Königswinter · Bad Honnef · Unkel · Linz · Bad Hönningen · Asbach · Waldbreitbach
D a s H e i m a t m a g a z i n · 3 . J a h r g a n g · H e f t 1 7 · J a n u a r 2 0 1 0
Maria-Hilf-KappelleRheinbrohl
Peter GlassKönigswinter
Uhrmacher in Neustadt
Michael RoyenVettelschoß
Neujahrskonzert
mit W
iener
Klassik
Bluhm SystemeRheinbreitbach
GlücksbringerSchornsteinfegerGlücksbringer
Schornsteinfeger
Gabriele Baumann über den Dächern von Rheinbreitbach
Gabriele Baumann über den Dächern von Rheinbreitbach
Der Rheinländer · Januar 2010 Seite 3
Editorial
Was war das für ein Jahrim Unkeler Heimat -
laden des RHEINLÄNDER! Seitder Eröf fnung am Oster -samstag konnten wir viele Be-sucher bei unseren Veranstal-tungen begrüßen und für unserAngebot im Laden begeistern.Wir denken gerne zurück andie Lesungen und Abende mitDagmar von Kurmin undRegina Schrott, Thomas Gör-den, Ernst Leonhard Reinir-kens, Ex-Minister WolfgangClement, Dr. Hel-mut Herles , derauch den Wil ly -Brandt-Abend mo-derierte, Peter Hon-nen, Eckhard Barth und Hans-Christian Bues sowie Dr. SaidOssami. Dazu stellten wir dieWerke der Künst ler ErnstGünther Hansing, BernhardHofer, Ilse Wegmann, AdalbertN. Schmitz und Josef Mülleraus. Begeistert hat uns dasgroßartige Konzert des kanadi-schen Folk-Duos Madison
Violet und der wunderbareNachmittag mit Kaffeehaus-musik von Anja Borchers undGerd Winzer. Nicht zu verges-sen der Leonhard-Reinirkens-Abend, durch den der ehemali-ge SWR1-Moderator MichaelBollinger führte. An weiterenprominenten Gästen war imHeimat laden kein Mangel :Kultusministerin Doris Annen,Landrat Rainer Kaul , MdBErwin Rüddel, MdB SabineBätzing, MdB Andrea Nahles,
E x - M i n i s t e rChristian Schwarz-Schilling, die Kaba-ret t isten JürgenBecker und Martin
Stankowski sowie Ex-ZDF -Chefredakteur Reinhard Appelfanden den Weg zu uns.
Auch im neuen Jahr 2010werden wir wieder viel-
fältige Veranstaltungen anbie-ten. Die Programmvorschaufür das erste Quartal findenSie im Heft. Wir freuen uns aufIhren Besuch im Heimatladenin der Pützgasse in Unkel! Mitdem Einkauf im Heimatladenund dem Besuch unsererVeranstaltungen unterstützensie auch den RHEINLÄNDER!
Aus demRHEINLÄNDER
Gästebuch
Liebe Rheinländer, Rückblick und Ausblick…
Wolfgang Clement
Dagmar von Kurmin und Regina Schrott
Dr. Helmut Herles
Thomas Görden
MdB Erwin RüddelDr. Said Ossami
Michael Bollinger und Andreas Muthesius
Madison Violet
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Seite 4 Der Rheinländer · Januar 2010
VG Linz
VG Unkel
Bad Honnef
Königswinter
B42
A3
Buchholz
Asbach
Windhagen
Roßbach
Hausen
NeuwiedAndernach
Sinzig
Remagen
Bad Honnef
Unkel
Linz
Bad Hönningen
Leutesdorf
Rheinbrohl
Hammerstein
LeubsdorfDattenberg
St. Katharinen
Ockenfels
Kasbach-Ohlenberg
Erpel
VettelschoßBruchhausen
Rheinbreitbach
AegidienbergRhöndorf
Dollendorf
Eudenbach
Heisterbacherrott
OberpleisOelinghoven
A59 RauschendorfVinxel
BerghausenThomasberg
Waldbreitbach
Neustadt
Wied
Bonn
Rhein
Ahr
IttenbachKönigswinter
VG Bad Hönningen
Breitscheid
Niederbreitbach
Datzeroth
VG Waldbreitbach
VG Asbach
inhaltlich!
D a s H e i m a t m a g a z i n
Gründungsjahr 2008
Verbreitung: Königswinter, Bad Honnef. VG Unkel, VG LinzVG Bad Hönningen, VG Asbach, VG Waldbreitbach
Erscheinungsweise: monatlich
Jahresabonnement: p19,50 (nur Portokosten)
Auflage: 15.000
VERLAG DER RHEINLÄNDER
Inh. Sandra PeukertPützgasse 2 · 53572 UnkelTel: 0 22 24 - 7 79 65 12Fax: 0 22 24 - 9 0130 [email protected]
Herausgeber: Wolfgang Ruland (v.i.S.d.P.)
Redaktion: Martina Kefer, Gudrun von Schoenebeck, Bernd Zimmermann, Benedikt Schmidt, Cäcilia Frings-Ruland,Peter Köster, Bernhard Niemann, Hannelore Prangenberg
Fotos: Dieter Ruland, Verlag (falls nicht anders angegeben)
Grafisches Konzept und Satz:Ruland Werbung & Grafik, www.ruland-grafik.de
Druck: medienHaus Plump, Rheinbreitbach
Anzeigenannnahme: Wolfgang Ruland, Tel: 0 22 24 - 7 79 65 12, Mobil: 01 76 - 60 84 15 18
Anzeigenschluss: jeweils zum 15. des Vormonats
Druckunterlagen an: [email protected]ähige Text- und ungerasterte BildvorlagenEPS-, TIFF-, PDF-Dateien
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt dieMeinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung undNachdruck von Texten, Bildern und Grafiken nur mit ausdrückli-cher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandtes Bild-und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Alle Angabenim Heft nach bestem Wissen und Gewissen. Wir übernehmenkeine Gewähr bei Irrtümern oder Druckfehlern.
IMPRESSUM
Editor ial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3Liebe Rheinländer, Rückblick und Ausblick
kurz & knapp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6Nachrichten aus der Region
Titel! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8Die KaminkehrerinKaminkehrer bekommen KonkurrenzGlücksbringer Schornsteinfeger
persönlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12Koch-Buch der Erinnerungen
künstl er i sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Archetypische Vertrautheit
bes icht ig t ! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Maria hat geholfen!
ausgewählt ! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20Der RHEINLÄNDER-Shop
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Der Rheinländer · Januar 2010 Seite 5
inhaltlich!
Die Kamin-kehrerinSeite 8
ArchetypischeVertrautheitSeite 16
Duftende Helfer in der kalten Jahreszeit
Seite 43
Der Bewahrer der ZeitSeite 32
Die Hightech-Brandeisen-Firma
Seite 22
untern ehm en! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22Die Hightech-Brandeisen-Firma
Wintertraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
untern ehm en! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26Kreative Frauenpower
künstl er i sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28Der Geschichtenerzähler
d am als! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30Eisiger Januar – anno 1893
persönlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32Bewahrer der Zeit
musikali sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34Mit Wiener Schwung ins neue Jahr
ausgewählt ! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36Veranstaltungen im Januar
li t erar i sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40Großtante Hortense und der Lyrikerpunsch
arom ati sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43Duftende Helfer in der kalten Jahreszeit
d am als! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44Graf Zeppelin über dem Rhein
nachge frag t ! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46Warum gibt es ein Loch in der Erpeler Ley?
Koch-Buch derErinnerungen
Seite 12
Graf Zeppelin über dem RheinSeite 44
Seite 6 Der Rheinländer · Januar 2010
kurz & knapp
Der aktuelle RHEINLÄNDER Rechtstipp:
Befristete Arbeitsverträge: Klagefrist bis zum 21.01.2010 beachten
Zum 31.12. des Jahres laufen eine Vielzahl vonbefristeten Arbeitsverträgen aus und werdenvor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaft-lichen Situation vom Arbeitgeber nicht verlän-gert. Vielen Arbeitnehmern ist nicht bewusst,dass der Gesetzgeber im Tei lzei t - undBefristungsgesetz sehr strenge formelle undinhaltliche Bedingungen aufgestellt hat, unterdenen der Arbeitgeber befristete Arbeits-verträge abschließen darf. Die Praxiserfahrung zeigt aber, dass selbst diePersonalabteilungen von großen Firmen diestrengen Formvorschriften für einen befriste-ten Arbeitsvertrag nicht genügend beachten.Ein solcher kleiner Fehler hat jedoch großeKonsequenzen. Nach der Rechtsprechung derArbeitsgerichte wandelt sich ein auf den31.12.2009 befristetes Arbeitsverhältnis selbstbei sehr geringen Verstößen in ein unbefriste-tes Arbei tsverhäl tnis , welches über den
01.01.2010 hinweg fortbesteht und denArbeitnehmer in ein dem Kündigungsschutzunterliegendes unbefristetes Arbeitsverhältnisretten kann. Möchte der Arbeitnehmer durchdas Arbeitsgericht die Berechtigung derBefristung überprüfen lassen, muss er jedocheine Notfrist beachten: die Klage muss inner-halb von drei Wochen nach dem vereinbartenEnde des befristeten Arbeitsvertrages, dasheißt bis zum 21.01.2010 bei Gericht eingegan-gen sein, nach Fristablauf ist eine Überprüfungdurch die Arbeitsgerichte grundsätzlich nichtmehr möglich.
Rechtsanwalt Peter HaltenhofFachanwalt für Arbeitsrecht
IJ
Bei uns finden Sie:
– eine große Auswahl an Büchern aus und über unsere Region
– Kunst und Kunsthandwerk von einheimischen Künstlern
– regionale Produkte wie Wein und Fruchtaufstriche
Unser aktueller Buchtipp:
Flucht der AmeisenUlrich C. SchreiberTB, p 9,95
Ein Geo-Thriller über die dramatischen Folgen eines Vulkanausbruchs im Rheinland
Und: Wir können für Sie jedes lieferbare Buch besorgen!Pützgasse 2, 53572 Unkel, Tel. 02224-7796512, Fax 02224-9013088
Der Heimatladen
kurz & knapp
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Drei neue RheintalerBad Honnef. Kürzlich konnte Vereinsvor-sitzender Martin Vreden drei weitere Rheintalervorstellen. Neu aufgelegt wurden die Motive:29er Ehrenmal, Rheinbrohl; Löwenburg, BadHonnef und Rudolf Caracciola, Remagen.Die Rheintaler eignen sich zum Sammeln undVerschenken, sind aber auch wertvolle Gut-scheine bei über 90 Partnerbetrieben des Rhein-taler-Netzwerkes. Die Rheintaler-Münzen sindauch im Heimatladen, Pützgasse 2 in Unkel fürp 12,90 erhältlich. www.rheintaler.net
Glühwein-Treff am 29er Ehrenmal
Rheinbrohl. Die Vereinigung ehemaliger 29erund Förderer des Ehrenmals e.V. in Rheinbrohllädt ein zum Neujahrstreff am 2. Januar aneinem der schönsten Ausblicke am Rhein an derRheinbrohler Ley. Ab 14 Uhr gibt es bis zurDämmerung Glühwein und andere Getränke.Dabei kann man sich über die erfolgten Reno-vierungsmaßnahmen am Ehrenmal informieren.www.29er-ehrenmal-rheinbrohl.de
Gynäkologische Praxis in Bad Honnef
Gerne möchte ich Sie in meiner Privatpraxis für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
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Telefon: 0 22 23 / 27 96 66 · Mobil: 01 73 / 4 01 21 09
Seite 8 Der Rheinländer · Januar 2010
Titel!
