Neu43oct09

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OCTUBRE / OKTOBER / OCTOBER / URRIA 2009 43 0. Informaciones breves / Kurzinformationen Impressum, Bezugsbedingungen, Manuskripthinweise 1. Alemán / Deutsch und andere verbreitete Sprachen 1.1. pasch-net: Austausch als Weg zur Förderung des Deutschen 1.2. TF: Materialentwicklung für pasch-net 1.3. TF: Arbeitsbedingungen von DeutschlehrerInnen / Info para profesorado recién llegado 1.4. Webhinweis: OeDaF-Jahrestagung 2. Baskisch u.a. Minderheitensprachen / Euskara ta beste hizkuntza gutxituak 2.1. Juan Antonio Letamendia: Lehrbuch der baskischen Sprache 2.2. proZ: Virtuelle Dolmetscher- und ÜbersetzerInnen- konferenz 2.3. Webhinweis: Plattformen zur KundInnensuche D+Ü 3. Formación / Fortbildung / Teacher training 3.1. Petra Huhs: Spracherwerb im Tandem 3.2. Hueber: Tandem in '99 Stichwörter für den FSU' 3.3. Jürgen Wolff: Der Begriff 'Fachtandem' 3.4. Referencia web: educavirtual 4. TANDEM en el mundo / in der Welt / worldwide 4.1. LeWis VHS Linz: Selbstdarstellung 4.2. LeWis VHS Linz: Tandem-Erfahrungen 4.3 IZKS Wien: Kandidatur für den Österreichischen Staatspreis für Erwachsenenbildung 5. Die TANDEM-Stiftung / Tandem Fundazioa 5.1. Tandem-Tagung, Mitgliederversammlung in Wien 5.2. TF: Becas / Stipendien / Scholarships 5.2. Das Letzte: tandem-fundazioa in Asien

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OCTUBRE / OKTOBER / OCTOBER / URRIA 2009

43

0. Informaciones breves / Kurzinformationen Impressum, Bezugsbedingungen, Manuskripthinweise

1. Alemán / Deutsch und andere verbreitete Sprachen1.1. pasch-net: Austausch als Weg zur Förderung des Deutschen1.2. TF: Materialentwicklung für pasch-net1.3. TF: Arbeitsbedingungen von DeutschlehrerInnen / Info para profesorado recién llegado1.4. Webhinweis: OeDaF-Jahrestagung

2. Baskisch u.a. Minderheitensprachen / Euskara ta beste hizkuntza gutxituak

2.1. Juan Antonio Letamendia: Lehrbuch der baskischen Sprache 2.2. proZ: Virtuelle Dolmetscher- und ÜbersetzerInnen-konferenz2.3. Webhinweis: Plattformen zur KundInnensuche D+Ü

3. Formación / Fortbildung / Teacher training3.1. Petra Huhs: Spracherwerb im Tandem3.2. Hueber: Tandem in '99 Stichwörter für den FSU'3.3. Jürgen Wolff: Der Begriff 'Fachtandem'3.4. Referencia web: educavirtual

4. TANDEM en el mundo / in der Welt / worldwide4.1. LeWis VHS Linz: Selbstdarstellung4.2. LeWis VHS Linz: Tandem-Erfahrungen 4.3 IZKS Wien: Kandidatur für den Österreichischen Staatspreis für Erwachsenenbildung

5. Die TANDEM-Stiftung / Tandem Fundazioa 5.1. Tandem-Tagung, Mitgliederversammlung in Wien 5.2. TF: Becas / Stipendien / Scholarships 5.2. Das Letzte: tandem-fundazioa in Asien

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Bezugsbedingungen

Dieser Rundbrief geht kostenlos und automatisch an alle Mitglieder, die LizenzinhaberInnen, die Fördermitglieder und ausgewählte Kontaktpersonen. Er kann nicht abonniert werden, aber gegen andere Publikationen ausgetauscht.Jedes Mitglied/Lizenzinhaber erhält zwei Exemplare (für Verwaltung und LehrerInnen/TandemvermittlerInnen). Die PDF-Version kann und sollte innerhalb der Tandem-Einrichtungen massenhaft weiterversendet werden. Den Acrobat Reader kann mensch kostenlos bei www.adobe.de , www.adobe.es , www.adobe.com bekommen.

Beiträge mit einer Länge von bis zu 15 Seiten sind uns willkommen, wenn sie per E-Mail eingeschickt werden. Bitte fordern Sie die genauen Manuskripthinweise an.Wir lektorieren die Artikel und schicken dem/r AutorIn ein Exemplar des nächsten Rundbriefs mit seinem/ihrem Artikel zu. Auch Beiträge von ausserhalb des Tandem-Netzes sind willkommen.Redaktionsschluss ist der 1. des Erscheinungsmonats, Versand gegen Monatsende.Die Tandem-Neuigkeiten haben eine ISSN-Nummer und Artikel in ihnen sind eine Zeitschriftenveröffentlichung. Wir nehmen Artikel in allen Sprachen an, eine Kurzzusammenfassung auf Englisch ist sinnvoll.Die Verantwortung für die in Artikeln ausgedrückten Meinungen liegt bei ihren AutorInnen, bei Nachdrucken aus anderen Zeitschriften bei deren Redaktion oder AutorInnen.

Redaktion Nr. 43: Jürgen Wolff

Impressum

Tandem® FundazioaCIF: G 20471587Sede Social: Paseo Duque de Mandas, 19B-4-BDirección postal: PK/Apdo 864E- 20080 Donostia / San SebastiánTel (10-13 h) + Fax: INT-34-943-322062 E-mail: [email protected]: [email protected]: www.tandemcity.info + www.tandem-fundazioa.info

Declaración de utilidad pública: Orden 2698 pág. 9013 BO País Vasco del 11-07-1994

ISSN 1137-2257 Depósito Legal SS-1279/96Permiso editorial del Ministerio de Cultura del 16-06-87Editada e impresa en Donostia / San Sebastián

Tandem®

and Tandemcity®

are registered trade marks of Tandem Foundation.

Öffnungszeiten des Stiftungsbüros

Telefon: montags – freitags 10-13 hFax: immerGeschlossen wegen Reisen und Winterpause: 20.-29.11., 24.12.-6.1.2010Emails werden weiter bearbeitet.Wahrscheinlich finden Sie alles Wissenswerte auf den Webs im Impressum.

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0. Prólogo del editor / Vorwort des Herausgebers / Publishers foreword

C(astellano): Este es el quinto número con cara nueva y diseño unificado. Tomando en cuenta que nuestro círculo de lectores/as se hace cada vez más internacional, se antepondrá a artículos importantes un breve resumen en Inglés no-nativo, para que puedan decidir si usan un traductor en internet como www.systransoft.com o www.promt.de .

D(eutsch): Das ist die fünfte Ausgabe mit neuem Gesicht und einheitlichem Layout. Da unsere LeserInnen immer internationaler werden, kommt in Zukunft vor wichtigen Artikeln eine Kurzfassung auf Pidgin-Englisch, damit sie entscheiden können, ob sie einen Webübersetzer wie www.systransoft.com oder www.promt.de verwenden.

E(nglish): This is the fifth copy with new face and unified layout. Taking into account that our readers become more and more international, in the future will be introduced an abstract in no native English of important contributions, to facilitate the decision about the use of webtranslators like www.systransoft.com or www.promt.de .

1. Deutsch und andere verbreitete Sprachen

1.1. pasch-net: Austausch als Weg zur Förderung des Deutschen

E: German foreign ministry launched in 2008 a program to strenghten German as foreign language in the schools abroad. This program offers nice facilities for exchange projects. See description in English on: http://www.pasch-net.de/udi/enindex.htm

Manchmal haben politische Strategien positive Nebenwirkungen für 'den Mann auf der Straße', bzw. 'die Kinder / die Jugendlichen in der Schule'. So geschehen in diesem Fall: die Bundesregierung versucht, im 'kulturellen Teil der Außenpolitik' das Interesse an Deutsch in der Welt zu steigern. Dazu wurde das Projekt 'Schulen: Partner der Zukunft' (PASCH) ins Leben gerufen. Bei einer so breit angelegten (und finanzierten) Initiative entstehen natürlich Vernetzungen zwischen den beteiligten Schulen im Ausland, und jenen und deutschen Schulen. Ein idealer Nährboden für Austausch, der mehr transportiert als nur deutsche Sprache und Kultur.Hier ein Auszug aus der offiziellen Webseite www.pasch-net.de , bei 'Über die Initiative':

„Bildung gibt Perspektiven – Mehrsprachigkeit eröffnet Horizonte. An unseren Partnerschulen im Ausland wollen wir nicht nur einen Zugang zu unserer Sprache und Bildung ermöglichen, sondern Interesse an- und Verständnis füreinander schaffen. Offenheit gegenüber der Vielfalt der Kulturen und Toleranz gegenüber der jeweiligen Eigenständigkeit schließen sich nicht aus. Um das noch besser zu begreifen, benötigen wir mehr denn je Orte der Verständigung, des gemeinsamen Lernens und der gemeinsamen Kreativität. Je früher wir uns als eine internationale Lerngemeinschaft begreifen, um so besser werden wir die gemeinsamen Zukunftsprobleme lösen können. Unsere Partnerschulen im Ausland wollen den Weg dazu bereiten.“

Bundesminister des AuswärtigenDr. Frank-Walter Steinmeier

Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier hat die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“

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ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, ein weltumspannendes Netz von mindestens 1.000 Partnerschulen aufzubauen und damit bei jungen Menschen Interesse und Begeisterung für das moderne Deutschland und seine Gesellschaft zu wecken. Für die Initiative stehen 2008 zusätzliche Finanzmittel in Höhe von 45 Mio. Euro zur Verfügung. Sie wird vom Auswärtigen Amt koordiniert und gemeinsam mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen, dem Goethe-Institut, dem Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst umgesetzt.

Das Netz von Deutschen Auslandsschulen und Schulen, die das Deutsche Sprachdiplom anbieten, wird gestärkt und erweitert. Darüber hinaus wird die schulische Zusammenarbeit ausgebaut, um in den nationalen Bildungssystemen Deutsch als Fremdsprache weiter zu festigen. Wir wollen lebendige und langfristige Bindungen zu Deutschland aufbauen und die Schulen, ihre Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler zum offenen Gedankenaustausch und zur Zusammenarbeit untereinander anregen. Deshalb wird die Initiative viele Schulen durch ein breit gefächertes Angebot unterstützen.

