VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 298 15
DIE KURSWOCHENREIHE
Es war einmal
... Das Märchen der Turmbauer
Nach langen, langen Jahren machtensich die Menschen wieder einmal auf, ei-nen hohen Turm zu bauen - einen Turm, indem die Weisheit allen sozial-kulturellenWissens und Handelns weitergegeben wer-den sollte.
Die Arbeit kostete viel Mühe, und sokam es, daß man nach jeder Woche harterund auseinandersetzungsreicher Arbeitmehrere Wochen Pause benötigte, das Ge-wesene und Erreichte wirken zu lassen undfür sich zu verarbeiten.
Zu Beginn jeder Bauwoche wußte je-der, was zu tun war. Gemeinsam legteman Hand an.
So entstand Woche für Woche Stock-werk für Stockwerk - wenn da nur nichtdie Donnerstage gewesen wären; denndonnerstags war die Arbeit immer so weitfortgeschritten, daß die Decke eines jedenStockwerkes gerichtet werden konnte. Undweil nun jede Decke eines Stockwerks im-mer wieder auch der Fußboden ist, ausdem die neuen Stockwerke entstehen, brei-tete sich immer wieder Uneinigkeit darüberaus, wie das neue Stockwerk auszusehenhabe.
Bald richtete sich der Unmut gar gegendie Planer: den einen griffen sie nicht hartgenug durch, den anderen ließen sie zuwenig Freiraum, ihre eigenen Ideen zu ver-wirklichen. Die einen fühlten sich allein undzu wenig vorbereitet, die anderen hinge-gen kamen sich gegängelt vor. Die einenwaren das viele Reden leid, die anderenforderten mehr Gehör.
Die Planer verdrehten die Köpfe und al-les, was in ihnen war.
Und dann dieser Donnerstag: Die Pla-
ner dachten nach, machten immer wiederneue Pläne und verwarfen andere. Sie er-stellten gar Planspiele - Spiele, in denen derTurmbau, Stockwerk für Stockwerk undMauer für Mauer durchgespielt wurde.
So tun als ob und hinterher nachden-ken, wie man sich gefühlt hat! Das war denTurmbauern zu viel. So würde man nie fer-tig werden, immer damit beschäftigt zusein, eine Rolle zu spielen, eine Kelle zuschwingen, ohne damit den angerührtenZement verteilen und die Fugen verschmie-ren zu können.
Gemeinsam zog man vor die Planungs-baracke, wo gerade wieder neue Spielchenentworfen wurden. “Mehr Wärme!”, “MehrMiteinander!”, “Mehr Kompetenzen!”,“Mehr Individualität!” skandierten die Turm-bauer rhythmisch wie aus einem Mundeund streckten in einheitlichen Bewegungenimmer wieder die ausgerollten Transparentein die Höhe: “Veränderung”, “So nicht”,“Phantasie beim Umbau” war da zu lesen.
Die Planer sahen sich gezwungen, Plan-spiel Planspiel sein zu lassen und sich zu ei-nem Gespräch bereit zu erklären. In mühe-voller und lebhafter Diskussion handelteman schließlich ein gegenseitiges Vier-Punk-te-Programm aus, das die Erwartungen derParteien untereinander festhielt:
Die Turmbauer erwarteten von der Pla-nungsgruppe, den Turmbauern mehr Luft zulassen, mehr Verantwortung an sie zu dele-gieren, die Stockwerke weniger ausladend,aber dafür konzentrierter zu gestalten undgeeignete Orte des Après-Miteinander zufinden.
Dagegen erwartete die Planungsgruppevon den Turmbauern eine Verbindlichkeit
der Präsenz, Toleranz in der Beschäftigungauch mit anderen als den üblichen Baume-thoden, Kritik rechtzeitig und konstruktivtransparent zu machen und schließlichSelbstdisziplin bei der Einhaltung der Ein-satzorte.
Zudem richtete man ein zweiköpfigesBeratungsteam ein, das aus den Reihen derTurmbauer beschickt wurde.
Zufrieden über dieses Agreement undmit dem besten Willen, sich beiderseitig andieses Vier-Punkte-Programm zum Wohl al-ler Beteiligten und des noch nicht fertigenTurmes zu halten, machte man sich in ange-nehmer und positiver Stimmung von Neueman´s Werk.....
(Verfasser: Prof.Dr. Jürgens, KFH Köln, anläßlich
der Fachveranstaltung am 10.10.98 in Köln)
...... Und wenn sie nicht gestorbensind, dann werkeln sie noch heute -so endet die Geschicht im Märchen,und so könnte sich die Geschichtefortsetzen lassen, wenn es weitereKurswochenreihen geben würde.
Was tatsächlich geschahDer bereits eingangs beschriebene, län-
gere Vorlauf für dieses Fortbildungsprojektdes Verbandes hatte im März 1996 endlichErfolg gezeigt, so daß mit der Besetzungder Projektleitungs- und Verwaltungsstelle imApril 1996 die Ausschreibung für die Kurs-wochenreihe erfolgen konnte.
Das KonzeptMit 6 Kurswochen (im Zeitraum Oktober
1996 bis Juni 1998) und einer 2-wöchigenHospitationsphase war diese Fortbildungs-
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Herkunft:14 West-Einrichtungen7 Ost-Einrichtungen
Mitgliedschaft im Verband für sozial-kultu-relle Arbeit e.V.:voll: 6über die Landesgruppe Berlin: 3gar nicht: 8
Position in der Einrichtung:- leitende Funktion: 5- MitarbeiterIn mit leitenden Anteilen: 8- MitarbeiterIn mit eigenem Bereich: 6- im Berufspraktikum: 2
Beruflicher Hintergrund:10 TN kamen aus Sozialarbeit/
Pädagogik oder sozialpflegerischen Berufen;ansonsten: Ingenieurwesen, Architektur,
Datenverarbeitung, Handelswesen, Buch-handel, Hauswirtschaft, Sport.
Die KursleitungDie konzeptionelle Besetzung der Kurs-
leitung sah vor, neben der kontinuierlich an-wesenden Projektleitung zum jeweiligenThemenschwerpunkt unterschiedliche Fach-referentInnen einzuladen. Aus diesem Kreisder zunächst angesprochenen Fachreferen-tInnen wurde ein “Kurswochenteam” gebil-det, das mit regelmäßigen Treffen als eineArt “Steuerungsgruppe” der Projektleitungbei Fragen des Curriculums und seiner Um-setzung beratend zur Seite stand.
Das Modell der wechselnden Kurslei-tung erwies sich jedoch als nicht praktika-
bel, sondern eher als eine zusätzliche Bela-stung für das Kursgeschehen - auf der in-haltlichen wie auch auf der gruppendyna-mischen Ebene. Mit der zunehmend konflikt-haften Entwicklung in der 2. und 3. Kurswo-che wurde seitens der Projektleitung be-schlossen, auch die zweite Stelle der Kurs-leitung kontinuierlich mit dem Kollegen ausder 3. Kurswoche zu bestzen, der zudemauch aus dem Arbeitsfeld kam.
Die Inhalte der Kurswochen imEinzelnen
In der Regel verliefen die Kurswochenso, daß am Anreisetag (Montag) der Wo-chenüberblick und die kollegiale Beratung(in 4 Gruppen) erfolgten, von Dienstag bisDonnerstag am jeweiligen Themenschwer-punkte gearbeitet wurde und der Freitagvor-mittag der Auswertung und weiteren Pla-nung diente. Mittwochnachmittags wurdenhäufig sozial-kulturelle Einrichtungen am je-weiligen Ort besucht.
Kurswoche 1: 28.10.-01.11.96in Tabarz/ Thüringen
“Orientierung an den Fragen,Interessen und Kenntnissen derNutzerInnen der Einrichtung undder BewohnerInnen des Stadt-teils”
In der ersten Kurswoche ging es natür-lich in erster Linie darum, sich kennenzuler-nen in diesem nun fast 2 Jahre andauern-den Lernsystem. Nach entsprechendenÜbungen dazu befaßten sich die Teilnehme-
reihe ursprünglich für eine feste Gruppevon maximal 25 TeilnehmerInnen gedacht,und zwar für MitarbeiterInnen, die im Be-reich sozial-kultureller Arbeit tätig sindbzw. sich diesem zuordnen. Unabhängigvon der Größe der Einrichtung galt das An-gebot auch und gerade für MitarbeiterIn-nen in Projekten, die sich noch im Aufbaubefinden, und für ABM-Kräfte (auch wenndie Fortbildungsdauer die Anstellungsdauerüberschritt).
Die Fortbildungsreihe hatte zum Ziel,die Handlungskompetenz in Bezug auf dietheoretische Orientierung und auf zugrun-deliegende Einstellungen hin zu reflektierenund zu erweitern.
Den TeilnehmerInnen sollte ermöglichtwerden, sich einerseits mit den Sorgen deralltäglichen Arbeit zu befassen, anderer-seits aber auch unbelastet davon sich ihrenArbeitsalltag anzusehen und das daraus re-sultierende Profil gegebenenfalls weiterzu-entwickeln.
Weiterhin sah das Konzept vor, die Ar-beit in den Kurswochen stark an der berufli-chen Situation der TeilnehmerInnen anzu-setzen und Erfahrungsaustausch, Reflexionund theoretisches Wissen zu einem indivi-duellen Handlungskonzept zu verknüpfen.
Auf diesem Hintergrund waren die je-weiligen Themen und Inhalte der einzelnenWochen als kaleidoskopartige Schwer-punkte gedacht, die situativ und nach Be-darf auch die anderen Themenbereiche miteinbeziehen konnten und sich prozeßorien-tiert entwickeln sollten.
(Eine ausführlichere Beschreibung desKonzeptes im Rahmen der Ausschreibungfindet sich im Anhang.)
Die GruppeZu Beginn der Kurswochenreihe stand
fest, daß die Teilnehmergruppe aus 21 Per-sonen bestehen und folgendermaßen aus-sehen würde:
Von 21 TeilnehmerInnen (TN) 13 Frau-en und 8 Männer, von denen ein Mannund eine Frau im Laufe der Fortbildung aus-stiegen.
Alle waren hauptamtlich tätig, davon 2ohne feste Anstellung.
Alter:2 TN Mitte 203 TN 30 - 35 Jahre6 TN 35 - 39 J.6 TN 40 - 43 J.4 TN 45 - 48 J.
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rInnen sehr kreativ mit dem Wochenthemaund unternahmen - ausgehend von der Ana-lyse der eigenen (Einrichtungs-)Situation -eine Befragungsaktion zur Frage “BrauchtTabarz ein Bürgerzentrum?”, deren Erkennt-nisse ausgewertet und auf die eigene Situa-tion hin rückgebunden wurden.
In der Auswertung der Woche zeigtesich, daß
• ein intensives Kennenlernen erfolgtwar,
• die weitere Planung - an den TN-Inter-essen orientiert - konkretisiert wurde,
• es zahlreiche Anstöße für die eigeneArbeit gab (Nutzer-Orientierung),
• hohe Erwartungen an die Fortbildunggeweckt wurden.
Der thematisch- inhaltliche Prozeß, dersich sowohl auf das Erleben der Teilnehme-rInnen als auch auf die Arbeit in den Ein-richtungen bezieht, läßt sich folgender-maßen darstellen:siehe Schema.
Kurswoche 2: 17.02 - 21.02.97 in Soest“Verbindung von sozialer undkultureller Arbeit an einem Ort”
Auf dem Hintergrund der themati-schen Vorgabe ging es für die TeilnehmerIn-nen um die Verknüpfung von theoretischeninputs und praktischen Übungen zur Bedeu-tung sozial-kultureller Arbeit, insbesonderesich dazu konkret mit Fragen der Umsetzungfür ihre Einrichtung zu befassen. Bei der Dis-kussion zum Kulturbegriff wurden erstmaligdie Unterschiede Ost-West deutlich.
Das inhaltliche Fazit für die Teilnehme-
rInnen lag in der Erkenntnis, daß die Begrif-flichkeit “sozial-kulturell” eine naheliegendeKombination suggeriert, die tatsächlicheVerbindung und Umsetzung in der Praxisaber erheblich schwieriger ist.
Als wichtige Merkmale sozial-kulturellerArbeit wurden erarbeitet:
- Definition des Einzugsbereiches- breite Nutzungsmöglichkeiten- Wärme und Miteinander- Einbeziehung der NutzerInnen-Kompe-tenzen (also “Orientierung an ....)
- effiziente Formen der Teamarbeit- möglichst wenig Bürokratie- Schaffung von Weiter-Entwicklungs-möglichkeiten
Kurswoche 3: 05.05 - 09.05.97 in Berlin
“Multikulturelles Begegnen undZusammenwirken von Menschenim Stadtteil”(ursprünglich geplant auch: “Selbsthilfe” -entfiel dann aber)
Das Thema war auf Wunsch der Teil-nehmerInnen in Form eines Planspiels vonder Kursleitung vorbereitet worden und wur-de auch so bearbeitet. In der Auswertungdes Planspiels, das aus Sicht der Kurslei-tung gut gelaufen war, kam es zu massivenKonflikten zwischen der Kursleitung undden TeilnehmerInnen, die sich letztendlichaber in dem Rahmen bearbeiten ließen.
Trotz dieser konflikthaften Belastung,waren mögliche inhaltliche Erkenntnisse derWoche:
> Ausländer ist nicht gleich Ausländer,d.h. die detaillierte Auseinandersetzung mitder Frage “Was heißt Fremd-Sein inDeutschland?” in Bezug auf Wohnen, Ar-beit, Schule, Freizeit, Familie fand statt.
> Konfliktsituationen (“Fettnäpfchen”)lassen sich beim Aufeinandertreffen ver-schiedener Kulturen nicht vermeiden! Ent-scheidend ist der (sensible und reflektierte)Umgang damit!!
> Vorurteile haben als kulturelle Verhal-tenscodes erst mal eine wichtige Funktion(geben Orientierung); wichtig ist, ob undwieweit sie relativierbar sind! (Ausloten derToleranzschwelle)
> Verschiedene Kulturen brauchen einenAnlaß, um etwas gemeinsam zu machen.
> Wieviel Schonraum, wieviel Einbezie-
hung brauchen andere Kulturen? Wo gibtes in den Einrichtungen Räume für die Be-wahrung kultureller Identität, wo gibt esRäume für Begegnungen zwischen den Kul-turen?
> Wie sinnvoll ist das Postulat bzw. derRealisierungsanspruch interkultureller Arbeitin manchen Projekten? (Multikulti um jedenPreis?)
Kurswoche 4: 20.10 - 24.10.97 in Nord-hausen/Thür.
