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Grundlagen HGB und IAS

Sommersemester 2007

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

Grundlagen nach HGB und IASInhaltsverzeichnis

1. Grundlagen HGB/ IAS 1.1 Gesetzliche Grundlagen auf europäischer Ebene1.2 Gesetzliche Grundlagen auf nationaler Ebene

1.2.1 Überblick 1.2.2 Vorschriften für alle Kaufleute 1.2.3 Ergänzende Vorschriften für Kapitalgesellschaften 1.2.4 Vorschriften für VU nach HGB1.2.5 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) 1.2.6 Die Verordnung über die Rechnungslegung von

Versicherungsunternehmen (RechVersV)1.2.7 Exkurs: § 341a iVm KonTraG und KapAEG1.2.8. Aktuelle Entwicklungen

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

Grundlagen nach HGB und IASInhaltsverzeichnis

1.3 Grundlagen IAS/US-GAAP1.3.1 International Accounting Standards Board (IASB) 1.3.2 Securities and Exchange Commission (SEC) 1.3.3 Financial Accounting Standard Board (FASB)

1.4 Rechnungslegungsgrundsätze1.4.1 Aufbau der IAS-Rechnungslegung1.4.2 Framework1.4.3 Zeitrahmen für die Entwicklung eines IAS für VU1.4.4 Vorgehensweise bei Regelungslücken im IAS

1.5 Rechnungslegungsgrundsätze von HGB und IAS im Vergleich1.6 Ausblick

1.6.1 Grundsätze des DSOP 1.6.2. Fair value und entity specific value1.6.3 Konsequenzen aus der Anwendung des asset-

liability-model

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

Grundlagen nach HGB und IASInhaltsverzeichnis

1.7 Gliederungsvorschriften 1.7.1 Gliederungsvorschriften Bilanz

(Formblatt 1 RechversV) 1.7.2 Gliederung Gewinn- und Verlustrechnung

(Formblätter 2,3,4 RechVersV) 1.7.3 PrinzipVersicherungsgeschäft: brutto, rück, netto

1.8 Vergleich ausgewählter Positionen in HGB und IAS 1.8.1 Grundstruktur der Abschlussposten in der Bilanz 1.8.2 Grundstruktur der Abschlussposten in der GuV1.8.3 Vermögensgegenstände1.8.4 Schulden 1.8.5 Eigenkapital

1.9 Bewertungsvorschriften 1.10 Spezifische Bewertungsvorschriften für VU 1.11 US-amerikanische Rechungslegungsvorschriften für VU

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1. Grundlagen HGB/ IAS

1.1 Gesetzliche Grundlagen auf europäischer Ebene

a. Recht der Europäischen UnionDritte Richtlinie Schadenversicherung vom 18. Juni 1992Dritte Richtlinie Lebensversicherung vom 10. November 1992Richtlinie des Rates über den Jahresabschluss und den konsolidiertenAbschluss von Versicherungsunternehmen vom 19. Dezember 1991

b. TransformationsgesetzVersicherungsbilanzrichtlinie-Gesetz vom 24. Juni 1994

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.2 Gesetzl. Grundlagen auf nationaler Ebene

1.2.1 Überblick

Handelsgesetzbuch (HGB)Aktiengesetz (AktG)Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG)Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen (RechVersV) und eine Reihe anderer Verordnungen

1.2.2 Vorschriften für alle Kaufleute

Vorschriften zur Gliederung, zum Ansatz und zur Bewertung der Bilanzpositionen im Jahresabschluss (§§238-263 HGB)

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.2.3 Ergänzende Vorschriften für Kapitalgesellschaften

ergänzende Vorschriften zur Gliederung, zum Ansatz und zur Bewertung der Bilanzpositionen im Jahresabschluss(§§264-289 HGB)

Vorschriften über zusätzliche InformationenAnhang (§§284,285 HGB) , Lagebericht (§289 HGB)

Vorschriften über den Konzernabschluss(§§290-315 HGB)