Die Initiative wird mit zusätzlichen Bildungsangeboten zur nachhaltigen Qualifizierung sowohl von Schülerinnen und Schülern als auch von Lehrern beitragen. Die Initiative wird damit die Kompetenzen der jungen Menschen für ein Studium in Deutschland und im späteren Berufsleben erweitern. Für Absolventen Deutscher Auslands- und Partnerschulen wird die Anzahl der Vollstipendien für ein Studium in Deutschland verdoppelt. Das Internationale Preisträgerprogramm ermöglicht noch mehr ausländischen Schülern, Deutschland für mehrere Wochen persönlich zu erleben.“

Bleibt abzuwarten, was die kommende Bundesregierung aus dem Ansatz macht ...

1.2. Materialentwicklung für pasch-net

E: TF will asume the development of supporting material for exchanges, both German-German as real tandem, in this projekt. Results will be available to TF members and licensees.

In diesem Rahmen wird Tandem Fundazioa ihre Expertise zum Thema Austausch einsetzen.

Situation: alle an Pasch beteiligten SchülerInnen können 'Deutsch im Austausch' (Kontakte auf Deutsch mit anderen DaF-LernerInnen) machen. Bei vielen ist darüber hinaus auch 'Tandem' (Austausch der Muttersprache mit Deutschen) möglich, beispielsweise SchülerInnen mit Muttersprache Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, evtl auch Chinesisch.

Ziel/Produkte: Entwicklung und Erprobung von unterstützenden Tipps in zwei Varianten:1. 'Deutsch im Austausch'1.2. 'Tandem' mit je drei Formen:1.1. Kurzfassung von 1-2 Seiten für Primarstufe, zur Behandlung im Unterricht2.1 Kurzfassung von 2-3 Seiten für Sekundarstufe, für den selbständigen Gebrauch2.2 Langfassung von etwa 10 Seiten für Sekundarstufe, zur Behandlung im UnterrichtEs bezieht sich sowohl auf•Klassenpartnerschaften als auch Individualtandems•Online (in einer breiten Bandbreite techn. Mittel) als auch Präsenz (Klassenfahrten usw.)Zunächst wird 'DiA' fertig gestellt, dann 'Tandem'.

Beteiligte:

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Autor: Jürgen Wolff, TANDEM FundazioaRevision/Erprobung: LehrerInnen aus den Seminaren Pasch-2 und Pasch-4 / 2009, bei Bedarf weitere Kontakte von TF in vergleichbaren Schultypen

Zeitplan:Literatursichtung und Studium des Pasch-Webs Anfang OktoberFertigstellung des Entwurfs DiA bis 20. Oktober, Tandem bis Mitte NovemberErprobung durch die LehrerInnen DiA Oktober und November, Tandem Mitte November bis Mitte JanuarEinarbeitung der Kommentare, Vorschlag einer Endfassung, Revision durch die LehrerInnen, Lieferung der Endfassung DiA Ende Dezember, Tandem Ende Januar

Rechte:alle Beteiligten werden namentlich erwähnt. Pasch-Net bekommt das © für die Texte in Papier- und Webform. Tandem Fundazioa behält das Recht, die Texte in ihre interne Materialbank auf www.tandem-fundazioa.info einzugeben, die von den auf http://www.tandemcity.info/tandem/de43_adressen-TFmitglieder.htm, http://www.tandemcity.info/tandem/de43_adressen-TInternational.htm, http://www.tandemcity.info/tandem/de43_adressen-TFlizenzen.htm genannten Einrichtungen abgerufen wird. Diese Einrichtungen dürfen die Texte in ihrem Unterricht einsetzen, aber nicht veröffentlichen.

Sonstiges:Das Suchen der deutschsprachigen Partnerschule müssen die LehrerInnen selbst aufwww.partnerschulnetz.de, www.palabea.net u. ä. Webs machen.

1.3. Information für SprachlehrerInnen, die 'neu' ins Baskenland/nach Spanien kommen (Stand: 30-10-09)

E: Information about contract conditions in Spain for newcomer German teachers, may be interesting also for other countries and languages.

DEUTSCHCastellano debajo

Es gibt private Sprachschulen, deren Verträge die gesetzlichen Bestimmungen nicht erfüllen. Das heißt, dass die LehrerInnen wenig Zeit zur Unterrichtsvorbereitung haben, und die LernerInnen häufigen LehrerInnenwechsel.Qualität des Unterrichts setzt anständige Arbeitsbedingungen voraus. Deshalb kommen hier einige Tipps, parallel zum Tarifvertrag, der in ganz Spanien für 'Sonstigen Unterricht' gilt. In diesem Vertrag stehen auch die Mindesttarife.

8 a, b: Bei unbefristeten Verträgen gibt es bei ungerechtfertigten Kündigungen eine Entschädigung. Es sind 45 Tage pro Arbeitsjahr. Wenn die Firma 'Krise' erklärt hat, oder der Vertrag aus objektiven (wirtschaftlichen, organisatorischen oder produktbezogenen) Gründen erlischt, sind es 20.

8 b: Der Tarifvertrag erlaubt 'Werkverträge' für Dienstleistungen an Dritte. Die privaten Sprachschulen stellen üblicherweise Neuankömmlinge ein und schicken sie in Firmen, die besser zahlen. Bei dieser Art Vertrag wird das Ende nicht festgelegt.

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Allerdings bestimmt das grundlegende Gesetz 'Arbeitnehmerstatut', dass man nach drei Jahren Recht auf Festanstellung hat, wenn diese Verträge von September bis Juni, also bis zum Kursende laufen, und der Abstand zwischen Verträgen kürzer als 20 Tage ist.Das alles vorausgesetzt, dass wir den Werkvertrag als gültig ansehen. Aber es ist möglich, seine Legalität anzugreifen, wenn ein Zeitvertrag verwendet wird, wo er unbegrenzt sein müsste.

8 f: Der Vertragstyp 'festangestellt auf Abruf' ist besser als der Werkvertrag, weil die bisherige Beschäftigungsdauer mit berücksichtigt wird und bei Kündigung entschädigt werden kann, im Gegensatz zum Werkvertrag. Wenn man eine Weile 'Werkvertrag' hatte und die Schule eine/n schätzt, sollte man 'festangestellt auf Abruf' oder 'Festanstellung' verlangen. Über die Legalität des Typs 'festangestellt auf Abruf' kann man sich streiten, weil das Schuljahr am 31. August enden sollte, nicht im Juni, und daher müssten es unbefristete Verträge sein, und nicht 'festangestellt auf Abruf'.

9: Die LehrerInnen werden oft in Qualifikationsgruppen unterhalb ihrer wirklichen Tätigkeit eingestuft. Wer selbständig ohne eine/n andere/n LehrerIn unterrichtet, hat Recht auf die Gruppe 'Lehrer/titular'. 'Assistent/auxiliar' ist nur, wer eine/n andere/n LehrerIn in dessen/deren Unterricht unterstützt. Das kann man bei der 'Arbeitsinspektion/Inspección de Trabajo' anzeigen.

15: Das Verhältnis von Unterrichtsvorbereitung und Unterricht ist nicht festgelegt. Die Sprachschule kann verlangen, dass man in unterrichtsfreien Zeiten zur Vorbereitung kommt, aber keinen Unterricht im Urlaub.

16: Man hat Recht auf bezahlten Urlaub im Schuljahr (Weihnachten, Ostern). Man muss überprüfen, ob sie mit dem System der 'anteiligen Aufteilung/prorrateo' bezahlt wurden, der Vertrag kann nicht einfach in den Ferien 'einschlafen'. Das sieht man am Gehaltsabrechnungszettel/nómina.

Diese Informationen dürfen frei verbreitet und wiedergegeben werden. Weder die AutorInnen noch die Organisationen, die sie verbreiten, können Anfragen dazu beantworten. Zur Beratung wendet euch an

die spezialisierte Gewerkschaft des Erziehungsbereichs, die daran mitgearbeitet hat:STEE-EILASwww.stee-eilas.org(nur im Baskenland)

oder die übrigen Gewerkschaften, und fragt nach den Verantwortlichen für 'nicht regulierte private Unterrichtseinrichtungen / enseñanza privada no reglada':

CCOOwww.ccoo.es

CGTwww.cgt.es

CNTwww.cnt.es

ELAwww.ela-sindikatua.org

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LABwww.labsindikatua.org

UGTwww.ugt.es

USOwww.uso.es

Información para profesores/as de idiomas que vienen 'nuev@s' (al 30-10-09)

Hay academias que contratan debajo de las condiciones legales. Esto significa que l@s profes tienen poco tiempo para preparar las clases, y que l@s estudiantes sufran cambio frecuente de profesor/a.Para defender la calidad de la enseñanza, hay que conseguir unas condiciones de trabajo dignas. Por esto damos aquí algunas informaciones, paralelamente al convenio colectivo vigente en todo el estado para 'enseñanza no reglada'. En este convenio también figuran las tarífas mínimas.

8 a, b: En contratos indefinidos, al despido, si es improcedente, hay una indemnización legal. Son 45 días por año trabajado, si el centro se ha declarado en 'crisis', o extingue el contrato por causas objetivas (económicas, organizativas, productivas..), es de 20 días.

8 b: El convenio permite 'contrato de obra' para servicios a terceros. De hecho, las academias contratan a l@s novat@s y l@s mandan a empresas, que pagan mejor. En este tipo de contratos no se especifica el final.Pero el 'Estatuto de Trabajadores', la ley básica, especifica que si se hace este tipo de contrato siempre de septiembre a junio, coincidiendo con el fin de curso, y si la distancia entre contratos es de menos de 20 dias, a los 3 años uno tiene derecho al contrato indefinido.

Ello, si damos por buenos los contratos de obra, pero es posible cuestionar su legalidad por fraude al utilizar contratos temporales, cuando debieran ser indefinidos.

8 f: El contrato 'fijo-discontinuo' es mejor que el de 'obra', se contabiliza la antigüedad y en caso de despido pueden indemnizar, lo que no ocurre en el contrato por obra. Cuando un@ ha pasado un tiempo con 'contrato de obra' y está bien considerado en la empresa, conviene pedir el 'fijo-discontinuo' o incluso el 'indefinido'.

Es cuestionable la legalidad del contrato fijo-discontinuo, cuando el curso debe finalizar el 31 de Agosto, y no en Junio, y por tanto debieran ser contratos indefinidos, pero no fijo-discontinuo.

9: Se mete a la gente en 'categorías profesionales', debajo del trabajo real. Quien dé la clase sol@ sin otro profesor/a dentro, tiene derecho a la categoría 'titular'. 'Auxiliar' es solo quien entra con otr@ profe/a para ayudar. Esto se puede denunciar ante la Inspección de Trabajo.

15: La proporción entre preparación de clase y dar clase no está reglada. La empresa puede exigir que se vaya en tiempos sin clase para preparar, pero no puede pedir clases en vacaciones.

