Zentrale Einflussfaktoren für den Teamerfolg · developing a personality on our team“...

Sportkongress am 13.09.2014 Referat: Zentrale Erfolgsfaktoren des Teamerfolges

Referent: OStR Jan Christmann

FACHGEBIET SPORTWISSENSCHAFT

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Zentrale Einflussfaktoren für den Teamerfolg




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Zeitplanung des Workshops

30 Minuten Impulsvortrag Jan Christmann

30 Minuten Impulsvortrag Hans Beth

30 Minuten Rückfragen und Vertiefung




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Gliederung

1. Begriff des Coachings

2. Coaches über Coaching

3. Eigenschaften von Coaches

4. Entscheidungsprozesse im Coaching

5. Gruppenprozesse

6. Zielsetzungstechniken

7. (Vermittlungsmodelle) für den Rückfragenteil

8. (Selbstbewertung von Trainern) für den

Rückfragenteil




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Begriff des Coachings

Kutsche = Hilfsmittel auf dem Weg zum Ziel

Begriff für

• Betreuung im Sport (seit 1885)

• Bezeichnung für einen entwicklungsorientierten

Führungsstil

• steht gleichzeitig für die individuelle Beratung von

Führungskräften




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Coaches über Coaching

„In einer guten Mannschaft muss jeder coachen. Der

Hintermann ist jeweils der Coach seines Neben- und

Vordermannes.“

Johann Cruyff, Fußballstar und Spitzentrainer




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„Wer Leistungen fordert, muss Sinn bieten - denn

Fördern und Fordern alleine bieten noch keinen Sinn!“

Paul Schmidt, ehemaliger Bundestrainer im DLV

„Before a vision can come true it must be owned by

every single member of the group“

Phil Jackson, NBA Coach




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“We are on the field and in the locker room to teach

our players how to win. Not just on the gridiron, but in

any profession they choose. We want to impart habits

that will lead them to excellence throughout their lives.

Most of all, we want to teach them the value of loyalty,

integrity, and teamwork. Once you know how to work

with people, you can accomplish anything”

Lou Holtz (NFL Football Coach)




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„……Die Arbeit eines Trainers ist zwar von Montag bis

Samstag, aber letztlich wird nur das was beim Spiel am

Samstag als Ergebnis herauskommt gesehen.“

(Bundesligatrainer im Experteninterview von Cachay

et al. 2008)




9 TU Kaiserslautern Interaktion im Sport

Eigenschaften von guten Coaches (Tom Crean Marquette Universität)

• Vertrauensvoll

• Leidenschaftlich

• Kompetent und Updated

• „Be a Teambuilder“

• Mut und mentale Stärke zeigen

• „Be a communicator“

• Lehrer und Motivator

• Selbstreflexion und Weiterbildung




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Auswertung von Trainerfragebögen (Krug)




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Warum wird man Trainer

• Freude an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen

• Verbundenheit mit der Sportart

• Gruppenerlebnisse

• Helfen Ziele zu erreichen und selbst erreichen




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Coachingmodell (Hoffmann 2010 nach Côté)




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Genannte Ziele in der aktuellen

Fachverbandsliteratur über Nachwuchstraining (Barth/Bauer/Nowak/Nordmann….)

• Trainingsziele erreichen

• Spieler motivieren

• Teamgeist fördern

• Altersgerecht trainieren

• Selbstständigkeit,Selbstkontrolle und Selbstbewertung verbessern

• Neue Ideen für das Training




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Ziele als Jugendcoach

Entwicklung der „4 C“ (Côté 2009)

• Competence

• Confidence

• Connection (soziale Kontakte)

• Character

Also Leistungsverbesserung + Persönlichkeitsentwicklung




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Situationsbewertung durch den Trainer

Situation

Erfahrung als Spieler

Theoretisches Wissen

Erfahrung von Kollegen

Erfahrung als Trainer




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Der Spieler (Spiegeltitel über Jogi Löw)




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Coaching als Erwartungswertmaximierung

• Entscheidung so treffen, dass durch die

Erfolgswahrscheinlichkeit maximiert wird.

• Langfristige Folgen der Entscheidung jedoch

nicht außer Acht lassen




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Statistik basiert oder Bauchentscheidungen

Poker : Call Tabellen für All in – nur Spieler die

+EV Entscheidungen treffen haben Erfolg

Basketball: Foulen in Schlussphase, Freiwürfe

verwerfen

Fußball: Torwartwechsel bei Elfmeterschießen,

Suarez Handspiel bei WM 2010




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Entscheidungstraining / Simulationstraining

• Spieler müssen wissen, für welche Situationen

es klare Verhaltensregeln gibt, die den

Erwartungswert maximieren

• Training dieser Situationen

• Statistiken als Hilfsmittel verwenden




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Bewertung von Entscheidungen

• Durch Einzelergebnisse nicht verunsichern

lassen

• Allen Beteiligten klar machen, dass sehr viele

Prozesse im Teamsport nicht klar

vorhersehbar sind und daher + EV

Entscheidungen schwierig sind und im Vorfeld

meist unklar sind.




