Mitteilungsblatt Nummer 2 - 2016 - Marienbrunn · Mitteilungsblatt „Verein der Freunde von...

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Mitteilungsblatt „Verein der Freunde von Marienbrunn e.V.“ Nummer II / 2016 23. Jahrgang Liebe Freunde von Marienbrunn, aus unseren schönen Marienbrunn gab es bisher viel Positives zu berichten, des- halb fällt es mir besonders schwer, die weniger schönen Seiten aufzuzeigen. Hier gibt es leider Menschen, die ihren Müll einfach auf öffentlichen Plätzen ablegen, obwohl die EntsorgungsEirmen diesen nur an den allen bekannten Tagen abholen. Das kann einen schon sehr ärgerlich machen, wenn gelbe Säcke tagelang auf den Plätzen herumliegen. Alle wissen doch, dass Marder, Ratten, Füchse und Wasch- bären nur darauf warten diese nach Essbarem zu durchsuchen oder der Sturm alles in die Straßen verteilt. Die Stadtreinigung hat nun allen Anwohnern aufer- legt, die Mülltonnen meterweit an bestimmte Straßenecken zu transportieren, weil durch das hohe KFZ-AuEkommen in manchen Straßen leider kein Durch- kommen mehr möglich ist. Seit über 40 Jahren wohne ich nun hier und habe dies noch nicht erlebt.

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Mitteilungsblatt„VereinderFreundevonMarienbrunne.V.“

NummerII/2016�23.Jahrgang

LiebeFreundevonMarienbrunn,

ausunserenschönenMarienbrunngabesbishervielPositiveszuberichten,des-halbfälltesmirbesondersschwer,diewenigerschönenSeitenaufzuzeigen.Hiergibtes leiderMenschen,dieihrenMülleinfachauföffentlichenPlätzenablegen,obwohldieEntsorgungsEirmendiesennurandenallenbekanntenTagenabholen.Daskanneinenschonsehrärgerlichmachen,wenngelbeSäcketagelangaufdenPlätzenherumliegen.Allewissendoch,dassMarder,Ratten,FüchseundWasch-bärennurdaraufwartendiesenachEssbaremzudurchsuchenoderder Sturmalles indieStraßenverteilt.DieStadtreinigunghatnunallenAnwohnernaufer-legt, die Mülltonnen meterweit an bestimmte Straßenecken zu transportieren,weil durch das hohe KFZ-AuEkommen in manchen Straßen leider kein Durch-kommenmehrmöglichist. Seitüber40Jahrenwohneichnunhierundhabediesnochnichterlebt.

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EinweiteresÄrgernis istmir immerwieder imAmselpark(Wilhelm-Külz-Park) vorgekommen: ein vorbildlich ent-sorgtesTütchenmitHinterlassenschaft einesHundes fandichprovokativaufeinerBank.UnweitdavoneinPapierkorbzumEntsorgen.Warum? Andere gefüllte Tütchen werden im Gartenverein verteiltodergarindieRegenwasserabläufe(Gossen)geworfen,wieichvonderStadtreinigungerfuhr.Sichersindauchdiewe-nigen Möglichkeiten zur Entsorgung dieser BeutelchenSchuld. Da sollte die Stadt doch einmal das Hundesteuer-

auEkommenfürsolcheBehälterausgeben.

LeiderherrschtuntermanchenunsererMitbürgereineunerfreulicheStimmung,ichwill sie einmal „schlechte Laune“ nennen. Ein Beispiel dafür ist,wennmandurchunsere engen Straßen fährt und es kommt einen jemandentgegen, dannfälltesmirnichtschweraucheinmalrückwärtsineineLückezufahren,umdenanderenvorbeizulassen.KannmandanichtaucheinkleinesfreundlichesDan-keschönmittelsHandzeichensenden?Oder?

GenugderKritik,esgrüßtSieundwünschteinenschönenSommer

IhrGerdVoigt

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FrühjahrsputzvonRonaldBörner

Am 02. April 2016 trafen sich wiederMarienbrunner,umdieBlumenbeeteaufdemArminiushofzupElegen.AltesLaub,Zweige und Unkraut wurde entfernt,Rosen und Büsche verschnitten, dieWegegeharktundneueFrühjahrsblühergepElanzt.

Gemeinsam konnten dann zum Schlußsowohl die neugesetzten PElanzen alsauchdieKehlenangegossenwerden.

