Verfahren der Personalbedarfsermittlung - HSD | · PDF fileModul&BWL&1A:&Personal& 2...
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Modul BWL 1B: Personal
1 (c) Prof. Dr. Andreas Diedrich
Verfahren zur Ermi?lung des Bru?opersonalbedarfs
Modul BWL 1A: Personal
2 ©Prof. Dr. Andreas Diedrich
Planungszeitpunkt t0
Erfahrungswerte der Vergangenheit (Datenhistorie)
Annahmen über den zu-‐künKigen GeschäKs-‐
verlauf u. Veränderungen der Rahmenbedingungen
VerfahrensalternaPven • Schätzverfahren • StaPsPsche (Prognose-‐)Verfahren • Kennzahlenmethode • Verfahren der Personalbe-‐ messung (work factor)
• Stellenplanmethode • Monetäre Ableitung (Budget)
Ermi?lung des zukünKigen Bru?o-‐Personalbedarfs
Grundüberlegung
Modul BWL 1A: Personal
3 ©Prof. Dr. Andreas Diedrich
Grundüberlegung
Kriterien der Verfahrenswahl • Umweltdynamik • Kenntnis interner Veränderungen • Qualität der güterwirtschaKl. Vorpläne (ProdukPons-‐, Absatz-‐ InvesPPonsplan etc.) • Unternehmensgröße • Planungshorizont
Verfahrensalterna5ven • Schätzverfahren • Prognoseverfahren • Kennzahlenmethode • Verfahren der Personalbe-‐ messung (work factor)
• Stellenplanmethode • Monetäre Ableitung (Budget)
Modul BWL 1A: Personal
4 ©Prof. Dr. Andreas Diedrich
Schätzverfahren
Einfache Schätzung Expertenbefragung SystemaPsche Schätzung Delphi-‐Methode
SubjekPve Schätzung des zu-‐ künKigen Personalbedarfs (je Mitarbeitergruppe) durch die jeweiligen FührungskräKe (Einzelschätzungen) AggregaPon der Ergebnisse und Plausibilitätsprüfung Bezugsgrößen: -‐ Erfahrungswissen -‐ güterwirtschaKl. Vorpläne
• subjekPv • nicht frei von Sonder-‐ interessen
• einfach, schnell • kostengünsPg
SubjekPve Schätzung des zu-‐ künKigen Personalbedarfs (je Mitarbeitergruppe) durch interne/ externe Experten und Ergebnisab-‐ sPmmung in der Gruppe AggregaPon der Ergebnisse und Plausibilitätsprüfung Bezugsgrößen: -‐ Erfahrungswissen -‐ güterwirtschaKl. Vorpläne
• subjekPv • Gefahr der Dominanz einzelner Experten
• einfach, schnell • kostengünsPg
SubjekPve Schätzung des zu-‐ künKigen Personalbedarfs (je Mitarbeitergruppe) durch interne/ externe Experten, Plausibilisierung und Begründung der Ergebnisse, i.d.R. wiederholte Schätzung nach Diskussion der Ergebnisse -‐ Erfahrungswissen -‐ güterwirtschaKl. Vorpläne -‐ Interne/externe Analysen
• Zeit-‐ und kostenintensiver als eine einfache Schätzung
• Versuch einer ObjekPvierung des Verfahrens/der Ergebnisse
Modul BWL 1A: Personal
5 ©Prof. Dr. Andreas Diedrich
Schätzverfahren
• Geeignet für kleinere und mi?lere Unternehmen in einem relaPv stabilen Umfeld (Erfahrungs-‐ werte der Vergangenheit haben auch in der ZukunK noch Bestand) bei kurz-‐ und mi?elfrisPgem Planungshorizont
• Qualität der Schätzung abhängig vom Erfahrungswissen der Schätzenden sowie von der Trans-‐ parenz der Planungsprämissen und güterwirtschaKlichen Vorpläne (der Nachbarbereiche)
• Nachteil einer hohen SubjekPvität und Gefahr der AggregaPon von Schätzfehlern
Modul BWL 1A: Personal
6 ©Prof. Dr. Andreas Diedrich
Sta5s5sche Verfahren (Globale Bedarfsprognose)
Personal-‐ bedarf
t
t0 Trend-‐
ermi?lung Trend-‐
prognose
• Einfache Trendprognose (z.B. gleitende Durchschni?e) • Einfache Regressionsanalyse • Mehrfache Regressionsanalyse (Stufenregression)
Datenanalyse – Erkennen von Zusammenhängen zw. relevanten Einflussgrößen z.B. Absatzmenge/Personalbedarf
Beschreibung des Zusammenhangs als mathemaPsche FunkPon
Ermi?lung des FunkPonswertes (Personalbedarf) für einen zu-‐künKig angenommenen Wert (Absatzmenge) (Prognose,
ExtrapolaPon)
Modul BWL 1A: Personal
7 ©Prof. Dr. Andreas Diedrich
Sta5s5sche Verfahren (Globale Bedarfsprognose)
• Geeignet für mi?lere und große Unternehmen mit konPnuierlicher ProdukPons-‐ und Absatz-‐ entwicklung zur Ermi?lung des mi?el-‐ bis langfrisPgen Personalbedarfs.
