MEDI-LEARN Zeitung 02/2013

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Digitaler Durchblick Computermodelle ergänzen Präparierkurs In den Präpariersälen des Instituts für Anatomie der Universität Heidelberg sor- 08 gen „virtuelle Seziertische“ für eine bessere Orientierung der Studierenden am menschlichen Körper. Es ist das erste Lehr- angebot dieser Art an einer deutschen Hochschule. Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7 Ausgabe 02/ 13 ∙ Mai/Juni 2013 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de ∙ ISSN 1860-8590 ∙ 1,90 € ZEITUNG Die Zeitung für Medizinstudenten und junge Ärzte „Abenteuer Ausland“ Sehr gute Sprachkenntnisse sind unerlässlich Oft genug reicht das Schulenglisch nicht aus, um sich in einer fremden Kultur 12 Medizin am Wüstenrand Zweimonatiger PJ-Aufenthalt in Israel In Beersheva, der viertgrößten Uni-Stadt des Landes und Eingangstor zur Negev- 03 Wüste, absolvierte eine deutsche Jungmedizinerin einen Teil ihres PJ. Neben fachlichen Aspekten hatte sie sich auch mit den politischen Realitäten im Nahen Osten auseinanderzusetzen. zurechtzufinden. Wir haben ein paar praxisbezogene Tipps für dich zusammengestellt, damit nach der Ankunft die sprach- liche Verständigung mit den Menschen im Gastland klappt. Themen-Spezial „Abenteuer Zahnmedizin“ Auf geht‘s ins Studium der Zahnmedizin: Für einen guten Start bekommst du im neuesten Buch des MEDI-LEARN Verlags eine geballte Ladung Praxiswissen aus vielen Semestern an der Uni, den Behandlungskursen und dem zahnmedizinischen Berufsalltag. Für dich gelesen In dieser Ausgabe stellen wir dir drei Lehr- und Fachbücher aus dem klinischen Fachbe- reich Chirurgie vor: Neben dem „Klinikleitfa- den Chirurgie“ aus dem Elsevier-Verlag, der „Dualen Reihe Chirurgie“ aus dem Georg- Thieme-Verlag haben wir auch die „Chirur- gie“ von Springer rezensiert. Seite 04 Inhalt Risikomanagement im PJ Spätestens mit Beginn des Praktischen Jahres wird die rechtliche Absicherung gegen die Haftung bei eventuellen Fehlern relevant. In seinem Artikel gibt Rechtsan- walt Weidinger Tipps zum persönlichen Risikomanagement sowie Hinweise zum möglichen Versicherungsschutz. Seite 10 Mediziner reden Klartext Längst nicht alle Patienten verstehen das in Befunden gebräuchliche „Ärzte-Latein“. Drei Jungmediziner gründeten daher im Januar 2011 unter dem Namen „Washabich.de“ einen kostenlosen Service im Internet, der Fachsprache in einfaches Deutsch übersetzt. Mittlerweile beteiligen sich Studierende aus der ganzen Bundesrepublik. Seite 05 Fragen zur Neuerscheinung Rund um das im MEDI-LEARN Verlag demnächst erscheinende Cartoon-Buch „vier“ gilt es in unserem Rätsel ein paar verschwundene Wörter herauszufinden. Unter allen Teilnehmern verlosen wir ins- gesamt 15 Human Project Poster – fünf in Größe A0, zehn in Größe A2. Seite 11 Preisrätsel D as Thema Ärztemangel ist in aller Munde. Bis 2020 gehen Hochrech- nungen von 56.000 fehlenden Ärzten aus. Umso wichtiger wird es für die Kranken- häuser, Arbeits- und Weiterbildungsbe- dingungen zu schaffen, die für die soge- nannte Generation Y attraktiv sind. Rund um dieses Thema drehte sich ein Sympo- sium des Marburger Bundes unter dem Titel „Weiterbildung für Generation Y“, das in Berlin stattfand. Der Begriff „Generation Y“ bezeichnet die nach 1980 Geborenen. Er stammt aus dem Englischen: Generation „why“, die al- les hinterfragt und daher hohe Erwartungen an den Arbeitsplatz hat. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gehört dazu, aber auch Verbindlichkeit, Struktur, Anleitung und ein regelmäßiges Feedback über das ei- gene Fortkommen. All diese Punkte werden häufig im Zusammenhang mit der ärztlichen Weiterbildung diskutiert und kritisiert. So ist die Absolvierung der gesamten Weiterbildungszeit an einem Haus davon abhängig, ob der dortige Chefarzt die volle Weiterbildungsberechtigung hat. Ist das nicht der Fall, muss der Assistenzarzt sich für den entsprechenden Weiterbildungsteil ein anderes Krankenhaus suchen. Einige Jungmediziner beklagen, dass im Alltag die eigentliche Weiterbildung neben den zahl- reichen Routineaufgaben zu kurz komme. Die von der Ärztekammer vorgesehenen Feedback-Gespräche fänden oftmals nicht statt, sodass ein aktueller Stand der eige- nen Ausbildung aus Sicht des Vorgesetzten nicht in Erfahrung gebracht werden kann. ANREGUNGEN AUS DEN NACHBARLÄNDERN Auf dem Berliner Symposium wurden die Weiterbildungsmodelle europäischer Nach- barländer wie Schweden, Großbritannien, Frankreich oder der Schweiz angeschaut, um von dort Anregungen für die Weiterbildungs- verbesserung hierzulande zu gewinnen. Aus deutscher Perspektive wurden aktuelle Kon- zepte zur Novellierung der Muster-Weiter- bildungsordnung erörtert, die 2014 oder 2015 beschlossen werden soll. Am Beispiel der Anästhesie und der Kardiologie wurden Möglichkeiten und Grenzen einer kom- petenzorientierten Weiterbildung dar- gestellt. Ergänzt wurde die Dis- kussion um Beiträge aus dem Publi- kum, das überwiegend aus jungen Me- dizinern bestand. Die angehenden Ärzte der Genera- tion Y haben sehr gute Chancen, dass sie sich mit ihren Forde- rungen durchsetzen. Nicht nur, weil inzwischen immer mehr Fachgesellschaften Vertre- ter der jungen Generation in ihre Weiterbildungsgre- mien berufen haben, son- dern auch, weil die Kran- kenhäuser offene Stellen besetzen müssen – für die Jungmediziner ihre Be- dingungen nennen können. Auf diese Weise tragen sie schon heute dazu bei, bessere Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen auch für künftige Generati- onen schaffen. Neue Konzepte für die „Generation Y“ Heutige Jungmediziner zeigen sich selbstbewusster von Ines Behlert (MEDI-LEARN Redaktion) MediMeisterschaften 2013 gehen völlig neue Wege 2000-Seelen-Gemeinde in Niedersachsen wird zur Universitätsstadt erklärt MediMeisterschaften Team I m vergangenen Jahr haben die Medi- Meisterschaften in Kiel alle Rekorde ge- brochen, als mehrere Tausend Teilnehmer die Hafenstadt im Norden zur Party-Zone machten. Damit hatte diese Veranstaltung aber zugleich eine Dimension erreicht, die jedes ehrgeizige und kreative Vorberei- tungsteam vor Probleme stellt: Wohin mit den ganzen Leuten? Wie können wir als Privatpersonen so hohe Risiken tragen? Wie sehen Offizielle und Anwohner am Veranstaltungsort die Sache? Schließlich wollt ihr nicht um 2 Uhr nachts gesagt be- kommen, dass ihr jetzt das Licht ausma- chen und schlafen gehen müsst! Deshalb haben wir uns auf die Suche nach dem perfekten Veranstaltungsort gemacht und wurden etwa 40 Kilometer nördlich von Hannover fündig: in Rodewald, einer klei- nen Gemeinde mit rund 2000 Einwohnern, nur 20 Minuten von der A7 entfernt. Für die MediMeisterschaften 2013 vom 30. Mai bis 2. Juni wird Rodewald von uns kurzerhand zur Universitätsstadt erklärt, und auch sonst gehen wir in die- sem Jahr ganz neue Wege: Das Großer- eignis beginnt bereits am Donnerstag, sodass ihr drei Tage und Nächte zum Fei- ern habt. Damit nach eurer Ankunft gleich die Party starten kann, wurde der Einlass komplett neu gestaltet: Statt langem War- ten gibt es digitale Tickets, mit denen ihr schneller auf den Platz kommt. Eure Ge- tränke könnt ihr dieses Jahr getrost zu Hause lassen, denn wir werden die ganze Nacht Bier, Shots und Mixgetränke zu günstigen Preisen verkaufen. Die 0,5- Dose Bier kostet 1,50 Euro und es stehen genügend Paletten für jeden bereit. Eine große Felderlandschaft, weit ent- fernt von ruhebedürftigen Nachbarn, bie- tet an diesem Wochenende Platz für eure eigene kleine Stadt rund um das Party- zelt, wo wir alle gemeinsam auf mehreren Dancefloors bis in die Morgenstunden mit fetter Open-Air-Musik den Rodewalder Nachthimmel zum Leuchten bringen können. Von der Party geht’s auf Wunsch direkt zum großen Frühstücksbuffet mit mehr Auswahl, mehr Kaffee und mehr Sitzplätzen als früher – alles schon im Eintrittspreis enthalten! Auch das wei- tere Essensangebot kann sich sehen las- sen: Neben Wurst und Steaks wird es le- cker belegte Baguettes, hausgemachte Erbsensuppe, Kuchen und vieles andere zu studentenfreundlichen Preisen geben. Die sportlichen Rahmenbedingungen sind ebenfalls so günstig wie nie zuvor. Auf bis zu 13 Feldern wird das Turnier der Uni-Mannschaften ausgerichtet. Es gibt ein großes Stadion mit Flutlichtanlage, das uns erlaubt, auch im Dunkeln Fußball zu spie- len. Wer zwei linke Füße hat, kann bei „Fifa 13“ und Kicker-Turnieren sein Talent unter Beweis stellen und saftige Preise abräumen. Jede Uni soll außerdem mit einem huma- nitären bzw. medizinischen Projekt (zum Beispiel DKMS oder DSO) im Rücken um den Fanpokal streiten. Die Sieger erhalten einen Spendenbetrag zugunsten ihres Pro- jekts. Die Bewertungskriterien sind wäh- rend des Turniers jederzeit online einsehbar. Extra für euch haben wir das ganze Wochenende einen Sanitätsdienst plus Engagiert Notarzt vor Ort, damit ihr euch während des Sports und auch während der Feie- rei keine Sorgen machen müsst. Warte- schlangen vor den Duschen und Toiletten soll es nicht mehr geben, stattdessen ei- nen 24-Stunden-Putzservice und Warm- wasser satt. Zurzeit sind 80 Toiletten und 40 Duschen geplant. Für jene, die sich noch mehr Luxus wünschen, wurde als V.I.P.-Bereich ein Ruhe-Zelt-Platz vorbereitet, wo ihr von einer Servicekraft rund um die Uhr ver- sorgt werdet, eigene Toiletten habt und euch an einem riesigen Frühstücksbuf- fet satt essen dürft. Auf chilligen Sofas könnt ihr abseits des Trubels mal ein paar ruhige Momente genießen und seid da- nach in wenigen Gehminuten schon wie- der mittendrin im Geschehen. Wir pla- nen, dass ihr das ganze Wochenende freien Eintritt ins gegenüberliegende Na- turbad bekommt, und bereits bei der An- kunft gibt’s ein kleines Schmankerl. Kosten soll der ganze Spaß mit den vielen neuen Specials im Vorverkauf ge- rade einmal 39 Euro (im V.I.P.-Bereich 99 Euro). Zusätzlich hat sich der Spon- sor MEDI-LEARN bereit erklärt, einen Teil des Eintrittspreises zu übernehmen: Wer eine kostenlose Mitgliedschaft im MEDI-LEARN Club vorweisen kann, zahlt nur 35 Euro. Bei Anreise am Don- nerstag werden fünf Euro extra fällig. Viele weitere Informationen findest du unter www.medimeisterschaften2013.de Recht & Geld

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Die MEDI-LEARN Zeitung im Printformat. Sie enthält auf 12 Zeitungsseiten News und Informationen für Medizinstudenten und Jungärzte und erscheint fünfmal pro Jahr als Beilage zur renommierten Zeitschrift Via medici aus dem Thieme Verlag.

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Digitaler DurchblickComputermodelle ergänzen PräparierkursIn den Präpariersälen des Instituts für Anatomie der Universität Heidelberg sor-

08gen „virtuelle Seziertische“ für eine bessere Orientierung der Studierenden am menschlichen Körper. Es ist das erste Lehr-angebot dieser Art an einer deutschen Hochschule.

Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7

Ausgabe 02/13 ∙ Mai/Juni 2013 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de ∙ ISSN 1860-8590 ∙ 1,90 €

ZEITUNGDie Zeitung für Medizinstudenten

und junge Ärzte

„Abenteuer Ausland“Sehr gute Sprachkenntnisse sind unerlässlichOft genug reicht das Schulenglisch nicht aus, um sich in einer fremden Kultur

12

Medizin am Wüstenrand Zweimonatiger PJ-Aufenthalt in IsraelIn Beersheva, der viertgrößten Uni-Stadt des Landes und Eingangstor zur Negev-

03Wüste, absolvierte eine deutsche Jungmedizinerin einen Teil ihres PJ. Neben fachlichen Aspekten hatte sie sich auch mit den politischen Realitäten im Nahen Osten auseinanderzusetzen.

zurechtzufinden. Wir haben ein paar praxisbezogene Tipps für dich zusammengestellt, damit nach der Ankunft die sprach-liche Verständigung mit den Menschen im Gastland klappt.

Themen-Spezial „Abenteuer Zahnmedizin“Auf geht‘s ins Studium der Zahnmedizin: Für einen guten Start bekommst du im neuesten Buch des MEDI-LEARN Verlags eine geballte Ladung Praxiswissen aus vielen Semestern an der Uni, den Behandlungskursen und dem zahnmedizinischen Berufsalltag.

Für dich gelesenIn dieser Ausgabe stellen wir dir drei Lehr- und Fachbücher aus dem klinischen Fachbe-reich Chirurgie vor: Neben dem „Klinikleitfa-den Chirurgie“ aus dem Elsevier-Verlag, der „Dualen Reihe Chirurgie“ aus dem Georg-Thieme-Verlag haben wir auch die „Chirur-gie“ von Springer rezensiert. Seite 04

Inhalt

Risikomanagement im PJSpätestens mit Beginn des Praktischen Jahres wird die rechtliche Absicherung gegen die Haftung bei eventuellen Fehlern relevant. In seinem Artikel gibt Rechtsan-walt Weidinger Tipps zum persönlichen Risikomanagement sowie Hinweise zum möglichen Versicherungsschutz. Seite 10

Mediziner reden KlartextLängst nicht alle Patienten verstehen das in Befunden gebräuchliche „Ärzte-Latein“. Drei Jungmediziner gründeten daher im Januar 2011 unter dem Namen „Washabich.de“ einen kostenlosen Service im Internet, der Fachsprache in einfaches Deutsch übersetzt. Mittlerweile beteiligen sich Studierende aus der ganzen Bundesrepublik. Seite 05

Fragen zur NeuerscheinungRund um das im MEDI-LEARN Verlag demnächst erscheinende Cartoon-Buch „vier“ gilt es in unserem Rätsel ein paar verschwundene Wörter herauszufinden. Unter allen Teilnehmern verlosen wir ins-gesamt 15 Human Project Poster – fünf in Größe A0, zehn in Größe A2. Seite 11

Preisrätsel

Das Thema Ärztemangel ist in aller Munde. Bis 2020 gehen Hochrech-

nungen von 56.000 fehlenden Ärzten aus. Umso wichtiger wird es für die Kranken-häuser, Arbeits- und Weiterbildungsbe-dingungen zu schaffen, die für die soge-nannte Generation Y attraktiv sind. Rund um dieses Thema drehte sich ein Sympo-sium des Marburger Bundes unter dem Titel „Weiterbildung für Generation Y“, das in Berlin stattfand.