Die Kamin-kehrerin
ie Voraussetzungen fürihren Beruf kann Gabriele
Baumann schnell aufzählen:„Man sollte schwindelfrei, kör-perlich fit und nicht zimper-l ich sein. Als Schornstein-fegerin darf man außer-dem keine Angst davorhaben, sich dreckig zumachen oder bei Windund Wetter draußen zuarbeiten.“ Mit all dem hatGabriele Baumann keineProbleme. Die sportliche48- jährige mit den pech-schwarzen Haaren macht einegute Figur, wenn sie in ihremKehrbezirk Rheinbreitbach,Unkel und Scheuren unter-wegs ist. Als Angestellte beiB e z i r k s s c h o r n s t e i n f e g e r -
meister Peter Stass ist siezuständig für die meistenRoutinearbeiten bei den Kun-den. „Nur die größeren Bera-tungen macht der Chef selbst.“Gabriele Baumann überprüft
den Kohlenmonoxid-Gehalt imAbgas von Gasheizungen, siemisst den Abgasverlust derHeizungsanlage und kontrol-liert alle Feuerstätten, ob esbauliche oder brandgefährli-che Mängel gibt.
Das Fegen des Schorn-steines ist in Zeiten von
Gasheizungen, bei denen sichso gut wie kein Ruß bildet, nurnoch ein kleiner Bestandteilihrer Arbeit. Wenn ihre Kun-
den allerdings mit festenBrennstof fen heizen,zum Beispiel in offenenKaminen oder Holz -Zentralheizungen, mussder Schornstein regel-mäßig, bis zu drei Malim Jahr, gefegt werden.
Dann wird nicht nur der Rußentfernt, sondern auch mancheÜberraschung zutage geför-dert. Häufiger sind Wespen-nester und Vögel darunter, ein-mal hat Gabriele Baumannsogar einen Siebenschläfer bei
Wespennester, Vögel undmanchmal Siebenschläfer
im Kamin
D
Im Kehrbezirk Rheinbreitbach, Unkel und Scheuren sorgt Schornsteinfegerin Gabriele Baumann für saubere Kamine
von Gudrun von Schoenebeck
kann sehr eigenständig arbeiten, es ist keinesitzende Tätigkeit und ich habe viel Kontakt zuMenschen.“ Außerdem gibt es den schönenNebeneffekt, dass der Schornsteinfeger traditio-nell als Glücksbringer angesehen wird. „Eskommt häufig vor, dass ich auf der Straße ange-sprochen werde“, erzählt die Kaminkehrerin.„Vor allem die Touristen in Unkel sind ganz ausdem Häuschen und wollen ein Foto machen odereinen Knopf meiner Jacke anfassen. Das sollbesonders viel Glück bringen.“ Einmal habe sieauch ein Kunde gefragt, ob sie bei der Hochzeitseiner Tochter Blumen überreichen könne. „Dashabe ich natürlich gerne getan. Aber das aller-beste ist eigentlich, wenn ich an einem klarenSommertag auf einem Dach stehe und bis zumKölner Dom gucken kann.“
Dieser Knopf bringt besonders viel Glück.
seinem Winterschlaf gestört. Um ihr täglichesPensum zu schaffen, muss die Schornstein-fegerin sich ranhalten. Zeit für ein Schwätzchenbleibt eher selten, die Mittagspause wirdschnell zwischen zwei Termine eingeschoben.Es gibt Tage – wenn sie bei miserablem Wetterraus aufs Dach muss, wenn sie klitschnassgeworden ist und der Ruß mal wieder inKleidung und Haaren hartnäckig festsitzt – andenen sich Gabriele Baumann ein kleines bis-schen nach ihrem ersten Beruf als Industrie-kauffrau zurücksehnt.
Den hatte sie vor 15 Jahren hinter sich ge-lassen, unter anderem weil sie sich im
Büro – „Computer sind nicht so mein Ding“ –nicht dauerhaf t wohl fühl te . Die zweiteAusbildung zur Schornsteinfegerin schaffte siein Rekordzei t und hängte 2001 noch diePrüfungen zur Meisterin und Energieberaterindran. Damals war sie die einzige Frau in ihrerMeisterklasse. Die positiven Seiten an ihremBeruf liegen für Gabriele Baumann ebenso klarauf der Hand wie die weniger angenehmen. „Ich
Seite 10 Der Rheinländer · Januar 2010
Titel!
Bislang war das deutscheSchornsteinfegerhand-
werk konkurrenzlos. Deutsch-land ist in knapp 8.000 Kehr-bezirke aufgete i l t , für d iejewei ls e in Schornstein-fegermeister bis zur Rentezuständig war. Nun wurdejedoch e ine Reform fä l l ig ,nachdem die EuropäischeKommission e in Vertrags-verletzungsverfahren gegendie Bundesrepublik eingeleitet
hat te . Beanstandet wurdedabei vor allem, dass die Aus-übung des Handwerks aufeinen Schornsteinfegermeisterpro Bezirk beschränkt ist unddieser außerhalb seines Kehr-bezirkes nicht tätig sein darf,was der Dienst le istungs-fre ihei t in der EU wider -spricht. Nach der Neuregelungwerden die Bezirke zwar bei-behalten, aber ausgeschriebenund für sieben Jahre vergeben.
Der Bezirksschornsteinfegerunterr ichtet zukünf t ig dieEigentümer im „Feuerstätten-bescheid“ darüber, welcheSchornsteinfegerarbeiten inwelcher Frist durchgeführtwerden müssen. Die Arbeitenselbst werden für den Wett-bewerb geöffnet, so dass jederHauseigentümer sich (nacheiner Übergangsfrist ab 2013)seinen Schornsteinfeger selbstaussuchen kann.
Kaminkehrer bekommen Konkurrenz
Der RHEINLÄNDER sprachmit SchornsteinfegermeisterNorbert Hess, dem Ober-meister der Innung Koblenz,über das neue Gesetz.
Müssen deutsche Schornstein-feger schwarz sehen, wenn ihreMonopolstellung fällt?Hess: Nein, denn dieMarktöffnung bietet auchChancen. Es fällt ja nicht nurdas Monopol, sondern auchdas Nebentätigkeitsverbot fürdie Schornsteinfeger. Wir müs-sen uns nicht mehr nur aufunsere klassischen Arbeitenbeschränken, sondern könnenzum Beispiel auch verstärktEnergieberatung anbieten.Das ist vor allem für die jun-gen Kollegen interessant.
Was ändert sich in Zukunftfür Ihre Kunden?Hess: Der Kunde kann einenAnbieter seiner Wahl, voraus-gesetzt er ist mit dem Schorn-steinfegerhandwerk in dieHandwerksrolle eingetragen,mit den notwendigen Arbeitenbeauftragen. Das gilt vorerstnur für Schornsteinfeger ausanderen EU-Mitgliedsstaaten.Die amtliche Kontrolle desKehrwesens bleibt aber beste-hen. Leider wird der bürokra-tische Aufwand insgesamtdeutlich steigen.
Was sagen Sie den Menschen,die dem gesamten Schornsteinfeger-beruf kritisch gegenüber stehen?Hess: In Deutschland habenwir im Bereich der Feuer-
sicherheit sehr hohe Stan-dards, um die uns andereLänder beneiden. Gerade inZeiten wie jetzt, in denenKaminöfen wieder stärker ver-wendet werden, leistenSchornsteinfeger einen wichti-gen Beitrag für die Sicherheit.Außerdem ist unsere Neutra-lität ein großer Vorteil für dieKunden. Wenn wir zum Bei-spiel die Abgaswerte der Hei-zung messen, ist diese Mes-sung objektiv und geschiehtnicht etwa mit dem Hinter-gedanken eine neue Heizungverkaufen zu wollen.
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Titel!
GlücksbringerSchornsteinfeger
Der Schornsteinfeger gilt in weiten Teilender Welt als volkstümlicher Glücksbringer.
Ihm in voller Arbeitsausrüstung schwarzer Klei-dung, Zylinder oder Steigerkappe, Besen undLeiter zu begegnen, ihn gar anzufassen und sichdabei die Finger mit Ruß zu bestreichen, wird alsgutes Omen gesehen. Schon im Mittelalter wussteman, dass glühende Asche, die aus verrußtenSchloten austrat, in den eng bebauten Straßenverheerende Brände auslösen konnte. So entstan-den in den Städten die ersten Feuerordnungen,die das regelmäßige Kehren des Schornsteineszwingend vorschrieben. Der Kaminkehrer, derdurch sauber gehaltene Rauchabzüge Brände ver-hinderte, war für die Stadtbewohner lebenswich-tig und brachte dadurch Glück ins Haus.
Ab dem 17. Jahrhundert bildeten sichZünf te und Innungen der Schorn-
steinfeger und die ersten Kehrbezirke wurdeneingerichtet. In dieser Zeit wurde der Kaminmeist nicht vom Dach aus gekehrt, sondern inseinem Innern von unten nach oben bestiegenund gereinigt . Während in der WeimarerRepublik die Kehrbezirke zwar f lächendeckendvorhanden waren, wurden sie erst 1935 zwin-gend vorgeschrieben. Nach dem ZweitenWeltkrieg brachte 1969 das Gesetz über dasSchornsteinfegerwesen eine e inhei t l icheGesetzesgrundlage . Heute arbei ten inDeutschland etwa 20.000 Kaminkehrer. Dassder Schornsteinfeger vor allem als Glücks-bringer mit dem Beginn des neuen Jahres inZusammenhang gebracht wird, liegt daran, dasser früher das Kehrgeld am Neujahrstag persön-lich abholte und dabei seinen Kunden ein glück-liches neues Jahr wünschte.
Seite 12 Der Rheinländer · Januar 2010
Koch-Buch der Erinnerungen
größeres Darlehen erhaltenhatte. Die beiden heiratetenund so gelangte Hertha Kochüber Umwege 1944 nach Erpel,wo s ie den Kampf um dieBrücke von Remagen als Au-genzeugin aus unmittelbarerNähe miter lebte . In ihremBuch berichtet sie zum Bei-spie l von e inem Bomben-angri f f auf Erpel am 29.Dezember 1944, von der Eva-kuierung einiger Frauen mitKindern nach Thüringen undvom 13. Februar 1945, als halbErpel in Schutt und Aschegelegt worden war.
persönlich!unternehmen!
Hertha Koch ist die älteste Bürgerin von Erpel. Sie kann auf 97 erlebnisreiche Jahre zurück-blicken, die sie in ihren Memoiren zu Papier gebracht hat. Darin beschreibt sie ihren persön-lichen Lebensweg, der in Lauenförde an der Weser begann – und liefert zugleich eineDokumentation der Zeit.
Augenzeuge desJahrhunderts
von Hannelore Prangenberg
Hertha Koch signiert ihr Buch für Urenkelin Judith.