16: Hay derecho a vacaciones pagadas dentro del curso (navidad, semana santa). Hay que comprobar si se pagan mediante un sistema llamado 'prorrateo' pero no se puede 'dormir' el

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contrato durante las vacaciones. Se comprueba en la nómina. Esta información se puede distribuir y reproducir libremente. Ni l@s autores ni las organizaciones que distribuyen este folleto responden consultas sobre el tema. Para ello, dirigiros

al sindicato de enseñanza especializado que ha cooperado en su elaboración:STEE-EILASwww.stee-eilas.org(solo en el País Vasco)

o a los demás sindicatos, preguntando por l@s responsables de 'enseñanza privada no reglada':

CCOOwww.ccoo.es

CGTwww.cgt.es

CNTwww.cnt.es

ELAwww.ela-sindikatua.org

LABwww.labsindikatua.org

UGTwww.ugt.es

USOwww.uso.es

1.4. Webhinweis: Jahrestagung des OeDaF

27. und 28. November in Wien, www.oedaf.at

2. Baskisch u.a. Minderheitensprachen / Euskara ta beste hizkuntza gutxituak

E: At least has appeared a book with CD for Bask learners with German mother tongue.

2.1. Rezension von: Juan Antonio Letamendia: Lehrbuch der baskischen Sprache, bearb. von Christiane Bendel und Mercedes Pérez García

Bei dem Buch handelt es sich um die deutsche Bearbeitung des Selbstlernwerkes 'Bakarka', das seit Jahrzehnten eine dominierende Rolle im Baskenland einnimmt. Auch der Rezensent hat damit

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gelernt, die Rezension stützt sich also auf eigene Erfahrungen, allerdings nicht auf Unterrichtserprobung, und ist mit dieser Einschränkung zu lesen.Die Neuheit gegenüber dem Original, das als Metakommunikationssprache Spanisch verwendet, ist das Ausgehen vom Deutschen. Damit können also in Zukunft Deutschsprachige ohne Spanischkenntnisse direkt Baskisch lernen, ein großer Fortschritt.In 'Konzeption und Zielgruppe' (S.9) wird angegeben, dass das Buch mit CD sowohl für Selbststudium als auch für den Klassenunterricht gedacht ist. Am ersten besteht kein Zweifel, wenn es auch sehr zu empfehlen ist, mit einem/r PartnerIn zu arbeiten, und sei es auch nur, um sicher ab und zu auftretende Motivationstiefs zu überwinden. Ein Hinweis darauf und auf Orte, wo solche Partner zu finden sind (vgl. http://www.tandemcity.info/euskara/de20_baskisch-lernen.htm , www.euskalema.org ) wäre eine Hilfe.Für den Einsatz im Gruppen-/Klassenunterricht muss der/die LehrerIn sehr viel Erweiterungs- und Umstellungsarbeit leisten, weil Selbstlernwerke vollkommen anders konzipiert sind als für die Klasse gedachte. Es ist wohl einfacher, ein für eine Gruppe geschriebenes Buch zum Selbstlernen zu ergänzen, als umgekehrt. Dort wird auch die Eignung für 'Anfänger ohne Vorkenntnisse als auch Wiedereinsteiger' postuliert. Die Eignung für AnfängerInnen würde ich auf Personen einschränken, die mit grammatischen Begriffen vertraut sind, also Abitur gemacht haben. Da sich das Baskisch lernen im deutschen Sprachraum derzeit auf einige Unis konzentriert, dürften die BenutzerInnen diese Voraussetzung erfüllen. Ob das Lehrwerk tatsächlich in zwei Semestern durchgearbeitet werden kann und damit A 2 des Referenzrahmens erreicht wird, kann nur eine langfristige praktische Erprobung zeigen. Nach dem ersten Eindruck ist der Stoff sehr dicht und die Progression steil, was auch mit der Struktur des Baskischen zusammen hängt. Wie in Selbstlernwerken üblich und ratsam, ist die Struktur des Buches einfach und immer gleich. Jede der 13 Lektionen hat zwei Teile,A: Lektüre, Grammatik, Übungen, LandeskundeB: Bearbeitung von Grammatik und Wortschatz, Hörverstehensübungen und Wiederholungsübungen. Der Anhang bietet Grammatiktabellen, Übersetzung der Lektionstexte, Lösungsschlüssel zur Selbstkontrolle und ein Wörterverzeichnis mit erster Fundstelle.Die CD ist etwas knapp, mit 2 bis 5 Hörtexten pro Lektion. Gut ist das Inhaltsverzeichnis am Ende des Buches (208) mit Zuordnung der 'Tracks'. Die folgenden Bemerkungen stützen sich auf die Durchsicht von drei Kapiteln.Vor dem ersten Kapitel gibt es eine Einführung zu Verbreitungsgebiet, Alphabet und Ausssprache (S. 12-15), wobei besonders die Angaben zur im Baskischen umstrittenen Betonung hilfreich sind. Die Lesetexte sind typische Lehrbuchtexte, wie sie vor vielen Jahren üblich waren, die zur Veranschaulichung des 'Einzuführenden' geschrieben worden sind. Darauf folgt der gesamte Grammatikblock, und dann die Übungen. Es gibt kein Referenzsystem, d.h. es ist schwierig für die LernerInnen, nach einem Grammatikthema zu finden, in welcher Übung sie es anwenden können, und 'scheibchenweise' vorzugehen. Dieses Vorgehen dürfte für sprachlernerfahrene hochmotivierte LernerInnen zumutbar sein, ansonsten wirkt es entmutigend. Die Texte sind teilweise sprechunüblich ('Wer ist dies(er) ?' und ähnliches (S. 18), im Bestreben, sich an baskische Strukturen anzunähern. Auch die Übersetzungen im Anhang wirken teilweise hölzern (S. 186 'Rathausmitarbeiter'), da eine der AutorInnen eine erfahrene Übersetzerin ist, lässt sich das nur damit erklären. Es gibt oft wörtliche Übersetzungen in Klammern, um die baskische Struktur zu verdeutlichen. Die Übungen sind, wie bei Selbstlernwerken üblich, hauptsächlich Memorisierungs-, Einsetz- und Übersetzungsübungen, ob sie 'abwechslungsreich' sind, wie der Umschlag verspricht, kann man/frau sich streiten. Auch für KennerInnen des Baskenlandes interessant zu lesen sind die Texte in 'Zibilizazioa /

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Landeskunde', bei denen es sich um eine der Stärke des Buches handelt. Daher sollten sie ins Inhaltsverzeichnis oder eine eigene Liste aufgenommen werden. Im Grammatikanhang wird bei den Fällen eine didaktische Reduktion vorgenommen, die bei AnfängerInnen gerechtfertigt sein dürfte. Von den 16 Fällen, die wikipedia http://es.wikipedia.org/wiki/Euskera#Sintagma_nominal und z.B. Elena Martínez Rubio's 'Wörterbuch Deutsch-Baskisch' aufführen, erscheinen auf S. 177 elf.Das Layout sind die Schwarzweiß-Originalzeichnungen der spanischen Vorlage, die in ihrer 'Altertümlichkeit' schon wieder einen gewissen nostalgischen Reiz haben. In den A-Teilen sind sie lediglich illustrierend, und tragen wenig zur Erklärung bei. Im B-Teil sind sie wichtiger.Als Anekdote sei angemerkt, dass die auf dem Umschlag prangende baskische Flagge 'ikurriña' vor den Kapiteln in die Umrisse der drei Gebiete Araba, Bizkaia und Gipuzkoa gefasst wird (S. 16 u.a.), die die Autonome Region Baskenland in Spanien ausmachen. In der Einführung (S.12) erscheint dagegen die Karte des gesamten baskischen Sprach/Kulturraums. Das nur am Rande, auch wenn im Baskenland darüber stundenlang diskutiert werden könnte.Die Gesamtbewertung des Bandes muss berücksichtigen, dass 'Baskisch als Fremdsprache' kein lukrativer Markt ist. Insofern ist es ein Verdienst, wenn sich ein Verlag an ein Projekt in dem Sektor wagt. Daraus folgt natürlich, dass keine großen Entwicklungs- und Erprobungskosten übernommen werden können und es nahe liegt, ein auf dem Markt befindliches Werk zu adaptieren. Und wenn es aus den achtziger Jahren stammt, beinhaltet das eine bestimmte Didaktik. So lässt sich der Band als Selbstlernwerk für hochmotivierte lerngewohnte LernerInnen empfehlen. Bei einer Fortsetzung sollte der Verlag einige Verbesserungen einführen, die das Selbstlernen erleichtern, und untersuchen, ob der Markt für ein eigenes echtes Gruppenlehrwerk schon vorhanden ist.

Letamendia: Lehrbuch der baskischen Sprache inkl. 1 Audio-CD, 208 SeitenISBN: 978-3-87548-508-0, 38 € (ggf. plus Auslandsversandkosten)Helmut Buske-Verlag, www.buske.de

Rezension: Jürgen Wolff

2.2. Virtuelle Dolmetscher- und ÜbersetzerInnenkonferenz auf www.proz.com

Ende September führte die Plattform proZ.com ihre erste Konferenz durch. Die Angebote waren großenteils kommerziell, aber einige Vorträge enthielten auch nützliche Hinweise, die jetzt noch als ppt nachzulesen sind.Allerdings muss man sich erst registrieren (und dann evtl. wieder löschen), um sie sehen zu können:

The event is free of charge for all registered ProZ.com users. In order for friends or relatives that are not registered with ProZ.com to attend, they should first make a free profile at http://www.proz.com/register and then register with the Virtual Conference at http://www.proz.com/virtualconference

2.3. Webhinweis: Plattformen zur KundInnensuche für DolmetscherInnen und ÜbersetzerInnen

E: Platforms for searching of clients for translators and interpreters

www.proz.com : differenziert zwischen Mitgliedern und Rest, die von den Aufträgen später

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erfahren. Es gibt vermutlich Agenturen, die Aufträge stückeln und als 'Probeauftrag' an mehrere ÜbersetzerInnen verteilen. Ein mehrmonatiger Test als Mitglied in der Sprachkombination Deutsch/Spanisch brachte keine Aufträge, wahrscheinlich weil alle Angebote untertariflich unterboten werden.

www.translatorscafe.com : ähnlich aufgebaut, aber auch nicht-Mitglieder können direkt an potenzielle KundInnen schreiben. Keine praktischen Erfahrungen.

www.translatorscorner.com : gutes Design, erhebt Kommission auf eingeleitete Kontakte. Keine praktischen Erfahrungen.

3. Formación / Fortbildung / Teacher training

3.1. Sprachenlernen im Tandem - Interkulturelles Lernen in Begegnungssituationen

Petra Huhs

E: Extracts of an end of study work with empirical research about lingüistic progress of tandem partners, theorical background and perspectives.

