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Gabriel Fauré Requiem, op. 48 César Franck Sinfonie in d-moll Johannes Brahms Schicksalslied Requiem Solisten: Simone Schunk, Sopran Christoph Kögel, Bariton Frankfurter SingGemeinschaft Kirchenchor St. Martinus Hattersheim Kammerorchester Collegium Musicum Leitung: Jens-Uwe Schunk Dr. Hoch’s Konservatorium, Ffm. Samstag, 17.11.18, 19:3o Uhr Sonntag, 18.11.18, 19 Uhr St. Martinus Kirche, Hattersheim

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Gabriel Fauré Requiem, op. 48

César FranckSinfonie in d-moll

Johannes BrahmsSchicksalslied

Requiem

Solisten:Simone Schunk, Sopran

Christoph Kögel, Bariton

Frankfurter SingGemeinschaft Kirchenchor St. Martinus Hattersheim

Kammerorchester Collegium MusicumLeitung: Jens-Uwe Schunk

Dr. Hoch’s Konservatorium, Ffm. Samstag, 17.11.18, 19:3o Uhr Sonntag, 18.11.18, 19 Uhr St. Martinus Kirche, Hattersheim

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Solisten:

Simone Schunk, Sopran

Christoph Kögel, Bariton

Chor und Orchester:

Frankfurter SingGemeinschaft

Kirchenchor St. Martinus Hattersheim

Kammerorchester Collegium Musicum Frankfurt

Leitung: Jens-Uwe Schunk

Programm

César Franck

Sinfonie in d-moll (Orchester)

Lento / Allegro non troppo – Allegretto – Allegro non troppo

* * * Pause, ca. 20 Minuten * * *

Johannes Brahms

Schicksalslied (Chor und Orchester)

Gabriel Fauré

Requiem, op. 48 (Chor und Orchester)

Introit et Kyrie – Offertoire – Sanctus – Pie Jesu – Agnus Dei –

Libera me – In paradisum

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César Franck (1822 – 1890)

César Franck wurde am 10. Dezember 1822 in Lüttich geboren und starb an den

Folgen eines schweren Unfalls mit einem Pferdebus am 8. November 1890 in

Paris. Seine musikalische Ausbildung erhielt er zu­

nächst am Konservatorium in Lüttich. Nach dem

Umzug der Familie nach Paris im Jahr 1835 besuch­

te er von 1837 bis 1842 das dortige Konservatorium.

Ab 1846 war er an verschiedenen Pariser Kirchen

als Organist tätig Daneben erteilte er Klavierunter­

richt und komponierte zunächst ausschließlich für

die Orgel. Unter diesen Kompositionen befanden

sich bewusst auch schlichtere Stücke, die für einen

durchschnitt lichen Organisten im sonntäglichen

Gottesdienst gut spielbar sein sollten. Franck selbst genoss einen ausgezeich­

neten Ruf als Virtuose an der Orgel. So schien im Jahr 1872 die Berufung als

Leiter der Orgelklasse an das Pariser Konservatorium beinahe zwangsläufig.

1885 wurde er zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Erst in seinen letzten bei­

den Lebensjahrzehnten verfasste er größere Orchester werke wie die Sinfonie

d­moll, symphonische Variationen für Klavier und Orchester und eine Violin­

sonate. Er wird dabei als Wegbereiter des französischen Impressionismus ge­

sehen. Das Erscheinungs bild der Sym phonie und der Sonaten veränderte er

dahingehend, dass er Leitmotive auch satzübergreifend verwendete. Die von

ihm eingesetzten Tonverschiebungen geben seinem Werk eine besondere

Klangfarbe. Aus seinem Privatleben ist so gut wie nichts überliefert.

Sinfonie in d-mollLento / Allegro non troppo – Allegretto – Allegro non troppo

Diese Sinfonie ist seine einzige und gilt als eine seiner bedeutendsten Kom­

positionen. Verfasst hat er sie in den Jahren 1886 bis 1888, ihre Popularität

erhielt sie aber erst nach seinem Tod. „Was ist das für eine Sinfonie“ befand

sein konservativer Kollege Ambroise Thomas nach der Uraufführung am

17. Februar 1889. Die Modulationen waren schon recht gewagt, denn das erste

Motiv – von Thema kann eigentlich keine Rede sein – wechselt im neunten

Requiem

Unser neues Konzert vereint Musik aus Frankreich und Deutschland.

Wir begegnen Musikern, die in ihrer Zeit neue Wege gingen:

Gabriel Fauré mit einem Requiem, das nicht den üblichen Erwartungen an

eine Totenmesse entsprach und César Franck, der mit seiner einzigen Sym­

phonie konserva tive Zeitgenossen zur Frage veranlasste, was denn das für

eine Symphonie sei. Beide Musiker sind geprägt vom Verlangen, Musik weiter

zu entwickeln und die damals ver meintlich be stehenden Grenzen zu über­

schreiten. Cesar Franck (1822 – 1890) wird dabei noch den Spätroman tikern

zugerechnet, Gabriel Fauré (1845 – 1924) steht schon an der Schwelle zum

impressionistischen Musikstil in Frankreich. Schließlich erklingt noch ein

Chorstück von Johannes Brahms (1833 – 1897), der in die Zeit der Hochromantik

in der deutschen Musik eingeordnet wird. Johannes Brahms greift für sein

Schicksalslied auf einen Text von Hölderlin aus dem Jahr 1799 zurück.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Zuhören.

