CIRS-AINS Spezial: Awareness · CIRS-AINS Spezial: Awareness PATIENTENSICHERHEIT Der Gedanke...

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PATIENTENSICHERHEIT CIRS-AINS Spezial: Awareness Der Gedanke während einer Opera- tion (OP) in Narkose wach zu sein ist eine häufig erwähnte Sorge der Pati- enten vor einem Eingriff. Nicht ganz unbegründet, denn trotz moderner Anästhesietechnik und Monitoring kommt Awareness während der Nar- kose vor. Der im englischsprachigen Raum verwendete Begriff ,,Awareness‘‘ wird im Deutschen mit dem Begriff ,,intraoperative Wachheit‘‘ übersetzt. Von intraoperativer Wachheit spricht man, wenn ein Patient in Narkose seine Umwelt teilweise oder vollstän- dig wahrnimmt oder Aufforderungen aktiv nachkommen kann [1]. Nicht immer kann sich der Patient dabei an die Ereignisse während seiner Operation erinnern - Awareness kann mit und ohne Erinnerung auftreten [2]. Der Zustand der Wachheit ist somit von der Erinnerungsleistung abzugrenzen. Aktuell wird die Inzidenz für intra- operative Wachheit mit 0.1-0.2% geschätzt [3]. Aber auch wenn Awa- reness als seltene Komplikation der Allgemeinanästhesie gilt, die Folgen eines intraoperativen Wachheitserle- bens können im Einzelfall für den Pa- tienten schwerwiegend sein. Verein- zelt kann sich nach einer Wachheits- episode sogar eine posttraumatische Belastungsstörung entwickeln [4]. Zu den ersten Fallberichten, die sich dem Thema Awareness widmen, zählt der Bericht von Winterbottom, aus den 50er Jahren des letzten Jahrhun- derts. Winterbottom schildert darin die mögliche Gefahr von Awareness bei dem Einsatz von Muskelrelax- antien in der Allgemeinanästhesie [5]. Fallberichte zu intraoperativer Wach- heit haben seither nicht an Aktualität verloren. In März 2007 eröffnete die American Society of Anesthesiologists unter www.awaredb.org eine elektro- nische Datenbank mit dem Ziel, aus Fallberichten zu Awareness zu lernen. Patienten sind hier aufgefordert, ihre Erfahrungen durch das Ausfüllen eines kurzen Online-Fragebogens beizusteu- ern. Die Datenbank beinhaltet zurzeit 279 Fallberichte. 1 1 Stand: 01.12.2012 Im Folgenden sollen nun die in das CIRS-AINS eingegangenen Fallbe- richte zum Thema Awareness näher beleuchtet werden. Fallberichte zu Awareness aus CIRS-AINS In den 2930 2 Fällen des CIRS- AINS — das bundesweite Ereignis- Meldesystem (Incident-Reporting- System) für die anonyme Erfassung und Analyse von sicherheitsrelevan- ten Ereignissen in der Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie — lassen sich mit dem Wörtern ,,Awareness‘‘ und ,,Wachheit‘‘ in der Freitextsuche 30 Berichte finden. Sieben dieser Be- richte haben mit dem eigentlichen Thema ,,Awareness‘‘ nichts zu tun, sondern verwenden zum Beispiel An- glizismen wie ,,Situation awareness‘‘ oder ,,Modus awareness‘‘. Die 23 relevanten Fallberichte werden im Weiteren näher betrachtet. Dabei ist die systematische Einteilung intraoperativer Wachheit nach Jones [6]: 1. Keine Wachheit 2. Wachheit ohne Erinnerung 3. Wachheit mit unbewusster (impli- zierter) Erinnerung 4. Wachheit mit bewusster (explizi- ter) Erinnerung nur teilweise möglich. Die 23 Fallberichte wurden daher folgendermaßen gruppiert: Potentielle Awarenessgefahr (7 Fallberichte) Verdacht auf Awareness ohne Erin- nerung (10 Fallberichte) Awareness mit Erinnerung (6 Fall- berichte) Die Grenzen zwischen den Untertei- lungen sind dabei aus zwei Haupt- gründen fließend: Einerseits ist dies dem Thema Awa- reness selbst geschuldet. Da eine klinische Einschätzung der Narko- setiefe bislang nur unzureichend möglich ist, wird anhand von Abwei- 2 Stand: 29.11.2012 chungen der vegetativen Parameter (Surrogatparameter) und aufgrund von Abwehrbewegungen auf die Nar- kosetiefe geschlossen. Auch durch Neuromonitoring versucht man im klinischen Alltag das Problem zu lösen [1,7]. Andererseits sind die in CIRS-AINS eingegangenen Fallberichte oft un- vollständig und lassen daher keine klaren Rückschlüsse zu. Wichtige Informationen, wie zum Beispiel ob und wann postoperativ mit dem Pa- tienten gesprochen wurde, fehlen größtenteils. Die sieben Fallberichte zu potenti- eller Awarenessgefahr beinhalten Informationen zu unterschiedli- chen Gerätefehlfunktionen bzw. -fehlbedienungen (etwa die Verwechs- lung der Perfusorprogrammierung für Propofol und Remifentanil), die aber scheinbar alle noch rechtzeitig ent- deckt bzw. korrigiert werden konn- ten. Es wird in den sieben Berichten auf mögliche Awareness hingewiesen, wohingegen postoperativ kein intra- operatives Wachheitserlebnis diagno- stiziert wurde. In einem der sieben Fälle, Fallbericht 18097, wird die Dis- konnektion der Infusionsleitung durch routinemäßiges Neuromonitoring entdeckt (vollständiger Fallbericht: Kasten 1 ). In den zehn Fallberichten zu Ver- dacht auf Awareness ohne Erinne- rung werden vorrangig Veränderungen vegetativer Parameter, Abwehrbe- wegungen sowie Schutzreflexe wie Husten von Patienten während der Narkose beschrieben, die den Anäs- thesisten haben aufmerksam werden lassen. Zu den Hauptursachen für die (mög- liche) intraoperative Wachheit in den zehn Fallberichten zählen: Gerätefehlfunktionen und - fehlbedienungen (6 Fallberichte) wie zum Beispiel: Haarriss im 3-Wege-Hahn Propofolperfusor nicht gestartet leergelaufener Vapor etc. Dislozierte, intravenöse Zugänge (2 Fallberichte) Verwechslung von Spritzen (Muskel- relaxans mit Opioid) bei Narkose- einleitung (2 Fallberichte) Z. Evid. Fortbild. Qual. Gesundh. wesen (ZEFQ) 185 http://dx.doi.org/10.1016/j.zefq.2013.03.007

