Faust fur die Abitur

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4. KLASSIK – Faust – Johann Wolfgan g von Goethe 1. Erläutern Sie das Streben nach Erkenntnis in Goethes „Faust“. (Thema im Faust, Erläuterung der Entgrenzungsversuche, Problematik des Strebens) 2. Erläutern Sie die Wetten in Goethes „Faust“. (Wette im Prolog , Pakt/Wette Mephisto-Faust, Unvermö gen Mep histos, Fausts Str eben zu verstehen) 3. Erläutern Sie die Beziehung Herr-Mephisto-Men schen. (kurze Charaktersierung der Gestalten, Mephistos Bild über den Menschen, Wette Mephisto- Herr,  Thema) 4. Erläutern Sie das Verhältnis Faust-Mephisto. (Thema, Rolle Mephistos, Verhältnis Faust-Mephisto) 5. Besprechen Sie die Sturm-und-Drang-Elemente in der Gretchentragödie. (Faust als klassisches Werk, Darstellung der Gretchentragödie , Identifikation und Erläuterung der S.u.D-Elemente) 6. Der Prolog im Himmel. Hauptgedanken. 7. Erläutern Sie die Rolle der 3 Einleitungen in Goethes „Faust“. 8. Charakterisieren Sie Faust. 9. Faustmotiv in der Literatur. 10. Erläutern Sie die Rolle Mephistos in Goethes „Faust“.

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Faust - Abitur (Notizen)

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4. KLASSIK – Faust – Johann Wolfgang von Goethe

1. Erläutern Sie das Streben nach Erkenntnis in Goethes „Faust“.(Thema im Faust, Erläuterung der Entgrenzungsversuche, Problematik des Strebens)

2. Erläutern Sie die Wetten in Goethes „Faust“.(Wette im Prolog, Pakt/Wette Mephisto-Faust, Unvermögen Mephistos, Fausts Streben zu

verstehen)

3. Erläutern Sie die Beziehung Herr-Mephisto-Menschen.(kurze Charaktersierung der Gestalten, Mephistos Bild über den Menschen, Wette Mephisto- Herr,

 Thema)

4. Erläutern Sie das Verhältnis Faust-Mephisto.(Thema, Rolle Mephistos, Verhältnis Faust-Mephisto)

5. Besprechen Sie die Sturm-und-Drang-Elemente in der Gretchentragödie.(Faust  als klassisches Werk, Darstellung der Gretchentragödie, Identifikation und Erläuterung d

S.u.D-Elemente)

6. Der Prolog im Himmel. Hauptgedanken.

7. Erläutern Sie die Rolle der 3 Einleitungen in Goethes „Faust“.

8. Charakterisieren Sie Faust.9. Faustmotiv in der Literatur.

10. Erläutern Sie die Rolle Mephistos in Goethes „Faust“.

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1. Erläutern Sie das Streben nach Erkenntnis in Goethes„Faust“.

(Thema im Faust, Erläuterung der Entgrenzungsversuche, Problematik des Strebens)

- das Streben nach Erkenntnis ist Hauptthema in Goethes

Meisterwerk und stellt auch den Grund der Enstehung des Konfliktes

dar;

- schon im „Prolog im Himmel“, erfahren wir, dass Mephisto und Herr

in Faust eine Ausnahme unter den Menschen durch sein Streben

nach Höherem sehen;

- in der ersten Szene, erfährt man über ihn, dass er Medizin, Jura,

Wissenschaft und Theologie studiert;

- Faust ist wissensdurstig;- er ist unglücklich, weil er in allen diesen Wissenschaften sein Ziel

nicht erreicht hat (den Sinn des Lebens zu finden) =>

Bestätigung des Strebens für den Leser;

- nachdem er erkennt, dass es durch Studium nicht geht, will er seine

menschlichen Grenzen überschreiten;

- folgt den Weg der Magie und beschwört, durch Aussprüche, den

Erdgeist;

