Analyse der Kosten der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung … · 2016-09-23 · 1. Ziel der...

Analyse der Kosten der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung im HandwerkErgebnisse 2013/2014 und Jahresvergleich 2010 bis 2014

Michael Eisermann, Oliver König

Inhalt

1 Ziel der Untersuchung Folie 3

2

Untersuchungsmethodik− Konzeption und Vorarbeiten− Datenerhebung− Auswertung

Folien 4-7

3

Ergebnisse− Untersuchungsgesamtheit

• Darstellung BTZ nach Auswahlkriterien• Darstellung der Gesamtleistungsvolumina

− Vergleiche der Kosten je Berufsgruppe 2010-2014• Vergleiche der Anteile des Schulungsvolumens je Berufsgruppe• Darstellung der Ist- und Soll-Anteile der Kostenarten je Berufsgruppe• Vergleich der Abweichungen der Gesamtkosten je Berufsgruppe• Vergleich der realen (Ist-)Förderanteile je Berufsgruppe• Berufsgruppen-Einzelvergleich der Kostenabweichungen

Folien 8-9

Folien 10-31

4 Fazit Folie 32

5 Empfehlungen Folie 33-35

Januar 2016 Ergebnisbericht © HPI 12/2015 Seite 2

1. Ziel der Untersuchung

a) Analyse und Vergleich der Kosten der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung für 2013 und 2014 zur Plausibilitätsprüfung im Hinblick auf:

− die Höhe der vom HPI veranschlagten Soll-Kosten (Durchschnittskostenpläne) zur Durchführung von ÜLU-Lehrgängen 2013-2014

− die entstandenen Kosten zur Durchführung von ÜLU-Lehrgängen in 30 ausgewählten Bildungs-und Technologiezentren (BTZ) in Trägerschaft von Handwerkskammern

− die Abweichungen gegenüber der Vorgaben des HPI (Durchschnittskostenpläne)

− die Angemessenheit und das Verfahren der Förderung der laufenden Kosten der überbetrieblichen Berufsbildung im Handwerk

b) Vergleich der Ergebnisse für den Zeitraum 2010-2014

Ergebnisbericht © HPI 12/2015 Seite 3Januar 2016

2. Untersuchungsmethodik

Konzeption und Vorarbeiten

1) Definition von neun vergleichbaren Berufsgruppen als bestmögliche (Ist-Kosten-) Vergleichstiefe− Zuordnung von Berufen zu den Berufsgruppen− Zuordnung von ÜLU-Lehrgängen gemäß der Berufe zu den Berufsgruppen

2) Entwicklung von Erhebungs- und Auswertungsformularen (Excel-basiert)− Verknüpfung HPI-Kosten/Lehrgang nach zu meldender Lehrgangstatistik = SOLL− Verknüpfung BTZ-ÜLU-Kosten gemäß erhobener Kosten pro Berufsgruppe = IST

3) Auswahl von BTZ in Trägerschaft von HWK´n nach folgenden Kriterien:− verschiedene Größe (Schulungsvolumen nach TnStd− Breite des Bildungsportfolios (Vielfalt an Berufen für die ÜLU durchgeführt wird)− Mix nach regionaler Verteilung (bundesweit; zentrale / dezentrale Standortverteilung)



Datenerhebung 2013 und 2014

− Versand der Erhebungsbögen an 50 Handwerkskammern (nach Plausibilitätsprüfung Auswertung von 30 Datensätzen)

− Erhebung der gesamten 2013 und 2014 durchgeführten ÜLU-Lehrgänge für neun Berufsgruppen:►Maler- und Lackierer►Metall►Elektro►Gesundheit u. Körperpflege (vorwiegend Friseure)►KfZ►Sanitär, Heizung, Klima►Holz►Kaufmännische Berufe►Nahrung (Bäcker, Fleischer, etc.)

- Erhebung der laufenden ÜLU-Betriebskosten 2013 und 2014 (Personal-, Gemein- und Sach-/Materialkosten) je Berufsgruppe, ohne kalkulatorische Kosten (Abschreibungen, kalk. Mieten, etc.)


2. UntersuchungsmethodikNeun definierte Berufsgruppen (rot) für den Soll/Ist-Abgleich:


Definition (Zuordnung der Berufe) der LehrgangsgruppenLehrgangsgruppe

Bau (Stufenausbildung)Zimmerer

Gesundheit, Körper-pflege, Reinigung

Kfz

Elektro

Sanitär, Heizung, Klima

Bau sonstige

Maler und Lackierer

Metall

Bau (Stufenausbildung)Hoch-/Ausbau

AB-Sonstige

Berufealle Maßnahmen der Baustufenausbildung für die Berufsgruppe Zimmerer (zu erfassen sind alle Maßnahmen der Stufe I und II (Grund- und Fachstufe))

alle Bauberufe, die nicht im Rahmen der Baustufenausbildung unterwiesen werden, inkl. Glaser, Dachdecker, Gerüstbauer, Steinbildhauer, Steinmetze, Schornsteinfeger

werden hier als eigenständige Kategorie geführt - alle Fachrichtungen, einschließlich Fahrzeuglackierer und Bauten- und Objektschützer

inkl. Metallbauer, Maschinenbaumechaniker, Werkzeugmacher, Feinwerkmechaniker, Uhrmacher, Klempner, Kupferschmiede, Behälter- und Apparatebauer

inkl. Karosserie- u. Fahrzeugbaumechaniker, Kraftfahrzeugmechaniker, Kraftfahrzeugelektriker, Kraftfahrzeugmechatroniker, Mechaniker f. Karosserieinstandhaltungstechnik, Mechaniker f. Land- und Baumaschinentechnik, Zweiradmechaniker

Glas, Papier, Keramik

inkl. Bestattungsfachkraft, Fotografen, Vergolder, Gold- und Silberschmiede, sonstige, die nicht in den oberen Bereichen aufgeführt werden

inkl. Informationselektroniker, Elektroinstallateure, Elektromechaniker, Fernmeldeanlagenelektroniker, Elektroniker, Systemelektroniker, Elektromaschinenbauer, Elektroniker f. Maschinen- und Antriebstechnik, Mechatroniker

inkl. Gas- u. Wasserinstallateure, Zentralheizungs- u. Anlagenmechaniker f. SHK-Technik, Lüftungsbauer, Kälteanlagenbauer

inkl. Tischler, Parkettleger, Rolladen- u. Sonnenschutzmechaniker, Bootsbauer, Modellbauer

inkl. Damenschneider, Herrenschneider

inkl. Bäcker, Konditoren, Fleischer

inkl. Glasbläser- u. Glasapparatebauer, Mechaniker für Reifen- u. Vulkanisationstechnik, Schilder- u. Lichtreklamehersteller

Bau (Stufenausbildung)Tiefbau

alle Berufe der Baustufenausbildung (zu erfassen sind alle Maßnahmen der Stufe I und II (Grund- und Fachstufe)), die in Roh- und Ausbauhallen unterwiesen werden, wie z.B. Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer, Feuerungs- und Schornsteinbauer, Ofen- und Luftheizungsbauer, Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer, Stukkateur, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Estrichleger, ACHTUNG: Maler und Lackierer werden als eigenständige Kategorie geführt

alle Berufe der Baustufenausbildung (zu erfassen sind alle Maßnahmen der Stufe I und II (Grund- und Fachstufe)), die in Tiefbauhallen unterwiesen werden, wie z.B. Straßenbauer, Brunnenbauer

inkl. Augenoptiker, Hörgeräteakustiker, Frisöre, Kosmetiker, Zahntechniker, Bandagisten- u. Orthopädiemechaniker, Wachszieher

inkl. VerkäuferInnen im Bäckerhandwerk, VerkäuferInnen im Fleischerhandwerk, VerkäuferInnen im Konditorenhandwerk, BürokaufleuteKaufmännische Berufe

Holz

Bekleidung, Textil

Nahrungsmittel


Auswertung 2013/2014

- Zuordnung der HPI-Durchschnitts(Plan-)kosten für Personal sowie der Sach-/Material- und Gemeinkosten zu den erfassten Lehrgängen je Berufsgruppe für 2013/2014 = SOLL