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CIRS-AINS Spezial: Awarenes

Der Gedanke während einer Opera-tion (OP) in Narkose wach zu sein isteine häufig erwähnte Sorge der Pati-enten vor einem Eingriff. Nicht ganzunbegründet, denn trotz modernerAnästhesietechnik und Monitoringkommt Awareness während der Nar-kose vor.Der im englischsprachigen Raumverwendete Begriff ,,Awareness‘‘wird im Deutschen mit dem Begriff,,intraoperative Wachheit‘‘ übersetzt.Von intraoperativer Wachheit sprichtman, wenn ein Patient in Narkoseseine Umwelt teilweise oder vollstän-dig wahrnimmt oder Aufforderungenaktiv nachkommen kann [1]. Nichtimmer kann sich der Patient dabeian die Ereignisse während seinerOperation erinnern - Awareness kannmit und ohne Erinnerung auftreten[2]. Der Zustand der Wachheit istsomit von der Erinnerungsleistungabzugrenzen.Aktuell wird die Inzidenz für intra-operative Wachheit mit 0.1-0.2%geschätzt [3]. Aber auch wenn Awa-reness als seltene Komplikation derAllgemeinanästhesie gilt, die Folgeneines intraoperativen Wachheitserle-bens können im Einzelfall für den Pa-tienten schwerwiegend sein. Verein-zelt kann sich nach einer Wachheits-episode sogar eine posttraumatischeBelastungsstörung entwickeln [4].Zu den ersten Fallberichten, die sichdem Thema Awareness widmen, zähltder Bericht von Winterbottom, ausden 50er Jahren des letzten Jahrhun-derts. Winterbottom schildert darindie mögliche Gefahr von Awarenessbei dem Einsatz von Muskelrelax-antien in der Allgemeinanästhesie[5].Fallberichte zu intraoperativer Wach-heit haben seither nicht an Aktualitätverloren. In März 2007 eröffnete dieAmerican Society of Anesthesiologistsunter www.awaredb.org eine elektro-nische Datenbank mit dem Ziel, ausFallberichten zu Awareness zu lernen.