- dieser erscheint aber sein Blick   ist  unerträglich für Faust; er

verspottet Faust für seine „großen“ Worte => Faust fürchtet sich

vor ihm;

- er lernt aus der Erfahrung mit dem Geist, dass der Mensch diese

Grenzen nicht überschreiten  kann, dass die Welt der Geister

verschlossen bleiben wird und, dass er kein Übermensch ist);

- er will aus dem Tod neue Erkenntnisse sammeln, aber er führt

seinen Versuch nicht zu Ende, weil er das Klingeln der Glöcke hört,

erinnert sich an seine Kindheit, an Freude an Glück und verzichtet

auf dem Tod;

- Begegnung mit Mephisto geschieht, als er keinen  Ausweg mehr

hatte und als er sich in einem toten Punkt befand;

- das Erscheinen Mephistos gibt ihm die Möglichkeit seinen Wegfortzusetzen;

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- er wird, leider, auf dem neuen Weg von Mephisto stark abhängig;

- Mephisto bietet sich an, Fausts alle Wünsche auf der Erde zu

erfüllen, mit der Bedingung, dass Faust nach seinem Tod

Mephistos Diener wird;

- Mephisto denkt, Faust sei zu alt für das sinnliche Treiben,

infolgedessen verjüngert er ihn in der Hexenküche;

- Faust bemerkt ein Fraubild im Spiegel und sehnt sich nach derVereinigung mit der Frau, Gretchen; die Begierde nach sie

verwandelt sich in Liebe später;

- Faust ist auf Genuss eingestellt, macht sich aber schuldig für den

 Tod Gretchens, ihrer Mutter und des Kindes;

- zieht die Schlussfolgerung, dass der Sinn  des  Lebens  nicht  in

Genuss liegt;

- im II. Teil, Faust setzt fort mit dem Sammeln der Erkenntnisse;

- am Kaiserhof , bekommt er eine erste Aufgabe, die Verbesserung

der Stadtfinanzen;

- er zieht die Schlussfolgerung, dass solange die Verschwendung

den Wagen des Reichtums lenkt, kann nichts  Dauerliches

entstehen; er erkennt noch am Kaiserhof, als er den Befehl

bekommt, die herrschende Klasse zu unterhalten, dass er seine

Fähigkeiten verschwendet und seine Würde verliert;

- die nächste Station: Fausts Begegnung mit der Kunst; nach seiner

Erfahrung aus diesem Teil, glaubt Faust, dass Himmelstürmen zur

Erfaltung der Kunst nicht bringen, und dass die Kunst

gegenwartig und einen nationalen Charakter haben;

- in der letzten Station, in der kapitalistischen Welt, schafft Faust ein

großes Imperium, aber er wird wieder alt, verblindet und, erstdann, hat er eine Vision;

- in seiner Vision über „freie Menschen auf freiem Boden“, wo er der

Verhafter dieser Welt ist, kommt er zur Schlussfolgerung, dass die

Tat im Dienste der Menschen der Sinn des Lebens sein kann;

- er sagt, dass er in einer solcher Welt die Worte („Verweile doch! Du

bist so schön!“) sagen könnte => Faust stirbt und Mephisto

triumphiert;

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- Faust wird im letzten Augenblick von den Engel gerettet;

- sein Streben nach Erkenntnis war Grund für seine Rettung,

obwohl er ein fehlerhafter Mann gewesen war.

2. Erläutern Sie die Wetten in Goethes „Faust“.(Wette im Prolog, Pakt/Wette Mephisto-Faust, Unvermögen Mephistos, Fausts Streben zu

verstehen)

- das Streben nach Erkenntnis ist Hauptthema in Goethes

Meisterwerk und stellt auch den Grund der Enstehung desKonfliktes dar;- der Prolog im Himmel stellt die Exposition und den Konflikt der

Handlung (die Wette zwischen Herr - Gott und Mephisto - Lucifer);- beide stimmen überein, dass Faust eine Ausnahme zwischen den

