Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) · PDF fileMEIN IKKpromed Liebe Leserinnen,...

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MEIN IKK promed Liebe Leserinnen, lieber Leser, seit nunmehr vier Jahren unterstützt Sie die IKK Bran- denburg und Berlin zu vielen chronischen Erkrankun- gen mit besonderen Leistungsangeboten: Mit den strukturierten Behandlungsprogrammen von IKKpro- med stellen wir sicher, dass Sie bei Ihrem behan- delnden Arzt medizinische Betreuung auf anerkannt hohem Niveau erhalten. Der Erfolg gibt uns Recht: Sie und mehr als 11.000 Teilnehmer an IKKpromed haben uns das Vertrauen geschenkt und sich für eine zukunftsweisende Betreu- ungsform bei ihrem Arzt entschieden. Dafür möchten wir Ihnen an dieser Stelle danken. Für uns ist es daher auch in Zukunft besonders wichtig, dass Sie zu der optimalen ärztlichen Betreu- ung bei Ihrem Arzt auch eine fundierte Betreuung durch die IKK Brandenburg und Berlin erhalten. Hier- für steht Ihnen mit dem IKKpromed-Team ein Exper- tenteam zur Seite, das Ihnen für Fragen rund um das Behandlungsprogramm stets zur Verfügung steht. Wir freuen uns, Ihnen auch in dieser Ausgabe wie- der viele interessante Themen und Neuigkeiten prä- sentieren zu können und wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen. Herzlichst Ihr Ralf Kuchenbecker Leiter Projektmanagement 40 Euro Prämie für alle IKKpromed-Teilnehmer Auch für das Kalenderjahr 2007 belohnt die IKK Bran- denburg und Berlin wieder alle Teilnehmer an den IKKpromed-Programmen mit einer Prämienzahlung. Für das Engagement und die Bereitschaft zur Teilnah- me an IKKpromed erhalten alle Teilnehmer eine Prä- mie in Höhe von 40 €Euro. Ganz unbürokratisch wird die IKK Brandenburg und Berlin die Prämie bis Ende Februar 2008 per Bank- überweisung auszahlen. SPRECHSTUNDE Ernährung bei COPD: Gewichtsverlust vermeiden Untergewicht oder schnelle Gewichtsabnahme sind bei einer COPD keine Seltenheit. Bei Gewichtsverlust ist eine kalorienreiche Ernährung wichtig, da Unter- gewicht die Folgen einer COPD verstärken kann. Etwa ein Viertel aller Menschen mit einer COPD zeigt im Laufe der Erkrankung Untergewicht oder verliert schnell an Gewicht. Dies kann daran liegen, dass COPD-Patienten weniger Appetit haben, dass sich ihr Energieverbrauch durch die verstärkte Atemar- beit erhöht oder der Stoffwechsel verändert ist. Unab- hängig von der Ursache ist bei Untergewicht und COPD immer eine Ernährungsumstellung angezeigt, da Untergewicht häufig mit Muskelschwäche, einge- schränkter Belastbarkeit und verminderter Lebens- qualität einhergeht. Durch geeignete Maßnahmen kann der Gewichtsverlust jedoch vermieden oder wie- der ausgeglichen werden. Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) Ausgabe 2 Neue Informationen zum Krankheitsbild kompakt

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Page 1: Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) · PDF fileMEIN IKKpromed Liebe Leserinnen, lieber Leser, seit nunmehr vier Jahren unterstützt Sie die IKK Bran-denburg und Berlin zu

MEIN IKKpromed

Liebe Leserinnen, lieber Leser,

seit nunmehr vier Jahren unterstützt Sie die IKK Bran-denburg und Berlin zu vielen chronischen Erkrankun-gen mit besonderen Leistungsangeboten: Mit den strukturierten Behandlungsprogrammen von IKKpro-med stellen wir sicher, dass Sie bei Ihrem behan-delnden Arzt medizinische Betreuung auf anerkannt hohem Niveau erhalten.

Der Erfolg gibt uns Recht: Sie und mehr als 11.000 Teilnehmer an IKKpromed haben uns das Vertrauen geschenkt und sich für eine zukunftsweisende Betreu-ungsform bei ihrem Arzt entschieden. Dafür möchten wir Ihnen an dieser Stelle danken.

