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Abb. 1: Kohlenwäsche Fassade 10/2002 (aus: Bestandsfotos des Lehrstuhls und Institut für Städtebau und Landesplanung, RWTH-Aachen, 2002) Zeche Zollverein Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe Lehrstuhl für Denkmalpflege Prof. Hartwig Schmidt Denkmalpflegemappe von: Stefanie Gonnermann SoSe 05 201398 Zeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 1/39

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Abb. 1: Kohlenwäsche Fassade 10/2002 (aus: Bestandsfotos des Lehrstuhls und Institut für Städtebau und Landesplanung, RWTH-Aachen, 2002)

Zeche ZollvereinDer Umbau der Kohlenwäsche und die

Diskussion um das Weltkulturerbe

Lehrstuhl für Denkmalpflege

Prof. Hartwig SchmidtDenkmalpflegemappe von: Stefanie Gonnermann

SoSe 05 201398

Zeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 1/39

Page 2: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

InhaltsverzeichnisMotivation...............................................................................................3

1. UNESCO..................................................................................................4

Ziele........................................................................................................4

Aufgaben.................................................................................................4

Welterbe..................................................................................................4

Aufsicht..............................................................................................4

Konvention........................................................................................4

Anforderungen...................................................................................5

Verantwortliche Organisation für das deutsche Welterbe................ 5

Welterbe Industrielandschaft Zollverein................................................5

2. Zeche Zollverein......................................................................................6

Geschichtliches.......................................................................................6

Schacht XII.............................................................................................7

Die Ziele ...........................................................................................7

Technologie und Arbeitsabläufe........................................................7

Ende der Förderung und Neubeginn..................................................8

Architektur..............................................................................................8

Anlage................................................................................................8

Konstruktion......................................................................................8

Ästhetik der Hülle..............................................................................9

Achsen...............................................................................................9

Die Kohlenwäsche................................................................................10

Problematik der Erhaltung...............................................................10

Lage und Größe...............................................................................10

Bauweise..........................................................................................10

Bedeutung........................................................................................10

Maschinenbestand...........................................................................12

Zustand der Kohlenwäsche vor dem Beginn der Umbauarbeiten........ 13

Allgemein.........................................................................................13

Ansichten.........................................................................................13

Fassade.............................................................................................14

3. Umbau der Kohlenwäsche.....................................................................16

Planung Stand 2002/3...........................................................................16

Masterplan.......................................................................................16

2003.......................................................................................................19

Entscheidungen................................................................................19

Denkmalpflege und Planer...............................................................20

2004.......................................................................................................22

aus der Presse:..................................................................................22

Ein Neubau?.....................................................................................29

Fassadendetails................................................................................30

Details..............................................................................................31

Ausführungsplanung 2005....................................................................32

Auflistung der Maschinen:..............................................................32

Ebene 0,00.......................................................................................32

Ebene 6,30.......................................................................................32

Ebene 12,00.....................................................................................32

Ebene 17,30.....................................................................................33

Ebene 24,30.....................................................................................33

Ebene 30,30.....................................................................................34

Ebene 37,30.....................................................................................34

Ebene 40,00.....................................................................................35

Das Ziel.................................................................................................36

Fazit:.....................................................................................................37

Verlust der Authentizität.................................................................37

Rekonstruktion als letzte Chance?...................................................37

Reparatur und Sicherung.................................................................38

Bibliographie:.......................................................................................39

Anhang:.................................................................................................39

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Motivation

Denkmalpflege heißt Reperatur, wenn möglich, auch bis ins kleinste

Detail. Schließlich ist nichts unwichtig, nichts wiederbringbar, was einmal

zerstört wurde.

Als ich das erste mal 2002 auf Zollverein ankam, war ich erschlagen von

der Schönheit und der Größe. Am liebsten hätte ich jedes Schräubchen

gerettet. Der Rundgang über das Gelände der Kokerei hat mich auf den

Boden der Tatsachen zurückgeholt. Diese Unmengen von Stahl, einem

Material, das beständiger Pflege bedarf, die dort vor sich hin rotten, sind

einfach nicht in der Gesamtheit zu retten.

Schnell stellt sich die Frage: Was kann man erhalten/retten?

2002 war die Kohlenwäsche von außen schon abgesperrtes Gelände. Der

Denkmalpfad führte noch hindurch.

Es ist ein Dilemma. Muss man ein Denkmal tatsächlich massenkonform

umgestalten, um die Mittel zu seiner Rettung zu bekommen?

Wieviel ist die Rettung eines einsturzgefährdeten Gebäudes wert?

Was bedeutet der Status Weltkulturerbe dabei?

Kann man retten? Muss man retten? Ist es nicht authentischer, den Dingen

ihren Lauf zu lassen?

Wo ist die Grenze des Machbaren?

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"Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden" Leitbild der UNESCO

Das Emblem des Erbes der Welt verdeutlicht die Wechslbeziehung zwischen Kultur- und Naturgütern.

Das zentrale Viereck symbolisiert eine vom Menschen geschaffene Form, während der Kreis die Natur darstellt; beide Formen greifen eng ineinander. Das

Emblem ist rund wie die Erde, zugleich aber auch ein Symbol des Schutzes. Abb. 2: Emblemdes Weltkulturerbes (aus: UNESCO, www.unesco.de, Zugriff am 22.06.2005)

Abb. 3: Welterbestätten in Deutschland(aus: UNESCO, www.unesco-welterbe.deZugriff am 22.06.2005)

1. UNESCOUnited Nations Educational, Scientific and Cultural Organization,

Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur

und Kommunikation.

Die UNESCO ist eine eigenständige Sonderorganisation der Vereinten

Nationen mit 191 Mitgliedstaaten.

Ihr Sitz ist in Paris.

Ziele"Ziel der UNESCO ist es, durch Förderung der Zusammenarbeit zwischen den

Völkern in Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Wahrung des Friedens und der

Sicherheit beizutragen, um in der ganzen Welt die Achtung vor Recht und

Gerechtigkeit, vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten zu stärken, die den

Völkern der Welt ohne Unterschied der Rasse, des Geschlechts, der Sprache oder

Religion durch die Charta der Vereinten Nationen bestätigt worden sind 1"

Ihr Ziel ist also Vertrauensbildung durch friedliche Zusammenarbeit.

AufgabenDie Aufgabenbereiche untergliedern sich in 5 Hauptprogramme:

1. Bildung

2. Naturwissenschaften

3. Human- und Sozialwissenschaften

4. Kultur

5. Kommunikation und Information

In dieser Arbeit interessiert mich jedoch vorwiegend das Programm der

Kultur, da in deren Aufgabenbereich die Erhaltung des kulturellen Erbes

fällt, zu denen auch die Industrielandschaft Zollverein gehört.

Welterbe• Aufsicht

Verwaltet wird das Welterbe der Menschheit von einer Unterorganisation

der UNESCO, dem World Heritage Committee (WHC).

• Konvention

Grundlage dafür ist eine 1972 in Stockholm verabschiedete Unsesco-

Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt.

1 Artikel I.1 der UNESCO-Verfassung, www.UNESCO.de, Zugriff am 22.06.2005

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Page 5: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

Abb. 8: Schacht XII, Zeche Zollverein(eigenes Foto, 18.07.2005)

Abb. 4,5,6,7: Beispiele Weltkulturebe Dresden Elbtal, Aachener Dom, Berlin Museumsinsel, Voelklinger Hütte (aus: UNESCO,www.unesco.de, Zugriff am 22.06.2005)

Die Mitgliedsstaaten der UNESCO schlagen eine mögliche Welterbestätte

vor. Das zwischenstaatliche Komitee, das jährlich zusammentrifft, prüft,

ob das potentielle Objekt eines der sechs definierte Merkmale erfüllt:

Es sollte

1. von einzigartigem künstlerischen Wert sein,

2. starken kulturellen Einfluss auf eine Region oder Epoche ausüben,

3. von großem Seltenheitswert oder Alter sein,

4. für eine bestimmte künstlerische Entwicklung beispielhaft sein,

für eine bestimmte Architekturepoche stehen,

5. bedeutungsvoll im Zusammenhang mit bedeutenden Ideen oder

historischen Gestalten sein

Die Kriterien dafür sind streng. Wesentlich sind die Einzgartigkeit und die

Authentzität (historische Echtheit).

• Anforderungen

Die Vorlage einer Dokumentation des Erhaltungszustandes und ein

Erhaltungsplan sind weitere Voraussetzungen für die Verleihung der

begehrten Plakette.

• Verantwortliche Organisation für das deutsche Welterbe

Zuständig für alle Angelegenheiten und die Umsetzung der UNESCO-

Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt Erarbeitung

dieser Vorschlagsliste in der Bundesrepublik Deutschland ist die Ständige

Konferenz der Kultusminister der Länder. Die Kultusministerkonferenz

stellt die Vorschlagsliste auf, benennt den Delegierten der Bundesrepublik

Deutschland beim Welterbekomitee der UNESCO und ist für die

Berichterstattung gegenüber dem Welterbekomitee verantwortlich.2

Welterbe Industrielandschaft ZollvereinDas Land NRW stellte 1998 den Antrag auf den Titel des Weltkulturerbe

für die "industrielle Kulturlandschaft Zeche Zollverein".

Am 14.12.2001 gab die UNESCO-Kommission in Helsinki diesem Antrag

statt und adelte so die Ikone der Industriekultur, die Symbol für den

Strukturwandel im Ruhrgebiet geworden ist.

Samstag, 31. August 2002: Verleihung der Plakette - eine Ehrung, die

Verpflichtung und Chance zugleich ist.

2 aus: www.nationalkomitee.de

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Page 6: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

Abb 9:. Die Schachtanlagen der Zeche Zollverein und die Zollvereinssiedlungen im EssenerNordosten.(aus: Dr. Walter Buschmann, Zeche Zollverein in Essen, Rheinische Kunststätten, Heft 319,1987, S. 2)

Abb.10: Doppel-Malakowanlage über Schacht.1, Gründungsschacht(aus: Dr. Walter Buschmann, Zeche Zollverein in Essen, Rheinische Kunststätten, Heft 319,1987, S.5)

2. Zeche ZollvereinDie Zeche Zollverein wurde 2001 zum Weltkulturebe. Sie war die größte

und modernste Steinkohleförderanlage der Welt, und Vorbild für viele

weitere industrielle Bauten. Der Förderturm von Schacht XII wurde zum

Synomym für die blühende Industrie im Ruhrgebiet.