Vorschriften über zusätzliche Informationen im Konzernabschluss bei börsennotierten Unternehmen: Kapitalflussrechnung, Segmentberichterstattung (§ 297 I HGB)

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.2.4 Vorschriften für VU nach HGB

§§ 341, 341a: Anwendungsbereich, anzuwendende Vorschriften§ 341b: Bewertung von Vermögensgegenständen§ 341c: Nennwertbilanzierung von Namensschuldverschreibungen,

Hypothekendarlehen und anderen Forderungen(Ausnahme zu § 341b)

§ 341d: Anlagestock der fondsgebundenen Lebensversicherung: spezielleBewertung; Verbot der Anwendung der §§ 341b und 341c

§ 341e-h: Ausführungen zu den versicherungstechnischen Rückstellungen§ 341i-j: Konzernabschluß, Konzernlagebericht§ 341k: Prüfung§ 341l: Offenlegung§ 341m-o Straf- und Bußgeldvorschriften, Zwangsgelder

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.2.5 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG)

Verweisungen auf HGB-Vorschriften

Das Versicherungsaufsichtsgesetz enthält u. a. Bestimmungen, die notwendig sind, um die Geltung der Vorschriften des HGB auch für solcheVersicherungsunternehmen zu statuieren, die keine Kaufleute sind. (§ 55)Für Kleinst-VVaG sieht § 157 a Abs. 3 VAG die Befreiung von der Pflichtzur Anwendung der HGB-Vorschriften vor.

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

Ermächtigungen zum Erlaß von Verordnungen

§ 65 VAG: Erlaß der Deckungsrückstellungsverordnung (DeckRV)Sie gilt für:- Lebensversicherungen- Unfallversicherungen mit Prämienrückgewähr- Versicherungsunternehmen, die Rentenleistungen in der

Unfallversicherung erbringen- Niederlassungen von Versicherungsunternehmen mit Sitz

außerhalb des EWR, jedoch nur für das im Inland betriebeneDirektversicherungsgeschäft durch Mittelspersonen (§ 110 Abs. 1 iVm § 105 VAG)

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

§ 81 c VAG: Erlass der Verordnung über die Mindestbeitragsrückerstattung (ZR QuotenV)

Sie gilt für Lebensversicherungen.

§ 81 d VAG: Erlass der Verordnung zur Ermittlung und Verteilung von Überzinsund Überschuss (ÜbschV)

Sie gilt für Krankenversicherungen, die nach Art derLebensversicherung betrieben werden.

§ 12 c VAG: Erlass der Verordnung über die versicherungs-mathematischenMethoden zur Prämienkalkulation und zur Berechnung derAlterungsrückstellung (KalV)

Diese Vorschriften gelten für Krankenversicherungen, die nach Art der Lebensversicherung betrieben werden.

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.2.6 Die Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen (RechVersV)

Die Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungs-unternehmen (RechVersV vom 8. November 1994) regelt in Ergänzungund Übereinstimmung mit den §§ 341 f HGB die Rechnungslegunggegenüber der Öffentlichkeit.

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.2.7. Bilanzkontrollgesetz

Enforcement der Rechnungslegung für börsennotierteUnternehmen (in- und ausländische Unternehmen, deren Wertpapiere im amtlichen oder geregelten Markt an einer inländischen Börse gehandelt werden) durch eine zusätzliche Überwachungsinstanz

Privatrechtliches Gremium: Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung e.V.