“Sozial-kulturelle Arbeit unterden Aspekten von generations-übergreifender Arbeit undSelbsthilfe”
Nachdem für die Planung dieser Kurs-woche - resultierend aus den Auseinander-setzunge der letzten Woche - erstmaligzwei Teilnehmer in die Vorbereitung einbe-zogen wurden, war es spannend, ob bzw.wie es gelingen würde, die Gruppe arbeits-fähig zu machen.
Im Beisein der Geschäftsführerin undder wissenschaftlichen Begleitung wurdegleich zu Beginn der Woche versucht, den“roten Faden” der Fortbildung deutlich zumachen und eine offene Diskussion dazuzu ermöglichen.
Insbesondere die gründliche Reflexionder Hospitationen zeigte den Erkenntnisge-winn der TeilnehmerInnen in Bezug aufQualitätsmerkmale und Schwachstellen ih-res Arbeitsfeldes.
Neu in dieser Woche war auch, daß
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zwei Themen parallel in Kleingruppen bear-beitet werden konnten, was einen intensi-veren Austausch möglich machte.
Die Gruppe zum Thema “Selbsthilfe” er-arbeitete Bedingungen für Selbsthilfe-Arbeitin Nachbarschaftsheimen/ Bürgerzentrenund insbesondere differenzierte Aspekte zurKommunikation mit Gruppen.
Die Gruppe zur “generationsübergrei-fenden Arbeit” setzte sich zunächst mit derFrage auseinander, was Alt-Sein in unsererGesellschaft bedeutet und erarbeitete an-hand einer Schwachstellen-Analyse eine de-taillierte Checkliste für die Planung und Vor-bereitung einer generationsübergreifendenAktion.
Insgesamt zeigte sich an dem positivenVerlauf der Woche und der damit stattfin-denden “Wende”, daß die Konsequenzenaus den Überlegungen der Vorbereitungs-gruppe offenbar Früchte trugen.
Kurswoche 5: 09.02 - 13.02.98 in Köln
“Zusammenwirken und Aktivie-rung von haupt- und ehrenamtli-chen MitarbeiterInnen”Anläßlich dieses Themas machten sich dieTeilnehmerInnen zunächst ihre - sehr unter-schiedlichen - Haltungen zum Thema be-wußt; die deutlich gewordenen Positionengaben schon ausreichend Anlaß für Diskus-sion und boten eine angemessenen Sensibi-lisierung für das Thema.
Im weiteren Verlauf wurde wieder paral-lel in zwei Kleingruppen gearbeitet, um ei-nen intensiveren Austausch und konkreteUmsetzungsschritte zu ermöglichen. In bei-den Arbeitsgruppen setzten die Teilnehme-rInnen sich mit dem vom Verband vorge-stellten Modell des “Kulturkreislaufes” aus-einander und erhielten daraus wichtige An-regungen für ihre weitere Arbeit in den Ein-richtungen.
Die Auseinandersetzung mit diesem Mo-dell brachte mit dem Besuch in einer KölnerEinrichtung (“Alte Feuerwache”, die ein in-teressantes Kooperationsmodell von haupt-und ehrenamtlicher Zusammenarbeit ent-wickelt hat), den sehr kreativen Präsentatio-nen der Arbeitsgruppenergebnisse und mit
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der abschließenden Diskussion zur Veror-tung der Erkenntnisse in der aktuellen ge-sellschaftlichen Entwicklung die Erkenntnisseder TeilnehmerInnen auf folgende Punkte:- Die Zusammenarbeit von Haupt- und Eh-renamtlichen ist ein zentrales Aufgabenfeldsozial-kultureller Arbeit und bedarf besonde-rer Aufmerksamkeit und Ressourcen!- Es gibt extrem unterschiedliche Haltungenzu dem Thema, die erst einmal bewußt ge-macht werden müssen für die Beschäftigungdamit!- Kooperation kommt nicht von allein!
Wichtig für die Arbeitsfähigkeit derGruppe in dieser Woche war die Erfah-rung, daß die vorgenommenen Konzeptän-derungen (Kontinuität der Kursleitung, Ein-beziehung von Teilnehmern in die Vorberei-tungsgruppe und Kleingruppenarbeit) stabi-lisiert wurden, was wiederum die Tragfähig-keit der Beziehungen verstärkte.
Kurswoche 6: 15.06 - 19.06.98in Freiburg/Br.
“Gesamtkonzeption undGesamtorganisation sozial-kultureller Arbeit”Da sich diese Arbeitsform bewährt hatte,wurde auch in der letzten Woche nach ei-ner gemeinsamen Einstimmung zu diesemsehr komplexen Thema in zwei Kleingrup-pen gearbeitet. In der einen Kleingruppekam es zu einer intensiven Bearbeitung von“Störfällen”, die die Auseinandersetzungmit Konzeptfragen behindern und die Ge-samtorganisation einer Einrichtung beein-
trächtigen können. Die andere Kleingruppe erarbeitete dezi-diert Kiriterien, die bei der Konzepterstel-lung zu beachten sind sowie erste Lösungs-schritte (Aspekte) zum Beginn einesKonzeptentwicklungsprozesses.
KONZEPTENTWICKLUNG> Alle Beteiligten müssen wissen, wor-
auf es hinauslaufen soll!> Alle müssen mitziehen und ein Interes-
se an der Weiterentwicklung haben!> Konzeptentwicklung ist ein fortlaufen-
der Prozeß mit einzubauenden Überprü-fungsschritten!
> Das Konzept hat einen Orientierungs-wert nach innen und nach außen!
> Die Qualität eines Konzeptes hängtvon seiner Umsetzbarkeit ab!
? Was muß als gemeinsame Basis vor-handen sein?
? Von wem soll der Anstoß ausgehen?
Wie immer vermittelte die gegenseitigePräsentation der AG-Ergebnisse ein plasti-sches Bild der kreativen und inhaltlichenFähigkeiten der TeilnehmerInnen.
Zum Abschluß der gesamten Kurswochen-reihe fand in dieser Kurswoche ein Fachge-spräch mit der Geschäftsführerin des Ver-bandes und der wissenschaftlichen Beglei-tung statt. Bei der abschließenden Gewich-tung der Inhalte und Themen sozial-kulturel-ler Arbeit ging es um die Relevanz für diePraxis. Dabei erhielten die in den Kurswo-chen behandelten Themen von den Teilneh-merInnen durchweg einen hohen Stellen-wert für ihre Arbeit zuerkannt.
Den angemessenen Abschluß fand die Wo-che und damit die gesamte Kurswochenrei-he am Freitagvormittag mit einer détaillier-ten Auswertung des Lernprozesses, denjede/r Einzelne durchlaufen hat und derüberwiegend positiv bilanziert wurde, undder feierlichen Überreichung der Zertifikate.
ResüméeAbschließend läßt sich sagen, daß in
der Entwicklung dieser Kurswochenreiheund dieser Kursgruppe die Möglichkeitenund Grenzen einer derart heterogenenGruppe sehr deutlich geworden sind.
Die Entwicklungsphasen und Konflikte inder Gruppe unterschieden sich eigentlichnicht sehr von denen anderer (Lern-) Grup-pen, sondern spiegelten die Themen undKonflikte aus dem Arbeitsfeld wieder (Hek-tik, viele Kontakte und viele Kontaktab-brüche). Vorteilhaft war, daß die Gruppeals konstantes Bezugssystem für die Teilneh-merInnen ein Lernfeld bot, diese Konflikteeinzugehen und mit ihnen angemessen um-zugehen.
Insgesamt positiv zu bewerten ist, daßmit zunehmender Konfliktbearbeitung ander Kommunikationsfähigkeit der Teilnehme-rInnen gearbeitet werden konnte und dieEntwicklung von Qualitätsmerkmalen für dieArbeit damit einherging.
Aus Sicht der Kursleitung auf jeden Falleine Erfahrung, die als fortsetzenswert zuempfehlen ist - für alle Beteiligten!
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Für die im “Verband für sozial-kulturelleArbeit e.V.” zusammengeschlossenen 65Einrichtungen, die durch direkte oder indi-rekte Mitgliedschaft angeschlossen sind,bietet der Verband Beratung und Unterstüt-zung, Interessenvertretung nach außen, Pro-jekte zur Weiterentwicklung dieses Arbeits-gebiet (wie z.B. eine Bestandsaufnahme so-zial-kultureller Einrichtungen in Deutschland)und führt Tagungen und Fortbildungsmaß-nahmen zu aktuellen Fragen durch.
Als ein besonders bedeutender Schwer-punkt hat sich ein vom Verband organisier-ter Erfahrungsaustausch im Rahmen vonHospitationen entwickelt - zunächst1993/94 als Austausch von MitarbeiterIn-nen verschiedener Einrichtungen in Ost- undWestdeutschland, dann als Teil einer län-gerfristigen Qualifizierungsmaßnahme füreinen festen TeilnehmerInnenkreis sozial-kul-tureller „ArbeiterInnen“.
So waren auch Hospitationen als zwei-ter Pfeiler (siehe Seite 14)Bestandteil der 6-wöchigen Kurswochenreihe im Rahmen derberufsbegleitenden Fortbildung für haupt-und ehrenamtliche MitarbeiterInnen in sozi-al-kulturellen Einrichtungen.
Ursprünglich offen auch für Nicht-Kurs-wochenteilnehmerInnen, war daran ge-dacht, im ersten Drittel der Fortbildung eine14-tägige Hospitation in einer anderen Ein-richtung zu ermöglichen, die einen prakti-schen Einblick in die Arbeit der anderenEinrichtungen geben und dem Austauschüber die jeweiligen Arbeitsweisen dienensollte.
HOSPITATION- der Blick über
den eigenen Tellerrand -
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Es haben 17 KursteilnehmerInnen anHospitationen teilgenommen, manche aller-dings nur einmal, so daß insgesamt 27Hospitationen stattgefunden haben. Siewurden durch einen halbstandartisiertenFragebogen ausgewertet. Einige Teilnehme-rInnen schrieben fiktive Presseberichte überihre Hospitation als Zwischenbericht.
Die Hospitationen sind in den Kurswo-chen, insbesondere in der dritten Kurswo-che, gemeinsam vorbereitet worden. Dabeiwurde auf Anregung und Beschluß der Teil-nehmerInnen der ursprüngliche Plan einerzweiwöchigen Hospitation in einer Einrich-tung aufgegeben. Statt dessen hospitiertendie TeilnehmerInnen in zwei unterschiedli-chen Einrichtungen jeweils eine Woche.Die Gründe waren zum einen, daß man somehr Eindrücke gewinnen und größere Ver-gleichsmöglichkeiten zur eigenen Einrich-tung schaffen konnte, zum anderen aberauch, daß die eigene Einrichtung das Feh-len einer MitarbeiterIn von zweimal einerWoche besser verkraften kann.
Die Auswertung ergab, daß diese Ent-scheidung richtig war, vor allem auch des-halb, weil die Erfahrungen der ersten Hos-pitationswoche den Blick für die zweiteschärften.
Die starke positive Resonanz, die sichvor allem in der 4. Kurswoche differenziertäußerte, führte zur Überlegung und zur Um-setzung eines “Hospitationsprojektes”, dasvon einer kleinen TN-Gruppe in Absprachemit der Projektleitung in die Dokumentationder in den Hospitationen gemachten Erfah-rungen in Form einer Broschüre und einerCD-ROM umgesetzt wurde. (Diese Produktekönnen bei der Geschäftsstelle des Verban-des in Köln angefordert werden.)
Auch hier hat sich wieder gezeigt, daßdie organisierte (d.h. die vorbereitete undausgewertete) Hospitation eine einzigartigeLernmöglichkeit für HospitantInnen wie Ein-richtungen bietet, deren Qualität in der re-flektierten Verknüpfung von theoretischenund praktischen Anteilen liegt (Unterlagenzur Vorbereitung und Auswertung der Hos-pitation finden sich im Anhang).
Stellvertretend für die differenziertenund überwiegend positiven Eindrücke, diealle HospitantInnen äußerten, hier einigeAuszüge aus Interviews mit 3 TeilnehmerIn-nen zu ihren Hospitationserfahrungen:
Teilnehmer AFrage: Was löst es aus, wenn jemand
von außen in die Einrichtung kommt?Zunächst bei den MitarbeiterInnen
Mißtrauen und ein bißchen Angst. Baldaber zeigen sich positive Effekte dadurch,daß sich alle bemühen, dem Gast das Hausund die Arbeit möglichst von der guten Sei-te zu zeigen. Außerdem kommt auch Bewe-gung in die manchmal festgefahrene Arbeit.
Frage: Wie hat sich die Rolle der Hospi-tantInnen gestaltet bzw. verändert?
Nach anfänglichem Beobachten gab essehr schnell viele Anregungen, Dinge ein-mal anders zu machen. Darüberhinaus istdie Reflexion mit einer unbeteiligten Personeine Art kostengünstige, externe Beratung.
Teilnehmerin Bhat sich als “Ossi” nach anfänglichem
Zögern bewußt eine Einrichtung aus demWesten (Köln) ausgesucht, auch speziell mitdem Profil Kinder- und Jugendarbeit.
Frage: Wie sah die Rolle als Hospitantinaus?
Es gab den expliziten Auftrag des Gast-gebers, das was sie mit ihrem Blick vonaußen sieht und erlebt, zurückzumelden.Das wurde täglich in offener Atmosphärereflektiert. Sie konnte auch in alle anderenAbteilungen des Hauses gehen und wurdevon den dortigen MitarbeiterInnen offenaufgenommen.
Frage: Welche Effekte hatte die Hospita-tion für die eigene Arbeit?
Vor allem ein stärkeres Selbstbewußt-sein auf die eigene Arbeit hin, so daß sieihre Anliegen in der eigenen Einrichtungbesser vertreten kann.
Teilnehmer Cwar als “Wessi” im “exotischen” OstenFrage: Was machte die Exotik aus?Neben der reizvollen Landschaft der
Eindruck, daß man dort mit wenig Geldhäufig viel erreicht - also viel Eigeninitiativeentwickelt wird.
Frage: Was war die zentrale Erkenntnisder Hospitation?
Die Bestätigung, daß man sich immerwieder auf den Weg machen muß; der“Blick über den Tellerrand” ist ganz wich-tig, um in der eigenen Arbeit nicht zu ver-sauern.
Eine wichtige Erfahrung ist die der Not-
wendigkeit klarer Absprachen vor der Hos-pitation zwischen GastgeberInnen und Hos-pitantInnen. Die Erwartungen aneinanderund die Leistungen füreinander währendder Hospitationswochen sollten vorab in ei-nem Kontrakt festgelegt werden.
Ein weiterer Punkt, der sehr klar von denTeilnehmerInnen übereinstimmend heraus-gestellt wurde, beinhaltet, daß Gastgebe-rInnen und HospitantInnen von der Hospita-tion in gleichem Umfang profitierten, sodaß eine Kosten-Nutzen-Analyse bei beidenden Aufwand rechtfertigen.
