Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin · Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside...
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Aus dem Arbeitsbereich Bestandstiermedizin der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie des Rindes
(im Richard-Götze-Haus) der Tierärztlichen Hochschule Hannover
________________________________________________________
Untersuchung zum Einsatz eines Low-Power-Lasers
in der Therapie katarrhalischer Mastitiden beim Rind
INAUGURAL-DISSERTATION
Zur Erlangung des Grades einer
Doktorin der Veterinärmedizin (Dr. med. vet.)
durch die Tierärztliche Hochschule Hannover
Vorgelegt von
Eva-Maria Hackenfort
aus Coesfeld
Hannover 2001
Wissenschaftliche Betreuung: Univ.-Prof. Dr. M. Hoedemaker, PhD
1. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. M. Hoedemaker, PhD
2. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. J. Hamann
Tag der mündlichen Prüfung: 21. November 2001
Gefördert von der Firma Bio Medical Systems, Wiesbaden.
Meinen Eltern
Inhaltsverzeichnis
INHALTSVERZEICHNIS
1. EINLEITUNG
2. LITERATURÜBERSICHT
2.1 Verschiedene Therapieformen katarrhalischer Mastitiden
2.1.1 Antibiotikatherapie
2.1.1.1 Pharmakodynamik und Pharmakokinetik der Antibiotika
2.1.1.2 Galenik der Antibiotikaformulierungen
2.1.1.3 Resistenzsituation von Mastitiserregern gegenüber verschiedenen
Antibiotika
2.1.1.4 Anwendungsformen von Antibiotika
2.1.2 Homöopathische Therapie
2.1.3 Andere Therapieformen
2.1.3.1 Häufiges Ausmelken / Oxytocineinsatz
2.1.3.2 Immuntherapie
2.1.3.3 Zytokine
2.1.3.4 Antimikrobielle Proteine
2.1.3.5 Intramammäre Spülungen
2.1.3.6 Sekretolytika
2.1.3.7 Weitere therapeutische Ansätze
2.2 Laser
2.2.1 Physikalische Grundlagen
2.2.1.1 Entstehung des Laserstrahls
2.2.1.2 Lasertypen
2.2.2 Biologische und medizinische Wirkungsweise des Low-Power-Lasers
2.2.2.1 Wirkungsmechanismen auf Zellebene
2.2.2.2 Wirkung auf den Organismus
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Inhaltsverzeichnis
2.2.3 Einsatz des Low-Power-Lasers in der Tiermedizin
2.2.3.1 Grundlagen der Anwendungstechnik der Low-Power-Lasertherapie
2.2.3.2 Anwendungsbereiche der Low-Power-Lasertherapie in der
Veterinärmedizin
2.2.3.3 Einsatz des Low-Power-Lasers in der Therapie boviner katarrhalischer
Mastitiden
3. EIGENE UNTERSUCHUNGEN
3.1 Material und Methode
3.1.1 Fragestellung
3.1.2 Patienten
3.1.3 Einteilung der Versuchsgruppen
3.1.4 Untersuchung der Patienten
3.1.4.1 Anamnese
3.1.4.2 Allgemeinuntersuchung
3.1.4.3 Spezielle Untersuchung des Euters
3.1.4.3.1 Klinische Untersuchung des Euters
3.1.4.3.2 Bakteriologische Untersuchung der Milchproben
3.1.4.3.2.1 Materialien zur Entnahme der Milchproben
3.1.4.3.2.2 Entnahme der Milchproben
3.1.4.3.2.3 Materialien zur bakteriologischen Untersuchung der Milchproben
3.1.4.3.2.4 Methode der bakteriologischen Untersuchung der Milchproben
3.1.4.3.3 Zytologische Untersuchung der Milchproben
3.1.4.3.3.1 Materialien zur Entnahme der Milchproben
3.1.4.3.3.2 Entnahme der Milchproben
3.1.4.3.3.3 Materialien zur Bestimmung des Gehaltes an somatischen Zellen
der Milchproben
3.1.4.3.3.4 Methode der Bestimmung des Gehaltes an somatischen Zellen der
Milchproben
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Inhaltsverzeichnis
3.1.5 Dokumentation der Befunde
3.1.6 Behandlung der katarrhalischen Mastitiden
3.1.6.1 Behandlung der Versuchsgruppe
3.1.6.1.1 Gerätedaten
3.1.6.1.2 Laserbehandlung
3.1.6.2 Behandlung der Kontrollgruppe
3.1.6.2.1 Eingesetzte Antibiotika
3.1.6.2.2 Antibiotikatherapie
3.1.7 Statistische Auswertung
3.2 Ergebnisse
3.2.1 Übersicht der behandelten Mastitispatientinnen
3.2.1.1 Mastitisformen
3.2.1.2 Alter der behandelten Kühe
3.2.1.3 Laktationsstadium
3.2.2 Klinische Symptomatik
3.2.2.1 Allgemeinuntersuchung
3.2.2.2 Spezielle Untersuchung des Euters
3.2.2.2.1 Sekretbefunde
3.2.2.2.2 Palpationsbefunde
3.2.2.2.3 Akute Entzündungssymptome
3.2.3 Klinische Heilung
3.2.4 Bakteriologische Befunde
3.2.4.1 Erregerverteilung
3.2.4.2 Vergleich der erregerfreien und der infizierten Euterviertelsekretproben
3.2.4.2.1 Flockenfreiheit der Eutersekrete
3.2.4.2.2 Veränderung der Palpationsbefunde
3.2.4.2.3 Akute Entzündungssymptome
3.2.4.2.4 Klinische Heilung
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3.2.4.3 Bakteriologische Heilung
3.2.4.4 Neuinfektionen
3.2.5 Gehalt an somatischen Zellen
3.2.5.1 Alle behandelten Euterviertel im Vergleich
3.2.5.2 Einteilung nach Mastitisformen
3.2.5.3 Einteilung der behandelten Euterviertel in Laktationsgruppen
3.2.5.4 Zellgehalte unter 100 000 somatischen Zellen/ml
bzw. unter 400 000 somatischen Zellen/ml
4. DISKUSSION
4.1 Beurteilung der klinischen Symptomatik
4.2 Beurteilung der bakteriologischen Befunde
4.2.1 Beurteilung des Erregerspektrums
4.2.2 Beurteilung der bakteriologischen Heilung
4.2.3 Beurteilung des Vergleichs der erregerfreien und der infizierten Euterviertel
4.2.4 Beurteilung der Neuinfektionsraten
4.3 Beurteilung der Gehalte an somatischen Zellen
4.4 Abschließende Beurteilung
5. ZUSAMMENFASSUNG
6. SUMMARY
7. LITERATURVERZEICHNIS
DANKSAGUNG
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153
Abkürzungsverzeichnis
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS A Ampere
a.p. ante partum
ATP Adenosintriphosphat
BMS Bio Medical Systems
cm Zentimeter
cm2 Quadratzentimeter
CO2 Kohlendioxid
CSF Kolonie stimulierender Wachstumsfaktor
DVG Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft
E. Escherichia
erregerfrei keine Erreger in der Milchprobe nachgewiesen
eV Elektronenvolt
FMN Flavinmononukleotid
GaAs Gallium-Aluminium-Arsenid
He-Ne Helium-Neon
Hz Hertz
I.E. Internationale Einheit
i.m. intramuskulär
IR Infrarot
i.v. intravenös
i.z. intrazisternal
J Joule
LDH Laktatdehydrogenase
LKV Landeskontrollverband
LPL Low-Power-Laser
LPLT Low-Power-Laser-Therapie
m Meter
mg Milligramm
MHK Minimale Hemmstoffkonzentration
Abkürzungsverzeichnis
MIO Million
MJ Megajoule
ml Milliliter
MLP Milchleistungsprüfung
mm Millimeter
mW Milliwatt
NK- Natural-Killer-
nm Nanometer
ns Nanosekunde
P Irrtumswahrscheinlichkeit
p.p. post partum
s Sekunde
S. Staphylococcus
Sc. Streptococcus
s.c. subkutan
V Volt
W Watt
Einleitung
1. EINLEITUNG
In der Behandlung katarrhalischer Mastitiden des Rindes ist die antibiotische Behandlung
bisher noch die am häufigsten angewandte Therapieform. Seit einiger Zeit wird jedoch der
Einsatz von Antibiotika in der Mastitistherapie aus verschiedenen Gründen zunehmend
kritischer diskutiert. Die bakteriologischen Heilungsraten nach der Mastitistherapie in praxi
sind meist recht unbefriedigend (mittlere bakteriologische Heilungsrate von Mastitiden ca.
50%, exkl. Streptococcus (Sc.) agalactiae) (KRÖMKER u. HAMANN 1999). Zudem wird
der Einsatz von Medikamenten bei Tieren, die der Lebensmittelgewinnung dienen, von Seiten
der Verbraucher immer kritischer gesehen. Es wird unter anderem vermutet, dass der Einsatz
von Antibiotika und Chemotherapeutika bei Tieren einen nicht unerheblichen Einfluss auf die
Resistenzsituation pathogener Erreger in der Humanmedizin hat (BROWN u. SCASSERA
1990; COHEN u. TAUXE 1986; LEVY et al. 1976). Unter ökonomischen Gesichtspunkten
dürfen beim Einsatz von Antibiotika und Chemotherapeutika die Kosten der Medikation, der
Untersuchung auf Hemmstoffe und der Milchverlust durch die Einhaltung der Wartezeiten
nicht unberücksichtigt bleiben. Deshalb werden immer häufiger Alternativen zur
antibiotischen Therapie boviner Mastitiden gesucht. In der deutschen Milchviehhaltung
werden etwa 100 DM je Kuh und Jahr für Tierarzneimittel und tierärztliche Behandlungen
von Mastitiden ausgegeben. Das entspricht etwa 3,3% der Gesamtkosten pro Kuh und Jahr
und 25% der in der deutschen Landwirtschaft für Tierarzneimittel und tierärztliche
Behandlungen verwendeten Ausgaben (ZEDDIES 1997). Die physikalische Therapie in Form
einer örtlichen Low-Power-Laser-Therapie könnte den Einsatz von Antibiotika und
Chemotherapeutika erheblich reduzieren. Jedoch fehlen auf dem Gebiet der physikalischen
Mastitistherapie noch fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse.
WENLIE et al. (1992) zeigten in einer Studie über den Einsatz eines Helium-Neon (He-Ne)-
Lasers in der Behandlung von Mastitiden des Rindes, dass die Bestrahlung des Ruzhong-
Akupunkturpunktes am Euter mit einem He-Ne-Laser einmal täglich 7 Tage lang zu einer
klinischen Heilungsrate von 85,8% führte, während die klinische Heilungsrate bei den
antibiotisch behandelten Tieren ihrer Studie nur 28,1% betrug. MUXENENDER (1999)
empfiehlt den Einsatz eines Lasers in Form der Laserakupunktur bei der Behandlung von
Mastitiden.
1
Einleitung
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Effektivität der Low-Power-Laser-Therapie als
alternative Behandlungsweise zum Einsatz von Antibiotika in der Therapie katarrhalischer
Mastitiden zu testen und anhand der klinischen und bakteriologischen Heilungsraten zu
manifestieren.
2
Literaturübersicht
2. LITERATURÜBERSICHT
2.1 Verschiedene Therapieformen katarrhalischer Mastitiden
2.1.1 Antibiotikatherapie
In der Mastitistherapie werden seit über 50 Jahren Antibiotika eingesetzt. KAKAVAS (1944)
verwendete als erster Penicillin zur Therapie von Mastitiden des Rindes. Jedoch wird der
Einsatz von Antibiotika in der Mastitistherapie zunehmend kritischer gesehen, da zum einen
die bakteriologischen Heilungsraten in praxi häufig nicht zufriedenstellend sind und sich zum
anderen die Resistenzlage vieler bakterieller Infektionserreger zunehmend verschlechtert
(HAMANN 1994).
Das Ziel einer rationellen Chemotherapie ist eine selektive Beeinflussung des Erregers bei
weitgehender Vermeidung bzw. Reduzierung von Nebenwirkungen für den Patienten
(KROKER et al. 1997). Der Gebrauch von Antibiotika bzw. Chemotherapeutika erfordert
einen ausreichenden Kenntnisstand über die Wirkung der Chemotherapeutika und somit den
Erfolg der Mastitistherapie beeinflussende Faktoren. Die ausreichende Verfügbarkeit des
Wirkstoffes am Infektionsort, die Wirksamkeit des Pharmakons gegen die jeweiligen
Mastitiserreger und somit auch die Resistenzsituation der Mastitiserreger gegenüber den
Wirkstoffen spielen eine große Rolle. Hierbei sind Kenntnisse über die Pharmakodynamik
(Arzneimittelwirkung auf den Organismus) und die Pharmakokinetik (Wirkung des
Organismus auf das Arzneimittel / Schicksal des Arzneimittels im Organismus) der
verwendeten Arzneien unabdingbar. Außerdem ist die Galenik (Formulierung des
Arzneimittels, Partikelgröße etc.) des eingesetzten Chemotherapeutikums bedeutsam für den
Erfolg der Mastitistherapie.
3
Literaturübersicht
2.1.1.1 Pharmakodynamik und Pharmakokinetik der Antibiotika
Pharmakodynamisch ist zu beachten, dass die Chemotherapeutika bakterizid oder
bakteriostatisch wirken können. Bei bakterizid wirkenden Substanzen ist eine intakte
körpereigene Abwehr unabdingbar. Penicilline und Cephalosporine wirken bakterizid, indem
sie die Zellwandsynthese beeinträchtigen oder die Zellwand zerstören. Bakteriostatische
Chemotherapeutika wie Tetracycline, Aminoglykoside und Makrolide hingegen verhindern
eine Hemmung der Proteinsynthese. Sulfonamide und Trimethoprim sind bakteriostatisch, da
sie die Bestandteile des Coenzym F verdrängen und damit die Biosynthese der Folsäure in
den Bakterien stören (Substratkonkurrenz). Bestimmte Wirkstoffgruppen sind inkompatibel,
d.h. sie behindern einander in ihrer Wirkungsweise. Die Kombination eines Bakterizidums
mit einem Bakteriostatikum ist kontraindiziert (KROKER et al. 1997).
Die Bioverfügbarkeit eines Chemotherapeutikums hat einen entscheidenden Einfluss auf den
Erfolg der systemischen Behandlung. Neben Molekülgröße und Proteinbindung spielt die
Fettlöslichkeit eines Wirkstoffes sowie dessen Ionisationsgrad für die Passage biologischer
Grenzflächen die wichtigste Rolle. Im Folgenden sind die Verfügbarkeit eines Pharmakons
beeinflussenden Faktoren nach EHINGER und KIETZMANN (1998) zusammengefasst:
→ Verteilung im Organismus:
PLATONOW und BLOBEL (1963) stellten fest, dass die Resistenz pathogener
Mikroorganismen nicht immer die Ursache für eine erfolglose Therapie chronischer
Mastitiden ist. Sie machten vielmehr ein mangelhaftes Erreichen der Keime in Bezirken
ausgedehnter Fibrosen dafür verantwortlich.
→ Blut-Euter-Schranke:
Die Blut-Euter-Schranke verhält sich als Lipoidmembran, die nur durch die unionisierte und
in dieser Form lipoidlösliche Form von Wirkstoffen überwunden werden kann (KROKER et
al. 1997). Die Diffusion der Antibiotika ist umgekehrt proportional zu dem Ionisationsgrad,
dem Wasser/Lipid-Verteilungskoeffizienten, der Molekülgröße, dem Bindunggsgrad an
Proteine oder an andere Makromoleküle sowie abhängig von dem Konzentrationsgradienten
der Substanzen über der Membran, wie In-vivo-Untersuchungen von ZIV und SULMAN
(1975) zur Resorption von intramammär applizierten Antibiotika belegen. Basische
4
Literaturübersicht
Substanzen reichern sich vermehrt in der Milch an, da diese gegenüber dem Plasma stärker
sauer ist (pH = 6,5). Erythromycin z.B. wird um den Faktor 6 bis 8 stärker in der Milch
angereichert, während das stark saure Benzylpenicillin nur 10% bis 20% der
Plasmakonzentration in der Milch erreicht. Durch die Veresterung von Benzypenicillin mit
Diäthylaminoäthanol hat man einen basischen Stoff geschaffen (Penethamat), der einen pka-
Wert von 8,5 hat und nach parenteraler Applikation hohe Konzentrationen im Euter erreicht.
Im Euter wird das unwirksame Penethamat durch ubiquitäre Esterasen zum wirksamen
Benzylpenicillin gespalten (KROKER et al. 1997).
→ Ionisationsgrad und Lipophilie:
Der Ionisationsgrad wird vom isoelektrischen Punkt (pka-Wert) der Substanz und vom pH-
Wert des umgebenden Mediums bestimmt (RASMUSSEN 1966). Schwache Säuren liegen im
Blut vor allem ionisiert vor und können somit kaum in das Eutergewebe und in die Milch
gelangen, während für schwache Basen das Gegenteil gilt. Das ideale Antibiotikum bei der
systemischen Therapie sollte nach ZIV (1980) eine schwache Base, im Serum in hohem Maße
undissoziiert, gut fettlöslich sein und eine geringe Proteinbindung aufweisen. Schwache
Säuren wie z.B. Cloxacillin (pKa-Wert = 2,7), die im Blut überwiegend ionisiert vorliegen,
können die Blut-Euter-Schranke nicht passieren und kommen somit für die parenterale
Mastitistherapie nicht in Frage (GODFRAIN u. MILHAUD 1964).
→ Proteinbindung:
Zur Mastitistherapie verwendete Antibiotika sind in unterschiedlichem Umfang an
Eutersekret- oder Gewebsproteine gebunden (RASMUSSEN 1971), z.B. Benzylpenicillin zu
mehr als 25%, Oxacillin zu mehr als 50% und Ampicillin zu weniger als 25% (WRIGHT
1983). Jedoch ist hierdurch nur bei wenigen Substanzen eine Beeinflussung der
Resorptionsrate zu erwarten (ZIV u. SULMAN 1975).
2.1.1.2 Galenik der Antibiotikaformulierungen
Für den therapeutischen Erfolg ist die Galenik des eingesetzten Arzneimittels von ebenso
großer Bedeutung. Die Wirkstoffe müssen die Erreger im Euterviertel erreichen können, was
eine gute Verteilung des Arzneimittels im Eutergewebe voraussetzt. Bei lokaler Gabe muss
5
Literaturübersicht
das Medikament irritationsfrei für das Eutergewebe sein, um eine Diffusion tief in das
Drüsengewebe sicherzustellen. Topisch zu verabreichende Arzneimittel werden daher
vorwiegend in öliger oder wässriger Grundlage formuliert. Wässrige Lösungen verteilen sich
gut im Gewebe, während für ölige Formulierungen eine zum Teil ungleichmäßige Verteilung
beschrieben wurde (WRIGHT 1983). EHINGER und KIETZMANN (1998) sind der Ansicht,
dass die Antibiotikakonzentration in vivo in Milch und Blut nur sehr bedingt Rückschlüsse
auf die Konzentration im Eutergewebe zulässt. Bisherige Erkenntnisse zur Pharmakokinetik
im Rindereuter sind noch unbefriedigend, da sich die Untersuchungen von Probenmaterial
bisher nur auf Blut und Milch beschränkten. Zur Gewebsverteilung intramammär applizierter
Antibiotika wurden daher von EHINGER (1998) Untersuchungen am isoliert perfundierten
Rindereuter durchgeführt. Dabei wurden Euter gesunder laktierender Schlachtkühe mit
angewärmter und begaster Tyrodelöung perfundiert (KIETZMANN et al. 1993). Die
Bedeutung von galenischen Formulierungen von Präparaten zur intramammären Behandlung
wurde am Beispiel des Wirkstoffes Benzylpenicillin gezeigt. Drei Millionen Internationale
Einheiten (I.E.) Benzylpenicillin wurden als Kalium-Salz (Applikationsvolumen 15 ml) in
verschiedenen galenischen Formulierungen (ölige Suspension mit mikronisierten Partikeln
von < 10 µm, ölige Suspension mit einer durchschnittlichen Partikelgröße von 40 µm,
wässrige Lösung) intrazisternal verabreicht. In Abständen von 30 Minuten wurden
Perfusatproben sowie nach drei Stunden Drüsengewebsproben in unterschiedlichen vertikalen
Abständen von der Zitzenbasis entnommen und in ihnen die Konzentration von
Benzylpenicillin bestimmt. Die Konzentration von Benzylpenicillin nahm mit zunehmender
Distanz von der Zitzenbasis exponentiell ab. Mit der öligen Suspension, welche den Wirkstoff
in mikronisierter Form (< 10 µm Partikelgröße) enthielt, und mit der wässrigen Lösung
wurden höhere Konzentrationen erreicht als mit einer öligen Suspension mit Partikelgrößen
von durchschnittlich 40 µm. Die minimalen Hemmstoffkonzentrationen für in vitro sensible
Keime wurden mit allen Testformulierungen im Drüsengewebe erreicht. Aus den gewonnen
Daten schließt EHINGER (1998) für die lokale Mastitistherapie nach dem Ausmelken, dass
ölige Suspensionen mit möglichst kleiner Wirkstoffpartikelgröße und irritationsfreien
Hilfsstoffen die schnellste und vollständigste Antibiotikaanflutung im laktierenden
Rindereuter ermöglichen.
6
Literaturübersicht
Auch weitere Studien von EHINGER und KIETZMANN (2000) am isoliert perfundierten
Rindereuter über die Gewebsverteilung von Oxacillin und Ampicillin in verschiedenen
galenischen Formulierungen (Laktationssalbe mit jeweils 1000 mg Oxacillin als Natrium-
Monohydrat mit Natriumlaurylsulfat oder ohne Natriumlaurylsulfat, Langzeitpräparat mit
1000 mg Oxacillin zu 80% als Benzathin-Salz und eine ölige Suspension mit 400 mg
Oxacillin als Natrium-Monohydrat und 200 mg Ampicillin als Trihydrat-Salz) zeigten
ähnliche Ergebnisse. Die Oxacillin- und Ampicillinkonzentrationen im Drüsengewebe
verringerten sich mit zunehmender vertikaler Entfernung zur Zitze. Mit der Laktationssalbe
mit Natriumlaurylsulfat (diese Substanz bewirkt eine Herabsetzung der
Oberflächenspannung) wurden geringere Oxacillin-Konzentrationen im Drüsengewebe
erreicht als mit der Laktationssalbe, die kein Natriumlaurylsulfat (dadurch kommt es zu einer
Viskositätserhöhung) enthielt. Durch die Viskositätserhöhung der Laktationssalbe ohne
Natriumlaurylsulfat befand sich der Wirkstoff im Vergleich zur Verteilung aus der öligen
Suspension mehr im Drüsengewebe als im Perfusat. Zudem konnten EHINGER und
KIETZMANN (2000) mit der stärkeren Verteilung des Oxacillin aus dem Langzeitpräparat
im Drüsengewebe als im Perfusat u.a. die bessere Löslichkeit von kleinen Partikelgrößen in
wässrigem Sekret (WRIGHT 1983) bestätigen. In der Retardformulierung war das Oxacillin
zu 80% an Benzathin gebunden, somit größer als das Natrium-Monohydrat und löste sich
schlechter in dem wässrigen Sekret.
2.1.1.3 Resistenzsituation von Mastitiserregern gegenüber verschiedenen Antibiotika
Zur erfolgreichen antibiotischen Mastitisbehandlung ist ein ausreichender Kenntnisstand über
das Erregerspektrum und die Resistenzsituation gegenüber den eingesetzten Wirkstoffen
unabdingbar. Liegt die minimale Hemmstoffkonzentration (MHK) eines Erregers über der am
Infektionsort erreichbaren Konzentration, so wird der Erreger als resistent bezeichnet
(KROKER et. al 1997). LANGE und BLECKMANN (1999) haben die Daten von jährlich ca.
20000 zur bakteriologischen Untersuchung in das bakteriologische Labor der Klinik für
Geburtshilfe und Gynäkologie des Rindes der Tierärztlichen Hochschule Hannover
eingesandten Milchproben von Kühen mit katarrhalischen Mastitiden aus den Jahren von
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Literaturübersicht
1990 bis 1997 ausgewertet. Die Häufigkeit der aufgetretenen Mastitiserreger war stabil.
Streptokokken und Staphylokokken sind mit jährlich jeweils 35% immer noch die häufigste
Ursache der bovinen Mastitis. Bei der Differenzierung der Streptokokkenstämme konnte eine
deutliche Zunahme des Umwelterregers Streptococcus (Sc.) uberis von 34% auf 56% der
nachgewiesenen Streptokokken bei gleichzeitiger Abnahme der Sc. -agalactiae-Fälle festge-
stellt werden. In dem Untersuchungszeitraum von 8 Jahren konnten kaum Veränderungen der
Sensibilität gegenüber den in der Praxis gebräuchlichen Antibiotika bei den Streptokokken in
vitro festgestellt werden. Auch bei den isolierten Staphylokokkenstämmen zeichnete sich im
aufgeführten Zeitraum keine Verschlechterung der Resistenzlage ab. Die Frequenz der
resistenten Staphylokokkenstämme lag bei Penicillin und Ampicillin immer zwischen 25%
und 30%.
TROLLDENIER et al. (2000) konnten durch die Untersuchung von 368 aus Eutersekreten des
Rindes isolierten Streptokokkenstämmen einen Überblick über die aktuelle Resistenzsituation
von Streptokokken gegenüber 4 β-Laktam-Antibiotika geben. Die aus verschiedenen
Regionen Deutschlands stammenden Streptokokken-Isolate wurden hinsichtlich ihrer
Empfindlichkeit gegenüber Benzylpenicillin, Ampicillin, Oxacillin und Cefotaxim im Agar-
Diffusionstest zur Bestimmung des Hemmhofdurchmessers sowie mit dem Epsilon-Test zur
Bestimmung der minimalen Hemmstoffkonzentration (MHK) untersucht. Wie Tabelle 1 zeigt
kann die Resistenzsituation der untersuchten Streptokokkenstämme beim Rind (mit
Ausnahme von Sc. uberis) gegenüber den 4 geprüften β-Laktamantibiotika als günstig
beurteilt werden. TROLLDENIER et al. (2000) empfehlen aufgrund ihrer Erkenntnisse
weiterhin Benzylpenicillin als Mittel der Wahl gegen Streptokokken des Rindes.
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Literaturübersicht
R
(%)
1,0 0 1,0
16,8
I (%)
19,3
0 - -
S (%)
79,7
100
99,0
83,2
Stre
ptoc
occu
s ube
ris
Anz
ahl
unte
rsuc
hter
Stäm
me
96
96
94
95
R
(%)
0 0 0 2,0
I (%)
0 0 0 -
S (%)
100
100
100
98,0
Stre
ptoc
occu
s dys
gala
ctia
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Anz
ahl
unte
rsuc
hter
Stäm
me
49
49
49
49
R
(%)
0 0 0 0
I (%)
1,5 0 0 -
S (%)
98,5
100
100
100
Stre
ptoc
occu
s aga
lact
iae
Anz
ahl
unte
rsuc
hter
Stäm
me
223
220
221
233
Tab.
1: R
esis
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atio
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rter S
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okok
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(200
0)
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S =
sens
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, I =
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iär,
R =
resi
sten
t
9
Literaturübersicht
In einer Untersuchung mit 125 Staphylococcus (S.)-aureus-Isolaten aus Rindereutern konnten
TROLLDENIER und WAGNER (2001) sogar eine noch höhere Anzahl resistenter S.-aureus-
Stämme gegen Benzylpenicillin und Ampicillin feststellen als LANGE und BLECKMANN
(1999) (35,3% Resistenzen gegen Benzylpenicillin, 26,3% gegen Ampicillin). Eine Oxacillin-
und Cefoperazon-Resistenz wurde nicht nachgewiesen. Die weiteren Ergebnisse dieser
Untersuchung sind in Tabelle 2 zusammengefasst. Die quantitative Resistenzermittlung
erfolgte mit Hilfe des Mikrobouillondilutionstests zur Bestimmung der minimalen
Hemmstoffkonzentration (MHK) und mit Hilfe des Agar-Diffusionstests zur Bestimmung des
Hemmhofdurchmessers.
Tab. 2: Anteil (%) resistenter S.-aureus-Stämme gegenüber 11 antimikrobiell wirksamen
Substanzen nach TROLLDENIER und WAGNER (2001)
Wirkstoff Anteil (%) resistenter Stämme
Benzylpenicillin 35
Ampicillin 33
Oxacillin 0
Cefoperazon 0 (18% intermediär)
Tetracyclin 7
Gentamicin 2
Neomycin 3
Erythromycin 7
Lincomycin 9
Tylosin 12
Trimethoprim/Sulfonamid 19
10
Literaturübersicht
Da auch Escherichia (E.)-coli-Stämme als Erreger für klinische Mastitiden in Frage kommen,
darf auch hier die aktuelle Resistenzsituation nicht außer Acht gelassen werden.
TROLLDENIER (2001) überprüfte in einer weiteren Untersuchung die Resistenzsituation für
99 E.-coli- Stämme aus Rindereutern. Die quantitative Resistenzermittlung erfolgte mit Hilfe
des Mikrobouillondilutionstests zur Bestimmung der minimalen Hemmstoffkonzentration
(MHK) und mit Hilfe des Agar-Diffusionstests zur Bestimmung des Hemmhofdurchmessers.
Im Gegensatz zu enteropathogenen E.-coli-Stämmen ist für euterpathogene E.-coli-Stämme
für Chemotherapeutika wie Gentamicin (4% Resistenz im Vergleich zu 29,3% Resistenz bei
enteropathogenen E.-coli-Stämmen des Kalbes/Rindes), Neomycin (5% Resistenz im
Vergleich zu 55,2% Resistenz bei enteropathogenen E.-coli-Stämmen des Kalbes/Rindes) und
Ampicillin (10% Resistenz im Vergleich zu 71% Resistenz bei enteropathogenen E.-coli-
Stämmen des Kalbes/Rindes) noch eine Sensibilität von 90% und darüber nachzuweisen. Bei
den anderen Wirkstoffen steigt der Anteil resistenter Stämme an, wie in Tabelle 3 ersichtlich.
Gegen Cefoperazon wurde keine Resistenz ermittelt.
Tab. 3: Anteil (%) resistenter E.-coli-Stämme gegenüber 7 antimikrobiell wirksamen
Substanzen nach TROLLDENIER (2001)
Wirkstoff Anteil (%) resistenter Stämme
Gentamicin 4
Neomycin 5
Ampicillin 10
Colistin 12
Tetracyclin 18
Trimethoprim/Sulfamethoxazol 19
Cefoperazon 0
11
Literaturübersicht
WITTKOWSKI et al. (1999) führten bakteriologische Untersuchungen von Viertelanfangs-
gemelksproben zur Resistenzsituation in 1% aller bayrischen Milchviehbetriebe (mit 13152 in
Laktation befindlichen Kühen) durch. Es wurde die Häufigkeit von Krankheitserregern im
Euter erhoben, die für Infektionen bei Rindern und Menschen von Bedeutung sind, sowie das
Resistenzverhalten dieser Erreger gegenüber Antibiotika und Chemotherapeutika. Wie in
Tabelle 4 ersichtlich lagen die Anteile resistenter Erregerisolate weit unter den Resistenzraten,
über die aus der Humanmedizin berichtet wurde. Die Untersuchung belegt, dass in bayrischen
Milchviehhaltungsbetrieben in der Milch sehr günstige Empfindlichkeitsraten bei bakteriellen
Infektionserregern vorliegen und die Anwendung antimikrobieller Substanzen in der
Mastitistherapie zum Untersuchungszeitpunkt keine hohen Resistenzraten in Bayern zur
Folge hat. Aufgrund ihrer Studie kommen WITTKOWSKI et al. (1999) zu dem Schluss, dass
der Einsatz antimikrobieller Substanzen nicht generell als Quelle für die Zunahme von
bakteriellen Resistenzen und neuen Infektionsproblemen bei den in der Studie untersuchten
Erregern angesehen werden kann. Vielmehr führen sie resistente Bakterienpopulationen auf
betriebsspezifische Faktoren zurück, die im Einzelfall analysiert und beseitigt werden müssen.
12
Literaturübersicht
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13
Literaturübersicht
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14
Literaturübersicht
2.1.1.4 Anwendungsformen von Antibiotika
Die Antibiotikatherapie katarrhalischer Mastitiden lässt sich aufgrund des
Therapiezeitpunktes und der Applikationsform in eine lokale Therapie während der Laktation,
eine parenterale Therapie während der Laktation, einer Kombination aus beiden vorher
genannten Therapieformen und einer Therapie während der Trockenstehphase aufteilen.
Zudem lässt sich eine Unterteilung im Einsatz von Monosubstanzen und
Kombinationspräparaten vornehmen.
Zahlreiche Autoren haben in Studien den Einsatz von intrazisternal verabreichten
Monosubstanzen in der Therapie katarrhalischer Mastitiden getestet und dokumentiert
(Übersicht bei GREGORY (1999)), wobei die bakteriologischen Heilungsraten (9% bis 70%)
abhängig vom Mastitiserreger zum größten Teil recht unbefriedigend waren.
Beim Einsatz von Kombinationspräparaten macht man sich Effekte wie Addition und
Synergismus der kombinierten Antibiotika zu nutze. Man erhofft sich, durch die Kombination
ein größeres bakterielles Spektrum erfassen zu können. Die Anwendung einer solchen
Kombination hat keine negativen therapeutischen Auswirkungen bei ausreichender Dosierung
und bei Mastitiden mit unklarer Erregerbeteiligung; bei Verdacht auf Vorliegen einer
Mischinfektion erscheint eine Kombinationstherapie sogar angezeigt (REPLOH u.
RITZERFELD 1967).
Bei akuten Mastitiden kann aufgrund der Schwellung in den Milchgängen eine Instillation
von Medikamenten unmöglich sein. Somit wird hierbei ein ausreichend hoher
Wirkstoffspiegel im Euter nur durch eine parenterale Verabreichung gewährleistet, während
bei anderen Mastitisformen mit einer ein- bis zweimaligen Euterbehandlung möglicherweise
eine Heilung erzielt werden kann (ULLNER 1959). MERCK (1974) ist ebenfalls der Ansicht,
dass eine parenterale Therapie gerade im Hinblick auf Verlegungen des Milchgangsystems
erforderlich ist. WEIGT (1973) hält die zusätzliche lokale Behandlung trotzdem für
gerechtfertigt, da der therapeutische Spiegel eines nur parenteral verabreichten Präparates im
Euter wegen der Blut-Euter-Schranke nur langsam erreicht wird. Wenn die Erreger nicht nur
oberflächlich auf der Schleimhaut, sondern auch tief im Gewebe zu erwarten sind, ist die
parenterale Behandlung als Ergänzung zur lokalen Gabe in Betracht zu ziehen (WRIGHT
1983; SOBIRAJ et al. 1997). Die Kombination von einer lokalen und parenteralen Therapie
15
Literaturübersicht
kann unter Umständen den bakteriologischen Heilungserfolg verbessern, wie OWENS et al.
(1988) bei Infektionen mit S. aureus feststellten.
Ein weiterer Ansatz in der Mastitistherapie ist die Therapie während der Trockenstehphase.
Die antibiotische Versorgung des Euters während der Trockenstehphase stellt eine wichtige
Maßnahme gerade zur Behandlung und Vorbeugung von subklinischen Mastitiden dar. In
Anbetracht der Resistenzproblematik erfordert nach KROKER et al. (1997) jedoch auch das
Trockenstellen unter Antibiotikaschutz eine klare veterinärmedizinische Indikation. Nach ZIV
(1975) ist als sogenannter „Trockensteller“ ein Bakterizidum vorzuziehen, da so die Gefahr
der Resistenzausbildung bei niedrigerer Wirkstoffkonzentration in der zweiten Hälfte der
Trockenstehzeit vermindert wird. Für die Behandlung zum Zeitpunkt des Trockenstellens
werden besondere Langzeitantibiotika eingesetzt, die schwerer löslich sind und langsamer
resorbiert werden. Somit wird ein sicherer therapeutischer Spiegel über 20 bis 24 Tage
gewährleistet (WEIGT 1973). Am häufigsten wird das schwer lösliche Benzathinsalz von
Penicillin G und Cloxacillin eingesetzt. Zielsetzung der antibiotischen Behandlung zum
Trockenstellzeitpunkt ist die Verringerung der Neuinfektionsrate der Milchdrüse innerhalb
der Trockenperiode und die Reduktion der Anzahl bestehender Infektionen. Der
Behandlungsform des Trockenstellens unter antibiotischem Schutz kommt eine
prophylaktische Bedeutung zu, da innerhalb der ersten Wochen der Trockenperiode die
Neuinfektionsrate der Milchdrüse etwa fünfmal höher ist als im Mittel der gesamten Laktation
(SMITH et al. 1985). Wie Tabelle 5 zeigt, kann die Neuinfektionsrate mit kuhassoziierten
Erregern (S. aureus, Sc. dysgalactiae und Sc. agalactiae) mit Hilfe einer antibiotischen
Behandlung zum Trockenstellzeitpunkt um 30% bis 80% gegenüber nicht behandelten
Kontrolltieren gesenkt werden. Außerdem ist aus Tabelle 5 ersichtlich, dass durch das
Trockenstellen unter antibiotischem Schutz eine Reduktion bestehender, durch kuhassoziierte
Erreger verursachter Infektionen erzielt werden kann und bakteriologische Heilungsraten von
50% bis 80% gegenüber unbehandelten Kontrollgruppen erzielt wurden.
16
Literaturübersicht
Tab. 5: Neuinfektionsraten der Milchdrüse und Reduktion der Anzahl bestehender
Infektionen der Milchdrüse nach KRÖMKER (1999)
Neuinfektionsrate in % der Viertel
Reduktion der Anzahl bestehender Infektionen
in % der Viertel
Anzahl der
Viertel
Erreger
antibiotische Behandlung
unbehandelte Kontrollgruppe
antibiotische Behandlung
unbehandelte Kontrollgruppe
Autor
2736 S. aureus, Sc. dys.
4 20 50-69 24-38 OSTERAS (1995)
684 S. aureus 9 38 75 8 SARAN et al. (1995)
40920 S. aureus 11 18 53-80 10 STORPER
u. ZIV (1985)
2984 S. aureus,
Sc. agal. 10 13 78 60 BRATILIE
(1973)
S. aureus = Staphylococcus aureus, Sc. dys. = Streptococcus dysgalactiae,
Sc. agal. = Streptococcus agalactiae
Die hohe Selbstheilungsrate von ca. 10% bis 60%, die sich in den unbehandelten
Kontrollgruppen zeigt, darf jedoch nicht unberücksichtigt bleiben. Die errechnete
Nettowirksamkeit der antibiotischen Behandlung zum Zeitpunkt des Trockenstellens liegt
somit bei 20% bis 40% und unterscheidet sich nur geringfügig von der Laktationstherapie
(KRÖMKER 1999). Arbeiten von WILLIAMSON et al. (1993) zeigen, dass die
Neuinfektionsraten, die durch umweltassoziierte Erreger verursacht werden (v. a. Sc. uberis),
nicht durch die antibiotische Behandlung zum Zeitpunkt des Trockenstellens beeinflusst
werden. WOOLFORD et al. (1998) kamen zu dem Ergebnis, dass durch eine Senkung der
Neuinfektionsrate und eine Reduktion bestehender Infektionen die Anzahl klinischer
Mastitiden in der Frühlaktation beim Trockenstellen unter antibiotischem Schutz im
Vergleich zu unbehandelten, trockengestellten Tieren um den Faktor zwei bis drei gemindert
wird. Ähnliche Ergebnisse wurden von dieser Arbeitsgruppe auch durch Applikation eines
Wismuthnitrat-haltigen „Teat sealer“ (der den Verschluss des Zitzenkanals über den Zeitraum
der Trockenstehperiode garantiert) zu Beginn der Trockenstehperiode erreicht.