Auszüge aus der vom DiploMagisterarbeits-Service von TF (www.tandemcity.info/formacion/de31_diplom+magisterarbeiten.htm) betreuten Diplomarbeit:

3.7 Lernfortschritt im sprachlichen Bereich

Der Lernfortschritt wurde im Zuge der Fragebogenerhebung auf einer Skala von 1-10 ermittelt. Die Fragen bezogen sich auf die Situation vor dem Tandem zum Zeitpunkt des Interviews und auf die gewünschte Lernstufe.

3.7.1 Lernstand vor dem Tandem

Wo würde n Sie Ihre n Le rns tand im B e re ich Sprache nle rne n vor de m Tande m e inordne n?

0 2 4 6 8

1

3

5

7

9

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Abb. 9: Lernstand vor dem TandemDie Befragten setzen ihren Lernstand vor dem Tandem entweder im unteren oder im mittleren Bereich an. Nur zwei InterviewpartnerInnen geben Lernstufe 7 an, eine Befragte ordnet sich bei Stufe 6 ein.

3.7.2 Lernfortschritt im Moment

Abb. 10: Momentaner Lernstand

Bei vier Befragten hat es keine Veränderungen beim Lernstand gegeben. Sie sind auf derselben Stufe wie vor dem Tandem geblieben. Drei Interviewpartnerinnen geben an, dass es zu einer kleinen Steigerung der Lernfortschritte gekommen ist und bei zwei TandempartnerInnen fand eine große Veränderung im Bereich des Lernfortschritts im Ausmaß von zwei Stufen statt.

3.7.3 Angestrebter Lernfortschritt

Abb. 11: Angestrebter Lernfortschritt (laufende Partnerschaft)

Wie s chätze n Sie Ihre n Le rnforts chritt im M ome nt e in?

0 1 2 3 4 5 6 7 8

1

234

567

89

Welche Stufe würden Sie gerne erreichen? (noch in Lernpartnerschaft)

0 2 4 6 8 10

1

2

3

4

5

6

7

8

9

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Abb. 12: Angestrebter Lernfortschritt (Partnerschaft beendet)

Wie aus den letzten beiden Diagrammen hervorgeht, sind nur zwei Befragte mit ihrem sprachlichen Lernerfolg zufrieden. Eine Interviewpartnerin hätte sich gerne um eine Lernstufe verbessert, drei um vier Stufen, eine Interviewpartnerin um drei. Eine Tandemteilnehmerin hätte sich gerne um fünf Stufen verbessert.Der Lernfortschritt im sprachlichen Bereich kann allgemein als eher gering eingestuft werden. Die Erwartungen waren in den meisten Fällen höher als das tatsächlich erreichte Ziel. Während der Befragung geben jedoch einige InterviewpartnerInnen an, den geringen Lernfortschritt selbst verschuldet zu haben, da sie in der Zielsprache zu wenig gesprochen haben oder aber außerhalb des Tandems nicht genügend selbstorganisiert gelernt haben. …...

6. Selektives Kodieren - Theorieannäherung

Die TandempartnerInnen kommen unweigerlich mit unterschiedlichen Kulturen in Kontakt, wodurch Fragen aufgeworfen werden. So kommt es zu Reflexionen über die eigenen Kultur, die gemeinsam mit den Reflexionen des Partners/der Partnerin über seine/ihre Kultur zum Gesprächsthema im Tandem werden. Auch wenn bestimmte Sichtweisen nicht nachvollziehbar sind, zumindest nicht im ersten Moment, so werden doch Muster und festgelegte Rollenzuschreibungen noch einmal gedanklich überarbeitet.

Im Sinne einer Theoriebildung kann deshalb davon ausgegangen werden, dass im Zuge des Tandems eine Sensibilisierung der TandempartnerInnen für den anderen und seine Lebenswelt bzw. auch des eigenen Kontextes stattfindet. Ob diese Sensibilisierung automatisch zu Toleranz und in weiterer Folge zu Akzeptanz fremd erscheinender Modelle der Lebensgestaltung führt, bleibt durch die empirische Untersuchung unbeantwortet. Einige TandempartnerInnen können durch die Erfahrung im Tandem eine tolerantere Haltung einnehmen, das wird durch die Gespräche nicht eindeutig ersichtlich, am ehesten vielleicht im Falle von Doris und Markus. Dies muss jedoch in weiteren Untersuchungen genauer beleuchtet werden.

Grundsätzlich bildeten die Tandems jedoch eine gute Gelegenheit für die Teilnehmer, neben dem Spracherwerb kulturelle bzw. auch persönliche Eigenheiten der Partner kennenzulernen und dadurch auch auf die eigenen aufmerksam zu werden. Die persönlichen Eigenheiten werden an

We lche Stufe hätte n Sie ge rne e rre icht? (Le rnpartne rs chaft abge s chlos s e n)

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dieser Stelle erwähnt, da sich viele Partner wie beispielsweise Bettina nicht im Klaren darüber sind, ob bestimmte Eigenschaften auf die Kultur oder auf den Charakter ihrer Lernpartnerinnen zurückzuführen sind. Sie beschreibt ihre Tandempartnerin als langsam, meint jedoch: „Aber ich glaube, das ist eher bei ihr eine Eigenschaft gewesen. Nicht, dass man hätte sagen können, alle Bewohner der Insel Elba sind langsam oder so (lacht).“ (Transkription 8, S. 4, Sequenz 52). Die Wahrnehmung des anderen sowie die eigene Fremdwahrnehmung spielten daher eine maßgebende Rolle.

Aus pädagogischer Sicht ist es daher unbedingt empfehlenswert, die TandemteilnehmerInnen bei ihren Vorhaben durch die Bereitstellung von Tandemtipps sowie durch das Nahelegen einer pädagogischen Beratung während des Prozesses zu begleiten. Die Fallbeispiele, die in dieser Arbeit beschrieben werden, stellen ebenfalls eine gute Möglichkeit dar, um sich als TandeminteressentIn vorab Informationen über persönliche Erfahrungen mit Tandempartnerschaften einzuholen. Da auch die Tandems der InterviewpartnerInnen größtenteils selbst organisiert waren bzw. die Zusammenführung der Partner geregelt war, die Durchführung jedoch den TeilnehmerInnen selbst oblag, bleibt dies als Anregung für die Tandemvermittlung, vor allem an Hochschulen, zu erwähnen. Auch Wolff erklärt im Interview, dass eine Prozessbegleitung innerhalb der Tandempartnerschaft notwendig ist, denn: „Das interkulturelle Lernen ist wesentlich störungsanfälliger als das Sprachenlernen.“ (Wolff, Transkription 10, S. 3, Sequenz 15). Versteht man jemanden aufgrund der Akustik nicht, so kann man ihn bitten, es noch einmal zu wiederholen. Fühlt man sich jedoch als Person innerhalb des Tandems missachtet, so wird man eher schweigen und das Tandem einfach abbrechen (vgl. Transkription 10, S. 3, Sequenz 15). Die Personen, die den TandemteilnehmerInnen bei der Verarbeitung ihrer Erfahrungen helfen können, sollten besonders auf solche Missverständnisse achten. Müller beschreibt die Situation bei pädagogisch geleitetem Tandem: „Es muss außerdem, jedenfalls im pädagogischen Kontext, trotz der Ungewissheit dessen, was geschehen kann, sichergestellt sein, dass nichts Unverantwortbares geschieht; und es müssen wenigstens gute Chancen bestehen, dass die erfreulichen, produktiven Begegnungserfahrungen unterm Strich die irritierenden überwiegen.“ (Müller 2006, S. 408). Dieser Leitsatz könnte auch bei der Beratung frei organisierter Tandems gelten. Die BeraterInnen hätten zwar weniger direkten Einfluss auf das Tandem, könnten jedoch mit unterstützenden Beratungsgesprächen einige Problemlösungen gemeinsam mit den TandemteilnehmerInnen erarbeiten.

Der Informationsgewinn, den die TandemteilnehmerInnen im interkulturellen Bereich erzielen konnten, kann durch die gemeinsame Reflexion mit professionellen Beratern optimiert bzw. generell gesehen bewusst gemacht werden. Vielleicht hat auch die Durchführung der Interviews zu einer über das Gespräch hinausreichenden Erkenntnis der eigenen Entwicklung durch das Tandem beigetragen oder zumindest zu einer vermehrten Beachtung interkultureller Aspekte bei zukünftigen Tandems.Das Tandem stellt gerade in der heutigen Zeit, in der man unweigerlich mit Menschen aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten in Berührung kommt, eine ausgezeichnete Ergänzung zum Sprachunterricht im Erwachsenenalter dar, die in vielen Bereichen zur Anwendung kommen könnte. Da die Bereitschaft, ein Tandem zu machen von den Personen selbst kommt und daher von einer hohen Eigenmotivation geprägt ist, kann das Tandem – richtig angewendet – eine hervorragende Möglichkeit für die persönliche Weiterentwicklung sein. „Es schafft das, was die Institutionen in ihren vollen Kursen nicht schaffen: Dass die Leute sich befreien können.“ (Wolff, Transkription 10, S. 3 Sequenz 13)

Alle InterviewpartnerInnen würden noch einmal die Möglichkeit, ein Tandem zu machen wahrnehmen, sofern dies zeitlich machbar ist. Ihrer Meinung nach ist es eine Bereicherung, durch die der eigene Horizont erweitert werden kann. Man sollte den Schritt zur Kontaktaufnahme mit Sprechern der Zielsprache einfach wagen, um die Angst vor der Konversation in der fremden

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Sprache überwinden zu können: „Denn, was gibt es Schöneres, als sich einmal, zweimal in zwei Wochen mit jemandem zu treffen, der anders ist als im Freundeskreis üblich. Und ja…andere Einsichten, andere Blickwinkel (vertritt, PH)…“ (Transkription 6, S. 9, Sequenz 135).

7. Schlussbemerkung und Zukunftsausblick

In den ersten Kapiteln des theoretischen Teils wurde das Sprachenlernen im Tandem als ein Sprachlernmodell dargestellt, das viel Freiraum für die Lernenden beinhaltet und eine individuelle Gestaltung des Fremdsprachenlernens ermöglicht. Als Tandemteilnehmer/in ist man dazu aufgefordert Eigeninitiative beim Lernen zu zeigen, den Lernprozess aktiv mitzugestalten und dabei jedoch nie die Bedürfnisse des Partners aus den Augen zu lassen. Man ist dazu aufgefordert Empathie für den Partner zu entwickeln, die innerhalb der Lernpartnerschaft unentbehrlich ist. Vor allem, wenn es um den interkulturellen Aspekt des Sprachenlernens geht, muss man mit besonderer Rücksichtnahme auf den Partner / die Partnerin vorgehen. Erst wenn diese Verantwortung, die jeder / jede Einzelne für sein Gegenüber trägt, bewusst wird, kommt es zu einem erfolgreichen Ergebnis bei einer Tandempartnerschaft.