• IdenPfikaPon zentraler, trendbesPmmender Einflussgrößen und Korrektur der Trendprognose im Hinblick auf aktuelle technische oder rechtliche Einflussgrößen.
• Qualität der Prognose hängt von der Verfügbarkeit relevanter Daten-‐ (Zeit-‐)reihen aus der Vergangenheit ab. Es sollten keine Trendbrüche/Entwicklungssprünge vorhanden sein.
Modul BWL 1A: Personal
8 ©Prof. Dr. Andreas Diedrich
Kennzahlenmethode
Ermi?lung von möglichst stabilen Beziehungen zwischen einer Bezugsgröße (Umsatz, ProdukPonsmengen, Anzahl betreuter Kunden etc.) und der hierzu notwendigen Personalkapazität
Ermi?lung/Prognose der zukünKig zu erreichenden/geplanten Mengen-‐/Wertausprägung der Bezugsgröße (z.B. Umsatz 2013)
Berechnung des zukünKigen Personalbedarfs auf Basis des funkPonalen Zusammenhangs zwischen der Personalkapazität
und der Entwicklung der Bezugsgröße
Beispiel: • Analyse der aktuellen Kunden-‐Mit-‐ arbeiterrelaPon (z.B. 25.000 Kunden/ 12,5 Verkäufern (MAK))
• Ermi?lung der Kennzahl Betreuungs-‐ relaPon Kunde je Mitarbeiter (2000 Kunden/Mitarbeiter)
• Ziel-‐/Prognosewert Kundenbestand à 2013: 30.000 Kunden.
• Bedarf an Verkaufspersonal 2013: 30.000/2000 0 15 MAK
Modul BWL 1A: Personal
9 ©Prof. Dr. Andreas Diedrich
Kennzahlenmethode
• Geeignet für Unternehmen aller Betriebsgrößenklassen. Ermi?lung des Personalbedarfs getrennt nach Betriebsteilen bzw. Gruppen gleicharPger Arbeitsplätze.
• Gut geeignet für Bereiche der direkten ProdukPon, der Verwaltung sowie im Handel und in Dienstleistungsunternehmen.
• Die Qualität der Bedarfsberechnung wird dadurch beeinflusst, ob Kennzahlen gefunden werden, die die spezifischen Arbeitsstruktur-‐ und ProdukPvitätsbeziehungen in einzelnen (Betriebs-‐/ Arbeits-‐) Bereichen abbilden. Globale ProdukPvitätskennziffern sind i.d.R. nur weniger aussage-‐ kräKig.
Modul BWL 1A: Personal
10 ©Prof. Dr. Andreas Diedrich
Stellenplanmethode
Analyse und Bewertung des aktuellen Stellen-‐/Stellenbe-‐setzungsplans (Organigramm)
Weiterentwicklung/Fortschreibung des Stellenbesetzungsplans (Soll-‐Stellenplan 2013)
Ermi?lung der im Stellenplan enthaltenen und nichtbesetzten Stellen = Personalbedarf
GL Müller
AL 1 Maier
M1 Huber
M2 nicht besetzt
AL2 nicht besetzt
M3 Schulte
M4 Frisch
M5 Geiger
Personalbedarf: • eine Leitungsstelle (AL 2) • Eine Mitarbeiterstelle (M2)
Modul BWL 1A: Personal
11 ©Prof. Dr. Andreas Diedrich
Stellenplanmethode
• Geeignet für Unternehmen aller Betriebsgrößenklassen im Bereich der kurzfrisPgen Personalbe-‐ darfsermi?lung (Personalbedarf für die Folgeperiode).