17
Literaturübersicht
Im Schrifttum werden die Erfolge der antibiotischen Therapie klinisch katarrhalischer
Mastitiden recht unterschiedlich beurteilt. Eine einheitliche Beurteilung der Ergebnisse wird
dadurch erschwert, dass der Begriff der Heilung zum Teil unterschiedlich definiert wird und
Zeitpunkte und Häufigkeit der Probennahmen erheblich differieren. Gesicherte
wissenschaftliche Erkenntnisse zur Einordnung von Heilungserfolgen nach therapeutischen
Maßnahmen sind nur unzureichend verfügbar. Klinische Studien sind häufig ohne Negativ-
oder Placebogruppe durchgeführt worden, was zu einer Überschätzung des antibiotisch
bewirkten Heilungserfolges führt, und auch der Selbstheilungseffekt bei klinischen Mastitiden
darf nach HAMANN und KRÖMKER (1999) nicht unberücksichtigt bleiben. Die
antibiotische Therapie sollte als „Hilfe zur Selbsthilfe“ aufgefasst werden. Eine weitgehende
Aufrechterhaltung des physiologischen Gleichgewichts (Homöostase) der Kuh ist die
Voraussetzung dafür, dass die zu behandelnde Kuh in der Lage ist, diese „Hilfe“ auch
umzusetzen. Durch gestörte Homöostase, wie sie z.B. in der Frühlaktation durch hormonelle,
metabolische und zytologische Umstellungsprozesse, durch fütterungsbedingte
Stoffwechselstörungen (KANDEFER-SZERSZEN et al. 1992; KLUCINSKI et al. 1988) und
Mangelerscheinungen (LOTTHAMMER 1997) und durch Stressoren wie z.B. Transport,
Standortwechsel, Änderung der Rangordnung und Schmerzen (MAYR u. MAYR 1998)
ausgelöst werden kann, kommt es zu einer Schwächung des immunologischen
Abwehrsystems. Deshalb sind im Rahmen der Mastitistherapie neben der Applikation von
Chemotherapeutika begleitende Maßnahmen zur Stützung des Immunsystems angezeigt
(HAMANN u. KRÖMKER 1999).
18
Literaturübersicht
2.1.2 Homöopathische Therapie
Die Wirksamkeit der Homöopathie in der Therapie von Mastitiden lässt gerade aufgrund der
begrenzten Anzahl wissenschaftlicher Informationen keine eindeutige Beurteilung zu. Die in
Feldversuchen festgestellten Heilungserfolge konnten bisher noch nicht wissenschaftlich
reproduziert werden. MERCK et al. (1989) untersuchten anhand von 100 akuten
Mastitisfällen den Erfolg einer homöopathischen Behandlung im Vergleich zu einer
antibiotischen Therapie. Hierbei zeigte sich eine deutlich höhere bakteriologische
Heilungsrate der homöopathisch behandelten Tiere als bei den antibiotisch behandelten
Tieren. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Behandlung akuter Mastitiden mit
homöopathischen Arzneimitteln - mit Ausnahme fortgeschrittener und mit Sepsis einher-
gehender Fälle – eine Alternative zur Chemotherapie darstellt. Die meisten Aussagen über die
Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel stützen sich allerdings auf Erfahrungen aus der
Praxis.
METTLER (1991) stellt in einer Zusammenfassung die wichtigsten homöopathischen
Arzneien für die Behandlung von Mastitiden vor, die sich in seiner Praxis bewährt haben
(Aconitum napellus, Atropa belladonna, Apis mellifica, Bryonia, Mercurius solubilis, Hepar
sulfuris, Pyrogenium, Lachesis muta, Anthricinum, Asa fötida, Phytolacca decandra, Kalium
chloratum, Sulfur und Silicea). Dabei spielen die Ätiologie und die auslösende Ursache für
die Arzneifindung eine besondere Rolle. Auch räumt der Autor ein, dass man trotz guter
Therapieerfolge mit homöopathischen Arzneien bei schweren septischen Affektionen nicht
auf eine antibiotische Behandlung verzichten kann (METTLER 1985). DAY (1995),
TIEFENTHALER (1994) und DORENKAMP (1992) vertreten die Ansicht, dass gerade für
die homöopathische Therapie von Mastitiden nicht der Erreger und seine Empfindlichkeit auf
ein Arzneimittel entscheidend sind, sondern die Lokal- und Allgemeinsymptome des
Patienten und dessen Modalitäten und dass gerade auch die Haltung, Fütterung und
Hygieneprogramme wichtige Faktoren in der Mastitisbehandlung darstellen. Speziell in der
Therapie katarrhalischer Mastitiden empfiehlt DORENKAMP (1992) aufgrund seiner
Praxiserfahrungen zusätzlich zur homöopathischen Therapie, das betroffene Euterviertel
mehrmals täglich auszumelken. Die Mastitis catarrhalis chronica ist auch mit
19
Literaturübersicht
homöopathischen Mitteln schwer zu behandeln; hier hat man nach vorschnell
angenommenem Erfolg die meisten Rezidive.
ANDERSSON et al. (1997) beurteilten die Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel bei
der Behandlung und Prophylaxe subklinischer Mastitiden durch eine Feldstudie. In die
Auswertung kamen 210 kranke Euterviertel (Laktatdehydrogenase (LDH)-Aktivität >85 U/l
im Milchserum; bakteriologischer Befund positiv) von 104 Hochleistungskühen mit einem
somatischen Zellgehalt von 300 000 bis 600 000 Zellen/ml in den letzten beiden Gesamt-
gemelksuntersuchungen, von denen die eine Gruppe homöopathisch und die andere Gruppe in
gleicher Weise mit isotonischer Kochsalzlösung behandelt wurde. Viertelanfangsgemelks-
proben wurden in einwöchigem Abstand (drei Termine vor und drei Termine nach der
Behandlung) gezogen. Außerdem wurde die Auswirkung der Behandlung auf den
zytologischen Befund anhand der am 30., 60. und 90. Tag nach Ende der Behandlung im
Rahmen der Milchleistungsprüfung (MLP) gezogenen Gesamtgemelksproben ausgewertet. Es
ließen sich jedoch keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen der homöopathisch
behandelten Gruppe und der Placebogruppe hinsichtlich der LDH-Aktivität, des
Gesamtzellgehaltes und des bakteriologischen Status feststellen. Lediglich der
Gesamtzellgehalt in der Milch S.-aureus-infizierter Tiere, die mit Lachesis D8 behandelt
wurden, lag am 60. und 90. Tag nach der Behandlung signifikant unter dem der
Placebogruppe.
KRÖMKER und HAMANN (1999) charakterisieren die homöopathische Mastitistherapie als
eine Einzeltiertherapie, die der Absicherung des Therapieerfolges mittels statistischen
Analysen nur schwer zugänglich ist.
20
Literaturübersicht
2.1.3 Andere Therapieformen
2.1.3.1 Häufiges Ausmelken / Oxytocineinsatz
Häufiges Ausmelken und auch der Einsatz von Oxytocin werden als therapeutische
Maßnahmen bei Mastitiden durchgeführt, wobei es in der Praxis verschiedene Ansätze und
Kombinationen dieser Behandlungen gibt. Im Schrifttum finden sich Studien über alleiniges
häufiges Ausmelken der Euterviertel, häufiges Ausmelken in Kombination mit der
antibiotischen Therapie oder mit Hilfe von Oxytocin. Ferner wurde der alleinige Einsatz von
Oxytocin oder die Kombination aus Ausmelken mit Oxytocin und anschließender
antibiotischer Therapie getestet.
ROBERSON (1997) zeigte anhand seiner Studien mit 46 Kühen, dass bei geringgradigen
klinischen Mastitiden, die nahezu ausschließlich durch Umweltkeime (95% der Fälle)
verursacht wurden, die klinischen Heilungsraten bei mehrfachem Melken des erkrankten
Euterviertels in zwei- bis dreistündigem Abstand im Vergleich zur nur zweimal täglich
gemolkenen Kontrollgruppe deutlich geringer waren (Versuchsgruppe: 48%, Kontrollgruppe:
78%). Seines Erachtens nach ist es sinnvoll, im Mastitisfall auch die nicht infizierten
Euterviertel mehrfach auszumelken, um einer Neuinfektion der zwar angerüsteten, aber nicht
ausgemolkenen Viertel vorzubeugen. OPLETAL et al. (1985) führten Studien an 1174
klinisch katarrhalischen Mastitiden durch, in denen die Versuchsgruppe mit 731 Tieren alle
zwei bis drei Stunden (nachts: achtstündige Pause) nur ausgemolken wurde und die
Kontrollgruppe mit 629 erkrankten Kühen systemisch antibiotisch behandelt wurde. Die
klinische Heilungsrate der Versuchsgruppe wies jedoch mit 81% keine signifikanten
Unterschiede zu der klinischen Heilungsrate der Kontrollgruppe mit 85% auf. STUTE (1978)
zeigte mit ihren Versuchen, dass häufigeres Melken besonders bei den katarrhalischen
Mastitiden als wirksame und auch messbare Unterstützung zur Chemotherapie angesehen
werden kann, auch wenn der Einfluss des Melkens auf den Heilungsprozess offensichtlich
von der stärkeren Wirksamkeit der Antibiotika und der körpereigenen Abwehrmechanismen
überdeckt wird.
Oxytocin wird häufig zusätzlich zur antibiotischen Therapie eingesetzt, um durch das
Ausmelken eine verbesserte Entfernung von Gewebsresten, Erregern und Toxinen zu
21
Literaturübersicht
erreichen. Bei akuten Mastitiden ist es vorteilhaft bereits wenige Stunden nach der
Behandlung ein oder mehrmals ausmelken zu lassen, um einen Toxinstau zu vermeiden und
anschließend zusätzlich erneut zu therapieren (KLEINSCHROTH 1992). WEIGT und
AHLERS (1978) empfehlen eine intramammäre Behandlung erst nach wiederholtem
Ausmelken des erkrankten Euterviertels. VAN EENENNAAM et al. (1995) stellten fest, dass
die klinische Heilungsrate von antibiotisch behandelten im Vergleich zu nur dreimal täglich
mit Oxytocin (100 I.U. i. m.) ausgemolkenen Eutervierteln gleich ist. Sie räumten jedoch ein,
dass der Nachteil einer alleinigen Oxytocin-Behandlung gegenüber konventionellen
Behandlungsmethoden besonders bei mit Umweltstreptokokken infizierten Tieren in einer
erhöhten Mastitisinzidenz während der nächsten Laktation läge.
MORIN et al. (1998) verglichen in einer Studie mit 124 an klinischen Mastitiden erkrankten
Kühen mit 172 Mastitiden (206 betroffene Euterviertel) in einem Untersuchungszeitraum von
zwei Jahren die Antibiotikatherapie in Kombination mit therapieunterstützenden Maßnahmen
(dreimaliges Ausmelken mit Hilfe von Oxytocin, in einigen Fällen Verabreichung von
Flunixinmeglumin oder Flüssigkeitszufuhr) mit den alleinigen therapieunterstützenden
Maßnahmen (Kontrollgruppe). Ihre Ergebnisse zeigten, dass die klinischen Heilungsraten der
antibiotisch behandelten Tiere zur 10. Melkzeit bei Mastitiden, die durch Streptokokken
(ausgenommen Sc. agalactiae) oder koliforme Keime verursacht wurden, signifikant höher
(P=0,02) waren als in der Kontrollgruppe. Auch die bakteriologische Heilungsrate 14 Tage
nach der Behandlung war in der zusätzlich antibiotisch behandelten Gruppe signifikant höher
als in der Kontrollgruppe (P=0,013). Die Ergebnisse lassen vermuten, dass in Herden, in
denen Mastitiden häufig durch Umwelterreger verursacht werden, alleinige
therapieunterstützende Maßnahmen nicht so effektiv sind wie die Kombination mit einer
Antibiotikagabe (MORIN et al. 1998).
22
Literaturübersicht
2.1.3.2 Immuntherapie
Die Vakzinierung zur Prävention von Mastitiden wurde bisher überwiegend für E.-coli-, S.-
aureus- und Streptokokken-Mastitiden untersucht. Praxisrelevante Erfolge zeigten sich bisher
nur beim Einsatz einer E.-coli- und S.-aureus-Vakzine. Während sich durch eine Vakzination
zwar nicht die Anzahl der infizierten Viertel und die Neuinfektionsrate beeinflussen lassen, ist
jedoch eine deutliche Reduktion der Ausprägung klinischer Symptome vor allem bei
Infektionen mit E. coli und anderen koliformen Erregern (bis zu 80%) und auch eine
erhebliche Verringerung der Häufigkeit klinischer Mastitiden festzustellen (KRÖMKER u.
HAMANN 1999).
SEARS et al. (1990) konnten mit der Entwicklung einer S.-aureus-Vakzine, die besonders die
Antikörperproduktion gegen Pseudokapselantigene und gegen α- und β-Toxin stimulieren
soll, eine Reduzierung von Neuinfektionen bei experimentell mit S. aureus infizierten Färsen
erreichen (Neuinfektionen: 71% bei ungeimpften Kontrolltieren und 33% bei geimpften
Tieren). Während sich bei den geimpften Tieren nur bei 12% der Euterviertel eine chronische
Infektion entwickelte, blieben bei den Kontrolltieren 64% der Euterviertel chronisch infiziert.
NORDHAUG et al. (1994) stellten in einem Feldversuch mit 108 Rindern, die zufällig in eine
Impfgruppe und eine Placebogruppe eingeteilt wurden, bei der Vakzinierung mit dem oben
genannten Impfstoff zwar eine Verringerung der Häufigkeit von klinischen und subklinischen
Mastitiden fest (Impfgruppe: 8,6% subklinische S.-aureus-Mastitiden, Placebogruppe: 16%
klinische und subklinische S.-aureus-Mastitiden), jedoch waren die Unterschiede hinsichtlich
der Infektionshäufigkeit zwischen vakzinierten Tieren und Kontrolltieren statistisch nicht
signifikant (Impfgruppe: 38% S.-aureus-Infektionen, Placebogruppe: 37,9% S.-aureus-
Infektionen). Unter Berücksichtigung aller Parameter der Eutergesundheit vermitteln die
Ergebnisse dieser S.-aureus-Vakzinierung eine potentiell schützende Immunitätslage der
Tiere.
In Deutschland wurden vermehrt stallspezifische Vakzine bei Sanierungsmaßnahmen gegen
S. aureus eingesetzt, da zur Zeit keine kommerziell erhältlichen S.-aureus-Vakzinen
verfügbar sind. KORFF (1999) überprüfte die Wirksamkeit einer stallspezifischen Vakzine
gegen S. aureus in einem kontrollierten Impfversuch. Die verwendete stallspezifische
Vakzine in einer Milchviehherde mit hoher S.-aureus-Prävalenz zeigte jedoch nicht den
23
Literaturübersicht
erwünschten positiven Effekt auf die S.-aureus-Prävalenz sowie das Auftreten von S.-aureus-
bedingten klinischen oder subklinischen Mastitiden und latenten Infektionen.
Das immunologische Vorgehen gegen Sc.-uberis-Infektionen gestaltet sich insofern
schwierig, als dass die genetische Varianz dieses Umwelterregers sehr vielfältig ist (LEIGH et
al. 2000). Vakzinationen mit abgetöteten Sc.-uberis-Antigenen konnten nur eine Verringerung
der Sc.-uberis-Prävalenz des gleichen Stammes erzielen, jedoch keinen positiven Effekt auf
das Auftreten von Sc.-uberis-Mastitiden, ausgelöst durch andere Sc.-uberis-Stämme im Feld,
ausüben (GIRAUDO et al. 1997; CALZOLARI et al. 1997; HILL et al. 1994). Auch der
Einsatz einer Sc.-uberis-Lebendvakzine hatte bisher keinen Einfluss auf Sc.-uberis-
Infektionen mit anderen Sc.-uberis-Stämmen als dem in der Vakzine verwendeten Stamm
(HILL et al. 1989). Eine neue sogenannte „Sub-unit“-Vakzine lässt auf erfolgversprechendere
Ergebnisse in der Vakzination gegen Sc. uberis hoffen. Der Plasminogen-Aktivator (PauA)
von Sc. uberis wurde als wesentlicher, auslösender Baustein für die Infektion und
Manifestation von Sc. uberis im Drüsenkörper entdeckt. Subkutane Vakzinationen mit
aufbereitetem PauA eines Sc.-uberis-Stammes haben in 37,5% bis 62,5% der Fälle eine
experimentelle Infektion mit anderen Sc-uberis-Stämmen verhindern können (LINCOLN u.
LEIGH 1997; LEIGH et al. 2000).
Einen potentiell Erfolg versprechenden Ansatz in der Mastitistherapie, vor allem bei der
Bekämpfung multifaktoriell bedingter Mastitiden, stellt die Paramunisierung der Tiere zur
Aktivierung der unspezifischen Abwehr dar (MAYR 1996). Neben der prophylaktischen
Wirkung und der raschen klinischen Besserung bzw. Heilung der Mastitiden durch den
Einsatz von Paramunitätsinducern aus Pockenviren (Baypamun®, Duphamun®) ließen sich
nach MAYR (1996) folgende Parameter nachweisen: erhöhte Phagozytoseaktivität der
Milchmakrophagen und Natural-Killer (NK)-Zellen, Nachweis von Interferon α und Kolonie-
stimulierendem Wachstumsfaktor (CSF), Interleukin 1 und 2 im Kolostrum bzw. in der Milch
sowie ein Abfall des Zellgehaltes.
24
Literaturübersicht
2.1.3.3 Zytokine
Körpereigene Substanzen wie Zytokine (γ-Interferon, Interleukin 1 und 2) dienen der
Steigerung der Phagozytoseaktivtät der somatischen Zellen in der Milch. Die Kombination
von Antibiotika und Zytokinen lassen Verbesserungen der Heilungsrate erwarten. ERSKINE
et al. (1998) überprüften die Wirksamkeit von Zytokinen in der prophylaktischen und
therapeutischen Anwendung. Bei der prophylaktischen Gabe von rekombinantem bovinen
Interleukin 2 in Kombination mit Cephapirin-Benzathin (Cefa-Dri®) zu Beginn der
Trockenperiode konnten eine geringere Neuinfektionsrate, ein milderer klinischer Verlauf und
eine kürzere Infektionsdauer im Vergleich zur lediglich mit Cefa-Dri® behandelten
Kontrollgruppe festgestellt werden. Im Vergleich zur alleinigen Antibiose war in der
therapeutischen Anwendung als Zusatz zu einer antibiotischen Behandlung der Mastitiden
eine Erhöhung der bakteriologischen Heilungsrate um 20% messbar. Die Effizienz des
Einsatzes von Zytokinen zur Unterstützung der körpereigenen Abwehr setzt allerdings eine
weitgehend stabile Homöostase des Tieres voraus.
Zudem wird die praktische Nutzung der Zytokine durch ihre sehr enge pharmakologische
Breite und ihre sehr kurze Wirkungsdauer eingeschränkt, womit offen bleibt, wann Zytokine
die Mastitistherapie sinnvoll unterstützen können (SORDILLO et al. 1995).
2.1.3.4 Antimikrobielle Proteine
Antimikrobielle Proteine wie Lysostaphin (Ambicin L) oder Nisin (Ambicin N) haben das
Vermögen, Zellwände von Bakterien aufzulösen. In den USA werden diese beiden Proteine
bereits als Mastitistherapeutika eingesetzt. Lysostaphin hat eine besondere Wirksamkeit
gegen Staphylokokken, und Nisin hat sich als effizient gegenüber sämtlichen Mastitiserregern
erwiesen. Durch die synergistische Wirkung bei der Kombination beider Proteine, die gute
Gewebeverträglichkeit und die rückstandslose Milch beim Einsatz der Präparate bieten die
antimikrobiellen Proteine gewisse Vorteile (MEANEY et al. 1997).
25
Literaturübersicht
2.1.3.5 Intramammäre Spülungen
Intramammäre Spülungen mit z.B. isotonischer Kochsalzlösung stellen eine Form der
unterstützenden Therapie boviner akuter Mastitiden dar (GRUNERT et al. 1996). Hierbei soll
eine Verdünnung des veränderten Eutersekrets erreicht und das Ausmelken größerer Flocken
erleichtert werden. Bisher liegen jedoch lediglich Empfehlungen zum Einsatz in der
Begleittherapie akuter Mastitiden und noch keine wissenschaftlichen Untersuchungen über
die Wirksamkeit dieser Maßnahmen vor.
KLEINSCHROTH (1992) vertritt die Ansicht, dass das „Spülen“ von akut kranken
Eutervierteln mit 0,9%iger NaCl-Lösung deutlich bessere Voraussetzungen für eine
erfolgreiche Mastitistherapie schafft und auch die intramammäre Infusion von Medikamenten
in 5%iger Glucoselösung schnelle und überzeugende Erfolge bringt. Ferner empfiehlt WEIGT
(1986) vor der intrazisternalen Antibiotikagabe die ein- oder zweimalige Spülung des
Euterviertels mit 200-500 ml steriler isotonischer Kochsalzlösung oder 5%iger Glucose-
lösung.
2.1.3.6 Sekretolytika
Die Applikation von Sekretolytika soll zu einer deutlich verstärkten Erregerausscheidung und
Viskositätsminderung des Sekretes führen und somit bessere bakteriologische
Heilungserfolge bewirken. GIRNDT (1970) bestätigte die klinische Wirksamkeit von
Bromhexinlösung. Er behandelte in einer Feldstudie 58 Kühe (u.a. auch alte Mastitisfälle, bei
denen die Behandlung aufgegeben worden war) zusätzlich zur Antibiose mit 10 bis 20 ml
Bromhexinlösung intrazisternal und erzielte eine klinische Heilungsrate von 52%. HAMANN
(1980) bestätigte die klinische Wirksamkeit von Bromhexin. Die intravenöse Applikation von
hohen Dosen Bromhexin-HCl an 4 Kühen mit chronischen S.-aureus-Mastitiden führte zu
einer Verdreifachung der Erregerausscheidung nach der Therapie im Vergleich zur
Ausscheidung vor Behandlungsbeginn. In einer zweiten Studie wurden 13 Kühe mit
chronisch subklinischen S.-aureus-Mastitiden entweder mit Antibiose und Bromhexin
26
Literaturübersicht
behandelt oder 7 Kühe in der Kontrollgruppe nur mit Antibiose. Im Vergleich zur antibiotisch
behandelten Kontrollgruppe konnte für die Bromhexin-Gruppe eine um 47% höhere
bakteriologische Heilungsrate ermittelt werden.
Untersuchungen in vitro zeigten außerdem, dass die Phagozytoseaktivität der Leukozyten
durch die gleichzeitige Inkubation von Bromhexin-HCl um 10,8% gesteigert werden konnte.
Somit kann Bromhexin in der Kombination mit Antibiotika deren depressive Effekte auf die
Phagozytose zum Teil kompensieren (PAAPE et al. 1991). Durch Bromhexin wird unter
anderem die Viskosität des Mastitissekrets gesenkt und es kommt zu einer Linderung des
Erscheinungsbildes.
2.1.3.7 Weitere therapeutische Ansätze
Zahlreiche weitere Stoffe sind als unterstützende Maßnahmen zur Abwehrsteigerung
eingesetzt worden (Vitamine, Roborantien, durchblutungsfördernde Mittel, Spurenelemente
etc.). Insbesondere konnte die Substitution von Vitaminen und Spurenelementen (Vit E/Selen)
bei erwiesenem Mangel eine Verbesserung der Mastitissituation bewirken (WEISS et al.
1997; SMITH et al. 1997).
27
Literaturübersicht
2.2 Laser
2.2.1 Physikalische Grundlagen
2.2.1.1 Entstehung des Laserstrahls
Sichtbares Licht entsteht durch Anregung von Elektronen im Atom; es ist von
unterschiedlicher Wellenlänge und geringer Energiedichte. Das Wort „LASER“ ist eine
Abkürzung aus dem Englischen und steht für „Light Amplification by Stimulated Emission of
Radiation“. Der Primärvorgang bei der Erzeugung von Laserstrahlen ist eine stimulierte
Emission von Licht mit anschließender Verstärkung. Dieser Effekt entsteht nach Anregung
von bestimmten Mineralien, Flüssigkeiten oder Gasen, die aus Atomen mit höherer
Verweilzeit für angeregte Elektronen (metastabiler Zustand) bestehen. Laserfähige Atome
können im Vergleich zu nichtlaserfähigen Atomen nach Energieanregung mehr Elektronen in
höheren Niveaus halten als im Grundzustand übrigbleiben (GIESE 1997). Durch Einstrahlung
von geeignetem Licht (z.B. aus Blitzlampen) werden die Elektronen in einen höheren
Energiezustand versetzt. Beim Übergang eines in den Grundzustand zurückfallenden
Elektrons wird ein Photon erzeugt, das sämtliche energetisch angeregte Elektronen im
metastabilen Zustand stimuliert, ebenfalls in den Grundzustand überzugehen und ihrerseits je
ein Photon abzustrahlen (stimulierte Emission). Durch bestimmte technische
Voraussetzungen (Spiegel, verstärkendes Medium, etc.) entsteht somit monochromatisches,
kohärentes, infrarotes oder ultraviolettes Licht von hoher Energiedichte (GIESE 1993).
Monochromasie des Laserlichtes bedeutet, dass es sich hierbei um einfarbiges Licht handelt.
Es wird nur eine ganz bestimmte Wellenlänge verstärkt, so dass die Strahlung
spektrographisch eine sehr schmale Linie darstellt. Da die Elektronen in laserfähigem
Material alle gleichzeitig zu ihrem Ausgangsniveau zurückkehren, entstehen Lichtwellen, die
im einheitlichen Takt schwingen (Kohärenz). Bei normalem Licht ist dies nicht der Fall, da
bei dessen Entstehung die einzelnen „Lichtsender“ voneinander unabhängig ihr Licht
abgeben. Die geringe Divergenz besagt, dass die Strahlen weitgehend parallel zueinander
verlaufen (LIEVENS 1987).
28
Literaturübersicht
Beim Lasereffekt entsteht somit durch Anregung und rückkoppelungsbedingte Anhäufung
von Atomen in einer einzigen Wellenlänge eine kohärente, nicht divergierende Strahlung mit
großer Energiedichte (AMBRONN et al. 1999).
2.2.1.2 Lasertypen
In der Medizin werden verschiedene Laser eingesetzt, die sich bezüglich ihrer Materialien und
somit ihrer Wellenlängenbereiche, Leistung und Wirkungsweisen auf den Organismus
unterscheiden. Nach der Bauart der in der Medizin eingesetzten Laser unterscheidet man
Festkörperlaser, Gaslaser, Halbleiterlaser bzw. Halbleiterdiodenlaser und Farbstofflaser (Dye-
oder Mehrfarbenlaser).
Festkörperlaser bestehen aus einem neutralen, d.h. an einem Laserprozess nicht beteiligten
Grundmaterial, in dessen Kristallgitter die maßgebenden laseraktiven Fremdatome eingelagert
sind. Neben Kristallen (wie z.B. Rubine) kann auch Glas als Grundmaterial dienen. Der
Neodym-Yttrium-Aluminium-Granat (Neodym-YAG) -Laser ist der am häufigsten
verwendete Festkörperlaser. Er wird in der Chirurgie eingesetzt. Bei Gaslasern werden
Atome, Ionen und Moleküle eines Gases zur Emission angeregt. Der erste gebaute Gaslaser
enthielt ein Helium-Neon- (He-Ne-) Gasgemisch. Weitere in der Medizin eingesetzte Gaslaser
sind Kohlendioxidlaser und Argonlaser. Auf ihre Anwendung wird im Verlauf noch genauer
eingegangen.
Halbleiterlaser sind aus dünnen Schichten Gallium, Indium, Arsen, Phosphor, Blei und
Aluminium zusammengesetzt. Die Wellenlänge von Halbleiterlasern lässt sich durch die
verschiedenen Kombinationen der Zusammensetzung und der unterschiedlichen
Schichtdicken fast beliebig für jeden Zweck einstellen (AMBRONN et al. 1999;
MUXENENDER 1988). Wenn man in einem Halbleiterbauelement Schichten mit Elementen
aus der dritten Hauptgruppe des Periodensystems (z.B. Aluminium, Gallium oder Indium) mit
Schichten aus Elementen der fünften Hauptgruppe (z.B. Arsen oder Phosphor) kombiniert,
verhält sich dieses Bauelement wie eine Diode (= elektronisches Schaltelement mit einer
Kathode und einer Anode, in dem bei Anschluss an eine Wechselspannungsquelle nur
29
Literaturübersicht
während des positiven Teils der Wechselspannungsperiode ein Anodenstrom, ein sogenannter
pulsierender Gleichstrom fließt; Zweipolröhre, Gleichrichterröhre). Man spricht deshalb von
einer Halbleiterdiode. Der Halbleiterdiodenlaser bietet allein schon durch seine Größe enorme
Vorteile (die Länge des aktiven Teils der Diode beträgt nur etwa 1 mm). Die Intensität des
Diodenlaserlichtes ist kleiner als die der Festkörperlaser und die optischen Eigenschaften wie
Monochromasie und Divergenz sind wesentlich schlechter als die der Gaslaser, jedoch sind
die Spitzenleistungen und der Wirkungsgrad sehr hoch. Die Wellenlänge des ausgestrahlten
Lichtes liegt im nahen Infrarotbereich um 900 nm (MUXENENDER 1988).
Das Lasermaterial von Farbstofflasern (Dyelaser oder Mehrfarbenlaser) besteht aus
bestimmten organischen Farbstoffen, deren stimulierte Lichtemission sich über einen breiten
Wellenlängenbereich (von ultraviolett bis infrarot) verteilt (MUXENENDER 1988). Beim
Einsatz von Dyelaser oder Mehrfarbenlaser bei der Behandlung von Tumoren bedient man
sich des photochemischen Effektes des Lasers, wobei zytotoxische Sauerstoffderivate
entstehen, die Tumorzellen zerstören (LIEVENS 1987).
Werden mehrere Laser eines Typs nebeneinander angeordnet spricht man von einer
Laserdusche (GIESE 1993).
Nach der Ausgangsleistung der Laser werden High-Power-Laser (HPL) und Low-Power-
Laser (LPL) unterschieden. Die High-Power-Laser zeichnen sich durch eine relativ hohe
Leistung aus (> 30 Watt (W)). Durch die hohe Leistungsdichte und die geringe Divergenz der
Laserstrahlen können organische Substanzen thermisch zerstört werden. Der photothermische
Effekt dieser Laserstrahlen wird in der Chirurgie, Ophthalmologie, Dermatologie und
Onkologie genutzt (BRINGMANN 2000). Für oberflächliche Hauteinschnitte wird z.B. der
CO2-Laser mit einer Wellenlänge von 10600 nm eingesetzt, da Laserstrahlen dieser
Wellenlänge vor allem von Wasser absorbiert werden und die Eindringtiefe des Lasers somit
sehr gering ist. Die Leistung des CO2-Lasers liegt zwischen 20 und 100 W. Durch die hohe
Leistungsdichte von 1-106 W/cm2 und die kurzen Expositionszeiten (Millisekunden) kommt
eine thermische Wirkung zustande, wobei aufgrund der Wasserverdunstung somit das Ziel der
Zerstörung der Zelle erreicht wird (MUXENENDER 1999).
Low-Power-Laser (LPL) haben eine geringe Durchschnittsleistung (1-50 mW) und sind
athermisch (BRINGMANN 2000). Sie zeichnen sich durch eine geringe Leistungsdichte aus,
die zwischen 1 mW/ cm2 und 500 mW/cm2 liegt, einem Bereich, in dem vor allem die
30
Literaturübersicht
photochemische Wirkung von Laserstrahlen zur Ausprägung kommt (MUXENENDER
1999).
Der Low-Power-Laser wird in der medizinischen Behandlungstechnik und bei der
sogenannten Laserpunktur, einer Sonderform der Akupunktur eingesetzt, wobei Low-Power-
Laser je nach verwendeter Wellenlänge emittierten Lichtes in Soft- und Mid- Laser eingeteilt
werden. Der Soft-Laser emittiert Licht mit einer Wellenlänge von 632,8 nm. Es handelt sich
hierbei um einen He-Ne-Gaslaser. Er eignet sich aufgrund seiner geringen Eindringtiefe ins
Gewebe hauptsächlich für Oberflächenbehandlungen und die sogenannte Laserpunktur. Der
Mid-Laser besteht aus einer Infrarotlaserdiode, die Laserstrahlen mit einer Wellenlänge von
850 bis 904 nm aussendet. Der Mid-Laser (IR-Laser) wird ebenfalls zur Laserpunktur und
aufgrund seiner größeren Eindringtiefe vor allem in der Schmerztherapie eingesetzt
(MUXENENDER 1988). Die Soft-Laser und Mid- (Infrarot-) Laser werden somit nach der
Photoneneindringtiefe, bei der in den Zellen gerade noch eine therapeutische Wirkung zu
erwarten ist (=Halbwertstiefe), unterschieden. Die Halbwertstiefe ist direkt proportional zur
verwendeten Wellenlänge. Sie beträgt bei Soft-Lasern (He-Ne-Laser) nur 1 cm, während
Infrarot-Laser eine Halbwertstiefe von 5 cm aufweisen (MUXENENDER 1999).
Als weiteres Einteilungskriterium der Laser dient der Wellenlängenbereich der ausgesendeten
Laserstrahlen, wobei der Wellenlängenbereich vom verwendeten Lasermaterial und vom
Aufbau des Lasers abhängen. Je nachdem, welche Körpersubstanzen erreicht werden sollen
und zu welchem Zweck der Laser in der Medizin eingesetzt werden soll, kommen Laser
unterschiedlicher Wellenlängenbereiche zum Einsatz. Die Wellenlänge bestimmt die
Absorptionsgröße im Gewebe, die wiederum von den Absorptionskoeffizienten der in den
Körperzellen befindlichen Substanzen (z.B. Hämoglobin, Melanin und Wasser) abhängig ist.
In der Augenheilkunde werden Argonlaser (grünes Licht 488 bis 510 nm) verwendet, um die
Retina mit ihren Hämoglobinmolekülen zu erreichen, da dieser Wellenlängenbereich vor
allem von Hämoglobin absorbiert wird. Der Argonlaser wird ebenfalls als
Koagulationsinstrument verwendet. Um durch die Haut in den Körper eindringen zu können,
muss man auf Wellenlängen von 600 nm bis 1000 nm zurückgreifen (LIEVENS 1987).
In der medizinischen Therapie werden am häufigsten ins Rot strahlende Helium-Neon-Laser
(bei 632,8 nm) und ins Infrarot strahlende Arsen-Gallium-Laser (bei 850 nm) verwendet,
wobei der infrarote Arsen-Gallium-Laser eine mehr analgetische Wirkung und die Helium-
31
Literaturübersicht
Neon-Laser, die Argon-Laser und die Neodym-YAG-Laser eine mehr antiphlogistische
Wirkung haben (WIEBICKE 1986). Der rote Helium-Neon-Laser (632,8 nm) hat nur ein
begrenztes Leistungsvermögen in Bezug auf die Durchdringung des Gewebes (der Haut). Für
tiefer gelegene Krankheitsherde ist der Helium-Neon-Laser ungeeignet, da zum einen seine
ausgesendeten Laserstrahlen aufgrund ihrer Wellenlänge von Pigmenten wie Hämoglobin und
Melanin absorbiert werden und zum anderen zur Durchdringung des Gewebes eine Erhöhung
der Leistung notwendig ist. Diese Erhöhung der Ausgangsleistung des Gerätes kann aber nur
mit einer Vergrößerung des He-Ne-Rohres, in dem die Laserstrahlen entstehen, einhergehen,
was letztlich zu einem unzweckmäßigem Umfang des Lasers führt. Die Entwicklung einer
Halbleiter-Laserlichtdiode im Bereich des nahen Infrarotlichtes (904 nm) bedeutete einen
großen Fortschritt in der Medizin, da sie kleiner, weitaus leistungsstärker (Spitzenleistungen
von 10 Watt und mehr), vollkommen wärmeundurchlässig und impulsförmig anwendbar ist.
Das ermöglicht somit trotz der viel höheren Durchschnittsleistung im Vergleich zu einem He-
Ne-Laser ein athermisches Arbeiten. Die verwendeten Halbleiter Gallium, Aluminium und
Arsenid geben dem Infrarot-Laser (IR-Laser) auch die Bezeichnung GaAs-Laser (LIEVENS
1987).
In Tabelle 6 sind zur Verdeutlichung die wichtigsten, für die in der Medizin relevanten
Lasertypen mit ihren Wellenlängenbereichen und einigen ihrer Einsatzgebiete aufgeführt.
32
Literaturübersicht
Tab. 6: Verschiedene Lasertypen
Lasertyp Medium Wellenlänge Lichtspektrum Einsatz in der Medizin
Festkörperlaser Neodym-YAG
1064 nm infrarot als High-Power-Laser-Skalpell in der Chirurgie, bevorzugt bei Neoplasien zum Koagulieren und Vaporisieren
Helium-Neon (He-Ne)
632,8 nm
sichtbar – rot
als Soft-Laser (=LPL) in der Therapie (Oberflächenbehandlung und Laserpunktur )
Argon
514,5 nm
sichtbar – grün Koagulationsinstrument / Ophtalmologie
Gaslaser
Kohlendioxid (CO2)
10600 nm infrarot
als High-Power-Laser -Skalpell in der Chirurgie
Halbleiterlaser Gallium-Aluminium-Arsenid (GaAs)
904 nm infrarot als Mid (IR)-Laser (=LPL) in der Therapie (z.B. Schmerztherapie, Wundheilung, Laserpunktur)
2.2.2 Biologische und medizinische Wirkungsweise des Low-Power-Lasers
2.2.2.1 Wirkungsmechanismen auf Zellebene
Bereits 1922 wurde zum ersten Mal ultraviolettes Licht bei der Zellteilung von
Zwiebelwurzelzellen als mitogenetische Strahlung vermutet und postuliert (GURWITSCH
1930, 1988). Ultraviolettes (UV-) Licht überträgt Wachstumsimpulse, wie GURWITSCH
(1930) feststellte. Er konnte in Versuchen mit jungen Zwiebelzellen beobachten, dass sich
Zellen eines Zwiebelschaftes vermehrt teilen, sobald man sich ihnen ihnen mit der
Wurzelspitze einer zweiten Zwiebel nähert. Um chemische Botenstoffe auszuschließen, die
aus der Wurzel der einen Zwiebel austreten, in den Schaft der anderen Zwiebel übergehen und
33
Literaturübersicht
dort die Zellteilung auslösen könnten, schirmte er die beiden Zwiebeln durch Fensterglas ab.