Koch-Buch der Erinnerungen
eit ihrer Heirat 1909 leb-ten meine El tern inLauenförde an der Weser“
- so beginnt die Autobio -graphie von Hertha Koch ausErpel . Sie wurde 1912 alsTochter von Johanna Reinkeund Julius Voß geboren. DerVater, ein ehemaliger Guts-hofbesitzer, war zu diesemZeitpunkt schon 53 Jahre altund konnte seinen „Pabsthof“in Hubbelrath öst l ich von
Düsseldorf nicht mehr selbstbewirtschaften. Nachdem er1929 verstorben war, „suchteMutter per Inserat mal wiedernach einem neuen Pächter“. Solernte Hertha Voß HeinrichKoch kennen, denn „unteranderem meldete sich ein 28-jähriger gelernter Landwirt(...), der von seiner Mutter,einer Witwe, die in Erpel amRhein wohnte und dort einKohlengeschäft betrieb“, ein
von Bernd Zimmermann
Wie bei v ie len Auto-biografien sind es die
vermeint l ichen Nebensäch-lichkeiten, die auch HerthaKochs Memoiren für außenste-hende Leser so hautnah inter-essant machen: „Am 17. März(1945), am Nachmittag, hörtenwir einen furchtbaren Lärm,ein Scheppern von Metall, alswenn eine Menge Autos inein-ander gefahren wären, und alswir hinausrannten (...), sahenwir, wie sie zusammenstürzteund im Wasser, das hochspri tzte , versank.“ So be-schreibt Hertha Koch ein histo-risches Geräusch, das es nurein einziges Mal im Gebiet desRHEINLÄNDER gegeben hat:Es stammte vom Einsturz derBrücke von Remagen. Auto-biograf ien, in denen Zei t -
S
zeugen wie Hertha Koch Namen, Orte, Zeit-punkte und Lebensumstände dokumentieren,sind für Historiker bedeutende Quellen derForschung.
Hertha Koch, die in ihrer bisherigenLebensspanne vom Kaiserreich bis zur
Deutschen Einheit zwei Weltkriege und vierdeutsche Staatsformen miterlebte, hat ihreErinnerungen selbst zu Papier gebracht „ineiner gestochen scharfen, wunderschönenHandschrift“, wie Familienmitglieder berichten.Die Worte scheinen ihr dabei leicht aus derFeder geflossen sein – schließlich hat sie schonals Jugendliche eigene Kurzgeschichten ver-fasst. Ihre Aufzeichnungen mussten, um Sie alsBuch zu veröffentlichen, nur noch ein weniggeordnet, behutsam redigiert und in eine gestal-terisch ansprechende Form gebracht werden.
Der Erinnerungsband von Hertha Koch: „... außer einem großen Schrecken ist
nichts weiter passiert“ ist für p 14,80 erhältlichbei Post & Lotto-Shop Sieberz, Erpel, und imHeimatladen, Pützgasse 2, Unkel.
Für alle, die auch Ihre Lebenserinnerungenaufschreiben oder als Buch vorlegen wollen,gibt es Rat vom RHEINLÄNDER:Biograf ien-Autor und RHEINLÄNDER-Redakteur Bernd Zimmermann erläutert inder Veranstaltung: „Wie schreibe ich meineLebenserinnerungen?“ die Techniken, mitdenen man am besten seine Memoiren ver-fasst . Dazu er läutern wir vom RHEIN-LÄNDER, welche Möglichkeiten es gibt, dar-aus ein schönes Buch zu machen – zumVerschenken oder Verkaufen (siehe auchnächste Doppelseite). Termin: 31. Januar 2009, um 17.00 Uhr, imHeimatladen, Unkel. Der Eintritt ist frei.
INFOS
Seite 14 Der Rheinländer · Januar 2010
Ihre Lebensgeschichte als Buch
Bewahren Sie Ihre Erinnerungen für Ihre Nachfahren
Jede Lebensgeschichte istes wert, festgehalten zu
werden.Geben Sie Ihre Erinnerungen –diese können auch auf einewichtige Episode in IhremLeben begrenzt sein – an IhreNachkommen, Verwandtenund Freunde weiter. Wir machen daraus ein schö-nes Buch, das Sie verschenkenoder verkaufen können.Erzählen Sie von Zeiten derNot, die man heute nicht mehrkennt, von Tatendrang undAufbruchstimmung, berichten
Sie von Ereignissen, die Sieselbst oder als Zeitzeuge mit-er lebt haben und die IhreNachkommen vielleicht nuraus zweiter Hand aus Film undFernsehen kennen. MachenSie Ihrer Famil ie , IhrenVerwandten und Freunden dieFreude, an Ihren Erlebnissenund Erfahrungen teilzuhabenund davon zu profitieren.
Ihre Lebensgeschichteoder eine entscheidende
Episode daraus kann für IhreKinder und Enkel für derenVerständnis des e igenen
Lebens wichtig sein. Häufigerkennt man sich und seineHandlungen – zumindest zumTeil – in den Erlebnissen undTaten seiner Vorfahren wieder.Die Familiengeschichte ist oftein bedeutendes Element zumBegreifen der eigenen Her-kunf t und Persönl ichkei t .Schriftlich aufbewahrt und alsBuch weitergegeben, helfenIhre Erinnerungen Ihren Nach-kommen, das eigene Lebenbesser einzuordnen und zuverstehen.
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Der Rheinländer · Januar 2010 Seite 15
Wer hilft Ihnen bei derUmsetzung?Unsere Texter, Lektoren undMitarbei ter s ind versierteJournalisten, professionelleSchreiber und Grafiker.
Wie viel kostet es?Vor Auftragsvergabe vereinba-ren wir mit Ihnen immer einenfesten Preis für die Erstellungals auch für den Druck desBuches! Dieser Preis hängtvom Umfang und IhrenWünschen ab, die wir vorabmit Ihnen ausführlich bespre-chen.
Das Buch und Cover wird gra-fisch sorgfältig gestaltet, eskönnen auch Fotos aus IhremLeben eingearbeitet worden.Bei der Buchgestaltung be-rücksichtigen wir natürlichimmer Ihre Wünsche.Ihr Buch kann als kartonierteAusgabe, a ls Leinen- oderwertvol le Lederausgabe er-scheinen.Außerdem könnte ein Hörbuch(Ihr Buch als Lesung) odereine gesprochene Lebens-er innerung (anstat t e inesBuches) entstehen.
Wie entsteht Ihr Buch?Haben Sie Ihre Erinnerungenvie l le icht berei ts nieder -geschrieben oder schon weit-gehende Notizen gemacht?Wir können Ihren Text, wie ervorliegt, abdrucken oder über-arbeiten, lektorieren und kor-rigieren.Wenn noch kein Text vorliegt, übernehmen wir das Schrei-ben Ihrer Biografie nach aus-führl ichen Interviews mitIhnen und eventueller Ein-sicht in von Ihnen zur Ver-fügung gestellter Unterlagen.Aus Ihren Er innerungenmachen wir ein schönes undwertvolles Buch.
VERLAG DER RHEINLÄNDER
Pützgasse 253572 UnkelTel: 0 22 24 - 7 79 65 12Fax: 0 22 24 - 9 0130 85Mail: [email protected]
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ArchetypischeVertrautheit
Seite 16 Der Rheinländer · Januar 2010
künstlerisch!
Anfangs eher unbemerkt vonder Öffentlichkeit, ist vorüber einem Jahr in der ehe-maligen Schule in Vettel-
ArchetypischeVertrautheit
von Peter Köster
schoß eine Einrichtung ent-standen, die der bildendenKunst ganz neue Möglich-keiten eröffnet.
u verdanken ist dies demKünstler Michael Royen,
der die Immobilie am Will-scheider Weg 2 erworben hatund nun versucht, das ehema-lige Schulgebäude durch seinAtelier, niveauvolle Ausstel-lungen und Malkurse, die vonseinen Schülern begeistertwahrgenommen werden, zueinem Kunstmekka - nicht nurfür die Gemeinde Vettelschoß -werden zu lassen.
Seine bisherige Bi lanzbeweist, dass Michael
Royen, Meisterschüler vonGerhard Richter, mit seinerEntscheidung die r icht igeWahl getroffen hat. Mittler-weile ist auch die anfänglicheScheu vor dem „Künstler ausKöln“ verflogen, der, nicht nurnach Meinung von Bürger-meister Falk Schneider, einechter Gewinn für Vettelschoßist. Wann immer es seine Zeiterlaubt, ob bei den Vernissa-gen oder auch mal zwischen-durch macht sich der obersteRepräsentant der Gemeindesein persönliches Bild: „HerrRoyen ist ein Glücksfall fürden Ort“. Der so Gelobte bleibt
Z
Michael Royen in seinemVettelschoßer Atelier
Der Rheinländer · Januar 2010 Seite 17
bescheiden: „ Ich versuchedurch die Dinge, die ich in derSchule anbiete, der Gemeindeetwas zurückzugeben.“ Diesehabe ihm vor allem anfänglichsehr geholfen.
Das neue Studio bietet Royen die
idealen Voraussetzungen,endlich auch seine eigeneKunst so zu präsentieren,wie er es s ich immergewünscht hat. Wer vor allemseine monumentalen Ölarbei-ten sieht, versteht, was derexperimentierfreudige Künst-ler damit meint. Diese Werkehätten in e inem normalenAtelier keinen Platz. Im Ober-geschoss stehen über 600
Der 56-Jährige, der aucheine Zeit lang in Linz
lebte , absolvierte zunächsteine Buchdruckerlehre inLeutesdorf, später studierte eran der Fachhochschule für
geschrieben haben könnte.Gleichzeitig bieten sie immerwieder Anlass zu kontroversenDiskussionen. Das betrifft vorallem seine sakralen Objekte.Beispiel: der Jesustorso, der
auf einem Besen befe-stigt ist – die „Geschich-te Jesu fing im Stroh anund endete am Kreuz“.
Royens Bekannt -heitsgrad führte
dazu, dass er schnell Künstlergleicher Reputation um sichversammeln konnte . Nach-stehende wird er im neuenJahr in Vettelschoß zeigen:Thomas Ruff, Sandra Machel,Peter Royen, Klaus Simon undIlse Wegmann.
Werke von Michael Royenmit einer Auswahl seinerabstrakten Malerei zeigt derHeimatladen, Pützgasse 2 inUnkel in einer Ausstellungab dem 17. Januar 2010(Vernissage um 19 Uhr) biszum 14. März 2010 (täglichgeöffnet von 10 bis 18 Uhr).
AUSSTELLUNGQuadratmeter Ausstellungs-f läche für se ine e igenenArbeiten zur Verfügung, überdie Royen selbst sagt : „Soetwas gab es für meine Bildernoch nie. Diese Schule bietetmeinen Arbeiten in einer gera-dezu archetypischen Vertraut-heit den Rahmen, den ich mirfür die Bi lder immer ge-wünscht hatte“.
zählt Michael Royen längst zuden arrivierten seines Faches,wie seine umfangreiche Aus-stellungsvita beweist.
Arbeiten von MichaelRoyen erfordern vom
Betrachter eine intellektuelleAuseinandersetzung, ganz so,wie es ihm sein großer Lehr-meister Gerhard Richter inskünst ler ische Stammbuch
Michael Royen unterrichtet seine Malschüler
Meisterschüler von Gerhard Richter
Grafik und Design in Köln. EinStudium der Phi losophieschloss sich an. An der staatli-chen Kunstakademie Düssel-dorf studierte er schließlichMalerei , wo er u .a . e inSt ipendium bei ProfessorGerhard Richter erhielt. Heute
Seite 18 Der Rheinländer · Januar 2010
besichtigt!
n Rheinbrohl hat d ieMarienverehrung e inelange Tradition. So ver-mutet man etwa, dass die
frühere Friedhofskirche aufdem Kirchenhügel, die nundie Pfarrkirche St. Suit-bertus ist , e inst Mariageweiht war. Der Marien-patronizismus lebt dort heutein Form eines Mutter-Gottes-Altares fort.
Auch Marienbildstöckegibt und gab es in
Rheinbrohl. Ein ebensolcherbefand sich im 18. Jahrhundertauf dem Grundstück einesRheinbrohler Bürgers. Mittenim freien Feld, damals zehnMinuten vom Ortskern ent-fernt . Der Bildstock wurde
von Benedikt Schmidt
1869 in Kapellenform erneu-ert , war drei Jahre späterjedoch schon wieder baufällig.Die Rheinbrohlerin GertrudeRoos ergriff nun die Initiative.
