Upen Interview Neue An Sonntag

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Upen Chokshi (60) ist Mental-Coach. Schritt für Schritt macht er Managern aber auch allen anderen das Leben einfacher.

SUSANNE SCHWARZ

Er ist ein Businessmann. Durch und durch. Vielleicht versteht er es deshalb so

gut, sich auf Top-Manager ein-zulassen, sie vor beginnendem Burn-Out zu bewahren, aus psychischen Krisen wieder he-rauszuführen oder ihnen ganz einfach mehr Lebensqualität und Energie zu verschaffen. Upen Chokshi (60) aus Indien ist Mental-Coach. Früher besaß er zwei Chemie-Fabriken in Mumbai. Heute pendelt er zwi-schen Liechtenstein, Wien, Un-garn, der Türkei und den USA hin und her. Er gibt Seminare oder betreut Firmen, Gruppen und auch Einzelpersonen.

Keine Ratschläge

Dabei hat er zwei Grundsät-ze: Gib niemandem Ratschläge. Und wenn dir jemand einen Ratschlag gibt, nimm ihn nicht an. Das mag eigenartig klin-gen für jemanden, der seinen Lebensunterhalt damit bestrei-tet, andere zu coachen. Doch Chokshis Prinzip ist ebenso einfach wie klar: Jeder Mensch muss zu seiner eigenen Weis-heit fi nden. Der einzige Weg, der dahin führt, ist die (eigene) Erfahrung. Chokshi unterstützt nur dabei. Wirkliche Erkennt-nis kann man sich auch nicht aus Büchern holen, so der Coach weiter. „Es ist wie beim Fahrradfahren. Da kann man sich zwar theoretische Tipps

geben lassen. Lernen kann man es aber nur, indem man es selbst probiert und übt.“

Kampfsport

Das, wo er jeden ge-stressten Menschen hin-führen möchte ist, im Mo-ment zu leben. Er wendet dabei Prinzipien aus dem Kampfsport an – aus Aikido, Tai Chi, Qi Gong aber auch Reiki und dem Zen-Buddhismus.

Essentiell ist dabei wieder, dass er den Kopf auslässt. Es geht nicht um geistiges Begrei-fen, sondern Erleben. Es geht darum, über den Geist hinaus-zugehen. „Je mehr wir unseren Geist verwenden, desto schwie-riger ist es, desto mehr wird es ein Kampf“, erklärt Chokshi das paradoxe Prinzip. Wenn man aber über die unmittelba-re Erfahrung langsam lernt, die Welt und sich selbst anders zu sehen, kann man sein Leben grundlegend verbessern.

Alles geht eigentlich leicht

Dazu muss man sich auch bewusst werden, wie unsere Gedanken unsere Emotionen beeinfl ussen und damit auch unseren Körper. „Wenn man in Übereinstimmung mit den Prinzipien des Lebens kommt, ist alles leicht.“ Denn das Le-ben sei kein Kampf. Im Gegen-teil: „Das universelle Prinzip ist, dass alles glatt läuft, ohne große Anstrengungen.“

Upen Chokshi versucht, die „Leichtigkeit des Seins“ zu vermitteln.

BERND HOFMEISTER

KARRIERENEUE AM SONNTAG, 12. APRIL 2009, SEITE 44

Frag’ doch den Inder

Das bedeutet nicht, dass nie wieder Schwierigkeiten auftreten werden. Doch man kann anders damit umgehen. Ohne emotionalen Stress. Die Arbeits-Effi zienz verbessert sich. Man erlangt ein besseres Verhältnis zu sich selbst und seinen Mitmenschen. Dadurch verbessern sich auch Beziehun-gen.

Chokshis Arbeit hat nichts Esoterisches an sich. In Euro-pa präsentiert er sich wissen-schaftlich. Er spricht die Men-schen sozusagen in der Sprache an, die sie verstehen. Er hat selbst in den unterschiedlichs-ten Kulturkreisen gelebt. Er kennt die Grundsätze von Hin-duismus, Buddhismus, Chris-tentum oder Islam. „Im Grunde genommen“, sagt er, „haben die Menschen überall dieselben

Probleme.“ Sie wollen glück-lich sein. Sie streben nach Geld und Macht. Dabei leben wir al-le schon im Überfl uss. Wer das erkennt, hat die Möglichkeit, wirklich reich – innerlich reich zu werden.“

Wissen tun wir das al-le längst. Nur an der Umset-zung hapert es. Dabei möchte Chokshi helfen.

ZUR PERSONUpen Chokshi wurde 1948 in Indien geboren Wohnort: SchaanwaldFamilie: verheiratet, ein SohnAusbildung: über 20 Jahre Trainings bei internationalen Größen wie etwa Paula HorenE-Mail: [email protected]