Der Begriff „Generation Y“ bezeichnet die nach 1980 Geborenen. Er stammt aus dem Englischen: Generation „why“, die al-les hinterfragt und daher hohe Erwartungen an den Arbeitsplatz hat. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gehört dazu, aber auch Verbindlichkeit, Struktur, Anleitung und ein regelmäßiges Feedback über das ei-gene Fortkommen. All diese Punkte werden häufi g im Zusammenhang mit der ärztlichen Weiterbildung diskutiert und kritisiert.

So ist die Absolvierung der gesamten Weiterbildungszeit an einem Haus davon abhängig, ob der dortige Chefarzt die volle Weiterbildungsberechtigung hat. Ist das

nicht der Fall, muss der Assistenzarzt sich für den entsprechenden Weiterbildungsteil ein anderes Krankenhaus suchen. Einige Jungmediziner beklagen, dass im Alltag die eigentliche Weiterbildung neben den zahl-reichen Routineaufgaben zu kurz komme. Die von der Ärztekammer vorgesehenen Feedback-Gespräche fänden oftmals nicht statt, sodass ein aktueller Stand der eige-nen Ausbildung aus Sicht des Vorgesetzten nicht in Erfahrung gebracht werden kann.

anreGunGen aus Den nachBarlÄnDern

Auf dem Berliner Symposium wurden die Weiterbildungsmodelle europäischer Nach-barländer wie Schweden, Großbritannien, Frankreich oder der Schweiz angeschaut, um von dort Anregungen für die Weiterbildungs-verbesserung hierzulande zu gewinnen. Aus deutscher Perspektive wurden aktuelle Kon-zepte zur Novellierung der Muster-Weiter-bildungsordnung erörtert, die 2014 oder 2015 beschlossen werden soll. Am Beispiel der Anästhesie und der Kardiologie wurden

Möglichkeiten und Grenzen einer kom-petenzorientierten Weiterbildung dar-gestellt. Ergänzt wurde die Dis-kussion um Beiträge aus dem P u b l i -kum, das überwiegend aus jungen Me-dizinern bestand.

Die angehenden Ärzte der Genera-tion Y haben sehr gute Chancen, dass sie sich mit ihren Forde-rungen durchsetzen. Nicht nur, weil inzwischen immer mehr Fachgesellschaften Vertre-ter der jungen Generation in ihre Weiterbildungsgre-mien berufen haben, son-dern auch, weil die Kran-kenhäuser offene Stellen besetzen müssen – für die Jungmediziner ihre Be-dingungen nennen können. Auf diese Weise tragen sie schon heute dazu bei, bessere Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen auch für künftige Generati-onen schaffen.

Neue Konzepte für die „Generation Y“Heutige Jungmediziner zeigen sich selbstbewusster von Ines Behlert (MEDI-LEARN Redaktion)

MediMeisterschaften 2013 gehen völlig neue Wege2000-Seelen-Gemeinde in Niedersachsen wird zur Universitätsstadt erklärtMediMeisterschaften Team

Im vergangenen Jahr haben die Medi-Meisterschaften in Kiel alle Rekorde ge-

brochen, als mehrere Tausend Teilnehmer die Hafenstadt im Norden zur Party-Zone machten. Damit hatte diese Veranstaltung aber zugleich eine Dimension erreicht, die jedes ehrgeizige und kreative Vorberei-tungsteam vor Probleme stellt: Wohin mit den ganzen Leuten? Wie können wir als Privatpersonen so hohe Risiken tragen? Wie sehen Offi zielle und Anwohner am Veranstaltungsort die Sache? Schließlich wollt ihr nicht um 2 Uhr nachts gesagt be-kommen, dass ihr jetzt das Licht ausma-chen und schlafen gehen müsst! Deshalb haben wir uns auf die Suche nach dem perfekten Veranstaltungsort gemacht und wurden etwa 40 Kilometer nördlich von Hannover fündig: in Rodewald, einer klei-nen Gemeinde mit rund 2000 Einwohnern, nur 20 Minuten von der A7 entfernt.

Für die MediMeisterschaften 2013 vom 30. Mai bis 2. Juni wird Rodewald von uns kurzerhand zur Universitätsstadt erklärt, und auch sonst gehen wir in die-

sem Jahr ganz neue Wege: Das Großer-eignis beginnt bereits am Donnerstag, sodass ihr drei Tage und Nächte zum Fei-ern habt. Damit nach eurer Ankunft gleich die Party starten kann, wurde der Einlass komplett neu gestaltet: Statt langem War-ten gibt es digitale Tickets, mit denen ihr schneller auf den Platz kommt. Eure Ge-tränke könnt ihr dieses Jahr getrost zu Hause lassen, denn wir werden die ganze Nacht Bier, Shots und Mixgetränke zu günstigen Preisen verkaufen. Die 0,5-Dose Bier kostet 1,50 Euro und es stehen genügend Paletten für jeden bereit.

Eine große Felderlandschaft, weit ent-fernt von ruhebedürftigen Nachbarn, bie-tet an diesem Wochenende Platz für eure eigene kleine Stadt rund um das Party-zelt, wo wir alle gemeinsam auf mehreren Dancefl oors bis in die Morgenstunden mit fetter Open-Air-Musik den Rodewalder Nachthimmel zum Leuchten bringen können. Von der Party geht’s auf Wunsch direkt zum großen Frühstücksbuffet mit mehr Auswahl, mehr Kaffee und mehr

Sitzplätzen als früher – alles schon im Eintrittspreis enthalten! Auch das wei-tere Essensangebot kann sich sehen las-sen: Neben Wurst und Steaks wird es le-cker belegte Baguettes, hausgemachte Erbsensuppe, Kuchen und vieles andere zu studentenfreundlichen Preisen geben.

Die sportlichen Rahmenbedingungen sind ebenfalls so günstig wie nie zuvor. Auf bis zu 13 Feldern wird das Turnier der Uni-Mannschaften ausgerichtet. Es gibt ein großes Stadion mit Flutlichtanlage, das uns erlaubt, auch im Dunkeln Fußball zu spie-len. Wer zwei linke Füße hat, kann bei „Fifa 13“ und Kicker-Turnieren sein Talent unter Beweis stellen und saftige Preise abräumen. Jede Uni soll außerdem mit einem huma-nitären bzw. medizinischen Projekt (zum Beispiel DKMS oder DSO) im Rücken um den Fanpokal streiten. Die Sieger erhalten einen Spendenbetrag zugunsten ihres Pro-jekts. Die Bewertungskriterien sind wäh-rend des Turniers jederzeit online einsehbar.

Extra für euch haben wir das ganze Wochenende einen Sanitätsdienst plus

Engagiert

Notarzt vor Ort, damit ihr euch während des Sports und auch während der Feie-rei keine Sorgen machen müsst. Warte-schlangen vor den Duschen und Toiletten soll es nicht mehr geben, stattdessen ei-nen 24-Stunden-Putzservice und Warm-wasser satt. Zurzeit sind 80 Toiletten und 40 Duschen geplant.

Für jene, die sich noch mehr Luxus wünschen, wurde als V.I.P.-Bereich ein Ruhe-Zelt-Platz vorbereitet, wo ihr von einer Servicekraft rund um die Uhr ver-sorgt werdet, eigene Toiletten habt und euch an einem riesigen Frühstücksbuf-fet satt essen dürft. Auf chilligen Sofas könnt ihr abseits des Trubels mal ein paar ruhige Momente genießen und seid da-nach in wenigen Gehminuten schon wie-der mittendrin im Geschehen. Wir pla-nen, dass ihr das ganze Wochenende freien Eintritt ins gegenüberliegende Na-turbad bekommt, und bereits bei der An-kunft gibt’s ein kleines Schmankerl.

Kosten soll der ganze Spaß mit den vielen neuen Specials im Vorverkauf ge-rade einmal 39 Euro (im V.I.P.-Bereich 99 Euro). Zusätzlich hat sich der Spon-sor MEDI-LEARN bereit erklärt, einen Teil des Eintrittspreises zu übernehmen: Wer eine kostenlose Mitgliedschaft im MEDI-LEARN Club vorweisen kann, zahlt nur 35 Euro. Bei Anreise am Don-nerstag werden fünf Euro extra fällig.

Viele weitere Informationen fi ndest du unter www.medimeisterschaften2013.de

Recht & Geld

Page 2: MEDI-LEARN Zeitung 02/2013

2Seite Mai/Juni 2013Medizin aktuell

in Hand zusammenarbeiten, sich besten-falls sogar blind verstehen. „Denn nur dann können wir allen Patienten die op-timale Versorgung gewährleisten“, sagt Professor Michael Quintel, Präsident der DIVI. Neben dem Entstehen einer um-fassenden Datenbank wird DIVI-Re-versi den teilnehmenden Einrichtungen mit Intensivstationen Feedback geben und den Vergleich mit den Leistungen anderer Stationen außerhalb des eigenen Hauses ermöglichen. „Mit diesem Pro-gramm ist erstmals eine systematische Versorgungsforschung in diesem so vielschichtigen und hochdifferenzierten Feld der Medizin möglich“, erklärt Pro-fessor Tobias Welte, Direktor der Klinik für Pneumologie an der Medizinischen Hochschule Hannover.

Grundlage der Analyse ist ein Kernda-tensatz, den die Mitglieder der DIVI seit 1999 in aufwändiger Kleinarbeit entwi-ckelt haben. Die fünf Fachgruppen der Intensivmedizin betreibenden Fächer

Mit ihrem Projekt DIVI-REVERSI setzt die Deutsche Interdisziplinäre

Vereinigung für Intensiv- und Notfallme-dizin (DIVI) in der Versorgungsforschung der Intensivmedizin neue Maßstäbe. Das neue „Register Versorgungsforschung“ soll den Wissens transfer fördern und da-mit eine verbesserte und effizientere Ver-sorgung der Patienten gewährleisten.

Die heutige Intensivmedizin ist ein hochspezialisierter Bereich mit immer komplexeren und schwierigeren Behand-lungsoptionen. Bei Schwerverletzten und Risikopatienten, bei Menschen mit Mehr-facherkrankungen sowie bei Neugebore-nen, Säuglingen und hochbetagten Seni-oren geht es manchmal um Sekunden, in denen Ärzte die richtigen und nicht zuletzt auch lebensrettenden Entscheidungen tref-fen müssen. Dabei kommt hochmoderne Medizintechnik zum Einsatz, die zusam-men mit dem personellen Aufwand erheb-liche Kosten verursachen kann.

Ärzte und Pflegekräfte müssen Hand

Neues Register soll Versorgung imintensivmedizinischen Bereich optimierenKerndatensatz macht den direkten Vergleich mit Stationen anderer Kliniken möglich von Larissa Vogt, Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin

Häkchen für mehr PatientensicherheitChirurgische Kliniken nutzen Checkliste nach Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisationvon Petra Schultze, Universitätsklinikum Ulm

– Anästhesie, Chirurgie, Innere Medi-zin, Kinder- und Jugendmedizin sowie die Neuromedizin und die Neurochirur-gie – konnten sich nach Vorarbeiten vor allem durch die Deutsche Gesellschaft für Anästhesie (DGAI) einigen. „Nach dem erfolgreichen Probebetrieb im letz-ten Quartal diesen Jahres können ab so-fort alle Intensivstationen daran teilneh-men“, sagt Professor Quintel, der auch Leiter der Anästhesiologie am Universi-tätsklinikum Göttingen ist.

Auf einem Kongress der DIVI in Ham-burg wurden Interessenten in die Mate-rie eingeführt, sodass bei ausreichender Teilnehmerzahl nach einjähriger Praxis dieses Verfahrens im Jahre 2014 Ver-gleichsdaten vorliegen könnten. „Für alle Beteiligten, und dazu gehören die DIVI-Fachgesellschaften, die Berufs-verbände und die persönlichen Mit-glieder, ist dieses neue Projekt ein Auf-bruchssignal in eine Zeit verbesserter Transparenz der medizinischen Leistun-

MEDI-LEARN Special Anästhesie Wir bieten dir online in Kooperation mit dem Berufsverband Deutscher Anästhe-sisten (BDA e.V.) im Rahmen der Aktion „Anästhesist werden“ umfassende Infos zu diesem Tätigkeitsfeld mit Zukunft.Mehr gibt es online unterwww.medi-learn.de/bda

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mündliche Physikum

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PhysiologieISBN-13: 978-3-938802-89-2Umfang: 6 BändePreis: 34,99 €

BiochemieISBN-13: 978-3-938802-89-2Umfang: 6 BändePreis: 34,99 €

Acetyl-CoA

Citrat

CoA H2O

CoA

1

2

3

4

8

H3C

H2C COO–

HO C COO–

H2C COO–

C

Isocitrat

H2C COO–

HC COO–

H2C COO–

CH2

O C COO–

O

S

Citrat-Synthase

Aconitase

Isocitrat-dehydrogenase

CO2CO2

NAD+

NAD+

α-Ketoglutarat

HO HC COO–

2C COO–

L-Malat

O C COO–

H2C COO–

Oxalacetat

Malat-Dehydrogenase

Der Citrat-Zyklus

ChemieISBN-13: 978-3-938802-85-4Umfang: 2 BändePreis: 17,99 €

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Wissen, worauf dieChefärzte achten.Bewerber-Workshopaerzte-finanz.de/seminare

49x32_MLZ-sw 1 04.05.12 08:37

Wurde der Patient Herr Meier über die anstehende OP aufgeklärt?

Trägt er eine Zahnprothese? Ist er nüch-tern? Ist er der richtige Herr Meier? Sind alle Röntgenbilder vorhanden? Diese Fragen klingen banal, sind aber wichtige Informationen, die zum Zeitpunkt einer Operation vorhanden sein müssen. Natür-

lich liegen sie alle in der Krankenakte vor. Zusätzlich arbeiten die chirurgischen Kli-niken für eine erhöhte Patientensicherheit aber mit einer Checkliste nach Empfeh-lungen der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, die vom Aufbruch in den OP bis zum Abschluss der Operation alle wichtigen Fragen noch einmal aktuell überprüft. Studien zeigen, dass die Nut-

zung dieser Checkliste die Komplikati-onsraten bei Operationen erheblich senkt.

Bevor ein Patient tatsächlich operiert wird, kümmern sich viele Menschen um ihn: Der Hausarzt führt Voruntersu-chungen durch, die Klinikverwaltung er-hebt bei der Aufnahme wichtige Daten, Ärzte führen Gespräche und veranlassen

weitere Untersuchungen, Röntgenbilder werden angefertigt, die Kliniklabore er-stellen ein Blutbild, die Stationsschwes-tern beobachten den Gesamtzustand. „Alle gesammelten Informationen und Vorbereitungen müssen zum OP-Termin einfach abrufbar sein, die wichtigsten Vo-raussetzungen noch einmal geprüft wer-den. Das leistet die Checkliste, die vor dem Aufbruch von der Station, vor der

Narkose, vor dem ersten Schnitt und nach Abschluss der Narkose bei den verschie-denen Beteiligten die wichtigsten Punkte noch einmal abfragt und von den verant-wortlichen Ärzten und Pflegekräften ab-zeichnen lässt“, erläutert Professor Mi-chael Georgieff, Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesie.

Eine große Studie in Krankenhäu-sern weltweit zeigt, dass nach Einfüh-rung der Checkliste die Komplikations-rate bei Operationen von elf auf sieben Prozent, die Todesrate von 1,5 auf 0,8 Prozent sank. „Wir haben die von der WHO empfohlene Checkliste den An-forderungen unserer chirurgischen Kli-niken angepasst und jetzt nochmals aktualisiert“, erläutert Professor Dr.

