Untervazer Burgenverein Untervaz Texte zur Dorfgeschichte von … · 2017. 7. 11. · editae sunt a...
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Untervazer Burgenverein Untervaz
Texte zur Dorfgeschichte
von Untervaz
1936
Fontes ad Historiam - Heft 07
Email: [email protected]. Weitere Texte zur Dorfgeschichte sind im Internet unter http://www.burgenverein-untervaz.ch/dorfgeschichte erhältlich. Beilagen der Jahresberichte „Anno Domini“ unter http://www.burgenverein-untervaz.ch/annodomini.
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1936 Fontes ad Historiam - Heft 07 Franz Albert Perret aus: Perret: Fontes ad Historiam Regionis in Planis. Quellen zur Geschichte
der Bezirke Gaster, Sargans und Werdenberg, als der raetischen Teile des Kantons St. Gallen / erstmals im vollen Textlaut nebst einer Übersetzung mit Erläuterungen zusammengestellt von F.A. Perret. - 18 Hefte 1936-1938.
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S. 361: "Vul Ti. cultivar nies pievel cultivescha sia historia".
"Willst du unser Volk kulturell pflegen, so pflege seine Geschichte".
(P. B. Berther
Sehr geehrter Leser!
Wir gestatten uns vorerst einige prinzipielle Leitsätze, die uns bei der
Redaktion dieser Hefte massgebend sind, zu formulieren. Um das Studium der
Geschichte anzuregen, vermeiden wir es, uns lange über Dinge zu verbreiten,
die schon bereits angenommen sind, obwohl ein solches Verfahren für uns
leichter und namentlich risikofreier, aber auch wertloser wäre. Wir versuchen
jene Quellen und Autoren zu verstehen, die diesbezüglich am undankbarsten
sind. Wenn wir uns aber bei einer beliebigen Quellennummer mit einer solchen
Autorenansicht in diesem Sinne abzugeben haben, so ergibt sich daraus unsere
Einstellung zur einschlägigen Frage noch gar nicht. Dazu ist es schon
notwendig, unsere sämtlichen Texte, aus denen zusammen sich auch nur eine
moderne Meinung ergeben kann, durchzulesen. So haben wir unsere Ansicht
zur Räterfrage nicht bei Quellennummer 1, sondern bei Nr. 118 und 133
geäussert und zwar sehr ausführlich Was die innerrätischen Stammesfragen
anbelangt, müssen wir nach allen unseren Forschungen feststellen, dass die
Humanisten diesbezüglich viel logischer dachten als man heute allgemein
annimmt. Namentlich die gegenseitig verglichene Geographie führt uns zu
diesem Schluss.
Im vorliegenden Heft beschäftigen wir uns zum ersten Mal vom rätischen
Standpunkt aus mit jener rätischen oder rätisch-nachbarlichen
Handschriftenüberlieferung, die justinianisch-julianisches Recht enthält, da
heisst, die uns das justinianische Römerrecht so überliefern, wie es in den
Codices der Epitome Novellarum Iuliani enthalten ist. Diese Rechtsquellen
sind für Rätien bis anhin noch gar nie zusammengestellt worden! Es
rechtfertigt sich damit also vollständig, dass wir hier einmal ein Heft bieten,
das sich in einem Guss mit den rechtshistorischen Stoffen dieses oströmischen
Rechtstypus beschäftigt.
"Die Geschichte dieser Entwicklung hat mehr unter Geringschätzung und
Vernachlässigung gelitten als irgendein anderer Zeitabschnitt europäischer
Gesittung ….. was in diesen Rahmen nicht hineinpasste, blieb unbeachtet oder
wurde missverstanden.
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In Wirklichkeit ist die byzantinische Kultur mehr als der langsam zerfallende
Rest einer klassischen Vergangenheit: sie ist eine Neuschöpfung und bildet den
Hintergrund für die gesamte Entwicklung der mittelalterlichen Kultur.
Im Laufe des fünften Jahrhunderts waren die Kräfte der Auflösung überall
siegreich, und das Reich schien in eine Anzahl getrennter Gebiete zu zerfallen.
Im Westen waren die Goten
S. 362: dabei, ein unabhängiges Königreich in den römischen Provinzen zu errichten,
und die Vandalen überwachten das Mittelmeer.
Diese Entwicklung wurde jedoch durch die Regierung Justinians unterbrochen,
und im sechsten Jahrhundert erstarkte der römische Einfluss wieder mehr und
mehr. Das Werk des neuen Herrscherhauses war die Wiederaufnahme der
fünfunddreissig Jahre unterbrochenen Verbindung mit Rom und die
Abriegelung der syrischen Einflüsse, die den Hof des Anastasius
überschwemmt hatten. Und das war nur der Auftakt zu dem Werk der
Erneuerung und Ausdehnung des Reiches, der eigentlichen Leistung der
Herrschaft Justinians. Nacheinander wurden Afrika, Italien, Südostspanien von
den kaiserlichen Heeren wiedererobert, und noch einmal beherrschte das
Römische Reich die Mittelmeerwelt. Das christliche Reich genoss noch einmal
eine Stunde des Triumphes, bevor die Dunkelheit der folgenden Jahrhunderte
hereinbrach. Sein siegreiches Vordringen erweckte einen neuen kulturellen
Auftrieb. Wie die politische Erneuerung des sechsten Jahrhunderts eine
Rückkehr zu den Überlieferungen des römischen Staates ist, und wie die
gesetzgeberischen Leistungen den endgültigen Höhepunkt in der Entwicklung
der römischen Rechtswissenschaft darstellen, so ist das Schrifttum dieses
Jahrhunderts der letzte Ausdruck von zwölf Jahrhunderten griechischer Kultur.
Christoph Dawson (Die Gestaltung des Abendlandes)
Zur Notiz: Von S. 393-397 ist leider ein technisches Versehen unterlaufen,
weshalb die M und W beim Druck nicht scharf genug herausgearbeitet werden
konnten. Der geschätzte Laser möge dies freundlichst entschuldigen.
S. 363: 140. Kaiser Justinian gibt durch sein Titelwesen zu bedeuten, dass er im
Prinzip auf die Gebiete de weströmischen Reiches noch immer nicht
verzichtet habe. Justinian regierte von 527-565.
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IMPERATOR CAESAR IUSTINIANUS ALAMANNICUS GOTHICUS
FRANCISCUS GERMANICUS ANTICUS ALANICUS VANDALUCUS
AFRICANUS PIUS FELIX INCLITUS VICTOR AC TRIUMPHATOR
SEMPER AUGUSTUS.
Übersetzung: Befehlshaber und Kaiser Flavius Iustinianus, glückhafter und
ruhmreicher Besieger und Triumphator der Alemannen, Gothen, Franken,
Germanen, Anten, Alanen, Vandalen und Afrikaner als erhabener
immerwährender Augustus….
Quellen: U. a.:
Iustiniani Institutiones (ed. Girard p. 601.)
Digesta seu Pandectae Iustiniani. Augusti, De conseptione Digestorum (latine),
De confirmatione Digesterum (graece et latine).
Codex Iustinianus: De emendatione codiicis Iustiniani et secunda eius editione.
Iuliani Epitome latina Novellarum Iustiniani secundum versionem codicis 722
Sangallensis.
Anmerkungen:
Anticus: vom veneto-illyrischen Volk der Anten. Vergleiche hierzu die
Ausführungen zu den Nr. 118 und 139.
Alanicus Vandalicus: Über diese Stämme in der Raetia secunda siehe die
Ausführungen zu den Versen des Claudius Claudianus in Nr. 120.
Goticus Francicus: In Rätien herrschten nach der Völkerwanderung vorerst die
Goten, später die Franken. Bei Justinian fehlte also die Absicht nicht, sich da
als Souverän hineinzudrängen. Vergl. hierzu etwa die vorangehenden Nr. 128,
136 und 137.
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S. 364: 141. Ein churrätischer oder oberitalienischer Codex enthält nebst der
lateinischen Epitome des Julian über die Novellen des Juistinian (Iuliani
Epitome latina Novellarum Iustiniani) diverse andere justinianische
Gesetzesbestimmungen. Lebzeit des Kaisers Justinian: -565, Zeit der
Erscheinung der Novellen: gegen Ende der Herrschaft des Justinian. Zeit der
Konfektion der Epitome Juliani: zwischen 551-554. Zeit der Entstehung des
hier besprochenen Codex: Ende des IX. od. Beginn des X. Jahrhunderts.
Vorbemerkung.
Zur Einführung und Verständlichmachung der hier behandelten und der
nachfolgenden Quellennummern, verweisen wir auf folgende oben aufgeführte
Quellentexte.
a) Oströmischer Natur: Nr. 128, a. 506, Nr. 136 a. 541/42, Nr. 13 p. 348 a. 548,
Nr. 140 oben.
b) Italischer Natur: Vgl. Liste auf S. 309. Dazu kommt Nr. 134 ad annum 537.
c) Gotisch-italischer Natur: Nr. 131 a. 506/7 und Nr. 134 a. 537.
Für die Behandlung dieses und der nachfolgenden Codices stützen wir uns auf
das lateinische Vorwort von Gustav Haenel zu "Iuliani Epitome Latina
Novellarum Iustiniani", Leipzig 1873, wobei wir uns jedoch erlauben nach der
Ordnung unserer eigenen Gesichtspunkte vorzugehen. Ein solches
Herbeiziehen der vorhandenen Rechtswissenschaft ist dadurch gerechtfertigt,
dass selbe zum Studium der rätischen Geschichte in justinianisch- julianischen
Belangen bis anhin noch nie herbeigezogen wurde.
Identifizierung des vorliegenden Codex.
"Codex membranaceus Regiae Bibliothecae Berolinensis (Pergamentcodex der
königlichen Bibliothek Berlin) Access. Latin. fol. 269", einst "Petri Pithoei",
dann "Le Peleterianae Familiae", dann "Le Peleterii Rosanbo". Dann ging der
Codex über in die "Bibliotheque de Rosny", wo sie Haenel für die Berliner
Bibliothek ankaufte,
Aufschrift.
Auf dem Buchrücken steht: "Novellae Iustiniani / Imperatoris / de graeco in
latinum / translatae per / Iulianum antecessorem / Constantinopolitanum".
Ferner: "51, IX c et 81". Die Zahl 81/4 kommt vom Katalog der Familie Le
Pelletier.
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Auf der Rückseite des ersten Blattes ist die Foliozahl 202 aufgeführt. Zwischen
dem Deckel und dem Codex sind 5 Blätter eingeschaltet. Auf dem 5. Blatt
steht der oben aufgeführte Titel, dem beigefügt ist: "quae quidem novellae
editae sunt a Petro Pithoeo / I. C. et glossario illustratae a Francisco fratre".
S. 365: Inhalt des Codex.
1. Fol. 1a: Sechs Zeilen theologischen Inhalts.
2. Fol. 1b. - fol. 17a Zeile 10: Kapitelrubrik der Epitome des Julian bis Kapitel
DXCII. "de episcopis et monachis". Die Rubrik ist also durch mehrere Titel
aus den Novellen des Justinian gemehrt. Es fehlt jedoch der Titel der
Konstitution 125 "Quam jam videor".
3. Fol. 17a Zeile 11 - fol 19a Zeile 17: Kapitelverzeichnis "Lex Dei", auch
"Lex Dei quam praecepit Dominus ad Moyses" und "Mosaicarum et
Romanorum legum Collatio" genannt. Es ist hier zu beachten, dass die
Titel zu dieser "Lex Die", gleich wie im unten aufgeführten Codex
Vercellensis (Vercelli) zu der Epitome des Julian fortlaufend sind. Die Titel
der "Lex Die" sind in ihrem Original folgende:
I. De sicariis (et homicidiis casu vel voluntate)
De casualibus homicidis. Von den Mördern
(die einen Menschen durch Zufall oder freiwillig töten).
Von zufälligen Tötern,
II. De atroci injuria. Von der qualifizierten Injurie.
III. De jure et saevitia dominorum. Vom Recht der Herren und von
allfälligen Grausamkeiten derselben (eigenen Leuten gegenüber),
IV. De adulteriis. Vom Ehebruch.
V. De stupratoribus. Von der Vergewaltigung.
VI. De incestis nuptiis. Von der Verwandtenehe.
VII. De furibus et poena eorum. Von den Dieben und von ihrer
Bestrafung.
