NEUE E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung … E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung in...

15
NEUE E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung in der 3-MW-Klasse windblatt – das ENERCON Magazin 03_2017 REGELLEISTUNG AUS WIND ___ ENERCON Windparks für Marktteilnahme präqualifiziert RÜCKKEHR NACH INDIEN ___ ENERCON schließt Kooperation mit lokalen Service-Dienstleistern REPOWERING IN SPANIEN ___ ENERCON erneuert Windpark Malpica/Galicien mit 7 x E-92/2,35 MW Besuchen Sie ENERCON auf der HUSUM Wind: 12. – 15. SEPTEMBER 2017 HALLE 4 I STAND B10

Transcript of NEUE E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung … E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung in...

Page 1: NEUE E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung … E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung in der 3-MW-Klasse windblatt – das ENERCON Magazin 03_2017 REGELLEISTUNG AUS WIND

NEUE E-126 EP3 UND E-138 EP3

Leistungssteigerung in der 3-MW-Klasse

windblatt – das ENERCON Magazin0

3_

20

17

REGELLEISTUNG AUS WIND ___ ENERCON Windparks für Marktteilnahme präqualifiziert

RÜCKKEHR NACH INDIEN ___ ENERCON schließt Kooperation mit lokalen Service-Dienstleistern

REPOWERING IN SPANIEN ___ ENERCON erneuert Windpark Malpica/Galicien mit 7 x E-92/2,35 MW

Besuchen Sie ENERCON

auf der HUSUM Wind:

12. – 15. SEPTEMBER 2017

HALLE 4 I STAND B10

Page 2: NEUE E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung … E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung in der 3-MW-Klasse windblatt – das ENERCON Magazin 03_2017 REGELLEISTUNG AUS WIND

windblatt 03_20172 windblatt 03_2017 3

INHALT_

STANDARDS

03 _ EDITORIAL

04 _ VIEW

06 _ ENERCON NEWS

07 _ TERMINE

15_ ADRESSEN

_EDITORIAL

Kostenoptimierung und Qualitäts an spruch kein Zielkonflikt für ENERCON

Herausgeber: ENERCON GmbH, Dreekamp 5, D-26605 Aurich, Tel. +49 (0) 49 41 927 0, Fax +49 (0) 49 41 927 109, www.enercon.deRedaktion: Felix Rehwald Gestaltung: smz GmbH, Hamburg Druck: Beisner Druck GmbH & Co. KG, BuchholzCopyright: Alle im windblatt veröffentlichten Beiträge (Texte, Fotos, Grafiken, Logos und Tabellen) sind urheberrechtlich geschützt. Das Copyright liegt bei der ENERCON GmbH, sofern dies nicht anders gekennzeichnet ist. Nachdruck, Aufnahme in Datenbanken, Onlinedienste und Internetseiten sowie Vervielfältigung auf Datenträgern sind nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch die ENERCON GmbH gestattet. Erscheinungsweise: Das windblatt erscheint vierteljährlich. Bezug: Tel. +49 (0) 49 41 927 667 oder unter www.enercon.de. Titelbild: Illustration der neuen ENERCON E-138 EP3.

Impressum

8

16

26

Liebe Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter, liebe Leser,

die Windindustrie ist mit zunehmendem Kostendruck konfrontiert. In wichtigen Schlüs sel- märkten – allen voran unserem Heimatmarkt Deutschland – bewirken Änderungen der Rah men bedingungen einen verschärften – ruinösen? – Wettbewerb, der sich unmittel bar auf die Preissituation auswirkt. Ein anschauliches Beispiel ist das neue Ausschreibungs-system, das die Bundesregierung im Frühjahr eingeführt hat. Es hat in den ersten beiden Onshore-Runden deutlich niedrigere Vergütungssätze als bisher bewirkt und den Konkurrenz- und Preiskampf innerhalb der Branche massiv angeheizt. Die Her- steller sind durch diese auch international greifenden Marktentwicklungen mehr denn je gefragt, für die wachsenden Herausforderungen langfristig orientierte Antworten zu liefern. Unseriöses Preisdumping und minderwertige Billiglösungen von geringer Haltbarkeit sind nach unserer Überzeugung keine Lösungen.

ENERCON setzt vielmehr unter anderem weiterhin auf Technologieentwicklung, Innova tion und das Beibehalten von Qualitätsstandards, um auch unter den verschärften Rahmen-bedingungen als langfristig orientierter Partner konkurrenzfähig zu bleiben und seinen Kunden leistungsfähige, wirtschaftliche und vor allen Dingen langlebige Windenergie-anlagen höchster Güte zu besten Preisen anzubieten. Fortschrittliche Hochtechnologie zum bewährten ENERCON Qualitätsstandard und attraktive Preise ergeben für uns keinen Zielkonflikt.

Ganz im Gegenteil, wie unsere beiden neuen Anlagentypen der 3-MW-Plattform zeigen (s. Titelthema): Mit diesen Neuheiten stellen wir unseren Kunden insbesondere in den wettbewerbsintensiven Märkten kompakte, effiziente Onshore-Anlagen mit gesteigerter Gesamtperformance zur Verfügung, die für effiziente Prozesse bei Produktion, Transport & Logistik, Aufbau und Inbetriebnahme weiter optimiert wurden. Dies zeigen wir auch durch die konsequente Anwendung eines erweiterten Designs unserer Anlagen in dieser Größenklasse. Im Inneren der neuen Kompaktgondel jedoch steckt das bewährte ENERCON Konzept aus Direktantrieb, fremderregten Ringgenerator und fortschrittlicher Technologie zu höchster Qualität – gemäß unserer unveränderten Zielsetzung, unseren Kunden die hochwertigsten Windenergieanlagen im Markt zu liefern.

Neben den technologischen Voraussetzungen ist für die Fortsetzung der Energiewende sicherlich ebenso entscheidend, wie sich die weitere politische Weichenstellung für unsere Industrie gestaltet. Hier bleibt zu hoffen, dass die Wähler bei der Wahl des neuen Bundestags im September ihr Kreuz auch unter sorgfältiger Abwägung der klima- und energiepolitischen Ziele der Parteien und Kandidaten machen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre!

Hans-Dieter Kettwig Simon-Hermann WobbenENERCON Geschäftsführer ENERCON Geschäftsführer

Print kompensiertId-Nr. 1766819

www.bvdm-online.de

19 _ Bundestag justiert bei Onshore-Ausschreibungen nach Ab 2018 sind vorerst nur noch Gebote mit Baugenehmigung zulässig.

20 _ EU-Gremien verhandeln Marktdesign Neue Regularien sollen den Strommarkt in Europa flexibilisieren.

21 _ EU-Politik diskutiert über Kapazitätsmechanismen Zur Diskussion stehen dabei Kapazitätsmärkte und strategische Reservekraftwerke – Rolle klima schädlicher Kohlemeiler fraglich.

INTERNATIONAL22 _ Rückkehr nach Indien ENERCON schließt Kooperation mit unabhängigen

Service-Dienstleistern, um Betreiber bei Instand-setzung und Wartung zu unterstützen.

24_ Repowering in Spanien Bei der Erneuerung des Windparks Malpica/Galicien

errichtet ENERCON 7 x E-92/2,35 MW.

26_ Grüne Energie von der Handalm An einem Alpinstandort in der Steiermark/

Österrreich hat ENERCON 13 x E-82 E4 installiert.

THEMEN

TITEL08_ Neue E-126 EP3 und E-138 EP3 Auf Basis der EP3-Plattform entwickelt ENERCON

zwei Anlagentypen mit signifikanten Leistungs- und Effizienzsteigerungen.

TECHNIK-LEXIKON14 _ Formspulen für neue EP3-Generatoren Zur Optimierung seines Generatorkonzepts

setzt ENERCON bei den neuen Anlagen der EP3-Plattform Formspulen aus Aluminium ein.

PRAXIS15 _ ENERCON richtet Wertstoffhof ein Die Sammel- und Trennstelle für Wertstoffe

aus der Produktion trägt zur Optimierung von Ressourcen-Effizienz und Recycling-Quoten bei.

16 _ ENERCON Windparks mit mehr Systemverantwortung

Mehrere Windparks wurden durch Netzbetreiber für die Teilnahme am Regelleistungsmarkt präqualifiziert.

POLITIK18_ Zweite Ausschreibungsrunde ergibt

weiteren Preissturz Verfahren erneut deutlich überzeichnet – fast nur

Zuschläge für ungenehmigte Projekte.

22

Foto

: Thi

nkst

ock

/ Mak

avel

i190

8

Page 3: NEUE E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung … E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung in der 3-MW-Klasse windblatt – das ENERCON Magazin 03_2017 REGELLEISTUNG AUS WIND

windblatt 03_20174 windblatt 03_2017 5

VIEW_

In der Übergangsphase zum neuen Ausschreibungssystem verzeichnet die Onshore-Windener gie in Deutschland einen starken Zubau. Nach Angaben des Bundesverbands WindEnergie (BWE) wurden im ersten Halbjahr 2017 insgesamt 2.281 MW (brutto) neu installiert. Das entspricht 790 Anlagen. Damit liegt der Zubau in der ersten Jahreshälfte 11 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Rund ein Fünftel der Installations-leistung entfällt auf Repowering-Projekte (449 MW/151 Anlagen).