Florian Gebhard, Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Chirurgie. „Die Check liste hat sich auch in der Zeit der Inbetriebnahme des Neubaus der Chirurgie bewährt, da sie unabhän-gig von neuen Organisationsformen die für eine OP wichtigen Voraussetzungen noch einmal überprüft.“

30 Häkchen sorgen so für mehr Patien-tensicherheit. Der Patient bestätigt seine Identität, der Anästhesist weiß ganz si-cher von möglichen Allergien, der Chi-rurg, dass genug passende Blutkonser-ven vorhanden sind. Die Verschiebung von OP-Terminen wegen eines feh-lenden Aufklärungsbogens oder einer vergessenen Zahnprothese wird so auch möglichst ausgeschlossen.

gen und Kompetenz der einzelnen Inten-siveinheiten“, freut sich die DIVI.

Die 1977 gegründete DIVI ist ein welt-weit einzigartiger Zusammenschluss von mehr als 1500 Anästhesisten, Neu-rologen, Chirurgen, Internisten, Kin-der- und Jugendmedizinern sowie Fach-krankenpflegern und entsprechenden Fachgesellschaften: Ihre fächer- und be-rufsübergreifende Zusammenarbeit und ihr Wissensaustausch machen im Alltag den Erfolg der Intensiv- und Notfallme-dizin aus. Insgesamt bündelt die DIVI damit das Engagement von mehr als 30 Fachgesellschaften.

Page 3: MEDI-LEARN Zeitung 02/2013

Mai/Juni 2013 3SeiteLernen im Ausland

sam am Küchentisch und unterhielten uns über Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Kulturen und Glaubensgemeinschaf-ten. Dieser Austausch war sehr berei-chernd.

An den Wochenenden war ich viel im Land unterwegs: erlebte Jerusalem in sei-ner Vielfalt, aber auch mit seinem zuneh-menden orthodoxen Einfluss. War an christ-lich wichtigen Orten wie Nazareth, dem See Genezareth und Bethlehem. Lernte das Le-ben in einem Kibbuz und in der Wüs te ken-nen. Wohnte mit Beduinen in einer Höhle in Jordanien und war immer wieder in der Westbank, wo ich mit vielen Palästinensern in Kontakt kam. Einige von ihnen wohnten in Flüchtlingslagern, andere mussten große Umwege um die jüdischen Siedlungen fa-hren, um sich in der Region zu bewegen.

Wieder andere kämpften aktiv gegen die „Mauer“, die Gebiete unter palästinen-sischer Verwaltung vom israelischen Kern-land trennt. Und ich traf auch solche, die

Ich konnte viel im Operationssaal assis tieren und habe einige Operationen sehen können, die ich in Deutschland bis-her nicht gesehen hatte. Das Spektrum entsprach dabei weitestgehend dem, das ich in den ersten Wochen meines PJ-Ter-tials in der Viszeralchirurgie in Flens-burg kennengelernt hatte. Wir operierten oft maligne Tumoren im Gastrointesti-

nal-Trakt, an der Schilddrüse, in Leber und Lunge, außerdem viele Gallenbla-sen und Leistenhernien.

Fachlicher Höhepunkt meiner Zeit in Beersheva war sicherlich eine Nieren-transplantation, an welcher ich teilnehmen konnte. Auch die Mammachirurgie, die in Deutschland in der Gynäkologie zu finden ist, wurde in Israel von den Allgemeinchi-rurgen operiert. Die zuständige Ärztin Dr. Ravit führte mich sehr gut ein, und so war ich bald ihre erste Assistenz bei den wö-chentlichen Operationen. Außerdem war ich oft in der „Outpatient Clinic“ zur Nach-betreuung der operierten Patienten.

In Beersheva wurde viel Adipositas-chirurgie operiert, was in Deutschland selten zu sehen ist. Generell wurde bei allen Operationen ein hoher Standard an-gelegt. Ein weiterer deutscher Medizin-student war zu dieser Zeit in der plasti-schen Chirurgie tätig, und so lernte ich bald seine betreuenden Ärzte kennen. Ich konnte in unseren OP-Pausen auch viele Fälle aus diesem Bereich sehen, beispielsweise Narbenkorrekturen und die Therapie von Verbrennungsopfern.

Es sprach sich bald herum, dass ich auch an anderen Fachgebieten interessiert sei. Daher wurde ich von den Herz- und Neurochirurgen in ihre Operationssäle eingeladen und konnte dort assistieren. Ein weiteres Highlight für mich waren einige Tage bei den Kinderchirurgen, die neben Standardoperationen einen Mor-

Im Rahmen meines Praktischen Jahres (PJ) war ich mit Unterstützung der

Hans-Böckler-Stiftung zwei Monate in Israel. Ich hatte Beersheva, viertgrößte Unistadt des Landes und Eingangstor zur Negev-Wüste, als Praktikumsort ge-wählt, weil dort Lehrveranstaltungen auf Englisch stattfinden. Es gibt einen eng-lischsprachigen Studiengang, der vor-

wiegend für jüdische Amerikaner ange-boten wird, und Englisch ist als Sprache in Israel sehr verbreitet: Viele Medien sind englischsprachig, sowie die ge-samte medizinische Fachliteratur und teilweise der Unterricht für die israe-lischen Studenten.

In meiner allgemeinchirurgischen Ab-teilung am Krankenhaus „Soroka Medi-cal Center“ in Beersheva hatte ich trotz-dem sprachliche Schwierigkeiten. Es gab viele Ärzte, die aus Russland stamm-ten und die, wenn überhaupt, nur sehr schlechtes Englisch sprachen. Auch mit den restlichen Ärzten fiel die Kommuni-kation leider nicht selten schwer, was ich jedoch mehr auf die Tatsache bezie he, dass manche nicht sonderlich an Lehre interessiert waren.

Natürlich gab es viele Situationen, in denen dies anders war. Der Chirurg Dr. Pinsk beispielsweise hatte einige Jahre in Kanada gelehrt, und ich konnte viel bei ihm lernen. Außerdem hat eine aus Äthiopien stammende jüdische Ärztin mir in Visiten und bei Besprechungen vieles simultan aus dem Hebräischen übersetzt, sodass ich am Stationsalltag teilnehmen konnte. In der Notaufnahme traf ich ab und an auf sehr interessierte und motivierte junge Assistenzärzte, die mit mir zusammen Anamnese und Unter-suchung der aufzunehmenden Patienten durchführten und im Anschluss gemein-sam mit mir die Patienten besprachen.

Intensive Gespräche über Krieg und Frieden im Heiligen LandRückblick auf einen zweimonatigen Aufenthalt in der israelischen Stadt Beersheva

MEDI-LEARN Redaktion

bus Hirschsprung operierten, was selten vorkommt.

Hier konnte ich eine ganze Menge Ein-drücke sammeln und bin dankbar für die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen einen Einblick erhalten zu haben. Ne-ben den fachlichen konnte ich auch viele Eindrücke über Land und Leute und ih-ren Umgang miteinander im Kranken-

haus aufnehmen. Als Patienten kamen viele Menschen aus der Stadt, den um-liegenden Kibbuzim und Ortschaften – Juden ebenso wie Muslime. Aber auch viele Beduinen, die kein Hebräisch spra-chen, kamen aus der angrenzenden Ne-gev-Wüste.

Patienten aus dem Gazastreifen, der nur 40 Kilometer entfernt lag, wurden bei Überschreiten der örtlichen Möglich-keiten an unser Krankenhaus verwiesen.

Außerdem hatten wir Patienten, die auf der Flucht aus Krisengebieten in Nord afrika von ägyptischen Soldaten am ägyptisch-israelischen Grenzübergang angeschossen wurden. So vermischte sich Medizin mit Politik. Tagespolitik war zudem ständig Thema in den Per-sonalräumen und in Besprechungen. Beersheva wurde während meines Auf-enthalts mehrfach vom Gazastreifen aus beschossen. Das Krankenhaus war zwar sicher, aber im Wohnheim mussten wir dann in einen Bunker laufen. Die Israelis waren wenig beunruhigt, da die Stadt mit einem modernen Raketenabwehrschirm ausgestattet ist. Für mich jedoch war die Gefahr sehr real.

Auch Religion war als Thema immer präsent. Im Krankenhaus wurde koscher gegessen, und auch viele Studenten im Wohnheim folgten den religiösen Essens-geboten des Judentums. Zwei meiner Mit-bewohnerinnen waren jüdisch, eine andere arabische Israelin. Oft saßen wir gemein-

in der letzten Intifada aktiv gewesen waren und lange in israelischen Gefängnissen ge-sessen hatten.

Mit diesen Eindrücken kehrte ich zu-rück in das Leben in Beersheva, das so ganz anders war als das in palästinen-sischen Gebieten und oft eher meinem Alltag in Deutschland ähnelte. Doch auch hier führte ich intensive Gespräche über Krieg und Frieden und über Er-fahrungen mit beidem. Beersheva ist überdies dafür bekannt, dass dort viele Veranstaltungen, Diskussionen und In-formationen über die aktuelle Lage Is-raels stattfinden. So konnte ich an Uni-Veranstaltungen teilhaben und auch in diesem Rahmen viel diskutieren.

Alles in allem war dies ein sehr lehr-reicher, interessanter und vielseitiger

Auslandsaufenthalt, der mir oft die Au-gen geöffnet hat. Auch, aber nicht nur in medizinischer Hinsicht waren die Eindrü-cke bleibend und lehrreich.

Foto: Dani Machlis/BGU

Foto: Dani Machlis/BGU

Page 4: MEDI-LEARN Zeitung 02/2013

4Seite Mai/Juni 2013Für dich gelesen

Titel: Klinikleitfaden Chirurgie Autoren: H.-R. Nürnberger, F.-M. Hasse, A. Pommer Verlag: Elsevier Urban & FischerISBN: 978-3-437-22452-2Preis: 49,95 Euro

KurzbeschreibungDieses Werk bietet anschaulich und um-fassend den gesamten prüfungsrelevanten Stoff aller wichtigen chirurgischen The-

Umfassende Hilfe im gesamten Studiummen. Auf über 1300 farbig gegliederten Seiten wird das Gebiet der Chirurgie ver-ständlich für alle fachlich Interessierten erörtert und ist somit ein verlässlicher Be-gleiter selbst über das Studium hinaus.

ZielgruppeIn erster Linie ist die „Duale Reihe Chi-rurgie“ für Studierende der klinischen Semester interessant, sowohl zur Vor-bereitung von Klausuren als auch von Exa mina. Darüber hinaus ist sie ein hilf-reiches Nachschlagewerk in Famulaturen und im Praktischen Jahr sowie zum Nach-lesen von Details in der Weiterbildungs-zeit zum Facharzt der Chirurgie.

InhaltIn dem Lehrwerk fi ndet sich alles, was mit dem chirurgischen Fachgebiet in Zusam-menhang steht. Angefangen bei den Vo-raussetzungen für operative Eingriffe so-wie alle Formalitäten und Vorgehensweisen rund um eine Operation werden die The-menfelder der Infektiologie, des Schocks und der chirurgischen Onkologie erörtert. Im zweiten Teil werden dann die einzel-

nen chirurgischen Fachgebiete und ihre Besonderheiten behandelt, wobei selbst die Mund-, Kiefer- und Gesichts- sowie die Neurochirurgie nicht fehlen.

DidaktikZahlreiche Defi nitionskästen, Merksätze und praktische Tipps lockern den Lern-text auf und fassen die wichtigsten Infor-mationen kurz und prägnant zusammen. Klinische Fallbeispiele ermöglichen praxisbezogenes Lernen und helfen, das theoretische Wissen in klinisch-prak-tisches Denken zu übertragen. Unter-stützt wird dies durch einprägsame Gra-fi ken und Abbildungen mit klinischen und diagnostischen Sachverhalten.

AufbauJedes Kapitel beginnt mit einem kurzen Inhaltsverzeichnis, in dem die Unterüber-schriften aufgeführt sind. Diese gliedern den Fließtext in übersichtliche Abschnitte. Am äußeren Seitenrand fi nden sich die re-levantesten Informationen in der gewohnt rosa unterlegten Spalte, die so als Kurzre-petitorium zur Prüfungsvorbereitung ge-

nutzt werden kann. Wichtige Schlüsselbe-griffe sind durch Fettdruck hervorgehoben.

PreisDie knapp 70 Euro für das mehr als 1300 Seiten starke Werk sind eine gute Investi-tion, denn es begleitet einen durch das ge-samte Studium inklusive des PJ und bei Bedarf ebenso durch die Facharztzeit.

FazitBei der Dualen Reihe Chirurgie handelt es sich um ein klassisches Lehrbuch, das so-wohl zum vertieften Lernen als auch zur schnellen Wiederholung des Stoffes geeig-net ist und selbst nach dem Studium gute Dienste leistet. Die enthaltene DVD mit einem Videofi lm zum Verhalten im OP be-reitet zuverlässig und gut auf die ersten Aufenthalte dort vor. Ins-gesamt eine runde Sache.

Titel: ChirurgieAutoren: Siewert, SteinVerlag: SpringerISBN: 978-3-642-11331-4Preis: 74,95 Euro

Titel: Duale Reihe ChirurgieAutoren: Henne-Bruns, BarthVerlag: ThiemeISBN: 978-3-131-25294-4Preis: 69,99 Euro

KurzbeschreibungDer „Klinikleitfaden Chirurgie“ will ein Ratgeber bei jedem chirurgischen Ein-

satz sein. Auf gut 800 Seiten im Kittel-taschen-Format wird das gesamte Fach einschließlich Traumatologie behandelt. Dazu zählen Leitsymptome, prä- und postoperative Maßnahmen ebenso wie die chirurgischen Arbeitstechniken. Neu in der 5. Aufl age ist unter anderem das Thema Adipositaschirurgie.

ZielgruppeStudierende ab dem Beginn der klinischen Semester profi tieren bereits von dem hand-lichen Werk. Nach Auffassung der Heraus-geber wendet es sich aber vor allem an die Jungmediziner in der Weiterbildung. Es soll sie bei der täglichen Stationsarbeit und im Bereitschaftsdienst unterstützen.

InhaltIm Zentrum des Bandes steht das praktische ärztliche Tun. Auf viele Tipps zum Beispiel für die Patientenaufnahme und den Stati-onsalltag folgen die Beschreibung der ei-gentlichen chirurgischen Arbeitstechniken, Kapitel über das Anfertigen von Gutachten, die apparative Diagnostik und das Umge-

hen mit Infektionen. Den Darstellungen der operativen Eingriffe, geordnet nach Or-ganen bzw. Körperregionen, ist jeweils eine „Checkliste Anatomie“ vorangestellt. Ei-gene Kapitel sind außerdem der Kinderchi-rurgie, der Organspende und den Problem-fällen bei der Arzneitherapie gewidmet.

DidaktikAlle Seiten wurden durch farbige Über-schriften, unterlegte Raster und Listen-elemente stark durchstrukturiert. Fast die Hälfte der Seiten ist durch Zeichnungen, Diagramme, Fotos bzw. Röntgenaufnah-men oder zumindest durch Tabellen gra-fi sch aufgelockert. Der Schreibstil ist im Interesse des „Kitteltaschenformats“ te-legramm- oder stichwortartig.

AufbauDie Darstellung der durch chirurgische Intervention behandelbaren Sachverhalte ist in Unterabschnitte wie Defi nition, Äti-ologie, Klinik, Diagnostik bzw. Differen-zialdiagnose und Therapie einschließlich OP-Techniken sowie Nachbehandlung

gegliedert. Ergänzend zum gedruckten Buch stehen online exklusive Inhalte be-reit, z. B. über Computertomografi e und Herzchirurgie, Referenzbereiche von La-borparametern und anderes mehr.

PreisDie knapp 50 Euro für das Buch im fl e-xiblen Kunststoff-Einband, der trotz sei-ner geringen Größe etwa ein Pfund eng bedruckte Seiten umfasst, dürften sich auf jeden Fall lohnen.