Zweistufiges Verfahren (freiwillig/hoheitliche Durchsetzung)

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.2.7. Bilanzkontrollgesetz

Tätigwerden (§ 342b Abs. 2 S.3 HGB)- Nr. 1: Eigeninitiative bei konkreten Anhaltspunkten, die Prüfstelle

vorliegen- Nr. 2: Verlangen der BaFin, bei konkreten Anhaltspunkten, die BaFin

vorliegen- Nr. 3: ohne Anlass (stichprobenartige Prüfung)Anwendungszeitpunkt (Art. 56 Abs. 1 EGHGB)- Anwendung des BilKoG erstmals auf Abschlüsse des GJ, das am

31.12.2004 oder später endet - Prüfungen durch die Prüfstelle frühestens ab dem 1.7.2005

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1. Stufe 2. Stufe

Prüfstelle BaFin

kooperativer Ansatz

Unternehmenkooperiert

Unternehmen kooperiert nicht

Prüfungsergebnis

fehlerfrei fehlerhaft

Unternehmen isteinverstanden

Unternehmen istnicht einverstanden

Fehlerveröffentlichung

Zweifel an Richtigkeit

staatliche Hoheitsgewalt

Prüfungsergebnis

fehlerhaft fehlerfrei

Fehlerveröffentlichung

1.2.7. Bilanzkontrollgesetz

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.2.8 Verbindung zu IAS / US-GAAP

bis 31. 12. 2004: § 292a HGB (Option, unter bestimmendenVoraussetzungen befreienden Konzernabschluss nach IFRS/US-GAAP zu erstellen)

in 2005: § 315a HGB: Verpflichtung für bestimmtekapitalmarktorientierte Unternehmen, Konzernabschluss nach IFRS zuerstellen

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

Thematische Schwerpunkte

wichtige Punkte

BilanzrechtAbschlussprüfung

IFRS-Pflicht für kapitalmarktorientierte Konzerne IFRS-Wahlrecht für nicht kapitalmarktorientierte KonzerneStreichung § 295 HGBErweiterung Lageberichterstattung, AnhangangabenOffenlegung IFRS-Einzelabschluss

Anwendungs-bereich

Alle rechnungslegungspflichtigen Unternehmen

Bilanzrechtlicher Teil

Anpassung des nationalen Bilanzrechts an vier EG-Akte, Fortentwicklung und Internationalisierung des Bilanzrechts

IAS-VerordnungModernisierungsrichtlinieFair Value RichtlinieSchwellenwertrichtlinie

1.2.9 Bilanzrechtsreformgesetz

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

* Pflicht für US-GAAP Bilanzierer und Schuldtitelemittenten (bis GJ 2006) * KMO: Kapitalmarktorientierung

PflichtPflicht bei KMOKapitalflussrechnung

Wahlrecht*Pflicht bei KMOSegementbericht-erstattung

PflichtPflicht bei KMOEK-Spiegel

PflichtPflichtAnhang

PflichtPflichtGuV

PflichtPflichtBilanz

Nach BilReGVor BilReG

1.2.9 Bilanzrechtsreformgesetz

HGB-Abschluss: wenn nicht § 315a HGB angewandt wirdBestandteile (§ 297 Abs. 1 HGB)Für Geschäftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2004 beginnen

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.2.9. Bilanzrechtsreformgesetz

Große Kapitalgesellschaften iSd § 267 HGB können unabhängig von einer Kapitalmarktorientierung einen „IFRS“-Einzelabschluss begrenzt befreiend offen legen (gem. § 325 Abs. 2a HGB)

HGB Jahresabschlüsse müssen jedoch für Gewinnausschüttungen und steuerliche Zwecke verpflichtend aufgestellt werden

HGB Jahresabschlüsse müssen weiterhin zum Handelsregister eingereicht werden und die Einreichung ist im Bundesanzeiger bekannt zu machen

Anwendbar auf Geschäftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2004 beginnen

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.2.9. Bilanzrechtsreformgesetz

Anzuwendende Rechnungslegungsnormen

• Für Geschäftsjahre, die nach dem 31.12.2004 beginnen:

• 1. Stufe: Konzernaufstellungspflicht richtet sich nach §§ 290-293 HGB

• 2. Stufe*: Anzuwendende Regelungsnormen

kapitalmarktorientierte MU* § 315a I HGB: Pflicht „IFRS“Zulassung WP beantragt § 315a II HGB: Pflicht „IFRS“übrige MU § 315a III HGB: Wahlrecht „IFRS