Wie aus der empirischen Untersuchung hervorgeht, war in den meisten Tandems ein respektvoller Umgang miteinander zu beobachten. Die TandemteilnehmerInnen nahmen sowohl in sprachlicher als auch in kultureller Hinsicht Rücksicht auf den Partner / die Partnerin. Sie gingen auf die sprachlichen Problemstellungen, die die PartnerInnen hervorbrachten, ein und beantworteten gleichzeitig Fragen, die über die eigene Kultur gestellt wurden. Umgekehrt beschrieben sie die Hilfestellung der PartnerInnen bei sprachlichen Schwierigkeiten sowie die Fülle an Informationen, die sie über das Land und die Kultur ihres Gegenübers erhielten. Manchmal wurden einige Informationen erst nach einiger Zeit preis gegeben, da das Vertrauen erst aufgebaut werden musste, in den meisten Fällen konnten jedoch viele neue Eindrücke gesammelt werden. Dadurch wurde es möglich das Bild, das man von der anderen Kultur hatte, zu vervollständigen bzw. abzuändern, vor allem wenn man auf widersprüchliche Informationen stieß. Gleichzeitig konnte jedoch auch ein neuer Blick auf die eigene Kultur geworfen werden, der die eigenen Gewohnheiten in neuem Licht erscheinen ließ und in vielen Fällen zum Überdenken vorhandener Verhaltensweisen führte.

Dieses Umdenken und In-Frage-Stellen festgelegter Handlungs- und Denkmuster stellt einen großen Schritt in Richtung Fremdverstehen dar, da man sich erst in den anderen hineinversetzen kann, wenn einem die Sichtweise der eigenen Kultur von außen deutlich wird. Dieses in den anderen Hineinversetzen können bedeutet jedoch nicht automatisch mehr Toleranz für den anderen zu entwickeln, da gewisse Denk- und Verhaltensmuster manchmal nur schwer verstanden werden können. Es sind jedoch zumindest Ansätze gegeben, die die Möglichkeit des Bestehens anderer Verhaltensweisen in Betracht ziehen und zu einer dementsprechenden Offenheit führen. Diese Offenheit lässt das Eintauchen in neue kulturelle Kontexte schneller vor sich gehen und führt im Endeffekt dann meist auch zu einer Entwicklung von mehr Toleranz und in späterer Folge vielleicht auch von mehr Akzeptanz. Diese Offenheit und das aufmerksame Beobachten von Unbekanntem, führt aber auch dazu, nicht immer den kulturellen Kontext als Ursache für bestimmte Handlungen zu suchen. Es werden auch persönliche Charakterzüge als Gründe für bestimmtes Verhalten in Betracht gezogen. Das bedeutet, dass die Erfahrungen, die man durch das Tandem sammelt, allgemein zu einer kritischen Verwendung des Kulturbegriffes führen und das Blickfeld dadurch erweitern.

Grundsätzlich muss man jedoch sagen, dass die TandemteilnehmerInnen von Vornherein schon eine sehr offene Vorgehensweise beim Kontaktieren neuer Menschen mitgebracht haben. Diese ist

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wahrscheinlich durch den häufigen Kontakt zu Fremdsprachen zu erklären, der zumindest mit theoretischen Informationen neuer Kulturen verbunden ist, wodurch man auch hin und wieder VertreterInnen der anderen begegnet. Das Tandem stellt hierbei eine ideale Gelegenheit dar, den Kontakt zu ZielsprachensprecherInnen zu intensivieren und die Kontaktfreudigkeit zu Menschen aus anderen kulturellen Kontexten zu erweitern. Aber auch für Menschen, die bisher mit anderen Kulturen weniger in Berührung gekommen sind, repräsentiert das Tandem eine besonders gut geeignete Möglichkeit einer Begegnungsform dar, die viel Freiraum für persönliche, auf die TandemteilnehmerInnen abgestimmte, Lernformen beinhaltet. Auch wenn es manchmal zu schwierigen Situationen kommt, in denen Missverständnisse auftreten können und bestimmte Aussagen falsch interpretiert werden, der große Erfahrungswert eines Tandems – ob in positiver oder negativer Hinsicht - stellt schon einen guten Grund dar die Chance eines Tandems wahrzunehmen. Man muss sich nur im Klaren darüber sein, dass man eine sehr enge zwischenmenschliche Beziehung mit dem Partner / der Partnerin eingeht, die sowohl erfolgreich verlaufen, als auch von Misserfolg gekennzeichnet sein kann.

Gerade das mögliche Auftreten von Verständnisschwierigkeiten zählt gleichzeitig zu den Chancen, die das Tandem bietet. In einer entspannten Atmosphäre können Gedanken und Meinungen ausgetauscht werden, die man in Alltagssituationen mit Menschen aus anderen kulturellen Kontexten vielleicht eher für sich behalten würde. Diese besondere Atmosphäre, die sich stark vom herkömmlichen Fremdsprachenunterricht unterscheidet, erklärt auch den besonderen Reiz am Tandemlernen, der auch in Zukunft gegeben sein wird. Welche Sprachen als Kommunikationsmittel gelten werden und welche Beweggründe die Menschen für das Tandem hervorbringen, werden vielleicht nicht voraussagbar sein und sich an der jeweiligen wirtschaftspolitischen Situation oder an unterschiedlichen Moden orientieren. (vgl. Wolff, Transkription 10, S. 3, Sequenz 13) Dennoch wird das Tandem als Modell des freien Fremdsprachenlernens als solches erhalten und auch ausgeübt werden. In Zukunft soll auch mehr auf die Qualität von Tandemvermittlungen geachtet werden, um einen bestimmten Standard zu bewahren. Dazu ist es notwendig die Qualitätsmerkmale sichtbar zu machen, um den Leuten deren Existenz zu vermitteln und somit einen besseren Vergleich unterschiedlicher Anbieter gewährleisten zu können (vgl. Wolff, Transkription 10, S. 6, Sequenz 31)

Tandemberatungen bzw. die Vermittlung von Tipps werden in diesem Zusammenhang unablässig bleiben. Vor allem selbst organisierte Tandems bedürfen einer externen Unterstützung. „(…), dass kein Mensch mehr Tandem macht, ohne zumindest zehn Grundregeln gelesen zu haben.“ (Wolff, Transkription 10, S. 6). Um die Vermittlung dieser Tandemregeln – vor allem an TandemberaterInnen - zu unterstützen, soll auch zukünftig der Zugang zu geeignetem Informationsmaterial gesichert werden. Die Tandemstiftung überlegt in diesem Zusammenhang ihr Angebot an Gratismaterial im Internet zu erweitern (vgl. Wolff, Transkription 10, S. 6, Sequenz 31).Werden bestimmte Grundregeln eingehalten, sind die Erwartungen an den Partner nicht allzu hoch und herrscht darüberhinaus noch eine gewisse Sympathie zwischen den PartnerInnen, so steht einer erfolgreichen Tandempartnerschaft nichts mehr im Wege. In vielen Fällen entstehen mit der Zeit sogar enge Freundschaften zwischen den PartnerInnen, die auch über das Tandem hinausreichen. So hat man neben der sprachlichen Leistungsverbesserung und den interkulturellen Erfahrungen auch noch die Möglichkeit einen Menschen kennenzulernen, der zu einem Freund bzw. zu einer Freundin werden und einen lange über das Tandem hinaus begleiten kann.

Literatur:Burkhard Müller: Experimentelle Pädagogik interkultureller Begegnungen. In: Hans Nicklas, Burkhard Müller, Hagen Kordes (Hg.): Interkulturell denken und handeln. Theoretische Grundlagen und gesellschaftliche Praxis. Frankfurt a.M: Campus Verlag, 2006. S. 407-416.

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3.2. 'Tandem' auf 'wiki 99 Stichwörter für den FSU'

Plattform des Hueber-Verlags

Auf Anregung von Tandem Dresden wurde das Stichwort 'Tandem' mit Inhalt gefüllt. Er unterscheidet sich nicht wesentlich von www.tandemcity.info und legt den Schwerpunkt auf:Definition, Einsatzmöglichkeiten, Geschichte, Tandem-Einrichtungen und Weblinks mit wenig Info zu didaktischen Fragen. Der Artikel wird noch weiter bearbeitet und kann von den LeserInnen auch weiter entwickelt werden.

3.3. Der Begriff 'Fachtandem'

Jürgen Wolff

E: The german concept 'Fachtandem' (=tandem for special purposes) becomes more and more used in other contexts. Also a call for papers about this subject.

'Fachtandem' ist Tandem, also Zusammenarbeit zweier PartnerInnen verschiedener Ausgangssprachen, die die Sprache des Gegenübers aus fachlichen/beruflichen Gründen lernen und meist mit fach/berufsbezogenen Materialien arbeiten.Mit der zunehmenden Beliebtheit des Begriffes 'Tandem' wird 'Fachtandem' inzwischen auch für andere Arten von Paaren angewandt, die fachlich zusammen arbeiten, z.B. in der Schulentwicklung, im Musikunterricht und auch im Management. http://www.luzern.phz.ch/fileadmin/media/luzern.phz.ch/medienmitteilungen/R2_Loetscher-Kummer-Lauper_Fachtandems.pdf

http://www.landesmusikakademie-berlin.de/dok_archiv/601-09%201world-cafe-vision.pdf

http://www.avenirconsulting.ch/fileadmin/Redakteur/pdf/Oertig_HR_Governance.pdf

Demgegenüber mangelt es an Erfahrungsberichten zum echten sprachlichen Fachtandem, wohl auch, weil es schwierig zu organisieren ist. Wir veröffentlichen sie gerne hier.

3.4. Referencia web: educavirtual

Iniciativa gratuita para poner a disposición del profesorado medios audiovisuales, de diseño etc:

http://educavirtual.260mb.com/index.php?option=com_content&view=frontpage&Itemid=54

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4. Tandem en el mundo / Tandem in der Welt / Tandem worldwide

4.1. Tandem® Lernen an der VHS-Stadtbibliothek Linz im Wissensturm

Astrid Diwischek

Seit Anfang Jänner 2009 bietet das Lernzentrum LeWis Sprachtandems an. Das Lewis ist ein Ort, der das selbständige Lernen unterstützt. Da Tandem Lernen eine Form des selbstorganisierten Lernens ist, passt dieses neue Angebot sehr gut in unser Konzept. Das Lernzentrum ist zudem ein Integrationszentrum: etwa 70 % unserer BesucherInnen sind MigrantInnen, die die deutsche Sprache besser lernen möchten.Es wird aber auch gerne von VHS- KursteilnehmerInnen besucht, die ihre Sprachkenntnisse festigen und üben möchten. Außerdem kommen StudentInnen und SchülerInnen ins Lewis, um in den Lernräumen ungestört zu arbeiten. Das Lernzentrum ist ein Treffpunkt für alle, die in einer angenehmen Atmosphäre ihr Wissen erweitern möchten. Hier erhält man Unterstützung durch Lerncoaches, kann Leute treffen und gemeinsam lernen.

