Antigone De

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Antigone Antigone (griech. Ἀντιγόνη) ist eine Tragödie des antiken griechischen Dichters Sophokles . Ihre namensgebende Hauptfigur ist Antigone , die Tochter des Ödipus . Uraufgeführt im Jahr 442 v. Chr., ist es das zuerst aufgeführte Stück von Sophokles' „Thebanischer Trilogie“, zu der außerdem König Ödipus und Ödipus auf Kolonos gehören. Personen Antigone gläubig und sehr gottesfürchtig, setzt Götter höher als das Gesetz fester Wille, charakterstark aus dem Gottesglauben resultierender Widerstand gegen weltliche Herrschaftsnormen setzt sich geradlinig für ihre Meinung ein, mit Inkaufnahme aller Konsequenzen, sogar des Todes reflektierte, starke, aber auch arrogante Frau Priorität bei der Umsetzung ethischer Werte vor der Umsetzung der weltlichen Gesetze Akzeptiert den Fluch des Ödipus Ismene , Antigones Schwester realistisch, ist sich der Konsequenzen bewusst Schuldgefühle gegenüber Antigone übernimmt nicht Antigones Position, aber will Anerkennung von ihr an die weltlichen Normen angepasst charakterschwach, belügt sich selbst politisch desinteressiert hat Angst vor Kreon Ordnet sich den Männern unter Will mit ihrem Tod wiedergutmachen, dass sie nicht mit Antigone Polyneikes begraben hat

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Antigone 

Antigone (griech. Ἀντιγόνη) ist eine Tragödie des antiken griechischen Dichters Sophokles. Ihre

namensgebende Hauptfigur ist Antigone, die Tochter des Ödipus. Uraufgeführt im Jahr

442 v. Chr., ist es das zuerst aufgeführte Stück von Sophokles' „Thebanischer Trilogie“, zu der

außerdem König Ödipus und Ödipus auf Kolonos gehören.

Personen 

Antigone

gläubig und sehr gottesfürchtig, setzt Götter höher als das Gesetz

fester Wille, charakterstark

aus dem Gottesglauben resultierender Widerstand gegen weltliche

Herrschaftsnormen

setzt sich geradlinig für ihre Meinung ein, mit Inkaufnahme aller Konsequenzen,

sogar des Todes

reflektierte, starke, aber auch arrogante Frau

Priorität bei der Umsetzung ethischer Werte vor der Umsetzung der weltlichen

Gesetze

Akzeptiert den Fluch des Ödipus

Ismene , Antigones Schwester

realistisch, ist sich der Konsequenzen bewusst

Schuldgefühle gegenüber Antigone

übernimmt nicht Antigones Position, aber will Anerkennung von ihr

an die weltlichen Normen angepasst

charakterschwach, belügt sich selbst

politisch desinteressiert

hat Angst vor Kreon

Ordnet sich den Männern unter

Will mit ihrem Tod wiedergutmachen, dass sie nicht mit Antigone Polyneikes

begraben hat

Akzeptiert am Ende auch den Familienfluch von Ödipus

Kreon , König von Theben (Antigones Onkel)

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Vertreter der Polis, dennoch mit menschlichen Zügen (durch Antigone

hervorgerufen)

stellt die Interessen der Polis über den Glauben an die Götter und auch über

seine eigene Familie (Staatsraison)

trägt den antiken Gedanken der Ehre (Mann steht über der Frau)

ehrt das Alter (Chor als beratender Part; Teiresias als beratender Part)

beharrt in seinem Standpunkt bis kurz vor dem Schluss des Dramas

Zeigt am Ende Einsicht und Selbsterkenntnis

Haimon , Antigones Verlobter, Kreons Sohn

respektiert zunächst die Dominanz seines Vaters (tritt als Sohn und Polisbürger

auf)

Gefühle für Antigone sind ausschlaggebend für sein Handeln

besonnen, philosophisch

repräsentiert die jüngere Generation

Teiresias , Seher

blind

spricht in Vergleichen und Metaphern

erfährt Ehre durch Kreon

versucht das Unheil abzuwenden

ist sehr gottesfürchtig

Eurydike , Kreons Frau

Wächter

Erster Bote

Zweiter Bote

Chor , bestehend aus 15 thebanischen Greisen

Vertreter des Volkes (Ältestenrat)

objektiver Begleiter des Geschehens

urteilt nicht, sondern klärt die Positionen

kommentiert das Geschehen

verlässt zum Ende hin die Argumentationsebene und zeigt Gefühle (Trauer)

Wird am Ende, mit Kreon zusammen, von den Göttern auf den richtigen Weg

gebracht.

