tätig. Mit Schwerpunkt Schwarzwald-Baar-Heuberg. Der pensionierte Inhaber kann auf Wunsch noch begleitend tätig sein. Fachwissen im gesamten Immobilienbereich ist von Vorteil. Guter Leumund, Familienverhält-nisse, Bonität sowie Eigenkapital sollten gegeben sein. Das Immobilienbüro ist nicht ortsgebunden, kann evtl. auch in Koopera-tion weitergeführt werden. Großstadt im Raum PLZ 78 bevorzugt.

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Gepflegtes, in 3. Generation geführtes Hotel-Restaurant in einer Stadt im mittleren Schwarzwald sucht aus Altersgründen ei-nen Nachfolger. Das Hotel-Restaurant mit laufendem Betrieb ist brauereifrei. Grund-stück: ca. 900 qm, Nutzfläche: 1.400 qm. Das Hotel verfügt über 17 eingerichtete Zimmer und das Restaurant verfügt zusätz-lich über ein Nebenzimmer. Große Küche, Lagerräume, Garagen und Parkplätze, eine separate Wohnung vorhanden.

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Existenzgründer sucht zur Übernahme als Nachfolgeregelung eine Firma im Be-reich Embedded Produktion, Mess- und Regeltechnik, Automotive, Medizintech-nik, Luft- u. Raumfahrt, Maschinensteu-erungen. Das Unternehmen sollte eigene Produktpalette inkl. Vertrieb haben. Der Gründer verfügt über langjährige, fundierte Erfahrung in der Hard- und Softwareent-wicklung im Embedded Bereich sowie in der strategischen Unternehmensführung. Ein Gespür für Trends sowie Innovation ist gegeben. Eine begleitende Übernahme ist gewünscht.

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68 Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

Bücher

Aus dem Leben eines ManagersProtagonist dieses Romans ist der leitende Manager eines mittelständischen deutschen Betriebs. Er sieht sich mit den Herausforderungen konfrontiert, die die globalisierte Welt mit sich bringt und kämpft um die Standortsicherung sowie damit verbunden den Erhalt der Ar-beitsplätze. Der Leser wird mitgenommen in das Leben des führenden Kopfes, der Verant-wortung trägt und das Unternehmen immer wieder neu erfinden muss. Die Arbeit führt ihn an seine Grenzen, und auch sein Privatleben leidet. Das Buch ist lebendig geschrieben. Ein Zitat der Romanfigur macht den Druck deutlich, dem der Manager ausgesetzt ist: „Glaub mir, manchmal könnte ich jeden einzelnen anschreien: Wirf den Frosch an die Wand, kill the frog, damit endlich der Prinz hervorkommt.“ Der Satz erklärt übrigens auch den Titel des Business-Romans. Eine spannende Lektüre, die dem Autoren Lars Vollmer, Ingenieur und Führungskräftetrainer aus Hannover, da gelungen ist. ew

Lars Vollmer | Wirf den Frosch. Ein Business-Roman | LOG_X Verlag | 182 Seiten | 25 Euro

Als Unternehmer in sich selbst investierenNicht jedem Unternehmer ist das optimale Führen seiner Mitarbeiter in die Wiege gelegt und auch bei Naturtalenten kann eine Analyse des Ist-Zustands ein Zugewinn sein. Der Berater Jürgen Arnold widmet sich in seiner fünfbändigen Reihe „Unternehmenscoaching“ der Unternehmerpersönlichkeit. Im Titel „Führungsqualitäten optimieren“ geht es um die Stärkung der Führungsrolle, die Unternehmenskultur, die Mitarbeiterentwicklung und Brennpunkte in der Führung (wie etwa das Burnout). Das Begleitwort stammt von Günter Monjaus, dem Initiator des Freiburger Mittestandskongresses. Der neueste Titel „Un-ternehmenscoaching – Teamentwicklung fördern“ wurde gerade auf der Buchmesse vorgestellt. wis

Jürgen Arnold | Unternehmenscoaching. Führungsqualitäten optimieren | UVIS Verlag | 307 Seiten | 39 Euro (E-Book: 39 Euro)