- Gegenüberstellung der nachgewiesenen laufenden Betriebskosten für Personal sowie der Sach-/Material- und Gemeinkosten je Berufsgruppe 2013/2014 nach Kosten- und Leistungsrechnung der BTZ = IST

- Ermittlung der Abweichungen (Soll/Ist-Vergleich) je Berufsgruppe und gesamt für 2013/2014


3. ErgebnisseDarstellung der Untersuchungsgesamtheit nach Auswahlkriteriena) Größe: BTZ-Cluster nach Gesamt-Schulungsvolumen (TnStd) (Stand: 2014)

Ergebnisbericht © HPI 12/2015 Seite 8

Größe nach TnStd Anzahl BTZ (HWK) Schwankungsbreite ÜLU-Anteil am BTZ-Gesamtvol. (ÜLU, FWB, AM)

Bis 749.999 13 18 % - 58 %

750.000 bis 1.499.999 12 25 % - 71 %

1.500.000 und mehr 5 12 % - 43 %

b) Breite des Bildungsportfolios: Vielfalt der Berufe nach Anzahl Berufsgruppen

Anzahl Berufsgruppen Anzahl BTZ (HWK)

bis zu 6 6

7 bis 8 8

alle 9 16

c) Regionale Verteilung: zentral / dezentral nach Anzahl der BTZ-Standorte

Anzahl Standorte Anzahl BTZ (HWK) (Schwankungsbreite 1 bis 14)

1 12

2 bis 4 12

5 und mehr 6

Januar 2016

3. Ergebnisse

Darstellung der Gesamtleistungsvolumina

Untersuchungsgesamtheit: 2011/2012: 68 BTZ-Standorte in Trägerschaft von 23 Handwerkskammern2013/2014: 91 BTZ-Standorte in Trägerschaft von 30 Handwerkskammern

Untersuchtes ÜLU-Schulungsvolumen pro Jahr ► 2011: 6.997.358 TnStd► 2012: 6.630.248 TnStd► 2013: 8.400.418 TnStd► 2014: 8.330.220 TnStd

Anteil untersuchtes ÜLU-Volumen an ÜLU-Bundesvolumen 2014 (in HWK-Trägerschaft, nach TnStd)ca. 50 % des bundesweiten ÜLU-Volumens, (2012: ca. 36 %)

► Für die Haushaltsjahre 2013 und 2014 wurden in einer separaten Analyse erstmals die Kosten der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung in der Baustufenausbildung vom HPI untersucht.


6,9%

10,1% 10,1%

4,0%

21,3%

10,6%

4,3% 3,6%

1,1% 0,7%2,4%

24,9%

8,8%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

Ante

il (%

)

Anteile der Berufsgruppen nach Schulungsvolumen (nach TnStd in %) 2013 bis 2014 (v.l.n.r.)

3. ErgebnisseAnteile Schulungsvolumen (nach TnStd) je Bau-Berufsgruppe


► Bezogen auf die in der ÜLU-Kostenanalyse 2013/2014 untersuchte Grundgesamtheit hat die Bau-ÜLU in den BTZ demnach den größten Anteil (24,9% in 2014). Jedoch werden der Förderung nur 6/17 des Schulungsvolumens zugrunde gelegt (8,8% in 2014).

Allgemeine ÜLU-KostenanalyseÜLU-Kostenanalyse Bau

Januar 2016

3. ErgebnisseAnteile Schulungsvolumen (nach TnStd) je Berufsgruppe


10%

14%14%

6%

30%

15%

6%5%

2%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

Maler, Lackierer

Metall Elektro Gesundheit KfZ SHK Holz Kaufm. Nahrung

Ante

il (%

)

Anteile der Berufsgruppen nach Schulungsvolumen (nach TnStd in %) 2010 bis 2012 und 2013 bis 2014 (v.l.n.r.)

Die Untersuchung der allgemeinen ÜLU umfasst neun Berufsgruppen, wovon der Kfz-Bereich (30%) gefolgt von SHK (15%), Elektro (14 %) und Metall (14 %) hinsichtlich des Schulungsvolumens den größten Anteil einnimmt.

