Walther von der Vogelweide- Minne reinvented
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Walther von der Vogelweide- Minne reinvented
Walther von der Vogelweide-
Minne reinvented
Theresia KrebsBeatrice MannelAnne Marie SchmidtKurs: Mittelalterliche LiebeslyrikDozentin: MeyerSeminar: mittelalterliche LiebeslyrikWS 2012/13
Walther Leben-Werk-WirkungEbene MinneVergleich zweier SpielartenLiederauswahlPraktisches FazitLeben-Werk-Wirkung
Biografie Walther von der Vogelweide
Geboren um 1170Geburtsort ist bis heute unklarAuch beim Namen UnsicherheitKunst des Schreibens lernte er von Meister Reimarbetrauerte in zwei Gedichten seinen TodWanderte von Hof zu Hof sang fr Unterkunft und NahrungBeginnend am Wiener Hof 1198 am Hofe Phillips von SchwabenWieder zurck nach WienZwischen 1205 und 1211 am Hofe Hermanns von ThringenUm 1224 lie er sich in Wrzburg niederGestorben um 1230 wahrscheinlich in Wrzburg
Walthers Werk90 Lieder und 150 Sprche sind berliefertvereinigt alle drei Genres Minnelied, Sangspruch und religise Dichtungkein anderer beherrschte alle drei Gattungenviele Abschriften viele Varianten und Fassungenkeine schriftlichen berlieferungen von seinen Lebzeitenwar Lyriker, Komponist und Musiker gleichzeitig
Ebene Minne
Zuordnung zur Minne der hfischen Klassik (1160/701220/30)Abkehr vom Ideal der Hohen Minne, Infrage stellen der niederen MinneNeues Ideal: Ebenen Minne gleichberechtigte, erfllte Liebe, Gleichklang des BegehrensAufhebung der Standesunterschiedenicht-hfischen Mdchen werden hfische Tugenden zugeschrieben: Treue, Bestndigkeit und innere GteProgrammatische Ausrichtung: besser mit einer niedriger gestellten Frau die Liebe wirklich zu erleben, als ein hhere Dame nur anzuschwrmen und sich von ihr schlecht behandeln zu lassen
Tief durchatmenDa nun die Hauptpunkte der ebenen Minne bekannt sind, mchten wir Euch zu einer kleinen gemeinsamen Arbeit animieren.An der Tafel seht Ihr eine Tabelle, an der wir Unterschiede zu den Minnearten ausarbeiten.
Vergleichstabelle
Hohe MinneNiedere MinneEbene MinneSoziale SchrankenStndische GebundenheitWegfall der sozialen SchrankenGesellschaftliche Gleichberechtigung der PartnerSexualittVerdrngung des SexuellenAlleinherrschaft des SexuellenBekenntnis zur SexualittBindung zwischen den ProtagonistenVerpflichtung auf einen unpersnlichen normativen TugendkatalogEthische UnverbindlichkeitSittlich-personale Bindung der PartnerPosition der FrauUnwirkliche Erhabenheit der FrauUnterschicht, oft Dirnenmilieu"Aufhebung" der sozialen GrenzenBezeichnung der FrauFrouweWipWip als FrouweHerzeliebez vroweln
Wird den Mdchenliedern Walthers zugerechnetReiche berlieferung, jedoch z.T. unterschiedliche Reihenfolge der Strophen und SchreibweiseEinfacher Bau: Aufgesang: vier Verse mit jeweils vier Hebungen, Kreuzreim (abab)Abgesang: ein Vers mit vier Hebungen, eine Langzeile mit acht Hebungen, Paarreim (cc)
Strophe 1
Verbindung aus der Eigenschaft herzeliep und dem Diminutiv des Wortes frowe schafft ein Verhltnis vertrauter NheVon Zrtlichkeit und Achtung geprgte AtmosphreVroweln muss kein Hinweis auf den sozialen Status seinBeziehung zwischen einem Mann und einer Frau dargestelltGesellschaft als Ansprechpartner ist ausgeschlossenVroweln wird mit du angeredet Unterstreichung der IntimittRelativierung der Harmonie durch Ausruf des lyrischen Ichs Ow, d von ist mir vil w!