GeschichtlichesDer Abbau der Kohle erfolgte lange Zeit oberflächennah. Erst als die

Technik soweit gereift war, dass die Probleme der Wasserhaltung und

Bewetterung, sowie die Durchbrechung der Mergelschichten gelöst

waren, entstand das, was wir heute unter dem Begriff Bergbau verbinden.

Der Essener Norden wurde als Abbaugebiet erst durch den Bau der Köln-

Mindener Eisenbahnlinie, die die Transportmöglichkeit des abgebauten

Materials ermöglichte, interessant.

1845 wurde von Kaufnmann Conrad Engels bei Probebohrungen in

Karternberg, im Essener Norden, ein vielversprechendes Flöz entdeckt

und als Zollverein3 benannt.

Franz Haniel, ein Ruhrorter Kaufmann, war schließlich die treibende

Kraft für die Anlage der neuen Zeche als Quelle für seine eigene

Kohleversorgung. Er besaß die finanziellen Mittel und das technische

Wissen für deren erfolgreiche Gründung.

1847 begannen die Bohrungen und 1851 die Förderung an Schacht 1.mit

Schacht 2 als Wasserhaltungsschacht. Es handelte sich um eine der

üblichen Doppelturm-Malakow4-Anlage.

Bis 1920 blieb Zollverein im Besitz der Familie Haniel. In dieser Zeit

entstanden drei weitere Schachtanlagen: 1880-1882 Schacht 3, 1891-1894

Schacht 4/5 und 1895-1897 Schacht 6.

Die "Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb" übernahm Zollverein

und schloßss sich 1926 der "Vereinigte Stahlwerke AG" an. Diese waren

mit 41 Anlagen der damals größte Montankonzern des europäischen

Kontinents.

Diese Zeit ist stark durch die Rationalisierung der Arbeitsabläufe geprägt.

Die Wirtschaftlichkeit der Zechenanlage wurde zum zentralen Faktor.

3 Der Name Zollverein geht auf den Deutschen Zollverein zurück, der, 1834 gegründete, eineinheitliches Zollgebiet innerhalb einiger deutscher Staaten schuf. Der Name sollte an diewirtschaftliche Bedeutung der gefallenen Grenzen aufgreifen und an den Erfolg anknüpfen. 4 benannt nach Fort Malakow, wegen der schweren Bauart, und der damit verbundenen Ähnlichkeitmit einer Festungsanlage

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Page 7: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im Hintergrund der Gründungsschacht 1/2/8). 1930er Jahre(aus: Zeche Zollverein Schacht XII in Essen -Ein Industriedenkmal von Weltrangvon Kirsten Müller,erschienen, DKV-Kunstführer Nr. 603/2 1. Auflage, S. 3)

Abb.12: Luftaufnahme ca. 2000(aus: Zeche Zollverein Schacht XII in Essen -Ein Industriedenkmal von Weltrangvon Kirsten Müller,erschienen, DKV-Kunstführer Nr. 603/2 1. Auflage, S. 16+17)

Schacht XIIIm Zuge dieser Wirtschaftlichkeitsgedanken und dem starken finanziellen

Hintergrund der Vereinigten Stahlwerke, wurde für die Zeche Zollverein

keine der bis dahin üblichen Erweiterungen und Ausbauten angestrebt,

sondern der Entschluss zum Bau einer völlig neuen, rationellen zentralen

Schachtanlag gefällt.

• Die Ziele

Es sollte die größte, modernste, rationellste und schönste Schachtanlage

der Welt mit einer Förderleistung von 12.000 t/Tag entstehen, dem

vierfachen der Leistung einer normalen Anlage.

Erstmalig wurden für dieses Unternehmen Architekten hinzugezogen.

Fritz Schupp (1896-1974) und Martin Kremmer (1894-1945) hatten seit

1921 durch frühere Auträge Erfahrung im Industrie- und Zechenbau

gesammelt und erhielten nun den Auftrag für die Schachtanlage XII.

• Technologie und Arbeitsabläufe

Der Funktionalismus und die Geometrie prägen die gesamte Anlage, die

insgesamt als technische Spitzenleistung anzusehen ist. Spitzenleistung

insbesondere deswegen, weil die Dimensionen der technischen Elemente

ein bisher unbekanntes Ausmaß annehmen mußten, um die gewünschte

Förderleistung zu erreichen.

Daher findet sich an Schacht XII eine Vielzahl technischer Neuerungen,

von denen ich an dieser Stelle nur einige wenige aufführe:

• Das Fördergerüst:

55 m hoch, erstes Doppelstrebengerüst, Stahl, vollwandig

ausgelegt zur Doppelförderung, 2x2 Körbe mit 18 m/s

• Die Förderkörbe:

beladbar über zwei Beschickungsbühnen auf vier Etagen,

Last ~ 11t

• Funktion der Zentrale für alle Schachtanlagen

die Konzentration aller Arbeitsabläufe und Funktionen an einem

Ort und in einer konsequent logischen Abfolge ermöglichte die

erstmals in dieser Form hochrationaliserte Art der Kohleförderung.

Selbst die Drucklufterzeugung und die Stromversorgung wurden

von hier zentral organisiert.

• Werkstätten Schmiede. Schlosserei und Elektrowerkstatt waren

zentral Schacht XII zugeordnet. Die flexiblen Fassaden ermöglich-

ten auch die Reparatur großer Maschinen in unmittelbarer Nähe.

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Page 8: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

Abb.13 Wipperhalle während der Bauzeit(aus: Dr. Walter Buschmann, Zeche Zollverein in Essen,Rheinische Kunststätten, Heft 319, 1987)

Abb.14: Wandaufbau der Stahlfachwerkonstruktion(aus: Dr. Walter Buschmann, Zeche Zollverein in Essen,Rheinische Kunststätten, Heft 319, 1987) Abb. 15: Lageplan Schacht XII (eigener Plan auf Grundlage der Bestandspläne der Stadt Essen, Stand 2002)

• Ende der Förderung und Neubeginn

Als 1986 die Förderung eingestellt wurde hat Zollverein eine 140-jährige

Geschichte hinter sich gebracht, die den Anfang und das Ende des

Industriezeitalters im Ruhrgebiet markiert.

Das Land Nordrhein-Westfalen entschloss sich, die Zeche der Ruhrkohle

AG abzukaufen, sie unter Denkmalschutz zu stellen und grundlegend zu

sanieren. Die eigens zu diesem Zweck ins Leben gerufene Baugesellschaft

"Bauhütte Zeche Zollverein Schacht XII GmbH" beendete 1999 ihre

Tätigkeit.

ArchitekturDie Architekten Schupp und Kremmer standen dem Funktionalismus nahe

und hatten eine Vorliebe für kubische Formen.

Anlage

Erstmalig wurde eine Zeche als ganzheitliche Planungsaufgabe betrachtet.

Die Anlage von Schacht XII ist formal streng durchstrukturiert und in

zwei Achsen organisiert. Die Luftaufnahme bestätigt, was der Lageplan

verspricht - eine Harmonie der Gebäude untereinander.

Die erste Achse verläuft orthogonal zum Fördergerüst. Hieran

angegliedert sind die kohlefördernden und -verabeitenden Elemente.

Die zweite läuft auf das Kesselhaus zu links und rechts davon befinden

sich die Werkstätten, in Längsrichtung gegenüber finden sich die

Druckluftanlagen und die Stromversorgung.

KonstruktionDie tragende Konstruktion besteht aus biegesteifen Zwei- oder

DreiggelenkStahlrahmen. Diese können auch Horizontalkräfte aufnehmen,

weswegen die Gesamtkonstruktion weitgehend ohne Querverstrebungen

auskommen kann. Die Fassade diente somit als raumabschließender

Wetterschutz. Daher konnte sie auch so leicht (1/2-Stein-Stärke)

ausgeführt werden und die Gefache überall gleich hoch sein (1,5 m).

Diese gleichen Gefachen helfen dem Betrachter bei der Orientierung über

die Größe des jeweiligen Bauwerkes.

Die Konstruktion erfüllt alle gewünschten Eigenschaften:

Niedrige Kosten durch die günstige und schnelle Erstellung,

Standsicherheit auch bei Bergbewegungen durch die Elastizität und eine

hohe Flexibilität bei Um- oder Anbau, sowie Nutzungsänderung. Große

Maschinen können durch Öffnen der Fassaden eingebracht werden.

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Achse 2

Wagenumlauf

Separation

Bergebunker

mechanische Werkstatt

Wipperhalle Turbokompressor

Kesselhaus

Elektrowerstatt

Fördergerüst

Hochdruck-komressor

Fördermaschinenhaus

SchalthausKohlenwäsche

Ehrenhof

Achse 1

zu Schacht 1/2/8

Page 9: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

Abb. 16: Vergleich der Fördergerüste Schacht XII Zeche Zollverein ca.1930 und 2003(aus: www.foerdergerüste.de, Zugriff am 20.07.2005)

Abb. 17: Foto Kesselhaus (eigenes Foto vom 19.07.2005)

Abb. 18: historische Aufnahme vom Kesselhaus samt Schornstein (aus: Dr. Walter Buschmann, Zeche Zollverein in Essen,Rheinische Kunststätten, Heft 319, 1987, S. 9)

Ästhetik der HülleDadurch dass die Fassaden nur als Hülle dienen, und deswegen mit so

geringen Stahlrahmenprofilen ausgeführt werden konnten, wirken sie

regelrecht entmaterialisiert. Gerade in de1930ern muß den Betrachter,der

wahrscheinlich größtenteils eine massive Bauweise zu sehen gewohnt

war, diese Leichtigkeit noch stärker als uns heute beeindruckt haben.

Die Gleichmäßigkeit der Gefache und das Einfügen der Fenster darin,

sowie die Übertragung des Systems auf alle Baukörper, bewirken ein sehr

homogene Erscheinungsbild der Gesamtanlage.

Die axiale Anodnung verstärkt diesen Charakter.