Rest HGB

* keine Pflicht, wenn nur TU kapitalmarktorientiert** Für US-GAAP Bilanzierer und Schuldtitelemittenten wurde der zeitliche

Anwendungsbereich des § 292a HGB ausgedehnt

Prüf

ungs

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Aktuelle nationale GesetzgebungBilanzrechtsreformgesetz (4/7)

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.2.9. Bilanzrechtsreformgesetz

Übergangsvorschriften zu § 292a HGB

Sachliche Ausweitung des Anwendungsbereichs auf alle Mutterunternehmen; für Geschäftsjahre, die vor dem 1.1.2005 beginnen

Grds. Aufhebung für Geschäftsjahre, die nach dem 31.12.2004 beginnen

Zeitliche Ausweitung des Anwendungsbereichs für US GAAP Bilanziererund Schuldtitelemittenten; noch für Geschäftsjahre, die vor dem 1.1.2007 beginnen, anwendbar

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.2.9. Bilanzrechtsreformgesetz

Verpflichtender Umfang eines „IFRS“-Konzernabschlusses (IAS 1.8)BilanzGewinn- und VerlustrechnungAufstellung über Veränderungen des EigenkapitalsKapitalflussrechnungAnhang

Für kapitalmarktorientierte Unternehmen- Ergänzung des Anhangs um eine Segmentberichterstattung (IAS

14.3)- Ergänzung der GuV um Angabe von earnings per share (IAS 33.66)

LageberichtAufzustellen nach § 315a iVm. § 315 HGBBezug nehmend auf den IFRS Konzernabschluss

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.2.9. Bilanzrechtsreformgesetz

Begriff IFRS i.S.d § 315a HGB

Internationale Rechnungslegung i.S.d. des HGB („IFRS“) sind nur Vorschriften, die von der EU „endorsed“ sind

Bislang sind alle zum 31.12.2005 gültigen IAS/IFRS einschließlich Interpretationen von der EU übernommen worden, mit folgenden Ausnahmen:

- Full fair value-option des IAS 39 idF. des IASB darf nicht auf liabilitiesangewendet werden

- Verbot der Einbeziehung von Sichteinlagen bei Banken (core deposit) in Sicherungsgeschäfte des IAS 33.AG118b idF. des IASB wurde nicht übernommen

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.3 Grundlagen IAS/US-GAAP

1.3.1 International Accounting Standards Board (IASB)

gegründet am 29. Juni 1973 in Londonprivatrechtliche Organisationab 2000 Neuorganisation als unabhängige Stiftungnennt sich dann IASB (vorher IASC = Intn., Accounting St. Committee)die zukünftig herausgegebenen Standards heißen IFRS (International Financial Reporting Standards)

Ziele des IASBFormulierung und Veröffentlichung von Rechnungslegungsgrundsätzen = IAS bzw. IFRSFörderung der weltweiten Akzeptanz und Einhaltung der IAS/ IFRSVerbesserung und Vereinheitlichung der Rechnungslegungsnormen

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.3.2 Securities and Exchange Commission (SEC)

gegründet 1934

Amerikanisches Wertpapieraufsichtsamt: hat die bundesgesetzlichen Regelungen des US-Kapitalmarktrechts auszulegen und durchzusetzen.

Besitzt exekutive, legislative und judikative Aufgaben

Kompetenz zur Erstellung von Rechnungslegungsnormen für börsennotierte Unternehmen: seit 1973 an das FASB delegiert

Aufbau: unabhängige Bundesbehörde, die dem Kongress unterstellt ist Mitgliedsorganisationen aus 101 Ländern

Verlautbarungen:

- Regulation S-X

- Regulation S-K

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.3.3 Financial Accounting Standard Board (FASB)

gegründet 1972

Aufgabe: Herausgabe von Rechnungslegungsstandards für private US-amerikanische Unternehmen