Der starke Zubau war aufgrund der Umstellung des Vergütungssystems auf Ausschreibungen erwartet worden. „Die Windbranche setzt die bis Ende 2016 erteilten Genehmigungen um“, so der BWE. Dieser Übergangseffekt werde in 2018 jedoch auslaufen. Durch den großen Erfolg von Projekten ohne Genehmigung in den ersten Onshore-Ausschreibungsrunden folgt nach Brancheneinschätzung auf den derzeitigen Zubau-Boom eine Phase mit großer Planungsunsicherheit. Im Bild: Repowering-Projekt Timmeler Kampen/Landkreis Aurich, Ostfriesland (5 x E-115/3 MW für 11 x E-66/1,5 MW).

Starker Onshore-Zubau im ersten Halbjahr

Page 4: NEUE E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung … E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung in der 3-MW-Klasse windblatt – das ENERCON Magazin 03_2017 REGELLEISTUNG AUS WIND

windblatt 03_20176 windblatt 03_20176 windblatt 03_2017 7

_TERMINE

AURICH

ENERCON startet mit 74 Auszubildenden in ein neues Ausbildungsjahr

Mit 74 neuen Auszubildenden sind die ENERCON Betriebe in Ost-fries land ins neue Ausbildungsjahr gestartet. Die Jugendlichen wurden am 1. August im Energie-, Bildungs- und Erlebniszen-trum (EEZ) in Aurich von ihren Ausbildern begrüßt. Nach einem gemeinsamen Frühstück standen eine Führung durch die ENERCON Werke am Standort sowie Sicherheitsunterweisungen, Brand- schutz- und IT-Schulungen auf dem Programm. Stark vertreten sind in diesem Jahr erneut die Ausbildungsberufe Elektroniker/in für

Betriebstechnik sowie Elektroniker/in für Maschinen- und An- lagenbau. Neben der gewerblich-technischen Ausbildung bildet ENERCON auch wieder im kaufmännischen Bereich sowie im Rahmen eines dualen Studiums aus – insgesamt in mehr als 20 Berufen im gewerblich-technischen und im kaufmän nischen Bereich. Die Ausbildung eigener Fachkräfte besitzt bei ENERCON einen hohen Stellenwert. Sie ist eine wichtige Maßnahme zur Sicherung von qualifizierten und spezialisierten Nachwuchskräften.

ENERCON NEWS_

HUSUM Wind(Husum/Deutschland)12. – 15. September 2017www.husumwind.com/husumwind

Colloque FEE(Paris/Frankreich)19. – 20. September 2017www.colloque-national-eolien.fr

CanWEA(Montréal/Kanada)03. – 05. Oktober 2017www.windenergyevent.ca

Key Energy(Rimini/Italien)07. – 10. November 2017http://en.keyenergy.it

Les Assises Nationales de l’éolien terrestres SER(Paris/Frankreich)16. November 2017www.enr.fr/actualite/337/Assises- Nationales-de-l-eolien-terrestre-2017

WindEurope(Amsterdam/Niederlande)28. – 30. November 2017www.windeurope.org/confex2017

EnerGaïa(Montpellier/Frankreich)13. – 14. Dezember 2017www.energaia.fr

Der Ausbildungsjahrgang 2017 beim Gruppenfoto im EEZ in Aurich.

Elektro-Kleintransporter des ENERCON Service in Frankreich im Einsatz im Windpark.

Mit einer Spende in Höhe von jeweils 2.500 Euro haben ENERCON Mitarbeiter und Geschäftsführung fünf wohltätige Einrich-tungen aus der Region Ostfriesland bedacht. Anlässlich der Weihnachtsfeiern 2016 am Standort Aurich hatten Mitarbeiter Gelder eingesammelt und Vorschläge für die Spen-denempfänger gemacht. Die Geschäfts-leitung hatte den Betrag anschließend auf- ge stockt. Aus den Mitarbeitervorschlägen wurden die Spendenempfänger Deutsche Teddy-Stiftung Esens-Bensersiel, der Förderverein Kinder klinik Leer, der Verein kinnerwark e.V. aus Aurich, das Ronald McDonald Haus Oldenburg sowie die Jugendfeuerwehren der Stadt Aurich aus- gewählt. Ausschlag gebende Kriterien bei der Auswahl waren, dass die Spenden Menschen in der Region zugutekommen und dass es sich um Einrichtungen oder Initiativen zur Unterstützung von Kindern handelt.

Die Deutsche Teddy-Stiftung stattet Ret-tungsdienste mit sogenannten Tröste-Bären

aus, mit denen Kinder nach einem Unfall von dem schlimmen Erlebnis abgelenkt werden sollen. Der Förderverein Kinderklinik Leer möchte eine angstfreie, gesundheits-fördernde Atmosphäre in der Kinderklinik schaffen und die Behandlungsräume mit kindgerechten Uhren ausstatten. Der Verein kinnerwark unterstützt die Einrichtung spezieller „Leseinseln“ für Grundschul-kinder der 1. und 2. Klasse, die unter einer Lese- und Schreibschwäche leiden. Das Ronald McDonald Haus auf dem Gelände des Elisabeth-Kinderkranken hauses in Oldenburg bietet Familien schwer kranker Kinder Unterkunft und Rückzugsort während des Klinikaufenthalts. Die Jugendfeuerwehren der Stadt Aurich veranstalten alle drei Jahre ein Zeltlager für rund 800 Jugendliche im Alter zwischen 10 und 18 Jahren.

Die Spenden zur Unterstützung dieser Zwecke wurden den Empfängern Anfang Juli im ENERCON Besucherzentrum im EEZ in Aurich übergeben.

AURICH

ENERCON Mitarbeiter spendeten für

wohltätige Zwecke

FRANKREICH

ENERCON schafft Elektrofahrzeuge für französische

Niederlassungen an

ENERCON ist nun auch in Frankreich elektrisch unterwegs. Für seine Niederlassungen in Longueil-Sainte-Marie, Nantes und Valence wurden insgesamt drei elektrische Poolfahrzeuge vom Typ Renault Zoe angeschafft. Die Kleinwagen mit einer Reichweite von 150 bis 300 Kilometer werden für Fahrten zu Kunden- und Geschäftsterminen in der Region genutzt. Zeitgleich erhielt der Service in Frankreich vier elektrische Renault Kangoo zero emission, die künftig für kleinere Service-Einsätze mit überschaubarem Bedarf an Material und Equip- ment Verwendung finden. Zur Ladung der neuen Elektrofahrzeuge hat ENERCON an den französischen Niederlassungen eigene Lade-säulen installiert. Die neuen Elektrofahrzeuge sind Bestandteil des Vorhabens, den eigenen Fuhrpark nach und nach auf Elektroantrieb umzustellen. E-Autos nutzt ENERCON bereits am Standort Aurich als umwelt-freundliche Poolfahrzeuge. Weitere Möglichkeiten der Elektrifizierung der eigenen Fahrzeugflotte werden derzeit geprüft.

ENERCONs Betriebskindergarten in Aurich, die „KITA Wirbel wind“, hat einen Erweiterungsbau bezogen. Das Gebäude entstand in Aurich-Sandhorst gegenüber dem bestehenden Kinder-garten ge bäude am Boomkampsweg 3a und bietet seit dem 1. August Platz für 25 Kindergartenkinder sowie eine zusätzliche altersübergreifende Gruppe für Kinder im Alter von drei Jahren bis zur 4. Klasse. Im Zuge der Erweiterung wurde im Bestands-bau eine weitere Krippengruppe eingerichtet.

Der Neubau umfasst neben den jeweiligen Gruppenräumen einen Arbeitsbereich zur Haus aufgabenbetreuung sowie einen Forscher- und Kreativbereich, eine Bibliothek, einen Aktivraum und eine Küche mit angeschlossenem Speiseraum. Das Be- treuungsangebot in der KITA Wirbelwind richtet sich an Kinder von ENERCON Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie von Eltern aus Aurich, die nicht im Unternehmen arbeiten.

AURICH-SANDHORST

ENERCON Betriebskindergarten bezieht Erweiterungsbau

Page 5: NEUE E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung … E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung in der 3-MW-Klasse windblatt – das ENERCON Magazin 03_2017 REGELLEISTUNG AUS WIND

windblatt 03_20178 windblatt 03_2017 9

ENERCON ENTWICKELT ZWEI NEUE ANLAGENTYPEN AUF BASIS DER EP3-PLATTFORM: DIE E-126 EP3 FÜR WINDKLASSE-IIA- UND DIE E-138 EP3 FÜR WINDKLASSE-IIIA-STANDORTE. NEBEN SIGNIFIKANTEN LEISTUNGS- UND EFFIZIENZSTEIGERUNGEN STEHEN BEI BEIDEN NEUENTWICKLUNGEN OPTIMIERTE PROZESSE BEI PRODUKTION, TRANSPORT & LOGISTIK,

AUFBAU UND INBETRIEBNAHME IM VORDERGRUND.

Leistungssteigerung in der

3-MW-Klasse

TITEL_

Page 6: NEUE E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung … E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung in der 3-MW-Klasse windblatt – das ENERCON Magazin 03_2017 REGELLEISTUNG AUS WIND

Windgeschwindigkeit v in Nabenhöhe [m/s]

0 5 10 15 20 25

4.0003.5003.0002.5002.0001.5001.000

5000 0,0

0,1

0,2

0,3

0,4

Leistung P [kW] Leistungsbeiwert Cp [-]

Leistungskennlinie der E-138 EP3

windblatt 03_201710 windblatt 03_2017 11

TITEL_

Das 3-MW-Segment ist eine der wichtigsten Leistungs-klassen bei Onshore-Windenergieanlagen. ENERCON ist hier traditionell stark vertreten: 2.000 Anlagen (E-101 und

E-115) hat ENERCON seit Markteintritt in der 3-MW-Klasse mit der E-101 im Jahr 2011 weltweit installiert; aktuell ist die E-115 der in Deutschland am häufigsten genehmigte Anlagentyp. Auf-grund von Änderungen der Rahmenbedingungen stellen sich jedoch neue Anforderungen an die Anlagentechnologie in diesem volumenstarken Segment. ENERCON reagiert darauf mit der Ent-wicklung zweier neuer Anlagentypen auf Basis der EP3-Platt form: der E-126 EP3 für Windklasse-IIA- und der E-138 EP3 für Wind-klasse-IIIA-Standorte.