Achsen

Die besondere Ästhetik der Anlage entsteht nicht nur durch die großartige

Anlage selber, sondern auf die über die Rationalität herausgehenden

Details.

Hervorzuheben ist hier insbesondere die Inszenierung der Achsen.

Das zweite Pförtnerhäuschen an der Gelsenkirchener Str. entstand nicht

aus einer Notwendigkeit, sondern um die Symetrie der Achse auf das

Fördergerüst hin zu wahren. Die Steigerung der Gebäudehöhen seitlich

der Achsen leitet den Blick auf den Mittelpunkt, das Fördergerüst.

Der kleine freie Platz davor, der Ehrenhof betont die Bedeutung noch

einmal.

Die Gebäudehöhen steigern sich auch auf das Kesselhaus zu. Zusätzlich

wird der Blick (bei den meisten Betrachtern wahrscheinlich völlig

unbewußt) geleitet. Die Laternen, die den Weg auf den Eingang des

Kesselhauses säumen folgen zunächst der Perspektive, das letze Paar ist

jedoch etwas höher als die anderen, wodurch das Auge automatisch den

Weg nach oben nimmt, entlang des Schonrsteines dem Himmel entgegen.

Kein Wunder also, dass schnell Vergleiche mit der Sakralarchitekur

gezogen wurden. Selbst heute, ohne den inzwischen aberissenen

Schonrstein wirkt die Achse sehr erhaben (vergl. Abb.).

Der Symetrie wegen wurde die Breite des Kopfes der Elektrowerkstatt der

Breite der Mechanischen Werkstatt angepasst.

Diese Art der Inszenierung profaner Gebäude hat den Archiktkten viel

Ruhm, aber auch die Kritik der Pathetik eingebracht.

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Page 10: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

Abb. 21: Kohlenwäsche und Kokskohleturm in den 1930er Jahren(aus: Zeche Zollverein Schacht XII in Essen -Ein Industriedenkmal von Weltrangvon Kirsten Müller,erschienen, DKV-Kunstführer Nr. 603/2 1. Auflage, S. 3)

Abb. 19+20: Fotos des Modells von Schachtanlage XII, ausgestellt auf dem Denkmalpfad in der Wipperhalle, (eigene Aufnahmenam 18.07.2005)

Abb. 22: Ausschnitt eines Luftbildes der GesamtanlageZollverein (aus: Bestandsfotos des Lehrstuhls und Institut für Städtebauund Landesplanung, RWTH-Aachen, 2002)

Die KohlenwäscheProblematik der Erhaltung

Das Gebäude der Kohlenwäsche ist das am Schwierigsten zu erhaltende

und umzunutzende Gebäude des Areals von Schacht XII.

Die hat verschiedene Gründe:

• die Lage,

• die Größe

• der schlechte Zustand,

• der Maschinenbestand und

• die Aktzeptanz der Bedeutung.

Lage und Größe

Sie liegt, wenn man auf den Ehrenhof zugeht, im links Hintergrund des

Fördergerüstes von Schacht XII, also südwestlich des Förderturms am

Rand der Anlage.

Es ist das größte Gebäude der Anlage mit Grundrissabmessungen von

34 m Breite und 91 m Länge. In der Höhe erreicht sie mehr als 40 m.

Der riesige Bau ist, wie man besonders gut auf den Fotos des Modells

sehen kann, aufgeständert und konnte von Eisenbahnwagons zum Beladen

unterfahren werden.

Die Abbildungen19-21 zeigen die Kohlenwäsche in den 1930ern. Später

wurde auf das Dach ein zurückspringender wellblechummantelter

Baukörper aufgesetzt.Dies ist in Abbildung 22 zu erkennen.

Bauweise

Gebaut wurde die Kohlenwäsche zum größten Teil, wie die anderen

Gebäude auf der Schachtanlage XII auch, in Stahlfachwerk.

Wegen der großen anfallenden Lasten musste bei dieser Halle zusätzllich

Stahlbeton verbaut werden.

Die Probleme der ausgeführten Konstruktion werden später erläutert.

Bedeutung

Im Produktionsverlauf schließt sie an die Wipperhalle und die

Lesebandhalle/Separation an. Dort wurde aus dem Fördergut Sückkohle

für die Eisenbahn aussortiert und sie von großen Steinen befreit.

Das so vorbereitete Fördergut wurde in der Wäsche zu Kohle, Mittelgut

und Berge sortiert und verladen.Letzteres geschah über die großen Silos,

angeordnet auf der untersten Ebene dieses aufgeständerten Baus.

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Page 11: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

Abb. 23: Gleise, verm. am Kohlebunker, Ebene 6,3 m Abb. 24 Abb. 25

Abb. 26: Becherwerke

Abb. 23-27: Fotos der Anlagen in der Kohlenwäsche (Nov. 2001, mit freundlicher Genehmigung des Fotographen Jörn G. Steinmann)

Abb. 27: verm. Wasseraufbereitung

Auch hierbei war man mit Schacht XII Spitzenreiter mit der

Durchsatzleistung von 800 t/Stunde, später 1000 t/Stunde. Übliche

Großanlagen dieser Zeit schafften etwa 400 t/Stunde.

Trotz dieser imensen Leistungen fehlt es bis heute häufig an der

Hochachtung davor, die nötig wäre, um sie so wie sie ist zu erhalten.

Nach der Stillegung der Zeche sollte die Kohlenwäsche wegen ihres

damals schon schlechten Zustandes aberissen werden. Glücklicherweise

gab es immer Menschen, die nicht nur die Ästhetik der kubischen

Baukörper rund um das Fördergerüst erkannten, sondern auch die der

gewaltigen Maschinenanlagen. Man könnte es auch anders ausdrücken:

Die Äst der gewaltigen begehbare Maschine.

Diese Ästhetik der Maschinen wird den Fotographien links von Jörn G.

Steinmann (Hannover) vom November 2001 besonders deutlich.

Der zweite Blick auf die Abbildungen gibt dann auch die authentische

Umgebung wieder - dicke Dreck- und Staubschichten, verschmierte

Maschinen, angegriffener Stahl - keine Umgebung mit der man sofort ein

Besucherzentrum oder eine moderne Messeveranstaltung verbinden

würde.

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Page 12: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

Abb.28: Grundriss Kohlenwäsche auf Setzmaschinenebene (Bestandsplan des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege, undatiert, wahrscheinlich 1972)

Abb. 29: Längsschnitt durch die Kohlenwäsche (Bestandsplan des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege, undatierte Neuzeichnung nach einem Plan von 1972)

MaschinenbestandAus den Plänen lässt sich ablesen, wie dicht das Gebäude mit schweren

Maschinen "zugestellt" war.

Der gewählte Grundriss von der 24,30 m - Ebene beherbergte die

Setzmaschinen.

Die Ebene ist zum schnelleren Verständnis in den Schnitten hellblau

unterlegt.

Der blaue Strich markiert die von mir vermutete Schnittstelle für den

Querschnitt.

Abb. 30: Querschnitt durch die Kohlenwäsche (Bestandsplan des Rheinischen Amtes fürDenkmalpflege, undatiert, wahrscheinlich 1972)

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Page 13: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

Abb. 31: Fassade Süd Abb. 32: Fassade Nord-West, Kohleturm

Abb.. 33: Fassade Nord-Ost, Kohleturm Abb. 34: Fassade Ost

Abb. 31-34: Bestandsfotos der Kohlenwäsche von außen vor dem Umbau unten ca. Ende 2003, oben wahrscheinlich Ende 2004(aus: http://www.zollverein.de/index.php?f_categoryId=65&f_menu3=65&f_menu3=65, Zugriff:23.07.2005)

Zustand der Kohlenwäsche vor dem Beginn der

UmbauarbeitenAllgemein

Die Kohlenwäsche hat die gleichen Probleme, die alle anderen Gebäude

der Schachtanlage auch hatten, weil die Bauten nicht auf eine so lange

Standzeit hin konzipiert waren, jedoch in verschärfter Form.

Die Korrosion an den Stahlteilen, verursacht von Wasser und Salz, war

bei der Kohlenwäsche schlimmer, weil durch ihre Zweckbestimmung ganz

einfach große Mengen an Wasser nicht nur außerhalb des Gebäudes

anfielen, sondern auch im Inneren. Dazu kamen im Winter Mengen von

Salz, die gegen das Einfrieren des Wassers benötigt wurden, weil die

Gebäude früher nicht geheizt und auch nicht isoliert wurden.

Ansichten

Schon die Fotographien auf der linken Seite zeigen deutliche

Beschädigungen am Gebäude. Man erkennt jedoch haupsächlich

eingeschlagene Fenster, verrußten Beton und vielleich noch Rost auf dem

Stahl.

Zeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 13/39

Page 14: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

Abb. 35: Wagenumlauf Abb. 36: Kokskohleturm Abb. 37: Kokskohleturm(aus: Bestandsfotos des Lehrstuhls und Institut für Städtebau und Landesplanung, RWTH-Aachen, 2002)

Abb. 38+39:Kohlenwäsche(abfotografierteAbbildung aus: Dach-und FachsanierungZeche Zollverein, Halle14, Kohlenwäsche vomBüro Böll und Krabel2004)

FassadeDie Fotographien zeigen trotz der zum Teil leider recht schlechtenQualität

die Probleme:

• eingeschlagene Fenster (1)

• Löcher in der Fassade (2)

• Wasserschäden (3)

• Verwerfungen/Ausbeulungen/Ablösungen(4)

• Korrosion an allen Stahlteilen

Das wahrhafte Ausmaß der Schäden eröffnete sich erst bei genauerer

Betrachtung der Fassade.

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Abb. 40: Kohlenwäsche, Detail Konstruktion (abfotografierte Abbildung aus: Dach- und Fachsanierung Zeche Zollverein, Halle 14, Kohlenwäsche vom Büro Böll und Krabel 2004)

Abb. 41: Kohlenwäsche, verdrehter Sturzriegel (abfotografierte Abbildung aus: Dach- und FachsanierungZeche Zollverein, Halle 14, Kohlenwäsche vom Büro Böll und Krabel 2004)

Abb. 42: Kohlenwäsche, durchgerosteter Steg eines Brüstungsprofils (abfotografierte Abbildung aus: Dach-und Fachsanierung Zeche Zollverein, Halle 14, Kohlenwäsche vom Büro Böll und Krabel 2004)

Abb. 43: Kohlenwäsche, Stahlkorrosion an der Fassade (eigenes Foto vom 18.07.2005)

Dafür verantwortlich sind Konstruktionsmängel, die jedoch durch die

Bestimmung der Standzeit auf 30 Jahre zu erklären sind.