Für uns ist es daher auch in Zukunft besonders wichtig, dass Sie zu der optimalen ärztlichen Betreu-ung bei Ihrem Arzt auch eine fundierte Betreuung durch die IKK Brandenburg und Berlin erhalten. Hier-für steht Ihnen mit dem IKKpromed-Team ein Exper-tenteam zur Seite, das Ihnen für Fragen rund um das Behandlungsprogramm stets zur Verfügung steht.

Wir freuen uns, Ihnen auch in dieser Ausgabe wie-der viele interessante Themen und Neuigkeiten prä-

sentieren zu können und wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.

Herzlichst Ihr Ralf KuchenbeckerLeiter Projektmanagement

40 Euro Prämie für alle IKKpromed-Teilnehmer Auch für das Kalenderjahr 2007 belohnt die IKK Bran-denburg und Berlin wieder alle Teilnehmer an den IKKpromed-Programmen mit einer Prämienzahlung. Für das Engagement und die Bereitschaft zur Teilnah-me an IKKpromed erhalten alle Teilnehmer eine Prä-mie in Höhe von 40 €Euro.

Ganz unbürokratisch wird die IKK Brandenburg und Berlin die Prämie bis Ende Februar 2008 per Bank-überweisung auszahlen.

SPRECHSTUNDE

Ernährung bei COPD: Gewichtsverlust vermeidenUntergewicht oder schnelle Gewichtsabnahme sind bei einer COPD keine Seltenheit. Bei Gewichtsverlust ist eine kalorienreiche Ernährung wichtig, da Unter-gewicht die Folgen einer COPD verstärken kann.

Etwa ein Viertel aller Menschen mit einer COPD zeigt im Laufe der Erkrankung Untergewicht oder verliert schnell an Gewicht. Dies kann daran liegen, dass COPD-Patienten weniger Appetit haben, dass sich ihr Energieverbrauch durch die verstärkte Atemar-beit erhöht oder der Stoffwechsel verändert ist. Unab-hängig von der Ursache ist bei Untergewicht und COPD immer eine Ernährungsumstellung angezeigt, da Untergewicht häufig mit Muskelschwäche, einge-schränkter Belastbarkeit und verminderter Lebens-qualität einhergeht. Durch geeignete Maßnahmen kann der Gewichtsverlust jedoch vermieden oder wie-der ausgeglichen werden.

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) Ausgabe 2

Neue Informationen zum Krankheitsbild

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Wann habe ich Anzeichen für Untergewicht?

Um zu entscheiden, ob bei Ihnen Untergewicht vor-liegt, benötigen Sie zunächst Ihren Body Mass Index (BMI). Zu dessen Berechnung messen Sie Ihr Gewicht (in Kilogramm) und Ihre Körpergröße (in Metern). Der BMI lässt sich dann wie folgt bestimmen:

• BMI = Gewicht / (Körpergröße x Körpergröße)

• Beispiel: Gewicht = 60 Kilogramm (kg), Größe = 1,73 Meter (m)

• BMI = 60 kg / (1,73 × 1,73 m2) = 20,0 kg/m²

Ob sie jetzt als unter-, normal-, oder übergewichtig gelten, hängt von der Größe Ihres BMI ab:

• BMI unter 18,5 kg/m2: Sie haben Untergewicht

• BMI zwischen 18,5 und 25,0 kg/m²: Sie haben Normalgewicht

• BMI über 25 kg/m²: Sie haben Übergewicht

Im Falle des oben genannten Beispiels (BMI = 20,0 kg/m²), wären Sie also noch im normalen Gewichts-bereich.

Wann habe ich Anzeichen für eine schnelle Gewichtsabnahme?

