Trafikantenzeitung 05/12

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P. b. b. Verlagspostamt 2340 Mödling, Zul.-Nr. GZ 02Z030724 M, Postnummer: 5 www.wirtschaftsverlag.at Unabhängig · Objektiv · Kritisch · Informativ Nr. 5 / Mai 2012

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Unabhängig · Objektiv · Krit isch · Informativ Nr. 5 / Mai 2012

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IM BLICKPUNKT

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Aushangpflichtige Gesetze

ISBN 978-3-85212-136-1Umfang: 376 Seiten

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Das Standardwerk für jedes Unternehmen

In jeder Arbeitsstätte ist ein Abdruck dieser Gesetze sowie der auf Grund dieser Gesetze erlassenen Verordnungen soweit sie für die Arbeitsstätte anzuwenden sind für die Arbeitnehmer zur Einsicht aufzulegen.

Das Kennzeichnungssystem der anzuwendenden Verordnungen zum ASchG ermöglicht das rasche Auffinden des aktuellen Textes der letztgültigen Verordnungen.

Das Auflegen der „Aushangpflichtigen Gesetze“ schützt den Arbeitgeber vor Nachteilen infolge Nichtinformation der Arbeitnehmer über die für sie geltenden Vorschriften bei allfälligen Arbeitsunfällen bzw. arbeitsgerichtlichen Auseinandersetzungen.

anzuwenden sind für die Arbeitnehmer zur Einsicht

der anzuwendenden

W O L F G A N G A D A M E T Z · J O s E F K E r s c h h A G L

ArbeitnehmerInnen-schutzgesetz

mit Kennzeichnungssystemder anzuwendenden Verordnungen

Aushangpflichtige Gesetze

ArbeitnehmerInnenschutzgesetzArbeitsmittelverordnungArbeitsruhegesetzArbeitsstättenverordnungArbeitszeitgesetzBauarbeiterschutzverordnungBehinderteneinstellungsgesetzGleichbehandlungsgesetz

Mutterschutzgesetzsicherheitsvertrauenspersonen-VerordnungGrenzwerteverordnungElektroschutzverordnungu.v.a.m.

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Aushangpflichtige_2012_COVER.indd 1

07.02.2012 07:38:43

Neue Elektroschutzverordnung 2012 Änderungen des ASchG, der GKV, der BauV und der VEXAT

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EdITorIaL

die Zeit drängt„Der Tabakindustrie ist es über lange Jahre hinweg so gut gegangen, dass man es sich leisten konnte, auf Druck oder die Ankündigung von Druck in vorauseilendem Gehorsam nachzugeben.“ meinte Imperial-Boss Jörg Glasenapp kürzlich in einer Diskussion. Eine Zeit lang mag diese Poli-tik funktionieren - sie hat zwei gravierende Nachteile: Wer lange genug Schritt für Schritt zurückweicht steht irgendwann mit dem Rücken zur Wand. Zweitens ist er dauerhaft in die Defensive gedrängt, wodurch je-des Sachargument für die Gegenseite nach Rechtfertigung klingt – und wer sich rechtfertigen muss hat von Vornherein verloren. Die Initiative zurück zu gewinnen ist deshalb ein Schlüsselfaktor, um vom stillen Be-troffenen wieder zum aktiven Mitspieler einer über Jahre sehr einseitig geführten Kampagne der Meinungsbildung zu werden. Das wird nicht von heute auf morgen funktionieren und braucht Verbündete. Die größ-te Gruppe potenzieller Unterstützer sind die Raucher selbst – sie sind allerdings eine derzeit kaum fassbare Gruppe: Natürlich kennen Sie Ihre Zigarettenkunden aus dem Geschäft – aber von wem haben Sie eine Mai-ladresse, an die Sie ihm Informationen senden könnten? Eben. Im täg-lichen Geschäft ist es schwer möglich, sämtliche Raucher über drohende Maßnahmen zu informieren, während bis zur Türe die Kunden stehen. Daher ist jede Idee zur Mobilisierung der Raucher zu begrüßen, laufe sie nun online wie das smoke-spots-Projekt von Imperial oder auf anderen Wegen. Denn zwar liegt die EU-Tabakprodukte-Richtlinie hinter ihrem ursprünglichen Zeitplan zurück, eine schon 2014 mögliche Entschei-dung lässt dennoch nicht viel Raum für österreichische Gemütlichkeit. Die Unterschriftensammlungen 2010 haben gezeigt, wie sehr gerade die Trafikanten als Treffpunkt die Menschen mobilisieren können. Eine ver-gleichbare, aber langfristigere Kampagne ist nun notwendig.Zur Spannendiskussion wurde von JTI-Chef Hagen von Wedel im Rah-men der niederösterreichischen Jahrestagung ein pragmatisch klin-gender Vorschlag geäußert: „Bestellen Sie die Billigzigaretten ab.“ In der Tat mutet es seltsam an, dass einerseits über die schlechte Spanne im Niedrigpreis-Segment geklagt wird, andererseits viele Trafiken aber genau jene Marken auf Automaten und mit prominent platziertem Wer-bematerial in den Fokus jener Raucher rü-cken, in deren Weltbild eine Trafik noch immer eine „Lizenz zum Geld-Drucken“ ist - denn über die fallenden Verkaufsspannen weiß außerhalb der Tabakbranche schlicht-weg niemand Bescheid.Ob ich die Patentrezepte für die Probleme unserer Zeit besitze? Natürlich nicht. Dafür aber ein offenes Ohr für die Anliegen der Branche, als deren Sprachrohr und Kom-munikationsplattform ich die Trafikanten-zeitung verstehe.

inhaltINTErVIEW

„Im Kampf um bessere Spannen sind wir wirk-lich alleine“, meint Kr Peter Trinkl im Gespräch mit Peter Hauer 4„Überteuerter Feinschnitt treibt die raucher in den Schwarzmarkt“, kommentiert dkfm. Patrick Engels von Pöschl Tabak den ruf nach Steuerangleichung 9

IM BLICKPUNKT

Welche Folgen hätte ein automatenverbot für die Branche? 12Studie warnt: Tabakrichtlinie als Schwarzmarktturbo? 16rekordjahr 2011 für die Österreichischen Lotterien 24Toy-run: die Eventzigarette für einen Tag 28

PFEIFEN & CIGarrEN Journal

Savinelli – ein Pfeifen-Evergreen 17

BraNCHENINTErN

Fachgruppentag NÖ 30

MarKT

Neu im Trafikregal 32-33Impressum 34

MaTTHIaS HaUPTMaNN

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In jeder Arbeitsstätte ist ein Abdruck dieser Gesetze sowie der auf Grund dieser Gesetze erlassenen Verordnungen soweit sie für die Arbeitsstätte anzuwenden sind für die Arbeitnehmer zur Einsicht aufzulegen.

Das Kennzeichnungssystem der anzuwendenden Verordnungen zum ASchG ermöglicht das rasche Auffinden des aktuellen Textes der letztgültigen Verordnungen.

Das Auflegen der „Aushangpflichtigen Gesetze“ schützt den Arbeitgeber vor Nachteilen infolge Nichtinformation der Arbeitnehmer über die für sie geltenden Vorschriften bei allfälligen Arbeitsunfällen bzw. arbeitsgerichtlichen Auseinandersetzungen.

anzuwenden sind für die Arbeitnehmer zur Einsicht

der anzuwendenden

W O L F G A N G A D A M E T Z · J O s E F K E r s c h h A G L

ArbeitnehmerInnen-schutzgesetz

mit Kennzeichnungssystemder anzuwendenden Verordnungen

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ArbeitnehmerInnenschutzgesetzArbeitsmittelverordnungArbeitsruhegesetzArbeitsstättenverordnungArbeitszeitgesetzBauarbeiterschutzverordnungBehinderteneinstellungsgesetzGleichbehandlungsgesetz

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Neue Elektroschutzverordnung 2012 Änderungen des ASchG, der GKV, der BauV und der VEXAT

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IM GESPräCH

„Den Druck können nur wir machen – diesmal allein …“„… denn unsere Kunden werden wir für eine Unterstützung unserer Forderung nach ei-ner höheren Handelsspanne nicht mit ins Boot holen können“, hofft Bundesgremialobmann Komm.-rat Peter Trinkl im Gespräch mit Peter Hauer trotzdem auf eine Lösung noch im ersten Halbjahr. Findet doch die unbefriedigende Preis- und Handelsspannensituation der letzten zweieinhalb Jahre bereits auch ihren Niederschlag in einem wachsenden Mitgliederunmut über die Branchenvertretung. deren Initiativen stoßen aber ihrerseits wieder auf wenig Ge-genliebe bei der Politik, die sich vor dem Zuspielen des Schwarzen-Zigarettenpreiserhöhungs-Peters fürchtet. Weitere Themen des Exklusivinterviews: die Strukturreform mit wahrschein-lich 2.000 Fachgeschäften als unterstem Maß; Überlegungen über einen Nachfolge-Solifonds; der Nichtraucherschutz; die anstehende Überarbeitung der Tabakproduktrichtlinie; das abrut-schen der Zeitungs-/Zeitschriftenumsatzsäule vom ursprünglich zweiten auf den vierten rang; die Nebenartikelfront, die um weitere Produkte anzureichern für viele anbieter nicht attraktiv genug ist, und viele andere aktuelle aspekte.

Seit knapp eineinhalb Jahren ist die Preisdiskussion ein Dauer-brenner. Die Trafikanten wollen eine auskömmliche Handels-spanne und sehen diese durch die über den Preis ausgetragenen Marktanteilskämpfe der Tabakkonzerne gefährdet. Dem gegen-über leistet jede Preiserhöhung dem legalen und illegalen Aus-weichen der Raucher in die Billigzigaretten-EU-Nachbarstaaten Vorschub, was wiederum mit voller Härte die Trafikanten trifft. Welchen Ausweg aus diesem Verliererdilemma so oder so gebe es aus Ihrer Sicht?

Der Ausweg ist auf jeden Fall, ein System zu finden, das den Trafi-kanten eine Handelsspanne für ihre Überlebenschance bietet. Zudem stellt sich mir die Frage, ob wirklich jede Preiserhöhung einen neu-en Weg in den Schmuggel öffnet. Wir haben ja Regionen, die von ihm überhaupt nicht betroffen sind. Und auf die muss man genauso schauen wie auf jene, die unter dem Schmuggel leiden. Und deshalb konzentrieren wir uns auf einen Mittelweg, der da heißt: eine mo-derate Preisanpassung. Diese wäre wahrscheinlich auch vom Konsu-menten akzeptiert worden – ohne die große Flucht in den Schmuggel. Aber da hat sich die Industrie anders entschieden und gemeint, dass man über den Preis Marktanteile erkämpfen muss, was uns in den letzten – ich sage es einmal vorsichtig – zweieinhalb Jahren trifft.

Das französische Strafsteuermodell für Zigaretten unter einem be-stimmten Preislevel wäre doch im Endeffekt nichts anderes als eine Wiedereinführung des Mindestpreises durch die Hintertür. Wel-che Chancen hätte es, vor den Augen der EU-Wettbewerbshüter zu bestehen?

Da gibt es eine zweigeteilte Antwort: Ich verstehe zunächst einmal grundsätzlich nicht, warum die Zigarette, die ja in der EU so ange-feindet wird, überhaupt noch in diesen freien Wettbewerb eingebun-den sein kann und darf. Hier sollte die EU im Prinzip die Maßnah-men für jeden Staat freigeben. Zweiter Teil der Antwort: In Italien und in Frankreich funktioniert das von Ihnen angesprochene System, in das wir übrigens die schon vorhandene Mindesthandelsspanne hi-neingestellt hätten und ihm so den Nimbus einer Strafsteuer genom-men hätten. Aus meiner Sicht und der mancher Experten wäre das eine gangbare Lösung, hier den Preis ein wenig anzuheben, sodass es zu keiner Explosion und Flucht in den Schmuggel kommt, sondern man jedes Jahr mit moderaten Preiserhöhungen rechnen kann, die zumindest oder ähnlich wie der Index liegen. Wir haben ja das Problem, dass wir bei der Kostenschere sehr unter Druck kom-men. Schließlich steigen unsere Kosten ja jährlich um die Inflations-rate oder vielleicht sogar darüber – ohne dass wir auf der anderen Sei-

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te dementsprechende Preise haben. Und der Kampf da unten bringt ja noch eines mit sich: Die Steuerbelastung für billigere Zigaretten ist in der Relation höher und damit der Wirtschaftsnutzen dort geringer, sodass die Handelsspanne nicht nur im Betrag, sondern auch in den Prozentpunkten langsam verfällt.

„Die Politik traut sich nicht, uns hilfreich beizuspringen …“

Die zwei Trafikantenpaket-Jahre – da der Staat auf eine Erhöhung der Tabaksteuer verzichtete – sollten doch ursprünglich für die Ausarbeitung eines neuen Tabaksteuermodells genutzt werden. Es hat auch diesbezügliche Initiativen geben, inzwischen ist es aber still um eine solche Reform geworden. Ist sie nur auf Eis gelegt oder zu Grabe getragen worden – und wenn, warum?

Das Tabaksteuermodell ist ja ein Industriemodell – und zwar nur von einigen. Da wird es nie einen Konsens geben, ja nicht einmal einen Kompromiss. Das heißt, hier wäre hinsichtlich einer Umstellung die Politik mit der Ansage gefordert. Was nicht zuletzt deshalb für sie ein Leichtes wäre, weil diese ja ohne Rücksicht auf die Interessen der Industrie – wir haben ja inzwischen keine Produktion mehr im In-land – erfolgen kann. Aber die Politik traut sich nicht, weil sie sich ja darauf festgelegt hat, die Allgemeinsteuern nicht zu erhöhen und sich – wenn es infolge der Umstellung zu einer Preiserhöhung kommt – nicht dem Vorwurf aussetzen will, sie hätte die Zigaretten verteu-ert. Wir müssen also einen entsprechenden Druck auch in der Öf-fentlichkeit aufbauen und sagen: Liebe Freunde, wir brauchen mehr Handelsspanne! Damit würde die Schuld auf uns abgewälzt und es der Politik leichter gemacht werden, hier aktiv zu werden. Es wird also nötig sein, Signale nach außen zu senden. Allerdings werden wir diesmal unsere Kunden in eine solche Signalsetzung nicht einbinden können, denn sie werden kaum mit uns für eine Zigarettenpreisver-teuerung demonstrieren. Diese große Schwierigkeit für uns hat aber auch die Gegenseite erkannt – deshalb der Stillstand. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass es noch im ersten Halbjahr zu einer Lösung kommt.

Ist das Wirtschaftsnutzen-Berechnungsmodell eigentlich noch zeitgemäß oder gehört es durch ein anderes ersetzt?

Was die Frage des Systems anlangt, so ist diese eng mit der nach der Durchführbarkeit verknüpft. Man ist 1996 von dem festen Handels-spannensatz deshalb abgekommen, weil es ja damals die ersten An-zeichen dafür gab, dass nicht Österreich, sondern die EU die steu-erlichen Belastungen vorgibt. Und wenn ich jetzt alle Säulen fest an den Preis binde, könnte es theoretisch sein, dass die Tabaksteuer, die Mehrwertsteuer und die Handelsspanne mehr als 100 Prozent ausma-chen. Auf dieses Spiel wird sich die Politik nicht einlassen. Natürlich

lautet unsere Forderung: Wiederherstellung der alten Handelsspan-ne. Jetzt könnte ich sagen 15,42 Prozent von anno Schnee, da gab es aber noch die Importe, oder ungefähr 14,8 Prozent, wie es sich 1996 aus der reinen Umrechnung ergab. Natürlich ist das ständig in den laufenden Gesprächen Thema, aber gleichzeitig bekommen wir auch ständig zu hören: Eine solche Bindung wollen wir nicht. Also bleiben wir wieder beim sogenannten Wirtschaftsnutzen und bei dem dor-tigen Anteil. Es wäre aber auch bei der jetzigen Situation vollkommen egal, weil 100 Prozent von nix sind nun einmal nix. Und selbst wenn ich jetzt dort 14,5 oder 15 Prozent hineinschreiben könnte, dann bin ich etwa in der Preisklasse von 3,70 Euro jetzt schon besser mit der Mindesthandelsspanne dran.

„Die Industrie hat erkannt, dass unsere Kunden wohl kaum mit uns für höhere Zigarettenpreise demonstrieren werden – deshalb der derzeitige Stillstand“

„Solange die Tabakindustrie nicht die Preise erhöht, um uns eine entsprechende Handelsspanne zu garantieren, gibt es bei mir kei-ne Tabakwerbung.“ Mit Texten dieses Inhalts waren die Schau-fenster eines Trafikanten in Wien zugepflastert. Halten Sie einen solchen nach außen getragenen Frust mit der Herzlichst-Ihr-Tra-fikant-Imagewerbung vereinbar – schließlich ist die Forderung nach Preiserhöhungen nicht unbedingt der Ausdruck von Freund-lichkeit dem Kunden gegenüber?