Die Sturzprofile z. B., wurden so konsturiert, dass ein Hohlraum entstand

in dem sich Wasser sammeln konnte. Die Korrosion der Profile war

dadurch unvermeidlich.

In der gesamten Stahlbetonfläche fehlen die Dehnungsfugen. Logische

Schlussfolgerung sind Abplatzungen, die die Stahlarmierung freilegt, die

dadurch auch korrodiert und saniert werden muss.

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Page 16: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

Chronologie 2002Februar

Abb. 44: Masterplan Zollverein (02/2002 veröffentlicht von OMA, Office for Metropilitan Architecture, Rotterdam)

3. Umbau der KohlenwäschePlanung Stand 2002/3Als ich mit dieser Arbeit begann, war mein Wissens über die Zukunft von

Zollverein auf dem Stand des Masterplan von Rem Koolhaas (OMA)

2/2002. Gleichzeitig erschienen mehrere Bestands- und Konzeptpläne

Unter anderem auch der weiter unten im Ausschnitt abgebildete Plan zum

Gebäude/Anlagen Konzept, aus dem die Art des geplantem Umgangs mit

den Objekten hervorgeht. Es handelt sich um die denkalpflegerischen

Masterpläne, erstellt von Prof. Reinhard Roseneck, Vertreter der

ICOMOS – Monitoring-Group der UNESCO.

Für die Kohlenwäsche gilt hiernach: Erhaltung mit Ausstattung. Das

Kesselhaus hingegen ist vorgesehen zur Erhaltung mit exemplarischer

Ausstattung.

Wie im Masterplan vorgestellt, so wurde die Planung auch von der

Entwicklungsgesellschaft Zollverein (EGZ) im Magazin:Zollverein 31/8

dargestellt:

• Masterplan

Ein bedeutendes Design- und Kulturzentrum soll Zollverein werden, -

ein internationaler Standort, der sich mit den Metropolen der Welt

messen kann. Der Arbeitscharakter der ehemaligen Produktionsstätte

von Kohle und Koks, denn die Kokerei gehört schließlich ebenfalls

zum Welterbe, soll dabei erhalten bleiben. Die denkmalgeschützten

Bauten auf dem Areal werden zum musealen Teil.

Alle Arbeiten sollen bis Ende 2005 fertigestellt sein.

Die Eckpunkte:

• design school zollverein d/s/z

am Rande von Schacht 1/2/8 auf dem Gelände der Schraubenfabrik

Wilhelmi -ein markanter Neubau als architekonische Akzent, der

eine berufliche Weiterbildungstätte für die Bereiche um Design und

Wirtschaft beherbergt.

• Design-Gewerbe-Park, auch creativ village genannt

am Rande der weißen Seite der Kokerei, sowie auf dem ehemaligen

Materiallageplatz an 1/2/8 -

innovative Unternehmen und Existenzgründer us den Berreichen

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Page 17: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

2002

Abb. 45: Gebäude/Anlagen Konzept (02/2002 veröffentlicht von OMA, Office for Metropilitan Architecture, Rotterdam)

Design, Architektur oder Kommunikation sollen hier einen

attraktiven Standort finden. Zu dieser Planung gehört eine neue

umfangreiche Änderung und Erweiterung der Infrastruktur. Eine

neue Anbindung an die Gelsenkirchener Straße, ein neues

Straßenwegenetz und ein Parksystem werden entstehen.

Zur weiteren Ideensammlung sollen Studenten in einer

hochschulübergreifenden Werkstatt, Pläne für den weiteren Ausbau

des Geländes entwickeln. Das Institut für Städtebau und

Landesplanung der RWTH-Aachen beteiligt sich genauso an dem

Projekt mit zwei Hochbauentwürfen und einem Städtebau, wie die

Universitäten von Dortmund, Wuppertal und Essen.

• Ruhrmuseum

Der Gebäudekomplex Kohlenwäsche soll ein Highlight werden,

eine Symbiose aus umgebauter Kohlenwäsche und integriertem

Neubau. Hier sollen auf mehr als 10.000 m² die Metaform , das

RuhrMuseum und das Besucherzentrum untergebracht werden.

Die Pläne hierzu werden in der Kooperation des Büros

Böll&Krabel mit OMA unterstützt von Denkmalpfleger Prof. Dr.

Roseneck mit dem Ingenieur Mike Schlaich erarbeitet.

• Metaform

Weltforum für Design, als Pendant zur Kasseler documenta

konzipiert.

Präsentiert werden ausgezeichnete Produkte der internationalen

Designbranche in der Ausstellungshalle der Kohlenwäsche. Diese

Halle wird dazu flexible Nutzungsqualitäten aufweisen, denn

zwischen der im fünf-Jahre-Turnus stattfindenden Metaform

werden hier die unterschiedlichsten Wechselausstellungen

aufgenommen.

Im gleichen Magazin wurde Prof. Ulrich Borsdorf als Ideengeber "für den

Umbau der Kohlenwäsche zu dem zentralen Museum des Ruhrgebietes"

benannt und folgendermaßen zitiert: "2003 beginnen wir intensiv mit der

Museumskonzeption für das Ausstellungshaus, denn erst muss das

Gebäude saniert werden. Schließlich ist dieKohlenwäsche mit ihren

riesigen Maschinen und Förderbändern für sich das Ausstellungsobjekt

Nummer eins"5

5 Zitate aus: Zollverein 31/8 Ausgabe 1/2002

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Page 18: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

2002

Abb. 46: Aufstockung der Kohlenwäsche, Entwurf Büro Dieners und Dieners (zur Verfügung gestellt vom LVR)

Abb. 47: Kesselhaus Zugang Veranstaltungsraum (aus: www.casino-zollverein.de, Zugriff 29.07.2005)

Abb. 48: Wagenumlauf (eigenes Foto vom 18.07.2005)

Neben den Objekten aus dem Ruhrlandmuseum sollen neue Dokumente

zur Reviergeschichte, Fotografien, Filme in der Kinemathek des

Ruhrgebietesund auch Geräusche von der Förderung bis zur Verarbeitung

der Kohle präsentiert werden.

Stefan Schwarz, Geschäftsführer der EGZ erinnert beim Zechenfest am

29. September bereits an die unterschiedlichen Ebenen, die bei der

Planung berücksichtigt werden müssen: die internationle Ebene, die

Landesebene und die Regionalebene. Er sieht die EGZ als Vermittlerin

zwischen diesen Ebenen.

Soweit klingt das alles nach einem behutsamen Umgang mit dem neuen

Welterbe, zumindest gab es den offiziellen Vorsatz dazu.

Ein Wettbewerb Umbau der Kohlenwäsche in das Ruhrmuseum wird

aufgeschrieben. Gewinner sind die Architekten Dieners& Dieners, deren

Entwurf eine Aufstockung des Gebäudes um drei bis fünf Etagen vorsieht.

Dieser ist jedoch nicht mit den Anforderungen an das Weltklturerbe zu

vereinbaren, da die Außenwirkung des Gebäudes durch den Aufsatz

erheblich verändert würde.

Daher erhalten die Architekten Böll und Krabel aus Essen, als die

Zweitplatzierten der Wettbewerbes den Zuschlag für den Auftrag.

Ihr Entwurf integriert das Museum, das Besucherzentrum und die

Metaform in das Gebäude der Kohlenwäsche.

Das Büro Böll und Krabel ist bereits sehr vertraut mit den Problemen, die

es bei der Instandsetzung und dem Umbau der Anlagen auf Zollverein XII

gibt,da sie nicht nur maßgeblich an dem Umbau des Kesselhauses 1996

nach dem Entwurf des Stararchitekten Sir Norman Foster beteiligt waren,

sondern sich vorher bei der Sanierung der Lesebandhalle schon profilieren

konnten.

1998 wurden Heinrich Böll und Hans Krabel dafür mit dem Europäischen

Preis für Industriebau ausgezeichnet.

Zu ihren Grundsätzen gehört der behutsame Umgang mit der Substanz,

Erhalt vor Abriss und Bewahrung des möglichst authentischen

Erscheinungsbildes. Hinzugefügtes ist durch ein deutlich anderes

Erscheinungsbild klar vom Original oder dessen Rekonstruktion zu

unterscheiden. So z.B.die Gitter in verzinktem Stahl auf dem Bild rechts

oben.

Zeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 18/39

Page 19: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

2002

2003Februar

Abb. 49: Modell der neuen Kohlenwäsche (Verfasser: Büro Böll& Krabel, Essen 2003)

Auch Frau Dr. Birgitta Ringbeck6, oberste Denkmalpfegerin des Landes

lobt die bisherige Arbeit des Büro Böll und Krabel in ihrem Artikel

"Weltkulturerbe Industrielandschaft Zollverein":

"Umnutzung: Kunst und Design

Die Grundlage dafür wurde in den Neunzigerjahren unter der Aegide der

eigens eingerichteten Bauhütte Zeche Zollverein Schacht 12 und des

Architekturbüros Böll & Krabbel mit der Entwicklung vorbildlicher

Erhaltungsstrategien gelegt, die von einer behutsamen Umnutzung der

Gebäude und Anlagen für die Bereiche Kultur und Design, Entertainment

und Tourismus ausgehen"7

Sie spricht weiter davon, dass es notwendig sei, neue Wege zu gehen bei

der zu realisierenden Umnutzung, und Zollverein im Sinne einer

nachhaltigenGesamtentwicklung auch wieder als innovativen

Wirtschaftsstandort zu nutzen.

"Als weitere Bausteine sind dafür die Plattform Design als

Weiterbildungs- und Forschungseinrichtung, die Metaform als

Weltausstellung zum Design, der Designpark Zollverein als

Gewerbefläche und die Übersiedlung des Ruhrmuseums als

Ausstellungsort für Industriekultur, Natur- und Kulturgeschichte

vorgesehen. Der dafür notwendige städtebauliche Rahmenplan ist von

Rem Koolhaas und dem Büro OMA, Amsterdam, entwickelt worden. Die

notwendigen Neubauten sollen in der Peripherie entstehen und das

Denkmal wie ein Rahmen fassen."