Wenn Sie innerhalb von sechs Monaten mehr als 2 Kilogramm an Gewicht verlieren, ohne eine bewuss-te Umstellung Ihrer Lebensweise vorgenommen zu haben, sollten Sie dies Ihrem Arzt mitteilen. Denn in diesem Fall kann eine Ernährungstherapie zusammen mit körperlichem Training angezeigt sein. Wenn Sie innerhalb von sechs Monaten sogar mehr als 10 Pro-zent Ihres Körpergewichts verlieren – bei einem Kör-pergewicht von ursprünglich 60 Kilogramm also nur noch 54 Kilo oder weniger wiegen – verschlechtern sich die Aussichten für eine Verbesserung Ihrer COPD noch weiter.

Aber auch eine unerwartete Gewichtserhöhung sollte mit dem Arzt besprochen werden. Diese könnte nämlich auf Wassereinlagerungen im Gewebe hindeu-ten, die zu einer Lungenstauung führen und Atembe-schwerden hervorrufen können.

Wie stelle ich am besten meine Ernährung um?

Das Ziel einer Ernährungsumstellung bei Unterge-wicht oder schnellem Gewichtsverlust ist es, dem Kör-per die benötigten Kalorien wieder zuzuführen. Studi-en haben gezeigt, dass eine gezielte Ernährung mit energiereichen Nahrungsmitteln innerhalb von acht Wochen zu einer Gewichtszunahme und zu einem besseren Gesundheitszustand führen kann.

Ist die Nahrungsaufnahme durch Atemnot behin-dert, ist es günstig, kleinere, dafür aber häufigere

Mahlzeiten zu sich zu nehmen. In vielen Fällen reicht die höhere Kalorienzufuhr aber nicht aus, um die Muskelkraft zurückzugewinnen. Aus diesem Grund sollte die Ernährungsumstellung durch körperliches Training der Muskeln, vor allem der Atemmuskulatur ergänzt werden.

Allgemein haben sich bei Untergewicht und COPD folgende Empfehlungen für die Ernährungsumstel-lung als hilfreich erwiesen:

• Adäquate Kalorienzufuhr (evtl. mit Zusatznahrung)

• Häufige kleine Mahlzeiten einnehmen

• Mahlzeiten, die wenig Vorbereitung benötigen (z. B. Mikrowellen-Fertigmahlzeiten)

• Ruhezeiten vor und nach den Mahlzeiten einhalten

• Zufuhr von viel frischem Obst und Gemüse

Neue COPD-Leitlinie setzt auf mehr Bewegung»Nichtmedikamentöse Therapiemaßnahmen haben bei der COPD einen hohen Stellenwert«. Diese Aus-sage setzt einen neuen Schwerpunkt in den aktuel-len COPD-Leitlinien der Deutschen Atemwegsliga und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin. Denn körperliches Training, Schulung, Ernährungs- und Physiotherapie können die Behandlung der COPD wirksam unterstützen.

Früher riet man Menschen mit einer COPD noch zur »Schonung«. Heute weiß man, dass eher das Gegen-teil hilfreich ist: nämlich ein regelmäßiges und der Schwere der Krankheit angepasstes Training von Kraft und Ausdauer. Diese Empfehlung ist im Programm von IKKpromed schon von Beginn an fest verankert. Jetzt bekommen diese und andere nichtmedikamen-töse Maßnahmen auch in den neuen COPD-Leitlini-en der Deutschen Atemwegsliga und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin einen hohen Stellenwert. Hier eine Beschreibung der wichtigsten nichtmedikamentösen Therapien:

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Körperliches Training als Langzeittherapie

An erster Stelle der nicht-medikamentösen Therapien steht das körperliche Training, denn eine angepasste sportliche Aktivität führt bei allen COPD-Patienten zur Steigerung der Lebensqualität und Belastbarkeit. Es hilft aber auch, die Zahl von plötzlichen Verschlimme-rungen der Krankheit (Exazerbationen) zu verringern. Körperliches Training sollte daher Teil der Langzeit-therapie sein, fordern die neuen COPD-Leitlinien. Es sei wichtig, das Training nicht nur in Reha-Kliniken zu betreiben, sondern auch in regionalen Lungensport-gruppen oder zu Hause (z. B. Treppen steigen oder Gehtraining). Voraussetzung dafür ist allerdings ein wohnortnahes Angebot. Eine Liste mit Ansprechpart-nern von Lungensportgruppen in Ihrer Nähe finden Sie auf der Internetseite: www.lungensport.org/lungensportgruppen.php.