Darüberhinausgehende Erkenntnisse,die von den TeilnehmerInnen im Rahmender Hospitations-Auswertung genannt wur-den:
- Die gelungene Auswertung der Hospi-tation war entscheidend für die Gestaltungder weiteren Kurswochen (Qualitätsmerkma-le)!
- Die Hospitation stärkt Interesse anein-ander, bringt persönliche Kontakte undmacht Vernetzung möglich!
- Durch die Hospitation geschieht eine“Entmystifizierung” der anderen TN nachdem Motto “da wird auch nur mit Wassergekocht”.
- Die Offenlegung des Eigenen bringtauch eine Aufwertung!
- Andere Positionen/ Rollen zu haben istinteressant!
>>> Der Verband sollte seine Rolle alsTauschbörse für Hospitationen ausbauen!
Für ein umfangreiches Hospitationspro-gramm - auch über den Rahmen der Ver-bandsmitgliedschaften hinaus - bedarf es ei-ner vermittlenden, unterstützenden (auch lo-gistisch) und begleitenden Institution, wenndie Hospitationen für alle Beteiligten erfolg-reich sein sollen.
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Die Bausteinreihe bildete den drittenPfeiler (siehe Seite 14) der Fortbildungs-maßnahme
Die Bausteine behandelten in sich ge-schlossene Themen, so daß jeder Bausteineinzeln besucht werden konnte. Angespro-chen werden sollten mit den Bausteinenzunächst derselbe Personenkreis wie beidem Fortbildungszyklus, zusätzlich aber be-sonders ehrenamtliche MitarbeiterInnen ausden Einrichtungen und Interessierte ohne be-sondere Voraussetzungen (z.B. PraktikantIn-nen)
Die Themen ergaben sich zunächst ausden Befragungen und den Gesprächen inden Fachveranstaltungen.
Jedoch schon die Reaktion auf die Einla-dung zum ersten Baustein zeigte uns, dasswir unsere Strategie zu den Bausteinennochmals überprüfen sollten.Wir haben so-gleich erfahren, dass erstens die Themen,die vor 1-2 Jahren noch als aktuell bezeich-net wurden, neuen Themen gewichen sind.Themen, die im ursprünglichen Plan als Er-gebnis der Befragungen angeboten wur-den, mußten gegen neue Themen ausge-tauscht werden. Die Gründe hierfür lassensich nur vermuten.
Und zweitens wurde deutlich dieSchwierigkeit der direkten Ansprache derehrenamtlichen MitarbeiterInnnen; das be-traf vor allem die geplanten Bausteine 1und 5,die sich nur an ehrenamtliche Mitar-beiteInnnen wandten.
Generell, und das gilt für haupt und eh-renamtliche MitarbeiterInnen, läßt sich sa-
gen, dass eine gezielte persönliche Einla-dung immer zu einem größeren Erfolg führ-te als offene Seminarausschreibungen.
Also mußte auch hier flexibel reagiertwerden. Man kann die Veränderungen ins-gesamt wohl treffend so charakterisieren:Vom Schnupperkurs zum ent-wicklungsbezogenen Angebotmit gezielten Einladungen. DieVeränderungen haben sich allerdings be-währt, wie Verlauf und Teilnahme zeigen.
Wie oben bereits erwähnt wurde, sindwir in der Durchführung der Bausteine vonunserer ursprünglichen Planung der Baustei-ne abgewichen:
Geplant waren folgende Themen:• Geschichte und Konzepte sozial-kultu-
reller, nachbarschaftlicher Arbeit (speziellfür ehrenamtliche MitarbeiterInnen)
• Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit• Sozial-kulturelle Arbeit in den neuen
Bundesländern: Beispiele, Möglichkeitenund Perspektiven
• Kommunale Selbstverwaltung undSubsidiarität -Einführungsseminar
• Ehrenamtliche Vorstandsarbeit (spezi-ell für ehrenamtlicheVorstände)
• Sozial-kulturelle Arbeit in anderen Län-dern
• Haupt- und ehrenamtliche (Zusammen-Arbeit: Erwartungen, Konflikte, Modelle
• (Kommunal-) Politische Einmischung -Re-Politisierung sozial-kultureller Arbeit
• Sozial-kulturelle Arbeit und Anregun-
DIE BAUSTEINE
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gen aus benachbarten Konzepten
Der endgültige Verlauf sah dann wiefolgt aus:
Baustein 1: “Geschichte undKonzepte sozial-kultureller Arbeit” fiel wegen zu geringen Anmeldezahlen aus.
Baustein 2:Fundraising und Öffentlichkeits-arbeit21.11.1996- 23.11.1996 inBonn
Hier ging es darum, Wege zu beschrei-ben, die es sozial-kulturellen Einrichtungenerleichtern sollen, ihre Ziele zu erreichen,indem sie die erforderlichen Ressourcenkontinuierlich beschaffen. Ausgehend vom“Fundraising-Kreislauf” wurde in den Ar-beitsgruppen zu folgenden Themen gearbei-tet: Spendenbriefe, PR/Öffentlichkeitsarbeit,Sponsoring, Telefonaktion, Bußgelder, Eh-renamtliche, Netzwerk/Kontaktpool, Testa-mentkampagnen und kreatives Fundraising.
Eine Erkenntnis für die TeilnehmerInnenwar - neben vielen anderen -, dass einzelneElemente des Fundraising und der Öffent-lichkeitsarbeit in den Einrichtungen bereitseingesetzt werden, selten jedoch wurde diesystematische Abfolge der Ablaufschrittedes gesamten Fundraising- Kreislaufs einge-halten.
Das Schwergewicht der Arbeit lag mehrauf Methoden des Fundraising. Der The-menbereich Öffentlichkeitsarbeit kam etwaszu kurz.
Die TeilnehmerInnenzusammensetzungwar hinsichtlich der Vorkenntnisse und derErwartungen sehr heterogen. Von 18 vertre-tenen Einrichtungen kamen 5 aus den neu-en Ländern.
Es zeigte sich - exemplarisch für dasBausteinkonzept - , dass bei einer heteroge-nen Zusammensetzung der TeilnehmerInnendie unterschiedlichen Erwartungen ad hocnur schwer einbezogen werden können.
Baustein 3:Sozial-kulturelle Arbeit in den neuen Bundeslän-dern - Beispiele, Möglichkeiten undPerspektiven16.01.1997-18.01.1997 inPotsdam
Hier ging es um den Erfahrungsaus-tausch und die gegenseitige Unterstützungsowie die Entwicklung von Perspektiven fürEinrichtungen aus den neuen Bundeslän-dern Folgende Fragen bildeten den rotenFaden durch die 3 Tage in Potsdam:
- Wie werden die Ansätze sozial-kultu-reller Arbeit in Ihrer Einrichtung umgesetzt?
- Welche Projekte sind besonders gutgelungen, und wo haben Sie vielleichtschon einmal Schiffbruch erlitten?
- Welchen Stellenwert hat in Ihrer Ein-richtung die ehrenamtliche Arbeit, und wiefunktioniert die Zusammenarbeit zwischenhaupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterIn-nen?
- Welche Perspektiven sehen Sie, wel-che Perspektiven sieht der Verband für die
Weiterentwicklung sozial-kultureller Arbeit?Themenbezogene Impulsreferate eröffne-
ten jeweils die Diskussionsrunden. Ein Pro-jektbesuch vor Ort machte dann sehr ein-drucksvoll deutlich, daß ein Konzept alleinkein Garant für eine erfolgreiche Arbeit ist.Räumliche Voraussetzungen, finanzielle Ab-sicherung, motivierte MitarbeiterInnen undein Team, das auch auf Unvorhersehbareseine Antwort gibt, sind unverzichtbar.
Es wurde auch deutlich, daß die sozial-kulturelle Arbeit in den neuen Bundeslän-dern mindestens so viele Gesichter hat wiees TeilnehmerInnen an diesem Seminargab. Darüber hinaus wurde deutlich, wiewichtig es gerade in Zeiten so vieler Unklar-heiten ist, sich auszutauschen, um ein Ge-genüber zu haben, von dem man/frau
Baustein 2
Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit21.11 - 23.11.96 in Bonn
• Fundraising ist das Handlungskonzept für Non-profit Organisationen zur Akquisition von Res-sourcen.
• Fundraising-Ziel ist die Befähigung der Organi-sation, ihre Ziele zu verfolgen und zu erreichen.
• Fundraising als eine Managementaufgabe wirdnur so gut sein, wie es das gesamte Manage-ment der Nonprofit Organisation ist.
• Arbeitsgruppen: Testamentskampagnen, Telefon-marketing, Sponsoring, Spendenbriefe, Netz-werk Kontaktpool, PR/Öffentlichkeitsarbeit, Buß-gelder, Praxisbeispiele: events und mailings
ReferentInnen: Dieter Schöffmann, Angelika Mein,Tina Loogen, Monika Kullik
weiß, daß es grundsätzlich eine gemeinsa-me Vorstellung von dem zu erreichendenZiel gibt.
Die Veranstaltung verlief eher im Ta-gungsstil mit vielen ReferentInnen, bot aberauch hinreichend Gelegenheit zum Aus-tausch und kam so den Erfahrungen undBedürfnissen der KollegInnen aus den neu-en Ländern entgegen.
Baustein 4:Zukunftswerkstatt: Nachbar-schaftsheime und Bürgerhäuser2000 - Kristallisierungspunkte für bürgerschaftliches und soziales
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Engagement - die Wiederent-deckung des Stadtteils als gestalteter Lebensraum13.03.1997- 15.03.1997 inDahme
In Form einer Zukunftswerkstatt solltenam Beispiel der Großstadt Berlin Visionenentwickelt und durchgespielt werden, wiedas sozial-kulturelle Netz der Zukunft ausse-hen könnte. Die Zukunftswerkstatt richtetesich speziell an Vorstände, haupt- und eh-renamtliche MitarbeiterInnen und erreichtediese Zielgruppe auch.
Im Verlauf des Seminars wurde deutlich,daß sich die Vielfalt und Unterschiedlichkeitder jeweils vertretenen Einrichtungen fürden Erfahrungsaustausch untereinander in
den Phasen der Kritik und der Phantasie/Utopie als sehr produktiv erwiesen, aber inder Phase der Verwirklichung wurde esschwierig, über das Sammeln von Ideenhinaus konkret zu werden. Hier hatten dieEinrichtungen, die durch mehrere Mitarbei-terInnen vertreten waren, einen erheblichenTransfervorteil gegenüber den Einzel Teil-nehmerInnen.
Zusammenfassend lassen sich folgendeKernthemen benennen, die in allen 3 Pha-sen benannt wurden: Die Rolle der Nutze-rInnen bzw. der NichtnutzerInnen der Ein-richtungen, die Rolle der MitarbeiterInnen(sowohl der ehren- als auch der hauptamtli-chen), die Organisationsabläufe innerhalbder Einrichtungen und die Zusammenarbeitmit den öffentliche Förderstellen.
Gerade an diesem Baustein zeigten sichdie generellen Grenzen dieser Veranstal-tungsform sehr deutlich: die Umsetzung desGelernten, die Weiterentwicklung der Teil-nehmerInnen ist wegen der Kürze der Zeitnicht mehr sichtbar und beeinflußbar. Bau-steine können nur Anstöße geben. Zu über-legen wäre allerdings dann, ein aufeinan-der aufbauendes System von dennoch ein-zeln zu konsumierenden Bausteinen zu ent-wickeln.
Baustein 5:Perspektiven und Möglichkeitender Veränderung bzw. Weiter-entwicklung nach 20 Jahren Gemeinwesenarbeit06.06.- 07.06.97 in Saar-brücken
Am Beispiel eines konkreten Projektes,das sich auf Grund einer räumlichen Verän-derung erweitern wird, fragten wir die 11MitarbeiterInnen der Einrichtung, was ei-gentlich passiert, wenn sich ein etabliertesund anerkanntes Projekt durch äußere Ein-flüsse neuen Anforderungen stellen muß. Andiesem Punkt stehen neben formalen Ent-scheidungen auch konzeptionelle Überprü-fungen und Veränderungen an, die sich infolgenden Fragen äußern:
- Welche Ansätze haben sich wann be-währt?
- Was waren die notwendigen Rahmen-bedingungen?
- Welche neuen Herausforderungen undwelche Erwartungen sind damit verbunden?
- Veränderungen lösen Ängste bei Mitar-beiterInnen, NutzerInnen und BesucherIn-nen aus. Wie können Veränderungen posi-
Baustein 3
Sozial-kulturelle Arbeit in den neuen Bundesländern: Beispiele, Möglichkeitenund Perspektiven 16.01. - 18.01.97 in Potsdam
• Große Frage: Was heißt sozial-kulturelle Arbeit?
• Wenig Ehrenamt aber viel ABM
• Sind Vereinsmitglieder ehrenamtliche MitarbeiterInnen?
• Wenig konkrete Perspektiven, weil es häufignur MitarbeiterInnen auf Zeit gibt
• Wir machen weiter!
ReferentInnen: Wolfgang Hahn, Gudrun Israel, Ellen Fritsch, Dietmar Freier, Peter Stawenow, Monika Kathe
VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 298 25
tiv wahrgenommen werden?- Wie wird der Blick auf die Chancen
möglich, ohne in der Euphorie Hindernissezu übersehen?
- Und nicht zuletzt: wie können neueFreiräume für neue Projekte genutzt wer-den?
Mit dem bevorstehenden Umzug in eingrößeres Haus wurde folgender, zentralerWunsch verbunden: eine Verbesserung derInformations- und Kommunikationskultur in-nerhalb des Vereins, der Mitarbeiterschaftund mit den BewohnerInnen des StadtteilsWackenberg.
Dafür wurden 3 konkrete Projekte ver-einbart:
1. Ein Projekt, um die Transparenz zwi-
schen Vorstand und MitarbeiterInnen herzu-stellen.
2. Ein Projekt zur Einführung einer Ge-schäftsführung
3. Ein Projekt zur Reflexion der Arbeitdurch einen professionellen Mitarbeiter undzwei BürgerInnen aus Wackenberg.
Mit diesem Baustein wurden die Folge-rungen aus den Erfahrungen der ersten Bau-steine am konsequentesten gezogen. Erwurde als komplettes Seminar für die Mitar-beiterInnen von PÄDSAK e.V., einem Saar-brückener Gemeinwesenprojekt, angebotenund diente der Reflexion und Weiterent-wicklung der Arbeit dieses Projektes. Auchhier bestätigte der Erfolg die Richtigkeit dergetroffenen Entscheidung und weist auf eine
grundsätzliche Möglichkeit der Seminarkon-zeption hin.
Baustein 6:“Dem Löwen ins Maul schauen”
Dieser Baustein sollte das Thema Eva-luation/Selbstevaluation behandeln, konnteaber wegen zu geringer Anmeldezahlennicht durchgeführt werden.
