vision:teilen Infobrief Februar 2011

4
Auf ein Wort Bruder Titus hat sich durchkämpfen müssen. Er gehört den Brüdern des Heiligen Joseph von Mweiga bei Nyeri in Kenia. Es ist eine kleine, vor Ort gegründete Gemeinschaft von Laienbrüdern, der er heute vorsteht. Sie leben ganz von der Landwirtschaft in diesem semiariden Gebiet. Die Einkünfte reichen in guten Jahren kaum, um sich und die eigene Waisenschule ernähren zu können. Wenn es darum geht zu renovieren, dann ist oft Schmalhans Küchenmeister. Wie viel mehr jetzt, da erneut die Dürre zuschlägt und der Mais auf dem Halm vertrocknet ist. In dieser Not sucht Bruder Titus Hilfe. Aber nicht für sich und seine Brüder. Seine Sorge gilt den Waisen. Ihnen gehört seine Bitte, seine große Sorge. Wir nehmen daran Anteil. Denn wir waren vor Ort und wissen: Ohne Hilfe droht nicht nur Hunger, sondern Verhungern. Nach und nach. Ob wir Bruder Titus helfen können, die Waisen – Mädchen und Jungen, etwa 50 an der Zahl – in den nächsten Wochen ernähren zu können? Ihre Spende hilft, die Jungen und Mädchen werden es Ihnen danken. Und ich wäre gemein- sam mit Bruder Klaus-Dieter Diedershagen mit den Kindern glücklich. Ihr Bruder Peter Amendt Anliegen Projekte Informationen Februar 2011 vision:teilen Infobrief vision teilen Eine franziskanische Initiative gegen Armut und Not e.V.

description

Bruder Titus hat sich durchkämpfen müssen. Er gehört den Brüdern des Heiligen Joseph von Mweiga bei Nyeri in Kenia. Es ist eine kleine, vor Ort gegründete Gemeinschaft von Laienbrüdern, der er heute vorsteht. Sie leben ganz von der Landwirtschaft in diesem semiariden Gebiet.

Transcript of vision:teilen Infobrief Februar 2011

Page 1: vision:teilen Infobrief Februar 2011

Auf ein Wort

Bruder Titus hat sich durchkämpfen müssen. Er gehört

den Brüdern des Heiligen Joseph von Mweiga bei Nyeri in

Kenia. Es ist eine kleine, vor Ort gegründete Gemeinschaft

von Laienbrüdern, der er heute vorsteht. Sie leben ganz

von der Landwirtschaft in diesem semiariden Gebiet. Die

Einkünfte reichen in guten Jahren kaum, um sich und die

eigene Waisenschule ernähren zu können. Wenn es darum

geht zu renovieren, dann ist oft Schmalhans Küchenmeister.

Wie viel mehr jetzt, da erneut die Dürre zuschlägt und der

Mais auf dem Halm vertrocknet ist. In dieser Not sucht

Bruder Titus Hilfe. Aber nicht für sich und seine Brüder.

Seine Sorge gilt den Waisen. Ihnen gehört seine Bitte, seine

große Sorge. Wir nehmen daran Anteil. Denn wir waren vor

Ort und wissen: Ohne Hilfe droht nicht nur Hunger, sondern

Verhungern. Nach und nach.

Ob wir Bruder Titus helfen können, die Waisen – Mädchen

und Jungen, etwa 50 an der Zahl – in den nächsten Wochen

ernähren zu können? Ihre Spende hilft, die Jungen und

Mädchen werden es Ihnen danken. Und ich wäre gemein-

sam mit Bruder Klaus-Dieter Diedershagen mit den Kindern

glücklich.

Ihr

Bruder Peter Amendt

Anliegen • Projekte • Informationen • Februar 2011

vision:teilen Infobrief

vision teilenEine franziskanischeInitiative gegenArmut und Not e.V.