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Coaching = Hilfe zur optimalen Steuerung




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Coach K

„My goal in preseason is to get to know my players and what

they can do. My total focus is finding out who we are and

developing a personality on our team“




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Teamanekdote

John Wooden:

Team= Auto

Starspieler = Motor

Rollenspieler = Reifen

Bei plattem Reifen hilft kein

Motor




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Klarheit+ Effektivität

Konflikt - Akzeptanz

Zufriedenheit+ Leistung

Sport Team

Inoffizielle

Rollen

Team-Erfolg

Offizielle

Rollen




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Gruppenprozesse

Gruppenleistung =

Potentielle Summe der

Einzelleistungen

- Verluste durch suboptimale

Gruppenprozesse

(soziale Faulheit, Konvergenz)

(Koordinationsverluste,

Motivationsverluste)

+ Synergieeffekte




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Entwicklung von Rollenakzeptanz

Erwartungen an die Rolle

Athlet Trainer

Erwartungen an die Rolle

Bewertung Ausführung




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Visionen von U 16 Spielern




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Chris Bosh

(NBA Spieler)

Spieler A

Eigenbewertung

Differenz

Wurf 8 5 3

Ballhandling 6 3, 3

Pass 6.5 4 2,5

Dunking 8.5 6.5 2

Steal 5.5 3 2,5

Defense 8 6.5 1,5

Rebound 9 7.5 1,5

Post Play 8.5 6 1,5

Teamplay 7 6 1

Schnelligkeit 7 4 3

Bestandsaufnahme durch Selbstbewertung




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Ziel

• Eigene Vision ist Ausgangspunkt der Planung

• Unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten

• Stärken weiter Stärken !!!! Entwicklungsfelder

aufzeigen!

• Geht auch mit Teamzielen (vgl. mit FC Bayern)




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Wirkung auf den Athleten

• Focus auf das Wesentliche

• Positiver Einfluss auf die Leistungsmotivation und das Durchhaltevermögen

• Richtungsvorgabe für Planung und Evaluation des Trainings

• Leistungsverbesserung (Olympiateilnehmer), Gewinnen (College), Vergnügen (Jugendspieler)

• Kann Verhaltensänderung, wie Angstreduktion, erhöhte Zufriedenheit + Selbstvertrauen bewirken




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Trainer über die Zielsetzung

• Sinn und Ziel vorgeben

• Vergnügen und Hingabe wichtigste Argumente

• Aufgaben und Ziele setzen,

• Prozess und Ergebnisziele, kurzfristig und langfristig

• Probleme bei zu hohen Zielen und konstantem

Misserfolg




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Mit Bildern arbeiten

Was soll bei euch unter dem Weihnachtsbaum liegen?




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Smarte Zielformulierung

• Spezifisch

• Messbar

• Anpassbar

• Realistisch

• Terminiert

Positiv formulieren!

Möglichst aufgabenbezogen und attraktiv




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Struktur festigen/Aufweichen

• Negative informelle Rollen erkennen und intervenieren (Beispiel: Suspendierungen von Spielern)

Klare Regeln und Disziplin sind weiterhin wichtig!!

• Positive informelle Rollen einführen: Mentor, Verbal Leader

• Rollen offizielle Struktur aufweichen. Spieler als Coach wirken lassen

• Rollenakzeptanz verbessern – besonders Lob für wenig wahrgenommene Aufgaben




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4 W Power (Synder 2000)

Wish Power: Vision, Fernziel

Want Power: Kurzfristige Ziele Smart

Way Power: Trainingsplan

Will Power: Durchhaltevermögen




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Rollen thematisieren durch Interaktionsspiele

Drei Teams spielen gegeneinander

Pokerface

Egos:

Supporters

(vgl. Sygusch 2007)




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Rollenakzeptanz

• Schwierig bei vermeintlich wenig attraktiven Rollen –

Im Kindersport/Jugendsport unterschiedliche Rollen

zuweisen

(Starspieler bei Älteren mitspielen lassen)

• Bei Freizeitsport ist Akzeptanz fast nur durch

Zufriedenheit erreichbar

Wichtiges Thema für Drop-out-Vermeidung




38

Für Rollenklarheit sorgen

• Unklarheit erhöht Angstzustände

• Erwartung – gewünschtes Verhalten – Bewertung – Konsequenzen bei positivem/negativem Verhalten klären

• Qualitäten nutzen – Freiheiten lassen

• Wichtigkeit kommunizieren und Feedback geben




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Vertrauen in die Teamleistung stärken

(Feltz 2010)

• Zurückliegende Erfolge

• Führungsfähigkeiten des Trainers

• Positive Gespräche

• Motivationsklima

• Aufgabenzusammenhalt

• Wettkampfsimulationen




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Teamerfolg




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Individuelle Spieler Befragung UK U17

Fußball Harwood (2004, 2009)




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Vermittlungsmethodendiskussion

• Offen oder geschlossen?