Das normale Fensterglas stoppt diesen mitoseauslösenden („mitogenen“) Effekt. Wenn jedoch
anstelle des Fensterglases Quarzglas als Trennwand verwendet wird, regt die
Zwiebelwurzelspitze den benachbarten Schaft übermäßig zur Zellteilung an. UV- Licht wird
von normalem Fensterglas absorbiert, von Quarzglas hingegen durchgelassen. 1975 konnte
dieses Postulat der mitogenetischen Strahlung von deutschen Biophysikern bewiesen werden
(POPP 1984). Die drei sowjetischen Wissenschaftler Stschurin, Kaznacheyev und
Michailowa haben in mehr als 5000 Experimenten erhärtet, dass lebende Zellen durch
Photonen (und zwar Licht im ultravioletten Bereich) biologische Informationen weitergeben.
Hierzu verwendeten sie zwei Quarzgläser mit den gleichen Zellkulturen in einer Nährlösung,
die sich mit den Wänden berührten. Eine der Zellkulturen wurde mit für die Zellkultur
tödlichen Viren beimpft. Die Zellkulturen starben in beiden Gläsern fast gleichzeitig ab. Das
gleiche geschieht, wenn eine der Zellkulturen mit Sublimat vergiftet wurde oder tödlichen
Dosen von ultravioletten Strahlen ausgesetzt wurde. Jedesmal erkrankten die Nachbarzellen
mit den gleichen Symptomen. Nur wenn anstelle des Quarzglases normales Fensterglas
benutzt wurde, blieben die Nachbarzellen verschont (POPP 1984).
POPP (1978, 1984) und WARNKE (1992) vertreten die Theorie, dass UV-Photonen
wachstumsstimulierende Effekte auslösen und auf Zellebene die Aktivierung des Enzym-
Substrat-Zwischenkomplexes steuern. Als funktionell entscheidendes Antennenpigment für
Photonen fanden WARNKE (1992) und seine Mitarbeiter 1985 das Enzym
Flavinmononukleotid (FMN). Das FMN absorbiert sowohl im Rotlicht- als auch im Infrarot-
A-Bereich. FMN ist Bestandteil der Atmungskette und erfüllt seine Funktion in der
Mitochondrienmembran. Es ist am Elektronentransfer beteiligt, wobei das Enzym
verschiedene Redoxzustände einnimmt. Die vom FMN der Mitochondrien eingefangene
Photonenenergie wird dazu verwendet, Protonen aus dem Inneren der Mitochondrien ins
Zytosol der Zelle zu pumpen. Entsprechend dem Diffusionsgefälle fließen die Protonen dann
über die Adenosintriphoshat (ATP)-Synthase zurück zur Mitochondrienmatrix und setzen
somit Energie frei, die zur ATP-Bildung verwendet wird.
Durch Versuche an tierischen Zellsuspensionen, Rattenlebern und durch in-vivo-Versuche am
menschlichen Daumenmuskel mit dem sogenannten P31-Nuclear-Magnetic-
Resonanzverfahren konnte WARNKE (1992) zeigen, dass Licht im nahen Infrarot-Bereich
34
Literaturübersicht
Einfluss auf den Zellenergiehaushalt hat bzw. zu gesteigerter Energiebildung und
Energiespeicherung in Form von Polyphosphat und Kreatinphosphat führt. Bei Bestrahlung
von isolierten Mitochondrien mit 904 nm Laserlichtblitzen bei einer effektiven Dosis (= Ener-
giedichte) von 10 Millijoule pro Quadratzentimeter (mJ/cm2) werden Protonen von innen
nach außen gepumpt. Der hierdurch erzielte pH-Abfall ist auch noch nach einer
Bestrahlungszeit von einer Minute fast 8 Minuten im Dunkeln festzustellen (WARNKE
1992).
Die Voraussetzung für die Neurotransmitter- und Enzymsynthese ist eine ungestörte
Pumpenaktivität, die das Membranpotential aufrecht erhält. Mehr als 40% der in der Zelle
gebildeten Gesamtenergie werden in die Pumpenaktivität gesteckt. Somit führt eine
verminderte ATP-Synthese in den Mitochondrien zu einer verminderten Pumpenaktivität. Bei
den meisten Körperzellen kommt es zu einer Hypopolarisation der Zelle und bei
Neuronenzellen zu einer geringfügigen Depolarisation. Dies bedeutet, dass der Schwellenwert
bei Nervenzellen zur Auslösung eines Aktionspotentiales schneller erreicht wird und bereits
Reize relativ geringer Amplitude weitergeleitet werden. Im Gegenzug führt eine erhöhte
ATP-Synthese (auch durch Laserstimulation) zu einer Hyperpolarisation und einer
Abblockung von Reizen; die Erregungsweiterleitung von Schmerzreizen wird reduziert
(WARNKE 1992). Die in pathologisch veränderten Zellen verminderte Pumpenaktivität
bedingt auch eine Nettozunahme des intrazellulären Kalziums, eine Aktivierung von
Phospholipasen und Proteinasen, insgesamt eine Veränderung der Membraneigenschaften und
schließlich durch die Einwirkung von Lysozymen eine Auflösung der Zellkompartimente und
Nekrose der Zelle. Die durch Laserlicht stimulierte ATP-Bildung ist imstande dieser
Entwicklung entgegenzutreten, wobei die Steigerung der ATP-Synthese durch Low-Power-
Laser (LPL)-Bestrahlung je nach Gewebetyp mit 150-400% beziffert wurde. Ruhende Zellen
werden durch die Laserbestrahlung in Folge eines Glykolysefeedbacks nicht negativ
beeinflusst, während pathologisch veränderte Zellen energetisch aufgebaut werden können,
wodurch ein hocheffizienter Mechanismus zur medizinisch günstigen Beeinflussung
pathologisch veränderter Funktionen abgeleitet werden kann (WARNKE 1992; WARNKE
1993). Laserstrahlung kann aufgrund ihres hohen Ordnungszustandes (Kohärenz) und ihrer
spektralen Reinheit und Selektivität mitwirken, dass in der Zelle wieder ein sogenanntes
„normales Schwingungsgefüge“ aufgebaut wird. Auch KARU (1989) stellte fest, dass eine
35
Literaturübersicht
Bestrahlung mit monochromatischem, sichtbaren Licht im blauen, roten und infraroten
Bereich die metabolischen Prozesse in der Zelle beeinflusst. Er erklärte die universelle
Einsatzmöglichkeit von Low-Power-Lasern ebenfalls durch das Vorhandensein von
Photoakzeptoren in der Atmungskette jeder Zelle.
POPP (1984) betrachtet die DNS als den eigentlichen Photonenspeicher, über den durch
Verknüpfung aller sogenannten „Resonatoren“ ein Photonenfeld im Organismus aufgebaut
wird. Er nimmt an, dass Akupunkturmeridiane Leiter für Wellen sein können, die nicht an
histologisch unterschiedliche Strukturen gebunden sind. Über derartige Wellenleiter können
angeschlossene Organe durch die spezifischen, für die Differenzierung charakteristischen
Frequenzen miteinander kommunizieren. Eine pathologisch veränderte Zelle würde sich
demnach in einem sogenannten „veränderten Schwingungszustand“ befinden. Damit ließe
sich auch die Heilwirkung von Laserlicht erklären (KOTHBAUER u. MENG 1983).
Durch eine zu hohe Dosis von Photonen kann es nach WARNKES (1992) Erkenntnissen aber
auch zu einer Stagnation oder sogar Reduzierung der ATP-Bildung kommen.
2.2.2.2 Wirkung auf den Organismus
MESTER et al. (1985) zählten zu den Ersten, die den Low-Power-Laser (LPL) in der
Therapie angewandt und dessen biologische Wirkungsweise anhand von Untersuchungen
erforscht haben.
MESTER et al. (1971a) konnten z.B. durch ihre Versuche an menschlichen Leukozyten und
an Rattenleukozyten durch Bestrahlung mit einem Rubin-Laser mit verminderter
Strahlungsintensität von 0,05 Joule pro Quadratzentimeter (J/cm2) die Bakterienphagozytose
bedeutend steigern, während diese durch eine Dosis von 1,0 J/cm2 deutlich gehemmt wurde.
Auch die Katalseaktivität in den Leukozyten nimmt bei einer Strahlungsintensität von 0,05
J/cm2 bis 5,0 J/cm2 zu, darüber jedoch ab. Die steigernde Wirkung geringer Strahlenenergie
(angegeben in Leistung x Zeit = J) und die hemmende Wirkung der höheren Strahlendosis
(J/cm2) ließ sich auch am Haarwuchs von weißen Mäusen beobachten. Auch konnte die
Abheilung der am Rücken künstlich angebrachten 10 mm großen runden Hautdefekte und 5
36
Literaturübersicht
mm großen Brandwunden durch 6 Bestrahlungen jeweils 2x in der Woche mit einem
Niedrigenergielaser bedeutend beschleunigt werden (MESTER et al. 1971b).
MUXENENDER (2000) hat die Ergebnisse Mesters Forschung folgendermaßen
zusammengefasst: Der Behandlungsstrahl von Low-Power-Lasern ist athermisch, völlig
schmerzlos und aseptisch. Er wirkt antiphlogistisch, antipruriginös, antiödematös, analgetisch
und im Wundbereich zudem blutungsstillend und antiexsudativ.
Einige biologische Wirkungen von Low-Power-Lasern im Körpergewebe werden
stichwortartig in Tabelle 7 aufgeführt, wobei die einzelnen Wirkungen durch ihre
Mechanismen unweigerlich miteinander verbunden sind.
Tab. 7: Die Wirkung des Low-Power-Lasers im Körpergewebe
Wirkung Wirkungsmechanismus
antiphlogistisch - Veränderung der Proteinfraktionen, des Prostaglandingehaltes
und humorale Veränderungen im traumatisierten
Gewebsbereich (MUXENENDER 2000)
- Verbesserung der Mikrozirkulation (LIEVENS 1991)
- Verminderung der Freisetzung von Entzündungs- und
vasoaktiven Mediatoren sowie freien Sauerstoffradikalen
(SILVERI et al. 1988; RICEVUTI et al. 1989)
analgetisch - Erhöhung der Wahrnehmungsschwelle der algotrophischen
(schmerzempfindlichen) Nervenendigungen
- eine vermehrte ATP-Bildung verhindert eine Depolarisation
von Neuronenstrukturen und bedingt somit eine
Hyperpolarisation mit einer Verringerung des
Schmerzempfindens im Wundbereich
- zusätzlich vermehrte Freisetzung von Endorphin und
Enkephalin (MUXENENDER 2000)
37
Literaturübersicht
Tab. 7: Fortsetzung
Wirkung Wirkungsmechanismus
antiödematös - Änderung des hydrostatischen intrakapillaren Druckes mit
einer daraus resultierenden größeren Resorption der im
Interzellularraum befindlichen Flüssigkeiten
- Steigerung des Lymphflusses, Stimulation der Homöostase und
gesteigerte Revaskularisation des betroffenen Gewebsbereiches
- Beschleunigung der Blutzirkulation durch Erweiterung von
Kapillaren und Arteriolen und Neovaskularisierung im
behandelten Körperareal (MUXENENDER 2000)
- verbesserte Mikrozirkulation, die die Resorption von
Flüssigkeit und Gewebeteilen erleichtert (LIEVENS 1986)
Anregung lokaler
Immunitätsvorgänge
- Erhöhung des Antikörpertiters im Wundsekret durch eine
beschleunigte elektrolytische Erneuerung des zellulären
Protoplasmas mit der daraus resultierenden Beschleunigung
von Zellatmung, Zellstoffwechsel und der Stimulierung von
Proteinsynthese (RNA-und DNA-Synthese) und Zellteilung
- Aktivierung von Lymphozyten und Stimulation der
Makrophagen- und Fibroblastenaktivität durch Chemotaxis,
Haptotaxis, Chemogenesis und Agglomeration
- gesteigerte Phagozytoserate durch Leukozyten im bestrahlten
Bereich
- direkter Einfluss auf die Mastzellen des behandelten Gewebes
→ Verringerung der Anzahl der Mastzellen und starke
Abnahme der Mastzellengranula (MUXENENDER 2000)
gewebereparativ - Vermehrung kollagener Fasern und gleichzeitige Reduzierung
zellulärer Substanzen
- gesteigerte Fibrozytenaktivität (MUXENENDER 2000)
38
Literaturübersicht
WIEBICKE (1986) und AMBRONN et al. (1999) erklärten die positive biologische Wirkung
der LPL-Therapie im Körpergewebe mit der Stimulierung der ATP-Synthese in den
Mitochondrien und den daraus resultierenden Erscheinungen: Steigerung der Proteinsynthese
im endoplasmatischen Retikulum, Erhöhung der Mitoserate, Steigerung der medullären
Hämatopoese, Zunahme von Fibroblasten und kollagenen Fasern und eine antiphlogistische,
spasmolytische, analgetische, biostimulative und granulationsfördernde Wirkung auf
erkrankte Körperareale.
2.2.3 Einsatz des Low-Power-Lasers in der Tiermedizin
2.2.3.1 Grundlagen der Anwendungstechnik der Low-Power-Lasertherpie
Bei Einstrahlung von Sonnenlicht auf die Körperoberfläche liegt die höchste Photonendichte
in einigen Millimetern Hauttiefe nicht im sichtbaren Wellenlängenbereich (360 bis 780 nm),
sondern verschiebt sich in Richtung roter und infraroter Photonen (700 nm bis 1 mm). Kurze
Wellenlängen werden nämlich durch verschiedene Proteine, insbesondere durch Hämoglobin
und Melanin stark absorbiert. Im Bereich des sogenannten nahen Infrarotlichtes (850 bis 904
nm) absorbieren die meisten der massenhaft im Hautgewebe vorkommenden Moleküle (z.B.
Melanin, Hämoglobin und Keratin) nur sehr gering, wodurch Wellen dieses
Strahlungsbereichs auch in Gewebsschichten von bis zu mehr als 5 cm eindringen können.
Mikrowellen (Wellenlänge: 1 mm bis 1 m) haben keine größere Eindringtiefe, da sie von
wasserhaltigem Gewebe stark absorbiert werden (AMBRONN et al. 1999). Da der Laser zu
Therapiezwecken in den Körper eindringen soll, ist es folglich ratsam, ein rotes oder
infrarotes Licht zu wählen, da in diesem Wellenlängenbereich die geringste Absorption von
Wasser gemessen wird.
WARNKE (1999) bewies das tiefe Eindringungsvermögen der Infrarot-Laser. Bei
Transmissionsmessungen konnte bei einer Laserlichtquelle von 904 nm Wellenlänge und
einer Impulsleistung von 10 W/cm2 (das entspricht ungefähr 1012 Photonen/cm2) in 1 cm
Gewebetiefe 1 % von 10 W/cm2, das sind 1010 Photonen/cm2, in einer Gewebetiefe von 4 cm
noch 3,4 x 103 Photonen/cm2 und in 5 cm Tiefe 25 Photonen/cm2 vorgefunden werden – hier
39
Literaturübersicht
liegt jedoch die Wirkgrenze. KARU (1989) fand heraus, dass das Spektrum für die
Biostimulation der DNA-Synthese im sichtbaren blauen (404 und 454 nm) im sichtbaren
roten (620 nm) und nahen infraroten Bereich (760-830 nm) optimal ist.
Die Photonenenergie des nahen Infrarots (IR) liegt im Bereich von 1,4 Elektronenvolt (eV) (=
die Energie, die ein Elektron beim Durchlaufen einer Potentialdifferenz von einem Volt im
Vakuum gewinnt), entsprechend 0,14 Megajoule (MJ) = 33 kcal pro Mol Photonen. Um den
Effekt der Lasertherapie zu optimieren, d.h. noch mehr Energie in die tieferen
Gewebeschichten zu bekommen, wurden von WARNKE (1999) Vorversuche durchgeführt.
Laserblitze werden in äußerst kurzen Impulsen (10-11 s) bei sehr hoher Leistung (ca. 130 W)
im nahen IR-Bereich appliziert, wodurch zwei Photonen pro Absorptionszyklus im Pigment
aufgenommen werden. Die ursprünglichen 1,4 eV - Quantenenergie verdoppeln sich auf 2,8
eV; dies entspricht der Energie von Blaulicht. Somit wird das Infrarotlicht als Vehikel
verwendet, um die Photonen in relativ große Körpertiefen zu bringen, wobei es am Ort der
Absorption zu deutlich energiereicherem Blaulicht umgewandelt wird. Eine unmittelbare
Applikation von Blaulicht hätte aufgrund der geringen Eindringtiefe nicht die gewünschte
Wirkung im Organismus. Die therapeutische Effektivität dieser Optimierung wird noch
getestet.
Bei der Anwendung der LPL sind weitere Einstellungsparameter zu berücksichtigen. Die
photobiologischen Effekte der Stimulation hängen nämlich nach einer Studie von KARU
(1987, 1989) von der verwendeten Wellenlänge, der Dosis und der Lichtintensität ab.
Die Dosierung der Laserstrahlen hängt entscheidend von der Behaarung, der Pigmentierung
und der Hautdicke der Patienten ab. Weitere wichtige Kriterien für eine erfolgversprechende
Behandlung werden nach MUXENENDER (1999) von der Halbwertstiefe (=
Photoneneindringtiefe, bei der in den Zellen gerade noch eine therapeutische Wirkung zu
erwarten ist), der Wellenlänge, der mittleren Ausgangsleistung der Geräte sowie vom
Halbierungsabstand bestimmt. Der Halbierungsabstand ist der Verlust der Photonenenergie
von der Lichtquelle bis zur Behandlungsstelle. Die abgestrahlte Energiemenge des
Laserlichtes pro Oberflächeneinheit nimmt nach dem Quadratgesetz der Optik wegen seiner
noch geringfügig erhaltenen Divergenz mit dem Quadrat der Entfernung ab. Der
Halbierungsabstand beträgt beim Infrarot-Laser 25-30 cm.
40
Literaturübersicht
Bei allen LPL- Therapiearten weist MUXENENDER (1999) darauf hin, dass die ins Gewebe
eingebrachte Energie für den Behandlungserfolg von Bedeutung ist, wobei zwei Energiedosen
auszumachen sind. Erstens die minimale Dosis, die notwendig ist, um eine Zellreaktion zu
erreichen, und zweitens die maximale Dosis, die notwendig ist, um einen klinisch-
therapeutischen Effekt zu erzielen. Zur Behandlung chronischer Krankheitsprozesse wird ein
höheres Energieniveau benötigt als zur Therapie akuter Prozesse.
COLLS (1991) berücksichtigte in seinen Dosierungsrichtlinien neben der Art der Erkrankung
die Behandlungszeit sowie die Ausgangsleistung und die Wellenlänge des verwendeten LPL.
Er hat festgestellt, dass chronische Prozesse ein höheres Energieniveau als akute
Erkrankungen benötigen. Beim Einsatz der LPL-Therapie sind somit die in Tabelle 8
aufgeführten Dosierungsrichtlinien von COLLS (1991) zu berücksichtigen.
Tab. 8: Dosierungsrichtlinien zur Erzielung ausgewählter Effekte (COLLS 1991)
Gewünschter Effekt: Dosierung:
Analgesie Muskel
Gelenke Entzündungshemmender Effekt, akute Zustände
Entzündungshemmender Effekt, chronische Zustände
Stoffwechselstimulation
Vasomotorischer Effekt
2-4 Joule/cm2
4-8 Joule/cm2
1-6 Joule/cm2
4-8 Joule/cm2
3-6 Joule/cm2
1-3 Joule/cm2
Überdosierungen schaden nicht, erzielen aber auch keine höhere therapeutische Wirkung. In
der Humanmedizin bringen Dosierungen über 15 Joule/cm2 keine Wirkungszunahmen mehr.
Stark pigmentierte und behaarte Stellen der Körperoberfläche der Nutztiere benötigen eine um
ein Viertel höhere Dosierung als die von COLLS (1991) angegebenen Werte für die
Humanmedizin (MUXENENDER 1999).
Eine weiterhin wichtige Größe ist die mittlere Ausgangsleistung der LPL. Sie limitiert die
Behandlungszeit, die notwendig ist, um eine geforderte Energiedosis in das Gewebe zu
applizieren, wobei die mittlere Ausgangsleistung in Watt (W) bzw. Milliwatt (mW)
41
Literaturübersicht
angegeben ist. Je höher die Leistung, desto höher ist die Intensität der erzeugten
Laserstrahlung.
Entscheidend bei der LPL - Therapie ist allerdings nicht die Leistung sondern die
Leistungsdichte (mW/cm2). Der Grenzwert für LPL ist 500 mW/cm2. Er darf bei dieser
Therapie nicht überschritten werden, da es sonst zu einer Thermisierung des Gewebes kommt.
Außerdem sollte 1 mW/cm2 nicht unterschritten werden, da unter dieser Leistungsdichte keine
oder nur eine geringe therapeutische Wirkung zu erzielen ist.
Weitere wichtige Parameter in der Anwendung des LPL sind nach MUXENDER (1999) in
Tabelle 9 zusammengefasst.
Tab. 9: Formeln (nach MUXENENDER 1999)
Energie = Leistung x Zeit = Watt (W) x Sekunde (s) = Joule (J)
Energiedichte x Hautfläche W x s/ cm2 x cm2 Laserleistung = = = W Bestrahlungszeit s Laserleistung W Leistungsdichte = = Strahlenfläche cm2 Laserleistung x Bestrahlungszeit Ws J Energiedichte = = = Hautfläche cm2 cm2 Energiedichte J/ cm2 J Ws Bestrahlungszeit = = = = = s Leistungsdichte W/ cm2 W W
Die in der Veterinärmedizin empfohlene Mindestenergiedichte beträgt 1-6 Joule/cm2. Die
Energiedichte ist das Produkt aus Leistungsdichte und Bestrahlungsdauer und wird in
Wattsekunden (Ws = J) pro Quadratzentimeter angegeben. Dividiert man die Energiedichte
durch die Leistungsdichte des Laserstrahls, erhält man die erforderliche Bestrahlungsdauer
(MUXENENDER 1999).
42
Literaturübersicht
2.2.3.2 Anwendungsbereiche der Low-Power-Lasertherapie in der Veterinärmedizin
MESTER et al. (1971a) führten die Low-Power-Lasertherapie in der Humanmedizin ein,
wobei sie zunächst als Biostimulation zur Verbesserung der Wundheilung herangezogen
wurde. Die dabei zutagetretenden Vorzüge der Anwendung von Lasertherapiemethoden
verhalfen dieser Methode auch bald zum Einsatz in der Veterinärmedizin, sowohl in Form der
Locus-dolendi-Behandlung als auch in Form der Laserakupunktur (AMBRONN 1993;
AMBRONN et al. 1999).
In der Behandlung von Mensch und Tier sind im Laufe der Jahre viele verschiedene Laser
zum Einsatz gekommen. Die ersten Studien beschäftigten sich mit 632,8-nm Helium-Neon-
und Rubin-Lasern. Mit der Zeit haben Infrarot-Halbleiterlaser, die im Wellenlängenbereich
von 820-904 nm angesiedelt sind, wie z.B. Gallium-Arsenid und Gallium-Aluminium-
Arsenid-Laser eine breitere Anwendung gefunden (BASFORD 1995).
WIEBICKE (1986) unterschied grob zwei Anwendungsbereiche für Laser in der Medizin:
Thermisch-destruktive Laser mit einer hohen Energieleistungsdichte, die hauptsächlich in der
Augenheilkunde und in der Chirurgie Anwendung finden - Koagulation, Karbonisation,
Vaporisation sind hier die Therapiebereiche – und athermische Softlaser mit einer niedrigen
Leistungsdichte. Diese werden lokal in der Traumatologie, Rheumatologie, Angiologie,
Dermatologie, etc. oder an reaktogenen Zonen im Sinne von Laserakupunktur,
Auricolomedizin, Neuraltherapie, etc. angewendet.
AMBRONN (1993) und AMBRONN et al. (1999) beschrieben nach Organsystemen geordnet
eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten der Lasertherapie bei Groß- und Kleintieren: an
der Haut, der Mundschleimhaut, an den Schleimhäuten des Genitalbereichs, an der
Milchdrüse, dem Bewegungsapparat sowie an inneren Organen.
Der Beweis der Wirksamkeit der Low-Power-Laser-Therapie ist jedoch schwierig zu führen.
GHAMSARI et al. (1997) führten Studien über den Einsatz einer Low-Power-Laser-Therapie
bei Zitzenverletzungen durch. Eine 10malige Behandlung 7 Tage hintereinander und dann alle
zwei Tage für jeweils 15 Minuten mit einem Helium-Neon-Lasersystem mit 1,114 W/cm2 und
3,64 J/ cm2 führte bei der Versuchsgruppe über einen Beobachtungszeitraum von drei
Wochen zu einer verbesserten Regeneration der Haut, antientzündlichen Effekten und
schnellerer Rückbildung des Wundödems im Vergleich zu unbehandelten Tieren.
43
Literaturübersicht
Während auch zahlreiche weitere Autoren gerade beim Einsatz der Low-Power-Laser-
Therapie Erfolge in der Wundheilung (LUCROY et al. 1999; UTSUNOMIYA 1998;
MESTER et al. 1971b; KOVACS et al. 1974; DYSON u. YOUNG 1986; ETTINGER 1993;
LIEVENS 1991; KANA 1981; LEE 1993; GHAMSARI et al. 1996; PETERSEN et al. 1999)
beschreiben, zeigen Studien anderer Autoren, dass die LPL-Therapie die Wundheilung bei
Ratten (KUPIN et al. 1982), Schweinen (JEFFROY et al. 1986) und Pferden (KANEPS et al.
1984; FRETZ u. ZHONG 1992) weder positiv noch negativ beeinflusste.
2.2.3.3 Einsatz des Low-Power-Lasers in der Therapie boviner katarrhalischer
Mastitiden
Bei der Behandlung von Mastitiden wurde der Laser bisher nur in Form der Laserakupunktur
eingesetzt. WENLIE et al. (1992) zeigten in einer Studie über den Einsatz eines He-Ne-Lasers
in der Behandlung von Mastitiden des Rindes, dass die Bestrahlung des Ruzhong-
Akupunkturpunktes am Euter mit einem He-Ne-Laser einmal täglich 7 Tage lang zu einer
klinischen Heilungsrate von 85,8% führte, während die klinische Heilungsrate bei den
antibiotisch behandelten Tieren ihrer Studie nur 28,1% betrug. Jedoch fehlen auf dem Gebiet
der Mastitistherapie weitere fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse.
MUXENENDER (1999) weist bei der Mastitistherapie mit Laser darauf hin, dass jede
Infektion, so auch die der Milchdrüse, allein durch Lasertherapie nicht therapiert werden
kann. Da eine gezielte antibakterielle Therapie seines Erachtens unbedingt erforderlich ist, ist
die Mastitistherapie mit Laser somit nur als zusätzliche Therapie zu verstehen, um den
gestörten Energiefluss, der durch die Entzündung entstanden ist, zu normalisieren.
MUXENENDER (1999) schlägt zur Behandlung die Laserpunktur mittels eines Low-Power-
Lasers (Mid-Infrarot-Laser mit einer Halbwertstiefe von 5 cm) vor. Er richtet sich hierbei
nach der Punktekombination nach KLIDE (1977), der Hauptpunkte und Nebenpunkte
unterscheidet. Die Hauptpunkte sind Ma 29-02 (lateral an der Zitzenbasis), Ni 16 (zwei
fingerbreit lateral des Nabels) und MP 12 (lateral an der Euterbasis, zwischen dem Vorder-
und Hinterviertel).
44
Literaturübersicht
Als Nebenpunkte führt er Lg 4 (median zwischen 2. und 3. Lendenwirbeldornfortsatz), Lg 4-2
(median zwischen 3. und 4. Lendenwirbeldornfortsatz), Lg3 (im Spatium lumbosacrale),
3E 2-02 (vorne, dorsal, oberhalb des Zwischenklauenspaltes), Ma 44 (hinten, dorsal, oberhalb
des Zwischenklauenspaltes) und Ni 10 (im Winkel zwischen Unterschenkel und kaudalem
Euterviertel) auf. Hinzu kommen MP 18 und Ma 18 als Punkte des Vorderviertels.
Nach KOTHBAUER und MENG (1983) werden die Punkte B 30, B 30-01 und B 49 am
Hinterviertel ebenfalls behandelt.
Die von MUXENENDER (1999) empfohlene Dosierung beträgt 1 - 2 Joule pro Punkt, wobei
die Punkte MP 12, 3E 2-02, Ma 44 und Ni 10 mit 3 Joule pro Punkt höhere Energien
benötigen. Die Therapie erstreckt sich über 6-8 Tage (einmal täglich) bei chronischen
Entzündungen und über 2-4 Tage (einmal täglich) bei akuten Entzündungen.
KOTHBAUER und MENG (1983) vertreten ebenfalls die Ansicht, dass es nicht möglich ist,
eine Infektion der Milchdrüse allein mittels Akupunktur zu beeinflussen. Eine antibakterielle
Behandlung ist ihres Erachtens nach daher stets durchzuführen. Vermutlich werden aber
durch die Akupunktur die Blutzirkulation im Euter verbessert und Permeabilitätsstörungen
der arteriellen und venösen Gefäße reduziert und somit der Lymphabfluss verbessert.
Laut eines Erfahrungsberichtes hat die Therapeutin Heike Sucker auf einem
niedersächsischen Milchviehbetrieb bisher mehr als 25 Kühe mit klinischen Mastitiden mit
einem Low-Power-Laser (BMS-Sport-Laser IR 904 nm) behandelt. Hierbei wurde das
betroffene Euterviertel an drei aufeinanderfolgenden Tagen einmal täglich 5 bis 8 Minuten
mit einer Laserdusche äußerlich behandelt. Danach fanden noch einmal Behandlungen am 5.,
7. und 10. Tag statt. Ob mehr oder weniger Sitzungen nötig sind, hängt vom einzelnen Tier
und vom Grad der Erkrankung ab. Laut Angaben Suckers und des Landwirtes wurde bei der
Behandlung der Mastitiden auf den Einsatz von Antibiotika verzichtet (RATH-KAMPE 1999;
STEINERT 1999). Da diese Behandlungen jedoch nicht unter standardisierten Bedingungen
durchgeführt wurden, war es das Ziel dieser Arbeit, den neuen Therapieansatz der
Laseranwendung auf klinisch katarrhalische Mastitiden zu beschränken und im Vergleich zu
einer antibiotisch behandelten Kontrollgruppe zu testen.
45
Material und Methoden
3. EIGENE UNTERSUCHUNGEN
3.1 Material und Methoden
3.1.1 Fragestellung
In den durchgeführten Versuchen sollte die Wirkungsweise und Effektivität eines Low-
Power-Lasers (BMS-Sport-Laser IR 904 nm) in der Therapie akuter und chronischer
katarrhalischer Mastitiden untersucht werden und mit einer Antibiotikatherapie akuter und
chronischer katarrhalischer Mastitiden verglichen werden.
3.1.2 Patienten
Die Versuche erstreckten sich von März bis September 2000 und erfassten 65 erkrankte
Euterviertel von 60 Kühen mit akuten oder chronischen katarrhalischen Mastitiden im Kreis
Borken im westlichen Münsterland. Die Tiere stammten aus 20 mittelgroßen Betrieben mit
Boxenlaufstallhaltung und 9 Betrieben mit Anbindehaltung und jeweils maschinellem
Milchentzug. Sie gehörten der Rasse „Deutsche Schwarzbunte bzw. Rotbunte“ an und
befanden sich in der 1. bis 8. Laktation in unterschiedlichen Laktationsstadien.
3.1.3 Einteilung der Versuchsgruppen
Das Patientenmaterial wurde zufällig in zwei Gruppen eingeteilt, von denen die
Versuchsgruppe (28 Tiere mit 32 erkrankten Eutervierteln) äußerlich mittels eines Low-
Power-Lasers (BMS-Sport-Laser IR 904 nm, Firma Bio Medical Systems, Wiesbaden) und
die Kontrollgruppe (32 Tiere mit 33 erkrankten Eutervierteln) antibiotisch behandelt wurde.
46
Material und Methoden
3.1.4 Untersuchung der Patienten
Vor jeder Behandlung, d.h. am 1., 2., 3., 5., 7. und 10. Tag und am 22. bis 24.Tag sowie am
29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung erfolgte in beiden Versuchssgruppen bei den
Kühen eine Messung der Körperinnentemperatur, eine Allgemeinuntersuchung und eine
spezielle Untersuchung des erkrankten Euterviertels.
Eine zytobakteriologische Untersuchung von Viertelgemelksproben aller Euterviertel wurde
jeweils vor der ersten Behandlung, am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung und am
29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung durchgeführt.
Außerdem erfolgte am 22. bis 24.Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung
eine Bestimmung des somatischen Zellgehaltes der Milch des behandelten Euterviertels.
3.1.4.1 Anamnese
Vor der ersten Behandlung wurden Name und Adresse des Besitzers, Name bzw. Nr. der Kuh,
das Kalbedatum der Kuh zur Feststellung des Laktationsstadiums und die Laktationsnummer
der Patientin in dem unter 3.1.5 in Tabelle 11 aufgeführten Befundbogen dokumentiert.
3.1.4.2 Allgemeinuntersuchung
Zur Beurteilung des Allgemeinbefindens wurden die Haltung, das Verhalten, der Habitus und
der Ernährungszustand der Patienten beurteilt sowie die Atemfrequenz, die Pulsfrequenz und
die Körperinnentemperatur bestimmt. Das Allgemeinbefinden wurde in dem unter 3.1.5 in
Tabelle 11 aufgeführten Befundbogen als gestört oder ungestört dokumentiert. Die
Körperinnentemperatur der Patienten wurde gesondert in dem Befundbogen festgehalten.
47
Material und Methoden
3.1.4.3 Spezielle Untersuchung des Euters
3.1.4.3.1 Klinische Untersuchung
Die klinische Untersuchung bestand in der Adspektion und Palpation des Euters sowie der
grobsinnlichen Untersuchung des Milchsekrets. Für die Dokumentation der
Palpationsbefunde des Eutergewebes und die Dokumentation der adspektorischen
Sekretbefunde wurde der Schlüssel nach GRUNERT (1990) verwendet.
Palpationsbefunde des Eutergewebes:
oB = Eutergewebe insgesamt feinkörnig und weich (ausgemolken);
I = Eutergewebe insgesamt grobkörnig, aber weich;
II = Eutergewebe allgemein grobkörnig-derb mit einzelnen Knoten;
III = Eutergewebe allgemein grobknotig;
IV = Eutergewebe grobknotig mit einzelnen diffusen Verhärtungen;
V = Eutergewebe insgesamt diffus verhärtet;
VI = Eutergewebe akut geschwollen (vermehrt warm und schmerzhaft);
VII = abkalbebedingtes Euterhautödem (besonders bei Erstkalbinnen auftretend), dadurch
Eutergewebe nicht palpierbar; bis zum 10. Tag post partum physiologisch.
Adspektorische Sekretbefunde:
oB = Sekret sinnfällig unverändert: normale Milch bei laktierendem Euter; Kolostralmilch
von gelblicher Farbe und dickflüssig-klebriger Beschaffenheit; seröses bis
honigartiges Sekret bei hochtragenden Färsen und trockenstehenden Kühen;
A = Milchcharakter erhalten, wässrige Konsistenz, ohne Flocken;
B = Milchcharakter erhalten, wässrig mit kleinen Flocken;
C = Milchcharakter erhalten, einige grobe Flocken;
D = Milchcharakter erhalten, viele grobe Flocken;
E = Milchcharakter weitgehend verloren, vorwiegend Flocken;
F = Milchcharakter völlig aufgehoben.
48
Material und Methoden
Des Weiteren wurde das betroffene Euterviertel auf Schmerzhaftigkeit, vermehrte Wärme,
Rötung, Schwellung und das Vorhandensein eines subkutanen Ödems untersucht und die
jeweiligen Untersuchungspunkte wie folgt bewertet:
- Schmerzhaftigkeit: 0 = nein, 1= ja
- vermehrte Wärme: 0 = nein, 1= ja
- Rötung: Grad 0; 1
- Schwellung: Grad 0; 1
- subkutanes Ödem: Grad 0; 1; 2
3.1.4.3.2 Bakteriologische Untersuchung der Milchproben
3.1.4.3.2.1 Materialien zur Entnahme der Milchproben
- 13 ml Plastikröhrchen mit Schraubverschluss der Firma Sarstedt, Nümbrecht,
Nr. 60.540.500
- Alkomed® Einmal-Alkoholtupfer (in 70%igem Isopropylalkohol getränktes Wattevlies
der Firma B. Braun Melsungen AG, Melsungen)
- Einwegpapiertücher (Zellstoff-Wischtücher, ungebleicht der Firma Heiland VET GmbH
& Co. KG, Hamburg)
- Vorgemelksschale (Schalmtestschale der Firma Heiland VET GmbH & Co. KG,
Hamburg)
49
Material und Methoden
3.1.4.3.2.2 Entnahme der Milchproben
Vor der ersten Behandlung, am 22. bis 24. Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten
Behandlung wurden unter sterilen Kautelen Euterviertelgemelksproben aus dem
Anfangsgemelk nach den DVG Leitlinien zur Entnahme von Milchproben unter
antiseptischen Bedingungen (DVG 2000) entnommen.
Hierzu wurden sterile Plastikröhrchen mit Schraubverschluss und einem Fassungsvermögen
von 13 ml verwendet. Vor der Entnahme erfolgte eine wasserfeste Beschriftung der Röhrchen
mit dem Namen der Kuh, des Besitzers, laufender Probennummer und Euterviertel-
bezeichnung, wobei die Buchstaben A bis D benutzt wurden;
A = vorne rechts, B = hinten rechts, C = vorne links und D = hinten links.