Januar 2016

3. ErgebnisseDurchschnittliche Lehrgangsstärke je Berufsgruppe 2014


9,0 9,210,0

9,4

10,910,4

9,8

10,8

9,6 9,610,0

0

2

4

6

8

10

12

Teiln

ehm

er p

ro L

ehrg

ang

Durchschnittliche Lehrgangsstärken 2014

3. ErgebnisseVergleich Kostenabweichungen je Berufsgruppe – Gesamt (direkt und indirekt, ohne kalkulatorische Kosten)


20%

56%

35%

14%

40%

11%

59%

40%

63%

33%

-10%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

Maler, Lackierer

Metall Elektro Gesundheit KfZ SHK Holz Kaufm. Nahrung gesamt

Abw

eich

ung

(%)

Entwicklung der prozentualen Abweichungen: BTZ-Ist-Kosten Gesamt von HPI-SollkostenGesamt in den Berufsgruppen 2010 bis 2012 und 2013 bis 2014 (v. l. n. r.)

Januar 2016

3. Ergebnisse


37%44% 44% 39% 44% 40% 41% 40% 41% 42%

40%40% 43%

41%46%

44% 40%54%

37%43%

23%16% 13%

20%10% 15% 19%

6%22%

15%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Kost

enan

teile

(%)

Ist-Anteile der Kostenarten an Ist-Gesamtkosten je Berufsgruppe2014, bei 30 untersuchten BTZ, (in %)

Anteil Ist-Personalkosten Anteil Ist-Gemeinkosten Anteil Ist-Materialkosten

36%46% 41% 34%

45%35%

46% 48%37% 41%

19%

25%25%

19%

29%

22%

27% 31%

22%25%

44%29% 34%

47%26%

43%27% 20%

41% 34%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Kost

enan

teile

(%

)

Soll-Anteile der Kostenarten an Soll-Gesamtkosten je Berufsgruppe2014, bei untersuchten BTZ, (in %)

Anteil Soll-Personalkosten Anteil Soll-Gemeinkosten Anteil Soll-Materialkosten

Anteile der Kostenarten-Ist

Anteile der Kostenarten-Soll

Januar 2016

3. ErgebnisseAbweichung Personalkosten je Berufsgruppe 2010 - 2014


3. ErgebnisseAbweichung Materialkosten je Berufsgruppe 2010 - 2014


3. ErgebnisseAbweichung Materialkosten je Berufsgruppe 2010 - 2014


Durchschnittliche Abweichung Materialkosten (nach Anpassung von 1,44 €/TnStd auf 2,84 €/TnStd)durch „Gemeinkostenbereinigung“ beispielhaft für 2014

Januar 2016

3. ErgebnisseAbweichung Gemeinkosten je Berufsgruppe 2010 - 2014


3. ErgebnisseAbweichung Gemeinkosten je Berufsgruppe 2010 - 2014


Durchschnittliche Abweichung Gemeinkosten (nach Anpassung von 4,23 €/TnStd auf 2,83 €/TnStd)durch „Materialkostenbereinigung“ beispielhaft für 2014

Januar 2016

3. ErgebnisseAbweichung Material- und Gemeinkosten zusammen je Berufsgruppe 2010 - 2014


3. ErgebnisseIst-Gemeinkosten je Berufsgruppe 2010 - 2014


1,80€/TnStd

2,83€/TnStd(bereinigt, ohne „versteckte“ Materialkosten)

Verteilung der indirekten Kosten (hier Gemeinkosten) auf die Berufsgruppen erfolgt nach Leistungsdatenschlüssel:Bewirtschaftungskosten (Personal- und Sachkosten) nach LgStd, - Verwaltungskosten (Personal- und Sachkosten) nach TnStd

►Die Gemeinkostenpauschale wurde ab 2015 im Ergebnis der ÜLU-Kostenanalysen auf 2,10 €/TnStd angepasst.