Menschen ist (da er nach Höherem strebt);- Gotts Vertrauen in Menschen ist von Mephisto bestritten und somit

entsteht die erste Wette des Drama;- Mephisto ist überzeugt, dass er Faust von dem richtigen  Weg

ablenken könnte („auf meine Straße“ = Weg des Bösen);- der Herr geht mit der Wette ein aus der Überzeugung, dass ein

strebender Mensch sich nur zeitweilig verirren könnte;- Mephisto ist entschieden Faust zu zerstören, muss aber planmäßig

umgehen;- die Versuche Fausts, Erkenntnis zu erreichen (durch Wissen, durch

Magie und durch Tod), sind nur vorbereitende  Szenen für denPakt (der sich in einer Wette später umwandelt) mit Mephisto;

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- Mephisto erkennt die Stimmungschwankungen, die Fausts Lebenbegleiten und er nützt diese Schwäche  Fausts während desganzen Dramas aus;

- Begegnung mit Mephisto geschieht, als er keinen  Ausweg mehrhatte und als er sich in einem toten  Punkt befand =>Voraussetzung für die Wette;

- Mephisto erscheint zuerst in der Gestalt eines schwarzen Pudels;- Faust nimmt ihn auf sein Studierzimmer mit – schließlich gibt sich

Mephisto zu erkennen;- Mephisto schlägt Faust einen Pakt vor: er will ihm das ganze Leben

lang dienen, ihm jeden Wünsch erfüllen und danach soll FaustsSeele ihm gehören;

- Faust kümmert sich nicht um die Drübenwelt ; er will im Leben etwaserhalten;

- er hat, aber, kein großes Vetrauen, dass Mephisto imstande ist, ihmdas zu geben, was er sich wünscht;

- das „rote Gold “ stellt das Wissen, die absolute Wahrheit, den Sinndes Lebens;

- Mephisto versteht Fausts Streben nicht und, darum, symbolisiertdas „rote Gold“ das Materielle in seiner Hinsicht;

- Faust ist derjenige, der das letzte Wort über den Pakt hat, denn erverwandelt ihn in einer Wette (die zweite des Dramas);

- Faust verlangt, dass er sterben soll, in dem Moment, als seinStreben befriedigt ist (in dem Moment, als er „Verweile doch! Du

bist  so schön!“ ausspricht);

- nur dann soll er Mephisto drüben dienen, als er alles erreicht hat,was er sich gewünscht hat und diesen Augenblick festhalten will

(Zeichen, dass er auf sein Streben verzichtet);- wenn es Mephisto gelingt, Faust von seinem Streben abzulenken,

gewinnt er die Wette mit dem Herrn;- Mephisto verlangt eine Bestätigung der Wette von Faust – er solle

ihm das Papier mit Blut unterschreiben;

- folglich der Wette, übernimmt Faust sein Ziel wieder, den Sinn desLebens zu finden;

- Mephisto beginnt, alle seine Mittel auszunützen, um Faust auf die

Bahn der Sinnlichkeit zu bringen und, somit beide Wetten gewinnensoll;

- er versteht aber nicht, dass Fausts Streben belohnt werden muss;- in der letzten Station, in der kapitalistischen Welt, schafft Faust ein

großes Imperium, aber er wird wieder alt, verblindet und, erst

dann, hat er eine Vision;

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- in seiner Vision über „freie Menschen auf freiem Boden“, wo er derVerhafter dieser Welt ist, kommt er zur Schlussfolgerung, dass dieTat im Dienste der Menschen der Sinn des Lebens sein kann;

- er sagt, dass er in einer solcher Welt die Worte („Verweile doch! Du

bist so schön!“) sagen könnte => Faust stirbt und Mephistotriumphiert scheinbar;

- Mephisto verliert die erste  Wette, da Fausts ununterbrochenesStreben nach Erkenntnis der Vision des Herrn entspricht;

- infolgedessen, verliert Mephisto auch die zweite  Wette, dennFaust wird im letzten Augenblick von den Engel gerettet (aufgrundseines lebenlanges Streben);

- Mephisto scheitert, also, in seinem Plan und verliert beide Wetten.