Das Vorgemelk wurde in eine Vorgemelksschale gemolken, sinnfällig beurteilt und
verworfen. Bei verschmutzter Zitzenhaut erfolgte eine trockene Reinigung mit
Einwegpapiertüchern. Die Zitzenkuppen wurden unter besonderer Beachtung der
Strichkanalöffnung mit Alkomed® Einmal-Alkoholtupfern gründlich gesäubert und
desinfiziert, wobei die Zitzen der dem Probennehmer abgewandten Euterseite zuerst
desinfiziert wurden. Danach erfolgte die sachgerechte Entnahme der Milchproben in
umgekehrter Reihenfolge zur Desinfektion. Um eine Kontamination zu verhindern, wurden
die Röhrchen horizontal gehalten und erst unter der Kuh geöffnet.
Unmittelbar nach der Entnahme wurden die Viertelgemelksproben bei –20°C tiefgefroren
(SCHUKKEN 1990). Bei Erreichen einer genügenden Anzahl an Milchproben wurden die
Proben in tiefgefrorenem Zustand in das bakteriologische Labor der Klinik für Geburtshilfe
und Gynäkologie des Rindes der Tierärztlichen Hochschule Hannover gebracht und dort von
den Mitarbeitern des Labors aufgetaut und bakteriologisch untersucht.
50
Material und Methoden
3.1.4.3.2.3 Materialien zur bakteriologischen Untersuchung der Milchproben
Geräte:
1. Zentrifuge, Firma Hereus, Osterode/Harz
2. Brutschrank, Firma Memmert
3. Rondoflame, Firma Integra biosciences GmbH, Fernwald
4. TCS-Impfösendraht 0,6 mm, Labor Technik Barkey GmbH & Co, Bielefeld
5. Objektträger geschliffen, Firma Landgraf, Nr. 190000007
Anzüchtungsmedien:
1. Blut-Agar (5% Rinderblut von klinikeigenen, antibiotisch nicht vorbehandelten
Tieren), Firma Oxoid, Nr. CM 271
2. gepufferte Nährbouillon (10% Glucosezusatz), Firma Merck, Darmstadt
Reagenzien:
1. Standard-Gramfärbung
2. Staphylase-Test, Firma Oxoid, Nr. DR0595 A
3. Kaninchen-Plasma
4. Methylenblaulösung (2 0/00), Firma Merck, Darmstadt, Nr. 1283
Die für die Antibiogramme verwendeten antibiotischen Testblättchen der Firma Oxoid sind in
Tabelle 10 aufgeführt.
51
Material und Methoden
Tab. 10: Antibiotische Testblättchen
Wirkstoff Wirkstoffmenge Wirkstoffgruppe
Penicillin G 10 Units Penicilline (β-Lactam-Antibiotika)
Ampicillin 10 µg Aminopenicilline (β-Lactam-Antibiotika)
Oxacillin 10 µg Isoxazolylpenicilline (β-Lactam-Antibiotika)
Spiramycin 100 µg Makrolid-Antibiotika
Tetracyclin 30 µg Tetracycline
Lincomycin 15 µg Lincosamide
Neomycin 30 µg Aminogykosid-Antibiotika
Gentamicin 10 µg Aminogykosid-Antibiotika
Streptomycin 25 µg Aminogykosid-Antibiotika
Colistinsulfat 25 µg Polypeptid-Antibiotika
Enrofloxacin 5 µg Gyrasehemmer
Sulphafurazol 200 µg Sulfonamide
Trimethoprim 100 µg Trimethoprim
Cephalotin 30 µg Cephalosporine (β-Lactam-Antibiotika)
Cephoperazon 30 µg Cephalosporine (β-Lactam-Antibiotika)
Cefacetril 30 µg Cephalosporine (β-Lactam-Antibiotika)
Cefquinom 10 µg Cephalosporine (β-Lactam-Antibiotika)
52
Material und Methoden
3.1.4.3.2.4 Methode der bakteriologischen Untersuchung der Milchproben
Die bakteriologische Untersuchung der Euterviertelgemelksproben erfolgte im
bakteriologischen Labor der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie des Rindes der
Tierärztlichen Hochschule Hannover nach den DVG Leitlinien zur Isolierung und
Identifizierung von Mastitiserregern (DVG 2000). Hierzu wurden diese zunächst
makroskopisch beurteilt. Die Milch wurde in Glaszentrifugenröhrchen überführt und für 10
Minuten bei 1600 g zentrifugiert. Nachfolgend wurde die Milch dekantiert, wobei das
Sediment zurückgehalten und dann auf einen beschrifteten und abgeflammten Objektträger
sowie auf eine Standardblutagarplatte mit 5 % Rinderblut ausgestrichen wurde. Zusätzlich
wurde eine Standard-Nährbouillon mit dem Sediment beimpft. Die Agarplatten und die
Nährbouillon wurden bei 37°C für 24 Stunden bebrütet und anschließend ausgewertet. Der
Objektträger mit dem Ausstrich wurde nach Gram gefärbt und unter dem Lichtmikroskop
ausgewertet. Zur sicheren Differenzierung der Keime erfolgten bei Bedarf weitere
Untersuchungen. Von den isolierten Keimen wurden Antibiogramme nach dem
Agargeldiffusionsprinzip durchgeführt. Die Verfahrensweise der Empfindlichkeitsprüfung ist
in den Deutschen Normen DIN 58940 und DIN 58944 festgelegt.
3.1.4.3.3 Zytologische Untersuchung der Milchproben
Am 22. bis 24. Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung wurde eine
quantitative Bestimmung des somatischen Zellgehaltes der behandelten Euterviertel
durchgeführt.
53
Material und Methoden
3.1.4.3.3.1 Materialien zur Entnahme der Milchproben
- 50 ml Plastikröhrchen der Firma Bünder Glas GmbH, Bünder, durch den
Landeskontrollverband Westfalen-Lippe e.V. zur Verfügung gestellt
- Natriumacidtabletten der Firma Merck, Darmstadt als Konservierungsmittel
- Alkomed® Einmal-Alkoholtupfer (in 70%igem Isopropylalkohol getränktes Wattevlies
der Firma B. Braun Melsungen AG, Melsungen)
- Einwegpapiertücher (Zellstoff-Wischtücher, ungebleicht der Firma Heiland VET GmbH
& Co. KG, Hamburg)
- Vorgemelksschale (Schalmtestschale der Firma Heiland VET GmbH & Co. KG,
Hamburg)
3.1.4.3.3.2 Entnahme der Milchproben
Die Entnahme der Milchproben der behandelten Euterviertel für die Bestimmung des
Gehaltes an somatischen Zellen fand unmittelbar vor dem Melken statt und erfolgte vor der
Entnahme der Milchproben zur bakteriologischen Untersuchung.
Hierzu wurden vom Landeskontrollverband Westfalen-Lippe e.V. in Münster zur Verfügung
gestellte, saubere und mit Natriumacidtabletten bestückte Plastikröhrchen mit Plastikdeckel
und einem Fassungsvermögen von 50 ml verwendet. Die Röhrchen wurden wasserfest mit
dem Namen der Kuh, Besitzer, laufender Probennummer und Euterviertelbezeichnung
beschriftet. Für die Euterviertel wurden die Buchstaben A-D benutzt, wobei A dem Viertel
vorne rechts, B dem hinten rechts, C dem vorne links und D dem Viertel hinten links
entsprach. Die Milchprobenentnahme erfolgte analog zur Entnahme der Milchproben zur
zytobakteriologischen Untersuchung ebenfalls nach den DVG Leitlinien zur Entnahme und
Untersuchung von Milchproben unter antiseptischen Bedingungen.
Unmittelbar nach der Entnahme wurden die Viertelgemelksproben geschwenkt, so dass sich
das Konservierungsmittel gleichmäßig mit der Milch vermischte. Die Milchproben wurden
dann in das Labor des Landeskontrollverbandes Westfalen-Lippe e.V. in Münster gebracht
und dort untersucht.
54
Material und Methoden
3.1.4.3.3.3 Materialien zur Bestimmung des Gehaltes an somatischen Zellen der
Milchproben
Gerät:
Fossomatic 440, Firma Foss Electric, Dänemark
3.1.4.3.3.4 Methode der Bestimmung des Gehaltes an somatischen Zellen der
Milchproben
Die Zellgehalte der Milchproben wurden von Mitarbeitern des Landeskontrollverbandes
Westfalen-Lippe e.V. in Münster mit dem Gerät Fossomatic 440 der Firma Foss Electric,
Dänemark bestimmt.
Das Fossomatic Zellzählungsprinzip fußt auf der Färbung somatischer Zellen in der Milch mit
Ethidiumbromid (Firma Foss, Deutschland). Die in das Gerät aufgenommene definierte
Menge Milch wird mit einer sehr genauen Menge Farbpufferlösung gefärbt. Um
sicherzustellen, dass die entnommene Milch für die in der Flasche befindliche Milch
repräsentativ ist, wird diese auf 37 bis 42°C vorgewärmt und gerührt, so dass eine homogene
Flüssigkeit entsteht, bevor diese in die Pipette gelangt. Wenn die Farbmilchlösung Licht einer
bestimmten Wellenlänge ausgesetzt wird, werden die Farbmoleküle, die sich in der DNS der
somatischen Zellen befinden, erregt und unmittelbar danach deaktiviert, so dass sie sich
wieder auf der ursprünglichen Energieebene befinden. Die Impulse der fluoreszierenden
somatischen Zellen werden durch ein Mikroskop geleitet und danach von lichtempfindlichen
Dioden gezählt. Wenn die Impulse in einem bestimmten Zeitraum gemessen werden, in dem
eine bestimmte Menge der Probe auf einer Scheibe unter dem Mikroskop exponiert wird,
kann die Anzahl der somatischen Zellen pro ml berechnet werden. Dieses Verfahren muss
unter kontrollierten Bedingungen bei einem bestimmten pH-Wert und in einem bestimmten
Temperaturbereich durchgeführt werden.
Die Ergebnisse der Bestimmung des Gehaltes an somatischen Zellen der Milchproben wurden
per Telefax übermittelt.
55
Material und Methoden
3.1.5 Dokumentation der Befunde
Die Dokumentation der Befunde erfolgte in der unten aufgeführten Tabelle 11.
Tab. 11: Befundbogen zur Erfassung der Daten untersuchter und behandelter Kühe Besitzer: Kuh (Nr./ Name): Kalbedatum/ Laktationsnummer: Art der Behandlung: Tag der Behandlung und Untersuchung:
1. 2. 3 5. 7. 10. 22. -24.Tag nach der
letzten Behdlg
29. -31.Tag nach der
letzten Behdlg Datum:
Körperinnentemperatur:
Allgemeinbefinden:
Betroffenes Euterviertel:
Palpation (oB – VII):
Schmerzhaftigkeit (0/1):
vermehrte Wärme (0/1):
Rötung (0/1):
Schwellung (0/1):
subkutanes Ödem (0/1/2):
Euterhaut abziehbar (0/1):
Sekretuntersuchung (A – F):
56
Material und Methoden
3.1.6 Behandlung der katarrhalischen Mastitiden
3.1.6.1 Behandlung der Versuchsgruppe
3.1.6.1.1 Gerätedaten
Bei dem in der Therapie klinischer katarrhalischer Mastitiden eingesetzten Laser handelt es
sich um einen Impulsdiodenlaser: BMS-Sport-Laser IR 904 nm der Firma Bio Medical
Systems, Wiesbaden (Abbildung 2).
Abb. 2: BMS Impulsdiodenlaser 904 nm der Firma Bio Medical Systems, Wiesbaden
Die Photoemission findet im Bereich von infrarotem bis nahem UV-A-Licht statt.
Gearbeitet wurde mit einer Laserdusche (Laseraustrittsöffnung: IR- Dioden 904 nm; IR-
Diodenaustrittsöffnung: Dioden 670 nm).
57
Material und Methoden
Technische Daten:
- Nennspannung 220 Volt
- Nennstrom 0,1 Ampere
- Nennfrequenz 50 Hertz
- Leistungsaufnahme 55 Watt
- Umgebungstemperatur +10 bis +40°C
- Laserklasse 3B
- Impuls - Laserdiode 50 Watt GaAs
- Wellenlängeimpuls - Laserdioden 904 nm
- Wellenlänge IR-Dioden 670 nm
- Laserleistung (hier) 100 % = 48 mWatt/cm2
- Impulsfrequenz 10 bis 10000 Hertz
- Impulsdauer 200 ns
3.1.6.1.2 Laserbehandlung
Die 28 Kühe der Versuchsgruppe, bei denen auf 32 Eutervierteln eine klinisch katarrhalische
Mastitis diagnostiziert wurde, wurden in 5 Sitzungen, jeweils am 1., 2., 3., 5. und 7. Tag der
Erkrankung, einmal täglich äußerlich mit einem Impulsdiodenlaser (BMS-Sport-Laser 904
nm) behandelt. Hierbei wurde das betroffene Euterviertel jeweils in ausgemolkenem Zustand
8 min lang mit der Laserdusche in kreisenden Bewegungen abgefahren (Abbildung 3).
58
Material und Methoden
Abb.: 3 Laserbehandlung
59
Material und Methoden
3.1.6.2 Behandlung der Kontrollgruppe
3.1.6.2.1 Eingesetzte Antibiotika
Die bei der Therapie der Kontrollgruppe eingesetzten Antibiotika sind in Tabelle 12
aufgeführt.
Tab. 12: Eingesetzte Antibiotika
Handelsname des Präparates,
Hersteller
Wirkstoff Zusammensetzung
Cobactan® LC ad us. vet. Injektor,
Hoechst Roussel Vet Vertriebs
GmbH, Unterschleißheim
Cobactan® 2,5 % ad us. vet.,
Hoechst Roussel Vet Vertriebs
GmbH, Unterschleißheim
Gelstamp Multidosis®,
Pfizer, Karlsruhe
Ingel-Mamyzin®,
Boehringer Ingelheim Vetmedica
GmbH, Ingelheim
Omnygram®,
Virbac Tierarzneimittel GmbH,
Bad Oldesloe
Procain-Penicillin-G® Injektor,
Hydro Chemie GmbH,
Oberschleißheim
Cefquinomsulfat
Cefquinomsulfat
Ampicillin
Cloxacillin
Penethamat
Colistin
Ampicillin
Procain-Penicillin G
1 Injektor (8 g) enthält 75 mg
Cefquinom
1 ml enthält 25 mg Cefquinom
3 ml Suspension (1 Dosis)
enthalten
75 mg Ampicillin und
200 mg Cloxacillin
1 Flasche enthält 5 bzw. 10 Mega
Penethamathydrojodid
1 ml enthält
250 000 I.E. Colistinsulfat und
100,0 mg Ampicillin-Trihydrat
1 Injektor (10 ml) enthält
3 g Benzylpenicillinprocain
60
Material und Methoden
3.1.6.2.2 Antibiotikatherapie
Zweiunddreißig Kühe mit 33 erkrankten Eutervierteln wurden als Kontrollgruppe nach
üblichen Dosierungsanleitungen konventionell mit Antibiotika therapiert. Da zum Zeitpunkt
der Erstuntersuchung weder ein Ergebnis der bakteriologischen Untersuchung noch ein
Antibiogramm vorlagen und folglich keine gezielte Therapie durchgeführt werden konnte,
wurden die in der Tabelle 12 unter 3.1.6.2.1 aufgeführten Antibiotika je nach klinischen
Symptomen lokal und/oder systemisch eingesetzt.
3.1.7 Statistische Auswertung
Die für diese Studie zu erhebenden Daten wurden mit dem Tabellenkalkulationsprogramm
„Excel 95“ (Microsoft Corp., Redmond WA, USA) erfasst und dann mit dem
Statistikprogramm SAS (Version 6.04, Statistical Analysis Institute, Cary, NC, USA)
basierend auf Standardmethoden (STEEL u. TORRIE 1980) im Rechenzentrum des Institutes
für Biometrie und Epidemiologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover ausgewertet.
In den Untersuchungen wurde das Euterviertel als statistische Einheit gewählt, da die Mastitis
primär eine Erkrankung eines Mammarkomplexes darstellt.
Als statistische Analysen erfolgten:
Chi2-Test oder Fisher`s Exakt-Test zur Analyse der:
- Häufigkeiten der Mastitisformen
- Altersstruktur der Kühe mit katarrhalischer Mastitis
- Laktationsstadien der Kühe mit katarrhalischer Mastitis
- Sekretbefunde und Palpationsbefunde der betroffenen Euterviertel zu den
verschiedenen Untersuchungszeitpunkten
- klinischen Heilungsraten
- Erregerverteilung
- bakteriologischen Heilungsraten
61
Material und Methoden
- Neuinfektionsraten
- Zellgehalte unter 100 000 somatischen Zellen/ml
- Zellgehalte unter 400 000 somatischen Zellen/ml
zweifaktorielle Varianzanalyse mit den Faktoren Gruppe (mit Laser behandelt / antibiotisch
behandelt) und Zeit (zwei Meßzeitpunkte) zur Analyse der:
- Zellgehalte der behandelten Euterviertel (getrennt für die jeweiligen
Untersuchungsgruppen)
t-Test (mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt) zur Analyse der:
- Altersstruktur der Kühe mit katarrhalischer Mastitis
- Laktationsstadien der Kühe mit katarrhalischer Mastitis
- Dauer des Eintritts der Flockenfreiheit
- Dauer des Abklingens akuter Entzündungssymptome
Mittelwerte zur Analyse der:
- Zellgehalte
- Körperinnentemperaturen
Die Zellgehalte wurden für die statistische Auswertung zunächst logarithmiert, da es sich um
nicht normalverteilte Stichproben handelte. In den Abbildungen sind die logarithmierten
Zellgehalte als in Absolutwerte zurücktransformierte Zellgehalte dargestellt, die den
geometrischen Mittelwerten (und nicht den arithmetrischen Mittelwerten) der
unlogarithmierten Zellgehalte entsprechen.
Das Signifikanz-Niveau wurde mit P< 0,05 festgelegt.
62
Ergebnisse
3.2. Ergebnisse
3.2.1 Übersicht der behandelten Mastitispatientinnen
Um die Wirkungsweise und Effektivität eines Low-Power-Lasers (BMS-Sport-Laser IR 904
nm) in der Therapie akuter und chronischer katarrhalischer Mastitiden zu untersuchen und mit
einer Antibiotikatherapie akuter und chronischer katarrhalischer Mastitiden zu vergleichen,
wurden 60 Kühe mit 65 an akuten oder chronischen katarrhalischen Mastitiden erkrankten
Eutervierteln zufällig in zwei Gruppen eingeteilt. Die Versuchsgruppe (28 Tiere mit 32
erkrankten Eutervierteln) wurde äußerlich mittels eines Low-Power-Lasers (BMS-Sport-Laser
(Impulsdiodenlaser) IR 904 nm der Firma Bio Medical Systems, Wiesbaden) und die
Kontrollgruppe (32 Tiere mit 33 erkrankten Eutervierteln) antibiotisch behandelt.
In dieser Untersuchung diente das Euterviertel als statistische Einheit, da die katarrhalische
Mastitis primär eine Erkrankung eines Mammarkomplexes darstellt. Im Folgenden wird die
Erkrankung eines Euterviertels als ein Mastitisfall betrachtet.
3.2.1.1 Mastitisformen
Von den insgesamt 32 Mastitisfällen der Lasergruppe machte der Anteil der chronischen
katarrhalischen Mastitiden 56,2% der Mastitisfälle (n=18) und der Anteil der akuten
katarrhalischen Mastitiden 43,8% der Mastitisfälle (n=14) aus. In der Antibiotikagruppe
wurden 63,6% chronisch katarrhalische Mastitiden (n=21) und 36,4% akute katarrhalische
Mastitiden (n=12) der insgesamt 33 Mastitisfälle diagnostiziert (Abb. 4). Zwischen den
beiden Behandlungsgruppen konnten hinsichtlich der Häufigkeiten der beiden Mastitisformen
keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden (P>0,05).
63
Ergebnisse
��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������
���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������
56,2%
43,8%
63,6%
36,4%
0
5
10
15
20
25
chronische Mastitiden akute Mastitiden
Anz
ahl d
er V
iert
el
����������Lasertherapie n=32
Antibiotikatherapie n=33
Abb. 4: Verteilung chronischer und akuter katarrhalischer Mastitiden innerhalb der
Lasergruppe und der Antibiotikagruppe
3.2.1.2 Alter der behandelten Kühe
Das Alter der behandelten Kühe mit einer chronischen oder akuten katarrhalischen Mastitis
wurde in Anzahl der Laktationen angegeben. Die durchschnittliche Laktationszahl in der
Lasergruppe betrug insgesamt ca. 4 Laktationen (von 1 bis 8 Laktationen), während sie in der
Antibiotikagruppe ungefähr drei Laktationen betrug (von 1 bis 8 Laktationen) (P>0,05).
Die an chronischer katarrhalischer Mastitis erkrankten Kühe in der Lasergruppe befanden sich
im Durchschnitt in der 5. Laktation (von 1 bis 8), während die an akuter katarrhalischer
Mastitis erkrankten Kühe in der Lasergruppe durchschnittlich zwei Jahre jünger waren und
64
Ergebnisse
sich somit erst in der dritten Laktation befanden (von 1 bis 5 Laktationen). Der
Altersunterschied zwischen diesen beiden Gruppen innerhalb der Lasergruppe war statistisch
signifikant (P<0,01). In der Antibiotikagruppe befanden sich sowohl die Kühe mit einer
chronischen katarrhalischen Mastitis (Alter: von 1 bis 8 Laktationen) als auch die Tiere mit
einer akuten katarrhalischen Mastitis (Alter: von 1 bis 5 Laktationen) durchschnittlich in der
dritten Laktation (P>0,05). Ein Behandlungsgruppenvergleich für die beiden Mastitisformen
getrennt ergab, dass die an Mastitis catarrhalis chronica erkrankten Kühe in der Lasergruppe
statistisch signifikant älter waren als die an Mastitis catarrhalis chronica erkrankten Kühe in
der Antibiotikagruppe (P<0,01) (Tab. 13).
Tab. 13: Durchschnittliche Laktationszahlen der behandelten Kühe mit Mastitis bezogen auf
Mastitisfälle
Lasergruppe
Antibiotikagruppe Gruppengröße
Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt
Mittelwerte
4,8 a,b 2,7 b 3,9 3,1 a 3,3 3,2
SD +1,2 +1,5 +2,1 +1,9 +1,7 +1,8
SD = Standardabweichung
Werte mit gleichen Buchstabenindices unterscheiden sich signifikant; a, b: P<0,01
65
Ergebnisse
Zudem zeigt Abbildung 5 eine Aufteilung aller behandelten Mastitisfälle nach dem Alter der
betroffenen Kühe.
���������������������������������������������������������������������������������������������������������
���������������������������������������������������������������
���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������
18,7%
9,4%
71,9%
57,6%
18,2%24,2%
0
5
10
15
20
25
1. Laktation 2. Laktation > 2. Laktation
Anzahl der Laktationen
Anz
ahl d
er V
iert
el
����Lasergruppe n=32Antibiotikagruppe n=33
Abb. 5: Altersstruktur der Kühe mit Mastitis anhand der Anzahl der Laktationen bezogen auf
Mastitisfälle
In Abbildung 5 sowie in Tabelle 14 ist eine Einteilung der Mastitisfälle nach
Laktationsgruppen vorgenommen. In 18,7% der Mastitisfälle (n=6) aus der Lasergruppe
befanden sich die Kühe in der ersten Laktation, während in der Antibiotikagruppe (n=8)
24,2% der behandelten Mastitisfälle von Kühen in der ersten Laktation waren. In der zweiten
Laktation wurden 9,4% der Mastitisfälle bei Kühen der Lasergruppe (n=3) und 18,2% (n=6)
bei Kühen der antibiotisch behandelten Gruppe diagnostiziert. Beim weitaus größten Teil der
Mastitisfälle waren sowohl die Tiere aus der Lasergruppe mit 71,9% (n=23) als auch die Tiere
aus der Antibiotikagruppe mit 57,6% (n=19) länger als zwei Laktationen im Melkeinsatz.
Auch die Einteilung der Mastitisfälle in chronische und akute Mastitiden innerhalb der Laser-
und der Antibiotikagruppe zeigt deutlich, dass jeweils über 50% der Mastitisfälle bei älteren
Kühen (über der zweiten Laktation) diagnostiziert wurden. Zwischen den beiden
Behandlungsgruppen konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede bezüglich der
Häufigkeiten in den drei Laktationsgruppen festgestellt werden (P>0,05).
66
Ergebnisse
Tab. 14: Einteilung der Mastitisfälle nach Laktationsgruppen (Laktationsalter)
Lasergruppe
Antibiotikagruppe Gruppengröße
Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt
alle behandelten Viertel n (%)
18 (100,0)
14 (100,0)
32 (100,0)
21 (100,0)
12 (100,0)
33 (100,0)
1. Laktation n (%)
1 (5,6) 5 (35,8) 6 (18,7) 5 (23,8) 3 (25,0) 8 (24,2)
2. Laktation n (%)
2 (11,1) 1 (7,1) 3 (9,4) 5 (23,8) 1 (8,3) 6 (18,2)
> 2. Laktation n (%)
15 (83,3) 8 (57,1) 23 (71,9) 11 (52,4) 8 (66,7) 19 (57,6)
3.2.1.3 Laktationsstadium
Die Kühe in der Lasergruppe erkrankten im Durchschnitt am 134. Laktationstag an einer
katarrhalischen Mastitis (von 4 bis 363 Tagen), die Kühe in der Antibiotikagruppe hingegen
im Durchschnitt 99 Tage nach dem Abkalben (von 2 bis 270 Tagen (P>0,05). Unterteilt man
die Laser- und die Antibibiotikagruppe nochmals in akute und chronische katarrhalische
Mastitisfälle, so läßt sich feststellen, dass sich die betroffenen Kühe aus der Lasergruppe mit
einer chronischen katarrhalischen Mastitis mit durchschnittlich 164 Tagen (von 22 bis 330
Tage) fast doppelt so lange in Laktation befanden wie die Kühe mit einer akuten
katarrhalischen Mastitis (95 Tage (von 4 bis 363 Tagen)). Dieser Unterschied war statistisch
signifikant (P<0,05). Die Anzahl der Laktationstage in der Antibiotikagruppe war mit 113
Tagen (von 3 bis 270 Tagen) bei den chronischen katarrhalischen Mastitiden ebenfalls
deutlich höher als bei den akuten katarrhalischen Mastitiden mit 75 Laktationstagen (von 2
bis 240 Tagen p.p.), jedoch konnte bei diesem Vergleich der Laktationstage innerhalb der
Antibiotikagruppe kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Mastitis-
catarrhalis-acuta-Fällen und den Mastitis-catarrhalis-chronica-Fällen festgestellt werden
(P>0,05) (Tab. 15).
67
Ergebnisse
Tab.15: Durchschnittliche Anzahl der Laktationstage aller behandelten Kühe (Mastitisfälle)
Lasergruppe
Antibiotikagruppe
Gruppengröße Mastitis cat. chron
Mastitis cat. acuta
gesamt Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt
Mittelwerte
163,9 a 95,1 a 133,8 112,8 74,9 99,0
SD +96,2 +91,6 +99,0 +83,8 +86,5 +85,5
SD = Standardabweichung
Werte mit gleichem Buchstabenindex unterscheiden sich signifikant; a: P<0,05
Abbildung 6 und Tabelle 16 stellen eine Einteilung der behandelten Tiere nach
Laktationsgruppen dar, wobei eine Unterteilung in drei Gruppen vorgenommen wurde:
Mastitisfälle in der Frühlaktation (bis 100 Tage p.p), Mastitisfälle bei Kühen 101 bis 200
Tage p.p. und Mastitisfälle bei Tieren, die über 201 Tage in Laktation waren.
68
Ergebnisse
���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������
������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������
���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������
28,1%
15,6%
56,3%
12,1%
36,4%
51,5%
0
2
46
8
10
12
1416
18
20
bis 100 Tage 101 bis 200 Tage über 200 Tage
Anzahl der Laktationstage
Anz
ahl d
er V
iert
el
�����Lasergruppe n=32
Antibiotikagruppe n=33
Abb. 6: Laktationsstadium der Kühe mit Mastitis innerhalb der Lasergruppe und der
Antibiotikagruppe bezogen auf Mastitisfälle
Bei einem Vergleich aller Mastitisfälle nach ihrem Laktationsstadium in der Lasergruppe und
in der Antibiotikagruppe ist festzustellen, dass sich in beiden Behandlungsgruppen mehr als
die Hälfte aller Mastitisfälle im Laktationsstadium bis 100 Tage p.p. manifestierten
(Lasergruppe: 56,3%, n=18; Antibiotikagruppe: 51,5%, n=17). Im zweiten Laktationsstadium
(101 bis 200 Tage p.p.) befanden sich mit 36,4% (n=12) mehr Fälle aus der Antibiotikagruppe
als aus der Lasergruppe mit 15,6% (n=5), während es in der Laktationsgruppe über 200 Tage
p.p. umgekehrt war. 28,1% (n=9) der mit Laser behandelten Viertel und 12,1% (n=4) der
antibiotisch behandelten Euterviertel befanden sich in der Spätlaktation (über 200 Tage p.p.)
(Abb. 6). Zwischen den beiden Behandlungsgruppen konnten keine signifikanten
Unterschiede hinsichtlich der Verteilung der Mastitisfälle auf die drei Laktationsstadien
festgestellt werden (P>0,05).
69
Ergebnisse
Tab. 16: Einteilung aller Mastitisfälle nach Laktationsgruppen (Laktationstage) und
Mastitisformen innerhalb der Lasergruppe und der Antibiotikagruppe
Lasergruppe
Antibiotikagruppe
Gruppengröße Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt
alle behandelten Viertel n (%)
18 (100,0)
14 (100,0)
32 (100,0)
21 (100,0)
12 (100,0)
33 (100,0)
bis 100 Laktationstage
n (%)
7 (38,9)
11 (78,6)
18 (56,3)
9 (42,8)
8 (66,7)
17 (51,5)
101 bis 200 Laktationstage
n (%)
3 (16,7)
2 (14,3)
5 (15,6)
9 (42,8)
3 (25,0)
12 (36,4)
> 200 Laktationstage
n (%)
8 (44,4)
1 (7,1)
9 (28,1)
3 (14,4)
1 (8,3)
4 (12,1)
Es fällt auf, dass sich bei den akuten katarrhalischen Mastitisformen über zwei Drittel der
Fälle in der Frühlaktation befanden (78,6% in der Lasergruppe und 66,7% in der
Antibiotikagruppe) und somit auch der Gesamtanteil der Mastitisfälle jeweils über 50% in der
Laser- und der Antibiotikagruppe von Kühen, die sich in der Frühlaktation befanden, betrug.
Hinsichtlich der Anzahl der behandelten Kühe und der Häufigkeiten in den Laktationsstadien
ließen sich keine signifikanten Differenzen zwischen der Lasergruppe und der
Antibiotikagruppe feststellen (P>0,05).
70
Ergebnisse
3.2.2 Klinische Symptomatik
3.2.2.1 Allgemeinuntersuchung
Wie unter 3.1.4 beschrieben, erfolgte an 8 Zeitpunkten bei den Kühen in beiden
Vergleichsgruppen eine Allgemeinuntersuchung mit Messung der Körperinnentemperatur und
eine spezielle Untersuchung des erkrankten Euterviertels. Das Allgemeinbefinden war bei
allen Kühen sowohl in der Lasergruppe als auch in der Antibiotikagruppe zu jedem Zeitpunkt
der Untersuchung ungestört.
In Abbildung 7 ist der Vergleich der gesamten Lasergruppe gegen die gesamte
Antibiotikagruppe bezüglich der mittleren Körperinnentemperaturwerte zwischen den oben
aufgeführten Untersuchungszeitpunkten dargestellt. Ihren niedrigsten Mittelwert für die
Körperinnentemperatur hatte die Lasergruppe mit 38,5°C +0,3°C und die Antibiotikagruppe
mit 38,4°C +0,2°C. Als höchsten mittleren Temperaturwert finden sich in der Lasergruppe
38,6°C +0,2°C und in der Antibiotikagruppe 38,7°C +0,3°C.
71
Ergebnisse
38,25
38,3
38,35
38,4
38,45
38,5
38,55
38,6
38,65
38,7
38,75
1 2 3 4 5 6 7 8Meßzeitpunkte
mitt
lere
Kör
peri
nnen
tem
pera
tur
in °C
LasergruppeAntibiotikagruppe
Abb. 7: Zeitlicher Verlauf der mittleren Körperinnentemperatur zwischen Behandlungsbeginn
und dem letzten Untersuchungszeitpunkt am 29. bis 31. Tag nach der letzten
Behandlung aller Mastitisfälle,
Vergleich zwischen Lasergruppe und Antibiotikagruppe
Meßzeitpunkte: 1 bis 6 = 1., 2., 3., 5., 7. und 10. Tag der Behandlung,
7 und 8 = 22. bis 24. Tag und 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung
Die Mittelwerte und die Standardabweichungen der Körperinnentemperaturen, sowie die
Spannweite der gemessenen Werte der mit dem Laser behandelten Mastitisfälle und der
antibiotisch behandelten Mastitisfälle sind in Tabelle 17 aufgeführt. Die durchschnittlichen
und auch die absoluten Meßwerte der Körperinnentemperatur lagen zu jedem Zeitpunkt der
Untersuchung bei jeder behandelten Kuh im Bereich von 37,9°C bis 39,4°C, wobei der
Mittelwert aller mit Laser behandelten Tiere (bezogen auf alle Untersuchungszeitpunkte) bei
38,6°C +0,05°C und in der Antibiotikagruppe bei 38,5°C +0,09°C lag. Da alle Werte im
Normalbereich lagen, wurde auf eine statistische Auswertung verzichtet.
72
Ergebnisse
Meß
bere
ich
°C
38,3
-39,
4
38,0
-38,
7
38,3
-38,
8
38,3
-38,
7
38,2
-38,
7
38,3
-38,
9
38,3
-38,
8
Stan
dard
ab-
wei
chun
g °C
± 0,
3
± 0,
2
± 0,
1
± 0,
2
± 0,
2
± 0,
2
± 0,
1
Ant
ibio
tikag
rupp
e
38,3
-38,
7
± 0,
2
Mitt
elw
ert
°C
38,7
38,4
38,5
38,5
38,5
38,5
38,6
38,5
Meß
bere
ich°
C
37,9
-38,
9
37,9
-39,
0
38,2
-38,
9
38,1
-38,
9
38,4
-38,
8
38,1
-38,
7
38,3
-38,
9
38,3
-38,
7
Stan
dard
ab-
wei
chun
g
± 0,
3
± 0,
2
± 0,
2
± 0,
2
± 0,
1
± 0,
2
± 0,
2
± 0,
1
Las
ergr
uppe
Mitt
elw
ert
°C
38,5
38,6
38,6
38,5
38,6
38,5
38,6
38,6
Tab.
17:
Dur
chsc
hnitt
liche
Kör
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nent
empe
ratu
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beh
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lten
Mas
titis
fälle
Zeitp
unkt
1. T
ag
2. T
ag
3. T
ag
5. T
ag
7. T
ag
10. T
ag
22. –
24.
Tag
29. –
31.
Tag
°C
73
Ergebnisse
3.2.2.2 Spezielle Untersuchung des Euters
Die klinische Untersuchung bestand in der Adspektion und Palpation des Euters sowie der
grobsinnlichen Untersuchung des Milchsekrets. Für die Dokumentation der adspektorischen
Sekretbefunde und die Dokumentation der Palpationsbefunde des Eutergewebes wurde der
Schlüssel nach GRUNERT (1990) verwendet (3.1.4.3.1). Des Weiteren wurde das betroffene
Euterviertel auf Schmerzhaftigkeit, vermehrte Wärme, Rötung, Schwellung und das
Vorhandensein eines subkutanen Ödems untersucht, um eine Einteilung in chronische
katarrhalische Mastitiden und akute katarrhalische Mastitiden vornehmen zu können. Die
akuten katarrhalischen Mastitiden zeichneten sich durch Schmerzhaftigkeit, vermehrte
Wärme, Rötung, Schwellung und ein subkutanes Ödem des betroffenen Euterviertels aus
(3.1.4.3.1).
3.2.2.2.1 Sekretbefunde
In Abbildung 8 wird graphisch die Anzahl der verschiedenen Sekretbefunde vor
Behandlungsbeginn im Vergleich der Lasergruppe zu der Antibiotikagruppe veranschaulicht.
In der Lasergruppe ist eine Häufung der Sekretbefunde B und C zuerkennen. Die Häufigkeit
der Mastitisfälle mit derartigem Sekretbefund betrug 68,8% (n=22) in der Lasergruppe. In der
Antibiotikagruppe wiesen die Eutersekrete vor der Behandlung ebenfalls vermehrt Befunde
der Kategorie C und zudem noch gehäuft Sekretbefunde der Katgorie D auf. Die Häufigkeit
der Mastitiden mit Sekretbefunden der Kategorie C und D in der Antibiotikagruppe betrug
insgesamt 75,8% (n=25). Der Vergleich aller Eutersekrete von Kühen aus der Lasergruppe
mit Kühen aus der Antibiotikagruppe zeigt, dass in der Lasergruppe statistisch signifikant
mehr Kühe Sekretbefunde der Kategorie B aufwiesen als in der Antibiotikagruppe (P<0,01)
(Tab. 18). Der Behandlungsgruppenvergleich aller behandelten Euterviertel für die Häufigkeit
der übrigen Sekretbefunde ergab keine statistisch signifikanten Differenzen (P>0,05) (Tab.
18).
74
Ergebnisse
������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������
������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������
������������������������������������������������������������������������������������
������������������������������������������������������������
����������������������������������������������������
6,2%9,4%
15,6%
37,5%
31,3%
3,0%
9,1%12,1%
36,4%39,4%
0
2
4
6
8
10
12
14
16
B C D E F
Sekretbefunde
Anz
ahl d
er V
iert
el
�����Lasergruppe n=32Antibiotikagruppe n=33
Abb 8: Sekretbefunde aller behandelten Euterviertel vor Behandlungsbeginn
Die Ergebnisse der Eutersekretbefunde der erkrankten Euterviertel unter der Berücksichtigung
der Mastitiden vor ihrer Behandlung sind in Tabelle 18 und den Abbildungen 8, 9 und 10
zusammengefasst. Wie auch schon in der gesamten Lasergruppe wiesen von den insgesamt 18
chronischen katarrhalischen Mastitisfällen der Lasergruppe über drei Viertel (77,7%
(n=14)) der Fälle wässrige Milch mit kleinen Flocken oder mit einigen groben Flocken (B
oder C) auf. In der Antibiotikagruppe hingegen war bei der chronischen katarrhalischen
Mastitisform hauptsächlich wässrige Milch mit einigen groben Flocken (C) oder vielen
groben Flocken (D) zu finden (insgesamt 90,4% (n=19)). In der Lasergruppe hatten von den
chronischen katarrhalischen Mastitisfällen mit 44,4% (n=8) statistisch signifikant mehr
Euterviertel Sekrete der Kategorie B als in der Antibiotikagruppe mit 4,8% (n=1) (P<0,01). In
der Antibiotikagruppe hingegen waren bei den chronischen katarrhalischen Mastitisfällen mit
38,1% (n=8) statistisch signifikant mehr Euterviertel mit wässriger Milch mit vielen groben
Flocken (D) vorhanden als in der Lasergruppe mit nur einem Fall (5,6%) (P<0,01).