Zusammen mit weiteren gläu-bigen Mitstreitern wollte siedem Gnadenbild eine dauer-hafte Unterbringung errichten:eine Kapelle. Diese brauchtejedoch Platz und in jener Zeittobte bekanntlich der Kultur-kampf zwischen der preußi-schen Regierung und derkatholischen Kirche. Doch derdamalige Ortsvorsteher JohannFröbus unterstützte den Bau
der Kapelle. Er kaufte weitereFläche hinzu, so dass genugPlatz geschaffen war. Pünkt-lich zu Mariä Heimsuchung,am 2. Juli 1871, war die Grund-
steinlegung. Da der Bauder einschiffigen Kapelleausschließlich aus Spen-den f inanziert wurde,
zogen sich die Arbeiten überJahre hin. 1874, ebenfalls zuMariä Heimsuchung fand diefeierliche Einsegnung statt.Gertrude Roos war ihr Lebenlang um die im neugotischeSt i l und mit e iner Bruch-steinmauer aus heimischemGestein erbaute Kapel lebemüht. Nach ihrem Tod küm-merten sich die Schwesterndes Rheinbrohler Kranken-
Geschütztes Kulturgut
I
von Benedikt Schmidt
Maria hat geholfen!Maria hat geholfen!Das belegen die Votivtafeln an den Wänden der Maria-Hilf-Kapelle in Rheinbrohl.
hauses um den Ort der Andacht . BeideWeltkriege überstand die Kapelle relativ gut.Gerade in Kriegszeiten war sie Zufluchtsort fürviele Menschen, besonders für Frauen undMütter. Durch den Einsatz vieler Bürger konntedie Instandsetzung weitergeführt werden. Umdie Kapelle herum war mittlerweile längst derOrt gewachsen. Als 1951 die Überlegung auf-kam, das Gebäude zugunsten einer besserenStraßenführung zu versetzen, oder abzureißen,wussten dies die Rheinbrohler lautstark zu ver-hindern. Seit 1986 ist die Kapelle geschütztesKulturgut. Schon seit vielen Jahren kümmernsich Wolfgang Frorath, Franz-Toni Stopperichund ihre Familien als Förderkreis um dieses
Kleinod. Nach wie vor kommen viele Menschenzum Beten zur Standmadonna aus Eichenholz indie ansonsten schlichte Umgebung der Kapelle.Das Tageslicht fällt dabei durch die 1956 vomLinzer Künstler Jürgen Oellers gestaltetenFenster. Jeden Frei tag f indet das Rosen-kranzgebet statt, Marientage werden besondersgefeiert. Zu Erntedank steht ein Erntekorb in
der Kapelle, an Weihnachten einekleine Krippe und an Ostern eineOsterkerze. Das ganze Jahr über istdie Marienfigur von Blumen umge-ben. Die Maria-Hilf-Kapelle bleibtdabei ein Spendenprojekt . Nur
durch die vielen großzügigen Spenden, darunterauch ein Zuschuss des Grundstückeigentümers,der Gemeinde, konnten umfangreiche innereund äußere Sanierungsarbeiten durchgeführtwerden. Und nur durch Spenden können auch inZukunft die Kosten für Kerzen, Blumen undErhaltung getragen werden. Eine ganz besonde-re Spende gab es übrigens in den 90er Jahren.Der Rheinbrohler Josef Kurtscheid war nicht nurfür die Errichtung des Glockentürmchens aufder Kapelle verantwortlich, sondern schenkteder Kapelle gleichzeitig eine Glocke, die seit-dem zum Gebet ruft.
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Seite 22 Der Rheinländer · Januar 2010
unternehmen!
as, was die Firma BluhmSysteme aus Rheinbreit -bach herstellt, klingt schon
sehr technisch: „innovativeCodier- und Etikettiersysteme,Laser und Inkjet, Druck-spender, Sonderetikettier-anlagen“ . Stat t „High-Resolution-Piezo-Inkjet-Technologie“ , „Laser-Codie-rung“ und „RFID-Technik“ zuerläutern, sei deshalb hier ein
ganz e infacher Vergle icherlaubt:
Mr. Bloom ist Schmiedund stellt Brandeisen
her. Die verkauft er an Vieh-
Geht ein Rind verloren oderwird es geraubt, verrät dasBrandzeichen zweifelsfrei denBesitzer. Das ist nicht nur imWilden Westen eine Existenz-
frage. Mr. Bloom heißt inWirkl ichkei t EckhardBluhm. Aber die Idee, dieer vor v ierzig Jahren
hatte, war im Kern die gleichewie die des gedachtenSchmiedes. Er baute die Firma
Die Firma Bluhm Systemeaus Rheinbrei tbach ent-wickelt Hightech-Geräte zurWarenkennzeichnung. Mi tihrem Model l zur Mi tar -beiterbeteiligung am Unter-nehmensgewinn ist sie zu-dem ein gefragter Arbeit-geber in der Region.
Weltweit gefragte Technik
Die Hightech-Brandeisen-FirmaDie Hightech-Brandeisen-Firmavon Bernd Zimmermann
Prinzip Brandeisen 2010
DDzüchter. Die Cowboys derRanch setzen damit a l lenRindern ein Brandzeichen.
Global Player
aus der Heimat
Teil 2
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Der Rheinländer · Januar 2010 Seite 23
73.000 Getränkeflaschen proStunde mit Informationen ver-sehen. Ziel ist immer dieErkennbarkeit von Waren undeine nachvollziehbare Aussageüber deren Produkt ions- ,Lager- oder Lieferstatus. Meistgeht es auch darum, wie beimBrandeisenbeispiel, den Her-steller eines Produktes zwei-felsfrei identifizieren zu kön-nen – zum Beispiel zur Vor-beugung gegen Produkt -pirater ie oder Schadens-ersatzklagen.
Systeme von Bluhm stem-peln (hier: das Aufbrin-
gen von Informationen durcheinzelne, elektronisch gesteu-erte Tintentropfen) und etiket-tieren einfach alles: Nahezujeder Druck, der auf Hühner-eiern zu finden ist, stammt voneinem Bluhm-Gerät. Ob Klar-schrift oder Strichcode: BeiBluhm si tzen Kennzeich-nungsexperten und Ingenieu-re, die wissen, wie sie jededenkbare Info auf einer belie-b igen Ware unterbr ingen.Dafür erhielten sie bereitsmehrere Innovationspreise.
Eckhard Bluhm: Firmenchef mit sozialem Gewissen
Ihre Motivation ziehen dieMitarbei ter bei Bluhm
Systeme aber nicht nur ausdem hervorragenden Renom-mee des Unternehmens. Alleindas sogenannte Invest iv -lohnmodell dürfte für einenkräftigen Extra-Motivations-schub sorgen. Schließlich wer-den sie am Unternehmens-gewinn beteiligt. Der Anteildes Mitarbei ters verble ibtzunächst in einer Art Bluhm-Bank und wirft eine „Kapital-verzinsung mit Traumren-di ten“ ab , so Market ingDirektor Dirk Prahl. Danachentscheidet der Mitarbeiter, ober sich das Geld auszahlenlässt, oder ob er Teilhaber amUnternehmen werden wi l l .Dass das Modell dem Unter-nehmen wie den Mitarbeiternnützt, ließe sich leicht vorrech-nen. Dennoch ist zur Umset-zung noch immer eine Ein-stellung nötig, wie sie EckhardBluhm vertritt: „Erfolg erzieltman nicht alleine. Das Kapitaldes Unternehmers und dieLeistung der Mitarbeiter ge-hören immer zusammen.“
Fingerabdrücke für Waren:Codierung von Bluhm
Bluhm Systeme, die heute auchunter „BluhmWeber Gruppe“bekannt ist, auf. Die Hightech-Schmiede erwirtschaftet mitüber 400 Mitarbeitern einenUmsatz von rund 95 MillionenEuro jährlich.
Jeden Tag setzen Tausendevon Kunden Kennzeich-
nungssysteme und Zubehörder BluhmWeber Gruppe ein.Damit lassen sich zum Beispiel
Seite 24 Der Rheinländer · Januar 2010
Wie viele Schneewinter mag die Burg Ariendorf seit ihrerErrichtung 1845/46 durch den Kölner Dombaumeister
Ernst Friedrich Zwirner schon gesehen haben? Sicher ist, dass dieWintertage mit Schneefall am Rhein immer seltener werden undheutzutage schon eine Besonderheit darstellen. Das es auch ande-re Zeiten gab, lesen Sie auf Seite 30 in diesem Heft.
Wintermärchen
Seite 26 Der Rheinländer · Januar 2010
unternehmen!
Die Rheinbrohler F i rmaBündgen-Werbung demons-triert Frauenpower im bestenSinne.
enn Ute Bündgen-Welterführt e inen re inen„Mädelsbetrieb“ -mit drei Mitarbei-
terinnen. Die Kundensind dabei zu 80 Pro-zent männlich und schwörenauf die Qual i tät und fa irePreisgestaltung der dynami-schen wie kreativen Werbe-technikerinnen. „Anfangs
mussten wir uns schon bewei-sen.“, lacht die Chefin. Sieselbst kam bemerkenswerter-weise über eine Arztpraxis zurWerbung. Denn ursprünglichbegann sie eine Ausbildungzur Arzthelferin. Bald jedoch
suchte der Arzt das Gesprächmit ihren Eltern. Der Grund:Um der täglichen Monotonieund Langeweile entgegenzu-wirken, hatte die Auszubil-
dende Karteikarten bemalt .„Der Arzt riet meinen Elterndann, mich besser in einenkreativen Beruf zu stecken. Ichsollte ihm dafür heute sehrdankbar sein.“ So lernte UteBündgen-Welter 1987 Schrif-
tenmalerei. Und das auchkomplett von Hand, denndamals waren Computer inder Branche noch nicht so
selbstverständlich wie heute.
Nach nur 24 Monatenschloss sie erfolgreich
die Prüfung ab. Es folgte dieMeisterschule. Mit 23 Jahren
KreativeFrauenpower
Deutschlandweit gefragt
von Benedikt Schmidt
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Ute Bündgen-Welter (r.) und Franziska Rott
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riva
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war die Rheinbrohlerin jüngsterHandwerksmeister in Rheinland-Pfalz. Zwei Jahre später machtesie s ich selbstständig . AusHeimatverbundenheit wählte sieden Standort Rheinbrohl für ihreFirma. Damit sich alle am Arbeits-platz wohl fühlen, verzichtete UteBündgen-Welter jedoch darauf,eine große Halle zu mieten.
Viel besser arbeitet es sichihrer Meinung nach in
kleineren, gemütlichen Räumen.In der dortigen Werkstatt wirdneben dem Plottverfahren immermehr der Digitaldruck angewen-det, der Etiketten, Banner, Poster,oder Flyer in a l len Formen,Größen und Varianten ermöglicht.In den Räumen trifft man auf die
fahrtbehörde wurden in der Werk-statt in Rheinbrohl hergestellt.
An ihrem Beruf gefällt UteBündgen-Welter, dass jeder
Kunde verschieden ist. „Sich aufdie unterschiedlichsten Auftrag-
berufstypischen Arbei tsmate -rialien wie selbstklebende Folien,Bannermater ia l , Kunststof fe .Grundlage für Beschrif tungenaller Art.