Patienten sind hier aufgefordert, ihreErfahrungen durch das Ausfüllen eineskurzen Online-Fragebogens beizusteu-ern. Die Datenbank beinhaltet zurzeit279 Fallberichte.1

1 Stand: 01.12.2012

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Z. Evid. Fortbild. Qual. Gesundh. wesenhttp://dx.doi.org/10.1016/j.zefq.2013.03

m Folgenden sollen nun die in dasIRS-AINS eingegangenen Fallbe-ichte zum Thema Awareness nähereleuchtet werden.

allberichte zu Awarenessus CIRS-AINS

n den 29302 Fällen des CIRS-INS — das bundesweite Ereignis-eldesystem (Incident-Reporting-ystem) für die anonyme Erfassungnd Analyse von sicherheitsrelevan-en Ereignissen in der Anästhesie,ntensivmedizin, Notfallmedizinnd Schmerztherapie — lassen sichit dem Wörtern ,,Awareness‘‘ und

,Wachheit‘‘ in der Freitextsuche 30erichte finden. Sieben dieser Be-ichte haben mit dem eigentlichenhema ,,Awareness‘‘ nichts zu tun,ondern verwenden zum Beispiel An-lizismen wie ,,Situation awareness‘‘der ,,Modus awareness‘‘.ie 23 relevanten Fallberichte werden

m Weiteren näher betrachtet.abei ist die systematische Einteilung

ntraoperativer Wachheit nach Jones6]:

. Keine Wachheit

. Wachheit ohne Erinnerung

. Wachheit mit unbewusster (impli-zierter) Erinnerung

. Wachheit mit bewusster (explizi-ter) Erinnerung

ur teilweise möglich.ie 23 Fallberichte wurden daherolgendermaßen gruppiert:

Potentielle Awarenessgefahr(7 Fallberichte)Verdacht auf Awareness ohne Erin-nerung (10 Fallberichte)Awareness mit Erinnerung (6 Fall-berichte)

ie Grenzen zwischen den Untertei-ungen sind dabei aus zwei Haupt-

ründen fließend:inerseits ist dies dem Thema Awa-eness selbst geschuldet. Da einelinische Einschätzung der Narko-etiefe bislang nur unzureichendöglich ist, wird anhand von Abwei-

2 Stand: 29.11.2012

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PATIENTENSICHERHEIT

hungen der vegetativen ParameterSurrogatparameter) und aufgrundon Abwehrbewegungen auf die Nar-osetiefe geschlossen. Auch durcheuromonitoring versucht man imlinischen Alltag das Problem zu lösen1,7].ndererseits sind die in CIRS-AINSingegangenen Fallberichte oft un-ollständig und lassen daher keinelaren Rückschlüsse zu. Wichtigenformationen, wie zum Beispiel obnd wann postoperativ mit dem Pa-ienten gesprochen wurde, fehlenrößtenteils.ie sieben Fallberichte zu potenti-ller Awarenessgefahr beinhaltennformationen zu unterschiedli-hen Gerätefehlfunktionen bzw.fehlbedienungen (etwa die Verwechs-ung der Perfusorprogrammierung fürropofol und Remifentanil), die abercheinbar alle noch rechtzeitig ent-eckt bzw. korrigiert werden konn-en. Es wird in den sieben Berichtenuf mögliche Awareness hingewiesen,ohingegen postoperativ kein intra-peratives Wachheitserlebnis diagno-tiziert wurde. In einem der siebenälle, Fallbericht 18097, wird die Dis-onnektion der Infusionsleitung durchoutinemäßiges Neuromonitoringntdeckt (vollständiger Fallbericht:asten 1 ).

n den zehn Fallberichten zu Ver-acht auf Awareness ohne Erinne-ung werden vorrangig Veränderungenegetativer Parameter, Abwehrbe-egungen sowie Schutzreflexe wieusten von Patienten während derarkose beschrieben, die den Anäs-hesisten haben aufmerksam werdenassen.u den Hauptursachen für die (mög-iche) intraoperative Wachheit in denehn Fallberichten zählen:

Gerätefehlfunktionen und -fehlbedienungen (6 Fallberichte)wie zum Beispiel:◦ Haarriss im 3-Wege-Hahn◦ Propofolperfusor nicht gestartet◦ leergelaufener Vapor etc.Dislozierte, intravenöse Zugänge