• Implizit vs. explizit?

• Teil vs. Ganz?

• Induktiv vs. deduktiv?

• Einschleifen oder Variation (differenziell)?

• Qualität vs. Quantität (aktuelle HIT Diskussion)?




43

Checkliste für Arbeitsaufträge (vgl. Achtergarde 2008)

• Sinn klar machen

• Anforderungen deutlich machen

• Möglichkeiten zum Eignen entdecken lassen

• Altersgerecht




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Entwicklungsmodell der Sportaktivität nach Côté 2007




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Tactical Game Approach (Griffin 1997)




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Feedback

• Positiv und je jünger die Kinder unmittelbar

• Nicht zu viel und nicht zu häufig

• Nach Innensicht fragen

• Reihenfolge Athleten – Gruppe – Trainer

• Sandwichtechnik verwenden




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Fragebogen Trainerverhalten (Wilhelm 2009)

• Kodierung: 0:nie, 1:selten, 2:gelegentlich, 3: oft

• Wenn mein Trainer schwerwiegende Fehler entdeckt, bleibt er trotzdem freundlich

• Seine schlechte Laune lässt mein Trainer an seinen Athleten aus

• Durch seine Aktivität reißt mein Trainer seine Athleten mit

• In Gesprächen mit seinen Athleten schafft mein Trainer eine gelöste Stimmung

• Mein Trainer gibt seinen Athleten klare Anweisungen

• Mein Trainer motiviert leistungsschwächere Athleten zu größeren Leistungen




48

Fragebogen Trainerverhalten (Wilhelm 2009)

• In Formkrisen zeigt mein Trainer eine optimistische

Haltung und regt zu größerer Aktivität an

• Der Umgangston meines Trainers mit seinen Athleten

ist rücksichtsvoll und höflich

• Mein Trainer passt seine Anforderungen den

Fähigkeiten und Leistungsmöglichkeiten seiner

Athleten an

• Mein Trainer gibt seinen Athleten das Gefühl, dass er

der „Chef“ ist




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Kinderfreundlichkeitspass (Basler)

• Bewertung 1:immer, 2:nicht immer, 3:selten

• Sind meine Kompetenzen kindgerecht?

• Ich fördere ihre Stärken

• Ich stelle Sie nicht bloß und bin ein einfühlsamer

Berater

• Sie können bei mir mitbestimmen

• Ich kann geduldig zuhören




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Beziehungen kindgerecht?

• Ich schaffe eine vertrauensvolle Atmosphäre

• Ich motiviere Sie

• Ich gehe behutsam mit Ihnen um

• Ich interessiere mich für die Hintergründe

• Ich bilde sorgfältig Gruppen




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Kompetenzaufbau

• Fähigkeit zum selbstständigen Handeln

• Fähigkeit zur Angstkontrolle

• Gruppenfähigkeit

• Bereitschaft zum Regelverhalten




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Weitere Kategorien

• Vereinsstruktur

• Fortbildung

• Öffentlichkeitsarbeit




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Trainingshinweise für Jugendtrainer (vgl. Weinberg/Glound 2007)

• Erwische die Kinder und Jugendlichen, wenn sie etwas richtig machen.

• Lobe häufig aber möglichst ehrlich.

• Entwickle realistische Erwartungen und Ziele.

• Anstrengung genauso würdigen wie Erfolg.

• Trainiere die Fertigkeiten, so dass Kinder Lernfortschritte sehen.

• Nutze neue Medien geschickt




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Trainingshinweise für Jugendtrainer (vgl. Weinberg/Glound 2007)

• Gib kurze Instruktionen und zahlreiche Demonstrationen der Bewegungstechnik.

• Lobe gute Technikausführung, nicht nur das Ergebnis.

• Verändere die Regeln, so dass Beteiligung, Action und Erfolgserlebnisse sichergestellt sind.

• Sorge für ein angstfreies Trainingsklima .

• Sei enthusiastisch! („Enthusiasm is contagious! Smile, intact listen”)




55

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Kontaktinfo [email protected]

mailto:[email protected]



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