„Wir erhöhen bei diesen neuen Maschinen die Gesamtper formance signifikant“, sagt Arno Hildebrand, Leiter System Engineering bei ENERCONs Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft WRD. „Erreicht wird die Effizienzsteigerung vor allem durch eine Vergrö-ßerung der Erntefläche und eine Steigerung der Nennleistung.“ Die E-126 EP3 wird demnach über einen Rotordurchmesser von 127 Meter und eine Nennleistung von 3,5 MW verfügen. Ausgelegt sein wird sie für Standorte mit mittleren Windbedingungen der Klasse IIA (IEC). Die E-138 EP3 erhält einen Rotordurchmesser von 138 Meter, ebenfalls 3,5 MW Nennleistung und wird für Schwach-windstandorte der Klasse IIIA (IEC) ausgelegt sein.

„Wir erhöhen bei diesen neuen Maschinen die Gesamt-

performance signifikant.“Arno Hildebrand, Leiter System Engineering bei

ENERCONs Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft WRD

RotorblattE-126 EP3 und E-138 EP3 erhalten neu entwickelte Rotorblätter aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Bei beiden Blättern handelt es sich um einteilige Blattvarianten, die in Formbauweise im Vakuuminfusionsverfahren hergestellt werden. Beide Blätter erhalten neue Flatback-Profile, bei denen aus Gründen der Produktions- und Transportoptimierung auf die bisherigen ENERCON-typischen Hinterkantensegmente – die sogenannten Spoiler im nabennahen Bereich der Blatthinterkante – verzichtet wird. Die Blätter lassen sich dadurch leichter und schneller bauen und aufgrund ihrer geringeren Profiltiefe einfacher transportieren. Gewisse Nachteile bei der Aerodynamik werden durch den Einsatz von Vortex-Generatoren im nabennahen Bereich kompensiert. Schallmindernde Trailing Edge Serrations (TES) sind ebenso serien mäßig wie der Einsatz der von ENERCON gemeinsam mit einem Zulieferer entwickelten Impact Absorption Layer-Techno-logie (IAL). Dabei wird als dauerhaltbarer Erosionsschutz eine Schutzfolie in die Rotorblattvorderkanten einlaminiert.

TurmENERCON wird sowohl die E-126 EP3 als auch die E-138 EP3 mit verschiedenen Turmoptionen anbieten. In Planung sind Hybrid- und Stahlrohrtürme mit Nabenhöhen von 81 bis 160 Meter. „Wir werden unseren Kunden flexible Lösungen bieten“, sagt Arno Hildebrand. Sie können demnach aus einer breiten Palette die für ihre Standorte – von küstennah bis ins tiefe Binnenland – optimale Turm-/Anlagenkonfiguration auswählen.

An Standorten mit mittlerer Windgeschwindigkeit von 8,0 m/s in Nabenhöhe wird die neue E-126 EP3 somit über 13 Prozent mehr Ertrag bringen als unsere aktuelle E-115“, sagt Hildebrand. Pro-gnostiziert sind für einen typischen Windklasse-IIA-Standort (8,0 m/s) bei einer Nabenhöhe von 135 Meter Jahresenergieer-träge von mehr als 14,5 Millionen Kilowattstunden (kWh). Für die E-138 EP3 – ein komplett neuer Anlagentyp im EP3-Portfolio, in dem es bislang noch keine Schwachwindanlage gibt – gehen die Entwickler an einem typischen Schwachwindstandort mit 7,0 m/s durchschnittlicher Windgeschwindigkeit in 131 Meter Nabenhöhe von Jahresenergieerträgen von mehr als 13,2 Millionen kWh aus.

Darüber hinaus werden beide Anlagentypen konsequent auf Effi-zienz getrimmt. Sämtliche Abläufe – von der Produktion über Transport & Logistik bis Aufbau und Inbetriebnahme – werden optimiert. „Ziel ist es, alle Prozesse zu vereinfachen und zu ver-kürzen und somit in Anpassung an die sich verschärfenden Markt- und Wettbewerbsbedingungen auch günstiger zu machen“, erläutert Hildebrand. „Bezogen auf die Technologie verfolgen wir den Ansatz einer durchweg effizienten und kompakten Maschine, was beim Blick auf die Baugruppen und Komponenten deutlich wird.“

Page 7: NEUE E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung … E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung in der 3-MW-Klasse windblatt – das ENERCON Magazin 03_2017 REGELLEISTUNG AUS WIND

windblatt 03_201712 windblatt 03_2017 13

TITEL_

GeneratorFür die E-126 EP3 und E-138 EP3 entwickelt ENERCON neue Gene-ratoren mit 3,5 MW Nennleistung. Zwar bleibt es beim bewährten ENERCON Konzept des fremderregten Ringgenerators. Allerdings setzt ENERCON bei beiden Maschinen erstmals in Serie Formspulen aus Aluminium ein (s. Technik-Lexikon). Statt endloser Wicklungen aus Kupferdraht, die manuell in die Nuten des Statorrings eingelegt, mechanisch in Form gebracht und anschließend fixiert wer-den, finden bei den neuen Generatoren maschinell vorgeformte Spulenelemente aus leichtem Aluminium Verwendung. Deren Kontaktenden müssen nach dem Einsetzen in die Nuten nur noch miteinander verbunden werden. Vorteile von Formspulen beim Generatorbau ergeben sich unter anderem durch kürzere Fertigungszeiten sowie die Möglichkeit zur Automatisierung dieses Fertigungsschrittes. Weil Aluminium erheblich leichter ist als Kupfer, lassen sich zudem Gewichtsvorteile realisieren. Eine weitere Neuerung ist die Vollkapselung der Generatoren als Schutz vor Wetter- und anderen äußeren Einflüssen.

Elektrisches System und AnlagensteuerungAuch am elektrischen System und an der Anlagensteuerung wird es bei den neuen EP3-Maschinen maßgebliche Änderungen geben. Unter anderem sind neue Wechsel- und Gleichrichter vorgesehen, die mit einem höheren Spannungslevel arbeiten. Die Anlagensteuerung erhält neben neuer Hardware eine neue Software. Parallel zur Konstruktion wird das Servicekonzept für die neuen EP3-Maschinen angepasst. Ausgelegt sein werden beide EP3-Typen auf eine Betriebslebensdauer von mindestens 25 Jahre.„Wir sind davon überzeugt, dass wir mit den neuen EP3-Maschinen leistungs- und ertragsstarke Produkte entwickeln, die sich leichter und schneller produzieren, einfacher transportieren und schneller aufbauen und in Betrieb nehmen lassen – und das zur bewährten ENERCON Qualität und Zuverlässigkeit“, fasst Arno Hildebrand zusammen. „Wir leisten damit konstruk-tionsseitig einen Beitrag zu Kostenreduktion und Rentabilitäts-steigerung, was in relevanten Märkten immer stärker von der Onshore-Windenergie verlangt wird.“

„Unser Ziel ist es, unseren Kunden die E-126 EP3 und die E-138 EP3 zeitnah für

ihre Projekte zur Verfügung zu stellen.“

Stefan Lütkemeyer, ENERCON Vertriebsleiter

Rotornabe und MaschinenbauBeide neuen EP3-Typen erhalten eine neu entwickelte Nabe mit Kompaktlagerung. Bisher ist bei ENERCON Maschinen der 3-MW-Klasse die Hauptlagerung in die Nabe integriert. „Dies ist bei der neuen Kugelnabe nicht mehr der Fall“, erläutert Arno Hildebrand. „Die Lagerung wird bauseits von der Nabe getrennt und rückt weiter nach hinten Richtung Generator.“Der Vorteil dieser separaten Hauptlagereinheit ist zum einen eine kompaktere Bauweise. Zum anderen schafft es im Inneren Platz für Einbauten: So sind beispielsweise die Pitchkisten der Blattver-stellung innerhalb der Nabe untergebracht und dadurch für die Servicemonteure bei Wartungseinsätzen leichter zugänglich. Das bisher bei ENERCON Maschinen der 3-MW-Klasse vorn im Spin-ner befindliche Blattverstellmodul entfällt. Die Servicemonteu-re erreichen den vorderen Teil der Anlage außerdem nicht mehr durch den arretierten Generator, sondern vom Turm aus durch den Maschinenträger und einen begehbaren Achszapfen.Dadurch kann wiederum das gesamte Maschinenhaus kompakter ausfallen, was Vorteile beim Transport zur Baustelle verschafft:

Ambitionierter ZeitplanENERCON hat sich für Entwicklung und Markteinführung seiner EP3-Neuheiten einen ambitionierten Zeitplan gesetzt. Er sieht vor, spätestens im dritten Quartal 2018 den Prototyp der E-126 EP3 zu errichten. Der Start der Serienfertigung soll bereits Ende 2018 er-folgen. Im vierten Quartal 2018 ist die Errichtung des Prototyps der E-138 EP3 vorgesehen, gefolgt von einigen Vorserien-Maschinen in 2019, die ebenfalls zu Test- und Vermessungszwecken genutzt werden, und dem für Ende 2019 vorgesehenen Start der Serien-produktion.„Unser Ziel ist es, unseren Kunden die E-126 EP3 und die E-138 EP3 zeitnah für ihre Projekte zur Verfügung zu stellen“, bekräftigt ENERCON Vertriebsleiter Stefan Lütkemeyer. „Wir wollen ihnen für ihre Planungen attraktive Optionen bieten – insbesondere in Märkten, in denen der Wettbewerb und Kostendruck durch ver-schärfte Rahmenbedingungen härter wird. Dazu zählt nicht nur Deutschland mit dem neuen Ausschreibungssystem. Wir sehen für unsere neuen EP3-Produkte insbesondere in vielen internatio-nalen Märkten ein großes Potenzial.“ //

Die Gondel, die sich durch die Kompaktbauweise auch im Design vom klassischen ENERCON Erscheinungsbild unterscheidet – das endgültige Design ist momentan in der finalen Abstimmung –, passt in ein kleineres Lichtraumprofil und kann als eine Transporteinheit zum Aufbauort geliefert werden. Für die Produktion ergibt sich durch die neue Konstruktion der Vorteil, dass die komplette Nabe inklusive Blattadapter und Pitchkisten bereits im Werk endmon-tiert und Funktionstests unterzogen werden kann. Die komplette Hauptkomponente wird anschließend montagebereit zum Aufbau-ort geliefert, ohne dass auf der Baustelle Komplettierungsarbeiten nötig sind. „Mit der Entwicklung der neuen EP3-Komponenten kommen wir unserem Ziel „Plug-and-Play“ einen weiteren Schritt näher“, erklärt Arno Hildebrand. „Eine der wesentlichen Vorgaben für die neuen EP3-Maschinen ist die Verlagerung von möglichst vielen Montagetätigkeiten von der Baustelle ins Werk, wo sie unter kontrollierten Bedingungen erfolgen. Es gilt, die kostenintensiven und störungsanfälligen Zeiten auf der Baustelle, wo oft widrige Wetterbedingungen herrschen, soweit es geht zu verkürzen.“

Aluminium-Formspulen am Statorring eines ENERCON Generator-Prototyps.

Page 8: NEUE E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung … E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung in der 3-MW-Klasse windblatt – das ENERCON Magazin 03_2017 REGELLEISTUNG AUS WIND

windblatt 03_201714 windblatt 03_2017 15

TECHNIK-LEXIKON_ _PRAXIS_ADRESSEN

ENERCON richtet an seinem Produk- t ions standort Aurich einen Wertstoffhof ein. Mit der neuen zentralen Sammel-

und Trennstelle für Wertstoffe, die bei der Herstellung von Windenergieanlagen-Kom-po nenten anfallen, sollen die Recycling- und Entsorgungsprozesse am Standort optimiert werden. „Der Wertstoffhof ist Teil unserer Gesamtstrategie zur Verbesserung von Ressourcen-Effizienz und Recycling bei der Fertigung von ENERCON Windenergie an- lagen“, erläutert ENERCONs Umweltmanage- mentbeauftragte Kerstin Dorenbusch. „Unser oberstes Ziel ist die Vermeidung von Ab- fällen. Was sich im Produktionsprozess jedoch nicht vermeiden lässt, soll bestmöglich wiederverwertet werden.“

Über den Wertstoffhof im Industriegebiet Nord in Aurich-Sandhorst werden künftig Abfallstoffe aus umliegenden ENERCON Produktionsbetrieben zentral gesammelt, stofflich getrennt und anschließend in Koope-ration mit zertifizierten Entsorgungsdienst-leistern einem Entsorgungsverfahren zugeführt. In überdachten Sortier- und Lager räumen werden dazu unter anderem

Metallschrotte, Pappen, Folien, GFK-Reste, Glas und Holz sortiert, gegebenenfalls ge-presst und in Containern für den Abtransport gesammelt.

„Entscheidende Vorteile der neuen Ein-richtung sind, dass die Sammelstellen der Werke entlastet werden, unsere Entsorgungs partner nur noch eine Adresse anfahren müssen – was wiederum Lkw-Fahrten und damit verbundene Umwelt- belastungen verringert – und wir dadurch eine optimale Infrastruktur erhalten, in der wir in einem abgeschlossenen Bereich hohe Sicherheits standards gewährleisten“, sagt Kerstin Dorenbusch.

Ein weiterer Vorteil ist die Verbesserung der Recycling-Prozesse. Bei einem Großteil der in der Produktion anfallenden und im Wertstoffhof gesam mel ten Stoffe handelt es sich nicht um Abfälle, sondern um „Wert“-Stoffe, für die Entsorgungs dienstleister Gut-schriften er teilen – voraus gesetzt, die Stoffe werden sortenrein getrennt. „Mit einer opti-mier ten Vorsortierung können wir somit auch Kosten vorteile erzielen“, so Dorenbusch. //

ENERCON richtet Wertstoffhof ein

DIE ZENTRALE SAMMEL- UND TRENNSTELLE FÜR WERTSTOFFE AUS PRODUKTIONSWERKEN AM STANDORT AURICH IST BESTANDTEIL DER GESAMTSTRATEGIE ZUR

OPTIMIERUNG VON RESSOURCEN-EFFIZIENZ UND RECYCLING-QUOTEN IN DER FERTIGUNG BEI ENERCON.

Formspulen für neue EP3-GeneratorenZUR WEITEREN OPTIMIERUNG SEINES GENERATORKONZEPTS SETZT ENERCON

BEI DEN NEUEN ANLAGENTYPEN DER EP3-PLATTFORM IM STATOR FORMSPULEN AUS ALUMINIUM EIN. SIE BIETEN WESENTLICHE VORTEILE IM HINBLICK AUF

PRODUKTION, QUALITÄT UND TEMPERATURVERHALTEN.

ander verbunden werden. Vorteile ergeben sich neben einer erheb- lichen Gewichtsreduzierung unter anderem durch einen vereinfachten Produktionsprozess mit kürzeren Fertigungszeiten – das Einlegen und Verschweißen der Formspulen kann beispielsweise teilauto-matisiert erfolgen. Da das manuelle Informbringen der Wicklungen entfällt, ergibt sich zudem eine Verbesserung der Fertigungsqua-lität: Die Formspulen werden in stets gleich bleibender Qualität eingelegt. Außerdem bietet der Einsatz von Formspulen Vorteile bei der Imprägnierung. Nicht zuletzt wird durch die Formspulen das thermische Verhalten der Generatoren optimiert. Die Wickelköpfe – die außerhalb der Stator-Nuten verlaufenden Bereiche der Wicklungen bzw. Spulen – sind bei der Verwendung von Formspulen luftdurchlässiger, was entscheidende Vorteile bei der Kühlung bewirkt. Nach dem Start bei den neuen Windenergieanlagen der EP3-Plattform wird ENERCON Formspulen sukzessive auch in Generatoren anderer Anlagentypen einführen. //

ENERCONs Anlagenkonzept basiert auf einem direkt angetrie-benen, fremderregten Ringgenerator. Im Ringgenerator wird dem Wind entnommene Bewegungsenergie durch elektro-

magnetische Induktion in elektrische Energie umgewandelt: Der Wind versetzt Rotornabe und Generator-Rotor in Rotation. Durch das vom Generator-Rotor erzeugte umlaufende Magnetfeld wird in den Wicklungen des Stators elektrische Spannung induziert.

Die Wicklungen befinden sich in den Nuten des Generator-Stators. Bislang verwendete ENERCON hierfür Kupferdraht-Bündel, die bei der Fertigung manuell in die Nuten eingelegt, mechanisch in Form gebracht und anschließend fixiert und zum Schutz vor äußeren Einflüssen mit Harz imprägniert werden. Bei den Generatoren der neuen EP3-Maschinen kommen nun erstmals in Serie bei ENERCON Formspulen aus Aluminium zum Einsatz. Dabei handelt es sich um maschinell vor geformte und bereits isolierte Aluminium-Bauteile, deren Kontakt enden nach dem Einlegen in die Stator-Nuten mitein-

Walzenverdichter des neuen Wertstoffhofs in Aurich, mit denen Abfallstoffe

in Containern zusammengepresst werden.