Ansatzweise habe ich die Problematik ja schon angesprochen. Wenn es um den Schmuggel geht, dann haben wir zumindest den rechts-staatlich denkenden Österreicher auf unserer Seite. Wenn es um den Zigarettenpreis und um Verdienstmargen geht, dann setze ich hinter

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ein Verständnis in der Öffentlichkeit ein großes Fragezeichen. Wir könnten natürlich mit der Überlebensfrage für eine ganze Branche, deren Kundennähe und Nahversorgungsauftrag für uns Stimmung zu machen versuchen. Aber wenn mich dann ein Journalist nach den Auswirkungen fragt, muss ich ihm sagen: Ich weiß es nicht. Weil es könnte ja auch sein, dass die Industrie mit der Ansage überreagiert: Wenn wir schon erhöhen, dann gleich heftig. Es könnte aber auch wie etwa beim Solidaritätsfonds sein – wo die Industrie ja gezeigt hat, eine höhere Handelsspanne sehr wohl mittragen zu können – dass die Rute einer Preiserhöhung nur ins Fenster gestellt wird und wir in zwei Monaten wieder auf dem alten Level sind.

Die Monopolhüterin, Frau Dipl.-Ing. Reisenbichler, hat bezüglich der Bemühungen um eine Handelsspannenerhöhung in einem In-terview mit der Österreichischen Trafikantenzeitung unter ande-rem gemeint, dass ein solcher Vorstoß vorab auf EU-Konformität abgeklärt gehört. Welches Mitspracherecht kommt bei diesem preishoheitlichen Thema eigentlich der EU zu?

Vorweg: Die EU beschäf-tigt sich mehr, als es ihr zukommt, mit der Zi-garette, weil sich für sie in der DG SANCO kein anderes Betätigungsfeld findet, das sie nichts kos-tet. Im Großteil der EU existiert ein Monopol, EU-rechtlich abgesichert und mehrfach geprüft.

„Der einzelhandel geht die eu nichts an ...“

Und ich kann ja nicht ein Monopol schaffen und dieses aushungern. Es wäre also eigentlich Sache der Republik Österreich, zu sagen: Ich habe ein Tabakmonopol, ein Sozialmonopol, ich will dort Einzel-händler und eine Flächendeckung haben, und deshalb werde ich den Teilnehmern an diesem Monopol auch eine entsprechende Handels-spanne zugestehen müssen. Der Einzelhandel ist grundsätzlich nicht EU-Sache. Es geht nur um den Zutritt auf den Markt, und hier haben wir die gleichen Bedingungen für alle, die mit der sensiblen Ware Tabak auf dem Markt sein wollen. Ob einer unter diesen Vorausset-zungen am Markt teilnimmt oder nicht, ist seine Entscheidung. Es wird Österreich nicht zugrunde gehen, wenn eine Industrie nicht nach Österreich liefert, weil sie sich dem rot-weiß-roten Reglement nicht unterwerfen will. Hier in den Markt einzutreten und dann nachträglich darüber zu jammern, dass die Bedingungen schlecht oder gar wettbewerbsverzerrend sind – dazu kann ich nur sagen: Das hätte man sich früher überlegen müssen.

Wie weit sind eigentlich die Bemühungen gediehen, die derzeitige 800-Stück-Regelung für die legale Zigarettenmitnahme aus dem EU-Ausland auf 300 Stück herabzusetzen?

Das wird mit 1. Jänner 2014 möglich. Allerdings, wer wird das voll-ziehen? Wir haben Schengen und keine Behörde an der Grenze ste-hen. Deshalb wird diese Regelung auch keine Wunder bewirken.

Ist eigentlich die Forderung nach einer Gleichbesteuerung von Feinschnitt und Zigaretten eine im Sinne der Trafikanten oder drohen ihnen für den Fall einer Umsetzung weitere Verluste durch Einkäufe jenseits der Grenze oder auf dem illegalen Schwarzmarkt vor allem der Geiz-ist-geil-Kundenklientel, beziehungsweise jener Konsumenten, die aus finanziellen Gründen den Sparstift anset-zen müssen?

„Der Feinschnitt ist die gefahr für die zukunft …“

Das wird uns immer eingeredet. Ich behaupte: Der Feinschnitt ist die Ge-fahr für die Zukunft. Schauen wir bloß nach Deutschland, welchen Marktan-teil der Feinschnitt dort hat und welche Verluste das für den Handel durch die Abwanderung von Fabrikszigaretten-Konsumenten in das Feinschnittseg-ment bedeutet. Er hat sich dort schon längst vom freundlichen Exoten zu einem Marktfaktor entwickelt. Deshalb sollte er nicht unbedingt Steuervorteile

haben, um ihn nicht weiter zu forcieren. Ob er nur höher oder gleich besteuert werden soll wie die Zigarette, ist eine – ich sage immer – Geschmacksfrage. Ich fürchte nur, dass der Staat bei einer starken Flucht in den Feinschnittpreisvorteil von sich aus eine Maßnahme nach seinem Gutdünken trifft. Und das kann gleich auch die Zigar-ren mitbetreffen: Auch bei den sogenannten ECO-Zigarren besteht ja die Möglichkeit, dass sie teilweise die Zigaretten am Markt ersetzen. Und das könnte im Endeffekt bedeuten, dass auch hier der Staat re-gelnd eingreift, was im Endeffekt die ECO-Zigarillo in gleicher Weise träfe wie auf der anderen Seite negativ die Havanna oder andere jetzt schon höherpreisige Produkte.

Die Trafikanten bekommen aber nicht nur die Gewinneinbussen trotz höherer De-facto-Umsätze zu spüren, auch der Nichtraucher-schutz findet in der Kassenlade seinen Negativniederschlag. Und wer in der Gastronomie Raucherrestriktionen ausgesetzt ist, im Büro nicht mehr rauchen soll oder darf, der läuft doch Gefahr, auch nach Feierabend überhaupt zum Nichtraucher zu mutieren und dem Tra-fikanten als Kunde verloren zu gehen. Inwieweit gefährden die Nicht-raucher-Taliban die Tabakwaren-Existenzgrundlage der Trafikanten?

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Erstens: Momentan noch nicht. Zweitens: Mit der Forderung nach einem rauchfreien Europa agiert die Politik abgehoben von der Be-völkerung. Das haben zuletzt erst die Schweizer via Befragungs-ergebnis demonstriert. Noch dazu würde man für die Realisierung dieser Vision zwei Generationen benötigen, was für die Politiker, die in Legislaturperioden denken, uninteressant ist. Drittens: Es ändert sich das Rauchverhalten: Die Zigarette wird schneller und oft nicht zu Ende geraucht. Kurzfristig wird der Nichtraucherschutz – so glau-be ich – keine Auswirkungen haben. Wie er sich langfristig in der zweiten Generation auswirkt, in 15 oder 20 Jahren, kann ich Ihnen nicht sagen, glaube aber durchaus, dass er bei vehementem Betreiben Folgewirkungen zeitigen wird. Man wird sich also in 6 bis 10 Jahren darauf einstellen müssen, dass der Markt allmählich absinkt. Derzeit haben wir trotz Raucherrestriktionen die komische Situation eines langsam und stetig wachsenden Anteils sowohl von Zigaretten, die nicht in Österreich versteuert werden, als auch der in den Trafiken angebotenen Ware, was auf einen Mehrkonsum durch eine Bevölke-rungszunahme und einen Bevölkerungszuzug hinweist.

Plain Packaging, Bildwarnhinweise, das Präsentationsverbot von Tabakwaren im Blickfeld des Konsumenten, die Demontage der Zigarettenautomaten, die Beschränkung oder das Verbot von Zu-satzstoffen sind nur fünf von vielen im Zuge der Tabakprodukt-richtlinienüberarbeitung von der EU zur Diskussion gestellten Themen. Welche von diesen Ideen hat aus Ihrer derzeitigen Sicht der Dinge Chancen auf Umsetzung und welche bleiben Träume-reien jener, die – ceterum censeo – einem künftigen rauchfreien Europa das Wort reden?

Meiner Meinung nach gibt es zwei Dinge, die wahrscheinlich kom-men werden: eine Vergrößerung der Warnaufdrucke oder bebilderte Warnaufdrucke. Was eine Reglementierung der Zusatzstoffe oder ein Verbot dieser anlangt, so wird es sehr davon abhängen, wie stark man dagegen lobbyiert – eventuell sogar mit einem europaweiten Volksbe-gehren. Den Zug allerdings können wir nicht aufhalten, wir können bloß immer nur da und dort einen Bremsklotz aufgleisen.

Ziel der Monopolverwaltung ist es, im Zuge der Strukturreform das jährliche Durchschnittsumsatzlevel einer Trafik auf 700.000 Euro anzuheben, um dem Tabakwarenfachhandel einen aus-kömmlichen Deckungsbeitrag zu garantieren. Was bedeutet das für die Trafikanzahl und den Status des Tabakwarenfachhandels als Nahversorger in der Zukunft?

Den Weg der Monopolverwaltung kann ich nur unterstützen und alle Länderchefs dazu auffordern, dem nachzukommen. Schließlich wissen wir ja nicht, was die Zukunft wirklich bringt. Und eine Struk-turreform ist ja nicht etwas, was man heute sagt, und morgen ist es durchgeführt, sondern ein länger dauernder zukunftsweisender Pro-zess. Deshalb halte ich die Bemühungen der MVG für richtig und gut. Man muss halt nur über das Rundherum nachdenken. Wir haben ja

schon in Wien, dem Burgenland und in Niederösterreich unter Mit-wirkung der umliegenden Trafiken Strukturmaßnahmen mit einem Win-win-Effekt getroffen. Der einzelne Trafikant gewinnt, die gan-ze Fläche gewinnt und die alten Fehler, die unter der Devise „Da ist noch ein Platz für eine Trafik“ begangen wurden, werden behoben. Wozu noch kommt, dass die Trafiken ja nicht der Bevölkerung im Zuge von deren Stadt-Land-Flucht gefolgt sind. Was bedeutet, dass die Einzugsgebiete für einzelne Trafikanten stark geschrumpft sind. Und wenn Sie mich fragen, wie viele Tabakfachgeschäfte es in der Zukunft österreichweit geben wird, so liegt meiner Meinung nach rein gefühlsmäßig das untere Maß dafür, um flächendeckend eine Nahversorgung selbst unter Einbeziehung von Automatenstandorten zu gewährleisten, bei ungefähr 2.000. Darunter wird man auch als Berufsgruppe politisch uninteressant.

„in nachdenkphase: ein nachfolge-Solifonds …“

Irgendwann ist der Solidaritätsfonds leer. Folgt seinem Null-Kon-tostand das böse Erwachen für manchen Trafikanten?

Wir haben von Anfang an gesagt, dass es sich beim Solidaritätsfonds um keine Dauer-, sondern um eine Übergangslösung handelt. Sehr

„Langfristig müssen geschätzte rund 2.000 Tabakfachge-

schäfte übrig bleiben, damit eine flächendeckende Nahver-

sorgung gewährleistet bleibt. Unterhalb dieser Grenze ver-

schwinden wir zudem als Berufsstand aus der politischen

Wahrnehmung.“

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wohl denken wir derzeit darüber nach, ob und wie wir einen Nach-folgefonds einrichten könnten, der aber dann punktgenau und nicht nach dem Gießkannenprinzip funktionieren sollte.

Das Trafikengeschäft mit Zeitungen und Zeitschriften leidet un-ter dem Angebot von Gratispublikationen und Billigillustrierten – das mit Lotto/Toto unter der Mitspielmöglichkeit via win2day-Internetplattform. In welchem Ausmaß haben diese beiden Um-satzsäulen an Tragfähigkeit verloren?

Lotto hake ich einmal ab. Der Lottoanteil bei win2day entspricht etwa 32 Annahmestellen, sodass ich hier noch kein Riesenproblem erkennen kann. Der Zeitungssektor ist von mehreren Komponenten beeinflusst: zunächst der Hauszustellung, die sich inzwischen einer-seits durch das langsame Wegsterben der Abonnenten rächt und an-dererseits kaum einen Abo-Neukundenzuwachs zulässt. Weiters wird – wie bei den Zigaretten – über den Preis um Leser gebuhlt, weil man zunehmend in einem Gratiszeitungsumfeld agiert. Die echten Billig-zeitungen, meist Abfallprodukte der großen Verlage, kannibalisieren sich von selbst. Wenn ich bedenke, dass das Zeitungsgeschäft vor Lot-to 1985 das zweite Standbein einer Trafik war und dann immer noch das dritte war, droht es jetzt hinter Wertkarten und, und, und … in die vierte Schiene abzurutschen – und das als Verursacher von nach wie vor sehr viel Arbeit.Wenn es aber die Zeitung da und dort aufgrund einer viel zu dünnen Auflage nicht mehr schafft, in der Trafik vertreten zu sein, ist der Zu-gang zum Markt und die Pressefreiheit bedroht. Wir arbeiten schon seit ewig mit Zeitungsvertrieben und Zeitungsverlagen zusammen und wollen auch dieses Geschäft, aber es muss etwas für uns übrig bleiben. Und da muss man auch über eine Mindesthandelsspanne etwa für Billigpreisprodukte nachdenken, wobei das Problem für mich ist, dass ich nicht mit den Verlagen verhandle, sondern mit den Vertrieben. Aber wir werden am Ball bleiben.

Ist das Nebenartikelsortiment weitestgehend ausgereizt, oder gibt es Ideen für weitere, zumindest teilweise Tabakwarenumsatz- ausfall-Kompensationsmöglichkeiten?

„ich verstehe die unzufriedenheit der trafikanten mit der ist-Situation …“

Ich kann ein Tabakvolumen von ungefähr 2,5 Milliarden auch nicht nur ansatzweise kompensieren. Ich kann ein wenig Zubrot schaffen. Allerdings sind wir so manchem Erzeuger und so manchem Vertrieb zu teuer. Er braucht einen Distributor dazwischen, müsste im Endef-fekt über 2000 Verträge abschließen, und es kann ihm im Vorhinein nicht garantiert werden, in wie viel Trafiken er vertreten ist. Unsere Vorteile sind die Kundennähe, wir unterliegen keiner Preiskritik und haben eigentümergeführte Geschäfte.

Auf einer sicherlich auch Ihnen bekannten Internetseite findet sich der Eintrag: „Der Unmut mit der Interessenvertretung unter heimischen Trafikanten wächst – und in zwei Jahren sind Kam-merwahlen!“ Unter einer anderen URL, im Internet-Trafikanten-forum, dominiert ziemlich signifikant bei einer dort gestarteten Umfrage über die Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit mit der Standesvertretung der Negativbalken. Worauf führen Sie dieses Überhandnehmen kritischer Stimmen zurück?

Zunächst einmal: Es gibt jetzt eine schon ungefähr zweieinhalb Jah-re währende Phase, wo sich am Preis- und Handelsspannensektor nichts tut. Und ich verstehe jeden Trafikanten, der sagt: Ich bin mit meiner momentanen Situation unzufrieden – und eigentlich ist der Trinkl schuld, weil bis jetzt hat er es ja immer geschafft. Auch wenn uns das Wasser bis zum Hals gestanden ist, irgendeine Lösung habe ich immer aus dem Hut gezogen. Jetzt dauert es nicht zuletzt des-halb länger, weil es in dieser Situation ungemein schwierig ist, Druck aufzubauen. Momentan sind der einzige Druck wir. Und so verlässt manchen Kollegen die Geduld. Ich habe mich bei der Vorbereitung dieses Interviews umgehört und als Mehrfach-Meldungen mitgenommen, dass einerseits Ihr offensichtlich im Zusammenhang mit Vertragsänderungen öfter vorgebrachter Satz „Es hätte noch schlimmer kommen können …“ vielfach auf Unverständnis stößt, und andererseits die Umfunk-tionierung der Fachgruppentagungen zu Shows mit kaum mehr Chancen zur offenen Diskussion – und schon gar nicht zu einer solchen mit als kritischen Stimmen bekannten Trafikanten – Är-gernis erregt. Wie gehen Sie mit diesen Vorhaltungen um?