VIII. De falso testimonio. Vom falschen Zeugnis
VIIII. De familiaris testimonio non admittendo. Von der Unzulässigkeit
des Zeugnisses von Hausgenossen.
X. De deposito. Vom Depot.
XI. De abactoribus. Von den Viehdieben.
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XII. De incendiariis. Von den Brandstiftern.
XIII. De termine amoto. Vom Verrücken der Grenze.
XIIII. De plagiariis. Vom Plagiat.
XV. De maternaticis, maleficis et manichaeis. Von den Astrologen,
Hexern und Manichäern.
XVI. De legitima successione. Von der gesetzlichen Erbfolge. -
Der F des Gesetzes ist verloren.
4. Der Rest des Blattes 19 ist leer.
5. Fol. 20a - fol. 149b. Die Epitome des Julian bis Kapitel 564. Auf diese
folgen:
6. Einige Novellen des Iustinian, nämlich:
a) Fol. 149b: Epitome Novellae 134 "De Vicariis" (Im Original: De vicariis
et mulieribus adulteris aliisque capitibus)."Von den Vikaren" (Von den
Vikaren, von den ehebrüchigen Weibern und von anderen Dingen).
b) Novella 34 "Const. CXXIX, kap. DLXXXIV. Ut nulli liceat mutuanti
(Orig Nullum credentem agricolae tenere illius terram, et quantam debeat
usuram dare). Dass es keinem Leihenden erlaubt sei (die Erde jenes
Landmanns zu besetzen, dem er messbare, bewegliche Gegenstände zur
Verfügung gestellt hat).
S. 366: c) Fol. 152b: Suma Novellae 65 "Const. CXXX. kap. DXXXV (sic) de Terris
vel domibus" (Orig. De alienatione rerum ecclesiae Mysiae relictarum pro
captivorum redemptione et pauperum alimentis). "Von den Ländereien oder
Häusern" (Von der Veräusserung der von der mysischen Kirche übrig
gebliebenen Güter zum Loskauf von Gefangenen und zur Speisung von
Armen).
d) Fol. 153a: Novella 114 "Const. CXXXI. kap. XXXXVI de sacris divinis
subscriptionibus (Orig: Ut divinae iussiones subscriptiones habeant gloriosi
quaestoris) "Von der Zustimmung zu den geheiligten, göttlichen Dingen".
(Dass die göttlichen Vorschriften die Zustimmung des glorreichen Quästoren
haben sollen).
e) Fol. 153b: Novella 143 "Const. CXXXII. kap. DLXXXVII. de Raptu
mulierum et sponsatae". (Orig: De raptis mulieribus et quae raptoribus nubunt).
"Vom Frauen und Brautraub". (Von den entführten Frauen und von jenen, die
die Entführer heiraten).
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f) Fol. 155e "Const. CXXXIII. kap. DLXXXVIII. De usuris supra duplum non
computandis". (De usuris super duplum non conputandis). " Dass die Zinsen
über das Doppel nicht zu berechnen seien".
g) Fol. 155b: Summa Novellae 121: "Const, XXXIV (sic) kap. DLXXXIX. de
Partiariis solutionibus", (Ut quae per partes fiunt usurarum solutiones in
duplum computentur). "Von den Teilzahlungen". (Zinszahlungen die in
Teilraten entrichtet werden sollen doppelt angerechnet werden).
7. Bruchstücke aus den "Domini Iuliani Antecessoris Dictatum de
Consiliariis". "Diktat des Julian von den Konsiliarien". (Fol. 155b.- 156a.)
8. Fol. 156a. ist unten leer. 157a. ist ganz leer.
9. Fol. 157b: Hier beginnt die oben erwähnte "Lex Dei" und zwar ab. Kap.
DXCII, die sich bis Fol. 182 ausdehnt, wo sie mit DCCXXXI unter Tit. XVI.
kap. BVIII § 2 endet.
10. Fol. 183.- 190:
a) § 5-12 Institutiones de publicis iudiciis (4,18) und Überschrift der
Institutionen. (Von den öffentlichen Richtern).
b) Erste Bücher "Prota" genannt aus den Digesten und zwar:
Liber I. De justitia et iure. Über Gerechtigkeit und Recht.
Liber II. De origine juris et omnium magistratum et successione prudentium.
Über den Ursprung des Rechts und aller Magistraten sowie über die
Aufeinanderfolge der Rechtsgelehrten.
Liber III. De legibus senatusque consultis et longa consuetudine. Über die
Gesetze, die Senatusconsulte und über die lange Gewohnheit.
Liber IV. De constitutionibus Principum. Von den kaiserlichen Konstitutionen
(Erlassen).
Liber V. De statu hominum. Vom Personenstand.
Liber VI. De his qui vel alieni juris sunt. Von jenen, die jemand anderen
abhängig sind.
S. 367: Liber VII. De adoptionibus et emancipationibus et aliis modis quibus potestas
solvitur. Von der Adoption, von der Emanzipation und von den anderen
Rechtsinstituten durch welche die Gewalt über eine Person gelöst wird.
11. Fol. 191a. Rest der Lex Dei.
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12. Fol. 191a. Zeile 15: Fortsetzung des "Dictatum de Consiliariis" ab den
Worten "Si autem quaeretur apud te de custode".
13. Fol. 193a. Zeile 15. "Item Collectio Iuliani Antecessoris. Tutoras vel qui
divisam etc." ap. Pithoeum p. 207.
14. Fol. 194a. Zeile 17. Novella 134 "Ut nulli iudicum liceat". (Ut nulli
iudicum liceat habere loci servarorem, nisi certis in causis divina concesserit
iussio). Dass es keinem Richter erlaubt sei, (einen Lokalunterbeamten zu
halten, ohne es sei denn, dass durch göttlichen Befehl das für gewisse
Rechtsgeschäfte zugegeben werde).
15. Fol. 199b. Zeile 20 "CXC. kap. De Diversis Capitulis" oder Novelle 117
cap. 1 und 2. (De diversis capitibus et solutione matrimonii (Ut liceat matri et
aviae et aliis parentibus post legitimam partem liberis derelictam quo modo
voluerint residuam facultatem disponere, et alia plura capitula.) - Von
verschiedenen Kapiteln (und von der Auflösung der Ehe). (Dass es einer
Mutter, einer Grossmutter und andern Verwandten erlaubt sei, nachdem sie
den gesetzlichen Erbteil den Kindern hinterlassen haben, über das übrig
bleibende Vermögen zu verfügen, wie sie wollen, und von verschiedenen
anderen Kapiteln).
16. Fol. 200b. - fol. 202a. Zeile 21: "Passio Sancti Gorgonii Martiris". "Das
Leiden des heiligen Martyrers Gorgonius" bis zur Stelle "colligenda canes et
lupi". Die Heiligen Gorgonius und Dorotheus wurden unter Diokletian in
Nikomedien ums Jahr 303 gemartert. Ihr Fest wird am 9. September begangen.
Siehe die Bibliographie in "Bibliotheca Hagiographica Latina antiquae et
mediae aetatis", herausgegeben von den Bollandisten zu Bruxelles 1898-1899,
Band I. p. 538 ff.
Eigentümlichkeiten des Codex.
Die Epitome, also der Haupttext dieses Codex, ist zweigeteilt. Sie ist von
mehreren, nämlich von drei Schreibern hergestellt worden. Der Schreiber der
ersten 20 Folien war ungeschult und bäurisch und der Schreiber der Folgenden
20 Folien nicht viel besser. Am besten hat der Schreiber des Restes sein Werk
vollbracht. Es fehlen einige Konstitutionen und Kapitel der Epitome Iuliani,
nämlich Cost. CIII, CIIII oder Kapitel 365, 366 und 438 und Constitution
CXXV. Die Kapitelzahlen sind oft verwechselt oder ganz ausgelassen.
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Der Text strotzt überhaupt von Fehlern. Ein Korrektor, vielleicht ein Magister
scribarum versuchte diese Fehler zu verbessern, ohne aber zu vollem Erfolg zu
gelangen. Er radierte, setzte seine Korrekturen über den alten Text, zwischen
die Zeilen, an den Rand etc.
S. 368: Was für einen rätischen Ursprung des vorliegenden Codex spricht.
"Die Orthographie ist eigenartig. Sie entspricht in allem jener, die man in den
Codices des ausgehenden IX, und des beginnenden X. Jahrhunderts oder in
Oberitalien vorfindet. Ich glaube deshalb, dass dieser Codex aus eben der
genannten Zeit und dem eben genannten Lande stamme" (Haenel).
Haenel, op. cit. p. VI, Note 12 zählt folgende orthographische Merkmale auf:
1. Überflüssiges h: husura, huxerem, hocto, hostie, hostendere, husurpata,
habsentia, hab, hunus, hunusqusque, hunde, hundique, hundecim, hutrum,.
horatoria, homino, honerandum, cethero, carthola, decheratus, velhuti,
cohercere, matheria, orhientis Trachia, clerichorum, diachonus, coercheantur,
chodices, thunc (selten tunc).
2. Unterlassenes h: abet, abere, trauntur, antiocie, exibere, omo, omines, orum,
orti, ypoteca.
3. .ae statt e: aeditio, expraessa, aecclaesia, aelectio, aerepti, aediti, caedat,
aetiam, atquae, paecunia, procaedere, praeces, conquaesti.
4. b statt u: probaberit, fabebit.
5. u statt b: liceuit, adpareuit, ostimauit.
6. e statt i und i statt e: tregenta, inventareum, vindere, vindicio, nociat,
ypotica.
7. o statt u: stromentis, proconsolis, pericolum.
8. u statt o: adulescentis.
9. Falsche Verdoppelung des 1: allienatio, vallebat, tullerit, detullerit, vellit,
distullerint, Oft aber richtig.
10. quo statt co: quogore, queire, quoherede.
11. co statt quo: colibet, alico.
2. ste, stam statt ista, iste, istam.
13. Falsche Repetition eines vorangehendes s oder m: ipsis si‚ statt ipsi si,
summam maxima.
Diese Beispiele könnten beliebig gemehrt werden.
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Bluhme, Prolegomenen Legis Dei und namentlich Zeitschrift für
geschichtliche Rechtswissenschaft, Band X, Berlin 1842, p. 302 schreibt wie
Haenel diesen Codex dem ausgehen den 9. oder dem beginnenden 10.
Jahrhundert zu, während ihn Huschke, Iurisprudentiae Anteiustinianae quae
supersunt (ced. 2) Leipzig 1867, 8, p. 547 ff. dem 8. oder 9. Jahrhundert
zuschreibt.
Bibliographisches.
Index librorum Manuscriptorum et Impressorum, quibus Bibliotheca Regia
Berolinensis aucta est annis 1837 et 1838.
Mommsen, Praefatio Digest. p. XXXIV sq. et LXII.
Haenel, Kritische Jahrbücher für deutsche Rechtswissenschaft, herausgegeben
von . L. Richter, Leipzig 1837. 8.
Grosley, Vie de Pierre Pithou, Paris 1756. 8. T. II. p. 63. cf. auch Boivin Vita,
elogia, operum catalogus et bibliotheca, Paris 1711. 4.
S. 369: 142. Ein Codex des obbehandelten churrätisch-oberitalienischen Typus
aus der östlichen Nachbarschaft Rätiens, nämlich aus Salzburg-Wien,
enthält nebst der Epitome des Julian, diverse andere justinianische
Gesetzesbestimmungen.
Entstehung des Rechts: wie oben, also Mitte des 6. Jh.
Entstehung der Handschrift: Ende des X. Jh.
Identifizierung und Aufschrift.
"Codex Vindobonensis s. Imperatoris Austriae Bibliothecae (kaiserliche
Hofbibliothek, Wien) 2160", früher Salzburg 360". Aus den diversen
Deckelaufschriften geht hervor, dass der Codex früher der Reihe nach in
mehreren Bibliotheken figurierte. Wichtig ist die Aufschrift: "G. Dei gratia
plebanus in Gözenh." Diese Schrift datiert aus dem XV. Jahrhundert und
stammt vielleicht vom Besitzer des Codex. Auf jeden Fall zeigt sie, dass das
Buch seit alters her in der Gegend war. Es trägt de Titel: "Constitutiones
Novellarum Iustiniani". Eine spätere Hand hat zu dieser Überschrift noch
beigefügt: "alias intitulatus extravagantes legum".
