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Prof. Dr. Johann Graf LambsdorffUniversität Passau
WS 2006/07
Z +-
Monetäre Außenwirtschaft
2. Außenbeitrag bei konstantem Wechselkurs
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Literatur
Jarchow, H.-J. und P. Rühmann (2000) : Monetäre Außen-wirtschaft I. Monetäre Außenwirtschaftstheorie, 5., Aufl., Göttingen, S. 33-38; 71-77.
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• Für die Modellierung werden folgende Annahmen getroffen.• Export- und Importgüter werden unter den Bedingungen vollständiger Konkurrenz angeboten und nachgefragt.• Transportkosten, Zölle und andere „Translokationskosten“ werden vernachlässigt. • „Rest der Welt" wird zusammengefasst und als ein Land (Ausland) aufgefasst.• Es liegt ein homogenes Gut vor.• Die Notation wird in einer einheitlichen Währung vorgenommen.
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• Angebot und Nachfrage in den USA hängen unmittelbar vom Dollar-Preis (pa) ab. Hier erfolgt eine Umrechnung.
• Unterschiedliche Preise bleiben bestehen, wenn Handel blockiert ist.
• Sobald die Grenzen geöffnet werden, müssen die Preisdifferenzen bei Vernachlässigung der Translokationskosten verschwinden (law of one price).
• Zur Darstellung eines Exportmarktes ist erforderlich, dass Deutschland ein Niedrigpreisland ist und die USA ein Hochpreisland.
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Angebot und Nachfrage auf dem Exportmarkt
Deutschland
Prei
s in
€
(a)
Prei
s in
€
(b)
USA
Prei
s in
€(c)
DS
xsxd
Ppx
D
S
Menge
Menge
Menge
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• Eine Darstellung des Importmarktes erfordert demgegenüber, dass Deutschland ein Hochpreisland ist und die USA ein Niedrigpreisland.
• Aggregation über alle Export- bzw. Importgüter liefert damit eine Gesamtdarstellung.
• Die Darstellung ist analog zu der eines einzelnen Gutes.
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Angebot und Nachfrage auf dem Importmarkt Deutschland
Prei
s in
€
Prei
s in
€
(b)
USA
ms
md
Ppm
(c)
DS
p
Prei
s in
€
(a)
D
Sp̂
Menge
Menge
Menge
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Preiseffekte• Preisverändernde (exogene) Vorgänge können
z.B. aus einer erhöhten Zahlungsbereitschaft bzw. einer Nachfrageerhöhung im Inland oder Ausland resultieren.
• Dies bewirkt eine Rechtsverschiebung der Nachfragekurve im Drei-Quadranten-System.
• Exportgut: Die auf den Weltmarkt ausweichenden Angebotsüberschüsse werden reduziert und es ergibt sich demzufolge eine Linksverschiebung der Exportangebotskurve xs.
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Zunahme der Nachfrage auf dem Inlandsmarkt für ein ExportproduktDeutschland
Prei
s in
€
Prei
s in
€
x0
USA
Prei
s in
€
DS
pxs
xd
P0px0
D
S
Menge
Menge
Menge
P1px1
x1
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• Der Exportgüterpreis steigt und die Exportgütermenge sinkt.
• Die Entwicklung des Exportwertes lässt sich nicht eindeutig vorhersagen.
• Der Exportwert sinkt (steigt) wenn |x|>1 (|x|<1).
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• Bei einem Importgut ergibt sich eine analoge Darstellung.
• Die auf den Weltmarkt ausweichenden Nachfrageüberschüsse werden größer und es folgt eine Rechtsverschiebung der Importnachfragekurve md.
• Der Importgüterpreis und Importgütermenge steigen und damit auch der Importwert.
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Zunahme der Nachfrage auf dem Inlandsmarkt für ein Importprodukt
Deutschland
Prei
s in
€
Prei
s in
€
USA
ms
md
P0pm0
DS
p
Prei
s in
€
D
S
p̂
Menge Menge Menge
pm1
m0 m1
P1
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• Eine erhöhte Zahlungsbereitschaft im Inland lässt somit den Außenbeitrag sinken, außer wenn die Nachfrage nach dem Exportgut unelastisch reagiert (|x|<1) und die sich dann einstellende Erhöhung des Exportwerts größer ausfällt als die gleichzeitige Erhöhung des Importwerts.