PS:EineAuswahlanBildernallerEvents8indenSieaufunsererVereins-Homepage.

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BrunnenreinigungvonGerdSimon

WennalleBrünnleinEließen...

Nach diesem Motto haben sich einigeVereinsmitglieder an unserer Marien-quelle am09.April 2016 zu einemRei-nigungseinsatz getroffen. Ziel war dieSäuberungderQuellevonhineingewor-fenem Unrat und die gleichzeitige Ent-schlammung.

Ausgerüstet mit Pumpe und anderennotwendigen Utensilien, haben wir dieQuelle wieder zum „Sprudeln“ bringenkönnen.UmdasklareWasservormutwilligenVerunreinigungenzuschützen,hatHerrAndreasBergerhinterderschmiedeeisernenTüreinStahlgitterangebrachtundimunterenBereicheinezusätzlicheBetonplatteeingesetzt.

Hoffenwir,dassdieseMaßnahmenvielleichtdeneinenoderanderenSpaziergän-gerzumNachdenkenbringtunderdann lieberdievorhandenenAbfallbehälter(anderTabaksmühle)nutzt.

EinBesuchderQuellelohntsichwieder,schauensiemalvorbei!

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JohannisfestvonVerenaGraubner

Wirkönnen garnichtmehr richtig nachvollziehen, seitwann sichdiese schöneTraditionentwickelthat.Seiesdrum.Auchdieses Jahr trafenwirunszahlreichanderMarienquelle.Tradition istes inzwischenauch,dassnebenunserenSan-geskünstenwirunsderUnterstützungdesConnewitzerPosaunenchoresunddesMarienbrunnerKirchenchoressicherseinkönnen.HerrTürkdiesmalimehrwür-digenSessel-erzähltedieSagevonMariaunddemReh.EineninteressantenBei-trag brachte Herr Dr. Wünscher mit. Er führte uns ein, wie es sich mit demGrundwasser im Leipziger Gebiet verhält und damit auch in die geologischenVoraussetzungenfürdieMarienquelle.

DasJohannisfestwaraucheinguterAnlass,unsbeizweiMarienbrunnernzube-danken:AndreasBergerkümmert sich schon sehr langeumdieSauberkeitderQuelleundihresUmfeldes-leiderbitternötig.RainerNickelhilftjedesJahrbeim

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TransportvonTischenundBänken.AlsodannbiszumnächstenJahr-amSams-tag24.Juli201719UhranderMarienquelle.

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DieneueBrückeStraßedes18.OktoberamaltenMessegeländevonKlausBarthel

Nachüber100jährigerNutzungderBrückeerfordernerheblicheSchädenanderKonstruktiondenNeubauderBrücke.

Das Bauwerk wurde im Jahre 1912 als Stahlbetonkonstruktion zwischen demheutigenWilhelm-Külz-ParkunddemGeländeAlteMesseüberdieGleisanlagender damaligen Reichsbahn errichtet. Neben ihrer Funktion als StraßenbrückedientsiederÜberführungeinerTrinkwasserhauptversorgungsleitung,Nennwei-te800mm,überdieGleisanlagen.

DieGesamtstützweitederBrückebeträgt50,75m.DieGesamtbreitevon24,00mverteilt sichüber2Gehbahnen, von je5,00m,undeineFahrbahnmit14,00mbreite.

ZurGeschichte

DerBauderBrückestandunterkeinemgutenStern.BereitswährendderErrich-tung kam es zu nicht unerheblichen Problemenmit der Bauwerksgründung, inderenFolgesichdasöstl.WiderlagerRichtungOstneigteunddenÜberbauver-schob.DerEinbauderBauwerksabdichtung,damalsalseinemitTeergetränkteJutebahnausgeführt,erfolgteimWinter1912/13undwiesaufGrunddesdamitverbundenenFertigungsproblems(FeuchtigkeitundniedrigeTemperaturensind

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auchheute noch ein erhebliches ProblembeimEinbaumodernerAbdichtungs-bahnen)beimEinbauerheblicheMängelauf.DieFolgewarenbereitskurznachdemBauDurchfeuchtungenderBrückenkonstruktion,diezuerheblichenKorro-sionschädenandenBewehrungseisenderStahlbetonkonstruktionführten.

EinBombentreffer im Jahre 1945 schädigte diewestliche Pfeilerscheibe erheb-lich.