„Basisdemokratie? Wir sind uns ja nicht einmal bei Kampfmaßnahmen einig ...“

Die eingeforderte Basisdemokratie funktioniert allein schon deshalb nicht, weil wir es ja nicht einmal bei Kampfmaßnahmen schaffen, die Basis auf eine einheitliche Linie zu kriegen. Darüber hinaus ist es ungemein schwierig, Leute für eine Arbeit in der Berufsvertretung zu gewinnen. Den Vorwurf, ich knechte und kneble die Leute, weise ich allerdings zurück. Ich stelle mich – und das habe ich auch schon hinreichend bewiesen – jeder Diskussion auf Augenhöhe.Das heißt aber für mich, dass auch die Diskutanten vorweg ihre Hausaufgaben gemacht haben und wissen, worüber man diskutiert und was dahinter steht. Deshalb bin ich auch froh, Sie diesmal wieder bei diesem Interview als Visavis zu haben. Schwer enttäuscht haben mich allerdings – Sie gestatten mir diese Anmerkung – jene Beiträge in der Trafikantenzeitung, in denen bis vor Kurzem von einem Autor immer wieder Forderungen erhoben wurden, für deren Umsetzung er selbst fünf Jahre, eine ganze Funktionsperiode lang, die Zeit und Möglichkeit gehabt hätte. PETER HAUER

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INTErVIEW

„Wir hätten ja gerne mehr Konkurrenz ...“Während sich die großen Player der Szene harte Preiskämpfe liefern, sind gerade von einem bayrischen Familienbetrieb ungewohnte aussagen zu vernehmen. Pöschl Tabak hat einen lan-gen Weg vom kleinen Schnupftabak-Spezialisten zum Vollsortimenter zurückgelegt und be-hauptet sich mit einer Mischung charakteristischer Traditionsprodukte und erfolgreicher neuer Ideen. Wir haben mit dkfm. Patrick Engels die vierte Generation an der Pöschl-Spitze zum In-terview gebeten.

Ihr Urgroßvater hat mit Schnupftabak begonnen. Sind die „Schnupfer“ eine aussterbende Rasse oder zeigt die Kurve dank zunehmender Rauchverbote gar nach oben?

Pöschl hat bis 1945 ausschließlich Schmalzler produziert. Heute macht das gesamte Segment – also inklusive des Snuff, den wir seit den 60ern anbieten – bei uns rund 10 Prozent des Umsatzes, men-genmäßig sogar weniger aus. Es hat dabei mehrere Rückgänge gege-ben, in letzter Zeit hat die Nachfrage aber wieder leicht angezogen. Ob das an Rauchverboten liegt, ist schwer zu sagen.

Mit der „Gletscherprise“ hat Pöschl 1971 offenbar den Geschmack der Deutschen getroffen und das bislang erfolgreichste Schnupfta-bakprodukt im Portfolio. Hat sich der „Volksgeschmack“ seither verändert?

Der Trend geht klar zu fruchtigeren Aromen. Speziell jüngere Ver-wender greifen bevorzugt zu Kirsche, Vanille oder Marille, um jetzt nur einige Noten zu nennen. Wir sind aber breit aufgestellt und ver-folgen natürlich auch permanent den Markt.Welche Länder sind die stärksten Absatzmärkte für Schnupfta-bak? Gibt es starke Konkurrenz?

Nach Deutschland ist Polen das Land mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbrauch. Ganz allgemein kann man aber sagen, dass alpine Länder eher eine Schnupftabaktradition haben. In Österreich ist beispiels-weise die Pyhrnautobahn eine klare Trennlinie: Westlich davon wird geschnupft, im Osten schlummert noch viel Potenzial. Besonders sind wir natürlich am Großraum Wien als attrak-tivem Zielmarkt interessiert. So seltsam das klingen mag: Wir hätten gerne mehr

Mitbewerber. Einfach deshalb, weil dies bedeuten würde, dass der Markt attraktiver und größer wird. Einen wachsenden Kuchen teilen wir gerne. In Wahrheit gibt es aber neben uns nur noch eine Manu-faktur in Regensburg und ein Werk in Südafrika – das war es dann schon.

Was kann man tun, um für Schnupftabak neue Kunden zu finden?

Grundsätzlich ist der Schnupftabak ein Produkt, das eine gewisse Beratung erfordert: Wer es beim ersten Mal falsch macht

– also zu große Prisen zu stark aufzieht – hört gleich wieder damit auf. Das ist auch der Grund, warum

wir Tabakschleudern und ähnlichen Unsinn aus dem Programm genommen haben und warum

wir auch einschlägigen Wettbewerben eher kritisch

Dkfm. Patrick Engels: „Einen wachsenden Kuchen teilen wir gerne.“

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gegenüberstehen. Das vermittelt ein falsches Bild vom Schnupfen und schreckt potenzielle Kunden ab. Vielmehr sollte die Neugier der Menschen geweckt und die klaren Vorteile kommuniziert werden. Schnupftabak liefert Nikotin, aber keine Kondensate. Das Beste da-ran: Schnupftabak ist überall erlaubt – wir schnupfen zum Beispiel alle auf längeren Flügen.

„Beim Pfeifenrauchen fehlen die Vorbilder ...“

Im Bereich des Pfeifentabaks ist Pöschl ja schon lange tätig – wie schätzen Sie diesen Markt ein?

In Deutschland ist der Absatz von Pfeifentabak in den vergangenen 25 Jahren auf rund ein Drittel bis Viertel geschrumpft, wobei wir ten-denziell nicht so stark verloren haben. Als Gründe für den Rückgang kommen einige Faktoren zusammen: Einerseits wurde das Pfeifen-rauchen schon vor den Rauchverboten häufig vom Wirt verboten, gleichzeitig haben viele „Experten“ das Pfeifenrauchen zur Wissen-schaft erhoben und Interessenten abgeschreckt. Ein ganz wichtiger Aspekt ist aber das Fehlen von Vorbildern – in der Nachkriegszeit gab es viele Prominente, also Politiker oder Künstler, die man fast immer mit Pfeife im Mund oder in der Hand gesehen hat. In den Sechzigern und Siebzigern waren es die Intellektuellen und Studenten, die Pfeife geraucht haben. So etwas fehlt heute ein-fach. Österreich ist da ein wenig anders – der Pfeifenmarkt war und ist zwar kleiner, dafür aber auch stabiler.

Kommen wir zu Zigaretten und Feinschnitt. Wie sieht es in Deutschland bei MYO und RYO aus?

Das Verhältnis von Stopfern zu Wuzlern liegt wohl bei 2:1. Dabei ist der Markt derzeit recht uneinheitlich: Viele traditionelle Feinschnitte verlieren, während die Volumentabake stark zulegen. Wir haben uns beim JBR-Feinschnitt (Anm.: in Österreich nicht erhältlich) für ei-nen optimierten Schnitt, aber klar gegen Volumentabak entschieden: Einerseits sorgen „aufgeblasene“ Tabake dafür, dass jede gestopfte Zigarette weniger Tabak und somit auch weniger Nikotin enthält. Damit stellt sich die Frage, ob der Raucher für seinen individuellen Nikotinspiegel nicht automatisch mehr Zigaretten raucht. Zugleich sehe ich in der Kombination von Volumentabak und Stückzahlan-gaben auf der Feinschnittverpackung (Anm.: „Reicht für xy Ziga-retten.“) Risikopotenzial, weil das leicht bei den Finanzministern Begehrlichkeiten auslösen kann: Wenn mit weniger Tabakgewicht gleich viele Zigaretten gestopft werden können, ließe sich ja die Ta-baksteuer entsprechend erhöhen. Diese Marketingaussage kann also ganz schnell nach hinten losgehen.

Wie sind Sie mit der Entwicklung von Pueblo in Österreich zufrieden?

Die gesamte Pueblo-Familie hat sich seit dem Start Anfang 2006 toll entwickelt. Beim Feinschnitt ist Pueblo in vielen Ländern das meist verkaufte Produkt nach Packungseinheiten, weltweit liegen wir so-lide in den Top Ten; beim naturbelassenen Feinschnitt sind wir so-gar Marktführer. Dieser Erfolg und die ebenfalls gut angenommene Pueblo-Fabrikszigarette haben einen Grund: Wir verwenden keine Aromazusätze, keine Feuchthaltemittel und keine Zusatzstoffe gegen Schimmelbildung.

Bedeutet das, dass für den Pueblo gar keine Feuchthaltemittel ver-wendet werden?

Genau. Die Feuchtigkeit kommt ausschließlich von Wasser. Dadurch müssen wir trockener ausliefern, um Schimmel zu vermeiden, und der Tabak trocknet bei schlechter Lagerung oder langsamem Ver-brauch auch rascher aus. Dafür gibt es aber Tonscherben, die man befeuchtet in den Tabak legen kann und die keine Auswirkungen auf Geschmack oder Aroma haben. Diese liefern wir auch an die Trafi-kanten aus.

Wo liegen Sie mit den fertigen Pueblo-Zigaretten in Österreich?

Für die kleinen Marken bleibt am österreichischen Markt ein Anteil von zirka 0,6 Prozent übrig. Davon halten wir etwa die Hälfte, mit steigender Tendenz. Wir haben die Pueblo-Zigarette aber auch be-wusst als Mainstream mit Zusatznutzen und nicht als „exklusive Bio-Zigarette“ positioniert. Sonst wäre die Zielgruppe nochmals kleiner.

„Cigarren und Cigarillos werden wir wohl auch in zukunft nicht im Programm haben ...“

Wie sehen Sie die Diskussion um eine Angleichung der Tabaksteu-er auf Feinschnitt?

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Dieses Thema ist mit viel Vorsicht zu bedenken. Die Mehrzahl der MYO-Raucher tut dies aus Kostengründen; selbst hergestellte Ziga- retten sind die letzte Möglichkeit, gleichzeitig günstig und legal zu rau-chen. Wird hier eine Schmerzgrenze überschritten, so sind diese Kon-sumenten für im Inland versteuerte Produkte verloren und schwer bis unmöglich zurückzuholen. Außerdem bleibt der Unterschied zwischen individuell oder maschinell hergestellten Zigaretten immer bestehen – bei allen statistischen Durchschnittswerten ist in handgemachten Ziga-retten immer eine unterschiedlich große Tabakmenge verarbeitet, und die Eigenleistung des Rauchers bei der Besteuerung völlig auszuklam-mern, wäre auch nicht gerecht.

Die künftige EU-Tabakrichtlinie geistert derzeit durch die Medien und natürlich die Tabakbranche. Gibt es dabei Aspekte, die Sie be-fürworten?

Eine sehr willkommene Änderung wäre aus unserer Sicht die Einfüh-rung eines vereinheitlichten Meldeverfahrens der Inhaltsstoffe für alle EU-Mitgliedsländer. Derzeit füllen wir 27 verschiedene Formulare aus. Die Inhaltsstoffe sind ja überhaupt so ein Thema – die deutsche Tabak-verordnung darf in Europa als beispielhaft gelten und wurde von eini-gen Staaten auch in verschiedenen Aspekten übernommen. Würden sich alle Produzenten in sämtlichen Ländern an unsere Tabakverord-nung halten, so wären die Inhaltsstoffe kein Thema. Was mir persönlich ein Anliegen ist, ist die Stärkung des Jugendschutzes im Zusammen-hang mit Tabak: Ich bin selbst Vater und halte es für wichtig, Kindern und Jugendlichen keinen Zugang zu Zigaretten zu ermöglichen.

Welche Vorschläge der EU-Kommission halten Sie für überzogen?

Natürlich haben auch wir keine Freude mit Ideen wie einem völligen Display ban oder verpflichtendem Plain Packaging. Von der neutralen Verpackung erwarte ich aber eigentlich nicht, dass sie kommen wird – das wäre eine Enteignung von Markenrechten, welche der EU eine Reihe von Klagen der großen Firmen um astronomische Summen bescheren würde. Womit ich eher rechne, sind eine Vergrößerung

der Warnhinweise und/oder die Einführung von Warnbildern. Da-mit reduziert sich automatisch der Gestaltungsspielraum für das De-sign, gleichzeitig ist es aber keine „Abschaffung“ von Marken, weshalb ich das als wahrscheinlichen Kompromiss einstufen würde. Was uns Sorgen macht, ist das schwedische Lobbying für ihren Snus: Das hält rauchlose Tabakprodukte ständig im Bewusstsein von Politik und Me-dien. Wir haben schon vor Jahren durch Studien beweisen können, dass Snuff kaum gesundheitliche Auswirkungen hat, was in den mil-deren Warnhinweisen ja auch honoriert wird. Sollte die Regelungswut nun auch den rauchfreien Sektor erfassen, so ist das weder im Interesse der Branche noch der Konsumenten.

Wo möchten Sie in 20 Jahren mit Pöschl Tabak stehen?

Wir möchten ein eigenständiges und unabhängiges Familienunterneh-men mit gesundem Wachstum bleiben – damit meine ich eine flach an-steigende Entwicklung mit langfristiger Perspektive. Das hat sich über Generationen bewährt. Eine tiefe Liebe zum Tabak ist, gemeinsam mit unserer Tradition, eine sehr gesunde Basis für die Zukunft. Pöschl gibt es schon bald 110 Jahre – da spielt es keine Rolle, ob eine neue Entwick-lung einmal länger braucht – Hauptsache ist, dass wir den Geschmack unserer Kunden treffen und auch selbst voll hinter unserem Produkt stehen können.

Dkfm. Patrick Engels: „Mit im Verhältnis zu teurem Fein-schnitt treibt man die Budget-Raucher in die Illegalität ...“

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IM BLICKPUNKT

eu-tabakrichtlinie: Aus für zigarettenautomaten?die Vorschläge der Europäischen Kommission für eine Einschränkung des Tabakverkaufs ber-gen viel Zündstoff und beinhalten als eine der Extrempositionen ein totales Verbot von Zigaret-tenautomaten. War die erst 2006 erfolgte teure Umrüstung oder Neuanschaffung der automaten eine kurzfristige Geldvernichtung? Welche auswirkungen hätte ein bundesweites automaten-verbot?

Derzeit wird eine Neu-fassung der seit 2001 bestehenden Ta-bakrichtlinie 2001/37/

EG vorbereitet. Innerhalb der Mitgliedsstaaten gibt es aktuell schon bei Einzelthemen wie den Zigarettenautomaten große Un-terschiede: Diese sind unter an-derem in Frankreich, Großbri-tannien, Portugal, Griechenland, Slowenien, der Slowakei und Ungarn verboten. Was darf nun für den Bereich des Automaten-verkaufs erwartet werden?

Die SzenarienIm Unterthema „Zugang zu Ta-bakerzeugnissen“ geht es – unter anderem – um mögliche Ein-schränkungen für oder Verbote von Zigarettenautomaten. Die Bandbreite der Vorschläge reicht von der Beibehaltung des Status quo bis zum völligen Automa-tenverbot. Im ersten Vorschlag ändert sich auf EU-Ebene nichts: Die Regelung des Themas bliebe wie bisher Sache der einzelnen Mitgliedsstaaten.Als Option 2 werden Alters-

kontrollen der Käufer für den Zugang zu Zigarettenautomaten vorgeschlagen. Dieser Punkt wurde in Österreich bekannt-lich vorerfüllt – die seit 1. Jänner 2007 verpflichtende Freischal-tung der Automaten via Banko-matkarte stellt sicher, dass unter 16-Jährige nicht ohne Tricks an Rauchwaren kommen.Der worst case wäre das EU-weite Verbot von Zigaretten-

automaten. Was würde das für die Trafikanten bedeuten? Die Schätzungen des Umsatzanteils gehen hier weit auseinander: Während die Wirtschaftskam-mer angibt, rund ein Drittel der Zigarettenverkäufe erfolge über Automaten, spricht tobaccoland von einem Durchschnitt von lediglich sechs Prozent. Einig-keit besteht immerhin über die Anzahl der in Österreich aufge-

dI TINa rEISENBICHLEr, MVGVerfügen Sie über Zahlen/Richt­werte über den Anteil der über Automaten verkauften Zigaretten?

Verlässliche Zahlen liegen mir nicht vor. In ganz Österreich haben wir 6.000 automaten, den anteil der über diese ver-kauften Zigaretten an der Gesamtmenge würde ich auf 10% schätzen.

Rechnen Sie bei einem Verbot von Automaten mit Umsatzrückgängen?

Natürlich wird es zu rückgängen kommen. diese müssten in Folge teilweise durch geänderte Öffnungszeiten kompensiert werden. Kleine Trafiken mit wenig Personal werden sich da schwer tun.

Wer wären aus Ihrer Sicht die Gewinner?

auf jeden Fall würden wohl die Tankstellen von einem auto-matenverbot profitieren.

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IM BLICKPUNKT

stellten Automaten: rund 6.000 Stück.

in der PraxisDiese sind allerdings recht un-gleich verteilt: Während einige Trafiken schon heute gänzlich auf Automaten verzichten, ver-fügen viele Geschäfte über 2 bis 3 Stück. Auch hier sind aus der Branche sehr unterschiedliche Angaben über den Anteil der automatischen Verkäufer am Gesamtumsatz zu vernehmen. Der Haustrafikant des Autors macht trotz zweier Automaten und einem Standort direkt an gut frequentierten Bus- und Nachtbus-Stationen nur rund zehn Prozent der Zigarettenver-käufe über Automaten. „Obwohl sogar zu unseren Öffnungs-zeiten immer wieder Leute den Automaten benutzen. Da frage ich mich dann immer: Wollen die nicht hereinkommen? Im-merhin bliebe ihnen ja das Han-tieren mit der Bankomatkarte erspart!“Deutlich höhere Anteile der Au-tomaten am Tabakverkauf setzen offenbar entweder ein schlecht gehendes Geschäft mit gut ge-henden Zigarettenautomaten oder ein ganzes Netzwerk von strategisch im Rayon verteilten „Blechverkäufern“ voraus.

Der derzeitige Stand der §-Dinge

Für die österreichischen Trafi-kanten würde nur ein völliges Automatenverbot eine Änderung der aktuellen Situation bringen. Angesichts der Bandbreite der Vorschläge, die zur öffentlichen Konsultation vorgelegt wur-den, sowie der alles andere als einstimmigen Meinungen von Entscheidungsträgern und Lob-byisten darf man auf den Legis-lativvorschlag der DG SANCO an den Europäischen Rat sowie das EU-Parlament gespannt sein: Dass alle Extrempositionen (Plain Packaging, Warnhinweise, Schockbilder, Display ban, Au-tomatenverbot etc.) sich darin wiederfinden werden, ist wohl ebenso unwahrscheinlich wie eine vollumfängliche Beibehal-tung der heutigen Gesetzeslage. Doch nach all dem Trubel, der schon in der Konsultationsphase medial zelebriert wurde, kann es sich die Kommission schon wegen des sonst drohenden Ge-sichtsverlusts gar nicht leisten, etwas anderes als eine spürbare Änderung zu präsentieren. Es wird wohl auf den in solchen Fällen üblichen Kuhhandel hi-nauslaufen: Einige Maßnahmen werden umgesetzt, andere ab-gemildert, manche vollständig

fallen gelassen. Die Anzahl jener Länder, die ein Automatenverbot bereits national verfügt haben sowie der Druck der Nichtrau-cher-Taliban auf die verbliebe-

nen Staaten rückt aber gerade die Automatenfrage als mögliches „Bauernopfer“ ins Rampenlicht. Zumal auch die DG SANCO in ihrem Fazit der öffentlichen

GEorG rEITEr, TraFIKaNT IN WIEN 23Was hat die Umrüstung der Automaten im Sinne des Jugendschutzes 2006 gekostet?

rund Tausend Euro pro automat – und ich habe drei Stück. an-gesichts von automatenpreisen zwischen fünf- und 14.000 Euro war diese lebensverlängernde Maßnahme aber sicher sinnvoll.

Was würde sich für Sie ändern, wenn Zigarettenau­tomaten verboten würden?

Zu allererst hätte ich einen ruhigeren Sonntag, wenn ich die dinger nicht mehr betreuen müsste. Seit der Einführung der Zugangskontrolle 2007 hat sich mein automatengeschäft halbiert und macht inzwischen weniger als vier Prozent vom Zigarettenumsatz aus. auch deshalb, weil sich die Kunden umgewöhnt haben und halt vermehrt zu den Öffnungszeiten ins Geschäft kommen. Wir haben aber auch lange offen.

Wer würde aus Ihrer Sicht von einem Verbot von Zigarettenautomaten profitieren?

Einerseits alle Trafiken mit längeren Öffnungszeiten, auf der anderen Seite die Tankstellen. In meinem rayon gibt es eine große Tankstelle, die meinem Geschäft zugeordnet ist – der dortige Zigarettenumsatz hält sich zurzeit aber noch in Gren-zen.

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IM BLICKPUNKT

HErMaN UNTErKoFLEr, aUToMaTEN UNTErKoFLEr

Wie viele der Zigaretten­automaten in ganz Öster­reich stammen von Automaten Unterkofler?

Wir betreuen ca. 2.500 außen-automaten und 1.500 Innenge-räte. 900 sind Ukolook-Mietge-räte, der rest ist verleast oder verkauft.

Welche Schadenssumme wäre für Ihr Unternehmen

mit einem Verbot von Zigarettenautomaten verbun­den?

die Schadenssumme wäre mit 10 Mio. Euro zu beziffern. die Sparte Zigarettenautomaten mit all ihren Zusatzfeatures (Quick, Paybox, Telemetrie usw.) macht rund 80 Prozent von unserem Geschäft aus – ein automatenverbot wäre deshalb ein schwerer Schlag, der wohl 10 Mitarbeitern den Job kosten würde.

Wären einige Automatenmodelle mit überschau­barem Aufwand umrüstbar? Gibt es dazu vielleicht auch schon Überlegungen oder konkrete Infos?

die automaten sind grundsätzlich umrüstbar, aber der Ne-benartikelkatalog der Tabakgeschäfte lässt einen wirtschaft-lichen Betrieb eines automatens nicht zu.

Rechnen Sie mit Umsatzrückgängen bei Zigaretten als Folge eines Automatenverbotes? Oder denken Sie, dass der Wegfall dieser Schiene durch längere Öffnungszeiten der Fachgeschäfte oder andere Dis­tributoren (z. B. Supermärkte,Tankstellen) vollstän­dig kompensiert würde?

der automatenumsatz der Trafiken liegt bei ca. 15 %; dieser Umsatz würde in Tabakfachgeschäften verloren gehen und sich auf Tankstellen und Supermärkte verlagern. Ein Umsatz-rückgang von 15 % würde eine große anzahl von Tabakfach-geschäften in eine existenzgefährdende Lage bringen, der Zigarettenkonsum durch ein automatenverbot aber vermut-lich nicht zurückgehen.

Spüren Sie derzeit schon eine Auswirkung der Un­sicherheit zu diesem Thema bei Ihren Kunden?

Unser Unternehmen übernimmt mit dem System Ukolook das gesamte risiko eines automatenverbotes. damit wird diese unsichere Lage von den Trafikanten ferngehalten.

Konsultation von „breitem Kon-sens der Regierungen hinsicht-lich des Verbots von Zigaretten-automaten“ berichtet.

Wie geht es weiter?Der Abstimmungsvorschlag der EU-Kommission hat bereits deutliche Verspätung: War dies-bezüglich ursprünglich von „An-fang 2012“ die Rede, so wird in-zwischen „Ende des Jahres 2012“ als Zeitpunkt der Vorlage an das EU-Parlament kolportiert. In den einzelnen Mitgliedsländern wird das jeweils zuständige Mi-nisterium – in Österreich das Bundesministerium für Gesund-heit, Jugend und Familie – mit dem Kommissionsvorschlag die anderen Ressorts (Wirtschaft, Finanzen etc.) kontaktieren und eine nationale Position erarbei-ten. Eine Entscheidung auf EU-Ebe-ne (erst Parlament, dann Rat)ist daher frühestens ab 2014 wahrscheinlich. Dafür müsste jedoch einerseits der derzeitige Zeitplan halten, andererseits die Beschlussfassung in Rat und Parlament reibungslos und rasch vor sich gehen. Gerade beim stark emotional besetzten Thema „Rauchen“ ist dies aber kaum zu erwarten. Zudem hat jedes Land nach der Beschluss-fassung (2015?) nochmals zwei Jahre Zeit, die neue Richtlinie in nationales Recht zu überführen. Vor 2017 wird sich also nicht viel tun.

Rechtssicherheit: Bitte warten!

Was wäre, wenn?Selbst die meisten Brancheninsi-der und Automatenspezialisten

wagen es derzeit nicht, eine Aussage über Art und Umfang möglicher Schäden zu machen. Da das drohende Verbot einen Automatenkauf zu einem hoch spekulativen Akt macht, finden Mietmodelle wie Ukolook der-zeit regen Zuspruch, weil der Vermieter das Risiko des Total-verbots vom Trafikanten fern hält.Denn eines ist klar: Sollten Ziga-rettenautomaten in der gesamt-en EU flächendeckend verboten werden, so gibt es nicht mal mehr einen Markt für Gebrauchtgeräte – die plötzlich verbotenen Ver-kaufshelfer wären schlagartig auf null entwertet.Die Kosten der Umrüstung der Zigarettenautomaten im Sinne des Jugendschutzes waren 2006 in vollem Umfang von den Tra-fikanten getragen worden. Eine nochmalige Abwälzung der Kosten auf die Schultern einer Branche, die ohnehin schon un-ter latentem Umsatzschwund leidet, wird nicht möglich sein. Abgesehen vom Eigenwert der Automaten: Weder Glücksspiel, noch die Nebenartikel und schon gar nicht der Zeitschrif-ten- und Zeitungssektor haben nach übereinstimmenden Aus-sagen das Potenzial, den Um-satzrückgang zwischen 4 und 15 Prozent bei Verlust der Au-tomaten auch nur ansatzweise aufzufangen. Mehr Personal für eine Ausweitung der Öffnungs-zeiten einzustellen, rechnet sich schon jetzt für viele Geschäfte nicht. Dass die Inhaber selbst halt künftig von früh bis spät im Geschäft stehen müssen, darf in einem Tabakmonopol, das den Tabakverkauf traditionell als Mittel zur Behindertenbeschäf-tigung nutzt, jedenfalls nicht in Betracht gezogen werden.

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IM BLICKPUNKT

STEFaN SCHErZEr,ToBaCCoLaNd

Wie viele Zigarettenau­tomaten in Österreich stammen von tobac­coland? Wie viele sind davon verkauft, welche Anzahl verleast?

tobaccoland hat ca. 2.500 Zigarettenautomaten an

Trafikanten vermietet. dazu haben wir 500 automaten verkauft, die vom Trafikanten selbst oder durch tobaccoland gewartet werden.

Wäre ein Verbot von Zi­garettenautomaten nicht eine „kalte Enteignung“? Um welche Schadens­summe würde es gehen?

die Frage können wir nicht beantworten, weil wir die Grundlagen und Inhalte einer solchen regelung noch nicht kennen.

Wären einige Automaten­modelle mit über­schaubarem Aufwand umrüstbar? Gibt es dazu konkrete Infos?

Primär dient der Zigaretten-automat der Versorgung der Konsumenten mit Zigaretten. Zusatzprodukte können den rückgang von Zigarettenum-sätzen nicht kompensieren. Eine wesentliche Funktion kommt dem Zigaretten-automaten jedoch bei der alterserkennung zu. der Jugendschutz ist durch die technischen Voraussetzungen unserer Zigarettenautomaten stets gewährleistet und sorgt dafür, dass Tabakprodukte ausschließlich Erwachsenen zugänglich sind.

Rechnen Sie mit Umsatz­rückgängen bei Zigaret­ten durch ein Automaten­verbot? Oder würde der

Wegfall dieser Schiene durch längere Öffnungs­zeiten oder andere Distri­butoren kompensiert?

Prinzipiell stellen Zigaretten-automaten einen Verkaufska-nal dar, über den nur er-wachsene raucher über dem gesetzlichen alterslimit von 16 Jahren einen Zigarettenkauf am automaten tätigen können. das ist mit den vorhandenen technischen Zugangsbe-schränkungen gegeben. das Verbot von automaten würde aber bestimmt zu Umsatz-verschiebungen führen: die Konsumenten würden einfach auf andere Verkaufskanäle wie Tankstellen oder Gastro-nomiebetriebe ausweichen.

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IM BLICKPUNKT

neue eu-tabakrichtlinie fördert den SchwarzmarktForscher vom Forschungszentrum „Transcrime“ der Universitäten Mailand und Trient warnen in ihrer jüngsten Studie davor, dass die von der EU-Kommission geplanten Maßnahmen zur Überarbeitung der Tabakrichtlinie der organisierten Kriminalität neue Spielräume verschaffen könnten.

nach übereinstim-menden Schätzungen hatte der Zigaretten-Schwarzmarkt inner-

halb der EU 2009 ein Volumen von 61 Milliarden Zigaretten. Also 3,05 Milliarden Packungen bzw. mehr als 29.000 Paletten Zi-garetten. Tendenz: steigend.Kein Wunder: Beim Fälschen von Zigaretten ist das 40-fache der Produktionskosten zu er-wirtschaften; auch der Schmug-gel ist hoch profitabel, da bei einem durchschnittlich 80-pro-zentigen Tabaksteuersatz inner-halb der EU enorme Spannen

bei unversteuerter Ware locken.Gleichzeitig liegt das Risiko, er-wischt zu werden, angesichts von 4,7 Milliarden beschlagnahmter Glimmstengel lediglich bei 7,7 Prozent. Und selbst dann sind die Strafen weit milder als beim Drogenhandel.

tabakschwarzmarkt: hohe Profite, kaum Risiko für Kriminelle

Transcrime, das Gemeinschaft-liche Zentrum für Forschung zum Transnationalen Verbre-chen, wollte deshalb untersu-chen, welche Auswirkungen der verschiedenen Vorschläge der EU-Kommission zur neuen Ta-bakrichtlinie auf den kriminellen Zigarettenmarkt zu erwarten wären. Diese Initiative wurde von Philip Morris Internatio-nal begrüßt und die Forschung finanziell unterstützt – wohlge-merkt ohne dabei irgendwelchen Einfluss auf die Ergebnisse zu haben. Die in der Studie verwendete Methodik nennt sich „Crime-proofing“ und ist wissenschaft-lich anerkannt. Mit ihr lässt sich einschätzen, welche neuen Mög-lichkeiten durch künftige Re-

gulierungen unbeabsichtigt für Kriminelle eröffnet werden. Am 3. April 2012 wurde der ab-schließende Report „Die Revi-sion der Tabakrichtlinie: Über-prüfung geplanter Vorschläge und ihrer negativen Folgen für die Erleichterung von Straftaten“ veröffentlicht. Auf den Punkt gebracht würden vor allem Ein-heitsverpackungen sowie das Präsentationsverbot den Pro-duktfälschern und Schmugglern das Leben noch leichter machen.„Das Crimeproofing hat gezeigt, dass einige der vorgeschlagenen Maßnahmen ein signifikantes Risiko für die Zunahme des il-legalen Handels mit Tabaker-zeugnissen bergen. Insbesondere begünstigt die Einführung von Einheitsverpackungen das Fäl-schen von Tabakerzeugnissen und erschwert es gleichzeitig den Verbrauchern, legale von illega-len Produkten zu unterscheiden“, so Kriminologe und Koautor Professor Ernesto Savona.

„Die Politik ignoriert die nebenfolgen neuer

gesetze ...“

Savona zufolge hat das Gene-raldirektorat für Gesundheit

und Verbraucherschutz („DG SANCO“) den möglichen Aus-wirkungen auf den Tabak-schwarzmarkt offensichtlich kei-ne Aufmerksamkeit geschenkt: „Entgegen ihren eigenen Leit-linien berücksichtigen die po-litischen Entscheidungsträger in Europa beim Entwurf neuer Rechtsvorschriften kaum deren mögliche Auswirkungen auf die Kriminalität.“

„Produktfälschung und Schmuggel werden

weiter erleichtert ...“

Die Autoren appellieren deshalb dringend an die Politiker, die Auswirkungen der vorgeschla-genen tabakpolitischen Maßnah-men auf ihre kriminelle Relevanz zu prüfen: „Der EU-Tabakmarkt ist schon jetzt äußerst anfällig für den illegalen Handel. Man sollte daher größere Vorsicht bei der Einführung neuer Regulierungs-maßnahmen walten lassen.“

Mehr Informationen: Der eng-lischsprachige Originalreport der Studie kann von der Tran-scrime-Homepage http://www.transcrime.unitn.it/tc/664.php heruntergeladen werden.

Savona: „Die Folgen der Tabak-regulierung auf die Kriminalität

werden ausgeblendet“

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SaVINELLI

italienischer Klassiker von zeitloser eleganze

s ist inzwischen 136 Jahre her, dass Achille Savinelli sr. in Mailand

eines der ersten Tabak-fachgeschäfte eröffnete. Seither wird die Leiden-schaft für Tabak und spe-ziell für Pfeifen erfolgreich an die nachfolgenden Generationen wei-tergegeben. Lan-ge Zeit jedoch wurde zwar Form und De-sign vorgege-ben, die manuelle Fertigung der Pfei-fen aber außer Haus vergeben.Die ersten echten – weil im Haus geschaffenen – Savinelli-Pfeifen kamen kurz vor dem Zweiten Weltkrieg auf den Markt. Der Kriegsdienst des Pfeifenmachers Achille jr. sorgte jedoch für eine unfreiwillige mehrjährige Pause. Nach Kriegsende war Ita-lien für billige Massenprodukte, sicher aber nicht für Qualitätspfeifen bekannt. Selbst einheimische Raucher griffen lieber zu aus-ländischen Qualitätsprodukten der großen

vinelli beitragen: Eine gelungene Balance zwi-

schen Form und Funktion.