Sicher auf chinesischem ParkettIm Reich der Mitte werden so manche europäischen Gepflogenheiten auf den Kopf gestellt. Für Geschäftsreisende, die in China zu tun haben, ist daher eine Vorbereitung auf die chinesische Kultur ratsam. Der Titel „Schmatzen erlaubt, Herr Knigge“ geht auf die kulturellen Unterschiede ein und bewahrt vor Fettnäpfchen. Themen von „A“ wie Aberglaube bis „Z“ wie Zuhören werden behandelt. Die Lektüre hilft gegen den viel zitierten Kulturschock und bereitet auf die Reise vor. Dank Insider-Kenntnissen können Gespräche und Geschäftsessen besser über die Bühne gebracht werden, als wenn man völlig ahnungslos ist. Wer die Höflichkeitsformen des Gegenübers kennt, sammelt außerdem in der Regel Sympathiepunkte. Das wiederum ist der Geschäftsbeziehung zuträglich. ew

Nora Frisch, Susanne Heimburger, Lutz Berners | Schmatzen erlaubt, Herr Knigge? Business-Etikette in China | Drachenhaus Verlag | 140 Seiten | 19,95 Euro

Wer gezielt suchet, der findetDas Word Wide Web bietet unerschöpfliche Surfmöglichkeiten. Die Spreu vom Weizen trennt das neu aufgelegte „Web-Adressbuch für Deutsch-land“. Es spart das umständliche Filtern der Suchergebnisse nach der Schlagwort-Eingabe und bietet einen Überblick über die relevantesten Internetseiten zu zahlreichen Themenbereichen wie etwa „Arbeit & Beruf“, „Bildung & Lernen“ oder „Geld & Finanzen“. Als Special enthält die Neuerscheinung Tipps zu „Aktuellen Trends im Netz“ – Websites zu Themen wie Facebook, Smartphones sowie Apps werden in diesem Teil vorgestellt. Der Titel ist auch als E-Book erhältlich. lis

Matthias Weber (Hrsg.) | Das Web-Adressbuch für Deutschland 2014 | M.W. Verlag GmbH | 704 Seiten | 16,90 Euro (E-Book: 14,99 Euro)

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72 Wirtschaft im Südwesten 11 / 201372 Wirtschaft im Südwesten 11 / 2013

MIT SPITZER FEDER

Wir machen dauernd denselben Fehler. Wir sagen von jeman-dem, er sei dick oder schlank, dumm oder schlau, arm oder reich, groß oder klein. Wir denken die Dinge absolut, obwohl sie alle nur relativ sind. Tatsächlich ist aber dick nur, wer etwas mehr wiegt als die meisten, schlau, wer einen Zacken pfi ffi ger ist als die Kon-kurrenz und reich, wer viel mehr hat als die anderen. Der blöde Begriff „Besserverdiener“ ist in diesem Kontext schon fast eine Offenbarung. Wegen des Komparativs.

W as wir immer vergessen, ist, dass der arme Mitteleuropäer in den meisten Ländern dieser Welt als wohlhabend gälte,

dass, wer sich hierzulande mit dem Body-Mass-Index plagt, in den USA noch bewundernde Blicke auf sich zöge, und dass in Groß-britannien gute Chancen hätte, zur Schönheitskönigin gewählt zu werden, wer hier, na ja, Sie wissen schon, was wir meinen. Das Relative ist der Normalfall auf dieser Welt, das Absolute eine Rarität. Nicht umgekehrt. Was in Dänemark ein Berg ist, geht bei unseren Nachbarn noch als Talboden durch. Der Hintergrund entscheidet über die Wahrnehmung. Auf die Umgebung kommt es an. It‘s the environment, stupid!

Für den einzelnen kann das ein Fluch sein oder ein Segen. Für den schrägen Tebartz von Sowieso und sein Limburger Vereinsheim ist es defi nitiv ein Fluch, dass gerade jetzt die Baukosten aus dem Ruder gelaufen und, schlimmer noch, öffentlich geworden sind, gerade jetzt, wo der knuffi ge Papst die Barfußnummer fährt. Und einen Renault 4. Schlimmer hätte es nicht kommen können, weil jetzt nicht der pralle Reichtum des Vatikans die Referenz ist, nicht der Protz der anderen Bischöfe, sondern die Zweizimmerwoh-nung des Wahlfranziskaners. Dumm gelaufen für Tebbi. Und, ganz klar, der Papst ist sein Problem, nicht die Hütte.