AurichDreekamp 5 · 26605 AurichTelefon +49 (0) 49 41 927 0 Telefax +49 (0) 49 41 927 669

BremenTeerhof 59 · 28199 BremenTelefon +49 (0) 421 24 415 100Telefax +49 (0) 421 24 415 119

HannoverErnst-Grote-Straße 10 · 30916 IsernhagenTelefon +49 (0) 511 64 66 52 23Telefax +49 (0) 511 64 66 52 19

HofFuhrmannstraße 8b · 95030 HofTelefon +49 (0) 92 81 739 45 00Telefax +49 (0) 92 81 739 45 19

HolzgerlingenMax-Eyth-Straße 35 · 71088 HolzgerlingenTelefon +49 (0) 70 31 4 37 50 21Telefax +49 (0) 70 31 4 37 50 19

MagdeburgAugust-Bebel-Damm 24-30 · 39126 MagdeburgTelefon +49 (0) 391 24 460 230Telefax +49 (0) 391 24 460 231

MainzRobert-Koch-Straße 50, Eingang D, 1.OG55129 MainzTelefon +49 (0) 61 31 21 407 51Telefax +49 (0) 61 31 21 407 29

MarneIndustriestraße 2 · 25709 MarneTelefon +49 (0) 48 51 95 37 10Telefax +49 (0) 48 51 95 37 19

RostockLise-Meitner-Ring 7 · 18059 RostockTelefon +49 (0) 381 44 03 32 0Telefax +49 (0) 381 44 03 32 19

SoestWerkstraße 6 · 59494 SoestTelefon +49 (0) 2921 350 60Telefax +49 (0) 2921 350 61 49

Internationaler VertriebDreekamp 5 · 26605 AurichTelefon +49 (0) 49 41 927 0Telefax +49 (0) 49 41 927 669

Internationale Niederlassungen Argentinien, Belgien, Brasilien, Costa Rica, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Kanada, Neusee-land, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Spanien, Südafrika, Türkei

Page 9: NEUE E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung … E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung in der 3-MW-Klasse windblatt – das ENERCON Magazin 03_2017 REGELLEISTUNG AUS WIND

windblatt 03_2017windblatt 03_201716 17

PRAXIS_

Teilnahme von Erzeugungsanlagen am Regelleistungsmarkt. Da-bei müssen Regelleistungsanbieter, hier die Quadra Energy als Vertragspartner der ÜNB, nachweisen, dass ihr Erbringungs- und IT-Konzept den Anforderungen für die jeweilige Regelleistungsart der ÜNB entspricht und die Windparks die Anforderungen praktisch erfüllen. Nach erteilter Zulassung darf der Regelleistungsanbieter an Auktionen teilnehmen, bei denen die ausgeschriebene Regel-leistung an die jeweils günstigsten Bieter vergeben wird. Wer den Zuschlag erhält, muss – bei der negativen Regelleistung – auf Anfor-derung der ÜNB seine Anlagen abregeln. Mehrere ENERCON Wind-parks sind mittlerweile präqualifiziert worden, weitere sollen folgen. Diese Leistungsreduzierung zur Frequenzregelung hat nichts mit dem sogenannten Einspeisemanagement zu tun, was Netzbetreiber unabhängig davon bei technischen Netzengpässen anordnen können.

ENERCON Windparks in Deutschland übernehmen künftig mehr Verantwortung für Netzstabilität und Versorgungssicher heit. Sie nehmen erstmals durch das virtuelle Kraftwerk der ENERCON

Gesellschaft QUADRA Energy am Regelleistungsmarkt teil und stellen dem Netz innerhalb der Minutenreserve bei Bedarf negative Regelleistung zur Verfügung. Der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Amprion hat dafür jetzt erste ausgewählte ENERCON Windparks in seiner Regelzone präqualifiziert.

Regelleistung ist ein Instrument, um kurzfristige Leistungsschwan-kungen im Netz auszugleichen. Ziel ist es, Erzeugung und Verbrauch im Einklang zu halten, um die Systemstabilität – konkret eine stabile Frequenz – zu gewährleisten. Ein Ungleichgewicht wird ausgeglichen, indem mehr Leistung zugeführt (positive Regelleistung) oder aus dem Netz genommen (negative Regelleistung) wird. Ein von den ÜNB festgelegtes Schema bestimmt dabei, in welcher Zeit eine Erzeugungsanlage bei einem Ungleichgewicht im Netz einspringen muss: bei der Primärregelung innerhalb von Sekunden, bei der Sekundärregelung innerhalb von Sekunden bis Minuten, bei der Tertiär regelung innerhalb von Minuten – daher wird diese Regelleistung auch als Minutenreserve bezeichnet. Bisher werden diese System-dienstleistungen fast ausschließlich von konventionellen Kraftwerken erbracht. Mit der Zulassung/Präqualifikation durch Amprion können nun auch ENERCON Windenergieanlagen bei der Erbringung von Minutenreserveleistung ihre Fähigkeit unter Beweis stellen.

Bevor eine Erzeugungsanlage beziehungsweise ein Windpark am Regelleistungsmarkt teilnehmen kann, wird sie auf den Prüfstand gestellt: Die Präqualifikation ist das Zulassungsverfahren für die

ENERCON Windparks übernehmen mehr

SystemverantwortungERSTE WINDPARKS MIT ENERCON TECHNOLOGIE, DIE SICH IN DER VERMARKTUNG

DURCH DIE ENERCON GESELLSCHAFT QUADRA ENERGY BEFINDEN, WURDEN JETZT IN DEUTSCHLAND FÜR DIE TEILNAHME AM REGELLEISTUNGSMARKT

PRÄQUALIFIZIERT. SIE KÖNNEN DEM NETZ KÜNFTIG INNERHALB DER MINUTENRESERVE NEGATIVE REGELLEISTUNG BEREITSTELLEN.

Die Anforderungen unterscheiden sich je nach Regelleis-tungsart stark. Quadra Energy und ENERCON haben sich entschlossen, das IT-Konzept neben der Minutenreserve schon jetzt auch für die Sekundärregelleistung auszule-gen. So können bei entsprechender Freigabe der ÜNB das Leitsystem und die entsprechenden IT-Anbindungen so-fort für eine weitere Regelleistungsart genutzt werden.

„Für uns ist die Präqualifikation ein wichtiger Zwischenschritt“, sagt Andreas Linder, Projektleiter Regelleistung im ENERCON Vertrieb Netzintegration. „Sie belegt, dass unsere Windparks die negative Regelleistung beherrschen. Technisch können sie aber bereits sehr viel mehr als sie derzeit dürfen, beziehungsweise als wirtschaftlich für die Be-treiber attraktiv ist. Dazu zählen alle Arten der Regelleistung inklusive der positiven Regel-leistung. Allerdings erlauben die geltenden Marktregeln den Erneuerbaren noch keinen diskriminierungsfreien Zugang zu den Systemdienstleistungsmärkten und im Be-sonderen zu den Märkten für Sekundär- und Primärregelleistung. Die System-dienstleistungsmärkte sind trotz stetig

steigendem Erneuerbaren-Anteil bei der Energie erzeugung nach wie vor fast ausschließlich von konventionellen Erzeugern dominiert.“

In manchen Ländern sind das Marktdesign und die technischen Anforderungen dagegen schon weiter. So ist es etwa in Irland und Nordirland egal, welche Technologie eine für die Systemstabilität notwendige Systemdienstleistung erbringt – maßgeblich ist die er-brachte Leistung. Ob diese von konventionellen oder erneuerbaren Kraftwerken kommt, spielt keine Rolle. Ein Kriterium, das auch zu-künftig im deutschen Markt zugrunde gelegt werden sollte, fordert Andreas Linder: „Es sollte immer nach der Performance und nicht nach der Technologie gefragt werden.“

ENERCON Windenergieanlagen haben für die Erbringung von System dienstleistungen einige Vorteile. „Wir können eine sehr schnelle und präzise Regelung des Einspeiseverhaltens unserer WEA darstellen. Darüber hinaus lässt sich der Steuercode der WEA und des Reglers im Windpark per Softwareupdate an neue An-forderungen anpassen“, erläutert Andreas Linder. Hinzu kommt, dass ENERCON für die Abregelung von Windparks ein spezielles Verfahren entwickelt hat, das eine präzise Einstellung der Einspeise-leistung auf den vom ÜNB vorgegebenen Regelleistungssollwert sicherstellt und es damit ermöglicht, die Anforderungen der ÜNB für die Präqualifikation von Windenergieanlagen einzuhalten beziehungsweise zu übertreffen.

ENERCON setzt sich auch weiterhin für Anpassungen des Markt-designs für Systemdienstleistungen ein. So soll der Markt zukünftig die netzdienliche Bereitstellung von diversen Services für die Erbringer wirtschaftlich attraktiv machen. Die Minutenreserve ist ein erster Schritt, andere Regelleistungsarten folgen. Ohne ausreichende wirtschaftliche Anreize werden Betreiber diese Features weder installieren noch anbieten. „Hier sind die Bundesnetzagentur und die Politik gefordert, entsprechende Rahmenbedingungen zu setzen, so dass das Marktdesign mit dem fortschreitenden Ausbau der Erneuerbaren Schritt hält“, sagt Andreas Linder. „Auch wenn der Markt aktuell nicht die notwendigen Signale gibt, zeigt ENERCON als Technologieführer mit der Präqualifikation auf, dass das technische Potenzial zur Optimierung der Netzintegration von Windparks noch lange nicht ausgereizt ist.“ //

Praxis Regelleistung

<10s 5 min 15 min >60 min

Zeit

PRL

PRL: Primärregelleistung SRL: Sekundärregelleistung MR: Minutenreserve

SRL MR

Störung

Leistung

Massenträgheit Bilanzkreis

Foto

: Thi

nkst

ock

/ Mak

avel

i190

8

Page 10: NEUE E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung … E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung in der 3-MW-Klasse windblatt – das ENERCON Magazin 03_2017 REGELLEISTUNG AUS WIND

Zweite Ausschreibungsrunde bringt weiteren Preissturz – fast nur Zuschläge für ungenehmigte Projekte

DIE ZWEITE RUNDE DER AUSSCHREIBUNGEN FÜR WIND AN LAND IN DEUTSCHLAND WAR ABERMALS GEPRÄGT VON ERHEBLICHER ÜBERZEICHNUNG.