Vorgehensweise:

Nach der Beschaffung von ersten Informationen über Tandem Lernen mittels Internet und Institutionen, die Tandem anbieten, wurde Kontakt mit Herrn Jürgen Wolff / Tandem Fundazioa aufgenommen. In den ersten, sehr produktiven Gesprächen wurden unsere Ideen und Möglichkeiten ausformuliert. Danach haben wir Kontakt zu IKZS in Wien aufgenommen und Frau Maria Hirtenlehner zu einem 2-tägigen Seminar eingeladen. Sie berichtete über ihr Projekt und gab uns Anregungen zur Gestaltung von Tandem Lernen in unserer Einrichtung. Wir bildeten ein „Tandem-Team“ und entwickelten unser Konzept weiter. So entstand das Projekt „Sprachentausch“.

Sprachentausch (Tandem®) ist eine sehr effektive Methode, um eine fremde Sprache zu lernen. Sie basiert darauf, dass sich zwei Partner, mit unterschiedlichen Muttersprachen die jeweils fremde Sprache beibringen und sich gegenseitig beim Lernen unterstützen. Beim Sprachenlernen im Tandem arbeiten zwei Personen zusammen, um mit und voneinander zu lernen.

Dabei ist es wichtig, dass die zu Verfügung stehende Zeit gerecht verteilt ist, so dass beide Partner gleichermaßen profitieren. Wenn man also zwei Stunden Zeit hat, sollte etwa eine Stunde lang z.B. Spanisch und eine weitere Stunde lang Deutsch gesprochen werden. Dabei kann der/die MuttersprachlerIn sein Gegenüber auf Fehler aufmerksam machen, um einen Lernerfolg zu fördern.

Der Sprachentausch ist natürlich auch eine gute Gelegenheit, sich über kulturelle Vielfalt auszutauschen, bzw. diese in der Lernpartnerschaft zu erleben. Es besteht weiters die Möglichkeit, sich in der Fremdsprache über Studium oder Beruf auszutauschen. So verbessert man auch die fachliche Kommunikationsfähigkeit.

Sprachentausch erfordert ein bestimmtes Grundniveau der Sprache, die man weiter lernen möchte, damit eine Konversation

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zu Stande kommen und das Lernen erfolgreich sein kann. In der Regel ist Sprachniveau A2 erforderlich. Im Tausch bietet man grundsätzlich seine Muttersprache an. Ausnahme: SprachlehrerInnen oder Personen mit gleichwertig guten Kenntnissen können Ihre Unterrichtssprache bzw. die erlernte Fremdsprache zum Tausch anbieten. Beispiel: Eine ausgebildete Englisch-Lehrerin (Muttersprache Deutsch) möchte Tschechisch lernen. Sie tauscht mit einer tschechischen Partnerin Englisch gegen Tschechisch.

In einzelnen Fällen kann es auch sein, dass man eine Sprache lernen möchte, für die es kein geeignetes Kursangebot gibt. In diesem Fall ist es möglich, auch ohne Grundkenntnisse eine/n LernpartnerIn anzufragen.

Der Sprachentausch beinhaltet 10 Termine zu 2 Stunden, die Dauer beträgt 4 Monate. Drei Beratungstermine mit einem Lern-Coach werden zu Beginn festgelegt, die anderen Termine können flexibel von den Tandem®-PartnerInnen vereinbart werden (autonomes Lernen).

Wie finden Sie eine/n LernpartnerIn? Wenn Sie an einem Sprachentausch interessiert sind, melden Sie sich im Lernzentrum LeWis an (Tel. 7070-4390), das Anmeldeformular finden Sie auch unter http://lewis.linz.at

Wie geht es weiter?Die Vermittlung des/der LernpartnersIPartnerIn erfolgt durch das LeWis-Team. Danach laden wir die möglichen LernpartnerInnen zu einem Erstgespräch ein. Dieses Gespräch dient dem gegenseitigen Kennen lernen, es klärt die "Spielregeln" stellt die Lernunterlagen vor. Außerdem erfahren Sie alles über den weiteren Ablauf, zusätzliche Beratungsmöglichkeiten und unser Angebot an Infrastruktur. Sie vereinbaren die ersten Termine mit Ihrem/Ihrer LernpartnerIn.

Wie werden Sie unterstützt?Für den Sprachentausch stehen Ihnen qualifizierte Lern-Coaches beratend zur Verfügung. Jedes Lernpaar hat eine persönliche Betreuerin. Darüber hinaus gibt es Lernunterlagen, sowie die Möglichkeit, das Lewis zu nutzen.

Was kommt dann?Nach zehn gemeinsamen Lern-Terminen ist die Tandem®-Begleitung durch unsere Lerncoaches abgeschlossen. Sie treffen sich noch einmal mit einer/m BeraterIn zu einer Nachbesprechung. Sie geben Rückmeldung zu Ihren Erfahrungen und erhalten von uns auf Wunsch eine Teilnahmebestätigung. Die Lernpartnerschaft ist für uns nun abgeschlossen und es ist Ihnen überlassen, ob Sie gerne selbständig mit Ihre/m LernpartnerIn weiterarbeiten möchten. Gerne können Sie unsere Räumlichkeiten und Lernmaterialien weiternutzen.

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Kosten pro Person: € 38.- (50% Ermäßigung mit Aktivpass)Die Kosten beinhalten drei Beratungsgespräche, die Tandem-Mappe mit Lernunterlagen und den Tandem Tipps. Computer-Sprachlernprogramme und Lernmaterialien können für 4 Monate gratis genutzt werden. Auf Wunsch nehmen wir Reservierungen für Arbeitsräume vor.

LeWis - Lernzentrum im WissensturmÖffnungszeiten:Mo, Di, Do, Fr 10 – 18 Mi 14 – 18 Sa 10 – 18Tel.: 0732/7070-4390e-mail: [email protected], Web: http://lewis.linz.atWissensturm, Kärntnerstraße 26, 4020 Linz

Sprachentausch nach dem Tandem Prinzip ist ein Angebot für alle, die ihre Sprachkenntnisse erweitern möchten. Die Beweggründe daran teilzunehmen, sind vor allem: besser sprechen, die Aussprache verbessern, reden üben, österreichischen Dialekt lernen oder verstehen, aber auch andere Kulturen und Länder kennen lernen, neue Freunde finden, Kontakt zu Österreicher/innen finden, mit einem Native-Speaker zu sprechen und sich auszutauschen.

Der Aufbau und organisatorische Ablauf der Sprachtandems sieht folgendermaßen aus:

Die Dauer der von uns begleitenden Tandems beträgt 4 Monate. Die TeilnehmerInnen treffen sich in dieser Zeit mindestens 10 mal für 2 Stunden, wenn möglich 1 Mal pro Woche.Sie werden 3 Mal von einer/m LernberaterIn betreut.

1. Treffen: die Kennenlernphase: Diese ist erfahrungsgemäß die zeitintensivste Beratungsphase. Hier gibt es viel Organisatorisches zu besprechen, die Tandempaare werden in die Regeln des Tandem Lernens eingeführt. Sie erhalten eine Tandem Mappe mit Tandem Tipps, einem Lerntagebuch, Unterlagen für Terminvereinbarungen und erstes Kennen lernen, eine Mindmap zur Themenfindung und das Sprachenportfolio.

2. Treffen: Es findet statt, nachdem sich die PartnerInnen einige Male getroffen haben.Üblich ist dieses nach dem 3.-4.Treffen und dient der Unterstützung. Die Tandem Paare erzählen hier über ihre ersten Erfahrungen. Sie erhalten Tipps zum Sprachen lernen, wie man positives Feedback gibt und sich gegenseitig korrigiert ohne den anderen zu sehr zu beeinflussen. Wir bieten Unterstützung bei der Beschaffung diverser Lernmaterialien und helfen bei organisatorischen Fragen.

3. Treffen: das so genannte Evaluationstreffen: die Teilnehmer geben uns Rückmeldung und schildern ihre Eindrücke über den Lernprozess.

Erfahrungsgemäß ist das 1.Treffen sehr beratungsintensiv und auch entscheidend, ob das Tandem funktioniert. Bisher hatten wir 1 Storno, dieses jedoch schon am Tag nach der Vertragsunterzeichnung. Beim 2. Treffen gibt es üblicherweise Fragen zur Organisation z. B. wo finde ich zusätzliches Lernmaterial zu einem bestimmten Thema?

Das für uns jedoch wichtigste Treffen ist das Evaluationstreffen, das unseren Erfahrungen nach

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auch das interessanteste ist. Die TeilnehmerInnen geben Rückmeldungen in dem dafür vorgesehenen Evaluationsfragebogen, der zuerst persönlich ausgefüllt wird und danach mündlich besprochen wird. Die aussagekräftigsten Ergebnisse hierbei sind:

1. Manche Tandem Paare treffen sich 2 x pro Woche2. Die meisten trennen die Sprachen ganz korrekt 1 Stunde Deutsch 1 Stunde Englisch – die

Trennung der Sprachen ist laut Rückmeldung ein Problem bei niedrigen Sprachkenntnissen.3. Die Themenfindung war bis jetzt noch nie ein Problem, es gab jedoch Fragen, wo sie noch

zusätzliche Übungen finden können.4. Wichtig für die TeilnehmerInnen war das Erlernen der Alltagssprache: sie verstehen

darunter Ausdrücke, die nicht im Buch zu finden sind.5. Alle TN haben bemerkt, dass sie seitdem viel gefestigter im Sprachgebrauch sind.

Organisatorische Problemstellungen:

- Schwierig gestaltet sich manchmal die erste Terminkoordination, bis das erste Vermittlungsgespräch stattfindet.

- Differenzen im Sprachniveau (z.B. russisch/deutsch: manchmal sind die Sprachkenntnisse der Partner noch auf niedrigem Niveau)

- Lange Wartezeiten bei beliebten Sprachen wie Englisch und Spanisch

Es wurden bisher folgende Sprachen angeboten: Arabisch, Chinesisch, Türkisch, Slowenisch, Slowakisch, Tschechisch Russisch, Schwedisch, Kroatisch und natürlich auch Englisch, Französisch, Spanisch sowie Italienisch.