FazitDie Taschenbuch-Reihe der „Klinikleitfä-den“ aus dem Hause Elsevier hat den An-spruch, medizinisches Wissen auf den Punkt zu bringen. Dem wird auch die 5. Aufl age des Chirurgie-Bandes ohne Einschränkung gerecht.

KurzbeschreibungDas gesamte Gebiet der Chirurgie in einem Buch möglichst komplett abzubilden, ist das Ziel der Autorengruppe um Rüdiger

Kontinuierlicher Begleiter in der AusbildungSiewert. In elf Kapiteln, die ganze 1000 Seiten füllen, erhält der Leser eine Einfüh-rung in alle chirurgischen Teildisziplinen.

Zielgruppe„Der Siewert“ begleitet Medizinstudenten während des gesamten klinischen Studi-ums. Auch Zahnmediziner fi nden im Buch mit den Kapiteln Allgemeine Chirurgie so-wie Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie ein für sie relevantes Kapitel.

InhaltMit dem ersten Kapitel „Allgemeine Chi-rurgie“ erhält der Student einen Einblick in die Arbeitswelt des Chirurgen. Die wei-teren Kapitel sind jeweils einzelnen Or-ganen bzw. Organgruppen gewidmet, z. B. Neurochirurgie und Herzchirurgie. „Spe-zialthemen“ wie Chirurgie der Verbren-nungen und Kinderchirurgie schließen das Inhaltsspektrum ab.

DidaktikDieses Lehrbuch richtet sich in erster Linie an den chirurgisch noch unerfahrenen Stu-

denten und erklärt daher auch alle Grundla-gen.Der Autor erklärt, dass das Lehrbuch für die neunte Aufl age komplett neu konzipiert und zum Teil neu geschrieben worden ist: Das Lernen soll damit angenehmer gestal-tet werden. Gleichzeitig wird Wert darauf gelegt, stets den aktuellen Stand der Wis-senschaft wiederzugeben. Die Inhalte ori-entieren sich zudem an der aktuellen Appro-bationsordnung.Der Siewert wartet zudem mit einem umfangreichen „Fallquiz“ auf: Anhand einer Begebenheit aus dem Klini-kalltag soll der Student Fragen beantworten.

AufbauEine klare übersichtliche Gliederung und knappe Texte liefern die nötigen Informa-tionen. Die Kernaussage jedes Textes wird in Form eines farblich abgesetzten Merk-satzes hervorgehoben, zusätzlich gibt es „cave-Sätze“, die vor mitunter schwerwie-genden Behandlungsfehlern warnen. So ge-nannte Praxisboxen geben nützliche Tipps für den Berufsalltag. Die Bebilderung reicht von Schemazeichnungen und Diagrammen über Röntgen- und CT-Aufnahmen bis zu

detaillierten Farbfotos. Fallbeispiele sorgen für den nötigen Praxisbezug.

PreisDer Student muss 74,95 Euro beim Buch-händler lassen, um dieses Buch sein Ei-gen nennen zu dürfen. Damit liegt der Siewert im oberen Preisbereich der Chi-rurgie-Lehrbücher, bietet aber auch deut-lich mehr Umfang als die zahlreichen Kurz- und Basislehr bücher zum Thema.Preis fair bemessen.

FazitDieses Springer-Lehrbuch eignet sich we-niger für die schnelle Prüfungsvorberei-tung. Als kontinuierlicher Begleiter wäh-rend der gesamten chirurgischen Ausbildung bietet es aber einen großen Wissensschatz.

Blick in die Foren

Welcher Facharzt soll es sein?Bereits vor dem Medizinstudium machen sich viele angehende Ärzte Gedanken über ihren späteren Be-rufsalltag. Ob Notarzt im Hub-schrauber, Lebensretter im OP oder Mannschaftsarzt in der Bundesliga – besonders zu Beginn ihrer Ausbil-dung träumen viele Studenten von der einen besonderen Facharztstelle. Was sich zukünftige Ärzte von ihrer Weiterbildung erhoffen (und erträu-men), kannst du im MEDI-LEARN Forum nachlesen: www.medi-learn.de/MF81209

Wissenslücken in den NaturwissenschaftenDas Medizinstudium gilt als schwe-res Studium, das vor allem gute Kenntnisse in den Naturwissen-schaften fordert. Doch wie ergeht es Studenten, die mit Physik, Chemie und Co. wenig am Hut haben? Und wie schwer ist es für diejenigen, die zum letzten Mal vor ein paar Jahren in ein Lehrbuch geschaut haben, weil sie z. B. eine Ausbildung ge-macht haben? Schau einmal unter www.medi-learn.de/MF81189 – hier wirst du interessante Antworten fi n-den.

Angst vor der Rechtsmedizin?Als „Normalbürger“ beziehst du dein Wissen zum Thema Rechts-medizin in erster Linie aus entspre-chenden Fernsehserien. Mit kühler Professionalität obduzieren hier die TV-Doktoren Mordopfer oder untersuchen Wasserleichen. Manch einen packt beim Gedanken daran die Angst. Wie die Realität im Fach Rechtsmedizin an deutschen Unis aussieht und wie andere Mediziner mit emotional belastenden Erfah-rungen aus der Leichenschau umge-hen, erfährst du hier: www.medi-learn.de/MF81080

Die letzten Stunden vor der PrüfungWie verbringen andere Prüfl inge die letzten Stunden vor der münd-lichen Prüfung? Was ist sinn-voller: in aller Frühe noch schnell die letzten Fakten zu pauken oder auszuschlafen? Und nicht nur die weiblichen Studenten stellen sich die Frage: Was soll ich eigentlich anziehen? Sollten Frauen in Rock und Bluse und Männer im Anzug zur Prüfung antreten? Antworten auf solche speziellen Prüfungsfra-gen fi ndest du in keinem Lehrbuch – aber in unserem Forum: www.medi-learn.de/MF79973

Anschaffungenzu StudienbeginnLehrbücher, Laborkittel, Präp-Be-steck … – die Einkaufsliste zu Studi-enbeginn scheint lang zu sein. Doch was wird zum Start ins Medizinstu-dium wirklich benötigt? Im Forum erfährst du auch, welche Utensilien du gebraucht kaufen kannst und bei welchen Dingen sich die Neuan-schaffung lohnt. Empfehlungen für deine Einkaufsliste zum Semester-start fi ndest du unter: www.medi-learn.de/MF80591Ein Tipp speziell für Zahnmediziner: Im Zahnmedizin-Forum bieten Nut-zer immer wieder günstig Artikula-toren und andere Materialien an.

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw292

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zu bringen. Dem wird auch die 5.

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Ratgeber bei jedem chirurgischen Einsatz

Page 5: MEDI-LEARN Zeitung 02/2013

Mai/Juni 2013 5Seite

Intensive Betreuung vor und nach dem PJDamit PJler nicht einfach ins sprich-wörtliche kalte Wasser springen müssen, bereitet die Medizinische Fakultät der Uni Bonn sie mit einer Einführungswoche auf ihren Einsatz vor. Geübt wird dort zum Beispiel das Schreiben von Arztbriefen. In einer weiteren Woche gegen Ende können die Jungmediziner dann an einem In-tensivtraining für das bevorstehende Examen teilnehmen. In kleinen Grup-pen werden sie unter realen Bedin-gungen auf die Prüfungen vorbereitet und erhalten von Dr. Déirdre Mahkorn Tipps für den Ernstfall. Die Oberärz-tin an der Bonner Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie ist Initiatorin der bundesweit bekannten „Lampenfieber-Ambulanz“.

Fußballer setzen auf Wirkung feiner NadelnImmer mehr Athleten bauen auf das Wissen um die therapeutischen Mög-lichkeiten der Akupunktur. Auch Spitzensportler wie die Spieler des Fußballvereins Werder Bremen setzen auf Behandlung mit Akupunkturna-deln. Die Bremer werden seit Kurzem vom Japaner Tomoki Suzuki, selbst ehemaliger Fußballspieler, betreut. Zu-sammen mit Ärzten und Therapeuten kümmert er sich um das Wohlbefinden der Erstligisten. Ziel ist es, durch die Behandlung Schmerzen zu lindern und Spannungen zu lösen, um so die kör-perliche Leistungsfähigkeit zu fördern.

Studierende gegen „Deckelung“ des PJNeun von zehn Medizinstudierenden sprachen sich in einer Umfrage ge-gen die Begrenzung der Aufwands-entschädigung für ein Praktisches Jahr (PJ) im Ausland aus. Bisher hat-te es kein Limit gegeben. „Die neue PJ-Vergütungsregelung hingegen, die zum 1. April für PJ-Tertiale in Deutschland sowie innerhalb der EU und in der Schweiz gelten soll und die neben der vorgesehenen Höchstgren-ze von monatlich 597 Euro bei einem Auslandsaufenthalt lediglich Zuschlä-ge zur Deckung von Studiengebühren sowie Reisekosten beinhaltet, reicht von vorn bis hinten nicht“, meint Kris-tian Otte, Vorsitzender der Medizin-studierenden im Hartmannbund.

Furcht vor Abmahnung wegen Praxis-WebsiteKnapp die Hälfte der niedergelas-senen Ärzte in Deutschland verzich-tet auf eine Website für die eigene Praxis. Fast ein Viertel der Medizi-ner nennt rechtliche Unsicherheiten als Grund für die Internet-Abstinenz. Das ergab die Studie „Ärzte im Zu-kunftsmarkt Gesundheit 2012“ der Stiftung Gesundheit. Jeder elfte Arzt mit Website gab an, wegen dieser schon einmal abgemahnt worden zu sein. Trotzdem legte das Internet als wichtigstes Marketing-Instrument um rund sechs Prozent zu. Alle Er-gebnisse der Studie unter www.stif-tung-gesundheit.de

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kommt, profitieren angehende Mediziner in vielerlei Hinsicht. Im Mediziner-Netz-werk ist niemand auf sich alleine gestellt. Jedem steht ein Supervisor zur Seite, der in-haltlich und technisch berät – und bei be-sonders kniffligen Herausforderungen kann der Rat von über 200 Assistenz- und Fach-ärzten im Netzwerk eingeholt werden. Mit jeder Befundübersetzung eignen sich die Mitarbeiter neue Fachkompetenz an, sam-meln Erfahrung, medizinisch komplexe Sachverhalte patientengerecht aufzuarbei-ten und bekommen diese Skills auch über ein Zertifikat für Bewerbungen bescheinigt.

Auch wenn die verantwortungsbe-wusste und fachlich korrekte Übersetzung medizinischer Befunde bei „Was hab‘ ich?“ an erster Stelle steht, soll das ehren-amtliche Engagement Spaß machen. So können Übersetzer Badges als Auszeich-nungen sammeln, haben exklusiven Zu-gang zu Gutscheinaktionen und Kursan-geboten und können sich über potenzielle Arbeitgeber informieren und austauschen.

Dein Mediziner-Herz schlägt für Pati-enten? Dann bist du bei uns genau rich-tig: washabich.de

blem haben müssten. Das Trio erfand ei-nen Service für die Übersetzung von Ärzte-Latein. Es war der 11. Januar 2011, und vier Tage später stand die Website im Netz. Sie nannten sie „Was hab‘ ich?“. „Erst haben wir versucht, alle Befunde al-lein zu übersetzen“, sagt Anja, inzwischen Ärztin, „nach einer Woche haben wir ge-merkt, dass das nicht zu schaffen ist. „Was hab‘ ich?“ traf den Nerv des Publikums.

Auf washabich.de übersetzen inzwi-schen Medizinstudis aus ganz Deutsch-land ärztliche Befunde in eine für Pati-enten leicht verständliche Sprache. Damit soll nicht nur ein Zeichen gesetzt werden für ein Umdenken in der Beziehung zwi-schen Arzt und Patient – es soll gleich-zeitig eine neu entstandene Lücke in die-ser Beziehung geschlossen werden, um unser Gesundheitssystem spürbar und an grundlegender Stelle zu verbessern. Von der Übersetzung und Erläuterung der ärzt-

„Die kortikale Defektbildung an der ven-tralen Zirkumferenz sowie das Knochen-marködem in der dorsalen Zirkumferenz des Glenoids sind MR-morphologische Hinweise auf eine hintere Schulterluxa-tion.“ Die meisten Patienten verstehen so gut wie nichts von dem, was in ihrem Befund steht. „Zwar ist die medizinische Fachsprache absolut notwendig, da sie komplizierte Sachverhalte unmissver-ständlich beschreibt“, meinen drei junge Dresdner – aber das Kauderwelsch der Ärzte kann bei Patienten häufig zusätz-liche Unsicherheiten und unbegründete Ängste auslösen.

Die folgende Idee entstand, als Anja Kersten einer Bekannten half, deren Brust-krebsbefund zu verstehen. Sie übersetzte den Arztbrief in verständliches Deutsch. Gemeinsam mit ihren Freunden Johannes Bittner und Ansgar Jonietz wurde ihr klar, dass jeden Tag viele Patienten dieses Pro-

„Was hab‘ ich?“Medizinstudenten und Ärzte übertragen medizinische Befunde in allgemeinverständliche Sprache

lichen Befunde profitiert zwar in erster Li-nie der Patient, aber auch für Studierende ist dieses Engagement von Vorteil, denn sie werden auf den späteren Arbeitsalltag vor-bereitet und können sich durch die Über-setzungen neues medizinisches Fachwis-sen aneignen.

Aktuell engagieren sich 500 Studie-rende und Ärzte bei „Was hab‘ ich?“ als Übersetzer, Supervisor oder beratende und unterstützende Konsiliarärzte. Wenn also bei der Arbeit an einem Befund mal eine Frage auftaucht, kann direkt im Chat oder durch ein eigenes Netzwerk professi-oneller Rat herangezogen werden. In zwei Jahren wurden so mehr als 11.000 Befunde übersetzt, und damit vielen Patienten und deren Angehörigen geholfen. Zweitmei-nungen oder Therapieempfehlungen sind dabei natürlich außen vor. Das überragend positive Feedback der Nutzer spiegelt sich nicht nur in vielen Kommentaren und per-sönlichen Danksagungen, sondern auch durch zahlreiche Spenden wider.

Das Team von engagierten und moti-vierten Medizinstudis wächst dabei konti-nuierlich weiter, denn auch wenn das An-gebot in erster Linie den Patienten zugute

Wahlfach im PJ?Interesse als wichtiges EntscheidungskriteriumMEDI-LEARN Redaktion

Letzte Klausuren, Informationsveran-staltungen, Klärung der Formalitäten

für das Praktische Jahr – wenn das Stu-dium sich nach zehn Semestern dem Ende zuneigt, gibt es viel zu tun. Und es stellt sich die Frage, in welchem Fach du dein Wahltertial absolvieren möchtest. Wenn du bereits deine Traumfachrichtung ge-funden hast – herzlichen Glückwunsch! Solltest du dir aber auf der Suche nach einer Antwort den Kopf zerbrechen, kön-nen dir die folgenden Überlegungen und Denkanstöße möglicherweise bei der Ent-scheidungsfindung helfen. Die Qual der Wahl bleibt allerdings bei dir.

Interessiert sich ein späterer Chef da-für, mit welchem Fach du dein Wahltertial verbracht hast? Könnte ein anderer Be-werber vorgezogen werden, gerade weil er das entsprechende Fach im Wahlter-tial kennengelernt hat? Die Befürchtung mag gerechtfertigt erscheinen. Allerdings kann es genauso gerechtfertigt sein, dich nach dem Wahltertial ganz bewusst für eine andere Fachrichtung zu bewerben. Eine gute Begründung überzeugt einen skeptischen Personalchef ohne Weiteres.