75
Ergebnisse
71,5 % der akuten katarrhalischen Mastitisfälle zeichneten sich in der Lasergruppe durch
wässrige Milch mit einigen groben Flocken (C) oder vielen groben Flocken (D) aus (n=10),
während in der Antibiotikagruppe wässrige Milchsekrete mit vielen groben Flocken (D)
vorherrschten (33,3% (n=4)). In nur 6,3% der Mastitisfälle (n=2) der Lasergruppe und in
9,1% der Mastitisfällen (n=3) der Antibiotikagruppe war der Milchcharakter der Eutersekrete
völlig aufgehoben (F). Bei dem Vergleich der Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle in der
Lasergruppe mit denen in der Antibiotikagruppe konnten keine signifikanten Differenzen
bezüglich der Häufigkeiten der Sekretbefunde B bis F festgestellt werden (P>0,05) (Tab. 18).
Tab. 18: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) der Sekretbefunde vor der Behandlung unterteilt
nach Behandlungsgruppen und Mastitisformen
Lasergruppe
Antibiotikagruppe
Sekretbefunde Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt
B n (%)
8 (44,4) a 2 (14,3) 10 (31,3) b 1 (4,8) a 0 (0,0) 1 (3,0) b
C n (%)
6 (33,3) 6 (42,9) 12(37,5) 11 (52,3) 2 (16,7) 13 (39,4)
D n (%)
1 (5,6) c 4 (28,6) 5 (15,6) 8 (38,1) c 4 (33,3) 12 (36,4)
E n (%)
2 (11,1) 1 (7,1) 3 (9,4) 1 (4,8) 3 (25,0) 4 (12,1)
F n (%)
1 (5,6) 1 (7,1) 2 (6,2) 0 (0,0) 3 (25,0) 3 (9,1)
alle untersuchten Viertel n (%)
18 (100,0) 14 (100,0) 32 (100,0) 21 (100,0) 12 (100,0) 33 (100,0)
innerhalb einer Zeile unterscheiden sich Werte mit gleichen Buchstabenindices signifikant;
a, b, c: P<0,01
Die Abbildungen 9 und 10 veranschaulichen noch einmal graphisch die Werte aus der Tabelle
18 getrennt für die Sekretbefunde der akuten und der chronischen katarrhalischen Mastitiden
vor Behandlungsbeginn.
76
Ergebnisse
������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������
������������������������������������������������������������������������������������������������������������
��������������������������
������������������������������������������������
��������������������������5,6%
11,1%5,6%
33,3%
44,4%
0,0%4,8%
38,1%
52,3%
4,8%
0
2
4
6
8
10
12
B C D E F
Sekretbefunde
Anz
ahl d
er V
iert
el
�������� Lasergruppe n=18
Antibiotikagruppe n=21
Abb. 9: Sekretbefunde aller behandelten Euterviertel mit einer Mastitis catarrhalis
chronica vor Behandlungsbeginn
������������������������������������������������������������
������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������
���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������
������������������������������������
������������������������������������
7,1%7,1%
28,6%
42,9%
14,3%
25,0%25,0%
33,3%
16,7%
0,0%0
1
2
3
4
5
6
7
B C D E F
Sekretbefunde
Anz
ahl d
er V
iert
el
�����Lasergruppe n=14Antibiotikagruppe n=12
Abb. 10: Sekretbefunde aller behandelten Euterviertel mit einer Mastitis catarrhalis
acuta vor Behandlungsbeginn
77
Ergebnisse
Zur Überprüfung des klinischen Heilerfolges der Laserbehandlung und der
Antibiotikabehandlung wurde am 10. Tag seit Beginn der jeweiligen Behandlung der Status
der Flockenfreiheit der Eutersekrete überprüft und in Tabelle 19 dokumentiert. In der
gesamten Antibiotikagruppe waren am Tag 10 seit Behandlungsbeginn 97,0 % (n=32) aller
Sekrete flockenfrei, während es in der Lasergruppe am 10. Tag nur 75,0% (n=23) waren. Der
exakte Test nach FISHER ergab eine signifikante Differenz bezüglich dieser beiden Werte
(P<0,05). Vergleicht man die Lasergruppe und die Antibiotikagruppe getrennt nach
Mastitisformen, so ist aus Tabelle 19 ersichtlich, dass bei den Mastitis-catarrhalis-chronica-
Fällen in der Antibiotikagruppe am Tag 10 mit 100% (n=21) der Eutersekrete signifikant
mehr Eutersekrete flockenfrei waren als in der Lasergruppe mit nur 72,2% (n=13) (P<0,01).
Der Vergleich zwischen der Lasergruppe und der Antibiotikagruppe bezüglich der
Flockenfreiheit aller Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle am Tag 10 seit Behandlungsbeginn
ergibt keine signifikante Differenz zwischen den beiden Behandlungsgruppen (P>0,05). Für
die Häufigkeiten der flockenfreien Euterviertel am Tag 10 seit Behandlungsbeginn konnten
weder für die Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle noch für die Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle
innerhalb der beiden Behandlungsgruppen statistisch signifikante Differenzen ermittelt
werden (P>0,05).
Tab. 19: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) der flockenfreien Eutersekrete am Tag 10 nach
Beginn der Therapie
Lasergruppe
Antibiotikagruppe
Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt
flockenfreie Viertel am Tag 10
n (%)
13 a
(72,2)
11
(78,6)
23 b
(75,0)
21 a
(100,0)
11
(91,7)
32 b
(97,0) alle untersuchten
Viertel n (%)
18
(100,0)
14
(100,0)
32
(100,0)
21
(100,0)
12
(100,0)
33
(100,0) Häufigkeiten mit dem gleichen Index unterscheiden sich signifikant; a: P<0,01; b: P<0,05
78
Ergebnisse
In Tabelle 20 ist die mittlere Anzahl der Tage seit Behandlungsbeginn, an denen die
Eutersekrete flockenfrei waren, getrennt für die beiden Behandlungsgruppen und die beiden
Mastitisformen aufgeführt. In Tabelle 20 beträgt die Gesamtzahl der Euterviertel in der
Lasergruppe 27, da 5 Euterviertel nie flockenfrei wurden. Die Gesamtzahl der flockenfreien
Eutersekrete in der Antibiotikagruppe beträgt 32, da in dieser Gruppe nur ein Euterviertel nie
flockenfrei wurde. Im Durchschnitt waren die Eutersekrete der Tiere aus der Lasergruppe
insgesamt am 7. Behandlungstag flockenfrei, während die der Antibiotikagruppe
durchschnittlich einen Tag früher (am 6. Tag seit Behandlungsbeginn) flockenfrei waren
(P>0,05). Es fällt zudem auf, dass in beiden Behandlungsgruppen die Mastitis-catarrhalis-
chronica-Fälle durchschnittlich einen Tag eher flockenfrei waren als die Mastitis-catarrhalis-
acuta-Fälle.
Innerhalb der Antibiotikagruppe waren die Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle mit 5,1 +1,7
Tagen statistisch signifikant eher flockenfrei als die Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle mit 6,3
+1,1 Tagen (P<0,05). Der Vergleich der gesamten Lasergruppe mit der gesamten
Antibiotikagruppe, der Behandlungsgruppenvergleich für die beiden Mastitisformen getrennt
und auch der Vergleich der Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle der Lasergruppe mit den
Mastitis-catarrhalis-acuta-Fällen der Lasergruppe ergab keine signifikanten Unterschiede
hinsichtlich der mittleren Anzahl der Tage seit Behandlungsbeginn, an denen die Eutersekrete
flockenfrei waren (P>0,05).
Tab. 20: Mittlere Anzahl der Tage seit Behandlungsbeginn, an denen die Eutersekrete
flockenfrei waren
Lasergruppe
Antibiotikagruppe
Mastitis cat. chron.
n=15
Mastitis cat. acuta
n=12
gesamt
n=27
Mastitis cat. chron.
n=21
Mastitis cat. acuta
n=11
gesamt
n=32 Mittelwert
(Tage) 6,4 7,3 6,8 5,1 a 6,3 a 5,5
Standardabweichung (Tage)
± 3,6 ± 3,2 ± 3,4 ± 1,7 ± 1,1 ± 1,6
Mittelwerte mit dem gleichen Index unterscheiden sich signifikant; a: P<0,05
Lasergruppe gesamt: n=27, da 5 Euterviertel nie flockenfrei wurden
Antibiotikagruppe gesamt: n=32, da ein Euterviertel nie flockenfrei wurde
79
Ergebnisse
In den Abbildungen 11, 12 und 13 ist die Verteilung der Häufigkeiten des Zeitpunktes der
Flockenfreiheit der behandelten Euterviertel an den jeweiligen Behandlungstagen für die mit
Laser behandelten Euterviertel und die antibiotisch behandelten Euterviertel im Vergleich
dargestellt.
Wie in Abbildung 11 ersichtlich, wurde sowohl in der Lasergruppe mit 46,9% (n=15) als auch
in der Antibiotikagruppe mit 81,9% (n=27) der größte Teil der Eutersekrete aller behandelten
Euterviertel am 5. und 7. Tag seit Behandlungsbeginn flockenfrei. In der Antibiotikagruppe
wurden jedoch statistisch signifikant mehr Euterviertel am 5. und 7. Tag seit
Behandlungsbeginn flockenfrei als in der Lasergruppe (P<0,01). Es fällt auf, dass in der
Lasergruppe drei Eutersekrete (9,4%) der behandelten Euterviertel erst nach 14 Tagen
flockenfrei waren und 5 Eutersekrete (15,6%) nie flockenfrei wurden, während in der
Antibiotikagruppe bei nur einem Fall (3,0%) das Sekret nie flockenfrei wurde. Am 10. Tag
seit Behandlungsbeginn waren somit statistisch signifikant mehr Euterviertel aus der
Antibiotikagruppe flockenfrei als in der Lasergruppe (P<0,01), während ab dem 14. Tag seit
Behandlungsbeginn keine signifikanten Differenzen zwischen den beiden
Behandlungsgruppen bezüglich der Häufigkeit der flockenfreien Eutersekrete ermittelt
werden konnten (P>0,05).
80
Ergebnisse
����������������������������������������
����������������������������������������������������������������
������������������������������������������������
������������������������������������
��������������������������������
����������������������������������������
15,6%
9,4%12,5%
18,8%
28,1%
15,6%
0,0%0,0% 0,0%
30,3%
51,6%
9,1%
3,0%3,0%3,0%0,0%
02468
101214161820
1 2 3 5 7 10 14 nie
Tag der Flockenfreiheit
Anz
ahl d
er V
iert
el
���������� Laserbehandlung n=32
Antibiotikabehandlung n=33
Abb. 11: Zeitpunkte der Flockenfreiheit für alle behandelten Euterviertel, Vergleich
zwischen Laserbehandlung und Antibiotikabehandlung, 1-14 = Tage seit
Behandlungsbeginn
Betrachtet man die Gruppe der Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle und die der Mastitis-
catarrhalis-acuta-Fälle getrennt voneinander und vergleicht dort die mit Laser behandelten
Euterviertel mit den antibiotisch behandelten Eutervierteln, so ergeben sich, wie aus den
Abbildungen 12 und 13 ersichtlich, ähnliche Ergebnisse wie in der Gruppe aller behandelten
Euterviertel (vgl. Abb. 11).
81
Ergebnisse
������������������������������������
��������������������������������������������������������
������������������������
����������������
������������������������
������������������������������������
16,7%11,1%
5,5%
38,9%
0,0%0,0%
11,1%16,7%
0,0%0,0%4,8%
61,8%
4,8%0,0%
14,3%14,3%
0
2
4
6
8
10
12
14
16
1 2 3 5 7 10 14 nie
Tag der Flockenfreiheit
Anz
ahl d
er V
iert
el
���������� Lasergruppe n=18
Antibiotikagruppe n=21
Abb. 12: Zeitpunkte der Flockenfreiheit für alle behandelten Euterviertel mit einer Mastitis
catarrhalis chronica, Vergleich zwischen Laserbehandlung und
Antibiotikabehandlung, 1-14 = Tage seit Behandlungsbeginn
Am Tag 7, 10 und 14 seit Behandlungsbeginn waren in der Gruppe der Mastitis-catarrhalis-
chronica-Fälle (mit 20 und 21 Sekreten (95,2% und 100%)) statistisch signifikant mehr
Eutersekrete aus der Antibiotikagruppe flockenfrei als aus der Lasergruppe (mit 12, 13 und 15
Fällen (66,7%, 72,2% und 83,3%)) (P<0,05).
In der Gruppe der Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle waren am 7. Tag seit Behandlungsbeginn
statistisch signifikant mehr Eutersekrete von antibiotisch behandelten Eutervierteln (91,7%,
n=11) als von mit Laser behandelten Eutervierteln (57,1%, n=8) flockenfrei (P<0,05). An den
übrigen Untersuchungszeitpunkten konnten weder bei den Mastitis-catarrhalis-chronica-
Fällen noch bei den Mastitis-catarrhalis-acuta-Fällen signifikante Differenzen hinsichtlich der
Anzahl der flockenfreien Eutersekrete zwischen den beiden Behandlungsgruppen festgestellt
werden (P>0,05).
82
Ergebnisse
����������������������������������������
���������������������������������������������
������������������������������������������������������������������������
������������������������������������������������
������������������������
����������������������������������������
14,3%
7,1%
21,4%28,6%
14,3%14,3%
0,0%0,0%
8,3%
0,0%0,0%
58,4%
33,3%
0,0%0,0%0,0%0
1
2
3
4
5
6
7
8
1 2 3 5 7 10 14 nie
Tag der Flockenfreiheit
Anz
ahl d
er V
iert
el
���������� Lasergruppe n=14
Antibiotikagruppe n=12
Abb. 13: Zeitpunkte der Flockenfreiheit für alle behandelten Euterviertel mit einer
Mastitis catarrhalis acuta, Vergleich zwischen Laserbehandlung und
Antibiotikabehandlung, 1-14 = Tage seit Behandlungsbeginn
3.2.2.2.2 Palpationsbefunde
Vor jeder Behandlung fand im Rahmen der klinischen Untersuchung eine Palpation des
erkrankten Euterviertels statt. Wie in Tabelle 21 zu sehen ist, reichten die Palpationsbefunde
aller Euterviertel vor der ersten Behandlung von I (Eutergewebe insgesamt grobkörnig, aber
weich) bis VI (Eutergewebe akut geschwollen (vermehrt warm und schmerzhaft)). In jeweils
einem Fall in der gesamten Lasergruppe und in der gesamten Antibiotikagruppe war das
Eutergewebe nicht palpierbar, da ein abkalbebedingtes Euterödem vorlag (VII). Es konnten
keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Behandlungsgruppen
bezüglich der Häufigkeiten der Palpationsbefunde aller Euterviertel vor Behandlungsbeginn
festgestellt werden (P>0,05). Bei den chronischen katarrhalischen Mastitiden lagen in der
Lasergruppe und auch in der Antibiotikagruppe nur Befunde von II (Eutergewebe allgemein
grobkörnig-derb mit einzelnen Knoten) bis V (Eutergewebe insgesamt diffus verhärtet) vor,
wobei in beiden Gruppen die meisten Euterviertel den Palpationsbefund II (Eutergewebe
83
Ergebnisse
allgemein grobkörnig-derb mit einzelnen Knoten) aufwiesen (Lasergruppe: 38,9%, n=7;
Antibiotikagruppe: 52,4%, n=11). Die Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeiten der
Euterpalpationsbefunde waren in der Gruppe der chronischen katarrhalischen Mastitiden
zwischen den beiden Behandlungsgruppen statistisch nicht signifikant (P>0,05).
Bei den akuten katarrhalischen Mastitiden lagen sowohl in der Lasergruppe (mit einer
Ausnahme: ein Fall II) als auch in der Antibiotikagruppe nur Befunde von IV (Eutergewebe
grobknotig mit einzelnen diffusen Verhärtungen) bis VII (abkalbebedingtes Euterhautödem,
dadurch Eutergewebe nicht palpierbar) vor, wobei 78,7% (n=11) der Lasergruppe (n=14) und
83,4% (n=10) der Antibiotikagruppe (n=12) ein insgesamt diffus verhärtetes oder akut
geschwollenes (vermehrt warmes und schmerzhaftes) Euterviertel (V / VI) aufwiesen. In
dieser Gruppe unterschieden sich die Häufigkeiten der Palpationsbefunde (II bis VII) im
Vergleich der Lasergruppe zur Antibiotikagruppe ebenfalls nicht signifikant (P>0,05).
Tab. 21: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) der Palpationsbefunde der behandelten Euterviertel
vor der ersten Behandlung
Lasergruppe
Antibiotikagruppe Palpationsbefunde Mastitis
cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt
I n (%)
1 (5,6) 0 (0,0) 2 (6,2) 2 (9,5) 0 (0,0) 2 (6,0)
II n (%)
7 (38,9) 1 (7,1) 7(21,8) 11 (52,4) 0 (0,0) 11 (33,3)
III n (%)
4 (22,2) 0 (0,0) 4 (12,5) 2 (9,5) 0 (0,0) 2 (6,0)
IV n (%)
5 (27,7) 1 (7,1) 6 (18,8) 4 (19,1) 1 (8,3) 5 (15,2)
V n (%)
1 (5,6) 5 (35,8) 6 (18,8) 2 (9,5) 5 (41,7) 7 (21,3)
VI n (%)
0 (0,0) 6 (42,9) 6 (18,8) 0 (0,0) 5 (41,7) 5 (15,2)
VII n (%)
0 (0,0) 1 (7,1) 1 (3,1) 0 (0,0) 1 (8,3) 1 (3,0)
alle untersuchten Viertel n (%)
18 (100,0)
14 (100,0)
32 (100,0)
21 (100,0)
12 (100,0)
33 (100,0)
84
Ergebnisse
Zur Überprüfung des klinischen Heilerfolges der Laserbehandlung und der
Antibiotikabehandlung im Vergleich wurde am 10. Tag seit Beginn der jeweiligen
Behandlung der Status der Palpationsverbesserung des Eutergewebes überprüft und in Tabelle
22 dokumentiert. In der gesamten Antibiotikagruppe war am Tag 10 seit Behandlungsbeginn
bei 90,9 % (n=30) aller Euterviertel eine Palpationsverbesserung eingetreten, in der
Lasergruppe am 10. Tag bei 90,6% (n=29) der Mastitisfälle. Der exakte Test nach FISHER
ergab keine signifikante Differenz bezüglich dieser beiden Werte zwischen den beiden
Behandlungsgruppen (P>0,05). Vergleicht man die Lasergruppe und die Antibiotikagruppe
getrennt nach Mastitisformen, so ist aus Tabelle 22 ersichtlich, dass bei den Mastitis-
catarrhalis-chronica-Fällen in der Antibiotikagruppe am Tag 10 bei 85,7% (n=18) der
Eutergewebe und in der Lasergruppe bei 83,3% (n=15) der Eutergewebe eine
Palpationsverbesserung festzustellen war, woraus sich keine signifikante Differenz zwischen
den beiden Gruppen ergibt. Sowohl in der Lasergruppe als auch in der Antibiotikagruppe
konnte bei den Mastitis-catarrhalis-acuta-Fällen am Tag 10 seit Behandlungsbeginn bei
allen Eutervierteln (100%) eine Palpationsverbesserung festgestellt werden. Und auch ein
Vergleich zwischen den Mastitis-catarrhalis-chronica-Fällen und den Mastitis-catarrhalis-
acuta-Fällen getrennt für die Lasergruppe und die Antibiotikagruppe ergab keine signifikanten
Unterschiede bezüglich der Anzahl der Euterviertel, bei denen es innerhalb der ersten 10 Tage
seit Behandlungsbeginn zu einer Palpationsverbesserung kam (P>0,05).
Tab. 22: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) Euterviertel mit einer Verbesserung der
Palpationsbefunde am Tag 10 seit Behandlungsbeginn
Lasergruppe
Antibiotikagruppe
Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt
verbesserte Palpationsbefunde
am Tag 10 n (%)
15
(83,3)
14
(100,0)
29
(90,6)
18
(85,7)
12
(100,0)
30
(90,9)
alle untersuchten Viertel n (%)
18
(100,0)
14
(100,0)
32
(100,0)
21
(100,0)
12
(100,0)
33
(100,0)
85
Ergebnisse
Bis zu dem Untersuchungszeitpunkt 22 bis 24 Tage nach der letzten Behandlung kam es bei
93,8% (n=30) aller Euterviertel der Lasergruppe und bei fast ebenso vielen Eutervierteln der
Antibiotikagruppe (90,9%, n=30) zu einer fühlbaren Verbesserung der Eutergewebsstruktur.
Lediglich bei zwei Eutervierteln (6,2%) in der Lasergruppe und bei drei Eutervierteln (9,1%)
in der Antibiotikagruppe blieben die Palpationsbefunde gleich. Diese Euterviertel waren auch
gleichzeitig aus der Gruppe der chronischen katarrhalischen Mastitiden, während in der
Gruppe der akuten katarrhalischen Mastitiden sowohl durch die Laserbehandlung als auch
durch die Antibiotikabehandlung bis zu dem Untersuchungszeitpunkt 22 bis 24 Tage nach der
letzten Behandlung eine Verbesserung der Palpation des Eutergewebes festzustellen war. Eine
Verschlechterung der Euterpalpationsbefunde trat bei keinem behandelten Euterviertel auf
(Tab. 23).
Tab. 23: Vergleich der Laserbehandlung mit der Antibiotikabehandlung bezüglich Anzahl (n)
und Häufigkeiten (%) verbesserter, gleichbleibender oder verschlechterter
Euterpalpationsbefunde bis zu dem Untersuchungszeitpunkt 22 bis 24 Tage nach der
letzten Behandlung
Lasergruppe
Antibiotikagruppe
Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt
verbesserte Palpation
n (%)
16 (88,9)
14 (100,0)
30 (93,8)
18 (85,7)
12 (100,0)
30 (90,9)
gleichbleibende Palpation
n (%)
2 (11,1)
0 (0,0)
2 (6,2)
3 (14,3)
0 (0,0)
3 (9,1)
verschlechterte Palpation
n (%)
0 (0,0)
0 (0,0)
0 (0,0)
0 (0,0)
0 (0,0)
0 (0,0)
alle untersuchten Viertel n (%)
18 (100,0)
14 (100,0)
32 (100,0)
21 (100,0)
12 (100,0)
33 (100,0)
86
Ergebnisse
Mit dem exakten Test nach FISHER konnten keine signifikanten Unterschiede weder im
Vergleich der Häufigkeiten verbesserter, gleichbleibender oder verschlechteter
Euterpalpationsbefunde zwischen den beiden Behandlungsgruppen noch innerhalb der
Behandlungsgruppen (Vergleich von chronischen und akuten katarrhalischen Mastitiden)
ermittelt werden (P>0,05).
3.2.2.2.3 Akute Entzündungssymptome
Die akuten katarrhalischen Mastitiden zeichneten sich durch Schmerzhaftigkeit, vermehrte
Wärme, Rötung, Schwellung und ein subkutanes Ödem des betroffenen Euterviertels aus
(3.1.4.3.1). In Tabelle 24 ist dargestellt, an welchem Behandlungstag diese akuten
Entzündungssymptome der akuten katarrhalischen Mastitiden durchschnittlich abgeklungen
waren.
Tab 24: Mittelwerte der Behandlungstage, an denen die Entzündungssymptome bei den
akuten katarrhalischen Mastitiden abgeklungen waren
Lasergruppe
Antibiotikagruppe
Mittelwert (Tage)
4,0 3,8
Standardabweichung (Tage)
± 1,0 ± 1,1
Wie aus Tabelle 24 hervorgeht, verschwanden im Durchschnitt sowohl in der Lasergruppe als
auch in der Antibiotikagruppe am 4. Tag der Behandlung die akuten Entzündungssymptome
bei den akuten katarrhalischen Mastitiden. In der Lasergruppe (n=14) waren bei 50,0% der
Mastitisfälle die akuten Entzündungssymptome am 3. Tag und bei den restlichen 50,0% am 5.
Behandlungstag abgeklungen. In der Antibiotikagruppe war ein Euterviertel (8,3%) schon am
2. Tag frei von akuten Entzündungssymptomen, während die restlichen 11 Euterviertel
(91,7%) am 3. Behandlungstag (n=6) und am 5. Behandlungstag (n=5) frei von akuten
Entzündungssymptomen waren. Für den Behandlungsgruppenvergleich mit dem
Student`schen t-Test ergibt sich keine signifikante Differenz bezüglich der Mittelwerte der
Tage, an denen keine akuten Entzündungserscheinungen mehr festzustellen waren.
87
Ergebnisse
3.2.3 Klinische Heilung
In den Versuchen galten alle Euterviertel, deren Sekrete zum 9. Untersuchungszeitpunkt, d.h.
am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung flockenfrei waren und deren
Palpationsbefunde sich zu diesem Zeitpunkt gegenüber der ersten Untersuchung verbessert
hatten oder gleich geblieben waren, als klinisch geheilt.
Wie aus der Tabelle 25 und der Abbildung 14 ersichtlich waren 84,4% der Euterviertel aus
der Lasergruppe (n=27) 22 bis 24 Tage nach der letzten Lasertherapie klinisch geheilt. Von
allen antibiotisch behandelten Eutervierteln waren 97,0% (n=32) 22 bis 24 Tage nach der
letzten Behandlung klinisch geheilt. Bei dem Vergleich aller Euterviertel aus den beiden
Behandlungsgruppen (Lasertherapie und Antibiotikatherapie) ergibt sich keine signifikante
Differenz hinsichtlich der klinischen Heilungsrate (P>0,05).
Tab. 25: Klinische Heilungsrate aller Euterviertel, d.h. Flockenfreiheit am 22. bis 24. Tag
nach der Behandlung und Verbesserung der Palpationsbefunde / gleichbleibende
Palpationsbefunde, Vergleich Laserbehandlung und Antibiotikabehandlung
Lasergruppe
Antibiotikagruppe
Flockenfreiheit und verbesserte Palpation
n (%)
25 (78,1)
29 (87,9)
Flockenfreiheit und verbesserte oder
gleichbleibende Palpation n (%)
27 (84,4)
32 (97,0)
alle untersuchten Viertel n (%)
32 (100,0)
33 (100,0)
88
Ergebnisse
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3,0%
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20
25
30
35
klinische Heilung keine klinische Heilung
Anz
ahl d
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iert
el
���������� Lasergruppe n=32
Antibiotikagruppe n=33
Abb. 14: Klinische Heilung aller Euterviertel
Bei den Eutervierteln mit einer Mastitis catarrhalis chronica konnte in der Lasergruppe eine
klinische Heilung von 83,3% (n=15) der Mastitisfälle (n=18) drei Wochen nach der letzten
Behandlung erreicht werden, während in der Antibiotikagruppe eine 100%ige klinische
Heilung am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung erzielt wurde (Tab. 26 und Abb. 15).
Die klinische Heilungsrate in der Gruppe der chronischen katarrhalischen Mastitiden
differierte jedoch nicht signifikant zwischen den mit Laser therapierten Eutervierteln und den
antibiotisch behandelten Eutervierteln (P>0,05).
89
Ergebnisse
Tab. 26: Klinische Heilungsrate aller Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle, d.h.
Flockenfreiheit am 22. bis 24. Tag nach der Behandlung und Verbesserung der
Palpationsbefunde / gleichbleibende Palpationsbefunde, Vergleich Laserbehandlung
und Antibiotikabehandlung
Lasergruppe.
Antibiotikagruppe
Flockenfreiheit und verbesserte Palpation
n (%)
13 (72,2)
18 (85,7)
Flockenfreiheit und verbesserte oder
gleichbleibende Palpation n (%)
15 (83,3)
21 (100,0)
alle untersuchten Viertel n (%)
18 (100,0)
21 (100,0)
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16,7%
83,3%
100,0%
0,0%0
5
10
15
20
25
klinische Heilung keine klinische Heilung
Anz
ahl d
er V
iert
el
���������� Lasergruppe n=18
Antibiotikagruppe n=21
Abb. 15: Klinische Heilung aller Euterviertel mit einer Mastitis catarrhalis chronica
Betrachtet man nun noch die Gruppe der akuten katarrhalischen Mastitiden für sich, so
geht aus Tabelle 27 und Abbildung 16 hervor, dass durch die Lasertherapie am 22. bis 24.
Tag nach der letzten Behandlung 12 Euterviertel (85,7% der Lasergruppe) klinisch geheilt
90
Ergebnisse
waren und durch die Antibiotikatherapie 11 Euterviertel (91,7% der Antibiotikagruppe)
klinisch geheilt waren. Zwischen der Lasergruppe und der Antibiotikagruppe unterschieden
sich die klinischen Heilungsraten statistisch nicht signifikant (P>0,05).
Tab. 27: Klinische Heilungsrate aller Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle, d.h.
Flockenfreiheit am 22. bis 24. Tag nach der Behandlung und Verbesserung der
Palpationsbefunde / gleichbleibende Palpationsbefunde, Vergleich Laserbehandlung
und Antibiotikabehandlung
Lasergruppe
Antibiotikagruppe
Flockenfreiheit und verbesserte Palpation
n (%)
12 (85,7)
11 (91,7)
Flockenfreiheit und verbesserte oder
gleichbleibende Palpation n (%)
12 (85,7)
11 (91,7)
alle untersuchten Viertel n (%)
14 (100,0)
12 (100,0)
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14,3%
85,7%91,7%
8,3%0
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8
10
12
14
klinische Heilung keine klinische Heilung
Anz
ahl d
er V
iert
el
�����Lasergruppe n=14Antibiotikagruppe n=12
Abb. 16: Klinische Heilung aller Euterviertel mit einer Mastitis catarrhalis acuta
91
Ergebnisse
3.2.4 Bakteriologische Befunde
3.2.4.1 Erregerverteilung
Im Rahmen der Versuche wurden von allen behandelten Eutervierteln der Lasergruppe und
der Antibiotikagruppe jeweils vor Behandlungsbeginn, am 22. bis 24. Tag nach der letzten
Behandlung und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung Milchproben entnommen
und zytobakteriologisch untersucht (3.1.4.3.2). In den Tabellen 28 bis 30 sind die
Erregerverteilungen der Milchproben vor der ersten Behandlung, am 22. bis 24. Tag und am
29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung getrennt für die beiden Behandlungsgruppen
(Lasertherapie und Antibiotikatherapie) und innerhalb dieser Gruppen getrennt nach
Mastitisformen (Mastitis catarrhalis chronica oder acuta) aufgeführt.
Vor Behandlungsbeginn wurden in 50,0% der Milchproben der Lasergruppe und in 51,5% der
Milchproben der Antibiotikagruppe keine Erreger nachgewiesen. Aus den restlichen 50,0%
bzw. 48,5% der Sekrete der beiden Behandlungsgruppen wurden die klassischen Erreger
katarrhalischer Mastitiden isoliert. Streptococcus uberis, Sc. agalactiae und Sc. dysgalactiae
machten mit 25,0% (n=8) in der Lasergruppe und 24,2% (n=8) in der Antibiotikagruppe
jeweils den größten Anteil aus. Staphylococcus aureus wurde aus den Sekreten der mit Laser
behandelten Kühe fünfmal (15,6%) und aus den Sekreten der antibiotisch behandelten Tiere
viermal (12,1%) isoliert. Der Anteil von E. coli und koliformen Keimen machte in der
Lasergruppe 0,0% und in der Antibiotikagruppe 9,1% (n=3) aus. Des Weiteren wurden in
einer Milchprobe der Antibiotikagruppe Hefen (3,0%) nachgewiesen und in 16,7% der Fälle
(n=3) in der Lasergruppe ein unspezifischer Keimgehalt festgestellt (Tab. 28).
Gemessen an der Anzahl aller behandelten Euterviertel waren 16,9% der Euterviertel mit Sc.
uberis (n=11), 6,2% (n=4) mit Sc. agalactiae, 1,5% (n=1) mit Sc. dysgalactiae, 13,9% (n=9)
mit S.aureus, 4,6% (n=3) mit E. coli und 1,5% der Euterviertel (n=1) mit Hefen infiziert. Ein
unspezifischer Keimgehalt konnte in 4,6% aller Mastitisfälle (n=3) und keine Erreger in
50,8% (n=33) aller Fälle festgestellt werden.
92
Ergebnisse
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n (%
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32
(100
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18
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4,3)
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Tab.
28:
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93
Ergebnisse
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Tab.
29:
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94
Ergebnisse
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okke
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Tab.
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sich
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ifika
nt; a
, b :
P<0,
01
95
Ergebnisse
Am 22. bis 24. und auch am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung waren in der
gesamten Antibiotikagruppe signifikant mehr Euterviertelsekretproben erregerfrei als in der
gesamten Lasergruppe (P<0,01). Das Gleiche konnte auch für die Mastitis-catarrhalis-
chronica–Fälle bei dem Vergleich von mit Laser therapierten und antibiotisch therapierten
Eutervierteln hinsichtlich der Erregerfreiheit festgestellt werden (Tab. 29 und 30).
3.2.4.2 Vergleich der erregerfreien und der infizierten Euterviertelsekretproben
In Tabelle 31 sind die Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) der erregerfreien (d.h. es wurden
keine Erreger in den jeweiligen Milchproben nachgewiesen) und der infizierten Euterviertel
vor Behandlungsbeginn getrennt für die beiden Behandlungsgruppen und Mastitisformen
aufgeführt. Es konnten keine signifikanten Differenzen weder zwischen den beiden
Behandlungsgruppen insgesamt noch getrennt für die beiden Mastitisformen bezüglich der
Häufigkeiten der erregerfreien und der infizierten Euterviertel vor Behandlungsbeginn
festgestellt werden (P>0,05).
Tab. 31: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) der erregerfreien und der infizierten Euterviertel
bei Behandlungsbeginn
Lasergruppe
Antibiotikagruppe Gruppengröße
Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt
erregerfreie Viertel n (%)
10 (55,6) 6 (42,9) 16 (50,0) 14 (66,7) 3 (25,0) 17 (51,5)
infizierte Viertel n (%)
8 (44,4) 8 (57,1) 16 (50,0) 7 (33,3) 9 (75,0) 16 (48,5)
alle behandelten Viertel n (%)
18 (100,0) 14 (100,0) 32 (100,0) 21 (100,0) 12 (100,0) 33 (100,0)
96
Ergebnisse
3.2.4.2.1 Flockenfreiheit der Eutersekrete
Zur Überprüfung des klinischen Heilerfolges der beiden Gruppen der erregerfreien und der
infizierten Euterviertel im Vergleich und auch der Laserbehandlung und der
Antibiotikabehandlung im Vergleich wurde wie unter 3.2.2.2.1 am 10. Tag seit Beginn der
jeweiligen Behandlung der Status der Flockenfreiheit der Eutersekrete überprüft und in den
Tabellen 32, 33 und 34 dokumentiert.
Von den insgesamt 17 erregerfreien Eutersekreten in der Antibiotikagruppe waren am 10.
Tag seit Therapiebeginn 94,1% der Sekrete (n=16) flockenfrei, während es in der Lasergruppe
von den 16 erregerfreien Eutersekreten nur 81,3% (n=13) waren. Die beiden Werte
unterschieden sich jedoch nicht signifikant (P>0,05) (Tab. 32). Vergleicht man die
Lasergruppe und die Antibiotikagruppe getrennt nach Mastitisformen, so ist aus Tabelle 32
ersichtlich, dass bei den Mastitis-catarrhalis-chronica-Fällen in der Antibiotikagruppe am
Tag 10 seit Therapiebeginn mit 100% (n=14) der Eutersekrete mehr Eutersekrete flockenfrei
waren als in der Lasergruppe mit 80,0% (n=8). Bei den Mastitis-catarrhalis-acuta-Fällen
waren in der Lasergruppe mit 83,3% (n=5) am Tag 10 mehr Eutersekrete flockenfrei als in der
Antibiotikagruppe mit 66,7% (n=2). Die Vergleiche zwischen der Lasergruppe und der
Antibiotikagruppe getrennt für die beiden Mastitisformen bezüglich der Flockenfreiheit aller
Euterviertel am Tag 10 seit Behandlungsbeginn ergeben jedoch keine signifikanten
Differenzen zwischen den beiden Behandlungsgruppen (P>0,05). Für die Häufigkeiten der
flockenfreien Euterviertel am Tag 10 seit Behandlungsbeginn konnten weder für die Mastitis-
catarrhalis-chronica-Fälle noch für die Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle innerhalb der beiden
Behandlungsgruppen statistisch signifikante Differenzen ermittelt werden (P>0,05).
97
Ergebnisse
Tab. 32: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) der flockenfreien Eutersekrete aller erregerfreien
Euterviertelsekrete am Tag 10 nach Beginn der Therapie
Lasergruppe
Antibiotikagruppe
Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt
flockenfreie Viertel am Tag 10
n (%)
8 (80,0)
5 (83,3)
13 (81,3)
14 (100,0)
2 (66,7)
16 (94,1)
alle erregerfreien
Viertel n (%)
10 (100,0)
6 (100,0)
16 (100,0)
14 (100,0)
3 (100,0)
17 (100,0)
Von den insgesamt 16 infizierten Eutersekreten in der Antibiotikagruppe waren am 10. Tag
seit Therapiebeginn 100,0% der Sekrete flockenfrei, während es in der Lasergruppe von den
16 erregerfreien Eutersekreten nur 68,8% (n=11) waren. Die beiden Werte unterschieden sich
signifikant (P<0,05) (Tab. 33). Vergleicht man die Lasergruppe und die Antibiotikagruppe
getrennt nach Mastitisformen, so ist aus Tabelle 33 ersichtlich, dass bei den Mastitis-
catarrhalis-chronica-Fällen und auch bei den Mastitis-catarrhalis-acuta-Fällen in der
Antibiotikagruppe am Tag 10 seit Therapiebeginn mehr Eutersekrete flockenfrei waren als in
der Lasergruppe. Die Vergleiche zwischen der Lasergruppe und der Antibiotikagruppe
getrennt für die beiden Mastitisformen bezüglich der Flockenfreiheit aller Euterviertel am Tag
10 seit Behandlungsbeginn ergeben jedoch keine signifikanten Differenzen zwischen den
beiden Behandlungsgruppen (P>0,05). Für die Häufigkeiten der flockenfreien Euterviertel am
Tag 10 seit Behandlungsbeginn konnten weder für die Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle
noch für die Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle innerhalb der beiden Behandlungsgruppen
statistisch signifikante Differenzen ermittelt werden (P>0,05).