Aufbau: Sieben hauptberufliche Mitarbeiter mit fachlicher Qualifikation im Bereich der Rechnungslegung, die jeweils für fünf Jahre bestellt werden

Standard-Setting-Prozeß: Herausgabe von meist kasuistischen Rechnungslegungsnormen des FASB ist durch eine standardisierte Vorgehensweise gekennzeichnet

Verlautbarungen:

Statements of Financial Accounting Standards (SFAS)detaillierte Rechnungslegungsgrundsätze

Statements of Financial Accounting Concepts (SFAC)allgemeine Rechnungslegungsgrundsätze

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.4 Rechnungslegungsgrundsätze

1.4.1 Aufbau der IAS-Rechnungslegung

Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements

- quasi “theoretischer Unterbau” der gesamten Rechnungslegung- konzeptionelle Grundlage für die Entwicklung neuer Standards- gegenüber Standard untergeordnete Rolle

Standards Normierung von Einzelfragen zur Rechnungslegung 41 International Accounting Standards (Stand 2005) und 5 IFRS – Standards (Stand 2005)

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.4.2 Framework

... befasst sich mit grundsätzlichen Fragen der Rechnungslegung

Zielsetzung und Elemente der Rechnungslegung

Grundprinzipien der Rechnungslegung

Definition, Ansatz und Bewertung von assets und liabilities sowievon Erträgen und Aufwendungen

Kapitalerhaltungskonzepte

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.4.3 Zeitrahmen für die Entwicklung eines IAS für VU

1997: Initiierung des Projekts „Insurance Contracts“ durch IASC

1999: Issues Paper

2001: DSOP („Draft Statements of Principles“)

2002: Aufteilung des Projekts in zwei Phasen:

- Phase 1: tritt ab 2005 in Kraft

- Phase 2: ab ca. 2009

2003: ED 5 (Exposure Draft 5 zu „Insurance Contracts“ Phase 1)

31. März 2004: IFRS 4

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.4.4 IFRS 4

grundsätzlich Weiterführung der bisherigen Bilanzierungsregeln für die VersicherungstechnikHGB im EinzelabschlussHGB/US-GAAP im Konzernabschluss

Erlaubte Beibehaltung von:Bewertung der versicherungstechnischen Rückstellungen ohne Berücksichtigung eines DiskontierungseffektsExtrem vorsichtige Bewertung von versicherungstechnischen Rückstellungen Verwendung uneinheitlicher Bewertungsmethoden für Tochtergesellschaften

Übergang auf derartige Rechnungslegungspraxis verboten

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.4.5 Vorgehensweise bei Regelungslücken im IAS

bei der Urteilsfindung zu berücksichtigende Quellen (IAS 1.22):

Vorschriften und Erläuterungen in mit gleichen oder ähnlichen Themen befassten IASDefinitionen, Ansatz und Bewertungsvorschriften zu assets, liabilities, income und expenses im FrameworkVeröffentlichung von anderen Standard Setting Bodies und akzeptierte Branchenpraktiken

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

Ableitung aus dem Grundsatz der periodengerechten Gewinnermittlung: Realisierung am Bilanzstichtag

Ableitung aus dem Vorsichtsprinzip: Umsatzvorgang als Voraussetzung für die Erfolgswirksamkeit

Auslegung des Realisationsprinzips

accrual principle: Grundsatz der periodengerechten Gewinnermittlung

VorsichtsprinzipDominierender Bilanzierungsgrundsatz bei Gewinnermittlung

fair presentation als overriding principletrue and fair view(subsidiäre Anwendung gegenüber Einzelvorschriften)

Generalnorm

kein EinflussÜbernahme nach Steuerrecht zulässiger Vorschriften (umgekehrte Maßgeblichkeit)