Eigentümlichkeiten des Codex.
Der Codex besteht aus 18 Pergamentblättern. Die Schrift zeigt kleine aber
klare Minuskeln, die bisweilen einen etwas primitiven Eindruck machen.
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Geschrieben wurde der Codex. Ende des X. Jahrhunderts. Bluhme weist ihn
indes dem XI. Jahrhundert zu (Lex Dei, Bonn 1833. 8. Item Academia
Caesarea Vindobonensis in Tabulis Codicum Mss. citt.). Der Haupttext,
nämlich die Epitome des Julian, wird in zwei Teilen dargeboten. Die Nummern
der Konstitutionen und Kapitel, sowie die Subscriptionen fehlen sehr oft, oder
stehen am falschen Ort. Die Fehler sind Legion. Niemand bemühte selbe zu
korrigieren.
Inhalt.
1. Fol. 2-162: Epitome Iuliani, hier von einer Hand des 14. oder 15. Jh.
"Novella Iustiniani" überschrieben.
2. Fol. 162b - 183b: Lex Die.
3. Anhang:
a) Serie 6 b) - 7 der Nr. 141. Siehe oben S. 365, 366.
Hier findet sich das Dictatum de Consiliariis de Julian ganz.
b) Collectio Domini Iuliani Antecessoris de Tuteribus.
Sammlung des Julian über das Vormundschaftsrecht. Veröff. bei
Haenel, op. cit. p. 201. Vgl. zu Quelle, In Planis 143 Inhaltspunkt 13.
c) Const. CXXII. "Quam iam videor conscripsisse".
d) Novelle 134 der Epitome. Vgl. oben Nr. 141, 6 a) und 14.
e) Nov. 117 praef. cap. 1,2 ex vulgata versionen.
Vgl. oben Nr. 141 Inhaltspunkt 15.
S. 370: f) Traktat, der unter dem Titel "Paratitla Codicum Vindobonensis et
Haenelii I." bei Haenel op. cit. p. 202 ff, veröffentlicht ist.
g) "Iustiniani Constitutio pro debitoribus in Italia et Sicilia". "Konstitution des
Justinian für die Schuldner in Italien und Sizilien" (Biener, Geschichte. p. 483
und Zeitschrift T. V. p. 352-355).
h) Lex 12 D de Testibus 22,5. Von den Zeugen.
i) De caecis et debilibus. Von den Blinden und Schwachen.
Unbekannten Ursprungs, herausgegeben von Biener, Geschichte der
Novellen Justinians, Berlin 1824 und Zeitschrift für geschichtliche
Rechtswissenschaft T. V. Seite 355 ff.
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k) Zwei Kapitel mit DXXXIII und DXXXXIV bezeichnet, die in andern
Büchern nicht zu finden sind.
Veröff. bei Haenel Iuliani epitome, S. VII, Note 14.
143. Ein Codex des obbehandelten churrätisch-oberitalienischen Typus
aus der südlichen Nachbarschaft Rätiens enthält, nebst der Epitome des
Julian, diverse andere justinianische Gesetzesbestimmungen.
Identifizierung und Eigentümlichkeit.
"Codex Capituli Maioris Ecclesiae". Codex der Kirche von Vercelli. Die nahe
Verwandtschaft dieses Codex mit denen von Wien und Berlin (Nr. 142 und
141) hat Haenel in seiner Ausgabe der Epitome Juliani, p. VII in 14 Punkten
dargelegt.
Inhalt.
1. Das erste Quaternio (Bandheft) ist verloren gegangen. Es enthielt die
Titelrubriken zu Julians Epitome bis Kapitel 210. Die Lücke ist durch 7
eingeschaltete Blätter ausgefüllt. Auf Fol. 1. steht: "Incip Nom Regionum / Et
Civitatem In Quibus / Sacrum Apostolorum / Corpora Requiescunt / Inc.
Iohannis Baptista filius". Dann: "Incipit expositio / IIII evangl". Unter diesem
Titel figurieren dann aber nicht nur theologische, sondern auch juristische
Dinge. So eine Einführung zu den "Iustiniani Institutiones". Daraus:
a) Eine Definitio legis. Definition des Gesetzes.
Veröff. bei Haenel, Ep. Iul. VII, Nt. 7.
b) Fol. 6b: Glossa. Veröff. an derselben Stelle.
c) Aus der Lex Salica Titel XVII De vulneribus § 7
(Herausgegeben von Merkel, Berlin 1850, S. 11).
2. Fol. 8: Kapitelverzeichnis der Epitome des Julian von Kap. 211 - Kap. 592.
3. Fol. 13b: Kapitelverzeichnis der Lex Dei ad Moysen
4. Fol. 14b: Epitome Iuliani bis Konstitution 124.
S. 371: 5. Fol. 150b: Epitome Iuliani ab Constitution "Quam iam videor" bis
Konstitution 133, Kapitel 596, d.h. Anhang enthaltend:
a) Serie 6 b) - 7 der Nr. 141 oder 3 a) der Nr. 142. Hier findet sich das
"Dictatum de consiliariis" bis zu den Worten "lege iterum Novellas duas
constitutionis circa centesima decima relatas".
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b) Lex IV, DXCIII oder c. 4 Codex Iustiniani de Praediis 5, 71 (Orig: De
praediis vel aliisrebus minorum sine decreto non alienandis vel obligandis).
Von den Prädien (oder von anderen Dingen der Geringeren, die ohne Dekret
nicht veräussert oder verpflichtet werden dürfen).
c) DXCIIII, Lex 1 Imper. Antonino Muciano, oder Codex Gregorianus V. 5. 1
(Ediert von Haenel).
d) DXCV de Donatione s. Interpret. c. 1 Codicis Theodosianis de donat 8. 12
(Orig: XIII de donationibus). Von den Schenkungen.
(Veröffentlicht wie bei Nr. 123 erörtert).
e) DXCVI Pauli Sententiae V. 30 B. 2. s. Coll. 14. 2. § 3.
6. Fol. 156a: Tractatus theologius de incestis.
7. Fol. 157a: Tabelle über die Verwandtschaftsgrade, zu der eine spätere Hand
die Lex Rotharith CLIII aus dem Edictum Langobardorum beifügte.
8. Fol. 157b: Lex Dei sive Collatio Legumi Mosaicarum et Romanorum
(Vgl. die Nr. 141 und 142).
9. Fol. 182a: Verschiedenes aus der Rechts- und Sittenlehre, was alles jedoch
nichts mit der Epitome des Julian zu tun hat. Ferner sind zu beachten:
a) cap. 11. Decretorum Gelasii Papae. Kap. 11 der Dekretalien des Papstes
Gelasius.
b) Kapitel des 4. Konziliums von Toledo und des 4. Konziliums von Karthago.
144. Ein rätisch anmutender und die Lex Romana Curiensis enthaltender
Codex aus Udine schliesst sich in seinen ersten Teilen an den
obbehandelten churrätisch-oberitalienischen Typus der Julianus-
Exemplare, enthält aber auch noch andere zum Teil ostrogotische und
zum Teil justinianische Gesetze.
Zeit der ostrogotischen und justinianischen Gesetze: 1. Hälfte des 6. Jh. des
Julian: Mitte des 6. Jh. der Lex Romana Curiensis: ca. 750, der Niederschrift
des Codex: 9. bis 10. Jahrhundert.
Der Codex.
Heute: "Codex bibliothecae Universitatis Lipsiensis Nr. 3499"
(Cod. 3499 der Universitätsbibliothek Leipzig), früher
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S. 372: "Archici Ecclesiae Metropolitanae Utinensis" (des Archivs der
Metropolitankirche von Udine), noch früher "Capituli cathedrae Aquileiensis"
(des Kathedralkapitels von Aquileia). Auf einem Blatt, das zwischen dem
Deckel und dem Codex eingeschaltet wurde, steht von neuerer Hand
geschrieben: "Codex rarissimus et unicus Lex Romanorum inter VIII et IX
seculum exaratus mutilus a principio e in fine constans pagi 354 ….". Viele
Blätter fehlen am Anfang und am Ende. Erhalten sind nurmehr deren 177. Am
Anfang fehlen 2 ganze Quaternienen (Auch vom 3. Quaternio fehlen noch 3
Blätter. Nach dem 21. Blatt fehlen wiederum 14 Folien. Die Bandhefte 16 und
17 fehlen ganz. Im Ganzen fehlen bis anhin also etwa 40 Blätter. Ganz am
Schluss fehlen nochmals 9 Blatt. Was vorhanden ist, ist aber nicht alles im
Band enthalten, denn der gelehrte Bonturini fand seinerzeit im Kirchenarchiv
von Udine davon ganze 27 lose Blätter.
Der ganze Band besteht aus 2 Teilen. Der erste Teil reicht bis zu Blatt 99 und
enthält meist justinianisches Recht, vornehmlich aber die Epitome Iuliani. Der
2. Teil reicht von Blatt 100 bis zum Schluss und enthält aus dem theodosiani-
schen Recht die hier vorherrschende Lex Romana Curiensis. Die beiden Teile
sind einmal voneinander getrennt gewesen und sind also Verschiedenen
Ursprungs, dürften aber Beide kaum ohne Beziehung zu Aquileia sein.
Über die Rätizität d Codex.
Haenel, Epitome Iuliani, S. IX sagt: "Die Orthographie verrät die Heimat des
Codex, die Churrätien ist". Sehr wenige Male steht sto, sta, stis, stas für isto,
ista, istis, istas. Merkwürdigerweise bietet der Codex fast durchwegs cauculo,
praugma, praugmatica, statt calculo, pragma, pragmatica. Man hat auch den
Ursprung dieses Codex aus St. Gallen in Betracht gezogen, aber auch vice
versa jenen des St. Galler Codex aus Aquileia. Wäre der Codex von Aquileia
aus, St. Gallen, so wäre wieder darauf hinzuweisen, dass der St. Galler Codex
der Lex Romana Curiensis (Nr. 722) seiner Schrift nach wiederum wohl aus
der Gegend von Chur stammen muss. Doch diese Fragen weiter erörtern, heisst
auch das überaus stachelige Problem über den Ursprung der Lex Romana
Curiensis aufreissen, was für sich eine Dissertation bilden könnte. Literatur
liegt über diese Frage so reichlich vor, dass wir sie hier nicht einmal aufführen
dürfen. Das würde für sich ein Heft füllen.
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In Bruckner, Scriptoria ist noch lange nicht alles enthalten. Unsere Ansicht ist
aber, dass es sich hier unbedingt um rätische Codices handelt, wenn wir bei der
vorliegenden Gruppe von Aquileia auch nicht gerade speziell auf Churrätien
verweisen müssen. Man vergesse ja nicht, dass Rätien seit jeher sehr nach
Osten griff. Auch beachte man, dass im Friaul ja Ladiner wohnen. Ein
Zusammenhang zwischen dem hier besprochenen Utinenser Codex der Lex
Romana Curiensis und jenem Nr. 722 der Stiftsbibliothek von St. Gallen aus
Chur-St. Gallen ist aber vorhanden. Darüber Zeumer, Edition der Lex Romana
Curiensis im Vorwort (Mon. Germ. hist. Legum Tom. V.). Es ist deshalb umso
interessanter, dass auch die Epitome Iuliani in zwei Codices von St. Gallen
figurieren. Das weist auf einen gesamträtischen Rechtsbereich, der vom
rätischen Osten bis zum äussersten Westen reicht. - Ductus und Schrift des
vorliegenden Codex sind nach Haenel fränkisch, verweisen also deutlich nach
Rätien.
S. 373: Inhalt.
A. Epitome Iuliani. Ungepflegt und fehlerhaft geschrieben. Ein Korrektor
nahm sich nicht die Mühe alle Fehler auszumerzen. Die Subscriptionen der
einzelnen Konstitutionen sind oft gekürzt oder weggelassen, bisweilen aber
ergänzt worden. Die Titelrubriken sind mangelhaft, und bisweilen sind die
Kapitel verwechselt. Die Kapitel 117, 138, 257, 259, 264, 298, 303, 324, 325,
und 375 haben Randglossen.