Bündgen-Werbung istdeutschlandweit gefragt
und wird besonders von Ärzten,Speditionen, Handwerksbetrie-ben und Zulieferern der Gastro-nomie beauftragt. Oft schon kamUte Bündgen-Welter durch bloßeWeiterempfehlungen zu Aufträ-gen. Auf diese Art gelangte ihrUnternehmen auch ins All: DieEt iket ten der Astronauten-nahrung einer deutschen Raum-
Alltagsroutine: Folien schneiden und kaschieren
geber einzustellen und so zu arbei-ten, dass diese am Ende zufriedensind, das ist eine Herausforderung,die ich sehr mag.“ Unterschiedemacht sie zwischen den Kundenkeine. „Ein Kleinkunde wird beiuns wie ein Großkunde behandelt.Für beide nehmen wir uns gleichviel Zeit und stehen gerne beratendzur Seite.“ Seit 13 Jahren ist UteBündgen-Welter auch als Dozentinan der Handwerkskammer tätig.Und überhaupt scheint ihr kreati-ves Talent auch andere deutlich zubeeinflussen: Ihre Gesellin Fran-ziska Rott war bei der Gesellen-prüfung Jahrgangsbeste.
Drucker in Aktion
Seite 28 Der Rheinländer · Januar 2010
künstlerisch!
in jeder von uns dürfte irgendwann schoneinmal eine Geschichte zum Besten gege-ben haben. In der Regel geschah oder
geschieht dies mehr privat. Nicht so bei PeterGlass. Der Oberdollendorfer ist ein professionel-ler Geschichtenerzähler.
Wo Geschichten erzählt und gehört wer-den, entfalten Menschen nicht selten
erstaunliche Fähigkeiten, die Peter Glass beiseinen Zuhörernwecken möchte. Wennes z.B. darum geht, dieFantasie zu bemühen,welche in der Medienflut unserer Tage oft wenigNahrung findet. Peter Glass entführt seineZuhörer in die erstaunlichsten Winkel derFantasie, wo Vertrautes sich in ganz neuemLicht zeigt. Mit erfrischender Fabulierlusthaucht er seinen Figuren Leben ein und spürtdabei beharrlich das Menschliche ihres Handelsauf – diesseits und jenseits aller kulturellenEigenheiten. „Geschichtenerzählen ist etwas
von Peter Köster
Der Geschichtenerzähler
Peter Glass aus Königswinter bietet „fabelhaftes“ Entertainment
Kulturverbindendes“, sagt Peter Glass. Dabeilegt der Gewinner des begehrten europäischenErzählkunstpreises „The Silver Ear of Graz“Wert auf d ie Festste l lung: „ Ich bin keinMärchenonkel“. Er sieht sich vielmehr alsEntertainer, der sein Publikum „fabelhaft“ inunterschiedl ichsten Rol len unterhäl t .„Geschichten aber auch Märchen sind einbesonderer Schatz und Erbe der Menschheit
über alle Grenzen hin-weg. Geschichten schaf-fen Verbindung. TiefeWeisheit verbirgt sich
im Gewand eines Schelmenstreichs, Götter wer-den zu Menschen, Bettler zu Genies. Und wirwissen nicht, was uns mehr an ihnen reizt: dasFremde, Eigenartige, Exotische - oder dasErstaunen darüber, wie ähnlich manchmal dieAnlässe sind, aus denen heraus Menschenlachen oder nachdenken, sich begeistern oderden Atem anhalten - jenseits aller kulturellenEigenarten“.
Vertrautes in neuem Licht
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Natürlich stellt sich dem aufmerksamenZuhörer die Frage, wie jemand dazu
kommt, professionell Geschichten zu erzählen.Peter Glass hat die Erzählkunst dort gelernt, wosie zu Hause ist. Auf der Bühne. Er studierteSchauspiel in Bochum, war lange Zeit Mitglieddes Ensembles am Schauspiel Bonn und arbeite-te darüber hinaus unter anderem an den Schau-spielhäusern von Frankfurt, Düsseldorf undBochum. Nachdem er viele Jahre als Akteur aufder Bühne stand, was ihn aber zuletzt nichtmehr so recht befriedigte, wie er selbst zugibt,wechselte er ins Regiefach über. Dies sollte, wiesich später zeigte, für ihn Schicksal spielen. Erbekam das Angebot für ein Erzähltheater. Glasshängte sozusagen seinen „Schauspieljob an denNagel“ und konzentrierte sich fortan auf seineneue Aufgabe. Den Schritt weg von der Bühneund hin zum neuen Rollenfach „Selbstän-digkeit“ hat er bis heute nicht bereut, wie er
sagt . Heute ist d ieBühne für ihn überalldort , wo er auf tr i t t .„Jetzt kann ich sowohlAkteur und Regisseurin einem sein“. Dabei
schlüpft Peter Glass in die unterschiedlichstenRollen. In seinen Figuren verkörpert er allemöglichen Charaktere, die sowohl hintergrün-dig, witzig und frech, dann wieder geheimnis-voll und poetisch sein können. Peter Glass führtdie Menschen in seinen Geschichten an deneigenen Kern.
Peter Glass führt sein Erzähltheater auch imUnkeler Heimatladen, Pützgasse 2, auf.Am Sonntag, 24. Januar ab 16 Uhr präsentierter fabelhafte Geschichten für Erwachseneund Kinder ab 7. Der Eintritt ist frei!
VERANSTALTUNGSTIPP
Seite 30 Der Rheinländer · Januar 2010
damals!
Über einen histor ischenWintereinbruch im Rheinlandund überall in Europa be-richtet Werner Schönhofen.
as Jahr 1893 begann inganz Europa mit einemstrengen Winter. In der
Rhein-Wied-Zeitung, die inNeuwied erschien, können wirdazu lesen: „Kälte und Schnee-treiben haben fast in ganzEuropa Verkehrs -störungen herbeige-führt. In Triest sindinfo lge des Schnee-sturmes an die 50 Personenschwer verletzt. Viele erlittenArm- und Beinbrüche. Diegefallenen Schneemassen sindgeradezu ungeheuer, an man-chen Stellen zwei Meter hoch.Die Züge aus Wien und Italiensind ausgebl ieben. DasUnwetter hat in der Umgebungam stärksten gehaust. EinigeKarstdörfer sind eingeschneit.Auch in Istrien, Görz, Ober-
italien und Rom hauste derSchneesturm. In ganz Frank-reich herrscht große Kälte; dieSeine ist zugefroren, d ieSchiffahrt unterbrochen... ImMittelländischen Meere herr-scht furchtbarer Sturm. DerHafen von Marsei l le hatschwer gelitten. Auch in Spa-nien herrscht ein furchtbaresUnwetter. Fast alle Bahnlinien
sind info lge von Schnee-verwehungen gesperrt . . . InSevilla herrscht eine Kälte,wie sie in Spanien seit Jahr-zehnten nicht verzeichnetwurde... Grimme Kälte herr-scht seit mehreren Wochen inPetersburg... und dabei wehtnoch gar unaufhörlich ein mes-serscharfer Wind. In dieKrankenhäuser werden jetzthalb Erfrorene eingeliefert...”
Aus ganz Europa werdenSchiffshavarien gemel-
det. Auch Nordeuropa versinktin einem Schneechaos. DerRhein und seine Nebenflüssesind zugefroren. Pioniere ver-suchen eine Schifffahrtsrinnefreizusprengen. Auf derStrecke Köln-Mannheim liegteine große Anzahl Schiffe fest,wobei die Liegeplätze in den
bestehenden Schutz-häfen nicht reichen.Am 5. Januar 1893wird ein Weg über den
Main bei Höchst mit Ascheabgestreut; was auch andern-orts geschieht . Es wurdenmehrere Personen im Fichtel-gebirge erfroren aufgefunden.Seit 1870 hat solch eine Kältenicht geherrscht. Auch dieZüge haben Verspätung. Aufdem Rhein wurde zwischenBingen und Rüdesheim am 16.Januar eine Bahn für Pferde-schlitten eingerichtet.
Im Wiedtal 26° unter Null
Ei#iger Januar – anno 1893
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Undatiertes Foto vom Eisgang aufder Wied bei Niederbreitbach
Der Rheinländer · Dezember 2009 Seite 31
Mitte Januar verschlimmerte sich anschei-nend die Situation: „Die Kälte hat sich in
der Nacht enorm gesteigert. DasThermometer fiel in ungeschütz-ten Lagen auf 31 Grad Celsius(unter Null!)”, wird am 16. ausStuttgart gemeldet . „In ganzFrankreich herrschen starkeSchneestürme... In Dänemark,Schweden und Norwegen herrschen heftigeKälte, und die Schiffahrt im Sund wird durchEismassen behindert... Nach zweitägigem hefti-gem Regen brach am Freitag (inKonstantinopel/Istanbul) einSchneesturm los.. . (In Triestwütet) seit gestern... eine Bora(Sturm), wie es seit dem Jahre1865 nicht mehr erlebt wordenist... die See bietet einen schaurig-schönenAnblick. Ungeheure Sturzwellen überschwem-men den Hafen, wo sich infolge der großen Kälteein Eisspiegel bildet.”
Am 18. Januar hat es wieder Schneestürmein ganz Europa gegeben. In Wien ist die
Versorgung der Stadt mit Lebensmitteln vonaußerhalb gefährdet. In Berlin forderte die Kälteunter den Obdachlosen bereits mehrere Opfer
Wie sah es nun in unserer Heimat aus?Eisschollen stauen den ohnehin gerin-
gen Wasserstand des Rheines; er beträgt in Linzam 18. Januar 0,50 m und ist in Koblenz mit ca.0,78 m der bisher niedrigste des Jahrhunderts.In Emmerich kann der Rhein überschritten wer-den, aber nur gegen einen entsprechendenObolus an den Fährmann, der sonst einen Ver-dienstausfall hat und jetzt einen Weg gestreuthat. Mitte Januar wird aus dem Wiedtal eineTemperatur von 26 °C unter Null gemeldet.Kirschbäume s ind geborsten, Hasen undRebhühner kommen in die Gärten, natürlich istauch die Wied zugefroren. Aus Kelberg in der
Eifel wird am 17. gemeldet, dass die Mühlentrocken stehen, nicht mahlen können, weil die
Bäche dick gefroren sind. BeiGrau-Rheindorf, Bonn gegenü-ber, ist eine Ente im Eis festge-froren. Zwischen Mainz undKaste l besteht e in lebhaf terVerkehr übers Eis. In Kastel holtsich die Jugend ein besonderes
Gebäck, die „Buweschänkel” ; die KastelerBäcker haben vollauf mit der Herstellung dieserBrezelart zu tun. All überall in Deutschland
sind Kältetote zu beklagen. Am21. wird aus Engers gemeldet,dass die Bahn nach Grenzauihren Verkehr einstellen musswegen zahlreicher Schienen-brüche, bedingt durch die
Kälte. Bei Nievern an der Lahn sind mehrereerfrorene Hasen gefunden worden. In Linz hatman eine Bude mit warmen Getränken auf demRhein aufgebaut; sicher ist hier ein lebhafterVerkehr übers Eis. Aus Linz wird auch am 21.gemeldet, dass der Rhein einen Meter tief gefro-ren ist. Auch in Remagen kann man übers Eisnach Erpel gehen; zwei Züge aus Bonn verkeh-ren bis Remagen mit 28! zusätzlichen Wagen. InAndernach spenden die Mälzereien zehnZentner Abfallgerste für die Vogelfütterung. DerLaacher See ist zugefroren und in Bacharach istdas Eis 2,50 bis 3,75 m dick; Sprengungen durchdie Pioniere werden vorbereitet. Überall bleibenZüge in Schneeverwehungen stecken. Am 21. er-scheint der Kölner Dom in Rauhreif – einZuckerbäckermonument!
Ende des Monats Januar wird der harteWinter abgelöst durch einsetzenden
Regen und Tauwetter. Jetzt gibt es natürlichHochwasser, das aber bald wieder durch einenWintereinbruch im Februar abgelöst wird.