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Visualisierung der Handlung [Bearbeiten]

Inhalt 

Vorgeschichte 

Das Stück setzt nach dem Kampf der Sieben gegen Theben ein. Nach Ödipus Tod sind seine

Söhne Eteokles und Polyneikes im Streit um das Königreich Erzfeinde geworden. Polyneikes

wurde verbannt; als er zurückkehrte, versuchte er Theben zurückzuerobern. Bei der

entscheidenden Schlacht vor den Toren Thebens töten sich die beiden Brüder Polyneikes und

Eteokles gegenseitig. Nun übernimmt Kreon, Antigones Onkel, die Herrschaft über Theben. Dem

Heimatgesetz folgend lässt er Eteokles, der seine Heimat verteidigt hat, den Sitten gemäß

beerdigen. Den Leichnam des Polyneikes aber, der seine Heimat verraten und mit seiner

Rückkehr gegen das Gesetz verstoßen hat, lässt er vor den Toren der Stadt, den Tieren zum

Fraß liegen, ohne ihm eine ordentliche Bestattung zuzugestehen. Damit verwehrt Kreon

Polyneikes jedoch den Einzug ins Totenreich. An dieser Stelle setzt das Drama ein.

Prolog 

Kreons Entscheidung steht im Widerspruch zu den geltenden Sitten und Normen, welche

stellvertretend für die ewigen Gebote der Götter stehen. Antigone dagegen fühlt sich diesen

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Normen und Werten mehr verbunden als den Gesetzen des Staates: Sie erachtet es als ihre

schwesterliche Pflicht, ihren Bruder zu bestatten. Dazu bittet Antigone ihre SchwesterIsmene um

Hilfe, diese lehnt aber ab. Ismene hat Angst vor den Konsequenzen, die sie ereilen könnten,

wenn sie gegen das Gesetz Kreons verstieße. Außerdem will sie sich in die klassische Rolle der

Frau fügen, die den überlegenen Männern folgen müsse. Am Schluss besingt der Chor den

errungenen Sieg über die Aggressoren und kündigt die Herrschaft Kreons an.

1.Akt/Epeisodion 

Zu Beginn der zweiten Szene hält Kreon seine Antrittsrede. Hierbei huldigt er den tapferen

Gefallenen und begründet sein Gesetz damit, dass die Vaterlandsliebe das Höchste für jeden

Menschen sein sollte. Der Chor stimmt ihm zu. Antigone gerät mit ihrer Schwester Ismene in

Streit über die Bestattung ihres Bruders. Antigone beschließt, ihr Vorhaben alleine

durchzuführen. Im zweiten Teil kommt der Wächter, der Polyneikes' Leichnam bewachen sollte

dazu und berichtet Kreon von einem "Verbrechen" - der Bestattung von Polyneikes. Der Chor

vermutet dahinter den Willen der Götter und besingt am Ende der zweiten Szene den Wagemut

und Erfindungsgeist der Menschen. Daher wird vermutet, dass Antigone sterben wird.

2.Akt/Epeisodion 

Der Wächter hatte Antigone am Grab des Polyneikes beobachtet und bringt sie nun zu Kreon.

Ohne Umschweife gesteht Antigone ihre Tat und begründet sie damit, dass Kreons Entscheidung

eine Gotteslästerung sei. Ihre Pflichten den Göttern gegenüber stellt sie über die Pflichten für das

Vaterland („Götterwille steht über dem Gesetz des Königs“). Kreon hingegen hat eine konträre

Sicht der Dinge: Er stellt die Staatsräson über alles Andere. Polyneikes habe seine Heimat

verraten und sei damit ihr Feind („Feinde versöhnen sich auch nicht im Totenreich“). Somit habe

Antigone mit der Erfüllung ihrer schwesterlichen Pflicht die Gesetze des Staates gebrochen und

müsse bestraft werden, da das Gesetz sonst seine Glaubwürdigkeit verlöre. Ismene kommt dazu

und will mit ihrer Schwester sterben, doch Antigone lehnt ab und geht alleine in die

Gefangenschaft. Am Ende des zweiten Epeisodion besingt der Chor den Fluch des Labdakiden-

Hauses.