B. Collectio constitutionum interpretationumque oder sechs Anhänge zu der
Epitome des Iulian:
I. Octo leges Iustiniani. Acht Gesetze des Justinian oder Serie 6 b) - 7 der Nr.
141, 3 a) der Nr. 142 und 5 a) der Nr. 143. Hier kommt aber zwischen Nov.
138 und 121 noch hinzu ein Auszug (Summa) der Novelle 140 im Corpus iuris
betitelt: "Ut matrimonium ex consensu solvi possit (Ut possit ex consensu
dissolvi matrimonium)." "Ob eine Ehe aus gegenseitiger Übereinkunft gelöst
werden könne?"
II. Zwei Gesetze des Justinian "De colonis Africae", "Von den Colonen
Afrikas" (Herausgegeben von Haenel, Berichte der königlich sächsischen
Gesellsch. der Wissensch. Histor. philolog. Classe 1852, p. 75 ff. und p.87)
und ein schlechter Auszug der Novelle 65. Das alles auf fol. 92 und 93a.
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III. Fol. 93b. col a:
1. "Ex codice Dive memori Iustiniani Libro VII constitutionum titulo secundo,
"Aus dem 2. Titel des 7. Buches der Konstitutionen des Codex des Justinian‚
frommen Andenkens".
a) Cod Just. VII.2.9. De testamentaria manumissione. Von der Freilassung
durch Testament. Aus diesem gleichen Titel folgen noch c. 10, 11 und 14.
b) Cod. Just. VII.4: De fideicommissariis libertatibus, c. 8 und 12.
c) Cod. VII.7. De communi servo manumitt. Im Corpus iuris: De servo
communi. manumisso, 1. Von der Freilassung des gemeinsamen Sklaven.
d) Cod. Just. VII.10 De his qui a non domino manumissi sunt, c. 1, 4, 5, 6, 7.
Von denen, die nicht von ihrem Herrn freigelassen wurden.
2. Fol. 96b: Stelle gebildet aus den Novellen 5 und 123 des Justinian. Diese
Novellen lauten:
a) Nov. 5: De monasteriis et monachis et Praesulibus. Von den Klöstern und
Mönchen und ihren Vorgesetzten.
b) De diversis capitibus ecclesiasticis. (De sanctissimis et Deo amabilibus et
reverentissimis episcopis et clericis et monachis). Verschiedene kirchliche
Kapitel. (Von den geheiligten und Gott wohlgefälligen und ehrwürdigen
Bischöfen, Klerikern und Mönchen).
S. 374: Der Utinenser Codex hat hier aber die Numerierung der Epitome Iuliani c. 466,
12-14, 434 und 437 und andere Titel.
3. Codex Iustiniani VII. 38: Ne rei dominicae vel templorum vindicatio
tamporis exceptione submoveatur. Dass durch keine exceptio temporis eine
Sache des Herrn oder eines Gotteshauses vom Ort abgeführt werde.
IV. 1. "VIII" pro cap. 58 der Epitome Iuliani "De peculio quasi castrense
clericorum, et de significatione clericatus". "Vom Eigengeld der Kleriker im
Lichte jenes der Legionssoldaten und von der Bedeutung des Klerikats".
2. "IX" pro cap. 461 der Epitome Iuliani "De testimoniis clericorum". Von der
Zeugenschaft der Kleriker".
3. "X" pro cap. 467 der Epitome des Julian. "De clericis vel monachis, vel
diaconis, vel ascetriis conveniendis in civili vel criminale causa". "Von den
Klerikern, Mönchen, Diakonen und Aszeten, die zu Zivil oder
Kriminalverhandlungen erscheinen müssen".
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4. "XI" pro Lib. X. Rufini Historiae
V. Lex Episcoporum et caeteris Clericorum. Gesetz für die Bischöfe und
übrigen Kleriker:
1. In nomine, Patris et filii et Spiritui Sancti. Lex ut quicunque in clericum
cuiuslibet manum misenit austerius condemnetur. Im Namen des Vaters und
des Sohnes und des heiligen Geistes, sei es Gesetz, dass jeder, der an einen
beliebigen Kleriker Hand legt, scharf bestraft werde.
2. Imperatores Theodosius Archadius et Valentinianus augg. Albino prefecto
pretorierum. Die erhabenen Kaiser Theodosius, Arcadius und Valentinianus an
den Präfekten des Präteriums Albinus. - Der zu diesem Titel gehörige Text
fehlt.
3. Summa Novellae 123 c. 8 oder Jul. ca. 436. Vgl. hier oben Punkt B. 2. b).
4. Dasselbe am Anfang und c. 8. Daran schliesst sich eine Stelle über die
Anklage der Bischöfe an.
5. De testamentis clericorum vel monachorum = Von der Zeugenschaft der
Kleriker oder Mönche. Interpretation zur Novelle 5 des Kaisers Martian.
6. Anfang und § 1 der Institutionen IV.2 de vi bonorum raptorum. Von den
durch Gewalt geraubten Gütern. VI. oder:
II.
A. Fortsetzung der Sammlung der obigen Konstitutionen und Interpretationen.
1. Fol. 100: Scholia in Iulianum Scholien zu der Epitome de Julian,
geteilt in 42 Kapitel.
2 Fol, 100b: Novella 143 Iusti-Leoni: De raptu virginum, viduarum vel
matrimonialium. Von Raube von Jungfrauen, Witwen und Ehefrauen.
S. 375: 3. Fol. 105b: Sanctio pragmatica Iustiniani Pro petitione Vigilii...
4. Novelle 140. Vgl. oben S. 373, Punkt B. I. in fine.
5. Konstitution des Justinian: De adscriptionis et colonis. (De adscripticiis et
colonis). Von den Adscripticien und Kolonen.
6. Konstitution des Kaisers Justinus (Constitutio Iustini imperatoris in Africam
directa): De filiis liberarum. Von den Kindern der Freien.
7. Sacrum Pragmaticum Tiberii Augusti de Confirmatione Constitutionis
Iustini de filiis colonorum et liberarum. Geheiligter Rechtserlass des Kaisers
Tiberius Augustus (anno 578-582) zur Bekräftigung der Konstitution des
Kaisers Justinus (anno 565-578) über die Kinder der Kolonen und Freien.
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B. Artikel 85-87 des Ediktes des Gotenkönigs Theoderich (F. 113)
C. Gesetze, die auch, wenn auch nicht vollständig, im Codex 722 der Lex
Romana Curienis in der Stiftsbibliothek St. Gallen vorhanden sind:
1. Fol. 113a: Iustiniani Imperatoris Sacra Privilegia Concili Vizaceni. Des
Kaisers Justinian geheiligte Privilegien des Konzils von Vizacenum (in
Africa). Von diesen gibt der Codex zuerst eine Übersicht in 9 Titeln. Über die
Titelübersicht zu diesen Konzilienbeschlüssen im St. Gallisch-Churerischen
Codex (Nr. 722 siehe Nr. 136 dieser Sammlung. Weiteres Licht über die dort
veröffentlichte Titelrubrik kann Folgendes den Utinenser Codex anbelangende
verbreiten. Der Utinenser Codex führt nämlich diesbezüglich textlich
Nachstehendes auf:
a) "Sacra Iustini (sic) imp. pro privilegia Concilii Vizaceni". "Die geheiligten
Privilegien de Kaisers Justinus (!) zum Konzil von Vizacenum".
b) Unter Nr. II. und III -zwei "Iussio(nes) Iustiniani Impr. pro privilegia
Concilii Vizaceni". "Befehle des Kaisers Justinian für die Privilegien des
Konzils von Vizacenum".
c) Fortsetzend: "Incipit Domini nostro Flavio Aug. Iustino perpetuo Augusto
anno II. post consolatum eius Primo Die Non. Decemb. IV. Flavius, Michelius
Petrus Thomas Callinicus Iulianus mente. vir. gloriosissimo pres. Nullum
quemquam opportet etc..."
d) "Ut in clerum nemo manum mittere presumat". "Dass sich niemand
unterstehe Hand an einen Kleriker zu legen!". V. - Imperator Iustinianus
Augustus Valentiniano viro magni". "Der erhabene Kaiser Justinian dem
grossen Mann Valentinian", oder 20. Constitutio Sirmondi (Haenel, Corpus
Legum, Leipzig 1857, S. 241). Die Constitutiones Sirmondi sind zwischen 425
und 438 in Gallien entstanden und sind hauptsächlich kirchenrechtlicher Natur.
Vgl. darüber Haenel, Bonn, 1844, im Anhang zu den Novellen des Theodosius.
Schulte, Festschrift für Windscheid und Sitzungsbericht der Wiener Akademie,
Vol. 117. comm, XI. 1889.
S. 376: e) VI. Summe von Justinians Novelle V. c. 1-5. Darüber Vgl. oben S. 273.
Punkt. I.B.III.2 a).
f) VII. "De libertis. Imperator Constantius aug. Hosio epo" c. 2 Cod. de his qui
in ecclesiis manumittuntur. "Von den Freigelassenen der erhabene Kaiser
Constantius an den Bischof Hosius" oder Codex des Justinian I. 13.
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g) VIII. "De secundis nuptiis. Imperator Gratianus augus Floro". Datiert: "XVI.
kal. Ian. etc...". "Von der zweiten Ehe. Der erhabe Kaiser Gratian dem Florus
von den "16. Kalenden des Januar". Es ist dies folgende Stelle des Corpus
juris: 2 Cod. Iustinian. de secundis nuptiis, 5.6.
h) VIIII. "De Fideiussoribus. Imp. Valencianus Floro perfecto". "Von den
Bürgen der Kaiser Valencianus an Florus, Präfekt". Es ist dies eine Summe
der Epitome Iuliani, Constit. 3, cap. 10 und 11.
2. Fol. 116b: "Constitutiones Domni Iustiniani Imp. Pro Diversis Capitulis
Episcoporum etc...". "Konstitutionen des Herrn und Kaisers Justinian für die
verschiedenen Kapitel, welche die Bischöfe anbelangen...", oder: "Tractatus
ex iuris ecclesiastici et diversis Iuliani Constitutionum... capitulis compositus
(Haenel), "Traktat aus verschiedenen Kapiteln des Kirchenrechts und aus den
Konstitutionen des Julian", vornehmlich zusammengesetzt aus den
Konstitutionen 111, 115 und 119. Herausgegeben von Haenel, Berichte der
königlich-sächsischen Gesellschaft der Wissensch. Historisch- philologische
Klasse 1852 S. 81 ff und 1887, S. 12 ff. Vgl. Ae. L. Richter: Lehrbuch des
katholischen und evangelischen Kirchenrechts VI. ed. R. W. Dowe, Leipzig
1867, S. 137 § 42 Note 2*. Dieser Traktat findet sich auch im Cod. 722 der
Stiftsbibliothek von St. Gallen aus Chur-St. Gallen. Jener Codex ist aber
typisch churrätisch. Von den justinianisch-julianischen Gesetzen kommen also
für uns die hier unter Rubrik II. C. 1-2 am intensivsten in Betracht.
D. Fol. 122a: Lex Romana Curiensis, die wir später zu besprechen veranlasst
sind.
Anmerkungen Haenels zum hier behandelten Codex.
(Über die Handschrift zu Udine mit der Lex Romana, in: Berichte über die
Verhandlungen der kgl. sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften, Philol.-
hist. Classe, IV. Bd. 1852, Leipzig:)
S. 67 Nt. 1 sagt er: "dass diese ausser der von Canciani herausgegebenen Lex
Romana (Curiensis) nur Justinianisches aber zum Teil umgearbeitetes Recht
enthalten, was Herrn Bonturini zu dem Schlusse verleitet, dass, da Friaul schon
frühzeitig von Justinian erobert worden sei, der ganze Codex für Friaul
compiliert worden sei, um so mehr, als darin in den enthaltenen Novellen der
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comes, dux, magister militum erwähnt werden (!), was auf eine duplice
giurisdizione simile a quella degli stati Germanici (auf eine zweifache, ähnlich
wie in den germanischen Staaten) hinweise (!)"