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Takt nach des, im zehnten nach ces, im einundzwanzigsten nach fis, um

schließlich über c und es im neunundvierzigsten Takt nach F­Dur zu modu­

lieren. Außerdem mokierte sich Thomas auch über die Instrumentierung im

zweiten Satz, nämlich über die Verwendung eines Englischhornes.

Über seine Sinfonie schreibt Franck selber in einer Erläuterung: „Es ist eine

klassische Sinfonie. Zu Beginn des ersten Satzes findet sich eine Reprise, wie

man sie ehedem zur besseren Bestätigung der Themen benutzte; sie steht

jedoch in einer anderen Tonart. Dann folgen ein Andante und ein Scherzo, die miteinander verbunden sind. Dabei wollte ich dies so, dass eine Zählzeit des

Andante einem Takt des Scherzo entspricht, sodass sie nach der vollständigen

Entwicklung der beiden Abschnitte übereinander geschichtet werden können.

Mir ist es gelungen, mein Problem zu lösen. Das Finale greift, wie in der „Neun­

ten“ (Beethoven) alle Themen wieder auf; aber sie erscheinen nicht als Zitate;

ich habe anderes daraus gemacht; sie spielen die Rolle neuer Elemente.“

In Anlehnung an Liszt und Berlioz findet man in dieser Sinfonie Leitmotive,

die aber im Unterschied zu Berlioz (Symphonie fantastique) keinen program­

matischen Inhalt haben. Neben der Kenntnis der Chromatik von Wagners

Tristan wurde er auch von Brahms und Liszt beeinflusst und so ist die Gefühls­

spanne innerhalb dieser Komposition groß und reicht von zarter, inniger

Empfindung bis hin zur schwärmerischen Ekstase. Nicht umsonst bezeichne­

te man ihn daher als den „französischen Brahms“. Franck soll über seine Sin­

fonie gesagt haben: „Ich habe viel gewagt; aber das nächste Mal werde ich

noch mehr wagen.“

Der erste Satz steht eigentlich in zwei Tonarten, nämlich in d­moll und f­moll.

So beginnt das einleitende Lento in den tiefen Streichern in d­Moll und stellt

das Leitmotiv dieses Satzes vor. Es besteht im Wesentlichen aus drei Tönen,

die im folgenden schnelleren Teil Allegro ma non troppo stark rhythmisiert

werden. Doch bald erklingt wieder das anfängliche Lento, diesmal jedoch in

der zweiten Grundtonart f­Moll. Erst jetzt entfaltet sich der Satz in einer aus­

gelassenen Durchführung, wobei ein zweites lyrisches Thema mit einbezo­

gen wird. Am Ende des Satzes steht erneut das einleitende Lento, jedoch nun

in g­Moll. Nach wenigen Takten erklingt das Hauptmotiv quasi als Schluss­

akkord vom ganzen Orchester in einem gloriosen D­Dur, ein „harmonisch

halboffenes Ende“, was auch darauf hinweist, dass in dem Satz die Einleitung

zugleich auch der Hauptsatz ist. Der Satz beginnt und endet somit mit der

Einleitung, wenn auch in gewagter Modulation.

Der zweite Satz, der eigentlich ein Zusammenführen des klassischen Adagio

und des Scherzo in einem Satz ist – Franck geht soweit, dass er von einer

„Über einanderschichtung“ spricht – beginnt mit Pizzicato­Akkorden als Klang ­

teppich für eine Kantilene des Englischhorns. Bald antworten die Bratschen

mit einer expressiven Gegenstimme, beantwortet von Klarinette und Horn.

Dieses romantische Adagio wird jedoch unterbrochen durch zwei Trios, die

wie in einem Scherzo das Leitmotiv des ersten Satzes zuerst lyrisch, dann in

Tremolo­Triolen und Sechzehnteln verarbeiten. Dieses burleske Musi zieren

nimmt fast überhand und läuft auch während der Wiederkehr des Adagio un­

gehindert weiter; somit scheinen Adagio und Scherzo übereinander gelegt.

Das Finale beginnt in strahlendem D­Dur und steigert sich zu einem festli­

chen Choralthema, das von den Blechbläsern vorgetragen wird. Doch bald

verliert sich die musikalische Energie und kann erst wieder durch Rückbesin­

nung auf die Themen der vorangegangenen Sätze gebündelt werden. Das

Werk endet in einer Reprise der Hauptthemen und Motive der vorangegan g­

enen Sätze und schließt mit einer letzten strahlenden Steigerung des Final­

themas im ganzen Orchester.

Diese Sinfonie, die in ihrer individuellen Konzeption in der Beethoven­Nach­

folge steht und lange Zeit noch als „verstörend“ galt, wurde erst Anfang 1900

endgültig in das internationale Konzertrepertoire aufgenommen, wo sie dann

ihren Siegeszug antrat.

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Gabriel Fauré (1845 – 1924)

Ebenso wie seine Musik ist der am 12. Mai 1845 in Pamiers geborene und am

4. November 1924 in Paris verstorbene Franzose in Deutschland eher unbe kannt.

In seinem umfangreichen Repertoire fehlen die ganz

groß besetzten voluminösen Werke. Faurés Musik

wirkt im kleinen Rahmen, er ist ein Meister der

Kammermusik. Zu seinen musikalischen Zeitge­

nossen gehören Liszt und Brahms, aber auch Schön­

berg, Berg und Webern.

Fauré wuchs als jüngster Sohn von insgesamt sechs

Kindern zunächst in Südfrankreich auf. Er brachte

sich selbst das Klavierspielen bei. Sein musikalisches

Talent ermöglichte ihm 1854 im Alter von neun Jah­

ren die Aufnahme als Schüler an der École de musique religieuse et classique in

Paris. Dort wurde er zum Kirchenmusiker ausgebildet. Zu seinen Lehrern ge­

hörte ab 1861 auch Camille Saint­Saëns, mit dem ihn eine lebenslange Freund­

schaft verbinden sollte.