Baustein 7:“Es waren zwei Königskinder”.Von der Kultur zwischen haupt-und ehrennamtlichen Mitarbei-terInnen in sozial-kultureller,nachbarschaftlicher Arbeit20.11.1997- 22.11.1997 inGelnhausen
Wer kennt es nicht?- Das hohe Lied derZusammenarbeit zwischen ehrenamtlichenund hauptamtlichen MitarbeiterInnen.
Da gibt es Strophen, die handeln vondem unvergleichbaren Ressourcengewinn,von gekonnter Arbeitsteilung, von gemein-samen Zielen und Erfolgen und dem unver-zichtbaren Miteinander.
Und da gibt es Strophen von gegenseiti-ger Behinderung, Lähmungen, verschwen-deten Ressourcen, Bürokratie und jederMenge (gut gehüteter) Vorurteile.
Wie immer, bei genauem Hinschauenist an allem was dran, und alles stimmt sonicht.
So lautete der Text der Einladung zuBaustein 7.
Von einem hat das Seminar alle über-zeugt: Es gibt sie noch, die Vision einer gu-ten, motivierenden, lustvollen, erfolgsorien-tierten, nutzbringenden Zusammenarbeitzwischen haupt- und ehrenamtlichen Mitar-beiterInnen!
Der für diesen Baustein entwickelte Kreis-lauf einer Kultur zwischen haupt- und ehren-amtlichen MitarbeiterInnen in sozial-kulturel-len Einrichtungen sieht 5 Hauptstationen vor,die den TeilnehmerInnen vorgestellt wurden.
Dabei wurden die einzelnen Stationenerläutert, besprochen und auf ihre Alltags-tauglichkeit hin überprüft.
- Sich Kennenlernen; Aufbau von Kon-takten und Beziehungen
- Von der Idee zur Aufgabe- Stabilisieren und Einbindung in die Ein-richtung
Baustein 4
Zukunftswerkstatt: Nachbarschaftsheimeund Bürgerzentren 2000 - Kristallisa-tionspunkte für bürgerschaftliches undsoziales Engagement - die Wiederent-deckung des Stadtteils als gestalteter Lebensraum13.03. - 15.03.97 in Dahme
• Aus der Kritikphase:- Es fehlt das Ziehen an einem Strang- Bei einigen Nachbarschaftshäusern herrschtdie Dienstleistungsmentalität
- Die Kluft zwischen haupt- und ehrenamtlichenMitarbeiterInnen
- Die Konsumhaltung der BesucherInnen- • Aus der Phantasiephase:- Die individuellen Fähigkeiten werden zumWohle aller zur Entfaltung gebracht
- 50% der Steuern werden von den BürgerInnendirekt vergeben
- Bürgerhäuser als Orte der Inspiration zur Le-bensfreude
- Wir brauchen MärchenerzählerInnen
Moderation: Horst Maurer
- Fördern der beteiligten Menschen undEinbinden von neuen Personen
- Ziele überprüfen und Auswertung,
Dies war natürlich nur möglich, weil hierbeide Seiten d.h. die haupt- und die ehren-amtliche Seite beteiligt wurden; daher ludenwir jeweils ein Duo - bestehend aus einem/einer ehren-und einem/ einer hauptamtli-chen MitarbeiterIn - einer Einrichtung ein.
Die MitarbeiterInnen zeigten nebenihrem jeweiligen konkreten Eigeninteressedes Engagements in der Einrichtung auchInteresse an der Entwicklung der jeweiligenGesamteinrichtung.
Eine abschließende und zentrale Er-kenntnis für die TeilnehmerInnen dieses
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Bausteines war, dass die bewußte Entschei-dung und die Bereitschaft, die aus diesemLernprozeß entstehenden Konsequenzen bisin den Alltag der Einrichtungen zu tragen,der erste Schritt ist, damit die Vision einererfolgreichen Zusammenarbeit zwischenhaupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnenWirklichkeit werden kann.
Die Auswertung ergab, daß das Semi-nar in Form und Inhalt gelungen war. Dergemeinsam erarbeitete “Kreislauf einer Kul-tur zwischen haupt- und ehrenamtlichen Mit-arbeiterInnen” wird im Verband weiterent-wickelt und gibt wichtige Anstösse für einweiteres Projekt zur Unterstützung und Wei-terentwicklung von bürgerschaftlichem En-gagement in sozial-kulturellen Einrichtungen.
Baustein 8:Qualitätssicherung in sozial-kulturellen Einrichtungen26.03.1998- 27.03.1998 inBerlin
Diesem Baustein lagen folgende Gedan-ken zu Grunde: Es ging nicht um diegrundsätzliche Frage nach der Notwendig-keit der Qualitätssicherung und der aktuel-len Hintergründe, sondern um die interneAuseinandersetzung mit der Thematik - nichtals notwendiges Übel, sondern als prakti-sche Chance für die Weiterentwicklung so-zial-kultureller Arbeit.
Die von dem Referenten Dr. H. Mensinkund G. Oppelland-Hampel gestellten Fra-gen nach den “Kunden”, nach den Kernpro-zessen und nach der eigentlichen Berechti-gung sozial-kultureller Einrichtungen warenbestimmend für die zwei Tage.
An einfachen Fragen z.B. nach dem Um-gang mit Beschwerden wurde deutlich, daßdie Qualität einer Einrichtung im Kontaktzum “Kunden” deutlich wird. Dabei ist orga-nisationsintern zu unterscheiden zwischenden Strukturen und dem Binnenleben derEinrichtung (Systemwelt) und dem direktenKontakt zum “Kunden”(Lebenswelt). Alle Pro-zesse der Systemwelt haben demzufolge nurein Ziel, nämlich die Kontakt zum “Kunden”,also die Lebenswelt, das Angebot, dieDienstleistung der Einrichtung zu optimieren.
Die TeilnehmerInnen - wieder gezielt ange-sprochen - waren vorwiegend Geschäftsführe-rInnen von Einrichtungen, d.h. es herrschteeine hohe Homogenität der TeilnehmerInnen-struktur. Unterschiede bestanden lediglich inder Größe und im Entwicklungsstand der Ein-richtungen, aus denen die GeschäftsführerIn-nen kamen. Leider waren nur vier Einrichtun-gen aus den neuen Ländern vertreten, eher un-typisch für die Bausteinreihe.
Deutlich wurde die Personenabhängig-keit der Entwicklung sozial-kultureller Ein-richtungen und damit wieder die nachhalti-ge Bedeutung von Fortbildung.
Baustein 9:” Die im Dunkeln sieht mannicht”- Qualitätsmerkmale sozial-kultureller Arbeit11.09.1998- 13.09.1998 inKöln
Am Beispiel der konkreten Planung ei-ner Tagung zum Thema “Qualitätsmerkmale
Baustein 5
Perspektiven und Möglichkeiten der Veränderung bzw. Weiterentwicklungnach 20 Jahren Gemeinwesenarbeit06.06. - 07.06.97 in Saarbrücken
• Aus der Kritikphase:INNERHALB DES VEREINS: fehlende Informationspolitik und KommunikationsstrukturIM KONTAKT ZU DEN BEWOHNERINNEN:Es werden die Ressourcen der BürgerInnen nichtgenügend berücksichtigt
• Aus der Verwirklichungsphase:INNERHALB DES VEREINS: Verteilung von Auszügen der Vorstandsprotokolle, Umlauf-zettel, Anwesenheitsplan, Listen mit Materialien,Zeitschriften usw.Geschäftsführung installierenIM KONTAKT ZU DEN BEWOHNERINNEN:Ein Projekt zur Einbindung von BewohnerInnen
Moderation: Horst Maurer
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sozial-kultureller Arbeit” wurden die Er-kenntnisse der berufsbegleitenden Fortbil-dung für MitarbeiterInnen aus sozial-kultu-rellen Einrichtungen aus verschiedenenBlickrichtungen zusammengetragen und zueinem Konzept zusammengeführt.
Folgende Blickrichtungen wurdenberücksichtigt: die jeweilige Sicht der Kurs-teilnehmerInnen, der KursleiterInnen und derProjektleiterInnen
Unter Anleitung von Prof. Dr. Jürgenswurden die verschiedenen Elemente derMaßnahme beleuchtet, auf ihre Spezifikahin untersucht und ein geeignetes Mediumfür die Darstellung ausgewählt. Ergebnissewaren die Dramaturgie der Tagung sowie
die Festschreibung der daraus resultieren-den Arbeitsaufgaben.
Durch die “Übersetzung” der Erkenntnis-se in konkrete Darstellungsmethoden wurdeein zusätzliches Element in der Auswertungder Gesamtmaßnahme eingebracht. Zu-gleich wurde den TeilnehmerInnen anhanddieses konkreten Beispiels bewußt, dass diePräsentation einer Maßnahme/eines Projek-tes nicht nur eine Wirkung nach außen hat,sondern dass ihr auch eine wichtige Rollebei der Auswertung und Evaluation nach in-nen zukommt. Weiterhin wurde deutlich,dass Auswertung und Präsentation keines-wegs “Abfallprodukte” oder “Anhängsel”einer gelungenen Maßnahme/eines gelun-genen Projektes sind, sondern ähnlich wie
eine gute Vorbereitung gleichwertig zurDurchführung stehen.
Statistik zu den BausteinenInsgesamt haben 118 TeilnehmerInnen
7 Bausteine besucht:Das Verhältnis von Frauen und Männern
war dabei ausgewogen. 69 Frauen und 49Männer nahmen teil.
Verteilt auf die Zusammensetzung haupt-und ehrenamtliche TeilnehmerInnen bedeu-tet dies:
19% der TeilnehmerInnnen waren ehren-amtliche MitarbeiterInnen und 81% warenhauptamtlich beschäftigte MitarbeiterInnen.
Von den ehrenamtlichen TeilnehmerIn-nen waren 57% Männer und 43% Frauen.
Bei den hauptamtlichen MitarbeiterInn-nen waren die Frauen mit einem Anteil von65% im Vergleich zu 35% Männern in derÜberzahl.
Baustein 7
“Es waren zwei Königskinder” - Erwartungen, Konflikte, Modelle haupt- und ehrenamtlicher (Zusammen-) Arbeit 20.11. - 22.11.97 in Gelnhausen
Die Tatsache, daß haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen zusammen an einer Idee arbei-ten, ist ein Aspekt.
Aber es gibt einen zweiten Aspekt, der nochmehr über die Qualität aussagt, nämlich die Artund Weise der Zusammenarbeit, d.h. die Kulturder Zusammenarbeit.
Referentinnen: Marion Mohrlok, Birgit Weber
TeilnehmerInnen insgesamt
Fraue58%
Männe42% Fraue
Männ
Haupt- und ehrenamtlicheMitarbeiterInnen
HA81%
EA19%
HAEA
Ehrenamtliche TeilnehmerInnen
Fraue43%
Männe57%
FM
Hauptamtliche TeilnehmerInnen
Fraue65%
Männe35%
FrauMän
Von den 79 Einrichtungen, die durchihre MitarbeiterInnen vertreten wurden,entsprach das Verhältnis von Mitgliedernund Nichtmitglieder im Verband für sozial-kulturelle Arbeit 58% (Mitglieder)zu 42%(Nichtmitglieder).
Die nachfolgende Grafik zeigt das Ver-hältnis von Mitgliedern und Nichtmitglie-dern bezogen auf die Teilnahme an den
einzelnen Bausteine. Es ist für die Baustein-reihe eine zunehmende Akzeptanz der Mit-glieder des Verbands für sozial-kulturelleArbeit festzustellen, die im zeitlichen Ver-lauf der Reihe gestiegen ist.
28 VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 298
Zusammenfassende ErgebnisseDer Wechsel bezogen auf Themen und
verstärkte Zielgruppenorientierung - vomSchnupperkurs zum entwicklungsbezoge-nem Angebot mit gezielten Einladungen -war eine richtige Entscheidung. Neue The-men sind im Berichtszeitraum aufgrund vonGesprächen mit TeilnehmerInnen und Er-fahrungen aus der Kurswochenreihe ins Pro-gramm aufgenommen worden. Die dafürweggelassenen Themen werden von derProjektleitung weiterhin für wichtig angese-hen, sind aber wenig nachgefragt worden.
Es bestätigt sich auch hier eine Erkennt-nis, die auch andere Fortbildungsträger ha-ben gewinnen müssen:
■ Es herrscht eine allgemeine Fortbil-dungsmüdigkeit, offene Seminare werdenkaum noch nachgefragt.
■ Die Marktkonkurrenz ist hier sehrgroß, andererseits sinken auch die Bereit-schaft und die Möglichkeiten, insbesonderebei Teilzeitarbeiten und Arbeitslosigkeit, fürFortbildung privat zu bezahlen.
■ Offene Seminare sind oft wegen ih-res heterogenen Teilnehmerkreises und des-sen diffusen Erwartungshintergrundesschwierig durchzuführen.
Hinsichtlich der notwendigen, in derFortbildung zu erwerbenden Kompetenzender NachfragerInnen von Fortbildung legendie Erfahrungen der Bausteinreihe nahe:
■ Es mangelt nicht an Techniken undMethoden, sondern an Kontinuität ihrerUmsetzung. So ist beispielsweise weithinbekannt, was Fundraising ist, es wird abernicht konsequent und kontinuierlich ange-wendet
■ Es mangelt an Klarheit über das ei-gene Tun, jedoch wird Selbstreflexion undSelbstevaluation nicht nachgefragt. Sozial-arbeiterInnen hoffen eher, durch neue Tech-niken dieses Manko überspielen zu können
■ Es ist eine Vermittlung der Interessenzwischen TeilnehmerInnen und ReferntInnennötig. Dies kann am besten durch eine stän-dige Projektleitung geschehen, die auch dieArbeit der Einrichtungen kennt.
Die direkte Ansprache der Einrichtungenstatt einer offenen, unverbindlichen Aus-schreibung wurde allgemein als positiv an-gesehen und war für die Bausteinreihe auchin zunehmenden Maße von Erfolg gekrönt.Erfreulich war weiterhin bei den Bausteinen:kein TeilnehmerInnenabbruch, statt dessen
Baustein 8
Fachdiskussion und PaxisaustauschzumThema: Qualitätssicherung in der so-zial-kulturellen Arbeit 26.03. - 27.03.98in Berlin
• Der “Kunde” steuert die Qualitätssicherung• Systemwelt (Organisation)
Lebenswelt (Kontakt mit dem “Kunden”)• Nicht selten fällt in der Organisation die Le-
benswelt der Systemwelt zum Opfer.• Prozeßeigentümer für Veränderungen in der
Einrichtung• Der Kernprozeß (Interaktion zwischen Organi-
sation und” Kunde”)• Wer sind unsere “Kunden”?• Wie sind unsere Kernprozesse?• Wie definieren wir Qualität?