Ein wichtiger, aber nicht im Ganzen vor-hersehbarer Aspekt ist das Arbeitsklima auf der Station. Schließlich kann die in-teressanteste Fachrichtung der Welt nicht über einen rauen Umgang oder fehlende Anleitung hinweg trösten. Gibt es Arbeits-zeitregelungen, sind die Kollegen nett, wie selbständig darfst du als PJler arbeiten und wofür bist du überhaupt zuständig, gibt es PJ-Unterricht – der Katalog ist vermutlich erweiterbar. Die von Kommilitonen be-reits gemachten Erfahrungen können hilf-reich sein, sind aber nicht immer der Weis-heit letzter Schluss. Dennoch lohnt sich ein Blick beispielsweise in die Klinikwahr-heiten auf den MEDI-LEARN Webseiten.

Ausgangspunkt verschiedener Über-legungen ist dein eigenes Interesse an einem Fach. Es mag verlockend erschei-nen, dir dein Wahltertialfach nach dem dazugehörigen Lernaufwand auszusu-chen – Pädiatrie ist deutlich umfang-reicher als Urologie. Allerdings wäre dann zu bedenken, ob du dich für ein Fach motivieren kannst, das dich nicht beson-ders interessiert. Immerhin arbeitest du vier Monate in diesem Fach und musst dabei jede Menge Inhalt für die Prüfung lernen. Ganz ähnlich sieht es aus, wenn

du mit dem Gedanken spielst, dich ein-fach an einen langjährigen Lernpartner zu hängen. Wenn seine größte fachliche Leidenschaft dich kalt lässt, könnte das gemeinsame Lernen anstrengend werden.

Wenn du dir gut vorstellen kannst, später einmal in die Chirurgie zu gehen, liegt ein zweites Chirurgie-Tertial nahe. Was aber, wenn du dir keine weiteren vier Monate hakenhaltend im OP vorstellen kannst? Nun, es lässt dich sicherlich nicht ungeeignet sein, wenn du dich für ein rü-ckenfreundlicheres Fach entscheidest. Selber operieren ist aufregend und inte-ressant, acht Monate Haken halten ist an-strengend und macht nicht unbedingt je-dem Spaß. Zudem kann es nicht schaden, einen Blick über den Tellerrand zu werfen.

Wahrscheinlich ist die Entscheidung einfacher, wenn du ein besonderes Lieb-lingsfach hast oder dich für einen Bereich

deutlich mehr interessierst als für andere. Gleichzeitig gehört zu einem gelun-gen Tertial ja doch mehr als befriedigtes Fachinteresse. Ein bisschen Glück ist also meis tens mit dabei. Verzweifeln brauchst

du aber nicht, wenn du dich mit der Wahl des „richtigen Fachs“ schwer tust. Inte-ressante Erfahrungen kannst und wirst du unabhängig von der Fachrichtung ma-chen. Und das ist selten falsch.

medizinstudenten erklärenpatienten ihre befunde.sei dabei.

dein mediziner-herz schlägt für patienten? dann bist du bei uns genau richtig!

Im Team von „Was hab‘ ich?“ arbeiten engagierte und motivierte Medizinstudenten. Ihre Aufga-be ist es, Befunde aller Art patientengerecht aufzuarbeiten und in eine verständliche Sprache zu übersetzen. Ärzte stehen bei fachlichen Schwierigkeiten mit Rat und Tat zur Seite.

Das ehrenamtliche Engagement ist für alle eine Bereicherung: Neben der Anwendung und Aneig-nung von fachlichem Wissen bereitet die Befund-Erklärung gut auf das spätere Berufsleben vor. Denn spätestens dort muss man als Arzt in der Lage sein, komplizierte Sachverhalte in einfachen Worten mitzuteilen.

melde dich jetzt an unterwashabich.de/mitmachen

Page 6: MEDI-LEARN Zeitung 02/2013

6Seite Mai/Juni 2013Themen-Spezial „Abenteuer Zahnmedizin“

Abenteuer ZahnmedizinNeuen MEDI-LEARN Studienführer erschienen

DURCHBLICKEN ...

TPK (Technisch-propädeutischer Kurs)Of� ziell heißt er „Kursus der technischen Propädeutik“, den meisten Studen-

ten ist der technisch-propädeutische Kurs aber nur als „TPK“ bekannt. Das

Wort Propädeutik hat seinen Ursprung in der griechischen Sprache und be-

deutet übersetzt „Einführung in eine Wissenschaft“. In diesem praktischen

Kurs, der in der Regel im ersten, zweiten oder dritten Semester statt� ndet,

wirst du in die Grundkenntnisse der Zahntechnik und der Zahnmedizin ein-

geführt. Hier machst du dich mit typischen zahnmedizinischen Materialien

wie Gips, Wachs oder Kunststoff vertraut und lernst zahlreiche zahntech-

nische Verarbeitungstechniken kennen.

Zentraler Kurs des Semesters

Ablauf und Anforderungen im TPK variieren von Uni zu Uni stark. Am ers-

ten Kurstag wird dir ein Laborplatz zugewiesen, für den du in der Regel

eine Kaution von ca. 200 Euro hinterlegen musst. Dann geht’s an die Pra-

xis: Unter den wachsamen Blicken eines Assistenten, also eines fertigen

Zahnarztes, stellst du Gipsmodelle, Goldkronen und Prothesen her. Der

Zeitdruck in diesem Kurs ist nicht unerheblich – für jede Arbeit muss eine

bestimmte Frist eingehalten werden. Mit ca. 20–40 Semesterwochenstun-

den ist der TPK zentraler Kurs des jeweiligen Semesters. Es müssen jedoch

nicht alle Arbeitsschritte im Labor durchgeführt werden: Das zeitaufwen-

dige Aufwachsen von Zähnen beispielsweise darf häu� g auch in Ruhe zu

Hause erledigt werden.

Damit dein Werkstück am Ende richtig gut wird, ist die Arbeit in viele kleine

Testatschritte gegliedert. Jeder dieser Schritte muss von einem leitenden

Assistenten „abgesegnet“ werden – so wird einerseits sichergestellt, dass

er gewissenhaft ausgeführt wurde, andererseits kann sich der Assistent si-

cher sein, dass nicht ein professioneller Zahntechniker die Arbeit übernom-

men hat. Ein solcher Betrug würde dich nämlich den Kursschein kosten! Die

einzelnen Arbeiten sind aufeinander aufbauend konzipiert und steigern sich

in ihrem Schwierigkeitsgrad. Zu Beginn stehen Übungen für den Umgang

mit zahnärztlichen und zahntechnischen Werkstoffen im Vordergrund, spä-

ter werden die neu erlangten Kenntnisse in Form zahntechnischer Arbei-

ten angewandt und umgesetzt. Im Laufe des Kurses werden auch anhand

von Demonstrationen zahntechnische und werkstof� iche Grundlagen zum

Erstellen einfachen Zahnersatzes vermittelt, außerdem � nden Einweisun-

gen an den verschiedenen zahntechnischen Geräten wie z. B. Poliermoto-

ren, Vorwärmöfen oder Tiegelschleudern statt.

Im TPK geht es um das Zusammenspiel von klinischen und technischen Ar-

beitsabläufen – als Zahnarzt sollst du später in der Lage sein, zahntechni-

sche Arbeiten zu bewerten. Ziel des Kurses ist, dass du dich frühzeitig im

Studium mit den spezi� schen Anforderungen des zahnmedizinischen Be-

rufes vertraut machst. Außerdem kannst du hier noch einmal deine manu-

elle Geschicklichkeit testen und so feststellen, ob du wirklich den richtigen

Studiengang gewählt hast.

Auch Theorie ist gefragt

In der den TPK begleitenden Vorlesung lernst du al-

les Wichtige über den Aufbau der Zähne und Zahn-

reihen sowie die Bewegungsfunktion des Kau- organs.

Um den Kurs zu bestehen, musst du außer den prakti-

schen Übungen eine schriftliche Klausur beste- hen. Die-

se umfasst meist nicht nur die Themen des Kur- ses, son-

dern auch die Werkstoffkunde. Es lohnt sich also, Details zu

Zusammensetzung, Eigenschaften und Verarbei- tung von Gipsen,

Wachsen, Kunststoffen etc. genauestens zu kennen! An einigen Unis wer-

den zusätzlich Arbeitsproben durchgeführt. Das heißt, Arbeiten, die du vor-

her über mehrere Wochen hinweg erstellt hast, müssen jetzt innerhalb we-

niger Stunden gefertigt werden. Das Ergebnis � ießt dann ebenfalls in die

Benotung ein.

Tipp: In fast jedem

Semester gibt es ei-

nen oder mehrere

ausgebildete Zahn-

techniker, die gerne

bereit sind, wertvol-

le Tricks und Kniffe

weiterzugeben!

Zu Anfang fällt der

TPK vielen Studenten schwer, besonders wenn sie noch zweifeln, ob Zahnme-

dizin wirklich das richtige Studium für sie ist. Durch anfängliche Schwierigkei-

ten solltest du dich aber keinesfalls entmutigen lassen. Mit der Zeit kommt die

Routine und dadurch wächst der Spaß an zahntechnischem Arbeiten. Nach

deinem ersten bestandenen Testat wirst du dich sehr viel sicherer fühlen!

Ein teurer Spaß

Spätestens beim TPK wirst du feststellen, dass das Zahnmedizinstudium

verhältnismäßig teuer ist. Zu Beginn des Kurses erhältst du eine Liste der

Instrumente und Materialien, die in deinem sog. Vorklinik-Koffer bzw. „Ers-

tikoffer“ enthalten sein müssen. Neu kostet so ein Koffer etwa 1000 Euro.

Außerdem benötigst du ein Gerät zur Simulation der Kiefergelenksbewe-

gung, den sog. Artikulator. Darin werden später Gipsmodelle des Ober- und

Unterkiefers eingespannt. Anschließend kann die Bewegung der Kiefer zu-

einander simuliert werden, was für die Herstellung der meisten Schienen

und von Zahnersatz unerlässlich ist. Mit 600 Euro ist der Artikulator eine

weitere große Anschaffung – hier lohnt es sich, zu Beginn des Semesters

gemeinsam mit Kommilitonen eine Sammelbestellung aufzugeben!

Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, die benötigten Instrumente gebraucht

zu kaufen. Jedes Semester wollen viele ältere Studenten ihre Koffer loswer-

den. Außerdem können sie dir aus Erfahrung sagen, was du wirklich brauchst

und was eher nicht. Schau einfach mal aufs Schwarze Brett der Zahnklinik!

Neben den großen Anschaffungen kommen während des Semesters mo-

natlich noch etwa 100 Euro laufende Kosten für Verbrauchsmaterial wie z. B.

Alginat für Kieferabformungen, Gips zur Modellherstellung oder Wachs zum

Aufwachsen von Zähnen auf dich zu.

Zahntechniker fragen

Trau dich, die Zahntechniker in deinem Se-mester zu fragen – sie geben dir gerne den einen oder anderen praktischen Tipp.

UNSER TIPP

Die Vorklink des Zahnmedizinstudiums (1. – 5. Semestter)

Alginat für Kieferabformungen, Gips zur Modellherstellung oder Wachs zum

Aufwachsen von Zähnen auf dich zu.DREI CHANCEN AUF EINEN STUDIENPLATZ

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Page 7: MEDI-LEARN Zeitung 02/2013

Mai/Juni 2013 7SeiteThemen-Spezial „Abenteuer Zahnmedizin“

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Einwohnerzahl: 140.000 Zahnmedizinstudenten: ca. 446

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Zulassungszahl je Semester: 81 Studienplätze Studiengebühren: nein

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Im Neuenheimer Feld 672, 69120 Heidelberg

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>> Studienberatung

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Telefon: 06221 54-5454

Telefonzeiten: Mo, Do 9 – 16 Uhr, Fr 9 – 13 Uhr

Fax: 06221 54-3850

E-Mail: [email protected]

>> Fachschaft

Studierende der Zahnheilkunde

an der Ruperto-Carola Heidelberg e. V.

Im Neuenheimer Feld 400, 69120 Heidelberg

E-Mail: [email protected]

Telefon: 06221 546304

>> BAföG-Amt

Studentenwerk Heidelberg

Abteilung Studien� nanzierung

Marstallhof 1, 69117 Heidelberg

Internet: www.stw.uni-heidelberg.de

E-Mail: [email protected]

Telefon: 06221 545404

Fax: 06221 543524

>> Heidelberg

Was gefällt den Studenten an Heidelberg?

„super viele junge Leute, viele Studis“, „wunderschöne Stadt am Neckar mit altem Schloss“, „typische Unistadt mit Charme“, „idyllisch und international zugleich“

Was gefällt den Studenten nicht?

„die Touristenströme“, „sehr hohe Mietpreise“, „ab 3 Uhr nachts ist wegen Sperrstunde nichts mehr los“, „wenig Ausgehmöglichkeiten“

Freizeittipps:

„Neckarwiesen“, „der Schwimmbad-Musikclub“, „die Kultkneipe Großer Mohr“, „zum Königsstuhl mit der Bergbahn hochfahren oder wandern“, „in umliegende Großstädte fahren“

STUDENTENMEINUNG

Uni-Städte

Mit System zum Erfolg im ZahnmedizinstudiumDieser Studienführer ist mehr als nur ein Leitfaden mit Studienmöglichkeiten, Studienplatzvergabe-Verfahren, Studienverlauf und Kontaktadressen. Für einen guten Start in das Studium bekommst du hier – von Zahnis für Zahnis – die geballte Ladung Praxiswissen aus vielen Semestern an der Uni, aus den Behandlungs kursen und aus dem zahnmedizinischen Berufsalltag. Erfahrungsberichte und Interviews, eine detaillierte Beschreibung der Studieninhalte, Tipps und Tricks für die ersten Wochen und „Überlebensstrategien“ für das gesamte Studium: Das „Abenteuer Zahnmedizinstudium“ liefert dir Infor mationen aus erster Hand!Zu diesen und weiteren Themen erhältst du Informationen und Ratschläge:

• Pro und Contra Zahnmedizinstudium• Studienplatzvergabe und SfH• Wohnungssuche und Umzugstipps• Studienfi nanzierung• Jobs und Versicherungen• Fächer und Lehrveranstaltungen• Vorklinik und Klinik• Lernen und Prüfungsvorbereitung• Studienaufbau und Studienordnung• Umfangreiche Infos zu allen Unis

ABENTEUER ZAHNMEDIZIN

Ausführlich stellen wir dir sämtliche Fächer und Kurse vor – von der Anatomie über die Phantomkurse bis zu den Behandlungskursen am Patienten. In vie-len Bereichen des Buches lassen wir immer wieder Zahnmedizinstudenten, also die „Zahnis“, selbst zu Wort kommen, und zusätzlich sind jede Menge eige-ner Erfahrungen und Erlebnisse mit eingefl ossen. Das praxisorientierte Studium der Zahnmedizin gehört zweifellos zu denjenigen Studienfächern, die dir viel abverlangen. Hier sind nicht nur Fingerfertigkeit und gute Augen gefragt, sondern auch ein hohes Maß an Disziplin und Verantwortung. „Abenteuer Zahnme-dizin“ will dich bei dieser Herausforderung begleiten und dir zeigen, dass Zahnmedizin ein wirklich toller und interessanter Studiengang mit Zukunft ist, der weit über die Grenzen der Mundhöhle hinausreicht.

Page 8: MEDI-LEARN Zeitung 02/2013

8Seite Mai/Juni 2013Forschen & Heilen

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Bildschirmoberfl äche und erlaubt die Be-dienung per Fingerzeig: Mittels Handbe-wegung lassen sich die virtuellen Körper beliebig drehen, quer oder längs schnei-den, Gewebsschichten entfernen, Organe von allen Seiten betrachten und einzelne Bereiche vergrößern. Darüber hinaus sind CT-Aufnahmen von Menschen mit ver-schiedenen Erkrankungen abrufbar. So lernen die Erstsemestler am dreidimensi-onalen Modell bereits krankhafte Verän-derungen wie z. B. Tumoren kennen, die an den Leichen selten zu sehen sind oder weggeschnitten werden.