Zu einem weiteren Marken-zeichen sind die ungewöhn-

lichen Balsaholz-Filter geworden, die statt Meerschaum oder anderer

Materialien verwendet werden. Das leich-te Holz wird dafür im Profil gefräst und soll durch seine natürliche Saugkraft für eine gleichermaßen natürliche wie effiziente Re-duktion von Kondensat wie Nikotin sor-gen. Wie alle Filtersysteme hat auch dieses Freunde und Kritiker. Heute steht mit Giancarlo Savinelli die vierte Generation am Ruder und setzt einerseits mit neuen Ideen und frischer Energie den Weg seines Vaters fort, ist aber andererseits bemüht, das Unternehmen auf subtile Weise zu modernisieren. Damit einmal ein gesun-des Erbe von Handwerkstradition den Weg in die Hände der nächsten Generation – er-neut ein Achille – findet. Grundpfeiler des Produktprogramms sind Modelle wie die „Caramella“ (links oben), die als mittelpreisige Pfeife in vielen Formen und Oberflächenbeschaffenheiten zu Preisen im Bereich von 120 für die Rustic-Varianten

Namen. Als stol-

zer Italiener konnte der 1918

geborene Gründeren-kel Achille Savinelli jr. das

nicht auf sich sitzen lassen und investierte viel Arbeit und Leiden-

schaft in die Erschaffung besonderer Pfeifen, die sich rasch einen exzellenten Ruf für ihre liebevolle Verarbeitung erwarben. Hohes Augenmerk auf maximale Qualität in der 1948 gegründeten Fabrik war jedoch nur ein Faktor auf dem Weg zum Erfolg. Die Kombination aus Fantasie und gutem Ge-schmack resultierte in puristisch-klassischen Linienführungen, welche zur noch heute be-kannten Persönlichkeit einer typischen Sa-

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PFEIFEN und CIGarrEN Journal

und 150 Euro für polierte Modelle zu haben ist. Am anderen Ende des Spektrums finden sich Spezialitäten wie die heurige Jahrespfeife (Seite 17, unten), die mit aufwendig gemach-tem Mundstück und auf vielfachen Wunsch nun erstamals in polierter Ausführung ver-fügbar ist. Die Preise beginnen bei 295 Euro für das sand-gestrahlte Modell

und rei-chen von 375 für die abgebildete braune Variante bis zu den stolzen 495 Euro der Collection 2012 Na-tural. Helle Farbe und das Fehlen von dunk-leren Tönen bringen jeden noch so kleinen Fehler unbarmherzig zum Vorschein - die für die Natural-Modelle verwendeten Hölzer müssen daher richtig perfekt sein, was den vergleichsweise hohen Preis erklärt.Für die Jubiläumspfeife zum 135jährigen Jahrestag der Firmengründung 2011 hatten sich die Italiener von der Form niederlän-discher Tonpfeifen inspirieren lassen. Und

nicht nur das: Die Kombina-

tion aus kleinem, aber funktionellem Stand-fuß mit versteckt versenktem Magneten lässt die „135th Anniversary“ regelrecht über dem mitgelieferten Metallfuß schweben, obwohl sie fest und sicher auf ihm haftet. Ein wahr-haft verspieltes Stück Italien also, das als ernsthafte Sammlerpfeife aller-dings auch seinen Preis hat: Schon die rustizierte Variante „Co-ral“ will

f ü r 370,- den

Händ lerhän-den entrissen wer-

den, für ihre polierten Schwestermodelle (z. B.

oben, in schwarz, 470 Euro) w a n d e r n

zwischen 450 und 549 Euro über den Fachhandels-tresen.W e n i g e r t e c h n s i c h -v e r s p i e l t , d e s w e g e n aber nicht weniger einzig-artig ist die „Noce“, auf Deutsch „Nuss“: Das Bruyèreholz dieser Pfeife ist in Form und Anmutung einer Walnuss nachempfunden und bleibt ab Werk unbe-handelt. Durch oftmaligen Gebrauch pati-

niert die Oberfläche der „Noce“, die in zwei Half-b e n t - S t i l e n als Diplomat sowie klas-sisch zur Ver-fügung steht.

Ein nettes De-tail der 199 Euro

teuren Nuss sind die beiden Mundstücke in schlichtem Schwarz und marmoriertem Braun, die jeweils für 9

mm-Filter vorbereitet sind. „Designschman-kerl und Sammlerstücke sind eine schöne Sache. Aber wie holen

wir uns auch die Pfeifen-

Einsteiger an Bord?“ dürfte man sich bei Savinelli

gedacht haben, bevor die für 2012 gänzlich neue „one“-Serie (Mitte) auf-

gelegt wurde. Sie ist in zwei Formen als Clas-sic Bent oder Billiard sowie in den Oberflä-chen rustic oder braun poliert angelegt. Als „Einstiegsdroge“ in das Savinelli-Programm ist die one bewusst einfach aufgebaut, klas-sisch-schlicht in ihren Formen und verzich-tet auf preistreibende Details wie Sterlingsil-ber oder verspielte Mundstückformen. Die bekannten Vorzüge von Savinelli-Pfeifen wie hohe Verarbeitungsqualität, stilvolle

Formgebung oder einwandfreie Funktion sollen von diesem Budgetprogramm unbeeinflusst bleiben. Zudem wird die one nicht solo, sondern im Set mit Pfei-

fenbesteck, Balsa-Filtern und Reiniger in einer Nylontasche – mit Rauchanleitung

für die wirklich blutigen Anfänger – ausge-liefert. Preislich bleibt man mit 80 Euro

für die rustizierten Modelle und deren 99 für die braun po-

lierten „one“-Varianten bewusst auf dem

Boden, um die fi-nanzielle Einstiegshürde so niedrig wie möglich zu legen. Eine echte Savinelli ist die one schließlich auch ohne Spielereien und Zierrat.Zugleich transportiert Savinelli damit sein Image als Luxusartikel in einen Bereich, der auch weniger betuchten Liebhabern den Kauf einer italienischen Markenpfeife ohne vorhersehbaren Ärger mit der heimischen Finanzministerin ermöglicht - und damit ist nicht Maria Fekter gemeint ...

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PFEIFEN und CIGarrEN Journal

Cigarillos aus Oranjeam 16. april luden tobaccoland und seine Cigarillo-Marken royal agio und de olifant zum nie-derländischen abend in der Wiener Innenstadt. die Location war gut gewählt – die Cocktail-bar „Nightfly“ war in den niederländischen Nationalfarben beflaggt, die Clubfauteuils bequem und die drinks kühl – ideal für einen entspannten abend am Ende eines arbeitstages.

Vertriebsleiter Mag. Pablo di Biase war mit einer Mannschaft rund um tob-Cigarillo-La-dy Christiana Brand angetreten, um den an Cigarren und Cigarillos interessierten Tra-fikanten die Qualitäten der traditionell auf indonesischen Tabaken basierenden nieder-ländischen Rauchwaren näher zu bringen.Royal Agio war durch seinen Exportma-nager Marco Enzlin vertreten, der mit der Mehari's-Familie gut eingeführte Produkte im Portfolio hat. Auf den Tischen lagen die jüngsten Vertreter – die Mehari's Sweet Orient Filter – bereit, Neugierige mit ihrem vollen Aroma zu überzeugen.Für den im Vergleich deutlich kleineren Hersteller De Olifant hatte es sich Maaike van der Sluis nicht nehmen lassen, persön-lich über die Neuigkeiten aus ihrem Haus zu informieren. Als eine von ganz wenigen Frauen außerhalb Kubas ist sie eine professi-onelle Cigarrenrollerin und damit ein ebenso kompetentes wie im persönlichen Gespräch sympathisches Aushängeschild. Erstmals

werden von De Olifant nun Cigarillos in Klappschach-teln aus Blech in Österrei-ch angeboten – und das gleich in vier Varianten: Die zarten Mini Cigarillos wie ihre „dickeren“ Schwestern Giant Cigarillos sind alter-nativ mit Deckblättern aus Sumatra oder Brasilien zu haben. An dieser Stelle ma-chen die Niederländer keine Kompromisse: Das brasilia-nische Mata-Fina-Deckblatt

sowie das sündteure Sumatra-Sandblatt garantieren ein prä-

gnantes und facettenreiches Raucherlebnis von je nach Deckblatt sehr unterschiedlichen Nuancen – doch nach nicht einmal acht Zentimetern ist es vorbei. Mehr von allem verspricht die ebenfalls neue Cigarre Ivory Tube: Die mittelstarke Gran Corona ist wür-zig und liefert rund 40 Minuten Rauchgenuss mit intensivem Aroma. Maschinengefertigt und ein Shortfiller – für viele Aficionados bekanntlich gleich zwei Ausschlusskriterien – profitiert die Ivory gleichermaßen von der gelungenen Mischung ihrer Einlage wie der sorgfältigen Herstellung, der man die 180 Jahre Erfahrung des Unternehmens anmerkt. Und natürlich von ihrem Sumatra-Sandblatt, das pro Kilo deutlich über dem Kurs von reinem Silber gehandelt wird. Allerdings ist um den Preis der Ivory eine Vielzahl von handgerollten Longfillern zu haben.In einer unterhaltsamen Doppelconference und mit bestem Rudi-Carell-Akzent stell-ten die beiden Niederländer ihre Unterneh-men sowie ihre Produkte vor. Die deutliche

Indonesien-Ausrichtung der Tabakwahl er-klärt sich aufgrund der kolonialen Vergan-genheit des Landes, gleichzeitig ist der Anteil der Cigarren- und Cigarillo-Raucher in den Niederlanden hoch. Und Österreich wird als Urlaubsziel gern und oft besucht. „Was liegt also näher, als sich gerade in Tourismusregi-onen einen ausreichenden Vorrat der Lieb-lingsrauchwaren der Holländer zuzulegen?“, war die augenzwinkernde Abschlussfrage eines gelungenen Genussabends, der sich in angeregten persönlichen Gesprächen noch weit über den offiziellen Teil hinaus verlän-gern ließ.

Marco Enzlin (Royal Agio) mit Mag. Pablo Di Biase (tobaccoland) und Maaike van der Sluis (De Olifant)

agio Mehari´s Sweet orient FilterSeit April des Vorjahres sind die mild-süßen

Filtercigarillos in der Blech-schachtel zu 5 Stück für 1,50 Euro oder in der Karton-box zu 20 Stück für 6 Euro erhältlich.

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PFEIFEN und CIGarrEN Journal

Stück sowie die Mini Cigarillos mit 8,3 mm zu sieben Stück – erstmals in der De-Olifant-Geschichte in Kappenschachteln aus Blech. Beide Formate sind 77 mm lang und verfügen über eine Shortfiller-Einlage aus Kuba, Java, Sumatra und Brasilien so-wie Umblätter aus Java. Die Deckblätter sind gleichzeitig Namensgeber – es gibt die Giant wie die Mini-Cigarillo mit kräftig-würzigem Sumatra- oder schokoladig-leichtem Brasil-Deckblatt. Die Mini-Cigarillos kosten 6,30 pro 7er-Schachtel, die Giant Cigarillos 6,60 Euro pro 5er-Schachtel.

Vertrieb: tobaccoland

de olifant Ivory Tube

Mit der De Olifant Ivory Tube kommt nun eine Shortfiller-Cigarre mit einem kostbaren Sumatra-Sandblatt als Deck-blatt nach Österreich. Die großteilss maschinenge-fertigte Gran Corona ver-fügt über eine Einlage aus Havanna, Java, Sumatra und Brasilien sowie ein Java-Umblatt. Mit 15 cm Länge und einem Durch-messer von 15,9 mm (Ringmaß 40) ist die mit-telstarke, würzige und vollmundige Ivory die zweitgrößte Cigarre im De-Olifant-Programm. Die Ivory Tube wird in Bündeln zu 10 Stück geliefert, das Stück kommt auf 7,37 Euro.

Vertrieb: tobaccoland

Ligero- Tabake und peruanische Seco-Ta-bake mit einem Piloto-Umblatt ergeben eine mittelkräftige und vollmundige Cigarre mit komplexen Noten im Abgang. Das „Ecuador Special Sun Grown Selección 702“-Deckblatt rundet das Geschmackserlebnis ab.Die Bezeichnung als Limited Edition darf übrigens durchaus ernst genommen werden: Nach Österreich kommen gerade mal 100 Kistchen zu je 10 Stück.

Format: PiramideDurchmesser: 2,2 cmLänge: 16,5 cmEinlage: Criollo Ligero, Piloto Visus, San Vi-cente Ligero, Corojo/Olor Ligero, Peru SecoUmblatt: Piloto Dom. RepDeckblatt: Selección 702/Ecuador Special Sun Grown

Erstverkaufstag: 14.05.2012Preis: 150 Euro/10er-Holzkistchen (15 Euro/Stück)

Vertrieb: tobaccoland

Neue Cigarillos von de olifant

Mit 30. April brachte der nie-derländische Her-steller gleich meh-rere Neuheiten auf den österrei-chischen Markt: Die Giant Ciga-rillos mit einem Durchmesser von 12,2 mm zu fünf

3x3 Tubos in drei Formaten

Für die Entwicklung der handgerollten Long-filler aus dem Hause Davidoff war mit Hen-rik Kelner kein Unbekannter verantwortlich. Er verwendet für die Einlage Seco-Tabake aus der Dominikanischen Republik und aus Honduras, ein Sumatra-Mexico-Umblatt sowie ein edles Connecticut-Deckblatt aus Ecuador. Die milden 3x3 Tubos sind in drei Formaten erhältlich und versprechen als Co-rona ein leicht süßliches sowie als Robusto ein würziges Geschmackserlebnis von rund 45 Minuten. Die etwas erdige Churchill darf man eine knappe Stunde genießen. Allen Formaten gemeinsam ist das Aluröhrchen, das die Cigarren auch außerhalb des Humi-dors länger frisch halten soll. Und natürlich die Bündelgröße zu neun Stück als logische Konsequenz des Namens.

Erstverkaufstag: 14.05.2012Churchill: 26,10 €/9er-Bündel(2,90 €/Stück)Corona: 22,50 €/9er-Bündel (2,50 €/Stück)Robusto: 24,75 €/9er-Bündel (2,75 €/Stück)

Vertrieb: tobaccoland

davidoff avo L. E. 2012 „La Trompeta“

Zu seinem 86. Geburtstag macht sich Mu-siker und Cigarrenliebhaber Avo Uvezian ein Geschenk, das in limitierter Auflage seit 14. Mai 2012 erhältlich ist. Der Name „La Trompeta“ steht dabei auch gleich für die Form des verspielt gestalteten Longfillers.

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IM BLICKPUNKTIM BLICKPUNKT

trafik a nten zeitung Mai/2012

VCPÖ-Frühjahrstagung 2012der Verband der Cigarren- und Pfeifenfachhändler hatte für das erste Mai-Wochenende seine Mitglieder nach retz geladen – und fast die Hälfte war dem ruf ins Waldviertel gefolgt. das sonntägliche Vortragsprogramm hatte für jeden Zuhörer etwas zu bieten.

Viele Trafikanten haben mittler-weile auch die „elektrische Kon-kurrenz“ – die E-Zigarette – im Programm. Zu diesem Thema war ein Vortrag des Krebsspezia-listen Prof. Dr. Jürgen Ruhlmann

zu hören, der auf der Suche nach einer funktionierenden Nikotin-substitution auf die elektrische Zigarette aufmerksam geworden und schließlich in die Entwick-

lung der „Snoke“ eingebunden worden war. Das neue Produkt konnte von den VCPÖ-Mitglie-dern getestet werden – allerdings natürlich nur nikotinfrei. Haptik und erster Eindruck sind gut, zu-dem ist die snoke die erste E-Zi-garette, für die eine Produkthaft-pflicht-Versicherung besteht.Im zweiten Vortrag brachte Ma-nuel Gül von Imperial Tobacco, wichtige Aspekte die EU-Ta-bakprodukte-Richtlinie jenseits der häufig besprochenen The-men wie Display ban und Ver-packungsdesign zur Sprache: In dem Bemühen, starke Aromen aus den Zigaretten zu verban-nen könnte die Kommission bei zu weiter Auslegung des Begriffs „Zusatzstoff “ gefährlich über das Ziel hinausschießen. Nicht nur, dass sämtliche Tabake jen-seits von reinem Virginia schon aus Verarbeitungsgründen Zu-

satzstoffe benötigen. Auch der typische Markengeschmack re-sultiert nicht nur aus Blending, sonder auch dem Einsatz beson-derer Casings. Für Pfeifentabak

wäre ein Verbot von Zusatz-stoffen überhaupt das Aus.Damit sei, so bekräftigte auch Imperial-Geschäftsführer Jörg Glasenapp, der Punkt erreicht, an dem die Branche nicht länger vor weiteren Einschränkungen in die Knie gehen dürfe.