Bisher haben wir 20 Tandems vermittelt z. B. Russisch, Englisch, Kroatisch, Spanisch, Französisch, Kroatisch und Chinesisch. Die Rückmeldungen der Tandem Paare sind überwiegend sehr positiv. Die Paare sind wirklich begeistert von dieser Möglichkeit eine Sprache zu lernen und zu üben.Sehr interessant sind auch die Aktivitäten die von den Tandempaaren gesetzt wurden: Hier einige Beispiele

• Besuch eines Tierparks (Vokabel von Tieren, sowie Flora und Fauna erarbeiten)• Kultureller Spaziergang durch Linz• Ausflug nach St. Florian• gemeinsamer Einkauf• Spaziergang an der Donau• Museumsbesuch

Wir bieten nun seit einen halben Jahr Sprachtandems an und haben vor, das Angebot in nächster Zeit noch zu erweitern. So ist es vorgesehen, einen Tandem Cocktail zu veranstalten, bei dem sich alle Tandem Paare und alle interessierten Leute treffen können. Außerdem möchten wir im nächsten Jahr Interkulturelles Tandem in unser Programm einführen.

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4.2. Erfahrungen mit Tandem Lernen im Lernzentrum LeWis

Dagmar Baker

Tandem Partner: Frau Mag. CG, Prof. der Biologie, in PensionMuttersprache Deutsch - Zielsprache Serbokroatisch A1/A2

Herr Prof. Dr. KMMuttersprache Serbokroatisch. – Zielsprache: Deutsch A2

Tandem Begleitung: Dagmar Baker, Lerncoach und Lernberaterin VHS Linz

1. Treffen 24/03/09 Einführungsgespräch – Vorstellung, Erklärung der Modalitäten, Regeln und Unterzeichnung des Tandem Vertrags

2. Treffen 21/04/09 Informationsgespräch nach Verlauf und eventuellen Problemen

3. Treffen 30/06/09 Abschlussgespräch

Das Tandem Lernen dieser beiden Partner war ein großer Erfolg, wie aus ihren Rückmeldungen, dem Lerntagebuch, einem Auszug der selbst auferlegten Hausübungen und aus den „Zehn Sätzen über die Methode des Sprachentausches“ von Herrn M hervorgeht.

Einige Zitate aus dem Abschlussgespräch:

• Das Trennen der Sprachen hat keinem der Partner Schwierigkeiten bereitet.• Beide Partner hatten das Gefühl große Sprünge beim Spracherwerb gemacht zu haben - für

Frau Mag. G ist es mehr geworden, als sie ursprünglich geplant hatte.• Herr M sagt, dass er mehr gelernt hat als in einem normalen Deutschkurs, obwohl er sehr

zufrieden mit den Kursen war- siehe sein Lerntagebuch • Die beiden Tandem Partner trafen sich meistens in den Räumlichkeiten der VHS, die

Treffen dauerte meistens 2 ½ Stunden und sie sahen sich oft 2 – 3 Mal in der Woche – es waren ca. 30 Treffen in 3 Monaten - davon die 10 offiziell vorgesehenen.

• Sie möchten im Herbst weitermachen, aber nicht mehr so intensiv.• Die Räumlichkeiten im Wissensturm (Lernzentrum und Stadtbibliothek) wurden als

phantastisch beschrieben. • Die Lernpartner trafen sich aber auch außerhalb der VHS und nützten auch die Angebote

von Linz 09, wie z.B. die Führungen der Kulturlotsinnen. Sie besuchten. den Bahnhof, waren im Botanischen Garten, etc.

• Frau Mag. G wurde sogar von Familie M zu ihm nach Hause auf einen Kaffee eingeladen.• Die Motivation beider Lernpartner war vom Anfang an sehr hoch und ist mit dem Erfolg und

mit dem persönlichen Kontakt gestiegen.• Das langfristige Ziel von Herrn M ist es, einmal berühmte Autoren wie Hegel, Kant und

Robert Musil lesen zu können.• Die beiden Partner wünschen sich auch ein Treffen mit anderen Tandem Partnern, um sich

so austauschen zu können.

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Erfahrungsbericht Tandem®-Lernen einer Teilnehmerin Christine Pichler

Seit Juni 2009 nehme ich das Angebot des Tandem-Lernens im ‚Linzer Wissensturm im Lernzentrum’ in Anspruch und bin vollends begeistert über den bisherigen Lernerfolg. Meine Tandempartnerin ist gebürtige Chinesin und spricht auf demselben Niveau Deutsch wie ich Chinesisch. Wir treffen uns regelmäßig zwei bis vier Mal in der Woche für je zwei Stunden entweder in einem der Lernräume im Wissensturm oder auch manchmal in einem Café, wenn das Lernzentrum nicht geöffnet hat.

Zu Beginn unseres gemeinsamen Lernens legten wir in einem Gespräch zusammen mit unserer Tandembetreuerin die individuellen Ziele fest und sprachen über unsere Erwartungen und bisherigen Erfahrungen. Außerdem erhielten wir wertvolle Informationsmaterialien zum Thema Tandem-Sprach-Lernen, die unser Arbeiten sehr bereicherten. Wir teilen beispielsweise jedes Treffen zeitlich in der Hälfte und konzentrieren uns pro Hälfte auf eine der beiden Sprachen. So beginnen wir abwechselnd von Treffen zu Treffen entweder mit Deutsch oder mit Chinesisch und versuchen so weit wie möglich nicht in die jeweils andere Sprache zu wechseln. Durch Wortumschreibungen, Zeichnungen oder dem Nachschlagen im Wörterbuch war ich im Besonderen begeistert, dass es mir möglich ist, eine ganze Stunde lang nur Chinesisch zu sprechen und auch das Gehörte verstehe. Unser Schwerpunkt liegt klar auf der Kommunikation, weshalb wir uns jeweils für die entsprechende Stunde in der Zielsprache Themen, Materialien und Fragen vorbereiten, um dann keine Leerphasen in unseren Gesprächen zu haben und das Optimum aus den Treffen herauszuholen.

Die Zeit vergeht immer sehr schnell und es ist auch anstrengend, sowohl das Selbst-Lernen wie auch das Erklären in der Muttersprache. Das Gefühl nach unseren Treffen ist jedoch immer ein extrem Positives, da ich bisher ausnahmslos jedes Mal gemerkt habe, dass ich wieder etwas dazugelernt habe. Auch im Vergleich zu einem bereits zuvor an einer anderen Institution begonnenem Tandem-Lernen, ist das Tandem im ‚Lernzentrum im Wissensturm’ merklich positiv anders. Es war von Beginn an sehr professionell, was beispielsweise durch einen Lernvertrag, den wir beide im Zuge unserer Lernabsichtsbekundung unterzeichnen mussten, unterstrichen wird. Auch die Räumlichkeiten im Wissensturm, die gratis genutzt und reserviert werden können, wirken durch eine förderliche Lernatmosphäre sehr angenehm und verleiht den Treffen eine zusätzliche Ernsthaftigkeit. Die Treffen in Cafés waren bisher jedoch auch sehr positive Erlebnisse, da die Gesprächsinhalte dabei meist lockerer und spontaner ausfielen. Obwohl das Tandem-Lernen in seiner durch Feedback-Gespräche begleiteten Form zeitlich begrenzt ist, bin ich sicher, dass wir uns weiterhin treffen werden, da wir sowohl auf der menschlichen Ebene wie auch in Bezug auf das Lernen beide enorm von dieser Erfahrung profitieren.

(Foto des Paares auf der nächsten Seite)

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4.3. Kandidatur für den Österreichischen Staatspreis für Erwachsenenbildung

Dietmar Larcher, IZKS

Name der EinreichungInterkultur-Tandem® für Polizei und MigrantInnen - im Lehrgang

Institution/ProjektträgerIZKS - Internationales Zentrum für Kulturen und SprachenAnsprechpersonMag.a Susanna Gratzl und Mag.a Maria HirtenlehnerE-Mail-Adressedietmar.larcher@uni-klu.ac.atWebsitehttp://www.izks.at/

Worin besteht - kurzgefasst - die Zielsetzung des Bildungsangebotes?PolizistInnen lernen in einem 2-semestrigen Intensivlehrgang einen sensiblen Umgang mit der neuen multikulturellen Situation in unserer Gesellschaft - im direkten Kontakt mit MigrantInnen, und zwar durch Bildung von gemischten Partnerschaften (Tandems): je ein/e PolizistIn und ein/e MigrantIn arbeiten mitsammen an einem Projekt und bilden sich im Verlauf ihres Lernprozesses theoretisch und praktisch weiter.

Wodurch wird die Kreativität Ihrer TeilnehmerInnen gefördert bzw. entfaltet?Learning by doing: Der intensive Direktkontakt zwischen PolizistInnen und MigrantInnen

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außerhalb der üblichen Routinebegegnungen fordert und fördert kreative Verhaltensweisen und sensibles "role making" statt des üblichen "role taking". Die von den "Tandempaaren" gemeinsam durchzuführenden Projekte ermöglichen das Verlassen von eingelernten Verhaltensschemata und begünstigen soziale Kreativität im Umgang miteinander.

Wie würden Sie die Besonderheit des Settings für die Entwicklung und Ermöglichungkreativitätsfördernder Bildungsprozesse beschreiben?Die Lehrgangsleitung ermutigt zu Begegnungen im Bereich von künstlerischer Tätigkeit, die von den TeilnehmerInnen erstaunlich gerne aufgenommen werden. Insbesondere Musik, Malerei, Tanz, biografisches Schreiben, Gesang und Fotografie, aber auch Aktionen erweisen sich dabei als vorzügliche Begegnungsorte. Kunst im weitesten Sinne wird zu einer Art "drittem Raum", also zu einer für interkulturelle Begegnungen und gemeinsames Verständnis besonders privilegierten Aktivität. Zudem werden SchriftstellerInnen mit Migrations- bzw. Fluchterfahrungen zu Lesungen und Diskussionen eingeladen (z.B.: Welsh, Dinev, Vertlib). Der Lehrgang wurde auch von Schriftstellern begleitet, die ein Buch darüber verfassten.

Worin kann ein Beitrag zur Schaffung einer "Creative Society" gesehen werden?Vor allem in der Förderung von ungewöhnlichen Begegnungen: PolizistInnen begegnen MigrantInnen, die Familien der beteiligten Personen lernen einander häufig kennen, die Vortragenden sind Universitätsprofessoren, muslimische Geistliche, SchriftstellerInnen, PsychotherapeutInnen, TheaterpädagogInnen, FlüchtlingsbetreuerInnen etc. Die Creative Society definiert sich ja gerade durch das positive Potential, das durch solche Begegnungen entsteht. Als einer der Referenten in diesem Lehrgang (ich bin Univ.-Prof.) kann ich nur mit Staunen sagen, dass im Rahmen dieser Lehrgänge genau jene Entwicklung passiert, die durch Belehrungspädagogik kaum zu erzielen ist: Die Begegnung so unterschiedlicher Menschen unter der Perspektive, gemeinsam auf ein sinnvolles Ziel hinzuarbeiten, setzt eine soziale Phantasie in Gang, die eingefahrenes Routineverhalten aufbricht und neue, produktive Formen des Umgangs zwischen Ordnungshütern und Zugewanderten in Gang setzt.