3.Akt/Epeisodion 

In der vierten Szene kommt es zu einem Streitgespräch zwischen Kreon und seinem

Sohn Haimon, dem Verlobten der Antigone. Anfangs zeigt Haimon Respekt seinem Vater

gegenüber, doch mit zunehmender Heftigkeit verliert er diesen. Er verlangt die Begnadigung

seiner Verlobten und wirft seinem Vater vor, nicht nur gegen das Gesetz der Götter zu verstoßen,

sondern auch den Staat als sein Eigentum zu sehen. Haimon tritt für eine Herrschaft des Volkes

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ein und nicht für die Alleinherrschaft seines Vaters. Dies bedeutet zugleich den Bruch zwischen

Haimon und Kreon. Daraufhin beschließt Kreon, Antigone lebendig in eine Höhle einzusperren

und diese anschließend versiegeln zu lassen. Am Ende besingt der Chor die Liebe (Eros).

4.Akt/Epeisodion 

Die fünfte Szene ist auch als „Antigones Klagelied“ (Kommos) bekannt. Antigone vergleicht ihr

Schicksal mit der Tochter des Tantalos, Niobe genannt, welche wegen ihres Übermuts (Hybris)

von den Göttern bestraft wurde. Antigone ist von der Richtigkeit ihrer Tat überzeugt und

empfindet keinerlei Reue, im Gegenteil: Sie ist sogar voll Vorfreude auf das Totenreich, da sich

fast ihre gesamte Familie schon dort befindet. Trotzdem beklagt sie aber, dass sie unverheiratet

sterben wird. Am Ende zählt der Chor andere Fälle von Bestrafung durch Hungertod aus der

Sagenwelt auf.

5.Akt/Epeisodion 

Der Seher Teiresias kommt hinzu und berichtet von einem schlechten Omen. Kreon schenkt ihm

keinen Glauben und wirft ihm stattdessen vor, zu lügen, geldgierig und somit käuflich zu sein.

Daraufhin prophezeit Teiresias zornentbrannt Kreon den Tod seines Sohnes und somit sucht der

König von Theben Rat bei dem Chor. Ihm wird geraten, Antigone freizulassen und Polyneikes ein

würdiges Grab zu gewähren. Am Ende singt der Chor eine Hymne an (Bacchus/Dionysos)...

Schlussszene/Exodos 

Kreon erkennt, dass er den falschen Idealen gedient hat und will Antigone befreien, doch diese

hat sich bereits erhängt, um dem Hungertod zu entgehen. Haimon folgt ihr aus Liebe in den Tod.

Ein Bote berichtet dies Eurydike, die Gemahlin Kreons und Mutter Haimons. Kreon bringt den

Leichnam seines Sohnes in den Palast. Aus Kummer über den Verlust Haimons tötet sich

Eurydike selbst. Der Bote überbringt Kreon noch die Botschaft, dass Eurydike ihm die Schuld am

Tod seines Sohnes gab, bevor sie sich umbrachte. Als Kreon dies erfährt, muss er endgültig

erkennen, dass er sich der Hybris (Hochmut) schuldig gemacht hat und dafür von den Göttern

bestraft worden ist. Doch diese Einsicht kommt zu spät. Am Ende resümiert der Chor „Was der

Götter ist, entweihe keiner, Überhebung büßt mit großem Falle“.

Interpretation 

Antike Deutung 

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Sophokles hat sein Stück Antigone als Reaktion auf die Verbannung des Themistokles, des

Helden der Seeschlacht von Salamis, aus Athen verfasst. In seinem Werk behandelt Sophokles

das moralisch gerechtfertigte Aufbegehren gegen staatliche Ordnung bzw. Gewalt bei Strafe des

eigenen Unterganges. Kreon nimmt in diesem Werk die Stellung eines Tyrannen ein.

(Anmerkung: Als "Tyrann" galt zu jener Zeit ein Alleinherrscher, der seine Herrschaft mit Gewalt

errungen hatte und nicht unbedingt, wie heute, dass er eine Gewaltherrschaft ausübte. Ein

Tyrann konnte durchaus ein friedlicher Herrscher sein (z.B. Peisistratos).

Seine pejorative Bedeutung bekam der Begriff erst in späterer Zeit.) Haimon tritt für die

Herrschaft des Volkes ein und missbilligt die Alleinherrschaft seines Vaters: „Das ist kein Staat,

der einem nur gehört“(V. 737). Kreon hingegen hält an dem Gesetz fest und daran, jeden zu

bestrafen, der dieses Gesetz übertritt. Er sieht Ordnung und Disziplin als den geeignetsten

Schutz für das Gemeinwohl: „Wo die Reihn geordnet stehn, bewahrt Gehorsam tausend Leben

vor Gefahr“. Kreon geht es nur darum, dass die Gesetze eingehalten werden, selbst wenn sie

seiner Verblendung gegenüber dem Recht und dem Wohl des Volkes entspringen. Nur wer die

Zügellosigkeit unter Kontrolle zu halten vermöge, der könne sich auch erfolgreich gegen Feinde

verteidigen: „Heg ich bei dem eigenen Stamm den Ungehorsam, wie bezähm ich Fremde dann?“.

Diese Gesetze können aber zugleich nur von einem Mann aufgestellt werden. Kreon ist von der

Überlegenheit des Mannes über die Frau überzeugt. Damit wird die Welt der Politik einzig dem

Mann zugesprochen, die Frau hat hier nichts zu sagen. Antigone macht sich somit gleich zweier

Gesetzesbrüche schuldig: Sie hat Kreons Gesetz, ihren Bruder nicht zu bestatten, nicht befolgt

und die ihr zugedachte Rolle als Frau nicht akzeptiert, die besagt, sie habe sich dem Manne

unterzuordnen und sich jeglichem politischen Geschehen fernzuhalten.

Außerdem setzt sich Sophokles mit dem Gegensatz zwischen dem "ewig" gültigen ethischen

Wertesystem und der kurzlebigen Tagespolitik auseinander. Dabei wird deutlich, dass die Kluft

zwischen beiden Gebieten unüberbrückbar ist. Trotzdem wird aber klar, welchem System

Sophokles mehr Bedeutung zumisst - dem religiös-ethischen, für das die Figur der Antigone

letztlich steht. Sophokles sieht in einem "guten" Menschen ein individuell handelndes Wesen, das

aber dennoch gottesfürchtig ist. Kreon lässt diese Ehrfurcht den Göttern gegenüber jedoch

vermissen: Er macht sich der Hybris schuldig und wird von den Göttern damit bestraft, dass er

seine eigene Familie verliert; das Leben seines Sohnes und das seiner Frau enden durch

Selbstmord. Durch diesen schweren Schicksalsschlag erfährt Kreon aber zugleich seine eigene

Läuterung und wird auf den rechten Weg zurückgeführt.

Ein Thema wie das der Antigone ist ganz typisch für die antike griechische Tragödie, durch

welche das Publikum unter anderem auch sittlich geläutert werden sollte. Entsprechend der

aristotelischen Poetik versteht sich die antike Tragödie als die Nachahmung einer in sich

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geschlossenen Handlung von geeignetem Umfang in anziehend geformter Sprache, welche

Jammern/Rührung (eleos) und Schaudern/Schrecken (phobos) hervorrufen soll (Anmerkung: Die

gängige deutsche Übersetzung von "eleos" und "phobos" mit „Mitleid und Furcht“ nachGotthold

Ephraim Lessing ist etwas irreführend!) und hierdurch eine Reinigung (Katharsis) von derartigen

Erregungszuständen bewirkt.

Deutung in der Klassik 

Die Tragödie Antigone wurde bereits im 16. Jh. neu aufgegriffen und übersetzt, doch erst um

1800 wurde sie den Idealen der Klassik gemäß umgedeutet. Das vermittelte Menschenbild blieb

auch bei dieser Interpretation im Wesentlichen gleich: Die Klassik schafft Idealwesen, etwa Faust

am Ende des zweiten Teiles oder die Figur der Iphigenie, die als Vorbilder dienen sollen

(Sollseinsdichtung) und somit das Menschenbild der Klassik verinnerlichen (Humanitätsideal). In

dieses Konzept der allseits propagierten Menschlichkeit passt auch die Antigone-Figur

hervorragend. Zudem orientiert sich der stoffliche Kontext an der antiken Mythologie, wodurch

sich die Thematik zusätzlich der Klassik zuordnen lässt.