S. 377: S. 72 Nt. 5 macht er darauf aufmerksam, dass der Codex neben justinianischem
und julianischem, auch theodosianisches Recht enthalte und zwar auch
ausserhalb der Lex Romana Curiensis.
S. 83 macht Haenel darauf aufmerksam, dass es auch Handschriften gibt in
denen die Epitome des Julian (z.B. Pariser Handschrift 4418) mit dem Breviar
des Alarich verbunden ist, was entschieden nach dem Frankenreich und für uns
umso interessanter ist, da die Lex Romana Curiensis mit genanntem Breviar
sehr nahe verwandt ist.
Dann auf die inhaltliche Natur des Codex übergehend: "Und wie viele
Handschriften des Alaricischen Breviars gibt es nicht, in welchen sich oft die
fremdartigsten, selbst nicht juristischen Werke zusammengetragen befinden.
Es si dies weiter nichts als Sammlungen, angelegt bald zu Befriedigung irgend
eines juristischen Bedürfnisses, bald der Ähnlichkeit des Stoffes wegen... Mit
dem bisher gesagten erledigt sich ferner die seit Wiederauffindung
aufgetauchte Meinung, dass der ganze Udineser Codex bestimmt gewesen sei,
ein Gesetzbuch für die Lombardei, besonders für Friaul abzugeben". Man muss
die Bedeutung dieses Codex weiter fassen, da sie auch auf Rätien übergreift
und zum Teil noch weiter westwärts. Dazu
S. 85: Endlich steht der Ductus der Handschrift entgegen, der dem fränkischen
Reiche, nicht der Lombardei angehört.
S. 86: "Der Ductus auch der Lex Romana, nicht bloss der Epitome Julians, ist
fränkisch und zwar dem der Hand von Pfeffers auffallend ähnlich. Mithin ist
die Handschrift von Udine neuer als die zu St. Gallen (Nr. 722)".
S. 87 macht Haenel noch darauf aufmerksam, dass, obwohl die Handschrift aus
zwei unabhängigen Teilen bestehe, der Schreiber des 2. Teiles (der Lex
Romana Curiensis) doch auch den 1. Teil (des Julian) gekannt habe.
Schlussendlich müssen wir noch einmal betonen, dass der Codex, wenn er
wohl auch nicht ein Gesetzbuch im eigentlichen juristischen Wortsinn war,
doch den Rechtsbedürfnissen des Landes, und folglich auch dessen
Rechtszuständen, entsprechen musste, denn man schreibt nicht einige hundert
Seiten nur um geschrieben zu haben.
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Stellung des Codex und Überleitung zur nachfolgenden Quelle .
In seinem ganzen ersten Teil mit Julian, Lex Dei und justinianischen
Novellenanhängen schliesst sich der Codex an die in Nr. 141 behandelte
rätisch-oberitalienische Handschrift, und somit gleichzeitig auch an jene aus
der Nachbarschaft Rätiens, die wir in Nr. 142 und 143 behandelt haben. Diese
beiden letzteren Codices stammen aus Salzburg und Vercelli. Auf den Blick
Rätiens nach Osten haben wir in unseren Heften schon oft verwiesen. Was eine
frühere handschriftliche Beziehung Rätiens zu Vercelli anbelangt, möchten wir
auf Nr. 121 dieser Sammlung hinweisen. Man vergleiche zu Vercelli. auch S.
258 unten. Für handschriftliche Beziehungen zu Oberitalien cf. Nr. 127 und
130. Auf die allgemeinen Beziehungen Rätiens zu Italien glauben wir nicht
mehr speziell hinweisen zu müssen. Der erste Teil des Cod. der Nr. 144 gehört
also zu Nr. 141, 142 und 143. Am originellsten nimmt sich hingegen die ganze
S. 378: Mitte des Codex aus. Dort finden sich Bestimmungen, die sonst nirgends
aufzufinden sind. Der ganze Schlussteil hingegen schliesst sich an die in der
nachfolgenden Nummer behandelte Quelle aus St. Gallen, die die Lex Romana
Curiensis enthält. Der Curiensis-Teil des Utinenser Codex, wie jener St. Galler
Codex schliessen sich aber durch ihre, der Lex Romana Curiensis voran
gestellten justinianisch-julianischen Texte doch wieder einigermassen an die
obbehandelten Nr. 141- 143. Wir haben somit einen Connex vor uns, der die
Nr. 141-145 umfasst. Dass aber auch die Nr. 146 aus St. Gallen, wiederum den
ganzen Julian enthält, ist hier wichtig, denn textlich schliesst sie sich so an die
Nr. 111-143 und 144 erste Hälfte, örtlich aber an Nr. 145, womit der Kreis
geschlossen wird, der die Nr. 141-146 umfasst. Damit ist aber dargetan, dass es
in Rätien damals nebst der bekannten theodosianischen Rechtstradition auch
eine justinianisch-julianische, vorab in kirchlichen Kreisen gibt. Warum gerade
in diesen werden wir noch sehen. Dieses Nebeneinandergehen erhellt gerade
daraus dass theodosianisches Recht im Utinenser Codex sogar im eigentlichen
justinianischen Corpus vorkommt.
145. Kirchenrechtlicher Traktat aus den Konstitutionen 111, 115 und 119
der Epitome Iuliani im Churerisch- St. Gallischen Codex der Lex Romana
Curiensis. Entstehung der Konstitutionen: Mitte des 6. Jh.
Entstehung des Codex: 8. oder noch eher 9. Jh.
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Constitutiones Iustiniani Imperatoris de rebus ecclesiasticis numero XXXIII.
(Cod. Utinensis: Incipiunt Constituttiones Domini Iustiniani Imperatoris Pro
Diversis Capitulis Episcoporum, Monachorum Clericorum Vel Ea, Quae Ad
Pias Pertinent Causas Ecclesiae).
(Ep. Iul: Constitutio CXI.
CCCCIX. De alienationibus et aliis contractibus immobilium rerum, vel
annonarum civilium, vel rusticorum mancipiorum, quae quae ad loca
venerabilia pertinent.
CCCCXI, Idem.,) (Cod. Ut: I. Ut non liceat monasterium alienare.).
I. Imperator Iustinianus omnibus prefectis alamannicus gotticus (sic) francicus
augustus. nulli liceat monasterium
S. 379: alienare, ut in profanum statu transeat sed liceat huius modi facinora emendare
et in pristinum stagum locum deducere. (C. Ut: reducere). (Continuatio deest).
(Ep. Iul: CCCCXII. Idem.)
(Cod. Ut: II. De eo qui rem ecclesiae deteriorem facit.)
II. Si quis at conductor vel infiteuticarius (C.U: emphyteuticarius) rei quae ad
relegiosum locum pertinet deteriorem eam fecerit, vel per biennium
infiteuticum (C.U: emphyteuticum canonem) sive mercem non solverit‚ liceat
relegioso loco expellere eum de locatione vel infiteuseus contractum (C.U:
emphyteuseos contractu) et exigere ab eo, transacti temporis debitum. sin
autem nolunt (E. I: nolint) administratores aecclesiae (C. U: ecclesiae) eum
expellere id quod debet persolvat et teneat rem donec tempus statutum finiatur,
et cannonem (sic) secundum quod paccatus est praestet (E. I: Quod si fugerit)
liceat administratoribus, religiosi loci indemnitatem servare ex rebus ipsius et
propter emponemata nullam timere accionem.
(Ep. Iul CCCCXIII. Idem.)
Sanctis ecclesiis edessi (E.I: Odessi) et thomeos (E. I. et C.U: Tomeos)
permitimus (sic) alienare res immobiles pro captivorum redemptionem, si (E. I:
nisi) forte ad hoc eis prestati (E. I: praestitae) fuerint ut nullo modo alienentur.
Illud quoque concedimus ut in hierusolimitana (E. I. et C. U: Hierosolymitana)
sanctissima aecclesia licentiam habeat domo sua (E. I: domos suas. C.U:
domus suas) sine (E. I: pro sice: in) eadem civitatam (C. U. civitam. E. I:
civitate) positus (C. U. et E. I: positas) vendere (E. I: non) in minore precio
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quam expensionibus (E. I. et .C. U: ex pensionibus, corum) (E. I. et C.U:
earum) per quinquaginta annos colligitur ut ex ea estimatione alius reditus
melior conparetur.
(E. I: CCCCXTV. idem.)
Si quis ubicumque (E. I. cuicumque) sancto loco vel in imperiali civitate, vel
provincias positas (C. U: vel in provintias positas. E. I: vel in provinciis posito)
possessiones
S. 380: penuria laborante (E. I. et C.U. laborantesd) donaverit vel dediderit vel
aliomodo praestiterit vel relinquerit, iubemus pro talibus rebus nullam
lesionem perpeti relegiosam domum ad quam tlis possessio pervenit (‚) sive
publicarum functionum nomine sive alterius cuiuscumque causae (‚) sed
omnem gravamen in eos qul dederunt vel heredes eorum redire (‚) cogendos.
recipere tales possesiones et restituere d su substantia relegioso loco omnem
(E. I. et C. U: omne) detrimentum (,) quod ex tale (E. I. et C. U: tali) causa ei
contigit. sed et si fraus intercesserit tanta (‚) ut etiam pecunia. religioso loco
praestetur, ut possessiones illas relegiosus locus suscipiat, Iubemus (,) ut his
(E. I. et C. U: is) (,) qui dedit (‚) vel heredes eius recipiat possessiones et
pecunias non exigat. Nulli autem acclesiam (E. I. et C. U: ecclesiae)
neccessitatem inponi volumus (‚) possessiones ubicumque positas (‚) quamvis
fertilil sint (,) conparare.
(E. I: CCCCXV. Idem.)
Si quis usus nomine rem immobilem ab ecclesia provinciali accipere vellit
(E. I. et C. U: velit). eodem jure et sub hisdem (E. I. et C. U: iisdem)
condicionibus accipiat quas superius diximus. in ecclesiis (E. I.et C. U: quae)
in inperiali civitatam (E. I. et C. U: civitate) sunt, vel intra territurium (C. U:
intra territorium. E. I: in territorio) eius posite (E. I.et C. U: positae).
(E. I: CCCCXVI. De sacris vasis cuiuscumquc eeclesiae vel ora oratorii.)
(C. U: III. De vasis ecciesiae superfluis, si possint vendi?)
III. Haec de rebus immobilibus, nam de sacris cuitsis (E. I. et .C. U: vasis)
cuiuscumque ecclesiae vel raturii iam legem posuimus ut non aliter liceat eis
(E I: ea. C. U: eas) tradere (E. I: distrahere) (,) nisi (C. U. pro nisi: nec) vendi
vel obligari (vendi vel obligari deest in E. I.) non (deest in C. U. et E. I)
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possunt (deest in E. I. qui habet: pretium eorum procedat in redemptionem
captivorum: aliter enim vendi vel obligari non possunt). Sin autem relegiosa
domus habeat superflua vasa quae nullum neccessarium usum faciunt. ipsa
autem debitis pergravatur (E. I: praegravatur, C. U: pergravatur) et non sunt (E.
I: sint)
S. 381: aliae mobiles res ex quibus possint debita persolvi licentiam damus actis
intervenientibus secundum modum superius prafinitum memorata superflua
vasa vel aliis, relegiosis locis (‚) si hoc eis utile sit vindere (E. I: et C. U:
vendere) vel conflare et similiter reddere (E. I: vendere). et omnem (C. U:
omne, E. I: eorum) pretium debiti nomine dare ut res immobiles non alienatur
(E. I. et C. U: alienentur).
(E. I: CCCCXVII. Quibus poenis subiiciuntur, qui praesentem constitutionem
violaverint.)
(C. U: IV. De eo, qui aliquos contractus de rebus ecclesiae facit.)