Ein interessantes Licht auf die Spannendiskussion warf die Aussage „Termine im Finanz-ministerium sind leicht zu be-kommen – die haben ja die glei-

chen Interessen wie wir: Wenn Tabakfirmen und Trafikanten gut verdienen stimmen auch die Steuereinnahmen.“ Warum nur hatten dazu viele VCPÖ-Mit-glieder ein Grinsen im Gesicht und einen Namen mit T auf der Zunge?

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FIrMENPorTräT

110 Jahre Pöschl tabak: Von null auf 387 Millionen euro

Die Kleinstadt Landshut war zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert die Hauptstadt des Schnupftabaks: Dicht an dicht reihten sich gut 30 Fabriken an der Isar, deren Wasser die Tabakmühlen antrieb. Einer der vielen kleinen Handels-

reisenden, die Bayern mit dem Fahrrad abgrasten und dabei – unter anderem – auch den beliebten „Schmalzler“ im Programm hatten, war Alois Pöschl. Der Gedanke, diesen Schnupftabak selbst in hö-herer Qualität herstellen zu können, ließ ihm keine Ruhe, und so wurde trotz knappem Startbudget mit dem 24. Dezember 1902 die „Brasiltabakfabrik A. Pöschl & Cie.“ gegründet. Schon kurz nach dem Ersten Weltkrieg erschuf der Bayer eine eige-ne Schutzmarke und sorgte für einen hohen Wiedererkennungwert

des Pöschl-Schmalzlers in der sonst unübersichtlichen Markt-landschaft des Schnupftabaks.Heute, einen weiteren Welt-krieg und mehr als 90 Jahre später, stehen Werk und Fir-menzentrale nicht mehr an der Isar in Landshut, sondern

ein paar Kilometer landeinwärts in Geisenhausen – das ehemalige Betriebsgebäude könnte man problemlos in einer der großen La-gerhallen unterbringen. Von den vielen Schnupftabak-Produzenten, unter denen Pöschl lange zu den Kleinen gehörte, sind fast alle ver-schwunden – die Geisenhausener halten dafür weltweit unvorstell-bare 50 Prozent Marktanteil und daheim in Deutschland teilen sich sämtliche Mitbewerber gar nur magere fünf Prozentpünktchen. Eine Dominanz, von der in breiteren Märkten selbst Branchenriesen nur träumen können.Der klassische Schmalzler wird mittlerweile selbst bei Pöschl nur noch in kleinen Mengen als regionale Spezialität produziert, der modernere Snuff – Stichwort „Gletscherprise“ – hat ihm längst den Rang abgelaufen. Und trotz Weltmarktführerschaft liegt der Anteil des Schnupftabaks nur noch bei zehn Prozent des Umsatzes, der 2011 respektable 387 Millionen Euro ausmachte. Denn jede Genera-tion seit dem Firmengründer hat das Unternehmen noch ein Stück breiter aufgestellt und das Produktportfolio laufend erweitert: War es nach dem Zweiten Weltkrieg Pfeifentabak in vielen Variationen, so wurde kurz darauf auch der Feinschnitt ins Programm genom-men. Fabrikszigaretten aus der Pueblo-Familie verlassen seit 2008 das Pöschl-Werk. Mit sechs Millionen Kilogramm Tabakprodukten brach das Jahr 2011 sämtliche Absatzrekorde der gar nicht so kurzen Unternehmensgeschichte.

am heurigen Heiligen abend wird der bay-rische Schnupftabak-Marktführer sein 110. Firmenjubiläum begehen. Wir haben den Gra-tulationsbesuch vorgezogen und interessante Einblicke in ein modernes Traditionsunterneh-men erhalten.

Die moderne Pöschl-Zentrale ist groß und weitläufig – und wird dennoch immer wieder zu klein: Aktuelle Ausbaupläne sollen der Logisitk mehr Spielraum verschaffen. Dabei hätte das historische Stammwerk in Landshut vermutlich ohne Probleme in einer der aktuellen Lagerhallen Platz gefunden

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FIrMENPorTräT

Mit Dkfm. Patrick Engels und Dr. Ernst Pöschl stehen heute ein Urenkel und ein Enkel des Firmengründers an der Spitze des erfolgreichen Familienunternehmens

Aus einer Handvoll Mitarbeitern ist so eine im Werk mehr als 330, weltweit in 14 Tochterunternehmen sogar rund 750 Menschen zäh-lende Belegschaft entstanden. Damit ist der bayrische Mittelständler international gesehen zwar immer noch ein ganz Kleiner, in vielen Aspekten aber dennoch vorne: Als Erster der Branche produziert Pöschl nach dem internationalen Lebensmittelstandard IFS; Tabak-produkte werden also als Lebensmittel gesehen und mit entspre-chender Sorgfalt und Hygiene behandelt. Auch an erfolgreichen Ideen wie den naturbelassenen Pueblo-Feinschnitten und -Fabriks-zigaretten fehlt es nicht. Was Pöschl zum Exoten am Tabakmarkt macht, ist vermutlich die größ-te Stärke der Bayern: Sie nehmen ihr Erbe und ihre Familiengeschichte sehr persönlich und halten ihre Unabhängigkeit hartnäckig hoch. Mit Dkfm. Patrick Engels steht heute der Urenkel des Gründers an der Spit-ze des Familienbetriebs – und Töchterchen Aurelia wird als fünft e Ge-neration wohl ebenso „Tabak im Blut“ haben. Derzeit kann man aber darüber nur spekulieren – sie ist noch nicht mal zwei Jahre alt.

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Page 24: Trafikantenzeitung 05/12

trafik a nten zeitung Mai/2012

IM BLICKPUNKT

2011 bringt Österreichischen Lotterien Rekordumsatzdie Casinos austria und Österreichische Lotterien Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2011 mit einem neuen rekordumsatz den höchsten Bilanzgewinn der Unternehmensgeschichte erwirt-schaften. Besonders positiv entwickelten sich die Österreichischen Lotterien; der gesamte Casinobereich bilanzierte nach Jahren mit schlechten auslandsgeschäften zumindest erst-mals wieder positiv.

Mit einem Umsatz von 2,899 Milliar-den Euro konnten die Lotterien sich

über ein Wachstum von 9,7 Pro-zent freuen. Einschließlich der in- und ausländischen Casinos erwirtschaftete die Gruppe aus 3,47 Milliarden Euro einen Gewinn von 50,04 Millionen Euro. 2010 wa-ren es nur 29,06 Millionen gewesen.Konzernintern werden der bereits im Herbst 2010 er-folgte Relaunch bei Lotto „6 aus 45“ und die Einführung einer zweiten wöchent-lichen Ziehung bei „Euro-Millionen“ im Mai 2011 als Gründe für den Anstieg um 12 Prozent gegenüber 2010 genannt. Eine hohe Anzahl an Jackpot-Runden inklusi-ve eines Fünffach-Jackpots sowie ein Europot von 185 Millionen Euro haben dabei natürlich ebenfalls geholfen.

Lotto & euroMillionen wachsen, das Brieflos marginalisiert sich

Lotto erwirtschaftete mit 654,94

Millionen Euro 22,6 Prozent vom Gesamtumsatz der Lotte-rien, EuroMillionen wuchs um fast 66 Prozent gegenüber 2010 auf einen Anteil von 10,3 Pro-zent. Gemeinsam mit dem Jo-ker (6,6 %) machten diese Spiele

rund 1,14 Milliarden Euro Um-satz. Weit kleinere Beträge wer-den von den Losen beigesteuert: Die Rubbellose schafften mit 125,5 Mio. Euro immerhin 4,3 Prozent des Umsatzes, während das Brieflos mit 26,2 Mio. Euro nur noch ein zähes Rückzugsge-

fecht unterhalb der Ein-Prozent-Marke lieferte.

ungebremster Online-Boom

Überproportionales Wachstum ist bei der Internet-Spieleplatt-

form win2day zu verzeichnen: 585.500 auf win2day registrierte Onlinespieler bedeuten ein Plus von 14 Prozent im Vorjahresver-gleich, der Umsatz stieg um 3,2 Prozent auf knapp 1,14 Milliar-den Euro. win2day ist mit einem Beitrag von 39 Prozent längst der

erfolgreichste Einzelposten in der Bilanz der Österreichischen Lotterien.

Mehr umsatz durch Online-Lotto-

spieler als durch Brieflose

Auch Lotto, Toto, Euro-Millionen und andere „klassische Trafikpro-dukte“ können online ge-spielt werden. Die Quote jener „6 aus 45“-Kunden, die diesen Weg wählen, steigt langsam, aber ste-tig: War es 2009 nur jeder etwa 32. Spieler (3,1 %), der seinen Wettschein nicht mehr in der An-nahmestelle abgab, so ist es mit Stand Dezember 2011 jeder Vierundzwan-zigste (4,2 %). Damit sind im Vorjahr 27,5 Millionen

Euro digital alleine am Lotto verdient worden. Anders formu-liert ging den Trafikanten und Annahmestellen durch die auf den ersten Blick klein wirkende Gruppe der Online-Lottospieler mehr als der Gesamtumsatz der Brieflose verloren.

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IM BLICKPUNKT

„Mit Lucky Strike Click&Roll ist es uns gelungen, eine Innovation auf einem gehobenen Preis- und Imageniveau in den österreichischen Markt zu bringen. Sie wurde von unseren Kunden positiv aufgenom-men und hat damit wesentlich zum guten Geschäft sergebnis 2011 beigetragen. Mit der neuen Kampagne möchten wir weitere Fans für das frische Geschmackserlebnis gewinnen“, erklärt die BAT-Marken-verantwortliche Orsolya Kovacs.

Im Rahmen der neuen Kampagne haben Österreichs Trafi kanten die Möglichkeit, beim „Lucky Strike Click&Roll“-Gewinnspiel von Mai bis Ende Juli 2012 einen von zehn 500-Euro-Gutscheinen der Firma Moosmayr zu gewinnen: Einfach Lucky Strike Click&Roll am Au-tomaten mittels auff älligem Rahmensticker prominent hervorheben und ein Foto davon an BAT Austria senden.

KundenpromotionKonsumenten sollen durch eine innovative, interaktive iPad-Promo-tion angesprochen werden. Über Details dazu hüllt man sich bei BAT aber derzeit noch in Schweigen.

Lucky Strike Click&Roll: neue KampagneBaT gibt Gas, um den Erfolg der Click&roll-Lucky weiter zu verlängern, und wendet sich mit einer dualen Kampagne an Trafi kanten und Kunden gleichermaßen.

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Die 5THAVENUE Products Trading-GmbH ist der offizielle Allein-Importeur der Habanos S.A. (Kuba) in Deutschland und Österreich. Wir vertreiben Premium-Cigarren internationaler Spitzenmarken wie Cohiba, Montecristo und Romeo y Julieta. Die Produkte stehen für Hochgenuss edelster Qualität.

Um auch weiterhin unsere hochgesteckten Ziele zu erreichen, su-chen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine engagierte und kom-petente Persönlichkeit als

Verkaufsrepräsentant (m/w)zum Aufbau unserer Vertriebsaktivitäten

im Verkaufsgebiet „Österreich Ost“(Bundesländer: Niederösterreich, Wien, Burgenland)

Ihre Aufgaben:Der Schwerpunkt dieser Tätigkeit liegt im Verkauf unserer Marken-artikel Cigarren. Sie besuchen den gehobenen Tabakwarenfachhan-del (Tabaktrafikanten) und repräsentieren unser Unternehmen auf unterschiedlichen Kundenveranstaltungen. Die Neuakquisition von Kunden sowie die Absatz- und Umsatzverantwortung sind ebenfalls Teil Ihrer Aufgabe.

Ihr Profil:Sie verfügen über eine kaufmännische oder betriebswirtschaftliche Ausbildung und haben nachweislich Erfahrung als Markenartikelrei-sender mit Liebe zum Tabak und dem Verkauf von handgefertigten Premium Cigarren. Sie sind ein Teamplayer mit hoher Sales-Affinität und besitzen eine ausgeprägte Kommunikations- und Aquisitions-stärke. Branchenkenntnisse sind erwünscht aber nicht Vorausset-zung. Ihr Wohnsitz sollte im Verkaufsgebiet, dem Großraum der Stadt Wien, liegen.

Wir bieten:Es erwarten Sie interessante, herausfordernde Aufgabenstellungen in einem dynamischen Umfeld, eine leistungsgerechte Vergütung (Festgehalt, Spesen und Prämie) und die zur Verfügungsstellung eines Firmenfahrzeuges. Für diese Position gilt, auf Basis einer Voll-zeitbeschäftigung, ein Grundgehalt von jährlich 35.000 EUR brutto zzgl. variabler Anteile. Der variable Anteil ist abhängig von Ihrer Qualifikation und Ihrem Einsatz.

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IM BLICKPUNKT

toptech: Mit 60 Prozent Marktführer in KärntenA

n den warmen Frühlingstagen erwacht das Strandleben in Velden am Wörthersee. Sollte der Lesestoff der Urlauber zu Ende gehen, hat man's nicht weit: Das Brunnenplatzl, Standort der Trafik Schubert, ist nur einen Steinwurf weit

entfernt. Mit dem gut sortierten Zeitungs- und Zeitschriftenangebot steht an sieben Tagen in der Woche das fünfköpfige Team – in den Sommermonaten sogar durchgängig von 6 bis 22 Uhr – für seine Kunden bereit. Und damit der Lesestoff niemals zur Neige geht, sorgt das Toptech-Zeitschriftenmanagement dafür, das Sortiment mit der Verwaltung der Zeitschriften vom Lieferschein über die Retouren bis zur Rechnungskontrolle auf Stand zu halten.

„Wir machen seit 14 Jahren beste erfahrungen mit toptech ...“

„Wir verwenden seit ca. 14 Jahren das Toptech-Kassensystem“, sagt Hans-Jürgen Schubert, der den Betrieb am Brunnenplatzl in zweiter Generation führt. „Auch zuvor kam schon ein elektronisches Kas-sensystem zum Einsatz, und wir waren recht zufrieden. Aber Toptech ist um einen Touch besser. Außerdem hat uns die hohe Servicekom-petenz von Wolfgang Grojer überzeugt, der als Vertriebspartner für

Kärnten und Osttirol fungiert.“ Grojer gilt als Legende seiner Zunft, besonders in Kärnten. Mit 22 war er österreichweit der jüngste Büromaschinenmechanikermeister, der über einen eigenen Betrieb verfügte, als eine elektronische Rechenmaschine noch 48.000 Schilling kostete – mehr als ein fabrikneuer VW-Käfer. „Heit schau i, dos die Kassen die Arbeit vom Chef machen“, scherzt der Klagenfurter.Mit Toptech verfügt er bereits über 60 Prozent Marktanteil, die er sich nach dem „Geht net, gibt's net“–Prinzip und vollem persönlichem Einsatz erarbeitet hat. Oft sind es Fremdeinflüsse, die den Betrieb beeinträchtigen – Störungen, die es erst einmal zu entdecken gilt. So erzählt Grojer von einem Fall, in dem das Virenprogramm eines PCs, der im gleichen Netzwerk wie das Kassensystem lief, ständig Abstürze verursachte. Die Stö-rung lag eindeutig au-

ßerhalb des Toptech-Systems. Doch auch wenn eine Beeinträchtigung nichts mit dem Produkt an sich zu tun hat, fühlen sich Grojer und sein Team verantwort-lich, den Fehler trotzdem zu lokalisieren und zu beheben. Wenn 's in Kärnten um Kassen geht, kann es nur einen geben.

Eine derart große Zeitschriftenauswahl erfordert eine reibungslose Logisitik mit integrierter Kommunikation und Remissionenverwaltung

Anders als bei Standardsystemen, wo auch der elektronische Schriftverkehr mit lästigen Fingerübungen, wie Verschieben der E-Mail-Lieferscheine, gekoppelt ist, genügt es bei Toptech, die Zeit-schriftenverwaltung zu starten. Das Toptech-System sorgt für den Datenaustausch mit allen Zeitschriftenvertrieben. Besonders vorteil-haft ist der elektronische Rechnungsabgleich bei der Retourenver-waltung: Statt mühsam die Rechnungen mit dem Remissionsschein abzugleichen, weist das System die Abweichungen automatisch aus.