Januar 2016

3. ErgebnisseIst-Förderung je Berufsgruppe 2010 - 2014


(„Soll-“)Förderanteil 1/3 = 33,3%

Januar 2016

3. ErgebnisseBerufsgruppen-Einzelvergleich der Kostenabweichungen 2010 - 2014

Maler und Lackierer



Metall



Elektro



Gesundheit



Kfz



SHK



Holz



Kaufmännische Berufe



Nahrung


4. Fazit− Die aktuelle Untersuchung für 2013/2014 bestätigt weiterhin die Ergebnisse der vorangegangenen

Analysen von 2006 bis 2012

− ÜLU-Gesamtkosten aller untersuchten BTZ zusammen überschreiten HPI-Ansätze► 2010 um 28 %,► 2011 um 23 %,► 2012 um 29 %,► 2013 um 29 %,► 2014 um 33 %− d.h. die Gesamtkosten für die ÜLU übersteigen die Sollansätze kontinuierlich um deutlich mehr als 20%

(28 % im Mittel 2010 – 2014)

− Die Personalkosten über alle Berufsgruppen hinweg überschreiten die HPI-Ansätze um 25 % in 2013 und 32 % in 2014

− Die Gemein- und Materialkosten zusammen überschreiten die HPI-Ansätze weiterhin deutlich, sowohl je Berufsgruppe als auch insgesamt (32 % in 2013 und 35 % in 2014).


Warum ist eine gemeinsame Betrachtung der beiden Kostenarten sinnvoll?Begründung: eine klare Abgrenzung der der Kostenarten „Sach/Material“(direkt) und „Gemein“(indirekt) ist aus Gründen der Haushaltsführung seitens der BTZ aber auch seitens der Sollvorgaben durch das HPI (Bsp. berufsspez. Energieverbrauch, spez. Wartung, etc.) teilweise nicht sinnvoll.

Januar 2016

5. Empfehlungen


1) Weiterhin Prüfung der Förderbasissätze (Grundlage für die vorliegende Analyse: 31,- €/LgStdPersonal; 1,80 €/TnStd Gemeinkosten; Materialkosten nach spezifischer HPI-Kalkulation/Tn) gemäß der turnusmäßigen Untersuchungsergebnisse (Soll-/Ist-Abweichungen in den Berufsgruppen).

2) Fortlaufende Neugruppierung der HPI-(SOLL-)Kostenarten in allen Unterweisungsplänen (insbesondere Abgrenzung darstellbarer Verbrauchskosten sowie Wartungs- und Verschleißanteile von zu aktivierenden Geräten in den HPI-Durchschnittskostenplänen) gemäß der IST-Kostenerfassungssystematik. (Wird aktuell seitens des HPI umgesetzt.)

3) Fortlaufende Einführung einer entsprechenden IST-Kostenerfassungssystematik in den BTZ zur regelmäßigen Datenerhebung (Soll-/Ist-Vergleich) sowie gegebenenfalls als Basis für evtl. Anpassungen der Zuschüsse. (Wird den Einrichtungen seitens des ZDH weiterhin empfohlen und vom HPI methodisch unterstützt.)

4) Fortlaufende Plausibilitätsprüfungen der Ist-Kosten über das gesamte Lehrgangsportfolio einer BTZ-Untersuchungsgesamtheit (mind. 20 Einrichtungen), gemäß der aktuellen Analyse. (Dies ist bereits im Forschungs- und Arbeitsprogramm des HPI als Daueraufgabe installiert.)

Januar 2016

5. Empfehlungen


5) Lehr- (und Kosten-) pläne werden weiterhin hinsichtlich der technologischen Aktualität geprüft und gegebenenfalls inhaltlich angepasst.

6) Beibehaltung der laufenden Praxis zur lehrgangsspezifischen flexiblen Ermittlung der HPI-SOLL-Materialkosten:

Begründung weiterhin:Bundesweite Durchschnittsvorgabe der Materialkosten lässt als einzige flexible Kostenart für den laufenden Betrieb eine Orientierung am aktuellen technologischen Stand zu. Sie dient damit als Maß zur Ausgestaltung und Durchführung von ÜLU-Lehrgängen.