3. Erläutern Sie die Beziehung Herr-Mephisto-Menschen.(kurze Charaktersierung der Gestalten, Mephistos Bild über den Menschen, Wette Mephisto- Herr,

 Thema)

- Mephisto und Herr: zwei überirdische Gestalten, freundschaftlich,menschlichen Gespräch;

- Herr wird für seine Schöpfung gelobt;- Mephisto = Reiz + Herausforderung = Notwendigkeit für den

Fortschritt der Menschen; Schalk;- die drei Erzengel treten vor (Raphael, Michael und Gabriel);- sie bringen ein Loblied auf die Schöpfung Gottes;- die Welt wird wie ein Paradies, unverändert herrlich wie am ersten

 Tag;

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- Mephisto erscheint und antwortet zum Lobgesang – er kann nichtgute Worte über die Schöpfung sagen => er sieht Menschen, wiesich plagen;

- Mephisto ist nicht das absolute Böse („Ich bin ein Teil von jener 

Kraft / die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“);- er kritisiert den Menschen, nennt ihn ironisch, kleiner Gott der

Welt;- spricht über den falschen Gebrauch der Vernunft, schlechter als

 jedes Tier;- er vergleicht ihn mit einer Zikade, einem Insekt, das lange Beine

hat, aber schlecht fliegen kann; darum fällt er immer wieder auf dieErde, sobald sie zu fliegen versucht;

- damit meint Mephisto, dass auch der Mensch nicht imstande ist,sich in die Welt des Schönen, des Ideals zu erheben, obwohl er dasnötige Potential hat;

- er bleibt im Banalen, Kleinlichen und Sinnlichen hängen;

- der Herr gibt ihm als Gegenbeispiel Faust, der nach  Höheremstrebt – Ausnahme unter den Menschen;

- Mephisto schlägt eine Wette vor: er ist überzeugt, dass er auchFaust auf einer schlechten  Bahn bringen kann, wenn er ihn in

seine Macht bekommt;- Herr ist mit der Wette einverstanden => er glaubt an den

Menschen;- Faust wird Objekt einer Wette zwischen Gott und Mephisto;

- Thema der Faust-Dichtung ist das Streben nach Höherem;- Faust versucht durch Wissenschaft, durch Magie, durch Tod, durchSinneslust, durch Kunst den Sinn zu finden; findet den Sinn in derletzten Station: die Tat im Dienste der Menschen, stirbt und wird

von Engel gerettet, weil er sein ganzes Leben gestrebt hat.

4. Erläutern Sie das Verhältnis Faust-Mephisto.(Thema, Rolle Mephistos, Verhältnis Faust-Mephisto)

11. Erläutern Sie die Rolle Mephistos in Goethes „Faust“.

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- das Streben nach Erkenntnis ist Hauptthema in Goethes Meisterwerkund stellt auch den Grund der Enstehung des Konfliktes dar;

- Mephisto und Herr: zwei überirdische Gestalten, freundschaftlich,menschlichen Gespräch;

- Herr wird für seine Schöpfung gelobt;- Mephisto = Reiz + Herausforderung = Notwendigkeit für den

Fortschritt der Menschen; Schalk;- die drei Erzengel treten vor (Raphael, Michael und Gabriel);

- sie bringen ein Loblied auf die Schöpfung Gottes;- die Welt wird wie ein Paradies, unverändert herrlich wie am ersten Tag;- Mephisto erscheint und antwortet zum Lobgesang – er kann nicht gute

Worte über die Schöpfung sagen => er sieht Menschen, wie sichplagen;

- Mephisto ist nicht  das  absolute  Böse („Ich bin ein Teil von jener 

Kraft / die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“);- er kritisiert den Menschen, nennt ihn ironisch, kleiner Gott der Welt;- spricht über den  falschen  Gebrauch der Vernunft, schlechter als

 jedes Tier;- er vergleicht ihn mit einer Zikade, einem Insekt, das lange Beine hat,

aber schlecht fliegen kann; darum fällt er immer wieder auf die Erde,sobald sie zu fliegen versucht;