Nach der Ausbildung trat er 1866 eine Organisten­Stelle in Rennes an, kehrte

allerdings 1870 nach Paris zurück, um dort als Organist tätig zu werden. 1877

erhielt er die Stelle des Kapellmeisters an der Kirche Madeleine. In den 1880er

Jahren feierte Fauré mit den von ihm komponierten Liedern und seinem virtu­

osen Klavierspiel große Erfolge in den Pariser Salons. Dort machte er unter an­

derem die Bekannt schaft von George Sand, Gustave Flaubert und Iwan Turgen­

jew. 1883 heiratete Fauré. Aus der Ehe mit Marie Fremet gingen die beiden

Söhne Emmanuel und Philippe hervor. 1896 wurde Fauré Titularorganist in der

Kirche Madeleine. Im selben Jahr übernahm er in der Nachfolge von Jules Mas­

senet eine Professorenstelle am Conservatoire de Paris, dessen Direktor er 1905

wurde. Er unterrichtete unter anderem Maurice Ravel. Sein zunehmendes Ge­

hörleiden, das schließlich zur Taubheit führte, zwang ihn 1919 die Direktoren­

stelle wieder aufzugeben. Fauré erhielt 1920 das Große Kreuz der Ehrenlegion.

Er starb am 4. November 1924. Im Trauergottesdienst erklangen Teile seines

Requiems. Ihm zu Ehren wurde 1977 eine Bucht in der Westantarktis mit sei­

nem Namen benannt: das Fauré­Inlet.

Das Requiem, 1887

Die Fertigstellung des Requiems erfolgte im Jahr 1887, dem Todesjahr von

Faurés Mutter. Der Vater war bereits zwei Jahre zuvor verstorben. Inwieweit

diese Ereignisse Einfluss auf die Komposition genommen haben, ist nicht

überliefert. Es wurde am 16. Januar 1888 in der Kirche La Madeleine zum Be­

gräbnis eines berühmten Pariser Architekten uraufgeführt mit dem Chor der

Kirche, der damals nur aus Knaben und Männern bestand, insgesamt etwa 35

Sängern. Die Instrumentierung war zunächst sehr klein gehalten. Das Orches­

ter bestand aus geteilten Bratschen, Celli, Kontrabass, Solovioline, Harfe, Pau­

ke und Orgel. Als Solostimmen sind lediglich eine Sopranstimme und eine

Baritonstimme eingesetzt, während sonst üblicherweise ein Requiem für vier

Solostimmen komponiert wird. Ob Fauré sich mit dieser Gestaltung den musi­

kalischen Möglichkeiten der Kirchengemeinde anpasste oder die Besetzung

seiner kammermusikalischen Intention geschuldet ist, ist nicht bekannt.

Für eine spätere Fassung schuf Fauré jedenfalls eine umfassendere Instrumen­

tierung und fügte vor allem Bläser hinzu, ohne allerdings die Charakteristik

dieses Requiems zu verändern. Diese Fassung wurde auf der Weltausstelkung

1900 in Paris uraufgeführt.

Fauré wollte mit diesem Requiem eigene Akzente setzen, weil er der gängigen

Totenmesse, die er ansonsten bei den Beerdigungen als Organist und Chorlei­

ter zu begleiten hatte, überdrüssig geworden war. Das Setzen dieser Akzente

ist ihm schon allein durch die Textauswahl für die Vertonung gelungen.

Er verzichtet unter anderem fast vollständig auf das „Dies Irae“. Das himm­

lische Strafgericht mit der Androhung von Höllenqualen weicht dem eher

friedlichen Bild, das das Jenseits in den Augen Faurés bot. Er vertont nur den

letzten Vers des „Dies Irae“, das „Pie Jesu“. Dafür fügt er „In paradisum“ hinzu,

das üblicherweise nicht in traditionellen Totenmesse zu hören ist, sondern

erst bei der Überführung des Leichnams von der Kirche zum Friedhof

erklingt. Die Aussicht auf Tröstung und auf ein friedvolles Jenseits spiegelt

sich in der Musik wider. In vielen Passagen wandeln sich die Mollklänge in

harmonische Dur­Klänge. Fauré setzt dynamische und harmonische Kontras­

te, die diesem Requiem eine eigene Innerlichkeit geben, ohne in eine süssli­

che, kitschige Richtung abzugleiten.

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Der Zuhörer wird mit dem Beginn des Introitus durch sich über mehrere Takte

hinziehende gleichbleibende Akkorde sofort in den Bann dieser Musik gezo­

gen. Im Pianissimo erheben sich die vier Chorstimmen zum Grundakkord der

Leittonart d­Moll und beschwören die ewige Ruhe (Requiem aeternam). Daran

schließt sich ein Wechselgesang der Tenor­ und der Sopranstimmen des Chores

an, der in einem gemeinsamen Flehen der vier Chorstimmen um Erhörung

des Gebetes mündet. Im Kyrie wiederholt sich die zuvor vom Tenor gesungene

Melodie, diesmal mit allen Chorstimmen.