Dies und die über 100 jährige Nut-zungszeit führten zu den heute vorlie-genden Verschleißschäden der Brücke.Deren Folgen die jetzige Nutzungsein-schränkung auf Fuß-/RadwegverkehrundderAusbauderTrinkwasserhaupt-versorgungsleitungsind.

HinzukommtdieGefährdungderBahn-anlagendurch sich lösendeBrückentei-le,dieeinezeitnaheDemontagedesge-samten Brückenbauwerkes zwingenderfordert.

Planung

Die gegenwärtige Planung geht von einerDemontage beginnend im IV. Quartal2016aus.DamiterfolgteineplanmäßigeSperrungdesBauwerkesspätestensimOktoberdiesesJahres.

NachheutigerPlanungistmitderFertigstellungdesNeubausimDezember2019zurechnen.

UmgesetztwirdderSiegerentwurfdesArchitekturwettbewerbesderArchitektenDaab/Nordheim/Reutler.DieArchitektenentwarfeneinekonsequentmoderneBrückeüber3FelderineinervergleichsweisegroßennutzbarenBreitevon18,13m.

DasBauwerkverbindet,aufeineeigeneInszenierungverzichtend,denWilhelm-Külz-Parkmitden„Stadtbalkon“(EnsemblederAuffahrtundTreppenanlage)aufdemaltenMessegeländeundbewahrtaufdieseWeisedenCharakterderMesse-achseüberdieBahngleisehinweg.

Auf der Seite desWilhelm-Külz-Parks erfolgt die Aufweitung auf den Straßen-querschnittderStraßedes18.Oktober.AufderSeiteAlteMessewirddasBau-werkvom„Stadtbalkon“aufgenommen.

Eine künftigeNutzung ist ausschließlich für Fußgänger, Radfahrer und Sonder-fahrzeugevorgesehen.

historischeBrückendarstellung(Quelle:StadtLeipzig,ArchivVTA,Bauakte)

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EinganzbesondererSchulwegvonUrselBergner

MeineElternzogenimJahr1934nachMarienbrunn.DieHäuserimhinterenTeildes Triftwegs waren gerade fertig geworden, sie bekamen eine Wohnung imTriftweg39.

Ichwargerade3Jahrealt.

Im Jahr 1937 wurde ich eingeschult. Der Schulanfang war damals gleich nachOstern. In Marienbrunn gab es noch keine Schule. Alle Marienbrunner KindermußtennachStötteritzlaufen,indie28.VolksschuleinderSchönbachstraße.Dasistauchjetztnocheingroßer,halbrunderBau,damalsdieHälfteVolksschule,dieandereRich.-Wagner-Oberschule.

FürdenSchulwegbrauchtenwirca.1/2StundezuFuß.WirhattendamitkeineProbleme,warenwiresdochgewohnt,unsanderfrischenLuftzubewegen!

DieTabaksmühlewardamalsnocheineruhigeLandstraße.DanngingesdurchdenAmselpark,überdengroßenPlatzamVölkerschlachtdenkmalunddannnachlinkszur„ReitzenhainerStr.“(heutePragerStr.),diewirnochüberquerenmuß-ten.EskamjafastkeinAuto!EsschönerSchulweg!

HeimwärtsnutztenwirdieschöneUmgebungoftzumSpielen.ImAmselparkgabesBäumemitkleinen„Paradiesäpfeln“oder„Mehlfäßchen“-wosindsieheute?ImWinterwarderVorplatzvomVölkerschlachtdenkmaloftvereist,dannlegten

geplanteBrücke(Quelle:StadtLeipzig,ArchivVTA,

WettbewerbsskizzedesSiegerentwurfsderArchitektenDaabNordheimReutler)

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wir„Schusselbahnen“anundhattenvielSpaß,auchbeimStapfendurchdieho-henSchneehaufenamRandederStraße.

MeistgingenwirdurchdenGartenvereinnachHause.RundumdiegroßeWieseam Vereinshaus standen Birnbäumemit der köstlichen Lorenzbirne.Wenn derGastwirt,HerrSimon,nichtzusehenwar,wurdendieFrüchte„geerntet“oderdieHeruntergefallenenaufgelesen.

Ichbin4JahrenachStötteritzgelaufenundkamdannineineandereSchule.Die-seerstenunbeschwertenSchuljahresindmirjedochunvergeßlichgeblieben.

