Technology Governance als Gegenstand der TA-Lehre · Das Konzept bezieht sich auf Institutionen zur...
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Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften
Technology Governance als Gegenstand der TA-Lehre
Workshop: TA-Methoden in der Lehre
Karlsruhe (KIT),
1./2. Juli 2010
Prof. Dr. Georg Simonis
1./2.07.2010 Prof. Dr. Georg Simonis2
Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften
Gliederung
1. Technology Governance: Skizze der
Problemstruktur
2. TG als Gegenstand der Lehre
3. Der infernum-Studiengang als Beispiel
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Definition von Governance
Das Konzept bezieht sich auf Institutionen zur Koordinierung mehr oder weniger autonomer, interdependenter Akteure zur Bewältigung gemeinsamer Probleme.
also:
� analytisches Konzept
� beschreibt eine theoretische Perspektive
� keine Theorie
� keine Methode
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Grundmuster der
Governanceanalyse
Institution
(Anreizstruktur)
gemeinsames
Problem
Akteur Akteur Akteur
Redesign
Definition,
Erfolgs-
kontrolle
Normen
Anreize
Akteure
Koordination
Problem-
bewältigungs-
handeln
K K
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Problemstruktur TG
PAS (192)
Koordination
Wissenschaft,
Zivilgesellschaft
Probleme:
1. Restriktionen
2. Versagen
Technology-
Märkte
F/E, Infrastruktur,
positive Anreize
regulative Normen,
negative Anreize
Ressourcen Ressourcen
Evaluation Evaluation
Forderungen Legitimation
Analyse Diagnose
Erzeugung
Förderung
erw.
Reproduktion
Kontrolle
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Lehrgegenstände von TG aus der
Governance-Perspektive
� Kontextualisierung (soziale Einbettung) neuer Technologien (Förderung, Kontrolle, Akzeptanz, Akzeptabilität/Legitimität)
� Institutionalisierung von Steuerungsinstrumenten (Märkte, Steuern/Abgaben, Standards)
� Analyse und Bewältigung von Governanceversagen(z. B. bei Havarien, einzelner Staaten, der Internationalen Gemeinschaft)
� Effektivitäts- und Effizienzprobleme der Umweltstaaten (Dezentralisierung, PPP, Märkte, Aufbau von Kapazitäten)
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TG-Governance in der Lehre� bislang kein fester Bestandteil in der Lehre
� disziplinäre Beteiligung? (Interdisziplinarität, aber: Gefahr des Dilettantismus)
� welches Vorwissen?
� Pluralismus der Handlungstheorien
� Konzentration auf bestimmte Technologien (IKT, Biotech, Nano, ...), Medien, Ressourcen (Wasser, Atmosphäre, ...), Formen der Handlungskoordinierung (Märkte, Hierarchie, Netzwerke, Assoziationen, Partizipation, Deliberation, Mediation ...)
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TG in der Lehre
Studiengang
einzelne Module
B.A. M.A. / M.Sc.
infernum M.Sc.
infernum
Weiterbildung
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Lernziele
� Analysekompetenz:ganzheitliche Problemsicht
� Bewertungskompetenz:Ermittlung von Defiziten, Handlungsmöglichkeiten und Prioritäten
� Handlungskompetenz:Kommunikationsfähigkeit (interdisziplinär), Empathie, Kooperationsfähigkeit, Gestaltungsfähigkeit
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Kennziffern: infernum� Kooperation: FernUniversität, Fraunhofer-Institut
UMSICHT, Uni Lüneburg, Wuppertal-Institut (seit 2000)
� M.Sc.: 60 ECTS (11 Module) oder Zertifikat
� Interdisziplinäres Angebot: Technik, SoWi, Jura (insgesamt 30 Module)
� Studierende: (SS 05: 234; SS 10: 537)
� Neueinschreiber: (05/06: 119; 09/10: 250)
� Masterarbeiten 2000 – 2010: 97
� Wohnort (Deutschland: 72 %; Ausland 27 %)
� Erststudium: WiWi 32 %; Naturwiss. 22 %; SoWi 15 %; Ingenieurwiss. 12 %, Geisteswiss. 12 %)
� Akkreditiert: 2003 und 2008
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infernum-Lehrmethoden (1)� Vermittlung von Leitbildern und mehrdimensionalen
Bewertungskriterien (PIUS, Nachhaltigkeit)
� Blended Learning (Selbststudium + Präsenzveranstaltungen
� Prinzip der Interdisziplinarität hinsichtlich der
� Studierenden
� Lehrenden
� beteiligten Fächer (10)
� Querschnittsthemen (Mobilität, Risiko, Klima)
� Methodenkompetenz
� Szenario-Analyse
� TA (Beteiligungsverfahren)
� Konfliktmediation
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infernum-Lehrmethoden (2)
� „Simulation“ komplexer Situationen der Technikgestaltung
� Rollenspiel: Biogasanlage
� Planspiel: Klimaverhandlungen
� Rollenspiel: Konsensuskonferenz
� Rollenspiel: Mediation
� Ansätze von „Integration“
� anwendungsbezogene Abschlussarbeiten (interdisziplinär)
� möglichst aus dem Arbeitszusammenhang
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Fazit� Vorteile eines weiterbildenden Masterstudiengangs:
Motivation, Erfahrung, Kompetenz
� Verstärkung der Methodenausbildung wünschenswert und möglich (geplant 120 ECTS)
� Möglichkeiten der „Integration“ noch ausbaufähig
� schwierige Managementaufgabe (Zahl der Einrichungen, Dozenten, Erwartungshorizont der Studierenden)
� nur selektive institutionelle Unterstützung (nebenamtlich, Kosten deckend)