ReferentInnen: Henk Mensink, Gerrit Oppelland-Hampel
Teilnehmende Einrichtungen
Mi t g l i e d42%
Nich tm i tg l i ed58%
MN
Konzeptionelle Arbeit im Rahmen vonFortbildungsmaßnahmen sollte dagegenlangfristiger angelegt werden.
Es sind aber auch Ergebnisse der Bau-steinreihe für die über Fortbildung hinausge-hende Arbeit des Verbandes zu sehen näm-lich:
■ Der Auftrag, am Profil des Verban-des zu arbeiten, d.h. Qualitätsmerkmaleweiter zu entwickeln und zu verbreiten
■ Der Auftrag, das Thema Personalent-wicklung stärker zu betonen
■ Der Auftrag, weiterhin geeignete For-men für einen allgemeinen und auch the-menbezogenen Ausstausch zu gestaltenund anzubieten
haben MitarbeiterInnen etlicher Einrichtun-gen mehrmals an Angeboten der Baustein-reihe teilgenommen.
Für den Verband sind daraus durchausFolgerungen zu ziehen:
Bezogen auf seine Fortbildungstätigkeitsollte der Verband weiterhin Themenange-bote machen, dort, wo seine Stärken sind.
Statt offener Angebote sollte mit ver-schiedenen Seminarformen - insbesonderemit inhouse-Angeboten und Paketangebotenfür spezielle Zielgruppen - experimentiertwerden.
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Baustein 9
“Die im Dunkeln sieht man nicht” - Qualitätsmerkmale sozial-kultureller Arbeit11.09. - 13.09.98 in Köln
• Produktionswochenende:Wie entsteht ein Produkt aus unseren Erfahrun-gen in den Kurswochen, in den Hospitationswo-chen und in den Baussteinen?
• Die Vorgabe:In drei Stunden soll dieses Produkt interessiertenMenschen vorgestellt werden.
Moderation: Prof. Dr. Jürgens
30 VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 298
Für die gesamte Maßnahme war eine‘kleine’ wissenschaftliche Begleitung vorge-sehen. Aufgrund der zur Verfügung stehen-den Ressourcen mußte sie in einem be-grenzten Rahmen durchgeführt werden. Siewurde durchgeführt durch Prof. Dieter Oel-schlägel von der Gerhard-Mercator-Univer-sität in Duisburg, der selbst GWA-Projektein Berlin, Kassel und Duisburg durchgeführthat und seit 1972 kontinuierlich in der Fort-bildung für soziale Berufe tätig ist.
In der Konzeptions- und Vorlaufphasebestand die wissenschaftliche Begleitung inder Konzipierung und Auswertung verschie-dener Erhebungen zu den Fortbildungswün-schen potentieller TeilnehmerInnen, dieauch in die Beratung des Curriculums dieserMaßnahme eingegangen sind, und in derErstellung einer Expertise zum aktuellen(1994) Stand von Gemeinwesenarbeit undsozial-kultureller Arbeit.
Für die aktuelle Maßnahme wurden dieAufgaben vertraglich wie folgt festgelegt:
■ prozessuale Begleitung der Projektlei-tung
■ standardisierte Überprüfung derMaßnahme
■ Transfer in Lehre und Forschung■ Einbringen der aktuellen fachwissen-
schaftlichen Diskussion■ Erstellung eines Abschlußberichtes
Damit sollten die Projektleitung und dieLehrenden bei der Planung und Durch-führung der Fortbildungseinheiten sowiebei der Reflexion ihrer Tätigkeit fachwissen-schaftlich unterstützt werden.
Dies geschah durch Beratung der Fort-bildungsleitung und durch Gruppenge-
spräche mit DozentInnen und der Lehr-gangsleitung. In diesem Zusammenhangfanden im Berichtszeitraum fünfzehn Ge-sprächstermine statt, davon fünf Teamsitzun-gen und zehn Gespräche mit der Projektlei-tung.
An der Maßnahme selbst nahm der wis-senschaftliche Begleiter an zwei Kurswo-chen jeweils zwei Tage teil. Zum einenging es um die Vorstellung der wissenschaft-lichen Begleitung im Kurs, zum anderen umdie Auswertung per Fragebogen und struk-turierter Plenumsdiskussion in der letztenKurswoche.
Zuerst wurde in den Gesprächen einHorizont von Möglichkeiten (Maximalvor-stellungen) der Evaluationsforschung aufge-zeigt, der dann in den Gesprächen auf einrealistisches Maß reduziert und ständigüberprüft und korrigiert wurde. Die Gründelagen sowohl in Fragen der Machbarkeitangesichts begrenzter Mittel als auch in derskeptischen Einschätzung der Akzeptanzder wissenschaftlichen Begleitung bei denTeilnehmerInnen, die offensichtlich von unsunterschätzt wurde.
Einige gemeinsam erarbeiteten Vor-schläge sind - aus unterschiedlichen Grün-den - nicht realisiert worden. So sind z.B.die erarbeiteten Seminarkritikbögen für dieBausteine kaum eingesetzt worden.
Sehr früh wurde von Projektleitung undwissenschaftlicher Begleitung festgelegt,daß als Basis für eine Dokumentation undfür die begleitende Arbeit die Kurswochen,Projektleitungs- und Teamgespräche ausführ-lich protokolliert werden. Die Sichtung undAuswertung dieses umfangreichen Materi-
WISSENSCHAFTLICHE BEGLEITUNG
Auszüg aus dem Abschlußbericht von Prof. Dieter Oelschlägel
VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 298 31
als war die letzte Stufe der wissenschaftli-chen Begleitung vor Erstellen des Berichtes.
Schon nach der ersten Kurswoche wur-de gemeinsam beschlossen, daß zur Aus-wertung der jeweiligen Kurswochen keinstandardisierter Fragebogen eingesetztwerden soll, da die Erfassung von differen-zierten Rückmeldungen damit nicht erreichtwerden kann.
Damit wurden die Auswertungsge-spräche zum wichtigsten Instrument. VonAnfang an - so belegen es die Protokolle -wurden Fragen des Transfers der Fortbil-dungsergebnisse in die Praxis diskutiert.Von Anfang an setzte sich auch ein Prinzipdurch, das zum Leitprinzip und Wesens-merkmal dieser Fortbildung wurde und zueinem wesentlichen Bedingungsfaktor fürihren Erfolg werden sollte: die Reflexion derErfahrungen aus den Kurswochen, derWünsche der TeilnehmerInnen führten zu ei-nem flexiblen Prozeß der Überprüfung undVeränderung anstelle eines starren Festhal-tens an inhaltlichen und didaktischen Pro-grammen. Deutlich wurde dies u.a.
■ an der Einführung der kollegialenBeratung
■ an der Erweiterung des Teamsdurch TeilnehmerInnenvertreter
■ an den selbstorganisierten Freizeit-unternehmungen
Es ist allerdings zu bedenken, ob dieTeilnehmerInnen nicht hätten früher metho-disch in diesen Prozeß hätten einbezogenwerden müssen.
Damit hat sich der Schwerpunkt derwissenschaftlichen Begleitung doch mehrvon einer Evaluation im strengeren Sinnezu einer beratenden Begleitung verlagert.
Die Vorstellung der wissenschaftlichenBegleitung erfolgte zu Beginn der Maßnah-me durch eine schriftliche Kurzdarstellung,die den TeilnehmerInnen zur Verfügung ge-stellt wurde. Eine ausführliche - auch alsVorstellung der Person - geschah dies erstauf der vierten Kurswoche, also etwa zur‘Halbzeit’ der Kursreihe. Bis dahin war diewissenschaftliche Begleitung eine unklareAngelegenheit, nach der gelegentlich ge-fragt wurde, die aber offenbar die Teilneh-merInnen weniger beschäftigte, als es vonder Kursleitung und der wissenschaftlichenBegleitung angenommen wurde. So brach-te auch die Vorstellung in Nordhausen we-nig Widerstände.
Allerdings wurde deutliche Kritik darangeäußert, daß diese Vorstellung nicht schonzu Beginn der Maßnahme erfolgt ist. DieseKritik ist berechtigt. Die späte Vorstellungder wissenschaftlichen Begleitung war eineFehlentscheidung, die auf der ängstlichenEinschätzung beruhte, die wissenschaftli-che Begleitung würde schon früh Unruheund Widerstände in die Gruppe tragen.
Aufgrund dieser späten Vorstellung,aber auch aufgrund einer eher unterkühlten,sachlichen Darstellung der Ziele und Vorge-hensweisen der wissenschaftlichen Beglei-tung blieb deren Akzeptanz eher gering.Sie wurde geduldet. Die TeilnehmerInnenverwendeten die Informationen in ihrem ei-genen Interesse, nämlich sich ihrer eigenenArbeit zu vergewissern, ein gemeinsamesProdukt zu erstellen und über die Fortbil-dung hinaus vielleicht Kontinuität und Ver-netzung zu erreichen. Die Interessen desFortbildungsträgers an einer Evaluationberührten sie wenig, sie äußerten schonhier deutlich wenig Interesse an einer stan-dardisierten Auswertung. Stattdessen enga-gierten sie sich für eine Auswertung in eige-ner Regie, die allerdings in einem vertretba-ren zeitlichen Aufwand steht.
Zum Abschluß der Maßnahme wurdeeine schriftliche standartisierte Befragungmit wenigen offenen Fragen durchgeführt.Die Bögen wurden nach einer Diskussion,in der noch einmal Widerstände geäußertwurden, von ca. 2/3 der TeilnehmerInnenin Einzelarbeit ausgefüllt.
(Die Auswertung der Befragung ist imAnhang beigefügt)
Wesentliche Erkenntnis ist, die Teilneh-merInnen an Fortbildungsmaßnahmen künf-tig nicht zu unterschätzen und sie von An-fang an nicht nur über eine wissenschaftli-che Begleitung/Evaluation zu informieren,sondern sie auch frühzeitig z.B. an der Kon-zipierung und Entwicklung von Auswer-tungsinstrumenten zu beteiligen, so daß dieAuswertung der Maßnahme auch ihre An-gelegenheit wird.
Die für die Bausteinreihe entwickeltenAuswertungsbögen - in anderen Fortbildungenbereits erprobt - kamen nur zum Teil zurückund waren dann unvollständig ausgefüllt, sodaß sie nicht ausgewertet werden konnten.Diese Erfahrung und die Diskussionen um dieAuswertung der Kurswochenreihe habendazu geführt, daß auch hier für die künftigenBausteine auf weitere standardisierte, schrift-liche Auswertungen verzichtet wurde.
Die Auswertung der Bausteinreihe be-zieht als zusätzliche Element ein Interviewmit Birgit Weber ein, die in der Projektlei-tung für die Bausteine zuständig war.
32 VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 298
Die Kosten der Gesamtmaßnahme betru-gen insgesamt 628.000,00 DM
Verteilt auf die Jahre :1996: 162.000,00 DM1997: 286.000.00 DM1998: 180.000,00 DM
Davon entfielen:
66% auf Personalkosten einschließlichder Referentenhonorare
16% auf Seminarkosten einschließlichUnterkunft und Verpflegung
5 % auf allgemeine Bürokosten5 % auf Reisekosten (einschließlich der
Reisekosten im Rahmen der Hospi-tation)
5 % auf Kosten der wissenschaftlichenBegleitung
3 % auf Kosten für Sonderprojekte
Die Finanzierung Die Kosten der Qualifizierungsmaßnah-
me wurde in den Jahren 1996-1998 durchdie finanzielle Beteilligung des Bundesmini-steriums für Familie, Senioren, Frauen undJugend, den Ländern Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Berlin, Bremen, und den Teilneh-merInnenbeiträgen gedeckt. Der Verbandstellte darüberhinaus geldwerte Leistungenin Höhe von 31.000, - DM für den gesam-ten Zeitraum zur Verfügung.
Die finanzielle Beteiligung der Länderwar auf eine Mindestbeteiligung von20.000,- DM pro Haushaltsjahr von demBundesministerium (BMFSF) vorgegeben.
1996 entstanden Kosten in Höhe von insgesamt: 162 000,00 DMDavon übernahm das
Bundesministerium 132.000,00 DMdie Bundesländer: 20.000,00 DMTeilnehmerInnen 10.000,00 DM
1997 entstanden Kosten in Höhe von insgesamt 286.000,00 DMDavon übernahm das Bundesministerium 235.000,00 DMdie Bundesländer: 20.000,00 DMTeilnehmerInnen 31.000,00 DM
1998 entstanden Kosten in Höhe von insgesamt: 180.000,00 DMDavon übernahm das Bundesministerium 147.000,00 DMdie Bundesländer: 20.000,00 DMTeilnehmerInnen 13.000,00.DM
Für die Gesamtmaßnahme bedeutet dies:In den Jahren 1996-1998 entstanden
KOSTENder berufsbegleitenden Fortbildungund deren Finanzierung
Gesamtkosten in Jahren
199626%
199745%
199829%
199619971998
Aufteilung der Kosten
Pe r sona l ko s t66%
Seminakos ten16%
W.Begle i tu5% Sonderpro jek
3%Bürokos te
5%
Re i s e ko s t e5%
Pe r sona l ko s tSeminarkos teBürokos tenRe i s e ko s t enW.Begle i tungSonderpro jek
VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 298 33
Kosten in Höhe von insgesamt:628.000,00 DM
Davon übernahm das Bundesministerium 514.000,00 DMdie Bundesländer: 60.000,00 DMTeilnehmerInnen 54.000,00.DM
In dieser Aufrechnung sind die geldwer-ten Leistungen des Verbandes ( z.B. Büroko-sten für die Infrastruktur) nicht berücksichtigt.
Bei einer Berücksichtigung ergäbe sichfür die Jahre 1996-1998 folgendes Bild:Gesamtkosten: 659.000,00 DMBundesministerium 514.000,00 DMBundesländer: 60.000,00 DMTeilnehmerbeiträge: 54.000,00 DMVerband für sozial-kulturelle Arbeit: 31.000,00 DM
Von den angefrageten 16 Bundeslän-dern beteiligten sich:
das Land Bremen, Senator für Bildung,Wissenschaft, Kunst und Sport; Referat Bür-gerhäuser
das Land Thüringen, Ministerium für So-ziales und Gesundheit
das Land Berlin über die Landesgruppedes Verbandes
das Land Nordrhein-Westfalen übereine komplizierte Konstruktion unter Mitwir-kung des Paritätischen Bildungswerkes unddes Landesinstitutes für Schule und Weiter-bildung in Soest.