IchwohneheutenochmitmeinemManninMarienbrunn.Mancheshatsichver-ändert,dochwirschätzendieseimmernochrelativruhigeundvorallen„grüne“Gartenvorstadtsehr,auchalseinenOrtderBegegnungmitgutenaltenBekanntenundFreundeninschönerNatur.

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Danke!vonDr.HorstBauer

Es ist ein kurzer Schreckmoment, wenn ich amMorgen aufwache und mich frage: habe ich denBeginn der Sprechstunde verschlafen? Wenn derSchreck sich legt, kann ich beruhigt noch einmalinsKissenzurücksinken:alsRuheständlerdarfichganzgelassendenTagangehen.

Umgekehrtkenneneswohlauchalle:ausdember-genden Schlaf erwacht, melden sich die Sorgen,legensichschweraufdieSeele.Dasbetrifft insbe-sonderekrankeMenschen.DagreiftdieKrankheitzuweileninsganzeLebensgefügeein.

InderSprechstundeundbeiHausbesuchenistmirdiesoftbegegnet.DankbarbinichallenPatienten,diesichmirdanninihrenSorgen,SchmerzenundÄngstenanvertrauthaben.SowurdeeinvertrauterUmgangmöglich,oftvondenGroßeltern,überdieKinderbiszudenEnkeln.Be-glückendeMomente,wennderWegausderMiseregefundenunddieKrankheitbesiegtwurde.OhnmachtjedochauchimgegenteiligenFall.

AberdawarenjaauchnochdiegrippalenInfekte,Darmverstimmungen,kleinenWunden, Impfungen, verspannten Muskeln, ausgerenkten Wirbel, Kopfschmer-zen…-undauchschonmaldiereineErschöpfungoderdiekrankeSeele.

Dr.HorstBauer(Quelle:Fam.Bauer)

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DieJahreimLerchenraingestaltetensichalseineintensiveunderfüllteZeit.Seit1983-erstinderAmbulanzunddann25JahreinderNiederlassung–durfteichinMarienbrunnHausarztsein.VollDankbarkeitschaueichdaraufzurück.IchbinsogernArztgewesen!MeinVorbild-ohneesjezuerreichenwarAlbertSchwei-zer. Seine sprichwörtlich gewordene Ehrfurcht vor dem Leben hatmich beein-druckt.ImmertieferwurdemeinStaunenüber,unddieDankbarkeitfürdasLe-ben.

Jetzt,nach40JahrenimBerufwurdees jedochZeit,dieVerantwortungausderHandzugeben.

DassnunmeinSohnMartindiePraxisweiterführt,isteinsehr,sehrgutesGefühl.VollerEngagementhaterStudium,Promotion,Facharztausbildung,QualiEikationalsNotarzt,WeiterbildungfürdiemanuelleTherapie–unddenmühsamen,bü-rokratischen Hürdenlauf zur Erlangung der Niederlassung absolviert. Er wirdmanches anders machen als ich. Aber manches vielleicht auch ähnlich: nachtsnoch einmal aufstehen, um im Fachbuch oder Internet zu recherchieren,wenneineDiagnoseoderdieTherapieSorgenbereitet.UnddannhoffentlichnichtdenBeginnderSprechstundeverschlafen…

AllenPatienten,NachbarnundBekanntenausMarienbrunndanke ichvonHer-zenfürdasguteMiteinanderundbitteumVerzeihung,wennesmalnichtsolief,z.B.wenndieWartezeitarglangoderichkurzangebundenwar.MitmeinenGe-dankenundgutenWünschenwerdeichSiebegleiten.

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EröffnungderArztpraxisOktober1990(Quelle:Fam.Bauer)

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EngelanderMärchenwiesevonElkeBlumenthal

EswaraneinemnasskaltenAbendimDezember2011.IchquältemichimAutodurchdenzugeparktenDenkmalsblickundstreiftedort,woeramengstenist,dieFahrertüreineskleinenPKW,dessenFahrerinsichalsAltenpElegerinaufDienst-fahrt entpuppte.DenUmfangdes Schadenskonntenwir imDunkelnnicht fest-stellen,wirtauschtendieAdressenaus,undichhörtezu,wiesieihrenChefperHandy informierte.Der lockereUmgangstonzwischenbeidenunddieGelassen-heit,mit der er reagierte, nahmenmich sofort für ihn ein.Als ich amnächstenMorgenzerknirschtbeiihmanrief,beruhigteermich:DaseinureinKratzer,undaußerdem:EinAuto sei einGebrauchsgegenstandundkeinSchmuckstück. Für-wahrkeineselbstverständlicheEinstellungimLandderautoverliebtenMänner!