Patientenschulung ist wirksam

Auch der Patientenschulung wird in den neuen COPD-Leitlinien eine hohe Bedeutung zugemessen. Studien haben eindeutig gezeigt, dass Schulungen die Effizi-enz des Krankheits-Managements wesentlich verbes-sern können. Wie in IKKpromed bereits vorgesehen, sollte jeder Patient mit COPD-Zugang zu einem struk-turierten, evaluierten und zielgruppenspezifischen Schulungsprogramm erhalten und dazu auch vom Arzt motiviert werden. Zu den wesentlichen Inhalten der Patientenschulung zählen die Informationen über Risikofaktoren und deren Verminderung oder Beseiti-gung – insbesondere der Hinweis auf die Wichtigkeit der Raucherentwöhnung.

Physiotherapie bei erschwerter Atmung

Bei einer COPD besteht die Physiotherapie im Wesent-lichen aus einer Atemtherapie. Ihre wichtigsten Ziele sind die Erleichterung einer erschwerten Ruhe- und Belastungsatmung durch Kräftigung der Atemmus-kulatur sowie die Verbesserung des Abhustens von Schleim und der Beweglichkeit des Brustkorbs. Eine Atemtherapie wird Ihnen der Arzt bei Bedarf verord-nen.

GESUNDHEIT JEDEN TAG

Stoßlüften verringert Feinstaub-belastung in der WohnungFeinstaub in der Wohnung lässt sich durch kurzes Öffnen der Fenster effektiver verringern als durch ständig gekippte Fenster. Eine Untersuchung des GSF-Forschungszentrums zeigt, wie man die Fein-staubbelastung in der Wohnung generell bekämpft.

Als Feinstaub wird die Belastung der Luft mit ultra-feinen und feinen Partikeln bezeichnet. Eine »Last« ist dieser Feinstaub vor allem für die Lungen, aber auch für Herz und Kreislauf. So kommt es an Tagen mit erhöhter Feinstaubbelastung häufiger zu Asthma-anfällen, eingeschränkter Lungenfunktion und einem Mehrbedarf an Medikamenten. Zu den langfristigen Folgen gehören die Zunahme von chronischen Atem-wegserkrankungen, eine erhöhte Sterblichkeit bei Herz- und Lungenleiden und Lungenkrebs. Eine Unter-suchung des GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in Neuherberg bei München hat jetzt gezeigt, dass Feinstaub nicht nur in der Außenluft, sondern auch in der Wohnung und am Arbeitsplatz zu finden ist.

Woher kommt der Feinstaub in Innenräumen?

Der Feinstaub in Innenräumen speist sich aus ver-schiedenen Quellen. Zum einen gelangen die Partikel mit der Außenluft herein, zum anderen entstehen sie durch Vorgänge im Haus. Welche Quelle dabei über-wiegt, hängt von der Lage der Wohnung und vom Verhalten der Bewohner ab. Hauptquelle für den Fein-staub im Innern selbst ist das Rauchen; aber auch Kochen, Backen und Staubsaugen erhöhen die Belas-tung. So führt das Kochen, ob mit Gas- oder Elektro-herd, kurzfristig zu hohen Spitzenbelastungen mit feinen und ultrafeinen Partikeln, vor allem beim Bra-ten und Frittieren. Aber auch brennende Kerzen und

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

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Teelichter führen zu einem erheblichen Anstieg der Feinstaubkonzentration. Auch der Betrieb von Kopie-rern und Laserdruckern spielt eine Rolle.

Wie bekomme ich den Feinstaub aus der Wohnung?