IIII. Si contra (E. I: ea) quac diximus in presente lege contractatus (E. I. et C.
U: contractus) fiat in rebu mobilibus et immobilibus ad relegiosam domum
pertinentibus (‚) iubemus reddi quidem eidem relegioso loco rem in qua tale
aliquid secutum est (,) cum medii temporis fructibus (‚) maneat autem aput
eundem relegiosum locum et precium. et si quid remunerationis vel
commutationis gratia vel alterius cuius cumque causae nomine ei praestitum
est. Quod si emphiteusis (sic!) facta sit contra ea quae disposuimus res quidem
relegiosa loco reddatur. pactionem autem emphiteuticha (E. I. et C. U:
emphyteuticam) praestat emphiteuticarius secundum tenorem strumentorum
(ut in allis documentis raeticis carolingici aevii (E. I. et C. U. autem habent:
instrumentorum) quae in huiusmodi contractum conposita fuerint. quod si
donata fuerit res ad. relegiosum locum pertinentes (E. I. et C. U: pertinens) (,)
reddatur ei cum medii temporis fructibus et alius tantum quantum eadem (C.
U: ea) res digna est, sin autem hypotecam (E. I. et C. U: hypotheca) contra
praedicta (E. I. et C. U: praedictes) distinctione (E. I. et C. U: distinctiones)
data fuerit quidem debitum amittat et rem relegioso loco reddat. tabelliones
autem (‚) qui contra praesentem legem strumenta conponere ausi fuerint,
perpetuo exilio condemnentur (Epit. Iulian habet exsilio pro exilio)
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S. 382: (Ep. Iul.: Constitutio CXV.
CCCCXXXV. De episcopis in iudicium testimonii causa vovatis.)
(Cod. Ut: V. Non compellendum episcopum testimonium dicere ad iudicium.)
V. Nullus episcopus cogatur ad iudicem venire dicendo (E. I. et C. U: dicendi.)
testimonii causa, sed iudex apud episcopum mittat ministros suos ut propositis
sanctis evangeliis (‚) quod scit episcopus (‚) dicat hoc (‚) quod sacerdotibus
honestum est
(E. I: CCCCXXXIX. De episcopis et aliis religiosis viris tablizantibus.)
(C. U: VI. Ut episcopus vel reliqui clerici non se misecant spectaculis.).
VI. Neque episcopus neque presbiter neque diaconus neque subdiaconus neque
lector neque alius cuiusque (E. I. et C. U: cuiuscuque) religiosi consortii vel
habitus constitutus tablizare audeat vel socius ludentium fieri vel spectator vel
in quocumque spectaculo spectandi causa venire. ac si quis contra haec fecerit
(‚) per tres annum (E. I. et C. U: annos) omne, (E. I. et C. U omni) sacro
ministerio prohibeatur et in monastirium (C. U. et E. I: monasterium) mittatur,
sin autem dignam paenitentiam in ceteriori (C. U: citeriori. E. I: citeriore)
tempore ostenderit (‚) statim revocatur et digno (E. I. et C. U: dignus)
sacerdotie reddatur (‚) vel ministerio suo (‚) scientibus sacerdotibus (‚) quia
(E. I: qui) talia pacata (E. I. et C. U: paccata) scienties (E. I: scientes. C. U:
scientis) dissimulaverint (‚) quod ipsi (C. U. deo) rationem domino (deest in C.
U.) reddant.
(E. I. CCCCXLII. De episcopis sua manu caedentibus.)
(C.U: VII. Ut episcopus manu propria non percutiat.)
VII. Non liceat episcopo manibus suis aliquem cedere (E. I. et C. U: caedere).
hoc alienum a sacerdote est. (E. I: hoc enim alienum a sacerdote est.)
S. 383: (E. I: CCCCLVIII. De peculio quasi castrensi clericorum, et de significatione
clericatus.)
(C. U. VIII. De rebus clericorum, qualiter habeant potestatem.)
VIII. Presbyteri diacono (I. et U: -i) subdiacono (-i) lectores (I: et) cantores
quos omnes clericos vocamus res quocumque modo (I: in) eorum dominium
pervenientes (I. et U: habeant) in propria potestate ad similitudinem castrensis
peculii. ut liceat ei (I: eis. U: eas) donare et secundum in eas testari quamvis in
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parentum suorum fuerint potestate (,) sic tamen ut liberi eorum vel liberis non
supersticionibus parentes eorum legitimam porcionem accipiant (E. I. et C. U:
capiant).
(E. I. CCCCLXI. De his personis pro canonica causa conveniendis.)
(C. U: IX Ut episcopus de re ecclesiae finem penat.)
VIIII. Si de negacio (sic!) aecclesiastico (‚) id est canonico (‚) causa emiserit,
non magistratos (E. et U: magistratus) sed relegiosos (-us) episcopos (-us)
secundum sacros cannones inponat finem.
(E. I: CCCCLXVII De heredibus eorum, qui res venerabilium locorum
gesserunt.)
(C. U: X. De administratore ecclesiae defuncto,)
X. Si quis ex his (.‚) quibus administratio relegiosi loci commissum (E. I. et C.
U: commissa) est (‚) antequam raciones exponat (‚) et debitam a se quantitatem
exsolvat (‚) discesserit (E. I; et C. U: decesserit) (,) heredes eius similiter et ad
racionibus et exactionibus subiciantur: (E. I. et C. U: subiiciantur.)
(E. I: CCCCLXXI. De executione religiosae personae
(C. U: XI. De executione clericorum vel monasteriorum.)
XI. Si quando causa emerserit (‚) vel (E. I. et C. U: ut) admonicio vel
exsecucio adferatur (E. I. et C. U: afferatur) pro pecuniaria causa sive publica
sive privata clerico vel monacho vel cuicumque monastirio (‚) et maxime
mulieri (E. I: muliebri mulieribus) (,) sine iniuria et cum omne (E. I.et C. U:
omni)
S. 384: honore admonicio vel ea. ("ea" deest in E. I.) exsecucio fiat. Monacha autem
vel ascistria (C. U: ascetria) de monastirio non detrahatur sed procuratore
(E. I. et C. U: procuratorem) ab his poni (E. I: praeponi) (E. I: jubemus) qui pro
negucio (sic!) respondebit. monachis autem liceat sive per se sive per
procuratores suas (C. U: suos) vel asciterii (E. I. et C. U: asceterii) causa (E. I.
et C.U: causas) peragere. sciente eo (‚) qui transgressus fuerit haec statuta sive
iudex sit sive exsecutor litis (‚) quod et cingulo expoliatur et poena (E. I. et C.
U: poenam) quinque librarum aurum (E. I. et. C. U: auri) prestabit quam debet
exhigere (sic) ab eo vir magnificus comex (sic!) privatarum (‚) exsecuter autem
et specula (E. I: pericula) paciatur et in exsilio mittatur (‚) relegiosis episcopis
locorum prespicientibus (,) ut nihil stis (E. I.et C. U: istis) peccatum (E. I:
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contrarium) fiat (C. U: fit). Sed quid peccatum fuerit ut praedicta cohercicio
(E. I: coercicio) fiat (,) praesidi (E. I. et. C. U: praeside). ea (deest in E. I.et C.
U.) autem vindicta diferentem (E. I.et C. U: diferente) inponere adnam (E. I.et
C. U: ad nostram) scienciam (C. U: pietatem) episcopus deferat.
(E. I: CCCCLXXIII. De episcopis pro rebus ecclesiae non conveniendis.)
(C. U: XII. Ut episcopus de rebus ecclesiae neque monachi molestiam
patiantur vel sportulas donent.)
XII. Nullus episcopus pro rebus aecclesiae suae exaccione (E. I.et C. U:
exactionem) vel molestia (E. I.et C. U: molestiam) paciatur. sportulas autem
nec pro suis negociis admonitus praestet (Capituli finis deest).
(E. I: CCCCLXXII. De sportulis religiosae personae.)
neque (deest in E. I.) sportularum nomine quaecumque persona in quocumque
aecclesiastico ordine constituta tollere praesumat. Item diaconissa et monachis
(Ep. Iul. et C. Ut: monachus) et aschitria (E. I.et C. U: ascetria) et monacha pro
quacumque criminali vel pecuniaria causa cuiuscumque sit quantitatis sive
clerico sive aliquo militante. (E. I. habet: sive a
S. 385: clerico sive ab aliquo militante admonitionem susceperint, sive in imperiali
civitate, sive in provinciis, in quibus degunt, non plus quam quatuor siliquas
praestent.) (Continuatio in tractatu deest).
(E. I: CCCCLXXVIII. Si quis inter celebranda divina mysteria ministris dei
iniuriam fecerit.)
(C. U: Ut episcopo vel clerico nemo iniuriam faciat.)
XIII. Si quis divinis ministeriis (E. I.et C. U: mysteriis) vel aliis sanctis
ministeriis celebrandis in sancta intraverit aecclesia episcupo (sic!) vel clericis
vel aliis ministris aecclesiae iniuriam fecerit. iubemus eos (E. I. et C. U: eum)
tormentis subiectum in exilium mitti. Sed et supra (E. I: si ipsa) sancta oraturia
(sic!) vel divina ministeria (E. I. et C. U: misteria) conturbaverit vol celebrare
prohibuerit capitale supplicio puniatur. Hoc eodem observando et (deest in E,
I, et C. U.) in letaniis (E. I. et C. U: litaniis.) in quibus episcopi et clerici
inveniuntur. ut si quidem contumeliam tantum fecerit tormentis et exilio
tradatur. Sin autem letaniam conturbaverit (,) capitalem supplicio subsistat (E.
I: capitale periculus subsistat. C. U: capitali supplicio puniatur). ea quae
(Haenel: eaque) defendere volumus non solum civiles sed etiam militares
iudices.
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(E. I: CCCCLXXIX. De litaniis laicorum.)
(C. U: XIV. Ut sine episcopo litanias non fiant.)
XIIII. Non liceat (E. I: laicis) laetanias facere sine episcopo et clericis qui sub
(E. I: ipso) episcopo sunt. Sanctas quoque cruces quos (E. I. et C. U: quas) in
letanias (E. I. et C. U: litaniis) portantur (E. I. et C. U: portant) (,) in sanctis
locis reponi iubemus et ex his proferri (.) si litaniae tempus vocaverit (‚) ea
quae (E. I. et C. U: eaque) observent non solum antestiates (E. I. et C. U:
antistites) locorum et clericis (E. I. et C. U: clerici) sed etiam magistratus. Si
quis autem praesentis legis vim transgressus fuerit vel vindictam inponere
neglecxerit (‚) praedictas poenas paciatur.
S. 386: (E. I. CCCCLXXX, De monachis et monastriis, et monasteriis.
CCCCLXXXIV. Idem.)
(C. U: XV. De his, qui in monasterio ingrediuntur et hereditatem suam
derelinquerunt.)
XV. Si quis sub. condicicione (sic!) nupciaruin vel libererum (‚) vel natis causa
(E. I. et C. U: dotis causa) vel ante nuptias donacionis donaverit (‚) vel
relinquerint (E. I. C. U: -it) suis liberis vel aliis quibuscumque personis
hereditatem vel legatum vel ab inicio pure relinquerint (E. I. et C. U: -it) vel
donaverint (-it) (,) subscriptionis (C. U: subscriptiones E. I: substitutiones)
autem vel restitutiones eis fecerint) subdicione(C. U:, sub dictione. E. I: sub
condicione) quacumque ex his quae praedicta sunt iubemus talibus
condicionibus subiecti tam masculi quam faemine (E. I.et C. U: feminae) (‚) si.
in monastiria. (In E. I- "in" deest E. I. et C. U: habent: monasterium)
intraverint (,) et (E. I. et C. U: vel) clerici vel diaconisse vel asciteriae (E. I. et
C. U: ascetriae) fuerint (‚) tales condiciones inritas et pro non conscriptis (E. I.
et C.U: scriptis) esse. Hoc autem auxilio (E. I: clerici) vel diaconisse
aecclesiarum fruantur. si in eadem vita perseveraverint et aeque sit (E. I. et C.
U: et ea, quae sic) eis donata vel relicta fuerunt (‚) impias (E. I. et C. U: in
pias) causas consumpserint vel donaverint vel relinquerint. nam et de his (,)
quae in monastirium vel asciterium (E. I. et C. U: asceterium intraverint (‚)
certa firma (E. I: forma) est (‚) ut totum patrimonium eorum vel earum cum
huius modi rebus ad monastirium vel asciterium pertineant (E. I. et C. U:
pertineat). sin autem ad redemcionem captivorum. vel alimonias substitio (E. I.
et C. U: substitutio) vel restitutio facta est (‚) sub ante fatis (E. I: antefatis)
condicionibus ex nullo modo praedicto eam concedimus.
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(E. I: CCCCLXXXV, Idem.)
(C. U: XVI, De muliere vel viro ad monasterio veniente.)
XVI. Si mulier vel vir ad splitariam vitam transierint (-it) et liberos non habeat.
res eius monastirio conpetat (-ant) in quo intravit. sin autem talis persona
liberos habeat. liceat
S. 387: ei substantiam suam liberis suis distribuere (E. I: inter liberes dividere). sic (E.
I: ita) tamen ut nulli eorum legitimam porcionem diminuat. et si (E. I: sibi)
retineat unius filii partem ad monastirium scilicet perventuram. Quod si
antequam deliberet (E. I: divideret) inter liberos suos propriam substantiam in
monastirio decesserit (‚) sola legitima portio liberis deferatur.
(E. I: CCCCLXXXVI. Idem.)
(C. U: XVII. De sponsa fugiente ad monasterium sive sponso.)
XVII. Si sponsalia legitime inter sponsum et sponsa (E. I. et C. U: sponsam)
contracta fuerint (‚) deinde quam (E. I: antequam) nuptiae celebrentur (‚)
sponsus vel sponsa intraverit in monastirium (‚) id (‚) quod arrarum nomine
datum est in simblum (sic!) tantum reddatur et poena utique parti remittatur.
(E. I. CCCCLXXXVII. Idem.)
(C. U: XVIII. De viro aut muliere ad monasterium fugiente.)
XVIII. Si constantem (E. I. et C. U: constante) matromonio solus vir vel sola
uxor ad solitariam vitam transierit et monachicum habitum acciperit (‚) hoc
imsum (E. I. ipso) matrimonium dissolvatur et (E. I. pro et: etiam) nullo
repudio misso et (E. I. si) quidem solus vir monachus factus est reddat mulieri
datem quicquid aliquid (E. I. et C.U: aliud) ab ea susciperat (E. I. et C. U:
susceperat) et propter nuptcias donacionis tantam partem quantum mulier
accepisse ex more mariti (E. I: morte mariti) secundum dotalium
instrumentorum tenorem. sin autem muller monacha facta est. maritus quidem
retineat nupcialem (sic!) donacionem. mulier autem recipiat dotem suam
excepta illa poecione quae aput maritum ex more (E. I: morte) mulieris
secundum pacta dotalia resedere (E. I. et C. U: residere) debet. Sed et quic quid
(E. I. et C. U: quicquid) aliud mulier haput (E. I. et C. U: apud) maritum habuit
restituatur eidem mulieri. Quod si utraque persona solitariam vitam peregerint
(C. U: peregerit. E. I: elegerit). unaquaque (E. I. et C. U: unaquaeque) pars
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suas res accipiat. et nemo nihil neque lucretur neque detrimentum senciat (C.
U: detrimentum sentiat. E. I: detrimenti sentiat). sed maritus quidem retineat
propter nupcias donacionem
S. 388: mulier autem recipiat dotem suam. et quieqid aliud marito dedisse probetur.
Haec omnia quam de sponso et viro et uxore atatuta sunt. nisi altera pars altera
quiopiam donare vel concedere vellit (C. U: velit).
(E. I. CCCCXC. Idem.
XVIIII. De eo qui proprium relinquerit monastirium. Si quis monastirium
suum relinquerit. et ad alium monastirium transierit. res eius priori monasterio
in quo primus habitaverit (E. I. et C. U: in quo antea intraverit) conpetat (E. I:
conpetant).
(E. I: CCCCLXXXVIII. Idem.)
(C. U: De parentibnus, ut non exheredent filios suos monachos factos.)
XX. Non liceat parentibus liberos (‚) vel liberis parentes hereditate sua
repellere monachos factos (‚) quamvis (‚) dum laici fuerint in causa
ingratitudinis inciderit (E. I. et C. U: inciderint).
(E. I: CCCCLXXXIX. Idem.)
Non liceat parentibus liberos suos ad solitariam vitam transeuntes abstrahere
de monastiriis.
(CCCCXCII. Idem.)
(C. U: XXI, De monacho laico facto.)
XXI Si monachus laicus factus fuerit honorem et cingulo expolietur (E. I. et C.
U: spolietur). et res eius monastirio ab dicantur quod hab (E. I. et C. U: ab) eo
relictum est (‚) instante episcopo loci et praeside provinciae. Ipse quoque in
monastirium mittatur. quod si iterum monachicam vitam relinquerint (-it). tunc
eum praeses provinciae in qua inventus sit teneat et taxectis suis connumeret.
(E. I: CCCCXCIII. Idem.)
(C. U. XXII. de his, qui corrumpunt castas vel religiosas mulieres,)
XXII. Si quis rapuerit vel sollicitaverit vel corriperit ascistriam vel
diaconissam vel monastriam vel aliam mulierem
S. 389: relegiosam (E. I: et C. U: religiosamm) vitam vel abitum (E. I. et C. U:
habitum) habentem bona ipsius et eorum qui huius sceleris communionem
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(E. I. et C. U: communione) contaminaverint (E. I: contaminati sunt.
contaminati sint) relegioso loco vindicentur. in quo talis mulier habitabat (‚)
relegiosos episcopos et heconomos (E. I. et C. U: oeconomos) et pr(a)esides
provinciarum et officiales eorum. Ipsi autem capitale (E. I. et C. U: capitali)
periculo subiciantur. Mulier autem ubicumque (E. I. et C. U: ubique)
investigetur et cum suisc(E. I. et C. U: rebus) monasterio rebus cautori
tradatur. Sin autem diaconissa fuerit liberos habens legitimos (‚) pars leigima
liberis eius prestetur (E. I. et C. U: praestetur) quod si intra annum quod
cognitum est (E. I. et C. U: post cognitum) talem (E. I: tale. Deest in C. U.)
scelus huius modi rs a relegiosis locis non vindicentur. comes (E. I: rerum)
privatorum (E. I: privatarum) hac non fisco (E. I. et C. U. recte: nostro fisco)
addicat. Praeses autem provinciae si vindictam tali crimine (-i) inponere
supersederit (‚) et cingulum (E. I. et C. U: cingulo) careat et poenam quinque
librarum auri dari
(-e) fisco (-i) viribus conpellatur.
(E. I: CCCCXCIV. Idem.)
(C. U: XXIII. Non liceat scenico habitum clericorum inludere)
XXIII. Non liceat laico (‚) praesertim scenis (E. I. et C. U: scenicis) viris et
mulieribus prostimitis (E. I: prostitutis) habitum (E. I. et C. U: habitu) monachi
vel monache (-ae) vel ascistriae quocumque loco imitari. nec in qualecumque
(E. I:ecclesiasticum) statum liceat illudere. Si quis autem visus (E. I: si quis
enim ausus) fuerit aliquid contra facere (‚) et corporales poenas subsistat et
exilio tradatur cura et sollicitudine episcoporum et clericorum qui eis subiecti
sunt et iudicium tam civilium quam militarium et officiorum (‚) qui (E. I. et C.
U: quae) eis obtemperant et defensorum civitatum.
(Ep. Iul: Constitutio CXIX.
DLX. De episcopo Carthagiensi )
(C. U: XXIV. De privilegio ecclesiae vel episcoporum
S. 390: XXIIII. Maneunt iura pristina episcopo cartaginis (E. I. et C. U: Carthagiensi)
et aliis metropolitanis et omnia privilegia. item omnia solacia et libertates
relegiosis locis date (E. I. et C. U: datae firme (E. I. et C. U: firmiter) teneant
(E. I: permancant. maneant).
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(E. I: DX. De privilegiis possessionum ad venerabiles locos pertinentium.)
Possessiones ad relegiosas domus pertinentes nullam discriptionem (E. I. et C.
U: descriptionem) agnuscant (sic!) nisi ad constructionem viarum vel pontium
aedificacione (E. I. et C. U: aedificationes). Si tamen haberint possessiones
intra territurium (sic!) constitutas illius civitatis in qua talis desideratur
descriptio. habeant autem immunitatem (E. I. et C. U: in) sordidis muneribus
(E. I. et C. U: et extraordinariis) et lucrativorum discriptionem (E. I. et C. U:
descripotione).
(E. I: DXI. De praescriptione quadraginta annorum venerabilibus locis
competente.)
(C. U: XXV. De rebus acclesiae, ut quadraginta annos possunt requiri.)
XXV. Neque decenni neque viginti vel triginta annorum praescriptiones (E. I.
et C. U: praescriptio) relegiosis domibus opponuntur (E. I. et C. U: opponatur).
sed sola quadraginta annorum colricula (E. I. et C. U: curricula) non solum in
ceteris rebus sed etiam in legatis et in hereditatibus.
(E. I: Si quis in nomine sancti Martyris hereditatem vel legatum reliquerit )
C. U: XXVI. De eo, qui rem suam in nomine Martyris delegat)
XXVI. Si quis in nomine Martyris sancti hereditatem vel legatum relinquerit
(‚) si quidem eiusdem nominis plures sunt in eodem loco oraturia et domos (E.
I. et C. U: oratoriae domus) (,) capiat lucrum illa quae pauperior nisi aliud
nominatim testator expresserit. quod si talis domos (E. I. et C. U: domus) in
civitate non inveniatur. sed in territorio eius sit (E. I. et C. U: illi detur. Sin
autem neque in territorio reperitur ecclesia
S. 391: illius sancti) neccesse est ut aecclesiae lucrum daretur illius civitatis (E. I: ut
lucrum detur ecclesiae illius civitatis. (C. U: ut lucrum sit ecclesia illius
civitatis) in qua testator domicilium habuit.
(E. I: DXVI. Si quis in ultima voluntate domum religiosam fieri disposuerit.
(C. U: De eo qui rem suam vult synodico adlegare).
(Capituli initum deest).
XXVIIII (sic!) Si quis (C. U: si, qui. - E. I: et si is, qui) testatus est dixit (‚)
quos vult xenodocos (E. I: xenodochos) (,) vel ptogotrofos (E. I. et C. U:
ptochotrophos vel aliis (E. I. et C. U: alios) huius modi (E. I. et C. U: fieri
heredes) (,) voluntas eius servetur (.) ut (E. I. et C. U: vel) si heredibus suis
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electionem dedit (‚) ut faciant ipsi quidem (E. I. et C. U: quidem quem) vellit
(E. I. et C. U: velint, similiter) voluntas eius custodiatur. Liceat autem episcopo
a testatore deputatus xenodocus (deputatos xenodochos) vel ptogotrofus
(ptochotrophos) vel alius (alios) mutare (,) si non inveniantur idonei. eodem
observando et si testatores heredes elegerint hominem. non idoneum ad
ministerium, vel administracione (E. I. et C. U: administrationem) locorum.
(E. I: DXVII. De redemptione captivorum vel alimoniis pauperum.)
(C. U: XXVIII. De eo, qui rem suam in redemptionem captivrum derelinquit.)
XVIII (sic!) Si pro redemtione captivorum legatum vel hereditas relicta fuerit
vel pro alimoniis pauperum (‚) ea (‚) quae testator iussit (‚) cogantur heredes
implere (.) quod si non expresserit his (E. I. et C. U: is) (,) qui testatus est (‚)
cuius loci pauperibus alimonia dari oportet (‚) episcopus locorum relictam
quantitatem dividat inter pauperes illius loci in quo testator domicilum habuit.
Item quod (C. U: pro) redempcionem (C. U: redemptione) captivorum relictum
est (‚) administrari dabet. et (E. I: aut) ab eo quem testator ad hoc deputavit. ut
(aut) si nemo hab eo testatus est (‚) ab episcopo et heconomo (oeconomo)
pietatis locus (E. I. et C. U: opus)
S. 392: impleatur. Omnia enim facta ad pietatem pertinentia episcuporum (sic!)
interesse opportet. quamvis testatoris (-es) vel donatoris (-es) verba contrariae
voluntatis expresserint.
(E. I: DXVIII. Si heredes piam dispositionem implere noluerint.)
(C. U: XXIX. De heredibus, qui iuxta voluntatem testatoris non adimplent.)
XXVIIII. Si per publicas personas heredes admoniti iussa testatoris implere
distulerint (‚) omne lucrum quod ei (E. I. et C. U: eis) relictum est (‚) auferatur
cum fructibus et ceteris aermolumentis (E. I. et C. U: amolumentis) (,) quem (I.
et U: quae) medio tempore accesserunt. Negligente autem episcopo liceat
metropolitano huiusmodi causas diligenter inquirere.
(E. I: DXIX. Si. heredes testatoris substantiam non sufficere dixerint.)
(C. U: XXX. De hereditate, quae non sufficit ad pias causas.)
XXX. Si dixerit heres (:) ad (E. I. et C. U: a) testatore relicta substantia ad
impensas pietatis non sufficere (‚) cessante lege falcidia ea (‚) quae relicta sunt
(‚) inpendantur. In illas causas quas testator voluit cura scilicet et diligentia
locorum episcopi.
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(E. I: DXX. Si intra sex menses pia voluntas impleta non fuerit.)
(C. U: XXXI. De legato ecclesiis dimisso.)
XXXI. Si legatum quod pie relictum est intra VI. menses numerandos ex eo
tempore quod (E. I. et C. U: quo) testamentus (E. I. et C. U: -um) intimatus (C.
U: intimatum. E. I: initiatum) est (,) heredes distulerint solvere (‚) fructus et
usuras et omnem aemmolumentum (E. I. et C. U: emolumentum) ex tempore
mortis testatoris conpellere (deest in E. I.) cogantur exsolvere.
(E. I: DXXI. De legatis annalibus ad religiosa loca pertinentibus.)
(C. U: XXXII. De annali legato ecclesiae dimisso.)
XXXII. Si annuale (E. I. et C. U: annale) legatum relegioso loco relictum fuerit
(,) si quidem vicinus sit locus aut persona
S. 393: a qua relictum est (‚) mancat in suo statu intactum. sin autem procul sit locus
aut persona a qua legatum est liceat hoc permutare (C. U: in) maiore reditu (E.
I: Sin autem persona vel locus longe positus‚ a quibus huiusmodi legatum
relictum est, tunc liecat eis, quibus hoc relictum est, permutare, et in proximo
loco accipere scilicet in maiore reditu,) ut quartam portionem plus in reditu (E.
I: -um) habeat (‚) et si (deest in E. I) possessio vicina sit et fertilis et non multis
praegravata tributis (.) liceat autem huiusmodi legatum secundum praefatam
distinctionem et vindere (cf. Lex Rom. Cur. E. I et C. U. habent vondere) in
XXXV annos et id quod datum est ad commoda eiusdem relegiosi procedat.
(E. I: DXXIII, De successione ad intestato veniente episcopi vel clerici
cuiuscumque alterius religiosae persone.)
(C. U: De his, qui sine testamento et agnatione discesserint.)
XXXIII. Si episcopus per clericos (E. I: Si episcopus vel clericus vel)
cuiuscumque gradus seu (deest in E. I. et C. U.) aecclesiastici minister sine
testamentum (E. I. et C. U: testamente) et cognatione decesserit (,) hereditae
eius non ad fiscum sed prius ad aecclesiam devolatur (‚) et si diaconissa fuerit
simili modo res eius aecclesiae conpetebunt (res eius etc deest in E. I.).
Expliciunt constituciones impera (Imperatoris) Iustiniani Pii Augusti. De
Reb(us) aecclesiasticis dada diversis temporib(us) P(rae)turioru(m). Exaudi
cuaesumus domine suplicum preces et confitentium tibi parce peccatis ut
pariter nobis indulgentiam tribuas benignus et pacem - per dominum.
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Übersetzung:
Dreiunddreissig Konstitutionen Kaisers Justinian über Kirchenrecht. Hier
beginnen die Konstitutionen des Kaisers Justinian über verschiedene Kapitel
für die Bischöfe, Mönche und Kleriker, sowie für die frommen Vermächtnisse
zu Gunsten von Kirchen.
Der Epitome des Julian Konstitution 111.
Kapitel 409. Von Veräusserungen und andern Verträgen, welche die
unbeweglichen Güter, Zivilabgaben und Landsklaven anbelangen, die zu den
ehrwürdigen Gotteshäusern gehören.
S. 394: Kap 411. Dasselbe.
I. Dass es nicht erlaubt sei, ein Kloster zu veräussern. Der Kaiser Justinian
allen Präfekten als Erhabener über die Alemannen, Gothen und Franken.
Niemandem ist es erlaubt ein Kloster zu veräussern auf dass es in einen
weltlichen Zweckzustand übergehe. Solche Fehlgriffe sollen hingegen gebüsst
und derart wieder gut gemacht werden, dass das Kloster wieder in seinen alten
Zustand zurückversetzt werde.
Kap 412. Dasselbe.
II. Von jenem der eine kirchliche Sache in ihrem Werte schädigt. Wenn ein
Mieter oder Pächter auf lange Dauer, Dinge die zu einem Gotteshaus gehören,
entweder in ihrem Werte herabmindert oder während der Dauer zweier Jahre
den emphyteutischen Zins oder Kanon nicht bezahlt, so ist es jenem
Gotteshaus, ihn von der Liste oder von der Erbleihe auszustossen und von ihm,
den in der verstrichenen Zeit fällig gewordenen Zins abzuverlangen. Wenn
aber die Verwalter der Kirche ihn nicht ausstossen wollen, so bezahle er seine
Schuldigkeit und behalte die von ihm gepachtete Sache bis die vertragliche
Zeit abgelaufen ist. Den Zins aber bezahle er, so wie es vereinbart worden ist.
Wenn er aber flieht, so ist es statthaft, dass die Verwalter der Kirche sich
bezahlt machen aus den Dingen, die er zurückgelassen hat, ohne eine Klage
seinerseits wegen angebrachten Verbesserungen des Mietgutes befürchten zu
müssen.
Kapitel 413. Dasselbe.
Den heiligen Kirchen von Odessa und Tomeos gestatten wir Immobiliengüter
zu verkaufen und zur Erlösung von Gefangenen, es sei denn, dass diese Güter
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ihnen verliehen worden seien unter der Bedingung, sie nicht veräussern zu
dürfen. Wir gestatten auch, dass die geheiligte Kirche in Jerusalem in der
Stadt gelegene Häuser verkaufen dürfe, aber nicht um einen minderen Preis als
der volle Nutzertrag dieser Liegenschaften während ganzen fünfzig Jahren, so
dass es aus dieser Wertschätzung heraus möglich sei, nachher dann andere
Dinge mit besserem Ertrag zu erstehen.
(Bemerkung: Dieses Kapitel visiert einige aus den Zeitumständen heraus
erwachsene Sonderfälle. Da aber nach der Völkerwanderung Unordnung und
anarchistische Gefahren, den Boden des alten Westreiches lange gefährdeten,
mochten solche Sonderbestimmungen auch hier, mehr noch als im Orient,
aktuell werden. Deshalb sind sie auch in die hier behandelte Sammlung
aufgenommen. Wichtig ist vor allem die Bestimmung, die Kirche dürfe Güter
zum Loskauf von Gefangenen veräussern. Diese Sonderbestimmung finden wir
auch in Churrätien angewendet, wenn Bischof Valentinian laut seiner
Grabschrift Gefangene loskauft und Arme bekleidet. Vgl. dazu Nr. 137 der
vorliegenden Sammlung.)
Kapitel 414. Dasselbe.
Wenn jemand irgendwo, sei es in einer kaiserlichen Stadt, oder sei es in der
Provinz, durch Lasten beschwerte Güter schenken, verkaufen, verleihen oder
überlassen würde, so befehlen wir,
S. 395: dass dafür gesorgt werden soll, dass durch solche Güter, das Gotteshaus
keinerlei Eintrag erleiden soll, weder von Seiten und im Namen öffentlicher
Funktionäre, noch auf irgendwelche andere Weise. Alle Lasten die aus solchen
Gütern dem Gotteshaus erwachsen, sollen zurückfallen auf jene, die dieselben
verliehen oder auf ihre Erben. Auch müssen sie genötigt werden, diese Güter
zurückzunehmen und dem Gotteshause jeden aus ihnen erwachsenen Schaden
aus dem eigenen Vermögen zu vergüten. Im Falle aber von List oder Betrug,
wie wenn zum Beispiel dem Gotteshause Geld verliehen wurde, auf dass es
diese Güter übernehme, befehlen wir, dass die Güter zurückgenommen werden
sollen und zwar ohne die Bestechungsgelder. Wir wollen der Kirche keine
Notwendigkeit aufzwängen, Güter zu kaufen, wo es auch immer sei, so
fruchtbar solche an sich auch wären.
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Kapitel 415. Dasselbe.
Wenn jemand zur Nutzung von einer Landkirche eine Liegenschaft
übernehmen will, so geschehe das nach gleichem Recht und zu den gleichen
Bedingungen, wie wir sie oben für jene Kirchen statuiert haben, die in einer
kaiserlichen Stadt oder in deren Territorium gelegen sind.
Kapitel 416. Von den heiligen Gefässen der Kirchen und Gebetshäuser
(Oratorien)
III. Ob den Kirchen entbehrliche heilige Gefässe verkauft werden können? -
Obiges über die kirchlichen Immobiliargüter. Von den heiligen Gefässen der
Kirchen und Oratorien aber haben wir gesetzlich festgelegt, dass es nicht
statthaft sei, sie zu veräussern, verschleppen, verkaufen oder zu verpflichten,
ohne es sei denn, dass ihr Preis zum Loskauf von Gefangenen diene. Wenn
aber ein Gotteshaus überflüssige heilige Gefässe besitzen würde, die somit in
ihnen nicht mehr den notwendigen Gebrauch finden könnten, und wenn diese
Gotteshäuser zugleich von Schulden belastet wären, die durch keine anderen
Mobiliargüter abgelöst werden könnten, so geben wir die Erlaubnis. sie nach
der vorgeschriebenen Aktnahme und nach der durch das Gesetz definierten
Weise, entweder, wenn das nützlich ist, an ein anderes Gotteshaus zu
verkaufen, oder sie zusammenzutragen und zusammenhaft zu verkaufen, so
dass ihr Preis dem verschuldeten Gotteshaus zu Gute komme, auf dass dessen
Immobiliargüter nicht angetastet werden müssen.
(Bemerkung: Auch hier kehrt die Idee der Förderung des Loskaufes von
Gefangenen wieder, Vgl. dazu die Bemerkung oben auf S. 394 und die Nr. 137
dieser Sammlung. - Die Oratorien finden wir auch in späteren rätischen
Urkunden wieder, so z. B. in jenen aus der Gegend von Chur, die seinerzeit
von Robert Durrer in Münster im Münstertale aufgefunden wurden. - Die
öffentlichen Akten wurden auf dem Kanzellariat der städtischen Kurie
verwaltet. Nach der späteren Lex Romana Curiensis konnten die in dieser
Kurie verpflichteten Curiales die öffentlichen Akten (gestae) festigen (ligare).
Solche Curiales gab es gemäss dem Testament Tellos aus dem Jahr 765 in
Rätien auch auf dem Lande. Auf diesem Weg hat sich so in einer Beziehung
das spätere rätische Urkundenkanzellariat gebildet, wie es uns z. B. in den
Wallgauer-Urkunden bei Wartmann, Ub. der Abtei St. Gallen, erscheint).
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S. 396: Kapitel 417. Welchen Strafen jene verfallen, welche die vorliegende
Konstitution verletzen.
IV. Von jenem, der Verträge über kirchliche Angelegenheiten schliesst. -
Wenn dem vorliegendem Gesetz zum Trotz, ein Vertrag über mobiliäre und
immobiliäre Kirchengüter abgeschlossen würde, so befehlen wir, dass dem
Gotteshause jene Sache zurückgegeben werde. über die derweise verhandelt
wurde, und zwar mit dem halben Fruchtertrag, die die Sache mittlerweile
abgeworfen hat. Beim Got