MIT ZUSCHLAGSWERTEN ZWISCHEN 3,5 UND 4,29 CT/KWH SANKEN IN NUR EINER RUNDE DIE PREISE UM EINEN WEITEREN CENT. MISSBRÄUCHLICH ALS BÜRGERENERGIE AUSGESTALTETE PROJEKTE SOLLEN OFFENBAR DEN MARKT

RÄUMEN UND DRUCK AUF DIE ANLAGENHERSTELLER AUSÜBEN.

windblatt 03_201718 windblatt 03_2017 19

POLITIK_

Ab 2018 nur Gebote durch baureife Projekte

KURZ VOR ENDE DER WAHLPERIODE HAT DER BUNDESTAG DAS AUSSCHREIBUNGSDESIGN NOCHMALS KORRIGIERT: AB 2018 DÜRFEN NUR

PROJEKTE MIT BAUGENEHMIGUNG AN DER AUSSCHREIBUNG TEILNEHMEN. EINE GEMEINSAME BREITE AKTION DER WINDBRANCHE UND ALLER VERBÄNDE

HATTE DIESE KORREKTUR IM LETZTEN MOMENT ERMÖGLICHT.

Öffentlichkeit ist dieses Ergebnis ein herber Schlag“, erklärt ENERCON Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig. „Ähnlich wie zuvor bei der Offshore-Ausschreibung haben die Bieter spekulativ niedrige Gebote abge-geben, um erst in einigen Jahren mit derzeit noch gar nicht verfügbaren Anlagen ihre Projekte – vielleicht – umzusetzen.“ In der Tat konnte ein einziger Projektierer durch Missbrauch der für die Akzeptanz des Windausbaus essentiellen Bürgerenergie hohe Marktanteile gewinnen. Den Schaden tragen die Energiewende und die gesamte Windbranche davon, denn es drohen 2019 und 2020 schwere Einbrüche beim Wind-zubau, die nicht nur die Windindustrie, sondern auch seriöse Projektierer mit bau-reifen Projekten bedrohen.

Ausschreibungsvolumen zuzuschlagen. Obendrein erhielten die Bürgerprojekte auch noch eine auf viereinhalb Jahre verlängerte Realisierungsfrist. In den Jahren 2019 und 2020 droht also ein Einbruch des Windzubaus, obwohl der Gesetzgeber mit der Zwei-jahresfrist zur Realisierung der bezuschlagten Projekte genau diesen Fadenriss verhindern wollte. Dies sollte nach der Bundes-tagswahl nachgebessert werden.

Die branchenweite Forderung nach einer BImSchG-Genehmigung für alle Bieter fand bei den Regierungsfraktionen im Bundestag Gehör und ab Anfang 2018 sind nur noch Gebote genehmigter Projekte möglich. Ein Wermutstropfen bleibt allerdings: Die letzte Ausschrei-bungsrunde des laufenden Jahres lässt noch ungenehmigte Gebote von Bürgergesellschaften zu. Es drohen also extrem niedrige Gebote der Projektierer, in der Hoffnung, die baureifen Projekte nun fertig-stellen und ans Netz bringen zu können. Für den Höchstpreis des Jahres 2018, der höchstens acht Prozent über dem Durchschnitt der letzten drei Ausschreibungsrunden liegen darf, kann das durchaus heißen: Er dürfte sehr niedrig sein. //

Schon in der ersten Ausschreibungs-runde hatten Bürgerprojekte über 90 % der Zuschläge gewinnen können –

die zweite Runde verschärfte die Domi-nanz der nicht genehmigten Projekte nun abermals auf mehr als 95 %. Ein einziger Projektentwickler sicherte sich durch kurz-fristig neu gegründete Bürgergesellschaften mit Kommanditisten aus dem eigenen Unternehmen alleine 660 der 1.000 aus-geschriebenen MW. Die Umsetzung dieser Projekte ist unsicher und ob sie gelingen, stellt sich erst nach viereinhalb Jahren heraus. Dann erst endet nämlich die Frist für die Umsetzung der Bürgerprojekte.

„Nicht nur für die Windbranche, sondern auch für ihre Glaubwürdigkeit in Politik und

Zwar hat die Politik diesen Konstruktions-fehler bei den Ausschreibungsbedingungen schon nach der ersten Runde erkannt und Dank geschlossenen Drucks der Windbranche korrigiert. Allerdings greift die Neurege-lung, die für alle bietenden Projekte eine Baugenehmigung fordert, erst ab 2018. Auch die nächste Ausschreibungsrunde könnte also nochmals durch spekulativ niedrige Gebote geprägt sein. „Um den Wind zubau ab 2019 nicht einbrechen zu lassen, muss die neue Bundesregier ung das Ausschreibungsvolumen dringend an heben“, sagt Hans-Dieter Kettwig. „Schließlich brauchen wir künftig für Elektro mobilität und Erneuerbar betriebene Wärmepumpen mehr sauberen Windstrom und nicht weniger.“ //

Der überraschend hohe Anteil der Bürgerenergie bei der ersten Ausschreibungsrunde – an sich ein positives Ergebnis – hatte einen entscheidenden Makel: Die meisten dieser

Projekte verfügen noch gar nicht über die BImSchG-Genehmigung. Der Gesetzgeber wollte mit dieser Erleichterung dafür sorgen, dass auch regionale Bürgerprojekte im schärferen Wettbewerb der Ausschreibungen noch eine Chance auf Teilhabe an der Energie-wende haben. Eine Teilnahme nur mit einer gesicherten Fläche und einer verringerten Bürgschaft sollte die lange Unsicherheit nehmen, die mit einer kostspieligen Planung bis zur BImSchG verbunden ist.

Was als Ausnahme gedacht war, wurde jedoch zur Regel. Großes Problem dabei: Projekte, die noch nicht genehmigt sind, haben erheblich geringere Realisierungschancen. Schließlich ist die BImSchG-Genehmigung die entscheidende Hürde auf dem Weg zum baureifen Projekt. Die Branche sah also eine stillschweigende Hal-bierung des Windausbaukorridors auf sich zukommen – schließlich ist im EEG 2017 nicht geplant, gescheiterte Projekte wieder dem

Nach Korrekturforderungen der Branche passt der Bundestag das Ausschreibungsdesign an. Im Bild: ENERCON Rotorblatt bei der „Energiewende Retten“-Demo in Berlin im Juni 2016.

Foto

: BEE

/ Axe

l Sch

mid

t

Page 11: NEUE E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung … E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung in der 3-MW-Klasse windblatt – das ENERCON Magazin 03_2017 REGELLEISTUNG AUS WIND

windblatt 03_201720 windblatt 03_2017 21

Seit Ende 2016 ist das sogenannte „Winter-paket“ der Europäischen Kommission nicht nur in der Brüsseler Energiepolitik in aller Munde.

Die EU-Kommission hat acht neue Rechtsakte vorgeschlagen, die es insgesamt auf ein Volumen von mehreren tausend Seiten bringen. Neben einer Richtlinie für Erneuerbare Ener-gien und eine Governance-Struktur enthält das Winterpaket auch ein regulatorisches Gerüst für ein zukünftiges europä-isches Strommarktdesign. Es geht dabei um die Einführung von Märkten für Regelenergie, die Bilanzkreisverant wortung, die Sicherheit der Stromversorgung und vieles mehr. Ein Hauptanliegen der EU-Kommission ist die Stärkung der Flexi bilität des Marktes mit dem Ziel, immer weiter steigende Anteile regenerativ erzeugten Stroms in den Markt zu inte-grieren. Da wichtige Teile des Marktdesigns in der Form einer EU-Verordnung daherkommen, sind sie ab Inkrafttreten in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbar und lassen den Regierungen kaum noch Umsetzungsspielräume.

Aus Sicht der Erneuerbaren Energien ist der Vorstoß der EU-Kommission grundsätzlich begrüßenswert. Da die be-stehenden Marktvorschriften häufig noch immer auf den zentralen, fossilen Erzeugungstechnologien aus vergangenen Jahrzenten beruhen, sollte eine Neujustierung zu einem Markt führen, der besser auf Erneuerbare Energien ein-gestellt ist. Die Herausforderung besteht allerdings darin, gleiche Bedingungen für alle Marktteilnehmer zu schaffen,

ohne die technischen und physikalischen Eigenschaften unterschiedlicher Erzeuger zu ignorieren. Ein Beispiel aus dem Winterpaket macht dies deutlich: Aufgrund der volatilen Einspeisung von Wind- und Solarenergie und der Ungenauigkeit langfristiger Prognosen muss die Teilnahme am Strommarkt auf möglichst kurzfristiger Basis möglich sein. Ideal sind Produkte, die etwa 15 Minuten vor der tatsäch lichen Lieferung gehandelt werden. Eine solche Regelung wird etwa von Teilen des Europäischen Parlaments gefordert.

Bei der Anpassung des europäischen Strom-marktdesigns sollten die EU-Institutionen vor allem auch die Wahrung der Rechtssicherheit im Auge haben. Die Abschaffung vermeint licher Privilegien für Erneuerbare Energien, wie sie teilweise sogar für bereits bestehende Anlagen gefordert wird, würde in eklatanter Weise gegen den Bestandsschutz und die

legitimen Erwartungen von Investoren verstoßen. Aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen in den einzelnen Mitgliedstaaten der EU bleibt mit Spannung abzuwarten, welche Dynamik die Verhandlungen um das Marktdesign im Rat der Europäischen Union und dem Europäischen Parlament, die gemeinsam über die Vorschläge entscheiden müssen, noch entwickeln werden. //

POLITIK_

EU-Gremien verhandeln neues Marktdesign

VON DER EU-KOMMISSION VORGESCHLAGENE REGULARIEN SOLLEN DEN STROMMARKT FLEXIBILISIEREN. FÜR DIE ERNEUERBAREN GILT ES DABEI, TEILNAHMEBEDINGUNGEN ZU ERREICHEN, DIE IHRE BESONDEREN TECHNISCHEN EIGENSCHAFTEN BERÜCKSICHTIGEN.