Einfluss des Steuerrechts

Schutz der InvestorenGläubigerschutz und KapitalerhaltungRechnungsziel

Vermittlung v. Informationen als Hilfsmittel für Anlageentscheidungen

Ermittlung ausschüttbarer GewinnDominierendes Rechnungslegungsziel

IAS/ US-GAAPHGB

1.5 Rechnungslegungsgrundsätze von HGB und IAS im Vergleich

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.6 Ausblick

1.6.1 Grundsätze des DSOP

Betrachtung von Versicherungsverträgen nicht Versicherungsunternehmen

Definition des versicherungstechnischen Risikos: „insurance risk – reasonable possibility that an event affecting the policyholder or other beneficiary will cause a material change in the present value of the insurer`s payments“

keine Aufsplittung von kombinierten Versicherungsverträgen, die insurance-risk und „non-derivation investment“ Elemente enthalten

Einheitliches Bilanzierungsmodell für Lebens- und Nichtlebens-versicherungsverträge

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.6.1 Grundsätze der DSOP

asset-liability-measurament-model: alle Vermögenswerte und Schulden in der Bilanz müssen die diesbezüglichen Definitionen des IASB Framework erfüllen

Jahreserfolg = Vermögenswerte – Schulden (statische Bilanzerfassung)

Gewinne werden bereits mit Abschluss des Versicherungsvertrages ausgewiesen (ursprünglich geplant, jetzt aber nur noch sehr eingeschränkt)

Ansatz der Vermögenswerte und Schulden zum entitiy specificvalue (ursprünglich geplant, jetzt aber wieder Bewertung mit fair value)

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.6.2. Fair value und entity specific value

fair value (Zeitwert)Betrag, zu dem zwischen sachverständigen, vertragswilligen und von-einander unabhängigen Geschäftspartnern ein Vermögenswert getauscht oder eine Schuld beglichen werden könnteAnalyse d. diskont. Cash Flows, Orientierung an den Beschaffungspreisen

entity specific valuegegenwärtiger Wert der Kosten, die das VU bei einer ordentl. Abwicklung der Verpflichtung über die Vertragslaufzeit zukünftig aufbringen muss

theoretische Diskussionspunkte zu Gunsten des entity specific value (in der Praxis bestehen nur geringfügige Unterschiede zum Zeitwert)

VU veräußern Verpflichtungen nicht Marktwerte sind nicht vorhanden Management hat bessere Information, auch wenn Markt vorhanden wäre

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.6.3 Konsequenzen aus der Anwendung des asset-liability-model

Kosten für den Abschluss von Versicherungsverträgen sind sofort als Aufwand in der GuV zu erfassen

defered acquisition costs nicht mehr zulässig

Prämienüberträge sind nur insoweit eine Schuld, als seitens des VU aus den Prämieneinnahmen ein Erfüllungsrückstand am Bilanzstichtag besteht.

Versicherungstechnische Verpflichtungen aus dem Leben- und Nichtlebensversicherungsgeschäfte sind abzuzinsen (entspricht IAS 37).

Bei der Bewertung versicherungstechnischer Rückstellungen sind Risikozuschläge vorzunehmen.

Großrisiken- oder Schwankungsrückstellungen dürfen nicht angesetzt werden

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.6.4. Aktueller Stand

2004 Wiederaufnahme der Arbeiten

„fresh look“

z.Zt. Diskussion von 4 Modellen (darunter zwei Zeitwertmodelle)

Diskussionspapier wird für den 3. Mai 2007 (Tag der heutigen Vorlesung !) erwartet

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

A. Ausstehende EinlagenB. Immaterielle

VermögensgegenständeC. KapitalanlagenD. Kapitalanlagen für Rechnung VNE. Forderungen

F. Sonstige Vermögensgegenstände

G. RechnungsabgrenzungspostenH. Nicht durch Eigenkapital gedeckter

Fehlbetrag

A. EigenkapitalB. Genußrechtskapital

C. Nachrangige VerbindlichkeitenD. Sonderposten mit RücklageanteilE. Versicherungstechnische

RückstellungenF. Versicherungstechnische Rück-

stellungen der fondsgebund. LVG. Andere RückstellungenH. Depotverbindlichkeiten

I. Andere VerbindlichkeitenK. Rechnungsabgrenzungsposten

1.7 Gliederungsvorschriften

1.7.1 Gliederungsvorschriften Bilanz (Formblatt 1 RechversV)

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

Schaden/UnfallI. Vers.techn. Rechnung1. Beitragseinnahmen2. Technischer Zinsertrag feR

4. Aufwendungen für Vers.fälle5. Veränderung der vt NettoRst6. Aufwendungen für BRE7. Aufwendungen f. Vers.betrieb

3./8. Sonstige vt Erträge/Aufwendg.10. Veränderung der SchwR11. Vers.techn. Ergebnis

Leben/KrankenI. Vers.techn. Rechnung1. Beitragseinnahmen2. Beiträge aus der RfB3. Erträge aus Kapitalanlagen (KA)4. Nicht real. Gewinne aus KA

6. Aufwendungen für Vers.fälle7. Veränderung der vt. NettoRst8. Aufwendungen für BRE9. Aufwendungen für Vers.betrieb10. Aufwendungen für KA11. Nicht realiaierte Verluste aus KA

5./12. Sonstige vt. Erträge/Aufwendg.13. Vers.techn. Ergebnis

1.7.2 Gliederung Gewinn- und Verlustrechnung(Formblätter 2,3,4 RechVersV)

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

Schaden/UnfallII. Nichtvers.techn. Rechnung1. Erträge aus Kapitalanlagen2. Aufwendungen für KA3. Technischer Zinsertrag4. Sonstige Erträge5. Sonstige Aufwendungen7./8. Außerordentliches Ergebnis10./11. Steuern/übrige Posten

14. Jahresüberschuss

Leben/KrankenII. Nichtvers.techn. Rechnung1. Sonstige Erträge2. Sonstige Aufwendungen

4./5. Außerordentliches Ergebnis

7./8. Steuern/übrige Posten11. Jahresüberschuss

1.7.2 Gliederung Gewinn- und Verlustrechnung(Formblätter 2,3,4 RechVersV)

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.7.3 Prinzip Versicherungsgeschäft: brutto, rück, netto

Brutto-/ Nettoprinzip in der Bilanz und GuV

BruttoprinzipBruttoprinzip beschreibt den unsaldierten Ausweis von Aktivaund Passiva in der Bilanz bzw. von Erträgen und Aufwendungen in der GuV hinsichtlich des in Rückdeckunggegebenen Versicherungsgeschäfts.

NettoprinzipNettoprinzip beschreibt den saldierten Ausweis von Aktivaund Passiva in der Bilanz bzw. von Erträgen und Aufwendungen in der GuV hinsichtlich des in Rückdeckunggegebenen Versicherungsgeschäfts. Bruttogrößen werdenmit den Anteilen des Rückversicherers saldiert.

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.8 Vergleich ausgewählter Positionen in HGB und IAS

1.8.1 Grundstruktur der Abschlussposten in der Bilanz

HGB: VermögensgegenständeEigenkapitalSonderposten mit RücklageanteilSchuldenRechnungsabgrenzungsposten (aktive, passive)Bilanzierungshilfen z.B. § 269 Aufw. Für die Ingangsetzung...,

§ 274 Abs. 2:SteuerabgrenzungIAS (F.47) assets

liabilityequity

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.8.2 Grundstruktur der Abschlussposten in der GuV

HGB: versicherungstechnische Erträge und Aufwendungennicht versicherungstechnische Erträge und Aufwendungen

IAS (F.47): incomeexpenses

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.8.3 Vermögensgegenstände

HGB: unbestimmter Rechtsbegriff

Ansatzkriterien: EinzelverwertbarkeitEinzelverkehrsfähigkeitEinzelbewertbarkeit

IAS: Definition (F.49(a)): “An asset is a resource controlled by the enterprise as a result of past events and from which future economic benefits are expected to flow to the enterprise.”Ansatzkriterien: Wahrscheinlicheit des zukünftigen

