Post on 05-Apr-2015
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Landkreis Ahrweiler
BehindertenförderungsplanungBehindertenförderungsplanung
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Ja, mach nur einen PlanSei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch `nen zweiten Plan
Gehn tun sie beide nicht.
B. Brecht: Das Lied von der Unzulänglichkeitmenschlichen Strebens
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PLAN, ein Entwurf, in dem ein Ziel und seine
Verwirklichung gedanklich vorweggenommen werden
(Planung) in der Absicht, den gewünschten Effekt möglichst
sicher und ohne Umwege zu erreichen. Im weiteren Sinn
liegt ein P. bereits vor, wenn die Hauptstadien des Verlaufs
oder die Grundzüge einer Ordnung vorweggedacht werden,
statt sie dem Zufall, dem unmittelbaren Gefühl oder dem
glücklichen Einfall zu überlassen (...)
aus: Brockhaus Enzyklopädie, 17. Auflage 1972
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Entwicklung der minderjährigen und über 60-jährigenBevölkerung im Landkreis Ahrweiler
21.49522.168
22.87323.613
24.727 24.68425.121 25.514 25.713 25.722 25.696 25.648 25.504
25.144
27.513 27.963 28.185 28.615 29.103 29.338 29.57130.325
31.20332.070
33.06733.800 34.252
34.705
20.000
22.000
24.000
26.000
28.000
30.000
32.000
34.000
36.000
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003
Minderjährige über 60 Jahre
Quelle: Statistisches Landesamt
(Steigerung von 1990 auf 2003: Minderjährige 16,98 %,über 60-jährige 26,14 %, Gesamtbevölkerung 12,28 %)
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Prognos-Familienatlas 2005: Kreis Ahrweiler gehört zu den „Unauffälligen“
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Ausgangslage
• Finanzielle Bedeutung der Eingliederungshilfe
• weitgehend fehlende Planung und Steuerungsmöglichkeiten in diesem Bereich
• Einführung des Projekts „Hilfe nach Maß“ ab Januar 2004 im Landkreis Ahrweiler
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Jugend25%
23,3 Mio.
übrige Bereiche30%
28,6 Mio.
Soziales 45%
42,6 Mio.
Planung ermöglicht erst gezielten und vorausschauenden Einsatz von Steuergeldern bei immer
knapper werdender Finanzausstattung
Haushalt 2005
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Aufteilung Sozialetat 2005 (Volumen 42,6 Mio €)
Übrige Bereiche
25%
10,8 Mio € Eingliederungshilfe
45%19,0 Mio €
Grundsicherung
und Kosten SGB II
30%
12,8 Mio €
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0
5.000.000
10.000.000
15.000.000
20.000.000
25.000.000
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005
Ausgaben Zuschussbedarf
Entwicklung der Ausgaben und des Zuschussbedarfsder Eingliederungshilfe
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7,5213,50
28,30
40,13
48,52
66,19 67,65
0
10
20
30
40
50
60
70
80
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005
Entwicklung Ausgaben in der Eingliederungshilfe (in %)im Landkreis Ahrweiler
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Anteil der Ausgaben für Eingliederungshilfe an den Ausgaben des Verwaltungshaushaltes des
Landkreises Ahrweiler 2005
Gesamtvolumen83%
94,5 Mio €
Eingliederungshilfe17%
19,0 Mio €94,5 Mio €
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• Verbesserte Steuerung von Prozessen im Bereich der Behindertenhilfe
Was verspricht sich der Kreis Ahrweilervon der Planung im Bereich der
Behindertenhilfe des Landkreises ?