Das Offertoire beginnt mit einem Kanon in h­Moll der Chorstimmen Alt und

Tenor, die dann vom Bariton­Solo abgelöst werden. Erst am Ende dieses Satzes

erheben sich alle Chorstimmen gemeinsam mit der Bitte, die Verstorbenen vor

den Qualen der Hölle zu bewahren. Dieser Satz klingt aus mit einem ruhigen

Amen in A­Dur. oder B­Dur (korrektur von anne)

Die Sopranstimmen des Chores eröffnen das Sanctus mit einer schlichten auf­

und absteigenden Melodie, die sich um wenige Töne rankt. Begleitet werden sie

nur von der Harfe und den Violinen. Die anderen Chorstimmen schließen sich

später an. Erst mit dem Hosanna endet diese ruhig und träumerisch anmuten­

de Sequenz. Der Lobgesang wird im fortissimo und mit kraftvollen A­Dur­

Akkorden vorgetragen, bevor der gesamte Chor mit einem Sanctus im Pianissi­

mo diesen Satz beschließt.

Das Pie Jesu ist ausschließlich dem Solo­Sopran vorbehalten. Auch dieses Gebet

erfleht die ewige Ruhe.

Das Orchester übernimmt das sich anschließende Agnus Dei mit einer sich

fließend nach oben schraubenden Melodie, bevor die Tenöre des Chores das

Lamm Gottes um die Befreiung von den Sünden und die ewige Ruhe für die

Toten ersuchen und die weiteren Chorstimmen in diese Bitte mit einstimmen.

Die Tenöre unterstreichen diese Bitte mit einem abschließendem ruhigen

‚sempiternam requiem‘. Der nächste Abschnitt wird vom Sopran zunächst

allein eingeleitet, bald darauf fallen aber alle Chorstimmen ein und lassen den

ewigen Glanz des Lichtes (Lux aeterna luceat eis) gemeinsam schimmern. Das

ganze schließt mit einer Reprise des Introitus (Requiem aeterna) für den Chor

und der Agnus Dei­Melodie, die vom Orchester wieder aufgenommen wird.

Das Libera me wird zunächst vom Bariton­Solo allein vorgetragen, bevor der

Chor den Text im Gleichklang der Stimmen fortführt. Die zunächst ruhige Me­

lodieführung wird für die Darstellung der Tage des Zorns (Dies irae) unterbro­

chen. Das Tempo verdoppelt sich. Von allen wird nachdrücklich um ewige Ruhe

und das Leuchten des ewigen Lichts gefleht. Am Ende wiederholt der Chor den

Text des Bariton­Solo.

Der letzte Satz beschreibt den Gang ins Paradies. Der Text entstammt der

katholischen Bestattungsordnung. Es singen die Sopranstimmen des Chores,

die von Triaden im Orchester untermalt werden. Am Ende finden sich alle

Stimmen zum letzten ‚Requiem‘ zusammen.

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Johannes Brahms (1833 – 1897)

Johannes Brahms wurde am 7. Mai 1833 als zweites Kind eines Hamburger

Berufsmusikers geboren und ist am 3. April 1897 in Wien gestorben.

Mit sieben Jahren erhält Brahms ersten Klavierun­

terricht und tritt mit zehn Jahren das erste Mal auf.

Bereits mit dreizehn kann er durch regelmäßige

Auf tritte seinen Teil zum Familienunterhalt beitra­

gen. Brahms war weitgehend Autodidakt, Unter­

richt in Klavier und Theorie erhielt er bei E. Marx­

sen. Als Pianist erregte er schnell Aufsehen.

Zwanzigjährig wurde Brahms Begleiter des ungari­

schen Geigers Eduard Remény. Durch Vermittlung

von Joseph Joachim lernte Brahms das Ehepaar

Schumann kennen. 1853 veröffentlichte Robert Schumann einen Artikel

„Neue Bahnen” in seiner „Zeitschrift für Musik”, in dem er Brahms als kom­

menden großen Komponisten ankündigte. Mit Clara Schumann verband

Brahms, nach dem Tode von Robert Schumann, eine lebenslange Freund­

schaft.

Nach einer Anstellung als Dirigent am Hof in Detmold bezog Brahms 1862

festen Wohnsitz in Wien. 1868 erlangte er mit der Uraufführung des Deut­

schen Requiems den Durchbruch als Komponist. Die rentablen Verlags­ und

Konzerthonorare ermöglichten es ihm, als freischaffender Musiker tätig zu

sein. Zahlreiche Ehrungen bezeugen die Wertschätzung und den Ruhm seines

kompositorischen Schaffens.

Schicksalslied

Johannes Brahms stieß auf dieses Gedicht von Friedrich Hölderlin wohl im

Jahr 1868. Es beeindruckte ihn so sehr, dass er sich zu einer Vertonung ent­

schloss. Die Uraufführung am 18. Oktober 1871 dirigierte er selbst.

Diesen Ende des 18. Jahrhunderts geschriebenen Text liest man heute, mehr

als zweihundert Jahre später mit einem gewissen Erstaunen. So hat man also

damals die Gegensätzlichkeit zwischen einer Götter­ und einer Menschen­

welt beschrieben. Auf der einen Seite eine Welt voller Harmonie und Glückse­

ligkeit, vom Licht beschienen, auf der anderen Seite die Mühsal des heimatlo­

sen Menschen, der von Naturgewalten gezogen, in die Tiefe zu stürzen droht.

Diese unterschiedlichen Welten finden kongenialen Ausdruck in der Musik.

In einem ruhigen Viervierteltakt beginnt die Alt­Stimme in Es­Dur nach einer

Introduktion des Orchesters den Lobgesang auf die Göttlichen. Die anderen

Stimmen schließen sich harmonisch an. Die Musik schreitet geruhsam vor­

an. Die Chorstimmen bewegen sich im wesentlichen in den Mittellagen,

große Tonsprünge in den einzelnen Stimmen kommen nicht vor. Abgesetzt

hiervon dann der zweite Teil, in dem Brahms in die Paralleltonart c­Moll

wechselt. Aus dem ruhigen Viervierteltakt wird ein unruhiger Dreivierteltakt.