Kölner Dom mit Zuckerguss
Dieses Foto aus dem StadtarchivLinz ist datiert mit: ca. 1894
Seite 32 Der Rheinländer · Januar 2010
persönlich!
hillipchen, ming Krell iskapott!“ So etwa klingt esoft heute noch, wenn älte-
re Bewohner von Neu-stadt/Wied den stilvolleingerichteten Laden vonUhrmachermeister KlausHornberger betreten. Phi l -l ipchen, so hieß der ersteUhrendoktor, der hier in Neu-
BEWAHRER DER ZEITKlaus Hornberger ist Uhrmachermeister aus Leidenschaft.
In seiner Werkstatt in Neustadt bringt er historische Uhrwerke in Gang.
von Leo Schäfer
stadt, so um das Jahr 1900 seinHandwerk betr ieb . DieserName hatte sich mit der Zeit so
eingeprägt, dass man ihn spä-ter auf den Nachfolger, denGroßvater übertrug und so ver-
P
Klaus Hornberger arbeitet mit einer Zahnradfräse.
körpert Klaus Hornberger inseinem Geschäft nun schon dievierte Generation und wird
hier und da immer nochmit Phillipchen angespro-chen, wie er nicht ganzohne Stolz berichtet. Mit
„Krell“ meinte man in frühe-ren Zeiten ganz einfach einePerlenkette, die es zu reparie-ren galt.
Doch die große Leiden-schaft, die der jetzige
Besitzer zusammen mit sei-nem 85-jährigen Vater, einemGoldschmiedemeister, in derkleinen Werkstatt betreibt, giltdem Erhalt alter Uhrwerke. Sogeht er oft auf Märkte oderVersteigerungen und kauf thistorische Uhrwerke, meistmit nachvol lz iehbarer Ge-schichte . Da gibt es zum
Beispiel eine Taschenuhr, dieRoald Amundsen bei derEntdeckung des Südpols aufseinem Schiff, der Fram, beisich trug, oder einen Chrono-grafen, der 1936 bei den olym-pischen Spielen als Stoppuhreine wohl wichtige Rolle spiel-te. Von beiden waren nur nochdie Werke geblieben. In mona-telanger Kleinarbeit und mithöchster Präzision hat Klaus
Tic-Tac, Tic-Tac
Anblick Freude macht, so sindsie für den Meister hochwerti-ge Kunstwerke, für die es sich
al le Male lohnt ,einen großen Tei lse iner Zei t zuopfern.
Auf die Frage,was er emp-
findet, wenn er als„ U h r e n d o k t o r “eines dieser Kunst-werke ins Lebenzurückgehol t hat ,häl t Klaus Horn-berger inne undman spürt se ineinnere Zufr ieden-heit. „Es ist für micheiner der größtenG l ü c k s m o m e n t e ,wenn nach wochen-langer schwierigerArbeit eine dieserseltenen Uhren wie-der ihr ‚Tic-Tac, Tic-
Tac’ zu mir spricht.“ Der Uhr-machermeister scheint mitzu-schwingen im ruhigen Gleich-klang seiner Uhrwerke undauch der kleine Laden wirktein wenig verzaubert, wie auseiner anderen Welt . DieAlltagswelt, draußen vor derLadentüre , kann noch e inwenig warten ...
Hornberger s ie instandgesetzt, neue Gehäuse ange-fertigt und ihnen neues Lebeneingehaucht. DieseUhren kann manheute a ls Arm-banduhren tragenund bewundern. Aufdie Frage, wie er esdenn schaffe, in derheutigen zukunfts-or ient ierten Zei t ,fast ganz ohne diemoderne Technikauszukommen, wirder nachdenkl ich .Dann kommt a lsAntwort kurz undbündig: „Man kanndem Neuen aufge-schlossen sein undtrotzdem der Tra -dition treu bleiben,man muss nur acht-sam sein, dann gehtauch nichts verlo-ren“.
Sein Handwerk verstehtKlaus Hornberger bis ins
Detai l . Zu ihm kommenKunden aus der Umgebung,aber auch von weit her, umihre Uhren, meist alte Erb-stücke, reparieren, restaurie-ren oder nur überprüfen zulassen. Er versteht sich als
„Bewahrer“. Das Wort „Ver-braucher“ hat für ihn keinenso schönen Klang. Um seinem
Handwerk gerecht zu werden,reist er oft auf Auktionsmärktein den Schwarzwald , nachBayern, oder sogar in dieSchweiz, kauft dort alte Werk-zeuge und Maschinen, umhistorische Fertigungsmetho-den anwenden zu können. Sindes für viele Betrachter ebennur schöne alte Uhren, deren
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.
Roald Amundsens Taschenuhr
musikalisch!
er RHEINLÄNDER präsentiert in Koope-ration mit den Rhein-Westerwald-News eingroßes Neujahrskonzert am 16. Januar 2010
um 17 Uhr im Center-Forum Unkel. Es erwartetsie ein bunter Melodienstrauß mit den schön-
Wiener Melodienreigen mit dem Johann-Strauß-Orchester
D sten Walzern und Polkas aus Wien. Das Johann-Strauß-Orchester-Köln unter der Leitung vonAnja Borchers und Gerd Winzer (Ockenfels)spielt zum heiteren und schwungvollen Neu-jahrskonzert auf.
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Mit Wiener Schwung ins neue Jahr!Mit Wiener Schwung ins neue Jahr!Neujahrskonzert mit dem Johann-Strauß-Orchester-Köln
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Operetten- bzw. Opernarien von Strauß, Mozartund Léhar. Pianist Gerd Winzer führt mit heite-ren und amüsanten Anekdoten wie folgenderdurch das Konzertprogramm:
Johann Strauß tritt aus seinem Haus auf dieStraße, ein Drehorgelspieler steht da und
gibt „Mein Herr Marquis“ aus der Straußschen„Fledermaus“ zum Besten. Strauß ist zugleichamüsiert und zu Recht empört – das Tempo istzum Jammern zu langsam! Der Komponist über-nimmt die Drehorgel und spielt im richtigenTempo weiter. Der Orgler zeigt sich lernfähig und
sehr dankbar. Beide sind zufrieden. Als Straußam nächsten Tag wieder sein Haus verlässt, stehtbesagter Drehorgler wieder da – zu seinen Füßenein großes Schild: „Schüler von Johann Strauß“.
Karten für das Konzert sind erhältlich imVorteil-Center und Medi-Max in Asbach
und Unkel sowie im Heimatladen, Pützgasse 2,Unkel . Der RHEINLÄNDER (Tel . 02224-7796512) sendet Eintrittskarten auch gerne por-tofrei gegen Rechnung zu. Das Ticket kostet imVorverkauf p 15, an der Abendkasse p 18. ImEintrittspreis ist ein freies Getränk inbegriffen.Konzertbeginn: 17 Uhr, Einlass: 16 Uhr. Aus-reichend Parkplätze sind unmittelbar an derHalle vorhanden (direkt am Vorteil-CenterUnkel, nahe der B42).
Seite 36 Der Rheinländer · Januar 2010
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Dienstag, 5. Januar15.30 Uhr Bad Hönningen | Seniorenheim St. Elisabeth
Dreikönigssingen des Solvay-Werkchors
Mittwoch, 6. Januar19 - 23 Uhr Bad Hönningen | Kristall-Rheinpark-Therme
Heilige Drei Könige, der Duft von Weih-rauch, Myrrhe und Minze weht durch dieTherme
Freitag, 8. Januar 19 Uhr Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2
Buchvorstellung und -lesung:Bernd Kleuser aus Unkel präsentiert
seinen Familien-Tatsachen-Roman: „Villa Goldenberg“Heimatladen, Pützgasse 2, UnkelEintritt frei!
Samstag, 9. JanuarBad Honnef | Katholisch-Soziales-Institut,Selhofer Str. 11Kompetenz verleiht FlügelMit Strategie und Selbstbewusstsein zurFührungspositionDieses 6 Module umfassende Kursangebotwill Frauen ermutigen, sich Kompetenzenund Strategien anzueignen, um im beruflichen oder ehrenamtlichen Kontextselbstbewusst Führungsverantwortung übernehmen zu können. Ausführliche Informationen und auch dieAnmeldung zur verbindlichenImpulsveranstaltung am 09. Jan. 2010 unterTel. 02224/955-162, Fax: 02224/955-100, [email protected] www.ksi.de, Projekte, Frauenbildung.
JanuarVeranstaltungen im
Samstag, 9 Januar13.00 Uhr Oberdollendorf | Parkplatz „Am Rebstock“,
Ecke Heisterbacher Straße/Bergstraße Winterwanderung für Frauen durch dasSiebengebirge, Dauer ca. 3 StundenVeranstalter: EMMA-ClubBonn/Siebengebirge
Sonntag, 10. Januar14.30 Uhr Rheinbreitbach | Heimathaus, Hauptstr. 29, - 17.30Uhr Öffnung des Rheinbreitbacher
HeimatmuseumsUrgroßmutters Küche und Wohnzimmer,Kinderzimmer, Bergbauzimmer mitMineraliensammlung, Werkstätten vonSchuster und Stellmacher, Schulzimmer,Archiv und vieles mehr, Eintritt frei,Veranstalter: Heimatverein Rheinbreitbachauch Sonntag, 24. Januar
20Uhr Waldbreitbach | Hotel Zur Post, Neuwied. Str. 44Kabarett, Peter Vollmer„Wenn Männer zu sehr 40werden“Info-Tel: 02638-9260
Freitag, 15. Januar 19 Uhr Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2
Ausstellungseröffnungmit abstrakten Gemäldendes Künstlers Michael Royen(Köln und Vettelschoß)Ausstellung bis 14. MärzEintritt frei!Info-Tel.: 02224-7796512
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Termine der Karnevalsveranstaltungen entnehmen Sie bitte der Tagespresse
Der Rheinländer · Januar 2010 Seite 37
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Tipps für die nächsteSteuererklärung
3Steuerberatungskosten als Sonderausgabenangeben, da wieder vollständig abzugsfähig.
3Nunmehr stets alle Kranken-, Renten-,Unfall-, Haftpflicht-, Lebens- und Risikover-sicherungen in der Steuererklärung angeben.
3Kinderbetreuungskosten und Berufsausbil-dungskosten (auch Schulgeld) als Sonderaus-gaben geltend machen.
3Fahrten zwischen Wohnung und Arbeits-platz wieder ab dem ersten Kilometer berück-sichtigen.
3Arbei tsz immer stets angeben; Ab-schreibung und zuteilbare Verbrauchskostenund/oder antei l ige Miete zähl t zu denWerbungskosten, bzw. zu den Betriebs-ausgaben (Hinweis auf BFH-Beschluss vom25.08.2009, Az.: VI B 69/09, veröffentlichtam 16.09.2009).
3Günstigerprüfung für Kapitaleinkünfte undso ggfs. die Erstattung (Teilerstattung) derAbgeltungssteuern erreichen. Das gilt insbe-sondere für Zins- und Dividendeneinnahmenund für realisierte Veräußerungsgewinne ausWertpapiergeschäften usw.
3Bei bereits abgegoltenem Soli auf besteuer-te Kapitaleinnahmen diese in die Steuerer-klärung 2009 einbeziehen und nachBescheiderteilung sodann Einspruch einle-gen. Auch sonst für die Jahre ab 2007 beianderweitigen Festsetzungen von Solida-ritätszuschlägen. Hinweis auf das Urteil desNiedersächsischen Finanzgerichts (FG, Az.: 7K 143/08).