Für den Einsatz im Präparierkurs überspielt Sara Doll CT-Daten von den Körperspendern, die in dem je-weiligen Kurs seziert werden, auf den Anatomage-Tisch. „Ich zeige anhand der 3D-Aufnahmen meiner Demons-trations-Leiche, worauf es bei der re-alen Präparation am Nachbartisch an-kommt,“ erklärt sie. „Die Studierenden können direkt zwischen CT-Aufnahme und Situation im Körper vergleichen, das prägt sich besonders gut ein und ist später nicht mehr möglich. Außer-dem macht die Virtuelle Präparation sie schon in der Vorklinik mit radiolo-gischer Bildgebung vertraut.“

In dieser Hinsicht ist der Tisch eine hervorragende Ergänzung zum Seminar „Virtuelle Anatomie“, welches das In-stitut für Anatomie als einziges Lehrin-stitut in Deutschland in dieser Ausfüh-rung anbietet. Im Seminar arbeiten die Studierenden in der Vorklinik mit Pro-grammen, die Radiologen ursprünglich für die Klinik, unter anderem zur Vor-bereitung schwieriger Operationen, ent-wickelt haben. Dabei vertiefen sie ihre Anatomiekenntnisse und lernen, kli-nische Schnittbilder verschiedener ra-diologischer Verfahren wie der Compu-ter- oder Magnetresonanz-Tomographie richtig einzuordnen, zu interpretieren und zu bearbeiten. „Dozenten wie Stu-dierende sind begeistert“, so Doll, die die Anschaffung der Geräte mit anregte.

In den Präpariersälen des Instituts für Anatomie der Universität Heidelberg

verhelfen jetzt zwei „Virtuelle Sezier-tische“ Medizinstudenten zu einer besse-ren Orientierung im menschlichen Körper: Die High-Tech-Geräte zeigen die lebens-große, dreidimensionale Darstellung eines Menschen, die an beliebigen Stellen ge-schnitten und – anders als bei der realen Präparation – von allen Seiten betrach-tet werden kann. Die verschiedenen Or-gane lassen sich isoliert oder mit anderen Strukturen zusammen darstellen. Die Me-dizinstudenten erhalten so, parallel zum Präparieren der Leichen, am tischgroßen, horizontalen Bildschirm einen hervorra-genden Überblick über die Lage von Or-ganen, Blutgefäßen oder Nervenfasern. Zum Einsatz kommen die virtuellen Se-ziertische als Ergänzung im Präparierkurs und bei Tutorien.

Die Darstellungen des Virtuellen Se-ziertisches basieren unter anderem auf re-alen Schnittbildern, Daten der 3D-Com-putertomographie (CT) sowie grafi scher Abbildungen der Strukturen, die mit bild-gebenden Verfahren nur schwer zu erken-nen sind: So können zum Beispiel CT-Aufnahmen der inneren Organe und des Skeletts um exakte Zeichnungen des Ge-fäß- und Nervensystems ergänzt werden. Auch Kombinationen mit Röntgenbildern oder Aufnahmen aus dem Magnetreso-nanztomographen (MRT) sind möglich. „Die Studierenden wechseln zwischen den verschiedenen Darstellungsmöglich-keiten, kombinieren sie und erhalten so einen sehr guten Überblick“, erklärt Sara Doll, die als präparationstechnische As-sistentin der Fachrichtung Medizin den Präparierkurs betreut.

Eine umlaufende Kamera am Rand des Tisches registriert Bewegungen auf der

„Virtueller Seziertisch“ sorgt für Durchblick beim PräparierenLebensgroße, dreidimensionale Computermodelle ergänzen die Kurse und Tutorien

von Dr. Annette Tuffs, Universitätsklinikum Heidelberg

chen Organismus“, sagt Dr. Tilman Rau, Oberarzt am Pathologischen Institut der FAU. „Dabei ist der direkte Kontakt mit einem Organ oder Gewebe viel eindrück-licher als ein Foto“, fi ndet Rau. Deshalb möchte der Oberarzt den Studierenden die Präparate aus der Pathologischen Samm-lung der Universität zugänglich machen.

Medizinische Schätze in Ethanol und Formalin beherbergt die Patholo-

gische Sammlung an der Friedrich-Ale-xander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU): Mehr als 1000 Organe sind als Feuchtpräparate konserviert. Seit Jahr-zehnten ruhten sie im Depot. Das soll sich nun ändern. Mit Unterstützung der Mercator-Stiftung will die FAU die Ex-ponate bei der Ausbildung angehender Mediziner einsetzen. Dafür erhält die Universität für ein Jahr rund 50.000 Euro und gehört damit zu den nur neun Universitäten in Deutschland, die von der Stiftung im Rahmen der Initiative „SammLehr – an Objekten lehren und lernen“ gefördert werden.

Bis in die 1960er Jahre war die Patho-logische Sammlung ein Kernstück bei der Ausbildung der Medizinstudenten. Dann fanden die Dias ihren Weg in die Hörsäle und die Präparate wanderten ins Depot. „Heute sehen die Studierenden in ihren Kursen mehr und mehr digitale Aufnahmen und Animationen und ent-fernen sich so immer stärker vom eigent-lichen Lerngegenstand, dem menschli-

Medizinische Schätze kehren nach Jahrzehnten zurück in den ÜbungssaalStudierende helfen bei der Restaurierung von Exponaten der pathologischen Lehrsammlung

von Blandina Mangelkramer, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Die meisten Exponate der Sammlung sind mehr als 100, einige sogar mehr als 150 Jahre alt. Dennoch – oder gerade deshalb – sind die Exponate bedeutsame Hilfsmittel für die Lehre, meint Rau. „So können wir unseren Studierenden zum Beispiel Krank-heitsbilder zeigen, die man heute nicht mehr oder kaum noch fi ndet“, erklärt Rau. Eine

Das 3B-Scientific Anatomie-SpecialDieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Anatomie, den wir dir in Kooperation mit 3B Scientific in der MLZ ausführlich vorstellen.

Weitere Infos auch online unterwww.medi-learn.de/anatomie

von Tuberkulose stark geschädigte Lunge zum Beispiel oder riesige – da unbehandelte – Tumoren. Eine Besonderheit der Erlanger Sammlung: Die Herkunft der Organe ist in den meisten Fällen eindeutig zu klären. Ka-talognummern führen zu Sektionsbüchern und zu Krankenakten, die noch immer im Archiv der Universität aufbewahrt werden. Die Krankengeschichten lassen sich also nachvollziehen, wie beim Präparat eines Halswirbelsäulenbruchs von einem jungen Mann nach dem Sprung in den Dechsendor-fer Weiher. An solchen Präparaten können die Studierenden üben, Befunde zu erhe-ben – durch exakte Begutachtung und Be-schreibung des Präparats hinsichtlich Form, Farbe, Struktur, Konsistenz und Haptik.

Am neuen Virtuellen Seziertisch erhalten Heidelberger Medizinstudenten, parallel zum „realen“ Präparieren der Leichen, einen hervorragenden Überblick über die Lage von Skelett, Organen, Blutgefäßen oder Nervenfasern. Zum Einsatz kommen die beiden Geräte als Ergänzung im Präparierkurs und bei Tutorien.

Foto: Universitätsklinikum Heidelberg

Fortsetzung im Digitalen Nachschlag

Weitere Informationen:www.ana.uni-heidelberg.de

Vorher (li.) und nachher: Das Präparat eines Herzens mit Herzklappenentzündung haben Studierende der FAU in aufwändiger Arbeit rekonstruiert und aufgefrischt.Foto: Philip Eichhorn

Page 9: MEDI-LEARN Zeitung 02/2013

Mai/Juni 2013 9SeiteLeben & Lernen

IMPRESSUM

Herausgeber: MEDI-LEARN Verlag GbR, ISSN 1860-8590 Elisabethstraße 9, 35037 Marburg/LahnTelefon 04 31/780 25-0, Fax 04 31/780 25-262E-Mail: [email protected], www.medi-learn.de

Redaktion: Christian Weier (V.i.S.d.P.), Jens Plasger, Philipp Dahm,Dipl.-Päd. Kare Ahlschwede (Chef vom Dienst), Dr. med. Marlies Weier, Ines Behlert, Nina Dalitz, Miriam Goss, Thomas Brockfeld,Dr. med. Dipl.-Psych. Bringfried Müller

Layout & Grafik: Kristina Junghans

Berichte: MEDI-LEARN Redaktion, Dr. Annette Tuffs, Tanja Schmidhofer, Blandina Mangelkramer, Rechtsanwalt Patrick Weidinger (Deutsche Ärzteversicherung), Petra Schultze

Druck: Druckerei + Verlag Wenzel, Am Krekel 47, 35039 Marburg/Lahn, Telefon 0 64 21/17 32 60, Fax 0 64 21/17 32 69

Anzeigenbetreuung: Christian Weier, Dorfstraße 57, 24107 Ottendorf bei KielTelefon 04 31/780 25-0, Fax 04 31/780 25-262E-Mail: [email protected]. – Es gilt die Anzeigenpreisliste 02/2005.Bildnachweis: www.photocase.com, www.istockphoto.com, www.sxc.hu,, Dani Machlis/BGU, www.pixelquelle.de, Artikelautoren, www.flickr.com, Thomas Stoffels, baek.deErscheinungsort: MarburgDie MEDI-LEARN Zeitung erscheint viermal pro Jahr und wird als Beilage der Zeitschrift Via medici aus dem Georg Thieme Verlag, Stuttgart, zugelegt. Der Bezug ist für Abonnenten der Via medici in deren Abonnement bereits enthalten. Der Einzelpreis beträgt 1,90 €. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos etc. kann der Verlag keine Gewähr übernehmen. Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit vorheriger schriftlicher Zu stimmung. Der Verlag kann für Preisangaben keine Garantie übernehmen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bei allen Gewinnspielen und Aktionen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Anregungen und Redaktionskontakt per E-Mail unter [email protected].

Verlosung: Bei allen Verlosungen in dieser Ausgabe ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Der Einsendeschluss ist am 31. Juli 2013. Die Gewinner werden regelmäßig im Internet unter www.medi-learn.de/gewinner bekannt gegeben.

Dein Artikel bei MEDI-LEARN? Wir freuen uns über die Zusendung von Erfahrungs-berichten und anderen Artikeln und belohnen die Autoren mit Fachbüchern. Alle weiteren Infos findest du unter www.medi-learn.de/artikel.

Blick in die Foren

Erste Bilanz der vorklinischen SemesterDer Beginn des Studiums ist eine aufregende Phase. Angehende Me-diziner sind oft besorgt, ob sie den Anforderungen des Studiums ge-wachsen sind. Im MEDI-LEARN Forum ziehen Studenten eine erste Vorklinik-Bilanz. Ist es schlimmer als erwartet oder vielleicht sogar entspannter? Wie viel Freizeit bleibt am Ende des Tages übrig und wie hoch ist die Lernbelastung? Haben sich die Erwartungen an das Studi-um erfüllt? Bewerber um einen Stu-dienplatz erhalten im Forum einen Einblick in das Studentenleben: www.medi-learn.de/MF80410

These boots are made for walking …Doch die Arbeitsschuhe eines Me-dizinstudenten in der Klinik müssen noch andere Aufgaben erfüllen: Sie sollen bequem sein, auch nach lan-gen Märschen durch die Klinikflure. Schweißfüße dürfen keine Chance haben – schließlich sollen die Pati-enten nicht schon kollabieren, bevor du ihnen Blut abnimmst. Und den Chefarzt sollten sie wegen auffäl-liger Musterung oder Form auch nicht erzürnen. Tipps für die pas-sende Fußbekleidung findest du hier: www.medi-learn.de/MF36052

Erfahrungen in der FamulaturFamulaturen sind für die mei-sten Studenten eine willkommene Möglichkeit, endlich einmal den Schreibtisch zu verlassen und ei-nen ersten Eindruck von ihrem zu-künftigen Beruf zu erhalten. Vorher hast du die Qual der Wahl: Welche Fachrichtung soll es sein? Wie finde ich die passende Stelle? Wo lerne ich am meisten? Welche Kli-nik empfehlen andere Famulanten? Und lohnt sich der Gang ins Aus-land? Das persönliche Resümee anderer Medizinstudenten kannst du hier nachlesen: www.medi-learn.de/MF5489

Ein besonderer PatientAls Zahnmediziner lernst du bereits im Studium die unterschiedlichsten Patiententypen kennen. Sei es der Desinteressierte, der stoisch eine stundenlange Behandlung über sich ergehen lässt oder der aufgeklärte Typ, der jeden Schritt kritisch hinter-fragt und den Behandler mit Fachfra-gen löchert. Doch die richtige Arzt-Patienten-Kommunikation wird in der zahnärztlichen Ausbildung meist vernachlässigt. In unserem Zahnme-dizin-Forum berichtet „zahnfeeglas“ von ihren Erfahrungen mit einem ganz besonderen Patienten: www.medi-learn.de/MF81227

Höflichkeit versus InfektionsgefahrForen-User ][truba[] wurde es als unverzeihlicher Fauxpas vorgewor-fen: das Händeschütteln mit dem Patienten. Zu groß sei die Infek-tionsgefahr, tadelte der Oberarzt. Schließlich können von der Hand des Patienten Krankheitskeime in den eigenen Körper gelangen. Ist der Verzicht auf das Händeschüt-teln eine berechtigte Vorsichtsmaß-nahme oder Zeugnis von Unhöflich-keit? Diskutiere im Forum mit:www.medi-learn.de/MF81245

Stundenlanges Zuhören ist nicht jedermanns Sache Der Lerneffekt traditioneller Uni-Vorlesungen hält sich oft in Grenzen

MEDI-LEARN Redaktion

Zu jedem Studium gehören Vorle-sungen. Die Medizin macht da keine

Ausnahme. In (fast) jedem Fach gibt es eine entsprechende Vorlesung. Allerdings ist es nicht jedermanns Sache, einem Vor-tragenden eineinhalb Stunden zuzuhö-ren. Doch selbst wer damit kein Problem hat, sieht sich mit Schwierigkeiten kon-frontiert: übervolle und unübersichtliche Folien, einschläfernder Tonfall, Gedan-kensprünge, die außer dem Vortragenden niemand versteht ... Vorlesungen können recht anstrengend sein und ein Lerneffekt ist nicht immer gegeben.

Wenn du beim Zuhören die Fakten auf-nimmst und dich freust, dass dir später beim Lernen alles bekannt vorkommt und schon „sitzt“, dann bist du in einer Vorle-sung sicherlich richtig. Wenn du nach der Vorlesung genau so schlau bist wie vorher und dich nicht daran erinnern kannst, wo-rum es ging, bist du vielleicht kein Vorle-sungstyp. Denn nicht jeder profitiert vom vorgetragenen Stoff, manch einer lernt besser gleich für sich in der Bibliothek.

MEDI-LEARN wollte von euch wis-sen, wie es sich bei euch mit Vorle-sungen verhält und startete deshalb eine Umfrage. Forennutzer antworteten auf die Frage, ob sie regelmäßig zu Vorle-sungen gehen oder diese eher meiden und diskutierten anschließend ihre Er-fahrungen, besonders mit der Qualität der Veranstaltungen. Grundsätzlich hal-ten sich beide Parteien die Waage, die der Vorlesungsbesucher und die der Vor-lesungsverweigerer.

Die meisten Forennutzer nennen sachliche GrünDe

Von einer eher kleinen Gruppe einmal abgesehen, die ihren Vorlesungsbesuch rein terminlich begründet – also im Prin-zip alle Vorlesungen besucht, außer sol-che am Freitag Nachmittag und Montag Morgen sowie diejenigen, die in die Mit-tagszeit fallen – nennen die meisten Fo-rennutzer sachliche Gründe dafür oder dagegen.

Als entscheidendes Kriterium wird die Qualität der Vorlesung genannt. Ein Professor kann auf seinem Gebiet ab-solute Spitzenklasse sein, ist aber nicht in der Lage, dieses Wissen auch an Stu-denten zu vermitteln. Nutzer berich-ten, dass sie sich jedes Semester einige Vorlesungen anschauen um herauszu-finden, ob der Besuch sich lohnt. Ist die Vorlesung spannend, besuchen sie sie regelmäßig. Ansonsten setzen sie sich in der Zeit lieber selber mit dem Stoff auseinander. Zudem besuchen sie Vor-

lesungen dann wieder, wenn der Profes-sor wechselt. Wenn der neue es besser macht als der alte, nehmen diese Stu-denten auch wieder regelmäßig teil. An einigen Unis ist der Begriff „Vorle-sung“ scheinbar sehr wörtlich zu neh-men: Diskussionsteilnehmer berichten, dass ihre Professoren aus Lehrbüchern vorgelesen haben. Mehr nicht.

Wenn Vorlesungen spannend gestaltet sind, bringen sie einen Nutzen und die Studenten gehen gerne hin. Wird dage-gen nur vorgelesen oder der Stoff nicht hilfreich vermittelt, bleiben die Studenten fern. Ein schlechtes Gewissen musst du also nicht haben, wenn du dich nicht auf-raffen kannst, weil die Vorlesung in dei-nen Augen nichts bringt. Viele deiner Kommilitonen tun es dir gleich und er-arbeiten sich den Stoff selbständig. Am Ende fragt keiner, woher du dein Wissen hast. Also nimm dir die Freiheit, es auf die für dich passende Weise zu erwerben.

Akupunktur bei chronischen Schmerzen wirksamer als PlaceboDaten aus 29 Studien mit insgesamt fast 18.000 Patienten wurden ausgewertet

von Tanja Schmidhofer, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

Eine große internationale Untersu-chung zeigt, dass Akupunktur bei

chronischen Rücken-, Schulter-, Knie-gelenks- und Kopfschmerzen nicht nur wirksamer als eine Routinebehandlung ist, sondern auch besser hilft als eine so genannte Scheinakupunktur. Einer der Autoren der Untersuchung ist Professor Klaus Linde vom Institut für Allgemein-medizin am Klinikum rechts der Isar der TU München.

Für die so genannte „individual pati-ent data“ Meta-Analyse unter der Feder-führung von Andrew Vickers vom Me-morial Sloan Kettering Cancer Centre in New York wurden die individuellen Daten von 17.922 Patienten aus insge-samt 29 Studien in einer großen Daten-bank zusammengeführt. Dies lässt be-sonders genaue statistische Analysen zu. Berücksichtigt wurden ausschließ-

lich Studien, in denen die Patienten in angemessener Weise strikt zufällig einer Akupunktur- oder einer oder zwei Kon-trollgruppen zugeteilt worden waren. In einem Teil der Studien wurde Akupunk-tur mit Scheinakupunktur – meist eine oberflächliche Nadelung außerhalb be-kannter Akupunkturpunkte –, in ande-ren Studien mit einer Gruppe, die keine Akupunktur erhielt, verglichen. Manche Studien verglichen alle drei Optionen miteinander. Bei allen vier untersuchten Indikationen schnitt die Akupunktur sta-tistisch signifikant besser ab als die Kon-trollgruppen.

Laut Klaus Linde vom Klinikum rechts der Isar sind die Ergebnisse für die Diskussion zur Wirksamkeit der Akupunktur von erheblicher Bedeu-tung: „Bisherige Untersuchungen haben wiederholt gezeigt, dass die Gesamtef-

Das SEIRIN®-Akupunktur-SpecialDieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Akupunktur, den wir dir in Kooperation mit 3B Scientific und SEIRIN in der MLZ ausführlich vorstellen. Weitere Inhalte findest du online unter www.medi-learn.de/akupunktur

fekte einer Akupunkturbehandlung kli-nisch relevant sind; ob die richtige Wahl der Punkte eine Rolle spielt, war jedoch bisher umstritten. Unsere Analyse zeigt nun, dass die Punktwahl ebenfalls eine Rolle spielt. Die Unterschiede im Ver-gleich zur Scheinakupunktur sind zwar klein, aber sehr konsistent, das heißt die Studienergebnisse passen gut zu-sammen.“

Linde weist darauf hin, dass die vor-handenen Daten dafür sprechen, dass eine Scheinakupunkturbehandlung zu-mindest in der Schmerztherapie häu-fig mit erheblichen Effekten einherzu-gehen scheint und somit entweder gar nicht als Placebo oder als besonders po-tentes Placebo zu interpretieren ist. Die zwar signifikanten, aber doch kleinen Ef-fekte der Akupunktur über die Schein-akupunktur hinaus werfen die Frage auf,

ob in der Theorie der Akupunktur die Re-levanz der genauen Punktwahl überbe-tont wird. Linde ergänzt: „In der Praxis stellt sich für einen Akupunkteur aller-dings die Frage nicht, ob er nun an den richtigen oder an falschen Punkten be-handeln soll.“

Das vom National Center for Com-plementary and Alternative Medicine in den USA geförderte Projekt wird wei-tergeführt, sodass auch Patientendaten neuerer Studien berücksichtigt und die Ergebnisse überprüft und aktualisiert werden können.

Page 10: MEDI-LEARN Zeitung 02/2013

10Seite Mai/Juni 2013Recht & Geld

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Unter www.medi-learn.de/gw121 fi ndest du einen kurzen Fragebogen mit drei Fragen zu dieser Ausgabe. Wir würden uns freuen, wenn du uns deine Meinung mitteilst. Mitmachen lohnt sich: Unter allen Teilnehmern verlosen wir Fachbücher im Wert von 300 Euro. Einfach Fragebogen ausfüllen und schon bist du dabei!

Deine Meinung ist uns wichtig!

Kurz notiert

Personalmangel in GesundheitsämternIn den bundesweit rund 400 Gesund-heitsämtern sind mehr als 200 Fach-arztstellen länger als sechs Monate un-besetzt. Dies ergab eine Umfrage des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheits-dienstes (BVÖGD) in Zusammenar-beit mit dem Marburger Bund, an der sich Mediziner aus 186 Gesundheits-ämtern beteiligten. Als Hauptursache für den Ärztemangel in den Gesund-heitsämtern ist ihren Angaben zufolge die niedrigere Bezahlung der Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst ge-genüber ihren Kollegen in den Kran-kenhäusern zu nennen.

Initiative für soziales Engagement geehrtDie studentische Initiative „Future Doctors Network“ an der Uni Wit-ten/Herdecke hat doppelten Grund zur Freude: Das Projekt wurde mit dem Preis für besonderes soziales Engagement des Deutschen Stu-dentenwerks ausgezeichnet. Zudem ist die Förderung durch die Walter-Gastreich-Stiftung gesichert, die bis 2014 sechs weitere Seminare in Al-banien und das Sommerprojekt 2013 fi nanzieren wird. Ziel der Initiative ist es, das Medizinstudium an der Universität Tirana nachhaltig zu er-gänzen und praktische Inhalte in das Studiensystem zu integrieren.

„Pharma zeutische Medizin“ studierenPraxisnah und international will der Studiengang „Pharmazeutische Me-dizin“ an der Universität Duisburg-Essen sein. Bereits 200 Absolventen haben die fächerübergreifende Aus-bildung durchlaufen. Zwei Jahre dau-ert das berufsbegleitende englisch-sprachige Angebot. Es richtet sich an Mediziner, Pharmazeuten, Biologen und andere Naturwissenschaftler, die mindestens ein Jahr Berufspraxis ha-ben. Vermittelt wird Wissen zu allen Bereichen der Arzneimittelentwick-lung, außerdem zu BWL und Mar-keting. Weitere Informationen unter www.pme-institute.com

TMS für Zahnisin ErlangenWer an der Friedrich-Alexander-Uni-versität Erlangen-Nürnberg ab dem Wintersemester 2013/14 ein Studium im Fach Zahnmedizin im ersten Fach-semester aufnehmen möchte, kann seine Chancen auf einen Studienplatz künftig über den „Medizinertest“ ver-größern. Bisher war dies nur für ange-hende Humanmediziner möglich. Das Ergebnis des „Tests für Medizinische Studiengänge“ (TMS), wie er offi ziell heißt, wird auf die Abiturnote ange-rechnet und kann dir einen Notenbo-nus von bis zu 0,8 verschaffen.

sie das nicht, kann die Konsequenz nur sein um Anleitung und Hilfe zu bitten oder den Auftrag mit Begründung abzulehnen. Sonst wird im Schadenfall ein Vorgesetzter mit Si-cherheit vorwurfsvoll fragen: „Warum ha-ben Sie mir denn nichts gesagt?“

Fazit: Eine Haftung aus Übernahme-verschulden kann man vermeiden, in-dem man mit eigenen Potenzialen selbst-bewusst und verantwortungsvoll umgeht. Aufgaben, die man nicht verstanden hat, sind zu hinterfragen. Für Aufgaben, die man sich nicht zutraut, ist Hilfe zu erbit-ten. In der Regel erhält man diese auch, zumal der Gebetene sonst selbst in die

Ganze Heerscharen von Trainern ver-dienen ihre Brötchen damit, Men-

schen das „Nein-Sagen“ beizubringen. Denn vielen fällt es schwer, Bitten abzu-lehnen. Wer hat auf einen Wunsch nicht schon einmal etwas getan, das man doch eigentlich hätte ablehnen wollen. Und wer hat im Nachhinein nicht schon einmal fest-gestellt, dass dies ein Fehler war.

Im privaten Bereich wird ein sol-ches Verhalten oft damit begründet, an-dere nicht verletzen zu wollen. Im Beruf spielt zusätzlich die Sorge um den Erhalt des Ausbildungs- oder Arbeitsplatzes eine Rolle. Analysiert man solche Situa-tionen, stellen sich hehre Motive oft als vorgeschoben heraus. Stattdessen geht es um ein schwaches Ego, fehlende Kon-fl iktbereitschaft und – gerade im beruf-lichen Bereich – auch um mangelndes Verantwortungsgefühl. Und dies kann dann durchaus zu einer persönlichen Haf-tung für Schadenersatzansprüche führen.

So geschehen im Falle des jungen As-sistenzarztes Dr. B., der von seinem Chef den Auftrag erhielt, am nächsten Morgen eine Lymphknotenextirpation im Schul-ter-Nacken-Bereich durchzuführen. Dr. B. operierte auftragsgemäß, leider mit dem Ergebnis einer vermeidbaren Acces-soriusparese und folgender Berufsunfä-higkeit des Patienten. Im anschließenden Schadenersatzverfahren versuchte Dr. B. sich damit zu entschuldigen, dass er auf-grund seines Ausbildungstandes für den Eingriff nicht qualifi ziert gewesen sei; er habe aber nicht gewagt dem äußerst do-minanten Vorgesetzten zu widersprechen. Diese Entschuldigung half natürlich nicht. Dr. B. hätte seine Bedenken offenlegen und bei fehlender Unterstützung den Ein-griff ablehnen müssen. Er hat eine Aufgabe in dem Wissen übernommen, diese nicht zu beherrschen, und haftet aus sogenann-tem „Übernahmeverschulden“ (neben sei-nem Vorgesetzten und neben der Klinik).

Deshalb sollte man vor jeder Übernahme eines Auftrags hinterfragen, ob die eigene Qualifi kation zur Erledigung ausreicht. Tut

Selbstbewusst mit den eigenen Potenzialen umgehen Wie man eine Haftung aus Übernahmeverschulden vermeidetvon Rechtsanwalt Patrick Weidinger, Deutsche Ärzteversicherung

Haftung geraten kann. Erhält man aus-nahmsweise keine Unterstützung, ist die Übernahme der Aufgabe abzulehnen.

Gerät man als Medizinstudentin oder Medizinstudent aber doch einmal in die Haftung, ist wichtig, dass die fi nanziellen Folgen von jemandem übernommen wer-den. Dies kann durch eine Betriebshaft-pfl ichtversicherung des Krankenhauses ge-schehen oder auch durch eine persönliche Berufshaftpfl ichtversicherung. Letztere ist empfehlenswert, wenn kein Versiche-rungsschutz über eine Betriebshaftpfl icht-versicherung des Krankenhauses oder der Universität besteht, wenn ein Wechsel der

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Prüfungen können gerichtliches Nachspiel haben Vor allem Beurteilungsfehler lassen sich jedoch nur schwer beweisen

Nahezu jeder hatte so im Laufe sei-ner Aus- und Weiterbildung schon

einmal das subjektive Gefühl, unzutref-fend benotet worden zu sein. Doch wann ist das subjektive Gefühl der Ungerech-tigkeit auch justiziabel? Die Schwie-rigkeit, rechtlich gegen eine mündliche oder schriftliche Prüfung vorzugehen, besteht darin, dass Prüfungen zum Teil nur eingeschränkt vom Gericht über-prüfbar sind.

Zu unterscheiden sind zunächst Verfah-rensfehler von Beurteilungsfehlern. Ver-fahrensfehler müssen grundsätzlich vom Gericht beachtet werden. Dies sind Feh-ler, die zum einen die äußeren Umstände der Prüfung betreffen, wie zum Beispiel Baulärm; aber auch unzulässige Prü-fungsstoffe oder eine falsche Besetzung der Prüfungskommission sind als Verfah-rensfehler zu bewerten. Den Prüfl ing trifft hinsichtlich äußerlich wahrnehmbarer

Fehler, wie etwa den oben genannten Baulärm, eine sogenannte Rügeobliegen-heit, das heißt, er muss auf diesen Um-stand während der Prüfung aufmerksam machen, um sich später auf diesen Feh-ler rechtlich berufen zu können. Jedoch reicht es aus, wenn ein einzelner Prüfl ing bereits auf den Umstand aufmerksam ge-macht hat.

im Besten Fall WirD Die PrüFunG WieDerholt

Weiterhin muss eine Kausalität gege-ben sein, das heißt, dass es zumindest denkbar sein muss, dass der Verfahrens-mangel sich negativ auf das Prüfungser-gebnis ausgewirkt hat. Sofern der Prüf-ling sich auf einen Verfahrensfehler beruft, sollte ihm aber bewusst sein, dass die Feststellung eines Verfahrensfehlers nicht zu einer Notenanhebung durch das

Gericht führt, sondern die Prüfung wie-derholt wird.

Von den Verfahrensmängeln zu unter-scheiden sind die Bewertungsfehler, wie etwa der Verstoß gegen allgemein aner-kannte Bewertungsgrundsätze, die Ge-wichtung des Schwierigkeitsgrads bei einzelnen Prüfungsaufgaben und die Be-urteilung der Stärken und Schwächen ei-ner Bearbeitung.

Die eigentliche Schwierigkeit bei Prüfungsanfechtungen besteht im ge-richtlich nicht voll überprüfbaren Beur-teilungsspielraum des Prüfers. Begrün-det wird dies mit der der gerichtlichen Kontrolle entzogenen persönlichen Er-fahrung des Prüfers, die von Einschät-zungen und Erfahrungen, die er im Laufe seiner Prüfungspraxis erwor-ben hat, geprägt ist. Auch ist die kon-krete Prüfungssituation vor Gericht nur schwer wiederholbar.