Die Stimmen schrauben sich in die Höhe, um wieder in die Tiefe zu stürzen,

so wie es den Menschen in ihrer Heimatlosigkeit ergeht. Hierhin und dorthin

getrieben. Von Klippe zu Klippe eben und das über Jahre hinweg. Hier meint

man durch Brahms treibende Musik die Wellen sich am Fels brechen zu

sehen. Der Chorgesang verhallt zunächst mit dem Sturz ins Ungewisse und

überlässt die Klage über dieses Menschenschicksal noch für eine ganze Reihe

von Takten dem Orchester.

Brahms geht über Hölderlin hinaus. In einer zweiten Version der Ver tonung

lässt er es nicht bei dem Absturz der Menschheit bewenden, sondern kehrt an

die Anfangszeilen des Gedichts zurück. In strahlendem C­Dur lässt er die vier

Chorstimmen nochmals zu einer kurzen Lobpreisung der Gött lichen anset­

zen.

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I. Introit et Kyrie

Requiem aeternam dona eis Domine

et lux perpetua luceat eis.

Te decet hymnus, Deus, in Sion:

et tibi reddetur votum in Jerusalem.

Exaudi orationem meam,

ad te omnis caro veniet

Kyrie eleison,

Christe eleison,

Kyrie eleison.

II. Offertoire

O domine Jesu Christe,

rex gloriae, libera animas defunctorum

de poenis inferni

et de profundo lacu.

O domine Jesu Christe,

rex gloriae,

libera animas defunctorum de ore

leonis ne absorbeat tartarus.

O domine Jesu Christe,

rex gloriae

ne cadant in obscurum

Hostias et preces tibi,

Domine, laudis offerimus: tu suscipe

pro animabus illis, quarum hodie

memoriam facimus: fac eas, Domine,

de morte transire ad vitam, quam olim

Abrahæ promisisti et semini eius.

Amen

I. Introit et Kyrie

Ewige Ruhe gewähre ihnen, Herr und das

immerwährende Licht leuchte ihnen.

Dir gebührt Lob, Gott auf dem Zion,

dir erfüllt man Gelübde in Jerusalem.

Erhöre mein Gebet;

zu Dir kommt alles Fleisch

Herr, erbarme Dich.

Christus, erbarme Dich.

Herr, erbarme Dich.

II. Offertoire

Oh Herr Jesus Christus, König der

Herrlichkeit, bewahre die Seelen der

Verstorbenen vor den Qualen der Hölle

und vor den Tiefen der Unterwelt.

Oh Herr Jesus Christus, König der

Herrlichkeit, bewahre die Seelen der

Verstorbenen vor dem Rachen des Löwen,

dass die Hölle sie nicht verschlinge.

Oh Herr Jesus Christus, König der

Herrlichkeit, lass sie nicht hinabstürzen

in die Finsternis.

Opfergaben und Gebete bringen wir

dir, Herr, nimm sie an für jene Seelen,

derer wir heute gedenken.

Gib, Herr, dass sie vom Tode gelangen

zum Leben, was einst Abraham verspro­

chen wurde und dessen Nachkommen.

Amen

Requiem, Gabriel FauréSchicksalslied, Johannes Brahms

Liedtexte / Übersetzung

Ihr wandelt droben im Licht

Auf weichem Boden, selige Genien!

Glänzende Götterlüfte

Rühren Euch leicht,

Wie die Finger der Künstlerin

Heilige Saiten.

Schicksallos, wie der schlafende

Säugling, atmen die Himmlischen;

Keusch bewahrt

In bescheidener Knospe

Blühet ewig

Ihnen der Geist,

Und die seligen Augen

Blicken in stiller

Ewiger Klarheit.

Doch uns ist gegeben,

Auf keiner Stätte zu ruhn;

Es schwinden, es fallen

Die leidenden Menschen

Blindlings von einer

Stunde zur andern,

Wie Wasser von Klippe

Zu Klippe geworfen,

Jahrlang ins Ungewisse hinab.

Ihr wandelt droben im Licht

Auf weichem Boden, selige Genien!

Text: aus „Hyperion“ von Friedrich Hölderlin

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Libera me, Domine,

de morte aeterna,

in die illa tremenda, quando coeli

movendi sunt et terra, dum veneris

judicare saeculum per ignem.

Libera me, Domine,

de morte aeterna,

Libera me, Domine,

VII. In paradisum

In paradisum deducant angeli in

tuo adventu suscipiant te martyres

et perducant te in civitatem

sanctam Jerusalem

Chorus angelorum te suscipiat

et cum Lazaro quondam paupere

aeternam habeas requiem.

Requiem aeternam habeas,

requiem.

Befreie mich, Herr,

von dem ewigen Tod an jenem Tage

des Schreckens, wo Himmel und Erde

wanken, da Du kommst,

die Welt durch Feuer zu richten.

Befreie mich, Herr,

von dem ewigen Tod.

Befreie mich, Herr.

VII. In paradisum

Ins Paradies mögen die Engel dich

geleiten, bei deiner Ankunft die

Märtyrer dich empfangen und dich

führen in die heilige Stadt Jerusalem.

Der Chor der Engel möge dich empfangen,

und mit Lazarus, dem einst armen,

mögest du ewige Ruhe haben

ewige Ruhe sollst du haben,

Ruhe.