2003EntscheidungenAus der Ansprache von Minister Dr. Michael Vesper, anlässlich der

Pressekonferenz "Zollverein" am 12.02.2003, geht hervor, dass Zollverein

als einer der Hoffnungsträger für den Strukturwandel im Ruhrgebiet ist.

Der Tenor heißt Aufbruchstimmung. Nachdem die EU die Gelder für das

Großprojekt zur Entwicklung des Areals freigegeben hat, ist der Umbau

der Wäsche in das "Portal zum Ruhrgebiet" in konkrete Bahnen gelenkt

worden.

Die Entscheidung für den Umbau anstelle eines Neubaus wird noch

einmal dadurch begründet, dass ein Neubau nicht nur störend, sondern

auch überflüssig sei, weil die Wäsche Raum für mehr als10.000 m² bieten6 Dr. Birgitta Ringbeck: Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des LandesNordrhein-Westfalen, ICOMOS-Mitglied und Deligierte der Kultusministerkonferenz beimWelterbekomittee der UNESCO.7Zit. aus:unseco heute online 2/2002, www.unesco.de, Zugriff 08.07.2005

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Page 20: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

2003

Juni

August

würde.

Die beiden Architekturbüros Böll und O.M.A. haben gemeinsam an der

Aufgabe gearbeitet und das, laut Minister Vesper:"in engster Abstimmung

mit Herrn Professor Roseneck"8, der für das Monitoring mit der UNESCO

zuständig ist.

Das Ruhrmuseum wird als Cross-Over-Museum zur Industriekultur und

Industrienatur betitelt, an deren Inhalten und Konturen Professor Borsdorf

derzeit arbeite.

Denkmalpflege und PlanerNach dieser ministerlichen Ansprache scheint alles in bester Ordung zu

sein. Die Denkmalpflege und die Architekten arbeiten Hand in Hand und

alles läuft anscheinend zur vollen Zufriedenheit.

Einen Eindruck über den tatsächlichen Stand 2003 bekommt man schnell

aus der Korrespondenz zwische dem LVR in Person des Herrn Professor

Mainzer9 und der EGZ.

Professor Mainzer sendet Ende Juni 2003 einen zweiseitigen

Fragenkataog an die EGZ. Daraus wird ersichtlich, dass die zuständige

Denkmalpflegebehörde beim Nutzungskonzept Ruhrmuseum z.B. auf dem

Stand von Anfang 2002 ist, und selber offentsichtlich nicht an der

weiteren Planung beteiligt wurde.

Die Antwort kommt im August als Stellungnahme beruhend auf dem

"Zwischenstand des überarbeiteten Vorentwurfs"10.

Daraus geht hervor, dass:

• es noch kein Präsentationskonzept für den Denkmalpfad gibt. Er soll

jedoch erhalten und sogar erweitert werden, da durch den Umbau und

die Sanierung neue Präsentationsmöglichkeiten erschlossen werden.

Führungen über diesen Denkmalpfad werden jedoch nur noch im

Zusammenhang mit dem Museum und den jeweiligen Ausstellungen

(im Betreiberkonzept zu berücksichtigen) möglich sein, um das

Gebäude nicht zusätzlich zu verbauen.

• vorhandene Verbindungen erhalten und saniert werden.

• die Kohlenwäsche für das Weltforum für Design und Architektur

8 Zit. aus der o.g. PressekonferenzProf. Roseneck istseit Ende 2002 Direktor der Stiftung WeltkulturerbeRammelsberg/Goslar undKulturlandschaft Harz9 Direktor LVR10 Zit. Überschrift der Stellungnahme

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Page 21: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

2003

November

• umgebaut werde, das einen Flächenbedarf von ca. 7.000 m² haben wird

das RuhrMuseum in Teilbereichen Nachnutzer der Kohlenwäsche

werde, mögliche Fläche 8.000 m²,

• die Bunkerebene bis auf einen Durchbruch, der der Erschließung

dient, erhalten bleibt.

• die vorhandenen Oberflächen (Wände, Decken, Böden) so weit wie

möglich erhalten werden sollen, mit Ausnahme der

• Fassadenflächen ab der Ebene 24,30 m,

• Böden ab der Ebene 17,30 m abwärts,

• Fassadenflächen auf Ebene 17,30 m.

Die Stahlbauteile erhalten einen F30-Anstrich

• die historischen Elemente der Anlage Teil des musealen Konzeptes

RuhrMuseum und Weltforum werden

• die Ausstellungsflächen auf den Ebenen 6,30 m, 11,30 , und 17,30 m

klimatisiert werden müssen, alle anderen beheizt.

• die Gangway von leichter Gestalt sein soll, und keine Eingangshalle

an ihrem Fuß erhalten wird

• die vorhandenen Gleise auf dem Vorplatz erhalten bleiben,

• ein zweiter behindertengerehter Eingang gesichert ist,

• alle Treppen nach Hochhausverordnung und möglichst aus Stahl

sowie das vorhandene Achsmaß berücksichtigend ausgeführt werden

sollen,

• die Fenster nicht reparabel sind und auf der Ebene 24,30 m teils auch

in Klarglas ersetzt werden, um den Besuchern einen Ausblick zu

ermöglichen.

• die Fassade der Ebene 37,30 m transparent wird

• und die Fassaden der Ebene 0,00m gegenüber den Stüzten

zurückgesetzt und teilweise transparent sein wird.

Unklar bleibt die Stellungnahme in der konkreten Art der Ausführung.

Soweit sind die Planungen noch nicht entwickelt.

Die Kohlenwäsche wird für den Denkmalpfad m November gesperrt.

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Page 22: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

2004März

"Zeche Makellos?" November

2004aus der Presse:

"Großprojekt Zollverein ist auf gutem Kurs",

nrw-Pressemitteilungen, 19.03.04

Minister Vesper

• Kohlenwäsche:

"Der Umbau der Kohlenwäsche läuft plangemäß, die

Entkernungsmaßnahmen wurden begonnen."11

• Die Erschließungsmaßnahme Gelsenkirchener Str12. begonnen.

• Die Erschließungsplanung Design- und Gewerbepark sind

abgeschlossen.

• Für das RuhrMuseum wurde ein Aufbauteam unter Leitung von

Professor Borsdorf gegründet.

welt am sonntag, 14.11.2004, von Chrstiane Hoffmans

"(...)Roland Weiss13(...), der neu bestellte Geschäftsführer der

Entwicklungsgesellschaft Zollverein (EGZ). (...) leider berichtet keiner

darüber, daß hier ein Projekt super-gut läuft"(...)

Immerhin konzediert er, die Ansiedlung von Gewerbeunternehmen sei

"schwierig": "Man muß den Standort unwiderstehlich machen. Ein Reiz

könnte sein, daß Zollverein Weltkulturerbe ist." Was Roland Weiss noch

nicht wußte, ist, daß es bereits Überlegungen gibt, Zeche Zollverein auf

die rote Liste des bedrohten Weltkulturerbes zu setzen (...). Meist äußert

Roland Weiss sich positiv über die Entwicklung von Zollverein, oder er

findet Entschuldigungen für langsam anlaufende Projekte. Er lobt die

neue, hierarchielose Organisationsform ("Ist gut, sie bündelt die Spieler

auf Zollverein, denn wir spielen alle in einem Sandkasten") und das

Potential der EGZ-Mitarbeiter. Daß sich bislang kaum Unternehmen für

den Standort Zollverein entschieden haben, liegt laut Weiss nur daran,

daß es in den letzten Jahren kaum einen Markt für Immobilien gebe.

Wenn alles so gut läuft, warum mußte Wolfgang Roters seinen Hut

nehmen?"

11 Zit. Dr. Michael Vesper aus der o.g. Pressemitteilung12 Gemeint ist die neue Straße von der Gelsenkirchener Str. kommend, hinter der Kohlenwäscheentlang, Richtung Kokerei.13 Nachfolger von Wolfgang Roters ab 01.12.2004

Zeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 22/39

Page 23: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

"Erben im Pech" 2004 comcologne, 25.11.04

"(...)Nach Informationen der FAZ könnte das Industriedenkmal jetzt vom

International Council on Monuments and Sites (ICOMOS) der UNESO

„wegen allzu kecker architektonischer Präparierung“ auf die Rote Liste

des Weltkulturerbes gesetzt werde.

Die Zeitung bezieht sich auf Äußerungen von Michael Pedzet, (...). Dieser

habe Ermittlungen aufgenommen, in wieweit das industriekulturelle Erbe

durch geplante Umbauten verändert wird. U.a. würde die Neugestaltung

der ehemaligen Kohlenwäsche durch den niederländischen Architekten

Rem Koolhas – aus der Sicht der FAZ – „den Denkmalschutz ins Mark

treffen.“ Koolhas möchte die längste Rolltreppe Europa installieren, die

Besucher auf eine 24 Meter über dem Vorplatz gelegene Foyer-Ebene

hievt. Zudem empfiehlt er die völlige Entkernung des Gebäudes. Dem

sieht der Historiker Hans Kania in einer Dokumentation für die UNESCO

mit Schrecken entgegen: „Niemand wird dann mehr erleben und sich

vorstellen können, wie hier die Kohle – zum ersten Mal nach drei Mio.

Jahren – ihrer Energiespenderin begegnet.“

Demgegenüber meint Stefan Schwarz als Noch-Geschäftsführer der

Entwicklungs-Gesellschaft Zollverein mbH, Pedzet bewege sich „nicht im

Einklang mit der ICOMOS-Zentrale in Paris.“ Von dort habe es

jedenfalls noch keinen Evaluierungsauftrag gegeben. Im übrigen stünden

alle geplanten Veränderungen im Einklang mit dem Denkmalschutz

und seien insbesondere mit dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege

abgesprochen."

Ein Politikum?