ImnächstenJahrhatteichdasVergnügen,denChefpersönlichkennenzulernen,denBetreiberdesPElegedienstesPförtzschinderZwickauerStraße99a,nunalsseineKundin.SeitdemEinde ichmeineerstenEindrückebestätigt:daskollegial-freundschaftlicheVerhältniszudenMitarbeiterinnenundMitarbeiternundeinemenschenfreundlicheRangordnungderWerte.

Nunwird javielüberPElegedienstegesprochenundgeschrieben,undoftnichtsGutes.VielesvondenschlimmenMissbräuchenundkleinerenUnzulänglichkeitenmagstimmen,aberwersichaufshoheRossderVerurteilungschwingt,solltewis-sen,wasesbedeutet,indiesemBeruftätigzusein.ManstehtanWerk-,Sonn-undFeiertagenineinemSchichtdienst,dessenEinsätzesichnurtheoretischnachderUhr, inderPraxisabernachdenoftunvorhersehbarenBedürfnissender„Klien-ten“bemessen.GegenstandderArbeitsindkranke,meistalteMenschen,Arbeits-ortederenWohnungen,dienicht immer inmusterhaftemZustandvorgefundenwerdenund,wieauchdieeigentlicheKörperpElege,ofteineMengeSelbstentäu-ßerung verlangen. Hinzu kommt der Zeitdruck, der sich aus der FinanzierungdurchKranken-undPElegekassenergibtunddurchgroßenbürokratischenAuf-wand verstärkt wird, aber keinesfalls an die Patienten weitergegeben werdendarf.Denngeradedasbrauchensie:dassihnennichtnurphysischgeholfenwird,sondern sieumRatbittenoder sichdenKummervonder Seele redenkönnen.ManmussesdenPElegebedürftigennachsehen(nichtaber ihrenAngehörigen!),dasssie ihreVerzweiElunggeradeandenenauslassen,diesiedoch lindernwol-len,unddasUnmöglicheerwarten,stattdankbarzuseinfürdas,wasfürsiegetanwerdenkann.DiepsychischeBelastungfürdiePElegendenistenorm,zumalvieleihrer Schützlinge nichtwieder gesundwerden, sondern auf demWeg zumTodbegleitetwerdenmüssen.

EinDienstmithöchstemEinsatzalso,aberohnemessbareErfolge,unterbewertetimgesellschaftlichenAnsehenundohnedieAussicht,es in ihmzuReichtumzu

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bringen. Ihndennochsoauszuüben,wieereserfordert,müsstemanschoneinEngelsein.

GegenalleWahrscheinlichkeit, liebeMarienbrunner,gibtesdieseEngeltatsäch-lich,und sie lebenundarbeitenunteruns.Wiealle echtenEngel sind sieMen-schenvonFleischundBlut.SietragenwederFlügelnochweisseGewänder,son-derndiehellgrünenPolohemdendesPElegedienstesStefanPförtzsch(indessenneuem Logo ein EngelsElügel ihre Mission andeutet) und schwärmen von derMärchenwiesemit ihren kleinen Autos in den Leipziger Süden aus. Die jungen(undetwasälteren)FrauenundMännerstehenmittenimLeben,sielegenWertaufeingepElegtesÄußeres,sindfreundlichundheiterundlassensichdenStressnicht anmerken, unter dem sie stehen. Diemeisten haben eigene FamilienmiteigenenFreudenundLasten,dieihreKräfteebensofordernwiederJob,aberichdenke,dassgeradedieseganzandereWeltmitPartnernund(meistnochkleinen)Kindernesist,ausdersiedieKraftbeziehen,fürAlteundKrankedazusein.Aucham Ende eines langen Arbeitstags stehen sie lächelnd am Krankenbett, fragenliebevollnachdemBeEindenundvermittelnRuheundeinGefühlderGeborgen-heit.Sietun,wasderPElegeplanvorschreibt,undeineMengemehr,suchennachSchwachstellen in der Betreuung und sorgen für Abhilfe, begleiten zu Ärzten,verhandeln mit Krankenkassen und beraten die Angehörigen. Ihr persönlichesZielseies,sagtemireinedieserEngelsfrauen,nachjedemBesuchdenKlientenineiner besseren Lage zu verlassen, als sie ihn angetroffen habe. Und dafür istmanchmalnureineViertelstundeZeit!