Bei einer Aufteilung der Länder-beteiligung ergibt sich folgendes Bild:
Für das Jahr 1996:Bremen: 5.000,00 DMBerlin: 8.400,00 DMThüringen: 5.000,00 DMNRW: 1.600,00 DM
Für das Jahr 1997:Bremen: 5.000,00 DMBerlin: 3.000,00 DMThüringen: 5.000,00 DMNRW: 7.000,00DM
Für das Jahr 1998:Bremen: 5.000,00 DMBerlin: 7.600,00 DMThüringen: 7.400,00 DMNRW: 0,00 DM
In der Gesamtbetrachtung für die Jahre1996-1998 bedeutet dies:
Bremen: 15.000,00 DMBerlin: 19.000,00 DMThüringen: 17.400,00 DMNRW: 8.600,00 DM
Die Absagen der anderen 12 angefrag-ten Bundesländer formulierten als Gründe inder Regel:
“angespannte Haushaltslage” oder“kein originäres Interesse des Landes”
Beispielhaft dafür soll hier aus dem ab-lehnenden Bescheid des Landes Branden-
burg, Ministerium für Arbeit, Soziales, Ge-sundheit und Frauen vom 4.3.1997 zitiertwerden:
“Das für die sozialen Berufe zuständigeFachreferat hat votiert, daß nach seiner An-sicht die Fortbildungsarbeit in sozial-kulturel-len Einrichtungen derzeit leider nicht als prio-ritäre Angelegenheit gefördert werden kann”.
Absagen und Verhandlungen zeigtendeutlich, daß - neben den Problemen einerMischfinanzierung - die ressortmäßige Zu-ordnung einer solchen gemeinwesenorien-tierten Maßnahme noch immer schwierigund unklar ist und hier politischer Hand-lungsbedarf besteht.
Die TeilnehmerInnenbeträge für die ein-zelnen Veranstaltungen beliefen sich auf:
Hauptamtliche Ehrenamtliche
pro Kurswoche: 300,-/200.-DM 200,-/150,-DM
pro Baustein: 200,-/150,-DM 100,-DM
für die Hospitation: 400,-DM 400,-DM
Finanzierung 1996
Länder12%
Te i lnehm6%
Bundesm in i s t e r82%
Bundesm in i s t e rLänderTe i lnehmer
Finanzierung 1997
Bundesm in i s t e r82%
Länder7%
Te i lnehm11%
Bundesm in i s t e rLänderTe i lnehmer
Gesamtfinanzierung incl.VskA
Te i lnehm8%
VskA5%
Bundes länd9%
Bundes -m i n i s t e r i u
78%
Bundesmn i s t e rBundes länderTe i lnehmerVskA
Länderbeteiligung 1996
Breme25%
Ber l i42%
Thür inge25%
NRW8% Bremen
Be r l i nThür ingeNRW
Länderbeteiligung 1997
Be r l i15%Thür inge
25%
NRW35%
Breme25%
BremenBe r l i nThür ingeNRW
Länderbeteiligung 1998
Breme25%
Ber l i38%
Thür inge37% Bremen
Be r l i nThür inge
von R. Jonas und J.F. Erpenbeck
34 VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 298
Hinter dem Begriff “sozial-kulturelle Ar-beit” verbirgt sich mehr als eine Theorie.Das ist ein Grund, warum sich all das, wassich im Leben in und um eine Einrichtungabspielt, sich schlecht umfassend in einemLehrbuch oder Lehrplan festschreiben läßt.Dennoch braucht es Zeiten der Reflexionund der Standortbestimmung . All zu großist die Gefahr, im Alltag mit zu schwim-men. Professionalität zeichnet sich durchzielgerichtetes reflektiertes abgestimmtesHandeln aus.
Es gab während der Fortbildung Situa-tionen, in denen die Begegnung zwischenTheorie und Praxis eher in einem “Kamika-ze - Akt” als in einem unterstützenden Sy-stem zu münden schien. Hilfreich war danndie Sichtweise, dass die MitarbeiterInnenjeder Einrichtungen die angebotene Theori-en auf die Situation und den Auftrag ihrerEinrichtungen abgleichen müssen, und esnicht darum geht, nur um der Theorie willenunangemessenes Handeln umzusetzen,ohne deren Wert für den Auftrag der Ein-richtungen erkennen zu können. Aber dazubedarf es eines klaren Verständnisses über
a) den Auftrag der Einrichtung b) über Wege die zur Auftragserfüllung
führen und c) dem Umstand, dass Veränderungen,
neue Entwicklungen und neue Her-ausforderungen auch verändertesDenken und Handeln in den Einrich-tungen verlangt, ohne die Grundsät-ze sozial-kultureller Arbeit grundle-gend in Frage stellen zu müssen.
Wer aber die Angebote, die die Theo-rie bietet, grundsätzlich nicht annimmt, ver-gibt eine Chance zum professionellen Han-deln.
Wer aber das oftmals chaotische er-scheinende Leben einer Einrichtung nicht
annimmt, vergibt eine Chance zum lebendi-gen Miteinander, zur Entwicklung neuerIdeen, die nicht voraussehbar sind.
Zugegeben: “das sowohl als auch”,was hinter diesem Fazit steht, ist nicht neuund ist nicht immer einfach für die Mitar-beiterInnen, die in “geordneten Strukturen”arbeiten wollen und auch nicht einfach fürdie “Chaoten” unter uns, die in den Zufäl-len die wahre Bestimmung sehen.
Was für die MitarbeiterInnen gilt, giltnatürlich auch für die BesucherInnen undNutzerInnen der Einrichtungen. WelcheKraft und Faszination aber in dem “sowohlals auch” der sozial-kulturellen Arbeit liegt,wird immer wieder deutlich in den Beschrei-bungen von Menschen, die die Einrichtun-gen nutzen, in den Beschreibungen vonMenschen, warum sie in den Einrichtungenarbeiten und in der Arbeit, die die Einrich-tungen leisten.
Wir als Verband sehen unsere Aufgabedarin, auch weiterhin eine Brücke zwischenTheorie und Praxis zu bauen, trotz und we-gen der Erfahrungen, die wir in der Fortbil-dungsmaßnahme gemacht haben!
SCHLUßWORT
VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 298 35
ANHANG
36 VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 298
Kursin
halte un
d -term
ine
Fortb
ildungszy
klu
s:Kursw
oche 1: Orientierung an den Fragen, Interessen und Kenntnissen der
28.10.-01.11.96 N
utzerInnen der Einrichtung und der BewohnerInnen des Stadtteils
Kurswoche 2: Verbindung von sozialer und kultureller A
rbeit an einem O
rt17.02 - 21.02.97
Kurswoche 3: M
ultikulturelles und generationsübergreifendes Begegnen05.05 - 09.05.97
und Zusamm
enwirken von M
enschen im Stadtteil /Selbsthilfe
Kurswoche 4: Sozial-kulturelle A
rbeit unter dem A
spekt von Vernetzung20.10 - 24.10.97
Kurswoche 5: Zusam
menw
irken und Aktivierung von haupt- und ehrenam
tlichen 09.02 - 13.02.98
MitarbeiterInnen
Kurswoche 6: O
rganisation und Gesam
tkonzeption sozial-kultureller Arbeit
15.06 - 19.06.98
Baustein
reihe:
Baustein 1: Geschichte und Konzepte sozial-kultureller, nachbarschaftlicher
13.09 - 15.09.96A
rbeit (speziell für ehrenamtliche M
itarbeiterInnen)Baustein 2: Fundraising und Ö
ffentlichkeitsarbeit21.11 - 23.11.96
Baustein 3: Sozial-kulturelle Arbeit in den neuen Bundesländern: Beispiele,
16.01 - 18.01.97M
öglichkeiten und PerspektivenBaustein 4: Kom
munale Selbstverw
altung und Subsidiarität13.03. - 15.03.97
Einführungsseminar
Baustein 5: Ehrenamtliche Vorstandsarbeit06.06. - 08.06.97
Baustein 6: Sozial-kulturelle Arbeit in anderen Ländern
15.09. - 17.09.97Baustein 7:: “Es w
aren zwei Königskinder” - Erw
artungen, Konflikte,20.11. - 22.11.97
Modelle haupt- und ehrenam
tliche (Zusamm
en-) Arbeit
Baustein 8: ( Komm
unal-) Politische Einmischung - Re-Politisierung
21.01. - 23.01.98sozial-kultureller A
rbeitBaustein 9: “Sozial-kulturelle A
rbeit und Anregungen aus benachbarten
23.04. - 25.04.98 Konzepten
Kursleitun
gD
ie Kursleitung wird von der Projektleitung und FachreferentInnen zu den einzelnen Them
engebieten wahrgenom
men.
Qua
lifikatio
nD
ie Teilnahme an allen sechs Kursw
ochen, an der Hospitationsphase sow
ie an einem A
bschlußkolloquium ist Vorausset-
zung zum Erw
erb eines Zertifikats, das in Zusamm
enarbeit mit anerkannten Bildungsträgern eine der Fortbildung entspre-
chende Wertigkeit erhalten w
ird.
Für die Belegung der Bausteinseminare erhalten die Teilnehm
erInnen eine einfache Teilnahmebestätigung.
Die M
öglichkeiten der Anrechenbarkeit nach den jew
eiligen Weiterbildungsgesetzen w
erden z.Zt. geprüft.
Bew
erbun
gs-un
d A
nm
eldeverfa
hren
•fü
r die K
ursw
och
enreih
e:Bew
erbungen bitte möglichst um
gehend anhand des beiliegenden Bewerbungsbogens zurückschicken. Für N
achfragenstehen w
ir gern zur Verfügung (auch unter der “Quali-hotline” 0221/ 7607905)
Sollten Sie sich für die Teilnahme interessieren und w
eitere Fragen haben, bieten wir Ihnen die G
elegenheit, sich an-läßlich einer O
rientierungsveranstaltung zu informieren.
Diese Veranstaltung findet statt am
Montag, 10.6.96, 14 bis 17 U
hr, im Bürgerhaus Stollw
erck (Anschrift: D
reiköni-genstr. 23, 50678 Köln, Tel.: 0221/ 318053)
Bew
erbungsfrist: 5
.7.9
6
•für die Bausteinreihe:A
nmeldefrist: jew
eils 6 Wochen vor Beginn eines Bausteinsem
inares.(Zur “A
uffrischung” erhalten Sie von uns jeweils zu Beginn eines Kalenderjahres eine aktuelle Ü
bersicht über die nochausstehenden Bausteinsem
inare).
KostenH
auptamtliche
Ehrenamtliche
•pro Kursw
oche:300,-/200.-D
M*
200,-/150,-DM
•pro Baustein:
200,-/150,-DM
100,-DM
•für die H
ospitation:400,-D
M400,-D
M
(*Die Beitragsstaffelung ergibt sich aus den tariflichen A
bweichungen in den alten Bundesländern gegenüber den neu-
en Bundesländern.)
Fahrtkosten werden nur im
Falle der Hospitation bis zu 300,-D
M bezuschußt.
VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 298 37
Verb
and fü
r Sozia
l-Kultu
relle Arb
eit E.V.
Verbandlich - international - fundamental - futuristisch - ökologisch -
sozial - global - funktional - komm
unal - überparteilich - unabhängig - kulant - kulturell - fantastisch - zauberhaft - realpolitisch - verantw
ortlich -A
ntworten - fragen - sich fortbilden - alles w
issen - nie auslernen - studieren - verändern -engagiert - frustriert - m
otiviert - interessiert - ehrenamtlich - nebenberuflich - ehrenw
ert -m
ethodisch - thematisch - theoretisch - konsequent - verw
underlich - hauptamtlich - unerreicht -
Beru
fsbeg
leitende Fo
rtbild
ung
für h
aupt-u
nd eh
renam
tliche M
itarb
eiterInnen
in so
zial-k
ultu
rellen Ein
richtu
ngen
Rasante gesellschaftliche Entwicklungen, Veränderungen in den Interessen und Bedürfnissen der Stadt-
teil-BewohnerInnen und nicht zuletzt die U
mstrukturierungen im
Bereich öffentlicher Förderung führen zu ei-nem
Wandel bei den A
nforderungen an haupt- und ehrenamtliche M
itarbeiterInnen im sozial-kulturellen
Bereich.Vor diesem
Hintergrund stellt die W
eiterentwicklung der spezifischen Stärken dieses A
rbeitsansatzeseine besondere N
otwendigkeit dar.
Anläßlich einer um
fangreichen Befragungsaktion und zahlreicher Informationsveranstaltungen hat der
Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V. bundesw
eit einen ausgeprägten Bedarf an differenzierten, berufs-begleitenden Fortbildungsangeboten festgestellt und sieht sich als spezifischer Träger solcher M
aßnahmen
sowohl w
ahrgenomm
en als auch angefragt.
Daher bieten w
ir jetzt diese Fortbildungsmaßnahm
e für interessierte MitarbeiterInnen sozial-kultureller
Einrichtungen an. Die Realisierung unseres Fortbildungskonzeptes im
Rahmen eines w
issenschaftlich beglei-teten M
odellversuches gelang mit U
nterstützung des Bundesministerium
s für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend sowie einiger Bundesländer.
Zielg
ruppe
Mit der Fortbildung sprechen w
ir haupt-und ehrenamtliche M
itarbeiterInnen in sozial-kulturellen Einrich-tungen an.
Eine Unterscheidung ergibt sich einerseits m
it der sechswöchigen Fortbildungsreihe (prim
är für haupt-am
tliche MitarbeiterInnen) und andererseits m
it den Bausteinseminaren (für haupt- und ehrenam
tliche Mitar-
beiterInnen bzw. Vorstände). D
ie Hospitation w
endet sich an alle Fortbildungs-TeilnehmerInnen.
Die sechsw
öchige Fortbildungsreihe ist zunächst gedacht für MitarbeiterInnen m
it arbeitsfeld-übergrei-fenden A
ufgaben - sogenannte “GeneralistInnen” (und solche, die es w
erden wollen) - aus Einrichtungen,
die sich an den Prinzipien sozial-kultureller Arbeit orientieren, unabhängig von der Einrichtungsgröße.
Dieser Fortbildungszyklus w
endet sich zudem an interessierte M
itarbeiterInnen aus Projekten, die sichnoch im
Aufbau befinden, (so z.B. aus den neuen Bundesländern) und A
BM-Kräfte, auch w
enn die Fortbil-dungsdauer die A
nstellungszeit überschreitet.
Die M
itwirkung ehrenam
tlicher Vorstände an der Fortbildung ist sehr erwünscht, insbesondere bei den
thematisch speziell darauf ausgerichteten Bausteinsem
inaren.D
ie Bausteinreihe behandelt in sich geschlossene Themen, so daß jeder Baustein einzeln belegt w
er-den kann. W
ir sprechen damit zunächst denselben Personenkreis an w
ie für den Fortbildungszyklus, aberauch besonders ehrenam
tliche MitarbeiterInnen und Interessierte ohne besondere Voraussetzungen, w
iez.B. BerufsanfängerInnen, PraktikantInnen etc.