III. Sanctus

Heilig, heilig, heilig Herr, Gott der

Heerscharen. Himmel und Erde sind

erfüllt von deiner Herrlichkeit.

Hosanna in der Höhe.

IV. Pie Jesu

Gütiger Jesus, Herr, gib ihnen Ruhe,

die ewige Ruhe.

V. Agnus Dei

Lamm Gottes, du nimmst hinweg die

Sünde der Welt, gib ihnen Ruhe,

die ewige Ruhe.

Das ewige Licht leuchte ihnen, Herr,

bei deinen Heiligen in Ewigkeit,

denn du bist mild.

Ewige Ruhe gewähre ihnen, Herr und

das immerwährende Licht leuchte ihnen

VI. Libera me

Befreie mich, Herr, von dem ewigen

Tod an jenem Tage des Schreckens,

wo Himmel und Erde wanken,

da Du kommst,

die Welt durch Feuer zu richten.

Zittern befällt mich und Angst,

denn die Rechenschaft naht und

der drohende Zorn.

Tag der Sünde, Tag des Zorns, des

Unheils und des Elends, Tag der Sünde,

Tag, so groß und so bitter.

Ewige Ruhe gewähre ihnen, Herr und

das immerwährende Licht leuchte ihnen

III. Sanctus

Sanctus, sanctus, sanctus Dominus

Deus Sabaoth.

Pleni sunt coeli et terra gloria tua.

Hosanna in excelsis.

IV. Pie Jesu

Pie Jesu Domine, dona eis requiem,

sempiternam requiem

V. Agnus Dei

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,

dona eis requiem

sempiternam requiem,

Lux aeterna luceat eis, Domine,

cum sanctis tuis in aeternum

quia pius es.

Requiem aeternam dona eis Domine

et lux perpetua luceat eis

VI. Libera me

Libera me domine, de morte aeterna,

in die illa tremenda,

quando coeli movendi sunt et terra,

dum veneris judicare

saeculum per ignem.

Tremens factus sum ego, et timeo,

dum discussio venerit atque

ventura ira

Dies illa, dies irae calamitatis et

miseriae, dies illa,

dies magna et amara valde.

Requiem aeternam dona eis Domine

et lux perpetua luceat eis

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Simone Schunk, Sopran

Simone Schunk studierte Operngesang an der Hochschule für Musik und Dar­

stellende Kunst in Frankfurt am Main bei Prof. Heidrun Kordes und ge hörte

der Lied­ und Interpretationsklasse von Prof. Eugen

Wangler und Prof. Rolf Reinhardt an.

Nach Beendigung ihres Studiums war die Sopranistin

von 2003 bis 2014 Ensemblemitglied des Staats theater

Wiesbadens, wo sie sowohl im Opernfach mit bedeu­

tenden Partien wie Susanna (Le Nozze di Figaro),

Despina (Cosi fan Tutte), Gretel (Hänsel und Gretel),

Clorinda (La Cenerentola), Sophie (Werther), Frasquita

(Carmen) als auch im Operetten­ und Musical bereich zu

erleben war. So gehörten u.a. Eliza Doolittle (My fair

Lady), Ottilie (Weißes Rössl), Christel von der Post (Vogel­

händler), Boulotte (Ritter Blaubart), Mi (Land des Lä­

chelns), Valencienne (Lustige Witwe) zu ihrem großen und vielfältigen Reper­

toire. Zudem gastierte sie am Staatstheater am Gärtnerplatz München, am

Badischen Staatstheater Karlsruhe, am Staatstheater Darmstadt und in der

Siegerlandhalle Siegen.

Ergänzend verfolgt Simone Schunk eine rege Konzerttätigkeit. Neben dem Re­

quiem (W. A. Mozart), Elias (F. Mendelssohn Bartholdy), Ein Deutsches Requiem

(J. Brahms), Messias (G. F. Händel), Die Schöpfung (J. Haydn), Weihnachtsorat­

orium (J. S. Bach), Te Deum (A. Dvorak) zählen weitere bedeutende geistliche

und welt liche Werke wie G. Mahlers 4. Symphonie, die Liebesliederwalzer von

J. Brahms oder die Faustszenen von R. Schumann zu ihrer bereits gesungenen

Literatur.

Konzertverpflichtungen führten sie u.a. in die Alte Oper Frankfurt, den Sende­

saal des hr und WDR, ins Magdeburger­ und Bremer Konzerthaus, nach Öster­

reich, Italien, Spanien, Israel.

Christoph Kögel, Bariton

Christoph Kögel begann mit privatem Gesangsunterricht bei Janet Hardy in

Augsburg. Als Hospitant war er Mitglied der Opernschule des Leopold­

Mozart­Konservatoriums, Augsburg und von 1984 bis 1986,

Chorist im Opernchor der Städtischen Bühnen Augsburg.

1986 bis 1992 studierte er an der Staatlichen Hochschule für

Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main im Fach

Opern­Gesang bei Prof. Martin Gründler und in der Lied­

klasse bei Prof. Charles Spencer. Meisterkurse bei Brigitte

Fassbaender und Sena Jurinac schlossen sich an.

Von 1993 bis 2004 war er teils fest, teils als Gast engagiert

an den Städtischen Bühnen Osnabrück, Kaiserslautern

(Pfalztheater), Städt. Bühnen Lübeck, Staatstheater Mainz,

Staatstheater Darmstadt und Zeitgenössische Oper Berlin/

Komische Oper Berlin. Parallel war er immer auch als Lied­

und Oratoriensänger und in freien Kammeroper produk tionen beschäftigt

(„Vokalsolisten Frankfurt“ und „Kammeroper Frankfurt“).