- damit meint Mephisto, dass auch der Mensch  nicht  imstande ist,sich in die Welt des Schönen, des Ideals zu erheben, obwohl er dasnötige Potential hat;

- Faust wird von den beiden als Ausnahme betrachtet;

- das Verhältnis zwischen Faust und Mephisto beginnt, also, im „Prologim Himmel“;

- Faust wird zum Objekt der Wette zwischen den beiden, Mephisto willihn von seinem Weg abzulenken;

- Mephisto verschwindet selbst, wartet auf den richtigen  Augenblick (Verzweiflung Fausts);

- Pakt->Wette->engere Beziehung zwischen ihnen;- Auerbachs Keller (Sinnlichkeit); Verjüngerung in der Hexenküche;- er hilft Faust, aber nicht interessenlos;

- die Hilfe sollte Faust, ins Verderben führen;- Ursachen: Tod der Mutter, des Brüders, des Kindes, Betörung

Gretchens;- Erkenntnis, dass wenige Augenblicke Lust viel Opfer gebracht haben;

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5. Besprechen Sie die Sturm-und-Drang-Elemente in derGretchentragödie.

(Faust  als klassisches Werk, Darstellung der Gretchentragödie, Identifikation und Erläuterung d

S.u.D-Elemente)

a) Faust als klassisches Werk- erzieherisches Charakter: Goethe erzieht seine Leser zum Streben,

über dem Niveau einer „Zikade“;- am Ende, Faust, der sein ganzes Leben lang gestrebt hat, wird er auch

belohnt, weil er nicht auf das Streben verzichtet hat: Vorbild;- Gretchen  erkennt  ihre  Schuld (das sie aus Liebe begehen hat) und

deshalb wird sie auch von den Engel gerettet (vorbildhaft);- diesen alegorischen  Zug, der Faust veranstaltet – Erziehen  der

Hofgesellschaft, obwohl es ihm nicht gelingt;- Vision der utopischen, idealen Welt, Welt des schönen Scheins;

- Sinn des Lebens = Tat zum Wohle der Menschen (Humanitätsideal);b) Darstellung der Gretchentragödie 

- die Gretchentragödie stellt das Scheitern  der  Liebesbeziehungzwischen Faust und Gretchen dar;

- Faust, verjüngert, verliebt sich in Gretchen;- die beide treffen, Gretchen ist bescheiden, betrachtet Faust als einen

Adligen (kennt ihre Stelle als Bürgerliche) und ist nicht gewöhnt vonMänner begleitet zu werden;

- zwischen den beiden entsteht eine wahre  Liebe, die Mephisto aucherkennt;

- Valentin, Gretchens Brüder, erscheint, um die Ehre seiner Schwester zu

retten, er stirbt im Kampf mit Faust und Mephisto und Mephisto

triumphiert, indem er Gretchen und Faust verantwortlich an dessen Tod macht;

- Mephistos List führt auch zum Tod Gretchens Mutter; Gretchen betörtund bringt ihren Kind um und, als Kindermörderin, wird sie im Kerkergeworfen;

- sie erkennt ihre Schuld und wird von den Engel gerettet;- Faust erkennt, dass sein Genuss zu viel Opfer gebracht hat und so endet

das I. Teil;c) Identifikation und Erläuterung der S.u. D-Elemente

1. Liebe- Übermaß an Gefühl für Gretchen; Ungeduld Fausts, die Erfüllung der Liebe

zu erleben;- Gretchen stürzt in die Liebe hinein, sie bricht alle Regel  der

Gesellschaft (sie gehörte dem Bürgertum, Faust dem Adel); sie bereutauch nichts;

2. Pantheismus – feste Beziehung zur Natur, Faust findet Genuss und Glück inder Natur;3. Gespräch mit Gretchen – „Gefülh ist alles!“ sagt Faust;