Struktur
Die Fortbildung setzt sich aus drei Bestandteilen zusam
men:
a) der Zyklus aus 6 Kurswochen ( jew
eils fünftägig für eine geschlossene Fortbildungsgruppe von ca.25 Teilnehm
erInnenb) die offene Bausteinreihe ( 9 je zw
ei-/dreitägige Seminare, offen für jew
eils 25 bis 30 Teilnehme-
rInnen)c) die H
ospitation (14-tägig im ersten D
rittel der Fortbildung für alle TeilnehmerInnen)
Die gesam
te Maßnahm
e erstreckt sich auf den Zeitraum A
pril 1996 bis September 1998.
Curriculare G
rundla
gen
Alle Bestandteile der Fortbildung - Kursw
ochen wie Bausteine - basieren auf den vier curricularen Pfei-
lern Theorie, Praxis, Rollenkompetenz und Praxisentw
icklung.D
abei ist die Entfaltung von Handlungsfähigkeit eine zentrale Kategorie - für die Fortbildungs-Teil-
nehmerInnen und als Bezugsgröße für sozial-kulturelle A
rbeit vor Ort.
Theo
rieD
ie thematischen Bestandteile w
erden in ihrer Herleitung und fachw
issenschaftlichen Einordnung ent-faltet, aufgefächert und in ihren Entw
icklungslinien betrachtet sowie in die Konzeption sozial-kultureller A
r-beit integriert.
Pra
xis
Anhand von Praxisbeispielen w
erden Erfahrungen ausgetauscht, konkrete methodisch-handw
erklicheKom
petenzen vermittelt und insbesondere klassische “Schw
achstellen” bearbeitet.
Rollen
kom
peten
zD
ie Veränderung beruflicher Handlungsvollzüge und zugrundeliegender W
erthaltungen (Menschenbil-
der etc.) verlangt die Beschäftigung mit fachlichen und persönlichen “M
ustern”. In der Fortbildung w
erden Rollen(-bilder) überprüft und neue Erkenntnisse und Erfahrungen in das be-rufliche Selbstverständnis integriert.
Pra
xisen
twick
lung
Bestandteil des Kurswochenzyklus sind “Praxisaufgaben”, die von den Teilnehm
erInnen zwischen den
einzelnen Seminarw
ochen in ihrem Praxisfeld bearbeitet und bei Bedarf auch in Regionalgruppen reflektiert
werden.
Die Erprobung neuer H
andlungsmuster bzw
. methodischer H
erangehensweisen dient ausdrücklich so-
wohl der Erw
eiterung der beruflichen Kompetenz als auch - in der A
uswertung - einer theoretischen W
eiter-entw
icklung sozial-kultureller Arbeit.
Wissen
schaftlich
e Beg
leitung
Die w
issenschaftliche Begleitung der gesamten M
aßnahme erfolgt durch die U
niversität-Gesam
thoch-schule D
uisburg, Prof. Dieter O
elschlägel.
38 VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 298
Anm
eldebogen zur Teilnahme am
Fortbildungszyklus (Kursw
ochenreihe)
“Berufsbegleitende Fortbildung für haupt- und ehrenam
tliche MitarbeiterInnen in sozial-kulturellen Einrichtungen”
(Bitte beide Seiten mit schw
arzem Stift ausfüllen)
A. A
ngaben zur Person
Nam
e, Vorname
.....................................A
lter:...........
Jahre
Privatanschrift:...........................................
Privattelefon:..................
..............................................................................................................
Beschäftigt bei.....................................................................................................................
Dienstanschrift:
......................................Diensttelefon:
...............................................................................................................
Mit der Speicherung der eingerahm
ten Adressdaten zw
ecks künftiger Informationen bzw
.....einverstanden o
Einladungen bin ich unabhängig von der Aufnahm
e in den Kurs ..........nicht einverstanden o
Alle nachfolgenden A
ngaben unterliegen strengster Vertraulichkeit
Bitte beschreiben Sie kurz Ihre Einrichtung
.....................................................................................................................
.....................................................................................................................Bitte beschreiben Sie kurz Ihre Funktion und Tätigkeitsbereiche in der Einrichtung
.....................................................................................................................
Bitte beschreiben Sie kurz Ihren bisherigen Ausbildungsw
eg
.....................................................................................................................
.....................................................................................................................
An w
elchen Fortbildungen haben Sie bisher teilgenomm
en?
.....................................................................................................................
.....................................................................................................................
B. Angaben zur Fortbildung
Was bew
egt Sie, dieses Fortbildungsangebot zu wählen?
.....................................................................................................................
.....................................................................................................................
.....................................................................................................................
Welche Pläne verfolgen Sie dam
it für sich und in Ihrem A
ufgabenfeld?
.....................................................................................................................
.....................................................................................................................
Haben Sie spezielle Them
enwünsche auf einzelne Sem
inarwochen hin?
.....................................................................................................................
.....................................................................................................................
Wir sind gespannt auf Sie und m
öchten gern wissen, w
elche individuellen StärkenSie in diese Fortbildungsreihe m
itbringen.....................................................................................................................
.....................................................................................................................
Wenn Sie noch w
eitere Bemerkungen und A
nregungen zu dem Fortbildungsange-
bot machen m
öchten....
.....................................................................................................................
.....................................................................................................................
Bitte zurücksenden an:Verband für sozial-kulturelle A
rbeit e.V., Slabystraße 11, 50735 Köln, Tel. 0221 - 760 69 59, Fax: 0221 - 97 62 972
VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 298 39
Hosp
itatio
n
A. Vereinbarungen über Ziele, Inhalte und Rahm
enbedingungen (“Kontrakt”)
1. für den “Gastgeber” (Einrichtung):
......................................................................................
a) Was soll die H
ospitation für meine Einrichtung und m
ich bringen?(Stichworte,
max.3 Prioritäten)
.....................................................................................................................
b) Was kann ich als Lernerfahrung anbieten an Inhalten (A
lltag und besondere Er-eignisse), Them
en und praktischen Mitw
irkungsmöglichkeiten? (m
öglichst präzise)
.....................................................................................................................
c) Was erw
arte ich konkret von der Person, die komm
t?
.....................................................................................................................
d) Welche Rahm
enbedingungen kann ich/ können wir bieten für die U
nterbringungund sonstige O
rganisation der Hospitation?
.....................................................................................................................
2. für den “Gast”:
..................................................................................................................
a) Was m
öchte ich in der Zeit für mich erreichen? (stichw
orthaft bis zu 3 Prioritä-ten)
.....................................................................................................................
b) Was interessiert m
ich konkret an Inhalten/ Fragestellungen in der “Gastgeber”-
Einrichtung?
.....................................................................................................................
c) Was kann ich anbieten an Kenntnissen und Fähigkeiten?
.....................................................................................................................
d) Welche “besonderen” Rahm
enbedingungen brauche ich, um m
ich möglichst ge-
winnbringend für beide Seiten einbringen zu können?
.....................................................................................................................
3. Was können w
ir beide jeweils tun, um
die Hospitation m
ißlingen zu lassen?G
rundsätzlich empfehlen w
ir, etwa zur H
älfte der Hospitation eine Zw
ischenaus-w
ertung (für eventuelle Korrekturen) und zum Ende der H
ospitation eine ausführli-chere A
uswertung zu m
achen, die beiden Seiten differenzierte Rückmeldungen er-
möglicht.
B. Ausw
ertungshilfen
1. für den “Gast”
- per “Hospitationstagebuch” (als G
rundlage für die Ausw
ertung in der Einrichtungund für den Endbericht nach A
bschluß der gesamten H
ospitationsphase) genaueBeschreibung von:
a) Räumlichkeiten
b) Einrichtung und NutzerInnen
c) Typischer Tagesablaufd) Entscheidungs- und Kom
munikationsstrukturen
e) Eigene Tätigkeit, eigene Lernprozessef) Betreuung durch “G
astgeber”g) “Sonstiges” (z.B. die eigene Befindlichkeit w
ährend der Hospitation)
2. für den “Gastgeber”
- per Kurzbericht (als Grundlage für die gem
einsame Endausw
ertung mit dem
/rH
ospitanten/in):
a) Was glaubt Ihr, habt Ihr dem
/ der Hospitierenden verm
itteln können?b) W
ar er/sie eine große zusätzliche Belastung?c) W
as kann der/die Hospitatnt/in bei Euch lernen?
d) Was habt Ihr von ihm
/ihr profitiert?e) W
elchen Nutzen hatte die H
ospitation aus Eurer Sicht, wenn Ihr den A
ufwand
und Ertrag gegenrechnet?f) W
as gibt es sonst noch anzumerken?
40 VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 298
Kurswochen in Verbindung stehenden A
rbeitsunterlagen wie z.B. Skripte etc. ent-
halten
4. Z
ertifizierung
Über die Teilnahm
e wird nach erfolgreichem
Abschluß der M
aßnahme ein Zertifi-
kat ausgestellt, in dem Lerninhalte, -ziele und -form
en beschrieben und die Koopera-tionspartner genannt sind.
5. K
ündig
ung
Eine Kündigung muß schriftlich erfolgen.
a) Erfolgt die Kündigung innerhalb vier Wochen vor Kursbeginn, so ist die Kursge-
bühr für den ersten Kursabschnitt zu zahlen.
b) Bei einer Kündigung nach Beginn der Maßnahm
e ohne einen triftigen Grund,
der vom Veranstalter anerkannt w
erden kann (z.B. eine schwere Erkrankung, die
eine weitere Teilnahm
e nicht zuläßt), behält der Veranstalter den vollen Vergütungs-anspruch für die gesam
te Fortbildungsmaßnahm
e, unabhängig von den Zahlungs-m
odalitäten.
__________________, den _________________ Köln, den 23. September 1996
______________________ ______________________U
nterschriftU
nterschriftTeilnehm
er/in1. Vorsitzende
______________________U
nterschriftProjektleitung
VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 298 41
VER
TRA
G
zur b
erufsb
egleiten
den
Fortb
ildung fü
r haupt- u
nd eh
renam
tliche
Mita
rbeiterIn
nen
in so
zial-k
ultu
rellen Ein
richtu
ngen
- K
ursw
och
enreih
e -
zwischen:
dem Verband für sozial-kulturelle-A
rbeit e.V. (Bundesverband) Slabystr. 11, 50735 Kölnals Veranstalter
und:
Frau:
Straße:
PLZ/Ort
Tel.-Nr.:
als TeilnehmerIn.
Der V
erband fü
r sozia
l-kultu
relle Arb
eit e.V.sagt Ihnen für die o.g. Fortbil-
dungsmaßnahm
e einen Teilnahmeplatz zu unter dem
Vorbehalt, daß die Maßnah-
me m
it ausreichender Teilnehmerzahl zustande kom
mt.
Für die Teilnahme an der o.g. Fortbildung gelten folgende Bedingungen, die von Ih-
nen durch Ihre Unterschrift anerkannt w
erden.
1.) Teiln
ahm
e
Sie nehmen an allen zum
Kurs gehörenden und in der Ausschreibung beschriebe-
nen Teilen der Fortbildung teil (6 Kurswochen und eine 14-tägige H
ospitation).
Sollten Sie Teile der Maßnahm
e aus triftigen Gründen im
Um
fang von mehr als ei-
ner Kurswoche versäum
en, sind zum erfolgreichen A
bschluß und Zertifizierungäquivalente Leistungen zu erbringen. W
as äquivalente Leistungen sind, ist zwischen
Veranstalter/ Kursleitung und Teilnehmer/in auszuhandeln.
Die Teilnahm
ebeiträge werden im
Falle einer Absage seitens der Teilnehm
erInnenvom
Verband nicht erstattet.
Die M
indesteilnehmerzahl besteht aus einer festen G
ruppe von ca. 25 Teilnehme-
rInnen.D
ie Maßnahm
e wird aus M
itteln des Bundesministerium
s für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend gefördert.
2.) K
osten
Die Kosten belaufen sich
•pro Kursw
oche- für H
auptamtliche: 300,-/ 200,- D
M*
- für Ehrenamtliche: 200,-/ 150,- D
M*
das heißt in Ihrem Falle pro Kursw
oche: 200,- DM
•für die H
ospitationfür alle Teilnehm
erInnen: 400,-DM
* die Staffelung ergibt sich aus den tariflichen Abw
eichungen in den alten Bundes-länern gegenüber den neuen Bundesländern
Fahrtkosten werden nur im
Falle der Hospitation bis zu 300,00 D
M bezuschußt.
Die Beiträge können m
it einer Gesam
tzahlung überwiesen w
erden oder jeweils für
die Anzahl der Kursw
ochen, die in einem G
eschäftsjahr stattfinden:
• in 1996 für die 1.Kurswoche
• in 1997 für die 2.,3. und 4. Kurswoche sow
ie für die Hospitation
• in 1998 für die 5. und 6. Kurswoche
Die Zahlung sollte bis 4 W
ochen vor Beginn der jeweils ersten Kursw
oche im G
e-schäftsjahr erfolgen.
3.) Leistu
ngen
In den Teilnehmerbeiträgen für die Kursw
ochen sind die Kosten für die Unter-
kunft/Übernachtung in D
oppel- oder Einzelzimm
ern, die Verpflegung (Frühstück,M
ittag- und Abend-essen) sow
ie das Tagungsmaterial, d.h. alle m
it dem Inhalt der
42 VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 298
(Die A
ngaben geben Durchschnittsw
erte wieder)
Inhalt Didaktik/M
ethodik Gruppenklim
a Rahmenbedingungen
1. Kursw
oche 1,8 2,0 2,1 2,1
2.Kursw
oche 2,3 2,6 2,8 3,2
3. Kursw
oche 2,8 2,9 3,0 2,0
4. Kursw
oche 1,7 2,3 1,8 2,0
5. Kursw
oche 1,9 1,8 1,7 2,1
6. Kursw
oche 2,4 2,8 2,1 1,5
kollegiale Beratung 1,8 1,8 1,8 1,9
Die A
ngaben zur kollegialen Beratung sind wenig aussagekräftig, da diese Spalte nur von
wenigen Befragten ausgefüllt w
orden ist.
Die H
ospitation bekomm
t insgesamt gute N
oten:
Hast D
u an der Hospitation teilgenom
men ? Ja 11 N
ein 2
Wenn ja, bew
erte sie bitte mit einer N
ote (von 1 - 5) : 4 x 17 x 2
Das ergibt eine D
urchschnittsnote von 1, 6.D
ie nächste Frage beschäftigt sich mit den Einflußm
öglichkeiten der TeilnehmerInnen auf die
Fortbildung:
Hast D
u Deiner M
einung nach genügend Einfluß auf Verlauf und Gestaltung der Fortbildung
gehabt?
Ja 8
Nein 1
Ich hätte gern mehr Einfluß genom
men 2
keine Antw
ort 2
Die überw
iegend positiven Antw
orten lassen vermuten, daß die KritikerInnen der Veranstal-
tung nicht bereit waren, ihre Kritik über den Fragebogen zu äußern.