98
Ergebnisse
Tab. 33: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) der flockenfreien Eutersekrete aller infizierten
Euterviertelsekrete am Tag 10 nach Beginn der Therapie
Lasergruppe
Antibiotikagruppe
Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt
flockenfreie Viertel am Tag 10
n (%)
5 (62,5)
6 (75,0)
11 (68,8) a
7 (100,0)
9 (100,0)
16 (100,0)
a
alle infizierten Viertel n (%)
8 (100,0)
8 (100,0)
16 (100,0)
7 (100,0)
9 (100,0)
16 (100,0)
Werte mit gleichem Index unterscheiden sich signifikant; a: P<0,05
In Tabelle 34 werden die Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) der flockenfreien Eutersekrete am
Tag 10 seit Beginn der jeweiligen Therapie zwischen der Gruppe der erregerfreien und der
infizierten Euterviertelsekretproben verglichen.
Ein Vergleich der erregerfreien und der infizierten Euterviertelsekretproben bezüglich der
Häufigkeiten der flockenfreien Eutersekrete am 10. Tag seit Therapiebeginn ergibt keine
signifikanten Differenzen innerhalb der Lasergruppe (gesamt, Mastitis-catarrhalis-chronica-
Fälle, Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle) und innerhalb der Antibiotikagruppe (gesamt, Mastitis-
catarrhalis-chronica-Fälle, Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle) (P>0,05) (Tab. 34).
99
Ergebnisse
Tab. 34: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) der flockenfreien Eutersekrete am Tag 10 seit
Beginn der Therapie, Vergleich erregerfreie und infizierte Euterviertelsekrete
erregerfreie Euterviertel
infizierte Euterviertel
flockenfreie Viertel am
Tag 10 n (%)
alle erregerfreien
Viertel n (%)
flockenfreie Viertel am
Tag 10 n (%)
alle infizierten
Viertel n (%)
Mastitis cat. chron.
8 (80,0) 10 (100,0) 5 (62,5) 8 (100,0)
Mastitis cat. acuta
5 (83,3) 6 (100,0) 6 (75,0) 8 (100,0)
Lasergruppe
gesamt 13 (81,3)
16 (100,0) 11 (68,8) 16 (100,0)
Mastitis cat. chron.
14 (100,0) 14 (100,0) 7 (100,0) 7 (100,0)
Mastitis cat. acuta
2 (66,7) 3 (100,0) 9 (100,0) 9 (100,0)
Antibiotikagruppe
gesamt 16 (94,1)
17 (100,0) 16 (100,0) 16 (100,0)
In Tabelle 35 ist die mittlere Anzahl der Tage seit Behandlungsbeginn, an denen die
Eutersekrete flockenfrei waren, getrennt für die erregerfreien und die infizierten
Euterviertelsekretproben und getrennt für die beiden Behandlungsgruppen aufgeführt. In
Tabelle 35 beträgt die Gesamtzahl der Euterviertel bei den erregerfreien Eutervierteln 30, da
zwei Euterviertel nie flockenfrei wurden. Die Gesamtzahl der flockenfreien Eutersekrete bei
den infizierten Eutervierteln beträgt 28, da in dieser Gruppe 4 Euterviertel nie flockenfrei
wurden. Im Durchschnitt waren die Eutersekrete der Tiere aus der Gruppe der erregerfreien
Sekrete insgesamt am 6. Behandlungstag flockenfrei, während die der Gruppe der infizierten
Sekrete durchschnittlich einen Tag später (am 7. Tag seit Behandlungsbeginn) flockenfrei
waren (P>0,05). Es fällt zudem auf, dass in der Gruppe der erregerfreien und auch in der
Gruppe der infizierten Euterviertelsekrete die mit Antibiotika behandelten Euterviertel
durchschnittlich einen Tag eher (jedoch nicht statistisch signifikant) flockenfrei waren als die
mit Laser therapierten Fälle (P>0,05). Der Vergleich der Lasergruppe und der
Antibiotikagruppe jeweils innerhalb der Gruppe der erregerfreien und der infizierten
Euterviertelsekrete ergab keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der mittleren Anzahl
100
Ergebnisse
der Tage seit Behandlungsbeginn, an denen die Eutersekrete flockenfrei waren (P>0,05) (Tab.
35).
Tab. 35: Mittelwerte der Behandlungstage, an denen die Eutersekrete aller Euterviertel
flockenfrei waren; Vergleich erregerfreie und infizierte Euterviertelsekretproben
erregerfeie Euterviertel
infizierte Euterviertel
Lasergruppe
n=15
Antibiotika-gruppe n=15
gesamt
n=30
Lasergruppe
n=12
Antibiotika-gruppe n=16
gesamt
n=28 Mittelwert
(Tage) 6,3 5,0 5,7 7,4 6,0 6,6
Standardabweichung (Tage)
± 3,4 ± 0,0 ± 2,8 ± 3,4 ± 1,0 ± 2,4
erregerfreie Euterviertel gesamt: n = 30, da zwei Euterviertel nie flockenfrei wurden
infizierte Euterviertel gesamt: n = 28, da 4 Euterviertel nie flockenfrei wurden
3.2.4.2.2 Veränderung der Palpationsbefunde
Zur Überprüfung des klinischen Heilerfolges der erregerfreien Euterviertelsekrete und der
infizierten Euterviertelsekrete wurde wie unter 3.2.2.2.2 am 10. Tag seit Beginn der
jeweiligen Behandlung der Status der Palpationsverbesserung des Eutergewebes überprüft
und in den Tabellen 36, 37 und 38 dokumentiert. In der Gruppe der erregerfreien
Euterviertelsekrete war am Tag 10 seit Behandlungsbeginn bei 82,4% (n=14) aller
antibiotisch behandelten Euterviertel und bei 87,5% (n=14) aller mit Laser therapierten
Euterviertel eine Palpationsverbesserung eingetreten. Der exakte Test nach FISHER ergab
keine signifikante Differenz bezüglich dieser beiden Werte zwischen den beiden
Behandlungsgruppen (P>0,05). In beiden Behandlungsgruppen konnte bei den Mastitis-
catarrhalis-acuta-Fällen jeweils eine 100%ige Palpationsverbesserung des Eutergewebes am
10. Tag seit Therapiebeginn festgestellt werden. Für die Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle
ließen sich keine statistisch signifikanten Differenzen zwischen den beiden
Behandlungsgruppen bezüglich der Palpationsverbesserung am Tag 10 seit Behandlungs-
101
Ergebnisse
beginn feststellen (P>0,05). Und auch ein Vergleich zwischen den Mastitis-catarrhalis-
chronica-Fällen und den Mastitis-catarrhalis-acuta-Fällen getrennt für die Lasergruppe und
die Antibiotikagruppe ergab keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Anzahl der
Euterviertel, bei denen es innerhalb der ersten 10 Tage seit Behandlungsbeginn zu einer
Palpationsverbesserung kam (P>0,05).
Tab. 36: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) aller erregerfreien Euterviertel mit einer
Verbesserung der Palpationsbefunde am Tag 10 seit Therapiebeginn
Lasergruppe
Antibiotikagruppe
Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt
verbesserte Palpationsbefunde
am Tag 10 n (%)
8 (80,0)
6 (100,0)
14 (87,5)
11 (78,6)
3 (100,0)
14 (82,4)
alle erregerfreien Viertel n (%)
10 (100,0)
6 (100,0)
16 (100,0)
14 (100,0)
3 (100,0)
17 (100,0)
Wie aus Tabelle 37 ersichtlich konnte in der Gruppe der infizierten Euterviertelsekrete bei
allen Eutervierteln in der Lasergruppe und auch in der Antibiotikagruppe eine
Palpationsverbesserung am 10. Tag seit Therapiebeginn festgestellt werden (P>0,05).
Tab. 37: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) aller infizierten Euterviertel mit einer
Verbesserung der Palpationsbefunde am Tag 10 seit Therapiebeginn
Lasergruppe
Antibiotikagruppe
Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt
verbesserte Palpationsbefunde
am Tag 10 n (%)
8 (100,0)
8 (100,0)
16 (100,0)
7 (100,0)
9 (100,0)
16 (100,0)
alle erregerfreien Viertel n (%)
8 (100,0)
8 (100,0)
16 (100,0)
7 (100,0)
9 (100,0)
16 (100,0)
102
Ergebnisse
Ein Vergleich der erregerfreien und der infizierten Euterviertelsekrete ergibt keine statistisch
signifikanten Unterschiede bezüglich der Häufigkeiten der Euterviertel mit verbesserten
Palpationsbefunden am 10. Tag seit Therapiebeginn innerhalb der Lasergruppe (gesamt,
Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle, Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle) und innerhalb der
Antibiotikagruppe (gesamt, Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle, Mastitis-catarrhalis-acuta-
Fälle) (P>0,05) (Tab. 38).
Tab. 38: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) der Euterviertel mit einer Verbesserung der
Palpationsbefunde am Tag 10 seit Beginn der Therapie, Vergleich erregerfreie und
infizierte Euterviertelsekretproben
erregerfreie Euterviertel
infizierte Euterviertel
verbesserte Palpationsbefunde
am Tag 10 n (%)
alle erregerfreien
Viertel n (%)
verbesserte Palpationsbefunde
am Tag 10 n (%)
alle infizierten
Viertel n (%)
Mastitis cat.
chron.
8 (80,0) 10 (100,0) 8 (100,0) 8 (100,0)
Mastitis cat.
acuta
6 (100,0) 6 (100,0) 8 (100,0) 8 (100,0)
Lasergruppe
gesamt 14 (87,5)
16 (100,0) 16 (100,0) 16 (100,0)
Mastitis cat.
chron.
11 (78,6) 14 (100,0) 7 (100,0) 7 (100,0)
Mastitis cat.
acuta
3 (100,0) 3 (100,0) 9 (100,0) 9 (100,0)
Antibiotikagruppe
gesamt 14 (82,4)
17 (100,0) 16 (100,0) 16 (100,0)
103
Ergebnisse
Bis zu dem Untersuchungszeitpunkt 22 bis 24 Tage nach der letzten Behandlung kam es bei
87,5% (n=14) aller erregerfreien Euterviertel der Lasergruppe und bei fast ebenso vielen
Eutervierteln der Antibiotikagruppe (82,4%, n=14) zu einer fühlbaren Verbesserung der
Eutergewebsstruktur. Lediglich bei zwei Eutervierteln (12,5%) in der Lasergruppe und bei
drei Eutervierteln (17,6%) in der Antibiotikagruppe blieben die Palpationsbefunde gleich.
Diese Euterviertel waren auch gleichzeitig aus der Gruppe der chronischen katarrhalischen
Mastitiden, während in der Gruppe der akuten katarrhalischen Mastitiden sowohl durch
die Laserbehandlung als auch durch die Antibiotikabehandlung bis zum 22. bis 24. Tag nach
der letzten Behandlung eine Verbesserung der Palpation des Eutergewebes festzustellen war.
Eine Verschlechterung der Euterpalpationsbefunde trat bei keinem behandelten Euterviertel
auf (Tab. 39). Mit dem exakten Test nach FISHER konnten keine signifikanten Unterschiede
weder im Vergleich der Häufigkeiten verbesserter, gleichbleibender oder verschlechteter
Euterpalpationsbefunde zwischen den beiden Behandlungsgruppen noch innerhalb der
Behandlungsgruppen (Vergleich von chronischen und akuten katarrhalischen Mastitiden)
ermittelt werden (P>0,05).
Tab. 39: Vergleich der Laserbehandlung mit der Antibiotikabehandlung bezüglich Anzahl (n)
und Häufigkeiten (%) verbesserter, gleichbleibender oder verschlechterter
Euterpalpationsbefunde in der Gruppe der erregerfreien Euterviertel bis zum 22. bis
24. Tag nach der letzten Behandlung
Lasergruppe
Antibiotikagruppe
Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt
verbesserte Palpation
n (%)
8 (80,0)
6 (100,0)
14 (87,5)
11 (78,6)
3 (100,0)
14 (82,4)
gleichbleibende Palpation
n (%)
2 (20,0)
0 (0,0)
2 (12,5)
3 (21,4)
0 (0,0)
3 (17,6)
verschlechterte Palpation
n (%)
0 (0,0)
0 (0,0)
0 (0,0)
0 (0,0)
0 (0,0)
0 (0,0)
alle erregerfreien Viertel n (%)
10 (100,0)
6 (100,0)
16 (100,0)
14 (100,0)
3 (100,0)
17 (100,0)
104
Ergebnisse
Wie auch schon am 10. Tag seit Therapiebeginn konnte in der Gruppe der infizierten
Euterviertelsekrete bei allen Eutervierteln in der Lasergruppe und auch in der
Antibiotikagruppe eine Palpationsverbesserung bis zum 22. bis 24. Tag nach der letzten
Behandlung festgestellt werden (P>0,05).
Tab. 40: Vergleich der Laserbehandlung mit der Antibiotikabehandlung bezüglich Anzahl (n)
und Häufigkeiten (%) verbesserter, gleichbleibender oder verschlechterter
Euterpalpationsbefunde in der Gruppe der infizierten Euterviertel bis zum 22. bis
24. Tag nach der letzten Behandlung
Lasergruppe
Antibiotikagruppe
Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt
verbesserte Palpation
n (%)
8 (100,0)
8 (100,0)
16 (100,0)
7 (100,0)
9 (100,0)
16 (100,0)
gleichbleibende Palpation
n (%)
0 (0,0)
0 (0,0)
0 (0,0)
0 (0,0)
0 (0,0)
0 (0,0)
verschlechterte Palpation
n (%)
0 (0,0)
0 (0,0)
0 (0,0)
0 (0,0)
0 (0,0)
0 (0,0)
alle infizierten Viertel n (%)
8 (100,0)
8 (100,0)
16 (100,0)
7 (100,0)
9 (100,0)
16 (100,0)
Ein Vergleich der erregerfreien und der infizierten Euterviertelsekrete ergibt keine statistisch
signifikanten Unterschiede bezüglich der Häufigkeiten verbesserter, gleichbleibender oder
verschlechteter Euterpalpationsbefunde bis zum 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung
innerhalb der Lasergruppe (gesamt, Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle, Mastitis-catarrhalis-
acuta-Fälle) und innerhalb der Antibiotikagruppe (gesamt, Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle,
Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle) (P>0,05) (Tab. 41).
105
Ergebnisse
alle
in
fizie
rten
Vie
rtel
n (%
) 8
(100
,0)
8 (1
00,0
)
16
(100
,0)
7 (1
00,0
)
9 (1
00,0
)
16
(100
,0)
vers
chle
ch-
terte
Pa
lpat
ion
n
(%)
0 (0
,0)
0 (0
,0)
0 (0
,0)
0 (0
,0)
0 (0
,0)
0 (0
,0)
glei
chbl
ei-
bend
e Pa
lpat
ion
n(%
)
0 (0
,0)
0 (0
,0)
0 (0
,0)
0 (0
,0)
0 (0
,0)
0 (0
,0)
infiz
iert
e E
uter
vier
tel
verb
esse
rte
Palp
atio
n
n
(%)
8 (1
00,0
)
8 (1
00,0
)
16
(100
,0)
7 (1
00,0
)
9 (1
00,0
)
16
(100
,0)
alle
er
rege
rfre
ien
Vie
rtel
n (%
)
10
(100
,0)
6 (1
00,0
)
16
(100
,0)
14
(100
,0)
3 (1
00,0
)
17
(100
,0)
vers
chle
ch-
terte
Pa
lpat
ion
n (%
)
0 (0
,0)
0 (0
,0)
0 (0
,0)
0 (0
,0)
0 (0
,0)
0 (0
,0)
glei
chbl
ei-
bend
e Pa
lpat
ion
n(%
)
2 (2
0,0)
0 (0
,0)
2 (1
2,5)
3 (2
1,4)
0 (0
,0)
3 (1
7,6)
erre
gerf
reie
Eut
ervi
erte
l
verb
esse
rte
Palp
atio
n
n
(%)
8 (8
0,0)
6 (1
00,0
)
14
(87,
5)
11
(78,
6)
3 (1
00,0
)
14
(82,
4)
Mas
titis
ca
t. ch
ron.
Mas
titis
ca
t. ac
uta
gesa
mt
Mas
titis
ca
t. ch
ron.
Mas
titis
ca
t. ac
uta
gesa
mt
Tab.
41:
Ver
glei
ch v
on in
fizie
rten
und
err
eger
frei
en E
uter
vier
teln
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2. b
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4. T
ag n
ach
der l
etzt
en B
ehan
dlun
g
Lasergruppe Antibiotikagruppe
106
Ergebnisse
3.2.4.2.3 Akute Entzündungssymptome
In Tabelle 42 ist wie unter 3.2.2.2.3 dargestellt, an welchem Behandlungstag die
Entzündungssymptome der akuten katarrhalischen Mastitiden in der Gruppe der
erregerfreien und der infizierten Euterviertelsekrete durchschnittlich abgeklungen waren.
Tab. 42: Mittelwerte der Behandlungstage, an denen die Entzündungssymptome bei den
akuten katarrhalischen Mastitiden abgeklungen waren; Vergleich erregerfreie und
infizierte Euterviertelsekretproben
erregerfreie Viertel
infizierte Viertel
Lasergruppe Antibiotika-gruppe
gesamt Lasergruppe Antibiotika-gruppe
gesamt
Mittelwert (Tage)
4,0 5,0 a 4,3 4,0 3,3 a 3,7
Standardabweichung (Tage)
± 1,1 ± 0,0 ± 1,0 ± 1,1 ± 1,0 ± 1,1
Werte mit gleichem Index unterscheiden sich signifikant; a: P<0,05
Wie aus Tabelle 42 hervorgeht, verschwanden im Durchschnitt sowohl in der Gruppe der
erregerfreien Euterviertelsekrete als auch in der Gruppe der infizierten Euterviertelsekrete am
4. Tag der Behandlung die akuten Entzündungssymptome bei den akuten katarrhalischen
Mastitiden (P>0,05). In der Gruppe der erregerfreien Euterviertelsekrete waren die akuten
Entzündungssymptome bei den antibiotisch behandelten Eutervierteln durchschnittlich erst
am 5. Behandlungstag, d. h. signifikant später als bei den antibiotisch behandelten
Eutervierteln aus der Gruppe der infizierten Euterviertelsekrete (Mittelwert: Tag 3)
abgeklungen (P<0,05). Für den Behandlungsgruppenvergleich mit dem Student`schen t-Test
ergibt sich sowohl innerhalb der Gruppe der erregerfreien Euterviertelsekrete als auch
innerhalb der Gruppe der infizierten Euterviertelsekrete keine signifikante Differenz
bezüglich der Mittelwerte der Tage, an denen keine akuten Entzündungserscheinungen mehr
festzustellen waren.
107
Ergebnisse
3.2.4.2.4 Klinische Heilung
Wie unter 3.2.3 bereits erwähnt, galten in den Versuchen alle Euterviertel, deren Sekrete zum
9. Untersuchungszeitpunkt, d.h. am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung flockenfrei
waren und deren Palpationsbefunde sich zu diesem Zeitpunkt gegenüber der ersten
Untersuchung verbessert hatten oder gleich geblieben waren, als klinisch geheilt.
Wie aus der Tabelle 43 ersichtlich waren in der Gruppe der erregerfreien Euterviertelsekrete
93,8% der Euterviertel aus der Lasergruppe (n=15) am 22. bis 24. Tag nach der letzten
Lasertherapie klinisch geheilt. Von allen antibiotisch behandelten Eutervierteln waren 94,1%
(n=16) am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung klinisch geheilt. Bei dem Vergleich
aller Euterviertel aus den beiden Behandlungsgruppen (Lasertherapie und
Antibiotikatherapie) ergibt sich keine signifikante Differenz hinsichtlich der klinischen
Heilungsrate (P>0,05). Bei den Eutervierteln mit einer Mastitis catarrhalis chronica konnte
in der Lasergruppe eine klinische Heilung von 90,0% (n=9) der Mastitisfälle (n=10) drei
Wochen nach der letzten Behandlung erreicht werden, während in der Antibiotikagruppe eine
100%ige klinische Heilung am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung erzielt wurde
(Tab. 43). Die klinische Heilungsrate in der Gruppe der chronischen katarrhalischen
Mastitiden unterschied sich jedoch nicht signifikant zwischen den mit Laser therapierten
Eutervierteln und den antibiotisch behandelten Eutervierteln (P>0.05).
Betrachtet man nun noch die Gruppe der akuten katarrhalischen Mastitiden für sich, so
geht aus Tabelle 43 hervor, dass durch die Lasertherapie alle 6 Euterviertel (100,0% der
Lasergruppe) klinisch geheilt wurden und durch die Antibiotikatherapie zwei Euterviertel
(66,7% der Antibiotikagruppe) am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung klinisch
geheilt waren. Zwischen der Lasergruppe und der Antibiotikagruppe unterschieden sich die
klinischen Heilungsraten statistisch nicht signifikant (P>0,05).
108
Ergebnisse
Tab. 43: Klinische Heilungsrate aller erregerfreien Euterviertel, d.h. Flockenfreiheit am
22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung und Verbesserung der
Palpationsbefunde / gleichbleibende Palpationsbefunde, Vergleich Laserbehandlung
und Antibiotikabehandlung
Lasergruppe
Antibiotikagruppe
Mastitis cat.
chron.
Mastitis cat.
acuta
gesamt Mastitis cat.
chron.
Mastitis cat.
acuta
gesamt
Flockenfreiheit und verbesserte Palpation
n (%)
7
(70,0)
6
(100,0)
13
(81,3)
11
(78,6)
2
(66,7)
13
(76,5)
Flockenfreiheit und verbesserte oder
gleichbleibende Palpation n (%)
9
(90,0)
6
(100,0)
15
(93,8)
14
(100,0)
2
(66,7)
16
(94,1)
alle erregerfreien Viertel
n (%)
10
(100,0)
6
(100,0)
16
(100,0)
14
(100,0)
3
(100,0)
17
(100,0)
In der Gruppe der infizierten Euterviertelsekrete konnte durch die Lasertherapie sowohl bei
den akuten als auch bei den chronischen katarrhalischen Mastitiden eine 75%ige klinische
Heilungsrate erzielt werden, während durch antibiotische Behandlung sowohl bei den akuten
als auch bei den chronischen katarrhalischen Mastitiden sogar eine 100%ige klinische
Heilungsrate erreicht wurde. Eine signifikante Differenz bezüglich der klinischen
Heilungsrate zwischen den beiden Behandlungsgruppen konnte jedoch nur für den Vergleich
aller mit Laser therapierten Euterviertel und aller antibiotisch behandelten Euterviertel
festgestellt werden (P<0,05) (Tab. 44).
109
Ergebnisse
Tab. 44: Klinische Heilungsrate aller infizierten Euterviertel, d.h. Flockenfreiheit am 22. bis
24. Tag nach der letzten Behandlung und Verbesserung der Palpationsbefunde /
gleichbleibende Palpationsbefunde, Vergleich Laserbehandlung und
Antibiotikabehandlung
Lasergruppe
Antibiotikagruppe
Mastitis cat.
chron.
Mastitis cat.
acuta
gesamt Mastitis cat.
chron.
Mastitis cat.
acuta
gesamt
Flockenfreiheit und verbesserte Palpation
n (%)
6
(75,0)
6
(75,0)
12
(75,0)
7
(100,0)
9
(100,0)
16
(100,0)
Flockenfreiheit und verbesserte oder
gleichbleibende Palpation n (%)
6
(75,0)
6
(75,0)
12
(75,0) a
7
(100,0)
9
(100,0)
16
(100,0) a
alle infizierten Viertel
n (%)
8
(100,0)
8
(100,0)
16
(100,0)
7
(100,0)
9
(100,0)
16
(100,0)
Werte mit dem gleichen Index unterscheiden sich signifikant; a: P<0,05
Aus Tabelle 45 geht hervor, dass innerhalb der Lasergruppe die klinischen Heilungsraten der
Gruppe mit erregerfreien Euterviertelsekreten zwar höher sind als die der Gruppe mit
infizierten Euterviertelsekreten (93,8% vs 75,0%), jedoch unterscheiden sich diese beiden
Werte nicht signifikant (P>0,05). Auch innerhalb der Antibiotikagruppe lassen sich keine
signifikanten Differenzen bezüglich der klinischen Heilungsraten zwischen der Gruppe mit
erregerfreien Eutersekreten und der Gruppe mit infizierten Eutersekreten feststellen, da alle
antibiotisch behandelten Euterviertel klinisch geheilt wurden (P>0,05).
110
Ergebnisse
alle
in
fizie
rten
Vie
rtel
n
(%)
8 (1
00,0
)
8 (1
00,0
)
16
(100
,0)
7 (1
00,0
)
9 (1
00,0
)
16
(100
,0)
Floc
kenf
reih
eit
und
verb
esse
rte
oder
gl
eich
blei
bend
e Pa
lpat
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n
(%)
6 (7
5,0)
6 (7
5,0)
12
(75,
0)
7 (1
00,0
)
9 (1
00,0
)
16
(100
,0)
infiz
iert
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uter
vier
tel
Floc
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reih
eit
und
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esse
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Palp
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n
n
(%)
6 (7
5,0)
6 (7
5,0)
12
(75,
0)
7 (1
00,0
)
9 (1
00,0
)
16
(100
,0)
alle
er
rege
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Vie
rtel
n
(%)
10
(100
,0)
6 (1
00,0
)
16
(100
,0)
14
(100
,0)
3 (1
00,0
)
17
(100
,0)
Floc
kenf
reih
eit
und
verb
esse
rte
oder
gl
eich
blei
bend
e Pa
lpat
ion
n
(%)
9 (9
0,0)
6 (1
00,0
)
15
(93,
8)
14
(100
,0)
2 (6
6,7)
16
(94,
1)
erre
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l
Floc
kenf
reih
eit
und
verb
esse
rte
Palp
atio
n
n
(%)
7 (7
0,0)
6 (1
00,0
)
13
(81,
3)
11
(78,
6)
2 (6
6,7)
13
(76,
5)
Mas
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ca
t. ch
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Mas
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ca
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Mas
titis
ca
t. ch
roni
ca
Mas
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ca
t. ac
uta
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Tab.
45:
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24.
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err
eger
frei
e
und
infiz
iert
e E
uter
vier
tel
Lasergruppe Antibiotikagruppe
111
Ergebnisse
3.2.4.3 Bakteriologische Heilung
In den durchgeführten Versuchen galten die Euterviertel als bakteriologisch geheilt, die vor
der Behandlung mit einem Erreger infiziert waren und am 22. bis 24. Tag sowie am 29. bis
31. Tag nach der letzten Behandlung erregerfrei waren. Wie aus Tabelle 31 ersichtlich, waren
in der gesamten Lasergruppe von 16 infizierten Eutervierteln drei Wochen nach der letzten
Behandlung 25,0% (n=4) und 4 Wochen nach der letzten Behandlung 31,3% (n=5) der Viertel
bakteriologisch negativ, während es in der Antibiotikagruppe (n=16) nach drei Wochen
81,3% (n=13) und nach 4 Wochen 93,8% (n=15) waren. Die Werte unterschieden sich
signifikant (P<0,01). Die bakteriologische Heilungsrate war mit 68,8% (n=11) in der
Antibiotikagruppe statistisch signifikant höher als in der Lasergruppe mit 25,0% (n=4)
(P<0,05). Für die Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle konnte beim Vergleich der beiden
Behandlungsgruppen in der Antibiotikagruppe mit 71,4% (n=7) eine signifikant höhere
bakteriologische Heilungsrate als in der Lasergruppe, in der kein Euterviertel bakteriologisch
geheilt war, erzielt werden (P<0,05).
Betrachtet man die Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle und die Mastitis-catarrhalis-acuta-Fälle
getrennt voneinander, so lassen sich zudem signifikante Unterschiede bezüglich der
Häufigkeiten der erregerfreien Euterviertel (ursprünglich infizierter Viertel) zwischen der
Lasergruppe und der Antibiotikagruppe feststellen (Tab. 46).
112
Ergebnisse
Tab. 46: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) bakteriologisch negativer Eutersekrete sowie
bakteriologische Heilungsraten der infizierten Euterviertel 22 bis 24 Tage und
29 bis 31 Tage nach der Behandlung
Lasergruppe
Antibiotikagruppe
Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt
alle infizierten Viertel vor der
Behandlung n (%)
8
(100,0)
8
(100,0)
16
(100,0)
7
(100,0)
9
(100,0)
16
(100,0)
erregerfreie Viertel am
22. – 24. Tag n (%)
1
(12,5) a
3
(37,5) b
4
(25,0) c
7
(100,0) a
6
(66,7) b
13
(81,3) c
erregerfreie Viertel am
29. – 31. Tag n (%)
2
(25,0) d
3
(37,5) e
5
(31,3) f
7
(100,0) d
8
(88,9) e
15
(93,8) f
Euterviertel mit erregerfreien Sekreten am 22. – 24. Tag
sowie am 29. – 31. Tag
n (%)
0
(0,0) g
4
(50,0)
4
(25,0) h
5
(71,4) g
6
(66,7)
11 (68,8) h
Werte innerhalb einer Zeile mit den gleichen Indices unterscheiden sich signifikant; a, b, c, d, e, f, h: P<0,01; g: P<0,05
In Tabelle 47 ist die bakteriologische Heilungsrate aller S.-aureus-infizierten Euterviertel
dargestellt. Von 5 S.-aureus-Fällen in der Lasergruppe wurde keiner bakteriologisch geheilt,
während von 4 S.-aureus-Fällen in der Antibiotikagruppe zwei Fälle (50,0%) am 22. bis 24.
Tag und 3 Fälle (75,0%) am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung erregerfrei waren,
jedoch nur ein Euterviertel an beiden Untersuchungszeitpunkten erregerfrei und somit
bakteriologisch geheilt war. Die Häufigkeiten der erregerfreien Viertel in der
Antibiotikagruppe am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung unterschieden sich zwar
113
Ergebnisse
signifikant von denen in der Lasergruppe (P<0,01), jedoch konnten für die bakteriologischen
Heilungsraten zwischen den beiden Behandlungsgruppen keine signifikanten Unterschiede
festgestellt werden (P>0,05).
Tab. 47: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) bakteriologisch negativer Eutersekrete sowie
bakteriologische Heilungsraten der S.-aureus-infizierten Euterviertel
Lasergruppe
Antibiotikagruppe
Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt
alle S. aureus-infizierten
Euterviertel vor der Behandlung
n (%)
2
(100,0)
3
(100,0)
5
(100,0)
1
(100,0)
3
(100,0)
4
(100,0)
erregerfreie Viertel am
22. – 24. Tag n (%)
0
(0,0)
0
(0,0)
0
(0,0)
1
(100,0)
1
(33,3)
2
(50,0)
erregerfreie Viertel am
29. – 31. Tag n (%)
0
(0,0)
0
(0,0)
0
(0,0) a
1
(100,0)
2
(66,7)
3
(75,0) a
Euterviertel mit erregerfreien Sekreten am
29. – 31. Tag n (%)
0
(0,0)
0
(0,0)
0
(0,0)
0
(0,0)
1
(33,3)
1
(25,0) 22. – 24. Tag sowie am
Werte innerhalb einer Zeile mit gleichen Indices unterscheiden sich signifikant; a: P<0,01
Von 8 Streptokokken-infizierten Eutervierteln (vor der Behandlung nur Sc. uberis, Sc.
agalactiae, Sc. dysgalactiae festgestellt) in der gesamten Lasergruppe waren drei Wochen
nach der letzten Behandlung ein Euterviertel (12,5%) und nach einer weiteren Woche zwei
Euterviertel (25,0%) bakteriologisch negativ, jedoch nur ein Euterviertel (12,5%)
bakteriologisch geheilt (zu beiden Zeitpunkten bakteriologisch negativ). In der
Antibiotikagruppe hingegen waren von den 8 Streptokokken-infizierten Eutervierteln (vor
der Behandlung nur Sc. uberis, Sc. agalactiae, Sc. dysgalactiae festgestellt) nach drei
114
Ergebnisse
Wochen 87,5% (n=7) und nach 4 Wochen 100,0% bakteriologisch negativ. Die
bakteriologische Heilungsrate lag in der Antibiotikagruppe jedoch bei 75,0% (n=6). Im
Vergleich der beiden Behandlungsgruppen konnten zu beiden Untersuchungszeitpunkten
(drei und 4 Wochen nach der letzten Behandlung) sowohl in der Gruppe aller untersuchten
Euterviertel als auch in der Gruppe der Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle signifikant mehr
bakteriologisch negative Euterviertel und auch eine signifikant höhere bakteriologische
Heilungsrate in der Antibiotikagruppe als in der Lasergruppe festgestellt werden (P<0,01)
(Tab. 48).
Tab. 48: Anzahl (n) und Häufigkeiten (%) bakteriologisch negativer Eutersekrete sowie
bakteriologische Heilungsraten der Streptokokken-infizierten Euterviertel
(Sc. uberis, Sc. agalactiae, Sc. dysgalactiae)
Lasergruppe
Antibiotikagruppe Mastitis cat.
chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt
alle Streptokokken-
infizierten Euterviertel vor der Behandlung
n (%)
6
(100,0)
2
(100,0)
8
(100,0)
4
(100,0)
4
(100,0)
8
(100,0)
erregerfreie Viertel am
22. – 24. Tag n (%)
0 a (0,0)
1 (50,0)
1 b (12,5)
4 a (100,0)
3 (75,0)
7 b (87,5)
erregerfreie Viertel am
29. – 31. Tag n (%)
1 c (16,7)
1 (50,0)
2 d (25,0)
4 c (100,0)
4 (100,0)
8 d (100,0)
Euterviertel mit erregerfreien Sekreten am 22. – 24. Tag
sowie am 29. – 31. Tag
n (%)
0
(0,0) e
1
(50,0)
1
(12,5) f
3
(75,0) e
3
(75,0)
6
(75,0) f
Werte innerhalb einer Zeile mit gleichen Indices unterscheiden sich signifikant; a, b, c, d, e, f: P<0,01
115
Ergebnisse
3.2.4.4 Neuinfektionen
Wie aus Tabelle 49 ersichtlich, waren in der gesamten Lasergruppe 16 Euterviertel und in der
gesamten Antibiotikagruppe 17 Euterviertel erregerfrei. Am 22. bis 24. Tag wurde in der
Lasergruppe eine Neuinfektionsrate dieser erregerfreien Euterviertel von 37,5% (n=6) und in
der Antibiotikagruppe von 23,5% (n=4) festgestellt. In der Lasergruppe wurden in zwei Fällen
S. aureus, in einem Fall Sc. agalactiae, einmal Pasteurella multocida und zweimal ein
unspezifischer Keimgehalt nachgewiesen, während in der Antibiotikagruppe in den
Milchproben der 4 neu infizierten Euterviertel S. aureus, Sc. dysgalactiae, Enterokokken und
einmal ein unspezifischer Keimgehalt festgestellt wurden. Vier Wochen nach der letzten
Behandlung war ein weiteres Euterviertel der gesamten Antibiotikagruppe neu infiziert (Sc.-
uberis-Infektion), so dass die Neuinfektionsrate bei 29,4% (n=5) lag. Es konnten jedoch keine
signifikanten Differenzen zwischen den Neuinfektionsraten der beiden Behandlungsgruppen
insgesamt (und auch getrennt für die beiden Mastitisformen) festgestellt werden (P>0,05).
In Tabelle 49 sind ebenfalls die Neuinfektionsraten der infizierten Euterviertel aufgeführt
(d.h. Infektionen der bereits infizierten Euterviertel mit anderen Erregern). Am 22. bis 24. Tag
nach der letzten Behandlung war lediglich in der Antibiotikagruppe ein infiziertes Euterviertel
(mit einer Mastitis catarrhalis chronica) mit einem neuen Erreger (koliforme Keime) infiziert,
während am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung nur in der Lasergruppe ein
infiziertes Euterviertel (mit einer Mastitis catarrhalis chronica) mit einem neuen Erreger
(unspezifischer Keimgehalt) infiziert war. Es konnten jedoch keine signifikanten Differenzen
zwischen den Neuinfektionsraten der beiden Behandlungsgruppen insgesamt (und auch
getrennt für die beiden Mastitisformen) festgestellt werden (P>0,05).
116
Ergebnisse
Tab. 49: Neuinfektionsrate der vor der Behandlung erregerfreien Viertel und der vor der
Behandlung infizierten Euterviertel
Lasergruppe
Antibiotikagruppe
Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt Mastitis cat. chron.
Mastitis cat. acuta
gesamt
alle erregerfreien
Viertel vor der Behandlung
n (%)
10
(100,0)
6
(100,0)
16
(100,0)
14
(100,0)
3
(100,0)
17
(100,0)
positiv am 22. – 24. Tag
n (%)
4 (40,0)
2 (33,3)
6 (37,5)
4 (28,6)
0 (0,0)
4 (23,5)
positiv am 29. – 31. Tag
n (%)
4 (40,0)
2 (33,3)
6 (37,5)
4 (28,6)
1 (33,3)
5 (29,4)
alle infizierten Viertel vor der
Behandlung n (%)
8
(100,0)
8
(100,0)
16
(100,0)
7
(100,0)
9
(100,0)
16
(100,0)
positiv am 22. – 24. Tag
n (%)
0 (0,0)
0 (0,0)
0 (0,0)
1 (14,3)
0 (0,0)
1 (6,3)
positiv am 29. – 31. Tag
n (%)
1 (12,5)
0 (0,0)
1 (6,3)
0 (0,0)
0 (0,0)
0 (0,0)
117
Ergebnisse
3.2.5 Gehalt an somatischen Zellen
Ein weiterer Kontrollpunkt zur Überprüfung des Therapieerfolges war die quantitative
Bestimmung des Gehaltes an somatischen Zellen der behandelten Euterviertel, die am 22. bis
24. Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung durchgeführt wurde.
Die statistische Auswertung erfolgte mit der 2-faktoriellen Varianzanalyse. Da es sich bei den
erhobenen Daten nicht um normalverteilte Stichproben handelte, wurden die Gehalte an
somatischen Zellen zunächst logarithmiert. In den Abbildungen 17 bis 19 sind jeweils die in
Zellgehalte (x 1000/ml) zurücktransformierten mittleren Logarithmen dargestellt, die den
geometrischen Mittelwerten (und nicht den arithmetrischen Mittelwerten) der unlogarithmier-
ten Zellgehalte entsprechen. In den Tabellen 50, 52, 53, 55, 56, 57, 59, 60 und 61 sind jeweils
die Mittelwerte der logarithmierten Zellgehalte dargestellt, wobei im Text zusätzlich die in
Zellgehalte (x 1000/ml) zurücktransformierten mittleren Logarithmen zur Erläuterung
aufgeführt sind.