Nutzenzuflusses

Zuverlässigkeit der Wertermittlung des Vermögensgegenstandes

Unterschied: Vermögensgegenstände nach HGB und assetsnach IAS entsprechen sich nicht

assets umfassen auch aktive RAP und Bilanzierungshilfen sowie selbsterstellte imm. VGG

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.8.4 Schulden

HGB: unbestimmter RechtsbegriffAnsatzkriterien: Verpflichtung

Bilanzielle GreifbarkeitWirtschaftliche BelastungQuantifizierbarkeit

IAS: Definition (F.49(b)): “A liability is a present obligation of the enterprise arising from past events, the settlement of which is expected to result in an outflow from the enterprise of resources embodying economic benefits.”Ansatzkriterien: Wahrscheinlichkeit des Ressourcenabflusses

Verlässlichkeit der Schätzung

Unterschied: Bilanzierung nach IAS restiktiver als nach HGB, daherergibt sich ein Problem mit dem Ansatz von Beitrags-überträgenAufwandsrückstellungen werden von IAS nicht erfasst

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.8.5 Eigenkapital

HGB: Unterschied zwischen den Vermögenswerten und aktiven RAP gegenüber den Bilanzwerten von Rückstellungen, Verbindlichkeiten, Sonderposten mit Rücklageanteil und passiver RAP

IAS: Definition (F.49(c)): “Equity is the residual interest in the assets of the enterprise after deducting all its liabilities.”

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.9 Bewertungsvorschriften

HGB:Vermögensgegenstände:

AHK abzgl. Abschr. (§ 253 Abs.1 S.1 HGB)

Verbindlichkeiten Rückzahlungsbetrag (§253 Abs. 1S. 2 HGB)

RentenverpflichtungenBarwert (§ 253 Abs.1 S. 2 HGB)

Rückstellungenvernünftige kfm. Bewertung(§ 253 Abs.1 S. 2 HGB)

IAS (F. 101):AHK-PrinzipZulässigkeit anderer BewertungsmaßstäbeDurchbrechung des Grundsatzes durcheinzelne IASzulässige Wertkategorien:

historische Kosten (F. 100)Wiederbesch.kosten (F. 100)Rückzahlungsbetrag (F. 100)Gegenwartswert (F. 100)beizulegender Wert(IAS 16, 18, 21, 25, 32)Marktwert (IAS 25, 32)erlösbarer Betrag (IAS 16)

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

Wahlrecht zu(r)a) ausserpl. Abschr. bei nicht dauer-

hafter Wertmind. nur für in § 341 Abs. 1 S.2 u.3 HGB bezeichn. VGG

b) Nennwertbilanzierung bei NSV, Hypo.darl. und anderen Ford. (§ 341 c Abs. 1 HGB)

Zeitwertbilanzierung des Anlagestocks der fondsgeb. LV (§341 d HGB)

Zeitwertangabepflicht (§§54-56 RechVersV)

Besonderes Vorsichtsprinzip bei vt. RS (§ 341 e HGB)

Abweichung von Einzelbewertung, wenn Aufwand unverhält. hoch (§ 341 e HBG)

spezielle IAS Vorschriften für VU nicht vorhandenbei Regelungslücken Rückgriff auf US-amerikanische Rechnungslegungsvorschriften

1.10 Spezifische Bewertungsvorschriften für VU

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Kapitel 1: Grundlagen in HGB und IAS

1.11 US-amerikanische Rechungslegungsvorschriften für VU

SFAS 60 Accounting and Reporting by Insurance Enterprises

SFAS 97 Accounting and Reporting by Insurance Enterprises for CertainLong-Duration Contracts and for Realized Gains and Lossesfrom the Sale of Investments

SFAS 113 Accounting and Reporting for Reinsurance of Short-Durationand Long-Duration Contracts

SFAS 120 Accounting and Reporting by Mutual Life Insurance Enterprises and by Insurance Enterprises for Certain Long-DurationParticipating Contracts