"Der Vorgang könnte nicht nur den Denkmalschutz, sondern auch die

Bewerbung der Stadt Essen als Kulturhauptstadt 2010 ins Mark treffen,

zumal die Kommune neben der Projekt Ruhr GmbH Gesellschafterin der

Entwicklungsgesellschaft ist. (...) Einen Zusammenhang zwischen Pedzets

vormaliger Funktion als bayerischer Nationalkonservator und der

Tatsache, dass sich mit Regensburg auch eine bayerische Kommune als

Kulturhauptstadt bewirbt, mochten Kenner der Szene nicht herstellen. In

der Trendumfrage des Infoportals zur Kulturhauptstadt teilen sich Essen

und Regenburg mit jeweils 5,12 Prozent der abgegebenen Stimmen den

letzten Platz. Görlitz führt mit 19,68 Prozent."

Zeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 23/39

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"Verliert der Kölner Dom 2004

seinen Status als Weltkulturerbe?"

"Rolltreppe gefährdet Weltkulturerbe"

welt am sonntag, 28.11.2004 von Christiane Hoffmans

"(...)Ein zweites Problem ist die Zeche Zollverein in Essen. Hier

bemängelt Icomos den Umbau des Salzlagers und das Ausschlachten der

Kohlewäsche, die das Herz des Industriedenkmals trifft. Doch wie soll

man in der Kohlenwäsche ein Museum einrichten, wenn die Räume mit

Maschinen vollgepackt sind? Zurzeit polarisieren die Parteien:

Maschinen raus, Plakette weg; Maschinen weiterhin vor Ort, Museum

unmöglich, aber Plakette gerettet. Ein Kompromiß scheint schwer

vorstellbar. Icomos hat laut NRW-Kulturminister Michael Vesper "kein

offizielles Mandat", Vorschläge für die Einschreibung von Objekten in

die Liste des Welterbes in Gefahr vorzunehmen.(...)"

taz Ruhr , 29.11.2004, von Boris Rosenkranz

(...)Es soll die "längste frei stehende Rolltreppe der Welt" werden, eine

Gangway, die 24 Höhenmeter überwindet. Für die einen stellt sie eine

Bereicherung dar, für andere aber steht sie stellvertretend für die

Verschandelung eines Industriedenkmals. (...). Ein Vorhaben, das

inzwischen eine hitzige Debatte in Gang gesetzt hat.

Als sich am Wochenende auf Zollverein Wissenschaftler aus ganz

Deutschland zu einer Tagung unter dem Titel "Wahrnehmung und

Erkenntnis im Museum" trafen, beherrschten letztlich zwei Fragen die

Diskussion: Wie viel Veränderung verträgt die Substanz eines

Industriedenkmals? Und inwieweit darf man in sie eingreifen, ohnedass dabei ihr historischer Wert verloren geht?Im Kern dreht es sich bei diesem Streit um die Pläne, in der

Kohlenwäsche auf Zollverein das neue Ruhrmuseum zu installieren. (...)

Für Denkmalschützer nämlich sind Veränderungen wie besagter

Rolltreppen-Bau nur schwer zu ertragen. "Man kann nicht alles bis zur

Unkenntlichkeit umnutzen", sagte die Delegierte der

Kultusministerkonferenz beim Welterbekomitee der Unesco, Birgitta

Ringbeck, bei der abschließenden Podiumsdiskussion am Samstag. Nicht

die Geschichte des Ruhrgebiets sei hier zum Weltkulturerbe ernannt

worden, sondern die Architektur und Technik dieser Zeche. Von der

Idee, im "begehbaren Exponat" ein Museum zu beheimaten, hält Ringbeck

gar nichts: "Wir können unser industriekulturelles Erbe doch nicht mit

einer Ausstellung nach der anderen zumüllen", schäumte Ringbeck. Die

Kohlenwäsche werde auf diese Weise zerstört.

Zeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 24/39

Page 25: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

2004

"Alle Räder stehen still" Dezember

Dabei hatte sich Ulrich Borsdorf, Direktor des Ruhrlandmuseums, in

seinem einführenden Vortrag alles so schön zurechtgelegt. Er sprach

davon, wie ähnlich die Funktionen eines Museum und jene der

Kohlenwäsche seien, in der die Kohle früher unter anderem separiert,

sortiert und gespeichert wurde. Er sprach von der zentralen Lage des

Museums, das auch als Quelle für hier entspringende Besucherströme

quer durchs Revier dienen soll. Selbst der Einbau der Rolltreppe hat für

Borsdorf einen tieferen Sinn: So sollen die Besucher über die gläserne

Gangway auf die Verteilerebene, sozusagen die Gegenwarts-Abteilung

des Museums gehoben werden, um sich schließlich - ganz symbolisch - in

die Revier-Geschichte "hinab zu graben". Dabei soll das Ruhrmuseum

insbesondere die große Sammlung des heutigen Ruhrlandmuseums in sich

aufnehmen, rund drei Millionen "Sachen", wie Borsdorf sagt. Generell

solle das neue Museum "keine andere Funktion im Konzert der Revier-

Museen" einnehmen wie das Ruhrlandmuseum.

14 GAG von Irmgard Bernrieder

"Auf die rote Liste der gefährdeten weltkulturerbe-Stätten droht die Zeche

Zollverein in Essen zu rutschen. Im Vorfeld des für März 2005

angekündigten Unesco-Berichts verdichten sich im Land kritische

Stimmen von Denkmalschützern. zugewiesen. (...)Rolf Höhmann15, der

sich kürzlich mit ungewohnter Schärfe zu den Vorgängen auf Zeche

Zollverein äußerte(...) erinnert daran, dass Denkmale der Technik und

Industrie repräsentative Zeugen unserer Technik-, Wirtschafts- und

Sozialgeschichte sind. Das Kunststück besteht darin, ein

Neunutzungskonzept zu finden, das mit dem oftmals engen

Funktionszuschnitt des Industriedenkmals vereinbar ist, das Erhaltbare

so auszugestalten, dass es zu einem repräsentativen Gesamtbild führt.

Nur so sind Authentizität und Substanz zu retten.(...)Ziemlich schwarz

sieht dem Vernehmen nach auch der jüngste Rapport, den Icomos-

Weltpräsident Wolfgang Petzet in Auftrag gegeben hatte. (...): Gerade

jene Substanz, die durch den Titel „Weltkulturerbe“ geschützt werden

solle, werde zerstört. „Die falschen Nutzungskonzepte im falschen

Bau“, so seine Einschätzung, und es meint damit die Unterbringung des

künftigen Ruhrmuseums in der alten Kohlenwäsche, jener „als Gebäude

verkleideten Maschine“.(...)

14undatiert (wahrsch. Mitte Dez. 04) aus GAG-Pressespiegel (Angabe aus: Rheinischer Merkur)15 Darmstädter Industriearchäologe Rolf Höhman, ICOMOS-Monitor für die Zeche Zollverein

Zeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 25/39

Page 26: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

2004

"Essener Erbstreit ist beigelegt" 2005Januar

Anders als beim Kölner Dom(...), hätte es für das Land Nordrhein-

Westfalen und die Stadt Essen weiter reichende Folgen, wenn das

prestigeträchtige Projekt „ZZ“ auf die rote Liste der Unesco käme. Das

würfe nämlich über die aktuelle Kritik der Denkmalschützer hinaus

andere Fragen auf. Etwa die, warum zum einen Minister Michael Vesper

als Vorsitzender des Aufsichtsrates in der Entwicklungsgesellschaft

(EGZ) den Scheinaktivitäten der EGZ nicht früher ein Ende gesetzt und

ihre Geschäftsführer, Wolfgang Roters und Stefan Schwarz, erst kürzlich

entlassen hatte. Roters, (...) kam aus dem Städtebaumi-nisterium, (...).

Und mit Roters' Ausscheiden gab der Minister seinen eigenen Rücktritt

vom Vorstandsposten des EGZ-Aufsichtsrats bekannt. (...)

Zum anderen müssten sich Essens Oberbürgermeister Wolfgang Reiniger

und die Vertreter der Ratsfraktionen die Frage gefallen lassen, warum sie

in den letzten drei Jahren ihren kritischen Einwänden keine Taten folgen

ließen. Immerhin will das Ruhrgebiet europäische Kulturhauptstadt 2010

werden, und die Stadt Essen hat sich mit ihrem „Pfund“, der Bauhaus-

Zeche, an die Spitze der Bewerbung gestellt."

taz Ruhr, vom 21.1.2005, von Boris Rosenkranz

"Nach seiner Visite auf der Essener Zeche Zollverein ist Michael Petzet

sicher: Von einer Gefährdung der im Jahr 2001 von der Unesco zum

Weltkulturerbe ernannten Zeche könne man "im Moment nicht sprechen",

(...)Am Mittwoch hatte Petzet mit zwei Sachverständigen den laufenden

Umbau der Zeche besichtigt. Grund für seinen Besuch war die Kritik am

Vorhaben, in der ehemaligen Kohlenwäsche auf Zollverein das so

genannte Ruhrmuseum zu installieren,(...). Insbesondere der Plan, ein

gigantisches Rollband an das Gebäude zu montieren, über das die

Besucher in die oberste Etage gehievt werden sollen, hatte die Kritiker

auf den Plan gerufen. (...) Doch gerade in der gläsernen Gangway sieht

Petzet kein Problem: "Ich halte die Rolltreppe nicht für falsch", sagt der

ehemalige bayerische Generalkonservator. Schließlich sei sie

"reversibel", könne also wieder abgebaut werden, "wenn man sie nicht

mehr haben will."

Auch was die Umbauten an der Außenhaut 16betrifft, hat Petzet keine

Bedenken: Das lasse sich oft "nicht anders machen", da müsse

ausgebessert werden. (...).

16 gemeint ist die beschlossene Rekonstruktion der Fassade mit innenliegender Isolierung

Zeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 26/39

Page 27: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

2005

"Abenteuerspielplatz Zollverein" Februar

Theo Grütter, zuständig für das Projekt Ruhrmuseum, wundern Petzets

positive Worte nicht. (...) Das Rollband beispielsweise ist in Grütters

Augen "die beste Lösung", da es sich kontrastierend von der alten

Bausubstanz abhebe.(...)

Bleibt noch der Umgang mit den Innereien des Gebäudes: mit staubigen

Anlagen, die laut Grütter ein Problem für die Sauberkeit des Museums

darstellen. Wie man die Maschinen aufbereite, werde sich in diesem Jahr

entscheiden, sagt Grütter.