RZ_Infobrief_Feb.indd 1 15.02.11 14:51

Page 2: vision:teilen Infobrief Februar 2011

Aus aller Welt: Eigeninitiative

Marktwirtschaft modern: Kenianerinnen starten sinnvolle KooperativeDas Leben haben sie von seiner harten Seite kennen

gelernt. Sie alle haben miterlebt, wie ihre Männer an

Aids gestorben sind, sie blieben mit den Kindern zurück.

20 Witwen im Ndhiwa Distrik, Nähe Viktoriasee in Kenia.

Alter: zwischen 30 und 45 Jahren. Mit ihnen leben die

Kinder. Da sie sich gegen die Zwangsverheiratung wehren,

haben sie kein Anrecht, von ihren Herkunftsfamilien Land zu

bekommen, und was sie hatten, ist an die Herkunftsfamilie

zurückgefallen.

Um zu überleben, haben sie sich als JAINJI – Frauengruppe

zusammengetan und wollen ähnlich wie in einer Genossen-

schaft arbeiten: Was der einzelne verdient, geht in den

gemeinsamen Topf, der wiederum die Kosten trägt. Ihre

Spezialität: der Kleinhandel mit Reis, Mais, Bohnen; es

sind die Grundnahrungsmittel vor Ort. Sie gehen in die

umliegenden Märkte, um aufzukaufen und anderswo mit

kleinem Aufschlag wiederzuverkaufen, was der Markt an

Grundnahrungsmittel hergibt. Auf diese Weise tragen sie

ungewollt bei zu einer gerechten Verteilung, da jeder der

Kleinmärkte ringsum von ihnen beliefert wird, dazu auch

Schulen und Orte der Armenspeisung.

Um diesen Kleinhandel gemeinsam durchführen zu können,

brauchen die Frauen ein kleines Startkapital, pro Frau gut

100 EUR. Damit können sie gemeinsam den ersten Einkauf

vor Ort tätigen und die Ware zu den benötigten Plätzen

transportieren – auf dem Kopf und zu Fuß, wie sie es ge-

wohnt sind. Sie wollen nur einen Kredit, den sie später zu-

rückzahlen. Aber ohne diese 100 Euro pro Frau und Familie

geht es nicht, um anfangen zu können. Wir möchten diesen

Frauen helfen. Helfen Sie mit?

Kongo: Erfolgreiche unterwegs: Wie ein Barfußarzt die Säuglings-sterblichkeit senkt

Nur selten kommt er von seinem Urwalddorf Kizanga im

Kongo in die städtische Zivilisation: Doktor Nicolas Maloba,

ein junger Arzt, im Studium von vision:teilen gefördert, hat

sich schon vor zwei Jahren für den Einsatz im dörfl ichen

Bereich im Regenwald entschieden. Sein Motiv: der Einsatz

für den Menschen aus dem Glauben heraus. So wie es sein

Vater, ein Katech, ihn von Kind auf gelehrt hat.

Die Wirkung dieses Einsatzes als Barfußarzt hat Wirkung

gezeigt: Allein im letzten halben Jahr konnte er durch

Impfungen und Anleitung zur Nutzung sauberen Wassers

die Kleinkindsterblichkeit von 5 Prozent der Geborenen im

Marktwirtschaft modern:

Die Kenianerinnen verkaufen die Grund-

nahrungsmittel, die sie selbst auf einem Markt

gekauft haben

RZ_Infobrief_Feb.indd 2 15.02.11 14:51

Page 3: vision:teilen Infobrief Februar 2011

Aus aller Welt: Eigeninitiative

ersten Jahr auf 1,1% senken. Täglich wurde er von 40

Personen zur Beratung und Behandlung aufgesucht, und

über 80 Prozent von ihnen litten unter schwerer Malaria.

Täglich starben in diesem großen, von der Entwicklung

vernachlässigten Dorf mitsamt den Gehöften ringsum von

gut 5.000 Einwohnern 3 Personen vornehmlich an Malaria.

Heute sind es weniger als eine Person.

Seit Januar, als die Medikamente zu Ende gegangen sind,

gehen die Zahlen wieder in die Höhe. Denn in der feuchten

Wärme fi nden die Moskitos immer wieder Zugang zum

menschlichen Körper, um mit ihren Eiern den Krankheitser-

reger dort einzunisten. Um dem Einhalt zu gebieten und die

Bevölkerung nach und nach auf andere Wege der Malaria-

vermeidung umzustellen, ist Dr. Maloba eigens aus dem

Dorf über mehrere Tage unterwegs nach Kamina gekommen,

um von hier aus seine Bitte per Mail zu übermitteln. Für

2011 bittet Nicolas Maloba um rund 3.000 Euro für Medika-

mente, dazu 500 EUR für den Transport der Medikamente

von Lubumbashi nach Bukama und von dort im Einbaum

von Bukama nach Kizanga. Können wir die Rettung von

Menschenleben abschlagen?

Äthiopien: Wider die Dummheit – Schulbesuch für die Kinder in Gambella

Pfarrer Tesfaye Petros kämpft um die Kinder seiner

Gemeinde. Dürre – die Temperatur steigt im Sommer

deutlich über 40 Grad, aber kaum ein Tropfen Regen fällt -,

Hunger, Verzweifl ung: viele Männer suchen Wanderarbeit

weit weg, um ihren Familien helfen zu können, denn vor Ort

gibt es keine Einkommensquellen für sie. Manche kommen

nie wieder. Die Zahl der Witwen in dieser zerstreuten Ge-

meinde im tiefen Süden Äthiopiens geht in die Hunderte

und die der Waisen liegt über 1.000. Sie sind sich selbst

überlassen – oder waren es, bis Abba Tesfaye kam. Denn er

will sich ihrer annehmen: für die Witwen durch Hungerhilfe

und bessere Landwirtschaftsmethoden und für die Waisen

durch die Möglichkeit zum Schulbesuch.

Angesichts ihrer großen Zahl möchte er es mit 150

Waisen beginnen. Was er braucht, ist das Allernötigste:

das Schulgeld (pro Kopf/Jahr: gerade einmal 5,27 Euro),

dazu Schulbücher und Stifte (pro Kopf/Jahr: 1,92 Euro) und

die pfl ichtmäßige Schulspeisung – oft die einzige wirkliche

Ernährung für diese Kinder (pro Kopf/Jahr.40,36 Euro). Mit

weniger als 50 Euro kann ein solches Kind eine Ausbildung

für ein Jahr bekommen!

Um die Schule besuchen zu können

wird dringend Schulgeld benötigt

RZ_Infobrief_Feb.indd 3 15.02.11 14:51

Page 4: vision:teilen Infobrief Februar 2011

Vorblick & Rückblick - Die Info-Ecke

RÜCKBLICK: Was ist aus den Projekten geworden?

In den vergangenen Projektbriefen berichten wir über die

Not der Flutopfer in Pakistan und über die Menschen in

Südsudan, die ihre Hoffnung auf einen neuen Staat setzten.

Was gibt es davon zu berichten?

Pakistan: Erfreulicherweise konnte die medizinische Betreu-

ung vieler gestrandeter und vor Ort gebliebener Flutopfer

im Raum Hyderabad, durch zwei christliche Gemeinden

unter Leitung des einheimischen Franziskaners Samson

Shukardin zuletzt erneut mit 1.300 Euro unterstützt werden.

Jedoch zeigen die vielen Bilder und Nachrichten, die wir

von dort bekommen, dass diese Arbeit und die Hilfe der

Medikamente noch längere Zeit benötigt werden. Gerade

Kinder und Frauen sind von vielen Krankheiten betroffen.

Diese gehen letztlich auf die unzureichenden Lebensbedin-

gungen zurück, denen sie unweigerlich ausgesetzt sind.