Strophe 2
Einbeziehen der ffentlichkeit Zerstrung der IntimittTadelt Snger sein Lied zuo nider zu wenden (indirekte Rede) verweist auf sozialen Status des VrowelnHerzeliebe des lyrischen Ichs steht auerhalb der Begriffe nider und hoReflexion der Unfhigkeit der ffentlichkeit Liebe zu erkennenMinnen meint das sehnende Meinen, Begehren, Bemhen, WerbungLiebe meint das verinnerlichte, individuelle Erlebnis der GefhleAngriff auf diejenigen, die nur um der ueren Schnheit und des Besitzes willen minnen
Strophe 3
Auffassung des Sngers zum Verhltnis von Schnheit und Liebe, ohne nochmaligen Bezug auf Gegneruere Schnheit eines Menschen lsst keine Rckschlsse auf innere Qualitten zuBegriff des herzens wieder aufgenommen Kategorie, an der Wert von Beziehungen gemessen wirdSchoene hat keine direkte Beziehung zum Herzen, somit nebenschlichLiebe hat Vorrang ber Schnheit und hat die Kraft, dem Herzen gut zu tun Stndige Wiederholung der Leitmotive liebe und schoene Dient als Beweisfhrung der Unantastbarkeit der Liebe des lyrischen Ichs zum vroweln
Strophe 4
Lyrisches Ich nimmt alle Vorwrfe gelassen hin und ertrgt dieseVorwrfe nur Ausdruck der Unfhigkeit der AnderenRecht auf Einmischung oder Werturteil wird der ffentlichkeit abgesprochenErneute Hinwendung vom Ich zum DuWideraufnahme der Zrtlichkeit und sanften Stimmung der ersten StropheRing als Metapher fr Schnheit des vrowelns
Strophe 5
Freudige Stimmung wird relativiert zugunsten einer nachdenklichen, leisentriuwe und staetekeit als ethische Wertkategorien, Bedingungen fr das angestrebte GlckOhne sie Umkehr von herzeliebe in herzeleitLiebschluss: Bitte, Bedingung und leises Bangen
Walther von der VogelweideKann min frouwe seze siurenInhaltErzhler/ Lyrisches Ich fragt was Liebe ist und beginntFragt Publikum, was denn Minne seiminne ist minne, tuot si wol;tuot si w, so enheizet si niht rehte minne.mchte geliebt werden fragt seine Herrin ob sie ihm helfen wrdeLiebe nimmt alle Sinne ein sollte es aber nicht um wahre Liebe zu erkennenReimschemaKreuzreime im Aufgesang (erste 4 Zeilen)umschlieender Reim um Waise Waise reimt sich nichtForm durchgehend in allen Strophen zu findenDef.: Aufgesang: -In der Regel zwei gleichgebaute Anfangsstrophen (Stollen)Abgesang: . Formal abweichender Schluss
Zu guter LetztHier ein Text Um welche Minne handelt es sich?Welche Merkmale haben Euch darauf hingewiesen?Reinmar: Ich wirbe umbe allez, daz ein manich wirbe umbe allez, daz ein manze weltlchen vriden iemer haben sol.daz ist ein wp, der ich enkannch ir vil grzem werde niht gesprechen wol.Lobe ich si, s man ander vrouwen tuot,daz engenimet si niemer tac von mir vr guot.doch swer ich des, si ist an der stat,ds z wplchen tugenden nie vuoz getrat.daz ist in mat!
Alse eteswenne mir der lpdurch sne boese unstaete rtet, daz ich varund mir gevriunde ein ander wp,s wil iedoch daz herze niender wan dar.Wol ime des, daz es s rehte welen kanund mir der sezen arbeite gan!doch hn ich mir ein liep erkorn,deme ich ze dienst und waer ez al der welte zornwil sn geborn.
Unde ist, daz mirs mn saelde gan,daz ich abe ir wol redendem munde ein kssen mac versteln,gt got, daz ich ez bringe dan,s wil ich ez tougenlchen tragen und iemer heln.
Und ist, daz sz vr grze swaere htund vhet mich durch mne missett,waz tuon ich danne, unsaelic man?d nim eht ichz und trage ez hin wider, d ichz d nan,als ich wol kan.
Si ist mir liep, und dunket mich,wie ich ir volleclche gar unmaere s.waz darumbe? daz lde ich:ich was ir ie mit staeteclchen triuwen b.Nu waz, ob lhte ein wunder an ir geschiht,daz s mich eteswenne gern siht?s denne lze ich ne haz,swer giht, daz ime an vriden s gelungen baz:der habe im daz.
Diu jr diu ich noch ze lebenne hn,swie vil der waere, ir wurde ir niemer tac genomen.s gar bin ich ir undertn,daz ich niht sanfte z ir gnden mohte komen.Ich vriwe mich des, daz ich ir dienen sol.si gelnet mir mit lhten dingen wol,geloube eht mir, swenne ich ir sagedie nt, die ich an dem herzen tragedicke an dem tage.1. Strophelyr. Ich strebt Hchste auf der Welt an, eine Frauist nicht wie andere Frauen, bleibt auf dem Pfad der Tugendberbietungstopos
Strophe 2sein Krper rt ihm manchmal zur Abkehr, sein Herz zieht ihn zurcksein Herz aber whlt richtig, es ist ja eine angenehme Mheer ist fr diese Liebe geboren, komme was da wolle
Strophe 3wenn er dafr vorgesehen ist, kann er ihr einen Kuss stehlensollte es sie aber erzrnen, dann brchte er ihr den Kuss zurck
Strophe 4mnnliches lyr. Ich befrchtet, dass Auserwhlte ihm gleichgltig gegenber stehter bleibt ihr treu, es knnte ja immer noch ein Wunder passieren
Strophe 5er will den Rest seines Lebens ihr untertnig seinso kann er sich ber die kleinen Freuden zu erfreuen, die sie ihm zukommen lsstdafr nimmt er das Leid gerne auf sichErste Strophe FrauenpreisFolgestrophen MinneklageReimschema (abab Kreuzreim), (ccddd Paarreim, Haufenreim)LangzeilenHohe Minne
QuellenBildquellehttp://www.google.de/imgres?q=walther+von+der+vogelweide&num=10&hl=de&tbo=d&biw=1241&bih=584&tbm=isch&tbnid=FS4Vp-lZPxXXxM:&imgrefurl=http://de.wikipedia.org/wiki/Walther_von_der_Vogelweide&docid=3wp3TULcv-VUfM&imgurl=http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/1a/Codex_Manesse_Walther_von_der_Vogelweide.jpg/220px-Codex_Manesse_Walther_von_der_Vogelweide.jpg&w=220&h=334&ei=T9P3UPayFIii4gTt7YHwCQ&zoom=1&iact=hc&vpx=12&vpy=99&dur=380&hovh=244&hovw=162&tx=45&ty=157&sig=108058494091654658578&page=1&tbnh=140&tbnw=100&start=0&ndsp=28&ved=1t:429,r:0,s:0,i:82
TextquellenU. Mller, F. Hundsnurscher, C. Sommer(Hrsg.): "Studien zur Liebeslyrik Walthers von der Vogelweide.", Kmmerle Verlag, Gppingen, 1990.
Dr. L. Jahn: "WALTHER VON DER VOGELWEIDE.",http://www.minnesang.com/Saenger/walther.html.,(letzter Zugriff: 15.01.2013, 15:40).
Schweikle, Gnther: Minnesang. Metzler; Auflage: 2., korr. A. (9. August 1995)Vielen Dank fr Eure Aufmerksamkeit