(2 Fallberichte)Verwechslung von Spritzen (Muskel-relaxans mit Opioid) bei Narkose-einleitung (2 Fallberichte)

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Kasten 1: Ausgewählte Fallberichte aus CIRS-AINS zu Awareness

Fallnummer: 18097Titel: BIS-Anstieg aufgrund unerkannter Diskonnektion der Infusionsleitung von der

VenenverweilkanüleZuständiges Fachgebiet: AnästhesiologieWelche Versorgungsart: RoutinebetriebASA-Klassifizierung: ASA IIWichtige Begleitumstände: Der Propofolinfusionsarm wird standardmäßig zur Vermeidung von Lagerungsschäden nicht

zugänglich gelagert.Fallbeschreibung: Nach einem ca. 1-stündigen unauffälligen Narkoseverlauf kommt es zu einer zunächst

unerklärlichen BIS-Erhöhung ohne parallele klinische Wachreaktion, die sich nur durchPropofolgaben über die ‘‘Sicherheits-Viggo am Fußrücken’’ (verzögert) therapieren lässt.In der Folge wird die Narkose über die Fußrückenvene appliziert. Nach Beendigung derOP und Rücklagerung wird festgestellt, dass es zu einer Diskonnektion zwischen derPropofolzufuhrleitung und der Armviggo gekommen war. Das Propofol, ca. 150 mlInfusionslösung und eine relativ geringe Blutmenge sind in die Patientendecke geflossen.

Eigener Ratschlag(take-home-message):

- Es sollte vor dem Abdecken eine nochmalige Kontrolle der Konnektion zwischen Viggound Infusionsleitung erfolgen.

- Eine unerklärliche BIS-Erhöhung sollte immer bis zum Beweis eines technischenProblems ernst genommen und die Narkosezufuhr auf Probleme abgeklärt werden.

- Bei vermuteter Infusionsdiskonnektion immer auch an einen möglichen größerenBlutverlust denken und die Situation hierzu zeitnah überprüfen.

Wie häufig tritt ein Ereignisdieser Art in IhrerAbteilung auf:

selten

Wer berichtet: Ärztin / Arzt

Fallnummer: 28993Titel: Nachlassende Narkosetiefe, da Remifentanil nicht in den Patienten, sondern in eine

unbenutzte Perfusorspritze zurückfließtZuständiges Fachgebiet: AnästhesiologieWelche Versorgungsart: RoutinebetriebASA-Klassifizierung: ASA IIWichtige Begleitumstände: Operation, bei der der Patient absolut unbeweglich bleiben muss.Fallbeschreibung: Intraoperativ soll eine Hypotonie eines Patienten mit einer

kontinuierlichen Noradrenalin-Gabe mittels Perfusor behoben werden. Da nur 2Perfusoren bei einer TIVA verfügbar sind (Remifentanil + Propofol), wird das Propofolgegen Narkosegas bei Erreichen einer ausreichenden exspiratorischen Konzentration,,ausgetauscht‘‘. In den freigewordenen Perfusor wird die Noradrenalin-Perfusorspritzemit neuer Perfusor-Leitung und zusätzlichem 3-Wege-Hahn eingespannt. DiePerfusorspritze mit Propofol wird neben den Kopf des Patienten gelegt. Nach ca. 15 minbeginnt der Patient zu husten. Es fällt auf, dass die Propofolspritze voller ist als beimHerausnehmen aus dem Perfusor. Anscheinend wurde bei offengelassenem 3-Wege-Hahndes Propofols das Opiat statt in den Patienten in die Propofolspritze appliziert. EineAnästhesie mit Narkosegas in 1-facher MAC war bei metabolisiertem Opiat wohl nichtmehr ausreichend.

Was war besonders gut: - Glücklicherweise wurde der Patient durch die Reaktion nichtgeschädigt.

- Glücklicherweise fand - soweit am selben Tag beurteilbar - keineAwareness des Patienten statt.

Was war besondersungünstig:

- Die Reaktion des Patienten bei einer Operation, bei der der Patientunbeweglich bleiben muss.