• Verbesserte Wahrnehmung der regionalen Planungsverantwortung des Kreises im Bereich der Behindertenhilfe
• Entwicklung von stimmigen, zukunftsfähigen Strategien: fachlich – inhaltlich und finanziell
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• Aktive, fachlich fundierte Position und Rolle des Landkreises
• Finanzen im Rahmen der Eingliederungshilfe können gezielter und bedarfsgerechter eingesetzt werden
• Bessere Wahrnehmung der Ausgleichsfunktion des Landkreises auch im Bereich der Behindertenhilfe
(Stichwort: ländlicher Raum)
Umsetzung des Prinzips: ambulant vor stationär
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In Bezug auf die behinderten Mitbürger im Landkreis :
• verbesserte wohnortnähere Angebote
• Optimierte Rahmenbedingungen der Förder- und Um- setzungsmöglichkeiten für IHP und PB
• durch verbesserte Infrastruktur :
Ermöglichung von Angeboten, die den individuellen Hilfebedarf behinderter Menschen aller Altersstufen im Landkreis dezentral optimaler berücksichtigen können
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Planungsverlauf
03/ 2002 -
06/ 2002
Interne Vorüberlegungen Kreisverwaltung Ahrweiler
07/ 2002-
11/ 2002
Interne Gespräche mit Planungsinstitutionen
(Vorauswahl)
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25.03.2003 Auftragserteilung Kreisausschuss an ZPE Universität Siegen
30.09.2003 Auftaktveranstaltung mit öffentlicher Vorstellung von VorgehensweiseBildung ProjektgruppeStändige Begleitung der Planung Ständige Begleitung der Planung durch Projektgruppedurch Projektgruppe
Oktober 2003 Projektgruppensitzung
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Dez. 2003 -März 2004
Datenerhebung und Auswertung der Fragebögen
April 2004 -Juni 2004
Interviewphase und2. Auswertungsphase
Juli 2004 Vorlage 1. Entwurfsfassung
September2004
Vorstellung des Planungs-entwurfs in Projektgruppe
November2004
Durchführung von dreiöffentlichen Fachforen:
Dezember2004
Vorlage des Planentwurfs des ZPE an Kreis
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März 2005 Zusammenführung Planung ZPE mit Teilplanung
„Psychiatrieplanung“
April / Mai2005
Vorlage der Planungsergebnisse an die Kreistagsfraktionen
und Abstimmung mit Land
Juni 2005 Beratung und Beschlussempfehlung des Planentwurfs und Vorschlag
Prioritätenliste durch Kreisausschuss
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Juli 2005 Beratung und Beschlussfassung der Planung durch den Kreistag
Festlegung einer Prioritätenliste bei der Maßnahmeplanung
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Sozialplanung als kommunales Steuerungsinstrument
Nicht nur Bauleitplanung steuert das Gemeinwesen Kindertagesstättenplanung, Altenhilfeplanung,
Behindertenförderungsplanung etc.
Sozialplanung dient der Standortsicherung
Finanzmisere der öffentlichen Haushalte kann Auslöser für innovative neue Wege sein, mit dem Effekt positiver
fachlicher oder verfahrensmäßiger VeränderungenBeispiel RLP:
Persönliches Budget / Individuelle Hilfeplanung IHP
Sozialräumlich orientierte kommunale Sozialplanung kann nur dann erfolgreich sein, wenn Teilhabe und
Beteiligung stattfinden, die wiederum erst Akzeptanz ermöglichen
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Am Ende der Planung: Entwicklung von Prioritätenlisten
• kurzfristig• mittelfristig• langfristig (Finanzierbarkeit)
Umsetzungsbeschluss durch politische Gremien des Kreises
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Beschluss Kreistag
Folge 2: Aufnahme von Projekten / Maßnahmen in mittelfristiger Finanzplanung des Kreises
Folge 1: Bindungswirkung
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Ergebnis 1: Qualitative Verbesserung des Angebots für behinderte Menschen im Landkreis Ahrweiler
Ergebnis 2: bessere Steuerungsmöglichkeiten durch Landkreis
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Weiteres Ziel:(möglichst weitgehende) Akzeptanztrotz unterschiedlicher Interessenlagen
BehinderterMensch
Gemeinden
Kreis
Land
Einrichtungen derBehindertenhilfe
Angehörige
Wohlfahrtsverbände
PrivateAnbieter
IHP/PB
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• Planung hat Wirkung und Auswirkung auf den „Markt“
• Teilhabeplanung kann nicht neutral sein
• Planung ist politische Notwendigkeit und kann innovativer Antrieb sein
• Planung hat einen Sicherstellungsauftrag
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Warum haben wir uns bei der Planung für das „Netzwerk Offener Hilfen“ (NetOH) des ZPE der Universität Siegen entschieden?
1. Weil wir der Auffassung waren und auch heute noch sind, dass die dargestellten Planungsziele des Landkreises am ehesten mit dem hier entwickelten Konzept zu erreichen sind
2. Weil der in Gang gesetzte Planungsprozess und die dabei angewandten Methoden und Vorgehensweisen nach dem „NetOH“ – Prinzip eine größtmögliche Beteiligung der unterschiedlich von der Planung Betroffenen sicherstellt und deshalb als Teilhabeplanung gekennzeichnet werden kann
3. Weil wir zuversichtlich waren und sind, dass im Hinblick auf die konzeptionell vorgesehene und tatsächlich realisierte hohe „Beteiligungsdichte“ eine große Akzeptanz der Planungsergebnisse erfolgen wird
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Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit