TUTORIUM Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten Kameraeinstellungen Kameraperspektiven...
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TUTORIUM Einführung in das wissenschaftliche
Arbeiten
KameraeinstellungenKameraperspektivenKamerabewegungen
Manuela Meyer · FSU Jena me|di|en|wis|sen|schaft
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Kameraeinstellungen
» Die Kamera als Auge des Betrachters stellt das Blickfeld her und begrenzt es zugleich. (Koeber, 2002)
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Kameraeinstellungen
» Die Kameraeinstellungen regeln das Verhältnis von Nähe und Distanz zwischen dem Abgebildeten und dem Zuschauer. (Hickethier, 2001)
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KameraeinstellungenWeit / Panorama / extreme long shot
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Kameraeinstellungen» Weit / Panorama / extreme long shot
Landschaft wird weiträumig gezeigt Menschen sind verschwindend klein Oft von einem erhöhten Standpunkt aus Zuschauer soll sich einen Überblick verschaffen, in Stimmung versetzt werden
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KameraeinstellungenTotale / long shot
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Kameraeinstellungen» Totale / long shot
Handlungsraum wird bestimmt Mensch ist untergeordnet Zeigt dem Zuschauer alle Elemente einer Szenerie, die für die folgenden Aktionen wichtig sind.
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KameraeinstellungenHalbtotale / long shot
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Kameraeinstellungen» Halbotale / long shot
Menschliche Figur ist von Kopf bis Fuß zu sehen
Eignet sich für die Darstellung von Menschengruppen, sowie körperbetonter Aktionen
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KameraeinstellungenAmerikanisch
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Kameraeinstellungen» Amerikanisch
Diese Einstellung hat sich aus dem Western heraus entwickelt
Zeigt die Figuren so, dass man Gesichter und Hand die zum Revolver greift gut sehen kann
Diese Kategorie wird nicht immer verwendet
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KameraeinstellungenHalbnah / medium shot / single shot
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KameraeinstellungenHalbnah / medium shot / two-shot
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Kameraeinstellungen» Halbnah / medium shot
Zeigt den Mensch von Hüfte an aufwärts Ermöglicht Aussage über die unmittelbare Umgebung, stellt das Situative in den Vordergrund
Wird noch einmal nach der Zahl der im Bild gezeigten Personen differenziert» Single-shot» Two-shot (meist 2 Personen Auge in Auge im Dialog miteinander, im Profil)
» Three-shot» Group-shot
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KameraeinstellungenNah / medium close up
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Kameraeinstellungen» Nah / medium close up
Mensch wird vom Kopf bis zur Mitte des Oberkörpers gezeigt
Mimik und Gestik stehen im Vordergrund Für Diskussionen und Gespräche
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KameraeinstellungenGroß / close up
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Kameraeinstellungen» Groß / close up
Konzentriert den Blick des Zuschauers auf den Kopf des Abgebildeten
Mimischer Ausdruck wird betont Für Intime Regungen und große Gefühle Die Identifikation des Zuschauers mit der Figur soll sich erhöhen
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KameraeinstellungenDetail / choker close up
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KameraeinstellungenDetail / choker close up
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Kameraeinstellungen» Detail / choker close up
Nur noch ein Ausschnitt des Körpers wird gezeigt
Aber auch Gegenstände
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KameraeinstellungenNah oder Amerikanische?
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Kameraperspektiven» Die Perspektive der Kamera, mit der diese die Figuren bzw. die Objekte der Darstellung erblickt, bestimmt sich zunächst durch ihre Positionierung innerhalb des Handlungsraumes. Dem Zuschauer innerhalb des gesamten Filmgeschehens kommt in der Regel kein durchgängig fixierter Standpunkt zu, er kann tendenziell überall sein, er kann vieles sehen, auch mehr als die handelnden Figuren, da er sie in wechselnden Ansichten erblickt. Die Kamera positioniert ihn in wechselnde Sichtweisen auf das Geschehen. (Hickethier, 2001)
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Kameraperspektiven» Normalsicht
» Aufsicht Leichte Aufsicht
Starke Aufsicht / Vogelperspektive
Top-Shot
» Untersicht Leichte Untersicht
Starke Untersicht / Froschperspektive
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Kameraperspektiven» Normalsicht
Als Normalsicht gilt die Augenhöhe der handelnden Figuren (eye level angle). Das Bild zeigt weder Unter- noch Aufsichten auf die Figuren, auch in den senkrechten Linien des Umfeldes gibt es keine perspektivischen Verkürzungen. (Hickethier, 2001)
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Kameraperspektiven» Normalsicht frontal
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Kameraperspektiven» Normalsicht Profil rechts
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Kameraperspektiven» Aufsicht
Die Aufsicht (Obersicht, Vogelperspektive) gibt einen Blick von einem erhöhten Standpunkt auf das Geschehen, der Zuschauer wird damit erhöht, das Geschehen wirkt dadurch oft überschaubar. Solche Perspektiven können je nach Kontext der Geschichte auch bedrohliche Blicke nach unten (Klippen, Berge, Hochhäuser) darstellen. Alle Stufungen von der Normalsicht bis zur Aufsicht (high angle) sind möglich, oft werden Perspektiven gewählt, die sich nur wenig über der Normalsicht befinden, um auf diese Weise die gezeigten Figuren im Verhältnis zur Umgebung zu gewichten (sie z.B. als den anderen unterlegen erscheinen zu lassen). (Hickethier, 2001)
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Kameraperspektiven» Aufsicht
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Kameraperspektiven» Starke Aufsicht / Vogelperspektive
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Kameraperspektiven» Top Shot
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Kameraperspektiven» Untersicht
Entsprechendes gilt für die Untersicht (Froschperspektive), die das Gezeigte von unten her aufnimmt und es dadurch gegenüber dem Zuschauer erhöht bzw. größer wirken lässt. (Hickethier, 2001)
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Kameraperspektiven» Untersicht
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Kameraperspektiven» Starke Untersicht / Froschperspektive
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Kameraperspektiven» Normal- oder Untersicht?