EU-Politik diskutiert über Kapazitätsmechanismen

WÄHREND MANCHE EU-MITGLIEDSTAATEN EINEN KAPAZITÄTSMARKT BEFÜRWORTEN, VOTIEREN ANDERE FÜR STRATEGISCHE RESERVEKRAFTWERKE. FRAGLICH

BLEIBT, WELCHE ROLLE BEI DER SICHERUNG DER STROMVERSORGUNG KÜNFTIG KLIMASCHÄDLICHE KOHLEMEILER SPIELEN.

Unter dem Begriff „Angemessenheit der Ressourcen“ wid met die Europäische Kommission in ihrem Winterpaket mehrere Vorschriften dem Thema Kapazitätsmechanis-

men. Derartige Mechanismen zur Vorhaltung und Vergütung von Kapazität bestehen bereits seit einigen Jahren in verschiedener Form in Mitgliedstaaten der Europäischen Union. So haben sich Frankreich und Großbritannien für einen Kapazitätsmarkt ent-schieden, während andere Länder bestimmte Kraftwerke in eine strategische Reserve überführt haben. Bisher herrschte jedoch Unsicherheit über die Vereinbarkeit der verschiedenen Modelle mit europäischem Recht.

Ziel der Kapazitätsmechanismen ist es, in Energiesystemen mit höheren Anteilen fluktuierender Stromerzeugung die Sicherheit der Stromversorgung im Ernstfall zu gewährleisten. Dabei sichern solche Mechanismen jedoch meist den Weiterbetrieb von konventionellen Kraftwerken, deren Strom zu teuer ist, um am Spotmarkt zum Zuge zu kommen. So stehen Kapazitätsmärkte nicht nur einer schnellen Dekarbonisierung des Energiesektors im Wege, sondern verschärfen darüber hinaus das Problem der Überkapazitäten am Strommarkt und den damit einhergehenden Strompreisverfall. Zudem sind nationale Kapazitätsmärkte ein eindeutiges Hindernis für die Schaffung eines echten euro-päischen Energiebinnenmarktes. Dabei gibt es sinnvollere Alternativen für die Sicherung der Stromversorgung. Preissignale am energy-only Markt sollten im Idealfall für die notwendigen

In vestitionen in neue Kraftwerke sorgen. Zusätzlich bietet ein funktionierender Regelenergiemarkt dem Netzbetreiber im Ernstfall den Zugriff auf zu- und abschaltbare Lasten in äußerst kurzen Zeiträumen – bis hin zur Sekundenreserve. Ein grenzüber-schreitender Strommarkt und der Ausbau der Netzinfrastruktur in der EU reduzieren darüber hinaus bereits heute die Volatilität bei der Stromversorgung.

Vor diesem Hintergrund ist es enttäuschend, dass es den EU-Mitgliedstaaten in Zukunft überhaupt gestattet sein soll, Kapazitätsmärkte beizubehalten oder neu einzuführen. Nach den Vorstellungen der Europäischen Kommission soll die Teilnahme an einem Kapazitätsmechanismus ab 2026 allerdings nur solchen Kraftwerken offenstehen, die weniger als 550 g CO2 /kWh aus-stoßen. Damit wäre der weitaus größte Teil der heutigen Kohlekraftwerke in der EU von der Teilnahme an Kapazitäts-mechanismen ausgeschlossen und ein Weiterbetrieb dieser Kraftwerke in den meisten Fällen nicht mehr rentabel. Der Vorschlag der Kommission wurde dementsprechend bereits vereinzelt als Ansatz für einen europäischen Kohleausstieg gewertet. Das Europäische Parlament hat in einer ersten Stellung-nahme seine Unterstützung für diesen Vorschlag signalisiert. Der Widerstand aus EU-Mitgliedstaaten, die weiterhin auf Kohle-verstromung setzen, ist allerdings programmiert und so dürfte der Vorschlag in den weiteren Verhandlungen zum Winterpaket noch für kontroverse Diskussionen sorgen. //

Page 12: NEUE E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung … E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung in der 3-MW-Klasse windblatt – das ENERCON Magazin 03_2017 REGELLEISTUNG AUS WIND

windblatt 03_201722 windblatt 03_2017 23

INTERNATIONAL_

UNABHÄNGIGE SERVICE-PARTNER UNTERSTÜTZEN KÜNFTIG MIT INSTANDSETZUNG UND -HALTUNG VON WINDENERGIEANLAGEN BASIEREND AUF ENERCON TECHNOLOGIE.

GERICHTSURTEIL ERMÖGLICHT NEUSTART IN INDIEN ZU NEUEN BEDINGUNGEN.

Rückkehr nach Indien: ENERCON schließt Kooperation mit

lokalen Dienstleistern

ENERCON eröffnet ein neues Kapitel seiner Zusammenarbeit mit Indien: Als ersten Schritt hat ENERCON Anfang Juli nicht exklusive Kooperationsvereinbarungen mit drei unabhängigen

indischen Dienstleistern abgeschlossen. Ziel der Zusammenarbeit ist die Unterstützung von Instandsetzung, Instandhaltung und wei-teren Schulungs- sowie Serviceleistungen für Windenergieanlagen, die mit ENERCON-Technologie in Indien errichtet worden sind.

„Viele indische Windenergieanlagenbetreiber verlassen sich auf unsere Technologien. Leider gab es da in der Vergangenheit eine nicht zuverlässige Serviceversorgung. Dem konnten wir nicht mehr tatenlos zusehen, trotz aller rechtlichen Streitigkeiten in den letzten Jahren haben wir uns deshalb zu diesem Schritt der Hilfe für die Betreiber entschlossen. Wir sichern allen qualitätsgerechte Service-leistungen zu, die zuverlässige Wartung wünschen, bewährte Instandhaltungskapazitäten suchen und Ersatzteile benötigen“, erklärt ENERCON Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig. „Gemeinsam mit unseren indischen Servicepartnern schützen wir die Interessen von Windparkbetreibern, Investoren und Banken, die Windenergie-projekte in Indien finanzieren.“

In Indien werden über 6.700 Windenergieanlagen mit ENERCON Technologie betrieben. Diese verfügen insgesamt über eine Strom-erzeugungskapazität von 4,8 Gigawatt. Damit sind sie von Bedeu-tung für die Energiesicherheit Indiens. Mangelnde Instandhaltung und fehlende Ersatzteile haben bereits dazu geführt, dass Hunderte dieser Windenergieanlagen nicht mehr betrieben werden können. Das hat Auswirkungen auf die Stromversorgung des Landes und schafft Risiken für Windenergieerzeuger, Windparkinvestoren und die finanzierenden Banken.

Mit der Rückkehr nach Indien knüpft ENERCON an seine langjährige Geschichte in dem Land an. Im Jahr 1994 trat ENERCON als einer der ersten Windenergieanlagenhersteller mit lokaler Produktion

auf den indischen Markt ein: Enercon (India) Ltd (EIL) entwickelte sich erfolgreich bis 2007. Damals wurde der deutsche Mehrheitsan-teilseigner von einem Joint-Venture-Partner aus dem Unternehmen gedrängt und ENERCON verlor seine frühere Tochtergesellschaft. Diese wurde später in Wind World India Ltd (WWIL) umbenannt.

Rechtsstreitigkeiten hatten in der Folgezeit die Tätigkeit ENERCONS in Indien verhindert. Diese sind jetzt ausgeräumt. Ein unlängst

ergangenes Gerichtsurteil schafft Rechtssicherheit und ebnet den Weg für einen Neustart. Der vom Obersten Gericht Indiens als kompetent anerkannte Internationale Schiedsgerichtshof (ICC) in London fällte einen umfassenden und verbindlichen Schiedsspruch zugunsten von ENERCON. Das ICC-Urteil beendet eine Reihe von Streitfällen, insbesondere zur Verwendung des geistigen Eigentums von ENERCON, und ermöglicht dem Unternehmen die Rückkehr auf den indischen Markt zu neuen Bedingungen. //

„Viele indische Windenergie-anlagenbetreiber verlassen

sich auf unsere Technologien.“Hans-Dieter Kettwig, ENERCON Geschäftsführer

Windpark mit ENERCON Anlagen im indischen Bundesstaat Rajasthan (Archivfotos aus dem Jahr 2006).

Page 13: NEUE E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung … E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung in der 3-MW-Klasse windblatt – das ENERCON Magazin 03_2017 REGELLEISTUNG AUS WIND

windblatt 03_201724 windblatt 03_2017 25

INTERNATIONAL_

BEIM REPOWERING-PROJEKT MALPICA IM NORDWESTEN SPANIENS ERRICHTETE ENERCON FÜR 69 AUSGEDIENTE ALTANLAGEN

7 NEUE E-92/2,35 MW. TROTZ DER ERHEBLICHEN ANLAGENREDUKTION BLEIBT DIE PARKLEISTUNG ERHALTEN UND DER ENERGIEERTRAG

DES WINDPARKS ERHÖHT SICH AUF DAS DOPPELTE.

Effiziente Flurbereinigung in Galicien

REPOWERING IN SPANIEN

Mit dem Windenergieprojekt Malpica wurde in Spanien die 100-MW-Marke an Repowering-Leistung überschritten. Ins-gesamt wurden in dem Land bisher rund 114 MW erneuert.ENERCON ist im Bereich Repowering in Spanien Marktführer: Über 90 % der bisher erneuerten Leistung wurden mit ENERCON Technologie ausgerüstet. ENERCON hat dabei immer Technologie anderer Hersteller ersetzt.