Steuerberater Friedrich Dillerin Sozietät StB Diller-Schneider-OepenAm Sändchen 21 · 3545 Linz/[email protected]
Wegen der komplexen und sich fortlaufend ändernden Rechtslage
sind Haftung und Gewährleistung ausgeschlossen
Samstag, 16. Januar 17 Uhr Unkel | Center-Forum am Vorteil-Center
Großes Neujahrs-KonzertDas Johann-Strauß-Ensemble-Köln spieltbeliebte Wiener Walzer und PolkasCenter-Forum am Vorteil-Center, UnkelEintritt im VVK p15, an der Abendkasse p18,ein freies Getränk inklusive.Karten erhältlich im Heimatladen, Pützgasse 2, UnkelEinlass ab 16 UhrInfo-Tel: 02224-7796512
Montag, 18. Januar20 Uhr Bad Honnef | Kursaal, Hauptstr. 24
Hildegard Knef – Ein Abend mit Gilla CremerDie aus Königswinter stammende GillaCremer führt den Zuschauer durch Stationenaus dem Leben von Hildegard Knef. Sie spielt,erzählt, tanzt und singt sich durch die Höhenund Tiefen dieser außergewöhnlichenBiographie. Eintritt p20 Schüler, Studenten und Azubis p 10 VVK: Buchhandlung Werber Bad Honnef, Der Kleine Buchladen, Bahnhofstraße, Ticketshop der Sparkasse im HIT Markt, Stadtinformation am Rathausplatz,Abendkasse Veranstalter: Kulturring Bad Honnef
Dienstag, 19. Januar19 Uhr Bad Honnef | V-EZ, Lohfelder Str. 128
Entwicklungspolitische Agenda 2010 - was bringt uns das Neue Jahr?Mit einem Rückblick auf Kopenhagen.Zur Diskussion sind eingeladen Dr. GuidoAshoff (Deutsches Institut fürEntwicklungspolitik) und Jens Martens(Global Policy Forum).Info-Tel.: 02224-926303
20 Uhr Bad Honnef | Feuerschlösschen,Rommersdorfer Str. 78FiF: Ian Bruce und Vic Besch aus Schottlandpräsentieren ihr Robert-Burns-ProgrammInfo-Tel.: 02224/75011
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Freitag, 22. Januar22 bis 2 Uhr Bad Hönningen | Kristall-Rheinpark-Therme
Lange Polar-SaunanachtEine Reise an den Nordpol mit heißenAufgüssen und eisigen ErfrischungenTextilfrei in der gesamten Therme
Freitag, 22. JanuarBad Honnef | KSI, Selhofer Str. 11Buch trifft Mikrofon Wie macht man aus einem Buch ein Hörspiel?Was muss man an einem geschriebenen Textverändern, wenn man ihn fürs Hörenumschreibt? Und was braucht man außer demText noch für ein Hörspiel? Im MedienkompetenzZentrum des KSI in BadHonnef können Sie von Freitag, den 22.01.10bis Sonntag, 24.01.10 lernen, wie ein Hörspielproduziert wird.Ausführliche Informationen und AnmeldungTel. 02224/955-130, Fax: 02224/955-100, e-mail: [email protected], www.ksi.de
Sonntag, 24, Januar16 Uhr Unkel | Heimatladen,Pützgasse 2Geschichtenerzähler Peter Glass, KönigswinterFabelhafte Geschichten fürErwachsene und Kinder ab 7Eintritt frei!14 Uhr Bad Honnef | Kurhaus,Hauptstr. 24
JanuarSonntag, 24, JanuarBäume lügen nicht - Baumführung des Kur- und Verkehrsvereins Bad Honnef Nach dem „Keltischen Baumhoroskop“ wer-den die Charaktereigenschaften der Bäumevorgestellt. Auf Wunsch kann bei Kaffee undKuchen in der Villa Schaaffhausen das per-sönliche Baumhoroskop kopiert werden.
Gewürzt wird dieFührung mit Literaturund Sprüchen wie: „Grüntdie Eiche vor der Esche,gibt’s im Sommer großeWäsche – grünt die Eschevor der Eiche, gibt’s imSommer große Bleiche“ Leitung: Rudi Kühlem,KVV-Bad Honnef, Infos: 02224/98 65 16 Dauer ca. 1,5 Stunden. Es wird um eine Spendep1 gebeten
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Nattermann’sKünstlerwettbewerb
Für das Etikett seiner diesjährigen Wein-edition schreibt Jo Nattermann vom bekann-ten Restaurant Nattermann‘s in Vettelschoß-Kalenborn einen Wettbewerb für heimischeKünstler aus. Alle, die sich an der Gestaltungeines Weinetiketts (Nattermann‘s Sommer-wein, Riesling) versuchen wollen, sind einge-laden, ihre Entwürfe bis zum 15. März 2010einzureichen.Als Preis spendiert Jo Nattermann eine Über-nachtung im Doppelzimmer und ein Fünf-Gänge-Überraschungsmenü für zwei Per-sonen inklusive korrespondierender Weine,Kaffee und Digestiv. Weitere Infos direkt beiJo Nattermann: [email protected]
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Montag, 25 Januar15 Uhr Neustadt, Gemeindebücherei
Das Krick-Krack Theater mit Sylvia Schopfspielt das Erzähltheaterstück: „Peppi Pepperoni oder wie man seineSuppe auslöffelt“für Kinder von 4-10 Jahren.Info-Tel. :02683/936529e-mail: [email protected]: www.buecherei-nsw.de
Donnerstag 28. Januar14.30 Uhr Bad Honnef, Seniorentreff im Kurhaus,
Eingang Weyermannallee, Offenes Singen für Senioren Ab 14.30 Uhr serviert Veronika NeumannKaffee und Kuchen. Danach klingen unterdem Motto: „Mir lossen de Dom en Kölle...“fröhliche Spaß- und Quatschlieder durch dasKurhaus, die Rudi Kühlem von der AWO-BadHonnef mit der Gitarre begleitet. Alle, diegerne singen oder auch nur zuhören möchten,sind recht herzlich eingeladen. Info-Tel: 02224 98 65 16
Samstag, 30. Januar19 bis 23 Uhr Bad Hönningen | Rheinpark-Kristall-Therme
Vollmondschwimmen im nächtlich eleganten Flair mitEdelsteintauchen und speziellenVollmondaufgüssen
Sonntag, 31. Januar16 Uhr Unkel |Heimatladen, Pützgasse 2Vortrag: Die eigeneAutobiografieBiografien-Autor undRHEINLÄNDER-RedakteurBernd Zimmermann erläutert Techniken zumVerfassen von Lebens-erinnerungen.Für alle, die ihre Memoirenschreiben wollen oderbereits damit begonnenhaben.Eintritt frei!
20Uhr Waldbreitbach | Hotel Zur Post, Neuwied. Str. 44Musik-Kabarett, Uli Masuth„Ein Mann packt ein“Info-Tel: 02638-9260
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literarisch!
anchmal, manchmal mitten im Winter kamGroßtante Hortense die Treppe herunter im
Arm die Whiskyflasche und in der anderen Handdie Flasche mit Zwetschgenwasser. Und wirwussten dann, was die Stunde geschlagen hatte.Prompt zitierte Großtante Hortense, während sieden Saft zweier Zitronen auspresste, die schö-nen und längst bekannten Verse:
„Seit ich dich sah, tanzt meine Seele Polka.Ich bin so atemlos in dich verliebt.Sei sicher, Kind, ich werd’ nicht ruhen und nicht rasten,Bis meine Seele mit der deinen einen Tango schiebt!“
Draußen stob der Schnee vom Dach,Eiszapfen hingen in der Traufe. – Natür-
lich wussten wir, diese Verse hatte der DichterHugdietrich Lorm – bei ganz ähnlichem Winter-wetter – für Großtante Hortense gedichtet.Großtante Hortense setzte Wasser auf den Herd,und sie erzählte:„Damals wurde es in Loßwitz Mode, etwas fürdie Kunst zu tun. ‚Wir dürfen uns nicht aus-schließen’, sagte Onkel Karl-Eugen, das würdeder Firma schaden. Ich denke: Wir laden einenLyriker ein. Lyriker sind am billigsten zuhaben.’ Und so kam Hugdietrich Lorm, ein auf-strebendes Genie mit blonder Haarmähne undsehr groß und ungemein schmal. Er las im‚Goldenen Schwein’, Gasthof und Metzgerei.Draußen war es knackend kalt. Der Schnee laghoch und knirschte. Trotzdem war die LoßwitzerDamenwelt vollzählig vertreten. Ein Lyrikerhatte damals noch Rang im Seelenleben derWeiblichkeit. – Aber nach der Lesung tanzte
Hugdietrich Lorm fast nur mit mir. Und erschrieb mir jene schönen Verse auf den Fächer:Seit ich dich sah, tanzt meine Seele Polka...“
Großtante Hortense brühte einen starkenTee auf und süßte ihn mit Puderzucker.
„...Bis meine Seele mit der deinen einen Tangoschiebt...“„Ihr müsst wissen“, fuhr die Tante fort, „derTango war ein entsetzlich verworfener Tanz.Und Onkel Karl-Eugen nahm mich beiseite, alser die Verse gelesen hatte, und er meinte: ‚Nichtmit dem, Hortense!! Dichter sind wie derBlumenstrauß auf dem Sonntagsmittagstisch,ohne jeden Nährwert!’ – Ich wusste das ohne-dies. – Aber als Stunden später HugdietrichLorm leise die Klinke meiner Jungmädchenkam-mer niederdrückte und seinen ungemein schma-len Körper durch den Spalt der Tür schob, dakam es doch zu einigen Umarmungen und sogarKüssen.“Großtante Hortense goss zum Saft der Zitroneneinen Viertelliter Whisky und einen ViertelliterZwetschgenwasser. Sie sagte: „Dies ist der alko-holische Ansatz: Whisky und Zwetschgen-wasser, das war’s, was ich damals in die Handbekam.“
von Leonhard Reinirkens
MM
Großtante Hortense undder Lyrikerpunsch
Großtante Hortense und der Lyrikerpunsch
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2 Zitronen1/2 Liter Whisky1/2 Liter Zwetschgenwasserheißer schwarzer TeeHonig oder Kandiszucker zum Süßen
LYRIKERPUNSCH
Zitronen, einem Viertelliter Whisky und einemViertelliter Zwetschgenwasser.
Und sie erzählte: „In dieser Nacht, schlaf-los wie ich war, stand ich einmal auf und
öffnete das Fenster, um die kalte, frische Luft zuatmen. Mondbeschienen lag der verschneitePark, und das kalte Licht zeichnete das Filigran
„Wann damals??“, drängten wir. „Nun, damals, als der Dichter Lorm bei unsübernachtete. Ach ja, ich war stehen geblieben,als er nachts in meine Kammer trat.“ UndGroßtante Hortense kicherte und wurde einbisschen rot: „Wer weiß, vielleicht – wer magdas bei einem so jungen und heißblütigenGeschöpf , das miteinem Lyriker ganzallein und nachts imSchlafraum wei l t ,ganz ausschließen –vielleicht, vielleichtwäre es zu Weite-rungen gekommen,hätte nicht plötzlichOnkel Karl-Eugen inder Tür gestanden,die Petroleumlampehoch erhoben. Under brauchte nur ein-mal zu rufen:‚Hinaus! ! ’ Da stobHufdietr ich Lormzum Fenster und ver-schwand, am Spalierabwärts rutschendin einer Wolke vonSchnee und in derknackigen Winter -nacht . – Ach, wiemied mich derSchlummer in dieserNacht , und dieHunde, wie warensie so aufgeregt imPark!“Großtante Hortensegoss in unsereGläser drei f inger -hoch das Gemischaus dem Saft zweier Illustration von Toni Munzlinger+
Seite 42 Der Rheinländer · Januar 2010
literarisch!