- Vergessen, dass der 3-Wege-Hahn des Propofols beikommunizierenden Röhren umgelegt werden musste,

- die mangelnde OP-Ausstattung (fehlender Perfusor).Wie häufig tritt ein Ereignis

dieser Artmehrmals pro Jahr

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Wer berichtet: Ärztin / Arzt

86Z. Evid

. Fortbild. Qual. Gesundh . wesen (ZEFQ) (2013) 107, 185—190

http://journals.elsevier.de/zefq

Kasten 1: (Fortsetzung )

Fallnummer: 16910Titel: Infusionssystem ohne Rückschlagventil führt zu intraoperativer

Wachheit während SectioZuständiges Fachgebiet: AnästhesiologieWo ist das Ereignis

eingetreten:Einleitung

Welche Versorgungsart: RoutinebetriebASA-Klassifizierung: ASA IFallbeschreibung: Die Patientin fand sich zur Geburt ein. Es wurde zur Analgesie ein lumbaler PDK gelegt.

Nach protrahiertem Geburtsverlauf stellten die Kollegen der Gynäkologie die Indikationzur Sectio. Bei anamnestisch gut liegendem PDK wurde dieser zur Sectio mit einemOpioid und Lokalanästhetikum aufgespritzt. Danach wurden der Patientin über dieliegende Venenverweilkanüle ausreichend Volumen verabreicht. Über einen Dreiwegehahntropfte ebenfalls langsam die Tokolyse in das System. Auf die Frage, warum denn dieTokolyse nicht wie üblich über einen Infusiomaten appliziert werde, antwortete dieHebamme, dass dieser defekt sei. Nach Aufspritzen des PDKs wurde mit denOP-Vorbereitungen (Abdecken, Abwaschen, etc.) begonnen. Während dieser Zeit war diePatientin stets kardiopulmonal stabil, das CTG unauffällig. Nach 20 Minuten wurde dieSuffizienz der Analgesie durch die Gynäkologen geprüft, indem diese mit einerchirurgischen Pinzette im Bereich des Hautschnittes Schmerzreize setzten. Die Patientingab an, dass sie merke, dass ‘‘etwas getan werde’’, aber sie keine Schmerzen spüre.Daraufhin setzte der Operateur in Rücksprache mit dem Anästhesisten den Hautschnitt.Hierunter gab die Patientin deutliche Schmerzen an und konnte gute Angaben überSchnittführung und Schnittlänge machen. Bei offensichtlich insuffizienter Analgesiestellte der anästhesiologische Assistenzarzt die Indikation zur Vollnarkose und holte sichden diensthabenden Oberarzt zur Hilfe.Die Patientin wurde eingeleitet und rasch intubiert. Post intubationem erfolgte durchden anästhesiologischen Oberarzt die Freigabe zur Sectio. Als die Gynäkologen mit derSectio begannen, fing die Patientin an, mit beiden Beinen gegen die OP-Liege zuschlagen. Die Operateure unterbrachen sofort die Operation und die Narkose wurde miteinem Bolus des iv-Hypnotikums und einem volatilen Anästhetikum vertieft. Die Patientinhörte nun auf sich zu bewegen und die Sectio wurde fortgesetzt. Der weitereGeburtsverlauf war für Kind und Mutter komplikationslos.Bei der Suche nach einem Grund für die mangelnde Narkosetiefe fiel auf, dass sich dieInfusionslösung mit der Tokolyse deutlich weißlich verfärbt hatte. Das durch dieGynäkologie angebaute Tokolysesystem hatte kein Rückschlagventil. Es muss also ein Teilder Narkosemedikamente zurück in die Tokolyse gelaufen sein. Dieser Fall trittgewöhnlich nicht auf, da die Tokolyse sonst über einen Infusiomaten appliziert wird unddie in der Anästhesie verwendeten Infusionssysteme im Haus ausnahmslosRückschlagventile haben.Post extubationem erzählte die Patientin sofort detailliert, dass sie die Intubation undden Beginn der OP mitbekommen habe und sich bemerkbar machen wollte. Die Arme undden Kopf konnte sie zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bewegen, aber an den Beinen waroffensichtlich das Muskelrelaxanz noch nicht angekommen. Mit der Patientin wurdeausführlich über den Fehler gesprochen und es wurde ihr psychologische Hilfe angeboten.