ENERCON E-92 / 2,35 MW im repowerten Windpark Malpica / Galicien.

Der Unterschied der beiden Landschaftsaufnahmen ist beeindruckend: Auf dem älteren Foto ist der frühere Bestandswindpark Malpica in Galicien

mit seinen 69 Windenergieanlagen zu sehen. Die kleinen Anlagen aus den 1990er Jahren stehen über die ge-samte Landzunge verteilt, die hier an der Nordwest-küste Spaniens in den Atlantik ragt. Auf der aktuellen Aufnahme ist dieser Anlagen-„Wald“ verschwunden. An seiner Stelle stehen auf dem Kap nur noch sieben ein-zelne moderne Windenergieanlagen vom Typ ENERCON E-92/2,35 MW. „Das Projekt Malpica ist ein sehr anschauliches Beispiel dafür, wie durch Repowe-ring das Landschaftsbild bereinigt werden kann“, sagt Eric Breckwoldt, Regional Sales Manager für Spanien und Portugal im ENERCON Vertrieb International. Und die Flurbereinigung war auch noch äußert effi-zient: Denn trotz der erheblichen Anlagenreduktion bleibt durch die Maßnahme die Parkleistung erhalten und es wird eine Verdoppelung des Jahresenergie- ertrags erreicht.

Der ursprüngliche Windpark Malpica wurde im Jahr 1997 mit 67 Anlagen vom Typ Eco 28/225 kW mit 30 Meter Nabenhöhe errichtet. Er befindet sich in der Provinz A Coruña, rund 50 Kilo meter westlich der gleich- namigen Provinzhauptstadt in der Region Galicien. Im Jahr 2002 kamen zwei weitere Anlagen vom Typ Eco 48/750 kW und 45 Meter Nabenhöhe hinzu, so dass der Windpark auf eine Parkleistung von 16,6 MW und einen Jahres energie ertrag von 33 GWh kam. Nach dem Repowering 20 Jahre später bleibt die Parkleistung mit 16,5 MW zwar nahezu gleich. Der Jahresenergieertrag verdoppelt sich durch die effizientere Anlagentechnologie jedoch auf 66 GWh.

„Am Standort herrschen super Windbedingungen“, sagt Eric Breckwoldt. „Wir haben hier in den letzten Jahren regelmäßig Spitzenwindgeschwindigkeiten über 50 m/s gemessen. Solche Sturmlagen sind hier keine Selten-heit. Als der Betreiber Enerfin die Erneuerung seines Windparks plante, setzte er daher eine robuste und be-währte Anlage voraus. Die konnte ENERCON mit der E-92 bieten.“ Für den deutschen Marktführer als Anlagen-

lieferant sprachen außerdem die fortschrittlichen Eigenschaften des Netzeinspeisesystems der E-92, das bereits für das kommende Netzprotokoll in Spanien vorber eitet ist, sowie die bewährte ENERCON Sturm- regelung, die sich vorteilhaft auf die schwache Netzstruktur in der Region auswirkt. Errichtet wurden die sieben E-92 in den windschwächeren Sommermonaten dieses Jahres auf Stahlrohrtürmen mit 78 Meter Nabenhöhe. Bereits im November 2016 hatte Enerfin mit dem Rückbau der Altanlagen und der Renaturierung der Altanlagen-Standorte begonnen.

Die Erneuerung des Windparks Malpica ist das erste Windenergieprojekt, das Enerfin in Spanien seit Ab- schaffung des Einspeisetarifs errichtet. Es ist gleichzeitig Enerfins erster Windpark, der ohne Zusatzvergütung auskommt. Die ein gespeisten Kilowattstunden werden nur mit variablen Marktpreisen vergütet. Eric Breckwoldt sieht darin einen generellen Trend im Bereich

Onshore-Windenergie in Spanien: „Nach den jüngsten Auktionen für Erneuerbare Energien und den un- attraktiven Ergebnissen mit niedrigen Vergütungen scheinen immer mehr Akteure der Regierung und ihrem Auk-tionssystem den Rücken zuzukehren. Trotz variabler Einnahmen planen im-

mer mehr Kunden ihre Projekte als reine Marktprojekte ohne Unterstützung des Regierungsmodells. Sehr wind-starke Standorte, von denen es insbesondere in den Küstenregionen viele in Spanien gibt, sind für dieses neue Geschäftsmodell besonders geeignet.“

Und auch in Sachen Repowering hat Spanien noch ein erhebliches Potenzial. „In Spanien wurde vor 20 Jahren sehr viel Windenergieleistung installiert“, sagt Eric Breckwoldt. „Diese Anlagen erreichen nun das Ende ihrer angenommenen Betriebslebensdauer. Sie gilt es nun mit neuer, effizienterer Technologie zu ersetzen. Als Hersteller mit einer verlässlichen Anlagentechnologie, die Betreibern hohe Verfügbarkeitswerte garantiert und in ausgelasteten Netzen mit Netzdienstleistungen unterstützt und dadurch zusätzliche Vergütung erwirt-schaften kann, ist ENERCON in diesem Marktumfeld in einer sehr guten Ausgangsposition.“ //

Foto

: Ene

rfin

Page 14: NEUE E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung … E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung in der 3-MW-Klasse windblatt – das ENERCON Magazin 03_2017 REGELLEISTUNG AUS WIND

windblatt 03_201726 windblatt 03_2017 27

INTERNATIONAL_

IN DER STEIERMARK IN ÖSTERREICH INSTALLIERTE ENERCON AN EINEM

ALPINSTANDORT AN DER GRENZE ZU KÄRNTEN 13 X E-82 E4. DANK DER

EXZELLENTEN WINDBEDINGUNGEN LIEFERT DER WINDPARK 76 MILLIONEN KILOWATT-STUNDEN PRO JAHR – GENUG ENERGIE, UM 21.000 HAUSHALTE ZU VERSORGEN.

Grüne Energievon der Handalm

Spezialequipment für den Blatttransport: Mit dem Alpintransportgestell lassen sich Rotorblätter

in Serpentinen nahezu senkrecht aufrichten.

Eine exponierte Lage auf 1.800 Metern über dem Meeresspiegel und eine durchschnittliche Windgeschwindigkeit von 7,7 m/s – auf der Handalm in der Steiermark in Österreich herrschen

ideale Standortbedingungen für die Windenergie. Auf dem Höhen- rücken an der Grenze zu Kärnten hat ENERCON für den Kunden Energie Steiermark einen Windpark mit 13 x E-82 E4/3,0 MW installiert. Die 13 Windklasse-IA-Anlagen auf Stahlrohrtürmen mit 78 Meter Nabenhöhe wurden auf einer Strecke von vier Kilometern auf einem Höhenrücken errichtet. Aufgrund der kurzen Bauzeitenfenster an dem Alpinstandort erfolgte der Aufbau zeitlich in zwei Phasen gesplittet: Im Sommer 2016 wurden die Fundamente gegossen, in den Sommermonaten dieses Jahres dann die Anlagenmontage und Maßnahmen zur Inbetriebnahme durchgeführt.

So vorteilhaft die Standortbedingungen auch für die Energieerzeu-gung sind, für den Aufbau sorgten sie für einige Herausforderungen. So mussten etwa die Anlagenkomponenten auf Spezialtransporter umgeladen werden, um sie die letzten Kilometer zu den Aufbau- orten auf dem Bergkamm zu transportieren. Hierzu hatte ENERCON im Tal eigens einen Umladeplatz eingerichtet. Beim Transport der Rotorblätter kam zudem ein Alpintransportgestell zum Einsatz, mit dem sich die 38,8 Meter langen Rotorblätter zum Durchfahren von engen Kurven nahezu senkrecht aufrichten lassen.

Eine weitere Besonderheit bei der Projektlogistik betraf den Vor-lauf für einen Teil der Anlagenkomponenten. Eine Materialladung kam mit ENERCONs Bahngesellschaft e.g.o.o. per Ganzzug aus Deutschland. Erst in Graz wurden die Spinnerkappen, Alu-Gondel-

verkleidungen und Blattdom-Erweiterungen dann auf den Lkw verladen und über die letzte Transportdistanz zur Windparkbaustelle geliefert. Mit dem Sonderzug ersetzte die e.g.o.o. 22 Lkw-Transporte mit einer Fahrtstrecke von jeweils 1.200 Kilometern.

Aufgrund der rauen Wetterbedingungen auf der Handalm, insbeson-dere während der Wintermonate, wurden die E-82 in Cold Climate-Ausführung geliefert sowie mit ENERCONs Rotorblattenteisung und einem neuen Eiserkennungssystem ausgestattet. Es erkennt über am Blatt montierte Sensoren unter anderem die Art des Eisansatzes und die Temperatur der Blattoberfläche, wodurch eine präzise Steuerung des Enteisungssystems möglich ist. Dank der hervorragenden Wind-verhältnisse erwartet der Betreiber einen Jahresenergieertrag von 76 Millionen Kilowattstunden. „Damit ist dieses Projekt größer als alle bisherigen Windparks im Süden Österreichs“, lässt Energie Steiermark mit Stolz verlauten. Die erzeugte grüne Energie ist demnach aus- reichend, um 21.000 Haushalte ein Jahr lang zu versorgen. //

windblatt 03_201726

Blatttransport zum Standort Handalm /Steiermark.

Page 15: NEUE E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung … E-126 EP3 UND E-138 EP3 Leistungssteigerung in der 3-MW-Klasse windblatt – das ENERCON Magazin 03_2017 REGELLEISTUNG AUS WIND

www.enercon.de