Die 2-faktorielle Varianzanalyse („repeated measures analysis of variance“) wurde mit den
Faktoren „mit Laser behandelte Euterviertel“/„antibiotisch behandelte Euterviertel“
(unabhängig) und „Zeit“ (repeated) für die Zellgehalte (log 10) durchgeführt.
3.2.5.1 Alle behandelten Euterviertel im Vergleich
Zum Vergleich der Lasergruppe mit der Antibiotikagruppe wurde in jeder Gruppe der
geometrische Mittelwert der Zellgehalte des 22. bis 24. Tags und des 29. bis 31. Tags nach
der letzten Behandlung berechnet. In Abbildung 17 ist ein Vergleich der geometrischen
Mittelwerte am 22. bis 24. Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung
dargestellt. Die Lasergruppe umfasste 32 behandelte Euterviertel, und in der Antibiotika-
gruppe befanden sich 33 Euterviertel.
118
Ergebnisse
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����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������
415,94
846,05
218,77313,74
0100200300400500600700800900
1000
22. bis 24. Tag 29. bis 31. Tag
mitt
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000/
ml
�����Lasergruppe n=32Antibiotikagruppe n=33
Abb. 17: Vergleich des mittleren Gehaltes an somatischen Zellen der Laser- und der
Antibiotikagruppe (geometrischer Mittelwert aller Viertel) am 22.
bis 24. Tag nach der letzten Behandlung und am Tag 29 bis 31 nach der letzten
Behandlung
Wie aus der Abbildung 17 ersichtlich, nahm der mittlere Zellgehalt in der Lasergruppe um die
Hälfte (von 846,05 x 103/ml auf 415,94 x 103/ml) und in der Antibiotikagruppe um etwa 100
x 103/ml ab. Die 2-faktorielle Varianzanalyse ergab für den Faktor mit Laser behandelt /
antibiotisch behandelt keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich des mittleren
Zellgehaltes. Für den Faktor Zeit konnte kein signifikanter Zeitfaktor festgestellt werden. Für
die Interaktion der Faktoren mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt und der Zeit wurde
ebenfalls keine signifikante Differenz des mittleren Zellgehaltes erhoben (Tab. 35). Der
Gruppenmittelwert für die zwei Untersuchungszeitpunkte lag in der Lasergruppe bei 593,22 x
103/ml und in der Antibiotikagruppe bei 261,99 x 103/ml (P>0,05). Der Zeitmittelwert für die
beiden Behandlungsgruppen lag am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung bei 515,21 x
103/ml und am Tag 29 bis 31 nach der letzten Behandlung bei 301,66 x 103/ml (P>0,05).
119
Ergebnisse
Tab. 50: Mittlere logarithmierte Zellgehalte und ihre Standardabweichungen in der
Lasergruppe und in der Antibiotikagruppe aller Euterviertel am 22. bis 24. Tag
und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung
Lasergruppe Antibiotikagruppe Meßzeitpunkt Mittelwert
(log10) /ml SD (log10) /ml Mittelwert
(log10) /ml SD (log10) /ml
22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung
5,93
+0,89
5,50
+0,94
29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung
5,62
+0,79
5,34
+0,84
Mittelwert = Mittelwert der logarithmierten Zellgehalte
SD = Standardabweichung
3.2.5.2 Einteilung nach Mastitisformen
Die einzelnen Mastitisfälle wurden aufgrund ihres klinischen Erscheinungsbildes in
chronische und akute katarrhalische Mastitiden eingeteilt (3.2.2.2), so dass ein Vergleich der
Gehalte an somatischen Zellen für die beiden Mastitisformen getrennt vorgenommen werden
konnte. In Tabelle 51 ist die Anzahl der Mastitisfälle in den einzelnen Gruppen aufgeführt.
Tab. 51: Übersicht über die Anzahl der Mastitisformen in der Lasergruppe und in der
Antibiotikagruppe
Gruppengröße Lasergruppe Antibiotikagruppe
alle behandelten Viertel 32 33
Mastitis catarrhalis acuta 14 12
Mastitis catarrhalis chronica 18 21
Wie aus der Abbildung 18 ersichtlich, nahm der mittlere Zellgehalt sowohl in der
Lasergruppe als auch in der Antibiotikagruppe bei den Mastitis-catarrhalis-acuta-Fällen
jeweils um über die Hälfte (Lasergruppe: von 539,60 x 103/ml auf 204,89 x 103/ml,
120
Ergebnisse
Antibiotikagruppe: von 800,61 x 103/ml auf 387,62 x 103/ml) ab. Die 2-faktorielle
Varianzanalyse ergab allerdings für den Faktor mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt
und auch für den Faktor Zeit keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich des mittleren
Zellgehaltes. Für die Interaktion der Faktoren mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt und
der Zeit wurde keine signifikante Differenz des mittleren Zellgehaltes erhoben. Der
Gruppenmittelwert für die zwei Untersuchungszeitpunkte lag in der Lasergruppe bei 332,50 x
103/ml und in der Antibiotikagruppe bei 557,10 x 103/ml (P>0,05). Der Zeitmittelwert für die
beiden Behandlungsgruppen lag am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung bei 657,27 x
103/ml und am Tag 29 bis 31 nach der letzten Behandlung bei 281,81 x 103/ml (P>0,05).
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204,89
800,61
387,62
539,6
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
22. bis 24. Tag 29. bis 31. Tag
mitt
lere
r Z
ellg
ehal
t x 1
000/
ml
���������� Lasergruppe n=14
Antibiotikagruppe n=12
Abb. 18: Vergleich des mittleren Gehaltes an somatischen Zellen der Laser- und der
Antibiotikagruppe (geometrischer Mittelwert der Zellgehalte aller Mastitis-
catarrhalis-acuta-Fälle) am 22. bis 24. Tag und am Tag 29 bis 31 nach der letzten
Behandlung
121
Ergebnisse
Tab. 52: Mittlere logarithmierte Zellgehalte und ihre Standardabweichungen in der
Lasergruppe und in der Antibiotikagruppe der Euterviertel mit einer
Mastitis catarrhalis acuta am 22. bis 24. Tag und am 29. bis 31. Tag nach der
letzten Behandlung
Lasergruppe Antibiotikagruppe Meßzeitpunkt Mittelwert
(log10) /ml SD (log10) /ml Mittelwert
(log10) /ml SD (log10) /ml
22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung
5,73
+0,98
5,90
+1,00
29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung
5,31
+0,85
5,59
+0,69
Mittelwert = Mittelwert der logarithmierten Zellgehalte
SD = Standardabweichung
Betrachtet man die Gruppe der Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle und vergleicht den
mittleren Zellgehalt der Lasergruppe mit dem der Antibiotikagruppe, so ist aus Abbildung 19
ersichtlich, dass der mittlere Zellgehalt der Lasergruppe am 22. bis 24. Tag nach der letzten
Behandlung mit 1200,37 x 103/ml 6,5 mal größer ist als der mittlere Zellgehalt der
Antibiotikagruppe mit 183,69 x 103/ml am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung. Und
auch die mittleren Zellgehalte der Lasergruppe und der Antibiotikagruppe am 29. bis 31. Tag
nach der letzten Behandlung differieren um das 4,5-fache (Lasergruppe: 721,46 x 103/ml,
Antibiotikagruppe: 157,78 x 103/ml).
122
Ergebnisse
���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������
��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������
1200,37
721,46
157,78183,69
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
22. bis 24. Tag 29. bis 31. Tag
mitt
lere
r Z
ellg
ehal
t x 1
000/
ml
���������� Lasergruppe n=18
Antibiotikagruppe n=21
Abb. 19: Vergleich des mittleren Gehaltes an somatischen Zellen der Laser- und der
Antibiotikagruppe (geometrischer Mittelwert der Zellgehalte aller Mastitis-
catarrhalis-chronica-Fälle) am 22. bis 24. Tag und am Tag 29 bis 31 nach der
letzten Behandlung
Die 2-faktorielle Varianzanalyse ergab für den Faktor mit Laser behandelt / antibiotisch
behandelt einen signifikanten Unterschied hinsichtlich des mittleren Zellgehaltes (P<0,05).
Bezüglich des Faktors Zeit und auch für die Interaktion der Faktoren mit Laser behandelt /
antibiotisch behandelt und der Zeit wurden keine signifikante Differenzen des mittleren
Zellgehaltes erhoben. Der Gruppenmittelwert für die zwei Untersuchungszeitpunkte lag in der
Lasergruppe bei 930,60 x 103/ml und in der Antibiotikagruppe bei 170,24 x 103/ml (P<0,05).
Der Zeitmittelwert für die beiden Behandlungsgruppen lag am 22. bis 24. Tag nach der letzten
Behandlung bei 469,57 x 103/ml und am Tag 29 bis 31 nach der letzten Behandlung bei
337,39 x 103/ml (P>0,05).
123
Ergebnisse
Tab. 53: Mittlere logarithmierte Zellgehalte und ihre Standardabweichungen in der
Lasergruppe und in der Antibiotikagruppe der Euterviertel mit einer Mastitis
catarrhalis chronica am 22. bis 24. Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten
Behandlung
Lasergruppe Antibiotikagruppe Meßzeitpunkt Mittelwert
(log10) /ml SD (log10) /ml Mittelwert
(log10) /ml SD (log10) /ml
22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung
6,08
+0,80
5,26
+0,84
29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung
5,86
+0,67
5,20
+0,90
Mittelwert = Mittelwert der logarithmierten Zellgehalte
SD = Standardabweichung
3.2.5.3 Einteilung der behandelten Euterviertel in Laktationsgruppen
Um eventuelle Zusammenhänge zwischen den Zellgehalten der untersuchten Milchproben
und dem Alter der behandelten Kühe bzw. ihrem Laktationsstadium zu erkennen, wurde eine
Einteilung aller behandelten Mastitisfälle nach dem Alter und dem Laktationsstadium der
Kühe vorgenommen.
Tabelle 54 gibt einen Überblick über die Altersstruktur der behandelten Tiere, wobei hier
wiederum nicht ein Tier sondern ein Euterviertel eine statistische Einheit darstellt.
Tab. 54: Laktationsalter
Gruppengröße Lasergruppe Antibiotikagruppe
alle behandelten Viertel 32 33
1. Laktation 6 8
2. Laktation 3 6
>2. Laktation 23 19
124
Ergebnisse
Werden die mittleren Logarithmen aus Tabelle 55 in Zellgehalt zurücktransformiert, so ist
ersichtlich, dass bei den Mastitisfällen aus der 1. Laktation die Zellgehalte in der
Lasergruppe um 71% (von 262,01 x 103/ml auf 76,52 x 103/ml) abnahmen und in der
Antibiotikagruppe von 273,3 x 103/ml auf 292,22 x 103/ml zunahmen. Die 2-faktorielle
Varianzanalyse ergab allerdings weder für den Faktor mit Laser behandelt / antibiotisch
behandelt noch für den Faktor Zeit einen signifikanten Unterschied hinsichtlich der mittleren
Zellgehalte. Für die Interaktion der Faktoren mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt und
der Zeit wurde keine signifikante Differenz des mittleren Zellgehaltes erhoben. Der
Gruppenmittelwert für die zwei Untersuchungszeitpunkte lag in der Lasergruppe bei 141,74 x
103/ml und in der Antibiotikagruppe bei 282,60 x 103/ml (P>0,05). Der Zeitmittelwert für die
beiden Behandlungsgruppen lag am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung bei 267,60 x
103/ml und am Tag 29 bis 31 nach der letzten Behandlung bei 149,54 x 103/ml (P>0,05).
Tab. 55: Mittlere logarithmierte Zellgehalte und ihre Standardabweichungen am 22.
bis 24. Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung in der Lasergruppe
und in der Antibiotikagruppe der Mastitisfälle in der ersten Laktation
Lasergruppe Antibiotikagruppe Meßzeitpunkt Mittelwert
(log10) /ml SD (log10) /ml Mittelwert
(log10) /ml SD (log10) /ml
22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung
5,42
+0,94
5,44
+1,05
29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung
4,88
+0,61
5,47
+0,89
Mittelwert = Mittelwert der logarithmierten Zellgehalte
SD = Standardabweichung
Betrachtet man die Mastitisfälle aus der 2. Laktation gesondert, geht bei den in Zellgehalte
zurücktransformierten Werten aus Tabelle 56 hervor, dass der mittlere Zellgehalt in der
Lasergruppe fast um zwei Drittel (von 333,78 x 103/ml auf 121,72 x 103/ml) abnahm und in
der Antibiotikagruppe von 376,44 x 103/ml auf 228,92 x 103/ml abnahm. Die 2-faktorielle
Varianzanalyse ergab auch hier weder für den Faktor mit Laser behandelt / antibiotisch
125
Ergebnisse
behandelt noch für den Faktor Zeit einen signifikanten Unterschied hinsichtlich der mittleren
Zellgehalte. Für die Interaktion der Faktoren mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt und
der Zeit wurde keine signifikante Differenz des mittleren Zellgehaltes erhoben. Der
Gruppenmittelwert für die zwei Untersuchungszeitpunkte lag in der Lasergruppe bei 201,56 x
103/ml und in der Antibiotikagruppe bei 293,55 x 103/ml (P>0,05). Der Zeitmittelwert für die
beiden Behandlungsgruppen lag am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung bei 354,47 x
103/ml und am Tag 29 bis 31 nach der letzten Behandlung bei 166,92 x 103/ml (P>0,05).
Tab. 56: Mittlere logarithmierte Zellgehalte und ihre Standardabweichungen am 22.
bis 24. Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung in der Lasergruppe
und in der Antibiotikagruppe der Mastitisfälle in der zweiten Laktation
Lasergruppe Antibiotikagruppe Meßzeitpunkt Mittelwert
(log10) /ml SD (log10) /ml Mittelwert
(log10) /ml SD (log10) /ml
22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung
5,52
+1,12
5,58
+1,18
29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung
5,09
+1,18
5,36
+0,73
Mittelwert = Mittelwert der logarithmierten Zellgehalte
SD = Standardabweichung
In Tabelle 57 sind die mittleren Zellgehalte der Mastitisfälle von Kühen, die mehr als 2
Laktationen im Melkeinsatz waren, dargestellt. Aus ihr geht nach Zurücktransformieren der
Werte in Zellgehalte hervor, dass der mittlere Zellgehalt in der Lasergruppe (von 1296,84 x
103/ml auf 759,37 x 103/ml) und in der Antibiotikagruppe (von 313,92 x 103/ml auf 190,91 x
103/ml) um mehr als ein Drittel gesunken ist. Die 2-faktorielle Varianzanalyse ergab für den
Faktor mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt einen signifikanten Unterschied
hinsichtlich der mittleren Zellgehalte. Der Gruppenmittelwert für die zwei
Untersuchungszeitpunkte lag in der Lasergruppe bei 992,36 x 103/ml und in der
Antibiotikagruppe bei 244,81 x 103/ml (P<0,05). Für den Faktor Zeit wurde ein signifikanter
Zeiteffekt festgestellt, d. h. in beiden Gruppen nahm der Zellgehalt signifikant über die Zeit
126
Ergebnisse
ab. Der Zeitmittelwert für die beiden Behandlungsgruppen lag am 22. bis 24. Tag nach der
letzten Behandlung bei 638,04 x 103/ml und am Tag 29 bis 31 nach der letzten Behandlung
bei 380,75 x 103/ml (P<0,05).
Für die Interaktion der Faktoren mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt und der Zeit
wurde keine signifikante Differenz des mittleren Zellgehaltes erhoben.
Tab. 57: Mittlere logarithmierte Zellgehalte und ihre Standardabweichungen am 22. bis 24.
Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung in der Lasergruppe und in
der Antibiotikagruppe der Mastitisfälle über der 2. Laktation
Lasergruppe Antibiotikagruppe Meßzeitpunkt Mittelwert
(log10) /ml SD (log10) /ml Mittelwert
(log10) /ml SD (log10) /ml
22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung
6,11
+0,81
5,50
+0,86
29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung
5,88
+0,64
5,28
+0,88
Mittelwert = Mittelwert der logarithmierten Zellgehalte
SD = Standardabweichung
Teilt man alle behandelten Euterviertel nach dem Laktationsstadium ein, in dem sich die
behandelten Kühe zum Zeitpunkt der Erkrankung befanden, so stellt man fest, dass sich über
50% der Mastitiden sowohl in der Lasergruppe als auch in der Antibiotikagruppe in der
Frühlaktation (bis 100 Tage p.p.) manifestierten (Tab. 58).
Tab. 58: Laktationsstadien
Gruppengröße Lasergruppe Antibiotikagruppe
alle behandelten Viertel 32 33
bis 100 Laktationstage 18 17
101 bis 200 Laktationstage 5 12
> 200 Laktationstage 9 4
127
Ergebnisse
Wie aus Tabelle 59 nach Zurücktransformation der Werte in Zellgehalte ersichtlich, nahm der
mittlere Zellgehalt bei den Mastitisfällen der Frühlaktationsgruppe (bis 100 Tage p.p.) in der
Lasergruppe um 56% (von 565,9 x 103/ml auf 246,31 x 103/ml) und in der Antibiotikagruppe
um 27% von 396,02 x 103/ml auf 290,99 x 103/ml ab. Die 2-faktorielle Varianzanalyse ergab
weder für den Faktor mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt noch für den Faktor Zeit
einen signifikanten Unterschied hinsichtlich der mittleren Zellgehalte. Für die Interaktion der
Faktoren mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt und der Zeit wurde keine signifikante
Differenz des mittleren Zellgehaltes erhoben. Der Gruppenmittelwert für die zwei
Untersuchungszeitpunkte lag in der Lasergruppe bei 373,35 x 103/ml und in der
Antibiotikagruppe bei 339,47 x 103/ml (P>0,05). Der Zeitmittelwert für die beiden
Behandlungsgruppen lag am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung bei 473,40 x 103/ml
und am Tag 29 bis 31 nach der letzten Behandlung bei 267,72 x 103/ml (P>0,05).
Tab. 59: Mittlere logarithmierte Zellgehalte und ihre Standardabweichungen am 22. bis 24.
Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung in der Lasergruppe und in
der Antibiotikagruppe der Tiere im Laktationsstadium bis 100 Tage p.p.
Lasergruppe Antibiotikagruppe Meßzeitpunkt Mittelwert
(log10) /ml SD (log10) /ml Mittelwert
(log10) /ml SD (log10) /ml
22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung
5,75
+0,91
5,60
+0,99
29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung
5,39
+0,83
5,46
+1,04
Mittelwert = Mittelwert der logarithmierten Zellgehalte
SD = Standardabweichung
Betrachtet man die mittleren Zellgehalte der Mastitisfälle der 2. Laktationsgruppe (101 bis
200 Tage p.p.) gesondert, so ist in der Lasergruppe eine Abnahme des mittleren Zellgehaltes
um 58% von 2773,15 x 103/ml auf 1175,79 x 103/ml und in der Antibiotikagruppe um ca.
30% von 288,60 x 103/ml auf 207,79 x 103/ml zu verzeichnen (Tab. 60).
128
Ergebnisse
Die 2-faktorielle Varianzanalyse ergab für den Faktor mit Laser behandelt / antibiotisch
behandelt einen signifikanten Unterschied hinsichtlich der mittleren Zellgehalte (P<0,05). Für
den Faktor Zeit wurde kein signifikanter Zeiteffekt festgestellt. Für die Interaktion der
Faktoren mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt und der Zeit wurde ebenfalls keine
signifikante Differenz des mittleren Zellgehaltes erhoben. Der Gruppenmittelwert für die zwei
Untersuchungszeitpunkte lag in der Lasergruppe bei 1805,73 x 103/ml und in der
Antibiotikagruppe bei 244,88 x 103/ml (P<0,05). Der Zeitmittelwert für die beiden
Behandlungsgruppen lag am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung bei 894,61 x 103/ml
und am Tag 29 bis 31 nach der letzten Behandlung bei 494,28 x 103/ml (P>0,05).
Tab. 60: Mittlere logarithmierte Zellgehalte und ihre Standardabweichungen am 22. bis 24.
Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung in der Lasergruppe und in
der Antibiotikagruppe der Tiere im Laktationsstadium 101 bis 200 Tage p.p.
Lasergruppe Antibiotikagruppe Meßzeitpunkt Mittelwert
(log10) /ml SD (log10) /ml Mittelwert
(log10) /ml SD (log10) /ml
22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung
6,44
+0,99
5,46
+0,94
29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung
6,07
+0,72
5,32
+0,53
Mittelwert = Mittelwert der logarithmierten Zellgehalte
SD = Standardabweichung
In Tabelle 61 sind die mittleren logarithmierten Zellgehalte der Mastitisfälle von Kühen, die
sich über 200 Tage p.p. in Laktation befanden dargestellt. Nach Zurücktransformation der
Werte in Zellgehalte ist ersichtlich, dass in der Lasergruppe eine Abnahme des mittleren
Zellgehaltes um 30% von 977,88 x 103/ml auf 665,90 x 103/ml und in der Antibiotikagruppe
um ca. 50% von 149,8 x 103/ml auf 75,96 x 103/ml stattgefunden hat.
Die 2-faktorielle Varianzanalyse ergab für den Faktor mit Laser behandelt / antibiotisch
behandelt einen signifikanten Unterschied hinsichtlich der mittleren Zellgehalte (P<0,05). Für
129
Ergebnisse
den Faktor Zeit wurde kein signifikanter Zeiteffekt festgestellt. Für die Interaktion der
Faktoren mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt und der Zeit wurde keine signifikante
Differenz des mittleren Zellgehaltes erhoben. Der Gruppenmittelwert für die zwei
Untersuchungszeitpunkte lag in der Lasergruppe bei 806,95 x 103/ml und in der
Antibiotikagruppe bei 106,67 x 103/ml (P<0,05). Der Zeitmittelwert für die beiden
Behandlungsgruppen lag am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung bei 382,73 x 103/ml
und am Tag 29 bis 31 nach der letzten Behandlung bei 224,90 x 103/ml (P>0,05).
Tab. 61: Mittlere logarithmierte Zellgehalte und ihre Standardabweichungen am 22. bis 24.
Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung in der Lasergruppe und in
der Antibiotikagruppe der Tiere im Laktationsstadium über 200 Tage p.p.
Lasergruppe Antibiotikagruppe Meßzeitpunkt Mittelwert
(log10) /ml SD (log10) /ml Mittelwert
(log10) /ml SD (log10) /ml
22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung
5,99
+0,73
5,18
+0,86
29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung
5,82
+0,63
4,88
+0,55
Mittelwert = Mittelwert der logarithmierten Zellgehalte
SD = Standardabweichung
Tabelle 62 liefert eine Übersicht über die Ergebnisse der 2-faktoriellen Varianzanalyse für die
Zellgehalte (log 10) aller behandelten Euterviertel.
130
Ergebnisse
Tab. 62: Zusammenfassung aller P-Werte der 2-faktoriellen Varianzanalyse für die
Zellgehalte (log 10) der behandelten Euterviertel
Gruppeneinteilung
Gruppeneffekt
(mit Laser behandelt
/ antibiotisch behandelt)
Zeiteffekt
(22. - 24. Tag /
29. - 31. Tag nach der letzten
Behandlung)
Interaktion
Gruppe x Zeit
alle Mastitiden
Mastitisformen:
akute katarrhalische Mastitiden
chronische katarrhalische
Mastitiden
P>0,05
P>0,05
P<0,05
P>0,05
P>0,05
P>0,05
P>0,05
P>0,05
P>0,05
Laktationsalter: 1. Laktation
2. Laktation
> 2. Laktation
P>0,05
P>0,05
P<0,05
P>0,05
P>0,05
P<0,05
P>0,05
P>0,05
P>0,05
Laktationsstadium: bis 100 Tage
101 – 200 Tage
> 200 Tage
P>0,05
P<0,05
P<0,05
P>0,05
P>0,05
P>0,05
P>0,05
P>0,05
P>0,05
131
Ergebnisse
3.2.5.4 Zellgehalte unter 100 000 somatischen Zellen/ml bzw. unter
400 000 somatischen Zellen/ml
Mit dem exakten Test nach FISHER wurde ein analytischer Vergleich der Euterviertelsekrete
mit Zellgehalten unter 100 000 somatischen Zellen/ml für die beiden Behandlungsgruppen am
22. bis 24. und 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung (getrennt) durchgeführt. Hierbei
konnten signifikante Differenzen zwischen der Laser- und der Antibiotikagruppe sowohl
innerhalb der Gruppe aller behandelten Euterviertel als auch innerhalb der Gruppe der
Mastitis-catarrhalis-chronica-Fälle festgestellt werden (P<0,05) (Tab. 63). Am 22. bis 24. Tag
nach der letzten Behandlung waren in der Lasergruppe in drei (9,4%) und in der
Antibiotikagruppe in 12 (36,4%), d.h. in signifikant mehr Milchproben Zellgehalte von unter
100 000 somatischen Zellen/ml festgestellt worden (P<0,01), während sich am 29. bis 31. Tag
nach der letzten Behandlung in der Lasergruppe die Zahl auf 8 (25,0%) erhöhte und in der
Antibiotikagruppe mit 12 (36,4%) Milchproben mit Zellgehalten unter 100 000 somatischen
Zellen/ml unverändert blieb. Zwischen den beiden Untersuchungszeitpunkten konnten weder
in der Lasergruppe noch in der Antibiotikagruppe signifikante Unterschiede hinsichtlich der
Häufigkeiten von Eutervierteln mit Sekreten unter 100 000 somatischen Zellen/ml festgestellt
werden (P>0,05).
Tab. 63: Anzahl der Euterviertel mit Sekreten unter 100 000 somatischen Zellen pro ml am
22. bis 24. und 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung
Lasergruppe Antibiotikagruppe
alle Viertel
n (%)
M. cat. chronica
n (%)
M. cat. acuta n (%)
alle Viertel
n (%)
M. cat. chronica
n (%)
M. cat. acuta n (%)
22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung
3 (9,4)
a
1 (5,6)
b
2 (14,3)
12 (36,4)
a
9 (42,9)
b
3 (25,0)
29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung
8 (25,0)
3 (16,7)
c
5 (35,7)
12 (36,4)
10 (47,6)
c
2 (16,7)
Anzahl der Viertel
32 (100) 18 (100) 14 (100) 33 (100) 21 (100) 12 (100)
a, b: signifikante Differenz, P<0,01; c: signifikante Differenz, P<0,05
132
Ergebnisse
Aus Tabelle 64 geht hervor, dass die Anzahl der Euterviertelsekrete mit Zellgehalten unter
400 000 somatischen Zellen/ml am 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung in der Laser-
gruppe mit 34,4% aller Euterviertelgemelksproben (n=11) statistisch signifikant geringer war
als in der Antibiotikagruppe (57,6%, n=19) (P<0,05). Auch am 29. bis 31. Tag nach der
letzten Behandlung waren die Häufigkeiten der Euterviertelsekrete mit Zellgehalten unter
400 000 somatischen Zellen/ml in der Lasergruppe mit 40,6% aller Euterviertelgemelks-
proben (n=13) statistisch signifikant geringer als in der Antibiotikagruppe (66,7%, n=22)
(P<0,05). Zudem ließen sich signifikante Unterschiede bezüglich der Häufigkeiten der
Euterviertel mit Zellgehalten unter 400 000 somatischen Zellen/ml innerhalb der Gruppe der
chronischen katarrhalischen Mastitiden zwischen den beiden Behandlungsgruppen feststellen
(P<0,01). In der Antibiotikagruppe waren bei den chronischen katarrhalischen Mastitiden
sowohl am 22. bis 24. Tag als auch am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung
signifikant mehr Euterviertel mit einem somatischen Zellgehalt von unter 400 000/ml als in
der Lasergruppe. Zwischen den beiden Untersuchungszeitpunkten konnten weder in der
Lasergruppe noch in der Antibiotikagruppe signifikante Unterschiede hinsichtlich der
Häufigkeiten von Euterviertelsekretproben unter 400 000 somatischen Zellen/ml festgestellt
werden (P>0,05).
Tab. 64: Anzahl der Viertel unter 400 000 somatischen Zellen pro ml am 22. bis 24. und
Lasergruppe Antibiotikagruppe
29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung
M. cat. acuta
alle Viertel
n (%)
M. cat. chronica
n (%)
M. cat. acuta n (%)
alle Viertel
n (%)
M. cat. chronica
n (%) n (%) 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung
11 (34,4) a
4 (22,2) c
7 (50,0)
19 (57,6) a
14 (66,7) c
5 (41,7)
29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung
13 (40,6) b
5 (27,8) d
8 (57,1)
22 (66,7) b
15 (71,4) d 7 (58,3)
Anzahl der Viertel
32 (100) 14 (100) 21 (100) 18 (100) 33 (100) 12 (100)
Häufigkeiten innerhalb der Zeilen mit gleichen Buchstabenindices unterscheiden sich signifikant; a, b: P<0,05; c, d: P<0,01
133
Diskussion
4. DISKUSSION
In der vorliegenden Arbeit wurde die Effektivität der Low-Power-Laser-Therapie als
alternative Behandlungsweise zum Einsatz von Antibiotika in der Therapie katarrhalischer
Mastitiden des Rindes getestet und anhand von klinischen und zytobakteriologischen
Parametern beurteilt. Hierzu wurden wie unter 3.1.3 beschrieben 65 an katarrhalischer
Mastitis erkrankte Euterviertel in eine Versuchsgruppe (n=32), die mit Laser behandelt wurde
und eine antibiotisch behandelte Kontrollgruppe (n=33) eingeteilt. Die Entscheidung, ob ein
Euterviertel mit Laser oder antibiotisch behandelt wurde, erfolgte nicht nach subjektiven
Kriterien sondern zufällig, um den Vergleich der beiden Behandlungsgruppen so objektiv wie
möglich zu gestalten. Die Selektion der verwendeten Arzneimittel erfolgte nach dem
klinischen Erscheinungsbild, Vorbericht und Erregernachweis (soweit vorhanden)
vorangegangener Mastitiden. Zum Einsatz kamen Cefquinom-, Penethamat-, Procain-
Penicillin-G-Präparate und Präparatekombinationen (Ampicillin und Cloxacillin, Colistin und
Ampicillin), die i.d.R. ein breites Erregerspektrum erfassen sollten (siehe 3.1.6.2.1).
Innerhalb der beiden Behandlungsgruppen wurde eine Trennung der akuten und der
chronischen katarrhalischen Mastitiden und eine Einteilung der behandelten Euterviertel nach
Alter und Laktationsstadium der Kühe vorgenommen. Die Verteilung von akuten und
chronischen katarrhalischen Mastitiden unterschied sich nicht signifikant in beiden
Behandlungsgruppen. Außerdem konnte festgestellt werden, dass das Tiergut in den einzelnen
Gruppen hinsichtlich Alter und Laktationsstadium weitestgehend homogen war, so dass ein
objektiver Vergleich der mit Laser therapierten Euterviertel und der antibiotisch behandelten
Euterviertel möglich war.
Hinsichtlich der Alterstruktur der behandelten Kühe lässt sich sagen, dass sowohl in der
Lasergruppe als auch in der Antibiotikagruppe der weitaus größte Teil der Tiere (71,9% und
57,6%) länger als zwei Laktationen im Einsatz war. Das Alter der behandelten Kühe variierte
von einer bis 8 Laktationen, wobei das Durchschnittsalter mit Laser behandelter Kühe ca. 4
Laktationen (+2) und das der antibiotisch behandelten Tiere ca. drei Laktationen (+2) betrug.
Jedoch konnte nicht wie bei GREGORY (1999), BRAND (1989) oder TOLLE (1982) ein
kontinuierlicher Anstieg der Frequenz von Mastitiden bis zum Alter von 6 Jahren festgestellt
werden. Häufungen der Mastitisfälle hinsichtlich der Altersstruktur fanden sich in unserer
134
Diskussion
Studie bei den 4- und 5-jährigen Kühen, was nicht bedeutet, dass Kühe in höherem Alter
weniger häufig an Mastitis erkranken, sondern vielmehr, dass das Durchschnittsalter der
Kuhherden in den Betrieben immer mehr sinkt und folglich auch weniger ältere Kühe wegen
einer Mastitis catarrhalis vorgestellt werden. 1986 bis 1996 fand sich in der Untersuchung von
GREGORY (1999) hinsichtlich der Altersstruktur noch eine Häufung der Mastitisfälle bei
den 5- und 6- jährigen Kühen. Eine ähnliche Verteilung wurde auch von BRAND (1989)
festgestellt, wobei in dieser Untersuchung im Verlauf von 25 Jahren der Anteil der Tiere im
Alter von 8 und mehr Jahren deutlich abnahm.
Bezüglich des Laktationszeitpunktes der an Mastitis catarrhalis erkrankten Kühe ist zu sagen,
dass sich in beiden Behandlungsgruppen über 50% der Kühe mit klinisch katarrhalischen
Mastitiden in der Frühlaktation befanden (bis 100 Tage p.p.). Dies spiegelt die Feststellung
von HAMANN und KRÖMKER (1999) wider, dass in der Frühlaktation für Mastitiden die
Neuinfektionsrate um den Faktor drei bis 5 höher liegt als in den übrigen
Laktationsabschnitten. Gerade in der Frühlaktation befindet sich die Kuh durch vielfältige
Umstellungsprozesse hormoneller, metabolischer und zytologischer Mechanismen in einem
labilen physiologischen Gleichgewicht, wodurch keine ausreichende Funktionalität des
Abwehrsystems gegenüber Neuerkrankungen gewährleistet ist.
WENLIE et al. (1992) zeigten in einer Studie über den Einsatz eines Helium-Neon (He-Ne)-
Lasers in der Behandlung von Mastitiden des Rindes, dass die Bestrahlung des Ruzhong-
Akupunkturpunktes am Euter mit einem He-Ne-Laser einmal täglich 7 Tage lang zu einer
4.1 Beurteilung der klinischen Symptomatik
Betrachtet man die klinischen Heilungsraten in der Lasergruppe und in der Antibiotikagruppe,
so lassen sich keine signifikanten Differenzen zwischen den beiden Gruppen und auch nicht
für die beiden Mastitisformen ermitteln. In beiden Behandlungsgruppen konnten klinische
Heilungsraten von 84,4% (Lasergruppe) und 97,0% (Antibiotikagruppe) erzielt werden, die
sich mit Angaben aus der Literatur decken.
135
Diskussion
klinischen Heilungsrate von 85,8% führte, während die klinische Heilungsrate bei den
antibiotisch behandelten Tieren ihrer Studie nur 28,1% betrug.
Bei der Verwendung von Monosubstanzen in der Therapie katarrhalischer Mastitiden
erzielten GUTERBROCK et al. (1993) klinische Heilungsraten für Amoxicillin von 67,6%
und für Cefapirin von 66,7%. VASIL (1994) konnte in seiner Studie eine klinische
Heilungsrate für Oxacillin von 93,0% feststellen. Bei der Kombination von verschiedenen
Antibiotika beschrieben SHEIKH und WILLAYAT (1993) klinische Heilungsraten von
90,9% (Amoxicillin und Oxacillin). An der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie des
Rindes der Tierärztlichen Hochschule Hannover wurden in der Zeit von 1986 bis 1996 für den
Einsatz der Monosubstanzen Procain-Penicillin und Oxacillin (Stapenor®-Salbe) in der
Behandlung von katarrhalischen Mastitiden klinische Heilungsraten von 73,9% und 65,4%
erzielt. Durch die Kombination von Ampicillin und Colistin wurden klinische Heilungsraten
von 80,2%, durch die Kombination von Ampicillin und Oxacillin von 80,0% sowie mit
anderen Kombinationen eine klinische Heilungsrate von 46,6% festgestellt (GREGORY
1999). ZEHLE (1999) konnte durch Behandlung von katarrhalischen Mastitiden ohne
Allgemeinstörungen mit lokal angewandtem Cobactan® LC (Cefquinom) alleine und in
Kombination mit systemisch verabreichtem Cobactan® 2,5% klinische Heilungsraten von
75% und 81% in beiden Gruppen erreichen.
Während sich die Palpationsbefunde in den beiden Behandlungsgruppen zu keinem Zeitpunkt
der Untersuchung statistisch signifikant unterschieden, waren in der Antibiotikagruppe
statistisch signifikant mehr Euterviertel am 5., 7. und 10. Tag seit Behandlungsbeginn
flockenfrei, was dazu führte, dass die antibiotisch behandelten Euterviertel im Durchschnitt
einen Tag eher (am 5. Tag seit Therapiebeginn) als die mit Laser therapierten Euterviertel
Bezüglich der Interpretation der jeweiligen Therapieergebnisse ist anzumerken, dass wie unter
3.2.3 beschrieben in den Versuchen alle Euterviertel, deren Sekrete am 22. bis 24. Tag nach
der letzten Behandlung flockenfrei waren und deren Palpationsbefunde sich zu diesem
Zeitpunkt gegenüber der ersten Untersuchung verbessert hatten oder gleich geblieben waren,
als klinisch geheilt galten. Zudem mussten die akuten Entzündungssymptome bis zu diesem
Zeitpunkt abgeklungen sein. Ein Vergleich des Verlaufs der klinischen Heilung wurde durch
Vergleiche der Sekretbefunde und Palpationsbefunde zu den Untersuchungszeitpunkten
erreicht, die in den Behandlungsgruppen jedoch teilweise signifikante Differenzen zeigten.
136
Diskussion
flockenfrei waren. In praxi wird häufig nur das Abklingen der akuten Entzündungssymptome
und die möglichst baldige Flockenfreiheit als entscheidendes Kriterium für den Therapie-
erfolg benutzt, so dass hier eventuell die Antibiotikatherapie einer Lasertherapie vorgezogen
würde.
4.2 Beurteilung der bakteriologischen Befunde
In den durchgeführten bakteriologischen Untersuchungen wurden in beiden
Behandlungsgruppen vor der ersten Behandlung in insgesamt 9 Mastitisfällen S. aureus
(13,9%), in 11 Fällen Sc. uberis (16.9%), in 4 Fällen Sc. agalactiae (6,2%), einmal Sc.
dysgalactiae (1,5%), dreimal E. coli (4,6%), einmal Hefen (1,5%), dreimal ein unpezifischer
Keimgehalt und in über der Hälfte der Fälle (n=33) kein Erreger nachgewiesen. Gemessen an
der Anzahl der bakteriologisch positiven Proben (n=32) ergeben sich für die einzelnen
Erreger folgende prozentuale Anteile: Streptokokken 50,0%, Staphylokokken 28,1%,
koliforme Erreger 9,4%, Hefen 3,1%, unspezifischer Keimgehalt 9,4%. Streptokokken und
Staphylokokken waren mit über 78,1% mit Abstand die häufigste Ursache der katarrhalischen
Mastitiden, was in etwa den Angaben von LANGE und BLECKMANN (1999) und den
Angaben von BLECKMANN und HOEDEMAKER (1996) entspricht. Der Trend weg von
den klassischen, von Tier zu Tier übertragenen Mastitiserregern hin zu den durch
Umwelterreger ausgelösten Mastitiden ist wie in der Untersuchung von LANGE und
BLECKMANN (1999) auch in unseren Untersuchungen zu erkennen. Allein 68,8% der
Streptokokkeninfektionen wurden durch Sc. uberis verursacht, wohingegen Sc. agalactiae nur
25,0% der Streptokokkenmastitiden ausmachte. Streptococcus uberis, koliforme Keime und
auch Hefen sind zu den Umwelterregern zu zählen, die nach SMITH und HOGAN (1993) im
Gegensatz zu den kuhassoziierten Erregern wie Sc. agalactiae und S. aureus eher klinische
als subklinische Mastitiden verursachen. Das Problem der Mastitiden durch Umwelterreger
nimmt immer mehr zu, da die Kühe den Umwelterregern, anders als bei den klassischen
Mastitiserregern, nicht nur während des Melkvorganges ausgesetzt sind.