4. Verzichten auf die Vernunft – in alles, was Faust tut; 5. Pathos derGefühle

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5. Pathos der Gefühle; 6. Stimmungsschwankungen; 7. Trüber Tag –Szene, die im Prosa geschrieben wird, weicht, als Form, vom  klassischenModell ab;

6. Der Prolog im Himmel. Hauptgedanken.

- stellt die Exposition und den erregenden Moment (die Wettezwischen Herr - Gott und Mephisto - Lucifer);

- die drei Erzengel treten vor (Raphael, Michael und Gabriel);- sie bringen ein Loblied auf die Schöpfung Gottes;

- die Welt wird wie ein Paradies, unverändert herrlich wie am ersten Tag;

- Mephisto erscheint und antwortet zum Lobgesang – er kann nichtgute Worte über die Schöpfung sagen => er sieht Menschen, wie

sich plagen;- Mephisto ist nicht das absolute Böse („Ich bin ein Teil von jener 

Kraft / die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“);- er kritisiert den Menschen, nennt ihn ironisch, kleiner Gott der

Welt;

- spricht über den falschen Gebrauch der Vernunft, schlechter als jedes Tier;

- er vergleicht ihn mit einer Zikade, einem Insekt, das lange Beine

hat, aber schlecht fliegen kann; darum fällt er immer wieder auf dieErde, sobald sie zu fliegen versucht;

- damit meint Mephisto, dass auch der Mensch nicht imstande ist,sich in die Welt des Schönen, des Ideals zu erheben, obwohl er das

nötige Potential hat;

- er bleibt im Banalen, Kleinlichen und Sinnlichen hängen;- der Herr gibt ihm als Gegenbeispiel Faust, der nach  Höheremstrebt – Ausnahme unter den Menschen;

- Mephisto schlägt eine Wette vor: er ist überzeugt, dass er auchFaust auf einer schlechten  Bahn bringen kann, wenn er ihn inseine Macht bekommt;

- Herr ist mit der Wette einverstanden => er glaubt an den

Menschen;- Faust wird Objekt einer Wette zwischen Gott und Mephisto.

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7. Erläutern Sie die Rolle der 3 Einleitungen in Goethes

„Faust“.

- ein Kritiker nannte sie die „Vorhallen des großen Gebäude Faust“;- Zueignung, Vorspiel auf  dem Theater, Prolog im Himmel;

1. Zueignung- ist später enstanden (1797);- ein Widmungsgedicht für die Zeugen  seines  ersten  Werkes

(des Urfaustes);- der Entschluss Faust zu vollenden;- Goethe schreibt über schwankende  Gestalten, die ehemaligen

Gestalten der Faustdichtung;- wird von Enthusiasmus getrieben;- in der II. Strophe erinnert er sich an seine Jugend, an die Zeit, als er

sich erstens mit dem Werk beschäftigt hat;- Liebe und Freundschaft – wertvolle Erinnerungen;- er bereut seine Verirrungen, sein Verlief im Tumult des Lebens;- in der III. Strophe erzählt er über die Zeugen aus Weimar, die seine

erster Faust-Versuch gesehen haben, sie sind tod und können nichtmehr lesen können;

- Goethe fragt sich, wie das neue Publikum reagieren wird;2. Vorspiel auf dem Theater

- Goethe beleuchtet die Welt des Theaters;- Gestalten: Theaterdirektor, lustige  Person (Schauspieler) und

Dichter;- Direktor ist ein praktischer Mann, er wünscht sich „ein volles Haus

und volle Kassen“ un darum verlang er gute, erfolgreiche Stücke,die dem Publikum gefallen sollen; ist an Quantität interessiert;

- der Dichter mochte nicht zur Unterhaltung schreiben, er willbleibende Werke schaffen; ist an Qualität interessiert;

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- die lustige Person hingegen ist am gegenwartigen  Erfolginteressiert, ist Vermittler zwischen Dichter und Publikum, an dieNachwelt nicht gebunden;

- zum Abschluss weist der Direktor auf den allumfassenden Charakterdes Werkes hin: es führt uns „vom Himmel durch die Welt zurHölle“;