Antigone steht demzufolge für das Ideal des human handelnden Menschen, Kreon hingegen für

den zu verachtenden willkürlichen Herrscher. Kreon verkörpert das Gegenteil dessen, was die

Vertreter der Klassik unter einem geeigneten König verstehen. Er handelt aus egoistischen

Motiven, ist chauvinistisch und hält stur auch an jenen Gesetzen fest, die nicht das Resultat

gründlicher Überlegungen sind. Er regiert mit Hilfe der Angst seines eigenen Volkes vor ihm und

setzt sich über dessen Ansichten hinweg, nämlich Polyneikes bestatten zu lassen und Antigone

nicht zu bestrafen. An diesen Unzulänglichkeiten scheitert Kreon am Ende. Die Vertreter der

Klassik verlangten einen Herrscher, der sich für das Wohl des Volkes einsetzt, die religiöse

Tradition achtet und Vernunftsgründen zugänglich ist. Da nur Ismene in der Tragödie überlebt

(Kreon ausgenommen), lässt sich aus ihrem Verhalten und Charakterzügen eine Art Moral der

Tragödie erschließen. Diese lautet, dass man stets klug und überlegt handeln und Streit

vermeiden soll. Dieses Kriterium erfüllt Ismene allerdings nicht, da sie Antigone zuerst die

gemeinsame Strafe (und somit den Tod) anbietet.

Schauspielmusik 

Der Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy schrieb im Jahre 1841 eine Schauspielmusik für

Bühnenaufführungen in der deutschsprachigen Übersetzung von Donner. Den Auftrag dazu

erteilte ihm der preußische König Friedrich Wilhelm IV.. Die Komposition für Männerchor und

Orchester (op. 55) umfasst die sieben Chorstücke sowie eine Ouvertüre.[1] Die erste Aufführung

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erfolgte am 28. Oktober 1841 im königlichen Privattheater im Neuen Palais in Potsdam, die erste

öffentliche Erstaufführung am 5. März 1842 in Leipzig.[2]

Weitere Verwendung des Stoffes 

Antigone gehört neben König Ödipus zu Sophokles' einflussreichsten Werken; zahlreiche

Bearbeitungen legen davon Zeugnis ab. Hegel nannte das Stück in seinen Vorlesungen über

Ästhetik das vollkommenste Kunstwerk, das ihm bekannt sei.

Hegels Zeitgenosse und zeitweiliger Freund, der Dichter Friedrich Hölderlin, übersetzte die

sophokleische Trägödie in das Trauerspiel 'Antigonä, kommentierte seine dichterische Deutung in

den Anmerkungen zur Antigonä [1804] und entwarf damit ein literarisches Meisterwerk am

Wendepunkt der Klassik zur Moderne.

Der Antigone-Mythos diente neben Sophokles auch vielen anderen Autoren wie Karl Gustav

Vollmoeller (1906), dessen Bearbeitung und Übersetzung für die Bühne Max Reinhardt dazu

brachte, Vollmoellers Bearbeitung zwischen 1906 und 1911 mehrfach an seinen Bühnen zu

inszenieren. Vollmoeller orientierte sich bei der Ausdeutung der Figuren an seinem Landsmann

Hölderlin; Walter Hasenclever (1917), Jean Anouilh (1943), Bertolt Brecht (1947) und Rolf

Hochhuth (Berliner Antigone,1963)) als literarische Vorlage.

Darüber hinaus wurde er in Opern von Tommaso Traetta („Antigona“, 1772), Arthur

Honegger (1927), Carl Orff („Antigonae“, 1949) und Georg Katzer („Antigone oder Die Stadt“,

1991) bearbeitet.

Einzelnachweise 

1. ↑  URL http://www.klassika.info/Komponisten/Mendelssohn/Buehnenmusik/055/index.html

2. ↑  URL

http://www.musikmph.de/musical_scores/prefaces/M-R/medelssohn_antigone.html