vision:teilen Infobrief Februar 2011
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Auf ein Wort
Bruder Titus hat sich durchkämpfen müssen. Er gehört
den Brüdern des Heiligen Joseph von Mweiga bei Nyeri in
Kenia. Es ist eine kleine, vor Ort gegründete Gemeinschaft
von Laienbrüdern, der er heute vorsteht. Sie leben ganz
von der Landwirtschaft in diesem semiariden Gebiet. Die
Einkünfte reichen in guten Jahren kaum, um sich und die
eigene Waisenschule ernähren zu können. Wenn es darum
geht zu renovieren, dann ist oft Schmalhans Küchenmeister.
Wie viel mehr jetzt, da erneut die Dürre zuschlägt und der
Mais auf dem Halm vertrocknet ist. In dieser Not sucht
Bruder Titus Hilfe. Aber nicht für sich und seine Brüder.
Seine Sorge gilt den Waisen. Ihnen gehört seine Bitte, seine
große Sorge. Wir nehmen daran Anteil. Denn wir waren vor
Ort und wissen: Ohne Hilfe droht nicht nur Hunger, sondern
Verhungern. Nach und nach.
Ob wir Bruder Titus helfen können, die Waisen – Mädchen
und Jungen, etwa 50 an der Zahl – in den nächsten Wochen
ernähren zu können? Ihre Spende hilft, die Jungen und
Mädchen werden es Ihnen danken. Und ich wäre gemein-
sam mit Bruder Klaus-Dieter Diedershagen mit den Kindern
glücklich.
Ihr
Bruder Peter Amendt
Anliegen • Projekte • Informationen • Februar 2011
vision:teilen Infobrief
vision teilenEine franziskanischeInitiative gegenArmut und Not e.V.
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Aus aller Welt: Eigeninitiative
Marktwirtschaft modern: Kenianerinnen starten sinnvolle KooperativeDas Leben haben sie von seiner harten Seite kennen
gelernt. Sie alle haben miterlebt, wie ihre Männer an
Aids gestorben sind, sie blieben mit den Kindern zurück.
20 Witwen im Ndhiwa Distrik, Nähe Viktoriasee in Kenia.
Alter: zwischen 30 und 45 Jahren. Mit ihnen leben die
Kinder. Da sie sich gegen die Zwangsverheiratung wehren,
haben sie kein Anrecht, von ihren Herkunftsfamilien Land zu
bekommen, und was sie hatten, ist an die Herkunftsfamilie
zurückgefallen.
Um zu überleben, haben sie sich als JAINJI – Frauengruppe
zusammengetan und wollen ähnlich wie in einer Genossen-
schaft arbeiten: Was der einzelne verdient, geht in den
gemeinsamen Topf, der wiederum die Kosten trägt. Ihre
Spezialität: der Kleinhandel mit Reis, Mais, Bohnen; es
sind die Grundnahrungsmittel vor Ort. Sie gehen in die
umliegenden Märkte, um aufzukaufen und anderswo mit
kleinem Aufschlag wiederzuverkaufen, was der Markt an
Grundnahrungsmittel hergibt. Auf diese Weise tragen sie
ungewollt bei zu einer gerechten Verteilung, da jeder der
Kleinmärkte ringsum von ihnen beliefert wird, dazu auch
Schulen und Orte der Armenspeisung.
Um diesen Kleinhandel gemeinsam durchführen zu können,
brauchen die Frauen ein kleines Startkapital, pro Frau gut
100 EUR. Damit können sie gemeinsam den ersten Einkauf
vor Ort tätigen und die Ware zu den benötigten Plätzen
transportieren – auf dem Kopf und zu Fuß, wie sie es ge-
wohnt sind. Sie wollen nur einen Kredit, den sie später zu-
rückzahlen. Aber ohne diese 100 Euro pro Frau und Familie
geht es nicht, um anfangen zu können. Wir möchten diesen
Frauen helfen. Helfen Sie mit?
Kongo: Erfolgreiche unterwegs: Wie ein Barfußarzt die Säuglings-sterblichkeit senkt
Nur selten kommt er von seinem Urwalddorf Kizanga im
Kongo in die städtische Zivilisation: Doktor Nicolas Maloba,
ein junger Arzt, im Studium von vision:teilen gefördert, hat
sich schon vor zwei Jahren für den Einsatz im dörfl ichen
Bereich im Regenwald entschieden. Sein Motiv: der Einsatz
für den Menschen aus dem Glauben heraus. So wie es sein
Vater, ein Katech, ihn von Kind auf gelehrt hat.
Die Wirkung dieses Einsatzes als Barfußarzt hat Wirkung
gezeigt: Allein im letzten halben Jahr konnte er durch
Impfungen und Anleitung zur Nutzung sauberen Wassers
die Kleinkindsterblichkeit von 5 Prozent der Geborenen im
Marktwirtschaft modern:
Die Kenianerinnen verkaufen die Grund-
nahrungsmittel, die sie selbst auf einem Markt
gekauft haben
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Aus aller Welt: Eigeninitiative
ersten Jahr auf 1,1% senken. Täglich wurde er von 40
Personen zur Beratung und Behandlung aufgesucht, und
über 80 Prozent von ihnen litten unter schwerer Malaria.
Täglich starben in diesem großen, von der Entwicklung
vernachlässigten Dorf mitsamt den Gehöften ringsum von
gut 5.000 Einwohnern 3 Personen vornehmlich an Malaria.
Heute sind es weniger als eine Person.
Seit Januar, als die Medikamente zu Ende gegangen sind,
gehen die Zahlen wieder in die Höhe. Denn in der feuchten
Wärme fi nden die Moskitos immer wieder Zugang zum
menschlichen Körper, um mit ihren Eiern den Krankheitser-
reger dort einzunisten. Um dem Einhalt zu gebieten und die
Bevölkerung nach und nach auf andere Wege der Malaria-
vermeidung umzustellen, ist Dr. Maloba eigens aus dem
Dorf über mehrere Tage unterwegs nach Kamina gekommen,
um von hier aus seine Bitte per Mail zu übermitteln. Für
2011 bittet Nicolas Maloba um rund 3.000 Euro für Medika-
mente, dazu 500 EUR für den Transport der Medikamente
von Lubumbashi nach Bukama und von dort im Einbaum
von Bukama nach Kizanga. Können wir die Rettung von
Menschenleben abschlagen?
Äthiopien: Wider die Dummheit – Schulbesuch für die Kinder in Gambella
Pfarrer Tesfaye Petros kämpft um die Kinder seiner
Gemeinde. Dürre – die Temperatur steigt im Sommer
deutlich über 40 Grad, aber kaum ein Tropfen Regen fällt -,
Hunger, Verzweifl ung: viele Männer suchen Wanderarbeit
weit weg, um ihren Familien helfen zu können, denn vor Ort
gibt es keine Einkommensquellen für sie. Manche kommen
nie wieder. Die Zahl der Witwen in dieser zerstreuten Ge-
meinde im tiefen Süden Äthiopiens geht in die Hunderte
und die der Waisen liegt über 1.000. Sie sind sich selbst
überlassen – oder waren es, bis Abba Tesfaye kam. Denn er
will sich ihrer annehmen: für die Witwen durch Hungerhilfe
und bessere Landwirtschaftsmethoden und für die Waisen
durch die Möglichkeit zum Schulbesuch.
Angesichts ihrer großen Zahl möchte er es mit 150
Waisen beginnen. Was er braucht, ist das Allernötigste:
das Schulgeld (pro Kopf/Jahr: gerade einmal 5,27 Euro),
dazu Schulbücher und Stifte (pro Kopf/Jahr: 1,92 Euro) und
die pfl ichtmäßige Schulspeisung – oft die einzige wirkliche
Ernährung für diese Kinder (pro Kopf/Jahr.40,36 Euro). Mit
weniger als 50 Euro kann ein solches Kind eine Ausbildung
für ein Jahr bekommen!
Um die Schule besuchen zu können
wird dringend Schulgeld benötigt
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Vorblick & Rückblick - Die Info-Ecke
RÜCKBLICK: Was ist aus den Projekten geworden?
In den vergangenen Projektbriefen berichten wir über die
Not der Flutopfer in Pakistan und über die Menschen in
Südsudan, die ihre Hoffnung auf einen neuen Staat setzten.
Was gibt es davon zu berichten?
Pakistan: Erfreulicherweise konnte die medizinische Betreu-
ung vieler gestrandeter und vor Ort gebliebener Flutopfer
im Raum Hyderabad, durch zwei christliche Gemeinden
unter Leitung des einheimischen Franziskaners Samson
Shukardin zuletzt erneut mit 1.300 Euro unterstützt werden.