Hier muss seitens des HPI bei der Ermittlung/Anpassung der Vorgabe von einer bestmöglichen technologischen Sachausstattung ausgegangen werden. Diese wird auf didaktisch sinnvolle Gruppenstärken bezogen (10, 12 bzw. 16 Tn), aus der sich ein Kostensatz / Teilnehmer ergibt.

Das Technologie-Transfer-Ziel, vermittelt durch überbetriebliche berufliche Bildung, sollte weiterhin im Vordergrund stehen. Entscheidend ist die Mittelverwendung der Förderung der laufenden Lehrgangskosten in ihrer Gesamtheit, unabhängig von der Kostenart.

Januar 2016

5. Empfehlungen


Ergänzung zu Empfehlung 1)

- Personalkosten: „IST“-Kosten überschreiten aktuell die Personalkosten „Soll“ um 32%, so dass auch hier Anpassungsbedarf besteht.

- Gemeinkosten: durchschnittlich über 140 % Abweichungen, ausgelöst durch z.B. Administrationskosten EDV, höhere Energiekosten, allerdings auch „versteckte“ HPI-Soll-Materialkosten (nach Bereinigung immer noch 2,83 €/TnStd)

- Die Gemeinkosten haben einen durchschnittlichen (Ist-)Anteil an den Gesamtkosten von 43%. Darin sind durchschnittlich ca. 19% (Soll)-Materialkosten als „versteckte“ Ist-Materialkosten enthalten.

- Die Gemeinkosten-Pauschale wurde ab 2015 von 1,80 €/TnStd auf 2,10 €/TnStd als Maßgabe für die Bundesförderung (Fachstufe) angehoben. Es wird ein Informationsabgleich dahingehend empfohlen, in wie fern die Bundesländer dies im Rahmen ihrer ÜLU-Förderung mittragen bzw. die Ergebnisse dieser regelmäßigen ÜLU-Kostenanalyse als Grundlage zur Ausgestaltung ihrer Fördersätze nutzen.

Weitere Empfehlungen wurden im Rahmen der Analyse der Kosten der ÜLU in der Baustufenausbildung formuliert (siehe dazu HPI-Ergebnisbericht vom Dezember 2015)

Januar 2016

Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnikan der Leibniz Universität Hannover

www.zdh.de

Michael Eisermann, Oliver König

Wilhelm-Busch-Str. 18

30167 Hannover

Analysen zur Gewerbeförderung im Handwerk

0511 – 701 55 37

[email protected]

www.hpi-hannover.de

Kontakt

mailto:[email protected]

5. Empfehlungen


Ergänzung zu Empfehlung 1) - Personalkostenanhebung

Januar 2016

23%

47%

37%

25%

32%

23%

39%

17%

56%

32%

18%

9%

30%

22%

10%

17%

9%

23%

4%

39%

17%

5%

-10%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

Maler, Lackierer

Metall Elektro Gesundheit KfZ SHK Holz Kaufm. Nahrung Gesamt Bau (St)

Abw

eich

unge

n (%

)

Prozentuale Abweichungen: Ist- Personalkosten von HPI-Soll-Personalkosten je Berufsgruppe, 2010 bis 2012 und 2013 bis 2014 (v.l.n.r.) bei 31 EUR/LgStd und 35 EUR/LgStd

5. Empfehlungen


Ergänzung zu Empfehlung 1) – Auswirkung auf Gesamtkosten nach Personalkostenanhebung

Januar 2016

20%

56%

35%

14%

40%

11%

59%

40%

63%

33%

45%

15%

47%

28%

9%

32%

6%

49%

32%

54%

27%

36%

-10%

0%

10%

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30%

40%

50%

60%

70%

Maler, Lackierer

Metall Elektro Gesundheit KfZ SHK Holz Kaufm. Nahrung Gesamt Bau (St)

Abw

eich

ung

(%)

Entwicklung der prozentualen Abweichungen: BTZ-Ist-Kosten Gesamt von HPI-SollkostenGesamt in den Berufsgruppen 2010 bis 2012 und 2013 bis 2014 (v. l. n. r.) bei Personalkosten von 31 EUR/LgStd und 35 EUR/LgStd

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