3. Prolog im Himmel- stellt die Exposition und den erregenden  Moment (die Wette

zwischen Herr - Gott und Mephisto - Lucifer);- die drei Erzengel treten vor (Raphael, Michael und Gabriel);- sie bringen ein Loblied auf die Schöpfung Gottes;- die Welt wird wie ein Paradies, unverändert herrlich wie am ersten

 Tag;- Mephisto erscheint und antwortet zum Lobgesang – er kann nicht

gute Worte über die Schöpfung sagen => er sieht Menschen, wiesich plagen;

- Mephisto ist nicht das absolute Böse („Ich bin ein Teil von jener Kraft / die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“);

- er kritisiert den Menschen, nennt ihn ironisch „kleiner Gott der

Welt“;- spricht über den falschen Gebrauch der Vernunft, schlechter als

 jedes Tier;- er vergleicht ihn mit einer Zikade, einem Insekt, das lange Beine

hat, aber schlecht fliegen kann; darum fällt er immer wieder auf dieErde, sobald sie zu fliegen versucht;- damit meint Mephisto, dass auch der Mensch nicht imstande ist,

sich in die Welt des Schönen, des Ideals zu erheben, obwohl er das

nötige Potential hat;- er bleibt im Banalen, Kleinlichen und Sinnlichen hängen;- der Herr gibt ihm als Gegenbeispiel Faust, der nach  Höherem

strebt – Ausnahme unter den Menschen;

- Mephisto schlägt eine Wette vor: er ist überzeugt, dass er auch

Faust auf einer schlechten  Bahn bringen kann, wenn er ihn inseine Macht bekommt;

- Herr ist mit der Wette einverstanden => er glaubt an den

Menschen;- Faust wird Objekt einer Wette zwischen Gott und Mephisto;- Mephisto = Reiz + Herausforderung = Notwendigkeit für den

Fortschritt der Menschen; Schalk;

- Mephisto und Herr: zwei überirdische Gestalten, freundschaftlich,

menschlichen Gespräch.

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8. Charakterisieren Sie Faust.

- Haupt- und Titelgestalt;- Leser kennt ihn lernen erstens aus den Worten der zwei

Protagonisten aus dem „Prolog im Himmel“;

- Mephisto und Herr sehen in Faust eine Ausnahme unter denMenschen durch sein Streben nach Höherem;

- scheinbar, wird Faust durch die Wette zum Objekt, aber er ist derSubjekt des Dramas, weil er das handelnde ist;

- in der ersten Szene, erfährt man über ihn, dass er Medizin, Jura,Wissenschaft und Theologie studiert;

- Faust ist wissensdurstig;

- er ist unglücklich, weil er in allen diesen Wissenschaften sein Zielnicht erreicht hat (den Sinn des Lebens zu finden) =>Bestätigung des Strebens für den Leser;

- nachdem er erkennt, dass es so nicht geht, will er seinemenschlichen Grenzen überschreiten (er lernt aus der Erfahrung mitdem Geist, dass der Mensch diese Grenzen nicht überschreitenkann, dass die Welt der Geister verschlossen bleiben wird und,dass er kein Übermensch ist);

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- große Stimmungsschwankungen (die Mephisto weiter helfenwerden) – glaubt sich Gott, bald aber betrachtet sich selbst alsWurm;

- er will aus dem Tod neue Erkenntnisse sammeln, aber er führtseinen Versuch nicht zu Ende, weil er das Klingeln der Glöcke hört,erinnert sich an seine Kindheit, an Freude an Glück und verzichtetauf dem Tod;

- er hat Freude an der Natur (Pantheismus), die ihm neue Kräftegibt, er fühlt sich wohl unter den einfachen Menschen;

- Begegnung mit Mephisto geschieht, als er keinen  Ausweg mehrhatte und als er sich in einem toten Punkt befand;