Birgitta Ringbeck17 betrachtet das Ruhrmuseum kritisch: Die Delegierte

der Kultusministerkonferenz beim Welterbekomitee sagt, bei aller

Umnutzung müsse die Authentizität erhalten werden. Allerdings ist auch

sie, früher eine erklärte Kritikerin des Vorhabens, nun davon überzeugt,

dass das hier geschehen werde. Außer Gefahr ist Zollverein damit aber

nicht: Die Icomos-Sachverständigen, Rolf Höhmann und Norbert

Mendgen, wollen die Pläne bald noch einmal unter die Lupe nehmen.

Eine Gefährdung des Weltkulturerbes könnte dann nur das

Welterbekomitee der Unesco aussprechen. Und dass der Fall auf deren

Tischen landet, ist laut Petzet "eher unwahrscheinlich"."

taz 04.02.05, von Peter Ortmann

"(...)Noch gibt es nicht einmal Kuratoren, die im nächsten Jahr

Qualitäten für die erste Design-Weltmesse Entry entwickeln wollen, (...)

Roland Weiss: "Wir wollen hier keine Kunstausstellung", sagt er. Das

Geld für die Design-Messe käme aus dem NRW Wirtschaftsministerium

und sei dazu gedacht, das gesamte Zechengelände zu entwickeln. (...)

Auch der Innen-Ausbau des neuen RuhrMuseums ist finanziell noch nicht

abgesichert. In den veranschlagten 42 Millionen Euro Umbaukosten für

die ehemalige Kohlenwäsche sei der nicht enthalten, so Weiss. Dafür

wären noch zusätzlich sieben Millionen Euro nötig. Vesper bestätigt die

Summe:Das Land habe nur die Alternative "nutzen oder nicht nutzen"

gehabt. "Wir wollten die Kohlenwäsche aber nicht nur musealisieren",

sagt Vesper. Auch der von Denkmalschützern diskutierte spektakuläre

Zugang ins Gebäude und der Umbau der Fassade sei jetzt von der

UNESCO abgesegnet worden. "Die Auseinandersetzung um das

Weltkulturerbe haben die Arbeiten nicht aufgehalten", auch

Staatssekretär Manfred Morgenstern, der neue Aufsichtsratsvorsitzende

17 Deligierte der Kultusministerkonferenz, Mitglied von ICOMOS, oberste Demkmalschützerin desLandes, MSWKS

Zeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 27/39

Page 28: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

2005

April"Ziel verfehlt aufZollverein"

Juli"Essener ZecheZollverein wird"Designstadt""Abb. 50: Kohlenwäsche Nordansicht im März 2005 ( aus: www. zollverein.de, Zugriff 17.05.2005)

der EGZ, sieht den engen Zeitplan bis Frühjahr 2006 nicht gefährdet.

Der niederländische Stararchitekt Rem Koolhaas, der auch den

Masterplan für das ganze Gelände Zollverein entwickelt hat, führte den

Minister vorgestern persönlich durch die Baustelle. Auf den sieben

Ebenen von "Schacht 12", wie die Kohlenwäsche offiziell heißt, soll es im

nächsten Jahr genügend Platz für Dauer- und Wechselausstellungen

geben. "Die Besucher durchlaufen dabei das 90 Meter lange Gebäude wie

einst die Kohle von oben nach unten", erklärt Koolhaas das Konzept, das

er gemeinsam mit dem deutschen Architekten Heinrich Böll entwickelt

hat. "Ist das nicht die SchalkeArena?" der Bauminister Vesper bewundert

gerade die Aussicht aus 45 Meter Höhe und schwärmt vom optischen

Zustand des Bauwerks, in dem "immerhin 79 Prozent der Maschinen

denkmalgerecht erhalten worden sind". Eine von jeder Sorte

mindestens, auch von den riesigen Setzbecken und Siebtrommeln."

welt am sonntag, 17.04.2005, von Christiane Hoffmans

"(...). Die Entwicklungsgesellschaft Zollverein präsentierte auf der

Essener Zeche Zollverein die fünf Kuratoren, die "Entry" vorbereiten

sollen. "Entry", das ist eine Ausstellung, die in den Räumen der

ehemaligen Kohlenwäsche auf dem Gelände des Weltkulturerbes

stattfinden soll."

die welt, 13.07.2005, von DW

Auf der ehemaligen Zeche Zollverein in Essen, die von der Unesco zum

Weltkulturerbe ernannt worden ist, ist ein weiterer Bereich für die

Ansiedlung von designorientierten Unternehmen auf 35 000 qm

Grundstücksfläche geplant, meldet die Immobilien Zeitung. Mit der

Präsentation des Modells für die Entwicklung der "Designstadt

Zollverein" habe die Vermarktung der Baufelder begonnen. Nach

Planungen der Entwicklungsgesellschaft Zollverein sollen auf dem Areal

Büros, Studios und Ateliers, Wohnungen und Restaurants entstehen.

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Page 29: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

2005Juli

Abb. 51-53: Baustellenaufnahmen (Eigene Fotos vom 18.07.2005)

Abb. 54: Blick in die Werkstatt (eigenes Foto vom 18.07.2005)

Ein Neubau?Auf dem Bild rechts oben ist die Kohlenwäsche von einem Neubau kaum

zu unterscheiden.

Die Abbildungen links zeigen den umfangreichen "Abriss". Auf den

Bildern kann man von der ursprünglichen Fachwerk-Fassade schon nichts

mehr erkennen.

Der Beschluss die Fassade komplett neu zu rekontruieren wurde gefällt

und von dem LVR abgesegnet als klar wurde, in welch schlechtem

Zustand die Außenhaut ist. Der zweite Grund ist der der Klimatisierung

und der dazu notwendigen Isolierung. Dies ist auch der Grund für den

Entschluss die Fassade um 15 cm nach außen zu versetzen. Die Isolierung

muss, um effektiv zu sein, die komplette Außenhaut umfassen, was auch

die Bunker betrifft. Hier ist jedoch zu wenig Platz für die Art der

Isolierung, die beispielsweise beim Kesselhaus und der Werkstatt

angewendet wurde. Dort wurde die Isolierung zwischen Tragkonstruktion

und Außenhaut angebracht.

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Page 30: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

Abb. 55-58: Fassadendetail (eigene Fotos vom 18.07.2005)

FassadendetailsAnhand dieser Fotos kann man erkennen, wie die Fassade und teilweise

das Tragwerk rekonstruiert werden.

Von der originalen Fachwerkaußenwand bleibt nichts bestehen. Sie wird

isoliert neu aufgebaut. Die Stahlbetonflächen werden saniert und isoliert.

Erkennen kann man auch die Deckenuntersicht links unten und rechts

oben. Sie sollten im Originalzustand erhalten bleiben, aber ob dies

tatsächlich geschieht, kann man auch anhand dieser Fotos nicht genau

erkennen.

Rechts unten kann man die neue Wand auf der Ebene 0,00 m erkennen,

die gegeüber den Stützen zurückgesetz wurde, um den ursprünglichen

Charakter des aufgeständerten Bauwerkes nicht vollends zu ignorieren.

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Page 31: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

Abb. 59-61: Materialien für den Bau (eigene Fotos vom 18.07.2005)

DetailsDie neuen Treppen liegen auch schon bereit.

Sie werden wahrscheinlich ihren Platz in dem ehemaligen

Rohkohlebunker finden.

Die rotlackierten Stahlteile rechts müssten zu neuen Fassade gehören, und

wenn wir den Planern Glauben schenken dürfen, liegt unten auf dem Bild

ein Haufen Material für die Ausfachung diese Stahls. Mich persönlich

haben bei diesem Anblick jedoch einige Zweifel befallen, was die

Durchführbarkeit der Neunutzung dieses alten Materials angeht.

Die Steine sind eindeutig nicht behutsam ausgebaut worden, sonder eher

herausgeschlagen und dabei zu einem großen Teil auch zerschlagen

worden.

Leider sind dies nur Mutmaßungen, - niemand hat dies vor Ort bestätigt.

Es könnte sich ebensogut um nicht wiederverwendbare "Reste" handeln.

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Page 32: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

2005

Abb. 62: Denkmalgeschützte Maschinen Ebene 06,30, Zeche Zollverein, Schacht XII, Halle 14 (Verf.:Architektur-Büro Böll & Krabel, Essen, 25.02.2005)

Abb. 63: Denkmalgeschützte Maschinen Ebene 12,00, Zeche Zollverein, Schacht XII, Halle 14 (Verf.:Architektur-Büro Böll & Krabel, Essen, 25.02.2005)

Ausführungsplanung 2005Die Pläne links zeigen den Stand der Ausführungsplanung. zur Dach und

Fachsanierung vom Februar diesen Jahres.

Es handelt sich um die Pläne des Büros Böll und Krabel, in denen die

denkmalgeschützten Maschinen verzeichnet sind.

Die Inventarnummern stammen von Dr. Buschmann. Nach der

endgültigen Klärung darüber, welche Maschinen erhalten werden können,

sortierte er sie nach Produktionsablauf, angefangen mit den

Rückholbändern, die die Kohle aus dem Kohlebunker

heraustransportieren, über die Stetzkästen auf Ebene 24,3 m bis zu den

Rangierwinden auf 0,00 m , die die kontrollierte Fortbewegung der

Eisenbahnwagons sicherten.

Im Juli 2003 fertigte das Büro Böll die entsprechende Fotodokumentation

der vor Baubeginn zu demontierenden und zu sichernden Maschinenteile

an.