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In drei der zehn Fallberichte wirderwähnt, dass sich der Patient post-operativ nicht an Erlebnisse wäh-rend seiner OP erinnern konnte.Hier kann also angenommen wer-

den, dass das Thema Awareness impostoperativen Gespräch themati-siert wurde (siehe auch Fallbericht28993, Kasten 1). In den restlichen

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Z. Evid. Fortbild. Qual. Gesundh. wesenhttp://dx.doi.org/10.1016/j.zefq.2013.03

allberichten wird dazu keine Stel-ung genommen. Auch in den beidenallberichten, wo es zu einer Re-axation eines bewusstseinsklarenatienten kam, ist nichts über das

erhalten des Narkoseteams wäh-end der OP oder über den Umgangit dem Patienten nach der OP be-

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(ZEFQ).007

ie sechs Berichte zu Awareness mitrinnerung und die darin angege-enen Ursachen sind sehr vielfältig.ie können daher kaum gruppierterden und werden im Weiteren

usführlich beschrieben. Die unzu-eichende Narkosetiefe konnte vonen Anästhesisten selbst in mehrerenerichten nicht erkannt und damit

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icht korrigiert werden. In den beidenächsten beschriebenen Fällen ist eser verstörte Patient, der sich an dieitarbeiter im Krankenhaus wendet.

m Fallbericht 2954 handelt es sichm einen in der Schleuse angekom-enen, sehr aufgeregten Patienten,er vor seiner bevorstehenden Re-peration kaum zu beruhigen ist.

m Gespräch stellt sich heraus, dassr bei seiner letzten Operation diechmerzhafte Intubation miterlebtat und sich daran erinnert. Der Be-ichtende des Fallberichts gibt alsöglichen Grund im Berichtsformu-

ar zu leichte Narkosen respektive,Propofolsparmaßnahmen‘‘ an.m Fallbericht 2585 schildert ein Pa-ient glaubhaft wenige Tage nacheiner kardiochirurgischen OP, dassr starke Schmerzen während seinerP hatte. Der zuständige Anästhesistrinnerte sich an Bewegungen desatienten während seiner OP undat daraufhin die Narkose vertieft.ie intraoperative Überwachung mitEG-Monitoring und invasiver Blut-ruckmessung war während der OPnauffällig. Der Patient wird nacheiner Aussage durch die Anästhe-ieabteilung und einen Psychologenetreut.er Fallbericht 1352 schildert einenotfall. Es kommt hier zu Kompli-ationen beim Extubieren einesatienten nach einer Retrognathie-orrekturosteotomie. Aufgrund derile wird entgegen sonstiger Praxisein Midazolam gegeben. Der Pa-ient kann sich hier an alle Detailses Notfalls erinnern. Es gibt aller-ings keinen Hinweis, wie der Patientostoperativ betreut wurde.ntraoperative Wachheit währendiner Sectio wird im Fallbericht 16910eschrieben. Die Ursache ist hierin fehlendes Rückschlagventil imnfusionssystem. Ein Teil der Narko-emedikamente läuft zurück in dennfusionsschlauch (Tokolyse). Die Pati-ntin kann sich während der OP durcheinbewegung bemerkbar machen,oraufhin die Narkose vertieft wurde.it der Patientin wurde danach aus-

ührlich über den Fehler gesprochennd psychologische Hilfe wurde ihrngeboten (vollständiger Fallberichtm Kasten 1).

er Fallbericht 2943 gibt als Grundür Awareness die falsche Program-ierung des Propofolperfusors an. Mitem betroffenen Patienten wurde am

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Tag danach über den Narkoseverlaufgesprochen.Im letzten der sechs Fallberichte zuAwareness mit Erinnerung, Fallbericht29742, kommt es zu einer akutenAtemnot eines Patienten nach einerPrimingdosis von Cisatracurium. DerPatient, ein adipöser Asthmatiker,kann sich an die Atemnot und diePanik postoperativ erinnern und ver-langte eine Erklärung. Es gibt hierkeinen Hinweis, wie der Patient be-treut wurde. (Ein ausführlicher Falldes Monats — Juni 2010 zu den The-men Awareness und Primingdosis mitMuskelrelaxanzien wurde bereits aufwww.cirs-ains.de veröffentlicht. Beidiesem Fall handelt es sich um einenNotfall) [8].

Awareness begünstigendeFaktoren

In der Literatur werden u.a. folgendeAwareness begünstigende Faktorenbeschrieben [9,10]:

• Alle Narkosen, bei denen aus un-terschiedlichen Gründen (z.B. Be-gleiterkrankung des Patienten [ASA≥ III], Sectio, usw.) eine niedrigeAnästhetikadosierung angestrebtwird.