Wolfgang Grojer:„Mister Toptech“ für Kärnten

und Osttirol

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IM BLICKPUNKT

impressionen aus Kubader Trafikant Martin Sturm aus Wiener Neustadt war der glückliche Gewinner der Kubareise, welche im Zuge der tobaccoland-Initiative „Zigarrenexperte – Fachgeschäfte für Genießer“ verlost wurde. Ende Februar nahm er am 14. „Festival del Habano“ teil und verbrachte eine interessante Woche auf der größten Karibikinsel.

„Ich kann jedem Kollegen nur empfehlen, zumindest einmal das Festival zu besuchen. Hier werden nicht nur die wichtigsten Haba-nos-Produktneuheiten vorgestellt und diverse Seminare angeboten. Mir werden der Ausflug zur Plantage von Robaina, ein Besuch einer Cigarrenmanufaktur sowie der Versuch, selbst einen Longfiller zu rollen, in sehr guter Erinnerung bleiben“, zeigt sich Sturm nach sei-ner Rückkehr begeistert. Auch abseits des Festivals konnte die Insel

gefallen: Großartige Architektur von Barock bis Art Déco, eine gute Küche und das entschleunigte Lebensgefühl der Kubaner weit weg

von Stress und Hektik lieferten die besten Voraussetzungen für einen genüsslichen Aufenthalt. Dass das bestehende Rauchverbot offenbar nur für öffentliche Räume ohne Fenster und Türen gilt, weckt sehn-süchtige Erinnerungen an die Zeit vor den weitgehenden Einschrän-kungen für österreichische Raucher.„In der entspannten Atmosphäre des Festivals konnte ich mich mit Kollegen, Importeuren und Aficionados über das Thema Cigarre aus-tauschen“, zieht der Wr. Neustädter ein durchwegs positives Resümee. „Ich bin davon überzeugt, dass ich unserem Team die Welt der ku-banischen Cigarre nun noch anschaulicher näher bringen kann. Das sollte unsere Beratungsqualität weiter steigern.“

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Page 28: Trafikantenzeitung 05/12

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IM BLICKPUNKT

„toy-Run“ von M-tabak – die erste event-zigaretteEine limitierte Edition einer Zigarettenmarke in vergleichsweise kleiner auflage für einen eintä-gigen Event? Unmöglich! Zumindest für die großen Marken: M-Tabak bringt für die Motorrad-Benefizausfahrt „Toy-run“ je eine Palette der o'Nyle red und White mit Sonderver-packung auf den Markt.

Der Toy-Run findet seit 1993 bei jedem Wet-ter statt und fährt als Motorrad-Konvoi je-

weils ein Kinderheim an. Jeder teilnehmende Biker spendet mindestens 10,– Euro und bringt darüber hinaus ein Spielzeug oder Sportgerät mit. So sind im Laufe der bislang 19 Ausfahrten Spendengelder in Höhe von 579.700,–Euro zusammenge-kommen – pro Event also über 30.000 Euro. Der Toy-Run am Sonntag, den 17. Juni 2012, wird der Letzte sein, der „Final Ride“.M-Tabak-Chef Christian Mertl hat dies als ehemaliger „Eisen-reiter“ zum Anlass genommen, seine O'Nyle in Absprache mit dem Veranstalter mit Sonder-verpackung – also mit den Logos des Toy-Run sowie dem Schrift-

zug „Final Ride“ – pro-duzieren zu lassen. Die Zigaretten sollen als Werbefläche für die-se einzigartige Aktion dienen und werden nicht nur in Trafiken entlang der Fahrtstre-cke, sondern auch als exklusive „Eventziga-rette“ während der Ver-anstaltung verkauft. Außergewöhnlich sind dabei die Mengen: Le-diglich 1.050 Stangen der O'Nyle Red sowie der O'Nyle White wur-den produziert – eine für große Fabriken unmögliche, weil viel zu kleine Stückzahl. Dank langer Vor-bereitung und der Flexibilität des Herstellers van Landewyck

konnte das Projekt dennoch um-gesetzt werden.An Preis, Geschmack und Qualität ändert sich selbstver-ständlich nichts: Die TOY-RUN O'Nyle Red sowie die TOY-RUN O'Nyle White kosten 3,70 Euro und tragen auch den gewohnten EAN. Jeder Trafikant kann selbst entscheiden, ob er die Limited Edition oder die Standardware bestellt.Beide TOY-RUN sind seit 14. Mai 2012 lieferbar. Sollten nach der Veranstaltung ganze Stangen übrig sein, so werden diese von

M-Tabak auf Wunsch zurückge-nommen: Einfach frankiert per Post senden und auf Gutschrift von Ware und Porto warten. Angesichts der geringen für den Event produzierten Mengen ist aber wohl eher damit zu rech-nen, dass die TOY-RUN O'Nyle zum Sammlerstück werden und daher kaum liegen bleiben sollten.

Mehr Informationen zu den Events der Vergangenheit sowie zum definitiv letzten Toy-Run gibt es online auf www.toyrun.at

M-Tabak-Chef Christian Mertl mit dem langjährigen Toy-Run-Veranstalter Ernst Graft junior

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IM BLICKPUNKT

imperial Tobacco Austria unterstützt mit Smokespots die Wahlfreiheit jedes einzel-nen Menschen - dazu gehört

auch, dass Raucher die Möglich-keit haben, zu rauchen „Smoke-Spots unterstützt die Selbstbe-stimmung von Menschen, denen Genuss wichtig ist.“, so Manuel Güll, Pressesprecher der Impe-rial Tobacco Austria. Der seit 2008 aus Deutschland bekannte „Guide für Raucherlokale“ hält ab Juni auch in Österreich Ein-zug. Bei unseren Nachbarn sind 28.000 Lokale, davon 12.000 aus-gewiesene Raucherlokale, online gelistet. Gastronomen und deren Gäste können ihr Lokal oder ihre Lieblingsbar selbst eintragen, kommentieren und bewerten.

„Miteinander statt gegen einander ...“

Imperial Tobacco will so zu einem besseren Miteinander zwischen RaucheInnen und NichtraucheInnen beitragen. Menschen müssen nicht über gesetzliche Regeln gegeneinan-der ausgespielt werden. Mit „al-lestabak.net“ und dem Service „SmokeSpots“ bekommen Rau-

cher und Nichtraucher einen einfachen und mobilen Service, der es ihnen ermöglicht, selbst zu entscheiden, welches Lokal sie aufsuchen wollen. Apps für iPhone und Android ermögli-chen auch den mobilen Zugang von unterwegs.Zu Beginn des Projektes werden einige Lokale schon vermerkt sein; weitere können und sollen von Benutzern ergänzt werden. Dabei können die Trafikanten eine wichtige Rolle spielen, in-

dem sie einerseits selbst Einträge vornehmen, andererseits aber auch ihre Kunden auf dieses Netzwerk aufmerksam machen können.

idee mit PotenzialNatürlich muss sich der User vorab registrieren - und hier winkt attraktives Datenmaterial: Mit der so entstehenden Daten-bank der Nutzeradressen kön-nen die ausgewiesenen Raucher in weiterer Folge kontaktiert, in-

formiert und mobilisiert werden.Derzeit sind die Raucher noch viel mehr als die Autofahrer zwar eine große Gruppe von Menschen, gleichzeitig aber auch eine anonyme Masse, die über zeitgemäße Kommunikati-onskanäle weder erreich-, noch organisierbar ist. Im Vorder-grund stehen hier jedoch nicht Marketing-Überlegungen, son-dern deutlich verbesserte Chan-cen der Information und Mei-nungsbildung zu Themen, die den Raucher zwar betreffen, den meisten aber erst in ihrer Trag-weite bewusst werden, wenn der politische Zug bereits unwider-ruflich abgefahren ist.

Raucher-Adressen sind gold wert ...

Angesichts der EU-Tabak-produkte-Richtlinie mit ihrer Bandbreite an Verboten und Einschränkungen können die Stimmen der Raucher für die Anliegen von Tabakindustrie und Trafikanten eine unverzicht-bare Unterstützung darstellen.Genaue Daten über den Beginn von Smoke-Spots lagen zu Re-daktionsschluss noch nicht vor.

Österreich-Datenbank: Wo darf ich rauchen?Noch kann der raucher seine Tabakwaren offen kaufen. Mit dem Konsum ist es schon nicht mehr so einfach - die raucherlokale sind eine Minderheit. Imperial Tobacco unterstützt deshalb ab Juni 2012 die online-Plattform „smoke-spots“, auf der tabakfreundliche Lokale gelistet und beschrieben werden.

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BraNCHENINTErN

Fachgruppentag nÖam 15. april 2012 hatte das niederösterreichische Trafikantengremium der Wirtschaftskammer seine Mitglieder zur Jahrestagung nach Stockerau geladen. die Einladung war unter dem Titel „So ein Theater ums rauchen – ein alter Hut & neue Schikanen“ ganz im Stil der Löwinger-Bühne gehalten. auch die offiziellen hatten sich in dirndl und Janker geworfen – was durfte erwartet werden: Laientheater oder Geschäftsleute-Meeting?

Der Großteil des Vormittags konnte dazu genutzt werden, die kleine Fachmesse zu besuchen: Rauch- und Handelswa-renanbieter, Zeitungsvertriebe, Trafikeinrichter und Spezi-alisten für Kassensysteme waren mit ihren Messeständen

vertreten und hatten deutlich mehr Zeit als auf großen Branchenter-minen, um Gespräche mit der zahlreich erschienenen Trafikanten-schaft zu führen. Besonders bei den Zigarettenherstellern war nur ein Teil der Stände mit Firmenchefs oder Geschäftsführern besetzt – vielfach war der schon aus dem Geschäft bekannte Außendienst zur Sonntagsarbeit angetreten.Die abwesende Chefetage von Imperial und BAT war denn auch der beliebteste Prügelknabe in Ansprachen und Diskussionen: als offen-bar Alleinschuldige in der immer wiederkehrenden Spannendiskus-sion verbal dingfest gemacht und in Abwesenheit verurteilt.

PodiumsdiskussionDass diese Sicht zu kurz greift und auch kein rein österreichisches Problem darstellt, musste von einem ausländischen Diskussionsteil-nehmer zur Sprache gebracht werden: Rainer von Bötticher, Präsi-dent des deutschen Bundesverbands des Tabakwaren-Einzelhandels BTWE, meinte zum stattfindenden Preiskampf: „Wir hatten diese Si-tuation vor rund 3 bis 4 Jahren und dabei deutlich schlechtere Karten

als die österreichischen Kollegen, da wir als Land ohne Tabakmono-pol kaum gehört wurden.

„Die gute nachricht: Wir haben überlebt“

Industrie und Handel haben mit dem Finanzministerium ein mode-rates Tabaksteuermodell erarbeitet, das die Preise in kleinen Schritten erhöht. Wir sind deswegen jetzt keine Insel der Seligen: Durch das Preisgefälle blüht der Rauchertourismus nach Österreich, Tschechien und Polen, worunter grenznahe Tabakfachgeschäfte leiden. Gleich-zeitig haben wir in Bayern eine sehr raucherfeindliche Gesetzgebung, die auch in der Gastronomie ihre Opfer fordert – 25 Prozent Knei-penschließungen sprechen eine deutliche Sprache. Für das bevölke-rungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen, wo ähnliche Ideen verfolgt werden, versuchen wir derzeit, das Schlimmste zu verhin-dern.“„Das Rauchen wird kriminalisiert“, meinte der Journalist und Cigar-renfreund Michael Jeannée: „In den USA darf ich in der Hotelbar zu meinem teuren Whisky nicht rauchen, Crack oder Koks bekommt man aber an jeder Straßenecke. Einerseits verdienen die Staaten viel Steuergeld an Tabakprodukten, andererseits verbieten sie zunehmend

Markus Zoglauer (Etron), Maria Dax (DanCzek), Marco Enzlin (Agio) sowie Christian Pfatschbacher (Trup Design) und ihre Branchenkollegen waren am Vormittag schwer im Messeeinsatz – aber dennoch gut gelaunt

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BraNCHENINTErN

den Konsum. Da stimmt was nicht: Entweder ist Tabak legal – und dann mit allen Facetten wie Werbung – oder verboten. Hier ist Kon-sequenz gefragt.“MVG-Chefin DI Tina Reisenbichler hob die Vorteile eines Tabakmo-nopols hervor: „In den Ländern Frankreich, Spanien, Italien und Ös-terreich gibt es ein Monopol, Ungarn hat es eingeführt und Russland überlegt derzeit. Die Steuereinnahmen durch das Rauchen haben ja eine volkswirtschaftlich wichtige Dimension, und Österreich hat hier eine klare Vorreiterrolle – auch durch unsere Kombination mit der Behindertenbeschäftigung.“ Zum Feldzug gegen die Raucher stell-te Reisenbichler die Frage nach der Verhältnismäßigkeit: „Wie viele Arbeitsausfälle und Krankenstände gibt es aufgrund des Rauchens? Keine. Alkoholismus trifft die Familien der Betroffenen, aber auch Wirtschaft und Sozialversicherungen viel härter, da wird aber nichts gemacht.“Nach Ansicht von KR Trinkl und des liberalen deutschen Journa-listen Bodo Meinsen ist das nur eine Frage der Zeit. Sie beobach-ten derzeit einen klaren Trend zu immer mehr Bevormundung der Bürger durch den Staat. „Was kommt als nächstes? Ein Verbot von Fett, Zucker, Schokolade oder Alkohol?“, fragte der Bundesobmann in die Runde. „Hier wird an den Bedürfnissen und Wünschen einer Mehrheit vorbeiregiert. In der Schweiz mit ihrer direkten Demokratie haben die Bürger eine weitere Verschärfung der bestehenden Rauch-verbote klar abgelehnt.“

Das thema „Handelsspanne“Trinkls Aufruf an die Industrie, endlich im Sinne der Trafikanten zu handeln, wurde von JTI-Boss Hagen von Wedel prompt beantwortet: „Mein Unternehmen ist mit den Trafikanten solidarisch. Wir haben wiederholt dem Finanzministerium konstruktive Vorschläge für eine Reform der Tabaksteuer gemacht. Diese sind intern an Fachausschüs-se weitergeleitet und in Folge nicht mehr kommentiert worden. Mit Frau Fekter bekommt man ja ohnehin keinen Termin, weil die Frau Minister lieber Europapolitik macht. Zur Handelsspanne in der aktu-ellen Situation kann ich Ihnen – auch wenn ich da teilweise gegen ei-gene Firmeninteressen spreche – nur raten: Bestellen Sie die Billigzi-

garetten ab! Niemand ist gezwungen, sämtliche Marken anzubieten.“Das geringe Interesse seitens des Finanzministeriums, in den Preis-kampf auf dem Zigarettenmarkt einzugreifen, wurde von DI Reisen-bichler plausibel erklärt: „Von den 20 Zigaretten in einer Packung kassierte der Staat 14, der Trafikant sowie die Industrie je 3. Durch gleichbleibende Verkaufspreise trotz gestiegener Tabaksteuer gehen mittlerweile 15 Stück an den Staat.

„Für die Finanz ist die derzeitige Situation kein grund für rasche Änderungen ...“

Gleichzeitig verhindert der niedrige Zigarettenpreis eine Abwan-derung der Konsumenten in Schmuggel oder grenzüberschreiten-den Einkauf, die Steuereinnahmen wachsen also. Warum sollte das Finanzministerium dringend etwas daran ändern wollen?“ Unter diesem Aspekt ist für die von KR Trinkl angekündigte baldige Ge-sprächsrunde mit der Finanzministerin wohl sehr gedämpfter Opti-mismus angebracht.

gremien an die Meinungsfront!So harmonisch und einstimmig eine Diskussion um Rauchverbote und verschärfte Rahmenbedingungen für Raucher im Kreise der Tra-fikanten auch abläuft: Diese Themen müssen in einer breiten Öffent-lichkeit, in Fernsehen und Publikumsmedien diskutiert werden. Die Aufregung um die Vorratsdatenspeicherung hat schließlich gezeigt, dass die Menschen gegen übertriebene Bevormundung und Ein-schränkungen ihrer persönlichen Freiheit durch den Staat sehr wohl mobilisierbar sind. Nur eine möglichst breite Opposition, die von Medien und Politik gleichermaßen wahr- wie ernst genommen wird, kann ein Überschießen der Regelungswut letztlich eindämmen. In-zwischen wäre es für die Standesvertretung der Trafikanten hoch an der Zeit, sich langfristig in harte Diskussionen und aktives Lobbying außerhalb der Branche zu stürzen, anstatt sich reaktiv auf Schadens-minimierung und Rückzugsgefechte zu beschränken.