Jedoch zeigen die vielen Bilder und Nachrichten, die wir
von dort bekommen, dass diese Arbeit und die Hilfe der
Medikamente noch längere Zeit benötigt werden. Gerade
Kinder und Frauen sind von vielen Krankheiten betroffen.
Diese gehen letztlich auf die unzureichenden Lebensbedin-
gungen zurück, denen sie unweigerlich ausgesetzt sind.
Sudan: Die Freude über das im Sinne der Mehrheit der Be-
völkerung gewonnene Referendum und damit der Entscheid
für die Selbstständigkeit des Südsudans in der Bevölkerung
ist groß. Gleichzeitig mehrt sich die Angst vor einer Katast-
rophe angesichts der Riesenzahl von Menschen aus Südsu-
dan, die aus dem muslimischen Norden auswandern und
tagelangen Flussreisen schließlich in einem Auffanglager bei
Juba enden. Das Lager, obwohl von internationalen Helfern
betrieben, wird schon bald die große Zahl der Menschen
nicht mehr ernähren können. Wir konnten zu diesem Zweck
zuletzt wieder 1.500 Euro für die Ernährung dieser Flüchtlin-
ge zur Verfügung stellen, wobei Father Anthony Bangoye –
der Generalsekretär der Südsudanesischen Bischofskonfe-
renz – unser Ansprechpartner bleibt. Ein Tropfen gewiss auf
den heißen Stein. Aber er hilft, Menschen eine neue Heimat
zu geben. Allen, die dabei geholfen haben, herzlichen Dank!
Für alle Hilfe, wie auch für das Projekt zur Bekämpfung der
Malaria in Metahara, Äthiopien danken wir ganz herzlich!
INFOs
Wer schwimmt, gewinnt!
Düsseldorf, 27.1.11: Eine Klasse engagierter Schüler der
GHS Korchenbroich besuchte uns im Franziskanerkloster
Düsseldorf. Die Jungen und Mädchen haben in Schwimm-
wettbewerben für jede Bahn eine kleine Geldsumme von
Eltern, Geschwister und Freunden erbeten. Diese Geld
möchten sie der Dritten Welt widmen. Unter der Leitung
ihrer Lehrerin Doris Luther kamen so über 1.700 Euro zu-
sammen, die Bruder Peter
Amendt dankbar entgegen-
nahm. Damit, so betonten
sie, soll Kindern und Ju-
gendlichen geholfen werden,
deren Bitten vision:teilen
vorliegen. Dies versprach
ihnen Bruder Peter gern. Ein
Kontakt zu einer Schule in
der Dritten Welt soll zusätzlich
aufgebaut werden.
Benefi zkonzert:
Ein Zahnarzt am Klavier
Düsseldorf: Am Nachmittag
des 27.2. wird Doktor Stein-
bacher, ein ehemaliger Zahnarzt und großer Brahms-Fan,
für Interessenten in der Franziskanerkirche ein Benefi z-
konzert mit Werken von Johannes Brahms für Klavier und
Geige geben. Dazu gehören die Variationen über ein Thema
von Paganini‘ Op. 35, zwei Rhapsodien und die Sonate für
Violine und Klavier (Op. 78, „Regensonate“). Der Erlös ist
für vision:teilen bestimmt. Der Eintritt ist frei.
ImpressumHerausgeber:vision:teilen - eine franziskanische Initiative gegen Armut und Not e.V.Immermannstraße 20, 40210 DüsseldorfPostfach 240139, 40090 Düsseldorf
Telefon (0211) 6 68 33 73, Telefax (0211) 9 06 90 32E-Mail: [email protected], www.vision-teilen.org
Der Infobrief wendet sich an unsere Interessenten, Freunde und Förderer von vision:teilen.
Bankverbindung:Stadtsparkasse DüsseldorfKontonummer: 101 79 026BLZ: 300 501 10
Verantwortlich für die Redaktion:Br. Peter Amendt OFM und Br. Klaus-Dieter Diedershagen OFM. Mitarbeit: Markus Miniböck.
Layout und Design:Kuhrt Kommunikation GmbHKönigsberger Straße 1, 40231 Düsseldorfwww.kuhrt.de
ihrer Lehrerin Doris Luther kamen so über 1.700 Euro zu-
gendlichen geholfen werden,
der Dritten Welt soll zusätzlich
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