Zu seinem Repertoire gehören Oratorien von Telemann, Bach und Händel

und Opernpartien wie Graf Almaviva (Figaros Hochzeit), Valentin (Margarete),

Guglielmo (Cosi fan tutte), Silvio (Bajazzo).

Konzertreisen führten ihn nach Belgien, Ungarn, Estland, Lettland, Österreich,

Israel, Frankreich und in die Schweiz.

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Jens-Uwe Schunk

Jens­Uwe Schunk stu dierte Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und

Darstellende Kunst in Frankfurt am Main bei D. Roth (Orgel), B. Possemey er

(Gesang) und W. Toll (Dirigieren). Neben dem

Studium sammelte er wichtige Erfahrungen als

Dirigent und Chorleiter. Zu seinem Repertoire

ge hören Messen für Chor und Orchester, u. a.

von Mozart, Haydn, Bruckner, Gounod, aber auch

Werke von Bernstein, Rutter, Near und Barber.

Jens­Uwe Schunk setzte seine Studien mit einem

Kapellmeisterstudium bei W.­D. Hauschild und

Péter Eötvös an der Hochschule für Musik in

Karls ruhe und einem Aufbaustudium im Fach Dirigieren, Schwerpunkt

Opernrepertoire, an der Musikhochschule des Saarlandes in Saarbrücken bei

Toshiyuki Kamioka fort. Im Mittelpunkt der Ausbildung in der international

besetzten Dirigentenklasse von Péter Eötvös standen Konzertprojekte im In­

und Ausland, an denen der international gefragte Komponist und Dirigent

seine Studenten teilnehmen ließ. Diese in Deutschland einzigartige Ausbil­

dungsmethode führte zu musikalischer Arbeit mit renommierten Orches­

tern wie den Berliner und den Münchner Philharmonikern, der Neuen Phil­

harmonie Frankfurt, dem Radio Philharmonie Orchestra Hilversum und

London BBC.

Seit 1999 leitet Jens­Uwe Schunk das Kammerorchester Collegium Musicum

Frankfurt und den Kirchenchor St. Martinus Hattersheim. In Zusammenar­

beit dieser beiden Ensembles mit dem Verein „beaux arts“, der seit 1998 die

musi ka lischen Vorhaben Jens­Uwe Schunks unterstützt, konnten bisher große

Konzertprogramme mit herausragendem Erfolg aufgeführt werden u. a. der

„Lobgesang“ und die 2. Sinfonie von Mendelssohn Bartholdy, Händels „Messi­

as“ und das „Deutsche Requiem“ von Brahms.

2005 übernahm Jens­Uwe Schunk zusätzlich die Leitung der Frankfurter

SingGe meinschaft. Seine drei Ensembles konzertieren seitdem oft gemein­

sam mit einem breiten Spektrum von Werken vom Barock bis zur Moderne.

Die Frankfurter SingGemeinschaft

hat sich im Lauf ihres über 65­jährigen Bestehens im Frankfurter Raum einen

Namen als Laienchor mit anspruchsvollen Konzertprojekten gemacht.

Im Oktober 2005 hat Jens­Uwe Schunk die musikalische Arbeit mit dem Chor

aufgenommen und seitdem die Leistungsfähigkeit stetig gesteigert.

Zweimal im Jahr gestaltet die Frankfurter SingGemeinschaft Programme aus

den verschiedensten musikalischen Epochen und Stilrichtungen – a capella

oder mit großer Orchesterbegleitung. Das Werkspektrum reicht von Purcell,

Händel, Mozart, Schubert und Cherubini über Mendelsohn und Bach bis zu

Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts wie Grieg, Wolf, Bernstein, Britten

und Hindemith bis zu zeitgenössischen Werken von Jenkins, Jarrett, Lauridsen

und Gjeilo. Sowohl geistliche Werke wie auch weltliche Texte, z.B. vertonte

Gedichte von Rilke, Eichendorff und Agee, werden durch den Chor interpretiert.

Mit dem Kirchenchor St. Martinus Hattersheim und dem Kammerorchester

Collegium Musicum Frankfurt arbeitet der Chor seit 2006 eng zusammen

und kann so regelmäßig große Chorwerke aufführen. In den letzten Jahren

wurde so das Repertoire um das „Magnificat“ von Rutter, Dvoráks „Te Deum“.

Bachs „Weihnachtsoratorium“, Orffs „Carmina Burana“, die „Chichester Psalms“

von Bernstein, „Paulus“ und „Elias“ von Mendelssohn Bartholdy, „Messias“ und

„c­moll Messe“ von Mozart sowie die „Es­Dur Messe“ von Schubert erweitert.

Derzeit hat der Chor rund 70 aktive Mitglieder, die sich wöchentlich zu Proben

und einmal jährlich zu einem Probenwochenende treffen. Durch regelmäßige

Stimmbildung wird zusätzlich der Gesamtklang des Chores weiter verbessert.

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Kirchenchor St. Martinus Hattersheim

1912 gegründet, feierte der Kirchenchor St. Martinus Hattersheim 2012

sein 100­jähriges Bestehen. Den Höhepunkt im Jubiläumsjahr bildete die

Aufführung von Mendelssohn Bartholdys „Oratorium Elia“s.