Peter Rapp im Gespräch mit Marco Enzlin, Josef Prirschl, KR Gabriele Karanz, Bodo Meinsen, Michael Jeannée, KR Peter Trinkl, Rainer von Bötticher, DI Tina Reisenbichler sowie Sektionschef Dr. Matthias Tschirf als Vertretung von Wirtschaftsmini-ster Mitterlehner

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MarKT

Imperial Tobacco

gauloises Blondes Rouges Maxipack

Seit dem 10. April dieses Jahres gibt es die Gauloises Blondes Rouges auch als Maxi-Pack mit 28 Stück zum Packungspreis von je 5,50 Euro. Das Äquiva-lent von 20 Zigaretten kommt damit auf einen Preis von 3,93 Euro – ein Preisvor-teil für den Konsumenten von 27 Cent. Geschmack und Qualität bleiben auf gewohntem Niveau, neu ist dafür die Bestellnummer 101.

Vertrieb: tobaccoland

Imperial Tobacco

Drum- und Van-nelle-Feinschnitte jetzt im 30-g-Pouch

Mit Anfang April 2012 wurden die Imperial-Feinschnitte Drum in den Sorten Blue, Original und Yellow sowie Van Nelle Halfzware Shag und Red von 40 Gramm auf 30 Gramm Füllmenge pro Pouch umgestellt. Der neue Preis liegt bei 4 Euro.Damit ist der Preiskampf nun offenbar auch im Feinschnittsegment angelangt – rechnet man nämlich den bisherigen Preis von 5,50

dannemann

Al Capone Limited edition in der Metallschachtel

Die kleinen Filtercigarillos können seit 23. April unter der Bestell-nummer 116 als „Limited Edition“ in einer lässigen Blechschachtel

anstelle des üblichen Softpacks bestellt werden. Inhalt und Ge-schmack bleiben unverändert, ebenso die Gebindegröße zu 10 Stück. Der Einzelverkaufspreis

liegt bei 3 Euro.Vertrieb: tobaccoland

Euro für 40 g auf die neue Menge herunter, so müsste der Pouch 4,125 Euro kosten.

Vertrieb: tobaccoland

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MarKT

Trafiken Gewinnspielkarten, die ausgefüllt an Moosmayr gesendet werden können.Teilnehmen zahlt sich aus, denn es wer-den fünf attraktive Preise verlost: Eine Porscheaktion für 2 Personen (4 Nächte inkl. einem Tag Porschefahren), Reisegut-scheine von Sabtours, ein iPad und ein iPhone. Die Trafikanten qualifizieren sich automa-tisch durch die Teilnahme Ihrer Kunden für das Gewinnspiel. Je mehr Kunden am Gewinnspiel teilnehmen, umso höher ist die Chance für die Trafikanten, einen von 5 Sabtours-Gutscheinen im Wert von 800 Euro zu gewinnen.

Vertrieb: Moosmayr

BaT

Parisienne Jaune Sommeredition

Ab Ende Mai 2012 eröffnet Parisienne mit einem unkonventionellen Design den Sommer: Die Verpackung der außergewöhnlichen Limi-ted Edition Packs setzt dabei auf einen frischen Sommerlook: Saftig-grüner Rasen wächst auf der Packung der Jaune und vermittelt Trafikanten und Kon-sumenten Vorfreude auf die warme Jahreszeit und schönes Wetter. Dass es sich um keine neue Variante handelt, verrät die Rückseite der Packung, auf der das Originaldesign der Pa-risienne Jaune abgebil-det ist. Damit wird den treuen Parisienne-Jau-ne-Rauchern bestätigt, dass trotz grünen Ra-senlooks der gewohnte Geschmack erhalten bleibt. Auch die Bestellnummer ändert sich nicht. Im Aktionszeit-raum (Ende Mai bis Ende Juni) sind ausschließlich Parisienne Jaune in der sommerfrischen LEP-Packung erhältlich. Aber nur, solange der Vorrat reicht!

Vertrieb: Moosmayr

Von Eicken

Batton Rockabilly Limited edition

Let’s Rock – heißt es seit Mitte Mai in den Verkaufsregalen. Die Bat-ton Rockabilly Limited Edition setzt für kurze Zeit „rockige“ optische Akzente im Tabakregal, ohne auf die typischen Merkmale der Marke zu verzichten.Die beiden Sorten Original und White sind zum bekannten Preis von 3,70 Euro/20 Cig. erhältlich und somit eine willkommene optische Abwechslung für preisbewusste Batton-Kunden. Der unverwechsel-bare Batton-Tabakgeschmack bleibt unverändert.Unterstützt wird die Limited Edition durch ein Gewinnspiel mit attraktiven Preisen für Konsumenten und Trafikanten. Über den QR-Code auf jeder Packung gelangt der Konsument auf die Batton- Gewinnspiel-Homepage und kann mit wenigen Klicks an der Verlo-sung der Preise teilnehmen. Zugleich gibt es in allen teilnehmenden

Das Batton-Rockabilly-Covergirl mit Susanne und Gustav Moosmayr auf der „Intertabak“ in Dortmund

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rEaKTIoNEN/NEWS

impressum

Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH, 1120 Wien, Grünbergstraße 15/Stiege 1, Tel.: (01) 546 64-0, Fax: (01) 546 64/DW 538, E-Mail: [email protected], Redaktion: Matthias Hauptmann (Leitender Redakteur), DW 367, E-Mail: [email protected]; ständiger freier Mitarbeiter: Peter Hauer, E-Mail: [email protected], Anzeigenleitung: Gregory Kucera-Wurmehl, DW 260, Anzeigen- und Marketingberatung: Violetta Seidel, DW 261, E-Mail: [email protected] Anzeigenservice: Evelyne Proderutti (Service), DW 461, Fax: DW 50 461, E-Mail: [email protected], Abonnement: Aboservice Österr. Wirtschaftsverlag, Tel.: ++43/1/361 70 70-570, Fax ++43/1/361 70 70-9570, E-Mail: [email protected], Jahresbezugspreis: € 50,– Abonnements, die nicht einen Monat vor Ablauf des Bezugsjahres storniert werden, laufen weiter, Anzeigentarif: Nr. 39, gültig ab 1. Jänner 2012, erscheinungsweise: monatlich, Hersteller: Friedrich VDV, Vereinigte Druckereien- und Verlags-GmbH & CO KG, 4020 Linz, Zamen-hofstraße 43–45, www.friedrichvdv.com, geschäftsleitung: Thomas Zembacher, Marketing: Paul Kampusch, DW 130, Bankverbindung: Bank Austria, Kto. 04240571200, BLZ 11000, IBAN AT511100004240571200, BIC BKAUATWW, Druckauflage: 4.500, Verbreitete Auflage inland: 4.800 (Jahresdurchschnitt), DVR: 0368491

„Schiefes Licht“Betreff: Hütchen-Wechsel-Spiel-Kommentar in der Aprilausgabe auf Seite 27.

Sehr geehrter Herr Hauer!

Zu meiner Verwunderung musste ich in der Trafikantenzeitung vom April lesen, dass die Partnerschaft der Wohlfahrtseinrichtung mit On Market Service die Neutralitätsbalance ins schiefe Licht rückt. Nicht erwähnt wur-de jedoch, dass Partnerschaften und eine Zusammenarbeit mit BAT, JTI, Österr. Lot-

terien, tobaccoland etc. besteht. Hier wurde also ein Fall herausge-griffen, um mangelnde Objektivität zu unterstellen. Außerdem wurde zum Start von OMS bei den Stammtischen die geplante Zusammen-arbeit ganz offen angesprochen.Sollte also dies ein Versuch sein, mich oder meine Arbeit in ein schie-fes Licht zu rücken, so wüsste ich gerne die Motive.Gibt es diese nicht, so wäre es sicher angebracht, alle anderen Koo-perationen aufzuzeigen, damit die Objektivität ihrerseits nicht in ein schiefes Licht gelangt.

Mit freundlichen GrüßenPeter Trinkl

Anmerkung der Redaktion: Nichts liegt der „Österreichischen Trafikantenzeitung“ ferner, als je-manden aus einer Laune heraus in ein schiefes Licht zu rücken. Aller-dings muss es ihr auch gestattet sein, Stimmen aus ihrem Leserkreis aufzugreifen – sei es via Zuschrift oder persönlicher Gespräche – und Branchenthemen kritisch zu beleuchten. Schließlich ist dieses Fach-magazin nicht nur Informationsquelle für die Trafikanten, sondern auch ein Sprachrohr dieser. Und ihnen wollen zumindest wir das Ge-fühl geben, dass ihre Meinung gefragt ist und respektiert wird.

Davidoff nun Sponsor der Kunstmesse „Art Basel“

Die Oettinger Davidoff Group mit Sitz in Basel gab kürzlich ihr Spon-soring-Engagement mit der Art Basel bekannt, welche die zwei ange-sehensten internationalen Messen für moderne und zeitgenössische Kunst von mehr als 2.500 Künstlern veranstaltet. Im Rahmen der Ver-einbarung wird Davidoff ein „Associate Sponsor“ der Art Basel, und zwar sowohl der Kunstmesse in Basel, Schweiz, als auch derjenigen in Miami, Florida. Im VIP-Hospitality-Bereich (Art Collectors Lounge) wird Davidoff mit einer 100 Quadratmeter Lounge und einem begeh-baren Humidor präsent sein, zudem wird ein Meister-Cigarrenroller aus der Dominikanischen Republik die Gäste in die Kunst des Cigar-renrollens einführen. Durch die stärkere Präsenz an den jährlichen Messen und das damit verbundene Engagement im Kunstbereich will Davidoff langfristig mit der expandierenden Art Basel zusammen-arbeiten, die im Begriff ist, ihre einflussreichen Kunstmessen über Europa und Nordamerika hinaus nach Asien auszudehnen. Hans-Kristian Hoejsgaard, CEO der Oettinger Davidoff Group, meinte dazu: „Davidoff und Art Basel passen perfekt zusammen. Beide Unterneh-men sind geschichtlich tief mit Europa verbunden, expandierten in den letzten Jahren in die USA und eröffneten sich gleichzeitig neue internationale Märkte, besonders in Asien. Wir könnten uns keinen besseren Partner als Art Basel wünschen, um engere Beziehungen zur Kunstwelt aufzubauen.“ Marc Spiegler, Co-Direktor der Art Basel, äußerte sich ebenfalls er-freut: „Wir sind außerordentlich glücklich darüber, dass Davidoff As-sociate Sponsor unserer Messen in Basel und Miami Beach wird, und freuen uns darauf, diese Partnerschaft weiterzuentwickeln.“

Eine davidoff-Cigarrenlounge soll künftig im VIP-Hospitality-Bereich der Kunstmessen in Basel und Miami aficionados anziehen.

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PorTräT

Der Kammer-RebellIm Februar 1972 eröffnete sein vollblinder Vater die Trafik an der Grenze zwischen zwölftem und 23. Bezirk. Seit 1978 steht robert Fürnberg selbst als Chef hinter dem Tresen. In dieser langen Zeit hat sich viel verändert - nicht unbedingt zum Besseren.

„Fast hätte mein Vater das 40jährige Firmenjubiläum noch erlebt.“ erzählt der selbst schon ergraute Inha-ber. Es hat dann doch nicht sein sollen. Als Robert Fürnberg die Trafik übernimmt hat er rund 50 Sorten Zigaretten und knapp 20 verschiedene Cigarren im Programm. Wenig Auswahl, dafür aber viele Kollegen: Alleine in Meidling gibt es rund 80 Trafiken. Gelesen wird in den 70er-Jahren auch noch brav - Zeitungen und Zeit-schriften steuern eine schöne halbe Million Schilling zum Ge-samtumsatz bei.„Heute“ erzählt er, „sind die Zeitschriften mehr Kunden-dienstleistung als Geschäft. Bei 25.000 Euro pro Jahr kann und muß man sein Sortiment be-wusst straffen und ausdünnen. So führe ich schon seit 10 Jahren auch keine Briefmarken mehr.“ Bei den Tabakwaren ist Robert Fürnberg den umgekehrten Weg gegangen und hat sich - lange vor dem Cigarrentrend - spe-zialisiert. So wurden aus 50 Zi-garettensorten heute 200, die Cigarren überflügeln diese Zahl mit 300 sogar noch. „1984 habe ich die ersten Cigarren-Kurse ge-macht, danach wurde das Thema zur Leidenschaft.“Lange schon teilt er sich den Ver-kauf mit seiner Lebensgefährtin, seit 12 Jahren ist auch eine Voll-

zeit-Mitarbeiterin im Team. „Ein Tabakfachgeschäft ist wie ein Bauernhof - es funktioniert nur als Familienbetrieb.“ Macht der Beruf nach so langer Zeit noch immer Freude? In den letzten Jahren haben Freude und Mo-tivation doch ziemlich gelitten: Der Verdienst sinkt jedes Jahr, der Druck auf Raucher steigt. In diesem Umfeld von „Struktur-bereinigung“ zu sprechen lässt Fürnberg´s Augen aufblitzen: „Die ist doch schon passiert! Von ehemals rund 80 Meidlinger Trafikanten gibt es heute knapp die Hälfte. In Wahrheit befin-den wir uns längst in einer Zeit des Substanzverlustes.“ Über die Gründe muss nicht lange speku-liert werden: „Bei Zigaretten wie Feinschnitt gehen die Spannen runter, bei Vignette und Brieflos wurden sie quasi halbiert. Lot-to boomt, aber die Trafikanten

verdienen weniger daran. Zwölf Jahre Trinkl zeigen ihre Spuren.“Es läge dabei nicht nur an den handelnden Personen, wie Fürn-berg meint. „Der Hund liegt im Kammersystem begraben. Man kann nur Fraktionen wäh-len, nicht aber Personen. Also bekommt man als zahlendes Zwangsmitglied den Vertreter, den seine Partei schickt. Und die Parteien sind froh, wenn sie wen finden, der es machen will.“

„Wir trafikanten sind in geiselhaft von ÖVP-

Fraktionen, die nicht mit einander reden.“

Schlecht verhandelte Konditi-onen als Markenzeichnen einer Germialvertretung, die nicht

nach den Bedürfnissen ihrer Mit-glieder fragt, ein absolutistischer Führungsstil und Aussagen wie „Von 17 Kollegen, die zusperren, sind 15 selber schuld.“ waren dann aber doch zu viel: Fürn-berg stellte im Februar 2012 auf der Plattform www.trafikant.info die Frage nach der Zufriedenheit mit der Standesvertretung. Von 700 registrierten Mitgliedern sind dort rund 200 aktiv. An der Umfrage, die nicht gesondert be-worben wurde, nahmen bis zum Umfrageschluss am 30. April 128 registrierte Mitglieder teil.

nur 22,65 % bewerten das gremium positiv

„Ich fühle mich gut vertreten“ kreuzten ganze 3 Personen an, „Es geht so, die Kunst des Mög-lichen ist Programm“ meinten weitere 26 Personen oder 20,3 %.53 Teilnehmer stimmten für „Eher nicht zufrieden, es gibt nur Verschlechterungen“, 46 wa-ren „Völlig unzufrieden, es ist Zeit für Veränderungen.“ „Eine Unzufriedenheit von über 77 Prozent der Teilnehmer ist mehr als nur ein Signal - eine derartige Ohrfeige sollte auch ein Germium ernst nehmen, das viel Erfahrung im Schönreden hat.“ meint Robert Fürnberg dazu. „Um mich mache ich mir keine Sorgen. Aber die jungen Kollegen und Neuzugänge wer-den seit Jahren in einen immer wahrscheinlicheren Ruin ge-schickt.“

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IM BLICKPUNKT

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Seminare für Leadership im Management in Österreich in 2012

Schlagkräftige Organisations strukturen schaffenGrenzen herkömmlichen Organisierens überwinden – neue strukturelle Lösungen für zuverlässiges Funktionieren

Wirksam Führen für erfahrene/neu ernannte FührungskräftePrinzipien, Methoden und Praxisrüstzeug für richtiges und gutes Management basierend auf dem Bestseller «Führen – Leisten – Leben» von Prof. Dr. Fredmund Malik

Strategisches ManagementErfolgreiche Navigation von Unternehmen

Change ManagementEin neues Change Verständnis für das Meistern der heutigen Herausforderungen an Organisationen

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