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• Eine analoge Darstellung ergibt sich bei einer erhöhten Zahlungsbereitschaft bzw. Nachfrageerhöhung auf dem Auslandsmarkt.
• Es verschiebt sich entweder die Exportnachfragekurve xd nach rechts oder die Importangebotskurve ms nach links.
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Zunahme der Nachfrage auf dem AuslandsmarktDeutschland USA
Prei
s in
€
Prei
s in
€
msmd
P1pm0
DS
p
Prei
s in
€
D
S
p̂
Menge Menge Menge
pm1
m1 m0
P0
Prei
s in
€
Prei
s in
€x0
Prei
s in
€
DS
p xsxd
px0
D
S
Menge Menge Menge
px1
x1
P0
P1
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• Eine erhöhte Zahlungsbereitschaft im Ausland lässt somit den Außenbeitrag (des Inlands) steigen, außer wenn die Importnachfrage nach dem Auslandsgut unelastisch reagiert (|m|<1) und die sich dann einstellende Erhöhung des Importwerts größer ausfällt als die gleichzeitige Erhöhung des Exportwerts.
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Direkter internationaler Preiszusammenhang• Ausgangspunkt: Eine erhöhte Zahlungsbereitschaft
im Ausland führt dort zu Inflation.• Dies führt zu einer Erhöhung der Exportgüter- und
Importgüterpreise. • Dies bewirkt Inflation im Inland. • Preisauftriebstendenzen im Ausland werden auf das
allgemeine Preisniveau des Inlands übertragen. • Dieser direkte internationale Preiszusammenhang
besteht unabhängig davon, ob der Außenbeitrag als Folge der Preisauftriebstendenzen im Ausland zunimmt (wie im Normalfall) oder abnimmt.
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• Der Preiszusammenhang kann sich auch auf nationale Güter auswirken.
• Internationale Güter (traded goods): im In- und Ausland abgesetzte Exportgüter; importierte Güter; unmittelbar mit importierten Gütern konkurrierende Produkte des Inlands
• Nationale Gütern (nontraded goods): nur im Inland produziert und abgesetzt; stehen nicht in einer unmittelbaren Konkurrenzbeziehung zu importierten und exportierten Gütern. Bsp. Dienstleistungen und Erzeugnisse des Baugewerbes
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• Exportierte Güter werden auch im Inland als Endprodukte abgesetzt. Es resultiert Inflation.
• Bei importierten Gütern und unmittelbar konkurrierenden Produkte des Inlands resultiert ebenfalls unmittelbar Inflation.
• Sofern Importgüter als Vorprodukte (z.B. importierte Rohstoffe) Verwendung finden, ergibt sich eine Kostensteigerung und Inflation, sogar bei den nationalen Gütern.
• Eine Produktionserhöhung bei Exportgütern kann ebenfalls einen kosteninduzierten Preisanstieg induzieren – auch bei nationalen Gütern.
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• In der traditionellen Makroökonomik existiert ein „indirekter“ internationaler Preiszusammenhang:
• Ein erhöhtes Preisniveau im Ausland lässt bei Normalreaktion den Außenbeitrag des Inlands steigen.
• Hierdurch erhöht sich die inländische Nachfrage, wodurch ein inflatorischer Druck auf die Preise erzeugt wird.
• Bei einer anomalen Reaktion des Außenbeitrags würde hingegen die inländische Nachfrage sinken und kein inflatorischer Druck erzeugt.
• Für den makroökonomischen Preiszusammenhang ist daher eine Normalreaktion erforderlich.
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• Der direkte internationale Preiszusammenhang besteht unabhängig von derartigen Saldeneffekten.
• Es ist denkbar, dass sich auch bei anomaler Reaktion des Außenbeitrags sich ein „Inflationsimport“ ergibt, sofern der direkte internationale Preiszusammenhang stärker ist als der indirekte makroökonomische.
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