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Kameraperspektiven» Normal- oder Top-shot?
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Kamerabewegungen» Man unterscheidet zwei grundsätzliche Arten der Kamerabewegung Schwenk Fahrt
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Kamerabewegungen» Schwenk
Beim Schwenk (‘panning’) bewegt sich die Kamera bei unverändertem Standpunkt um eine Achse (vertikal, horizontal, diagonal durch den Raum). Er verschiebt den Ausschnitt des Gezeigten und erweitert damit den Bildraum um das bis dahin Nichtgezeigte, aber zum Geschehen Dazugehörende. Er kann den Figuren in ihren Bewegungen folgen, ihnen vorauseilen usw. Schwenkbewegungen können ein Raumsegment abdecken, aber auch in einer Kreisbewegung einen Raum rundum zeigen, sie können auch aus mehreren Kameraaufnahmen zusammengesetzt werden. (Hickethier, 2001)
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Kamerabewegungen» Fahrt
Die Kamerafahrt (‘travelling’) ist die logische Fortsetzung des Schwenks und kann aus verschiedenen Einzelschwenks zusammengesetzt gedacht werden. Bei der Fahrt bewegt sich die Kamera durch den Raum. Sie wird nach den Fortbewegungsmitteln (Dolly, Auto, Hubschrauber, Pferd, Kran) unterschieden und stellt die Transformation der Bewegung des Schauenden im Raum dar: Mit der Fahrt verändern sich alle räumlichen Anordnungen und Sichtweisen. Häufig werden Fahrten benutzt, um parallel zu Figurenbewegungen diese im Bild zu halten, ihnen entgegen zu kommen, sie zu verfolgen oder vor ihnen zurückzuweichen. (Hickethier, 2001)
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Kamerabewegungen» Zoom
Der Zoom kombiniert in einem Objektiv durch ein bewegliches Linsensystem die Brennweiten verschiedener Objektive. Der Bewegungseindruck entsteht bei einer Zoomaufnahme durch den gleitenden Wechsel von langen Brennweiten mit einer Tele-Wirkung zu kurzen Brennweiten mit einer Weitwinkel-Wirkung. Durch den bruchlosen Übergang verändert sich die Nähe-Distanz-Relation zum Abgebildeten, ohne daß die Kamera real im Raum bewegt wird. Die Entfernung zwischen Kamerastandpunkt und gefilmtem Objekt bleibt unverändert, nur die Proportionen des abgebildeten Raumes verändern sich: seine Tiefe verringert sich (Tele) oder vergrößert sich (Weitwinkel). (Hickethier, 2001)
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Kamerabewegungen» Vertigo-Effekt
Zur visuellen Umsetzung des Schwindels wurde von Hitchcock hier das erste Mal ein Effekt eingesetzt, der als Vertigo-Effekt in die Filmgeschichte einging und noch heute eingesetzt wird. Hierbei fährt die Kamera von einem Objekt weg, während gleichzeitig auf das Objekt zugezoomt wird (oder andersherum). Der mittlere Bildbereich scheint sich nun viel schneller vom Zuschauer wegzubewegen als die Randbereiche. Dadurch entsteht eine seltsame Verschiebung, die bei schneller Ausführung die Illusion des Schwindels erzeugt. Die Szene stellte Hitchcock vor einige technische Schwierigkeiten, weil man die Kamera nicht lotrecht das Treppenhaus hinunterlassen konnte. Deshalb ließ er das komplette Treppenhaus liegend nachbauen; die Kamera konnte man hier auf einer horizontalen Schiene fahren lassen. http://de.wikipedia.org/wiki/Vertigo_–_Aus_dem_Reich_der_Toten
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Literatur/Quellen/Abbildungen
» Hickethier, Knut, Film- und Fernsehanalyse; 3. überarbeitete Auflage, Verlag J. B. Metzler, Stuttgart, 2001.
» Koeber, Thomas; Reclams Sachlexikon des Films, Philipp Reclam jun., Stuttgart; 2002.
» http://de.wikipedia.org/wiki/Vertigo_–_Aus_dem_Reich_der_Toten (letzter Zugriff 29.04.2008)
» http://www.mediaculture-online.de/fileadmin/bibliothek/hickethier_filmanalyse/hickethier_filmanalyse.pdf (letzter Zugriff 29.04.2008)
» Alle Screenshots aus Vertigo, Alfred Hitchcock, USA, 1958, 128 min