• Adipositas• Notfalleingriffe• Patienten mit chronischen Schmerz-

zuständen und einer häufiger Ein-nahme von Schmerzmitteln

• Drogenabhängigkeit• Kindliches Lebensalter

In den 23 Fallberichten aus CIRS-AINSstellen Gerätefehlfunktionen und—fehlbedienungen die Hauptursa-che für eine (mögliche) Awarenessdar. In 5 Fallberichten wird die ASA-Klassifikation des Patienten mit ≥III angegeben, zwei Fallberichteschildern eine Notoperation. Je einBericht findet sich zu den FaktorenAdipositas, Sectio bzw. Awareness inder Krankengeschichte.Letztendlich münden die angeführtenAwareness begünstigende Faktoren

allesamt in ,,zu leichten Narkosen‘‘,die in der Literatur als häufigste an-gegebene Hauptursache für Awareness[3,9,10].

Z. Evid. Fortbild. Qual. Gesundh

Vermeidungsstrategien fürdie Praxis

Die wesentliche Strategie zur Ver-meidung intraoperativer Wachheit istder/die aufmerksame Anästhesist/inbzw. das aufmerksame Anästhesieper-sonal und die durch sie getroffenenPräventionsmaßnahmen [2]. DiesePräventionsmaßnahmen umfassen u.a.folgende Punkte:

• Dem Anästhesiepersonal ist idealer-weise die Thematik ,,intraoperativeWachheit‘‘ bekannt.

• In der präoperativen Patientenvi-site werden jene Patienten identi-fiziert, für die ein erhöhtes Risikofür Awareness besteht. Dazu zählenPatienten, bei denen eine niedrigeDosierung der Anästhetika aufgrundder Begleitumstände erforderlichist. Sofern es die Begleitumständeerlauben, ist es zu empfehlen,Risiko-Patienten über intraope-rative Wachheit aufzuklären. BeiRisiko-Patienten ist die zusätzlicheintraoperative Überwachung durchein EEG-Monitoring zu erwägen.

• Eine medikamentöse Prämedikationdurch Benzodiazepine kann dieInzidenz unerwünschter Wachphä-nomene senken. Die Entscheidung,Benzodiazepine prophylaktisch zuverabreichen, kann fallbezogen ab-gewogen werden, bietet aber keineSicherheitsgarantie.

• Die Anwendung von Muskelrelaxan-zien sollte klaren Indikationsstel-lungen folgen und zurückhaltenderfolgen.

• Auf die korrekte Funktion allereingesetzten Geräte wird geachtet.Dazu gehört auch der standardi-sierte Gerätecheck vor der Anäs-thesie. Ebenso sollten der venöseZugang, Infusionspumpen, Konnek-tionen und die Rückschlagventilekontinuierlich überprüft werden.

• Unabhängig davon, ob ein Ver-dacht auf Awareness vorliegt odernicht, werden, wenn möglich, lauteGeräusche während der OP ver-mieden. Ebenso sollte auf negativeKommentare über den Patientenoder seine Krankheit grundsätzlichverzichtet werden [3,7,9—11].

Um Folgeschäden abzumildern, ist dasPersonal geschult, wie bei Verdachtauf Awareness mit dem Patienten

. wesen (ZEFQ) (2013) 107, 185—190http://journals.elsevier.de/zefq

Kasten 2: Standardisiertes Interview zur Erfassung von Awareness:(Quelle:[12])

Im Anschluss an die Narkose und idealerweise nochmals an Folgetagen durchführen:• Was ist das Letzte, an das Sie sich erinnern können, bevor Sie eingeschlafen sind?• Was ist das Erste, an das Sie sich erinnern, nachdem Sie wieder aufgewacht sind?• Können Sie sich erinnern, was zwischen diesen Zeitpunkten liegt?• Haben Sie geträumt oder irgendetwas wahrgenommen, während Sie schliefen?

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• Was war das Unangenehmste währ

umzugehen ist. Ein klar strukturiertesKonzept zum Umgang mit Awarenessunterstützt dabei das Anästhesieper-sonal.