Am besten ist es, den Feinstaub in der Wohnung oder am Arbeitsplatz gar nicht erst entstehen zu lassen. An erster Stelle steht hier natürlich der absolute Ver-zicht aufs Rauchen! Andere Feinstaubquellen wie die Außenluft sind da schon schwerer zu vermeiden. Wichtig ist es dann, die Innenluft regelmäßig auszu-tauschen. Die Messungen des GSF-Forschungszent-rum zeigen, dass dabei wiederholtes Stoßlüften den Feinstaub in der Luft effektiver verringert als stän-dig gekippte Fenster. Der Grund: Vermutlich lagern sich die Feinstaubteilchen nach dem Stoßlüften auf den Oberflächen in der Wohnung schneller ab. Bei gekippten Fenstern werden sie dagegen den ganzen Tag über neu eingeschleppt und verwirbelt. Des wei-teren lässt sich der Feinstaub in der Luft verringern, wenn Böden, Tische und Schränke regelmäßig nass gewischt und Staubsauger mit effizienten Filtersyste-men verwendet werden.

WUSSTEN SIE ...?

... dass weltweit rund 10 Prozent der über 40-Jährigen von COPD betroffen sind?COPD ist eine chronische Krankheit, die auf der gan-zen Welt verbreitet ist. Nach einer neuen Untersu-chung ist weltweit sogar jeder Zehnte über 40 Jahren davon betroffen. Ursprüngliche Schätzungen waren von wesentlich geringeren Zahlen ausgegangen.

Bevor man die Verbreitung einer Krankheit bestim-men kann, muss man sie einheitlich definieren. Im Falle der jetzt vorliegenden Untersuchung zur welt-weiten Häufigkeit der COPD haben sich die Forscher auf eine »mäßige« Einschränkung der Lungenfunkti-on geeinigt. Sie liegt bei folgenden Lungenfunktions-werten vor: Vitalkapazität (FEV1/FVC) kleiner als 0,70 und Einsekundenkapazität (FEV1) zwischen 50 und 80 Prozent des erwarteten Wertes. Diese Definition entspricht dem Stadium II. In diesem Stadium ist ein COPD-Patient in Ruhe noch beschwerdefrei, leidet bei körperlichen Anstrengungen oder Erkältungen aber oft an Atemnot.

Wie wurde die Erhebung durchgeführt?

Die Untersuchung der weltweiten Verbreitung von COPD fand im Rahmen der so genannten BOLD-Studie (BOLD = Burden of Obstructive Lung Disease) statt.

Hierfür wurden insgesamt 9000 Teilnehmer über 40 Jahren aus 12 Ländern und fünf Kontinenten unter-sucht. Darunter befand sich auch ein Zentrum in Deutschland (Hannover), weitere lagen in Südafrika, Kanada, USA, China, Türkei, Österreich, Polen, Norwe-gen, Island und auf den Philippinen. Die Teilnehmer unterzogen sich jeweils einer Lungenfunktionsprü-fung und wurden nach Anzeichen für Atemwegser-krankungen befragt.

Die wenigsten COPD-Erkrankungen wurden in Deutschland beobachtet

Die Auswertung der Daten ergab, dass die COPD sehr unterschiedlich auf der Welt verteilt ist. Die gerings-ten Zahlen fanden sich in dem deutschen Zentrum, der Medizinischen Hochschule Hannover. Hier lag der Anteil der Teilnehmer mit einer COPD bei etwa 6 Pro-zent, das heißt, jeder Siebzehnte war von der Erkran-kung mindestens im Stadium II betroffen. Die größte Verbreitung der Krankheit fanden die Forscher in Süd-afrika, wo bis zu 19 Prozent, also etwa jeder fünf-te Teilnehmer an einer mäßigen COPD erkrankt war. Im weltweiten Durchschnitt war nach den Ergebnis-sen der BOLD-Studie jeder Zehnte über 40 Jahren von COPD betroffen. Dies ist insofern überraschend, als ursprüngliche Schätzungen mit 0,2 bis 3,2 Prozent wesentlich niedriger lagen.

Übrigens ist auch weltweit das Tabakrauchen der mit Abstand größte Risikofaktor für eine COPD. In Län-dern mit hohem Einkommen waren etwa 73 Prozent der Todesfälle bei COPD-Erkrankten auf das Rauchen zurückzuführen. In anderen Ländern, wie Südafrika, spielen auch Luftverschmutzung und Tuberkulose eine große Rolle.

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IMPRESSUM IKK Brandenburg und Berlin Ziolkowskistraße 6, 14480 Potsdam Pressestelle: Gisela Köhler (V.i.S.d.P.)