Sudan: Die Freude über das im Sinne der Mehrheit der Be-

völkerung gewonnene Referendum und damit der Entscheid

für die Selbstständigkeit des Südsudans in der Bevölkerung

ist groß. Gleichzeitig mehrt sich die Angst vor einer Katast-

rophe angesichts der Riesenzahl von Menschen aus Südsu-

dan, die aus dem muslimischen Norden auswandern und

tagelangen Flussreisen schließlich in einem Auffanglager bei

Juba enden. Das Lager, obwohl von internationalen Helfern

betrieben, wird schon bald die große Zahl der Menschen

nicht mehr ernähren können. Wir konnten zu diesem Zweck

zuletzt wieder 1.500 Euro für die Ernährung dieser Flüchtlin-

ge zur Verfügung stellen, wobei Father Anthony Bangoye –

der Generalsekretär der Südsudanesischen Bischofskonfe-

renz – unser Ansprechpartner bleibt. Ein Tropfen gewiss auf

den heißen Stein. Aber er hilft, Menschen eine neue Heimat

zu geben. Allen, die dabei geholfen haben, herzlichen Dank!

Für alle Hilfe, wie auch für das Projekt zur Bekämpfung der

Malaria in Metahara, Äthiopien danken wir ganz herzlich!

INFOs

Wer schwimmt, gewinnt!

Düsseldorf, 27.1.11: Eine Klasse engagierter Schüler der

GHS Korchenbroich besuchte uns im Franziskanerkloster

Düsseldorf. Die Jungen und Mädchen haben in Schwimm-

wettbewerben für jede Bahn eine kleine Geldsumme von

Eltern, Geschwister und Freunden erbeten. Diese Geld

möchten sie der Dritten Welt widmen. Unter der Leitung

ihrer Lehrerin Doris Luther kamen so über 1.700 Euro zu-

sammen, die Bruder Peter

Amendt dankbar entgegen-

nahm. Damit, so betonten

sie, soll Kindern und Ju-

gendlichen geholfen werden,

deren Bitten vision:teilen

vorliegen. Dies versprach

ihnen Bruder Peter gern. Ein

Kontakt zu einer Schule in

der Dritten Welt soll zusätzlich

aufgebaut werden.

Benefi zkonzert:

Ein Zahnarzt am Klavier

Düsseldorf: Am Nachmittag

des 27.2. wird Doktor Stein-

bacher, ein ehemaliger Zahnarzt und großer Brahms-Fan,

für Interessenten in der Franziskanerkirche ein Benefi z-

konzert mit Werken von Johannes Brahms für Klavier und

Geige geben. Dazu gehören die Variationen über ein Thema

von Paganini‘ Op. 35, zwei Rhapsodien und die Sonate für

Violine und Klavier (Op. 78, „Regensonate“). Der Erlös ist

für vision:teilen bestimmt. Der Eintritt ist frei.

ImpressumHerausgeber:vision:teilen - eine franziskanische Initiative gegen Armut und Not e.V.Immermannstraße 20, 40210 DüsseldorfPostfach 240139, 40090 Düsseldorf

Telefon (0211) 6 68 33 73, Telefax (0211) 9 06 90 32E-Mail: [email protected], www.vision-teilen.org

Der Infobrief wendet sich an unsere Interessenten, Freunde und Förderer von vision:teilen.

Bankverbindung:Stadtsparkasse DüsseldorfKontonummer: 101 79 026BLZ: 300 501 10

Verantwortlich für die Redaktion:Br. Peter Amendt OFM und Br. Klaus-Dieter Diedershagen OFM. Mitarbeit: Markus Miniböck.

Layout und Design:Kuhrt Kommunikation GmbHKönigsberger Straße 1, 40231 Düsseldorfwww.kuhrt.de

ihrer Lehrerin Doris Luther kamen so über 1.700 Euro zu-

gendlichen geholfen werden,

der Dritten Welt soll zusätzlich

RZ_Infobrief_Feb.indd 4 15.02.11 14:51