+
Einige der Hortense-Geschichten hat Leon-hard Reinirkens kurz vor seinem Tode alsHörbuchfassung neu eingesprochen. EineDoppel-CD mit 12 Geschichten ist für p 10beim RHEINLÄNDER (Tel: 0 22 24 - 7 79 65 12)erhältlich.
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Leonhard ReinirkensGroßtante Hortense – Bowlen, Punsche & Amouren
erhältlich im Buchhandel und im RHEINLÄNDER-Heimatladen Pützgasse 2, 53572 UnkelTaschenbuchausgabe p 9,90Gebundene Ausgabe p 14,90Wir versenden auch mit Rechnung versandkostenfrei!. Rufen Sie an: Tel: 0 22 24 - 7 79 6512
des Parkgitters auf die weiße, starre Fläche. –Aber, was fiel mir ins Auge? Am Parkgitter hochoben, eine der wie Lanzen geschmiedetenGitterspitzen durch Hosenboden und Jackettgebohrt, hing der Dichter Hugdietrich Lorm.“Großtante Hortense füllte unsere Gläser auf mitdem kochend heißen, gesüßten Tee. Wir tran-ken, und augenblicks durchrieselte uns Wärme.„Damals“, sagte Großtante Hortense, „habe ichmit diesem schnell bereiteten Punsch denLyriker Lorm aus seiner Winterstarre aufge-weckt, sodass er schon mit dem ersten Zuge um6 Uhr 20 abreisen konnte.“
Der Rheinländer · Januar 2010 Seite 43
aromatisch!
un haben wir ihn doch, den kalten Winterund die ersten Erkältungserscheinungenlassen nicht lange auf sich warten.
Nehmen Sie doch mal ein warmes Aroma-Bad!Verrühren Sie 10-15 Tropfen der schon ferti-gen Eukawohl -Erkältungs-Mischung(fürKinder 5-10 Tr. Lavendel fein) in einemBecher Sahne(Emulgator) und fügen diesesdem Badewasser zu.
AROMATIPP
Duftende Helfer in der kalten Jahreszeit
von Cäcilia Frings-Ruland
NKalte Füße, Frösteln, die Nase verstopft,
der Kopf scheint„zu“ die Konzentrationfä l l t schwer und wirfühlen uns wie zerschla-gen. Zur Linderung die-ser Beschwerden sindätherische Öle immerwieder eine altbewährteHilfe, denn unter ihnengibt es wirksame kleine„Power-Öle“ die dasImmunsystem unterstüt-zen, unsere Atemwegestärken und einem auf-kommenden Schnupfenvorbeugen. Die mi ldeMyrte, aber auch Öle wieder Eukalyptus , Thy-mian oder Salbeigehören zu den belieb-ten Naturmit te ln fürAtemwege, Bronchienund Lunge. Ihre ätheri-schen Öle vertiefen dieAtmung und l indern unangenehme Be-schwerden bei Husten, Schnupfen undHeiserkeit. Aber auch zur Vorbeugung lassensich ätherischen Ölewie Zitrone, Ravensaraoder Lemongrass ange-nehm in der Duftlampeoder im Aroma Bad anwenden. Auch derAtembalsam „Breath“, oder „Eukawohl“ beru-higt gereizte Atemwege. Neu und sehr praktisch
in der Anwendung sindkleine Aroma-Rol lerwie z.B. Eukawohl (vonPrimavera), die spezi-elle Hilfe in der Erkäl-tungszeit bieten und injede kleine Handtaschepassen.
Bei Kleinkindern sollte jedoch auf kamp-ferhaltige Öle wie Eukalyptus ganz ver-
zichtet werden. Doch auch hier ist „das richtigeKraut gewachsen“ wie der milde Lavendel oder
die Myrte, um die kindlichen Erkältungs-beschwerden zu lindern. Besonders jetzt in derkalten Jahreszeit lässt der Duft von naturreinen
ätherischen Ölen unstief aufatmen und einGefühl von Ruhe, Mutund Kraft verspüren.
Nun wünsche ich Ihnen nur noch eins: KommenSie gesund durch den Winter.
Beliebte Naturheilmittel
Auch der Winter lädt zu Spaziergängen (wie hier in Kaimig ) ein.
Ätherische Öle sind hochwirksame Konzentrate, die nur verdünnt und sparsam dosiert angewendet werden dürfen. Nähere Informationen erhalten Sie
bei AromatherapeutInnen und ApothekerInnen oder in der entsprechenden Fachliteratur.
Seite 44 Der Rheinländer · Januar 2010
damals!
urra , der Zeppel inkommt!“ Dieser Ruf magwohl erschollen sein,als um 5.45 Uhr am 18.
Juni 1932 das silbergraue Luft-schiff LZ 127 „Graf Zeppelin“in der aufgehenden Morgen-sonne über Bad Honnefdahin zog . Befehl igtvon Luftschif fkapitänLehmann, mit ziemlichniedriger Fahrt abermit lautem Motoren-gebrumm, flog es rhein-abwärts hinweg.
Um 1.05 Uhr war es inFriedrichshafen am
Bodensee aufgestiegen und
hatte die Strecke bis ins Rhein-land in viereinhalb Stundenzurückgelegt . Nach e inemSchwenk über dem Drachen-fels ging die Fahrt weiter bisnach Enschede, der erstenStation. Dort war auf dem Flug-
feld eine gewaltige Menschen-menge versammelt, um denZeppelin zu erwarten. Die Zahlder Menschen wurde auf
60.000 geschätzt. Selbst ausDeutschland waren Besucherangereist. Viele der Zuschauerhatten schon die ganze Nachtgewartet und im Freien aufHeubetten kampiert.
Das Flugfeld wur-de strengstens
abgesichert durchWachmannschaften vonTurnern, Polizisten undFeuerwehrleuten. Inden frühen Morgen-stunden sah man diese
bei gymnastischen Übungen,um sich von der Kühle derNacht zu erholen. Fünf Minu-ten vor 8 Uhr kam der Zeppelin
In viereinhalb Stunden vomBodensee zum Drachenfels
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Holland-Landungsfahrt 1932
von Peter Stang
Das Luftschif f über dem Drachenfels
Graf Zeppelinüber dem RheinGraf Zeppelin
über dem Rhein
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Der Rheinländer · Januar 2010 Seite 45
über den Baumwipfeln inSicht, begleitet von privatenholländischen Flugzeugen, dieihm entgegen geflogen waren.Um 8.05 Uhr wurde dasLandemanöver eingeleitet unddurchgeführt. Die Masse derZuschauer benahm sich trotzungeheurer Begeisterung sehrdiszipl iniert . Die Musik-kapelle spielte die National-hymne, während die Fahrgästeaus Friedrichshafen das Luft-schiff verließen. Anschließendbestiegen 35 neue Fahrgästedie Gondel, um eine Rundreiseüber Bremen, Hamburg, denfriesischen Inseln, der Nord-see und der Südküste Eng-lands nach Rotterdam zumachen, wo das Luf tschi f f
strömten die Menschen an dievorgegebene Flugroute um die-ses berühmteste aller Luft-schiffe zu bewundern. Bei derFahrt über den Maasstromwurde es von bef laggtenSchiffen mit schrillem Sire-nengeheul empfangen. AlsLandungsmannschaft warenhol ländische Infanter ieab-teilungen an den Seilen tätig.Um 17.00 Uhr war das Luft-schiff fest vertäut.
Aufnahme aus der Kabine des Luftschif fes auf Rhöndorf und Drachenfels
So musste eine Ehrung fürKapitän Lehmann abgesagtwerden. Um 18.05 Uhr legtedas Luftschiff „Graf Zeppelin“unter den lauten Abschieds-rufen der begeisterten Bevöl-kerung wieder ab.
Um 1.45 Uhr vermeldeteder Luftschiffbau Fried-
richshafen die Ankunft desLuftschiffes „Graf Zeppelin“am Bodensee mit anschließen-der geglückter Landung. Soging diese in den Analen ein-gegangene „Hol land Lan-dungsfahrt“ des Zeppelins zuEnde. LZ 127 „Graf Zeppelin“hält auch heute noch zweiWeltrekorde für Luf tschif fealler Klassen: längste Fahrte ines Luf tschi f fes mit
gegen 16.30 Uhr erwartetwurde. Nach der Rundfahrtkam der Zeppelin gegen 16.50fast planmäßig in Rotterdaman. Aber nicht nur dort war derÜberf lug des Zeppelins einGroßereignis, im ganzen Land
versammelt. Man schätzte weitüber 100.000 Menschen dieaus Belgien, Den Haag unddem ganzen Land zusammen-geströmt waren. Leider fuhrder Zeppel in früher nachFriedrichshafen ab als geplant.
60.384,50 km und längsteFahrtdauer eines Luftschiffesmit 71 Stunden. 1940 wurdedas Luf tschif f , obwohl vollfunktionstüchtig, in Frankfurtabgewrackt.
Auf dem Flugfeld Wal-haven hatten sich bei-
spie l lose Menschenmassen
Seite 46 Der Rheinländer · Januar 2010
nachgefragt!
Warum gibt es ein Lochin der Erpeler Ley?
Zu dieser Frage gibt es die abenteuer-lichsten Vermutungen, richtig ist aber:Das Loch in der Erpeler Ley, von denErpelern “et Leyeloch” genannt, ist einRelikt des an der Ley bis ca. 1920 betrie-benen Basaltabbaus. Von dem Loch führtein Stollen durch den Berg zum ehemali-gen Steinbruch an der Nordwestflankedes Berges, dem sogenannten „Kessel”.Die abgebauten Basaltsteine aus demKessel wurden mit Schubkarren durchden Stollen gefahren und zur Rheinseitehin abgekippt. Am Fuß der Erpeler Leyhaben dann andere Arbeiter die Steineaufgesammelt und auf die Schiffe verla-den – ebenfalls mit Schubkarren. Bis1910 wurde der Basalt noch an derRheinfront der Ley abgebaut, eingestelltwurde dies nach Einsprüchen des inRemagen gegründeten „Vereins zumSchutz der Erpeler Ley”. Danach war derAbbau nur noch im Kessel genehmigt.Der Stollen dürfte also kurz nach 1910entstanden sein. Edgar Neustein, Vorsitzender des Kunst-und Kulturkreises Erpel e.V. „ad erpelle“und langjähriger Bürgermeister von Erpel
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Ärzte, Gesundheit
Diana Jung, Frauenheilkundeund Geburtshilfe, Bad Honnef
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Beauty im Maritim,Königswinter
Ewald Dinkelbach,Hotelausstattungen, Asbach
Forstbetrieb MarkusBlechinger, Windhagen
Kampfkunstakademie JosefSchoop, Asbach
Rheinischer Lesezirkel,Unkel
Scheidgen & Labonte,Vermögensverwaltung,Neuwied
Inserenten in dieser AusgabeLiebe Leser, nachfolgende Inserenten haben diese Ausgabe
des RHEINLÄNDER unterstützt und möglich gemacht. Bitte beachten Sie unsere Partner aus Handel, Gewerbe und Dienstleistungen.
Einzelhandel
Fleischerei Berg, Linz
fire Kaminöfen, Vettelschoß
Heider Wohnambiente, Königswinter-Ittenbach
Musikhaus Hommerich, Unkel
Naturseifen handgemacht, HelgaKurtenbach, Bad Honnef
Post & Lotto-Shop, Sieberz, Erpel
Vorteil Center, Asbach und Unkel
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Café Schmidt, Rheinbrohl
Steffens-Brauereischänke, Kasbach
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