Sofern Sie zu dem Entschluss kommen, gegen Ihre Prüfung vorgehen zu wollen, müssen Sie zunächst binnen eines Monats Widerspruch bei der jeweiligen Prüfungs-behörde einlegen (bei der Facharztprüfung wäre dies die zuständige Landesärztekam-mer). Diesen Widerspruch sollten Sie be-gründen, müssen dies aber nicht. Der Prüfer wird dann vom Prüfungsamt aufge-

fordert, Stellung zu nehmen, und kann zu ei-ner positiveren Bewertung kommen. Ande-renfalls überprüft die Prüfungsbehörde auf Grundlage der Stellungnahme des Prüfers und der Einwände des Prüfl ings die Recht-mäßigkeit der Prüfungsentscheidung. Diese kann den Widerspruch je nach Ergebnis der Prüfung positiv oder negativ beschei-den. Sofern eine negative Entscheidung er-geht, hat der Prüfl ing dann die Möglichkeit, Klage beim Verwaltungsgericht zu erheben.

Fazit: Insbesondere bei mündlichen Prüfungen ist die Prüfungsanfechtung schwierig. Bessere Chancen bestehen bei schriftlichen Prüfungen, die weniger stark von subjektiven Elementen geprägt und damit einer objektiveren Kontrolle zugänglich sind.

Dieser Artikel erschien ursprünglich im „Hartmannbund Magazin“. Nachdruck mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.

Universität oder des Lehrkrankenhauses zu einem Wegfall einer solchen Betriebs-haftpfl icht führt, wenn ein Strafverfahren eingeleitet wurde und wenn im Schaden-fall die Sachbearbeitung durch auf Arzt-haftungsrecht spezialisierte Juristen des Versicherers erfolgen soll.

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ambulanten und stationären Tätigkeiten (einschließlich Bereitschafts- oder Notdienste),

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durch Landesverbände des Marburger Bundes bei Mitgliedschaft, bei welcher man natürlich auch von den vielen Ver-bandsleistungen profitiert.

Page 11: MEDI-LEARN Zeitung 02/2013

Mai/Juni 2013 11SeiteRaten & Gewinnen

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AB

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Bild A: zweiter Buchstabe =

Bild B: dritt er Buchstabe =

Bild C: dritt er Buchstabe =

Bild D: vierter Buchstabe =

Bild E: achter Buchstabe = erster und zweiter Buchstabe =

1

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4

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1 3 4 5 6 7L

2U L

Lösungswort

Wir verlosen:fünf Human Project Poster im Format A0 undzehn Human Project Poster im Format A2

E

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12Seite Mai/Juni 2013Tipps & Infos

Die ExtraportionDiese Artikel findest du unter ande-rem im Online-Teil unserer Zeitung:

Nachschlag

Online geht's weiterWie immer gibt es auch zu dieser Aus-gabe der MEDI-LEARN Zeitung wieder eine Extraportion für besonders MLZ-Hungrige: Unser Digitaler Nachschlag präsentiert dir weitere spannende Artikel und die Fortsetzung eines Beitrags aus der gedruckten Version. All das fi ndest du im Digitalen Nachschlag. Er steht kostenlos als PDF im Internet zur Verfügung. Ein-fach die folgende Seite aufrufen:

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Schätze in neuem GlanzDie Pathologische Sammlung an der Fried-rich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürn-berg (FAU) beherbergt eine große Anzahl an Medizinischen Schätzen. Diese werde jetzt mit Hilfe von Studierenden restauriert.

Dies dient dazu, den Studenten den Be-zug zum eigentlichen Lerngegenstand – dem menschlichen Organismus – wieder näher zu bringen, da sie sich aufgrund von zunehmender Digitaisierung der Materi-alien in Vorlesungen und Kursen mehr und mehr davon entfernt haben.

Die Studenten lernen nicht nur Krank-heitsbilder kennen, sondern erfahren auch, wie Präparate durch kontinuierliche Pflege erhalten werden.

Forschung und AuslandDu befindest dich noch in der Vorkli-nik, interessierst dich aber bereits für die Forschung und würdest gerne ins Ausland? Der bvmd bietet dir diese Mög-lichkeit. Wie das Angebot des Famulan-tenaustausches für die Kliniker, so gibt es eine Möglichkeit für Studenten, die sich noch vor dem „Physikum“ befinden. Sie können an einem Forschungspro-jekt teilnehmen, in dessen Rahmen die Studenten zwischen den Ländern „aus-getauscht“ werden. Mehr über dieses Thema im „Nachschlag“.

Studium

Austausch

man bedenkt, dass der Anteil der Täto-wierten immer weiter zunimmt. Waren 2003 noch 22,4 Prozent der Männer und 13,7 Prozent der Frauen zwischen 25 und 34 Jahren mit einem Tattoo geschmückt, so waren es 2009 bereits 26 bzw. 25,5 Pro-zent. Hinter diesen Zahlen stecken auch Medizinstudierende und Ärzte.

Die Stellen sind zahlreich, an denen eine Tätowierung am Körper platziert werden kann. Am beliebtesten sind die Arme und der Rücken. Um Probleme am Arbeits-platz zu vermeiden, bietet es sich an, ei-nen beim Tragen von Arbeitskleidung nicht sichtbaren Bereich zu wählen. Denn gerade ältere Patienten oder Vorgesetzte könnten Einwände haben und dem Kör-perschmuck weniger Akzeptanz entgegen bringen. Möglicherweise gibt es die Sorge, dass Patienten wegbleiben könnten, wenn

Die Zeiten ändern sich. Waren es in früheren Jahren überwiegend Ma-

trosen und Sträfl inge, die tätowiert wa-ren, so erfreut sich diese Form des Kör-perschmucks spätestens seit den 1990er Jahren zunehmender Beliebtheit in allen Bevölkerungsschichten. Damit hat sich zudem die Akzeptanz vergrößert, zumal viele Prominente in den Medien mit ih-ren Tattoos abgebildet wurden. Doch trotzdem stellt sich für einige Berufs-gruppen die Frage, ob eine Tätowierung am Arbeitsplatz wirklich unproblema-tisch ist. Zu diesen Berufsgruppen gehö-ren (Zahn-)Ärzte.

Prinzipiell ist das Tragen von Tattoos für Angehörige medizinischer Berufsgruppen nicht verboten. Bei Krankenschwestern und -pfl egern sieht man sie sogar recht häufi g. Nicht weiter verwunderlich, wenn

„Tattoos“ sind nicht immer gern gesehenGerade ältere Patienten oder Vorgesetzte könnten Einwände gegen modischen Körperschmuck haben

von Ines Behlert (MEDI-LEARN Redaktion)

willst deine Sprachkenntnisse verbessern? Viele Studenten melden sich zu diesem Zeitpunkt für einen Sprachkurs an. Die meisten Unis haben eine große Auswahl und bieten zudem die Möglichkeit, Nach-weise über deine Fremdsprachenkennt-nisse auszustellen und Tests abzunehmen.

Auch an Volkshochschulen kannst du eine Sprache erlernen. Die rechtzeitige Anmeldung für einen der Kurse ist wich-tig, denn gerade „exotische“ Sprachen

werden selten und nur in kleinen Gruppen angeboten; die wenigen

Kursplätze sind oft schnell be-legt.

Natürlich kannst du eine Sprache auch autodidak-tisch lernen oder beste-

hende Kenntnisse auffri-schen. Die Möglichkeiten hierfür sind vielfältig.

Die „klassische“ Methode mit einem Lehrbuch oder

Übungsheft setzt Selbst-disziplin und ein gewisses

Sprachgefühl voraus. Eine Alternative ist das Lernen als „Zuhö-rer“ mit Hilfe von

Lern-CDs. Auch im Internet fi ndest du mittlerweile An-

gebote, die das On-line-Lernen einer Sprache er-

möglichen sollen. All diesen Angeboten ist

gemein, dass sie meist nicht für lau zu haben sind. Bei der Planung für deinen Aus-landsaufenthalt solltest du

daher auch mögliche Kosten für einen Sprachkurs einkalkulieren. Doch es gibt eine sehr lehrreiche und

meist auch kostenlose Alternative: das „Tandemlernen“. Wie beim Fahren auf dem gleichnamigen Zweirad ist hier Teamwork gefragt. Beim Tandemlernen bringen sich zwei Personen gegenseitig ihre Muttersprache bei. Die Vorteile lie-gen auf der Hand: Eine Sprache lernst du am effektivsten von einem Muttersprach-ler. In der Lernpartnerschaft motivieren sich die Tandempartner zudem gegensei-tig. In Zeiten von Skype und Co. kannst du theoretisch auch mit einem Sprach-partner lernen, der sich Tausende Kilo-meter von dir entfernt befi ndet – idealer-weise in deinem Zielland.

Die Fremdsprache kann eine Hürde sein, aber überwindbar ist sie allemal. Mit etwas Vorbereitung steht einer erfah-rungsreichen Zeit in einem anderen Land nichts im Wege.

Organisierst du deinen Trip komplett auf eigene Faust und aus eigener Tasche, musst du in den meisten Fällen auch keinen Nachweis über deine Sprachkennt-nisse vorweisen. Es obliegt deiner eigenen Einschätzung, ob du in deinem Zielland (sprachlich) zurechtkommst. Du solltest aber in jedem Fall auf Überraschungen ge-fasst sein. Auch wenn dein Schulenglisch ganz passabel ist, kannst du damit in eini-gen Fällen an sprachliche Grenzen stoßen. Ein sich vor Schmerzen krümmender alter Schotte, der dir im breiten Dialekt sein Leid klagt, ist selbst für Muttersprachler schwer zu verstehen. Ähnliche Situationen können dich überall auf der Welt erwarten.

Neben der Fähigkeit zur alltäglichen Kommunikation wird von dir auch er-wartet, dass du „medizinisch“ mitre-den kannst. Ein paar solcher Grund-begriffe solltest du dir deshalb auch in der Landessprache einprägen.

Das „Abenteuer Ausland“ lockt viele Medizinstudenten. Wenn du ein

Praktikum, eine Famulatur oder ei-nen Teil deines PJ in einem fremden Land ableistet, kannst du einen Ein-blick in eine fremde Kultur gewin-nen, deinen medizinischen Horizont erweitern, neue Freunde kennenler-nen und deine Sprachkenntnisse ver-bessern. Gerade die fremde Spra-che kann aber auch ein Problem sein. Reichen meine Sprach-kenntnisse? Werde ich mich in der Klinik verständlich machen können? Wie lerne ich eine neue Sprache am leichtesten? Dies sind die häufi gsten Fragen, die sich Stu-denten vor einem Auslandsaufent-halt stellen.

Wer in Deutschland sein Abitur macht, hat in der Regel zwei Fremd-sprachen erlernt – die Fähigkeit, diese Sprachen auch anzuwenden, ist jedoch oft sehr unterschiedlich ausgeprägt. Meist sind zwischen Abitur und geplantem Auslandsauf-enthalt auch noch ein paar Jahre ver-gangen, in denen die Vokabeln der Fremdsprache für eine Unmenge medizinischen Wissens im Gedächt-nis Platz machen mussten.

mÖGlichst Viele inFos üBer Das ziellanD sammeln

Dennoch bleibt bei vielen Medizinern der Wunsch nach Auslandserfahrung be-stehen. Du solltest dich informieren, ob an deiner Arbeitsstelle Kenntnisse in der lokalen Sprache von dir verlangt werden und ob du diese gegebenenfalls nachwei-sen musst.

Beantragst du für deinen Auslandsauf-enthalt fi nanzielle Unterstützung, zum Beispiel vom Deutschen Akademischen Austauschdienst, wird in der Regel ein Sprachzeugnis von dir verlangt. Ohne den Nachweis, dass du die Sprache dei-nes Gastlandes in ausreichendem Maße beherrschst, wirst du keinen Euro Unter-stützung erhalten. Für viele Sprachen gibt es standardisierte Tests (z. B. den TOEFL-Test für Englisch), die du ablegen kannst.

Sprachkenntnisse für deinen geplanten AuslandsaufenthaltSchulenglisch reicht für die Verständigung vor Ort oft nicht aus

von Philipp Dahm (MEDI-LEARN Redaktion)

Wenn jedoch die sprachliche Barriere zwischen dir und dem Klinikpersonal sehr hoch ist, wird man dir wahrschein-lich auch keine verantwortungsvollen Tä-tigkeiten übertragen.

„eXotische sPrachen“ WerDen selten anGeBoten

In vielen Ländern kommst du mit der englischen Sprache schon recht weit – zumindest in der Kommunikation mit dem Klinikpersonal. Du solltest dir aber im Klaren darüber sein, dass insbeson-dere in Schwellen- und Entwicklungs-ländern große Teile der Bevölkerung ausschließlich ihre Muttersprache spre-chen und verstehen.

Die Planung deines Auslandsaufent-halts nimmt konkrete Formen an und du

eine Tätowierung als unhygienisch oder gar schmutzig empfunden wird.

Wenn du dir selber sicher bist und weißt, dass der Arbeitgeber keine Probleme damit hat, spricht nichts gegen ein Tattoo in einem sichtbaren Bereich wie beispielsweise den Unterarmen oder dem Nacken. Allerdings solltest du im Zweifel in der Lage sein, mit „dummen Sprüchen“ klarzukommen und darauf sachlich zu reagieren. Trittst du selbstbewusst auf, verfügst über sehr gutes Fachwissen und eine angemessene Arbeits-moral, sollte mit dieser Kombination kaum etwas schiefgehen können.

Letztendlich ist entscheidend, wo du ar-beiten möchtest – in einer Klinik verhält es sich anders als in einer Privatpraxis, auf dem Dorf wird das Thema anders gesehen als in der Großstadt – und wie dein Arbeit-geber gegenüber Tätowierungen und Tä-towierten eingestellt ist. Solltest du bereits tätowiert sein und feststellen, dass poten-zielle Arbeitgeber dies nicht gerne sehen, bleibt dir zur Not immer noch die Mög-lichkeit, einen langärmligen Kittel überzu-ziehen. Der könnte höchstens an warmen Sommertagen Probleme machen.

und bieten zudem die Möglichkeit, Nach-weise über deine Fremdsprachenkennt-nisse auszustellen und Tests abzunehmen.

Auch an Volkshochschulen kannst du eine Sprache erlernen. Die rechtzeitige Anmeldung für einen der Kurse ist wich-tig, denn gerade „exotische“ Sprachen

werden selten und nur in kleinen Gruppen angeboten; die wenigen

Kursplätze sind oft schnell be-legt.

Natürlich kannst du eine Sprache auch autodidak-tisch lernen oder beste-

hende Kenntnisse auffri-schen. Die Möglichkeiten hierfür sind vielfältig.

Die „klassische“ Methode mit einem Lehrbuch oder

Übungsheft setzt Selbst-disziplin und ein gewisses

Sprachgefühl voraus. Eine Alternative ist das Lernen als „Zuhö-rer“ mit Hilfe von

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gemein, dass sie meist nicht für lau zu haben sind. Bei der Planung für deinen Aus-landsaufenthalt solltest du

daher auch mögliche Kosten für einen Sprachkurs einkalkulieren.

Doch es gibt eine sehr lehrreiche und meist auch kostenlose Alternative: das „Tandemlernen“. Wie beim Fahren auf

Organisierst du deinen Trip komplett auf eigene Faust und aus eigener Tasche, musst du in den meisten Fällen auch keinen Nachweis über deine Sprachkennt-

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Wer in Deutschland sein Abitur macht, hat in der Regel zwei Fremd-sprachen erlernt – die Fähigkeit, diese Sprachen auch anzuwenden, ist jedoch oft sehr unterschiedlich ausgeprägt. Meist sind zwischen Abitur und geplantem Auslandsauf-enthalt auch noch ein paar Jahre ver-gangen, in denen die Vokabeln der Fremdsprache für eine Unmenge medizinischen Wissens im Gedächt-nis Platz machen mussten.

mÖGlichst Viele inFos üBer Das ziellanD sammeln

geplanten AuslandsaufenthaltSchulenglisch reicht für die Verständigung vor Ort oft nicht aus

von Philipp Dahm (MEDI-LEARN Redaktion)

Wenn jedoch die sprachliche Barriere zwischen dir und dem Klinikpersonal