Es geht aber auch anders rum. Zum Segen wird der Hintergrund, wenn man sich nur passend aufgestellt hat. So erzählt man sich vom Gründer und Namensgeber einer erfolgreichen schweizerischen Modekette, er habe als junger Mann von einer Karriere als Renn-fahrer geträumt. Und dazu erst einmal recherchiert, wo in Europa die miserabelsten Fahrer anzutreffen wären. Er fuhr dann mit einigem Erfolg für einen englischen Rennstall. Später soll er – nach demsel-ben Muster – untersucht haben, wo die Menschen am schlechtes-ten angezogen waren, bevor er sein Unternehmen gründete. Heute gibt es Vögele Moden in allen 26 Kantonen. (Jetzt bitte nicht gleich wieder einschnappen, liebe Nachbarn, es ist ja nur eine Anekdote ...)

Bevor Sie fragen, worauf wir eigentlich hinaus wollen, hier das Zwi-schenergebnis: Nahezu jede Qualität, arm oder reich, schön oder

hässlich, warm oder kalt, dick oder dünn, erfolgreich oder nicht, ach was, praktisch alles lässt sich auf zweierlei Weise beeinfl ussen. Entweder man ändert die Qualität selbst, was oft mühsam ist, oder man lässt sie, wie sie ist und stellt sie einfach in einen anderen Kon-text. Da geht dann fast alles. Selbst das Gegenteil ist machbar. In Alaska werden Kühlschränke zum Warmhalten verwendet. Wer es einmal verstanden hat, erkennt das Prinzip. Profi s nehmen sich den Hintergrund vor und verändern ihn so, dass sie ihre Ziele mühelos erreichen, ohne sich selbst zu bewegen. Zumindest optisch, was in einer Welt des schönen Scheins aber auch genügen sollte.

Das erklärte Ziel unserer landespolitischen Vordenker, mindes-tens 50 Prozent eines Altersjahrgangs solle ein Hochschulstudium aufnehmen, ist ein schönes Beispiel dafür. Zumindest intuitiv ha-ben die Verfechter der ebenso famosen wie unnützen Idee wohl verstanden, dass der einfachste, wenn nicht der einzige Weg zu diesem Ziel über eine smarte Anpassung der Umge bung führt. Weil Menschen ja nicht einfach schlauer werden, nur weil das in einem Regierungsprogramm steht. Aktuell liegt die Akademiker-quote unter den Beschäftigten bei durchschnittlich 13,5 Prozent, vor zwanzig Jahren waren es noch halb so viel.

Also wurde fl ugs die Gymnasialempfehlung am Ende der Grund-schule abgeschafft. Ersatzlos. Durften sich bislang nur die Schüler auf den gymnasialen Weg zur Hochschulreife machen, die in der Grundschule Leistung gezeigt hatten, kamen jetzt noch die dazu, die zwar nicht ihre Lehrer, aber doch ihre Eltern überzeugen konnten. Das waren richtig viele und so wechselten zuletzt nur noch 15,8 Pro-zent der 94.800 Viertklässler von den Grundschulen Baden-Würt-tembergs auf eine Werkreal- oder Hauptschule, während schon mal knapp 44 Prozent aufs begehrte Gymi kamen (Schuljahr 2012/13).

Um aus ihnen jetzt noch ratzfatz Akademiker zu machen, mussten Schule und Studium verkürzt und die Zahl der Hoch-

schulen erhöht werden. Nicht wirklich ein Problem für erfahrene Kulissenschieber. Ersteres leisten schon G 8 und der Bachelor als globalisierter Hochschulabschluss in IKEA-Qualität. Letzteres das fröhliche Upgrading bis vor Kurzem noch nach unten weg gemobbter Bildungseinrichtungen, von der beliebten BA bis zur nicht minder agilen VWA, die sich – brandaktuell – nun mit Harvard, Cambridge, Oxford & Co den Status Hochschule teilen und fl eißig akademische Titel vergeben darf. Auch der Laie erkennt: So geht Exzellenz.

Kommt der Mensch nicht zu akademischem Niveau, kommt eben das Niveau zum Menschen. Und all das ohne jedes Zutun der Beglückten. Der gute alte „Dipl.-Ing.“ reibt sich derweil die Augen und fragt sich, wozu er eigentlich dreizehn Jahre gepaukt und zehn Semester studiert hat. Aber zumindest als Bauingeni-eur wird er verstehen, dass man sich auch ohne zu steigen auf eine Anhöhe stellen kann. Indem man die Umgebung absenkt und dann noch ein wenig einebnet. Ganz böse Zungen würden von einer Nivellierung nach unten sprechen. mx

Achten Sie auf den Hintergrund

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