• Gut geeignet für Bereiche der indirekten ProdukPon (indirekter Betrieb: z.B. Instandhaltungs-‐/ Wartungsabteilungen), der Verwaltung und Dienstleistungsunternehmen ohne direkten Output-‐ bezug (z.B. Bereitstellung der BetriebsbereitschaK unabhängig vom Kunden-‐/Nachfrageauf-‐ kommen: NachtporPer)
• Die Qualität der Personalbedarfsermi?lung wird durch die Aktualität (Fortschreibung) und sach-‐ liche RichPgkeit des Stellenplans besPmmt. (Aktuelle bzw. Soll-‐Stellenpläne müssen vorliegen.)
Modul BWL 1A: Personal
12 ©Prof. Dr. Andreas Diedrich
ArbeitswissenschaBliche Personalbemessungsmethoden (z.B. Work-‐Faktor-‐Analyse)
Durchführung von Arbeitsanalysen/Arbeitszeitmessungen (Zeit je Vorgang, je Verrichtung)
Ermi?lung von Mengengerüsten (Anzahl von Vorgangswiederholungen je Periode)
MulPplikaPon der Vorgangszeiten mit der Wiederholungsanzahl (BerücksichPgung von sachlichen u. persönlichen Verteilzeiten sowie nicht leistungsmengeninduzierten Zeitverbräuchen(z.B.
Besprechungen, AbsPmmungen etc.)
Division der ermi?elten Gesamtvorgangszeiten durch die durchschni?liche (Ne?o-‐)Arbeitszeit je Mitarbeiter à benöPgte
Personalkapazität in MAK
Personalbedarf = Σ (mi x ti)
T V
T = Bru?oarbeitszeit je Mitarbeiter je Periode (z.B. Monat)
mi = durchschni?liche Menge je GeschäKs-‐ vorfall (i) pro Periode (z.B. Monat)
P = Zeitbedarf je Verrichtung (i) V = Verteilzeipaktor für persönliche und
sachliche Verteilzeiten
Rosenkranzformel:
Modul BWL 1A: Personal
13 ©Prof. Dr. Andreas Diedrich
ArbeitswissenschaBliche Personalbemessungsmethoden (z.B. Work-‐Faktor-‐Analyse)
• Geeignet für Unternehmen/Unternehmensbereiche mit klar messbaren Arbeitsvorgängen je Mitarbeiter/je Stelle und hoher Wiederholungshäufigkeit je Vorgang.
• Gut geeignet für Montage-‐, FerPgungsbereiche sowie Büro-‐/VerwaltungstäPgkeiten mit klar definierten Arbeitsvorgängen (standardisierte Sachbearbeitung)
• Die Qualität der Personalbedarfsermi?lung wird durch RichPgkeit der Zeiterfassung/Zeitaufnahme je Vorgang sowie die Aktualität/RichPgkeit der Mengenplanungen (Anzahl Vorgangsmengen) be-‐ sPmmt. Ebenso stellt die sachlich-‐angemessene BerücksichPgung der Verteilzeiten einen qualitäts-‐ beeinflussenden Faktor dar.
Modul BWL 1A: Personal
14 ©Prof. Dr. Andreas Diedrich
Monetäre Verfahren
Ermi?lung des für eine besPmmte Aufgabe (Aufgabenerfüllung) verfügbaren/geplanten Budgets (Personal/Lohnkostenbudget)
Ermi?lung der Lohnkosten je Mitarbeiter/Mitarbeiterkategorie
Ermi?lung der (bezahlbaren) Mitarbeiter als Ergebnis der Division des Lohnkosten-‐/Personalbudgets durch die
durchschni?lichen Lohnkosten je Mitarbeiter/Mitarbeiterkategorie
Problem: Kein direkter Zusammenhang zwischen der zu erbringenden Leistung und dem berechneten Personalbedarf.
Modul BWL 1A: Personal
15 ©Prof. Dr. Andreas Diedrich
• Geeignet für Unternehmensbereiche, die neu aufgebaut werden und bei denen keine klaren Leistungs-‐/Mengenziele bekannt bzw. vorgegeben sind. (z.B. kreaPve TäPgkeiten, TäPgkeiten wenig standardisierten TäPgkeiten und stark wechselnder TäPgkeitsstruktur).
Monetäre Verfahren