Auflistung der Maschinen:

Ebene 0,00

Plan nicht abgebildet

• Wagonwaage

Ebene 6,30

• Nussverladung

• Erkomischer (Nr. 24, nicht im Plan)

• Feinkohleschleudern mit Keilriemenabdeckungen

• Rangierwinde

Ebene 12,00

Hauptwaschpumpe

Nusskohlerutsche

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24

Page 33: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

Abb. 64: Denkmalgeschützte Maschinen Ebene 17,3, Zeche Zollverein, Schacht XII, Halle 14 (Verf.:Architektur-Büro Böll & Krabel, Essen, 25.02.2005)

Abb. 65: Denkmalgeschützte Maschinen Ebene 24,3, Zeche Zollverein, Schacht XII, Halle 14 (Verf.:Architektur-Büro Böll & Krabel, Essen, 25.02.2005)

Ebene 17,30• Scheibenfilter

• Feinkornbecherwerke

• Nachklassiersieb

• Becherwerke

• Mittelgutband

• SiebhordeFeinkornbecherwerke

Ebene 24,30

• Becherwerke

• Vorklassiertrommel

• Feinkornband

• Grobkohleband

• Elektrofilter

• Setzmaschinen

• Aufgabebunker

• Flotation

• Purix

• Bergeband

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Page 34: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

Abb. 66: Denkmalgeschützte Maschinen Ebene 30,30+37,30 Zeche Zollverein, Schacht XII, Halle 14 (Verf.:Architektur-Büro Böll & Krabel, Essen, 25.02.2005)

Ebene 30,30• Siebtrommel

• Elektofilter

• Sedipuranlage

• Rundeindicker

• Feinkornbecherwerke

• Becherwerke

• Windsichter

Ebene 37,30

• Aufzug

• Elektofilter

• Gebläse

• Feinkornbecherwerke

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Page 35: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

Abb. 67: Denkmalgeschützte Maschinen Ebene 40,00. Zeche Zollverein, Schacht XII, Halle 14 (Verf.:Architektur-Büro Böll & Krabel, Essen, 25.02.2005)

Ebene 40,00• Elektofilter

• Doppelbrückenkran

• Rohkohleband

Erst Erst im Juli 2004 fand eine Begehung der Kohlenwäsche unter dem

Gesichtspunkt der Erhaltung des verbleibenden Maschinenbestandes statt,

die zum Zweck hatte, die Art und Weise der möglichen Konservierungsart

mit Frau Conrad zu erörtern. Dieses war das erste Treffen zu einem

solchen Zweck mit einer Restauratorin des Rheinischen Amtes für

Denkmalpflege, weswegen die nachfolgenden Lösungen unter Zeitdruck

erfolgen mußten. Alle dieses Thema betreffenden Fragen waren vorweg

meist nur im Kreise der Architekten mit der EGZ und der Stiftung

Zollverein erörtert worden.

Eine Schwierigkeit liegt in der teilweisen Kontaminierung der Anlagen

(Lacke auf Bleibasis, Dichtungen möglicherweise mit Asbestfasern), eine

andere in der Frage der Standsicherheit der, durch die fortgeschrittene

Korrosion stark angegriffenen Maschinen.

Glücklicherweise konnte bei den nachfolgenden Versuchen festgestellt

werden, dass ein Absaugen der Maschinen mit einem Hochdrucksauger

ausreichen wird, um den groben Dreck auf den Maschinen zu entfernen,

ohne ihre Authentizität durch alllzu gründliche Reinigung zu gefährden.

Letzteres wäre mit Sicherheit geschehen, wären sie, wie ebenfalls

vorgeschlagen, mit Hochdruck abgeblasen worden

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Page 36: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

Abb. 68+69: Innenraumperspektiven des zukünftigen Versammlungsraumes auf dem Dach der Kohlenwäsche (Grafiken des Büros Böll&Krabel, Essen, 2005)

2006

Abb. 70: Zukünftiger Außenraum zwischen Kohlenwäsche (Grafik des Büros Böll&Krabel, Essen, 2005)

Das Ziel

Zeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 36/39

Page 37: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

Abb. 71:Wagenumlauf im Gegenlicht (eigenesFoto, 18.07.2005)

Fazit:"Das Welterbekomitee würdigte die Zeche Zollverein als "ein

repräsentatives Beispiel für die Entwicklung der Schwerindustrie in

Europa". Von außergewöhnlichem Wert sei die "vom Bauhausstil

beeinflusste Architektur des Industriekomplexes, die über Jahrzehnte für

den modernen Industriebau beispielgebend war".18

Damit würdigte 2001 die UNESCO ausdrücklich den industriellen und

den architektonischen Wert Zollvereins. Leider rückt die Maschine

Zollverein immer mehr in den Hintergrund. Die schöne architektonische

Fassade rahmt inzwischen die neue Design-Zentrale NRW´s.

Insbesondere die Wäsche wird so gründlich saniert, dass von der

Orginalsubstanz recht wenig übrig bleibt.

Verlust der AuthentizitätMeiner Meinung nach hat die Wäsche nach dem Umbau ihre Authentizität

zum größten Teil verloren.

Maßnahmen wie

• die Schließung der ehemaligen Gleisebene,

• der Versatz und die Rekonstruktion der Außenfassade, und

• der massive Abbau der Maschinenbestände

sind zwar nutzungsfreundlich, aber sie spiegeln eben auch den Anspruch

an ein modernes Museum wieder und nicht den Ort einer schmutzigen,

lauten, feuchten, im Sommer heißen, im Winter kalten Arbeitsumgebung

wieder.

Wir werden hoffentlich demnächst mehr vorfinden, als einzelne

ölverschmierte Maschinenanlagen in einem vollklimatisierten Museum

finden, die plötzlich an diesem ihrem angestammten Standort völlig

deplatziert erscheinen.

Die neue Wäsche wird hoffentlich noch einen Eindruck von der

imposanten Größe der Anlage und der technischen Leistung der

damaligen Zeit vermitteln. Die Darstellung der Architekten auf Abb. 70

ist in diese Beziehung vielversprechend.

Rekonstruktion als letzte Chance?Die Rekonstruktion ist jedoch eine Chance ansonsten Verlorenes doch

noch für die Nachwelt im Abbild zu erhalten und das Gebäude vor dem

Vergessen zu schützen.

Außerdem lässt sich ein Bauwerk wie diese Schachtanlage einfach nicht

18 Zit. www.unesco.de, Zugriff am 04.07.2005

Zeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 37/39

Page 38: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

Abb. 72: Ausfahrt an der Wipperhalle (eigenes Foto vom 18.07.2005)

so behandeln wie beispielsweise die Ruine des Kolosseum. in Rom. Das

liegt im Wesen der Gebäude. Das Kolosseum ist aus Material erbaut, dass

sich nicht so schnell verändert. Das Stahlfachwerk von Zollverein ändert

seine grundlegenden Eigenschaften. Es korrodiert und verliert damit die

Tragfähigkeit. Natürlich musste auch das Kolosseum abgesichert werden,

das hatte jedoch andere Ursachen. Die Schäden wurde durch mechanische

Einwirkung verursacht.

Eins ist sicher: Wäre die Kohlenwäsche in einigen Jahren eingestürzt,

gäbe sie nur noch einen Haufen Schrott wieder her.

Reparatur und SicherungReparatur wäre sicher die aus denkmalpflegerischer Sicht die einzig

richtige Lösung. Im vorliegenden Fall käme die Reparatur jedoch sehr

nahe an die Rekonstruktion heran. Schließlich sind viele Stahlteile einfach

nicht zu retten und müssten ersetzt werden.. Wahrscheinlich wäre sogar

eine Hilfstragkonstuktion erforderlich gewesen, um die authentischen

Fassaden zu erhalten. Bei der Größe und dem Zustand des Objektes ist

dies leider einfach nicht machbar, weil finanziell nicht tragbar.

Wahrscheinlich würde diese Art der kleinteiligen Erhaltung zudem auch

so lange dauern, dass das Gebäude zwischendurch in Teilen einbrechen

würde. Die Kosten würden jeden Rahmen sprengen.

Leider wird bei der jetzigen "Lösung" nich einmal ein Teilbereich

repariert und konserviert, an dem man exemplarisch die urprüngliche

Struktur erkennen könnte.

O-Ton: Rolf Höhmann19:

"Wenn man die ganze Maschinerie erhalten will, und das sollte der Fall

sein bei einem Weltkulturerbe, dann sehen wir große Probleme, dort

weitere Nutzungen unterzubringen."

Dr. Walter Buschmann20:

"Die Umnutzung der Kohlenwäsche muss als ein aus der Situation heraus

erklärbarer Einzelfall bleiben"

19 aus:Sendemanuscript wdr westpol 16.01.200520 aus: Die Kohlenwäsche der Zeche Zollverein - ein Fall von Übernutzung im Weltklturerbe

Zeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 38/39

Page 39: Zeche ZollvereinZeche Zollverein - Der Umbau der Kohlenwäsche und die Diskussion um das Weltkulturerbe 2005 Seite 6/39 Abb.11: historische Luftaufnahme Schacht XII und im …

Bibliographie:• http://www.UNESCO.de, Zugriff: 22.06.2005

• http://www.UNESCO.de/c_arbeitsgebiete/info-welterbe.pdf

• http://www.UNESCO-welterbe.de

• www.uni-essen.de,, Zugriff am 13.07.2005

Zeche Zollverein - Schacht XII

• http://www.nationalkomitee.de/links/themen/thema9.htm, Zugriff am

25.07.2005

• www.zollverein.de, Zugriff am 25.07.2005

• www.stiftung-zollverein.de, Zugriff am 25.07.2005

• http://www.ruhr-guide.de, Zugriff am 25.07.2005

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• http://www.hclist.de/pipermail/geschichtskultur, Zugriff am

25.07.2005

• http://www.oberhausen-rheinland.de/, Zugriff am 22.06.2005

• Barbara Vanderlinden: Was ist Zollverein (Hrsg. im Auftrag der

Entwicklungs-Gesellschaft Zollverein mbH)

• Walter Buschmann: Die Kohlenwäsche der Zeche Zollverein - ein Fall

von Übernutzung im Weltklturerbe

(noch nicht erschienen (voraussichtl. Sept. 2005), vom Autor für diese

Arbeit zur Verfügung gestellt)

• Walter Buschmann: Zeche Zollverein in Essen (Rheinische

Kunststätten Heft 319, 1. Auflage 1987)

• Kirsten Müller: Heft: Zeche Zollverein Schacht XII in Essen -Ein

Industriedenkmal von Weltrang erschienen, DKV-Kunstführer

Nr. 603/2 1. Auflage, DKV = Deutscher Kunstverlag , München Berlin

Anhang:Grundrisse und Schnitte zur zukünftigen Nutzung der Kohlenwäsche

des Büros Böll und Krabel, Essen 2005

Abb- 73: Kumpel bei der Arbeit (gesichtet im www)

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