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8. Internationales IFF-ÖRK-DRK Symposium (in Kooperation mit der Robert-Bosch Stiftung)
„Sorgekultur im Alter. Perspektiven für eine nachhaltige Hospiz- und Palliativkultur im
Pflegeheim und im Alter“
26./27. September 2014, Köln, Maternushaus
Beim Symposium „Sorgekultur im Alter“ kamen etwa 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
aus vier verschiedenen Europäischen Nationen zusammen, um zu diskutieren, wie wir uns
eine nachhaltig sorgende Gesellschaft vorstellen sollen, welchen Beitrag Alten- und
Pflegeheime dazu leisten können und wollen und Was die Einrichtungen brauchen, um der
Aufgabe gewachsen zu sein, welche Unterstützungen sie von wem verlangen müssen?
Einen herzlichen Dank an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Wie Sie den Fotos hier weiter
unten entnehmen können, haben sie auf einer „Wäscheleine ihre Botschaften vermittelt.
Diese haben wir hier dokumentiert – das Symposium erhält so eine anderen Aspekt von
Nachhaltigkeit: Das Diskutierte bleibt über die Veranstaltung hinaus nachlesebar und kann so
als Botschaft des Symposiums an andere Interessierte weitergegeben werden.
Die Botschaften waren Antworten auf diese beiden Fragen:
Was bedeutet für mich „nachhaltige Sorge“?
Welche Beitrag können Pflegeheime zu einer "Caring Society" leisten?
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DIE BOTSCHAFTEN
Ist die Zeit gekommen, neben aller berufsspezifischen Fachlichkeit den Blick mehr auf eine Ethik zu wenden? Welchen Rahmen benötigen wir dazu? Welchen Raum? Wie (und wer) begeistert die Prüfbehörden an dieser Idee mitzuarbeiten?
Bitte eine Umfrage machen: wer der Anwesenden hat Vorsorgevollmacht
Bewusstwerdung von Achtsamkeit im Alltag
Als Gerontologin wird die ganzheitliche Sicht der sterbenden Menschen wichtig!
Gute Projektvorstellung
Ja- einen professionellen Schritt „zur Seite“ um den Pflegenden (mit An- und Zugehören) und deren Willen klar wahrzunehmen und mit Fachlichkeit diesen gewünschten Weg zu „ummanteln“
Nachhaltige Sorge & nachhaltiges Sorgen: wir brauchen den Blick aus beiden Richtungen (Sorgen gegen die Sorgen)
Perspektive des anderen übernehmen / berücksichtigen
Kritische Selbstreflexion
Heime sind Lebens- und Entwicklungsraum und ermöglichen Wachstum
Das Sterben und auch Demenz bleiben ein Mysterium
Nachhaltige Sorge bedeutet zu allem persönlichen Engagement die Verantwortung und daraus folgende Handlungen von Politik und Verbänden mit personeller Korrektur der Pflegeheimsituation
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Achtsame Kommunikation
Caring Society: eine Lanze brechen für die Versorgungsstruktur „Heim“, gesellschaftlich honoriert und anerkannt.
Wer sich selbst nicht liebt, kann für sich und für andere nicht Sorge tragen. Wo Liebe ist, ist auch Leiden … MIT-LEIDEN nicht im Sinne von Mitleid. Wo achtsames sich Sorge-tragen ist, ist Liebe = Sorgekultur.
Sich für sich und andere sorgen. Sorge tragen zu einander. In Sorge sein und gemeinsam auf dem Weg sein. Sich Halt geben, sich gegenseitig tragen +mit-tragen. Achtsam sein vom Ich zum Du, vom Du zum Ich.
Den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit zu seinen Bedingungen sehen.
Pflegeheime müssen offen werden.
Für/Mitsorge & Selbstsorge sind eins
Offenheit + Irritation als Chance
Unbedingt: Voraussetzung für Achtsamkeit ist die Selbstsorge!
Für eine gute Sorgekultur benötigt man Ressourcen – finanziell, personell, professionell
Ich halte es für legitim als Organisation das Kuchenrezept mit Zucker von den MitarbeiterInnen einzufordern – obwohl es trotzdem von jedem anders schmecken wird – und am Besten der Kuchen „von Oma“ ist … oder auch nicht …
Sorge für die Anderen. Sorge für mich
Entschleunigung
Sozialraum; Quartier; Gemeinwesen; Nachbarschaft
Caring is the human mode of being (Roach, 1992)
Pflegeheime sind per se Orte der achtsamen Sorge
Pflegeheime sind Knotenpunkt im Quartier für alle
Auch wenn „dein Problem“ gelöst ist, frage ich nach wie es dir geht …
Mehr Zeit = mehr qualifizierte Pflege
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Pflegeheime bringen „Unterstützungs-Know-how“ ins Quartier: „Demenzcafé“, Beratung, Familienunterstützung …
Nachhaltige Sorge: Sorge um die Begleitenden – Verteilung der Begleitung der Sterbenden auf gesamte Gesellschaft (weniger Spezialisierung). Hereinnahme der Palliative Care in alle Berufsgruppen (Medizin, Pflege, Soziale Arbeit) – Nachhaltige Sorge: Rückbau der stationären Pflegeheime in Kleinstheime – quartiersnahe Pflegestation mit Versorgungskette. Große Pflegeheime erzeugen Rückzug der Pflegenden + Gepflegten (U. Koch-Straube)
Viele hochqualifizierte – hoch motivierte Pflegekräfte leisten bereits eine sorgende Begleitung in Hospiz- und Palliativstationen – doch selbst da (guter Personalschlüssel) sind die MA von Erschöpfung + Depression bedroht. Wie soll es dann in Pflegeheimen gelingen? Weniger Qualifikation / höhere Arbeitsbelastung, etc.