Was tun, wenn ein Patientüber Awareness berichtet

Häufig bleiben unerwünschte in-traoperative Wachheitsphänomeneunerkannt, denn im klinischen Alltagist die Erfassung aller Fälle kaummöglich. Nicht immer gibt der betrof-fene Patient nach dem Erwachen ausder Narkose die Awareness an. Häufigschildern die Betroffenen erst Tagebis Wochen später ihr Awareness-Geschehen [9].Bei Verdacht auf ein Awareness-Geschehen sollte der zuständigeAnästhesist das Gespräch mit dembetroffenen Patienten direkt post-operativ und wiederholt nach einigenTagen suchen. Ausbildungsassisten-ten sollten bei dem Gespräch vonFachärzten begleitet werden (Hilfe-stellung: Kasten 2). Die Inhalte derGespräche werden dabei idealerweiseschriftlich dokumentiert. Aktiv geäu-ßerte Patientenbeschwerden solltenernst genommen und professionelleHilfestellung durch psychologischeBeratung (Psychologe, Psychiater,Psychotherapeut) angeboten werden.Durch eine zeitnahe fachkompetenteBehandlung kann einer Chronifizie-rung von Awareness-assozierten Stö-rungen entgegengewirkt werden [9].

Qualitätssicherung

,,Awareness‘‘ ist auch im Kerndaten-satz Version 3.0/2010 der DeutschenGesellschaft für Anästhesiologie undIntensivmedizin e. V. (DGAI) veran-

kert. ,,Awareness‘‘ wird als negati-ver Qualitätsmarker definiert undsoll bei Auftreten im Sinne einerVerlaufsbeobachtung registriert

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Z. Evid. Fortbild. Qual. Gesundh. wesenhttp://dx.doi.org/10.1016/j.zefq.2013.03

der Operation?

erden. Die Erhebung dieses Da-ensatzformats hat in 2012 begonnen,s stehen noch keine Ergebnisse zurerfügung [13].

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wareness ist eine seltene Kompli-ation der Allgemeinanästhesie, dieber ernstzunehmende Folgen für denatienten haben kann. Ein sensibili-iertes, aufmerksames Anästhesieper-onal kann verschiedene Maßnahmennwenden, um die Häufigkeit vonwareness-Geschehen zu reduzierender die Folgen abzumildern. Falls esoch zu einem ungewollten intraope-ativen Wachheitserleben kommt, istine empathische Patientenführungesentlich.

D Dr. med. I. Rundshagen1*, Prof. Dr.ed. P. Bischoff2*, Mag. (pharm.) C.ahnenkamp, MSc3, Dr. med. J. Rohe,PH3, Prof. Dr. med. A. Schleppers4,. Sanguino H., MPH3, Dr. med. M. St.ierre5, Dipl.-Sozialw. T. Dichtjar4, Dr.ed. C. Thomeczek3, Prof. Dr. med.. Heinrichs6

Rundshagen und Bischoff teilen sichie Erstautorenschaft

Klinik für Anästhesiologie mitchwerpunkt operative Intensiv-edizinharité — Universitätsmedizin Berlinampus Virchow-Klinikumugustenburger Platz 13353 Berlin

Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-edizin und Schmerztherapie

angendreerlinikum der Ruhr Universität Bochum

n der Schornau 23-254892 Bochum

(ZEFQ).007

Ärztliches Zentrum für Qualität iner Medizin (ÄZQ)emeinsames Institut von BÄK undBViergartenTowertraße des 17. Juni 106-1080623 Berlinel.: +49 (0)30 40052504

Berufsverband Deutscher Anästhesi-ten e. V. (BDA)eutsche Gesellschaft für Anästhe-iologie und Intensivmedizin e. V.DGAI)oritzerstraße 270419 Nürnbergel.: +49 (0)911 933 78 19

Anästhesiologische Klinikniversitätsklinikum Erlangenrankenhausstrasse 121054 Erlangenel.: +49 (0)9131 85-33676

AQAI GmbH (Angewandte Qualitäts-icherung in Anästhesie und Intensiv-edizin)örrstädterstr. 31

5283 Niersteinel.: +49 (0) 6133 5099103

orrespondenzadresse:D Dr. med. I. Rundshagenlinik für Anästhesiologie mit Schwer-unkt operative Intensivmedizinharité — Universitätsmedizin Berlinampus Virchow-Klinikumugustenburger Platz 13353 Berlin-Mail: [email protected]

iteratur[1] Rundshagen I. Intraopera-

tive Wachheit. 2008 [cited:2012 Dez 13]. Available from:http://www.ai-online.info/abstracts/

pdf/dacAbstracts/2008/15 rundshagen.pdf

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1

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