Worin besteht der Nutzen für die TeilnehmerInnen dieses Bildungsangebotes? Wofürqualifiziert es (Beruf/Tätigkeit/Fähigkeit/Kompetenzentwicklung)?Für die PolizistInnen: Sie lernen die wichtigsten Tugenden für polizeiliches Handeln in einer multikulturellen Gesellschaft: Empathie, Ambiguitätstoleranz, Rollendistanz, kommunikatives Handeln, ohne dominant zu sein.Oft stehen die BeamtInnen im Alltag beinahe ausschließlich unter dem Eindruck negativer Erlebnisse mit MigrantInnen, lernen jedoch bei Tandem® MigrantInnen in einem neuen, positiven Zusammenhang kennen.Für die Zugewanderten: Sie lernen, ihre Angst vor der Institution Polizei, die in ihren Herkunftsländern häufig nur zur Unterdrückung der Bevölkerung da ist, abzubauen und erfahren Wertschätzung, ja in vielen Fällen sogar Freundschaft, wo sie sich's am wenigsten erwartet hätten. Häufig erschließen sich den Teilnehmenden durch den direkten Kontakt mit Personen unterschiedlicher kultureller Hintergründe neue Welten: Einladungen zu Festen (z.B. kurdisches Neujahrsfest, Roma-Ball...) oder auf Polizeidienststellen werden bei Tandem® immer wieder ausgesprochen.

Gibt es eine spezielle Zielgruppe? Wenn ja, welche? Sind spezielle Teilnahmevoraussetzungen erforderlich?Zielgruppe:. PolizistInnen aus ganz Österreich, MigrantInnen und ehemalige Flüchtlinge mit Aufenthaltsrecht in Österreich

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Teilnahmevoraussetzung: Freiwilligkeit

Hat Ihr Konzept/Projekt Modellcharakter und Transferfähigkeit? Wenn ja, warum?JA, Denn die Problematik eines abwehrenden, defensiven Zugangs zur neuen Gesellschaft gibt es bei sehr vielen Institutionen, Organisationen und Menschen. Das kreative Potential der Vielfalt nützen zu lernen, ist allen förderlich. Das Paradigma der didaktischen Organisation und inhaltlich-methodischen Umsetzung dieses Lehrgangs lässt sich ohne größere Schwierigkeiten für andere Institutionen adaptieren, weil es auf einer universalen Gemeinsamkeit beruht: Gemeinsame Projektarbeit, friedvolle Begegnung und Verzicht auf Dominanz im Umgang miteinander fördern die Entwicklung nachhaltiger Beziehungen und erleichtern die Entfaltung eines jedem Menschen eigenen kreativen Potentials, das im Alltag jedoch zumeist verschüttet bleibt.

Leistet Ihr Konzept/Projekt einen Beitrag zur Nachhaltigkeit? Wenn ja, inwiefern?Selbstorganisierte weiterführende Aktivitäten werden angeregt und gefördert, der Kontakt zu vielen Absolventen besteht auch Jahre nach dem Kurs weiter, sie werden zu größeren Veranstaltungen eingeladen oder bestreiten gemeinsam mit den aktuellen LehrgangsteilnehmerInnen Feiern (z.B. Musik bei der Abschlussfeier: Afrikaner und Polizisten in einer Band gemeinsam).Immer wieder finden Treffen der Teilnehmenden auch nach dem Ende eines Lehrgangs statt. So z.B. ein gemeinsam verbrachtes Wochenende auf einer Berghütte in Vorarlberg.

Spielen Gender- und Diversity-Aspekte eine Rolle?Im Mittelpunkt steht Diversity. Genderfragen werden ebenfalls miteinbezogen und zum Thema gemacht. Aber auch die Tatsache, dass Polizistinnen dabei sind und sehr viel über ihre Erfahrungen in der Institution Polizei und in interkulturellen Kontexten sprechen, macht sensibel für die Genderproblematik.

Warum ist gerade diese Einreichung besonders für den Staatspreis geeignet?Weil dieser Lehrgang mehr als jede andere mir bekannte Aktivität aus der Erwachsenenbildung exemplarisch dazu beiträgt, das Aggressionspotential unserer Gesellschaft abzubauen und an die Stelle von Abwehr und Xenophobie eine kreative Offenheit für das Neue an unserer multikulturellen sozialen Situation zu entwickeln.

Bitte ergänzen Sie hier die bisherige Darstellung der Einreichung falls erforderlich:Ich bin Universitätsprofessor, hatte nie zuvor bei Lehrgängen für PolizistInnen mitgewirkt, bis ich eher durch Zufall als Referent für einige Seminare im Rahmen dieses Lehrgangs engagiert wurde. Doch ich war sehr bald begeistert von allem, was ich dort erlebte und merkte an mir selbst erstaunliche Veränderungen: Mir gefiel die spielerische Offenheit, mit der sich die TeilnehmerInnen auf meine Lernangebote einließen; meine eigenen Vorurteile gegenüber PolizistInnen verschwanden rasch; ich gewann unter ihnen sogar Freunde. Und ich konnte mit Bewunderung registrieren, wie - gefördert durch das kreative Miteinander - tatsächlich eine Anerkennungsdialektik zwischen PolizistInnen und MigrantInnen entsteht, die für die Entwicklung einer offenen Gesellschaft Grundvoraussetzung ist. Daher meine besondere Bewunderung und mein Respekt für genau diesen Lehrgang und meine von außen kommende Initiative, ihn für den Staatspreis für Erwachsenenbildung in der Kategorie "Kreativität" einzureichen.

Kurzfassung der Einreichung (für eine eventuelle Veröffentlichung im Falle der Nominierung)Im Lehrgang "Polizeiliches Handeln in einer multikulturellen Gesellschaft" lernen PolizistInnen, MigrantInnen und ehemalige Flüchtlinge zusammen, machen gemeinsame

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Projekte, musizieren, malen, schreiben, tanzen und diskutieren miteinander, spielen Stegreiftheater und üben ein vorurteilsfreies Zusammenleben. Der Lehrgang ist eine ideale Probebühne für eine kreative, offene, friedliche Gesellschaftsentwicklung.

5. Die TANDEM-Stiftung / TANDEM Fundazioa

E: Instead of the Tandem Journey in november in Wien, people is invited to participate in the OeDaF-Jahrestagung (see 1.4.). Below the invitation to Annual General Meeting and Chairboard Meeting of Tandem Fundazioa.

5.1. Tandem-Tagung, Mitgliederversammlung und Vorstandssitzung in Wien

Statt des ursprünglich geplanten Tandem-Tages empfehlen wir die Teilnahme an der OeDaF-Jahrestagung (siehe 1.4).

Davor liegt die Mitgliederversammlung und Vorstandssitzung von Tandem Fundazioa am 25. und 26. November in Wien.Lizenzinhaber sind herzlich eingeladen (mit Rede-, ohne Stimmrecht), besonders die ÖsterreicherInnen !

Ort der MV/VS: Integrationshaus, Martin Wurzenrainer Engerthstr. 163 1020 Wien

Anreise mit Öffis: entweder U1 bis Station Vorgartenstraße und dann Autobus 11A bis Station Pensionsversicherungsanstalt oder U6 bis Station Handelskai und dann Autobus 11A bis Station Pensionsversicherungsanstalt Hier findet ihr einen Stadtplan von Wien (http://www.wien.gv.at/stadtplan/) und da die Fahrplanauskunft (http://www.vor.at/efa/fahrplanauskunft/?von=Wien&nach=Wien&x=33&y=18) Zeitpunkt: Mittwoch 25.. ab 9.30 h ganztägig, Donnerstag 16. ab 9.30 h bis früher Nachmittag Unterkunft: wird nicht gestellt, bitte selbst suchen (z.B. www.pension-nossek.at)

Tagesordnung: evtl. Vorstellung der TN von den einzelnen Mitgliedseinrichtungen Fragen zum am 7.10. verschickten Tätigkeitsbericht 2009 Fragen zum Bericht zur Markenlage und zur Stipendienaktion (am 7.10. verschickt) Fragen zum am 8.10. verschickten Aktivitätsplan 2010 Fragen zum am 8.10. verschickten Finanzplan 2010 Beschluss über Lizenzanträge Uni La Rochelle (potenziell), Erlöschen von Lizenzen Nominierung ggf. EUV Viadrina Frankfurt/Oder, ggf. PH Freiburg als Praxiszentren, Qualitätszertifizierung Strategiediskussion Beschluss zum Tätigkeitsplan 2010 Beschluss über Markenkonflikte (Spanien, Deutschland) evtl. Beschluss zum Stiftungsregister (s. Tätigkeitsbericht) Beschluss zum Finanzplan 2010

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Vorplanung nächstes Treffen Sonstiges

Viele Grüsse und gute Fahrt, Jürgen Wolff

5.2. Becas / Stipendien / Scholarships

C: Las becas de 2010 se reparten hasta fin de 2009 sólo en conferencias con ponentes de TF y en las instituciones que son miembro. A partir del 1 de enero de 2010, se publicarán en la web.

D: Die Stipendien für 2010 werden bis Ende 2009 nur auf Veranstaltungen mit ReferentInnen von TF und in den Mitgliedseinrichtungen verteilt. Ab 1. Januar 2010 stehen sie im Internet.

E: The scholarships for 2010 will be distributed until end of 2009 only during conferences with speakers of TF and inside of the member institutions. With January 1st, 2010 they appear on the web.

5.3. Das Letzte

Dear CEO,

We are the department of Asian Domain registration service in China,we have something need to confirm with you.we formally received an application on October 8, one company which called "Tramber Trading Co." are applying to register "tandem-fundazioa" as Brand Name and following Domains:tandem-fundazioa.asiatandem-fundazioa.cntandem-fundazioa.com.cntandem-fundazioa.com.hktandem-fundazioa.com.twtandem-fundazioa.hktandem-fundazioa.intandem-fundazioa.net.cntandem-fundazioa.org.cntandem-fundazioa.twAfter our initial examination,we found that the Brand Name applied for registration are as same as your company using name and Brand Name.These days we are dealing with it,hope to get the affirmation from your company.if your company did not authorize the aforesaid company to register these,please contact us as soon as possible.If your company and this"Tramber Trading Co."as the same company,there is no need reply to us,We will accept their application and will register those for them immediately.In addition,we hereby affirm that our time limit is 7 workdays. if your company files no reply within the time limit,we will approve the application submitted by "Tramber Trading Co." unconditionally. Thank you for your cooperation.And lookinng forward to hearing from you soon!