4.2.1 Beurteilung des Erregerspektrums
137
Diskussion
Betrachtet man die Verteilung der Erreger, die aus Milchproben von an einer Mastitis
catarrhalis erkrankten Eutervierteln isoliert wurden, so fällt sowohl in der Gruppe der mit
Laser zu behandelnden Tiere als auch in der Gruppe der antibiotisch zu behandelnden Tiere
der große Anteil von >50% der Proben auf, bei denen keine Erreger nachgewiesen werden
konnten. In einer Feldstudie über 646 klinische Mastitisfälle wurden von HOGAN et al.
(1989) bei 27,2% der erkrankten Tiere bakteriologisch negative Ergebnisse festgestellt.
SCHUKKEN et al. (1989) sowie SCHÄLLIBAUM (1991) verzeichneten 23% bzw. zwischen
17% und 22% bakteriologisch negative Ergebnisse von Kühen mit klinischer Mastitis. In
diesem Bereich konnten auch die Ergebnisse von OBRITZHAUSER (1995) eingeordnet
werden, dem bei einem Viertel aller Mastitissekrete keine Erregerisolierung gelang.
HEJLICEK (1994) wies auf ein Vorkommen derartiger Mastitiden zwischen 15% und 20%
bei subklinischen und klinischen Erkrankungen hin, in Ausnahmefällen sogar zwischen 50%
und 80%. Bakteriologisch negative Befunde von WILESMITH et al. (1986) lagen bei 14,9%
bis 16,1%.
Zu dem Ergebnis „bakteriologisch negativ“ können viele Ursachenkomplexe führen. In diesen
Fällen sollte an eine eventuelle antibiotische Vorbehandlung, die Wahl eines falschen
Probenentahmezeitpunktes oder an logistische Probleme, die zu großen zeitlichen Differenzen
zwischen Sekretentnahme und Untersuchungsbeginn führen, gedacht werden. Diese Ursachen
können zu einem Absterben des Erregers bereits im Euterviertel oder während des
Probentransportes führen. In diesem Fall sind die oben aufgeführten Ursachen jedoch
auszuschließen, da bei allen behandelten Kühen eine antibiotische Vorbehandlung (laut
Besitzerangaben) ausgeschlossen wurde. Zudem wurden die Euterviertelgemelksproben unter
sterilen Kautelen aus dem Anfangsgemelk nach den DVG Leitlinien zur Entnahme von
Milchproben unter antiseptischen Bedingungen (DVG 2000) entnommen. Unmittelbar nach
der Entnahme wurden die Viertelgemelksproben bei –20°C tiefgefroren (SCHUKKEN 1990)
und bei Erreichen einer genügenden Anzahl an Milchproben in tiefgefrorenem Zustand in das
bakteriologische Labor der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie des Rindes der
Tierärztlichen Hochschule Hannover gebracht und dort von den Mitarbeitern des Labors
aufgetaut und zytobakteriologisch untersucht.
Bei stark veränderten Mastitissekreten kann es sein, dass keine vermehrungsfähigen Erreger
mehr aufzufinden sind, wenn es sich bereits um eine abklingende Mastitis handelt oder eine
138
Diskussion
zu geringe Erregerzahl im Sekret vorhanden ist. Zusätzlich muss an eine unregelmäßige
Erregerausscheidung mit dem Sekret gedacht werden, so dass eine bestehende Infektion nicht
oder nur schwer bakteriologisch nachzuweisen ist (BRAMLEY 1991). Außerdem ist die
Infektionsdauer von Umwelterregern (wie sie hier auch in den bakteriologisch positiven
Euterviertelgemelksproben häufiger nachgewiesen wurden) deutlich kürzer als bei
kuhassoziierten Erregern, wodurch sich auch der hohe Anteil Erreger-negativer Proben
erklären könnte, da es möglich ist, dass zum Zeitpunkt der Probenentnahme zwar noch eine
Euterentzündung vorhanden, der Erreger aber längst eliminiert war (TODHUNTER et al.
1994). ISAKSSON und ASTRÖM (1988) wiesen unter anderem auch auf die Möglichkeit der
Aspiration von kleinen Fremdkörpern, wie z.B. Sägespänen über das Melkzeug während des
Ansetzens und Abnehmens als mögliche Ursache für klinische Mastitiden ohne
Erregernachweis hin.
In den durchgeführten Versuchen galten die Euterviertel als bakteriologisch geheilt, die vor
der Behandlung mit einem Erreger infiziert waren und am 22. bis 24. Tag sowie am 29. bis
31. Tag nach der letzten Behandlung nicht mehr mit diesem ursprünglich nachgewiesenen
Erreger infiziert waren.
4.2.2 Beurteilung der bakteriologischen Heilung
Es konnte festgestellt werden, dass die bakteriologische Heilungsrate durch die
Antibiotikatherapie mit 68,8% (n=11) statistisch signifikant höher war als die
bakteriologische Heilungsrate von nur 25,0% (n=4) in der Lasergruppe. In der Gruppe der
chronischen katarrhalischen Mastitiden unterschieden sich die Ergebnisse der beiden
Behandlungsgruppen statistisch signifikant, da von den an chronischer katarrhalischer
Mastitis erkrankten Eutervierteln in der Lasergruppe kein Euterviertel bakteriologisch geheilt
wurde, während in der Antibiotikagruppe eine bakteriologische Heilungsrate von 71,4% (n=5)
erzielt wurde. Die chronischen Mastitiden in der Lasergruppe (n=8) wurden alle durch
Staphylokokken (n=2) und Streptokokken (n=6) ausgelöst und durch die Lasertherapie konnte
bei Staphylokokken- und Streptokokkenmastitiden außer in einem akuten Fall bei einer Sc.-
139
Diskussion
uberis-Infektion keine bakteriologische Heilung erreicht werden. Die Euterviertel mit den
Infektionen mit unspezifischen Keimgehalten waren nach der Lasertherapie bakteriologisch
geheilt.
In der Antibiotikatherapie wurden 68,8% der vorher infizierten Euterviertel bakteriologisch
geheilt, wobei sich die Heilungsraten bei den akuten und chronischen Mastitiden nicht
signifikant unterschieden. 25,0% aller S.-aureus-Infektionen (n=1; akuter Fall) und 75,0% der
Streptokokkeninfektionen (n=6) konnten bakteriologisch geheilt werden. Durch die
Antibiotikatherapie wurden eine chronische Sc.-agalactiae-Infektion und eine akute Sc.-
uberis-Infektion nicht bakteriologisch geheilt.
In der Literatur liegen keine Ergebnisse über bakteriologische Heilungsraten bei einer Low-
Power-Lasertherapie vor. Angaben über die bakteriologischen Ergebnisse bzw. Heilungsraten
der Antibiotikatherapie klinisch katarrhalischer Mastitiden differieren erheblich, da sie von
dem eingesetzten Präparat, dem Erregerspektrum samt Resistenzlage und dem Abwehrsystem
des Organismus abhängen.
OWENS et. al (1988) erreichten bei chronischen S.-aureus-Mastitiden durch den Einsatz von
Pirlimycin, einer Kombination von Penicillin und Novobiocin und Erythromycin
bakteriologische Heilungsraten von 26% bis 86%, 50% und 0%. ZEHLE (1999) konnte durch
Behandlung von katarrhalischen Mastitiden ohne Allgemeinstörungen mit Cobactan® LC
(Cefquinom) i.z. und in Kombination mit Cobactan® 2,5% (Cefquinom) i.m. bakteriologische
Heilungsraten von 79% in beiden Gruppen erzielen. In Untersuchungen von BÖHM und
WAGNER (1988) erbrachte Gelstamp® (Cloxacillin und Ampicillin) eine bakteriologische
Heilungsrate (einmalige bakteriologische Nachuntersuchung 4 bis 6 Wochen nach der
Behandlung) bei Infektionen mit penicillinasebildenden Staphylokokken von 75,9%. Bei der
Behandlung klinisch chronischer Mastitiden während der Laktation konnte VOLKERT
(1992) bei dem Einsatz von Gelstamp® (Cloxacillin und Ampicillin) eine bakteriologische
Heilungsrate im ersten Monat nach der Behandlung von 25,0% feststellen. Jedoch trat nur bei
16,5% der Mastitisfälle (n=13) eine andauernde bakteriologische Heilung (d.h. über 5
Monate) auf.
Unsere Versuche zeigen, dass durch eine Low-Power-Lasertherapie deutlich geringere
bakteriologische Heilungsraten erzielt werden als durch eine antibiotische Behandlung.
Jedoch sind Aussagen bezüglich der Heilungsraten für die verschiedenen Erreger vorsichtig
140
Diskussion
zu bewerten, da sich durch eine Aufteilung der Mastitiden nach Behandlungsgruppen und
nach Erregern der jeweilige Stichprobenumfang so sehr verringert, dass keine statistisch
aussagekräftigen Ergebnisse vorliegen.
4.2.3 Beurteilung des Vergleichs der erregerfreien und der infizierten Euterviertel
Bei dem Vergleich der erregerfreien und der infizierten Euterviertel konnten keine
signifikanten Unterschiede hinsichtlich des klinischen Verlaufs der Mastitiden
(Sekretionsbefunde und Palpationsbefunde) und hinsichtlich der klinischen Heilung
festgestellt werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass eine Infektion der Euterviertel keinen
Einfluss auf die klinische Heilung des Euterviertels hat, denn wie oben bereits erläutert, kann
ein negativer bakteriologischer Befund nicht mit einer „Nichtinfektion“ des Euterviertels
gleichgesetzt werden.
In der Gruppe der erregerfreien Euterviertel wurden weder signifikante Differenzen bezüglich
der Palpationsbefunde und der Eutersekretbefunde noch bezüglich der klinischen Heilung
zwischen den beiden Behandlungsgruppen (Laserbehandlung vs Antibiotikabehandlung)
festgestellt. Lediglich in der Gruppe der infizierten Euterviertel wurden insgesamt durch die
antibiotische Behandlung wie erwartet signifikant mehr Euterviertel (100,0%, n=16) klinisch
geheilt als durch die Lasertherapie (75,0%, n=12), da durch die Antibiotikabehandlung eine
signifikant höhere Erregereliminierung aus den Eutervierteln erzielt wurde als durch die
Lasertherapie (bakteriologische Heilungsrate: 68,8% vs 25,0%).
4.2.4 Beurteilung der Neuinfektionsraten
Die Neuinfektionsraten aller erregerfreien Euterviertel lagen drei und 4 Wochen nach der
letzten Behandlung in der Lasergruppe bei 37,5% (Mastitis catarrhalis acuta und chronica)
und in der Antibiotikagruppe bei 23,5% (Mastitis catarrhalis chronica) und 29,4% (Mastitis
141
Diskussion
catarrhalis acuta). In der Gruppe der ursprünglich infizierten Euterviertel lag die
Neuinfektionsrate der mit Laser behandelten Euterviertel drei und 4 Wochen nach der letzten
Behandlung bei 0,0% und 6,3% und die der antibiotisch behandelten Euterviertel bei 6,3%
und 0,0%. Hinsichtlich der Neuinfektionsraten konnten keine signifikanten Differenzen
zwischen den beiden Behandlungsgruppen ermittelt werden. Bei S.-aureus- und Sc.-
dysgalactiae-Infektionen konnte OSTERAS (1995) durch eine antibiotische Mastitistherapie
zum Zeitpunkt des Trockenstellens eine Neuinfektionsrate von lediglich 4% feststellen.
SARAN et al. (1995) berichten über Neuinfektionsraten von 9% bei S.-aureus-infizierten
Eutervierteln. Auch STORPER und ZIV (1985) und BRATILIE (1973) haben bei S.-aureus-
und Sc.-agalactiae-infizierten Eutervierteln Studien über die Antibiotikabehandlung zum
Zeitpunkt des Trockenstellens durchgeführt und die geringen Neuinfektionsraten von 11%
und 10% festgestellt. In den oben aufgeführten Untersuchungen konnten bei Infektionen mit
kuhassoziierten Erregern die Neuinfektionsraten mit Hilfe einer antibiotischen Behandlung
zum Trockenstehzeitpunkt um 30% bis 80% gegenüber nicht behandelten Kontrolltieren
gesenkt werden. Unsere Ergebnisse bezüglich der Neuinfektionsraten lassen jedoch keinen
Vorzug der antibiotischen Behandlung gegenüber der Laserbehandlung aufgrund eines
prophylaktischen Langzeiteffektes einer Antibiotikatherapie zu.
4.3 Beurteilung der Gehalte an somatischen Zellen
Für den Vergleich der am 22. bis 24. Tag und am 29. bis 31. Tag nach der letzten Behandlung
ermittelten Zellgehalte der Euterviertelsekrete antibiotisch behandelter und mit Laser
therapierter Euterviertel wurde eine Einteilung der Euterviertel nach unterschiedlichen
Kriterien vorgenommen. Es erfolgte eine Auswertung der Daten aller behandelten Euterviertel
und zudem eine Einteilung nach Mastitisformen (akute und chronische katarrhalische
Mastitiden), dem Laktationsalter und dem Laktationsstadium. Außerdem wurden Grenzwerte
von 100 000 somatischen Zellen pro ml und 400 000 somatischen Zellen pro ml festgelegt
und ein Vergleich der beiden Behandlungsgruppen bezüglich der Häufigkeiten der
142
Diskussion
Euterviertelsekrete innerhalb dieser Zellgehaltsbereiche (unter 100 000 somatischen Zellen/ml
und unter 400 000 somatischen Zellen /ml) vorgenommen.
In der Gruppe aller behandelten Euterviertel ergab die 2-faktorielle Varianzanalyse weder
einen signifikanten Gruppeneffekt noch einen signifikanten Zeiteffekt, noch signifikante
Differenzen für die Interaktion der Faktoren mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt und
der Zeit hinsichtlich der mittleren Zellgehalte, d.h. dass die Euterviertel im Durchschnitt
hinsichtlich der Zellgehalte in beiden Behandlungsgruppen und zu beiden
Untersuchungszeitpunkten gleich waren. Nimmt man eine Einteilung der behandelten
Euterviertel nach Mastitisformen vor, so lässt sich feststellen, dass innerhalb der Gruppe der
chronischen katarrhalischen Mastitiden bei einem Behandlungsgruppenvergleich in der
Lasergruppe höhere Zellgehalte (geometrische Mittelwerte) als in der Antibiotikagruppe
vorherrschten. Ebenso konnten innerhalb der Gruppe der Kühe, die länger als zwei
Laktationen im Einsatz waren und für die Laktationsstadien 101 bis 200 Tage und über 200
Tage p.p. in der Lasergruppe signifikant höhere mittlere Zellgehalte für die
Untersuchungszeitpunkte festgestellt werden als in der Antibiotikagruppe. Beide Befunde
sind zu erwarten gewesen, da bei den Tieren aus diesen Gruppen ebenfalls die chronischen
katarrhalischen Mastitiden vorherrschten und chronische katarrhalische Mastitiden allgemein
bei älteren und sich in späteren Laktationsstadien befindlichen Tieren vermehrt vorkamen.
Aus der Literatur liegen keine Aussagen bezüglich der Zellgehalte von Euterviertelsekreten
mit Laser therapierter Euterviertel vor. Bei Studien über Antibiotikatherapien wurden häufig
nur bakteriologische und klinische Heilungsraten ermittelt und eine Auswertung der
Zellgehalte vernachlässigt. ZEHLE (1999) konnte durch Behandlung von katarrhalischen
Mastitiden ohne Allgemeinstörungen mit Cobactan® LC (Cefquinom) i.z. alleine verabreicht
und in Kombination mit Cobactan® 2,5% (Cefquinom) i.m. eine Zellgehaltsreduktion in 76%
In allen Gruppen erfolgte eine Abnahme des Gehaltes an somatischen Zellen von dem
Untersuchungszeitpunkt 22. bis 24. Tag nach der letzten Behandlung bis zum 29. bis 31. Tag
nach der letzten Behandlung, jedoch konnte diese Beobachtung nur für die
Mastitispatientinnen, die länger als zwei Laktationen im Melkeinsatz waren durch die 2-
faktorielle Varianzanalyse, die für den Untersuchungszeitraum einen signifikanten Zeiteffekt
ergab, bestätigt werden.
143
Diskussion
bzw. 79% der Fälle erzielen, hat jedoch in seiner Veröffentlichung keine Aussagen bezüglich
absoluter Zellgehalte gemacht.
Als „normaler“ physiologischer Zellgehalt der Milch gesunder Kühe kann ein Modalwert
zwischen 20 000 und 50 000 Zellen/ml angesehen werden (DOGGWEILER u. HESS 1983).
Makrophagen (ca. 60%), Lymphozyten (ca. 25%) und polymorphkernige neutrophile
Granulozyten (ca. 15%) sind die Hauptzellarten in Milch mit physiologischen Zellgehalten
(HAMANN 1992; MIELKE u. MICHEL 1994). Die primär biologische Bedeutung der
somatischen Zellen der Milch liegt in der Beteiligung an der Infektabwehr der Milchdrüse in
Form von Phagozytose. Noxen wie Mikroorganismen und deren Toxine führen zu lokal
entzündlichen hämodynamischen Prozessen, die eine Emigration von polymorphkernigen
neutrophilen Granulozyten zur Folge haben. Bei einer Mastitis folgt die Zellgehaltserhöhung
als Abwehrantwort auf die verschiedenen Noxen und kann je nach Intensität der Entzündung
bis zu mehreren Millionen Zellen pro ml Milch führen, wobei hierbei der Anteil der
polymorphkernigen neutrophilen Granulozyten über 90% ausmacht (HAMANN 1994). Nur
aufgrund der zytologischen Einzelbefunde ist eine trennscharfe Unterscheidung zwischen
gesunden und erkrankten Eutervierteln kaum möglich, vielmehr müssen bakteriologische
Untersuchungen und auch endogene und exogene Einflüsse, die keinen unmittelbaren
Zusammenhang zum Entzündungsgeschehen aufweisen (z.B. physiologische, pharmakolo-
gische und stressauslösende Faktoren) bei der Interpretation von Zellgehaltbefunden
berücksichtigt werden (HAMANN 1992).
In nicht infizierten Eutervierteln können durch exogene Stressoren wie Futterumstellung,
Weideaustrieb, Transport z.B. keine signifikanten Zellgehaltserhöhungen ausgelöst werden
(HAMANN u. REICHMUTH 1989). HAMANN (1994) ist der Ansicht, dass oberhalb der
Ein Vergleich unserer Ergebnisse mit Angaben aus der Literatur ist insofern nur
eingeschränkt möglich als dass in unseren Untersuchungen vor Behandlungsbeginn keine
Erfassung der Gehalte an somatischen Zellen erfolgte, da es sich in allen Fällen um klinische
katarrhalische Mastitiden handelte und davon ausgegangen werden konnte, dass die
Zellgehalte über 500 000 somatischen Zellen pro ml lagen. Zudem hätten stark veränderte
Eutersekrete aufgrund der Viskositätsveränderung der Milch die automatische Bestimmung
der Zellgehalte mittels Fossomatic teilweise unmöglich gemacht. Es konnte somit kein
Vergleich der Zellgehalte vor und nach der Behandlung vorgenommen werden.
144
Diskussion
physiologischen Norm liegende Zellzahlbefunde somit nur durch entzündlich bedingte Noxen
hervorgerufen werden. Die Einflussnahme von Faktoren wie Rasse, Laktationsstadium und -
alter sowie Milchmengenleistung auf die Zellgehalte werden seines Erachtens nach häufig
überschätzt. Auch nach HARMON (1994) und KEHRLI und SHUSTER (1994) hat eine
Infektion des Eutergewebes den größten Einfluss auf den Zellgehalt. Ein Anstieg des
Zellgehaltes mit ansteigendem Lebensalter oder Laktationsstadium kann durch ein
zunehmendes Risiko von intramammären Infektionen begründet sein. Bei Tieren ohne
Euterinfektion besteht kein Zusammenhang zwischen dem Zellgehalt im Gesamtgemelk und
dem Laktationsalter oder -stadium (HARMON 1994; KEHRLI u. SHUSTER 1994).
In unseren Untersuchungen lassen sich somit in der Gruppe der chronischen katarrhalischen
Mastitisfälle die signifikanten Differenzen zwischen den Zellgehalten der mit Laser
behandelten und der antibiotisch behandelten Euterviertel durch die signifikant
unterschiedlichen bakteriologischen Heilungsraten innerhalb dieser Gruppe erklären. Da der
Entzündungsstimulus bei nicht infizierten Eutervierteln fehlt, sind auch die Gehalte an
somatischen Zellen (polymorphkernige neutrophile Granulozyten) als Abwehrantwort auf die
Noxe „Erreger“ bei Euterviertelsekretproben dieser Gruppe signifikant geringer. In der
Gruppe der chronischen katarrhalischen Mastitiden konnten durch die Antibiotikatherapie
signifikant mehr Euterviertel (71,4%) bakteriologisch geheilt werden als durch die
Lasertherapie (0,0%). Außerdem waren sowohl drei Wochen als auch 4 Wochen nach der
letzten Behandlung in der Gruppe der chronisch katarrhalischen Mastitiden statistisch
signifikant mehr Euterviertelgemelksproben von allen antibiotisch behandelten Eutervierteln
erregerfrei als von allen mit Laser therapierten Eutervierteln. Da in der Gruppe der Kühe, die
länger als zwei Laktationen im Melkeinsatz waren und in den Gruppen der Kühe 101 bis 200
Tage p.p. und über 200 Tage p.p. signifikant mehr chronische als akute katarrhalische
Mastitiden diagnostiziert wurden, waren deshalb höchstwahrscheinlich auch hier die mittleren
Zellgehalte der mit Laser behandelten Euterviertel signifikant höher als der antibiotisch
behandelten Euterviertel.
145
Diskussion
Ein Vergleich der Häufigkeiten der Euterviertelsekrete unter 100 000 somatischen Zellen pro
ml und unter 400 000 somatischen Zellen pro ml drei und 4 Wochen nach der letzten
Behandlung ergab, dass drei Wochen nach der letzten Behandlung in der Antibiotikagruppe
mehr Euterviertelsekrete (57,6%) Zellgehalte von unter 400 000 Zellen/ml und auch mehr
Euterviertelsekrete (36,4%) unter 100 000 Zellen/ml aufwiesen als in der Lasergruppe (34,4%
und 9,4%). Vier Wochen nach der letzten Behandlung hatten signifikant mehr
Euterviertelsekrete in der Antibiotikagruppe (66,7%) als in der Lasergruppe (40,6%)
Zellgehalte von unter 400 000 somatischen Zellen pro ml. In der Gruppe der chronischen
katarrhalischen Mastitiden konnten für beide Untersuchungszeitpunkte in der
Antibiotikagruppe sowohl mehr Euterviertelsekrete unter 400 000 Zellen pro ml als auch
unter 100 000 Zellen pro ml festgestellt werden als in der Lasergruppe.
Der Grenzwert für den Zellgehalt in Anfangsgemelkproben, bei dessen Überschreitung eine
Sekretionsstörung oder eine Mastitis vorliegt, liegt nach dem Beurteilungsschema des
internationalen Milchwirtschaftsverbandes (IDF) noch bei 500 000 Zellen pro ml (IDF 1967).
Basierend auf neueren Forschungsergebnissen schlägt die DVG (1994) dagegen zur
Beurteilung zytologisch-mikrobiologischer Befunde von Euterviertelanfangsgemelkproben
vor, bereits ab einem Zellgehalt von 100 000 Zellen/ml in Kombination mit einem
bakteriologisch positiven Befund von einer Mastitis zu sprechen. Auch von HAMANN
(1992) und HOEDEMAKER (1998) wird zur Unterscheidung zwischen „gesund“ und
„krank“ zur Beurteilung von Viertelgemelksproben ein Grenzwert von 100 000 Zellen/ml
Milch angegeben.
Die vorliegenden Ergebnisse können wieder mit der Tatsache erklärt werden, dass bei den
chronischen katarrhalischen Mastitiden durch die Antibiotikatherapie signifikant höhere
bakteriologische Heilungsraten als durch die Lasertherapie erzielt wurden und auch insgesamt
weniger Euterviertelsekrete bakteriologisch positive Ergebnisse aufwiesen.
146
Diskussion
4.4 Abschließende Beurteilung
Durch die Lasertherapie konnten in etwa gleiche klinische Heilungsraten wie durch eine
Antibiotikatherapie erzielt werden. Bezüglich der Epidemiologie der Mastitis ist allerdings
nicht so sehr die klinische Heilung als vielmehr die bakteriologische Heilung von Bedeutung,
die in den durchgeführten Versuchen bei den mit Laser therapierten Eutervierteln signifikant
geringer war als in der antibiotisch behandelten Kontrollgruppe und somit die Notwendigkeit
einer antibiotischen Behandlung ergeben könnte. Der Selbstheilungseffekt bei klinischen
Mastitiden darf nach HAMANN und KRÖMKER (1999) jedoch nicht unberücksichtigt
bleiben und nimmt je nach Mastitisform und Erregerspektrum Werte von 20 bis 70 % ein. Da
unsere Versuchen ohne eine Placebogruppe (Negativkontrolle) durchgeführt wurden, lässt
sich nicht beurteilen, inwiefern die klinischen und bakteriologischen Heilungsraten auf
Selbstheilungseffekte zurückzuführen sind.
Der große nachgewiesene Anteil der umweltassoziierten Erreger in den
Euterviertelsekretproben könnte ein Grund für die relativ geringen bakteriologischen
Heilungsraten sein. Hier könnte die Lasertherapie trotz geringerer Ergebnisse bezüglich der
bakteriologischen Heilungsraten einer antibiotischen Therapie vorgezogen werden, da bei
einem steigenden Anteil von Umwelterregermastitiden die größte therapeutische Potenz in der
Aktivierung der Selbstheilungsrate liegt. Zudem bietet die Lasertherapie, die ohne Einhaltung
einer Wartezeit und ohne antibiotische Rückstände auskommt finanzielle Vorteile gegenüber
einer oft auch nur mäßig erfolgreichen konventionellen Antibiotikatherapie.
In weiteren Studien sollte der Einsatz einer Low-Power-Laser-Therapie eventuell in
Kombination mit einer antibiotischen oder einer homöopathischen Therapie getestet werden.
147
Zusammenfassung
5. ZUSAMMENFASSUNG Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Effektivität der Low-Power-Laser-Therapie als
alternative Behandlungsweise zum Einsatz von Antibiotika in der Therapie katarrhalischer
Mastitiden zu testen und anhand der klinischen und bakteriologischen Heilungsraten und
anhand des Verlaufs der Zellgehalte drei und 4 Wochen nach der letzten Behandlung zu
manifestieren.
Hierzu wurden 65 an katarrhalischer Mastitis erkrankte Euterviertel zufällig in eine
Versuchsgruppe (n=32), die mit einem Low-Power-Laser (BMS-Sport-Laser IR 904 nm der
Firma Bio Medical Systems, Wiesbaden) behandelt wurde, und eine antibiotisch behandelte
Kontrollgruppe (n=33) eingeteilt. Die Laserbehandlung erfolgte am ersten, zweiten, dritten, 5.
und 7. Tag der Erkrankung und die antibiotische Behandlung je nach Angaben der Hersteller.
Am ersten, zweiten, dritten, 5., 7. und 10. Tag seit Behandlungsbeginn und am 22. bis 24. und
29. bis 31. Tag nach der jeweils letzten Behandlung wurde eine klinische Untersuchung der
behandelten Kühe und eine spezielle Untersuchung des betroffenen Euterviertels in Form von
palpatorischen Untersuchungen des Euters und Untersuchungen der Eutersekrete
durchgeführt. Zudem wurden alle Eutersekrete vor der ersten Behandlung und am 22. bis 24.
Tag sowie am 29 bis 31. Tag nach der letzten Behandlung bakteriologisch untersucht, wobei
an den beiden letztgenannten Untersuchungszeitpunkten noch eine exakte zytologische
Feststellung der Zellgehalte mittels Fossomatic erfolgte.
Die Ergebnisse sind wie folgt:
1. Die klinische Heilungsrate der mit einem Low-Power-Laser therapierten Euterviertel
betrug 84,4% und unterschied sich nicht signifikant von der klinischen Heilungsrate der
antibiotisch behandelten Kontrollgruppe (97,0%) (P>0,05). Am 5., 7. und 10. Tag seit
Behandlungsbeginn waren jedoch in der Antibiotikagruppe statistisch signifikant mehr
Euterviertelsekrete flockenfrei als in der Lasergruppe (P<0,05), während sich die
Palpationsbefunde zu keinem Untersuchungszeitpunkt signifikant unterschieden (P>0,05).
2. In beiden Behandlungsgruppen wurden vor der ersten Behandlung in insgesamt 9
Mastitisfällen Staphylococcus (S) aureus (13,9%), in 11 Fällen Streptococcus (Sc.) uberis
(16,9%), in 4 Fällen Sc. agalactiae (6,2%), einmal Sc. dysgalactiae (1,5%), dreimal E.
148
Zusammenfassung
coli (4,6%), einmal Hefen (1,5%) und dreimal ein unpezifischer Keimgehalt (4,6%)
nachgewiesen. In 50,8% der Euterviertelgemelksproben (n=33) konnten keine Erreger
nachgewiesen werden.
3. Zwischen der Gruppe der erregerfreien Euterviertelsekrete und der infizierten
Euterviertelsekrete gab es keine signifikanten Unterschiede bezüglich der klinischen
Symptome und der klinischen Heilungsrate (P>0,05).
4. Die bakteriologische Heilungsrate war in der Lasergruppe mit 25,0% signifikant niedriger
als in der antibiotisch behandelten Kontrollgruppe mit 68,8% (P<0,05).
5. Die Neuinfektionsraten drei Wochen nach der letzten Behandlung lagen in der Gruppe der
erregerfreien Euterviertelsekrete nach der Antibiotikabehandlung bei 23,5% (n=4) und
nach der Lasertherapie bei 37,5% (n=6). Für die infizierten Euterviertel konnten
Neuinfektionsraten von 6,3% (n=1) in der Antibiotikagruppe und 0,0% in der Lasergruppe
festgestellt werden. Die Häufigkeiten unterschieden sich statistisch nicht signifikant
zwischen den beiden Behandlungsgruppen (P>0,05).
6.
7.
In der Gruppe aller behandelten Euterviertel ergab die 2-faktorielle Varianzanalyse weder
einen signifikanten Gruppeneffekt noch einen signifikanten Zeiteffekt oder signifikante
Differenzen für die Interaktion der Faktoren mit Laser behandelt / antibiotisch behandelt
und der Zeit hinsichtlich der mittleren Zellgehalte, d.h. dass die Euterviertel im
Durchschnitt hinsichtlich der Zellgehalte in beiden Behandlungsgruppen und zu beiden
Untersuchungszeitpunkten gleich waren.
Innerhalb der Gruppe der chronischen katarrhalischen Mastitiden wurden bei einem
Behandlungsgruppenvergleich in der Lasergruppe signifikant höhere Zellgehalte als in der
Antibiotikagruppe festgestellt. Ebenso wiesen die Euterviertelsekrete der Kühe, die länger
als zwei Laktationen im Einsatz waren und die der Kühe in den Laktationsstadien 101 bis
200 Tage und über 200 Tage p.p. in der Lasergruppe signifikant höhere mittlere
Zellgehalte für die Untersuchungszeitpunkte als in der Antibiotikagruppe auf (P<0,05).
8. In allen Gruppen erfolgte eine Abnahme des Gehaltes an somatischen Zellen vom
Untersuchungszeitpunkt 22 bis 24 Tage nach der letzten Behandlung bis zum
Untersuchungszeitpunkt 29 bis 31 Tage nach der letzten Behandlung, jedoch konnte diese
Beobachtung nur für die Mastitispatientinnen, die länger als zwei Laktationen im
149
Zusammenfassung
Melkeinsatz waren, durch die 2-faktorielle Varianzanalyse, die für den
Untersuchungszeitraum einen signifikanten Zeiteffekt ergab, bestätigt werden (P<0,05).
9. In der Lasergruppe wiesen drei Wochen nach der letzten Behandlung statistisch
signifikant weniger Euterviertelsekrete (9,4% und 34,4%) Zellgehalte von unter 100 000
Zellen/ml und unter 400 000 Zellen/ml auf als in der Antibiotikagruppe (36,4% und
57,6%). Vier Wochen nach der letzten Behandlung hatten signifikant weniger
Euterviertelsekretproben aus der Lasergruppe (40,6%) als aus der Antibiotikagruppe
(66,7%) Zellgehalte von unter 400 000 Zellen/ml.
150
Summary
6. SUMMARY
Eva-Maria Hackenfort (2001):
Use of low power laser in the treatment of bovine catarrhal mastitis
It was the aim of this study to evaluate the effect of a low power laser therapy on bovine
mastitis as an alternative treatment for antibiotic therapy. Sixty-five udder quarters of cows
with chronic or mild acute clinical mastitis that had not been pretreated were randomly
devided into two treatment groups. Thirty-two udder quarters received laser therapy using an
impulse diode laser (BMS-Sport-Laser IR 904 nm, Bio-Medical-Systems, Wiesbaden,
Germany) on Days 1, 2, 3, 5 and 7 (day of diagnosis = Day 1) for the duration of 8 min. The
control group (n=33) was treated with antibiotics. The cows and especially the affected udders
were checked for clinical symptoms on Days 1, 2, 3, 5, 7 and 10 as well as 3 and 4 weeks
following treatment. Milk samples were collected aseptically from each udder quarter before
as well as 3 and 4 weeks following treatment for bacteriological culture. Samples at 3 and 4
weeks were collected before milking and also evaluated for somatic cell count (SCC) using
Fossomatic (Foss Electric, Denmark).
Results:
1. The clinical cure rate of the low power laser treated udder quarters was 84.4% and did not
differ significantly from the clinical cure rate of the antibiotically treated control group
(97.0%) (P>0.05). At Days 5, 7 and 10 significantly more udder quarters of the control
group had macroscopic normal secretion than those of the laser group (P<0.05), whereas
the results of palpation did not differ at any timepoint of examination (P>0.05).
2. Isolated bacteria of the milk samples taken before treatment were: Staphylococcus (S.)
aureus (9 cases; 13.9%), Streptococcus (Sc.) uberis (11 cases; 16.9%), Sc. agalactiae (4
cases; 6.2%), Sc. dysgalactiae (1 case; 1.5%), E. coli (3 cases; 4.6%), yeasts (1 case;
1.5%) and non specified (3 cases; 4.6%). In 50.8% (33 cases) of udder secretions, no
bacteria could be isolated.
3. Clinical cure rate and clinical symptoms did not differ between udder quarters with a
negative or positive bacteriological culture (P>0.05).
151
Summary
4. The bacteriological cure rate of the laser group (25.0%) was significantly lower than that
of the control group (68.8%; P<0.05).
5. Three weeks following treatment, in the group of bacteriologically negative udder
quarters, the new infection rate was 23.5% (4 cases) in the antibiotically treated group and
37.5% (6 cases) in the laser group, respectively. The infected udder quarters had new
infection rates of 6.3% (1 case) in the antibiotic group and 0.0% in the laser group. The
frequency did not differ statistically significantly between both groups (P>0.05).
6.
7.
With regard to the mean log 10 SCC, the 2-factorial analysis of variance did not reveal a
significant group effect, a significant time effect or a significant group by time interaction,
i.e. that on the average the SCC between both therapy groups and at both timepoints of
examination did not differ (P>0.05).
Considering the group of chronic catarrhal mastitis, the mean log 10 SCC was
significantly higher in the laser group than in the control group (P<0.05). Moreover, mean
log 10 SCC of laser treated cows that had more than two lactations and those that were in
lactation for 101 to 200 days or more than 200 days was significantly higher than that of
the respective control cows (P<0.05).
8. Overall, there was a decrease in SCC between Day 22 to 24 following treatment and Day
29 to 31. However, only in cows with more than two lactations, 2-factorial analysis of
variance revealed a significant time effect (P<0.05).
9. Three weeks after the last day of therapy, the laser group had statistically significantly less
udder quarters (9.4% and 34.4%) with SCC below 100 000 SCC/ml (P<0.01) and below
400 000 SCC/ml (P<0.05), respectively, than the control group (36.4% and 57.6%). Four
weeks following treatment, the laser group had significantly less milk samples (40.6%)
with a SCC below 400 000 SCC/ml (P<0.05) than the control group with 66.7% (P<0.05).
152
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Danksagung
DANKSAGUNG
Heinz-Werner Beeke und Dr. Michael Beeke und allen Mitarbeitern der Gemeinschaftspraxis
danke ich herzlich für die Möglichkeit, die Versuche in ihrer Praxis durchführen zu können
und für die tatkräftige Unterstützung.
Den Mitarbeitern des Landeskontrollverbandes Westfalen-Lippe e.V. in Münster danke ich
für die zytologische Untersuchung der Milchproben und für die kooperative Hilfsbereitschaft.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Frau Prof. Dr. M. Hoedemaker für die
Überlassung des Themas, ihre Geduld und die Unterstützung bei der Anfertigung dieser
Arbeit bedanken.
Herrn P. Popp von der Firma Bio Medical Systems in Wiesbaden danke ich für die
freundlicherweise kostenlose Bereitstellung des BMS-Sport-Lasers, die Übernahme der
Kosten der bakteriologischen und zytologischen Untersuchungen der Milchproben und für die
finanzielle Unterstützung dieser Arbeit.
Frau Dr. Bleckmann und ihren Mitarbeitern möchte ich für die Untersuchung der
Milchproben danken.
Ein besonderes Dankeschön gilt auch den Landwirtsfamilien, für die Möglichkeit, die
Versuche in ihren Betrieben durchführen zu können und für die freundliche Hilfsbereitschaft.
Ganz herzlich danke ich meiner Familie und allen Freunden, die mich immer wieder ermutigt
und unterstützt haben.