Die Hauptaufgabe des Chors liegt in der Mitgestaltung der Liturgie bei den

großen Festen während des Kirchenjahrs. Zudem richtet er Kirchenkonzerte

in der Pfarrkirche St. Martinus aus und nimmt an Konzerten in und außer­

halb von Hattersheim teil. Zum Repertoire des Chors gehören Werke der alten

Meister ebenso wie Chorliteratur zeitgenössischer Komponisten. Neben Mes­

sen und Motetten werden in den Gottesdiensten auch Lieder und Psalmen im

Wechsel mit der Gemeinde gesungen.

Seit dem Jahr 2ooo arbeitet der Chor mit dem Kammerorchester Collegium

Musicum Frankfurt zusammen. Konzerthöhepunkte in dieser Zeit waren bei­

spielsweise Mendelssohn Bartholdys „Elias“ und „Lobgesang“ und Mozarts

große „c­moll Messe“

2oo6 begann die Kooperation mit der Frankfurter SingGemeinschaft mit der

Aufführung des „Psalm 42“ von Mendelssohn Bartholdy und des „Te Deum“

von Dvorák. Hinzu kamen in den folgenden Jahren unter anderem Mozarts

„Requiem“, „Die Schöpfung“ von Haydn, Bachs „Weihnachtsoratorium“ sowie

das „Deutsche Requiem“ von Brahms und die „Es­Dur Messe“ von Schubert.

Höhepunkte im Chorleben sind Konzertreisen und Chorfahrten, die unter

anderem schon nach Rom, Südtirol, Ungarn, Augsburg, Regensburg, Münster

und Magdeburg führten.

Der Chor hat zurzeit 52 aktive und mehr als 100 passive Mitglieder und freut

sich über jedes neue Mitglied.

23

Kammerorchester Collegium Musicum, FrankfurtIm Jahr 1965 gründete Horst Langkamm ein Orchester als „Kurs“ im Rahmen

der Volkshochschule. Bald jedoch wuchs dieses zu einem veritablen Sinfonie­

orchester heran, so dass Horst Langkamm 1967 den Entschluss fasste, ein

eige nes zweites Ensemble ins Leben zu rufen, das „Kammerorchester Collegi­

um Musicum Frankfurt“.

Die Intention für diesen Klangkörper war, mit ambitionierten Musikern auch

schwie rigere Werke der Orchesterliteratur einzustudieren. In diese Zeit fallen

etliche Uraufführungen bekannter Komponisten wie Gerhard Müller­Horn­

bach, Frank Michael, Jochen Scior und Milan Salich; insgesamt wurden zehn

Werke für das Orchester geschrieben. Das Orchester entwickelte sich unter

seinen verschiedenen Konzertmeistern zu einem der ambitioniertesten

Amateurorchester Hessens.

Horst Langkamm sowie der langjährige Konzertmeister Günther Simon ver­

abschiedeten sich 1995 mit der „Prager Sinfonie“ von Mozart und dem 5. Kla­

vierkonzert von Beethoven, aufgeführt in der Alten Oper Frankfurt. In der

Folge konnte ein junger Dirigent, Roland Böer, gewonnen werden, der das En­

semble zur einem reinen Streichorchester umformte, das je nach Bedarf die

notwendigen Bläser engagiert.

Ab 1999 wurde Jens­Uwe Schunk der nächste Dirigent, der das Orchester wei­

ter klanglich und technisch entwickelte. Unter seiner Leitung konnten Werke

wie das Divertimento für Streicher von Bartok, die erste Sinfonie von Prokof­

jew so wie etliche große klassische Sinfonien (4., 5. und 7. von Beethoven, 1. von

Brahms, 8. und 9. Sinfonie von Dvorak) aufgeführt werden. Auch die Zusam­

menarbeit mit den Chören von St. Martinus Hattersheim sowie der Frankfur­

ter SingGemeinschaft bereicherten das Repertoire des Kammerorchesters.

Zu seinem 50. Geburtstag im Jahr 2017 brachte das Orchester eines der größten

Werke der klassischen Literatur zu Gehör, die 3. Sinfonie von Beethoven „Eroica“.

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Frankfurter SingGemeinschaft

Vorsitzende: Brigitte Güth­Mayr, Karl­Stieler­Str. 1–3, 60320 Frankfurt

[email protected]

www.frankfurter-singgemeinschaft.de

Kirchenchor St. Martinus Hattersheim

Vorsitzender: Dr. Ulrich Göbel, Rathausstr. 14, 65795 Hattersheim

ulrich­goebel@t­online.de

www.chor-hattersheim.de

Kammerorchester Collegium Musicum Frankfurt

Michael und Christamaria Poßner, Walter­Kolb­Str. 4, 60594 Frankfurt

Michael.Possner@t­online.de

www.collegium-musicum-frankfurt.de

Kontakt:Unser nächstes Konzert:

Martin Palmeri (*1965)

Misa a Buenos Aires (Misa Tango)für Sopran, Chor, Bandoneon, Klavier und Streicher

uraufgeführt 1996

18. Mai 2019Deutschorden, Frankfurt

19. Mai 2019Matthäuskirche, Frankfurt

Mitwirkende:

Frankfurter SingGemeinschaft

Kammerorchester Collegium Musicum Frankfurt

Leitung: Jens­Uwe Schunk

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Danksagung

Die beteiligten Ensembles bedanken sich bei all jenen, die durch ihre

Sachspende, finanzielle Zuwendung und ihre ehrenamtliche Arbeit

die beiden Veranstaltungen unterstützt und möglich gemacht haben.

Impressum:

Redaktion: Anne Winckler, Michael Poßner,

Brigitte Güth-Mayr, Gudrun Schmidt

Gestaltung: Cornelia Wruck

Fotografien: Wikipedia (Komponistenportrait),

Udo Hielscher, Maria Obermaier, Martin Schütte

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