Die Verlaufsbeschreibung der Kursw
ochenreihe zeigt, daß es Konflikte in der Gruppe gab,
zwischen Teilnehm
erInnen und Projektleitung, aber auch innerhalb der Gruppe. D
iejenigen,die den Fragebogen beantw
ortet haben, beurteilen die Konfliktfähigkeit bei Gruppe und Se-
minarleitung überw
iegend positiv:
Wenn es Konflikte im
Verlauf des Kurses gab, sind sie (in der Regel) Deiner M
einung nachangem
essen bearbeitet worden?
von der Gruppe: Ja 9 N
ein 0 Kann ich nicht sagen 0 teilweise 4
von der Seminarleitung: Ja 9 N
ein 0 Kann ich nicht sagen 2 teilweise 3
Dort, w
o die Konfliktbearbeitung als nicht hinreichend angesehen wurde, w
erden auch dieG
ründe dafür genannt:
■G
roße Unterschiedlichkeit der Teilnehm
erInnen - Ost/W
est ■
Wenig konstruktive Kritik, statt dessen m
osern. Antihaltungen, andere M
einungenw
erden nicht akzeptiert, Vorurteile nicht abgebaut■
Konflikte wurden abgeblockt (hat sich im
Verlauf der Maßnahm
e geändert), unfle-xible Ergebnisorientierung, es w
urde nicht auf Gruppendynam
ik eingegangen
Der nächste Fragenkom
plex befaßt sich mit der D
idaktik der Kurswochenreihe.
Ein wichtiges Elem
ent jeder Fortbildung ist die Gruppenarbeit. N
ach Auffassung fast aller Teil-
nehmerInnen ist sie hier im
richtigen Um
fang eingesetzt worden:
VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 298 43
Standartisierte A
usw
ertung d
er Kursw
och
enreih
e
Zum A
bschluß der Kurswochenreihe w
urde vertragsgemäß ein vorher im
Projektteam abge-
sprochener Fragebogen den TeilnehmerInnen zur Beantw
ortung vorgelegt. Er bestand aus 25überw
iegend standardisierten Fragen zum G
esamtkom
plex der Maßnahm
e. Der Fragebogen
wurde am
vorletzten Tag der letzten Kurswoche verteilt und in Einzelarbeit anonym
ausgefüllt.D
ie TeilnehmerInnen hatten einen A
bend dafür Zeit.
Es sind 13 ausgefüllte Fragebögen abgegeben worden, etw
a ein Drittel der Teilnehm
erInnenhat sich entschlossen, an der A
uswertung nicht teilzunehm
en. Da davon ausgegangen w
erdenkann, daß es eher die KritikerInnen an der M
aßnahme sind, die die Beantw
ortung verweigert
haben, schränkt dies die Aussagefähigkeit der Befragung allerdings ein. D
ie Ergebnisse soll-ten nicht zu euphorisch eingeschätzt w
erden.
Zunächst wurde nach den Erw
artungen an die Kurswochenreihe gefragt und auch danach, in-
wiew
eit diese Erwartungen eingetroffen sind.
Was w
aren Deine Erw
artungen zu Beginn der Maßnahm
e und wie sind sie erfüllt w
orden?
das habe ich voll teilweise w
enig nichterw
artet erfüllt erfüllt erfüllt erfüllt
Ich möchte m
ich für dasberufliche W
eiterkomm
en 9 1 6 2 / qualifizieren
Ich möchte m
eine derzei-tige A
rbeit besser machen 9 3 3 4 /
können
Ich möchte w
issen,w
as sozialkulturelle Arbeit 7 3 4 / /
ist
Ich möchte in A
ustauschm
it anderen Kolleginnen 12 10 2 / /und Kollegen treten
Ich möchte andere
Einrichtungen/Projekte 13 10 3 / /kennenlernen
Ich möchte m
eintheoretisches W
issen 12 2 5 4 1 aktualisieren
Ich möchte einfach m
alaus m
einem A
lltagstrott 9 9 / / /heraus und m
einenH
orizont erweitern
Ich bin einfach nur 3 2 1 / /neugierig
anderes
Dabei sind drei Erw
artungskomplexe an hervorragender Stelle genannt w
orden:
■Erfahrungsaustausch
■Kennenlernen anderer Projekte
■A
ktualisierung des theoretischen Wissens
Während die ersten beiden Erw
artungskomplexe doch sehr w
eitgehend erfüllt werden konn-
ten, mußten sich diejenigen, die die A
ktualisierung ihres theoretischen Wissens erw
arteten,enttäuscht sehen. H
ier tauchte die größte Diskrepanz zw
ischen Erwartung und Ergebnis auf.
Insgesamt, das zeigen auch andere Fragen und D
iskussionsbeiträge, war die A
usbildung of-fenbar m
ehr auf den Erwerb professioneller H
altungen als auf theoretisches Wissen ausgerich-
tet.
Sieht man sich die Bew
ertung einzelner Teile der Qualifizierungsm
aßnahme an, dann gibt es
kaum signifikante U
nterschiede. Lediglich die dritte Kurswoche m
arkiert einen Tiefpunkt.
Bewerte bitte die einzelnen Teile der Fortbildung m
it einer Schulnote von 1 - 5
44 VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 298
■Form
ulierung von Standards (1x)■
alles (1x).
Die große Bedeutung der H
ospitation wird eindrucksvoll unterstrichen. Es fällt auf, daß die
Mehrzahl der N
ennungen (16 von 22) auf die Bedeutung gemeinsam
er, im A
ustausch derPraktiker vollzogenen Transferprozesse gerichtet ist.
Zwei Fragen beschäftigen sich m
it der Gruppe selbst.
Ihr Klima w
urde, trotz der Konflikte im Verlauf des Sem
inars, als im w
esentlichen sachlich,freundlich und unterstützend angesehen. D
ies änderte sich im Verlauf der Kursw
ochenreiheauch kaum
. Konkurrenz, Distanz und A
ggressivität nahmen nach A
uffassung der Befragten imKursverlauf ab.
Wie beurteilst D
u das Klima in der G
ruppe zu Beginn der Fortbildung?
meistens
kaum
sachlich 9 3 0
freundlich 9 2 0
unterstützend 9 3 1
konkurrenzorientiert 1 3 6
distanziert 3 4 3
aggressiv 2 2 6
Wie beurteilst D
u das Klima heute?
meistens kaum
sachlich 9 2 0
freundlich 11 1 0
unterstützend 9 1 1
konkurrenzorientiert 0 0 9
distanziert 2 1 6
aggressiv 2 2
Die Einbeziehung gew
ählter Gruppenm
itglieder in die Arbeit des Leitungsteam
s hat nach Auf-
fassung fast aller Befragter eine positive Entwicklung m
it sich gebracht.
Hat sich die A
rbeit in der Fortbildung verändert, seitdem G
ruppenmitglieder an der Vorberei-
tung der Kurswochen beteiligt w
aren?
Positive Veränderung 12
keine Veränderung 1
negative Veränderung 0D
er Rest der Fragen befaßt sich mit der G
esamtbew
ertung der Kurswochenreihe. D
ie Befrag-ten geben ihr eine G
esamtnote 2,4.
Wenn D
u der Fortbildung insgesamt eine N
ote geben müßtest, w
elche würdest D
u ihr ge-ben?
1: O / 1-2: 1 / 2: 5 / 3: 5/ 4: O
/ 5: 0 / keine Antw
ort: 2
VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 298 45
Ist Deiner M
einung nach zu viel oder zu wenig in U
ntergruppen gearbeitet worden?
zu viel 1 gerade richtig 11 zu wenig 1
aber zu spät 2
Besonders hervorgehoben wurden von den Befragten die folgenden didaktischen Elem
ente(zw
ei und mehr N
ennungen):
■Rollenspiele (5x)
■Planspiel/Psychodram
a (3x)■
kollegiale Beratung (3x)■
Präsentation (2x)■
Besuch von Einrichtungen (2x)■
Kleingruppenarbeit (2x)■
prozeßorientiertes Arbeiten (2x)
■m
it Gegenständen arbeiten/”Roter Faden”(2x)
■W
echsel Theorie/Praxis(2x)
Acht der Befragten haben in den Zeiten zw
ischen den Kurswochen für die Fortbildung gear-
beitet oder gelesen, davon drei eher wenig.
Der nächste Fragenkom
plex befaßt sich mit dem
Ertrag der Fortbildung für die jeweilige Pra-
xis der Befragten:
Ist Dein A
rbeitsalltag bzw. D
ein persönliches Um
feld in die Seminararbeit einbezogen w
or-den?um
fangreich 4 ausreichend 8 zu wenig 1 gar nicht 0
Hast D
u etwas aus der Fortbildung in D
eine Praxis umsetzen können?
Sehr viel 0 viel 3 einiges 7 nichts 2 z.Zt. keine Praxis 1
Wie bew
ertest Du das?
Ich bin damit zufrieden? 7 keine A
ntwort 2
Ich bin nicht damit zufrieden? 2
ich bin noch hoffnungsvoll 1
Die Fragen nach der Praxisrelevanz (in Korrespondenz zu Frage 1 ) können nicht vollständig
zufriedenstellen. Zwar ist der A
rbeitsalltag für alle mindestens ausreichend in die Fortbildung
einbezogen worden, aber nur drei der Befragten gaben an, viel in die Praxis um
setzen zukönnen, w
enngleich der größte Teil der TeilnehmerInnen in dieser H
insicht zufrieden ist.
In die Praxis umgesetzt w
erden konnte vornehmlich (m
indestens zwei N
ennungen):
■Konzeptentw
icklung■
Reflexion der eigenen Praxis■
Erfahrungen anderer nutzen■
Gruppenprozesse
Diejenigen, die nichts in die Praxis um
setzen konnten, konnten allerdings Gründe dafür ange-
ben:
■w
enig konkrete Ergebnisse, mehr Reflexion, die nicht gleich U
msetzung bringt
■dafür sind m
ittelfristige und langfristige Strukturveränderungen nötig■
zu eng begrenztes Arbeitsfeld in der Einrichtung
■m
angelnde Gelegenheit, m
angelnde Bereitschaft/mangelndes Interesse der Kollegen
Bei der Frage nach den Elementen der Fortbildung, die für den Praxistransfer am
wichtigsten
waren, erhielten w
ir folgende interessante Antw
orten:
■H
ospitation (9x)■
Erfahrungsaustausch in den Gruppen (4x)
■Praxisbesuche (2x)
■Rollenspiele (2x)
■Theorie (2x)
■kollegiale Beratung, A
rbeit an konkreten Situatiuonen (1x)
46 VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT Rundbrief 298
Als H
ighlights der Fortbildung werden genannt:
■H
ospitation (6x)■
Tabarz-Com
pany (6x)■
Projektbesuche (2x)und m
ehrere Einzelnennungen.
Tiefpunkte waren:
■D
onnertags-Syndrom (7x)
sonst nur Einzelnennungen.
Mehr als die H
älfte der TeilnehmerInnen der Befragung haben schon einm
al mit dem
Gedan-
ken gespielt, die Fortbildung abzubrechen (7 von 13)A
us folgenden Gründen haben sie es nicht getan:
■Selbstdisziplin (4x)
■H
offnung auf positive Veränderung, die ja auch kam■
“weil w
ir das Donnerstags-Syndrom
so positiv genutzt haben”■
nette Gruppe/nette Sem
inarleitung
Wo siehst D
u den Hauptgew
inn der Fortbildung für Dich?
Im Bereich des W
issens und der Theorie 5
Im Bereich der Fertigkeiten und Fähigkeiten 4
Im Bereich der Persönlichkeitsentw
icklung 9
Im Bereich der Entw
icklung beruflicher Haltungen 8
Die Fortbildung hatte für die Teilnehm
erInnen offenbar ihr Schwergew
icht im Bereich der Per-
sönlichkeitsentwicklung und der Entw
icklung von beruflichen Haltungen. Fertigkeiten, Fähigkei-
ten und Theorie wurden offenbar w
eniger vermittelt. Im
merhin können 10 von 13 Befragten
jetzt die Qualität sozial-kultureller A
rbeit beschreiben.
Die nächste Frage bestätigt noch einm
al das Gesam
turteil:
Würdest D
u noch einmal so viel G
eld für diese Fortbildung ausgeben?
Ja 5 Nein 2 ich w
eiß es nicht 4 keine Antw
ort 1.
Antw
orten auf die Fragen nach Themen, die bei einer W
iederholung der Maßnahm
e vertieft,neu aufgenom
men oder w
eggelassen werden sollten, sind nicht aussagefähig, w
eil sie nurvon w
enigen - bei einer Frage nur von einer - TeilnehmerInnen beantw
ortet wurden. Es ist zu
fragen, ob dies nicht eine gewisse G
leichgültigkeit gegenüber einer Weiterentw
icklung sol-cher M
aßnahmen für andere Teilnehm
erInnen signalisiert.
Es schloß sich eine 26. Frage an, in der den Befragten die Gelegenheit gegeben w
urde, daszu schreiben, w
as sie noch ‘loswerden’ w
ollten. Diese G
elegenheit wurde von 8 Teilnehm
erIn-nen w
ahrgenomm
en.N
eben Verstärkungen von schon im Fragebogen gem
achten Aussagen (z.B. über Theoriem
an-gel) und eher persönlichen A
ussagen richtete sich bei dieser Frage das Augenm
erk besondersauf die Entw
icklungsdynamik der G
ruppe, die von allen als positiv eingeschätzt wurde. Vor
allem A
ktiv- und Kreativangebote (z.B. Rollenspiele) hätten diesen positiven Entwicklungspro-
zeß gefördert. Aber auch die w
achsende Bereitschaft der TeamerInnen, sich auf ein prozeßo-
rientiertes didaktisches Modell einzulassen und zunehm
end mehr auf Teilnehm
erInnenressour-cen zu achten, w
ird hier positiv herausgehoben.
Es wurde auch die w
issenschaftliche Begleitung kritisiert, die losgelöst vom Prozeß der G
rup-pe und zu w
enig transparent agiert habe.
Insgesamt zeichnet die A
uswertung der Fragebögen ein vergleichsw
eise positives Bild. Die In-
tentionen der Fortbildung, die auch mehr auf H
andlungskompetenz gerichtet w
aren und Erfah-rungsaustausch, Reflexion und theoretisches W
issen zu einem individuellen H
andlungskon-zept verknüpfen w
ollten, sind für den größten Teil der Teilnehmer w
eitgehend erreicht worden
- so muß m
an das angesichts des Drittels, das die Bögen nicht ausgefüllt hat, vorsichtig form
u-lieren - , obw
ohl man für den Bereich “Theorie” deutliche A
bstriche machen m
uß.
Der RUNDBRIEF erscheint mit finanzieller Unterstützung der „Glücksspirale”