- das Erscheinen Mephistos gibt ihm die Möglichkeit seinen Weg

fortzusetzen;- er wird, leider, auf dem neuen Weg von Mephisto stark abhängig;- Mephisto bietet sich an, Fausts alle Wünsche auf der Erde zu

erfüllen, mit der Bedingung, dass Faust nach seinem Tod Mephistos

Diener wird;- Mephisto denkt, Faust sei zu alt für das sinnliche Treiben,

infolgedessen verjüngert er ihn in der Hexenküche;- Faust bemerkt ein Fraubild im Spiegel und sehnt sich nach der

Vereinigung mit der Frau, Gretchen; die Begierde nach sieverwandelt sich in Liebe später;

- Faust und Gretchen gehören zweier verschiedenen Welten;- Gretchen ist einfach, engsichtig, gefangen in ihrer

kleinbürgerlichen Welt, während Faust der Intelektuelle, derStrebende, der Höhergestellte;- Faust ist auf Genuss eingestellt, macht sich aber schuldig für den

 Tod Gretchens, ihrer Mutter und des Kindes;

- zieht die Schlussfolgerung, dass der Sinn  des  Lebens  nicht  inGenuss liegt;

- im II. Teil, Faust setzt fort mit dem Sammeln der Erkenntnisse, amKaiserhof, als Künstler und als kapitalistischer Unternehmer;

- nachdem er sich vornimmt, sich tatkräftig in den Dienst der

anderen zu stellen, sieht er ein, welcher der Sinn des Lebens seinkönnte;

- in seiner Vision über „freie Menschen auf freiem Boden“, wo er der

Verhafter dieser Welt ist, kommt er zur Schlussfolgerung, dass dieTat im Dienste der Menschen der Sinn des Lebens sein kann;

- er stirbt, Mephisto triumphiert, aber Faust wird im letztenAugenblick von den Engel gerettet;

- obwohl fehlerhaft, hat er immer gestrebt – Grund der Rettung;

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- Faust ist eine universale Gestalt, ein allgemein  gültigerCharakter, die ihm überwiegend zu einer klassischen Gestaltmachen;

- trotzdem weist er auch Elemente der Aufklärung (Studium undWissen), des Sturm  und  Drang (Pantheismus, Sinneslust) undsogar der Romantik (will die Grenzen überschreiten) auf.

9. Das Faustmotiv in der Literatur.

- Grundlage für Goethes Faust war die Volkssage „Doktor Faustus“;

- die Sage handelte von einem außergewöhnlichen Menschen ausder Zeit der Renaissance, ein Mensch der sich nach übernatürlichenKräften gesehnt hat;

- historische Grundlage : Existenz eines gewissen  Johannes GeorgFaust (1480 – 1536), der Magie im Krakau studiert und der ein

Wanderleben führt);- er wird als Betrüger von einigen betrachtet, von anderen als ein

strebsamer Mensch, der den Sinn des Lebens sucht.

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- Johannes Spieß (1587: erscheint  „Historie von Doktor Johann

Faustus“ );- 1585: erscheint das Drama von Christopher Marlowe:  „The

Tragical History of Doctor Faustus“   und im XVII. Jahrhundererscheinen die Übersetzungen ins Deutsche;

- Goethe schreibt in „Dichtung und Wahrheit“, dass er Marlowe nichtgelesen hat;

- er kennt aber den Lessings Fragment über Faust;- sowohl Goethe, als auch Lessing gestalten Faust als eine positive

Gestalt;- Quellen für Goethe: Volkssage, Puppenspiel (das er als Kind sah)

und Lessing;

- scheinbar, hat er Marlowe und Spieß nicht als Quellen benutzt;- nach Goethe, gab es noch Schriftsteller die das Faustmotiv benutzt

haben;- Nikolaus Lenau schreibt auch ein Faust-Drama;

- Thomas Mann: Doktor  Faustus  (Faustmotiv in der modernen Zeitverlegt);

- Mihail Bulgakov: Meister  und  Margarita;

- trotzdem, bleibt Goethes Faust  das beste Werk, das um die

Geschichte von Doktor Faustus handelt.