Pflegeheime gehören zentral ins Quartier, sind Nachbarschaftstreffpunkte
Nachhaltige Sorge = Respekt vor Anderen (durch: Autonomie stärken!) = Achtsamkeit
„Care“ ins Zentrum der Gesellschaft
voneinander – miteinander lernen
Nachhaltige Sorge: Kontinuierlich die eigene Haltung reflektieren
Schade, aber die Perspektive der ambulanten Pflege fehlte.
Patientenverfügung gemacht? Bitte Ergebnis mitteilen.
„nachhaltige Sorge“ Engagement und Verantwortung
Wie entwickelt sich Haltung? Wie lässt sie mich beeinflussen?
Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst – zentrales christliches „Gebot“. Warum keine religiöse Feier / Besinnung im Rahmen dieser Tagung? Von distanzierter Ebene auf persönlich-beteiligende-Ebene wechseln?
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Sorgekultur beginnt in der Familie und muss gelebt werden nach außen
Alter als Ressource schätzen lernen
Finanzierung und gesetzliche Rahmenbedingungen sind notwendig
Leben von Pall.-kultur
„nachhaltige Sorge = Sorge die „nachhallt“
Nachhaltige Sorge geht nur, wenn alle an der Versorgung Beteiligten einbezogen werden
Herzlichen Dank für das Symposium. Ich nehme viel mit!
Care Society: Vernetzung und gemeinsame Weiterentwicklung
Heime die sich nach Außen öffnen sind Teil des Quartiers – gute Einbindung + Bürgerschaftliches Engagement fördert Integration
Symposium: inspirierend, bereichernd
„nachhaltige Sorge“ = zukunftsfähige Sorge: nicht die Organisation, sondern der Mensch muss im Mittelpunkt stehen
Autonomie und Achtsamkeit sind keine Gegenpole, sondern Achtsamkeit sucht Autonomie. Raum zu geben durch Empathie = durch den Versuch, zu verstehen
Nachhaltige Sorge: Offenheit für Neues in den bestehenden Einrichtungen / Strukturen
Pall. Care MA sind keine Außerirdischen
„nachhaltige Sorge“ dranbleiben, loslassen, dranbleiben
Ethik der Achtsamkeit leben und erleben
Wir brauchen keine Spezialeinrichtungen – Wir brauchen achtsame Zuwendung
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„Caring Society“ Pflegeheime als Leuchtturmprojekte
Nachhaltige Sorge: Dableiben – Respektvoll Grenzen des anderen akzeptieren
Balance der Selbstsorge und der Sorge für andere
Ad1, Projekte in die Öffentlichkeit u Politik bringen
Ad2, Türen öffnen, einladen, Angebote für die Region
Die Hände sind intelligent
Heime als „Lernort“ für Nachbarschaft, Kooperation mit Kitas, Grundschulen, Kirchennetz
Autonomie akzeptieren – lernen – zulassen – können – Bedingungen dazu schaffen
Compathie als Element der nachhaltigen Sorge
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Nahe Erreichbarkeit, Nachbarschaft, Pflege im Quartier von schwerst Pflegebedürftigen
Nachhaltige Sorge ist ein Versprechen der Selbstverwirklichung
Einnehmen einer reflektierten Haltung zwischen Fürsorge und Selbstbestimmung
Öffnung der Pflegeheime für Wissenschaft
Bereitschaft zur Verantwortung
Ad Pflegeheime: nur kleine „familiäre“ Heime sind „human“ – wer finanziert sie?
„Nachhaltige Sorge“ bedeutet einen sozialen Wandel – weg von der Ökonomisierung als normatives Leitmotiv der Gesellschaft
Angestellte HeimärztInnen für Pflegeheime!
PH und Caring Society: PH als Zentrale und Begegnungsort im Quartier f. alle Generationen.
Formalwissenschaftliche basierte Zugänge mögen „interessante“ Ergebnisse liefern, aber was unser Klientel braucht, ist in erster Linie „achtsame Zuwendung“
Gute Netzwerkarbeit und Aufeinander-Bezogenheit der Akteure
Reflexion Achtsamkeit Neues zulassen
Vorhandene Netzwerke nutze – sich öffnen – Prozesse aushalten um eine würdiges Sterben zu ermöglichen
Pflege im Kontext mit dem Menschen, NICHT über ihn hinweg, sondern in Bez. Zu ihm
Ethische Fallbesprechung auf der rationalen Ebene schließen Menschen mit Demenz vom Setting aus“ Wir dürfen nicht aufhören, bis zum letzten Atemzug Menschen mit Demenz uns die Mühe zu machen, die Sprache der Betroffenen zu verstehen. Dies funktioniert nur auf der emotionalen Ebene!
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„achtsame Zuwendung“ leisten auch Menschen, die mit dem Begriff „ethos“ nichts anfangen können.
Die Sorge geht nie zu Ende
Lernbereitschaft Irritationsbereitschaft
Caring = alle Akteure sollen davon profitieren
Vernetzung Pflegeheime mit Kindergärten, Betrieben, Unis, Einzelhandel, Schulen, Vereinen, Kirchengemeinschaften
Care-Bedürftigkeit auf beiden Seiten sehen (Care-Giver und Care-Receiver)
Sorge bis ans Ende des Weges, nicht Alleinsein in dieser Phase, an der Hand halten, berühren
Lebensorte die Teil des Gemeinwesens sind.
„Quartier sucht Pflegeheim und umgekehrt!“
Umsetzen des Demokratieverständnisses in geschwächten Lebensbereichen
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