Das Geheimnis, aus dem sich das beglückende Mehr gegenüber der reinenPElichterfüllung erklärt, ist derGeist desHauses, demalle verpElichtet sind, diedortarbeiten,undderweiteregleichgesinnteMitarbeiteranzieht.EinGeistderNächstenliebe (um es menschlich auszudrücken), der nicht nur auf die Kund-schaft (um es marktwirtschaftlich auszudrücken) ausgerichtet ist, sondern dieMitarbeitereinschließt.Alledienstlichen„Fälle“werdengemeinsamberaten,undwenn Schwester oder PEleger zusätzliche Zeit für einen bedrohten Patientenbrauchen,teilendieanderenihreAufgabenuntersichauf. Jedeundjederkenntaber auch die persönliche Situation der Kolleginnen und Kollegen und springtfraglosein,wennesbei irgendwemzuHausebrennt.Nieredet jemandvordenKlienten schlecht über die anderen, imGegenteil.Wennman eine/n von ihnenlobt,erhältmanzurAntwort:Dasmachenbeiunsdochalle.

Engelzusein,istinGemeinschaftleichter.Seienwirdankbar,dassessiegibt.

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Vermischtes

Letzter Aufruf zumMarienbrunn-Kalender 2017. Der Kalender soll unter demThema "Das schöneDetail inMarienbrunn" stehen.Wir haben folgende E-MailAdresseeingerichtet,andieSieIhreBildersendenkönnen:kalender2017@gar-tenvorstadt-leipzig-marienbrunn.de.Einsendeschlussistder31.Juli2016.

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DieGaststätte„FutterkisteSüd-Ost“suchttatkräftigeUnterstützung:„Wir suchenDICH!“ Vielleicht fühlstDuDich angesprochenundmagst uns unter-stützen?WirsindeinkleinesFamilienrestaurantimschönenStadtteilMarienbrunnimKleingartenverein„GartenfreundeSüdost“inLeipzig.Wir,dieFam.John,suchenabsoforttatkräftigeHändeauf450,-Basis,dieunsimServiceundderKücheunter-stützen.AufwaslegenwirWert?LustaufGastronomie,einLächelnfürjedenGast,Teamfähigkeit, Grundkenntnisse beim Tablett tragen, Bier zapfen oder Kartoffelnschälen ;-) Alter,Männlein oderWeiblein ist uns egal,Hauptsache es harmoniert.Rufanunter0170/5063748oderkommvorbei!„WirfreuenunsaufDich“

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Lieben Sie Natur und GartenElair, vielleicht auch Kunst in dieser Verbindung?DannlädtFrauHeidemarieGräfejedenMittwochvon16-19UhrinIhrenGarten,Bechsteinweg4(Tel.86200991),ein.

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AmSamstag,27.August,wollenwirwiedereinenkleinenFamilientagveranstal-ten.Beginnsoll14UhraufderFestwieseArminiushofsein.WieletztesJahrwirdRainerSchubertfürdiemusikalischeUnterhaltungsorgen,15UhrbeginntClownMicki mit seinem spannenden Kinderprogramm und anschließend startet dieFlugshowdesFalkners.NatürlichstehenauchKaffeeundKuchensowiegegrillteWürstchenundGetränkebereit.Alle,diedasFestnochmitgestaltenwollen,sinddazueingeladen.WirhabenhierfürwiedereineE-MailAdresseeingerichtet,aufdermansichbittemitseinemVorschlaganmeldenkann: [email protected]. Einemündliche Anmeldung beimVorstandistauchmöglich. Übrigens,fürKuchenspendenhabenwirimmereineoffeneHand.

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Kontaktadressen

GerdVoigtVorsitzenderAmBogen6Tel.03418773258

VerenaGraubnerMitglieddesVorstandesDenkmalsblick5Tel.03418610119

Internet:http://www.gartenvorstadt-leipzig-marienbrunn.de

Bilder:GerdSimon,RonaldBörner,GerdVoigt